„Neuro-Linguistisches Programmieren“ – Versionsunterschied
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'''Neurolinguistische Programmierung''' beziehungsweise '''Neurolinguistisches Programmieren''' - kurz NLP - abgeleitet von: |
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''Neuro'' (die [[Nerv]]en), ''[[Sprachwissenschaft|Linguistik]]'' ([[Sprache]]) und ''Programmierung'' (zielgerichtete Anordnung von Informationsabläufen) ist ein von [[Robert Dilts]], [[Richard Bandler]], [[John Grinder]] und anderen geschaffenes [[Modell]] zur Beschreibung der "Strukturen subjektiver Erfahrung". |
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Das '''Neuro-Linguistische Programmieren''' (kurz '''NLP''') ist eine Sammlung von Methoden und [[Zwischenmenschliche Kommunikation#Beschreibung des Menschen als Handelnden und Erfahrenden|Kommunikationstechniken]], welche psychische Abläufe im Menschen beeinflussen sollen. Es greift unter anderem Konzepte aus der [[Klientenzentrierte Psychotherapie|klientenzentrierten Therapie]], der [[Gestalttherapie]], der [[Hypnotherapie]] und den [[Kognitionswissenschaft]]en sowie des [[Konstruktivismus (Philosophie)|Konstruktivismus]] auf. |
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Die NLP befasst sich mit [[Kommunikation]]. Aufgrund der multimodalen Struktur (Methodensammlung aus ca. 30 [[NLP-Format]]en) für die der Oberbegriff steht, ist eine generalisierende wissenschaftliche Anerkennung der NLP als solches kaum möglich, obwohl einzelne Methoden aus anerkannten wissenschaftlichen Schulen entlehnt sind. Die NLP erweitert die therapeutischen Möglichkeiten eines psychologischen Beraters, wird aber nicht breit angewandt. Auf Kritik an einzelnen Anwendern wird unter Kritik ausführlich eingegangen. |
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Die Bezeichnung selbst soll ausdrücken, dass Vorgänge im Gehirn ([[Nervenzelle|„Neuro-“]]) mit Hilfe der Sprache („linguistisch“) auf Basis systematischer Handlungsanweisungen („Programmieren“) änderbar sind. Es besteht keine Verbindung zur wissenschaftlichen Disziplin der [[Neurolinguistik]]. |
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== Methode == |
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Wie andere psychologische Ansätze auch geht die NLP davon aus, dass menschliches Verhalten durch innere Prozesse strukturiert wird. Die NLP geht davon aus, dass innere Prozesse dadurch gestört werden können, dass äußere Reize bestimmte [[Empfindung]]en auslösen, welche durch innere [[Bild]]er oder [[Gefühl]]e überlagert sind. |
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NLP wurde von [[Richard Bandler]] und [[John Grinder]] in den 1970er Jahren innerhalb des [[Human Potential Movement]]s entwickelt. Sie definierten NLP als „das Studium über die Struktur subjektiver Erfahrung“. Ursprüngliches Ziel der NLP-Entwickler war es, die Wirkfaktoren erfolgreicher Therapie herauszufinden und an andere weitervermitteln zu können. Sie vermuteten, dass es sich bei den Wirkfaktoren vor allem um die kommunikativen Fähigkeiten und Verhaltensweisen der Therapeuten selbst handelt und nicht primär um die gewählte fachliche Ausrichtung.<ref name="WALKER1996">Nach {{Literatur |Autor=Wolfgang Walker |Titel=Abenteuer Kommunikation. Bateson, Perls, Satir, Erickson und die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) |Verlag=Klett-Cotta |Ort=Stuttgart |Datum=1996 |ISBN=3-608-91976-7 |Seiten=249 |Fundstelle=Fußnote 351 |Kommentar=6. Auflage. 2014}} Walker fasst zusammen aus: {{Literatur |Autor=Rupprecht Weerth |Titel=NLP & Imagination. Grundannahmen, Methoden, Möglichkeiten und Grenzen |Verlag=Junfermann |Ort=Paderborn |Datum=1992 |ISBN=3-87387-078-9 |Seiten=7 f.}}</ref> |
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Dabei stellt sich die NLP nicht als geschlossenes Modell, sondern als Methodensammlung aus einer Vielzahl unterschiedlicher Elemente überwiegend etablierter Verhaltens- und Thereapiemodelle dar. Diesen so genannten "NLP-Formaten" ist generell gemeinsam, dass sie sich an der Stärkung von ''inneren Ressourcen'' orientieren, aber auch, wie beispielsweise in der [[Psychoanalyse]], den Schwerpunkt in die Aufarbeitung der Vergangenheit des Klienten setzen, mit besonderem Augenmerk auf Veränderungsarbeit in den kritischen Bereichen (Interventionen, z.B. HistoryChange, Neuprägung). Ressourcenstärkung dient zur Überwindung von Problemen, Schwellenängsten, Blockaden oder Störungen. Ergänzend hierzu wird großer Wert auf eine humanistische Haltung des Beraters in der Arbeit mit Klienten gelegt. |
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NLP wird ganz überwiegend außerhalb der akademischen Wissenschaft betrieben.<ref>[https://www.researchgate.net/scientific-contributions/Jane-Mathison-21748886 Siehe allerdings Arbeiten] an der [[University of Surrey]]</ref> |
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Ein sehr zentrales Instrument im NLP ist die bewusst erlernbare Fähigkeit zum Gegenüber ''Rapport'' (einen Draht) herzustellen. Rapport wird durch die intuitive oder bewusste Anwendung von Führung und Anpassung im Gespräch hergestellt. Zwei Elemente bilden den bewusst angewandten "Rapport" in der NLP: ''Pacing'' spiegelt den Kommunikationspartner und basiert auf der Erkenntnis, dass, wenn sich Menschen gut verstehen, sie sich angleichen (unter anderem in Tonfall, Lautstärke, Sprechtempo, Körperhaltung, Distanz, Direktheit des Auftretens) und ''Leading'' eröffnet neue körpersprachliche oder tonale Signale. Dabei muss dies nicht im selben Augenblick geschehen, sondern kann auch zeitversetzt ablaufen. |
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NLP konnte seine Wirksamkeit wissenschaftlich bisher nicht nachweisen.<ref name="WITKOWSKI2012">{{Literatur |Autor=Thomas Witkowski |Titel=A review of research findings on Neuro-Linguistic Programming |Sammelwerk=The Scientific Review of Mental Health Practice |Band=9 |Nummer=1 |Datum=2012 |Seiten=29–40 |Online=[https://tomwitkow.files.wordpress.com/2014/04/a-review-of-research.pdf tomwitkow.files.wordpress.com] |Format=PDF |KBytes=}} Abgerufen am 21. Juni 2022.</ref><ref name="STURT2012">{{Literatur |Autor=Jackie Sturt, Saima Ali, Wendy Robertson, David Metcalfe, Amy Grove, Claire Bourne, Chris Bridle |Titel=Neurolinguistic programming: A systematic review of the effects on health outcomes |Sammelwerk=British Journal of General Practice |Band=62 |Nummer=604 |Datum=2012-11 |Seiten=e757–e764 |DOI=10.3399/bjgp12X658287 |PMC=3481516 |PMID=23211179}}</ref><ref name="SHARPLEY1987">{{Literatur |Autor=Christopher F. Sharpley |Titel=Research Findings on Neurolinguistic Programming: Nonsupportive Data or an Untestable Theory? |Sammelwerk=Journal of Counseling Psychology |Band=34 |Nummer=1 |Datum=1987 |Seiten=103–107 |DOI=10.1037/0022-0167.34.1.103}}</ref><ref name="WITKOWSKI2010">{{Literatur |Autor=Tomasz Witkowski |Titel=Thirty-Five Years of Research on Neuro-Linguistic Programming. NLP Research Data Base. State of the Art or Pseudoscientific Decoration? |Sammelwerk=Polish Psychological Bulletin |Band=41 |Nummer=2 |Datum=2010 |Seiten=58–66 |Online=[http://ppb.czasopisma.pan.pl/images/data/ppb/wydania/vol_41_2/03_Thirty-Five_Years_of_Research_on_Neuro-Linguisti.pdf czasopisma.pan.pl] |Format=PDF |KBytes=800 |Abruf=2014-10-07 |DOI=10.2478/v10059-010-0008-0}}</ref><ref name="WISEMAN2012">{{Literatur |Autor=Richard Wiseman, Caroline Watt, Leanne ten Brinke, Stephen Porter, Sara-Louise Couper, Calum Rankin |Titel=The eyes don’t have it: Lie detection and Neuro-Linguistic Programming |Sammelwerk=PLoS One |Band=7 |Nummer=7 |Datum=2012-07 |Seiten=e40259 |DOI=10.1371/journal.pone.0040259 |PMC=3394779 |PMID=22808128}}</ref> Es wird vielfach als unwissenschaftlich abgelehnt<ref name="CAREY2010">{{Literatur |Autor=John Carey, Richard Churches, Geraldine Hutchinson, Jeff Jones, Paul Tosey |Titel=Neuro-linguistic programming and learning: Teacher case studies on the impact of NLP in education |Verlag=CfBT Education Trust |Ort=Reading |Datum=2010 |ISBN=978-1-907496-11-0}}</ref><ref name="STOLZNOW2010">{{Literatur |Autor=Karen Stolznow |Titel=Bad Language. Not-so Linguistic Programming |Sammelwerk=Skeptic |Band=15 |Nummer=4 |Datum=2010 |Seiten=7}}</ref><ref name="BEYERSTEIN1990">{{Literatur |Autor=Barry L. Beyerstein |Titel=Brainscams: Neuromythologies of the New Age |Sammelwerk=International Journal of Mental Health |Band=19 |Nummer=3 |Datum=1990 |ISSN=0020-7411 |Seiten=27–36}}</ref> und von Kritikern als [[Parawissenschaft]] eingestuft.<ref>{{Internetquelle |autor=Zentrum für Wissenschaft und kritisches Denken der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V. (GWUP) |url=https://www.gwup.org/images/stories/pdf/themen/nlp.pdf |titel=Kurzinformationen und Literaturverweise zu Parawissenschaften – Esoterik – Paramedizin |format=PDF |abruf=2021-11-12}}</ref> |
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'''Beispiel:''' Eine Person bekommt ein Geschenk und freut sich darüber. Die Freude wird jedoch durch eigene innere Vorbehalte beeinträchtigt, weil die beschenkte Person annimmt, dass der Schenkende an das Geschenk Erwartungen verknüpft (beispielsweise Gegenleistungen). Durch diesen inneren Widerspruch entstehen Blockierungen, die in der NLP dadurch aufgehoben werden, dass der NLP-Berater die Inhalte der inneren Bilder gemeinsam mit dem Klienten zu verändern versucht. Da er dies nicht per Anweisung sondern mit Fragen schafft, fühlt sich der Klient nach dem Gespräch ganz so als wäre er von selbst auf die Lösung gekommen, was ja auch im gewissen Sinne stimmt. Das Herstellen einer vertrauten Gesprächsatmosphäre, die mehr oder weniger [[Direktive und nondirektive Kommunikation|direktive Fragetechnik]] unter Berücksichtigung sog. "Submodalitäten" (Denk-Sprachmustern), die introspektive Betrachtung der geistigen Bilder und der Gefühle des Klienten, ggf. die Anwendung eines bestimmten [[NLP-Format]]es zur Klärung der Erwartungsspannung hierzu ist Sache der speziellen Ausbildung in der NLP-Methodik. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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Das Neuro-Linguistische Programmieren wurde von dem damaligen Mathematikstudenten und späteren [[Psychologe]]n Richard Bandler und dem [[Linguistik|Linguisten]] John Grinder Anfang der 1970er Jahre an der [[University of California]] in [[Santa Cruz (Kalifornien)|Santa Cruz]] entwickelt. Sie definierten NLP als das Studium der Struktur subjektiver Erfahrung und der Folgerungen daraus.<ref name="DILTS1985">{{Literatur |Autor=Robert B. Dilts, John Grinder, Richard Bandler, Judith DeLozier |Titel=Strukturen subjektiver Erfahrung. Ihre Erforschung und Veränderung durch NLP |Band=Band I |Verlag=Junfermann |Ort=Paderborn |Datum=1985 |Originaltitel=Neuro-Linguistic Programming |Originalsprache=en |Originaljahr=1980}}</ref> Grinder war zeitweise Assistent bei [[Gregory Bateson]], dem ebenfalls ein Einfluss auf das NLP nachgesagt wird. Bateson war zunächst begeistert von Bandlers und Grinders erster Publikation, in der sie ein Modell sprachlicher Interventionen präsentierten, das sie aus dem Studium von [[Virginia Satir]] und [[Fritz Perls]] gewonnen hatten.<ref name="BANDLER1981">{{Literatur |Autor=Richard Bandler, John Grinder |Titel=Metasprache und Psychotherapie : ein Buch über Sprache und Therapie |Reihe=Die Struktur der Magie |BandReihe=1 |Verlag=Junfermann |Ort=Paderborn |Datum=1981 |ISBN=3-87387-186-6 |Originaltitel=The Structure of Magic |Originalsprache=en |Originaljahr=1975 |Originalort=Palo Alto}}</ref> Bateson schrieb das Vorwort zu diesem Buch und schlug Bandler und Grinder vor, [[Milton H. Erickson|Milton Erickson]] zu studieren und ein Modell von dessen therapeutischen Strategien zu entwickeln. Später distanzierte sich Bateson jedoch von Bandler und Grinder.<ref name="LUTTERER2002">{{Literatur |Autor=Wolfram Lutterer |Titel=Geteilte Tränen |Sammelwerk=Lernende Organisation |Nummer=9 |Datum=2002 |Seiten=18–21}}</ref> |
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[[Richard Bandler]] und [[John Grinder]] gelten als Begründer der NLP. Sie untersuchten detailliert die Verhaltensweisen von besonders '''erfolgreichen''' Therapeuten, Unternehmern, Künstlern und Wissenschaftlern, um herauszufinden, was ihnen gemeinsam ist. Sie beobachteten, dass sie allesamt sprachliche Verhaltensmuster aufwiesen, die sich auf bisher noch nicht näher bezeichnete Weise ähnelten. |
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In den ersten Jahren interessierten sich Bandler und Grinder insbesondere für die Methoden der oben genannten Therapeuten unterschiedlicher Ausrichtung. Bandler und Grinder analysierten die Sprache und die Körpersprache dieser drei Therapeuten und versuchten, aus deren Vorgehen bestimmte Interventionstechniken herauszufiltern, die zum Grundstock der ersten NLP-Schule wurden. Ein eindeutig festgeschriebenes theoretisches Gerüst fehlt dem NLP jedoch.<ref name="DRUCKMAN1988">{{Literatur |Autor=Daniel Druckman, John A Swets |Titel=Enhancing Human Performance. Issues, Theories, and Techniques |Verlag=National Academy Press |Ort=Washington D.C. |Datum=1988 |ISBN=0-309-07465-7}}</ref> Erste Berichte wurden in zwei Büchern Mitte der 1970er Jahre bekannt.<ref name="BANDLER1981" /><ref name="BANDLER1996">{{Literatur |Autor=Richard Bandler, John Grinder |Titel=Patterns. Muster der hypnotischen Techniken Milton H. Ericksons |Band=Band I |Verlag=Junfermann |Ort=Paderborn |Datum=1996 |Originaltitel=Patterns of the Hypnotic Techniques of Milton H. Erickson, M.D. |Originaljahr=1975}}</ref> Bandler und Grinder kamen zunächst zur Entwicklung des Preferred Representational Systems (PRS), das davon ausgeht, dass Menschen die Umwelt individuell unterschiedlich wahrnehmen. Im Jahre 1976 folgte aus der Analyse der Sprachstrukturen von Perls und Satir das Meta-Modell des NLP. Das Meta-Modell versteht sich als Sprachmodell, mit dem im NLP-Sinne Informationen über den Kommunikationspartner gesammelt und ausgewertet werden. Dabei wurden [[Tiefenstruktur]] und weitere Begriffe aus der [[Syntaxtheorie]] Noam Chomskys genommen. 1979 folgte aus der Beobachtung des Hypnotherapeuten Erickson ein weiterer Beitrag zum Modell. Später kamen Untersuchungen an Künstlern, Managern, Verkäufern, Pädagogen u. a. hinzu und erweiterten das NLP-Methodenbündel. |
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Anfang der 70er-Jahre publizierten sie ihre empirische Studie menschlicher Wahrnehmung und Informationsverarbeitung als Methode und entwickelten darin auch Therapievorschläge. In der Folge formten sie das [[etakommunikation|Meta-Modell]] der Sprache, welches zwischen der Oberflächenstruktur und einer Tiefenstruktur (vergleiche [[Eisbergtheorie]]) unterscheidet. |
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NLP vereinte zunächst verschiedene psychotherapeutische Ansätze, u. a. aus der [[Hypnotherapie]], [[Familientherapie]] und [[Gestalttherapie]] sowie anderer Bereiche der Kommunikation (z. B. [[Coaching]], Managementtechniken). Dagegen verstehen viele spätere Vertreter NLP nur noch als ein Modell der zwischenmenschlichen Kommunikation und Sammlung unterschiedlicher psychologischer Verfahren und Modelle, die zu einer effizienteren zwischenmenschlichen Kommunikation und Einflussnahme führen sollen.<ref name="DRUCKMAN1988" /> Der Großteil der Untersuchungen fand in den frühen 80er Jahren statt.<ref name="SHARPLEY1987" /> |
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Sie machten diese Differenzierungen nachvollziehbar und schufen das Modell der gedanklichen (Neuro) und sprachlichen (Linguistischen) Programmierung. Dabei ist der Begriff "Programmierung" in keinem Fall manipulativ zu verstehen, da sämtliche Interventionen des Behandlers oder NLP-Trainers unter Abfrage eines "[[Öko-Check|Check-Verfahrens]]" im Gespäch, mit den ethischen und moralischen Werten des Klienten oder Teilnehmers abzustimmen sind. |
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Die meisten NLP-Anwender und -Verbände betrachten dagegen NLP weder als Wissenschaft noch als eine Form der Psychotherapie. Es gehört heute neben der [[Transaktionsanalyse]], dem [[Psychodrama]], der [[Themenzentrierte Interaktion|themenzentrierten Interaktion]] und einigen anderen Verfahren zu den am weitesten verbreiteten Methoden der Kommunikations- und Verhaltenstrainings auf dem Weiterbildungsmarkt. |
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== Wahrnehmungskanäle des Menschen == |
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Der [[Mensch]] nimmt die Umwelt mit seinen 5 [[Sinne]]n wahr. |
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#visuell (mit dem [[Sehsinn]]) |
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#akustisch (mit dem [[Gehör|Hör]]sinn) |
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#haptisch (mit dem [[Tastsinn]]) / kinästhetisch (mit der [[Tiefensensibilität]]) |
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#olfaktorisch (mit dem [[Geruchssinn]]) |
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#gustatorisch (mit dem [[Geschmackssinn]]) |
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Die Werkzeuge des NLP werden vor allem außerhalb des akademischen Lehrbetriebes weiterentwickelt und laufend ergänzt. |
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Zur besseren Merkfähigkeit in bewusst mehrkanaliger Kommunikation hat die NLP eine Abkürzung aus den Anfangsbuchstaben der wichtigsten Sinne geprägt: ''VAKOG'' steht hier für "visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch und gustativ". Die haptische Wahrnehmung wird der Kinästhetik zugewiesen. Mit diesem "Kunstwort" ist es möglich, schnell zu überprüfen, ob man eine Botschaft für verschieden geprägte Menschen dennoch effektiv sendet beziehungsweise auf welchen Kanälen das Gegenüber bevorzugt agiert. |
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Anfang der 1980er Jahre wurde NLP etwa zeitgleich von [[Thies Stahl]] und [[Gundl Kutschera]] nach Deutschland, bzw. Österreich importiert und damit auch in Europa populär. In der Folge entstanden konkurrierende Ausbildungsinstitute mit verschiedenen Abschlüssen. Später wurden die Ausbildungsinhalte und die Ausbildungsdauer über nationale Verbände festgeschrieben (s. u.). |
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Zumeist nutzen Menschen einen oder zwei bevorzugte Sinneskanäle. Oft sind dies starke visuelle und teilweise akustische oder stark kinästhetische und leicht visuelle Repräsentation. |
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=== Paradigmen === |
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Diese Prägung (Repräsentation) hat Auswirkungen auf die Höhe des Informationsverlustes bei einer ungerichteten Ansprache. Bestimmte Gerüche, Bilder, Wörter oder Gesten sind bei Menschen häufig mit ganz bestimmten Gedanken oder Gefühlen verknüpft. |
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==== Grundannahmen ==== |
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Vielleicht kennen Sie jemanden mit einem bestimmten [[Parfüm]]. Sobald Sie es riechen, werden Sie an diese Person denken. |
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Ein zentrales Element des NLP sind die sogenannten Vorannahmen, welche von Bandler und Grinder genannt wurden. Die zehn wichtigsten „Vorannahmen“ sind: |
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Die Technik des [[Anker (NLP)|Ankerns]] versucht diese Gedankenverknüpfungen bewusst zu speichern. Nicht nur Gedanken lassen sich so "verankern", sondern auch Gefühle. Werden bei Glücksgefühlen bewusst bestimmte Gesten eingeübt, so lassen sich diese Gefühle später wieder mit diesen Gesten abrufen. |
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[[Datei:Topicscape-3D-mindmap.jpg|mini|400px|Die sogenannte Innere Landkarte]] |
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# Die Landkarte ist nicht das Gebiet (wörtlich [[Territorium]]; diese Aussage bezieht sich auf ein Zitat von [[Alfred Korzybski]])<ref>{{Literatur |Autor=Alfred Korzybski |Titel=Science and Sanity: An Introduction to Non-Aristotelian Systems and General Semantics |Auflage=5. |Ort=New York |Datum=1994 |ISBN=0-937298-01-8 |Seiten=58}} Englischsprachiges Original-Zitat von Korzybski: "[https://books.google.de/books?id=KN5gvaDwrGcC&pg=PA58 A map is not the territory it represents, but, if correct, it has a similar structure to the territory, which accounts for its usefulness.]" GOOGLE-Books.</ref> |
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# Menschen treffen innerhalb ihres Modells von der Welt grundsätzlich die beste ihnen mögliche Wahl. |
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# Jedes Verhalten ist durch eine positive Absicht motiviert.<ref>''Das Akzeptieren einer subjektiv positiven Absicht ignoriert nicht die möglichen Auswirkungen einer Handlung. Sie dient im beratenden Kontext dazu, ein negatives Selbstbild umzudeuten.'' |
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# Menschen haben alle Ressourcen in sich, die sie brauchen (um ihre Probleme zu lösen)</ref> |
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# Der positive Wert eines Individuums bleibt konstant, aber die Angemessenheit des Verhaltens kann bezweifelt werden. |
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# Es gibt in der Kommunikation keine Fehler oder Defizite. Alles ist [[Feedback (Gruppendynamik)|Feedback]].<ref>Durch diese Vorannahme wird der Weg zur verletzungsfreien Annahme von Kritik eröffnet. Einseitige Schuldzuweisungen sind auch nach [[Paul Watzlawick]] ([[Interdependenz]]) grundsätzlich falsch.</ref> |
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# Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Reaktion, die man erhält.<ref>''Nicht, was Du tust, zählt, sondern wie Deine Umgebung auf Dich reagiert.''</ref> |
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# Wenn etwas nicht funktioniert, tue etwas anderes.<ref>''Offen zu sein für alles, was funktioniert. Die Bereitschaft zur Suche nach Lösungsalternativen.''</ref> |
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# In einem ansonsten gleich bleibenden System kontrolliert das Element mit den größtmöglichen Verhaltensmöglichkeiten das System.<ref>''Es wird Verhaltensflexibilität vom Berater eingefordert''.</ref> |
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# Widerstand beim Klienten bedeutet mangelnde Flexibilität auf Seiten des Beraters.<ref>''Es gibt immer einen dritten Weg.''</ref> |
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# Der Sinn jeder Kommunikation ist nicht die Absicht, sondern die Reaktion, die sie beim Gegenüber auslöst.<ref>''Diese Annahme korrespondiert mit dem [[Axiom]] von Paul Watzlawick: Wahr ist nicht, was A gesagt hat; wahr ist, was B verstanden hat.''</ref> |
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==== Kommunikationskanäle ==== |
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== Elemente == |
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[[Datei:VAKOG.png|mini|250px|Sinnesfigur VAKOG mit (erloschenem) Markenschutz]] |
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Als „[[Paradigma]]“ der NLP wird erklärt, dass der [[Mensch]] seine Umwelt mit fünf [[Sinn (Wahrnehmung)|Sinnen]] wahrnimmt: |
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''Siehe dazu eigenständige Artikel [[Öko-Check]], [[Future-Pace]], [[Meta-Programme]] und [[Reframing]].'' |
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# Visuell (mit dem [[Visuelle Wahrnehmung|Sehsinn]], d. h. mit den Augen) |
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# Auditiv (mit dem [[Auditive Wahrnehmung|Hörsinn]], d. h. mit den Ohren) |
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# Kinästhetisch (spüren, d. h. mit allen Teilen seines Körpers, siehe [[Tiefensensibilität]] / [[Haptische Wahrnehmung]]) |
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# Olfaktorisch (mit dem [[Geruchssinn]], d. h. mit der Nase) |
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# Gustatorisch (mit dem [[Geschmackssinn]], d. h. mit der Zungen- und Rachenschleimhaut) |
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Diese allgemein gängige Auflistung der fünf Sinne kann mit ''VAKOG'' („'''v'''isuell, '''a'''uditiv, '''k'''inästhetisch, '''o'''lfaktorisch und '''g'''ustatorisch“) zu einer [[Marke (Recht)|markenfähigen]] Abkürzung zusammengefasst werden. Die nebenstehende Abbildung stand unter einem solchen Markenschutz, weshalb sie von ihrem Autor, der sie in die Wikipedia einfügte, mit dem Symbol für eingetragene Warenzeichen ® versehen wurde. Der Markenschutz ist inzwischen erloschen, die Website des Autors gibt es nicht mehr und auch die angekündigte Buchserie zum Thema NLP blieb bei nur einem Band.<ref>{{Internetquelle |url=https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020090043981/DE |titel=Deutsches Patent- und Markenamt: Markenschutz von „VAKOG“ |abruf=2021-11-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amazon.de/-/en/Antonio-Alonso-Andrade/e/B00QR0UYT4 |titel=Amazon Autorenseite |werk=Amazon |abruf=2022-02-20}}</ref> |
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Die wichtigsten Bestandteile im laufenden Prozess sind die [[Autosuggestion]], das [[Dissoziation_(Psychologie)|Dissoziieren]], das [[Anker_(NLP)|Ankern]] und das Reframing. |
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Das NLP geht davon aus, dass ein oder zwei Sinneskanäle bevorzugt verwendet werden. Hierbei handelt es sich häufig um visuelle und auditive oder visuelle und kinästhetische Repräsentationen. Die Theorie der ''[[Lerntyp]]en'' basiert auf dieser Einteilung. In kontrollierten Untersuchungen lassen sich jedoch keine bevorzugten Repräsentationssysteme feststellen.<ref name="GUMM1982">{{Literatur |Autor=W. B. Gumm, M. K. Walker, H. D. Day |Titel=Neurolinguistics programming: Method or myth? |Sammelwerk=Journal of Counseling Psychology |Band=29 |Nummer=3 |Datum=1982-05 |Seiten=327–330 |DOI=10.1037/0022-0167.29.3.327}}</ref> |
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Die eigentliche Arbeit in der NLP läuft entlang klar vorgegebener Handlungs- und Gesprächsformeln ab. Ein sog. "NLP-Format" enthält somit Anweisungen, die den Beratungsprozess qualifizieren. Das Instrument zur Prüfung auf soziale oder systemische Verträglichkeit (Verträglichkeit mit der Umwelt des Klienten) ist ebenfalls vorgegeben und wird [[Öko-Check]] genannt. Die Zukunftsabfrage auf Kongruenz (Übereinstimmung) mit den eigenen Wünschen hat ebenfalls eine bestimmte Form und heißt [[Future-Pace]]. |
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==== Methoden ==== |
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In der therapeutischen Arbeit oder der praktischen Personalentwicklung korrespondiert das NLP u. a. mit dem Sub-Modell der so genannten [[Vier Ohren]] von [[Schulz von Thun]], der die Wahrnehmungsdimensionen unserer Sprache auf einfache Weise in 4 Bereiche einteilt. |
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In vielen NLP-Methoden wird versucht, zunächst zum Gegenüber „einen Draht“, den [[Rapport (Psychologie)|Rapport]] herzustellen. Als Mittel dazu wird das [[Spiegelung (Psychologie)|Spiegeln (Pacing)]] verwendet, das dann ein [[Menschenführung|Führen (Leading)]] ermöglichen soll. |
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* ''Pacing'' (Anpassen, Mitgehen, „Spiegeln“) spiegelt den Kommunikationspartner und basiert auf der Annahme, dass sich Menschen, die sich gut verstehen, einander angleichen (unter anderem in Tonfall, Lautstärke, Sprechtempo, Körperhaltung, Distanz, Direktheit des Auftretens). Allerdings konnte nicht bestätigt werden, dass es vorteilhaft ist, wenn ein Berater dasselbe System nutzt wie der Klient. Zudem hat sich gezeigt, dass das bewusste Nachahmen der Körpersprache und Sprechweise zu negativen Reaktionen führen kann.<ref name="DORN1983">{{Literatur |Autor=Fred J. Dorn, Bradford I. Brunson, Mike Atwater |Titel=Assessment of primary representational systems with neurolinguistic programming: Examination of preliminary literature |Sammelwerk=American Mental Health Counselors Association Journal |Band=5 |Nummer=4 |Datum=1983 |Seiten=161–168}}</ref> |
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* Der sachliche Inhalt einer Botschaft |
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* ''Leading'' (Führen) nutzt körpersprachliche oder tonale Signale, um im Gespräch die Führung zu übernehmen. Dies muss nicht im selben Augenblick wie beim Gegenüber geschehen, sondern kann auch zeitversetzt ablaufen und sollte sich im Gespräch mit Pacing abwechseln. Leading kann eine manipulative Zielsetzung haben (beispielsweise im Verkaufstraining), oder aber das Ziel verfolgen, in einem beratenden oder therapeutischen Setting den Klienten zu einem anderen Umgang mit seiner Problematik zu führen. |
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* ihr appellativer Aspekt |
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* {{Anker|Ankern}} '''Ankern''': Der Lerntyp bestimmt, wie viele Informationen auf welchen Kommunikationskanälen ankommen. Klänge, Wörter, Bilder, Gerüche, Geschmacksempfindungen oder Gesten sind bei Menschen durch die Erfahrung miteinander verknüpft. So kann der Klang einer bestimmten [[Türklingel]] beispielsweise mit Erinnerungen an ein damit verbundenes Ereignis verknüpft sein, welches schon lange zurückliegt. Verknüpfungen zwischen den auftauchenden Gedanken oder Gefühlen und willentlich beeinflussbaren Vorgängen werden mit der Technik des „Ankerns“ hergestellt. Damit knüpft der NLP-Anwender bewusst neue emotionale Konnotationen oder nutzt bereits vorhandene. Werden z. B. bei Glücksgefühlen bewusst bestimmte Bewegungen oder Gesten eingeübt, so lassen sich diese Gefühle später mit diesen Bewegungen oder Gesten wieder aktivieren. |
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* der Bereich einer so genannten Kontaktvergewisserung in der Beziehungshierarchie zwischen den Gesprächspartnern |
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* ''Nested Loops'': Bei zu Deutsch "geschachtelte Schleifen" werden mehrere Geschichten ineinander verschachtelt erzählt, ähnlich zur Klammerstruktur eines [[Term|mathematischen Terms]]: ''(Geschichte A beginnt ... (Geschichte B beginnt... (Geschichte C beginnt ... (Kerngeschichte beginnt, enthält die Kernaussage und wird beendet) ... C endet) B endet) A endet)''. Die Kerngeschichte und damit die Kernbotschaft wird nicht unmittelbar erzählt, sondern durch mehrere Schichten an Nebenerzählungen eingekleidet. Mit jeder Geschichte entstehen neue Bilder und Emotionen. Nach der Kernaussage werden die Geschichten in umgekehrter Reihenfolge nacheinander geschlossen. Der Nachteil von Nested Loops gegenüber einer regulären Erzählweise ist eine längere Erzähldauer und dass es der Erzähler ein großes Maß an Übung und Konzentration aufbringen muss, um sich selber nicht in den Geschichtssträngen zu verzetteln. |
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* die Selbstoffenbarungsebene, auf welcher der Sender etwas über seine Werte, (An-)Triebe und sein Selbstwertgefühl mitteilt |
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=== Theoretischer Kontext === |
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NLP nimmt für sich in Anspruch, umfassend anwendbare Werkzeuge für die unterschiedlichsten Probleme zur Verfügung zu stellen. |
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Das konkrete Vorgehen ist allerdings nicht standardisiert, da NLP keine eigene Theorie zur Verfügung stellt. Abhängig von den jeweiligen äußeren Umständen (Setting), in denen NLP verwendet wird, werden Kommunikationsstrategien, Suggestionstechniken, Motivationstechniken oder die so genannten NLP-Formate angewendet oder gelehrt. |
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''Siehe dazu eigenständiger Artikel [[NLP-Format]].'' |
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Als Grundannahme dient die Auffassung, dass es ein sogenanntes „subjektives Wahrheitsempfinden“ gibt. Auf Basis des Körpergefühls, der bildlichen Gedanken und des inneren sprachlichen Ausdrucks eines Menschen entstehen gedankliche Abbilder, wobei die [[Kognitive Karte]] als „innere Landkarte“ bezeichnet wird. Nach Auffassung des NLP ist das „subjektive Wahrheitsempfinden“ ein Ausdruck dieser inneren Modelle und hilft einem Menschen, sich sozial zu orientieren. |
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Vertreter der NLP gehen davon aus, dass es möglich und sinnvoll ist, einzelne Methoden aus unterschiedlichen psychologischen Schulen isoliert voneinander zu erlernen und gezielt zur Verbesserung von Kommunikation einzusetzen. Hierbei wird deutlich, dass die NLP kein in sich geschlossenes Lehrsystem darstellt. Der Klient kann im Laufe der Sitzung einiger NLP-Formate durch den Berater auch in eine leichte Trance (ohne bewusstseinserweiternde Elemente) geführt werden und in dieser Entspannung innere Bilder oder Gefühle betrachten. Das hängt ganz vom Ziel der Intervention und den vorhandenen Ressourcen der Beteiligten (Berater und Klient) ab. |
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Ausgangspunkt für eine NLP-Anwendung ist die innere Landkarte eines [[Klient]]en. Der Klient wird vom NLP-Berater für die eigene Problemwahrnehmung (in dieser Landkarte) sensibilisiert. Mit Hilfe der NLP-Formate soll diese Problemwahrnehmung beim Klienten verändert werden und neue Verhaltens-Strategien entwickelt werden. Die spezifischen NLP-Kommunikationsmittel, insbesondere Pacing und Leading, setzt der NLP-Berater ein, um den Klienten durch die Schritte der NLP-Formate zu leiten. |
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Andere Formate des NLP nutzen das [[Reframing]] oder die Konklusion [[paradoxe Intervention|paradoxer Sichtweisen]] um den Klienten aus unangenehmen Sichtweisen heraus zu entwickeln. Grundlage des NLP ist die These, dass hinter jedem Ergebnis eine (oft unbewusste) Strategie steht, so dass auch einem "Misserfolg" eine Planung zugrunde liegt. Diese sog. "Meta-Programme", welche unsere zum Teil unbewussten Entscheidungsprozesse begleiten, können mit Hilfe zumeist verhaltenstherapeutischer Interventionen, gezielt verändert werden. Das Bewusstsein des Klienten soll dazu angeregt werden auf der Basis von zuvor visualisierten oder beschriebenen Zielen auch neue Strategien zu entwickeln. Da diese sich nach R. Bandler im Denken, also im Gehirn abspielen, geht es nun darum Menschen beizubringen, wie sie mit ihren vorhandenen Ressourcen neue, hilfreiche Verhaltensweisen entwickeln können. |
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In der Regel wird der Klient angeleitet, sich die Inhalte seiner inneren Bilder bewusst zu machen. Diese Bilder werden u. a. nach der Art der Sinneswahrnehmung ([[Sehen]], [[Hören]], [[Riechen]], [[Schmecken]] und [[Haptische Wahrnehmung|Fühlen]]) differenziert. Der Klient soll befähigt werden, den emotionalen Gehalt seiner inneren Bilder durch die Veränderung der Submodalitäten gezielt zu verändern. Dabei soll der Klient zu einer selbstbestimmten Lösung kommen. Der Berater versucht durch die Anwendung geeigneter NLP-Formate dafür den richtigen Rahmen zu liefern. |
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Ein anderes bekanntes Instrument aus der NLP zur Identifizierung bestimmter intrapersoneller Vorgänge ist die Analyse der Augenstellung des Klienten im Dialog. Je nachdem wohin die Augen schauen wenn jemand nachdenkt, lässt sich, aufgrund der unsicheren Vermutung einer Gehirndominanz links/rechts annähernd schließen, mit welchem [[Sinnesorgan|Sinn]] eine Person gerade besonders angesprochen wird oder ob sie sich gerade erinnert beziehungsweise eine Vision erarbeitet, während sie mit sich selbst im "inneren Dialog" steht. |
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NLP als Methodensammlung nimmt für sich in Anspruch, auf bestimmten [[wissenschaft]]lichen Theorien und Annahmen zu basieren. U. a.: |
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* Die auf [[William James]] zurückgehende Theorie der sinnesspezifischen Repräsentationssysteme als Grundbausteine der Informationsverarbeitung und des subjektiven Erlebens. |
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* Die [[Klassische Konditionierung]] ([[Iwan Petrowitsch Pawlow|Pawlow]]), im NLP Ankern genannt. |
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* Das Modell einer grundsätzlichen Zielorientierung menschlichen Handelns (TOTE, Strategien) (Miller, Galanter, [[Karl H. Pribram|Karl Pribram]]). |
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* Ein Modell der Sprache (Metamodell), worin Bandler und Grinder Einflüsse von [[Alfred Korzybski]] („Die Landkarte ist nicht das Gebiet“) und Chomskys [[Transformationsgrammatik]] aufgriffen und abwandelten. |
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* Die sozial-kognitive Lerntheorie von [[Albert Bandura]] mit dem von Bandler und Grinder verwandten Modelling-Ansatz (in der Psychologie Expertise-Forschung). |
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* Die aus der therapeutischen Arbeit von [[Fritz Perls]], [[Virginia Satir]] und [[Milton H. Erickson]] resultierende Grundannahme der Existenz funktionalautonomer Persönlichkeitsanteile mit bewussten und unbewussten Prozesskomponenten. |
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* Der Konstruktivismus als grundlegendes Weltbild im NLP, dass Wissen, Erkenntnisse, Zusammenhänge und Ideen vom Menschen konstruiert sind. |
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NLP integriert diese Methoden in ein eigenes Aussagen-Gebäude, ohne jedoch insgesamt den Anforderungen einer geschlossenen wissenschaftlichen Theorie zu genügen. Diese Entwicklung in der Geschichte von NLP vollzog sich abseits der Wissenschaft. |
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Aufgrund der multimodalen Struktur (Methodensammlung aus ca. 30 NLP-Formaten) ist eine generalisierende wissenschaftliche Anerkennung des NLP als [[Kommunikationshilfe]] kaum möglich, obwohl einzelne Methoden aus anerkannten wissenschaftlichen Schulen entlehnt sind. Es gibt NLP-Anwender, die NLP als eine Art „Werkzeugkoffer“ betrachten, der die therapeutischen Möglichkeiten eines psychologischen Beraters erweitert. Eine wissenschaftliche Analyse von 315 Studien aus 35 Jahren empirischer NLP-Forschung belegt jedoch, dass die Wirksamkeit einiger dieser „Werkzeuge“ als widerlegt gilt.<ref name="WITKOWSKI2010" /> |
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== Vorannahmen und Ethik == |
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Eine andere Herangehensweise will die [[Neuro-Linguistische Psychotherapie]] (NLPt) ermöglichen; ein jüngerer Zweig des NLP, der seit Anfang 2007 in [[Österreich]] als Psychotherapiemethode anerkannt ist. Mit der NLPt sollen die methodischen Mängel der allgemeinen NLP als Kommunikationspraxis überwunden und eine den Ansprüchen der therapeutischen Aufgabenstellung entsprechende Ausbildung mit wissenschaftlich anerkannten Standards innerhalb der Erweiterung konventioneller Verhaltenstherapie geprägt werden. Dies ist jedoch bisher nicht erfolgt. In Deutschland wird deshalb NLPt als Therapiemethode nicht anerkannt. |
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''Siehe dazu eigenständiger Artikel [[NLP-Vorannahmen]].'' |
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== NLP-Formate == |
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Ein zentrales Element der NLP sind die NLP-Vorannahmen (Präsuppositionen), welche in jedem Verband unterschiedlich definiert werden. |
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NLP verwendet so genannte „NLP-Formate“. Als „Format“ wird eine bestimmte Handlungsabfolge einer Sitzung oder eines Gespräches bezeichnet. Die einzelnen Interventionen eines Trainers sind innerhalb dieser Formate klar bestimmt. Einzelne Formate werden in Gruppen mit Hauptformaten zusammengefasst. |
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Allen Formaten ist gemeinsam, dass sie sich an der Stärkung von ''inneren Ressourcen'' orientieren, den Schwerpunkt in die Aufarbeitung der Vergangenheit des Klienten setzen, mit besonderem Augenmerk auf Veränderungsarbeit in den kritischen Bereichen (Interventionen, z. B. HistoryChange, Neuprägung). Ressourcenstärkung dient zur Überwindung von Problemen, Schwellenängsten, Blockaden oder Störungen. Ergänzend hierzu wird großer Wert auf eine humanistische Haltung des Beraters in der Arbeit mit Klienten gelegt. Die eigentliche Arbeit in der Beratung läuft entlang klar vorgegebener Handlungs- und Gesprächsformeln ab. |
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Leider werden Opfer von Scharlatanen, die sich NLPler nennen, immer wieder mit der Methode in Verbindung gebracht und lösen zum Teil heftige Kritik aus. Es muss daher davor gewarnt werden, sich an einen nicht zertifizierten NLP-Berater für therapeutische Hilfe zu wenden. Nur ausgebildete Psychologen können therapeutische Interventionen angemessen durchführen. Die Nebenwirkungen von unqualifiziert angewendeter NLP-Methodik kann schwere psychische Schäden verursachen, da die Elemente der NLP zum Teil hochwirksame Veränderungsprozesse auslösen können. Wenn diese nicht sorgfältig bedacht werden, kann nicht mehr von NLP gesprochen werden, da der individuelle Kontext des Klienten für die Methode immer an zentraler Stelle steht. |
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Der Klient kann mit Hilfe von NLP-Formaten auch in eine leichte [[Trance]] (ohne bewusstseinserweiternde Elemente) geführt werden und in dieser Entspannung innere Bilder oder Gefühle betrachten. Das hängt vom Ziel der Intervention und von den vorhandenen Ressourcen der Beteiligten (Berater und Klient) ab. Die wichtigsten Bestandteile im laufenden Prozess sind die [[Autosuggestion]], das [[Milton H. Erickson#Leistungen|Dissoziieren]], das Ankern und das [[Umdeutung (Psychologie)|Reframing]]. |
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Andererseits ist eine "Zertifizierung" keinesfalls als Qualitätssiegel zu betrachten. Nur in den wenigsten Verbänden werden einmal zertifizierte Trainer erneut überprüft, gleichzeitig wurden bei der neuordnung der (deutschen) Verbände viele NLP-Master automatisch und ohne weitere Ausbildung zu Trainiern zertifiziert. |
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Viele NLP-Formate entstammen klassischen Therapieformen oder sind in jahrelanger Arbeit durch sog. ''Modellierung'' (auch ''Benchmark'' oder ''Kopieren'' genannt) entstanden. So gibt es Modelle zur positiven Umdeutung von Wahrnehmungen, zur Zielfindung, zum ''Ankern'', zur Veränderung von Submodalitäten (gedanklicher Muster zur Erinnerung von wichtigen Vorgängen) und Arbeit mit gegebenen bzw. projizierten Abläufen in der Gedankenwelt oder dem realen Erleben des Klienten sowie verschiedene Strategiemodelle, mit denen Benchmarking oder [[Ideenfindung]] erlernt werden. |
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Nachweise werden oft "unter der Hand" gehandelt und viele Deals aus Freundschaft gemacht. So gerne sich verschiede NLP-Verbände als "seriös" darstellen, so weniger steht ein Blatt Papier für tatsächliche Qualität und wirklich gelebte Ethik. |
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Andere Formate des NLP nutzen das Reframing oder die Konklusion [[Paradoxe Intervention|paradoxer Sichtweisen]], um den Klienten aus unangenehmen Sichtweisen heraus zu entwickeln. Grundlage des NLP ist die Annahme, dass hinter jedem Ergebnis eine (oft [[Das Unbewusste|unbewusste]]) Strategie steht, so dass auch einem „Misserfolg“ eine Planung zugrunde liegt. Diese so genannten „Meta-Programme“, von denen angenommen wird, dass sie die zum Teil unbewussten Entscheidungsprozesse begleiten, sollen mit Hilfe zumeist verhaltenstherapeutischer Interventionen gezielt verändert werden. Das Bewusstsein des Klienten soll dazu angeregt werden, auf der Basis von zuvor visualisierten oder beschriebenen Zielen auch neue Strategien zu entwickeln. Da diese sich nach R. Bandler im Denken, also im Gehirn abspielen, geht es nun darum, Menschen beizubringen, wie sie mit ihren vorhandenen Ressourcen neue, hilfreiche Verhaltensweisen entwickeln können. |
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== Kritik und Reaktion == |
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Der Begriff „Programmieren“ versteht sich innerhalb des NLP nicht als manipulativ, da sämtliche Interventionen unter Abfrage der ethischen und moralischen Werte des Klienten abgestimmt werden. Dies geschieht, gerade weil sich NLP-Trainer durchaus der Tatsache bewusst sind, dass sich das Instrumentarium für manipulative Veränderungen beim Klienten eignen könnte, die diesem nicht bewusst sind. Solche unbewussten Manipulationen, die etwa Ziel von Verkaufsgesprächen oder Verhandlungen sein könnten (siehe auch [[Verkaufspsychologie]]), versucht NLP durch ethische Standards zu vermeiden. Die Absicht besteht vielmehr darin, Klienten zu helfen, sich gegenüber Programmen, die normalerweise unbewusst ablaufen, zu emanzipieren und damit ihre Lebensqualität zu steigern. |
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=== Kritik === |
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Die NLP-Kritik - darunter Ärzte- wendet unter anderem ein: |
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== Weitere Verfahren == |
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#Die NLP sei kein Teilgebiet der [[Psychologie]], sondern der [[Esoterik]], zum Teil werden Sekten-Praktikern mit NLP in Verbindung gebracht. Vor allem kirchliche Kritiker sehen in der Methodensammlung eine Gefahr zur manipulativen Einflussnahme. |
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NLP befasst sich im weitesten Sinn mit menschlicher [[Kommunikation]] und kann als eine auf stetige Weiterentwicklung angelegte Methodensammlung angesehen werden. |
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#Der Verkauf der Ausbildung an NLP-Ausbildungsinstituten erfolge marktschreierisch und die Programme enthielten die Meta-Botschaft, ein Seminarteilnehmer solle sich auch zum Trainer weiterbilden lassen. NLP (das aus der Hypnotherapie von Erickson hervorging) werde seit 1984 von Grinder/Bandler als Trademark-geschützte Therapie und Kommunikationstechnik verkauft. Der Umstand, dass der Gesetzgeber zum Wohl des Patienten auf den offenen Markt im Gesundheitssektor weitgehend verzichtet hat, würde umgangen. Diese Beschränkung soll neben der jahrelangen Ausbildung und der ethischen Grundhaltung der Ärzteschaft dazu beitragen, dass nicht in erster Linie das Gewinnstreben herrscht, sondern das Recht eines jeden auf qualitativ hochstehende medizinische Versorgung. |
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#NLP sei Psychotherapie nach "Rezeptform", die - wie kommerziell vermarktete Esoterik - Therapieformen - durch Einsatz von Laientherapeuten eine Gefahr für den Patienten darstellten. Die NLP-Ausbildungsinstitute verlangten keine psychotherapeutische Vorqualifikation und führen die Teilnehmer nicht einmal zur Zulassung als Psychotherapeutischer Heilpraktiker. |
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#Die Wissenschaftliche Grundlagen der NLP- habe für die Ganzheit der Methodensammlung an sich keine Aussagekraft, da die einzelnen [[NLP-Format]]e sich nicht unter die Bedingungen der ursprünglichen Denkschulen fielen. Sog. "NLP-Master" bzw. "NLP-Trainer" könnten kaum wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesene Erfolge, die unabhängig von den Vertretern von NLP verifiziert wurden, vorweisen. In Untersuchungen über die Repräsentationssysteme von Patienten schneide die Theorie schlecht ab. |
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#NLP-Schülern würden wirksame Techniken versprochen werden, im Fall des Fehlschlages jedoch als "Modell" deklariert. Die Annahmen des NLP seien zudem extrem idealistisch. So würden die Reaktionen eines [[Philanthrop]]en gemäß der Regel, dass einzig das Feedback wichtig ist, auch unethische Handlungen rechtfertigen. Dieser würde ja viel positiver auf solche Handlungen reagieren, als der konservative Mensch. Auch die Annahme, dass jedes Verhalten eine positive Absicht birgt, ist nicht mit der Möglichkeit der Feststellung von "niederen Motiven" im strafrechtlichen Rahmen vereinbar. |
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=== „Reframing“ === |
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*[http://www.gwup.org/themen/texte/nlp/ Weiterführende kritische Infos der GWUP zu NLP] |
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Unter ''Reframing'' wird im NLP die Darstellung eines Sachverhalts vor dem Hintergrund eines neuen oder veränderten Rahmens verstanden. ''Reframing'' ist jedoch keine Erfindung des NLP. Es wird vielmehr von vielen Therapeuten unterschiedlicher Richtungen verwendet, so zum Beispiel Paul Watzlawick.<ref>Vgl. {{Literatur |Autor=Paul Watzlawick |Titel=Lösungen: Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels |Ort= |Datum= |ISBN=978-3-456-83566-2}}</ref> Namhafte Vertreter des NLP haben jedoch den Wert des ''Reframings'' hoch eingeschätzt und Methoden entwickelt, mit denen der Therapeut zu hilfreichen ''Reframings'' findet.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Richard Bandler, John Grinder |Hrsg=Steve Andreas, Connirae Andreas |Titel=Reframing |Auflage=9. |Verlag=Junfermann |Ort=Paderborn |Datum=2010 |ISBN=978-3-87387-757-3}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Robert B. Dilts |Titel=Die Magie der Sprache: Sleight of Mouth. Angewandtes NLP |Auflage=5. |Verlag=Junfermann |Ort= |Datum=2016 |ISBN=978-3-95571-549-6}}</ref> Hier ist insbesondere auch das Format ''Six-Step Reframing'' zu nennen.<ref name=":0" /> Häufig verändert sich die Bedeutung oder die Bewertung, die Menschen einem Sachverhalt geben, wenn sie diesen vor einem neuen Hintergrund wahrnehmen.<ref name=":0" /> Wenn ein Ereignis oder ein Erlebnis als negativ oder belastend empfunden wird, kann ein Rahmen hilfreich sein, vor dessen Hintergrund sich zusätzliche, positive Aspekte ableiten lassen. So kann ein gebrochenes Bein ausschließlich als Einschränkung gesehen werden. Die nicht zu verändernde, gewonnene Immobilität kann jedoch auch genutzt werden, um negativen Verpflichtungen zu entgehen.<ref name=":0" /> |
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*[http://www.boerdlein.gmxhome.de/nlpmemo.html Zum Teil polemisch abwertende, umstrittene NLP-Verurteilung von Dr. C. Boerdlein] |
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Bei einer Angstsituation kann ''Reframing'' eingesetzt werden, um die Aufmerksamkeit von der angstbeladenen Vorstellung abzuwenden und die positiven Aspekte der Angstsituation zu betonen. Manche Menschen befürchten beispielsweise, wenn sie lachende Menschen hören, dass diese sie vielleicht auslachen. Ein hilfreiches ''Reframing'' könnte sein, gemeinsam zu entdecken: „Menschen lachen manchmal auch dann, wenn sie einfach gut gelaunt sind.“ Der als unangenehm empfundene Sachverhalt ist hier „lachende Menschen“. Der Rahmen ist „Lachen vor dem Hintergrund (m)einer Person“ oder „Lachen vor dem Hintergrund einer allgemeinen guten Laune“. |
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=== Apologetik === |
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#Viele, aber bei weitem nicht alle, Ärzte lehnen die NLP ab. Aufgrund der europaweiten Anerkennung als Therapieform (außer in Deutschland), werden Vergleiche mit Zauberei oder "Geheimlehre" (übers. ''Esoterik'') als unsachlich abgelehnt. Kritische Vergleiche der NLP mit Methoden und Versprechungen von [[Scientology]] oder anderen [[Sekte]]n werden von seriösen Vertretern der NLP ebenso strikt zurückgewiesen. Die therapeutisch orientierten Grundlagen (beispielsweise die Herleitung oder der [[Öko-Check]]) des Konzeptes lägen offen vor und die Ausbildungen seien weitgehend einheitlich und jederzeit überprüfbar. Da die Berufsbezeichnungen "Psychologischer Berater", "NLP-Berater", NLP-Trainer" etc. nicht gesetzlich geschützt sind und selbstvertändlich jeder unseriöse Anbieter Phantasietitel führen könne, nähmen sich jedoch auch solche Berater der Methodensammlung an und böten diese auch ohne Qualifikationsnachweis oft neben esoterischen Lehren beziehungsweise okkulten Praktiken oder innerhalb manipulativer Organisationen an, z.T. mit unhaltbaren Versprechen verknüpft. Eine Globalverurteilung der Methodensammlung an sich im Umkehrschluss sei allerdings daher ebenso unseriös, wie jeder Fehlschluss im [[Argument#Induktive_Argumentation|logischen Argumentieren]], der ein Werkzeug für seinen Anwender verantwortlich macht. |
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#Eine einseitige Verurteilung des Umsatzstrebens seitens nicht-ärztlicher Berater wird zurückgewiesen, solange es sich es sich um seriöse Werbung handelt. Die einem weitgeheden Werbeverbot unterliegende Ärzteschaft ist inzwischen z.T. ebenfalls dazu übergegangen Patienten mit Hilfe von sog. Patienteninformationssystemen, psychologisch geführten Verkaufsgesprächen in der Praxis und SMS-Recall-Verfahren oder durch Gemeinschaftsräume z.B. mit Massageanbietern zu werben. Unhaltbare Werbeversprechen von NLP-Anbietern verhielten sich zur NLP als Methodensammlung, wie unseriöser Gebrauchtwagenverkauf zur [[Verkaufspsychologie]]. |
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#Ausgebildete [[Psychologe]]n oder [[Psychiater]] mit NLP-Zusatzqualifikation finden sich inzwischen auch in Deutschland immer häufiger, da die der NLP zugrunde liegenden Modelle zum großen Teil Elemente der klassischen therapeutischen Arbeit enthalten und verbinden. Die kassenärztichen Vereinigungen in Deutschland sind aufgrund einer fehlenden ''fundierten'' wissenschaftlichen Grundlage jedoch nicht bereit, die Methodensammlung per se anzuerkennen. Diese Diskussion hat die [[Homöopathie]] ebenfalls erlebt, bevor sie von den gesetzlichen Krankenkassen zu einem Teil in die Liste der erstattungsfähigen Heilmethoden aufgenommen worden ist. Einzelne Elemente und Formate der NLP werden seit je her verhaltenstherapeutisch angewendet und auch kassenärztlich abgerechnet. Für die Behandlung von pathologischen Erkrankungen verweist ein zertifizierter NLP-Berater auf die [[Psychotherapie]]. |
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#Die Wirkungsweise von NLP wurde von 1994-1996 in einer Wirksamkeitsstudie an der Uni Wien untersucht. Nach Ansicht der NLP-Kritiker sei diese zwar methodisch fehlerhaft, so dass sie als Beleg nicht gelten könne, die Europäische Gesellschaft für Psychotherapie (EAP) hat die Gesellschaft für Neurolinguistische Psychotherapie (EANLP) als Vollmitglied aufgenommen und auf europäischer Ebene NLP als gleichwertige Psychotherapiemethode zur [[Psychoanalyse]], [[Verhaltenstherapie]] und [[Systemische Familientherapie|Systemischen Therapie]] anerkannt. Dies, so die Kritik, sage zwar nichts über die "wissenschaftliche Absicherung" dieser Verfahren aus, belege aber die Einhaltung von bestimmten (insbesondere Ausbildungs-) Standards. Häufig kennen Kritiker nicht einmal die wissenschaftliche Herleitung der Methode und zitieren Werbetexte von unqualifizierten NLP-Anbietern und Volkshochschulprospekte als Beleg für eine unseriöse Gesamtmethodik. Seit der europaweiten Anerkennung der NLP als Psychotherapie-Methode zeigt sich immer größeres Interesse auch im ärztlichen Therapiebereich. In Deutschland erkennt die [[Kassenärztliche Vereinigung]] grundsätzlich allerdings nur die [[Psychoanalyse]] und die [[Verhaltenstherapie]] an. Privatkassen übernehmen die Arbeit mit NLP dennoch zum Teil, da die Methodensammlung bekannte Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie beinhaltet. Eine weltweite Forschungsdatenbank liegt vor und in den Fußnoten verlinkt. Aufgrund der anfangs fehlenden Reputation hat sich die Methodik zunächst jedoch hauptsächlich in Wirtschaftsbereichen etabliert, weil dort die effektive, schnell wirksame Persönlichkeitsentwicklung zur Überwindung innerer Konflikte weniger dogmatisch angenommen wird. In vielen Personalentwicklungsabteilungen ist die NLP heute pragmatischer Bestandteil der [[Personalentwicklung|betrieblichen Aus- und Fortbildung]] Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien und Abstracts über die Effizienz und psychotherapeutische Wirksamkeit von NLP bzw. der Neurolinguistischen Psychotherapie ist durch die [http://www.eanlpt.org/d-forschung.html European Association for Neuro-Linguistic Psychotherapy] dokumentiert. |
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#Misserfolge in der psychologischen Beratung können vor allem vorkommen, wenn die zumeist sensible und empfindliche innere Balance eines Menschen (auch in zunächst scheinbar unerwünschten Verhaltensweisen) schlussendlich doch nicht "gestört", also ''erfolgreich'' verändert wird. Therapie-Misserfolge finden sich in jeder Behandlungsform, ohne dass die Öffentlichkeit davon Kenntnis nimmt. NLP-Berater werden hierbei allerdings oft Opfer ihrer eigenen Versprechen. Dies zu vermeiden ist auch Sinn und Zweck des sog. ''[[Öko-Check]]'' im NLP. Eine verkürzte Beantwortung von Kritik aufgrund erfolgloser Anwendung mit einer Aussage wie "selbst schuld" entspricht von daher in keinem Fall dem Niveau eines zertifizierten NLP-Beraters. Viele der eigentlichen NLP-Formate fragen immer wieder nach der möglichen Zukunft, nach einer Veränderung, und die dafür entwickelte Methode in der NLP hat einen eigenes [[Future-Pace|Instrument]]. Der Lehre wohne eine hohe moralische und ressourcenorientierte Haltung inne, die auch anerkannten Therapieformen, wie z.B. der [[Systemische Therapie|Systemischen Familientherapie]] entspräche. Eine Beurteilung oder Therapie von Straftätern mit pathologischen Persönlichkeitsveränderungen sei, wie bereits betont, nicht Ziel der NLP und dürfe auch nicht von qualifizierten Anbietern mit der Methodensammlung in Verbindung gebracht werden. Eigenmächtige Behauptungen unseriöser Anbieter, die mit den Ausbildungstandards nicht zu tun haben, müssten sich die seriösen NLP-Anbieter nicht vorhalten lassen. |
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Im NLP wird Sachverhalten ein „anderer Rahmen“ gegeben, wenn eine neue Sichtweise oder eine emotionale Neubewertung angestrebt wird. |
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Die NLP steht nicht außerhalb der akakemischen Diskussion, es gibt deutschsprachige Dissertationen zum Thema, wie beispielsweise, ''Reckert, H.-W. (1998): Die NLP-Phobiebehandlungstechniken in der Behandlung von spezifischen und sozialen Phobien - eine Therapievergleichsstudie mit der systematischen Desensibilisierung in sensu.'' (Universität Tübingen.), wo dargestellt wird, daß die NLP-Phobiebehandlungstechniken im Vergleich mit der Versuchstestbedingung keine "magischen" Interventionen darstellen, da keine Unterschiede zwischen den NLP-Bedingungen und den Versuchstestbedingungen nachgewiesen werden konnten. |
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=== „Swish“ === |
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== Wissenschaftliche Parallelen der NLP-Grundlagen == |
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„Swish“ ist ein [[Kunstwort]] und bedeutet so viel wie „zischen“. Die Methode ist erstmals beschrieben in Richard Bandler, Veränderungen des subjektiven Erlebens.<ref>{{Literatur |Autor=Richard Bandler |Hrsg=Hilarian Petzold |Titel=Veränderungen des subjektiven Erlebens |Auflage=4. Auflage |Verlag=Junfermann |Ort= |Datum=1987 |ISBN=3-87387-271-4}}</ref> Ausgangspunkt ist eine Situation bzw. die innere Vorstellung dieser Situation, die mit unangenehmen Gefühlen verbunden ist, z. B. das Einsteigen in einen vollen Bus. Der Klient wird angeleitet, sich sein inneres Bild dieser Situation bewusst zu machen. Die dabei entstehenden Gefühle soll er bewusst erleben. Danach soll sich der Klient ein inneres Bild einer positiven Situation machen. Auch die hierbei auftretenden positiven Gefühle sollen bewusst erlebt und beschrieben werden. Der eigentliche „Swish“ funktioniere dann wie folgt: Der Klient stellt sich die innere Repräsentation des vollen Busses erneut vor. Dann wird er gebeten sich vorzustellen, dass das positive Bild bereits als kleiner Punkt in dem Bild vom Bus enthalten ist. Zum Beispiel in der Mitte oder in einer der Ecken des Bildes. Im nächsten Schritt wird er dann gebeten sich vorzustellen, wie dieser Punkt in einem kurzen Augenblick explosionsartig wächst (Swish) und das ursprüngliche Bild überdeckt. Dieser Schritt wird einige Male wiederholt. Danach wird gemeinsam mit dem Klienten besprochen, wie sich seine Gefühle in Bezug auf das Einsteigen in einen vollen Bus verändert haben. |
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Das Format des „Swish“ beruht auf dem Submodalitätenmodell des NLPs. Dieses geht davon aus, dass mit inneren Bildern häufig Emotionen in der Art verknüpft sind, dass die Veränderung dieser Bilder eine Veränderung der Emotionen mit sich bringe. Bandler glaubte herausgefunden zu haben, dass das schnelle Überlagern und Überdecken zweier innerer Bilder durch Wiederholung gelernt, d. h. als feste Abfolge gespeichert wird. Danach sei es schwer möglich, das erste Bild zu erinnern, ohne direkt in das zweite (positivere) überzugehen. |
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NLP bezeiht sich, durchaus auch deskreptiv, auf 5 einander ergänzende Methoden sowie einer aus iher Verbindung resultierenden Grundannahme. Hieraus hat sich die eigenständige, z.T. in der Folge nicht mehr entsprechend abgesicherte multimodale Methodensammlung entwickelt: |
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=== Augenbewegungen === |
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*Die auf [[William James]] zurückgehende Theorie der sinnesspezifischen Repräsentationssysteme als Grundbausteine der Informationsverarbeitung und des subjektiven Erlebens. |
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[[Datei:Augenmuster im NLP.tiff|mini|NLP verbindet Augenbewegungen mit inneren Vorgängen]] |
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*Die [[Kybernetik]] der Theorie des Geistes von [[Gregory Bateson]], insbesondere der logischen Ebenen des Lernens und der Unified Field Theory als Weiterentwicklung von [[Robert Dilts]]. |
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*Das Modell einer grundsätzlichen Zielorientierung menschlichen Handelns (Miller, Galanter, Pribram). |
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*Die von [[Noam Chomsky]] und die darauf aufbauenden und unter dem Einfluss der Postulate von [[Alfred Korzybski]] und Glasersfeld durch Bandler und Grinder weiterentwickelten Modelle der Sprache. |
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*Die sozial-kognitive Lerntheorie von [[Albert Bandura]] mit dem von Bandler und Grinder weiterentwickelten Modelling-Ansatz. |
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*Die aus der Praxis des Modellierens von Perls, Satir und [[Milton_Erickson|Erickson]] resultierende Grundannahme der Existenz funktionalautonomer Persönlichkeitsanteile mit bewussten und unbewussten Prozesskomponenten. |
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NLP vertritt die [[These]], dass Augenbewegungen Rückschlüsse über den kognitiven Stil eines Menschen zulassen. Nach NLP sind besondere Operationen des Denkens, wie beispielsweise das Erinnern visueller Informationen, mit spezifischen Augenbewegungen verknüpft. Diese Augenbewegungen sind – gemäß NLP – nicht steuerbare (=autonome) Augenbewegungen, ähnlich wie beim [[REM-Schlaf]].<ref>REM von [[Englische Sprache|englisch]] ''rapid eye movement'' ‚rasche Augenbewegung‘</ref> NLP geht dabei von 6 unterschiedlichen Bewegungen aus (siehe Abbildung). |
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Auf der Basis dieser Theorien wird die NLP regelmäßig durch Konzepte aus der Praxis erweitert. |
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Wissenschaftliche Studien haben die Gültigkeit dieser Thesen widerlegt.<ref name="HEAP1989">{{Literatur |Autor=Michael Heap |Hrsg=D. Waxman, D. Pedersen, I. Wilkie, P. Mellett |Titel=Neurolinguistic programming: What is the evidence? |Sammelwerk=Hypnosis, The Fourth European Congress at Oxford |Verlag=Whurr Publishers |Ort=London |Datum=1989 |ISBN=1-870332-60-1 |Seiten=118–124}}</ref><ref name="KELLER1996">{{Literatur |Autor=Doris Keller, Dirk Revenstorf |Titel=Das Augenbewegungsmodell des NLP. Physiologische und kognitive Grundlagen |Sammelwerk=Hypnose und Kognition |Band=13 |Nummer=1+2 |Datum=1996 |Seiten=225–250}}</ref><ref name="THOMASON1980">{{Literatur |Autor=Timothy C. Thomason, Terry Arbuckle, Daniel Cady |Titel=Test of the eye-movement hypothesis of neurolingusitic programming |Sammelwerk=Perceptual and Motor Skills |Band=51 |Nummer=1 |Datum=1980 |Seiten=230 |DOI=10.2466/pms.1980.51.1.230}}</ref><ref>H. Francesconi, M. Francesconi: ''Augenbewegungen und funktionale Spezialisierung der Zentralhemisphären bei Normalprobanden.'' In: ''Zeitschrift für Klinische Psychologie.'' Band 13, Nr. 2, 1984, S. 111–123.</ref><ref>W. C. Coe, J. A. Scharcoff: ''An empirical evaluation of the neurolingusitic programming model.'' In: ''International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis.'' Band 33, Nr. 4, 1985, S. 310–318.</ref> |
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== Ausbildung == |
== Ausbildung == |
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Private Ausbildungen zu NLP sind national und international unterschiedlich geregelt.<ref>Franz-Josef Hücker, Hans Rebhan: ''Bausteine einer berufspraktischen NLP-Ausbildung.'' In: ''MultiMind – NLP aktuell 2001.'' Heft 1, S. 49–53.</ref> Es haben sich jedoch nationale und internationale Vereinigungen und Verbände von zumeist privatem Charakter etabliert, die eigene Ausbildungsrichtlinien erlassen haben. Dabei werden die Mindestdauer, die Mindestinhalte, die Testingkriterien sowie die Qualifikation der Trainer beschrieben. Die Verbandsmitglieder sind verpflichtet, sich an diese Curricula zu halten und dürfen nur dann die [[Marke (Recht)|markenrechtlich]] geschützten Siegel verwenden. |
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Üblich ist unter diesen Vereinigungen die gegenseitige Anerkennung der Ausbildungen. Keine der angebotenen Ausbildungsgänge führen in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz zu einem berufsqualifizierenden Abschluss nach den jeweiligen nationalen Regelungen zur [[Berufsausbildung]]. Nur in Österreich ist NLP eine staatlich anerkannte Methodik innerhalb der Berufsausbildung zum [[Lebensberatung#In Österreich|Lebens- und Sozialberater]] und die an NLP angelehnte [[Neurolinguistische Psychotherapie]] in Österreich offiziell als Methode der Psychotherapie anerkannt. Die Anerkennung am letzten Amtstag der zuständigen österreichischen Bundesministerin für Gesundheit im Jänner 2007 stieß auf heftige Kritik.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.diepresse.com/373342/experten-streit-um-eine-neue-therapieform |titel=Experten-Streit um eine neue Therapieform |werk=Die Presse |datum=2008-03-30 |sprache=de |abruf=2021-04-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2842478/rauch-kallat-verteidigt-nlp-psychotherapie |titel=Rauch-Kallat verteidigt NLP-Psychotherapie |sprache=de-AT |abruf=2021-04-14}}</ref> |
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Die NLP-Ausbildung ist international uneinheitlich geregelt, da die Methode offen für Erweiterungen ist. Es haben sich jedoch internationale und nationale Verbände etabliert, die vergleichbare Ausbildungsrichtlinien erlassen haben. |
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Einige Stufen der privaten Ausbildung sind in den verschiedenen Verbänden gleich benannt: |
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* NLP-Practitioner |
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* NLP-Master, auch NLP-Master-Practitioner genannt |
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* NLP-Coach, DVNLP |
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* NLP-Trainer |
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Manche Verbände unterscheiden zwischen Trainer (abgeschlossene Trainerausbildung) und Lehrtrainer (Zulassung, um NLP-Ausbildungen durchzuführen) oder zwischen Trainer (abgeschlossene Trainerausbildung) und Master Trainer (besonders erfahrener, kompetenter Trainer). |
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- NLP-Practitioner-Ausbildung |
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- NLP-Master-Ausbildung |
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- NLP-Trainer-Ausbildung |
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Im März 2005 wurde von der INLPTA eine Practitioner-Ausbildung mit Curriculum mittels Integriertem Lernen (E-Learning daheim am PC kombiniert mit Präsenztraining) verabschiedet. |
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In einigen Verbänden wurden Ausbildungen als NLP-Therapeut und als Dipl.-Coach NLP. Eingeführt. Andere Verbände unterscheiden zwischen "Trainer" und "Lehrtrainer", dritte zwischen "Trainer" und "Master Trainer. |
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In Deutschland sind die NLP-Anwender im (nicht-[[Gemeinnützigkeit|gemeinnützigen]]) [[Deutscher Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren|DVNLP]] organisiert, in der Schweiz im [[Schweizerischer Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren|SWISS-NLP]] (Schweizerischer Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren), in Österreich im [[Österreichischer Dachverband für Neurolinguistisches Programmieren|ÖDV-NLP]] (Österreichischer Dachverband für Neuro-Linguistisches Programmieren). Darüber hinaus existieren im deutschsprachigen Raum regionale NLP-Vereine sowie freie Zusammenschlüsse von NLP-Trainern und NLP-Instituten, die ebenso wie bei den Mitgliedern der Verbände ein gemeinsames Anliegen verbindet. |
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In Deutschland sind der DVNLP und die DG-NLPt organisiert, in der Schweiz der HANLP, in Österreich der ÖDV-NLP. |
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Auf europäischer Ebene gibt es die EANLPt mit psychotherapeutischen Ausbildungen oder die MCTA mit Schwerpunkt auf Training und Coaching. Die Verbände sollen u. a. der Qualitätssicherung von NLP-Ausbildungen dienen. |
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John Grinder unterstützt keinen einzigen Verband. Richard Bandler, der auch heute noch sehr aktiv ist, unterstützt ausschließlich die "Society of NLP". |
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== Kritik == |
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''Siehe auch:'' |
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Kritiker bezeichnen NLP als [[Pseudowissenschaft]]<ref name="KANNING2013">{{Literatur |Autor=Uwe Peter Kanning |Titel=Wenn Manager auf Bäume klettern… Mythen der Personalentwicklung und Weiterbildung |Verlag=Pabst |Ort=Lengerich |Datum=2013 |ISBN=978-3-89967-884-0}}</ref> oder als eine [[New Age|New-Age-Form]] der Psychotherapie.<ref name="ELICH1985">{{Literatur |Autor=Matthew Elich, Richard W. Thompson, Laurence Miller |Titel=Mental imagery as revealed by eye movements and spoken predicates: A test of Neurolinguistic Programming |Sammelwerk=Journal of Counseling Psychology |Band=32 |Nummer=4 |Datum=1985-10 |Seiten=622–625 |DOI=10.1037/0022-0167.32.4.622}}</ref> Das aggressive Marketing von NLP<ref name="HOLTZ1997">{{Literatur |Autor=Karl-Ludwig Holtz |Titel=Neurolinguistisches Programmieren (NLP) |Sammelwerk=Sonderpädagogik |Band=27 |Nummer=3 |Datum=1997 |ISSN=0342-7366 |Seiten=170–177}}</ref> verdränge zudem die wissenschaftlich fundierten Heilungsmethoden und führe dazu, dass Menschen Zuflucht zu Methoden nehmen, deren Wirksamkeit nicht bewiesen ist und die teilweise sogar mehr Schaden anrichten als helfen.<ref name="HEAP1988">{{Literatur |Autor=Michael Heap |Titel=Neuro-Linguistic Programming. A British Perspective |Sammelwerk=Hypnos: Swedish Journal of Hypnosis in Psychotherapy and Psychosomatic Medicine |Band=15 |Nummer=1 |Datum=1988 |Seiten=4–13}}</ref> |
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*[[Portal Psychotherapie]] |
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*[[Psychologie]] |
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*[[Kommunikation]] |
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*[[Hypnose]] |
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*[[Hypnotherapie]] |
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*[[Körpersprache]] |
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* Es gibt gegenwärtig für keine der vorgelegten NLP-Annahmen Effektivitätsnachweise.<ref>[[Hans-Christian Kossak]]: ''Hypnose. Lehrbuch für Psychotherapeuten und Ärzte.'' 3., korr. Auflage. Belz Verlag, Weinheim/Basel 2008, ISBN 978-3-8289-5270-6, S. 154.</ref> |
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== Ausbildungskosten == |
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* Kritiker des NLP bemängeln, dass zahlreiche Anbieter NLP mit [[Esoterik|esoterischen]] Lehren kombinieren, was zu einer Vermischung führe.<ref>So die [http://www.sektenwatch.de/ Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e. V.]: „Gibt man die beiden Suchbegriffe „NLP“ und „Kinesiologie“ in der Suchmaschine Google ein, findet man alleine im deutschsprachigen Web über 45.000 Treffer (Stand Mai 2009). Ähnliches gilt für die Kombination ‚NLP‘, ‚Familienaufstellung‘ und ‚Hellinger‘ (über 7.000 Treffer). Ein flüchtiger Blick auf die ersten Seiten der Trefferliste zeigt, dass jeweils tatsächlich NLP in Kombination mit dem entsprechenden esoterischen Verfahren angeboten wird“. [http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/nlp_neurolinguistisches_programmieren.pdf sektenwatch.de] (PDF; 422 kB) November 2013.</ref> Für Ratsuchende sei es kaum möglich, zwischen NLP-Techniken und anderen pseudowissenschaftlichen Lehren (Esoterik und/oder Ideologie-Elemente) zu unterscheiden; deren Grenzen seien fließend.<ref>Ähnlich auch eine Einschätzung der [[Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften]] (GWUP): „Auffallend ist die Nähe des NLP zu esoterischen Kreisen. Viele Institute bieten neben NLP auch allerlei Esoterisches an. Der NLP-typische Machbarkeitswahn ist in anderer Gestalt in vielen New-Age-Therapien zu finden; auch dort kann man alles erreichen, wenn man nur will, sogar seine physische Erscheinung nach Belieben verändern“. [http://www.gwup.org/images/stories/pdf/themen/nlp.pdf gwup.org] (PDF; 22 kB) November 2013.</ref> Der Psychologe und Wissenschaftsjournalist [[Colin Goldner]] kritisiert in diesem Zusammenhang das [[Hybris|hybride]] Selbstverständnis der NLP-Szene, ständig sei von „Brillanz“ und „Genialität“ die Rede.<ref name="GOLDNER2000">{{Literatur |Autor=Colin Goldner |Titel=Die Psycho-Szene |Verlag=Alibri Verlag |Ort=Aschaffenburg |Datum=2000 |ISBN=3-932710-25-8 |Seiten=355}}</ref> |
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* Fortschritte und Erkenntnisse der modernen psychologischen Grundlagenforschung und insbesondere der Neuropsychologie blieben bei NLP unberücksichtigt.<ref name="VONBERGERN1997">{{Literatur |Autor=C. W. von Bergen, Barlow Soper Gary, T. Rosenthal, Lamar V. Wilkinson |Titel=Selected alternative training techniques in HRD |Sammelwerk=Human Resource Development Quarterly |Band=8 |Nummer=4 |Datum=1997 |Seiten=281–294 |DOI=10.1002/hrdq.3920080403}}</ref> |
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* NLP spiele im akademischen Lehrbetrieb keine Rolle. Es werde lediglich als Beispiel für eine Pseudowissenschaft herangezogen.<ref name="LUM2001">{{Literatur |Autor=Carmel Lum |Titel=Scientific Thinking in Speech and Language Therapy |Verlag=Psychology Press |Ort=Oxford |Datum=2001 |ISBN=0-8058-4029-X}}</ref><ref name="LILIENFELD2001">{{Literatur |Autor=Scott O. Lilienfeld, Jeffrey M. Lohr, Dean Morier |Titel=The Teaching of Courses in the Science and Pseudoscience of Psychology: Useful Resources |Sammelwerk=Teaching of Psychology |Band=28 |Nummer=3 |Datum=2001-07 |Seiten=182–191 |DOI=10.1207/S15328023TOP2803_03}}</ref><ref name="DUNN2008">{{Literatur |Autor=Dana S. Dunn, Jane S. Halonen, Randolph A. Smith |Titel=Teaching Critical Thinking in Psychology: A Handbook of Best Practices |Verlag=Wiley-Blackwell |Ort=Chichester |Datum=2008 |ISBN=978-1-4051-7403-9}}</ref> |
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* Selbst die wenigen Studien zur Wirksamkeit von NLP bzw. Teilbereichen der NLP, die von Anhängern der NLP angeführt werden, haben überwiegend negative Ergebnisse.<ref name="FORSCHUNGSDATENBANK">[http://www.nlp.de/research Internationale NLP Forschungsdatenbank] (englisch)</ref><ref name="SHARPLEY1987" /><ref name="WITKOWSKI2010" /> Bei den wenigen Studien mit positivem Ausgang wird bemängelt, dass die meisten dieser Studien den Minimalanforderungen an einen Wirksamkeitsnachweis nicht genügen.<ref name="DRUCKMAN1988" /><ref name="BÖRDLEIN2001">{{Literatur |Autor=Christoph Bördlein |Titel=Das „Neurolinguistische Programmieren“ (NLP) – Hochwirksame Techniken oder haltlose Behauptungen? |Sammelwerk=Schulheft |Band=103 |Verlag=Verein der Förderer der Schulhefte |Ort=Wien |Datum= |ISBN=3-901655-23-9 |Seiten=117–129 |Online=[https://schulheft.at/wp-content/uploads/2018/02/sh103_Esoterikkritik.pdf schulheft.at] |Format=PDF |KBytes=}}</ref> |
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* Kriterien, wie sie üblicherweise an Evaluationsstudien gestellt werden (Kontrolliertheit, [[Randomisierung]], Manualisierung, ansatzweise [[Blindstudie|Verblindung]] u. ä.), werden nur selten erfüllt. Insgesamt gesehen steht sowohl der Nachweis der Wirksamkeit von NLP als Ganzes als auch der Nachweis einzelner NLP-Methoden aus, soweit diese nicht einfach aus anderen Verfahren übernommen wurden. Nach Christopher Sharpley lässt sich auch ein Zusammenhang zwischen der Qualität der Studien und der Wahrscheinlichkeit eines für NLP positiven Ergebnisses feststellen (je schlechter die Qualität, desto wahrscheinlicher ein NLP bestätigendes Ergebnis), das Gleiche gilt für Studien, die nicht in Fachzeitschriften erschienen sind.<ref name="SHARPLEY1987" /> |
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Zum Beispiel wurde die „Augenbewegungshypothese“ vielfach wissenschaftlich überprüft; die vom NLP postulierten Zusammenhänge konnten nicht nachgewiesen werden.<ref name="HEAP1989" /><ref name="BLIEMEISTER1988">{{Literatur |Autor=Joachim Bliemeister |Titel=Empirische Überprüfung zentraler theoretischer Konstrukte des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) |Sammelwerk=Zeitschrift für Klinische Psychologie |Band=17 |Nummer=1 |Datum=1988 |ISSN=1616-3443 |Seiten=21–30}}</ref> |
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Die nicht einheitlich geregelte Ausbildung führt zu unterschiedlichen Ausbildungsinhalten und Preisen; von Volkshochschulkursen für ein paar hundert Euro bis zu Businessseminare für zehntausende Euro. |
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Die Behandlung von [[Legasthenie]] mit NLP wird als unwirksam angesehen.<ref name="SAHARI2012">{{Literatur |Autor=Siti Huzaimah Sahari, Aiza Johari |Titel=Improvising Reading Classes and Classroom Environment for Children with Reading Difficulties and Dyslexia Symptoms |Sammelwerk=Procedia – Social and Behavioral Sciences |Band=38 |Datum=2012 |Seiten=100–107 |DOI=10.1016/j.sbspro.2012.03.329}}</ref> Für [[Dyskalkulie|Rechenschwäche]] wird von der Anwendung von NLP ebenso abgeraten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE09/beratungsstelle/dyskalkulie.html |titel=Informationen zu Dyskalkulie |hrsg=[[Universität Bielefeld]] Abteilung für Psychologie |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141012020344/http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE09/beratungsstelle/dyskalkulie.html |archiv-datum=2014-10-12 |abruf=2013-12-09}}</ref> |
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Folgende Qualitätskriterien sollten erfüllt sein, |
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* Zeitdruck bei der Entscheidung zu einer Ausbildung ist ein Warnsignal. |
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Die Bezeichnung NLP wird von Psychologen mehrfach als pseudowissenschaftlich oder als Bluff kritisiert.<ref>[http://www.haufe.de/personal/hr-management/kolumne-wirtschaftspsychologie-der-grosse-nlp-bluff_80_293758.html haufe.de]</ref> Roderique-Davies schreibt, das Wort ‚Neuro‘ in NLP sei betrügerisch, da NLP keine Erklärungen auf neuronaler Ebene anbiete und daher argumentiert werden könne, sein Gebrauch nähre irrigerweise die Vorstellung wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit.<ref name="RODERIQUE2009">{{Literatur |Autor=Gareth Roderique-Davies |Titel=Neuro-linguistic programming: Cargo cult psychology? |Sammelwerk=Journal of Applied Research in Higher Education |Band=1 |Nummer=2 |Datum=2009 |ISSN=2050-7003 |Seiten=57–63}}</ref><ref>[http://www.emeraldinsight.com/doi/pdfplus/10.1108/17581184200900014 ''Neuro‐linguistic programming: cargo cult psychology?''] (Abstract)</ref> Witkowski meint gleichermaßen, NLP biete auf neuronaler Ebene keine Erklärung und habe auch keine Ähnlichkeit zu Linguistik oder der Programmierung.<ref name="WITKOWSKI2010" /> Ähnlich argumentiert der experimentelle Psychologe [[Michael Corballis]]: Der Titel NLP sei ein Schwindel und solle den Eindruck wissenschaftlicher Seriosität wecken.<ref name="CORBALIS1999">{{Literatur |Autor=Michael C. Corballis |Hrsg=Sergio Della Sala |Titel=Are we in our right minds? |Sammelwerk=Mind Myths: Exploring Popular Assumptions About the Mind and Brain |Verlag=John Wiley & Sons |Ort=Chichester |Datum=1999 |ISBN=0-471-98303-9 |Seiten=25–41}}</ref> Die ‚linguistische‘ Komponente des Namens ist irreführend.<ref name="PULACZEWSKA2007">{{Literatur |Autor=Hanna Pulaczewska |Hrsg=Edda Weigand |Titel=Neurolinguistisches Programmieren: Hält es, was es verspricht? |Sammelwerk=Dialogue analysis XI. Proceedings of the 11th IADA Conference on „Dialog Analysis and Rhetoric“. 26.–30. März 2007 |Reihe=iada.online.series |Nummer=1 |Verlag=University of Münster |Ort=Münster |Datum=2007 |Seiten=493–507 |Kommentar=Tagungsband |Online=[http://www.uni-muenster.de/Ling/iada/download/iada.online.series_volume02.pdf uni-muenster.de] |Format=PDF |KBytes=6800 |Abruf=2014-10-07}}</ref> |
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* eine Preisspanne zwischen 1.500 und 2.500 Euros für die Practitioner-Ausbildung ist realistisch, |
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* keine Kostenverschleierung (Hotelpauschalen, Zertifizierungs-Kosten, zusätzliche Verpflegungskosten,...) |
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Der Psychologie-Professor [[Helmut Lukesch]] befürchtet, dass Methoden des NLP trotz ihres [[Esoterik|esoterischen]] Charakters und einer fehlenden [[Wissenschaft|wissenschaftlichen]] Fundierung bereits zu einem erheblichen Maße Einzug in deutsche Schulen gehalten haben und dort völlig unkritisch praktiziert werden.<ref name="LUKESCH2013">{{Literatur |Autor=Helmut Lukesch |Hrsg=B. Wisniewski, A. Vogel |Titel=Wunsch und Wirklichkeit – Der esoterische Machbarkeitswahn |Sammelwerk=Schule auf Abwegen – Mythen, Irrtümer und Aberglaube in der Pädagogik |Verlag=Schneider |Ort=Baltmannsweiler |Datum=2013 |ISBN=978-3-8340-1256-2 |Seiten=111–124}}</ref> Das [[Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst|Bayerische Kultusministerium]] greift Lukeschs Befürchtungen auf und distanziert sich von NLP.<ref name="LINDNER2014">{{Literatur |Autor=Julia Lindner |Hrsg=Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst |Titel=Die 10 größten Irrtümer der Pädagogik |Sammelwerk=Schule und Wir |Nummer=1 |Ort=München |Datum=2014 |Seiten=4–7 |Online=[http://www.km.bayern.de/download/8815_schule_und_wir_2014_ausgabe_1.pdf km.bayern.de] |Format=PDF |KBytes=4600}} Oder [http://www.km.bayern.de/epaper/SUW%202014-I/index.html km.bayern.de]</ref> |
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* Kostenfreie "Testmöglichkeiten", z.B. durch einzelne Seminartage, die als Gast besucht werden können oder die Möglichkeit zu einem längeren Gespräch mit dem Trainer |
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=== Wissenschaftliche Kritik === |
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Umfragen in der akademischen Gemeinschaft haben gezeigt, dass NLP unter Wissenschaftlern weithin diskreditiert ist. |
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Ein Panel aus 101 Wissenschaftlern und Experten auf dem Gebiet bewertete NLP im Jahr 2006 als nicht-evidenzbasiert und diskreditiert.<ref>John C. Norcross, Gerald P. Koocher, Ariele Garofalo: ''Discredited psychological treatments and tests: A Delphi poll.'' In: ''Professional Psychology: Research and Practice.'' Band 37, Nr. 5, 1 January 2006, S. 515–522. ([https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2F0735-7028.37.5.515 psycnet.apa.org], [https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2F0735-7028.37.5.515 psycnet.apa.org])</ref> Im Jahr 2010 belegte NLP Platz sieben in einer Liste der zehn am meisten diskreditierten Drogen- und Alkoholinterventionen.<ref>John C. Norcross, Gerald P. Koocher, Natalie C. Fala, Harry K. Wexler: ''What Does Not Work? Expert Consensus on Discredited Treatments in the Addictions.'' In: ''Journal of Addiction Medicine.'' Band 4, Nr. 3, 1. September 2010, S. 174–180. [[doi:10.1097/ADM.0b013e3181c5f9db]], [https://journals.lww.com/journaladdictionmedicine/Abstract/2010/09000/What_Does_Not_Work__Expert_Consensus_on.9.aspx journals.lww.com]. PMID 21769032, S2CID 41494642. [https://www.semanticscholar.org/paper/What-Does-Not-Work-Expert-Consensus-on-Discredited-Norcross-Koocher/ccfd484fc1caf7da6b9e601366515bb732234884 (semanticscholar.org)]</ref><ref>Suzette Glasner-Edwards, Richard Rawson: ''Evidence-based practices in addiction treatment: Review and recommendations for public policy.'' In: ''Health Policy.'' Band 97, Nr. 2–3, 1. Oktober 2010, S. 93–104. [[doi:10.1016/j.healthpol.2010.05.013]], {{PMC|2951979}}, [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2951979 ncbi.nlm.nih.gov] PMID 20557970.</ref> |
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Einer der Gründe dafür, warum NLP als Pseudowissenschaft betrachtet wird, ist, dass die Beweise auf Anekdoten und persönliche Zeugnisse beschränkt sind.<ref name=":1">E. Jane Bradley, Heinz-Joachim Biedermann: ''Bandler and Grinder's neurolinguistic programming: Its historical context and contribution.'' In: ''Psychotherapy: Theory, Research, Practice, Training.'' Band 22, Nr. 1, 1. Januar 1985, S. 59–62. [[doi:10.1037/h0088527]] {{ISSN|0033-3204}}, OCLC [https://www.worldcat.org/oclc/1588338 1588338.]</ref><ref>Marcus J.C. Tye: ''Neurolinguistic programming: Magic or myth?'' In: ''Journal of Accelerative Learning & Teaching.'' Band 19, Nr. 3–4, 1994, S. 309–342. {{ISSN|0273-2459}}.</ref> Es basiert nicht auf wissenschaftlichem Verständnis der Neurowissenschaften oder Linguistik.<ref name=":1" /><ref>Willem J.M Levelt: [http://www.skepsis.nl/nlp.html ''u voor neuro-linguistische programmering.''] In: ''Skepter.'' Band 9, Nr. 3, 1996. (in Dutch).</ref> Der Name „neurolinguistisches Programmieren“ wird also verwendet, um Leser zu beeindrucken und Ideen zu verschleiern, denn NLP bezieht sich nicht auf neuronale Strukturen und hat auch nichts gemeinsam mit Linguistik oder Programmierung.<ref>Tomasz Witkowski: ''Thirty-Five Years of Research on Neuro-Linguistic Programming. NLP Research Data Base. State of the Art or Pseudoscientific Decoration?'' In: ''Polish Psychological Bulletin.'' Band 41, Nr. 2, 1. Januar 2010. [[doi:10.2478/v10059-010-0008-0]]. <q>All of this leaves me with an overwhelming impression that the analyzed base of scientific articles is treated just as theater decoration, being the background for the pseudoscientific farce which NLP appears to be. Using "scientific" attributes, which is so characteristic of pseudoscience, is manifested also in other aspects of NLP activities... My analysis leads undeniably to the statement that NLP represents pseudoscientific rubbish</q></ref><ref>M. C. Corballis: ''Are we in our right minds?'' In S. D. Sala (Hrsg.): ''Mind Myths: Exploring Popular Assumptions About the Mind and Brain.'' John Wiley & Sons, Chichester 1999, ISBN 0-471-98303-9, S. 41.</ref><ref>Pieter J.D Drenth: ''Growing anti-intellectualism in Europe; a menace to science.'' In: ''Studia Psychologica.'' Band 45, 2003, S. 5–13. Archived from the original on 16 June 2011. [https://web.archive.org/web/20110616080310/http://www.allea.org/Pages/ALL/4/881.bGFuZz1FTkc.pdf (PDF)] archiviert vom [http://www.allea.org/Pages/ALL/4/881.bGFuZz1FTkc.pdf original].</ref><ref>{{Literatur |Autor=Barry L. Beyerstein |Titel=Brainscams: Neuromythologies of the New Age |Sammelwerk=International Journal of Mental Health |Band=19 |Nummer=3 |Datum=1990 |Seiten=27–36}} [[doi:10.1080/00207411.1990.11449169]]</ref> Tatsächlich wurde NLP in der Bildung als Schlüsselbeispiel für Pseudowissenschaft verwendet.<ref>C. Lum: ''Scientific Thinking in Speech and Language Therapy.'' In: ''Psychology Press.'' 2001, ISBN 0-8058-4029-X, S. 16.</ref><ref>Scott O. Lilienfeld, Jeffrey M. Lohr, Dean Morier: ''The Teaching of Courses in the Science and Pseudoscience of Psychology: Useful Resources.'' In: ''Teaching of Psychology.'' Band 28, Nr. 3, 1. Juli 2001, S. 182–191. CiteSeerX [https://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/summary?doi=10.1.1.1001.2558 10.1.1.1001.2558] [[doi:10.1207/S15328023TOP2803_03]], S2CID [https://api.semanticscholar.org/CorpusID:145224099 145224099.]</ref><ref>D. Dunn, J. Halonen, R. Smith: ''[[IArchive:teachingcritical00dunn|Teaching Critical Thinking in Psychology]]''. Wiley-Blackwell, 2008, ISBN 978-1-4051-7402-2, S. 12.</ref> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* {{Literatur |
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* Strukturen subjektiver Erfahrung : ihre Erforschung und Veränderung durch NLP / Dilts, Robert. - 5. Aufl. - Paderborn : Junfermann, 1994 (ISBN 3-87387-229-3) |
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|Autor=Richard Bandler, John Grinder |
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|Titel=Metasprache und Psychotherapie : ein Buch über Sprache und Therapie |
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|Reihe=Die Struktur der Magie |
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|BandReihe=1 |
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|Verlag=Junfermann |
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|Ort=Paderborn |
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|Datum=1981 |
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|ISBN=3-87387-186-6 |
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|Originaltitel=The Structure of Magic |
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|Originalsprache=en |
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|Originaljahr=1975 |
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|Originalort=Palo Alto}} (Meta-Modell und Konzept, Original 1975: ''The Structure of Magic.'' Band I). |
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* Albert Bremerich-Vos: ''Neurolinguistisches Programmieren – eine Kritik.'' In: ''[[Forum Supervision]].'' Band 5, Nr. 9, 1997, S. 36–57. |
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* [[Christoph Bördlein]]: ''Gefärbtes Wasser in neuen Schläuchen – Das „Neurolinguistische Programmieren“ (NLP).'' In: ''Skeptiker.'' Heft 3/2002, S. 99–104. |
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* Robert B. Dilts, John Grinder, Richard Bandler, Judith DeLozier: ''Strukturen subjektiver Erfahrung. Ihre Erforschung und Veränderung durch NLP''. Junfermann, Paderborn 1985, ISBN 3-87387-229-3. (Strategien des Verhaltens, Original 1980: ''Neuro-Linguistic Programming.'' Band I). |
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* Robert B. Dilts, Judith DeLozier, Deborah Bacon Dilts: ''NLP II – die neue Generation. Strukturen subjektiver Erfahrung – die Erforschung geht weiter''. Junfermann, Paderborn 2013, ISBN 978-3-87387-830-3. (Forschung und Entwicklung des NLP, Original 2010: ''NLP II. The Next Generation. Enriching the Study of the Structure of Subjective Experience''.) |
|||
* Franz-Josef Hücker: ''Metaphern – Die Zauberkraft des NLP. Ein Leitfaden für Berufspraxis und Training.'' Akazien Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-936915-02-0. |
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* Uwe Peter Kanning: ''Mythos NLP.'' In: ''Skeptiker.'' 3/2014, S. 118–127. |
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* Uwe Peter Kanning: ''NLP – Zwischen Anspruch und Wirklichkeit.'' In: ''Report Psychologie.'' 2019 |
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* Thomas Saum-Aldehoff: ''Die „neurolinguistischen Programmierer“ versprechen das schnelle Glück und den Geist Albert Einsteins.'' In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 27. September 1997. |
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* Georg Steinmeyer: ''Die Gedanken sind nicht frei. Coaching: eine Kritik ''Lukas Verlag, 2018. |
|||
* Wolfgang Walker: ''Abenteuer Kommunikation. Auf den Spuren der Wegbereiter moderner Psychotherapie – Eine Entdeckungsgeschichte (10., überarbeitete und erweiterte Auflage).'' Klett-Cotta, Stuttgart 2025, ISBN 3-608-89322-9 (Grundlagen und Geschichte des NLP). |
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* Rupprecht Weerth: ''Neurolinguistisches Programmieren (NLP) & Imagination: Grundannahmen, Methoden, Möglichkeiten und Grenzen '' Junfermann, Paderborn 1994, ISBN 978-3-87387-078-9. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Neuro-linguistic programming|Neuro-Linguistisches Programmieren}} |
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*[http://www.nlp.de/ Allgemeine Informationen aus Sicht der Trainer] |
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* [http://www.nlp.eu/ Allgemeine Information & Geschichtswerkstatt des NLP] |
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*[http://www.sjoe.at/content/content.php?ID=188 Beispiele für unethisches NLP in der Politik] |
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* [http://www.nlp.eu/research Forschungsdatenbank der NLP-Methode] |
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*[http://www.gemeindedienst.de/weltanschauung/texte/inmatnlp.htm Kritischer Artikel aus Kirchensicht] |
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* [http://www.dvnlp.de/ Website des DVNLP] Deutscher Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren e. V. |
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*[http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/WISSENSCHAFTPSYCHOLOGIE/PsychotechnikSchulen.shtml#Neurolinguistisches%20Programmier Kritischer Artikel aus psychologischer Sicht] |
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* [https://www.gwup.org/themen/neurolinguistisches-programmieren-nlp/ NLP-Kritik] |
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*[http://www.nlp.at/lexikon/index.htm NLP Lexikon] |
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* [https://paramedius-institut.de/grundannahmen-des-nlp/ NLP Paradigmen und Vorannahmen] |
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*[http://nlpuniversitypress.com/ NLP Enzyklopädie (englisch)] |
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*[http://www.nlp-academy.net Neuro Linguistik und Kybernetik] |
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==Verbände und private Initiativen== |
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== Einzelnachweise und Anmerkungen == |
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*[http://www.nlpinstitutes.com/search/searchit.html Datenbank aller von Richard Bandler unterstützten Trainer] |
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<references responsive /> |
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*[http://www.inlpta.com/ Internationaler NLP-Trainer-Verband INLPTA US-Site engl.] |
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*[http://www.inlpta.org/inlpta_de.htm INLPTA Internationaler NLP-Trainer-Verband Europa deutsch] |
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*[http://www.dvnlp.de/ Deutscher DVNLP (größerer Verband)] |
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*[http://www.oedv-nlp.at/ Österreichischer Dachverband für NLP] |
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*[http://www.nlpschedule.com NLP] |
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*[http://www.chnlp.ch/ Schweizerischer Verband für NLP] |
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*[http://www.eanlpt.org/ European Association for Neuro-Linguistic Psychotherapy] |
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{{Gesundheitshinweis}} |
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[[Kategorie:Selbsthilfe]] |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4192909-3}} |
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[[Kategorie:Psychotherapie]] |
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[[Kategorie:Neurolinguistische Programmierung]] |
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[[Kategorie:Neuro-Linguistisches Programmieren| ]] |
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[[en:Neuro-linguistic programming]] |
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[[Kategorie:Parawissenschaft]] |
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[[fr:Programmation neuro-linguistique]] |
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[[it:Programmazione neuro linguistica]] |
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[[ja:神経言語プログラミング]] |
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[[pl:Neurolingwistyczne programowanie]] |
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[[ru:Нейролингвистическое программирование]] |
Aktuelle Version vom 4. Juli 2025, 07:02 Uhr

Das Neuro-Linguistische Programmieren (kurz NLP) ist eine Sammlung von Methoden und Kommunikationstechniken, welche psychische Abläufe im Menschen beeinflussen sollen. Es greift unter anderem Konzepte aus der klientenzentrierten Therapie, der Gestalttherapie, der Hypnotherapie und den Kognitionswissenschaften sowie des Konstruktivismus auf.
Die Bezeichnung selbst soll ausdrücken, dass Vorgänge im Gehirn („Neuro-“) mit Hilfe der Sprache („linguistisch“) auf Basis systematischer Handlungsanweisungen („Programmieren“) änderbar sind. Es besteht keine Verbindung zur wissenschaftlichen Disziplin der Neurolinguistik.
NLP wurde von Richard Bandler und John Grinder in den 1970er Jahren innerhalb des Human Potential Movements entwickelt. Sie definierten NLP als „das Studium über die Struktur subjektiver Erfahrung“. Ursprüngliches Ziel der NLP-Entwickler war es, die Wirkfaktoren erfolgreicher Therapie herauszufinden und an andere weitervermitteln zu können. Sie vermuteten, dass es sich bei den Wirkfaktoren vor allem um die kommunikativen Fähigkeiten und Verhaltensweisen der Therapeuten selbst handelt und nicht primär um die gewählte fachliche Ausrichtung.[1]
NLP wird ganz überwiegend außerhalb der akademischen Wissenschaft betrieben.[2] NLP konnte seine Wirksamkeit wissenschaftlich bisher nicht nachweisen.[3][4][5][6][7] Es wird vielfach als unwissenschaftlich abgelehnt[8][9][10] und von Kritikern als Parawissenschaft eingestuft.[11]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Neuro-Linguistische Programmieren wurde von dem damaligen Mathematikstudenten und späteren Psychologen Richard Bandler und dem Linguisten John Grinder Anfang der 1970er Jahre an der University of California in Santa Cruz entwickelt. Sie definierten NLP als das Studium der Struktur subjektiver Erfahrung und der Folgerungen daraus.[12] Grinder war zeitweise Assistent bei Gregory Bateson, dem ebenfalls ein Einfluss auf das NLP nachgesagt wird. Bateson war zunächst begeistert von Bandlers und Grinders erster Publikation, in der sie ein Modell sprachlicher Interventionen präsentierten, das sie aus dem Studium von Virginia Satir und Fritz Perls gewonnen hatten.[13] Bateson schrieb das Vorwort zu diesem Buch und schlug Bandler und Grinder vor, Milton Erickson zu studieren und ein Modell von dessen therapeutischen Strategien zu entwickeln. Später distanzierte sich Bateson jedoch von Bandler und Grinder.[14]
In den ersten Jahren interessierten sich Bandler und Grinder insbesondere für die Methoden der oben genannten Therapeuten unterschiedlicher Ausrichtung. Bandler und Grinder analysierten die Sprache und die Körpersprache dieser drei Therapeuten und versuchten, aus deren Vorgehen bestimmte Interventionstechniken herauszufiltern, die zum Grundstock der ersten NLP-Schule wurden. Ein eindeutig festgeschriebenes theoretisches Gerüst fehlt dem NLP jedoch.[15] Erste Berichte wurden in zwei Büchern Mitte der 1970er Jahre bekannt.[13][16] Bandler und Grinder kamen zunächst zur Entwicklung des Preferred Representational Systems (PRS), das davon ausgeht, dass Menschen die Umwelt individuell unterschiedlich wahrnehmen. Im Jahre 1976 folgte aus der Analyse der Sprachstrukturen von Perls und Satir das Meta-Modell des NLP. Das Meta-Modell versteht sich als Sprachmodell, mit dem im NLP-Sinne Informationen über den Kommunikationspartner gesammelt und ausgewertet werden. Dabei wurden Tiefenstruktur und weitere Begriffe aus der Syntaxtheorie Noam Chomskys genommen. 1979 folgte aus der Beobachtung des Hypnotherapeuten Erickson ein weiterer Beitrag zum Modell. Später kamen Untersuchungen an Künstlern, Managern, Verkäufern, Pädagogen u. a. hinzu und erweiterten das NLP-Methodenbündel.
NLP vereinte zunächst verschiedene psychotherapeutische Ansätze, u. a. aus der Hypnotherapie, Familientherapie und Gestalttherapie sowie anderer Bereiche der Kommunikation (z. B. Coaching, Managementtechniken). Dagegen verstehen viele spätere Vertreter NLP nur noch als ein Modell der zwischenmenschlichen Kommunikation und Sammlung unterschiedlicher psychologischer Verfahren und Modelle, die zu einer effizienteren zwischenmenschlichen Kommunikation und Einflussnahme führen sollen.[15] Der Großteil der Untersuchungen fand in den frühen 80er Jahren statt.[5]
Die meisten NLP-Anwender und -Verbände betrachten dagegen NLP weder als Wissenschaft noch als eine Form der Psychotherapie. Es gehört heute neben der Transaktionsanalyse, dem Psychodrama, der themenzentrierten Interaktion und einigen anderen Verfahren zu den am weitesten verbreiteten Methoden der Kommunikations- und Verhaltenstrainings auf dem Weiterbildungsmarkt.
Die Werkzeuge des NLP werden vor allem außerhalb des akademischen Lehrbetriebes weiterentwickelt und laufend ergänzt.
Anfang der 1980er Jahre wurde NLP etwa zeitgleich von Thies Stahl und Gundl Kutschera nach Deutschland, bzw. Österreich importiert und damit auch in Europa populär. In der Folge entstanden konkurrierende Ausbildungsinstitute mit verschiedenen Abschlüssen. Später wurden die Ausbildungsinhalte und die Ausbildungsdauer über nationale Verbände festgeschrieben (s. u.).
Paradigmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundannahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein zentrales Element des NLP sind die sogenannten Vorannahmen, welche von Bandler und Grinder genannt wurden. Die zehn wichtigsten „Vorannahmen“ sind:

- Die Landkarte ist nicht das Gebiet (wörtlich Territorium; diese Aussage bezieht sich auf ein Zitat von Alfred Korzybski)[17]
- Menschen treffen innerhalb ihres Modells von der Welt grundsätzlich die beste ihnen mögliche Wahl.
- Jedes Verhalten ist durch eine positive Absicht motiviert.[18]
- Der positive Wert eines Individuums bleibt konstant, aber die Angemessenheit des Verhaltens kann bezweifelt werden.
- Es gibt in der Kommunikation keine Fehler oder Defizite. Alles ist Feedback.[19]
- Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Reaktion, die man erhält.[20]
- Wenn etwas nicht funktioniert, tue etwas anderes.[21]
- In einem ansonsten gleich bleibenden System kontrolliert das Element mit den größtmöglichen Verhaltensmöglichkeiten das System.[22]
- Widerstand beim Klienten bedeutet mangelnde Flexibilität auf Seiten des Beraters.[23]
- Der Sinn jeder Kommunikation ist nicht die Absicht, sondern die Reaktion, die sie beim Gegenüber auslöst.[24]
Kommunikationskanäle
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Als „Paradigma“ der NLP wird erklärt, dass der Mensch seine Umwelt mit fünf Sinnen wahrnimmt:
- Visuell (mit dem Sehsinn, d. h. mit den Augen)
- Auditiv (mit dem Hörsinn, d. h. mit den Ohren)
- Kinästhetisch (spüren, d. h. mit allen Teilen seines Körpers, siehe Tiefensensibilität / Haptische Wahrnehmung)
- Olfaktorisch (mit dem Geruchssinn, d. h. mit der Nase)
- Gustatorisch (mit dem Geschmackssinn, d. h. mit der Zungen- und Rachenschleimhaut)
Diese allgemein gängige Auflistung der fünf Sinne kann mit VAKOG („visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch und gustatorisch“) zu einer markenfähigen Abkürzung zusammengefasst werden. Die nebenstehende Abbildung stand unter einem solchen Markenschutz, weshalb sie von ihrem Autor, der sie in die Wikipedia einfügte, mit dem Symbol für eingetragene Warenzeichen ® versehen wurde. Der Markenschutz ist inzwischen erloschen, die Website des Autors gibt es nicht mehr und auch die angekündigte Buchserie zum Thema NLP blieb bei nur einem Band.[25][26]
Das NLP geht davon aus, dass ein oder zwei Sinneskanäle bevorzugt verwendet werden. Hierbei handelt es sich häufig um visuelle und auditive oder visuelle und kinästhetische Repräsentationen. Die Theorie der Lerntypen basiert auf dieser Einteilung. In kontrollierten Untersuchungen lassen sich jedoch keine bevorzugten Repräsentationssysteme feststellen.[27]
Methoden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In vielen NLP-Methoden wird versucht, zunächst zum Gegenüber „einen Draht“, den Rapport herzustellen. Als Mittel dazu wird das Spiegeln (Pacing) verwendet, das dann ein Führen (Leading) ermöglichen soll.
- Pacing (Anpassen, Mitgehen, „Spiegeln“) spiegelt den Kommunikationspartner und basiert auf der Annahme, dass sich Menschen, die sich gut verstehen, einander angleichen (unter anderem in Tonfall, Lautstärke, Sprechtempo, Körperhaltung, Distanz, Direktheit des Auftretens). Allerdings konnte nicht bestätigt werden, dass es vorteilhaft ist, wenn ein Berater dasselbe System nutzt wie der Klient. Zudem hat sich gezeigt, dass das bewusste Nachahmen der Körpersprache und Sprechweise zu negativen Reaktionen führen kann.[28]
- Leading (Führen) nutzt körpersprachliche oder tonale Signale, um im Gespräch die Führung zu übernehmen. Dies muss nicht im selben Augenblick wie beim Gegenüber geschehen, sondern kann auch zeitversetzt ablaufen und sollte sich im Gespräch mit Pacing abwechseln. Leading kann eine manipulative Zielsetzung haben (beispielsweise im Verkaufstraining), oder aber das Ziel verfolgen, in einem beratenden oder therapeutischen Setting den Klienten zu einem anderen Umgang mit seiner Problematik zu führen.
- Ankern: Der Lerntyp bestimmt, wie viele Informationen auf welchen Kommunikationskanälen ankommen. Klänge, Wörter, Bilder, Gerüche, Geschmacksempfindungen oder Gesten sind bei Menschen durch die Erfahrung miteinander verknüpft. So kann der Klang einer bestimmten Türklingel beispielsweise mit Erinnerungen an ein damit verbundenes Ereignis verknüpft sein, welches schon lange zurückliegt. Verknüpfungen zwischen den auftauchenden Gedanken oder Gefühlen und willentlich beeinflussbaren Vorgängen werden mit der Technik des „Ankerns“ hergestellt. Damit knüpft der NLP-Anwender bewusst neue emotionale Konnotationen oder nutzt bereits vorhandene. Werden z. B. bei Glücksgefühlen bewusst bestimmte Bewegungen oder Gesten eingeübt, so lassen sich diese Gefühle später mit diesen Bewegungen oder Gesten wieder aktivieren.
- Nested Loops: Bei zu Deutsch "geschachtelte Schleifen" werden mehrere Geschichten ineinander verschachtelt erzählt, ähnlich zur Klammerstruktur eines mathematischen Terms: (Geschichte A beginnt ... (Geschichte B beginnt... (Geschichte C beginnt ... (Kerngeschichte beginnt, enthält die Kernaussage und wird beendet) ... C endet) B endet) A endet). Die Kerngeschichte und damit die Kernbotschaft wird nicht unmittelbar erzählt, sondern durch mehrere Schichten an Nebenerzählungen eingekleidet. Mit jeder Geschichte entstehen neue Bilder und Emotionen. Nach der Kernaussage werden die Geschichten in umgekehrter Reihenfolge nacheinander geschlossen. Der Nachteil von Nested Loops gegenüber einer regulären Erzählweise ist eine längere Erzähldauer und dass es der Erzähler ein großes Maß an Übung und Konzentration aufbringen muss, um sich selber nicht in den Geschichtssträngen zu verzetteln.
Theoretischer Kontext
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]NLP nimmt für sich in Anspruch, umfassend anwendbare Werkzeuge für die unterschiedlichsten Probleme zur Verfügung zu stellen.
Das konkrete Vorgehen ist allerdings nicht standardisiert, da NLP keine eigene Theorie zur Verfügung stellt. Abhängig von den jeweiligen äußeren Umständen (Setting), in denen NLP verwendet wird, werden Kommunikationsstrategien, Suggestionstechniken, Motivationstechniken oder die so genannten NLP-Formate angewendet oder gelehrt.
Als Grundannahme dient die Auffassung, dass es ein sogenanntes „subjektives Wahrheitsempfinden“ gibt. Auf Basis des Körpergefühls, der bildlichen Gedanken und des inneren sprachlichen Ausdrucks eines Menschen entstehen gedankliche Abbilder, wobei die Kognitive Karte als „innere Landkarte“ bezeichnet wird. Nach Auffassung des NLP ist das „subjektive Wahrheitsempfinden“ ein Ausdruck dieser inneren Modelle und hilft einem Menschen, sich sozial zu orientieren.
Ausgangspunkt für eine NLP-Anwendung ist die innere Landkarte eines Klienten. Der Klient wird vom NLP-Berater für die eigene Problemwahrnehmung (in dieser Landkarte) sensibilisiert. Mit Hilfe der NLP-Formate soll diese Problemwahrnehmung beim Klienten verändert werden und neue Verhaltens-Strategien entwickelt werden. Die spezifischen NLP-Kommunikationsmittel, insbesondere Pacing und Leading, setzt der NLP-Berater ein, um den Klienten durch die Schritte der NLP-Formate zu leiten.
In der Regel wird der Klient angeleitet, sich die Inhalte seiner inneren Bilder bewusst zu machen. Diese Bilder werden u. a. nach der Art der Sinneswahrnehmung (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen) differenziert. Der Klient soll befähigt werden, den emotionalen Gehalt seiner inneren Bilder durch die Veränderung der Submodalitäten gezielt zu verändern. Dabei soll der Klient zu einer selbstbestimmten Lösung kommen. Der Berater versucht durch die Anwendung geeigneter NLP-Formate dafür den richtigen Rahmen zu liefern. NLP als Methodensammlung nimmt für sich in Anspruch, auf bestimmten wissenschaftlichen Theorien und Annahmen zu basieren. U. a.:
- Die auf William James zurückgehende Theorie der sinnesspezifischen Repräsentationssysteme als Grundbausteine der Informationsverarbeitung und des subjektiven Erlebens.
- Die Klassische Konditionierung (Pawlow), im NLP Ankern genannt.
- Das Modell einer grundsätzlichen Zielorientierung menschlichen Handelns (TOTE, Strategien) (Miller, Galanter, Karl Pribram).
- Ein Modell der Sprache (Metamodell), worin Bandler und Grinder Einflüsse von Alfred Korzybski („Die Landkarte ist nicht das Gebiet“) und Chomskys Transformationsgrammatik aufgriffen und abwandelten.
- Die sozial-kognitive Lerntheorie von Albert Bandura mit dem von Bandler und Grinder verwandten Modelling-Ansatz (in der Psychologie Expertise-Forschung).
- Die aus der therapeutischen Arbeit von Fritz Perls, Virginia Satir und Milton H. Erickson resultierende Grundannahme der Existenz funktionalautonomer Persönlichkeitsanteile mit bewussten und unbewussten Prozesskomponenten.
- Der Konstruktivismus als grundlegendes Weltbild im NLP, dass Wissen, Erkenntnisse, Zusammenhänge und Ideen vom Menschen konstruiert sind.
NLP integriert diese Methoden in ein eigenes Aussagen-Gebäude, ohne jedoch insgesamt den Anforderungen einer geschlossenen wissenschaftlichen Theorie zu genügen. Diese Entwicklung in der Geschichte von NLP vollzog sich abseits der Wissenschaft.
Aufgrund der multimodalen Struktur (Methodensammlung aus ca. 30 NLP-Formaten) ist eine generalisierende wissenschaftliche Anerkennung des NLP als Kommunikationshilfe kaum möglich, obwohl einzelne Methoden aus anerkannten wissenschaftlichen Schulen entlehnt sind. Es gibt NLP-Anwender, die NLP als eine Art „Werkzeugkoffer“ betrachten, der die therapeutischen Möglichkeiten eines psychologischen Beraters erweitert. Eine wissenschaftliche Analyse von 315 Studien aus 35 Jahren empirischer NLP-Forschung belegt jedoch, dass die Wirksamkeit einiger dieser „Werkzeuge“ als widerlegt gilt.[6]
Eine andere Herangehensweise will die Neuro-Linguistische Psychotherapie (NLPt) ermöglichen; ein jüngerer Zweig des NLP, der seit Anfang 2007 in Österreich als Psychotherapiemethode anerkannt ist. Mit der NLPt sollen die methodischen Mängel der allgemeinen NLP als Kommunikationspraxis überwunden und eine den Ansprüchen der therapeutischen Aufgabenstellung entsprechende Ausbildung mit wissenschaftlich anerkannten Standards innerhalb der Erweiterung konventioneller Verhaltenstherapie geprägt werden. Dies ist jedoch bisher nicht erfolgt. In Deutschland wird deshalb NLPt als Therapiemethode nicht anerkannt.
NLP-Formate
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]NLP verwendet so genannte „NLP-Formate“. Als „Format“ wird eine bestimmte Handlungsabfolge einer Sitzung oder eines Gespräches bezeichnet. Die einzelnen Interventionen eines Trainers sind innerhalb dieser Formate klar bestimmt. Einzelne Formate werden in Gruppen mit Hauptformaten zusammengefasst.
Allen Formaten ist gemeinsam, dass sie sich an der Stärkung von inneren Ressourcen orientieren, den Schwerpunkt in die Aufarbeitung der Vergangenheit des Klienten setzen, mit besonderem Augenmerk auf Veränderungsarbeit in den kritischen Bereichen (Interventionen, z. B. HistoryChange, Neuprägung). Ressourcenstärkung dient zur Überwindung von Problemen, Schwellenängsten, Blockaden oder Störungen. Ergänzend hierzu wird großer Wert auf eine humanistische Haltung des Beraters in der Arbeit mit Klienten gelegt. Die eigentliche Arbeit in der Beratung läuft entlang klar vorgegebener Handlungs- und Gesprächsformeln ab.
Der Klient kann mit Hilfe von NLP-Formaten auch in eine leichte Trance (ohne bewusstseinserweiternde Elemente) geführt werden und in dieser Entspannung innere Bilder oder Gefühle betrachten. Das hängt vom Ziel der Intervention und von den vorhandenen Ressourcen der Beteiligten (Berater und Klient) ab. Die wichtigsten Bestandteile im laufenden Prozess sind die Autosuggestion, das Dissoziieren, das Ankern und das Reframing.
Viele NLP-Formate entstammen klassischen Therapieformen oder sind in jahrelanger Arbeit durch sog. Modellierung (auch Benchmark oder Kopieren genannt) entstanden. So gibt es Modelle zur positiven Umdeutung von Wahrnehmungen, zur Zielfindung, zum Ankern, zur Veränderung von Submodalitäten (gedanklicher Muster zur Erinnerung von wichtigen Vorgängen) und Arbeit mit gegebenen bzw. projizierten Abläufen in der Gedankenwelt oder dem realen Erleben des Klienten sowie verschiedene Strategiemodelle, mit denen Benchmarking oder Ideenfindung erlernt werden.
Andere Formate des NLP nutzen das Reframing oder die Konklusion paradoxer Sichtweisen, um den Klienten aus unangenehmen Sichtweisen heraus zu entwickeln. Grundlage des NLP ist die Annahme, dass hinter jedem Ergebnis eine (oft unbewusste) Strategie steht, so dass auch einem „Misserfolg“ eine Planung zugrunde liegt. Diese so genannten „Meta-Programme“, von denen angenommen wird, dass sie die zum Teil unbewussten Entscheidungsprozesse begleiten, sollen mit Hilfe zumeist verhaltenstherapeutischer Interventionen gezielt verändert werden. Das Bewusstsein des Klienten soll dazu angeregt werden, auf der Basis von zuvor visualisierten oder beschriebenen Zielen auch neue Strategien zu entwickeln. Da diese sich nach R. Bandler im Denken, also im Gehirn abspielen, geht es nun darum, Menschen beizubringen, wie sie mit ihren vorhandenen Ressourcen neue, hilfreiche Verhaltensweisen entwickeln können.
Der Begriff „Programmieren“ versteht sich innerhalb des NLP nicht als manipulativ, da sämtliche Interventionen unter Abfrage der ethischen und moralischen Werte des Klienten abgestimmt werden. Dies geschieht, gerade weil sich NLP-Trainer durchaus der Tatsache bewusst sind, dass sich das Instrumentarium für manipulative Veränderungen beim Klienten eignen könnte, die diesem nicht bewusst sind. Solche unbewussten Manipulationen, die etwa Ziel von Verkaufsgesprächen oder Verhandlungen sein könnten (siehe auch Verkaufspsychologie), versucht NLP durch ethische Standards zu vermeiden. Die Absicht besteht vielmehr darin, Klienten zu helfen, sich gegenüber Programmen, die normalerweise unbewusst ablaufen, zu emanzipieren und damit ihre Lebensqualität zu steigern.
Weitere Verfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]NLP befasst sich im weitesten Sinn mit menschlicher Kommunikation und kann als eine auf stetige Weiterentwicklung angelegte Methodensammlung angesehen werden.
„Reframing“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter Reframing wird im NLP die Darstellung eines Sachverhalts vor dem Hintergrund eines neuen oder veränderten Rahmens verstanden. Reframing ist jedoch keine Erfindung des NLP. Es wird vielmehr von vielen Therapeuten unterschiedlicher Richtungen verwendet, so zum Beispiel Paul Watzlawick.[29] Namhafte Vertreter des NLP haben jedoch den Wert des Reframings hoch eingeschätzt und Methoden entwickelt, mit denen der Therapeut zu hilfreichen Reframings findet.[30][31] Hier ist insbesondere auch das Format Six-Step Reframing zu nennen.[30] Häufig verändert sich die Bedeutung oder die Bewertung, die Menschen einem Sachverhalt geben, wenn sie diesen vor einem neuen Hintergrund wahrnehmen.[30] Wenn ein Ereignis oder ein Erlebnis als negativ oder belastend empfunden wird, kann ein Rahmen hilfreich sein, vor dessen Hintergrund sich zusätzliche, positive Aspekte ableiten lassen. So kann ein gebrochenes Bein ausschließlich als Einschränkung gesehen werden. Die nicht zu verändernde, gewonnene Immobilität kann jedoch auch genutzt werden, um negativen Verpflichtungen zu entgehen.[30]
Bei einer Angstsituation kann Reframing eingesetzt werden, um die Aufmerksamkeit von der angstbeladenen Vorstellung abzuwenden und die positiven Aspekte der Angstsituation zu betonen. Manche Menschen befürchten beispielsweise, wenn sie lachende Menschen hören, dass diese sie vielleicht auslachen. Ein hilfreiches Reframing könnte sein, gemeinsam zu entdecken: „Menschen lachen manchmal auch dann, wenn sie einfach gut gelaunt sind.“ Der als unangenehm empfundene Sachverhalt ist hier „lachende Menschen“. Der Rahmen ist „Lachen vor dem Hintergrund (m)einer Person“ oder „Lachen vor dem Hintergrund einer allgemeinen guten Laune“.
Im NLP wird Sachverhalten ein „anderer Rahmen“ gegeben, wenn eine neue Sichtweise oder eine emotionale Neubewertung angestrebt wird.
„Swish“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Swish“ ist ein Kunstwort und bedeutet so viel wie „zischen“. Die Methode ist erstmals beschrieben in Richard Bandler, Veränderungen des subjektiven Erlebens.[32] Ausgangspunkt ist eine Situation bzw. die innere Vorstellung dieser Situation, die mit unangenehmen Gefühlen verbunden ist, z. B. das Einsteigen in einen vollen Bus. Der Klient wird angeleitet, sich sein inneres Bild dieser Situation bewusst zu machen. Die dabei entstehenden Gefühle soll er bewusst erleben. Danach soll sich der Klient ein inneres Bild einer positiven Situation machen. Auch die hierbei auftretenden positiven Gefühle sollen bewusst erlebt und beschrieben werden. Der eigentliche „Swish“ funktioniere dann wie folgt: Der Klient stellt sich die innere Repräsentation des vollen Busses erneut vor. Dann wird er gebeten sich vorzustellen, dass das positive Bild bereits als kleiner Punkt in dem Bild vom Bus enthalten ist. Zum Beispiel in der Mitte oder in einer der Ecken des Bildes. Im nächsten Schritt wird er dann gebeten sich vorzustellen, wie dieser Punkt in einem kurzen Augenblick explosionsartig wächst (Swish) und das ursprüngliche Bild überdeckt. Dieser Schritt wird einige Male wiederholt. Danach wird gemeinsam mit dem Klienten besprochen, wie sich seine Gefühle in Bezug auf das Einsteigen in einen vollen Bus verändert haben.
Das Format des „Swish“ beruht auf dem Submodalitätenmodell des NLPs. Dieses geht davon aus, dass mit inneren Bildern häufig Emotionen in der Art verknüpft sind, dass die Veränderung dieser Bilder eine Veränderung der Emotionen mit sich bringe. Bandler glaubte herausgefunden zu haben, dass das schnelle Überlagern und Überdecken zweier innerer Bilder durch Wiederholung gelernt, d. h. als feste Abfolge gespeichert wird. Danach sei es schwer möglich, das erste Bild zu erinnern, ohne direkt in das zweite (positivere) überzugehen.
Augenbewegungen
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NLP vertritt die These, dass Augenbewegungen Rückschlüsse über den kognitiven Stil eines Menschen zulassen. Nach NLP sind besondere Operationen des Denkens, wie beispielsweise das Erinnern visueller Informationen, mit spezifischen Augenbewegungen verknüpft. Diese Augenbewegungen sind – gemäß NLP – nicht steuerbare (=autonome) Augenbewegungen, ähnlich wie beim REM-Schlaf.[33] NLP geht dabei von 6 unterschiedlichen Bewegungen aus (siehe Abbildung).
Wissenschaftliche Studien haben die Gültigkeit dieser Thesen widerlegt.[34][35][36][37][38]
Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Private Ausbildungen zu NLP sind national und international unterschiedlich geregelt.[39] Es haben sich jedoch nationale und internationale Vereinigungen und Verbände von zumeist privatem Charakter etabliert, die eigene Ausbildungsrichtlinien erlassen haben. Dabei werden die Mindestdauer, die Mindestinhalte, die Testingkriterien sowie die Qualifikation der Trainer beschrieben. Die Verbandsmitglieder sind verpflichtet, sich an diese Curricula zu halten und dürfen nur dann die markenrechtlich geschützten Siegel verwenden.
Üblich ist unter diesen Vereinigungen die gegenseitige Anerkennung der Ausbildungen. Keine der angebotenen Ausbildungsgänge führen in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz zu einem berufsqualifizierenden Abschluss nach den jeweiligen nationalen Regelungen zur Berufsausbildung. Nur in Österreich ist NLP eine staatlich anerkannte Methodik innerhalb der Berufsausbildung zum Lebens- und Sozialberater und die an NLP angelehnte Neurolinguistische Psychotherapie in Österreich offiziell als Methode der Psychotherapie anerkannt. Die Anerkennung am letzten Amtstag der zuständigen österreichischen Bundesministerin für Gesundheit im Jänner 2007 stieß auf heftige Kritik.[40][41]
Einige Stufen der privaten Ausbildung sind in den verschiedenen Verbänden gleich benannt:
- NLP-Practitioner
- NLP-Master, auch NLP-Master-Practitioner genannt
- NLP-Coach, DVNLP
- NLP-Trainer
Manche Verbände unterscheiden zwischen Trainer (abgeschlossene Trainerausbildung) und Lehrtrainer (Zulassung, um NLP-Ausbildungen durchzuführen) oder zwischen Trainer (abgeschlossene Trainerausbildung) und Master Trainer (besonders erfahrener, kompetenter Trainer).
Im März 2005 wurde von der INLPTA eine Practitioner-Ausbildung mit Curriculum mittels Integriertem Lernen (E-Learning daheim am PC kombiniert mit Präsenztraining) verabschiedet.
In Deutschland sind die NLP-Anwender im (nicht-gemeinnützigen) DVNLP organisiert, in der Schweiz im SWISS-NLP (Schweizerischer Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren), in Österreich im ÖDV-NLP (Österreichischer Dachverband für Neuro-Linguistisches Programmieren). Darüber hinaus existieren im deutschsprachigen Raum regionale NLP-Vereine sowie freie Zusammenschlüsse von NLP-Trainern und NLP-Instituten, die ebenso wie bei den Mitgliedern der Verbände ein gemeinsames Anliegen verbindet.
Auf europäischer Ebene gibt es die EANLPt mit psychotherapeutischen Ausbildungen oder die MCTA mit Schwerpunkt auf Training und Coaching. Die Verbände sollen u. a. der Qualitätssicherung von NLP-Ausbildungen dienen.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kritiker bezeichnen NLP als Pseudowissenschaft[42] oder als eine New-Age-Form der Psychotherapie.[43] Das aggressive Marketing von NLP[44] verdränge zudem die wissenschaftlich fundierten Heilungsmethoden und führe dazu, dass Menschen Zuflucht zu Methoden nehmen, deren Wirksamkeit nicht bewiesen ist und die teilweise sogar mehr Schaden anrichten als helfen.[45]
- Es gibt gegenwärtig für keine der vorgelegten NLP-Annahmen Effektivitätsnachweise.[46]
- Kritiker des NLP bemängeln, dass zahlreiche Anbieter NLP mit esoterischen Lehren kombinieren, was zu einer Vermischung führe.[47] Für Ratsuchende sei es kaum möglich, zwischen NLP-Techniken und anderen pseudowissenschaftlichen Lehren (Esoterik und/oder Ideologie-Elemente) zu unterscheiden; deren Grenzen seien fließend.[48] Der Psychologe und Wissenschaftsjournalist Colin Goldner kritisiert in diesem Zusammenhang das hybride Selbstverständnis der NLP-Szene, ständig sei von „Brillanz“ und „Genialität“ die Rede.[49]
- Fortschritte und Erkenntnisse der modernen psychologischen Grundlagenforschung und insbesondere der Neuropsychologie blieben bei NLP unberücksichtigt.[50]
- NLP spiele im akademischen Lehrbetrieb keine Rolle. Es werde lediglich als Beispiel für eine Pseudowissenschaft herangezogen.[51][52][53]
- Selbst die wenigen Studien zur Wirksamkeit von NLP bzw. Teilbereichen der NLP, die von Anhängern der NLP angeführt werden, haben überwiegend negative Ergebnisse.[54][5][6] Bei den wenigen Studien mit positivem Ausgang wird bemängelt, dass die meisten dieser Studien den Minimalanforderungen an einen Wirksamkeitsnachweis nicht genügen.[15][55]
- Kriterien, wie sie üblicherweise an Evaluationsstudien gestellt werden (Kontrolliertheit, Randomisierung, Manualisierung, ansatzweise Verblindung u. ä.), werden nur selten erfüllt. Insgesamt gesehen steht sowohl der Nachweis der Wirksamkeit von NLP als Ganzes als auch der Nachweis einzelner NLP-Methoden aus, soweit diese nicht einfach aus anderen Verfahren übernommen wurden. Nach Christopher Sharpley lässt sich auch ein Zusammenhang zwischen der Qualität der Studien und der Wahrscheinlichkeit eines für NLP positiven Ergebnisses feststellen (je schlechter die Qualität, desto wahrscheinlicher ein NLP bestätigendes Ergebnis), das Gleiche gilt für Studien, die nicht in Fachzeitschriften erschienen sind.[5]
Zum Beispiel wurde die „Augenbewegungshypothese“ vielfach wissenschaftlich überprüft; die vom NLP postulierten Zusammenhänge konnten nicht nachgewiesen werden.[34][56]
Die Behandlung von Legasthenie mit NLP wird als unwirksam angesehen.[57] Für Rechenschwäche wird von der Anwendung von NLP ebenso abgeraten.[58]
Die Bezeichnung NLP wird von Psychologen mehrfach als pseudowissenschaftlich oder als Bluff kritisiert.[59] Roderique-Davies schreibt, das Wort ‚Neuro‘ in NLP sei betrügerisch, da NLP keine Erklärungen auf neuronaler Ebene anbiete und daher argumentiert werden könne, sein Gebrauch nähre irrigerweise die Vorstellung wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit.[60][61] Witkowski meint gleichermaßen, NLP biete auf neuronaler Ebene keine Erklärung und habe auch keine Ähnlichkeit zu Linguistik oder der Programmierung.[6] Ähnlich argumentiert der experimentelle Psychologe Michael Corballis: Der Titel NLP sei ein Schwindel und solle den Eindruck wissenschaftlicher Seriosität wecken.[62] Die ‚linguistische‘ Komponente des Namens ist irreführend.[63]
Der Psychologie-Professor Helmut Lukesch befürchtet, dass Methoden des NLP trotz ihres esoterischen Charakters und einer fehlenden wissenschaftlichen Fundierung bereits zu einem erheblichen Maße Einzug in deutsche Schulen gehalten haben und dort völlig unkritisch praktiziert werden.[64] Das Bayerische Kultusministerium greift Lukeschs Befürchtungen auf und distanziert sich von NLP.[65]
Wissenschaftliche Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Umfragen in der akademischen Gemeinschaft haben gezeigt, dass NLP unter Wissenschaftlern weithin diskreditiert ist.
Ein Panel aus 101 Wissenschaftlern und Experten auf dem Gebiet bewertete NLP im Jahr 2006 als nicht-evidenzbasiert und diskreditiert.[66] Im Jahr 2010 belegte NLP Platz sieben in einer Liste der zehn am meisten diskreditierten Drogen- und Alkoholinterventionen.[67][68]
Einer der Gründe dafür, warum NLP als Pseudowissenschaft betrachtet wird, ist, dass die Beweise auf Anekdoten und persönliche Zeugnisse beschränkt sind.[69][70] Es basiert nicht auf wissenschaftlichem Verständnis der Neurowissenschaften oder Linguistik.[69][71] Der Name „neurolinguistisches Programmieren“ wird also verwendet, um Leser zu beeindrucken und Ideen zu verschleiern, denn NLP bezieht sich nicht auf neuronale Strukturen und hat auch nichts gemeinsam mit Linguistik oder Programmierung.[72][73][74][75] Tatsächlich wurde NLP in der Bildung als Schlüsselbeispiel für Pseudowissenschaft verwendet.[76][77][78]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard Bandler, John Grinder: Metasprache und Psychotherapie : ein Buch über Sprache und Therapie (= Die Struktur der Magie. Band 1). Junfermann, Paderborn 1981, ISBN 3-87387-186-6 (englisch: The Structure of Magic. Palo Alto 1975.). (Meta-Modell und Konzept, Original 1975: The Structure of Magic. Band I).
- Albert Bremerich-Vos: Neurolinguistisches Programmieren – eine Kritik. In: Forum Supervision. Band 5, Nr. 9, 1997, S. 36–57.
- Christoph Bördlein: Gefärbtes Wasser in neuen Schläuchen – Das „Neurolinguistische Programmieren“ (NLP). In: Skeptiker. Heft 3/2002, S. 99–104.
- Robert B. Dilts, John Grinder, Richard Bandler, Judith DeLozier: Strukturen subjektiver Erfahrung. Ihre Erforschung und Veränderung durch NLP. Junfermann, Paderborn 1985, ISBN 3-87387-229-3. (Strategien des Verhaltens, Original 1980: Neuro-Linguistic Programming. Band I).
- Robert B. Dilts, Judith DeLozier, Deborah Bacon Dilts: NLP II – die neue Generation. Strukturen subjektiver Erfahrung – die Erforschung geht weiter. Junfermann, Paderborn 2013, ISBN 978-3-87387-830-3. (Forschung und Entwicklung des NLP, Original 2010: NLP II. The Next Generation. Enriching the Study of the Structure of Subjective Experience.)
- Franz-Josef Hücker: Metaphern – Die Zauberkraft des NLP. Ein Leitfaden für Berufspraxis und Training. Akazien Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-936915-02-0.
- Uwe Peter Kanning: Mythos NLP. In: Skeptiker. 3/2014, S. 118–127.
- Uwe Peter Kanning: NLP – Zwischen Anspruch und Wirklichkeit. In: Report Psychologie. 2019
- Thomas Saum-Aldehoff: Die „neurolinguistischen Programmierer“ versprechen das schnelle Glück und den Geist Albert Einsteins. In: Frankfurter Rundschau. 27. September 1997.
- Georg Steinmeyer: Die Gedanken sind nicht frei. Coaching: eine Kritik Lukas Verlag, 2018.
- Wolfgang Walker: Abenteuer Kommunikation. Auf den Spuren der Wegbereiter moderner Psychotherapie – Eine Entdeckungsgeschichte (10., überarbeitete und erweiterte Auflage). Klett-Cotta, Stuttgart 2025, ISBN 3-608-89322-9 (Grundlagen und Geschichte des NLP).
- Rupprecht Weerth: Neurolinguistisches Programmieren (NLP) & Imagination: Grundannahmen, Methoden, Möglichkeiten und Grenzen Junfermann, Paderborn 1994, ISBN 978-3-87387-078-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Allgemeine Information & Geschichtswerkstatt des NLP
- Forschungsdatenbank der NLP-Methode
- Website des DVNLP Deutscher Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren e. V.
- NLP-Kritik
- NLP Paradigmen und Vorannahmen
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nach Wolfgang Walker: Abenteuer Kommunikation. Bateson, Perls, Satir, Erickson und die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens (NLP). Klett-Cotta, Stuttgart 1996, ISBN 3-608-91976-7, S. 249, Fußnote 351 (6. Auflage. 2014). Walker fasst zusammen aus: Rupprecht Weerth: NLP & Imagination. Grundannahmen, Methoden, Möglichkeiten und Grenzen. Junfermann, Paderborn 1992, ISBN 3-87387-078-9, S. 7 f.
- ↑ Siehe allerdings Arbeiten an der University of Surrey
- ↑ Thomas Witkowski: A review of research findings on Neuro-Linguistic Programming. In: The Scientific Review of Mental Health Practice. Band 9, Nr. 1, 2012, S. 29–40 (tomwitkow.files.wordpress.com [PDF]). Abgerufen am 21. Juni 2022.
- ↑ Jackie Sturt, Saima Ali, Wendy Robertson, David Metcalfe, Amy Grove, Claire Bourne, Chris Bridle: Neurolinguistic programming: A systematic review of the effects on health outcomes. In: British Journal of General Practice. Band 62, Nr. 604, November 2012, S. e757–e764, doi:10.3399/bjgp12X658287, PMID 23211179, PMC 3481516 (freier Volltext).
- ↑ a b c d Christopher F. Sharpley: Research Findings on Neurolinguistic Programming: Nonsupportive Data or an Untestable Theory? In: Journal of Counseling Psychology. Band 34, Nr. 1, 1987, S. 103–107, doi:10.1037/0022-0167.34.1.103.
- ↑ a b c d Tomasz Witkowski: Thirty-Five Years of Research on Neuro-Linguistic Programming. NLP Research Data Base. State of the Art or Pseudoscientific Decoration? In: Polish Psychological Bulletin. Band 41, Nr. 2, 2010, S. 58–66, doi:10.2478/v10059-010-0008-0 (czasopisma.pan.pl [PDF; 800 kB; abgerufen am 7. Oktober 2014]).
- ↑ Richard Wiseman, Caroline Watt, Leanne ten Brinke, Stephen Porter, Sara-Louise Couper, Calum Rankin: The eyes don’t have it: Lie detection and Neuro-Linguistic Programming. In: PLoS One. Band 7, Nr. 7, Juli 2012, S. e40259, doi:10.1371/journal.pone.0040259, PMID 22808128, PMC 3394779 (freier Volltext).
- ↑ John Carey, Richard Churches, Geraldine Hutchinson, Jeff Jones, Paul Tosey: Neuro-linguistic programming and learning: Teacher case studies on the impact of NLP in education. CfBT Education Trust, Reading 2010, ISBN 978-1-907496-11-0.
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- ↑ Das Akzeptieren einer subjektiv positiven Absicht ignoriert nicht die möglichen Auswirkungen einer Handlung. Sie dient im beratenden Kontext dazu, ein negatives Selbstbild umzudeuten.
- Menschen haben alle Ressourcen in sich, die sie brauchen (um ihre Probleme zu lösen)
- ↑ Durch diese Vorannahme wird der Weg zur verletzungsfreien Annahme von Kritik eröffnet. Einseitige Schuldzuweisungen sind auch nach Paul Watzlawick (Interdependenz) grundsätzlich falsch.
- ↑ Nicht, was Du tust, zählt, sondern wie Deine Umgebung auf Dich reagiert.
- ↑ Offen zu sein für alles, was funktioniert. Die Bereitschaft zur Suche nach Lösungsalternativen.
- ↑ Es wird Verhaltensflexibilität vom Berater eingefordert.
- ↑ Es gibt immer einen dritten Weg.
- ↑ Diese Annahme korrespondiert mit dem Axiom von Paul Watzlawick: Wahr ist nicht, was A gesagt hat; wahr ist, was B verstanden hat.
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- ↑ Vgl. Paul Watzlawick: Lösungen: Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels. ISBN 978-3-456-83566-2.
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- ↑ So die Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e. V.: „Gibt man die beiden Suchbegriffe „NLP“ und „Kinesiologie“ in der Suchmaschine Google ein, findet man alleine im deutschsprachigen Web über 45.000 Treffer (Stand Mai 2009). Ähnliches gilt für die Kombination ‚NLP‘, ‚Familienaufstellung‘ und ‚Hellinger‘ (über 7.000 Treffer). Ein flüchtiger Blick auf die ersten Seiten der Trefferliste zeigt, dass jeweils tatsächlich NLP in Kombination mit dem entsprechenden esoterischen Verfahren angeboten wird“. sektenwatch.de (PDF; 422 kB) November 2013.
- ↑ Ähnlich auch eine Einschätzung der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP): „Auffallend ist die Nähe des NLP zu esoterischen Kreisen. Viele Institute bieten neben NLP auch allerlei Esoterisches an. Der NLP-typische Machbarkeitswahn ist in anderer Gestalt in vielen New-Age-Therapien zu finden; auch dort kann man alles erreichen, wenn man nur will, sogar seine physische Erscheinung nach Belieben verändern“. gwup.org (PDF; 22 kB) November 2013.
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All of this leaves me with an overwhelming impression that the analyzed base of scientific articles is treated just as theater decoration, being the background for the pseudoscientific farce which NLP appears to be. Using "scientific" attributes, which is so characteristic of pseudoscience, is manifested also in other aspects of NLP activities... My analysis leads undeniably to the statement that NLP represents pseudoscientific rubbish
- ↑ M. C. Corballis: Are we in our right minds? In S. D. Sala (Hrsg.): Mind Myths: Exploring Popular Assumptions About the Mind and Brain. John Wiley & Sons, Chichester 1999, ISBN 0-471-98303-9, S. 41.
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