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„Regensburg“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt die kreisfreie Stadt in Bayern; zu anderen Bedeutungen siehe [[Regensburg (Begriffsklärung)]].}}
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; background:#e3e3e3;"
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
|Art = Stadt
! Karte
|Wappen = Wappen Regensburg.svg
|- bgcolor="#FFFFFF" align="center"
|Breitengrad = 49/00/54.9/N
| [[Bild:Wappen_Regensburg.gif|140px|Wappen von Regensburg]]
|Längengrad = 12/06/06.3/E
| [[Bild:Karte_regensburg_in_Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Regensburg hervorgehoben]]
|Lageplan = Bavaria R (town).svg
|-
|Bundesland = Bayern
! colspan="2" | Basisdaten
|Regierungsbezirk = Oberpfalz
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Landkreis = <!-- bleibt leer bei kreisfreien Städten -->
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Bayern]]
|Höhe = 337
|- bgcolor="#FFFFFF"
|PLZ = 93047–93059
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Oberpfalz]]
|Vorwahl = 0941
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Gemeindeschlüssel = 09362000
| [[Landkreis|Kreis]]: || [[Kreisfreie Stadt]]
|NUTS = DE232
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Gliederung = 18 [[Stadtbezirk]]e
| [[Fläche]]: || 80,76 [[Quadratkilometer|km²]]
|Adresse = Rathausplatz 1<br />93047 Regensburg
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Website = [https://www.regensburg.de/ www.regensburg.de]
| [[Einwohner]]: || 150.212 ''<small>(31. Dezember 2004)</small>''
|Bürgermeister = [[Gertrud Maltz-Schwarzfischer]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeisterin
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 1859,98 Einwohner je km²
|Partei = [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
}}
| [[Höhe]]: || 326 - 471 m ü. [[Normalnull|NN]]
[[Datei:2023 Regensburg 09 Stadtkern.jpg|mini|Historische Altstadt (2023)]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
[[Datei:Regensburg Panorama.jpg|mini|Die [[Steinerne Brücke]] (südlicher Teil) und der [[Regensburger Dom|Dom St. Peter]]]]
| [[Postleitzahl]]en: || 93001 - 93059
[[Datei:DSC2452 Donaublick Regensburg.tif|mini|Regensburg mit Dom]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
[[Datei:Photo - Regensburg - von Stadt am Hof - um 1860.jpg|mini|Eine der ältesten bekannten Fotografien Regensburgs: Steinerne Brücke, Salzstadel und Dom von Stadtamhof aus gesehen (letzterer noch ohne Turmhelme) um 1860]]
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0941
[[Datei:240405 regensburg-ehrenbeflaggung-papst-benedikt-XVI 1-480x640.jpg|mini|hochkant|Barockrathaus]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
[[Datei:Regensburg-altes-rathaus-rathausplatz.jpg|mini|Altes Rathaus mit Reichssaal, Tagungsort des [[Immerwährender Reichstag|Immerwährenden Reichstags]] (Panorama-Aufnahme)]]
| [[Geografische Lage]]: ||{{Koordinate|49_01_N_12_06_E|49° 01' n. Br.<br />12° 06' ö. L.}}
[[Datei:Regensburg Logo.svg|mini|Neues Stadtlogo seit 2009]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
'''Regensburg''' (von {{laS|[[Castra Regina]]}}; auch {{laS|''Ratisbona'' oder ''Ratispona''}}) liegt in [[Ostbayern]] und ist die Hauptstadt des Regierungsbezirks [[Oberpfalz]] mit Sitz der [[Regierung der Oberpfalz]]. Die [[kreisfreie Stadt]] ist auch Sitz des [[Landrat (Deutschland)|Landrats]] des [[Landkreis Regensburg|gleichnamigen Landkreises]]. Die Stadt ist eines der drei [[Bayern|bayerischen]] [[Regionalzentrum|Regionalzentren]] und hat {{EWZ|DE-BY|09362000}} Einwohner <small>({{EWD|DE-BY|09362000}})</small>. Damit steht die Stadt nach [[München]], [[Nürnberg]] und [[Augsburg]] an [[Liste der größten Städte in Bayern|vierter Stelle]] der [[Großstadt|Großstädte]] Bayerns. Die Stadt ist [[Bischofssitz]] der im Jahr 739 errichteten [[Diözese]] [[Bistum Regensburg|Regensburg]].
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>'''R'''</tt>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 09 3 62 000
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Stadtgliederung: || 18 [[Stadtbezirk]]e
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der<br />Stadtverwaltung || Rathausplatz 1<br />93047 Regensburg
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Offizielle Website: || [http://www.regensburg.de/ www.regensburg.de]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| E-Mail-Adresse: || <small>[mailto:pr_stadt@regensburg.de pr_stadt@regensburg.de]</small>
|-
! colspan="2" | Politik
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Oberbürgermeister]]: || Hans Schaidinger ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]])
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Mehrheits[[partei]]: || [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]
|}


Die Stadt Regensburg hat römische Wurzeln, nach ca. 175 wurde im östlichen Bereich des heutigen Stadtgebiets das [[Legionslager]] ''[[Castra Regina]]'' errichtet, geschützt von einer weit nach Westen ausgreifenden Schutzmauer mit drei Toren, mit Wasser versorgt vom [[Vitusbach]]. Im Mittelalter wurde Regensburg [[Reichsstadt]]. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt bis 1806 zum Sitz des [[Immerwährender Reichstag|Immerwährenden Reichstags]] des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]] gemacht.
[[Bild:300404_regensburg-dom_2-480x640.jpg|thumb|left|160px|Dom St. Peter (2)]]


Wirtschaftlich ist Regensburg stark geprägt vom verarbeitenden Gewerbe ([[Automobilfertigung|Automobilbau]], [[Maschinenbau]], [[Elektrotechnik]], [[Mikroelektronik]]). Mit 760 sozialversicherten Beschäftigten je 1000 Einwohner hat Regensburg eine hohe [[Arbeitsplatzdichte]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09362.pdf |titel=Statistik kommunal 2013 |titelerg=Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Kreisfreie Stadt Regensburg |werk=statistik.bayern.de |hrsg=[[Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung]] |datum=2014-06 |seiten=9 [[i.&nbsp;V.&nbsp;m.]] S. 6 |format=PDF; 1,2&nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150121145208/https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09362.pdf |archiv-datum=2015-01-21 |abruf=2019-06-02 |kommentar=aus Beschäftigten- im Verhältnis zur Einwohnerzahl errechnet}}</ref> Die Arbeitslosigkeit liegt etwas unter dem bayerischen Landesdurchschnitt (Januar 2019: 2,9 %; Landesdurchschnitt Januar 2019: 3,3 %<ref>{{Internetquelle |url=http://www.statistik.regensburg.de/kurz_und_knapp/ |titel=Stadt Regensburg – Abteilung Statistik |abruf=2022-05-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Statistik der Bundesagentur für Arbeit |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Statistikdaten/Detail/201901/ama/amr-amr/amr-09-0-201901-xlsx.xlsx?__blob=publicationFile&v=1 |titel=Arbeitsmarkt im Überblick – Berichtsmonat Januar 2019 – Bayern, Bundesland |werk=Bundesagentur für Arbeit Statistik |hrsg=[[Bundesagentur für Arbeit]] |offline=0 |abruf=2023-04-07}}</ref>). Seit 1962 ist Regensburg Sitz der [[Universität Regensburg]] als einer von heute drei [[Hochschule (Deutschland)|Hochschulen]] in der Stadt.<ref name="Regionalzentrum">{{Internetquelle |url=https://www.landesentwicklung-bayern.de/fileadmin/user_upload/landesentwicklung/Dokumente_und_Cover/Instrumente/LEP_Beteiligungsverfahren_Feb_2017/LEP-Teilfortschreibung-2017/LEP_Teilfortschreibung_Feb_2018/180220_Verordnung.pdf |titel=Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Landesentwicklungsprogramm Bayern |hrsg=[[Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat|Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat]] |datum=2018-02-21 |format=PDF; 651&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180718115020/https://www.landesentwicklung-bayern.de/fileadmin/user_upload/landesentwicklung/Dokumente_und_Cover/Instrumente/LEP_Beteiligungsverfahren_Feb_2017/LEP-Teilfortschreibung-2017/LEP_Teilfortschreibung_Feb_2018/180220_Verordnung.pdf |archiv-datum=2018-07-18 |abruf=2018-07-18}}</ref> 1978 begann der Bau des zugehörigen [[Universitätsklinikum Regensburg|Universitätsklinikums]]. Als erster Bauabschnitt nahm 1984 die Zahnklinik den Betrieb auf, und 1992 begann im Klinikum der allgemeine stationäre Betrieb.
'''Regensburg''' (engl. früher ''Ratisbon'', frz. ''Ratisbonne'', lat. und it. ''Ratisbona'', tschech. ''Řezno'') ist eine [[Kreisfreie Stadt]] im Osten [[Bayern]]s. Sie ist Hauptstadt und Sitz der Regierung der [[Oberpfalz]] sowie des [[Bezirk Oberpfalz|Bezirks Oberpfalz]] und des [[Landkreis Regensburg|Landkreises Regensburg]].
Gegenwärtig hat die Stadt ca. 150.000 Einwohner (vergleiche Regensburg in Zahlen) und steht damit nach [[München]], [[Nürnberg]] und [[Augsburg]] an 4. Stelle unter den [[Großstadt|Großstädten]] des Freistaates.


Seit dem 13. Juli 2006 gehört das Ensemble [[Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof]] mit seinen historischen [[Liste der Baudenkmäler in Regensburg|Baudenkmälern]] zum [[UNESCO-Welterbe]].<ref>{{Weblink Welterbe |Nummer=1155}}</ref>
Die Stadt ist [[Bischof|Bischofssitz]] der [[Römisch-Katholische Kirche|katholischen]] [[Diözese]] [[Bistum Regensburg|Regensburg]] und bildet eines der 23 [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Freistaates Bayern. Nächst größere Städte sind [[Nürnberg]] etwa 88 km nordwestlich und [[München]] etwa 103 km südwestlich.


== Geografie ==
Die Einwohnerzahl der Stadt Regensburg überschritt nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Im Jahr 2004 wurde die Einwohnerzahl von 150.000 erreicht.
=== Lage ===
[[Datei:Regensburg geo.png|mini|Lage Regensburgs]]
[[Datei:Hannover Rom -Luftaufnahmen- 2014 by-RaBoe 034.jpg|mini|hochkant=1.3|Luftbild aus östlicher Richtung]]


Regensburg liegt am nördlichsten Punkt der aus Süden anströmenden [[Donau]], die nach der Einmündung des linken Nebenflusses [[Naab]] vom West-Ost-Höhenzug der Winzerer Höhen gezwungen wird, ihren Lauf in Richtung Osten zu verändern. Im Stadtgebiet von Regensburg verläuft die Donau – nördlich begleitet vom [[Regensburger Europakanal|Europakanal]] – in zwei Armen mit den dazwischen liegenden zwei großen, besiedelten Donauinseln [[Oberer Wöhrd]] (östlicher Zipfel ''Jahninsel'' unter der Steinernen Brücke) und [[Unterer Wöhrd]]. Danach folgt die Einmündung des von Norden anfließenden Nebenflusses [[Regen (Fluss)|Regen]] gemeinsam mit dem Europakanal in die Donau.


Der heutige nördliche Stadtteil [[Stadtamhof]] war bis 1924 eine eigenständige bayerische Kleinstadt und bildete ursprünglich den nördlichen Uferbereich der Donau. Erst nach 1970 wurde dieser Stadtteil zu der aus heutiger Sicht baulichen Insel, vom Stadtgebiet abgetrennt durch die Fertigstellung des Europakanals. Der Kanal fungiert als Schifffahrtsumgehung für die im Stadtgebiet liegende [[Steinerne Brücke]] über die Donau und dient damit als Umgehung der [[Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof|Altstadt von Regensburg]].


Im Stadtgebiet stoßen vier sehr unterschiedliche Natur-Großräume aneinander:
* der [[Fränkische Alb|Fränkische Jura]],
* der [[Bayerischer Wald|Bayerische Wald]],
* die Donau-Ebene bzw. die niederbayerische [[Löss|Lößebene]] ([[Gäuboden]]) und
* das niederbayerische [[Tertiär]]-Hügelland.


Diese Naturräume prägen den Stadtkörper in Form und Ausdehnung,<ref>Stadt Regensburg: [https://www.regensburg.de/rathaus/regensburg-plant-und-baut/regensburg-plan-2005/3-raumstruktur-staedtebau ''Der Regensburg-Plan 2005.''] 3. Raumstruktur und Städtebau. In: ''regensburg.de'', abgerufen am 11. Juli 2019 ([https://www.regensburg.de/fm/121/regensburg-plan-2005-komplett.pdf regensburg.de] [PDF; 46,1&nbsp;MB; Gesamt-Plan])</ref> die Stadt befindet sich in einer klassischen [[Pfortenlandschaft|„Pfortenlage“]] an einer Übergangsstelle zwischen [[Topografie (Kartografie)|topographischer]] Enge und Weite. Die Donau verlässt hier das Hügel- und Bergland und fließt in die Gäubodenebene.
Daraus ergibt sich für die Stadtteile im Norden und im Westen kein oder nur wenig Erweiterungspotenzial. Alle künftigen Stadterweiterungsgebiete liegen im Osten und Süden der Stadt, also in der großen Donauebene und in den relativ flachen Ausläufern des niederbayerischen Tertiär-Hügellandes.


In Regensburg endet die historische [[Bayerische Eisenstraße]], die zahlreiche Industrie- und Kulturdenkmäler verbindet. Auf dieser Straße wurden Metalle und [[Halbzeug|Halbfertigprodukte]] aus der [[Oberpfalz]] zum Umschlagplatz Regensburg gebracht. Die Eisenstraße verläuft in ihrem letzten Abschnitt ab [[Amberg]] über 60&nbsp;km als Wasserstraße der Flüsse [[Vils (Naab)|Vils]] und [[Naab]], bis die Naab bei Regensburg in die Donau mündet.
== Geografie ==


=== Nachbargemeinden ===
[[Bild:Regensburg-steinerne-bruecke-hytrion-enhanced_1-1024x768.jpg|thumb|right|240px|Steinerne Brücke und Dom von der Donau aus gesehen (von NW)]]
Folgende [[Stadt|Städte]] und [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]], die zum [[Landkreis Regensburg]] gehören, grenzen an die Stadt Regensburg. Sie werden nach dem [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Norden genannt: [[Lappersdorf]], [[Zeitlarn]], [[Wenzenbach]], [[Tegernheim]], [[Barbing]], [[Neutraubling]], [[Obertraubling]], [[Pentling]], [[Sinzing]] und [[Pettendorf]]. Regensburg bildet zusammen mit dem Umland einen Ballungsraum mit über 240.000 Einwohnern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.citypopulation.de/en/germany/agglo/ |titel=Germany: Urban Agglomerations – Population Statistics, Charts and Map |werk=citypopulation.de |abruf=2022-05-15}}</ref>


=== Stadtgliederung ===
Regensburg liegt am nördlichsten Punkt der [[Donau]] im Grenzbereich der drei Landschaften [[Bayerischer Wald]], [[Fränkischer Jura]] und [[Alpenvorland]], am Westrand der niederbayerischen Lößebene ([[Gäuboden]]).
{{Siehe auch|Stadtbefestigung Regensburg}}
==== Wachten und Vitusbach ====
Bis zum Anfang des 19.&nbsp;Jahrhunderts beschränkte sich das Kerngebiet von Regensburg auf das Gebiet des Römerlagers [[Castra Regina]] und der danach erstmals im 10. und dann als Erweiterung im 14.&nbsp;Jahrhundert mit [[Stadtbefestigung Regensburg|Stadtmauern]] umfriedeten zusätzlichen Gebiete von Klöstern im Süden und Südwesten und von neuen Siedlungsgebieten im Westen und Osten der Stadt.
Seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert war das Stadtgebiet von Regensburg, begrenzt durch die Donau und den Verlauf der bereits im 10.&nbsp;Jahrhundert entstandenen [[Stadtbefestigung Regensburg|Arnulfinischen Stadtmauer]] in acht [[Wacht (Stadtbezirk)|Wachten]] aufgeteilt, denen jeweils ein ''Wachtherr'' vorstand, der polizeiliche und militärische Vollmachten hatte. Bis 1663 waren die Wachten für die Rekrutierung der [[Alte Wache (Regensburg)|Bürgersoldaten]] zuständig, danach gab es Berufssoldaten. Die ortstypischen Bezeichnungen der Wachten wurde ab 1803 durch einen Großbuchstaben A bis H, die sog. ''Litera'', vereinfacht und die Häuser in einer Wacht durchnummeriert. So ergab sich eine bis um 1900 weitergeführte Einteilung der Gebäude mit Kurzbezeichnungen aus Buchstabe und Nummer, die auf einigen alten Hausnummernschildern noch heute ersichtlich ist. 1806 kam eine Wacht hinzu, die sog. Feldwacht mit ''Litera'' J, für alle Gebiete außerhalb der Stadtmauer. Die Ausweitung der Stadt führte aber bald zu Schwierigkeiten, und ab 1900 ging man über zur Bezeichnungen nach Straßennamen und Hausnummern. Daneben wurde weiterhin eine alte Einteilung des Stadtgebietes beibehalten, die auf dem früheren Verlauf des [[Vitusbach]]s beruhte. Der Hauptarm des Vitusbachs, der weit südlich außerhalb der Altstadt entspringt, dessen Verlauf aber bei der Entwicklung der Altstadt eine wichtige Rolle gespielt hat, verlief in Süd-Nord-Richtung in der Oberen und in der Unteren Bachgasse. Er teilte damit die Stadt in ein westliches Stadtgebiet, genannt die ''Obere Stadt'' und in ein östliches Stadtgebiet, genannt die ''Untere Stadt''. Die auf der Trennlinie des Baches beruhenden Bezeichnungen waren so alt und gebräuchlich, dass sie bei der Einteilung der Wachten berücksichtigt wurden und sogar offiziellen Charakter annahmen zur Bezeichnung der Lage von Schulen, Pfarreien und Friedhöfen.<ref>{{Literatur |Autor=Karl Bauer |Titel=Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte |Auflage=6. |Verlag=MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice |Ort=Regenstauf |Datum=2014 |ISBN=978-3-86646-300-4 |Seiten=20 f.}}</ref>


==== Siedlungen ====
Im Stadtgebiet mündet von Norden kommend der Fluss [[Regen (Fluss)|Regen]], ein linker Nebenfluss der Donau, unweit der Regensburger Altstadt. Bereits einige Kilometer zuvor hat die Donau die ebenfalls von links einmündende [[Naab]] aufgenommen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten erhielt sich in Regensburg bis in die Neuzeit ein relativ kompakter Siedlungskörper, was zu einer „[[Stadt der kurzen Wege]]“ führte. Im Bereich der Innenstadt ist der durch den [[Grüngürtel]] gebildete, von der sog. [[Fürst-Anselm-Allee|Karl-Anselm-Allee]] klar begrenzte Bereich der ehemaligen historischen Altstadt, die zunächst von der römischen Mauer, dann von der arnulfinischen Mauer und dann bis zum Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts von der mittelalterlichen [[Stadtbefestigung Regensburg|Stadtmauer]] umgeben war, noch heute klar abgrenzbar von den erst nach Abbruch der Stadtmauern 1860 entstandenen aber noch altstadtnahen Neubaugebieten im erweiterten Innenstadtbereich.
Einen zweiten Ring von Siedlungen bilden mehrere altstadtferne Neubaugebiete in älteren entfernten Siedlungen, wie z.&nbsp;B. in den s Vorten [[Kumpfmühl-Ziegetsdorf-Neuprüll#Ganghofersiedlung|Ganghofersiedlung]] im Süden, oder die [[Konradsiedlung-Wutzlhofen|Konradsiedlung]] im Norden. Dieser zweite Siedlungsring wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Osten und Westen durch neue, damals moderne Bauten oder Hochhaussiedlungen ergänzt. Mit diesen Siedlungen, die im Verlauf des 20.&nbsp;Jahrhunderts entstanden, wurden der Stadwesten und der Stadtosten und auch große Teile der Höhenzüge im Süden und im Norden der Stadt besiedelt.


Besondere Siedlungsgebiete liegen südlich entfernt der Altstadt, waren ehemals vollständig begrünt und wurden für den Getreideanbau genutzt. Heute ist das Gebiet bebaut mit Gebäuden von Universität und Klinikum.
=== Nachbargemeinden ===


Ähnliches gilt für das sehr große [[Kasernenviertel|ehemalige Kasernengelände]] östlich der Universität, das nach dem Jahr 2000 zu einem Gebiet für viele neue Wohnsiedlungen umgestaltet wurde.
Folgende [[Stadt|Städte]] und [[Gemeinde]]n, die alle zum [[Landkreis Regensburg]] gehören, grenzen an die Stadt Regensburg; sie werden nach dem [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Norden genannt:


Sehr besondere Siedlungsgebiete sind die beiden Donauinseln, [[Oberer Wöhrd]] im Westen und [[Unterer Wöhrd]] im Osten, die beide neben Siedlungsgebieten auch naturbelassene Erholungsgebiete bieten.
[[Lappersdorf]], [[Zeitlarn]], [[Wenzenbach]], [[Tegernheim]], [[Barbing]], [[Neutraubling]], [[Obertraubling]], [[Pentling]], [[Sinzing]] und [[Pettendorf]]


Zu den äußeren Gliederungselementen der Stadt gehören zwei Ost-West-Höhenzüge: im Norden die [[Winzerer Höhen]] mit dem [[Brandlberg-Keilberg|Keilberg]] und im Süden die Ziegetsdorfer Höhen, gekennzeichnet durch den [[Sender Regensburg-Ziegetsberg]]. Zu den inneren Gliederungselementen gehören die vielen großen Grünanlagen und Wasserflächen, besonders aber der innere Altstadtkern, erkennbar am teilweise durch neue Straßen gestörten Grüngürtel der Fürst-Anselm-Allee, die den Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer kennzeichnet, im Innenbereich teilweise gestört von benötigten Infrastrukturbauten wie Haltestellen für Busse und für die geplante Straßenbahn im Außenbereich durch Hauptbahnhof, Bahnlinien, Autobahnen und Bundesstraßen.
<br /><br />


=== Stadtgliederung ===
==== Eingemeindungen ====
Mit der Eingemeindung von ''Kumpfmühl'' erfolgte 1810/18 ein Sprung in Richtung Süden über die Ost-West-Bahntrasse. Nach Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts vergrößerte sich Regensburg mit einer Serie von Eingemeindungen, besonders in den Jahren 1924, 1938 und 1977. Für die genaue Auflistung der Stadtbezirke, ihrer Fläche und der Folge der Eingemeindungen einschließlich der hinzugewonnenen Fläche siehe [[Regensburg/Einwohnerzahl und Fläche|Einwohnerzahl und Fläche von Regensburg]].
Das Stadtgebiet Regensburgs ist in 18 [[Stadtbezirk]]e eingeteilt:
{{Siehe auch|Liste der Gemarkungen in Regensburg}}
*01 Innenstadt

*02 Stadtamhof
=== Klima ===
*03 Steinweg - Pfaffenstein
Die Stadt befindet sich in einem Übergangsklima, das sowohl [[Seeklima|ozeanischen]] als auch [[Kontinentalklima|kontinentalen]] Einflüssen ausgesetzt ist. Mit einer mittleren Tagesminimaltemperatur von −3,6 Grad Celsius im kältesten Monat Januar (Betrachtungszeitraum 1971–2000), hat Regensburg gemäß [[Effektive Klimaklassifikation|Köppen-Geiger]] ein [[Df-Klimate#Dfb-Klima|warm-feuchtes Kontinentalklima (Dfb)]]. Die Winter in jüngerer Zeit sind allerdings so mild ausgefallen,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wetterdienst.de:443/Deutschlandwetter/Regensburg/Klima/ |titel=Klima Regensburg |sprache=de |abruf=2023-04-04}}</ref> dass das Klima der Stadt inzwischen mehr dem [[Seeklima|ozeanischen Klima (Cfb)]] zuzuordnen ist. Das Regensburger Klima zeichnet sich insbesondere durch stabile und trockene Sommer aus und unterscheidet sich damit vom im Sommer regenreichen Klima des Voralpenlandes. Für den im Voralpenland üblichen [[Föhn]] ist Regensburg die nördliche Grenze. Er gibt vom Keilberg aus den Blick auf die Alpen frei, sein Auftreten ist außerordentlich selten. Im Gegensatz dazu halten sich im Herbst und Winter sehr lange beständige Nebel und Hochnebel, wobei längere Perioden mit einer geschlossenen Schneedecke selten sind. Bedingt durch seine Talkessellage litt Regensburg in früheren Zeiten häufig unter Smog. Die [[Jahresmitteltemperatur|durchschnittliche Jahrestemperatur]] beträgt 8,0&nbsp;Grad&nbsp;Celsius, die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 646&nbsp;Millimeter. Damit liegt Regensburg am unteren Rand der Städte Bayerns.
*04 Sallern - Gallingkofen

*05 Konradsiedlung - Wutzlhofen
Die wärmsten Monate sind Juni bis August mit durchschnittlich 16,2 bis 18,0&nbsp;Grad&nbsp;Celsius und die kältesten Dezember bis Februar mit −0,9 bis −2,7&nbsp;Grad&nbsp;Celsius im Mittel.
*06 Brandlberg - Keilberg

*07 Reinhausen
Die größte Niederschlagsmenge fällt von Juni bis August mit durchschnittlich 74 bis 93&nbsp;Millimeter, die geringste im März und November mit durchschnittlich 33 bis 39&nbsp;Millimeter.
*08 Weichs

*09 Schwabelweis
{{Klimatabelle
*10 Ostenviertel
| TABELLE =
*11 Kasernenviertel
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
*12 Galgenberg
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
*13 Kumpfmühl - Ziegetsdorf - Neuprüll
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
*14 Großprüfening - Dechbetten - Königswiesen
| QUELLE = [https://worldweather.wmo.int/016/c01354.htm DWD]; [https://www.wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10776 wetterkontor.de]
*15 Westenviertel
| Überschrift =
*16 Ober-/Niederwinzer - Kager
| Ort = Regensburg
*17 Oberisling - Leoprechting - Graß
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
*18 Burgweinting - [[Harting]]
| hmjan = 1.2| hmfeb = 3.4| hmmär = 9.1| hmapr = 13.9| hmmai = 19.4| hmjun = 21.9| hmjul = 24.1| hmaug = 24.2| hmsep = 19.3| hmokt = 12.7| hmnov = 5.6| hmdez = 2.4
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = −3.6| lmfeb = −3.1| lmmär = 0.5| lmapr = 3.2| lmmai = 7.8| lmjun = 10.9| lmjul = 12.8| lmaug = 12.6| lmsep = 9.3| lmokt = 4.9| lmnov = 0.6| lmdez = −2.0
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| avjan = -1.2 | avfeb = -0.1 | avmär = 4.8 | avapr = 8.5 | avmai = 13.6 | avjun = 16.4 | avjul = 18.4 | avaug = 18.4 | avsep = 14.3 | avokt = 8.8 | avnov = 3.1 | avdez = 0.2
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 40.8| nbfeb = 34.1| nbmär = 39.2| nbapr = 38.6| nbmai = 57.0| nbjun = 80.8| nbjul = 81.4| nbaug = 64.7| nbsep = 52.1| nbokt = 48.8| nbnov = 48.5| nbdez = 50.0
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 9.0| rdfeb = 7.9| rdmär = 8.5| rdapr = 8.0| rdmai = 9.6| rdjun = 11.3| rdjul = 11.3| rdaug = 9.5| rdsep = 8.3| rdokt = 7.7| rdnov = 9.9| rddez = 10.4
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan = 1.4 | shfeb = 2.5 | shmär = 4.1 | shapr = 5.4 | shmai = 6.7 | shjun = 6.9 | shjul = 7.6 | shaug = 7.0 | shsep = 5.3 | shokt = 3.5 | shnov = 1.5 | shdez = 1.2
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % -->
| lfjan = 88 | lffeb = 84 | lfmär = 78 | lfapr = 72 | lfmai = 71 | lfjun = 71 | lfjul = 70 | lfaug = 74 | lfsep = 79 | lfokt = 84 | lfnov = 88 | lfdez = 89
}}


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Ursprung ===
<!-- [[Datei:Regensburg-porta-praetoria 2.jpg|mini|hochkant|Ostturm der [[Porta praetoria (Regensburg)|Porta praetoria]]]] -->
[[Datei:Regensburg - Porta Pretoria.jpg|mini|[[Porta praetoria (Regensburg)|Porta praetoria]]]]


Erste nachgewiesene Siedlungsspuren reichen bis um [[5. Jahrtausend v. Chr.|5000 vor Christus]] zurück. Der Regensburger Donaubogen ist bereits seit der [[Steinzeit]] besiedelt.
[[Bild:270404_regensburg-porta-praetoria_2-480x640.jpg|thumb|left|Porta Praetoria (2)]]


Anfang 2006 wurden etwa 100&nbsp;m östlich der Mauern des späteren [[Legionslager]]s [[Kelten|keltische]] Gräber mit teilweise hochwertigen [[Grabbeigabe]]n gefunden. Sie wurden auf etwa 400&nbsp;v.&nbsp;Chr. datiert.
Regensburg ist eine der ältesten Städte in Deutschland. Die schriftlich gesicherte Geschichte Regensburgs beginnt mit der Einrichtung eines römischen Kohortenkastells um etwa [[79]] n. Chr im heutigen Stadtteil Kumpfmühl, nachdem sich zuvor jahrhundertelang in der Gegend einige Keltensiedlungen befanden, die die Gegend der heutigen Stadt "Ratasbona" oder "Ratisbona" nannten.
Die Stadt Regensburg zeichnete sich im Lauf der Jahrhunderte durch eine Vielfalt von Namen aus, was auf die reichhaltige Geschichte verweist: Die hier im Text genannten, gebräuchlicheren Namen, wie auch durch so illustre Bezeichnungen wie Quadrata, Germanisheim, Hyatospolis, Ymbripolis, Reginopolis und Tyberina.


Regensburg kann mit der Einrichtung eines römischen Lagers im Jahr 179 eine Ersterwähnung durch den Kaiser [[Mark Aurel]] nachweisen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg.de/buergerservice/stadtgeschichte/regensburg-in-der-antike |titel=Regensburg in der Antike |hrsg=Stadt Regensburg |abruf=2019-07-11}}</ref><ref name="Uniname">{{Internetquelle |autor=[[Albrecht Greule]] |url=https://www.uni-regensburg.de/assets/forschung/forschergruppe-namen/greule_ortsname_regensburg.pdf |titel=Die Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens Regensburg |werk=uni-regensburg.de |datum=2008-03-01 |format=PDF; 43&nbsp;kB |abruf=2022-06-04}}</ref> Im Laufe der Jahrhunderte ist Regensburg mit einer Vielzahl von Namen bedacht worden. Das weist auf die reichhaltige Geschichte hin. Der Name ''Radaspona'' ist erstmals um 770 bei [[Arbeo von Freising]] in der Literatur zu finden, geht aber vermutlich auf ältere [[Keltische Sprachen|keltische]] Bezeichnungen zurück.<ref name="Uniname" /><ref>Josef Hohl (Hrsg.): ''Lokalhistorische Texte: Regensburg.'' Lindauer, München 1982, ISBN 3-87488-904-1, S.&nbsp;30.</ref> Daraus entstand die französische Benennung Regensburgs „Ratisbonne“ und die italienische „Ratisbona“. Der Namensursprung beruht auf zwei keltischen Wörtern: {{lang|cel|''rate''}} oder {{lang|cel|''ratis''|de=Wall, Stadtmauer}} und {{lang|cel|''bona''|de=Gründung}} oder ‚Stadt‘.<ref name="Uniname" /><ref>Xavier Delamarre: {{lang|fr|''Dictionnaire de la langue gauloise. Une approche linguistique du vieux-celtique''}}. 2., korr. und erw. Auflage. éditions errance, Paris 2003, ISBN 2-87772-237-6.</ref>
Im Jahre [[179]] n. Chr. wurde das heutige Regensburg mit der Einrichtung des [[Legionslager]]s "Castra Regina" durch die [[Römisches Reich|Römer]] auf Anordnung von Kaiser [[Marc Aurel]] zum militärischen Hauptstützpunkt der Provinz [[Raetia]]. Die [[Völkerwanderung|Völkerwanderungen]] führten um 400 n.
Chr. zur Aufgabe des unzerstörten Kastells. Von etwa 500 n. Chr. bis [[788]] n. Chr., als Tassillo III. von Kaiser Karl dem Großen abgesetzt wurde, war Regensburg der Hauptsitz der bajuwarischen Herzöge, der [[Agilolfinger]].


Daneben wurde die Stadt auch mit humanistisch geprägten Neubildungen wie ''Quadrata,'' ''Germanisheim,'' ''Hydatospolis,'' ''Ymbripolis,'' ''Reginopolis'' und ''Tyberina'' bedacht.<ref>[[Wolf-Armin von Reitzenstein]]: ''Lexikon Bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München.'' Verlag C.&nbsp;H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-55206-9, S.&nbsp;224–227.</ref>
[[Bild:Regensburg-donaulaende-warp-enhanced_1-320x240.jpg|thumb|right|Donaulände]]


=== Vom Römerkastell zum Bischofssitz (Zeit bis 1200) ===
Regensburg ist eines der ältesten [[Bistum|Bistümer]] Deutschlands, das bereits einige Jahrzehnte bestand, bevor es [[739]] n. Chr. von [[Winfried_Bonifatius|Bonifatius]] dem [[Kanonisches Recht|Canonischem Recht]] und somit dem Bischof von Rom unterstellt wurde. Obwohl Regensburg als Reichsstadt 1542 protestantisch wurde, blieb die Stadt immer katholische Bischofsstadt, wenn auch zeitweise von anderen Bistümern mitverwaltet (s. Religionen).
==== Antike ====
Die römische Geschichte Regensburgs beginnt etwa um 79 [[n.&nbsp;Chr.]] mit der Einrichtung des [[Kastell Kumpfmühl|Kohortenkastells Kumpfmühl]] auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils [[Kumpfmühl-Ziegetsdorf-Neuprüll]]. Das Lager diente als Beobachtungsposten für die Naab- und Regenmündung und war durch Graben und Pfahlpalisaden gesichert, später auch durch eine Steinmauer. Im Lager waren Hilfstruppen stationiert, und zwar entweder eine rund 500 Mann starke berittene Kohorte oder eine rund 1000 Mann starke Doppelkohorte Fußsoldaten. Bald bildete sich um das Kastell eine Zivilsiedlung ''(vicus)''. Daneben gab es auch eine Ansiedlung in Form eines langgezogenen Dorfes (''vicus''), das im Bereich der heutigen westlichen Altstadt am Bismarckplatz begann und entlang einer zur Donau führenden Straße verlief, wo am Ufer ein Schiffsanlegeplatz nachgewiesen wurde. Wie Ausgrabungen in den Jahren 1967/77 gezeigt haben, hat diese Donausiedlung schnell eine größere Ausdehnung erreicht, die sich nach Osten bis hin zum später entstandenen Legionslager [[Castra Regina]] erstreckte.<ref name="Sab">Karl Heinz Dietz, Udo Osterhaus, Sabine Riekhoff-Pauli, Konrad Spindler: ''Regensburg zur Römerzeit.'' Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1979, ISBN 3-7917-0599-7, S. 230&nbsp;f.</ref> Reste eines römischen Beobachtungsturmes wurden nahe der Naabmündung gefunden. Für diese Zeit (2. Jahrhundert) wird auch die älteste römische Brauerei nördlich der Alpen vermutet (siehe ''[[Kleinkastell Großprüfening#Forschungsgeschichte|Römer-Pavillon am Kornweg]]''<ref>Susanne Wiedamann: {{Webarchiv |url=https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/das-schatzkaestchen-aus-der-roemerzeit-21179-art1122286.html |text=''Das Schatzkästchen aus der Römerzeit.'' |wayback=20190526075437}} In: ''[[Mittelbayerische Zeitung]].'' 19. September 2014, abgerufen am 20. Januar 2021.</ref>). Das Kastell und die Zivilsiedlungen wurden in den [[Markomannenkriege]]n in der zweiten Hälfte der 160er-Jahre zerstört.
[[Datei:2023 Regensburg 20 Stadtkern Unterer Wöhrd Stadtamhof.jpg|mini|Regensburger Altstadt, Unterer Wöhrd, Stadtamhof (2023)]]
Nach dem Zurückdrängen der [[Markomannen]] bis etwa 170&nbsp;n.&nbsp;Chr. wurde auf Anordnung von Kaiser [[Mark Aurel]] ab ca. 175 das [[Legionslager]] ''Castra Regina'' (Lager am Regen) errichtet. Dieser Steinbau mit seiner etwa 10 Meter hohen Mauer, den vier Toranlagen und zahlreichen Türmen ist heute noch gut im Grundriss der Regensburger Altstadt erkennbar. Von seiner Einweihung im Jahre 179 n.&nbsp;Chr. ist heute noch die steinerne Inschrift erhalten, die sich einst über dem Osttor befand und als die Gründungsurkunde Regensburgs gilt. Im Lager war die [[Legio III Italica|III. Italische Legion]] mit rund 6000 Soldaten stationiert. Es war militärischer Hauptstützpunkt der Provinz [[Raetia]] und bildete somit eine Ausnahme im römischen Verwaltungssystem, da die Legion nicht in der Provinzhauptstadt [[Augsburg]] stationiert war. Während der Wirren der [[Völkerwanderung]] kam es im Verlauf des 5. Jahrhunderts zur militärischen Aufgabe des Kastells, das fortan eine mauerbewehrte Zivilsiedlung war.


==== Frühes Mittelalter ====
Im [[9. Jahrhundert]] war Regensburg einer der wichtigsten Städte des Ostfränkische Karolingerreiches. Hemma (†876), die Gemahlin des Kaisers Ludwig dem Deutschen, sowie die zwei letzten Ostfränkischen Karolingerherrscher, Kaiser Arnulf von Kärnten (†899) und sein Sohn König Ludwig das Kind (†911) wurden hier im Benediktinerabtei St. Emmeram beigesetzt.
Von etwa 500 bis 788 war Regensburg der Hauptsitz der [[Bayerische Geschichte|Herzöge]] der [[Bajuwaren]] aus dem Geschlecht der [[Agilolfinger]]. Regensburg wurde zu einem bedeutenden Zentrum des frühen [[Stammesherzogtum Baiern|bairischen Stammesherzogtums]]. Herzog [[Odilo (Bayern)|Odilo]] verwirklichte im Jahr 739 die bairische Diözesaneinteilung. Die Bistümer Regensburg, Freising, Passau und Salzburg wurden kirchenrechtlich gegründet und ihre Grenzen festgelegt. Nach seinem Sieg über den bairischen Herzog [[Tassilo III.]] verbrachte [[Karl der Große]] zwei aufeinanderfolgende Winter (791–793) in der alten bairischen Herzogsstadt Regensburg, um die Einverleibung Baierns in das Fränkische Reich persönlich abzusichern. Unter [[Ludwig der Deutsche|Ludwig II. dem Deutschen]] wurde Regensburg wieder Residenz und Verwaltungszentrum.


Regensburg ist eines der ältesten [[Bistum|Bistümer]] Deutschlands, das bereits einige Jahrzehnte bestand, als es 739 von [[Bonifatius]] dem [[Kanonisches Recht|Canonischen Recht]] und somit dem Bischof von Rom unterstellt wurde. Überreste diverser aufeinander folgender Epochen finden sich unter anderem in den Ausgrabungen unter der [[Kloster Niedermünster Regensburg|Niedermünster-Kirche]], zu einer der ältesten Klosteranlagen der Stadt gehörig, der auch die sogenannte Erhardi-Krypta zuzuordnen ist. Ähnlich alt ist die romanische Kapelle ''St. Georg und Afra''. Auch wenn Regensburg als [[Reichsstadt]] ab 1542 protestantisch war, blieb die Stadt immer katholische Bischofsstadt, obwohl sie zeitweise von anderen Bistümern mitverwaltet wurde.
Kaiser Friedrich I. Barbarossa brach hier in Mai [[1189]] mit einem großen Streitmacht zum 3. Kreuzzug auf.


[[Datei:Kloster Sankt Emmeram 01.jpg|mini|[[Kloster Sankt Emmeram]]]]
Im Zeitraum von [[1207]] bis [[1256]] wurde die Unabhängigkeit der Stadt durch [[Philipp von Schwaben|König Philipp]] und [[Friedrich II. (HRR)|Kaiser Friedrich II.]] als [[Freie Reichsstadt]] gewährt, verbunden mit einem Erstarken der Bürgerschaft durch den lukrativen Fernhandel und dem Auszug der Herzöge und Könige nach [[Landshut]] [[1255]] und später [[München]].


Im 9. Jahrhundert war Regensburg eine der wichtigsten Städte des [[Ostfrankenreich|ostfränkischen]] Karolingerreiches. [[Hemma (Ostfrankenreich)|Hemma]] (†&nbsp;876), die Gemahlin des ostfränkischen Königs [[Ludwig der Deutsche]], sowie die beiden letzten ostfränkischen Karolingerherrscher, Kaiser [[Arnulf von Kärnten]] (†&nbsp;899) und sein Sohn König [[Ludwig das Kind]] (†&nbsp;911) wurden in der [[Kloster Sankt Emmeram|Benediktinerabtei St. Emmeram]] beigesetzt, einem Kloster, das damals noch außerhalb der ummauerten Stadt lag. Erst unter dem bayerischen Herzog [[Arnulf I. (Bayern)|Arnulf I.]] wurde das Kloster St. Emmeram um 920 durch den Bau der neuen [[Stadtbefestigung Regensburg|Arnulfinischen Stadtmauer]] in die ummauerte Stadt einbezogen.<ref>{{Literatur |Autor=Karl Bauer |Titel=Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte |Auflage=6. |Verlag=MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice |Ort=Regenstauf |Datum=2014 |ISBN=978-3-86646-300-4 |Seiten=533 ff.}}</ref> Der Bischof residierte – wie in allen mittelalterlichen Städten – im Episcopium, in nächster Nähe des [[Regensburger Dom|Doms]], seiner Bischofskirche, innerhalb der ummauerten Stadt.
Das [[13. Jahrhundert|13.]] und [[14. Jahrhundert]] waren geprägt durch Versuche der Regensburger, das Territorium um die Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen, und einen eigenen Staat aufzubauen. Damit geriet die Stadt in Konflikt mit dem Herzogtum Bayern unter den [[Wittelsbacher]]n, die mit Maßnahmen wie der Blockade der Stadt versuchten, diese unter ihre Kontrolle zu bekommen. [[1486]] gab die Stadt schließlich auf und unterwarf sich dem oberbayerischen Herzog, musste aber [[1496]] bereits wieder an den Kaiser des [[HRR]] zurückgegeben werden. In dieser Zeit verarmte die Stadt zusehends und Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] stellte immer wieder Truppen zur Verfügung, um Aufstände in der Stadt niederschlagen zu lassen, wie auch im Fall des Dombaumeisters Wolfgang Roritzer, der enthauptet wurde.
[[Datei:Methodius-Regensburg.jpg|mini|hochkant|Gedenktafel für die Gefangensetzung des [[Method von Saloniki|Apostelgleichen Heiligen Methodius]], Slawen-Apostel und erster [[Erzbistum Olmütz|Erzbischof von Mähren und Pannonien]], in Regensburg an der Alten Kapelle]]
[[Datei:Regensburger Stadttor.jpg|mini|''Salzstadel'' mit Stadttor und Steinerner Brücke, dahinter der Dom]]


==== Hohes Mittelalter ====
[[Bild:130404_regensburg-don-juan-d%27austria_1-480x640.jpg|thumb|left|Denkmal des Don Juan d'Austria, Sieger in der Seeschlacht von Lepanto]]
Im Jahre 954 zog sich [[Liudolf (Schwaben)|Liudolf]], der älteste Sohn [[Otto I. (HRR)|Ottos des Großen]], nach dem Scheitern seines Aufstandes gegen seinen Vater nach Regensburg zurück. Nach einer mehrmonatigen Belagerung der Stadt durch Ottos Bruder [[Heinrich I. (Bayern)|Heinrich]] wurde Regensburg erobert und in Brand gesteckt; Liudolf gelang jedoch die Flucht.


Eine Regensburger Stadtsage aus dieser Zeit ist die [[Dollingersage]].
[[1519]] wurde mit Vertreibung der Juden (geschätzt etwa 500 an der Zahl) aus der Stadt und dem Abbruch des Judenviertels auf dem Gelände des heutigen Neupfarrplatzes eine der ältesten jüdischen Gemeinden Deutschlands zerstört. Die Vertreibung war nur möglich gewesen, da Maximilian I. am Neujahrstag 1519 verstarb, ohne seine Nachfolge geregelt zu haben. In der Zeit, die [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] benötigte, um sich zum deutschen König und dann zum Kaiser krönen zu lassen, konnten die Regensburger die Judenvertreibung beschließen. Auf dem Platz des ehemaligen Judenviertels entstand dann eine lukrative Marien-Wallfahrt, die zum Streit zwischen Kirche und Rat führte. Der Streit drehte sich vor allem um Geld und eskalierte, so dass der Rat der Stadt beschloss, die neue evangelische Religion anzunehmen.


Durch Fernhandel bis Paris, Venedig und Kiew erlebte die Stadt ihre wirtschaftliche Blütezeit. Sie war damals eine der wohlhabendsten und einwohnerstärksten Städte Deutschlands. Um das Jahr 1050 war die Stadt mit ca. 40.000 Einwohnern sogar die größte des Reiches, noch vor Rom oder Köln.<ref name="Städte_HRR">Christian Kolb: [https://www.heiliges-römisches-reich.de/staedte.html ''Städte – Heiliges Römisches Reich deutscher Nation.''] In: ''heiliges-römisches-reich.de'', abgerufen am 23. Januar 2020 (private Webseite).</ref><ref group="Anm.">Für das Hochmittelalter sind gesicherte Zahlen zu Einwohnerzahlen der Städte wegen der langen Zeit und der problematischen Quellenlage gewiss schwer nachzuvollziehen.</ref><ref>Tobias Molsberger: ''Die Stadt im Mittelalter.'' Die deutsche Stadt zur Zeit der Salier und Staufer und ihre sozialen Strukturen. Grin Verlag, München 2011, ISBN 978-3-656-09121-9, siehe Einleitung, {{URN|nbn:de:101:1-2012010921977}}.</ref> Regensburg war, wie der Gesandte des [[Kalifat von Córdoba|Kalifen von Córdoba]] [[Ibrahim ibn Yaqub]] berichtet, ein Zentrum des mittelalterlichen [[Sklaverei in Deutschland|Sklavenhandels]], bei dem kriegsgefangene [[Slawen]] und [[Balten]] in den muslimischen Herrschaftsbereich exportiert wurden.<ref>[[Michael Zeuske]]: ''Handbuch Geschichte der Sklaverei. Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis heute.'' de Gruyter, New York/Berlin 2019, ISBN 978-3-11-055884-5, S. 581 (abgerufen über [[Verlag Walter de Gruyter|De Gruyter]] Online).</ref>
[[1542]] trat der Rat und die Bürgerschaft der Stadt zum evangelischen Glauben über, was zusätzlich für Konflikt mit dem katholischen Bayern und mit dem Bischof sorgte, der weiterhin in der Stadt residierte und dem große Teile davon gehörten.


Die romanische und gotische Architektur des Mittelalters bestimmt noch heute das Gesicht der Altstadt. Ein Zeichen für den damaligen Wohlstand der Stadt ist der Bau der [[Steinerne Brücke|Steinernen Brücke]] von 1135 bis 1146. Das mittelalterliche Bauwunder trug zur weiteren Steigerung des Wohlstandes der Stadt im 13. Jh. bei und wurde zum Vorbild für viele andere Brückenbauten, zum Beispiel für die [[Judithbrücke]] (Vorläuferin der [[Karlsbrücke]]) in Prag. Die Brücke ist zugleich Symbol für den Aufstieg der bürgerlichen städtischen Selbstverwaltung: Im Brückenprivileg Kaiser Barbarossas vom 26. September 1182 wird mit dem Brückenmeister ({{lang|la|magister pontis}}) Herbord erstmals ein städtischer Funktionsträger namentlich genannt.<ref>Brückenprivileg Friedrich Barbarossas für Regensburg, 26. September 1182 mit urkundlicher Ersterwähnung des ''magister pontis,'' {{LBALink|10477}}.</ref>
[[1547]] wurde hier [[Juan d'Austria|Don Juan D'Austria]] als unehelicher Sohn von Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] und der Regensburger Gürtlertochter [[Barbara Blomberg]] geboren, der [[1571]] mit der [[Schlacht von Lepanto|Seeschlacht von Lepanto]] die türkische Expansion beendete.


Im Mai 1147 brach [[Konrad III. (HRR)|Konrad III.]] in Regensburg zum [[Zweiter Kreuzzug|zweiten Kreuzzug]] auf, der strategisch günstige Donauübergang dürfte dafür mit den Ausschlag gegeben haben. Kaiser [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich I. Barbarossa]] brach hier im Mai 1189 mit einer großen Streitmacht zum [[Dritter Kreuzzug|dritten Kreuzzug]] auf.
<br /><br />
'''Das mittelalterliche Leben in der Stadt'''


=== Freie Stadt und Reichsstadt (1200 bis 1800) ===
Geht man heute durch die wunderschöne Altstadt, kann man sich kaum vorstellen wie das Leben zu Zeiten [[Barbara Blomberg]]s wirklich aussah.
[[Datei:Stamp Germany 1995 Briefmarke Regensburg.jpg|mini|Deutsche Sonderbriefmarke „750 Jahre Freie Reichsstadt Regensburg“ (1995)]]
Es gab weder Müllabfuhr noch Toiletten. Wer Glück hatte und in der Bachgasse wohnte, der hatte in der Regel einen Erker im ersten Obergeschoss. Dieser diente nicht zur Erweiterung und/oder Erhellung des Wohnraums, dieser Erker diente als Latrine. Mann/Frau verrichtete das Geschäft aus dem ersten Stock direkt auf die Strasse, die im Übrigen nicht befestigt war. Sämtlicher Unrat wurde einfach vor die Tür gekippt. In jedem Haus gab es zumindest Hühner und Schweine, oftmals auch Kühe und Pferde. Damals muss es in den Gassen und Strassen fürchterlich gestunken haben, vor allem im Gerberviertel. Leder wurde damals mit Hilfe von Urin gegerbt. Um genug „Mittel“ zu bekommen, stand vor jeder Gerberei ein kleines Faß, in das jeder, der vorbeikam,
[[Datei:130404 regensburg-don-juan-d'austria 1-480x640.jpg|mini|hochkant|Denkmal des Don [[Juan de Austria]], Sieger in der Seeschlacht von Lepanto. Kopie von 1978 nach originalem Vorbild aus [[Messina]] von 1572]]
seine flüssige Notdurft verrichten sollte.
Von Hygiene keine Spur. So sind auch die 34 Pesten, die in Regensburg wüteten, zu erklären. Die Pest wird durch Ratten übertragen, und Ratten fühlen sich nun einmal dort wohl, wo es dreckig ist. Dazu kam die hohe Bevölkerungsdichte von immerhin ca. 25.000 Einwohnern. Im Mittelalter war das eine riesige Stadt.
Um dem Dreck irgendwie Herr zu werden, erließen die Stadtväter ein Gesetz, welches vorschrieb, jeden Freitag ab 18:00 die Säue auf die Strasse zu schicken, die dann den Unrat weitmöglichst „verwerten“ sollten. Daher auch der Ausdruck „wir lassen die Sau 'raus“, welcher heute eine ganz andere Bedeutung, aber seinen Ursprung im Mittelalter hat.


=== Reichstag ===
==== Späte Stauferzeit ====
In den Jahren 1207 und 1230 verliehen König [[Philipp von Schwaben]] und Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] der Stadt umfangreiche Privilegien (in der Forschung als ''Philippinum'' bzw. ''Fridericianum'' bekannt), die in der Folge den Aufstieg zur [[Freie Stadt|Freien Stadt]] ermöglichten.<ref>Stadtrechtsprivileg Konig Philipps von Schwaben, 1207, {{LBALink|10647}}, gedruckt: Mon. Boica 29,1, S. 532 Nr. 586.</ref> Schon am 10. November 1245 erreichten die Regensburger Bürger, dass Kaiser Friedrich II. der Stadt das Recht der Selbstverwaltung mit dem Privileg „einen Bürgermeister und Rat zu setzen“ bestätigte. Der nach dem Bau der [[Steinerne Brücke|Steinernen Brücke]] verstärkt einsetzende lukrative Fernhandel machte die Stadt zu einer Drehscheibe des Ost-West- und Nord-Süd-Handels. In der Stadt, die damals immer noch als eine der [[Liste der größten deutschen Städte|größten Städte]] des Reiches ca.&nbsp;20.000 Einwohner hatte, entstand ein reiches Bürgertum von etwa 2000 Personen, die politisch eine Rolle spielten. Die Oberhäupter von 50&nbsp;–&nbsp;60 dieser Familien bildeten das [[Patrizier|Patriziat]], aus denen sich die Stadtregierung zusammensetzte.<ref>Matthias Freitag: ''Kleine Regensburger Stadtgeschichte.'' Pustet, Regensburg 2016, ISBN 978-3-7917-2823-0<!-- S. ?! -->.</ref> Die [[Patriziat (Regensburg)|Regensburger Patrizierfamilien]] begannen eine rege Bautätigkeit und es entstanden mächtige Patrizier-Hausburgen aus Stein mit [[Geschlechterturm|Geschlechtertürmen]] als Statussymbol, von denen der [[Goldener Turm|Goldene Turm]] in ursprünglicher Höhe erhalten ist. Nach dem Muster der Hausburgen wurde auch der älteste Teil des heutigen [[Altes Rathaus (Regensburg)|Alten Rathauses]] mit seinem Turm erbaut. In dieser Zeit der reichen Patrizier entstanden auch die [[Bettelordenskirche]]n und -klöster, wie die [[Minoritenkirche (Regensburg)|Minoritenkirche]] und die [[Dominikanerkirche St. Blasius (Regensburg)|Dominikanerkirche St. Blasius]].


==== Spätes Mittelalter ====
[[Bild:020704_regensburg-reichstagssaal-erker_1-480x640.jpg|thumb|right|Der Erker des Reichstagssaals]]
Die in der Stadt residierenden bayerischen Herzöge der [[Wittelsbach]]er konnten wegen interner Konflikte nach der bayerischen Landesteilung von 1255 die Entwicklung der Stadt zur Unabhängigkeit nicht aufhalten. Sie gaben ihre Residenz in Regensburg am [[Alter Kornmarkt|Kornmarkt]] auf, verließen Regensburg und zogen 1259 nach [[Landshut]]. Sie behielten aber weiterhin ihre seit 1185 bestehenden Rechte in der Stadt, wie [[Münzregal]], [[Geleitrecht]] und Gerichtsbefugnisse in [[Vogt]]eien.<ref name="Briel">Peter Brielmeier, Uwe Moosburger: ''Regensburg. Metropole im Mittelalter.'' Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 140 f.</ref> Die Rechte wurden an reiche Bürger oder an die Stadt verpfändet, was für die Stadt eine finanzielle Last bedeutete. Damit begann ein über vier Jahrhunderte andauernder Konflikt der Stadt mit den Herzögen des [[Herzogtum Bayern|Herzogtums Bayern]] und mit den Regensburger Fürst-Bischöfen des [[Hochstift Regensburg|Hochstifts Regensburg]], deren Territorien das relativ kleine Stadtgebiet von Regensburg umschlossen.<ref>Das Territorium der Stadt Regensburg umfasste nur ca.&nbsp;17&nbsp;km², während das Territorium von Nürnberg ca.&nbsp;1200&nbsp;km², das von Rothenburg ca.&nbsp;388&nbsp;km² umfasste (Peter Morsbach, in Peter Brielmeier, Uwe Moosburger: ''Regensburg. Metropole im Mittelalter.'' Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 108/109).</ref> Dabei blieb es immer das Ziel der bayerischen Herzöge, die Lebensfähigkeit der Stadt Regensburg zu untergraben, um ihre verlorene Hauptstadt zurückzugewinnen.<ref name="Schmid">Alois Schmid: ''Von der bayerischen Landstadt zum Tagungsort des Immerwährenden Reichstags.'' In: ''Regensburg – Stadt der Reichstage. Vom Mittelalter zur Neuzeit'' (= ''Schriftenreihe der Universität Regensburg.'' N.&nbsp;F. Band 21). Hrsg. von [[Dieter Albrecht]]. Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-9-5, S. 29–43.</ref>


Vermutlich um 1273 wurde mit dem Bau des [[Regensburger Dom]]s St. Peter begonnen. Zusammen mit der [[Steinerne Brücke|Steinernen Brücke]] ist der Dom das Wahrzeichen der Stadt. Ab 1293 begann auch der Bau der [[Stadtbefestigung Regensburg|mittelalterlichen Stadtmauer]] mit sieben neuen Stadttortürmen, mit der die neuen Vorstädte im Westen und Osten und mehrere Kirchen und Klöster in das Stadtgebiet einbezogen wurden.
Regensburg war von Anfang an ein wichtiges Zentrum des [[Ostfrankenreich|Ostfränkischen Reichs]] - aus diesen Verwaltungsinstanzen entwickelte sich später der [[Reichstag (HRR)|Reichstag]]. Hier wurden so weitreichende Entscheidungen getroffen, wie die Unabhängigkeit [[Österreich|Österreichs]], [[Reichsheerfahrten]] und die Gründung von Reichsfürstentümern.
Von [[1663]] bis [[1806]] wurde der [[Reichstag]] umgewandelt in den [[Immerwährender Reichstag|Immerwährenden Reichstag]]. Die Fürsten von [[Thurn und Taxis]] handelten ab [[1748]] als kaiserliche Prinzipalkommissare und leben noch heute in der Stadt.


Am Beginn des 14. Jahrhunderts deutete sich in Regensburg ein wirtschaftlicher Abschwung an, verursacht durch Verlagerungen der Handelswege im Ost- und Orienthandel. Davon profitierten bereits ab dem späten Mittelalter andere Städte wie Augsburg, Wien und Nürnberg, die wirtschaftliche Zuwächse und – anders als Regensburg – zunehmende Einwohnerzahlen zu verzeichnen hatten.<ref name="Schmid" /><ref name="Hable">Guido Hable: ''Geschichte Regensburgs. Eine Übersicht nach Sachgebieten'' (= ''Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs.'' Band 1). MZ-Verlag, Regensburg 1970, {{DNB|456852182}}, S. 80–81.</ref> Den sinkenden Einnahmen standen hohe Kosten gegenüber, denn am Beginn des Jahrhunderts entstanden im Verlauf von 30 Jahren die [[Stadtbefestigung Regensburg|Stadtbefestigungsanlagen]].
[[Bild:Regensburger_Stadttor.jpg|thumb|left|Salzstadel und Stadttor, von der Steinernen Brücke aus betrachtet]]


Ab 1330 kam es im Süden des Reiches in vielen Städten zu Unruhen und Aufständen der [[Zunft|Zünfte]] und Handwerker, die von den Patriziern die Beteiligung an der Stadtregierung forderten. In Regensburg nahmen die Aufstände ganz besondere Ausmaße an, weil sich der von Kaiser [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig IV.]] unterstützte Patrizier Friedrich Auer zunächst mit den Zünften verbündete und ins Bürgermeisteramt aufstieg. Dort entfaltete er aber ein diktatorisches Regime und wurde 1334 wieder gestürzt. Friedrich Auer zog sich auf die [[Burg Brennberg]] in der Nähe von Regensburg zurück und betätigte sich von dort aus als [[Raubritter]] auf den Handelswegen der Regensburger Patrizier.<ref name="Morsbach">Peter Morsbach, Martin Weindl: ''Der Auer-Aufstand. Der Städtekrieg von 1388.'' In: Peter Brielmaier, Uwe Moosburger: ''Regensburg. Metropole im Mittelalter.'' Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 218–219, 222–225.</ref> Die durch den Auer-Aufstand verunsicherte und geschwächte Stadt Regensburg wurde 1337 überraschend von einem Heer des Kaisers Ludwig IV. bedroht, der – getreu seiner Herkunft aus dem Hause [[Wittelsbach]] – die Situation nutzen wollte und einen neuen, letztlich aber erfolglosen Versuch unternehmen wollte, die Stadt Regensburg in das [[Herzogtum Bayern]] zurückzuholen.
[[1803]] fiel eine der letzten Entscheidungen des [[Immerwährender Reichstag|Reichstags]]: Der [[Reichsdeputationshauptschluss]] führte letztendlich zur Auflösung des [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Heiligen Römischen Reiches]]. Diese Entscheidung läutete dann auch den langsamen Abstieg der Stadt in die Bedeutungslosigkeit ein.


Sicher hatte auch die erste große [[Schwarzer Tod|Pestpandemie]], die von 1347 bis 1353 ganz Europa und Vorderasien überzog und einen drastischen Rückgang der Bevölkerung zur Folge hatte, einen schädigenden Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Fernhandelsstadt Regensburg. Wohl noch gravierendere Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Stadt hatten aber die immer stärker werdenden Blockadeaktionen der bayerischen Herzöge und ihre zunehmenden Schikanen gegen die städtischen Kaufleute und Händler. Deshalb trat die Stadt Regensburg 1381 dem [[Schwäbischer Städtebund|Schwäbischen Städtebund]] bei. Der Bund hatte sich dem Schutz seiner ca.&nbsp;50 Mitglieder vor den jeweiligen Landesfürsten verschrieben und war auch bereit, militärischen Druck auf die Fürsten auszuüben. So kam es im Jahr 1388 im [[Städtekrieg 1387-1389|Städtekrieg]] auch zu militärischen Aktionen im Umland von Regensburg, bei denen das Heer des bayerischen Herzogs [[Albrecht I. (Bayern)|Albrecht I.]] nicht nur die städtischen Weinberge zerstörte. Eine Belagerung der Stadt Regensburg blieb aber ohne Erfolg. Der Städtekrieg wurde mit dem [[Landfrieden von Eger]] beendet, der die vor dem Krieg bestehende Situation nicht veränderte. Die Städte wurden zu hohen Kriegsentschädigungen verpflichtet und hatten ihre eigenen hohen Kriegskosten zu tragen. Außerdem sah sich der Rat der Stadt Regensburg gezwungen, die Ausgaben zur Verbesserung der Stadtbefestigung zu erhöhen, um die Unabhängigkeit zu erhalten. Dadurch verschlechterte sich die bereits schwierige Finanzlage der Stadt zum Ende des Jahrhunderts noch weiter.<ref name="Briel" />
Die Stadt wird ein eigenständiges Fürstentum unter [[Carl Theodor von Dalberg]], bis sie [[1809]] durch [[Napoléon Bonaparte|Napoleon]] erobert wird, der von Dalberg am [[22. Mai]] [[1810]] zwingt, die Stadt an das neugebildete Königreich [[Bayern]] abzutreten.
Hier wird sie direkt der Regierung unterstellt und ist somit eine Stadt, die man später als Kreisfreie Stadt bezeichnet. Gleichzeitig wird sie Sitz eines Verwaltungsbezirks, aus dem später der Landkreis Regensburg hervorgeht.


Im 15. Jahrhundert setzte sich der wirtschaftliche Niedergang Regensburgs fort und führte zum Bankrott der Stadt. Eingeleitet wurde der Absturz als 1419 die [[Hussitenkriege]] begannen. Die Kämpfe weiteten sich auch in die [[Oberpfalz]] aus und endeten 1434 mit der Niederlage der Hussiten und dem Verlust von Wirtschaftskraft und Absatzgebieten in der Region [[Böhmen]] und den weiter im Nordosten gelegenen Absatzgebieten, die nun für Regensburger Fernhandels-Kaufleute nicht mehr erreichbar waren. Die desolate Finanzlage der Stadt hatte sich verschlimmert, da in Erwartung der Hussiten der nördliche Brückenkopf der Steinernen Brücke verstärkt worden war und dafür die östlichen Bauten des Katharinenspitals abgebrochen werden mussten.<ref>Peter Brielmeier, Uwe Moosburger: ''Regensburg. Metropole im Mittelalter.'' Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 244 f.</ref>
=== Ab 1800 ===


Es kam zum Abfluss von Kapital und zum Wegzug reicher Familien aus Regensburg,<ref name="Hable" /> denn die nur vom Fern- und Transithandel lebende Stadt hatte es im 14. Jahrhundert versäumt, das Handwerk und die Produktion von Konsumgütern zu fördern, wie es in [[Nürnberg]] geschehen war.<ref name="Schmid" /> Auch vom Handel mit Venedig und Italien profitierten jetzt Nürnberg und Augsburg durch neue Möglichkeiten bei der Nutzung des [[Brennerpass]]es, während der von den Regensburger Händlern genutzte [[Radstädter Tauernpass|Tauernpass]] ins Abseits geriet.<ref>Birgit Angerer: ''Regensburgs wirtschaftlicher Niedergang.'' In: Peter Brielmeier, Uwe Moosburger: ''Regensburg. Metropole im Mittelalter.'' Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 246–247.</ref>
Die Stadt beginnt nur langsam wieder an Bedeutung zu gewinnen und wird [[1859]] an das Eisenbahnnetz mit Verbindungen nach [[Nürnberg]] und [[München]] angeschlossen. Bis heute bedeutend ist die Eröffnung des Luitpoldhafens [[1910]] (mittlerweile als Westhafen bekannt).


Auch als Fernhandelsstadt mit dem Vorderen Orient war Regensburg durch das Vordringen der Türken in [[Südosteuropa]] in eine Randlage geraten. Die Ausbreitung der Türken konnte nach der Niederlage der Serben 1389 in der [[Schlacht auf dem Amselfeld (1389)|Schlacht auf dem Amselfeld]] und 1396 in der [[Schlacht bei Nikopolis]] und in den dann folgenden [[Türkenkriege]]n nicht gestoppt werden. Endgültig blockiert wurde der Handelsweg nach Osten, der schon früher durch das seit 1221 gültige [[Stapelrecht]] der Stadt [[Geschichte Wiens|Wien]] behindert wurde, durch die Eroberung von [[Konstantinopel]] 1453 durch die Türken.
[[Bild:Regensburg_um_1900.jpg|250px|thumb|right|Regensburg um 1900]]


Im Jahr 1471 fand in Regensburg in Anwesenheit von Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich&nbsp;III.]] und dem [[Päpstlicher Legat|päpstlichen Gesandten]] die Reichsversammlung zur Einführung der [[Reichstürkenhilfe|Türkensteuer]] statt. Bei diesem sog. ''Regensburger Christentag'' mussten 10.000 Delegierte im Stadtgebiet untergebracht, verköstigt und mit Informationen zum Verhandlungsablauf versorgt werden. Diese Aufgaben konnte mit Hilfe des in [[Wacht (Stadtbezirk)|Wachten]] aufgeteilten Stadtgebiets und unter Nutzung der Glocke des [[Marktturm Regensburg|Marktturms]] als Kommunikationsmittel organisatorisch gut bewältigt werden.<ref>Konstantin Moritz Langmaier: ''Eine Stadt organisiert eine Reichsversammlung. Die Vorbereitungen auf den großen Christentag in Regensburg und die Einzüge von Kardinallegat und Kaiser in die Reichsstadt (1471). Ein Beitrag zur spätmittelalterlichen Kulturgeschichte.'' In: ''Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg.'' Band 161, 2021, {{ISSN|0342-2518}}, S. 33–80.</ref>
Der historische Stadtkern von Regensburg ist weitestgehend erhalten, obwohl die Stadt unter schweren Luftangriffen zu leiden hatte, die sich jedoch hauptsächlich auf die am Stadtrand gelegenen [[Messerschmitt]]-Werke konzentrierten. Bei den insgesamt 20 Bombenangriffen der Royal Airforce und der 8. Amerikanischen Luftflotte (1943-1945) starben an die 3000 Menschen, darunter viele Kriegsgefangene. [[1945]] erfolgte eine (Teil-)Sprengung der [[Liste der Donaubrücken | Donaubrücken.]]
Die Stadt selbst wurde jedoch schließlich kampflos übergeben, nicht zuletzt durch eine Demonstration der Regensburger Frauen und des Dompredigers Dr. Johann Maier am [[23. April]] [[1945]], der die Übergabe forderte, damit die Stadt nicht beschädigt würde, und der deshalb am folgenden Tag wegen "Sabotage" öffentlich hingerichtet wurde.


Nach dem Christentag versuchte Kaiser Friedrich III. auf den Reichstagen, von den [[Reichsstände]]n das zugesagte Geld für den Krieg gegen die Türken tatsächlich auch zu erhalten. Im Fall der Freien Reichsstadt Regensburg waren die Bemühungen zunächst nicht erfolgreich, so dass der Kaiser 1483 der Stadt mit der [[Reichsacht]] drohen musste, um 6000&nbsp;[[Gulden]] zu erhalten.<ref name="Schmid" /> Regensburg, dessen Einwohnerzahl inzwischen auf ca.&nbsp;12.000 zurückgegangen war, konnte das Geld nicht aufbringen, zumal Friedrich als Schutzherr der Juden wegen jahrelanger, unberechtigter Einkerkerung von siebzehn prominenten [[Judentum in Regensburg|Juden]] die Stadt bereits 1476 zu einer Geldbuße von 8000&nbsp;Gulden verurteilt hatte.<ref name="Schmid" /><ref>Peter Brielmaier, Uwe Moosburger: ''Regensburg. Metropole im Mittelalter.'' Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 244 f.</ref> Um die Schulden zu begleichen, erhob der Rat der Stadt neue Steuern. Das führte im August 1485 zu einem Aufruhr der Zünfte, wobei sich die Verärgerung der Bevölkerung gegen den Kaiser richtete.<ref name="Schmid" /><ref>{{Literatur |Autor=Hermann Knapp |Titel=Alt-Regensburgs Gerichtsverfassung, Strafverfahren und Strafrecht bis zur Carolina |Datum=1914 |ISBN=3-11-122893-2 |Online={{archive.org |KnappAltRegensburgsGerichtsverfassung |Scan |Blatt=n4}} |Abruf=2023-08-16}}</ref>
Die Stadt begann sich nach dem Krieg langsam wieder aus ihrem Schlaf zu erholen. [[1946]] überschreitet die Einwohnerzahl 100.000. Wesentlich beigetragen hierzu haben der Bau des Osthafens ([[1960]]), die Ansiedlung von [[Siemens]], die Eröffnung der Universität (Grundsteinlegung [[1965]]), der Fachhochschule Anfang der 70er Jahre und schließlich [[1978]] die Eröffnung der Großschifffahrtsstraße Rhein-Main-Donau (siehe auch: [[Main-Donau-Kanal]]). [[1986]] nimmt das [[BMW]]-Werkes bei Harting die Produktion auf. Außerdem baute Siemens (heute [[Infineon]]) in den 80er Jahren eine Fabrik zur [[Chip]]herstellung. [[1992]] wird das Universitätsklinikum eröffnet.
[[1995]] werden bei Grabungen am Neupfarrplatz Reste der Synagoge wiederentdeckt.


In dieser Situation setzte der bayerische Herzog [[Albrecht IV. (Bayern)|Albrecht IV.]] seine alten Rechte als [[Burggraf]] als Lockmittel ein. Er hatte die Rechte 1479 für 19.000 Gulden an die Stadt Regensburg verpfändet und bot sie nun dem Rat zum Rückkauf an. Mit dieser Summe konnte die Stadt die Schulden beim Kaiser begleichen und bekam zusätzlich eine finanzielle Verfügungsmasse.
=== Eingemeindungen ===
In der Bevölkerung gewann eine probayerische, antikaiserliche Stimmung die Oberhand, was sich ausdrückte in der Losung der Stadtbevölkerung: „Besser ein Herzog als ein Kaiser, der Herzog macht reich, das Reich macht arm.“<ref name="Schmid" /> Im Oktober 1485 setzte eine probayerische Gruppe im Rat der Stadt die Annahme der Vorschläge des Bayernherzogs durch. Im Juli 1486 wurde der völlige Anschluss der Stadt an das Herzogtum Bayern in einem Übergabevertrag geregelt. Den Ausschlag gab das Argument, dass analog zu anderen, zu Beginn der [[Neuzeit]] prosperierenden bayerischen Landstädten nur mit bayerischer Förderung ein wirtschaftlicher Aufschwung für Regensburg erreichbar sei. Im August 1486 zog Herzog Albrecht&nbsp;IV. prunkvoll in Regensburg ein. Als Wittelsbacher hatte er seit Jahren eine Ausbreitungs- und Konfrontationspolitik gegenüber dem kaiserlichen Haus Habsburg betrieben und nun einen seiner größten Erfolge erzielt. In den Folgejahren bis 1492 begann der bayerische Herzog einige die Wirtschaft in Regensburg ankurbelnde Baumaßnahmen, wie z.&nbsp;B. 1487 den Bau des ersten [[Amberger Stadel (Regensburg)|Salzstadels]] in Regensburg. Die alte Handelsstraße nach Nürnberg durch das [[Herzogspark|Prebrunntor]] auf dem Südufer der Donau wurde auf das nördliche, bayerisch beherrschte Ufer der Donau verlegt. Damals nicht verwirklicht wurden Pläne zum Bau einer Herzogsresidenz vor dem [[Prebrunntor]] und Pläne zur Gründung einer Universität.<ref name="Schmid" />
Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die in die Stadt Regensburg eingegliedert wurden.


Kaiser Friedrich und sein seit 1486 als König gekrönter und mitregierender Sohn, der spätere Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] reagierten scharf auf die Unterwerfung Regensburgs unter bayerische Herrschaft<ref>Vgl. ''[[Laus tibi, Christe#O du armer Judas|O du armer Judas]].''</ref> und gingen mit Rechtsmitteln gegen die Wittelsbacher Konkurrenten vor. Im Oktober 1491 und im Januar 1492 verhängte das [[Reichskammergericht]] die [[Reichsacht]] über die Stadt Regensburg und den Bayernherzog. Die nötige militärische Unterstützung fand der Kaiser im [[Schwäbischer Bund|schwäbischen Bund]], einem Zusammenschluss schwäbischer Reichsstände, die den Ausbreitungsbestrebungen der Wittelsbacher Widerstand boten. Der Bayernherzog [[Albrecht IV. (Bayern)|Albrecht IV.]] musste dem militärischen Druck nachgeben, und die städtische Reichsunmittelbarkeit der Stadt Regensburg wurde 1492 wiederhergestellt. Dafür waren mehrere Vertragswerke nötig, in denen die territorialen Grenzen zwischen Regensburg und Bayern neu festgelegt wurden. In diesen Verträgen von 1496 verlor die Stadt Regensburg ihren Status als [[Freie Stadt]] und wurde zu einer [[Freie und Reichsstädte|Reichsstadt]] unter Aufsicht von kaiserlichen Kommissaren, deren Befugnisse in Regimentsordnungen und Schutzverträgen festgelegt wurden. Der Bayernherzog verlor seine alten Rechte als [[Burggraf]] in der Stadt samt den Einkünften daraus. Als Ausgleich wurde die Siedlung „Am Hof“ zur bayerischen Landstadt [[Stadtamhof]] erhoben.<ref name="Schmid" />
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0"
[[Datei:Nuremberg chronicles f 097v98r 1.png|mini|Regensburg Ende 15. Jh. [[Schedelsche Weltchronik]]]]
|- bgcolor="#efefef"
| '''Jahr''' || '''Orte''' || '''Zuwachs in ha'''
|-
| 1810/18 || Kumpfmühl || align="right" | 372
|-
| 1. Januar 1904
| Karthaus-Prüll, Eisbuckel, Ganghofersiedlung
| align="right" | 219
|-
| 1. April 1924
| Ober- und Nieder-Winzer, Kager, Pfaffenstein
| align="right" | 483
|-
| 1. April 1924 || Stadtamhof || align="right" | 26
|-
| 1. April 1924 || Steinweg, Pfälzer Siedlung || align="right" | 116
|-
| 1. April 1924 || Weichs || align="right" | 32
|-
| 1. April 1924 || Reinhausen || align="right" | 390
|-
| 1. April 1924 || Sallern, Gallingkofen, Wutzlhofen, Ödenthal, nördl. Konradsiedlung
| align="right" | 861
|-
| 1. April 1924
| Schwabelweis, Oberer und Unterer Keilberg, Brandlberg
| align="right" | 730
|-
| 1. April 1938 || Ziegetsdorf || align="right" | 52
|-
| 1. April 1938 || Dechbetten, Königswiesen || align="right" | 287
|-
| 1. April 1938 || Großprüfening || align="right" | 245
|-
| 1. Januar 1971 || Teil der Gemeinde Graß ||align="right" | 4
|-
| 1. Juli 1972 || Teil der Gemeinde Graß || align="right" | 17
|-
| 1. Juli 1972
| Teile der Gemeinden Pentling, Oberisling, Burgweinting<br />(gleichzeitig wurden Teile abgegeben)
| align="right" | 122
|-
| 1. Januar 1975 || Teil der Gemeinde Grünthal || align="right" | 73
|-
| 1. Januar 1977 || Burgweinting || align="right" | 748
|-
| 1. Januar 1977 || Harting || align="right" | 449
|-
| 1. Januar 1977
| Oberisling mit Graß, Leoprechting und Unterisling
| align="right" | 896
|-


Die Stimmung in der Bevölkerung blieb jedoch angespannt, weil sich die wirtschaftliche Lage nicht besserte und weil es weiterhin Anhänger des Bayernherzogs gab, mit denen die kaiserlichen Kommissare, die ab 1499 Reichshauptmänner genannt wurden, hart abrechneten. In der Stadt begann eine 30-jährige Phase mit sozialen Unruhen, die 1519 zur Vertreibung der Regensburger Juden führten.
| 1. Januar 1978
| Teil der Gemeinde Barbing (Irl, Irlmauth, Kreuzhof)
| align="right" | 547
|-
| 1. Februar 1983 || Teil der Gemeinde Obertraubling
| align="right" | 39
|}


==== Frühe Neuzeit ====
Nach der letzten Eingliederung 1983 wurden einige Teile der Stadt Regensburg und zwar Teile von Burgweinting, Winzer und Schwabelweis in die benachbarten Gemeinden Obertraubling, Pettendorf und Tegernheim zurückgegliedert. Dadurch verlor das Stadtgebiet eine Fläche von insgesamt 52 ha.
Die inneren Unruhen in der Stadt eskalierten im Jahr 1511, als Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] den fränkischen Adeligen [[Thomas Fuchs von Wallburg]] zum neuen kaiserlichen Reichshauptmann für Regensburg berief. Die Mehrheit im Rat der Stadt widersetzte sich zwei&nbsp;Jahre lang der Berufung. Es begann ein Machtkampf zwischen dem Kaiser und dem Rat der Stadt, in dessen Verlauf der kaisertreue Ratsälteste Konrad Liskircher 1513 vom Pöbel entführt, inhaftiert, gefoltert und gehenkt wurde.<ref>Karl Bauer: ''Regensburg.'' 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 203–204.</ref> Nach Entsendung einiger kaiserlicher Kommissionen wurde am Ende die Berufung von Thomas Fuchs von Wallburg zum neuen Reichshauptmann durchgesetzt. Danach wurde mit den Parteigängern des bayerischen Herzogs abgerechnet und als [[Rädelsführer]] der Dombaumeister [[Wolfgang Roritzer]] zusammen mit mehr als 100 Gefolgsleuten [[Hinrichtung|hingerichtet]].<ref>Karl Bauer: ''Regensburg.'' 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 123.</ref> Kaiser Maximilian I. [[oktroy]]ierte der Stadt im Jahr 1514 eine neue Stadtverfassung, die sogenannte „Regimentsordnung“, die formal bis 1803 in Kraft blieb.
Nach seiner Berufung spielte der neue Reichshauptmann Thomas Fuchs von Wallburg in den Finanzangelegenheiten der Stadt und in Verhandlungen mit dem Bischof [[Johann von der Pfalz]] eine für die Stadt wichtige und günstige Rolle, so dass seine Berufung nicht mehr in Frage gestellt wurde.<ref>Tobias Beck: ''Kaiser und Reichsstadt am Beginn der Frühen Neuzeit. Die Reichshauptmannschaft in den Regimentsordnungen 1492–1555.'' Stadtarchiv Regensburg, 2011, S. 28–32.</ref>

[[Datei:Regensburg Neupfarrplatz 06 2006.jpg|mini|Neupfarrplatz Regensburg, Neupfarrkirche und Domtürme]]
Nach dem Tod von Kaiser Maximilian im Januar 1519 und der Wahl des neuen Königs [[Karl V. (HRR)|Karl&nbsp;V.]] im Juni 1519 nutzte der Rat der Stadt Regensburg die kurze Zeit des Machtvakuums ohne Kaiser und organisierte ein Pogrom zur [[Judentum in Regensburg#Vertreibung 1519|Vertreibung der Regensburger Juden]], der damals größten jüdischen Gemeinde Deutschlands. Vorausgegangen war eine Anordnung des Stadtrats am 21. Februar, mit der man einer Forderung christlicher Handwerker nachkam. Das alte Judenviertel auf dem heutigen Neupfarrplatz und der jüdische Friedhof vor dem Peterstor wurden total zerstört. Ein glücklich verlaufender Unfall bei den Abbrucharbeiten wurde als Wunder mystifiziert und führte zur [[Neupfarrkirche (Regensburg)|Wallfahrt „Zur Schönen Maria“]]. Die Wallfahrt fand sehr großen Zulauf und brachte der Stadt und dem Bischof einige Jahre hohe Einnahmen. Mit dem Geld wurde der Bau einer Wallfahrtskirche [[Grabsteine des jüdischen Friedhofs Regensburg|unter Verwendung jüdischer Grabsteine]] begonnen. Nach Fertigstellung des Chores ging die Wallfahrt zurück und der Bau musste wegen Geldmangels abgebrochen werden. Der Rumpfbau wurde provisorisch geschlossen und nach Einführung der Reformation 1542 als protestantische Stadtkirche genutzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Kirche im Westen geschlossen; damit entstand die heutige [[Neupfarrkirche (Regensburg)|Neupfarrkirche]] auf dem gleichbenannten Platz.

[[Datei:Haidplatz - Neue Waag - Regensburg.jpg|mini|Haidplatz Regensburg, Haus Neue Waag]]

Im Jahr 1524 wurde mit dem [[Regensburger Konvent]] das erste Bündnis altkirchlicher Reichsstände in der Stadt abgeschlossen. 1541 fand in der [[Neue Waag|Neuen Waag]] am Haidplatz das [[Regensburger Religionsgespräch (1541)|Regensburger Religionsgespräch]] zwischen [[Philipp Melanchthon]] und [[Johannes Eck]] statt. Das Gespräch war ein Versuch, die nach dem Thesenanschlag von Luther 1517 in Wittenberg aufgeworfenen tiefen Gräben zwischen Katholiken und Protestanten zu überbrücken, was aber nicht gelang.

In den Jahren nach 1517, als sich immer mehr Städte der Reformation anschlossen, war in Regensburg der religionspolitische Handlungsspielraum des Rates der Stadt mehrfach eingeengt. Neben dem Gebiet der Reichsstadt schloss das Stadtgebiet auch die Territorien des [[Hochstift Regensburg|Bischofs]] mit dem Dom, des [[Kloster Sankt Emmeram|Klosters St. Emmeram]], des [[Stift Obermünster (Regensburg)|Stiftes Obermünster]] und des [[Stift Niedermünster (Regensburg)|Stiftes Niedermünster]] ein. Auch der mit seinem Territorium die Stadt umschließende Herzog von Bayern zögerte nicht, die Stadt in der Religionspolitik mit der Androhung von Wirtschaftsblockaden unter Druck zu setzen. Der Rat der Stadt musste in den Jahren nach 1517 einen politischen Drahtseilakt vollziehen und wurde dabei geführt und beraten von dem beim Kaiser sehr einflussreichen Reichshauptmann [[Thomas Fuchs von Wallburg]]. Er hielt den Rat der Stadt zurück, so dass sich die Stadt nie an die Spitze der Reformationsbewegung setzte. Gleichzeitig wurden aber die vielen reformatorischen Ansätze nicht behindert, die es in der Stadt von Seiten der Bürger gab und die von auswärtigen Adeligen, die sich in der Stadt aufhielten, unterstützt wurden. Seit 1526 wurden evangelische Abendmahlsfeiern in Bürgerhäusern und Häusern von Adeligen geduldet. Damit wuchs aber auch die Gefahr des religiösen Sektierertums. Die [[Täufer]] hatten sich seit 1525 in Regensburg niedergelassen und 1528 wurde der Täufer Wützelburger hingerichtet.

Als es der Kaiser im [[Reichsabschied]] von 1541 den Städten freistellte, sich der [[Confessio Augustana|Augsburger Konfession]] anzuschließen, ergriff der Rat der Stadt die Gelegenheit und fasste nach einer Petition der Bürger vom 28. September 1542 den Beschluss, am 15. Oktober 1542 mit einem Abendmahl-Gottesdienst in der [[Neupfarrkirche]] die Reformation in Regensburg offiziell einzuführen. Der Rats[[Konsulent (Deutschland)|konsulent]]<!-- Dr. --> Johann Hiltner lieferte die benötigte Rechtfertigungsschrift.<ref>[[Günther Lottes]]: ''Die Reformation in Regensburg'', und Hans Schwarz<!-- welcher der vielen [[Hans Schwarz]]? -->: ''Die Reformation in Regensburg bis zur Konkordienformel.'' In: ''450 Jahre Evangelische Kirche in Regensburg 1542–1992.'' Katalog der Ausstellung. Museum der Stadt Regensburg, Regensburg 1992, ISBN 3-925753-28-1, S. 15–27 und 59–70.</ref>
Nach der Einführung der Reformation kam es weiterhin zu vielfältigen Konflikten mit dem [[Hochstift Regensburg|Fürstbischof]]. Die Lage beruhigte sich erst, nachdem der [[Stadtkämmerer|Kammerer]] Stephan Fugger vom Reh († 1602) für den Rat der Stadt Regensburg die lutherische [[Konkordienformel]] von 1577 unterzeichnet hatte.<ref>Vgl. ''[[BSLK]], Bekenntnisschriften der evang.-luth. Kirche.'' S.&nbsp;765; vgl. S. 17.</ref>

In den Jahren der beginnenden Reformation entwickelte sich aus einer vom Magistrat der Stadt 1505 zunächst gegründeten provisorischen Lateinschule an einem neuen prominenten Standort das protestantische [[Gymnasium poeticum]], aus dem sich im Laufe der Jahrzehnte gemeinsam mit einem katholischen Jesuitenkolleg die Regensburger Gymnasien entwickelten.

1575 fand erstmals in Regensburg die Wahl des [[Römisch-deutscher König|deutschen Königs]] statt.

==== Dreißigjähriger Krieg und Barockzeit ====
'''Dreißigjähriger Krieg'''
{{Hauptartikel|Kämpfe um Regensburg (1632–1634)}}

Seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert und besonders vor und nach Ausbruch des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] und noch Jahre nach dem [[Westfälischer Frieden|Westfälischen Frieden]] war Regensburg einer der wichtigsten, über die Donau gut erreichbaren Zufluchtsorte evangelischer Glaubensvertriebener aus Österreich. Von den insgesamt ca.&nbsp;100.000 [[Exulanten]] ließen sich einige Familien in Regensburg dauerhaft nieder, wie z.&nbsp;B. Mitglieder der [[Stubenberg (Adelsgeschlecht)|Adelsfamilie Stubenberg]]. Viele Exulanten aber zogen weiter nach [[Nürnberg]], [[Franken (Region)|Franken]], [[Schwaben]], [[Preußen]] und in die [[Niederlande]].<ref>[[Werner Wilhelm Schnabel]]: ''Österreichische Exulanten in oberdeutschen Reichsstädten. Zur Migration von Führungsschichten im 17.&nbsp;Jahrhundert'' (= ''Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte.'' Band 101). Beck, München 1992, ISBN 3-406-10682-X (= Zugl.: Erlangen, Univ., Diss., 1990).</ref><ref>Manfred Enzner, Eberhard Krauß: ''Exulanten in der Reichsstadt Regensburg. Eine familiengeschichtliche Untersuchung'' (= ''Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte.'' Band 20). Mit einer Einführung von [[Gustav Reingrabner]]. Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Nürnberg 2008, ISBN 978-3-929865-13-4.</ref>
Eine zweite Welle von [[Salzburger Exulanten]] folgte dann im Spätherbst und Winter 1731/32.

Auf dem [[Regensburger Kurfürstentag (1630)|Regensburger Kurfürstentag von 1630]] wurde der Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres [[Wallenstein]] zunächst abgesetzt, dann aber am Ende des Jahres 1631 wieder eingesetzt, weil der schnelle Vorstoß des schwedischen Heeres unter König [[Gustav II. Adolf]] nach Süddeutschland die militärische Lage für den Kaiser und für Bayern drastisch verschlechtert hatte.
In den ersten Jahren des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] war Regensburg von militärischen Kriegshandlungen nicht betroffen, wurde dann aber, entgegen getroffener Abmachungen, im April 1632 überfallartig von flüchtenden bayerischen Truppen besetzt, weil jetzt nach der Niederlage des bayerischen Heeres in der [[Schlacht bei Rain am Lech]] ein Angriff der Schweden auf Österreich entlang der Donaulinie möglich erschien. Deshalb wurde Regensburg für die bayerischen Truppen als eine potentielle Sperrfestung wichtig. Mit der Besetzung der Stadt begannen die langwierigen [[Kämpfe um Regensburg (1632–1634)|Kämpfe um Regensburg]]. Im südlichen Stadtgebiet ließ der bayerische Kommandeur General Troibreze den Stadtfriedhof mit [[Stadtbefestigung Regensburg|Stadtbefestigungsanlagen]] ausbauen und unter Zerstörung des Kepler Grabdenkmals durch [[Vorwerk (Befestigung)|Vorwerke]] verstärken.<ref>{{Literatur |Autor=[[Harriet Rudolph]] |Hrsg=[[Bernhard Lübbers]] |Titel=Eine Reichsstadt im Krieg? Die Reichsstadt Regensburg während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) |Sammelwerk=Krieg, Pest, Schwedennot: Regensburg im Dreißigjährigen Krieg |Reihe=Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg |BandReihe=16 |HrsgReihe=[[Staatliche Bibliothek Regensburg]] |Verlag=Morsbach Verlag |Ort=Regensburg |Datum=2018 |ISBN=978-3-96018-052-4 |Seiten=9–31 |Sprache=de}}</ref>
Wie sich später zeigte, blieben diese Maßnahmen nutzlos, weil Wallenstein sich weigerte, Truppenverstärkungen nach Regensburg zu entsenden. Im November 1633 wurde Regensburg von schwedischen Truppen unter [[Bernhard von Sachsen-Weimar]] erstürmt und besetzt.<ref>Peter Engerisser, Pavel Hrncirik: ''Nördlingen 1934. Die Schlacht bei Nördlingen, Wendepunkt de Dreißigjährigen Krieges.'' Späthling, Weißenstadt 2009, ISBN 978-3-926621-78-8, S. 25–33.</ref> Alle katholischen Geistlichen wurden vertrieben und im Dom protestantischer Gottesdienst gehalten. Nur wenige Monate nach der Ermordung Wallensteins wurde Regensburg unter Führung des neuen Oberbefehlshabers des kaiserlichen Heeres, [[Ferdinand III. (HRR)|Erzherzog Ferdinand]], Sohn von Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]], nach dreimonatiger Belagerung im Juli 1634 von kaiserlichen und bayerischen Truppen gemeinsam zurückerobert. Ein Entsatzversuch zur Unterstützung der schwedischen Verteidiger in Regensburg durch zwei heranziehende schwedische Heere kam nicht mehr rechtzeitig, weil beide Heere bei der Plünderung von [[Landshut]] viel Zeit verloren. Dies hatte einen erschöpfenden und verlustreichen Rückmarsch der beiden schwedischen Heere nach Westen zur Folge und erschwerte deren Vorbereitung auf die dort bevorstehende Schlacht bei Nördlingen erheblich.

Die Besetzung von Regensburg erfolgte ausschließlich durch kaiserliche Truppen, was den bayerischen Kurfürsten [[Maximilian I. (Bayern)|Maximilian&nbsp;I.]] stark verärgerte und später jahrelange wirtschaftliche Sanktionen zur Folge hatte. Für Erzherzog Ferdinand war der Sieg bei Regensburg der erste militärische Erfolg, dem mit der nachfolgenden [[Schlacht bei Nördlingen]] ein noch größerer Sieg folgte.<ref>Peter Engerisser: ''Eine bislang unbekannte Ansicht der Belagerung Regensburgs im Jahr 1634.'' In: ''Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg.'' Band 148 (2008), {{ISSN|0342-2518}}, S. 55–85, {{URN|nbn:de:bvb:355-ubr16741-1}}.</ref> Nach diesen militärischen Leistungsnachweisen wurde Erzherzog Ferdinand 1636 auf dem [[Regensburger Kurfürstentag (1636/37)|Regensburger Kurfürstentag]] zum [[Römisch-deutscher König|Römisch-deutschen König]] gewählt. 1637 wurde er als Kaiser [[Ferdinand III. (HRR)|Ferdinand III.]] Nachfolger seines Vaters und berief für 1641 einen Kurfürstentag nach Regensburg ein, auf dem Möglichkeiten eines Friedensschlusses erörtert, jedoch nicht beschlossen wurden. Ein schwedisches Heer unter General [[Johan Banér]] nutzte die Anwesenheit des Kaisers für einen überfallartigen Angriff auf die Stadt mit einer heftigen Kanonade, musste jedoch ohne Erfolg wieder abziehen.

[[Datei:020704 regensburg-reichstagssaal-erker 1-480x640.jpg|mini|hochkant|Der Erker des Reichssaals]]

{{Anker|Immerwährender Reichstag}}'''Beginn des Immerwährenden Reichstags'''
{{Hauptartikel|Immerwährender Reichstag|Immerwährender Reichstag (1663 bis 1803)}}
Regensburg war bereits zur Zeit des [[Ostfrankenreich|Ostfränkischen Reichs]] ein wichtiges Zentrum, in dem auch Reichstage abgehalten wurden. Ab 1594 waren die Reichstage dann nur noch im Reichssaal des Regensburger Rathauses abgehalten worden, und auch nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges mit dem [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] im Jahr 1648 wurde der erste Reichstag wieder nach Regensburg einberufen. Auf diesem Reichstag wurden Einzelheiten der Bestimmungen des Friedensvertrages beraten und verabschiedet und für 1663 eine weitere Einberufung des Reichstages beschlossen. Dieser Reichstag von 1663 entwickelte sich dann in der Folge zum Immerwährenden Reichstag, auf dem sich der Kaiser meist durch von ihm ausgewählte kaiserliche [[Prinzipalkommissar]]e vertreten ließ. Auch die [[Reichsfürst]]en ließen sich in der Regel durch [[Gesandter|Gesandte]] vertreten, die zum Teil mit Familien in Regensburg ansässig wurden, in der Stadt Gesandtschaften mit Bediensteten einrichteten und im Todesfall auch in der Stadt begraben wurden, entweder mit Denkmälern in katholischen Klosterkirchen, oder, wenn sie protestantisch waren, auf dem südlichen Hof der 1631 entstandenen [[Dreieinigkeitskirche (Regensburg)|Dreieinigkeitskirche]]. Dort waren bereits gegen Ende des Krieges einige Begräbnisse erfolgt trotz des anfänglichen Widerstands der Stadtregierung, die aus hygienischen Gründen zunächst nur Begräbnisse außerhalb der Stadtmauer auf dem wiederhergestellten Petersfriedhof zulassen wollte. Damals begann auf dem Hof südlich der Kirche die Entstehung eines ungewöhnlichen Diplomatenfriedhofs, der heute als [[Gesandtenfriedhof]] bezeichnet wird, mit am Ende seiner Nutzung um 1790 fast 100 Begräbnissen. Auf diesem ungewöhnlichen Friedhof befinden sich heute 20 eng benachbarte, große [[Epitaph|Barockepitaphien]] und 32 erhaltene alte Grabplatten, deren lateinische Inschriften Auskunft über die Familien der Diplomaten geben. Der Gesandtenfriedhof und die Grabdenkmäler werden seit Jahresbeginn 2023 aufwändig restauriert. Die Baumaßnahmen werden einige Jahre andauern, zumal auch die unterirdischen Gruften gesichert werden müssen. Für Besucher bleibt der Friedhof aber von der Kirche aus zugänglich.

Im Verlauf des 1701 begonnenen [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekriegs]], in dem viele [[Reichsstände]] in der [[Haager Große Allianz|Haager Allianz]] mit dem Kaiser und mit England gegen das mit Frankreich verbündete [[Kurbayern]] kämpften, wurden die Schlüssel der Stadt am 8. April 1703 auf der Steinernen Brücke kampflos dem bayerischen General [[Alessandro Maffei]] übergeben. Gleichzeitig verpflichtete sich der mit Frankreich gegen den österreichischen Kaiser verbündete Kurfürst [[Maximilian II. Emanuel (Bayern)|Max Emanuel]] aber, die in [[Stadtamhof]] stationierten bayerischen Truppen wieder abzuziehen, sobald ihm die Neutralität der Stadt Regensburgs im Konflikt zugesichert worden sei und er die Gewähr habe, dass keine der beiden Kriegsparteien die Steinerne Brücke nutzen könne.<ref>[[Wolfgang Johannes Bekh]]: ''Alexander von Maffei – Der bayerische Prinz Eugen.'' W. Ludwig Verlag, Pfaffenhofen 1982, ISBN 3-7787-3206-4, S.&nbsp;225–228.</ref> Tatsächlich kam es aber zu einer handstreichartigen Besetzung der Stadt und auch zu schweren Kämpfen und Zerstörungen in [[Stadtamhof#18. Jahrhundert|Stadtamhof]].

1713/14 kam es zur letzten Pestepidemie in der Stadt, die ca. 8.000 Tote zur Folge hatte. Ende August 1713 verließen die Gesandten am Immerwährenden Reichstag mit ihren Bediensteten die Stadt und zogen nach Augsburg, gefolgt von vielen Geistlichen. Nachdem ca. 7.000 Personen die Stadt verlassen hatten, wurde sie von bayerischen Husaren komplett abgeriegelt. Ein Pestlazarett wurde auf dem [[Unterer Wöhrd|Unteren Wöhrd]] eingerichtet, wo auch Massengräber entstanden. Eine zweite Welle [[Salzburger Exulanten]] erreichte Regensburg im Spätherbst und Winter 1731/32.

1742 wurde nach der Wahl des bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht zum Kaiser [[Karl VII. (HRR)]] der kaiserliche [[Generalpostmeister|Generaloberpostmeister]] Fürst [[Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis]] zum Prinzipalkommissar und Stellvertreter des Kaisers am Immerwährenden Reichstag berufen. Der Reichstag tagte in dieser Zeit in Frankfurt, wo auch der neue Prinzipalkommissar seine Residenz hatte. Nach dem überraschenden Tod von Kaiser Karl VII. im Januar 1745 und der Wahl von [[Franz I. Stephan (HRR)|Franz I. von Lothringen]], dem Gemahl von [[Maria Theresia]], zum neuen Kaiser wurde der Sitz des Reichstages wieder zurück nach Regensburg verlegt. Erst nachdem Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis, der sein Amt als Prinzipalkommissar zunächst verloren hatte, der Verlagerung auch seiner Residenz nach Regensburg zugestimmt hatte, wurde er am 15.&nbsp;Januar 1748 erneut zum Prinzipalkommissar ernannt. Als repräsentatives Gebäude für eine prunkvolle Hofhaltung wurde in Regensburg der Freisinger Hof an der Nordseite des Emmeramsplatzes angemietet und auf Kosten des Hauses Thurn und Taxis aufwändig zu einem Residenzpalais ausgebaut. Im April 1750 wurde das Palais bezogen und wurde zum Ort einer prunkvollen Hofhaltung, wo mit Galasoupers und Hofmusikkapelle für die Zerstreuung und Belustigungen der Gesandten nach Reichstagssitzungen gesorgt wurde. 1773 starb Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis. Sein Nachfolger als Prinzipalkommissar wurde sein Sohn [[Karl Anselm von Thurn und Taxis]]. Nachdem das Palais 1792 durch ein Großfeuer vernichtet wurde, erfolgte ein Umzug in das westliche Nebengebäude (heute [[Regierung der Oberpfalz]]). Die für die Amtsführung als Stellvertreter des Kaisers benötigten Quartiere für die Kanzlei, die Bibliothek und das Archiv waren in dieser Zeit ebenso wie die Postversandabteilung im Zanthaus in der Gesandtenstraße untergebracht, wo sich auch zahlreiche Gesandtschaften in angemieteten Wohnungen eingerichtet hatten. Diese Mietverhältnisse hatten zwar einen wirtschaftlichen Nutzen für die Stadt, er war aber gering, da die Gesandten weder zoll- noch steuerpflichtig waren. 1771 wurde das Zanthaus von Thurn und Taxis aufgekauft und nach der Übersiedlung in die Gebäude von [[Kloster Sankt Emmeram]] 1812 wieder verkauft an die [[Gebrüder Bernhard]] die dort eine Fabrik für Schnupftabak einrichteten.<ref name="Bauer">{{Literatur |Autor=Karl Bauer |Titel=Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte |Auflage=6. |Verlag=MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice |Ort=Regenstauf |Datum=2014 |ISBN=978-3-86646-300-4 |Seiten=335–349}}</ref>

Im [[Winter 1783/84]] verursachte ein [[Laki-Krater|Vulkanausbruch in Island]] auch in der Stadt Regensburg und Umgebung große Schäden. Auf einen dichten Nebel folgte ein starker Hagel mit „dreyzackigen Eisstücken“, viele Tote durch Blitzschlag und verwüstete Äcker. Zahlreiche Anwesen wurden Raub der Flammen, Bäume, Sträucher und Feldfrüchte starben unter einem klebrigen [[Schwefel]]belag ab, das Hochwasser legte Gräber frei, überall Ertrunkene. Der bayerische Churfürst verbot am 1. August 1783 das [[Wetterläuten]], bei dem zuvor durch Blitzschlag Menschen umgekommen waren.<ref>''Augspurgische Ordinari Postzeitung von Staats-politischen und gelehrten Neuigkeiten.''<!-- - Dienstags-Ausgaben mit dem Titel: 'Augspurgische Extra-Zeitung von Staats-politischen und gelehrten Neuigkeiten'. Donnerstags-Ausgaben mit dem Titel: 'Augspurgisches Extra-Blat von Staats-politischen und gelehrten Neuigkeiten'. --> Band 28<!-- https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/4162021 -->. Regensburg 11., 16., 21., 22. November 1783 und 17., 18., 24. Januar 1784, {{URN|nbn:de:bvb:384-zdb2304364-1}}<!-- (noch) keine Scans dieser Ausgaben; 2023-02-24 -->.<br /> ''Münchner Zeitung (Süddeutsche Presse).'' 7. August 1783, {{ZDB|1267800-4}}, S. 485 f.: Untersagung des Wetterläutens, S. 486, Sp. a: allein in Bayern im Jahr 1783 bereits 12 Menschen beim Wetterläuten umgekommen ([https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10505684_00795_u001/1 digipress.digitale-sammlungen.de])</ref> Dazu kamen 1783/84 kurz abwechselnd enorme Hitze- und Kältetage mit schwerwiegenden Folgen am 27., 28., 29. Februar und im Sommer 1784 in Regensburg: Hochwasser und Eis zerstörten nicht nur den mittleren Turm der [[Steinerne Brücke|Steinernen Brücke]],<ref>[https://www.bernd-nebel.de/bruecken/4_desaster/1784/1784.html ''Die Brückeneinstürze im Jahre 1784. Die Folgen einer Naturkatastrophe.''] In: ''bernd-nebel.de,'' abgerufen am 24. Februar 2023 (private Website).</ref> auch Häuser und Gewerbebauten wurden vernichtet, Brücken, Menschen und Nahrung, Vieh und Futtervorräte wurden weggeschwemmt.<ref>''Augspurgische Ordinari Postzeitung von Staats-politischen und gelehrten Neuigkeiten.'' Band 18. Regensburg 3., 4., 5., 10., 11., 12., 14., 21., 29., 30. Juli 1783 und 1., 5., 11., 18. August 1783; ''Münchner gelehrte Zeitung.'' 8. Juli 1783, {{ZDB|1245395-X}}; ''Münchner Zeitung (Süddeutsche Presse).'' 3. Juli 1783, {{ZDB|1267800-4}}, S. 405, Sp. b – S. 406, Sp. a: ''Aus Straubing,'' erwähnt Schäden durch das Hochwasser des [[Regen (Fluss)|Regen]] ([https://digipress.digitale-sammlungen.de/issue/bsb10505684_00661_u001 digipress.digitale-sammlungen.de]), 11. Juli 1783, S. 425 f.: Auflistung der regionalen Wetterschäden ([https://digipress.digitale-sammlungen.de/issue/bsb10505684_00689_u001 digipress.digitale-sammlungen.de])<!-- https://digipress.digitale-sammlungen.de/calendar/1783/newspaper/bsbmult00000003 Tagesübersicht zw. Suche -->.</ref>

Ende des 18. Jhs. wurde Regensburg von schweren innenpolitischen Auseinandersetzungen erschüttert, als vor dem Hintergrund eines drohenden Finanzkollapses der Stadt Vertreter der Bürgerschaft und des Magistrats den ''Geheimen Rat'' der Stadt (das eigentliche Regierungsorgan) wegen Misswirtschaft und Verfassungsbruch mit Erfolg vor dem [[Reichshofrat]] in Wien verklagten. Der Kaiser verordnete eine punktuelle Revision der Stadtverfassung und gewährte Regensburg – zum Schaden der städtischen Gläubiger – ein [[Moratorium (Wirtschaft)|Moratorium]], das den Kollaps des Stadtstaates abwendete. Im Verlauf des [[Zweiter Koalitionskrieg|Zweiten Koalitionskrieges]] zogen im Dezember 1799 5.000 russische Soldaten durch die Stadt. Im Sommer 1800 besetzten französische Truppen München und nahmen auf ihrem Weg zur [[Schlacht bei Hohenlinden]] auch in Regensburg Quartier. Die Stadt wurde mit hohen Kontributionen belegt, was die Stadtfinanzen vollends ruinierte.<ref>Ludwig Schwab, ''Regensburg Spiegel der deutschen Geschichte 1648–1815.'' Mittelbayerische Druckerei und Verlagsgesellschaft, Regensburg 1952, S. 111.</ref>

[[Datei:Regensburg Halbtaler.JPG|mini|Regensburg mit Steinerner Brücke auf Halbtaler von 1782]]

=== Von der Reichsstadt zur Bezirkshauptstadt (1800 bis 1945) ===
==== Fürstentum Regensburg unter Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (1803 bis 1810) ====
{{Hauptartikel|Fürstentum Regensburg}}

[[Datei:Regensburg um 1900.jpg|mini|Regensburg um 1900]]
[[Datei:Regensburg Neupfarrplatz 1892.jpg|mini|hochkant=1|Der Neupfarrplatz im Jahr 1893, mit dem ''[[Goldener Turm|Goldenen Turm]]'' im Hintergrund]]

1803 fiel in Regensburg eine der letzten Entscheidungen des [[Immerwährender Reichstag|Reichstags]]: Der [[Reichsdeputationshauptschluss]] führte unter anderem zur [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] des Großteils der [[Kloster|Klöster]]. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss entstand unter anderem das eigenständige [[Fürstentum Regensburg]] unter [[Karl Theodor von Dalberg]], der sein Amt als Erzbischof aufgrund bayerischer Einwände erst am 1.&nbsp;Februar 1805 antreten konnte. Die [[Rheinbund]]staaten erklärten auf der letzten Sitzung des Regensburger Reichstags am 1.&nbsp;August 1806 den Austritt aus dem Verband des ''Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.'' Im [[Fünfter Koalitionskrieg|Fünften Koalitionskrieg]] (Frankreich gegen Großbritannien und Österreich) besetzte ein [[Kaiserlich-Königliche Armee (1806–1867)|österreichisches]] [[Korps|Armeekorps]] am 20.&nbsp;April 1809 Regensburg. Drei Tage später wurde die Stadt von einem französischen Heer unter Zerstörung der Häuser und Klöster im südöstlichen Stadtbereich zwischen Klarenanger (heute [[Dachauplatz]]) und [[Peterstor (Regensburg)|Peterstor]] zurückerobert. Dabei erlitt [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] die einzige Verletzung während aller seiner Feldzüge.
{{Hauptartikel|Schlacht bei Regensburg}}
==== Königreich Bayern ====

'''Übergangszeit als bayerische Provinzstadt'''

In der Folge behielt Dalberg bis zu seinem Tod 1817 zwar sein Amt als Regensburger [[Erzbischof]], musste aber sein Fürstentum Regensburg am 22. Mai 1810 an das [[Königreich Bayern]] abtreten. Die offizielle Inbesitznahme Regensburgs durch Bayern fand am 23. Mai 1810 statt. Die Einbindung in das Königreich Bayern bedeutete den Verlust der politischen Bedeutung und der Sonderstellung der früheren Reichsstadt bzw. des Fürstentums. Jedoch waren schon in reichsstädtischer Zeit die wirtschaftlichen Verhältnisse so desolat geworden, dass eine weitere Selbstständigkeit schon deshalb problematisch schien. Der Wiederaufbau im Südosten der Stadt begann unter dem vom bayerischen König 1810 eingesetzten Polizeidirektor [[Franz Xaver Gruber (Polizeidirektor)|Franz Xaver Gruber]], der eine Stadtverwaltung aufbaute. Erst nachdem die Stadt durch das [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|bayerische Gemeindeedikt vom 17. Mai 1818]] die Selbstverwaltung in städtischen Angelegenheiten zurückerhalten hatte, wurde [[Johann Karl Martin Mauerer]] im September 1818 zum Ersten Rechtskundigen Bürgermeister der Stadt Regensburg gewählt.

'''Kreishauptstadt'''

Regensburg wurde 1810 Hauptstadt des [[Regenkreis]]es, ab 1838 des Kreises „Oberpfalz und Regensburg“, des späteren Regierungsbezirks [[Oberpfalz]]. Als „[[Kreisfreie Stadt|kreisunmittelbare Stadt]]“ und zugleich Sitz des gleichnamigen Landgerichts für das Umland begann Regensburg langsam wieder an Bedeutung zu gewinnen. 1859 erfolgte der Anschluss der Stadt an das Eisenbahnnetz mit Verbindungen nach Nürnberg und München.

In den Folgejahren begann unter Bürgermeister [[Oskar von Stobäus]] (1869–1903) die Modernisierung der Stadt mit dem fast vollständigen Abriss der mittelalterlichen [[Stadtbefestigung Regensburg|Stadtbefestigungsanlagen]]. Danach konnten neun neue Schulen, neue Stadtteile und Verbindungsstraßen gebaut werden, wie z.&nbsp;B. die ''D.&nbsp;Martin Luther Straße'' und 1871 nach der [[Reichsgründung]] die ''Reichsstraße''. Schon im Dezember 1857 war das erste [[Gaswerk Regensburg|Gaswerk]] in der ''Landshuter Straße'' in Betrieb genommen worden. Das ab 1865 aus Kohle erzeugte Gas diente zunächst der Straßenbeleuchtung, ab 1900 der Wärmeerzeugung. 1897 wurde das Gaswerk kommunalisiert. In der ''Augustenstraße'' nahm Ende 1899 das erste [[Elektrizitätswerk]] den Betrieb auf, zunächst mit dem Schloss Thurn und Taxis als größtem Abnehmer, ab 1903 abgelöst von der [[Straßenbahn Regensburg]]. Wegen hoher Kindersterblichkeit besonders dringend war die Suche nach neuen Quellen für die Trinkwasserversorgung, die sich als sehr aufwändig erwies. Die schließlich in [[Sallern]] gefundenen Quellen erforderten den Bau von [[Hochbehälter]]n und neuen Leitungen. Die anschließende Herstellung der [[Kanalisation]] hatte die Ableitung aller Abwässer und Fäkalien aus dem Stadtgebiet zum Ziel und hatte bis 1911 erst 2/3 der Anwesen erfasst. Die Anlage war sehr kostenintensiv, verbesserte aber den schlechten Gesundheitszustand der Bevölkerung erheblich.<ref>{{Literatur |Autor=Dieter Albrecht |Titel=Regensburg im Wandel |TitelErg=Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert |Reihe=Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs |BandReihe=2 |Verlag=Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft |Ort=Regensburg |Datum=1984 |ISBN=3-921114-11-X |Seiten=186 f., 189 f., 181 f.}}</ref>

Trotz all dieser Maßnahmen kam es in der Folgezeit kaum zur Ansiedlung von [[Industrie]]. Gegen Ende des Jahrhunderts hatte sich zwar die Einwohnerzahl knapp verdreifacht, hatte sich jedoch in den Großstädten München und Nürnberg verzehnfacht und in der vergleichbaren Stadt Augsburg vervierfacht. Innerhalb von Bayern war Regensburg nun nicht mehr die fünftgroße Stadt, sondern war auf den achten Platz abgesunken, überholt von den neuen Industriestädten Ludwigshafen, Fürth und Kaiserslautern.<ref name="Köglmeier">{{Literatur |Autor=Georg Köglmeier |Hrsg=Peter Germann Bauer, Helmut Groschwitz |Titel=Die politischen und sozialen Verhältnisse in Regensburg 1910 |Sammelwerk=Katalog zur Ausstellung 2010 Tradition und Aufbruch 1910 |Verlag=Museen der Stadt |Ort=Regensburg |Datum=2010 |ISBN=978-3-935052-83-2 |Seiten=33–39}}</ref> Noch für lange Zeit beschränkte sich Regensburgs Rolle auf die eines Wirtschafts- und Handelszentrums für ein relativ begrenztes agrarisches Umland. Daneben blieb aber die traditionelle Bedeutung der alten, in sich ruhenden Stadt als Kirchen- und Schulstadt sowie als Behördensitz erhalten.

'''Beginn des 20. Jahrhunderts'''<br />
Bei den Gemeindewahlen von 1899 hatten sich die Kandidaten der ehemaligen konservativ-katholisch geprägten [[Bayerische Patriotenpartei|Bayerischen Patriotenpartei]] der neuen [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei]] angeschlossen. Sie hatten einen stark konfessionell geprägten Wahlkampf gegen die protestantisch geprägte [[Nationalliberale Partei]] des Bürgermeisters Stobäus geführt und einen Stimmenanteil von 43 % erzielt. Trotzdem hatte die Zentrumspartei keinen Sitz in den Gemeindegremien erhalten. Das Ergebnis wiederholte sich bei den Gemeindewahlen in den Jahren 1902 und 1905. Das ungerechte Ergebnis war eine Folge des damaligen [[Kommunalwahlrecht (Bayern)|Kommunalwahlrechts]] und hatte zwei Ursachen. Zum einen war die Wahlberechtigung vom Erwerb des Bürgerrechts abhängig, das erkauft werden musste, was sich viele arme katholische Einwohner nicht leisten konnten. Hinzu kam, dass mit der vorgeschriebenen [[Mehrheitswahl]] und mit ausgeklügelten Wahlkreisabgrenzungen erreicht werden konnte, dass alle Mandate an die Liberalen fielen. Auf diese Weise hatte sich die seit Jahrzehnten in Regensburg herrschende bürgerlich liberale Führungsschicht die Vorherrschaft gesichert und verhindert, dass das Mittel- und Kleinbürgertum und die später neu hinzukommenden Arbeiter in den Gemeindegremien vertreten waren. Diese sehr ungerechten Verhältnisse änderten sich erst nachdem der seit 1899 in Regensburg als [[Chefredakteur]] des ''Regensburger Morgenblattes'' tätige [[Heinrich Held (Politiker)|Heinrich Held]] ab 1907 Abgeordneter des Zentrums im [[Kammer der Abgeordneten (Bayern)|Bayerischen Landtag]] wurde. Dort forderte Held ein neues Gemeindewahlrecht für Großstädte und konnte diese Forderung mit Unterstützung der [[BayernSPD#Die SPD im Königreich Bayern|Sozialdemokraten]] schon 1908 auch durchsetzen. Die Folge war, dass noch im gleichen Jahr sechs der zwölf Sitze im Kollegium der Gemeindebevollmächtigten an die Zentrumspartei fielen und der Vorsitzende des Bauernvereins [[Georg Heim]] sogar zum Mitglied im Magistrat der Stadt Regensburg gewählt wurde.<ref name="Köglmeier" />
Unter Bürgermeister [[Hermann Geib]] brachte 1910 die Eröffnung des unter seinem Vorgänger Stobäus geplanten [[Hafen Regensburg|Luitpoldhafens]] einen wirtschaftlichen Aufschwung. Noch heute hat der Westhafen eine wichtige Funktion. Bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und auch während des Krieges hatte die [[Donauschifffahrt]] wegen des [[Erdöl]]imports aus [[Königreich Rumänien|Rumänien]] große Bedeutung. Schon bald erwies sich der Regensburger Petroleumhafen als zu klein. 1913 wurde die Binnenreederei [[Bayerischer Lloyd]] gegründet.<ref>{{Literatur |Autor=Dieter Albrecht |Titel=Regensburg im Wandel |TitelErg=Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert |Reihe=Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs |BandReihe=2 |Verlag=Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft |Ort=Regensburg |Datum=1984 |ISBN=3-921114-11-X |Seiten=169–173}}</ref>

==== Zwischenkriegszeit und Nationalsozialismus ====
1920 entschloss sich der 1847 gegründete ''Gewerbeverein'', sein Vereinshaus in der Ludwigstraße nicht wie zunächst geplant zu verkaufen, sondern das Gebäude in Zusammenarbeit mit der [[Handwerkskammer]] zu erweitern und ein ''Gewerbehaus'' als Dienstleistungszentrum für Handwerk und Gewerbe in der Oberpfalz zu schaffen. Trotz Inflation und Geldentwertung wurde der erste Bauabschnitt 1924 mit Ausstellungsräumen vollendet. Treibende Kraft war der Besitzer der [[Zinngießerwerkstatt Wiedamann]], der auch 1925 den Zusammenschluss mit dem damals mittellosen ''Kunstverein'' in die Wege leitete. Der neue Verein erregte Aufsehen, als er die Gründung eines kulturgeschichtlichen Museums forderte. Die Stadtregierung bestellte daraufhin 1928 [[Walter Boll]] zum Verwalter der städtischen Sammlungen, der ab 1931 die Gründung des heutigen [[Historisches Museum Regensburg|Historischen Museums]] vorbereitete.<ref>Alfred Böschl: ''Der Kunst- und Gewerbeverein in Regensburg.'' In: ''Es ist eine Lust zu leben. Die 20er Jahre in Regensburg.'' Dr. Peter Morsbach Verlag, Regensburg 2009, ISBN 978-3-937527-23-9, S. 8–11.</ref>

Eine Vergrößerung des Stadtgebiets von mehr als 26 Quadratkilometern und einen Zuwachs von rund 20.000 Einwohnern erbrachte 1924 die [[Regensburg/Einwohnerzahl und Fläche|Eingemeindung]] von sieben Gemeinden des ehemaligen [[Bezirksamt Stadtamhof|Bezirksamtes Stadtamhof]], das danach zum Bezirksamt Regensburg wurde, dem heutigen [[Landkreis Regensburg]]. Bei den Eingemeindungen handelte es sich um die heutigen Stadtbezirke [[Stadtamhof]], [[Reinhausen]], [[Sallern]], [[Schwabelweis]], [[Steinweg-Pfaffenstein|Steinweg]], [[Weichs (Regensburg)|Weichs]] und [[Ober-/Niederwinzer-Kager|Winzer]].<ref name="Volkert">{{BibISBN|3-406-09669-7|Seite=602}}</ref>

[[Datei:Ruine-obermuenster-regensburg.JPG|mini|Ruine der bei einem Luftangriff 1945 zerstörten Stiftskirche Obermünster]]
'''Machtübernahme in Regensburg'''

Der seit 1920 im Amt befindliche Oberbürgermeister [[Otto Hipp]] ([[Bayerische Volkspartei]]) war ein entschiedener Gegner der Nationalsozialisten und hatte der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] noch zu Beginn der dreißiger Jahre die Nutzung städtischer Gebäude rechtskräftig untersagt. Nach Hitlers [[Machtergreifung|Machtübernahme]] und vier Tage nach den [[Reichstagswahl 1933|Reichstagswahlen am 5.&nbsp;März 1933]] – wo die NSDAP in Regensburg bei hoher Wahlbeteiligung (87,5 %) atypisch zu anderen Städten deutlich schlechter abgeschnitten hatte als im Reichsdurchschnitt – forderten auf dem Rathausplatz versammelte [[Sturmabteilung|SA]]-Abteilungen den Oberbürgermeister auf, die [[Flagge Deutschlands#Zeit des Nationalsozialismus|Hakenkreuzfahne]] auf dem Rathaus zu hissen. Als Hipp sich weigerte, wurde die Fahne unter Polizeischutz gegen seinen Willen gehisst. Seine sofortige Beschwerden bei höheren Dienststellen wurden missachtet. Am 9.&nbsp;März, nach Ernennung von [[Franz Ritter von Epp]] zum Reichskommissar für Bayern, wurden auf dessen Anweisung Hakenkreuzfahnen auf allen Rathäusern gesetzt.

Am 20. März 1933 wurde Oberbürgermeister Hipp unter [[Krawall|tumultuarischen]] Begleitumständen von SA-Gruppen aus seiner Wohnung ins Rathaus gebracht, zum Rücktritt gezwungen und in [[Schutzhaft]] genommen. Zu seinem Nachfolger wurde [[Otto Schottenheim]] (NSDAP) bestimmt, der nach seiner Bestätigung durch den nationalsozialistisch dominierten Stadtrat bis zum Kriegsende 1945 im Amt blieb.<ref>{{Literatur |Autor=Dieter Albrecht |Titel=Regensburg im Wandel |TitelErg=Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert |Reihe=Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs |BandReihe=2 |Verlag=Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft |Ort=Regensburg |Datum=1984 |ISBN=3-921114-11-X |Seiten=215–221}}</ref> Am 12. Mai 1933 fand auch in Regensburg auf dem [[Neupfarrplatz]] eine offizielle [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennung]] statt. Im selben Jahr ließ Oberbürgermeister Schottenheim im Norden der Stadt den Bau einer – seinerzeit nach ihm benannten – „nationalsozialistischen Mustersiedlung“ beginnen (heute [[Konradsiedlung-Wutzlhofen]]). Eine zweite Mustersiedlung, vor allem für Arbeiter des [[Messerschmitt GmbH|Messerschmitt-Flugzeugwerkes]], die sog. „Hermann-Göring-Siedlung“ (heute [[Liste der denkmalgeschützten Ensembles in Regensburg#Ensemble Ganghofer-Siedlung|Ganghofersiedlung]]), wurde später im Süden der Stadt gebaut. Weitere vorstädtische Siedlungen entstanden zeitgleich am Brandlberg, in Steinweg (Pfälzersiedlung) sowie im Westen der Stadt ([[Westheim (Regensburg)|Westheimsiedlung]]).<ref>Stefan Maier: ''Schottenheim. „Die neue Stadt bei Regensburg“ als völkische Gemeinschaftssiedlung'' (= ''Regensburger Schriften zur Volkskunde.'' Band 8). WVB, Bamberg 1992, ISBN 3-927392-30-8.</ref>

1933 wurde Regensburg dem Gau ''Bayerische Ostmark'' der NSDAP (Sitz in [[Bayreuth]]) – ab 1942 ''[[Gau Bayreuth]]'' – zugeschlagen, blieb aber Sitz der Regierung des 1932 gebildeten Kreises (ab 1939 Regierungsbezirks) [[Regierungsbezirk Niederbayern und Oberpfalz|Niederbayern/Oberpfalz]]. Im Herbst 1932 übernahm der Volksschullehrer [[Wolfgang Weigert]] das Amt des [[Kreisleiter|NSDAP-Kreisleiters]] von [[Wilhelm Brodmerkel]].

'''Judenvertreibung, Deportationen, Verfolgungen'''

Wie im gesamten Reichsgebiet begannen 1933 auch in Regensburg die Maßnahmen zur Verdrängung der [[Judentum in Regensburg|jüdischen Bevölkerung Regensburgs]] aus dem städtischen Leben, was die Abwanderung vieler jüdischer Familien zur Folge hatte. Im Zuge des „[[Judenboykott]]s“ im April 1933 wurden 107 Geschäftsleute und Handwerker aus der jüdischen Gemeinde von Regensburg, die damals ca. 430 Personen umfasste, in Schutzhaft genommen, angeblich, um sie vor der erregten Bevölkerung zu schützen. Im Frühjahr 1934 mussten jüdische Schüler die höheren Schulen verlassen. Im August 1935 wurde die Bewirtung von Juden in Gaststätten verboten. Im November 1936 wurden jüdische Viehhändler aus dem städtischen Schlachthof vertrieben, und in der Folge verbot Oberbürgermeister Schottenheim den Juden das Betreten des Schlachthofes. Im Juli 1938 wurden die Fenster von jüdischen Geschäften in der Innenstadt mit Ölfarbe beschmiert, und im Oktober 1938 gab es nur noch wenige der ehemals 18 jüdischen Geschäfte. In der Nacht zum 10.&nbsp;November 1938 wurde während der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] auch in Regensburg die Synagoge am Brixner Hof niedergebrannt, eingeleitet von Mitgliedern des [[Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps|Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps]] und unterstützt von Oberbürgermeister Schottenheim, der die Anweisung gab, die Löscharbeiten auf die umliegenden Häuser zu beschränken.<ref>{{Literatur |Autor=Dieter Albrecht |Titel=Regensburg im Wandel |TitelErg=Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert |Reihe=Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs |BandReihe=2 |Verlag=Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft |Ort=Regensburg |Datum=1984 |ISBN=3-921114-11-X |Seiten=225 f., 227, 233 Anm. 96}}</ref>

Am 2. April 1942 wurden 106 Regensburger Juden vom Platz der zerstörten Synagoge aus nach [[Piaski]] transportiert und später in den Vernichtungslagern [[Vernichtungslager Belzec|Belzec]] und [[Vernichtungslager Sobibor|Sobibor]] ermordet. Weitere Transporte führten ins [[KZ Auschwitz]] und ins [[KZ Theresienstadt]]. Insgesamt wurden etwa 250 der von Regensburg aus deportierten Juden während der [[Holocaust|Shoa]] ermordet. Ungefähr 230 Regensburger Juden konnten der Vernichtung durch Emigration oder Flucht entkommen.
[[Datei:Gedenkstein KZ-Aussenkommando Flossenbürg001.jpg|mini|300px|Mahnmal für die Opfer des [[KZ-Außenlager Regensburg|KZ-Außenlagers Regensburg]]]]
Im Stadtteil [[Stadtamhof]] befand sich Anfang 1945 das [[KZ-Außenlager Regensburg|KZ-Außenlager Colosseum]], ein [[KZ-Außenlager|Außenlager]] des [[KZ Flossenbürg]].<ref>Peter Brendel u. a.: ''Das Lager Colosseum in Regensburg.'' In: Dieter Galinski, Wolf Schmidt (Hrsg.): ''Die Kriegsjahre in Deutschland 1939 bis 1945. Ergebnisse und Anregungen aus dem Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten 1982/83.'' Verlag Erziehung und Wissenschaft, Hamburg 1985, {{OCLC|977522321}}, S.&nbsp;251–268.</ref> In der Nachbargemeinde [[Obertraubling]] existierte auf dem Firmengelände der damaligen [[Messerschmitt GmbH]] das [[KZ-Außenlager Obertraubling]]. Heute gehört ein Teil dieses Areals (so das ehemalige sogenannte Russenlager II mit seinerzeit über Tausend vorwiegend sowjetischen Zwangsarbeitern aus der [[Ukraine]], [[Belarus]] und [[Russland]]) zum Stadtgebiet von Regensburg.
[[Datei:Gedenktafel Synagoge Regensburg 2 (Regensburg).jpg|mini|Gedenktafel am Ort der von den Nazis zerstörten [[Neue Synagoge (Regensburg)|Synagoge]]]]
Im Herbst 1942 verhaftete die [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] über 30 Personen und warf ihnen staatsfeindliches Verhalten vor. Da sich die Verfolgten, die von [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] über BVP bis NSDAP allen politischen Lagern angehörten, in loser Folge auf dem Regensburger Neupfarrplatz trafen, gab ihnen die Gestapo den Namen „Neupfarrplatz-Gruppe“. Die Polizei warf in ihrem Abschlussbericht den Festgenommenen [[Wehrkraftzersetzung|zersetzende]] [[Mundpropaganda]] vor; diese habe „viele deutsche Volksgenossen in ihrer Siegeszuversicht ganz erheblich geschwächt“.<ref>Helmut Halter: ''Stadt unterm Hakenkreuz.'' Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-6-0, S.&nbsp;215.</ref> Zwei der Angeklagten, Josef Bollwein und Johann Kellner, wurden vom 6. Senat des [[Volksgerichtshof]]s wegen „Vorbereitung zum [[Hochverrat]]“ [[Todesstrafe|zum Tode verurteilt]] und am 12. August 1943 in [[Justizvollzugsanstalt München|München-Stadelheim]] hingerichtet.<ref>Thomas Dietz, MZ: [https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/er-war-der-letzte-und-tuechtigste-henker-21705-art613376.html?p=1#613376 ''Karrieren. Er war der letzte und tüchtigste Henker. Der letzte deutsche Scharfrichter Johann Reichhart hat in seinem Leben 3165 Menschen hingerichtet. Er stammte aus Wichenbach bei Wörth.''] In: ''mittelbayerische.de'', 5. Dezember 2010, abgerufen am 11. Juli 2019 (Artikel über den letzten deutschen [[Scharfrichter]]).</ref>

Andere wurden mit [[Zuchthaus]]strafen und [[Bürgerliche Ehrenrechte|Ehrverlust]] bestraft bzw. ins [[KZ Flossenbürg|Konzentrationslager Flossenbürg]] verbracht. Dort starben weitere sechs Menschen.

Ab 1940 wurden aus dem ''Bezirksnervenkrankenhaus'' an der ''Ludwig-Thoma-Straße'' insgesamt 638 Frauen, Männer und Jugendliche im Rahmen der „[[Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus|Euthanasie]]“-[[Aktion T4|Krankenmordaktion T 4]] in die [[Tötungsanstalt Hartheim]] deportiert. Mehr als 500 weitere Menschen wurden [[Zwangssterilisation|zwangsweise sterilisiert]].

'''Zweiter Weltkrieg und Folgen'''

Mit Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden in und um Regensburg mehrere Arbeitslager für [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|Kriegsgefangene]] vieler Nationen errichtet. Etwa 700 von ihnen wurden Opfer der [[NS-Zwangsarbeit]] bzw. starben an Seuchen und elenden Lebensbedingungen. Insgesamt mussten fast 14.000 sogenannte [[Fremdarbeiter]] während der Kriegszeit in Regensburg [[Zwangsarbeit]] leisten.<ref>Helmut Halter: ''Stadt unterm Hakenkreuz.'' Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-6-0, S.&nbsp;371.</ref>

Im Zweiten Weltkrieg hatte Regensburg im Vergleich zu anderen größeren Städten verhältnismäßig wenig unter Luftangriffen zu leiden, weil keine nächtlichen Flächenangriffe, sondern gezielte Objektangriffe stattfanden. Insgesamt fanden etwa 20 solcher Angriffe statt, bei denen etwa 1.100 Menschen ums Leben kamen und etwa 400 Gebäude zerstört und ebenso viele beschädigt wurden.<ref>Peter Morsbach, Hanna Specht: ''Eine Stadt im Zweiten Weltkrieg'' (= '' Regensburgs erster Stadtfotograf Christoph Lang 1937 bis 1959.'' Band 3). Morsbach Verlag, Regensburg 2020, ISBN 978-3-96018-095-1<!-- S. ??? -->.</ref> Im Westen der Stadt war das [[Messerschmitt GmbH|Messerschmitt-Flugzeugwerk]] ein strategisches Ziel für Luftangriffe, das nach drei Angriffen völlig zerstört war. Weitere strategische Ziele waren die [[Hafen Regensburg|Hafenanlagen]] im Osten der Stadt und die Bahnanlagen am südöstlichen Rand der Altstadt als Eisenbahnknotenpunkt zwischen München und Berlin. Das Messerschmitt-Flugzeugwerk, das zu den größten seiner Art in Europa gehörte, wurde am 17.&nbsp;August 1943 erstmals durch amerikanische Bomber angegriffen ([[Operation Double Strike]]) und ebenso wie die Hafenanlagen im Laufe des Jahres 1944 mit weiteren Angriffen völlig zerstört, ohne dass die in KZs ausgelagerte Produktion von Flugzeugen eingestellt oder gemindert wurde.<ref name="Halt">{{Literatur |Autor=Helmut Halter |Hrsg=Martin Dallmeier, Herrmann Reidel, Eugen Trapp |Titel=Messerschmitt – Das Regensburger Flugzeugwerk im Dritten Reich |Sammelwerk=Denkmäler des Wandels, Produktion, Technik, Soziales |Band=Regensburger Herbstsymposium zur Kunst, Geschichte und Denkmalpflege, 2000 |Verlag=Scriptorium Verlag für Kultur und Wissenschaft |Ort=Regensburg |Datum=2003 |ISBN=3-9806296-4-3 |Seiten=94–99}}</ref>

Der Baubestand der Altstadt wurde im Vergleich zum Zerstörungsgrad anderer deutscher Innenstädte weniger in Mitleidenschaft gezogen, wenngleich mit der [[Stift Obermünster (Regensburg)|Stiftskirche Obermünster]] eines der bedeutendsten Baudenkmale der Stadt völlig verloren ging<ref>Peter Morsbach, Hanna Specht: ''Eine Stadt im Zweiten Weltkrieg. Regensburgs erster Stadtfotograf Christoph Lang 1937 bis 1959.'' Band 3: ''Morsbach.'' Regensburg 2020, ISBN 978-3-96018-095-1, S. 108 f.</ref> und auch andere historische Bauten in der Altstadt, wie z.&nbsp;B. die Alte Kapelle oder die Neue Waag am Haidplatz, schwer beschädigt wurden.<ref>Peter Morsbach, Hermann Hage, Hanna Specht: ''Der zeitlose Augenblick. Regensburgs erster Stadtfotograf Christoph Lang 1937 bis 1959.'' Band 2: ''Morsbach'' Verlag, Regensburg 2020, ISBN 978-3-96018-090-6, S. 140, 142.</ref> Bei insgesamt 20 Bombenangriffen der [[Royal Air Force]] und der [[United States Army Air Forces]] 1943–1945 starben etwa 3000 Menschen, unter ihnen viele Kriegsgefangene. Die Wohnraumsubstanz der Stadt wurde nur relativ wenig geschädigt: 82 % der Wohnungen galten als unbeschädigt, 9 % als mittel- bis schwerbeschädigt und 9 % als total zerstört.<ref>Rainer Ehm: ''Bayern, im Speziellen Regensburg, im Fokus der französischen und britischen Luftstreitkräfte 1939–1941.'' In: ''Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg.'' Band 155 (2015), {{ISSN|0342-2518}}, S. 268.</ref>
[[Datei:Luftbild - Regensburg Bahnhof - 20 April 1945.jpg|mini|300px|Britische Luftaufnahme des Gebiets des [[Regensburger Hauptbahnhof]]s und des [[Schloss St. Emmeram|Schlossparks]], 20. April 1945]]
Schon 1944 hatte aus propagandistischen Gründen ein [[Führererlass|Führerbefehl]] Regensburg und zahlreiche andere Städte zur [[Fester Platz (Wehrmacht)|Festung]] erklärt.<ref>Peter Eiser, Günter Schießl: ''Kriegsende in Regensburg. Revision einer Legende.'' Pustet, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7917-2410-2, S. 40.</ref> Am 22. April 1945 forderte Gauleiter (Gau Bayreuth) und [[Reichsverteidigungskommissar]] [[Ludwig Ruckdeschel (Politiker)|Ludwig Ruckdeschel]] in einer fanatischen Rede bzw. Rundfunkansprache im [[Radrennbahn|Velodrom]] die Verteidigung von Regensburg bis zum letzten Stein.<ref>Werner Johann Chrobak: ''Domprediger Dr. Johann Maier – ein Blutzeuge für Regensburg.'' In: ''Verhandlungen des Historischen Vereins Regensburgs und der Oberpfalz (VHVO).'' 125, 1985, S.&nbsp;457, {{URN|nbn:de:bvb:355-ubr00050-3}}.</ref> Für die folgende Nacht kündigte er die Sprengung aller Donaubrücken an. Kurze Zeit später flohen Ruckdeschel und Regierungspräsident Gerhard Bommel in das [[Schloss Haus (Neueglofsheim)|Schloss Haus]] bei Neueglofsheim.<ref name="Vogelsang_1945">German Vogelsang: ''SIE KOMMEN! Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945.'' Amberg 2015, ISBN 978-3-95587-008-9, S. 14.</ref>

In den frühen Morgenstunden des 23. April 1945 wurden der [[Eiserner Steg (Regensburg)|Eiserne Steg]], die [[Eiserne Brücke (Regensburg)|Eiserne Brücke]] und die [[Nibelungenbrücke (Regensburg)|Adolf-Hitler-Brücke]] von zurückweichenden Truppen der [[Wehrmacht]] gesprengt, am späten Nachmittag auch zwei Pfeiler der aus dem 12. Jahrhundert stammenden [[Steinerne Brücke|Steinernen Brücke]], eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Stadt (gesprengt wurden der erste und zweite, sowie der zehnte und elfte Bogen). Damit existierte im Stadtgebiet keine intakte Brücke über den Südarm der Donau mehr. In der darauf folgenden Nacht folgten dann auch noch im Stadtnorden die neue Regenbrücke (die heutige Frankenbrücke) und die Reinhausener Brücke.<ref>Rainer Ehm, Roman Smolorz: ''April 1945. Das Kriegsende im Raum Regensburg.'' [[Verlag Friedrich Pustet]], Regensburg 2019, ISBN 978-3-7917-3041-7, S. 405 f.</ref>

Damit die Stadt nicht noch mehr beschädigt werde bzw. um weitere Opfer zu vermeiden, fand am 23. April 1945 eine nicht genehmigte Demonstration für eine kampflose Übergabe der Stadt auf dem [[Dachauplatz|Moltkeplatz]] statt, die von Regensburger Frauen mit Kindern und alten Leuten, aber auch Soldaten und Geistlichen getragen wurde. Als [[Domprediger]] [[Johann Maier (Domprediger)|Johann Maier]] das Wort ergriff, um die – so seine Betonung – Bitte zu begründen, wurde er von Polizisten, zum Teil in Zivil, festgenommen, in derselben Nacht durch ein [[Standgericht]] wegen [[Wehrkraftzersetzung]] verurteilt und in der Dunkelheit gegen halb vier Uhr morgens [[Erhängen|gehängt]]. Mit Maier wurde der Regensburger Bürger [[Josef Zirkl]]<ref>Peter Eiser, Günter Schießl: ''Kriegsende in Regensburg. Revision einer Legende.'' Pustet, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7917-2410-2, S. 35.</ref> hingerichtet.<ref>German Vogelsang: ''SIE KOMMEN! Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945.'' Amberg 2015, ISBN 978-3-95587-008-9, S. 131.</ref> Der bereits zuvor erschossene pensionierte Gendarmeriebeamte [[Michael Lottner]] wurde zur Abschreckung unter den Galgen gelegt. Der Regensburger Bischof [[Michael Buchberger]] hielt sich in einem [[Luftschutzbunker]] auf und unterließ ein Eingreifen, weil er es für aussichtslos hielt.<ref>Werner Johann Chrobak: ''Domprediger Dr. Johann Maier – ein Blutzeuge für Regensburg. Zum 40. Todestag neue Forschungen und Studien.'' In: ''Verhandlungen des historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg'' Band 125 (1985), {{ISSN|0342-2518}}, S. 453–484 ({{URN|nbn:de:bvb:355-ubr00050-0455-9}}).</ref> (siehe auch [[Endphaseverbrechen#Regensburg|Endphaseverbrechen]])

Nachmittags am 25.&nbsp;April besetzten Einheiten der [[71st Infantry Division (Vereinigte Staaten)|71. US-Infanteriedivision]] den Stadtteil Stadtamhof. Am gleichen Tag erreichten sie Donaustauf und abends Bad Abbach.<ref name="Vogelsang_1945" />

Am Tag des 26.&nbsp;April verließen die [[Wehrmacht]]-Einheiten und der [[Kampfkommandant]] Hans Hüsson die Stadt Regensburg in Richtung Südosten.<ref>Jürgen Mulert: ''Amerikanischen Quellen zur Vorgeschichte der Kapitulation von Regensburg im April 1945.'' In: ''Verhandlungen des Historischen Vereins Regensburg und der Oberpfalz (VHVO).'' Band 127, 1987, S.&nbsp;274.</ref> Major [[Othmar Matzke]], der ranghöchste und entgegen der Befehlslage in der Stadt verbliebene Offizier, schickte daraufhin in den Morgenstunden des 27.&nbsp;April in Absprache mit Oberbürgermeister [[Otto Schottenheim]]<ref>Helmut Halter: ''Stadt unterm Hakenkreuz.'' Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-6-0, S.&nbsp;549.</ref> einen Generalmajor a.&nbsp;D. als [[Parlamentär]] zu den US-amerikanischen Truppen. Dieser bot eine bedingungslose Kapitulation an, und daraufhin wurde Regensburg kampflos an die [[Third United States Army|3. US-Armee]] übergeben.<ref>Joachim Brückner: ''Kriegsende in Bayern 1945.'' Der Wehrkreis VII und die Kämpfe zwischen Donau und Alpen (= ''Einzelschriften zur militärischen Geschichte des Zweiten Weltkrieges.'' Band 30). Rombach, Freiburg 1987, ISBN 3-7930-0190-3, S.&nbsp;154.</ref>

Unter amerikanischer Besatzung wurde Regensburg im Juni 1945 zum Sammelpunkt für ca.&nbsp;2200 italienische Staatsbürger, die von den Amerikanern aus Konzentrationslagern befreit worden waren und in den Hallen des ehemaligen Messerschmitt-Flugzeugwerkes untergebracht wurden. Sie wurden Ende Juli 1945 zurück nach Italien gebracht. Unter ihnen war auch der Maler [[Aldo Carpi]], der zusammen mit amerikanischen Soldaten in einem Wohnhaus untergebracht war und über die unmittelbare Nachkriegszeit in Regensburg ausführliche Berichte hinterlassen hat.<ref>{{Literatur |Autor=Eugen Trapp |Titel=Regensburg im Sommer 1945, Literarische Stimmungsbilder des Mailänder Malers Aldo Carpi |Sammelwerk=Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg |Band=154 |Verlag=Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg |Ort=Regensburg |Datum=2014 |ISSN=0342-2518 |Seiten=261–274}}</ref>

Zum Gedenken an Regensburger Opfer des [[Nationalsozialismus]] verlegte [[Gunter Demnig]] am 12.&nbsp;Juni 2007 die ersten [[Stolpersteine]] in Regensburg.<ref>[http://www.stolpersteine-regensburg.de/fr1_stol.htm Verlegeorte und -daten.] In: ''stolpersteine-regensburg.de,'' Initiative Stolpersteine in Regensburg, Evangelisches Bildungswerk Regensburg e.&nbsp;V., abgerufen am 11. August 2018.</ref>
{{Hauptartikel|Liste der Stolpersteine in Regensburg}}

=== Nachkriegszeit ===
Bereits 1945 kurz nach Ende des Krieges überschritt die Einwohnerzahl die Marke von 100.000 deutlich und erreichte bis zur Jahrtausendwende 150.000. Nach dem Krieg waren Flüchtlingsströme aus dem Osten (insbesondere aus dem [[Sudetenland]]) die Hauptursache für den Einwohnerzuwachs. Neben den Flüchtlingen gab es noch eine Gruppe von ca. 6.000 Personen, davon 5.000 Ukrainer und 1.000 Personen unklarer Staatsangehörigkeit, die bis 1949 als sog. [[Displaced Persons]] in der während des Krieges gebauten [[Liste der denkmalgeschützten Ensembles in Regensburg#Ensemble Ganghofer-Siedlung|Ganghofer-Siedlung]] untergebracht wurden, die deshalb als „Kleine Ukraine“ bezeichnet wurde.<ref>''Striving for Dignity.'' Amerikanischer Dokumentarfilm über das geschlossene UNRRA-Zentrum 595 der Ganghofer-Siedlung, entstanden 1947 (Archiv des Ukrainischen Museums in New York, USA; entdeckt und 2015 veröffentlicht von [[Walter Koschmal]], Regensburg).</ref><ref>''Eine kleine Ukraine in Regensburg.'' In: ''Slavische Spuren'' (= ''Regensburg europäisch. Jahresgabe 2014.'' {{ZDB|2403217-7}}). Hrsg.: [[Europaeum (Regensburg)|Europaeum]]. Ost-West-Zentrum der Universität Regensburg. 2014, ISBN 978-3-9815694-1-4<!-- nicht in DNB, dort nur die Reihe: {{DNB|987060546}} -->, S. 20–29 ([https://www.uni-regensburg.de/europaeum/medien/jahresgaben/jg_14_web.pdf#page=11 uni-regensburg.de] [PDF; 2,7&nbsp;MB]).</ref> Siehe auch [[UNRRA]] und [[Flüchtlingspolitik (Deutschland)]].

Die Flüchtlinge wurden in der Altstadt untergebracht, weil in den Außenbereichen die Bebauung fehlte. Das führte um 1955 dazu, dass die Einwohnerdichte in Regensburg so hoch war wie nirgendwo sonst in der Bundesrepublik. Wegen der unzumutbaren Wohnverhältnisse war die Brandgefahr hoch und es mussten nicht nur Pläne und Maßnahmen zur Sanierung der Altstadt in Angriff genommen werden, sondern auch Neubaumaßnahmen in den Außenbereichen der Stadt. Nach langer Verzögerung kam 1957 auch in Regensburg die 1933 entstandene [[Charta von Athen (Denkmalpflege)|Charta von Athen]] zur Anwendung. Die Charta war ein für Stadtplaner wichtiges Architekturmanifest, in dem neben dem Bau von platzsparenden Hochhäusern auch gesundes Bauen außerhalb von dicht besiedelten Altstädten, in Lagen mit Licht, Luft und Sonne und mit Spiel- und Sportanlagen empfohlen wurde. Gemäß der Charta entstanden in Regensburg außerhalb der Altstadt in mehreren äußeren Wohngebieten, wie z.&nbsp;B in der [[Konradsiedlung-Wutzlhofen|Konradsiedlung]] nach 1962 über 900 Wohnungen in Hochhäusern und viergeschossigen Wohnblocks, die durch ein eigenes Heizwerk versorgt wurden. Auch eine Infrastruktur mit Kindergärten, vielen Spielplätzen Postamt und Versorgungsgeschäften wurde geschaffen.<ref>{{Literatur |Autor=[[Markus Harzenetter]] |Hrsg=Martin Dallmeier, Herrmann Reidel, Eugen Trapp |Titel=Aspekte der Stadtsanierung in Regensburg – Das städtebauliche Seminar der Stiftung Regensburg |Sammelwerk=Denkmäler des Wandels. Produktion – Technik – Soziales 1800 bis 2000 |WerkErg=Beiträge des Regensburger Herbstsymposions zur Kunst, Geschichte und Denkmalpflege vom 24. bis 26. November 2000 |Verlag=Scriptorium Verlag für Kultur und Wissenschaft |Ort=Regensburg |Datum=2003 |ISBN=3-9806296-4-3 |Seiten=36 ff.}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Günter Stöberl |Hrsg=Stadt Regensburg. Planungs- und Baureferat |Titel=Die Sanierung der Regensburger Altstadt – 40 Jahre in einer Stadt von 1800 Jahren |Sammelwerk=40 Jahre Altstadtsanierung in Regensburg. Eine Zwischenbilanz |WerkErg=Eine Dokumentation der Stadt Regensburg |Ort=Regensburg |Datum=1995 |ISBN=3-925753-45-1 |Seiten=11–18}}</ref>

Für Regensburg mit einer Altstadt der engen Gassen und alten Bauten, die im Krieg weitgehend von Bombenschäden verschont geblieben waren, tauchte damit die Frage auf, ob eine Sanierung erfolgen sollte und wenn ja wie sie erfolgen sollte. Sollten nur einzelne, ausgewählte Bauten erhalten oder sollten größere Traditionsinseln geschaffen werden? Oder sollte die Altstadt planlos den dynamischen Kräften des modernen Lebens und der wachsenden Wirtschaft überlassen werden? Fragen dieser Art waren wichtig, weil es das [[Bayerisches Denkmalschutzgesetz|Bayerische Denkmalschutzgesetz]], das erst 1973 in Kraft trat, damals noch nicht gab. Diese Fragen wurden behandelt in einer 1967 erschienenen wissenschaftlichen Publikation mit dem Titel „Regensburg – Zur Erneuerung einer alten Stadt“. Die Publikation war erschienen als Abschlussbericht eines ''Städtebaulichen Seminars'' der „Stiftung Regensburg“. Im Bericht wurden mit Blick auf die besondere Situation von Regensburg neben denkmalpflegerischen und städtebaulichen Überlegungen auch soziologische, wirtschaftliche, rechtliche und Fragen des Verkehrs erörtert. Der Bericht entstand in dreijähriger Arbeit unter Leitung des Stadtplaners [[Werner Hebebrand|Prof. Werner Hebebrand]] und lenkte bundesweit die Aufmerksamkeit auf Regensburg. Finanziert wurde der Bericht durch den [[Kulturkreis der deutschen Wirtschaft]] im [[Bundesverband der Deutschen Industrie]]. Der eigentliche Initiator des Städtebaulichen Seminars war der renommierte Architekt und Städtebauexperte [[Sep Ruf]]. Er hatte 1963 bei einem Aufenthalt in Regensburg angesichts der dort 1957 nach dem Abbruch von neun Häusern und Anwesen aus dem 13. und 18. Jahrhundert begonnenen Neubaumaßnahmen der [[Friedrich Pustet KG]] erkannt, dass für die Altstadt von Regensburg die Gefahr bestand, dauerhaft durch die Anforderungen des modernen Straßenverkehrs und der neuen Wohnstandards beschädigt zu werden.
Am Ende des Berichtes standen Forderungen nach Erlass eines Denkmalschutzgesetzes zur Verhinderung der Abbrüche von Denkmälern, nach Anpassung des geplanten Städtebauförderungsgesetzes an Städte mit Baudenkmälern und nach Finanzierungsmöglichkeit zum Erhalt von Denkmälern, Forderungen, die sich dann ab 1973 erfüllten. Auf die für den [[Neupfarrplatz]] damals bereits geplanten großflächigen Abbruchmaßnahmen hatte der in Regensburg entstandene Bericht noch keine Auswirkungen.<ref>{{Literatur |Autor=[[Markus Harzenetter]] |Hrsg=Martin Dallmeier, Herrmann Reidel, Eugen Trapp |Titel=Aspekte der Stadtsanierung in Regensburg – Das städtebauliche Seminar der Stiftung Regensburg |Sammelwerk=Denkmäler des Wandels. Produktion – Technik – Soziales 1800 bis 2000 |WerkErg=Beiträge des Regensburger Herbstsymposions zur Kunst, Geschichte und Denkmalpflege vom 24. bis 26. November 2000 |Verlag=Scriptorium Verlag für Kultur und Wissenschaft |Ort=Regensburg |Datum=2003 |ISBN=3-9806296-4-3 |Seiten=26 ff.}}</ref>

=== Jüngste Vergangenheit ===
Zwischen 1971 und 1983 gab es neue Gründe für das Wachstum der Bevölkerung. Im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform]] gab es zahlreiche [[Eingemeindung]]en und außerdem erfolgten diverse Infrastrukturmaßnahmen, die zu Zuzügen führten, wie die Gründung der Universität und Ansiedlungen von Industriebetrieben.
[[Datei:Siegel Universität Regensburg.gif|mini|hochkant|Siegel der Universität Regensburg]]
1960 nahm der Osthafen (erbaut 1960/61 und 1970–72) seinen Betrieb auf, gefolgt 1978 vom [[Main-Donau-Kanal]]. 1965 wurde der Grundstein zum Bau der [[Universität Regensburg|Universität]] gelegt, deren Fakultäten ab 1967 ihren Betrieb aufnahmen. Hinzu kam die [[Fachhochschule Regensburg|Fachhochschule]]. Der geplante Bau eines [[Universitätsklinikum Regensburg|Universitätsklinikums]] verzögerte sich. Erst 1984 begann mit der Grundsteinlegung zum Zahnklinikum der Bau des Klinikums, das 1992 eröffnet wurde.

Der [[Siemens]]-Konzern hat seinen Standort Regensburg permanent ausgebaut, unter anderem durch Errichtung einer Fabrik zur [[Integrierter Schaltkreis|Chipherstellung]] (heute [[Infineon]] AG). Im Zuge der bereits erwähnten Eingemeindungen erfuhr Regensburg einen Gebietszuwachs von knapp 3&nbsp;km<sup>2</sup>. Dadurch wurde es möglich, dass 1986 bei [[Burgweinting-Harting|Harting]] das [[BMW-Werk Regensburg|BMW-Werk]] die Produktion aufnehmen konnte. Ab 1989 produzierte [[Toshiba]] in Regensburg Laptops und Notebooks, gab aber 2009 seinen Standort in Regensburg wieder auf. Dafür hat sich, u.&nbsp;a. auf dem ehemaligen Toshiba-Gelände, das Unternehmen [[Osram]] neu angesiedelt, welches hier klassische und neuartige Lichtquellen produziert und erforscht.

In den 1980er Jahren regte sich auch in Regensburg Widerstand gegen die ca.&nbsp;35&nbsp;km entfernte atomare [[Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf]] (WAA). Schon im November 1981 demonstrierten rund 2000&nbsp;Menschen in der Regensburger Innenstadt gegen ein mögliches WAA-Projekt in der Oberpfalz.<ref>Oskar Duschinger, Bernhard von Zech-Kleber: [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Wiederaufbereitungsanlage_Wackersdorf ''Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf.''] In: ''[[Historisches Lexikon Bayerns]].'' 7. Dezember 2021, abgerufen am 19. Juli 2024.</ref> Im Januar 1986 warnten u.&nbsp;a. 50&nbsp;Physiker der Uni Regensburg mit einer Resolution vor den Gefahren der WAA. Im November 1987 war die Uraufführung von [[Harald Grill]]s „Jorinde und Joringel im Wackersdorfer Wald“ im Theater am Haidplatz.<ref>Alfred Wolfsteiner nach den Unterlagen von [[Wolfgang Nowak (Umweltaktivist)|Wolfgang Nowak]]: [https://www.kultur-gegen-die-waa.de/images/Chronologie.pdf ''Exemplarische Chronologie des WAA-Widerstandes der BI Schwandorf.''] (PDF; 280&nbsp;kB) In: ''kultur-gegen-die-waa.de,'' 29. April 2016, abgerufen am 19. Juli 2024.</ref> Österreichische WAA-Gegner veranstalteten im September 1988 „Salzburger Protestspiele“ in Regensburg.

1997 wurde Regensburg mit dem [[Europapreis]] für seine hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.

{{Hauptartikel|Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof}}
Der historische Stadtkern Regensburgs mit engen Gassen, zahlreichen Patrizierhäusern und Kapellen, Kirchen und Klöstern aus allen Kunstepochen des Mittelalters konnte in Folge der nach 1955 beginnenden und von der Bevölkerung mitgetragenen Stadtsanierungsmaßnahmen trotz einiger Verluste weitestgehend erhalten werden. Damit bietet der Stadtkern heute mit einem Bestand von über 1000 geschützten Denkmälern die größte mittelalterliche Altstadt Deutschlands. Außerdem findet sich in der Altstadt die größte Anzahl an [[Geschlechterturm|Geschlechtertürmen]] nördlich der Alpen, was Regensburg den Beinamen „Nördlichste Stadt [[Italien]]s“ eingetragen hat.

Am 13.&nbsp;Juli 2006 wurde die [[Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof|Regensburger Altstadt mitsamt Stadtamthof]] von der [[UNESCO]] als [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbe]] anerkannt. Die Stadt richtete 2007 ein Weltkulturerbezentrum ein, das im historischen [[Salzstadel (Regensburg)|Salzstadel]] beim südlichen [[Brückturm]] der [[Steinerne Brücke|Steinernen Brücke]] untergebracht ist. Dort werden an zentraler Stelle detaillierte Informationen zur Stadtgeschichte gegeben (~&nbsp;2000&nbsp;Jahre) und aktuelle Ausstellungen durchgeführt.

<!-- Am 30. März -->2015 wurde Regensburg<!-- als 26. Stadt --> der Ehrentitel „[[Reformationsstadt Europas]]“ durch die [[Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa#Reformationsstadt Europas|Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa]] verliehen.<ref>Zur Bedeutung Regensburgs in der Reformationsgeschichte siehe [https://reformation-cities.org/cities/regensburg/ ''Reformationsstadt Regensburg. Deutschland. Eine Stadt mit Ausstrahlung – Reformation im Donauraum.''] In: ''reformation-cities.org/cities.'' Abgerufen am 16. Februar 2018.</ref>

=== Eingemeindungen ===
Am 1. Januar 1904 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Karthaus-Prüll eingegliedert. Am 1. April 1924 kamen Reinhausen, Sallern, Schwabelweis, Stadtamhof, Steinweg, Weichs und Winzer hinzu. Am 1.&nbsp;April 1938 folgten Dechbetten, Großprüfening und Ziegetsdorf.<ref name="Volkert" /> Anlässlich der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform in Bayern]] wurden Burgweinting, Harting und Oberisling am 1. Januar 1977 eingegliedert. Ein Teil der Nachbargemeinde [[Barbing]] mit mehr als 400 Einwohnern folgte am 1. Januar 1978.<ref>{{Literatur |Hrsg=Statistisches Bundesamt |Titel=Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 |Verlag=W. Kohlhammer |Ort=Stuttgart/Mainz |Datum=1983 |ISBN=3-17-003263-1 |Seiten=636}}</ref>

{{Hauptartikel|Regensburg/Einwohnerzahl und Fläche}}


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
[[Datei:Einwohnerentwicklung von Regensburg.svg|mini|400px|Bevölkerungsentwicklung von 1818 bis 2017]]
[[bild:Panorama_regensburg.jpeg|thumb|640px|center|Panorama Regensburg]]
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Regensburg}}
<br />
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Volkszählungsergebnisse (&sup1) oder Fortschreibungen, der Abteilung Statistik der Stadt Regensburg. Bei den Einwohnerzahlen handelt es sich um die Gesamtbevölkerung. Diese umfasst die Personen mit Haupt- und Nebenwohnsitz nach dem Melderegister der Stadt. Die "amtliche Einwohnerzahl" nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung vom 31. Dezember 2003 beträgt 128.604 (nur Hauptwohnsitz und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).


Mit Beginn der [[Industrialisierung]] im 19.&nbsp;Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1818 in der Stadt 18.933&nbsp;Einwohner, so waren es 1867 bereits 30.357, 1890 dann 37.934 und 1910 dann 52.624&nbsp;Einwohner.<ref name="Alb">{{Literatur |Autor=Dieter Albrecht |Titel=Regensburg im Wandel |TitelErg=Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert |Reihe=Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs |BandReihe=2 |Verlag=Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft |Ort=Regensburg |Datum=1984 |ISBN=3-921114-11-X |Seiten=9}}</ref> Bedingt durch zahlreiche Eingemeindungen in den Jahren 1924 und 1938 stieg die [[Einwohnerzahl]] bis 1939 auf 96.000. Im Jahre 1940 überschritt die Bevölkerungszahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Am 31.&nbsp;März 2007 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 131.489. Dabei zählen nur Hauptwohnsitze nach Abgleich mit den anderen Landesämtern. 2011 wurde erstmals die Grenze von 150.000 Einwohnern überschritten (152.089 Einwohner).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.statistik.regensburg.de/informationen_u_zahlen/bevoelkerung.php |titel=Bevölkerungsstand in der Gesamtstadt nach Religionszugehörigkeit |werk=Stadt Regensburg – Abteilung Statistik |hrsg=SiS Statistik-Informationssystem der Stadt Regensburg |abruf=2018-01-02}}</ref> Im Oktober 2018 betrug der Bevölkerungsstand (Gesamtbevölkerung mit Haupt- und Nebenwohnsitz) 166.467. Dabei waren 81.590 männlich und 84.877 weiblich.<ref name="R_in_Zahlen_2018" />
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="5" style="float:right;margin-left:0.5em;margin-bottom:0.5em"

[[Bild:Population Statistics Regensburg.png|thumb|right|250px|Bevölkerungsentwicklung]]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die kreisfreie Stadt von 119.078 auf 152.610 um 33.532 Einwohner bzw. um 28,2 %. Bei der [[Volkszählung in Deutschland 2022]] wurden 11.000 Einwohner weniger gezählt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mittelbayerische.de/lokales/stadt-regensburg/ploetzlich-sind-11000-regensburger-weg-ueberraschung-in-ostbayern-ueber-bevoelkerungszahlen-16452188 |titel=Plötzlich sind 11.000 Regensburger weg: Überraschung in Ostbayern über Bevölkerungszahlen |werk=mittelbayerische.de |datum=2024-06-27 |sprache=de |abruf=2025-05-04}}</ref>, so dass die Einwohnerzahl wieder unter 150.000 Einwohner auf 149.664 Einwohner sank (Stand: 31. Dezember 2023).<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Bayerisches Landesamt für Statistik]] |Titel=Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023 |TitelErg=Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Basis: Zensus 2022 |Sammelwerk=Statistische Berichte |Ort=Fürth |Datum=2025 |Seiten=16, 49, 56 |Sprache=de |Online=[https://statistik.bayern.de/mam/produkte/veroffentlichungen/statistische_berichte/a1200c_202344.pdf#page=16 statistik.bayern.de] |Format=PDF |KBytes=3820 |Abruf=2025-05-04}}</ref>
|}

</div>
{| border="0" cellspacing="0"
{| class="wikitable"
|+ Einwohnerzahlen
| valign="top" width="40%" |
|- class="hintergrundfarbe6"
{| border="1"
! Jahr
! style="background:#efefef;" | Jahr
! Einwohnerzahl
! style="background:#efefef;" | Einwohnerzahlen
! Anmerkungen
|-
|-
| 1861 || style="text-align:center" | 27.875 || in 7175 Familien, davon 102 Familien und 3626 Personen vom Militär<ref name="TopStatHandb1867" />
| 1. Juni 1830 || align="right" | 16.287
|-
|-
| 1864|| style="text-align:center" | 29.893 || meist katholische Einwohner, worunter 3868 Einwohner vom Militär, davon 6232 [[Protestant]]en, 22 sonstige Christen, 137 [[Juden|Israeliten]]<ref name="TopStatHandb1867">{{Ortsverzeichnis Bayern 1864 |SPALTE=637 |SPALTE_BIS=638}}</ref>
| 1. Dezember 1855 || align="right" | 22.785
|-
|-
| 1871 || style="text-align:center" | 29.185 || am 1. Dezember 1871, darunter 697 aktive Militärpersonen, 2363 Wohngebäude, 23.209 Katholiken, 5506 Protestanten, 15 [[Reformierte Kirche|Reformierte]], 13 [[Mennoniten]], sieben [[Wiedertäufer]], drei [[Deutschkatholizismus|Deutsch-Katholiken]], zwei Freireligiöse, 430 [[Juden|Israeliten]]<ref>Königl. bayerisches Statistisches Bureau: ''Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern – mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875.'' Ackermann, München 1877, Sp. 809 f. ({{Google Buch |BuchID=r7mWEuewR-sC |Seite=809 |Hervorhebung=Regensburg |Linktext=Vorschau}}).</ref><ref>''Verwaltungsbericht des Stadtmagistrats für das Jahr 1873.'' Demmler, Regensburg 1873, § 5. ''Bevölkerung,'' S. 2 ({{Google Buch |BuchID=nr9fAAAAcAAJ |Seite=2 |Hervorhebung=Bevölkerung |Linktext=Vorschau}}).</ref>
| 1. Dezember 1871 || align="right" | 29.182
|-
|-
| 1875 || style="text-align:center" | 31.504 || <ref name="VWG" />
| 1. Dezember 1890 || align="right" | 37.934
|-
|-
| 1880 || style="text-align:center" | 34.516 || <ref name="VWG" />
| 1. Dezember 1900 || align="right" | 45.429
|-
|-
| 1885 || style="text-align:center" | 36.093 || <ref name="VWG" />
| 1. Dezember 1910 || align="right" | 52.624
|-
|-
| 1890 || style="text-align:center" | 37.934 || <ref name="VWG" />
| 16. Juni 1925 || align="right" | 76.948
|-
|-
| 1900 || style="text-align:center" | 45.429 || davon 5790 Evangelische, 39.018 Katholiken<ref name="VWG">{{Verwaltungsgeschichte.de |pfad=bay_regensburg.html |name=Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 |abruf=2023-05-10}}</ref>
| 1933 || align="right" | 81.106
|-
|-
| 1905 || style="text-align:center" | 68.412 || mit der Garnisom (ein [[Infanterie]]regiment Nr. 11), davon 5960 Evangelische, 529 Juden<ref>{{Meyers-1905 |Lemma=Regensburg |BK-Nummer=2 |Band=16 |Seite=706 |SeiteBis=707 |Kommentar=Hier S. 706, Sp. 1 unten |zenoID=20007329962}}.</ref>
| 17. Mai 1939 || align="right" | 95.631
|-
|-
| 1910 || style="text-align:center" | 52.624 || davon 6531 Evangelische, 45.440 Katholiken<ref name="VWG" />
| 29. Oktober 1946 || align="right" | 115.450
|-
|-
| 1925 || style="text-align:center" | 76.948 || davon 7128 Evangelische, 69.080 Katholiken, 102 sonstige Christen, 478 Juden<ref name="VWG" />
| 13. September 1950 || align="right" | 117.291
|-----
|}
| valign="top" width="40%" |
{| border="1"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohnerzahlen
|-----
| 6. Juni 1961 || align="right" | 125.047
|-
|-
| 1933 || style="text-align:center" | 81.106 || davon 6632 Evangelische, 73.632 Katholiken, 86 sonstige Christen, 427 Juden<ref name="VWG" />
| 27. Mai 1970 || align="right" | 129.589
|-
|-
| 1939 || style="text-align:center" | 90.651 || davon 8685 Evangelische, 80.383 Katholiken, 255 sonstige Christen, 226 Juden<ref name="VWG" />
| 31. Dezember 1975 || align="right" | 131.604
|-
|-
| 1950 || style="text-align:center" | 117.291 || <ref name="VWG" />
| 31. Dezember 1980 || align="right" | 132.088
|-
|-
| 1960 || style="text-align:center" | 123.400 || davon 23.900 [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Vertriebene]]<ref name="VWG" />
| 31. Dezember 1985 || align="right" | 128.761
|-
|-
| 2011 || style="text-align:center" | 135.403 || Ergebnis des [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011|Zensus 2011]] zum Stichtag 9. Mai 2011
| 27. Mai 1987 || align="right" | 127.781
|-
|-
| 2021 || style="text-align:center" | 153.542 || <!-- Übertrag aus Infobox -->
| 31. Dezember 1990 || align="right" | 132.838
|-
|-
| 2023 || style="text-align:center" | 159.465 || <!-- Übertrag aus Infobox -->
| 31. Dezember 1995 || align="right" | 141.268
|-
| 31. Dezember 2000 || align="right" | 142.718
|-
| 31. Dezember 2004 || align="right" | 150.212
|}
|}
|}
<!-- Volkszählungsergebnis -->
</div>


== Religion ==
<small>Quelle: Stadt Regensburg, Abteilung Statistik [http://www.statistik.regensburg.de/informationen_u_zahlen/bevoelkerung.html] <small>
=== Konfessionsstatistik ===
Seit 1950 (damals waren 84,3 % der Einwohner katholisch) nimmt der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung ab.<ref>[[Carsten Frerk]], Elke Schäfer: [https://hpd.de/node/18696 ''Noch ist Regensburg katholisch.''] In: ''hpd.de,'' [[Humanistischer Pressedienst]], 30. Mai 2014, abgerufen am 11. August 2018.</ref> 1970 waren noch 82,4 % der Bevölkerung katholisch und 14,5 % evangelisch.<ref>[https://www.regensburg.de/fm/RBG_INTER1S_VM.a.253.de/r_upload/jahrbuch-2013.pdf#page=71 ''Statistisches Jahrbuch 2013'' der Stadt Regensburg] Die Angabe „evangelisch“ schließt das lutherische, reformierte und unierte Bekenntnis, nicht aber die Freikirchen ein.(PDF; 14,4&nbsp;MB) In: ''regensburg.de,'' abgerufen am 6. September 2024.</ref> 2018 waren von den Einwohnern 50,2 % katholisch, 12,8 % evangelisch und 37,1 % gehörten anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an.<ref>[https://www.regensburg.de/fm/RBG_INTER1S_VM.a.253.de/r_upload/jahrbuch-2019.pdf#page=73 ''Statistisches Jahrbuch 2019'' der Stadt Regensburg] (PDF; 13,1&nbsp;MB) S. 73. In: ''regensburg.de,'' abgerufen am 6. September 2024.</ref><ref name="R_in_Zahlen_2018">{{Literatur |Autor=Anton Sedlmeier |Hrsg=Stadt Regensburg, Amt für Stadtentwicklung, Abteilung Statistik |Titel=Regensburg in Zahlen |TitelErg=Ausgabe 2018 |Ort=Regensburg |Datum=2018-10-10 |Kapitel=Bevölkerung |Seiten=10 |Kommentar=aktualisiert am 6. November 2019 |Online=[http://www.statistik.regensburg.de/publikationen/publikationen/Regensburg_in_Zahlen/regensburg_in_zahlen_2018.pdf#page=10 statistik.regensburg.de] |Format=PDF |KBytes=733 |Abruf=2019-07-25}}</ref> Ende 2022 waren von den Einwohnern 43,2 % [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]], 11,3 % [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]] und 45,5 % gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] oder keiner Glaubensgemeinschaft an.<ref>[https://www.regensburg.de/fm/121/regensburg-in-zahlen-2023.pdf Regensburg in Zahlen 2023], abgerufen am 2. März 2025</ref><ref>[https://www.regensburg.de/fm/RBG_INTER1S_VM.a.253.de/r_upload/jahrbuch-2020.pdf#page=75 ''Statistisches Jahrbuch 2020 – Tabelle 2.19 Bevölkerung nach der Religionszugehörigkeit, Kirchenein- und -austritte.''] (PDF; 11,3&nbsp;MB) S. 73. Stadt Regensburg, Abteilung Statistik, abgerufen am 6. September 2024.</ref><ref>[https://www.zeit.de/news/2022-04/15/deutlich-mehr-kirchenaustritte-seit-jahresbeginn ''Religion: Deutlich mehr Kirchenaustritte seit Jahresbeginn.''] In: ''[[Die Zeit]].'' 15. April 2022, abgerufen am 15. April 2022 (Quelle: dpa-infocom, dpa:220415-99-927219/3).</ref> Ende Dezember 2023 waren nach Recherchen der [[Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland]] 41,2 % der Einwohner der Stadt [[Römisch-katholische Kirche in Deutschland|römisch-katholisch]], 10,9 % [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]] und 47,8 % waren [[Konfessionsfreiheit|konfessionsfrei]] oder gehörten einer sonstigen Glaubensgemeinschaft an.<ref>Carsten Frerk, Eberhard Funk: [https://fowid.de/meldung/81-grossstaedte-kirchenmitglieder-ende-2023 ''Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023.'' Tabelle 1. FOWID, 15. Juli 2024, abgerufen am 4. August 2024.]</ref>


Die evangelische und katholische Kirchen in Regensburg verlieren seit 2020 jährlich 1 % der Gesamtbevölkerung durch Kirchenaustritte. 2021 verließen 2.337 Menschen die katholische oder evangelische Kirche,<ref>Stefan Aigner: [https://www.regensburg-digital.de/kirchenaustritte-regensburg-auf-rekordkurs/11032022/ ''Zahlen verdoppelt. Kirchenaustritte: Regensburg auf Rekordkurs.''] In: ''regensburg-digital.de,'' 11. März 2022, abgerufen am 15. April 2022.</ref> 2023 waren es 2.300 Menschen und 2024 fast 2.000.<ref>[https://www.zeit.de/news/2024-12/25/kirchenaustrittszahlen-in-bayern-gehen-zurueck Kirchenaustrittszahlen in Bayern gehen zurück], abgerufen am 25. Dezember 2024</ref>
=== Religionen ===
[[Bild:270404_regensburg-kapelle-st-georg-und-afra_1-640x480.jpg|thumb|left|Die Überreste der romanischen Kapelle St. Georg und Afra]]
739 n. Chr. wurde vom Hl. Bonifatius das [[Bistum Regensburg]] gestiftet. In der Folgezeit wurden auch zahlreiche Klöster gegründet. Die Stadt selbst wurde [[1245]] reichsunmittelbar und führte ab [[1528]] die [[Reformation]] ein (am 15. Oktober 1542 war die erste öffentliche [[Abendmahlsfeier]]). Da im Stadtgebiet jedoch weiterhin viele Klöster waren, die nicht zur Reichsstadt selbst gehörten, blieb das katholische Bekenntnis in der Stadt weiterhin vertreten und wurde durch zahlreiche Zuwanderungen zum vorherrschenden Bekenntnis.
Daher stellten die Katholiken zahlenmäßig stets die Mehrheit in Regensburg. Sie gehörten anfangs zum Bistum Regensburg, das zunächst der [[Bistum Mainz|Erzdiözese Mainz]], dann Salzburg unterstellt war. Nach dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] [[1803]] wurde Regensburg Sitz des erzbischöflichen Stuhls von Mainz, als das Hochstift Regensburg mit der Stadt Regensburg und anderen kleinen geistlichen Herrschaftsgebieten zum [[Fürstentum Regensburg]] vereinigt wurde, welches [[1810]] an Bayern kam. [[1817]]/[[1821]] wurde das Bistum Regensburg neu umschrieben und der "[[Kirchenprovinz]] [[Erzbistum München und Freising|München und Freising]]" unterstellt.
Die Pfarrgemeinden gehören heute innerhalb des Bistums Regensburg zum Dekanat Regensburg der gleichnamigen Region.


=== Christentum ===
Die protestantischen Gemeinden wurden nach Einführung der Reformation von einem Superintendenten geleitet. Als Kirchenverwaltungsbehörde bestand ein Konsistorium. Nach dem Übergang an Bayern [[1810]] wurden die Gemeinden Teil der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern]]. Innerhalb dieser Landeskirche gehören sie heute zum Dekanat Regensburg im gleichnamigen Kirchenkreis.
[[Datei:Regensburg Dom 160910.jpg|mini|hochkant|Dom St. Peter, Westfront]]
[[Datei:Regensburg cathedral south.jpg|mini|Dom St. Peter, Blick von unten]]


Im Jahr 739 stiftete der Heilige [[Bonifatius]] das [[Bistum Regensburg]]. In der Folgezeit wurden zahlreiche Klöster gegründet. Regensburg stand mit [[Rock of Cashel|Cashel]], Irland, in engem kulturellen Austausch. Dort wurden Geistliche ausgebildet, die später nach Regensburg kamen. Das Bistum Regensburg war zunächst der [[Bistum Mainz|Erzdiözese Mainz]], später dem [[Erzdiözese Salzburg|Erzbistum Salzburg]] unterstellt. Auch wenn durch Pfründehäufung Regensburg oft der persönlichen Anwesenheit seines Oberhirten entbehrte, so gibt es seit der Canonischen Errichtung des Bistums eine nur durch die Ernennungsmodalitäten geringfügig unterbrochene Folge der Regensburger Bischöfe bis heute.
[[Regensburg]] bestitzt ein Alevitisches Kulturzentum für die [[Aleviten]], die in Regensburg und in der Umgebung wohnen.


Nach Einführung der [[Reformation]] im Oktober 1542 und der ersten öffentlichen [[Eucharistie|Abendmahlsfeier]] am 15.&nbsp;Oktober&nbsp;1542 in der [[Neupfarrkirche (Regensburg)|Neupfarrkirche]] waren zwar der Rat der Stadt und die Bürger zum [[Protestantismus]] konvertiert, jedoch verblieben die katholischen [[Reichsstände]] im Stadtgebiet von Regensburg ebenso wie der katholische Bischofssitz und die reichsfreien Stifte [[Stift Obermünster (Regensburg)|Obermünster]] und [[Stift Niedermünster (Regensburg)|Niedermünster]] und das reichsfreie [[Kloster Sankt Emmeram|Kloster St. Emmeran]], die nicht zum Territorium der Reichsstadt selbst gehörten. Das katholische Bekenntnis blieb in der Stadt weiterhin vertreten und wurde nach 1810 durch zahlreiche Zuwanderung zum vorherrschenden Bekenntnis. Die Konfessionsmischung hatte Regensburg schon früh eine Sonderstellung im Reich verliehen und war neben der Nähe zum kaiserlichen [[Wien]] auch ein Grund dafür, dass der [[Immerwährender Reichstag|Immerwährende Reichstag]] seinen Sitz in Regensburg nahm. Die Stadt bot ein Territorium im Reich, in dem beide Konfessionen friedlich zusammentreffen konnten.
<br />


Bis zum [[Reichsdeputationshauptschluss]] 1803 war an den erzbischöflichen Stuhl von [[Kurmainz|Mainz]] das Amt des [[Reichserzkanzler]]s gebunden. Das war 1803 [[Karl Theodor von Dalberg|Carl Theodor Anton Maria Reichsfreiherr von Dalberg]]. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurden die Mainzer Rechte nach Regensburg übertragen, Dalberg wurde [[Erzbischof]] von Regensburg, was er bis zu seinem Tod 1817 blieb. 1817/1821 wurde das Bistum Regensburg neu umschrieben und der [[Kirchenprovinz München und Freising]] unterstellt. Das Bistum Regensburg ist das flächenmäßig größte bayerische Bistum mit 14.665 Quadratkilometern und setzt sich aus 33 Dekanaten zusammen. Die 24 Pfarrgemeinden und 4 weiteren Seelsorgestellen der Stadt Regensburg gehören innerhalb des Bistums zum Dekanat Regensburg, das mit den Dekanaten Laaber, Alteglofsheim, [[Donaustauf]] und Regenstauf die Region Regensburg bildet.
== Politik ==


Daneben besteht in Regensburg eine [[Altkatholische Kirche|alt-katholische]] Pfarrgemeinde.
Regensburg erhielt [[1245]] durch Kaiser Friedrich II. das Recht der Selbstverwaltung und das Privileg "einen Bürgermeister und Rat zu setzen". Damit war sie reichsunmittelbar (Freie Reichsstadt) und blieb es bis 1803. Der Rat hatte 16 Mitglieder. Diese Zahl wurde bis [[1803]] beibehalten.


Die [[Russische Orthodoxe Kirche im Ausland|russisch-orthodoxe]] Gemeinde nutzt die Maria-Schutz-Kirche im Stadtpark. Die Rumänisch Orthodoxe Kirchengemeinde ''Hl. Dreifaltigkeit'' nutzt die [[Kapuzinerkloster Regensburg|Klosterkirche St. Matthias]] in der Ostengasse. In deren Mönchschor hinter dem Hochaltar wurde 1974 durch das [[Ostkirchliches Institut Regensburg|Ostkirchliche Institut Regensburg]] eine Kapelle eingerichtet, die heute von der serbisch-orthodoxen Gemeinde genutzt wird.
Nach dem Übergang an Bayern [[1810]] wurde Regensburg Hauptstadt des Regenkreises beziehungsweise nach der neuen Kreiseinteilung [[1838]] Hauptstadt des Kreises "Oberpfalz und Regensburg", aus dem [[1948]] der "Kreis" beziehungsweise [[1953]] der "Regierungsbezirk Oberpfalz" hervorging.


Die [[evangelisch]]en Gemeinden wurden nach Einführung der Reformation von einem [[Superintendent]]en geleitet. Als Kirchenverwaltungsbehörde bestand ein Konsistorium. Nach dem Übergang an Bayern 1810 wurden die Gemeinden Teil der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern]]. Die sieben Regensburger Gemeinden gehören innerhalb dieser Landeskirche zum [[Evangelisch-Lutherisches Dekanat Regensburg|Dekanat Regensburg]] im gleichnamigen [[Kirchenkreis Regensburg|Kirchenkreis]].
Die Stadt wurde ab [[1811]] durch einen königlichen "Polizeidirektor" geleitet. Ab [[1818]] stand an der Spitze der Stadt ein "Erster Bürgermeister", der ab [[1907]] den Titel "Oberbürgermeister" erhielt. Neben dem Oberbürgermeister gibt es in Regensburg heute noch zwei "Bürgermeister".


Im Bereich der [[Freikirche]]n bestehen in Regensburg heute Gemeinden der [[Adventisten]], der [[Baptisten]], der [[Mennoniten]] (seit 1820) und der [[Methodisten]] sowie eine pfingstlerische [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden|Freie Christengemeinde]] und eine [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie Evangelische Gemeinde]].
Die Ersten Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister seit 1811/1818:


Während seiner sechstägigen [[Papstbesuch in Bayern 2006|Pastoralreise durch Bayern]] im Jahr 2006 verbrachte Papst [[Benedikt XVI.]] drei Tage in Regensburg. Dabei feierte er auf dem am südlichen Stadtrand gelegenen [[Islinger Feld]] zusammen mit etwa 230.000 Menschen die [[Heilige Messe]]. Außerdem hielt er an der [[Universität Regensburg|Universität]] eine in der Folge [[Papstzitat von Regensburg|von islamischer Seite kritisierte Vorlesung]] und feierte im [[Regensburger Dom|Dom]] eine [[Ökumenische Bewegung|ökumenische]] [[Vesper (Liturgie)|Vesper]] mit hohen Vertretern der evangelischen und orthodoxen Kirche.
*[[1811]] - [[1814]]: [[Franz Xaver Gruber (Bürgermeister)|Franz Xaver Gruber]]
*[[1814]]/[[1815|15]]: Kitzinger
*[[1815]] - [[1818]]: [[Josef Bohonowsky]]
*[[1818]] - [[1828]]: [[Johann Karl Martin Mauerer]]
*[[1828]] - [[1832]]: [[Sigmund Maria Edler von Eggelkraut]]
*[[1832]] - [[1835]]: [[Friedrich Brügel]]
*[[1836]] - [[1848]]: [[Gottlieb Freiherr von Thon-Dittmer]]
*[[1849]] - [[1856]]: [[Georg Satzinger]]
*[[1856]] - [[1868]]: [[Friedrich Schubarth]]
*[[1868]] - [[1903]]: [[Oskar von Stobaeus]]
*[[1903]] - [[1910]]: [[Hermann Geib]]
*[[1910]]: [[Alfons Auer]]
*[[1910]] - [[1914]]: [[Otto Geßler]]
*[[1914]] - [[1920]]: [[Josef Bleyer]]
*[[1920]] - [[1933]]: [[Otto Hipp]]
*[[1933]] - [[1945]]: [[Otto Schottenheim]]
*[[1945]] - [[1946]]: [[Gerhard Tietze|Dr. Gerhard Tietze]]
*[[1946]] - [[1948]]: [[Alfons Heiß]]
*[[1948]] - [[1952]]: [[Georg Zitzler]]
*[[1952]] - [[1959]]: [[Hans Herrmann]]
*[[1959]] - [[1978]]: [[Rudolf Schlichtinger]]
*[[1978]] - [[1990]]: [[Friedrich Viehbacher]]
*[[1990]] - [[1996]]: [[Christa Meier]]
*[[1996]] - heute: [[Hans Schaidinger]]


Vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 fand in Regensburg der [[99. Deutscher Katholikentag|99. Deutsche Katholikentag]] statt.<ref name="focus-686033">{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/katholischer-kirchentag-2014-in-regensburg-kirchen_id_2341858.html |titel=Kirchen: Katholischer Kirchentag 2014 in Regensburg |werk=[[Focus Online]] |datum=2011-11-19 |abruf=2015-02-28 |kommentar=[[Deutsche Presse-Agentur|dpa]]-Meldung}}</ref> Es handelte sich um den dritten Katholikentag in Regensburg, der erste fand 1849<ref name="br-Katholik">{{Internetquelle |autor=Bayerischer Rundfunk |url=https://www.br.de/extra/katholikentag-2014/index.html |titel=Katholikentag 2014: Katholische Feier- und Debattierclubs – BR.de |werk=br.de |datum=2014-06-02 |abruf=2015-02-28}}</ref> und der zweite 1904 statt.<ref>[[Werner Chrobak]]: ''1904/2004 – Der Deutsche Katholikentag zu Regensburg 1904 und der Umbau des Bischofshofs'' (= Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg: ''Kataloge und Schriften.'' Band 20). Schnell & Steiner, Regensburg 2004, ISBN 3-7954-1718-X.</ref>
=== Wappen ===
{{Siehe auch|Liste von Klöstern in Regensburg}}
=== Judentum ===
{{Hauptartikel|Judentum in Regensburg}}
[[Datei:Judische Gemeinde Regensburg (1912).jpg|mini|200px|[[Neue Synagoge (Regensburg)|Neue Synagoge]] von Regensburg, während der [[Reichspogromnacht]] am 10. November 1938 zerstört]]
Regensburg war die erste [[Kehillah|jüdische Gemeinde]] in Bayern und im Mittelalter eine der bedeutendsten in Europa.<ref name="br-124">{{Internetquelle |url=http://www.br.de/themen/bayern/inhalt/geschichte/juden-bayern-juedisches-leben124.html |titel=Jüdisches Leben in Bayern: Regensburg – jüdische Perle des Mittelalters |werk=br.de |datum=2011-09-14 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120624083532/http://www.br.de/themen/bayern/inhalt/geschichte/juden-bayern-juedisches-leben124.html |archiv-datum=2012-06-24 |abruf=2015-02-28}}</ref> Aus dem Jahr 981 stammt die früheste urkundliche Erwähnung eines Juden in Regensburg. In den folgenden Jahrhunderten florierte die Gemeinde und brachte einige der bekanntesten zeitgenössischen Schriftgelehrten und Lyriker wie [[Isak ben Mordechai]], [[Efraim ben Isaak]] (Efraim der Große aus Regensburg) und [[Juda ben Samuel|Jehuda ben Samuel he-Chasid]] (Jehuda der Fromme) hervor. Das Judenviertel befand sich am heutigen [[Neupfarrplatz]]. Im Jahre 1519 wurde die Synagoge zerstört, die Juden wurden vertrieben. Ab 1669 lebten wieder Juden in der Stadt. Zwischen 1861 und 1871 wuchs die Gemeinde von 150 auf 430 Mitglieder an. Ein Synagogenneubau entstand 1912.


Die wechselvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Regensburg endete vorläufig mit der Zerstörung der [[Synagoge]] in der [[Novemberpogrome 1938|Pogromnacht 1938]] und der Deportation und Ermordung der Regensburger Juden während des Zweiten Weltkriegs. Die rund 400 Juden in Regensburg wurden enteignet, beraubt und verschleppt. An die 250 wurden ermordet.<ref>[[Andreas Angerstorfer]]: {{Webarchiv |url=http://www.jg-regensburg.de/bis_zum_holocaust |text=''Bis zum Holocaust'' |wayback=20170816150913}}. Beitrag auf der Homepage der Jüdischen Gemeinde.</ref>
Das [[Wappen]] der Stadt Regensburg zeigt in Rot zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel. Die Stadtflagge ist Rot-Weiß.


Nach dem Ende des Krieges 1945 nahm Regensburg etwa 3500 Juden auf, die aus dem [[KZ Flossenbürg]] befreit worden waren. Noch hinzu kamen Juden mit unklarer Staatsangehörigkeit, die aus Lagern in Osteuropa in die bayerische [[Amerikanische Besatzungszone|US-Besatzungszone]] geflüchtet waren und deshalb zur großen Gruppe der sog. [[Displaced Persons]] gezählt wurden. Sie wurden in der [[Liste der denkmalgeschützten Ensembles in Regensburg#Ensemble Ganghofer-Siedlung|Ganghofer-Siedlung]] untergebracht. Die meisten von ihnen wanderten in die USA oder nach Israel aus, so dass Regensburg 1953 nur noch rund 400 Juden zählte. Anfang der 1990er Jahre waren es gerade noch 60. Seit dem [[Zerfall der Sowjetunion]] ist die Zahl durch Zuwanderung wieder auf etwa 1000 gestiegen.<ref>{{Internetquelle |url=https://jg-regensburg.de/ueber-uns/ |titel=Über uns – Jüdische Gemeinde Regensburg |sprache=de-DE |abruf=2023-11-05}}</ref>
Die Schlüssel sind das Attribut des Heiligen Petrus, welcher der Patron des Regensburger Domes und der Stadt ist. Der Heilige Petrus ist in den Siegeln der Stadt schon seit dem [[12. Jahrhundert]] nachweisbar, doch wurde er im Laufe der Geschichte unterschiedlich dargestellt. Ab [[1549]] treten die Schlüssel als Symbole auch allein auf und wurden später ebenfalls mehrmals verändert. Sie konnten sich jedoch als Stadtwappen behaupten.


[[Datei:SynagogendenkmalRegensburg.JPG|mini|Das von [[Dani Karavan]] gestaltete Bodenrelief am Regensburger Neupfarrplatz, das den Grundriss der mittelalterlichen Synagoge nachzeichnet]]
=== Städtepartnerschaften ===


Bei Grabungen am [[Neupfarrplatz]] wurden 1995 Reste der Synagoge wiederentdeckt. Dort richtete die Stadt ein Informationszentrum ein, das ''document Neupfarrplatz''. Es informiert unterirdisch über die wechselhafte Geschichte des Neupfarrplatzes: Jüdisches [[Ghetto]] und Religionszentrum von internationaler Bedeutung, Juden-Vertreibung, [[Neupfarrkirche (Regensburg)|Katholische Wallfahrtskirche Zur Schönen Maria]], Evangelische Neupfarrkirche als Mutterkirche des österreichischen und süd-osteuropäischen Protestantismus. Der Grundriss der ehemaligen Synagoge wird durch ein vom israelischen Künstler [[Dani Karavan]] gestaltetes begehbares Bodenrelief aus weißem Beton nachgezeichnet, das am 13.&nbsp;Juli&nbsp;2005 eingeweiht wurde. Das 2019 eingeweihte [[Jüdisches Gemeindezentrum mit Synagoge Regensburg|Jüdische Gemeindezentrum]] mit einer Synagoge steht auf dem Gelände des in der [[Reichspogromnacht|Pogromnacht]] zerstörten Vorgängerbaus wenige 100&nbsp;Meter östlich des Neupfarrplatzes in der Straße „Am Brixener Hof“. Jüdische Friedhöfe befinden sich in der Schillerstraße westlich des Stadtparks sowie in einem Abschnitt des städtischen Friedhofs auf dem Dreifaltigkeitsberg.
Regensburg unterhält [[Städtepartnerschaft]]en mit folgenden Städten:


=== Islam ===
* [[Aberdeen]], [[Schottland]] ([[Großbritannien und Nordirland|Vereinigtes Königreich]]), seit 1955
Die Anzahl der in Regensburg wohnhaft gemeldeten [[Muslim]]e dürfte zwischen 4000 und 5000 liegen, davon wohl gut die Hälfte türkischer Abstammung. Aus den restlichen Herkunftsländern muslimischer [[Einwanderer]], die wie in vielen anderen deutschen Großstädten von Marokko bis Pakistan und Indonesien reichen, sind eine größere Gruppe von Tunesiern, die seit 1969 in der Stadt lebt, und die besonders in den Jahren nach 1995 ansässig gewordenen Iraker erwähnenswert.
* [[Brixen]] (Bressanone), [[Südtirol]] ([[Italien]]), seit 1969
Neben zwei türkischen [[Moschee]]vereinen der [[Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion|DITIB]] (Merkez-Moschee, Lindnergasse, 1978 gegründet, später DITIB-Verein) und des [[Verband der Islamischen Kulturzentren|VIKZ]] (Adolf-Schmetzer-Straße) existieren ein „Albanisch-Islamisches Kulturzentrum“ (Alte Straubinger Straße), eine Niederlassung der [[Ahmadiyya Muslim Jamaat|Ahmadiyya]] ([[Ludwig von Donle|Von-Donle]]-Straße) und zwei arabische Vereine, der „Islamisch-Arabische Kulturverein“ (As-Siddiq, Walderdorffstraße) und das „Islamisch-Arabische Kulturzentrum“ (Al-Rahman-Moschee/Masjid Arrahman).<ref>[https://www.moscheesuche.de/moschee/stadt/Regensburg/7509 ''Moscheen in Regensburg.''] In: ''moscheesuche.de'', abgerufen am 6. Oktober 2019.</ref>
* [[Clermont-Ferrand]] ([[Frankreich]]), seit 1969
* [[Pilsen]] (Plzeň) ([[Tschechien]]), seit 1993
* [[Tempe (Arizona)|Tempe]], Bundesstaat [[Arizona]] ([[USA|Vereinigte Staaten von Amerika]]), seit 1981
* [[Odessa]] ([[Ukraine]]), seit 1990
* [[Budavár]] ([[Ungarn]]), Vertragsunterzeichnung vorauss. am 26. Mai 2005


Nach seinem Auszug aus den früheren Räumlichkeiten in der Hemauerstraße errichtete letzterer im Jahr 2009 ein großes Gemeindehaus an der Alten Straubinger Straße.
Ferner hat die Stadt Regensburg 1951 die Patenschaft über die [[Sudetenland|Sudetendeutsche]] Volksgruppe übernommen.


Muslimische Friedhöfe befinden sich in einem Abschnitt des städtischen Friedhofs auf dem Dreifaltigkeitsberg sowie in der nördlich von Regensburg liegenden Ortschaft Kareth. Seit 2024 gibt es am Unteren Katholischen Friedhof ein muslimisches Gräberfeld.<ref>{{Internetquelle |autor=Philip Hell |url=https://www.mittelbayerische.de/lokales/stadt-regensburg/darum-werden-auf-diesem-regensburger-friedhof-leichen-auch-ohne-sarg-bestattet-16968443 |titel=Darum werden auf diesem Regensburger Friedhof Leichen auch ohne Sarg bestattet |werk=mittelbayerische.de |datum=2024-09-11 |abruf=2025-01-06}}</ref>
== Wirtschaft und Infrastruktur ==


=== Buddhismus ===
[[Bild:210704_regensburg-neupfarrplatz-aus-richtung-kassiansplatz_1-480x640.jpg|thumb|left|Die Neugestaltung des Neupfarrplatzes Mitte der 90er-Jahre fand nicht nur ungeteilte Zustimmung...]]
1978 etablierte sich in Regensburg eine buddhistisch praktizierende Meditationsgruppe unter Anleitung Lama [[Ole Nydahl]]s.<ref>[https://www.lama-ole-nydahl.de/ Lama Ole Nydahl]</ref> In der Folge gründete sich das buddhistische Zentrum Regensburg,<ref>[https://www.diamantweg-buddhismus.de/regensburg ''Buddhistisches Zentrum Regensburg.''] In: ''diamantweg-buddhismus.de'', abgerufen am 1. Juli 2019.</ref> seit 1999 in dem historischen Gebäude Brixener Hof, derzeit die größte buddhistische Gruppierung der Stadt. Das buddhistische Zentrum ist im gemeinnützigen Verein Buddhistische Zentren Bayern der Karma-Kagyü-Linie e.&nbsp;V. unter dem Buddhistischen Dachverband Diamantweg (BDD) e.&nbsp;V. organisiert.
Neben dem Diamantwegszentrum sind in Regensburg mehrere weitere buddhistische Gruppen aktiv, wie die buddhistische Meditationsgruppe Regensburg,<ref name="buddhist-Buddhist">{{Internetquelle |url=http://www.buddhistische-meditation-regensburg.de/ |titel=Buddhistische Meditationsgruppe Regensburg |werk=buddhistische-meditation-regensburg.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170119145222/http://www.buddhistische-meditation-regensburg.de/ |archiv-datum=2017-01-19 |abruf=2015-02-28}}</ref> Zen-Buddhisten<ref>[https://www.zen-guide.de/zen/zentren/id/199 ''zen-guide.de''] und [https://dojo-regensburg.de/ ''dojo-regensburg.de.''] Abgerufen am 1. November 2018.</ref> und Won-Buddhisten.<ref>[https://www.wontempel.de/ Won-Buddhisten.] Abgerufen am 1. Dezember 2020.</ref>


=== Sonstige Religionsgemeinschaften ===
Der wirtschaftliche Aufschwung Regensburgs nach dem Zweiten Weltkrieg begann relativ spät. Die Eröffnung von Universität ([[1967]]) und Fachhochschule legten die Grundlage für eine sehr dynamische wirtschaftliche Entwicklung.
In Regensburg sind auch [[Zeugen Jehovas]] und die [[Mormonen]] vertreten.


== Politik ==
Zu den bedeutendsten Firmen der Stadt gehören heute [[BMW]], [[Siemens AG|Siemens]], [[Infineon]], [[Osram]], Maschinenfabrik Reinhausen, Bosch Siemens Hausgeräte GmbH, [[AREVA Sachsenwerk]], Starkstrom Gerätebau, Toshiba oder Fiedler Perforier-Technik. Im Stadtosten hat [[Siemens VDO Automotive AG|Siemens VDO Automotive]] ihren Konzernsitz und betreibt eines der größten Entwicklungszentren Deutschlands.
{{Wahldiagramm
| LAND = DE
| DIFF2 = ja
| TITEL = Stadtratswahl 2020<ref>{{Webarchiv |url=https://www.regensburg.de/wahlen/ergebnisse/20200315/09362000/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_142_Gemeinde_Stadt_Regensburg.html |text=''Wahl des Stadtrats. 15.03.2020.'' |wayback=20200317173901}} In: ''regensburg.de,'' abgerufen am 27. Mai 2020.</ref>
| TITEL2 = <small>Wahlbeteiligung: 52,5 %</small>
| JAHRALT = 2014
| PROZENT = nein
| PARTEI1 = CSU
| ERGEBNIS1 = 25.7
| ERGEBNISALT1 = 32.8
| PARTEI2 = Grüne
| ERGEBNIS2 = 21.7
| ERGEBNISALT2 = 10.5
| PARTEI3 = BRÜCKE
| ERGEBNIS3 = 12.4
| ERGEBNISALT3 = 0.0
| FARBE3 = 2E2E2E
| PARTEI4 = SPD
| ERGEBNIS4 = 12.2
| ERGEBNISALT4 = 33.7
| PARTEI5 = ÖDP
| ERGEBNIS5 = 7.2
| ERGEBNISALT5 = 6.4
| PARTEI6 = FW
| ERGEBNIS6 = 5.9
| ERGEBNISALT6 = 6.9
| PARTEI7 = AfD
| ERGEBNIS7 = 4.4
| ERGEBNISALT7 = 0.0
| PARTEI8 = FDP
| ERGEBNIS8 = 3.3
| ERGEBNISALT8 = 3.0
| PARTEI9 = Linke
| ERGEBNIS9 = 3.0
| ERGEBNISALT9 = 3.1
| PARTEI10 = Sonst.
| ERGEBNIS10 = 4.3
| ERGEBNISALT10 = 3.7
}}
=== Stadtrat ===
{{Sitzverteilung
| Überschrift = Sitzverteilung im Stadtrat in der Wahlperiode 2020–2026
| Land = DE
| float = left
| Anmerkung = Die Sitze der SPD beinhalten auch den Sitz der Oberbürgermeisterin.
|BSW|PARTEI|RIBISL|SPD|GRÜNE|BRÜCKE|FDP|FW|ÖDP|CSUE|CSB|AfD
|| SPD =7
| GRÜNE =11
| PARTEI = 1
| RIBISL = 1
| RIBISL Farbe = FA00FA
| ÖDP =3
| BRÜCKE =6
| BRÜCKE Farbe = 2E2E2E
| LINKE =
| FW =3
| FDP =2
| CSB =1
| CSB Farbe = 00FFFF
| CSUE =13
| AfD =2
|BSW=1
}}
{{Absatz|links}}
Die ''politische Führung'' Regensburgs basierte jahrhundertelang auf der [[Reichsunmittelbarkeit]]. Regensburg erhielt 1245 durch Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] das Recht der Selbstverwaltung und das Privileg, „einen Bürgermeister und Rat zu setzen“. Damit war sie Freie Reichsstadt und blieb es bis 1803. Der Rat hatte 16 Mitglieder. Diese Zahl wurde bis 1803 beibehalten. Zwischen 1803 und 1810 war Regensburg Kurfürstentum unter dem Reichserzkanzler [[Carl Theodor von Dalberg]]. 1809 stand die Stadt unter französischer Besatzung. Mit dem Übergang an Bayern 1810 wurde Regensburg Hauptstadt des [[Regenkreis]]es und wurde ab 1811 durch einen königlichen ''Polizeidirektor'' geleitet.


Ab 1818 stand an der Spitze der Stadt ein ''Erster Bürgermeister,'' der ab 1907 den Titel [[Oberbürgermeister]] (OB) erhielt. Heute gibt es neben dem OB noch zwei weitere hauptamtliche Bürgermeister. Der OB und der [[Stadtrat]] werden für eine [[Legislaturperiode]] von sechs Jahren gewählt. Beide Wahlen finden zum gleichen Termin statt. Der Stadtrat setzt sich aus 50 gewählten Mitgliedern und dem Oberbürgermeister zusammen. Darüber hinaus gibt es vier berufsmäßige Stadträte ohne Stimmrecht: Wirtschafts-, Wissenschafts- und Finanzreferent, Rechts- und Umweltreferent, Planungs- und Baureferent sowie ein Kulturreferent.
Die Ansiedlung von Zukunftsbranchen wird durch die Stadt aktiv gefördert. Einrichtungen wie das Gründerzentrum it-Speicher oder der Bioregio mit inzwischen über 30 Biotech-Firmen sind Bestandteile einer wirtschaftlichen Neustrukturierung der Stadt.
Zu Zeiten des [[New Economy]]-Booms wurden hier eine Reihe von Unternehmen gegründet wie [[Amazon.de]], Adori AG, Feedback AG, Offerto.de oder die SPiN AG, womit Regensburg zeitweise eines der Zentren der deutschen Internetwirtschaft war.
Einige Unternehmen (beispielsweise Amazon) sind allerdings zwischenzeitlich in geografisch günstiger gelegene Regionen in Deutschland übergesiedelt (von Amazon.de ist nur ein Teil des Kundensupports verblieben), während andere Unternehmen (beispielsweise Adori oder Feedback) mit dem Absturz des Neuen Marktes untergingen.
<br /><br /><br /><br />
=== Verkehr ===
[[Bild:021104_bahnhof-regensburg_1-640x480.jpg|thumb|right|Der runderneuerte Regensburger Bahnhof Anfang November 2004...]]
*zu Fuß am schönsten entlang der Donau oder der Naab zu erreichen.
*mit dem Fahrrad am schönsten über den [[Donauradweg]], den Fünfflüsseradweg oder den Naabradweg zu erreichen.
*Bahnlinien:
**Nürnberg - Regensburg - Passau - Wien
**München - Landshut - Regensburg - Weiden - Hof
**Ingolstadt - Regensburg
*[[Autobahn]]en
**[[Bundesautobahn 3|A 3]] Nürnberg Passau (sie führt von West nach Ost durch das südliche Stadtgebiet)
**[[Bundesautobahn 93|A 93]] München - Regensburg - Weiden - Hof (sie führt von Nord nach Süd durch das westliche Stadtgebiet); beide Autobahnen kreuzen sich am [[Autobahnkreuz]] Regensburg im Südwesten der Stadt
*[[Bundesstraße]]n
**[[Bundesstraße 8|B 8]] Würzburg - Nürnberg - Regensburg - Passau
**[[Bundesstraße 15|B 15]] Hof - Schwandorf - Regensburg - Landshut
**[[Bundesstraße 16|B 16]] Cham - Regensburg-Ingolstadt
* Hafen: mit einem Gesamtumschlag 2003 von 6.681.000 t (Schiff: 3.194.000 t) größter Hafen Bayerns. Durch die Lage am [[Main-Donau-Kanal|Europakanal Rhein-Main-Donau]] Güter-Drehscheibe zwischen den Nordseehäfen und Osteuropa.
* Flughafen: je etwa 1 Stunde Fahrzeit zu den Flughäfen Nürnberg und München. Verkehrslandeplatz Straubing in etwa 30 Minuten.


Die letzte Stadtratswahl fand, wie im gesamten [[Freistaat (Republik)#Heutige Situation|Freistaat]] Bayern, am [[Kommunalwahlen in Bayern 2020|15.&nbsp;März 2020]] statt. Dem Rat gehören demnach acht Fraktionen an. Die Linke, Die Partei, Ribisl und die CSB haben keinen Fraktionsstatus.
Den öffentlichen Personennahverkehr versorgen 70 Buslinien der Regensburger Verkehrsbetriebe GmbH (RVB) und des [[Regensburger Verkehrsverbund]]s (RVV). Zwischen [[1903]] und [[1964]] betrieb die Stadt ein kleines [[Straßenbahn Regensburg|Straßenbahnnetz]].


{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Regensburg}}
=== Medien ===
{{Zeitleiste Regensburger Oberbürgermeister}}


=== Oberbürgermeister ===
In Regensburg unterhält der [[Bayerischer Rundfunk|Bayerische Rundfunk]] das Regionalstudio Ostbayern.
Am 18. Januar 2017 wurde der seit 2014 amtierende Oberbürgermeister [[Joachim Wolbergs]] (bis April 2019 SPD) im Zuge der [[Regensburger Parteispendenaffäre]] wegen des Verdachts der Bestechlichkeit verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Als Haftgrund wurde von der zuständigen Staatsanwaltschaft Regensburg Verdunklungsgefahr angegeben.<ref>{{Literatur |Autor=fas/dpa |Titel=Joachim Wolbergs: Regensburger OB wegen schwerer Bestechlichkeit in U-Haft |Sammelwerk=[[Focus Online]] |Datum=2017-01-18 |Online=[https://www.focus.de/politik/deutschland/joachim-wolbergs-regensburger-ob-wegen-schwerer-bestechlichkeit-in-u-haft_id_6514284.html focus.de] |Abruf=2017-01-18}}</ref> Am 27. Januar 2017 wurde er vorläufig des Dienstes enthoben,<ref name="suspendierung">{{Internetquelle |url=http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/inhalt/suspendierung-wolbergs-entscheidung-regensburg-100.html |titel=OB Wolbergs wird vorläufig suspendiert |werk=[[br.de]] |datum=2017-01-27 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170806080756/http://www.br.de:80/nachrichten/oberpfalz/inhalt/suspendierung-wolbergs-entscheidung-regensburg-100.html |archiv-datum=2017-08-06 |abruf=2017-01-27}}</ref> seitdem führte Bürgermeisterin [[Gertrud Maltz-Schwarzfischer]] (SPD) kommissarisch die Amtsgeschäfte. Am 28. Februar 2017 wurde der Haftbefehl gegen Wolbergs mit Auflagen außer Vollzug gesetzt, er blieb aber vorläufig des Amtes enthoben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/joachim-wolbergs-wird-freigelassen-21179-art1492176.html |titel=Joachim Wolbergs kommt aus der U-Haft |werk=[[Mittelbayerische Zeitung]] |datum=2017-02-28 |abruf=2017-03-02}}</ref> Am 3.&nbsp;Juli 2019 wurde Wolbergs in allen wesentlichen Anklagepunkten freigesprochen. In zwei Fällen aus 2015 und 2016 – das Gericht wertete diese Fälle als „Verbotsirrtum“ – wurde er der Vorteilsannahme in Höhe von gesamt 150.000&nbsp;€ schuldig gesprochen. Von einer Strafzumessung sah das Gericht ab, die vorläufige Amtsenthebung blieb jedoch bestehen.<ref>{{Literatur |Autor=Patrick Guyton |Titel=Korruptionsprozess in Regensburg: Joachim Wolbergs’ trauriger Sieg |Sammelwerk=[[Die Tageszeitung|taz]] |Datum=2019-07-03 |Online=[https://taz.de/Korruptionsprozess-in-Regensburg/!5605267/ taz.de] |Abruf=2019-07-03}}</ref> Die Staatsanwaltschaft kündigte umgehend [[Revision (Recht)|Revision]] gegen das Urteil an,<ref>{{Internetquelle |autor=Ursula Hildebrand |url=https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/3373473_Joachim-Wolbergs-nach-dem-Urteil-ich-habe-drei-Jahre-verloren.html |titel=Regensburger Korruptionsprozess wird Fall für den Bundesgerichtshof |werk=pnp.de |datum=2019-07-03 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220407181404/https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/3373473_Joachim-Wolbergs-nach-dem-Urteil-ich-habe-drei-Jahre-verloren.html |abruf=2019-07-04}}</ref> ebenso Wolbergs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/3375164_Wolbergs-will-in-den-Wahlkampf-starten.html |titel=Wolbergs arbeitet an Comeback: Revision angekündigt |werk=pnp.de |datum=2019-07-04 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220407181353/https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/3375164_Wolbergs-will-in-den-Wahlkampf-starten.html |archiv-datum=2022-04-07 |abruf=2019-07-06}}</ref> Anfang Oktober 2019 begann ein zweiter Korruptionsprozess am Landgericht Regensburg gegen Wolbergs. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet Bestechlichkeit und Vorteilsannahme; auch in diesem Prozess stehen Spenden aus der Baubranche an Wolbergs’ damaligen SPD-Ortsverein im Mittelpunkt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/wolbergs-nachrichten/newsblog-der-zweite-wolbergs-prozess-23476-art1697432.html |titel=NewsBlog: Der zweite Wolbergs-Prozess |werk=mittelbayerische.de |datum=2020-01-15 |abruf=2020-01-16}}</ref>


Bei der Stichwahl zu den [[Kommunalwahlen in Bayern 2020]] wurde am 29. März 2020 [[Gertrud Maltz-Schwarzfischer]] (SPD) mit 50,74 % der gültig abgegebenen Stimmen zur Oberbürgermeisterin ab 1. Mai 2020 gewählt. Gegenkandidatin in der Stichwahl war [[Astrid Freudenstein]] (CSU).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg.de/rathaus/stadtpolitik/wahlen/stichwahl-am-29-maerz-2020/ergebnis-der-stichwahl |titel=Ergebnis der Stichwahl |hrsg=Stadt Regensburg |datum=2020-03-31 |abruf=2020-03-31}}</ref>
Der regionale Fernsehsender TVA sendet aus Regensburg Informationen über die Region Regensburg/Straubing/Cham.


{{Siehe auch|Liste der Oberbürgermeister von Regensburg}}
Zwei regionale Radiosender gong fm (89,7 MHz) und Charivari (98,2 MHz) - Siehe auch: Funkhaus Regensburg


=== Wappen und Flagge ===
Dominierende [[Tageszeitung]] der Region: Die in Regensburg erscheinende [[Mittelbayerische Zeitung]]. Daneben lesen beispielsweise aus der nördlichen Oberpfalz Zugezogene gelegentlich auch das Blatt "Der neue Tag" (erscheint in [[Weiden]]).
{{Wappenbeschreibung
|Kurzdarstellung=Wappen der kreisfreien Stadt Regensburg
|Blasonierung=In [[Rot#Heraldik|Rot]] zwei schräg gekreuzte [[Tingierung#Metalle|silberne]] [[Schlüssel (Heraldik)|Schlüssel]].
|Quelle={{HdBG GKZ |abruf=2017-09-06}}
|Begründung=Die [[Schlüssel Petri|Schlüssel]] sind das Attribut des Heiligen [[Simon Petrus|Petrus]], der das [[Patrozinium]] des Regensburger Domes innehat und [[Schutzpatron]] der Stadt ist. Er ist in den Siegeln der Stadt schon seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert nachweisbar, doch wurde er im Laufe der Geschichte unterschiedlich dargestellt. Ab 1395 zeigt das [[Sekretsiegel]] der Stadt Schlüsselwappen unter der Gestalt des Stadtpatrons. Seit 1398 wurde das Wappen in [[Wappenbuch|Wappenbüchern]] abgebildet. Seit 1549 wird das Wappen als [[Wasserzeichen]] der Regensburger [[Papiermühle]] verwendet. Ab diesem Jahr treten die Schlüssel als Symbole auch allein auf und wurden später ebenfalls mehrmals verändert. Sie konnten sich jedoch als Stadtwappen behaupten.


Als älteste [[Plastik (Kunst)|plastische]] Darstellung des Stadtwappens wurde ursprünglich der [[Wappenschild]] am [[Erker]] des Alten Rathauses bezeichnet. Kunsthistoriker datieren dieses Schlüsselwappen auf die Mitte des 14. Jahrhunderts.}}
Die "Neue Musikzeitung" ist ein weit verbreitetes und renommiertes Fachblatt.


[[Datei:Flagge Regensburg.svg|mini|Flagge der Stadt Regensburg mit aufgelegtem Wappen]]
Der Verlag Lindinger + Schmid gibt die überregional verbreitete, seit 1996 erscheinende "Kunstzeitung" heraus.
Die Stadtflagge ist silber (weiß) und rot.


=== Städtepartnerschaften ===
Der Regensburger Kommunikations- und Informationsserver für Studenten e.V. (ReKISS) betreibt eine Informationsportal für die Studenten der [[Universität Regensburg|Universität]].
[[Datei:Regensburg Partnerstädte.JPG|mini|hochkant|Hinweistafel auf die Partnerschaften am Ortseingang von Regensburg]]


Regensburg unterhält folgende [[Städtepartnerschaft]]en:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg.de/rathaus/partnerstaedte |titel=Partnerstädte |werk=regensburg.de |sprache=de |abruf=2022-06-30}}</ref>
=== Bildung ===


* {{GBR|#}} [[Aberdeen]] (Vereinigtes Königreich), seit 1955
[[bild:Uni-regensburg2.jpg|220px|thumb|right|Universität Regensburg - Campus]]
* {{FRA|#}} [[Clermont-Ferrand]] (Frankreich), seit 1969
*'''[[Universität Regensburg]]'''; gegründet [[1962]] als vierte Universität Bayerns, nahm sie [[1967]] den Lehrbetrieb auf. Von 1969 bis 1977 lehrte hier Prof. Joseph Ratzinger, der amtierende Papst [[Benedikt XVI.]], Dogmatik und Dogmengeschichte.
* {{ITA|#}} [[Brixen]] (Italien), seit 1969
*'''[[Fachhochschule Regensburg]]''' - Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen; gegründet [[1971]] als Nachfolgerin verschiedener Einrichtungen, die bis ins [[19. Jahrhundert]] zurück gehen.
* {{USA|#}} [[Tempe (Arizona)|Tempe]] (Vereinigte Staaten), seit 1978
*2001 Neugründung der '''[[Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg]]'''. Die 1874 gegründete, weltweit erste katholische Kirchenmusikschule, die im Jahre 1973 in die Fachakademie für katholische Kirchenmusik und Musikerziehung Regensburg umgewandelt wurde, wird in die Hochschule überführt. Regensburg besitzt damit drei Hochschulen.
* {{UKR|#}} [[Odessa]] (Ukraine), seit 1990
* {{CZE|#}} [[Pilsen]] (Tschechien), seit 1993
* {{HUN|#}} [[I. Budapester Bezirk|Budavár]] (Stadtbezirk von [[Budapest]]; Ungarn), seit 26. Mai 2005
* {{CHN|#}} [[Qingdao]] (Volksrepublik China), seit 2009<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/neue-staedtepartnerschaft-besiegelt-in-qingdao-geht-die-post-ab-21179-art482003.html |titel=Neue Städtepartnerschaft besiegelt: „In Qingdao geht die Post ab“ |werk=[[Mittelbayerische Zeitung|mittelbayerische.de]] |datum=2009-11-06 |abruf=2015-02-28}}</ref>

=== Patenschaften ===
Am 10. November 1951 hat die Stadt Regensburg die [[Patenschaft]] über die [[Sudetendeutsche|Sudetendeutsche Volksgruppe]] übernommen.<ref>[https://www.regensburg.de/rathaus/partnerstaedte/patenschaft-sudetendeutsche-volksgruppe ''Patenschaft für die Sudetendeutsche Volksgruppe.''] In: ''regensburg.de'', abgerufen am 1. November 2018: Wortlaut der Urkunde vom 10. November 1951 (auch als Audio).</ref>

=== Stadtfreiheitstag und Brückenpreis ===
Seit 1980 feiert die Stadt alljährlich am 10. November den ''Stadtfreiheitstag.'' An diesem Tag im Jahre 1245 erhielt sie die Urkunde für ihre Selbstständigkeit, für die ''Stadtfreiheit.'' Heute werden an diesem Tag verdiente Bürger der Stadt geehrt und ausgezeichnet.

Anlässlich des 750. Jahrestags der Reichsfreiheit stiftete die Stadt den [[Brückenpreis der Stadt Regensburg]].


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
{{Hauptartikel|Sehenswürdigkeiten in Regensburg}}
[[Bild:Regensburg Stadttheater Bismarckplatz 2004.jpg|thumb|Theater am Bismarckplatz]]

[[Bild:Regensburg Stadttheater Zuschauerraum 2004.jpg|thumb|150px|Zuschauerraum]]
Regensburg verfügt über 1347 [[Denkmalgeschützt|denkmalgeschützte Objekte]] (Stand 1. Mai 2020).
Davon bilden 984 im historischen Kern das Ensemble „Altstadt mit Stadtamhof“, welches 2006 von der [[UNESCO]] als [[Weltkulturerbe]] ausgezeichnet wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg.de/welterbe/das_welterbe_erleben/das_altstadt_ensemble.shtml |titel=UNESCO-Welterbe Altstadt Regensburg mit Stadtamhof |werk=regensburg.de |abruf=2019-07-11}}</ref> Sie ist die größte mittelalterliche Stadtanlage nördlich der Alpen.<ref name="faz-1212626">{{Internetquelle |autor=[[Hannes Hintermeier]] |url=https://www.faz.net/aktuell/kulturhauptstadt-2010-regensburg-provinz-gibt-es-nur-im-kopf-1212626.html |titel=Regensburg – Provinz gibt es nur im Kopf |werk=[[FAZ.NET|FAZ.net]] |datum=2004-09-03 |abruf=2015-02-28}}</ref>

=== Theater ===
=== Theater ===
[[Datei:Bismarckplatz Theater Regensburg 20160928 (1).jpg|mini|Theater am Bismarckplatz, Südseite]]Regensburg verfügt mit den [[Theater Regensburg|Städtischen Bühnen]] über ein [[Dreispartentheater]]<ref>{{Literatur |Autor=Stefan Rimek |Titel=Theater: Moderner Tanz: Konstellationen für Typ 7 |Sammelwerk=[[idowa]] |Datum=2018-07-03 |Online=[https://www.idowa.de/inhalt.theater-moderner-tanz-konstellationen-fuer-typ-7.46528237-54d0-479c-b2bb-5d33b5214127.html idowa.de] |Abruf=2018-07-08}}</ref> und bietet so ein Programm von Oper, Operette, Musical, Schauspiel und Ballett. Das Ensemble tritt an mehreren Spielstätten in der Stadt auf:
* Theater Regensburg (Städtische Bühnen mit Oper, Operette, Musical, Schauspiel und Ballett)
** Theater am Bismarckplatz - Großes Haus und Neuhaussaal
** Theater im Velodrom
** Theater am Haidplatz
* Figurentheater im Stadtpark
* Regensburger Bauerntheater im Colosseum, Stadtamhof
* STATT-Theater (Kleinkunstbühne)
* Turmtheater im Goliathhaus - Schauspiel, Boulevard, Kabarett, Musical, Kindertheater unter anderem
* Regensburger Studententheater
* Theater an der Universität
* Offenes Theater Regensburg


* Das Theater am [[Bismarckplatz (Regensburg)|Bismarckplatz]] ist das Stadttheater mit dem Großen Haus und dem Neuhaussaal. In dem zweihundert Jahre alten Dreirangtheater werden Oper, Operette und Musical sowie Ballett und Schauspiel für 519 Zuschauer gezeigt. Im Neuhaussaal werden Sinfoniekonzerte des Philharmonischen Orchesters Regensburg gegeben.
=== Musik ===
* Das Theater im Velodrom war ursprünglich das Ausweichquartier während der Theatersanierung, wird aber als weitere Spielstätte, überwiegend für Musical, Ballett und Schauspiel, beibehalten. Im Velodrom finden 620 Zuschauer Platz.
* Regensburger Domspatzen
* Das Theater am Haidplatz ist eine Studiobühne im Thon-Dittmer-Palais mit 138 Zuschauerplätzen und an ihr wird seit über 20 Jahren gespielt. Hier überwiegt das Schauspiel literarisches und modernes Theater.
* Jazzclub Regensburg e.V.
* Im Turmtheater im [[Goliathhaus]] werden Schauspiel, [[Boulevardstück]]e, Kabarett, Musical und Kindertheater gezeigt.
* Vokalensemble Cantabile Regensburg

* Universitätschor Regensburg
Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe kleinerer Häuser. Darunter befindet sich das Figurentheater im [[Stadtpark Regensburg|Stadtpark]], das Regensburger Bauerntheater in der Gaststätte Hubertushöhe, das STATT-Theater (Kleinkunstbühne), das Theater an der Universität und das Offene Theater Regensburg. Hinzu kommen die Regensburger Tage des Schülertheaters, dabei führen in drei Wochen im Juni etwa 20 Schulbühnen ihre Stücke auf.


=== Museen ===
=== Museen ===
{{Hauptartikel|Liste der Museen in Regensburg}}
Das offizielle Museumsportal der Stadt Regensburg listet 22 Museen und Dauerausstellungen auf.<ref>[https://www.regensburg.de/kultur/museen-in-regensburg ''Museen in Regensburg.''] Website der Stadt Regensburg. Abgerufen am 13. März 2017.</ref> Dazu gehören neben städtischen Museen solche der Religionsgemeinschaften, sonstiger öffentlicher Träger und Privatsammlungen.


Fünf Museen sind in der Hand der Stadt Regensburg: Am [[Dachauplatz]] befindet sich im ehemaligen Minoritenkloster das [[Historisches Museum Regensburg|Historische Museum]]. Das Alte Rathaus beherbergt als „document Reichstag“ das [[Altes Rathaus (Regensburg)#Reichstagsmuseum|Reichstagsmuseum]]. Seine Hauptanziehungspunkte sind die aus dem Mittelalter unverändert erhaltene Folterkammer und der Reichssaal als Veranstaltungsort des immerwährenden Reichstages. Es folgt das [[Keplergedächtnishaus]] und die Städtische Galerie „[[Leerer Beutel]]“. Dort residiert auch der Jazz-Club Regensburg. Neu hinzugekommen ist die [[Neupfarrplatz|document Neupfarrplatz]] über die Synagoge und das frühere Judenviertel. Gemeinsam mit dem Naturwissenschaftlichen Verein Regensburg betreibt die Stadt außerdem noch das [[Naturkundemuseum Ostbayern]].<ref>[https://www.nmo-regensburg.de/museum/geschichte/ ''Geschichte des Naturkundemuseums Ostbayern.''] Website des Naturkundemuseums Ostbayern. Abgerufen am 13. März 2017.</ref>
*Museen der Stadt Regensburg
[[Datei:2023 Regensburg 17 Museum.jpg|mini|Museum der Bayerischen Geschichte (2023)]]
**[[Historisches Museum in Regensburg|Historisches Museum]]
Ein staatliches Museum ist das im Jahr 2019 eröffnete [[Museum der Bayerischen Geschichte]].<ref>{{Internetquelle |autor=BR24 Redaktion |url=https://www.br.de/nachrichten/kultur/museum-der-bayerischen-geschichte-wird-ein-jahr-alt,S0sHcaz |titel=Museum der Bayerischen Geschichte wird ein Jahr alt |werk=BR.de |datum=2020-06-04 |abruf=2020-12-01}}</ref> Das [[Kunstforum Ostdeutsche Galerie]] wird von einer gleichnamigen Stiftung getragen, welche wiederum der Freistaat gemeinsam mit Bund und Stadt trägt.
**[[Altes Rathaus mit Reichstagsmuseum|Reichstagsmuseum]]
**[[Johannes Kepler|Kepler]]-Gedächtnishaus
**Städtische Galerie "Leerer Beutel" (dort residiert auch der Jazz-Club Regensburg)
**document Neupfarrplatz - Synagoge und Judenviertel
*Museen des Bistums Regensburg
**Domschatzmuseum
**Museum Obermünster
**Museum St. Ulrich
*Museum im [[Schloss Thurn und Taxis]]
**Kreuzgang von [[Kloster Sankt Emmeram|St. Emmeram]], Prunkräume und Fürstliches Marstallmuseum (Thurn und Taxis Museum)
*Sonstige Museen
**[[Ostdeutsche Galerie|Kunstforum Ostdeutsche Galerie]]
**Naturkundemuseum Ostbayern
**Reptilienzoo in Burgweinting
**Donau-Schiffahrts-Museum
**Brückturmmuseum
**Museum in der Dreieinigkeitskirche
**Museen des Bezirksklinikums
**Uhrenmuseum
**Golfmuseum
**Postmuseum
*[[Volkssternwarte Regensburg]]


Der Freistaat besitzt zudem in Regensburg als Zweigmuseum des [[Bayerisches Nationalmuseum|Bayerischen Nationalmuseums]] die [[Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis Regensburg]], die im ehemaligen [[Marstall]] von [[Schloss St. Emmeram]] untergebracht ist. Das in der benachbarten Reithalle untergebrachte Marstallmuseum mit der Kutschensammlung ist nach wie vor im Eigentum des Fürstenhauses Thurn und Taxis.
''' Die Bewerbung Regensburgs als Europäische Kulturhauptstadt'''


[[Datei:Schloss St. Emmeram, Blick auf den Südflügel.ipg.jpg|mini|Südflügel des fürstlichen Schlosses St. Emmeram]]
Regensburg hatte als [[Europäische Kulturhauptstadt]] für das Jahr 2010 beworben. Diese Bewerbung wurde am [[11. März]] [[2005]] offiziell abgelehnt.
Das Bistum Regensburg unterhält die [[Bistumsmuseen Regensburg]], die in Domschatzmuseum, Diözesanmuseum Obermünster und das Museum St. Ulrich aufgeteilt sind. Darüber hinaus ist das Domkapitel Träger des „[[document niedermünster]]“, wo die Ausgrabungen unter der gleichnamigen Kirche erschlossen und Besuchern im Rahmen von Führungen präsentiert werden.<ref>[https://domplatz-5.de/document/ ''document niedermünster.''] Website Besucherzentrum am Regensburger Dom. Abgerufen am 13. März 2017.</ref>

Sonstige Museen sind das Besucherzentrum Welterbe Regensburg im Salzstadel, das [[Donau-Schiffahrts-Museum Regensburg|Donau-Schiffahrts-Museum]], das Museum in der [[Dreieinigkeitskirche (Regensburg)|Dreieinigkeitskirche]], das Psychiatriemuseum des Bezirksklinikums,<ref>[[Eckart Roloff]] und Karin Henke-Wendt: ''Alfred Döblin war hier Arzt – und drängte zurück nach Berlin.'' (Das Psychiatriemuseum des Bezirksklinikums) In: ''Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie.'' Band 2: ''Süddeutschland.'' S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2511-9, S. 141–143.</ref> die [[Volkssternwarte Regensburg]] sowie an Museen in privater Trägerschaft das Brückturmmuseum, das Uhrenmuseum, das Golfmuseum, das Postmuseum und das Dinoraeum. Das Feldbahnmuseum Friedrichzeche wird zusammen mit einem geologischen Lehrpfad auf einem Gelände im Süden von Dechbetten betrieben, auf dem nach wie vor Ton und Braunkohle abgebaut werden.<ref name="feldbahn-Feldbahm">{{Internetquelle |url=http://www.feldbahn-friedrichzeche.de/index.html |titel=Feldbahnmuseum Friedrich-Zeche |werk=feldbahn-friedrichzeche.de |datum=2010-06-03 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080923061120/http://www.feldbahn-friedrichzeche.de:80/index.html |archiv-datum=2008-09-23 |abruf=2015-02-28}}</ref>

Schloss St. Emmeram, die Residenz des fürstlichen Hauses Thurn und Taxis, beherbergt ein großes und bedeutendes privates Museum. Weite Teile, wie die Prunkräume aus dem 18. und 19. Jahrhundert, der romanisch-gotische Kreuzgang und der Marstall mit einer der größten Kutschensammlungen Europas können besichtigt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Thurn und Taxis |url=https://www.thurnundtaxis.de/home |titel=Home – Thurn und Taxis |sprache=de |abruf=2023-03-07}}</ref>

Im April 2022 zog das [[Dackelmuseum]], in dem etwa 5000 Exponate um das Thema [[Dackel]] gezeigt werden, von Passau nach Regensburg.

=== Gedenkstätten ===
* Eine ''Gedenktafel am Gewerkschaftshaus'' in der Richard-Wagner-Straße erinnert seit 1986 an zwei NS-Opfer aus der Arbeiterbewegung: an die [[Mitglied des Reichstages|SPD-Reichstagsabgeordnete]] [[Antonie Pfülf]], die aus Verzweiflung über die Handlungsunfähigkeit ihrer Partei und der Gewerkschaften 1933 in den Freitod ging. Nach ihr wurden auch die örtliche Parteizentrale benannt sowie ein Preis mit ihrem Namen gestiftet. Der andere war der [[Liste der Mitglieder des Bayerischen Landtags (Weimarer Republik, 2. Wahlperiode)|SPD-Landtagsabgeordnete]] Alfons Bayerer, der nach langjähriger Zuchthaushaft 1939 an den Haftfolgen starb.
* ''Erinnerungsstätten an die Opfer des Holocaust'': Seit 1986 erinnert eine Gedenktafel am Jüdischen Gemeindehaus an die Zerstörung der [[Synagoge]] und an die Verfolgung und Ermordung hunderter [[Judentum|jüdischer]] Bürger, die Opfer des [[Holocaust]] wurden. Eine Erinnerungstafel an ermordete jüdische Schülerinnen haben Schüler des Von-Müller-Gymnasiums 1987 im Foyer ihrer Schule angebracht. Auf dem [[Jüdischer Friedhof|Jüdischen Friedhof]] an der Schillerstraße geben Inschriften auf Grabsteinen Auskunft über den gewaltsamen Tod dieser Verstorbenen.
* ''Gedenken an die Opfer der [[Nationalsozialistische Rassenhygiene|nationalsozialistischen Rassenhygiene]]'': An der sogenannten Alten Pforte des Bezirksklinikums erinnert seit 1990 eine Gedenktafel an die 638 ermordeten Psychiatriepatienten und an weitere Opfer des [[Nationalsozialistische Rassenhygiene|nationalsozialistischen Rassenwahns]].
* ''Gedenken an KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene'': In einer Grünanlage an der ''Kreuzung Siemens-/Straubingerstraße'' erinnert seit 1988 das „Mahnmal am Hohen Kreuz“ (Bildhauer [[Heinrich Glas]]) an 700 [[Sowjetunion|sowjetische]] [[Kriegsgefangene]], die im Zweiten Weltkrieg Opfer brutaler [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeit]] und unmenschlicher Lebensbedingungen wurden. Mit einem Mahnmal wird der Opfer des [[KZ-Außenlager Colosseum|KZ-Außenlagers Colosseum]] gedacht. Der Gedenkstein steht in Stadtamhof. Die Inschrift nennt als Standort des Außenlagers allgemein Stadtamhof, nicht jedoch konkret das Gebäude des ehemaligen Gasthofs „Colosseum“.
* ''Erinnerung an Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs'': An die Morde an Domprediger [[Johann Maier (Domprediger)|Johann Maier]], dem Lagerarbeiter Josef Zirkl und dem Polizeiinspektor Michael Lottner am 23. April 1945 wird an mehreren Stellen der Stadt erinnert. Sie hatten versucht, die Forderung der „Regensburger Frauendemonstration“ nach kampfloser Übergabe der Stadt an die US-Truppen zu vermitteln und wurden daraufhin von Beamten der [[Gestapo]] erschossen bzw. öffentlich erhängt. Daran erinnern seit 1946 eine Gedenktafel im Dom, zwei weitere Tafeln seit 1950 am Ort ihrer Hinrichtung am Dachauplatz sowie seit 1975 ein Denkmal in einer Grünanlage am Dachauplatz.<ref>''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus.'' Eine Dokumentation. Band 1. [[Bundeszentrale für politische Bildung]], Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S.&nbsp;184 ff.</ref>
* ''Mahnmal gegen Gewalt an Frauen und Mädchen'': Das Mahnmal steht an exponierter Stelle an der Furtmayrstraße/Ecke Galgenbergstraße in Form der Telefonnummer des NOTRUF e.&nbsp;V. Regensburg (Notruf für vergewaltigte und belästigte Frauen und Mädchen) seit dem [[Internationaler Frauentag|internationalen Frauentag]] am 8.&nbsp;März 2000.

=== Musik ===
[[Datei:Regensburg Stadttheater Zuschauerraum 2004.jpg|mini|hochkant|Theater am Bismarckplatz, Zuschauerraum des Großen Hauses]][[Datei:090704 regensburg-bayerisches-jazzweekend-kohlenmarkt 1-640x480.jpg|mini|Bayerisches Jazzweekend 2004: Konzert auf dem Kohlenmarkt …]]
[[Datei:100704 regensburg-bismarckplatz-bayerisches-jazzweekend-2004 1-640x480.jpg|mini|… und dem Bismarckplatz]]

Regensburg hat ein reiches Musikleben. International bekannt sind die [[Regensburger Domspatzen]]. Daneben etablierten sich erfolgreiche Ensembles wie [[Singer Pur]] oder [[Cantabile Regensburg]]. Die [[Alte Musik]] wird alljährlich im Festival „[[Tage Alter Musik Regensburg|Tage alter Musik]]“ gepflegt. Sie verbinden historische Aufführungspraxis mit Konzerten in den historischen Räumen Regensburgs. Die klassische Musik wird in Konzertreihen auf hohem internationalen Niveau in Regensburg präsentiert. Insbesondere die ''Odeon Concerte'' im Audimax der Universität bringen internationale Orchester in die Domstadt. Seit 2003 gibt es im Juli die [[Thurn und Taxis Schlossfestspiele|Regensburger Schlossfestspiele]] im Innenhof des [[Schloss St. Emmeram|Schlosses Thurn und Taxis]]. Auch sie finden im süddeutschen Raum immer mehr Beachtung.

Moderne Musikrichtungen, besonders der [[Jazz]], werden alljährlich im Sommer während des [[Bayerisches Jazzweekend|Bayerischen Jazzweekends]] gepflegt. An einem verlängerten Wochenende im Juli treten an mehreren Spielstätten in der Altstadt über einhundert verschiedene Bands, Combos und Solisten auf. Die Jury des Bayerischen Jazzinstituts sorgt für ein hohes musikalisches Niveau.

Seit 1996 gibt es das ''Regensburger [[Music College]]'', eine private Berufsfachschule für Pop, Rock und Jazz. Die ''[[Brass Band Regensburg]]'' besteht seit 2008.

=== Film ===
In Regensburg gibt es sechs Kinos mit insgesamt 15 Leinwänden. Außerdem gibt es zwei Open-Air-Kinos. Das erste wird von einem Lichtspielhaus und einem Restaurant am Donauufer in der Altstadt organisiert, in welchen über mehrere Wochen aktuelle Filme, aber auch Klassiker und Publikumslieblinge vergangener Jahre gezeigt werden. Das zweite Open-Air-Kino hat seinen Standort im Sommer in der [[Armin-Wolf-Arena]]. Dort werden ebenfalls aktuelle Filmhighlights gezeigt.

Im März findet die [[Regensburger Kurzfilmwoche|Internationale Kurzfilmwoche Regensburg]] statt, gefolgt von [[cinEScultura]] und der Stummfilmwoche im Innenhof des [[Historisches Museum Regensburg|Historischen Museums Regensburg]].


=== Bauwerke ===
=== Bauwerke ===
Im Stadtgebiet gibt es 1346 Baudenkmäler.<ref>Denkmalliste des [[BLfD]] – Stand Januar 2014.<br />{{BayLADenkm|362000}} – Stand 5. Mai 2025 (detaillierte Liste ohne Angabe einer Zahl).</ref>
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Regensburg}}


==== Antike ====
[[Bild:210704_regensburg-dachauplatz-minoritenkirche_1-480x640.jpg|thumb|left|Der Dachauplatz mit der Minoritenkirche im Hintergrund]]
Aus der Römerzeit sind beim [[Bischofshof (Regensburg)|Bischofshof]] die [[Porta praetoria (Regensburg)|Porta praetoria]], ein Stadttor, und an der ''Adolph-Kolping-Straße,'' im Parkhaus an der ''D.-Martin-Luther-Straße'' und am ''Ernst-Reuter-Platz'' Reste der römischen Kastellmauern erhalten.


==== Romanik und Gotik ====
Der historische Stadtkern Regensburgs selbst ist praktisch vollständig erhalten. Wie es heißt, verfügt die Stadt mit etwa 6000 denkmalsgeschützten Gebäuden über die meisten in Europa. Nennenswert sind die [[Steinerne Brücke]] mit dem Brücktor (Bau [[1135]]-[[1146]]), die zu den bedeutendsten Brückenbauwerken des Mittelalters gehört und Vorbild unter anderem für die Prager [[Karlsbrücke]] war, der [[Regensburger Dom]] ([[Wahrzeichen]] der Stadt), das [[Altes Rathaus mit Reichstagsmuseum|Alte Rathaus mit Reichstagssaal]], Salzstadel, der ''Herzogshof'' mit ''Römerturm'' am heutigen ''Alten Kornmarkt'', am Platz der früheren [[Pfalz (Palatium)|Herzogspfalz]] der bayerischen Herzöge, die [[Porta Praetoria (Regensburg)|Porta Praetoria]] (ein aus der Römerzeit erhaltenes Stadttor), die [[1854]]-[[1856|56]] im Auftrag von Bayernkönig [[Maximilian II. (Bayern)|Maximilian II.]] im Stil der englischen [[Neugotik]] erbaute Königliche Villa, das fürstliche [[Schloss Thurn und Taxis]], sowie eine extrem hohe Anzahl historischer Kirchen und mehrere Klöster, darunter die Dominikanerkirche, die Dreieinigkeitskirche, die Klosterkirche Heilig Kreuz, die Minoritenkirche, die Neupfarrkirche und die [[Niedermünster (Regensburg|Dompfarrkirche Regensburg]] sowie die Kirchen [[Kloster Sankt Emmeram|St.
[[Datei:Regensburg - Steinerne Brücke - Panorama I.jpg|mini|Panorama der Südhälfte der Steinernen Brücke (mit Dom)<br />Auf der linken Seite des Bildes befindet sich in der Donau die sog. „Jahninsel“]]
Emmeram]], St. Johann, St. Kassian, St. Leonhard, St. Magn, St. Oswald und die [[St. Jakob (Regensburg)|Schottenkirche St. Jakob]] mit dem weltberühmten ''Schottenportal''.
Regensburg war im [[Mittelalter]] und bis in die [[frühe Neuzeit]] eine Handelsstadt von europäischer Bedeutung. Die Patrizierburgen sind nur die überkommene machtvolle Zurschaustellung dieser herausragenden Position. Von größerer praktischer Bedeutung waren die zahlreichen öffentlichen und privaten Speicherbauten, in denen das Handelsgut gelagert wurde. Nur ganz wenige der [[Speicher (Gebäude)|Stadel]]<ref>Peter Morsbach: ''Kennen Sie die Regensburger Stadel?'' In: ''Regensburger Almanach 1998'' (= ''Das war Regensburg.'' Band 2). 1998, S.&nbsp;83–90.</ref> sind in einem äußerlich unberührten Zustand erhalten geblieben, der die ursprüngliche Funktion dieser wichtigen Nutzbauten einer Handelsstadt dokumentiert. An der Stelle des früheren Hafens findet man unterhalb der Steinernen Brücke den [[Salzstadel (Regensburg)|Salzstadel]] und oberhalb den [[Amberger Stadel (Regensburg)|Amberger Stadel]]. Neben diesen öffentlichen Speicherbauten „Salzstadel“, „Amberger Stadel“ und „Leerer Beutel“ ist hier der um 1580 erbaute und ehemals als Gewürzspeicher dienende große private Stadel in der ''Westnerwacht, Weintingergasse 4''<ref>Ludwig Loverde: ''Ein alter Stadel in neuem Gewand.'' In: ''Regensburger Almanach 1996.'' S.&nbsp;197–202.</ref> zu nennen. Geprägt ist das Stadtbild auch durch die so genannten Patrizierburgen und [[Geschlechterturm|Geschlechtertürme]]. Zu den Patrizierburgen gehören das ''[[Haus an der Heuport]]'' und das ''[[Goldenes Kreuz (Regensburg)|Goldene Kreuz]]'' am ''[[Haidplatz]],'' das später als Kaiserherberge für [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] diente. Weitere große Patrizierburgen sind das frühgotische [[Goliathhaus]], das [[Runtingerhaus]] und das Zandthaus. Später entstand am Haidplatz die [[Neue Waag]], eine weitere mittelalterliche Patrizier-Hausburg. Der schon 1260 entstandene [[Goldener Turm|Goldene Turm]] in der Wahlenstraße ist wohl der bekannteste der Regensburger Geschlechtertürme, mit denen die [[Patrizier]]familien ihren Reichtum und Einfluss zur Schau stellten. Ebenfalls sehenswert ist der ''[[Baumburger Turm]].'' Die [[Steinerne Brücke]] mit dem [[Brückturm]] wurde 1135 bis 1146 gebaut. Sie gehört zu den bedeutendsten Brückenbauwerken des Mittelalters und war unter anderem Vorbild für die Prager [[Karlsbrücke]].
[[Datei:Stadelweintingergasse.jpg|mini|hochkant|links|Sanierter [[Speicher (Gebäude)|Stadel]] aus dem 16. Jahrhundert in der ''Westnerwacht (Weintingergasse 4)'']]
Das [[Altes Rathaus (Regensburg)|Alte Rathaus mit dem Reichssaal]] stammt aus spätromanischer Zeit, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte umgeformt. Es war Sitz des [[Immerwährender Reichstag|Immerwährenden Reichstages]]. Der ''[[Herzogshof (Regensburg)|Herzogshof]]'' mit ''[[Römerturm (Regensburg)|Römerturm]]'', trotz seines Namens ein romanischer Wohnturm, am heutigen [[Alter Kornmarkt|''Alten Kornmarkt'']] bildete die frühere [[Königspfalz|Herzogspfalz]] der agilolfingischen Herzöge. Das um 1300 errichtete gotische ''[[Ostentor (Regensburg)|Ostentor]]'' war das Eingangstor zur Stadt von Osten. Die ''[[Historische Wurstkuchl]]'' an der Donau gilt als älteste Wurstbraterei der Welt. Das ''[[Emmeramer Tor]]'' ist ebenfalls eines der fünf erhaltenen Stadttore der um 1320 errichteten [[Stadtbefestigung Regensburg|mittelalterlichen Stadtbefestigung]] von Regensburg.
[[Datei:210704 regensburg-dachauplatz-minoritenkirche 1-480x640.jpg|mini|hochkant|Die Minoritenkirche und ein Teil des Historischen Museums (rechts) am Dachauplatz]]
In Regensburg gibt es eine Vielzahl historischer Kirchen und mehrere teils ehemalige Klöster. Die Kirche [[St. Jakob (Regensburg)|St. Jakob]] auch bekannt unter dem Namen ''Schottenkirche,'' eine romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert, leitet ihren Namen vom Kloster der irischen Benediktiner ''([[Skoten]])'' ab, zu dem sie gehörte. Der Haupteingang, das ''[[Schottenportal]]'', ist wegen seiner einzigartigen Steinmetzarbeiten weltberühmt. Die Stiftskirche und [[Basilica minor]] zu Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle ([[Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle (Regensburg)|Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle]]) wurde um 875 erbaut.
Die ursprünglich romanische, später stark barockisierte Kirche und heutige [[Pfarrkirche]] [[St. Emmeram (Regensburg)|St. Emmeram]] war früher Teil der gleichnamigen, 1803 säkularisierten [[Kloster Sankt Emmeram|Fürstabtei Sankt Emmeram]], deren Klostergebäude ab 1812 in das neu erbaute [[Schloss St. Emmeram]] integriert wurden. Sie hat den Status einer päpstlichen Basilica minor. Beachtenswert ist ebenfalls die Nebenkirche und vormalige Pfarrkirche [[St. Rupert (Regensburg)|St. Rupert]]. Die frühgotische Kirche [[St. Ulrich (Regensburg)|St. Ulrich]] beherbergt das Bistumsmuseum des Bistums Regensburg.


Der [[Regensburger Dom|Dom St. Peter]] ist das Hauptwerk der Gotik in Bayern. Vom früheren romanischen Dom hat sich noch ein Turm (Eselsturm) erhalten. Nach mehreren Vorgängerbauten dürfte der gotische Dom bald nach 1260 begonnen worden sein. Ein vorläufiger Abschluss ist mit dem Jahr 1520 anzusetzen. Von 1859 bis 1872 erfolgte erst der Ausbau der Turmhelme und der Querhausgiebel. Die letzte große Innenrenovierung fand von 1985 bis 1988 statt. Die [[Niedermünsterkirche]] dient heute als Dompfarrkirche, während die [[Stift Obermünster (Regensburg)|Obermünsterkirche]] seit dem Zweiten Weltkrieg eine Ruine ist. Aus gotischer Zeit stammt die [[St. Ignatius (Regensburg)|Bruderhauskirche St. Ignaz]] und auch die [[Dominikanerkirche St. Blasius (Regensburg)|Dominikanerkirche]] sowie [[St. Ägidien (Regensburg)|St. Ägidien]] zeigen gotische Formen. In der [[Deutschordenskommende St. Ägid (Regensburg)|Deutschordenskommende St. Ägid]] hat heute auch die [[Regierung der Oberpfalz]] ihren Sitz. Die gotische Kirche [[St. Oswald (Regensburg)|St. Oswald]] präsentiert sich heute im Inneren im Barockstil. Zu den zahlreichen Gebäuden aus dem Mittelalter, die in späteren Jahren mehrmals umgeformt wurden, gehören die [[Klosterkirche Heilig-Kreuz (Regensburg)|Klosterkirche und das Klostergebäude Heilig Kreuz]], die [[St. Leonhard (Regensburg)|ehemalige Johanniterordenskirche St.&nbsp;Leonhard]], die [[Stiftskirche St. Johann (Regensburg)|Stiftskirche St. Johann]], die [[Spitalkirche St. Katharina (Regensburg)|Spitalkirche]] in Stadtamhof sowie das [[Franziskanerkloster Regensburg|Minoritenkloster ''St. Salvator'']], in dem das [[Historisches Museum Regensburg|Historische Museum Regensburg]] untergebracht ist, und das [[Kloster Prüfening]], dessen Gebäude heute als Montessori-Grund- und Hauptschule genutzt werden.
Auf dem Neupfarrplatz sind heute die Reste der erst [[1995]] wiederentdeckten [[Synagoge]] und des mittelalterlichen Judenviertels zu sehen. Im Parkhaus an der ''Dr. Martin-Luther-Strasse'' und am ''Ernst-Reuter-Platz'' sind Reste der römischen Kastellmauern zu sehen. Das gotische ''Ostentor'' von 1300 war das Eingangstor zur Stadt von Osten. Von Touristen viel besucht ist die ''[[:Bild:270404_regensburg-historische-wurstkueche_1-480x640.jpg|Historische Wurstkuchl]]'' an der Donau, die als älteste Wurstbraterei der Welt gilt. Zwar erst [[1616]] erstmals erwähnt, soll sie auf eine Werksküche beim Bau der ''Steinernen Brücke'' zurückgehen.
[[Datei:Regensburg Gasse Dom.jpg|mini|hochkant|Blick aus der Kramgasse auf den Dom]]
[[Bild:130404_regensburg-geschlechterturm_1-480x640.jpg|thumb|right|Der Goldene Turm]]
Auch in den erst später eingemeindeten Stadtteilen befinden sich bedeutsame Sakralbauten, so hat sich die romanische [[Kreuzhofkapelle (Regensburg)|Kreuzhofkapelle]] am Ostrand der Stadt fast stilrein erhalten, während [[St. Georg (Schwabelweis)|St.&nbsp;Georg]] in Schwabelweis, [[St. Coloman (Harting)|St.&nbsp;Coloman]] in Harting, die Wallfahrtskirche [[Mariä Himmelfahrt (Dechbetten)|Mariä Himmelfahrt]] in Dechbetten sowie das [[Kloster Prüll]] zu den Bauten gehören, die in späterer Zeit umgestaltet wurden.
Geprägt ist das Stadtbild auch durch die so genannten Patrizierburgen ([[Geschlechtertürme]]) wie dem ''Haus an der Heuport'' oder dem sogar als [[:Bild:240405_kaiserherberge-haidplatz-regensburg_2-480x640.jpg|Kaiserherberge]] für [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] dienenden ''Goldenen Kreuz'' am ''Haidplatz'', der hier mit der Regensburger [[Gürtler]]tochter [[Barbara Blomberg]] einen Sohn zeugte, der als [[Don Juan d'Austria]] in die Geschichte einging.


==== Renaissance, Barock und Rokoko ====
Der 1260 entstandene Goldene Turm in der Wahlenstraße ist wohl der bekannteste der Regensburger [[Geschlechtertürme]], mit denen die [[Patrizier]]familien ihren Reichturm und Einfluss zur Schau stellten. Heute dürfen Studenten dort wohnen. Ebenfalls sehenswert der ''Baumburger Turm''. Nicht zuletzt wegen dieser das Stadtbild prägenden Türme bezeichnet man Regensburg gelegentlich als "nördlichste [[Stadt]] [[Italien]]s", während es für [[Johann Wolfgang Goethe]] die "deutscheste aller Städte" war. Am westlichen Stadtrand befindet sich das [[Kloster Prüfening]].
In der frühen [[Neuzeit]] hatte sich die Bedeutung Regensburgs zu Gunsten von Nürnberg und Augsburg bereits verringert. Die [[Renaissance]] formte das [[mittelalter]]liche Stadtbild nicht um. Ein bedeutender Bau aus dieser Zeit ist der [[Bischofshof (Regensburg)|Bischofshof]]. Unter den Sakralbauten ragt die in der [[Frührenaissance]] entstandene [[Neupfarrkirche (Regensburg)|Neupfarrkirche]] am Neupfarrplatz hervor.


Das [[Kepler Gedächtnishaus|Keplerhaus]] ist heute ein Gedächtnishaus für den in Regensburg gestorbenen Astronomen. Der [[Salzstadel (Regensburg)|Salzstadel]] wurde 1616 bis 1620 erbaut.
In der Nähe von Regensburg befinden sich die [[1842]] von dem bayrischen König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]] in Auftrag gegebene und vom bayrischen Hofarchitekten [[Leo von Klenze]] erbaute [[Walhalla]] bei [[Donaustauf]] und die [[1863]] erbaute [[Befreiungshalle]] bei [[Kelheim]].
[[Datei:Alter Kornmarkt 6 St. Joseph Regensburg-2.jpg|mini|hochkant|links|Karmelitenkirche St. Joseph]]
<br /><br />
Die [[frühbarock]]e Klosterkirche St. Matthias gehörte zur [[Kapuzinerkloster Regensburg|Klosteranlage St. Klara]] in der Ostengasse. Die Kirche [[Kapuzinerkloster Regensburg|St. Matthias]] selbst wurde 1615 geweiht und ist ein tonnengewölbter Saalbau mit frühbarocker Pilastergliederung und Doppelportal.
<br style="clear:both" />
[[Datei:4 25 Dreieinigkeitskirche Gesandtenfriedhof Regensburg Strauch 1674.jpg|mini|hochkant|Epitaph auf dem Gesandtenfriedhof]]
Eine der ersten evangelisch-lutherischen Kirchenneubauten in Bayern ist die im Auftrag der Stadt geplante und 1631 fertiggestellte protestantische [[Dreieinigkeitskirche (Regensburg)|Dreieinigkeitskirche]], eine säulenlose [[Hallenkirche]] mit [[Patronatsloge|Fürstenloge]], [[Empore]]n und 1000 Sitzplätzen. Die Innenausstattung mit dem Holzgestühl ist nach aufwändigen Renovierungen im Originalzustand erhalten. Der Nordturm der Kirche ist begehbar und bietet einen Panoramablick über die Dachlandschaft der Stadt Regensburg bis hin zur westlich hoch über der Donau gelegenen Walhalla. Auf dem Hof südlich hinter Kirche befindet sich der außergewöhnliche, mit 20 großen [[Epitaph|Barockepitaphien]] ausgestattete Friedhof von Familien ehemaliger protestantischer Botschafter von am [[Immerwährender Reichstag|Immerwährenden Reichstag]] vertretenen Fürstentümern. Auch dieser sogenannte [[Gesandtenfriedhof]] mit Grabplatten über unterirdischen Ziegelgruften und die zugehörigen barocken Grabdenkmäler werden seit Beginn des Jahres 2023 saniert.


In der Barockzeit entstanden Erweiterungsbauten für das Rathaus auf dem östlich an den Rathausplatz anschließenden Kohlenmarkt, nachdem dort 1706 der [[Marktturm Regensburg|Marktturm]] abgebrannt war. Als hochbarockes Adelspalais entstand 1731 das [[Palais Löschenkohl]], die ehemalige Kursächsische Gesandtschaft. Ebenfalls im Barock entstand ab 1720 auf dem [[Ägidienplatz (Regensburg)|Ägidienplatz]] das Neue Haus der [[Deutschordenskommende St. Ägid (Regensburg)|Deutschordenskommende]].
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
Das [[St. Michael (Regensburg)|Bürgerstift St. Michael]] entstand ursprünglich als barocke Vierflügelanlage. Die [[St. Mang (Regensburg)|Pfarrkirche St. Andreas und St. Mang]], die ehemalige Augustinerchorherrenstiftskirche, ist ein hochbarocker Saalbau mit weit sichtbarem Turm. Die Karmelitenkirche [[St. Josef (Regensburg)|St. Josef]] ist ein ebenfalls hochbarocker Kirchenbau mit prachtvoller Fassade.
Einige alte Kirchen wurden im späten Barock umgestaltet: Die Stiftskirche zu Unserer lieben Frau zur Alten Kapelle ([[Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle (Regensburg)|Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle]]) wurde um die Mitte des 18. Jahrhunderts neu ausgestattet und zählt seither zu den prachtvollsten Kirchen des [[Rokoko]] in ganz Bayern. Auch die nach der Alten Kapelle zweitälteste Kirche der Stadt, die [[Stiftspfarrkirche St. Kassian (Regensburg)|Stiftspfarrkirche St. Kassian]], präsentiert sich heute im Rokokostil. Neu im spätbarocken Stil österreichischer Architektur entstand dagegen die [[Maria-Schnee-Kapelle (Regensburg)|Maria-Schnee-Kapelle]], auch sie verfügt über eine reiche Rokokoausstattung.


==== Klassizismus ====
[[Bild:090704_regensburg-bayerisches-jazzweekend-kohlenmarkt_1-640x480.jpg|thumb|right|Bayerisches Jazzweekend 2004 - Konzert auf dem Kohlenmarkt...]]
[[Datei:R-bismarckplatz01.jpg|mini|hochkant|Präsidialpalais am Bismarckplatz]]
Zahlreich sind dann die Bauwerke des [[Klassizismus]] in Regensburg, als die Stadt in der napoleonischen Zeit wieder an Bedeutung gewann. Die [[Villa Lauser]] ist ein ehemaliges Gartenpalais das bereits im Stil des frühen Klassizismus errichtet wurde. Das [[Präsidialpalais]] am Bismarckplatz ließ der Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg 1804/05 von dem Hofarchitekten [[Emanuel Herigoyen]] errichten. Von diesem stammt auch das [[Theater Regensburg|Theatergebäude]]. Die [[Alte Wache (Regensburg)|Alte Wache]] verfügt über einen prächtigen Säulenportikus.


Klassizistische Monumente im Bahnhofsviertel sind der Obelisk für Karl Anselm von Thurn und Taxis sowie der Dorische Monopteros für das Denkmal für Johannes Kepler, beide um 1806 von Emanuel Herigoyen. Das [[Naturkundemuseum Ostbayern|Ehemalige Württembergisches Palais]] in Westernwacht und das [[Dörnbergpark|Dörnbergpalais]] stammen ebenfalls von Herigoyen. Zu den Adelpalais aus dieser Zeit gehört auch das ehemalige Palais Holnstein, ebenso wie das [[Thon-Dittmer-Palais]] mit seiner markanten Fassade. Die [[Walhalla]], außerhalb der Stadt gelegen, ist einer der wichtigsten klassizistischen Bauten in Bayern.
''' Kultur '''
* Bayerisches Jazzweekend: An einem verlängerten Wochenende jeweils im Sommer könnte man an mehreren Spielstätten in der Altstadt über 100 verschiedenen Bands, Combos und Solisten lauschen - wenn denn die Zeit reichte. Die Jury des Bayerischen Jazzinstituts sorgt in de Regel für ein hohes musikalisches Niveau.
* Tage Alter Musik
* Regensburger Tage des Schülertheaters: In drei Wochen im Juni führen etwa 20 Regensburger Schulbühnen ihre Stücke auf.


==== Historismus und Jugendstil ====
''' Freizeit '''
Das fürstliche [[Schloss St. Emmeram]] ist mit 500 Zimmern das größte bewohnte Schloss in Deutschland. Der aus dem Mittelalter stammende Bau des ehemaligen Konvents verdankt seine heutige Gestalt besonders den Umbauten im 19. Jahrhundert. Während der Marstall noch klassizistisch gestaltet wurde, entstand mit dem Abriss des alten, maroden Südflügels mit den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden des Klosters als kompletter Neubau der imposante, 150 m lange Südflügel im Stil der [[Neorenaissance]]. Die Gruftkapelle zeigt dagegen [[Neugotik|neugotische]] Formen.
[[Datei:Königliche Villa (Regensburg), Nordseite.jpg|mini|170px|Nordseite der Königlichen Villa, vom Ufer der Donauinsel ''Unterer Wöhrd'' aus gesehen.]]
Die [[Königliche Villa (Regensburg)|Königliche Villa]] am Ostrand der Altstadt entstand von 1854 bis 56 im Auftrag von König [[Maximilian II. Joseph|Maximilian II.]] im Stil der [[Perpendicular Style|englischen Gotik]] und repräsentiert den [[Maximilianstil]] in Regensburg. Das Parkhotel Maximilian, errichtet 1888–1891, ist ein dreigeschossiger palastartiger Repräsentationsbau mit Prunkfassade des Historismus im Stil des Wiener Rokokos von Julius Poeverlein. Das Gebäude für das [[Amtsgericht Regensburg]] entstand im Stil der Neorenaissance.
[[Datei:Park-Hotel Maximilian Regensburg.jpg|mini|170px|Park-Hotel Maximilian]]
Ein weiteres denkmalgeschütztes Gebäude an der [[Maximilianstraße (Regensburg)|Maximilianstraße]] ist das Café Fürstenhof, das 1911 im barockisierten [[Jugendstil]] durch [[Joseph Koch (Architekt)|Joseph Koch]] entstand.


==== Moderne ====
[[Bild:100704_regensburg-bismarckplatz-bayerisches-jazzweekend-2004_1-640x480.jpg|thumb|left|...und der Bismarckplatz (Jazzweekend 2004)]]
Bauwerke der Moderne finden sich meist außerhalb der denkmalgeschützten Altstadt. Nahe dem Hauptbahnhof steht einer der acht letzten noch erhaltenen [[Pilzkiosk]]e, der „Milchschwammerl“ genannt wird. Wichtige Bauten der Moderne hatten unterschiedliche Funktionen. Es handelte sich um Verwaltungsgebäude, wie z.&nbsp;B. das schmucklose [[Neues Rathaus (Regensburg)|Neue Rathaus]] und das Hauptzollamt in der Landshuter Straße&nbsp;6, oder es waren Hochhäuser, die nach Abriss alter Vorgängerbauten als sog. [[Punkthaus|Punkthäuser]] unter starkem Eingriff in die schutzwürdige [[Fürst-Anselm-Allee]] am südlichen Ende der [[Maximilianstraße (Regensburg)|Maximilianstraße]] errichtet wurden. Auch sakrale Bauten wurden gebaut, wie z.&nbsp;B. die Vollendung des Baus der Kirche [[St. Wolfgang (Regensburg)|St. Wolfgang]] in Kumpfmühl mit dem zugehörigen Gemeindezentrum. Der wohl bedeutendste Kulturbau der 1950er Jahre ist das 1954 nach Plänen von Heinz Hamel entstandene Gloria Film Theater in der Simadergasse in der Altstadt. Trotz eines Umbaus 1988 blieb das Gebäude und auch die Innenarchitektur von Walter Rohde als Zeugnis der damaligen Kinoarchitektur vorzüglich erhalten. Für die Infrastruktur wurden z.&nbsp;B. der Antoniussaal bei der Kirche [[St. Anton (Regensburg)|St. Anton]] und das Solarhaus Regensburg in Holzskelett-Bauweise und der [[Sender Regensburg-Ziegetsberg|Fernmeldeturm Ziegetsberg]] errichtet.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Morsbach |Hrsg=Martin Dallmeier, Herrmann Reidel, Eugen Trapp |Titel=Architektur und Kunst am Bau in der Nachkriegszeit (1949–1965) |Sammelwerk=Denkmäler des Wandels. Produktion – Technik – Soziales 1800 bis 2000 |WerkErg=Beiträge des Regensburger Herbstsymposions zur Kunst, Geschichte und Denkmalpflege vom 24. bis 26. November 2000 |Verlag=Scriptorium Verlag für Kultur und Wissenschaft |Ort=Regensburg |Datum=2003 |ISBN=3-9806296-4-3 |Seiten=41 f.}}</ref> Prominent am Ufer der Donau nahe der [[Eiserne Brücke (Regensburg)|Eisernen Brücke]] steht das [[Haus der Bayerischen Geschichte: Museum|Museumsgebäude]] für das Haus der Bayerischen Geschichte.


=== Parks ===
* Bürgerfest: findet alle zwei Jahre statt.
{{Siehe auch|Sehenswürdigkeiten in Regensburg#Alleengürtel}}
* [[Dult]]: zweimal jährlich. Berühmt ist der Blick vom [[Riesenrad]] auf Altstadt und Donau.
Regensburg verfügt über einen die Altstadt fast vollständig umschließenden Grüngürtel, in den die nach Abbruch der Stadtmauer beginnenden Straßenbaumaßnahmen im 19.&nbsp;Jahrhundert und die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Neubauten am südlichen Ende der Maximilianstraße im 20.&nbsp;Jahrhundert einige Lücken gerissen haben.<ref>Peter Morsbach, Hermann Hage, Hanna Specht: ''Der zeitlose Augenblick'' (= ''Regensburgs erster Stadtfotograf Christoph Lang 1937 bis 1959.'' Band 2). Morsbach Verlag, Regensburg 2020, ISBN 978-3-96018-090-6, S. 126 ff.</ref><ref>Hubert Kernl: ''Die baulichen Folgen des Reichsdeputationshauptschlusses und das Ende des Reichstages für Regensburg.'' In: Reichsstadt und Immerwährender Reichstag (1663–1806) (= Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv und Hofbibliothek [Hrsg.]: ''Thurn-und-Taxis-Studien.'' Band 20, {{ISSN|0563-4970}}). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 2001, ISBN 3-7847-1522-2, S. 223–234.</ref> Der Grüngürtel endet im Westen beim [[Herzogspark]] und im Osten beim [[Liste von Plätzen und Alleen in der Altstadt von Regensburg#Liste der Plätze V, W, Z|Villapark]] jeweils an der Donau. Er entstand 1779–1782 nach Anregung und auf Kosten von [[Karl Anselm von Thurn und Taxis]]. Er trägt deshalb den Namen [[Fürst-Anselm-Allee]] und entstand zunächst als zweireihige Baumallee auf dem Gelände vor den maroden Befestigungsanlagen der Stadt (Stadtmauer, Stadtgraben, [[Zwinger (Architektur)|Zwinger]] mit Zwingermauer), die erst Laufe des 19. Jahrhunderts abgebrochen wurden. Ein nach Abbruchmaßnahmen vor dem [[Peterstor (Regensburg)|Peterstor]] entstandenes Areal im Süden, das bis 1809 vom Vizepräsidenten des Landesdirektoriums [[Kaspar Maria von Sternberg]] als Botanischer Garten mit Gartenpalais genutzt worden war, wurde 1813 von [[Karl Alexander von Thurn und Taxis]] aufgekauft. Auf diesem Gelände entstand im Laufe der Folgejahre unter dem Einfluss der Fürstin [[Therese zu Mecklenburg|Therese von Thurn und Taxis]] der Schlosspark der Fürsten von [[Thurn und Taxis]].<ref>Richard Strobel: ''Die Fürst-Anselm-Allee.'' In: ''Reichsstadt und Immerwährender Reichstag (1663–1806)'' (= Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv und Hofbibliothek [Hrsg.]: ''Thurn-und-Taxis-Studien.'' Band 20, {{ISSN|0563-4970}}). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 2001, ISBN 3-7847-1522-2, S. 155–163.</ref>
* Weihnachtsmarkt (Christkindl-Markt) im Dezember.
* Die ostbayerische Verbrauchermesse DONA mit mehreren Sonderausstellungen findet im zweijährigen Turnus im März/April statt.


Bemerkenswerte Parks im Einzugsbereich der Altstadt sind der Herzogspark, der Villapark, der [[Dörnbergpark]] und der [[Stadtpark Regensburg|Stadtpark]]. Am Oberen Wöhrd befindet sich der ''Inselpark''. Die größte Grünanlage, der [[Donaupark (Regensburg)|Donaupark]] mit den [[Schillerwiese (Regensburg)|Schillerwiesen]], liegt im Westen an der Donau nahe der [[Westheimsiedlung]]. Dort befinden sich auch das [[Westbad (Regensburg)|Westbad]] und der [[Baggersee (Regensburg)|Westbadweiher]]. Weitere Parks südlich der Donau sind der ''Königswiesener Park'', der ''Georg-Hegenauer-Park'', der ''Charlotte-Brandis-Park'', die ''Grünanlagen der Universität'' und der ''Ostpark'' an der Landshuter Straße, ein ehemaliger [[Appell (Militär)|Exerzierplatz]]; nördlich der Donau liegen der ''Albert-Schweitzer-Park'', der ''Aberdeen-Park'' und der ''Tempe-Park''.
<br /><br /><br /><br /><br />

An der Frankenstraße befindet sich der eigentümliche [[Max-Buchhauser-Garten]] mit seinen [[grotesk]]en Skulpturen. Beliebtes Spaziergebiet sind die [[Winzerer Höhen]] mit gutem Ausblick auf die Stadt und der Möglichkeit der Weiterwanderung auf die [[Tremmelhauserhöhe]] und zum Biergarten in [[Pettendorf|Adlersberg]]. Weitere beliebte Ausflugsgebiete im Stadtgebiet sind die Wanderungen von Keilberg aus, der Burgweintinger Wald sowie der Max-Schultze-Steig am westlichen Donauufer.

=== Schutzgebiete ===
Im Stadtgebiet gibt es vier [[Naturschutzgebiete in Deutschland|Naturschutzgebiete]], ein [[Landschaftsschutzgebiet]], drei [[FFH-Gebiet]]e und mindestens zehn vom [[Bayerisches Landesamt für Umwelt|Bayerischen Landesamt für Umwelt]] ausgewiesene [[Geotop]]e (Stand August 2016).

'''Naturschutzgebiete'''
* [[Am Keilstein]]
* [[Naturschutzgebiet Brandlberg|Brandlberg]]
* [[Max-Schultze-Steig]]
* [[Südöstliche Juraausläufer bei Regensburg]]

{{Siehe auch|Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Regensburg|Liste der Landschaftsschutzgebiete in der Stadt Regensburg}}
{{Siehe auch|Liste der FFH-Gebiete in der Stadt Regensburg|Liste der Geotope in Regensburg}}


=== Sport ===
=== Sport ===
==== Alpinsport ====
Die [[Sektion Regensburg des Deutschen Alpenvereins]] unterhält das DAV-Kletterzentrum Regensburg sowie einige [[Alpenhütten]]. Sie ist größter Sportverein der Stadt Regensburg, die [[Liste der Sektionen des Deutschen Alpenvereins|zehntgrößte DAV-Sektion]] und einer der [[Liste der mitgliederstärksten Sportvereine|größten Sportvereine Deutschlands]] auf Rang 32.


==== American Football ====
* Regensburg-Marathon: Mit über 7.000 Teilnehmern einer der zehn größten Stadtmarathons in Deutschland (am Sonntag nach Christi Himmelfahrt)
''Regensburg Phoenix'' spielen [[American Football]] 2023 in der 2. Bundesliga [[German Football League 2|GFL2]].<ref>{{Internetquelle |url=https://regensburg-phoenix.com/league/2-bundesliga/ |titel=2. Bundesliga – Regensburg Phoenix |sprache=de |abruf=2022-12-22}}</ref> Das Team ging aus dem ehemaligen Bundesligisten [[Regensburg Royals]] hervor.
* Regensburg Triathlon: Kurz- und Jedermann-Distanz (alljährlich am zweiten Sonntag im August)
* Arber Radmarathon: Über 5.000 Teilnehmer auf unterschiedlich anspruchsvollen Strecken bis 250 Kilometer von Regensburg in den Bayerischen Wald und zurück (alljährlich am letzten Sonntag im Juli)
* Der [[SSV Jahn Regensburg|SSV Jahn 2000 Regensburg]] spielt im Fußball derzeit (Saison 2004/05) in der dritthöchsten Spielklasse ([[Regionalliga]] Süd) nach einem einjährigen Ausflug in die [[2. Bundesliga (Fußball)|2. Bundesliga]] (Saison 2003/04).
* Der [[Freier TuS Regensburg]] spielt im Fußball derzeit (Saison 2004/05) in der fünfthöchsten Spielklasse ([[Landesliga]] Mitte).
* Der [[Eisbären Regensburg|EV Regensburg]] (die Eisbären) spielt derzeit 2. Bundesliga Eishockey.
* Der [[EHC Regensburg]] (die Spiders) spielt im Eishockey derzeit in der Bezirksliga.
* Die [[Regensburg Legionäre]] (SV Schwabelweis) spielen im Baseball derzeit in der höchsten Spielklasse, der Bundesliga Süd.


== Persönlichkeiten ==
==== Badminton ====
Der [[DJK SB Regensburg]] spielte in der Saison 2016/17 in der Bayernliga.<ref>{{Internetquelle |url=http://djksb-badminton-regensburg.de/wordpress/ |titel=DJK SB Regensburg I schafft den Aufstieg in die Bayernliga |hrsg=DJK-SB Badminton |datum=2015-05-26 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161031003309/http://djksb-badminton-regensburg.de/wordpress/ |archiv-datum=2016-10-31 |abruf=2024-01-09}}</ref> [[Fortuna Regensburg]], bis zur [[Badminton-Bundesliga 2008/09|Saison 2008/09]] in der [[Badminton-Bundesliga|Bundesliga]] und [[Badminton-Bundesliga 1989/90|1990]] [[Deutsche Badminton-Mannschaftsmeisterschaft|Deutscher Meister]], spielt heute in der Bezirksliga.<ref>{{Internetquelle |url=https://badminton-djk-regensburg-nord.de/ |titel=DJK Regensburg Nord e.&nbsp;V. Badminton |werk=badminton-djk-regensburg-nord.de |datum=2015-05-26 |abruf=2024-01-09}}</ref>


==== Baseball ====
[[Bild:240405_ehrenbild-papst-benedikt-dom-regensburg_1-640x480.jpg|thumb|180px|right|Ehrenbild für Papst Benedikt XVI. im Regensburger Dom]]
Die [[Regensburg Legionäre|Buchbinder Legionäre]] spielen seit 1993 in der [[Baseball]]-Bundesliga. In den Jahren 2008 und 2010 bis 2013 wurden die Legionäre [[Liste der deutschen Baseballmeister|Deutscher Meister]]. Ihre Spielstätte ist die [[Armin-Wolf-Arena]], das größte Baseballstadion Deutschlands. In Regensburg wurden Spiele der [[Baseball-Weltmeisterschaft 2009]], der [[World Baseball Classic 2013 – Qualifikation]] und der [[Baseball-Europameisterschaft 2014]] ausgetragen.


==== Eishockey ====
Mit der Stadt Regensburg sind u. a. folgende Personen verbunden:
Die [[Eisbären Regensburg]] spielten bis 2022 in der drittklassigen [[Eishockey-Oberliga|Oberliga Süd]] und stiegen zur Saison 2022/23 in die [[DEL2]] auf. Bis zur Insolvenz im Jahr 2009 spielte die Mannschaft in der [[2. Eishockey-Bundesliga]]. Beim EV Regensburg – aus dem die Eisbären Regensburg ausgelagert wurden – sind in der Eishockeyabteilung die Nachwuchsmannschaften, die Amateurmannschaft des EVR und Hobbymannschaften angesiedelt. Beim EVR gab es früher eine Damen-Eishockeymannschaft.
Der [[EHC Regensburg]]<ref>[https://www.ehcregensburg.de/verein/geschichte.html ''Geschichte – EHC Regensburg.''] In: ''ehcregensburg.de'', abgerufen am 20. Januar 2021.</ref> spielt – mit einer Unterbrechung der Teilnahme am Ligenspielbetriebs zwischen 2012 und 2015 – in der [[Eishockey-Bezirksliga Bayern|Bezirksliga Ost]]. Beide Mannschaften spielen in der 1998 im Stadtosten neu errichteten [[Donau-Arena]], die das alte [[Eisstadion an der Nibelungenbrücke]] ersetzte.


==== Fußball ====
* Heilige: [[Erhard von Regensburg]], [[Emmeram]], [[Wolfgang von Regensburg]]
[[Datei:Westtribüne 2.JPG|mini|Jahnstadion Regensburg, Stadion des SSV Jahn Regensburg]]
* Papst [[Benedikt XVI. (Papst)|Benedikt XVI.]]
In der [[2. Fußball-Bundesliga 2024/25|Saison 2024/25]] tritt der [[SSV Jahn Regensburg]] in der [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]] an; Spielstätte ist das [[Jahnstadion Regensburg (2015)|Jahnstadion Regensburg]]. Die zweite Mannschaft von Jahn Regensburg spielt aktuell in der fünftklassigen [[Fußball-Bayernliga|Bayernliga]], ebenso wie der [[SV Fortuna Regensburg]]. Die Frauenmannschaft des [[SC Regensburg]] spielte in den Spielzeiten [[2. Frauen-Bundesliga 2006/07|2006/07]] und [[2. Frauen-Bundesliga 2007/08|2007/08]] in der [[2. Frauen-Bundesliga|2. Bundesliga]].
* [[Josef Achmann]]
* [[Albertus Magnus]]
* [[Albrecht Altdorfer]]
* [[Johannes Aventinus]]
* [[Berthold von Regensburg]]
* [[Barbara Blomberg]]
* [[Georg Britting]]
* [[Don Juan D'Austria]]
* [[Alfons Goppel]]
* [[Friedrich Melchior Grimm]]
* [[Johannes Kepler]]
* [[Konrad von Megenberg]]
* [[Hans Ulrich von Schaffgotsch]]


==== Handball ====
Die Frauen des [[ESV 1927 Regensburg]] spielten seit dem Aufstieg in die [[Handball-Regionalliga (Frauen) 2008/09|Regionalliga 2008]] ununterbrochen in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, zuletzt in der [[3. Liga Frauen (Handball) 2020/21|Saison 2020/2021]]. Im Mai 2021 konnten sie aus der 3. Liga in die [[2. Handball-Bundesliga (Frauen)|2. Bundesliga]] aufsteigen.

Die Männer der SG Regensburg<ref>{{Internetquelle |url=https://sg-regensburg.de/ |titel=SG Regensburg |sprache=de-DE |abruf=2023-04-01}}</ref> spielen unter dem Namen „Regensburg Adler“ in der viertklassigen [[Handball-Regionalliga Bayern|Regionalliga Bayern]].

==== Leichtathletik ====
Die [[LG Telis Finanz Regensburg]] zählt zu den erfolgreichsten Leichtathletikvereinen in Deutschland.

==== Radsport ====
Neben dem Veloclub Ratisbona, der als einer der größten Radsportvereine in Bayern Ausrichter des bekannten [[Arberradmarathon]]s ist, kümmert sich unter anderem der RSC88 Regensburg seit 1988 um ambitionierte Mountainbiker und [[Radrennfahrer]] in Regensburg. [[Deutschland Tour 2007|2007]] war Regensburg zum zweiten Mal nach [[Deutschland-Rundfahrt 1950|1950]] Etappenzielort der ''[[Deutschland Tour]],'' des wichtigsten internationalen [[Straßenradsport|Radrennens]] auf deutschem Boden. Seit 2009 gibt es einen weiteren Radsportverein, das Biketeam Regensburg e.&nbsp;V., der ebenfalls knapp 600 Mitglieder zählt. Das Biketeam zeichnet auch für die ''Welt-Kult-Tour'' verantwortlich,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.weltkulttour.de/ |titel=Welt-Kult-Tour Regensburg – Start |werk=weltkulttour.de |abruf=2020-05-27}}</ref> eine Breitensportveranstaltung, die stets am letzten Wochenende der bayerischen Sommerferien im Radsportkalender zu finden ist. Aktiv ist auch insbesondere eine Mountainbikejugend, die ab 2021 ein eigenes Mountainbikerennen im Rahmen des Jura-MTB-Cups plant.<ref>{{Internetquelle |url=https://juracup.de/ |titel=Jura MTB Cup |werk=juracup.de |abruf=2020-05-27}}</ref>

==== Rugby ====
Der Rugby Club Regensburg 2000 stieg 2015 in die 2. [[Rugby]]-Bundesliga auf.<ref>Johannes Liedl: [https://www.mittelbayerische.de/sport/regional/regensburg-nachrichten/rugby-club-ist-am-ziel-seiner-traeume-21524-art1246866.html ''Rugby-Club ist am Ziel seiner Träume.''] In: ''Mittelbayerische Zeitung.'' 18.&nbsp;Juni 2015.</ref> Der Verein veranstaltet jährlich Turniere mit internationaler Beteiligung. Die Frauenmannschaft des RCR 2000 tritt in der Disziplin [[7er-Rugby]] an. 2008/09 wurde der Verein erstmals Bayerischer Meister.<ref>{{Webarchiv |url=http://regensburg-rugby.de/rcr-holt-sich-den-meistertitel/ |text=''RCR holt sich den Meistertitel.'' |wayback=20200102062206}} Vereinshomepage des Rugby Club Regensburg, 24. Mai 2015, abgerufen am 6. Oktober 2019.</ref>

==== Tennis ====
Die Damenmannschaft des [[TC Rot-Blau Regensburg]] spielt seit 2015 als ''Eckert-Tennis-Team'' in der [[Tennis-Bundesliga (Damen)|1. Bundesliga]]. 2016 wurde sie erstmals Deutscher Mannschaftsmeister und konnte den Titel sowohl 2017 als auch 2018 verteidigen.<ref>{{Internetquelle |autor=Sabine Gerke-Hochdörfer |url=https://www.damen-tennisbundesliga.de/ |titel=Hattrick für Regensburg, Hamburg und Ludwigshafen steigen ab |werk=damen-tennisbundesliga.de |datum=2018-06-10 |abruf=2018-06-26}}</ref> Derzeit gehören unter anderem die Topspielerinnen [[Julia Görges]], [[Karolína Plíšková]] oder [[Angelique Kerber]] (von September 2016 bis Juli 2017 [[Tennisweltrangliste#Damen-Weltrangliste|Weltranglistenerste]]) zum Kader.<ref>{{Internetquelle |url=http://eckert-tennis-team.de/ |titel=Eckert-Tennis-Team |werk=eckert-tennis-team.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190205142803/http://eckert-tennis-team.de/ |archiv-datum=2019-02-05 |abruf=2019-06-02}}</ref>

==== Weitere Sportarten ====
* Der älteste Sportverein in Regensburg ist die Regensburger Turnerschaft, die 1928 aus dem Zusammenschluss des 1861 gegründeten Turnvereins, dem Turnerbund Jahn und dem Männerturnverein hervorging.
* Der Billardclub Regensburg spielt in der Disziplin [[Dreiband]] in der 2. Bundesliga.
* Im Schach ist der SC Bavaria Regensburg von 1881 in der 2. Bundesliga Ost,<ref>[https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=2blo ''Bundesliga Ergebnisdienst''] auf der Website des Deutschen Schachbundes. Abgerufen am 2. August 2023.</ref> die Schachabteilung der SG Post/Süd Regensburg in der Oberliga Bayern vertreten.<ref>[https://www.ligamanager.schachbund-bayern.de/bsb/ergebnisse/spielplan.htm?ligaId=2040 ''Ligamanager''] des Bayerischen Schachbundes. Abgerufen am 2. August 2023.</ref>
* Der Boule-Club Ratisbonne, beheimatet im Stadtpark, spielt mit seiner ersten Mannschaft in der [[Pétanque]]-Bayernliga.<ref>[https://www.ratisbonne.de/ ''Club Ratisbonne.''] In: ''ratisbonne.de'', abgerufen am 1. Dezember 2020.</ref>
* Der Ringerverein 1. AC Regensburg kämpft in der Bezirksliga Niederbayern/Oberpfalz.
* Die Regensburger Turnerschaft sowie der Tanzclub Blau-Gold Regensburg sind mit ihren Latein- und Standardpaaren bis in den höchsten bundesweiten Klassen (A/S) vertreten.
* Die Orientierungslaufgemeinschaft (OLG) Regensburg gehört zu den drei größten [[Orientierungslauf]]vereinen Deutschlands und stellt eine Vielzahl bayerischer Meister, sowie einige Podestplätze deutschlandweit.<ref>{{Internetquelle |url=https://olg.primuladigital.de/der-verein/ |titel=Der Verein / Über die OLG Regensburg – OLG Regensburg.de |werk=OLG Regensburg.de |abruf=2020-07-31}}</ref>
* Die [[Roller Derby|Roller-Derby]]-Mannschaft ''Rolling Rat Pack'' im [[ESV 1927 Regensburg]] ist nach der Saison 2019 in die 2. Bundesliga aufgestiegen.<ref>{{Internetquelle |url=https://derbyposition.com/de/ranking/rdd-bundesliga/2019/3B/ |titel=Deutsche Roller Derby Bundesliga 2019: Tabelle 3. Bundesliga Süd |werk=derbyposition.com |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190619201557/https://derbyposition.com/de/ranking/rdd-bundesliga/2019/3B/ |archiv-datum=2019-06-19 |abruf=2019-11-22}}</ref>

==== Inklusion ====
2021 bewarb sich die Stadt als [[Special Olympics World Summer Games 2023#Host Town Program|Host Town]] für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der [[Special Olympics World Summer Games 2023]] in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für [[Special Olympics Tschechien]] ausgewählt.<ref>{{Internetquelle |autor=Special Olympics |url=https://assets.berlin2023.org/55/e4/a0f44d7c4f55a31e659a85db2a11/230306-zuteilung-delegationen-webseite.pdf |titel=Host Towns |hrsg=Special Olympics |datum=2023-03 |format=PDF |sprache=de |abruf=2023-05-13}}</ref> Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berlin2023.org/de/engagement/hosttown |titel=Host Town Program |sprache=de |abruf=2023-05-13}}</ref>

=== Freizeit ===
An der Donau bestehen Badestellen an der [[Schillerwiese (Regensburg)|Schillerwiese]], in [[Reinhausen]] und an den Steinstufen in [[Schwabelweis]]. Mit dem Hallenbad, dem Wöhrdbad und dem [[Westbad (Regensburg)|Westbad]] gibt es darüber hinaus drei Schwimmbäder.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg.de/leben/sport-u-freizeit/sport-und-freizeitangebote/bademoeglichkeiten |titel=Bademöglichkeiten |abruf=2024-09-19}}</ref> Im Sportpark Ost entsteht momentan ein weiteres Hallenbad, das im ersten Halbjahr 2025 eröffnet werden soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.das-stadtwerk-regensburg.de/wir-bauen-fuer-sie/detail/sportparkost |titel=Sportpark Ost |abruf=2024-09-19}}</ref>

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
Das Regensburger Kulturleben bietet einige herausragende, regelmäßige Veranstaltungen: zweimal im Jahr –&nbsp;Anfang Mai und Ende August&nbsp;– treffen sich die Regensburger zu ihrem Volksfest, der [[Regensburger Dult]]. Das Bürgerfest in der gesamten Altstadt findet alle zwei Jahre an einem langen Wochenende im Sommer statt und zieht weit über 100.000 Besucher an. Ebenfalls im Zweijahresintervall ist Ende März und Anfang April die neuntägige Donauausstellung (DONA) mit vielen Sonderausstellungen zu sehen. Jeweils am zweiten Juliwochenende treffen sich Ritter, Gaukler und Spielleute beim Regensburger Spectaculum, einem Mittelaltermarkt, unter den Bögen der Steinernen Brücke auf der Jahninsel. Jeden Juni findet in Stadtamhof das Oberpfälzer MundArt-Festival statt. Im Dezember folgen die Weihnachtsmärkte, wie der [[Christkindlmarkt]] auf dem [[Neupfarrplatz]] rund um die [[Neupfarrkirche (Regensburg)|Neupfarrkirche]] oder [[Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis]]. Seit 1987 findet auf der Jahninsel jedes Jahr im Sommer das Jahninselfest statt – ein mittlerweile oberpfalzweit bekanntes Jugendkulturfest mit Live-Musik, Kleinkunst und Kinderprogramm.

Die größte Regensburger Sportveranstaltung ist der [[Regensburg-Marathon]] am Sonntag nach [[Christi Himmelfahrt]]. Mit über 1000 Marathon- und über 3000 Halbmarathonfinishern gehört er zu den 20 größten Stadtmarathons in Deutschland. Am zweiten Sonntag im August folgt der Regensburg [[Triathlon]] über Kurz- und Jedermann-Distanz. Ebenfalls im August findet seit 2010 der Triathlon „[[Ironman Regensburg]]“ über die Langdistanz statt. Der [[Arberradmarathon]] führt am letzten Sonntag im Juli mehr als 6000 Teilnehmer auf unterschiedlich anspruchsvollen Strecken von bis zu 250 Kilometer Länge von Regensburg in den [[Bayerischer Wald|Bayerischen Wald]] und zurück.

Einmal im Jahr findet das Regensburger Uni Salsa Camp statt. Dort treffen jedes Jahr internationale Größen aus der Salsaszene sowie Teilnehmer aus dem kompletten Bundesgebiet ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://salsacamp.de/ |titel=Uni Salsa Camp, Salsakongress an der Uni Regensburg |werk=salsacamp.de |abruf=2015-02-28}}</ref>

Die [[Traumfabrik (Showtheater)|Traumfabrik]] ist ein Showtheater aus Regensburg, das jährlich Bühnenshows im [[Auditorium maximum|Audimax]] der [[Universität Regensburg]] zeigt, individuelle Showkonzepte für Firmen und Institutionen und seit 1983 ein jährliches Workshop-Festival im Bereich Kunst, Kultur und Bewegung in Regensburg anbietet.<ref>{{Internetquelle |autor=Traumfabrik GmbH & Co. KG |url=https://www.traumfabrik.de/de/ueber-uns/tf-ueberuns.php |titel=Über uns |abruf=2017-03-09}}</ref>

Seit 2003 findet jährlich die [[donumenta]] statt.

=== Dialekt ===
Regensburg gehört zum [[bairisch]]en Sprachraum, der den größten Teil Bayerns (auch [[Altbayern]] genannt), aber auch den größten Teil [[Österreich]]s und [[Südtirol]] umfasst.<ref>{{Internetquelle |url=https://stifterhaus.at/index.php?id=123 |titel=Oberösterreich im bairischen Sprachraum |hrsg=[[Adalbert-Stifter-Institut]] des Landes Oberösterreich |abruf=2020-06-23}}</ref> Die in Regensburg übliche Dialektvariante ist Teil des [[Mittelbairisch]]en.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mittelbayerische.de/bayern/dialekt/z-rengschbuag-redt-ma-anderscht-21710-art811855.html |titel=Z’ Rengschbuag redt ma anderscht |werk=[[Mittelbayerische Zeitung]] |hrsg=Mittelbayerischer Verlag |datum=2012-07-27 |abruf=2020-06-23}}</ref> In einem 2019 veröffentlichten Bericht wird eingeschätzt, dass die Hälfte der 12 Millionen Einwohner Bayerns [[bairische Dialekte]] spricht.<ref>{{Internetquelle |autor=Annette Holtmeyer |url=https://www.planet-wissen.de/kultur/brauchtum/bayerische_traditionen/bairisch-dialekt-100.html |titel=Bairisch – Vom Aussterben bedrohter Dialekt? |werk=[[Planet Wissen]] |hrsg=[[Westdeutscher Rundfunk Köln]] |datum=2019-07-23 |abruf=2020-06-23}}</ref> Mit Bezug auf Dialekte kann Regensburg auf eine reiche Geschichte zurückblicken und hat noch heute eine hohe Sprachkultur. Das weltweit älteste Wörterbuch, das einem Dialekt gewidmet ist, könnte das von [[Johann Ludwig Prasch]] sein. Sein 1689 in Regensburg veröffentlichtes ''{{lang|la|Glossarium Bavaricum}}'' besteht aus rund 500 Wörtern im Dialekt des Regensburger Bairisch.<ref>{{Literatur |Autor=Ludwig Zehetner |Titel=Das bairische Dialektbuch |Auflage=1. |Verlag=C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung |Ort=München |Datum=1985 |ISBN=3-406-30562-8 |Seiten=211–216 |Online=[https://core.ac.uk/download/pdf/11554291.pdf#page=211 core.ac.uk] |Format=PDF |KBytes=19800 |Abruf=2020-06-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Johann Ludwig Prasch |url=https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10888807_00005.html |titel=Glossarium Bavaricum |werk=[[Bayerische Staatsbibliothek]] digital |hrsg=[[Münchener Digitalisierungszentrum]] Digitale Bibliothek |abruf=2020-06-23}}</ref>

Das Regensburger Bauerntheater bringt seit über 90 Jahren bairische Theaterstücke auf die Bühne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg-bayern.de/kultur/theater-kleinkunstbuehnen/bauerntheater/ |titel=Das Regenburger Bauerntheater – Hubertushöhe |werk=regensburg-bayern.de |abruf=2020-06-23}}</ref> Unter Regie von [[Joseph Berlinger]] hat das Theaterstück ''Mei Fähr Lady,'' in dem es um drei Schüler geht, die einen Bairisch-[[Crashkurs]] besuchen, schon über 300 Aufführungen im Turmtheater Regensburg erlebt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburgerturmtheater.de/mei-faehr-lady/ |titel=Mei Fähr Lady |werk=regensburgerturmtheater.de |hrsg=Kulturturm Regensburg e.&nbsp;V. |abruf=2020-06-23}}</ref> Die Rolle des Dialekt-Professors wird gespielt vom Honorarprofessor für Bairische Dialektologie an der Universität Regensburg [[Ludwig Zehetner]].

Manfred Rohm, dessen Pseudonym Sepp Grantelhauer dem bairischen Verb ''granteln'' (meckern) entstammt, schreibt eine wöchentliche satirische Kolumne auf Bairisch für die ''Regensburger Rundschau''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mittelbayerische.de/anzeigen/rundschau/ |titel=Regensburger Rundschau |hrsg=Mittelbayerischer Verlag |abruf=2020-06-23}}</ref>

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft ===
Der wirtschaftliche Aufschwung Regensburgs nach dem Zweiten Weltkrieg begann relativ spät. Die Gründung der [[Universität Regensburg|Universität]] 1962 und auch das Vorhandensein einer [[Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg|Fachhochschule]] bildeten die Grundlage für eine sehr dynamische wirtschaftliche Entwicklung, gestärkt durch die Ansiedlung einer Reihe von [[Großunternehmen]]. Die Arbeitslosenquote lag im Januar 2008 mit 5,0 % unter dem bayerischen Landesdurchschnitt. So erreicht Regensburg heute die zweithöchste [[Arbeitsplatzdichte]] unter allen [[Großstadt|Großstädten]] in [[Deutschland]] nach [[Frankfurt am Main]] mit 760 je 1000 Einwohnern.<ref name="SPON-672206">{{Internetquelle |autor=Friederike Ott |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/desastroese-geldnot-klamm-klammer-kommunen-a-672206.html |titel=Desaströse Geldnot: Klamm, klammer, Kommunen |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2010-01-19 |abruf=2015-02-28}}</ref> Die im Verhältnis zu den Hauptwohnsitzen hohe Zahl von 105.142 (Stand: 2012) sozialversicherten Beschäftigten folgt aus den starken Pendlerströmen aus dem Umland und führt zu einem hohen [[Bruttoinlandsprodukt]] der Stadt. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner belief sich 2013 auf 71.576&nbsp;Euro, was deutschlandweit Platz 5 bedeutet.<ref name="iwkoeln-119810">{{Internetquelle |url=http://www.iwd.de/artikel/gross-ist-nicht-gleich-stark-119810/ |titel=Groß ist nicht gleich stark |werk=iwkoeln.de |datum=2013-08-01 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130803162452/http://www.iwkoeln.de:80/de/infodienste/iwd/archiv/beitrag/wirtschaftskraft-der-staedte-gross-ist-nicht-gleich-stark-119810 |archiv-datum=2013-08-03 |abruf=2015-02-28}}</ref> Im ''[[Prognos|Prognos Zukunftsatlas]] 2007,'' der 439 Kreise und kreisfreie Städte in Deutschland nach ihrer Stärke und Dynamik miteinander vergleicht, zählt Regensburg auf Platz 5 zu den acht „Top-Regionen mit Zukunftschancen“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.prognos.com/Zukunftsatlas-2007-Regionen.173.0.html |titel=Prognos Zukunftsatlas 2007 |werk=Prognos |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140204121929/http://www.prognos.com/Zukunftsatlas-2007-Regionen.173.0.html |archiv-datum=2014-02-04 |abruf=2015-12-16}}</ref> Im Zukunftsatlas des Jahres 2013 erreichte die Stadt Rang 7 und wurde als „dynamischste Stadt“ Deutschlands bewertet, in der die beste Entwicklung der vergangenen zehn Jahre stattfand.<ref name="focus-1422672">{{Internetquelle |url=http://www.focus.de/fotos/fette-jahre-fuer-regensburg-die-beste-entwicklung-der-letzten-10_mid_1422672.html |titel=Fette Jahre für Regensburg: Die bayerische Stadt verzeichnete laut Prognos die beste Entwicklung der vergangenen zehn Jahre. Am zehntstärksten Zukunftsstandort Deutschlands findet die Bewohner eine ausgezeichnete Arbeitsmarktsituation vor |werk=[[Focus Online]] |datum=2013-11-11 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150813012811/http://www.focus.de/fotos/fette-jahre-fuer-regensburg-die-beste-entwicklung-der-letzten-10_mid_1422672.html |archiv-datum=2015-08-13 |abruf=2015-02-28}}</ref> Beim [[Zukunftsatlas|Zukunftsatlas 2016]] belegte die Stadt Platz 11.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.prognos.com/zukunftsatlas-map/16/ |titel=Zukunftsatlas 2016 |werk=prognos.com |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180104013728/https://www.prognos.com/zukunftsatlas-map/16/ |archiv-datum=2018-01-04 |abruf=2018-03-24}}</ref>

Seit 1903 wird in kleinen Mengen Braunkohle im Tagebau abgebaut.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.roesl.de/Standorte/Friedrich-Zeche-Regensburg |text=''Friedrich-Zeche Regensburg.'' |wayback=20180317030342}} In: ''roesel.de'', abgerufen am 1. November 2018.</ref>

2005 arbeiteten 75 der abhängig Beschäftigten in der [[Land- und Forstwirtschaft]], 30.387 im [[Verarbeitendes Gewerbe|verarbeitenden Gewerbe]], 2.458 im [[Baugewerbe]], 11.365 im [[Handel]], 4.607 für [[Verkehr]] und [[Nachrichtenübermittlung]], 3.220 im [[Kreditwesen|Kredit-]] und [[Versicherungswesen|Versicherungsgewerbe]], 32.844 im Sektor [[Dienstleistungen]] und 6.147 in den [[Verwaltung]]en der ansässigen [[Gebietskörperschaft (Deutschland)|Gebietskörperschaften]]. 1.192 Personen arbeiten in sonstigen Bereichen. Das verarbeitende Gewerbe hat seine Schwerpunkte in [[Automobilbau]] und -[[Automobilzulieferer|zulieferung]], in der [[Elektrotechnik]], in der [[Mikroelektronik]] und im [[Maschinenbau]].

Außerdem ist Regensburg seit 2006 Sitz der Geschäftsstelle des bayerischen ''Cluster [[Sensorik (Technik)|Sensorik]]''. Die vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Regensburg initiierte Strategische Partnerschaft Sensorik e.&nbsp;V. ist ein Technologie-Netzwerk mit über 30 Mitgliedern aus dem Bereich Sensorik im Raum Ostbayern.
[[Datei:Continental Automotive, Regensburg.jpg|mini|Continental Automotive]]
Zu den bedeutendsten Firmen der Stadt gehören heute [[Bayernwerk]], [[BMW-Werk Regensburg|BMW]], [[VDO Automotive|Continental Automotive]], [[Vitesco Technologies]], [[Siemens]], [[Infineon]], [[Ams-Osram]], [[Maschinenfabrik Reinhausen]], [[BSH Hausgeräte]], [[Schneider Electric]], die [[SGB-SMIT|SGB-SMIT Holding]], die [[Deutsche Telekom]] und [[Andritz AG|Andritz]]. Nahe in [[Neutraubling]] ist die [[Krones AG]].

Außerdem war Regensburg der Standort der ältesten [[Zucker]]fabrik Bayerns; das 1899 gegründete Werk gehörte zur [[Südzucker]]&nbsp;AG und wurde Ende 2007 stillgelegt.

Die Ansiedlung von Zukunftsbranchen wird durch die Stadt aktiv gefördert. Im Fokus stehend dabei die Bereiche [[Energietechnik]], [[Biotechnologie]], [[Informationstechnik|IT]] und [[Sensorik (Technik)|Sensorik]]. Einrichtungen wie der [[Gewerbepark Regensburg]], der Energiepark Regensburg, das Technologiezentrum TechBase oder der BioPark mit inzwischen über 40 Biotech-Firmen sind Bestandteile einer wirtschaftlichen Neustrukturierung der Stadt.

Zu Zeiten des [[New Economy|New-Economy]]-Booms wurden hier eine Reihe von Unternehmen gegründet wie ''ABC Telebuch'', dem Vorläufer von [[Amazon.de]]; ''Adori AG,'' ''Feedback AG,'' ''Offerto.de'' oder die [[Spin.de|SPiN&nbsp;AG]], womit Regensburg zeitweise eines der Zentren der deutschen Internetwirtschaft war. Einige Unternehmen sind zwischenzeitlich in geografisch günstiger gelegene Regionen in Deutschland übergesiedelt (von Amazon ist zum Beispiel nur ein Teil des Kundensupports verblieben), während andere Unternehmen, wie z.&nbsp;B. Adori oder Feedback, mit dem Absturz des [[Neuer Markt|Neuen Marktes]] untergingen.

Große Flächen für den [[Einzelhandel]] entstanden im 1967 errichteten und mehrmals erweiterten [[Donau-Einkaufszentrum]] im Nordosten der Stadt. 2002 entstanden am Bahnhof innerstädtisch zusätzlich die ''Regensburg Arcaden''.

=== Brauereien ===
Von der Vielzahl Regensburger [[Brauerei]]en sind nur die drei Stiftsbrauereien [[Kneitinger]], [[Bischofshof (Regensburg)|Bischofshof]] und die Spitalbrauerei geblieben. 1996 übernahm [[Paulaner (Brauerei)|Paulaner]] die am Ort befindliche Fürstliche Brauerei [[Thurn und Taxis]] Regensburg GmbH.<ref>Vgl. Walter Habel (Hrsg.): ''[[Wer ist wer?]] Das deutsche Who’s who.'' 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 442 (zu Willy Hahl, dem Geschäftsführer ab 1981).</ref> Neben den drei Stiftsbrauereien brauen die Gastwirtschaft „Regensburger Weißbräuhaus“ und das „Brauhaus am Schloss“ für den Eigenbedarf.

=== Tourismus ===
Im Jahr 2017 hatte die Stadt Regensburg 613.991 Ankünfte und 1.085.524 Übernachtungen zu verzeichnen.<ref name="statisti-Stadt Re">{{Internetquelle |url=http://www.statistik.regensburg.de/menue/informationen_u_zahlen.php |titel=Stadt Regensburg – Abteilung Statistik |werk=statistik.regensburg.de |abruf=2019-05-16}}</ref> Seit Mitte der 1990er Jahre ist bei den Touristenzahlen eine starke Zunahme festzustellen, so dass sich der Tourismus für Regensburg mittlerweile zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat.

=== Immobilienmarkt ===
Aufgrund der starken Bevölkerungszunahme in den letzten Jahren ist die Immobiliensituation in Regensburg heute durch eine hohe Dynamik gekennzeichnet. So stiegen die Immobilienpreise in jüngster Vergangenheit mit am stärksten innerhalb Deutschlands.<ref name="wiwo-Wirtscha">{{Internetquelle |autor=Bert Losse, Konrad Fischer, Marc Etzold. |url=https://www.wiwo.de/politik/deutschland/staedteranking/ |titel=WirtschaftsWoche Städteranking 2014 |werk=wiwo.de |datum=2015-02-28 |abruf=2015-02-28}}</ref>

=== Verkehr ===
[[Datei:Regensburg hafen uebersicht.png|mini|Regensburg: Übersicht Infrastruktur Verkehr]]
==== Straßenverkehr ====
Mit dem [[Autobahnkreuz Regensburg]] und dem [[Regensburg Hauptbahnhof|Regensburger Hauptbahnhof]] ist die Stadt ein [[Autobahn (Deutschland)|Autobahn]]- und [[Eisenbahn]]knotenpunkt in [[Ostbayern]].

Ein Projekt, das ab den 1980er Jahren im Plan der Stadt zum Ausbau der Verkehrsanbindung aufgeführt war, war der Bau der Ostumgehung, die den Stadtnorden mit dem Stadtosten verbinden sollte. Der ursprünglich für Oktober 2009 geplante Bau konnte erst nach einem Bürgerentscheid im März 2010 begonnen werden. Die Baumaßnahme wurde im November 2014 abgeschlossen und für den Verkehr freigegeben.

==== Fernstraßen ====
Mit der Reduzierung der Bedeutung der [[Eisenbahn]] ging eine Aufwertung der Straßenanbindung einher. Bis in die 1980er Jahre mündeten alle [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] um Regensburg in [[Bundesstraße]]n. In der Folgezeit wurde Regensburg stufenweise vollständig an das deutsche Bundesautobahnnetz angeschlossen.

'''Bundesautobahnen'''
* [[Datei:Bundesautobahn 3 number.svg|25px|verweis=Bundesautobahn 3]][[Datei:Tabliczka E56.svg|25px|verweis=Europastraße 56]]: [[Köln]] – [[Frankfurt am Main]] – [[Würzburg]] – [[Nürnberg]] – [[Neumarkt in der Oberpfalz]] – Regensburg – [[Passau]] – ([[Datei:A8-AT.svg|15px|verweis=Innkreis Autobahn]] [[Wels (Stadt)|Wels]] – [[Linz]])
* [[Datei:Bundesautobahn 93 number.svg|25px|verweis=Bundesautobahn 93]]: ([[Datei:Bundesautobahn 72 number.svg|25px|verweis=Bundesautobahn 72]] [[Dresden]] – [[Chemnitz]]) – [[Autobahndreieck Hochfranken]] – [[Hof (Saale)|Hof]] – [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]] – [[Schwandorf]] – Regensburg – [[Wolnzach]]/[[Autobahndreieck]] [[Holledau]]; über die [[Datei:Bundesautobahn 9 number.svg|25px|verweis=Bundesautobahn 9]][[Datei:Tabliczka E45.svg|25px|verweis=Europastraße 45]] nach [[München]] bzw. über die [[Datei:Bundesstraße 300 number.svg|25px|verweis=Bundesstraße 300]] nach [[Augsburg]] und [[Memmingen]].

'''Bundesstraßen'''
* [[Datei:Bundesstraße 8 number.svg|25px|verweis=Bundesstraße 8]]: [[Würzburg]] – [[Nürnberg]] – Neumarkt in der Oberpfalz – Regensburg – [[Straubing]] – [[Passau]]
* [[Datei:Bundesstraße 15 number.svg|25px|verweis=Bundesstraße 15]]: [[Hof (Saale)|Hof]] – [[Schwandorf]] – Regensburg – [[Rosenheim]]
* [[Datei:Bundesstraße 16 number.svg|25px|verweis=Bundesstraße 16]]: [[Cham (Oberpfalz)|Cham]] – [[Roding]] – [[Nittenau]] – Regensburg – [[Ingolstadt]] – [[Füssen]]
* [[Datei:Bundesstraße 15n number.svg|25px|verweis=Bundesstraße 15n]]: ''(in Bau)'' Regensburg – [[Landshut]] – [[Wasserburg am Inn|Wasserburg]] – Rosenheim

Neben der Steinernen Brücke, die inzwischen für den motorisierten Verkehr gesperrt ist, existieren im Stadtgebiet als überregional bedeutsame Brücken die [[Nibelungenbrücke (Regensburg)|Nibelungenbrücke]], die [[Donaubrücke Pfaffenstein]] sowie die [[Donaubrücke Schwabelweis]].

Regensburg liegt an drei [[Ferienstraße|touristischen Straßen]], der ''[[Deutsche Limes-Straße|Deutschen Limesstraße]]'', der ''[[Straße der Kaiser und Könige]]'' sowie der ''[[Europäische Goethe-Straße|Europäischen Goethe-Straße]]''.

==== Eisenbahn ====
[[Datei:021104 bahnhof-regensburg 1-640x480.jpg|mini|Das Empfangsgebäude des [[Regensburg Hauptbahnhof|Regensburger Hauptbahnhofs]] auf der Innenstadt-zugewandten Nordseite (2004)]]

Von Regensburg aus führen seit 1859 /1873 Bahnstrecken nach [[Bahnstrecke Regensburg–Passau|Passau]], [[Bahnstrecke Regensburg–Nürnberg|Nürnberg]], [[Bahnstrecke München–Regensburg|München]], [[Bahnstrecke Regensburg–Hof|Hof]] und seit 1874 nach [[Bahnstrecke Regensburg–Ingolstadt|Ingolstadt]]. Im Fernverkehr wird die Stadt von [[Intercity-Express|ICEs]] der [[Deutsche Bahn|DB]] auf der Linie (Dortmund –) Frankfurt am Main – Wien sowie [[EuroNight]]-Nachtzügen der [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]] angefahren. Im [[Schienenpersonennahverkehr]] bedienen Züge der [[DB Regio]], der [[Die Länderbahn|Länderbahn]] (als [[Oberpfalzbahn]] und [[Alex (Zug)|Alex]]) und von [[agilis]] die Stadt. Seit Dezember 2018 besteht über den [[Erdinger Ringschluss]] eine Direktverbindung zum [[Flughafen München]].

Zentraler Bahnknoten ist der 1892 fertiggestellte [[Regensburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]. Daneben existieren aktuell in [[Burgweinting-Harting|Burgweinting]] und [[Bahnhof Regensburg-Prüfening|Prüfening]] weitere Haltestellen in der Stadt. Die Haltestelle Walhallastraße soll bis 2026 (ursprünglich geplant für 2017) im Nordosten der Stadt in der Nähe der [[Donau-Arena]] neu errichtet werden.{{Zukunft|2025|01|20230305}}<ref>{{Internetquelle |autor=Niklas Luerßen |url=http://www.zughalt.de/2012/02/neuer-haltepunkt-regensburg-walhallastrase-ab-2017-geplant/ |titel=Neuer Haltepunkt „Regensburg Walhallastraße“ ab 2017 geplant |werk=zughalt.de |hrsg=Zughalt e.&nbsp;V., Witten |datum=2012-02-06 |sprache=de |abruf=2013-11-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Melanie Bäumler |url=https://www.tvaktuell.com/planungsbeginn-fuer-neuen-bahnhaltepunkt-regensburg-walhallastrasse-454712/ |titel=Planungsbeginn für neuen Bahnhaltepunkt Regensburg-Walhallastraße |hrsg=[[TVA (Fernsehen)|TVA]] |datum=2021-12-17 |sprache=de |abruf=2023-03-05}}</ref>

Bis in die 1970er Jahre war Regensburg der Sitz einer [[Eisenbahndirektion]] und Schnittpunkt von Fernverkehrszügen. Bis zur Eröffnung des [[Main-Donau-Kanal]]s 1992 war die Bahnstrecke Nürnberg–Passau diejenige mit dem höchsten Güteraufkommen in Deutschland. Regensburg erfuhr durch den Wegfall der [[Interzonenzug|Interzonenzüge]] und die Einstellung der [[Interregio (Deutschland)|Interregio]]-Züge eine Bedeutungsreduzierung. Auf den Strecken Regensburg – [[Landshut]] – [[München]], Regensburg – [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]] – [[Hof (Saale)|Hof]] und Regensburg – [[Ingolstadt]] – [[Ulm]] verkehren seitdem nur noch Regionalzüge. Damit ist Regensburg kein Fernverkehrskreuz mehr.

Regionale Bahnstrecken nach [[Bahnstrecke Sinzing–Alling|Alling]], zur [[Walhallabahn|Walhalla]] bzw. nach [[Wörth an der Donau]] und nach [[Bahnstrecke Regensburg–Falkenstein|Falkenstein]] wurden bereits in der Nachkriegszeit stillgelegt.

[[Datei:Bustreff Albertstraße.jpg|mini|Bustreff Albertstraße, der zentrale Busbahnhof gegenüber vom Hauptbahnhof]]

==== ÖPNV ====
Den [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehr]] (ÖPNV) versorgen 70 Buslinien der [[Regensburger Verkehrsbetriebe|Regensburger Verkehrsbetriebe GmbH]] (RVB), die dem [[Regensburger Verkehrsverbund]] (RVV) angehören.

Zwischen 1903 und 1964 betrieb die Stadt ein [[Straßenbahn Regensburg|Straßenbahnnetz]] mit vier Linien und 12&nbsp;km. Ergänzend dazu verkehrte von 1953 bis 1963 der [[Oberleitungsbus Regensburg]]. Anfang der 1980er Jahre scheiterte ein [[Spurbus#Projekt Regensburg (1983)|Vorhaben zur Untertunnelung des Altstadtabschnittes für die Stadtbusse]]. Nach jahrelangen Diskussionen liefen seit 2018 konkrete Planungen für den Bau eines [[Stadtbahn Regensburg|Stadtbahnnetzes]]. Dafür wurden in den Vorjahren bereits Trassen freigehalten und beim Neubau Bauwerke wie die [[Nibelungenbrücke (Regensburg)|Nibelungenbrücke]] und die [[Eiserne Brücke (Regensburg)|Eiserne Brücke]] entsprechend ausgelegt. Aufgrund eines Bürgerentscheids 2024 wurden die Planungen allerdings nicht mehr fortgesetzt.

==== Binnenhafen ====
[[Datei:2023 Regensburg 47 Hafen Regensburg.jpg|mini|Hafen Regensburg (2023)]]
Der [[Hafen Regensburg]] ist mit einem Güterumschlag im Jahr 2013 von insgesamt 8.002.000 Tonnen (Schiff: 1.645.000 Tonnen)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.donauhafen.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle/newsartikel-detail/article/bayernhafen-regensburg-setzt-erfolgskurs-konsequent-fort.html |titel=bayernhafen Regensburg setzt Erfolgskurs konsequent fort – bayernhafen Regensburg |werk=donauhafen.de |hrsg=Bayernhafen GmbH & Co. KG |datum=2014-02-26 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140310140954/http://www.donauhafen.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle/newsartikel-detail/article/bayernhafen-regensburg-setzt-erfolgskurs-konsequent-fort.html |archiv-datum=2014-03-10 |abruf=2014-03-10}}</ref> der größte Hafen Bayerns. Der Hafen liegt an der Donau und ist ein wichtiger Umschlagplatz zwischen den Nordseehäfen und Osteuropa. Zur nördlichen Umfahrung der Steinernen Brücke wurde der [[Regensburger Europakanal]] errichtet.

==== Fernradwege ====
Regensburg ist Kreuzungspunkt mehrerer [[Radfernweg|Fernradwege]]: Der europäische [[EuroVelo]]-Fernradweg Flüsseroute EV&nbsp;6 verbindet Regensburg mit dem Atlantik und dem Schwarzen Meer,<ref>{{Internetquelle |autor=admin |url=https://de.eurovelo.com/ev6 |titel=EuroVelo 6: die europäischen Flüsse mit dem Fahrrad erkunden! |werk=eurovelo.com |abruf=2017-04-23}}</ref> der [[Donauradweg]] führt von der [[Donau]]quelle nach [[Budapest]], der ''[[Waldnaabtal-Radweg|Waldnaabtal-]]''/''[[Naabtal-Radweg]]'' von [[Bärnau]] nach Regensburg, der ''Regental-Radweg'' von Regensburg nach [[Bayerisch Eisenstein]], der [[Deutscher Limes-Radweg|Deutsche Limes-Radweg]] von [[Bad Hönningen]] nach Regensburg, der ''Falkenstein-''/''Festspiel-''/''Chambtal-Radweg'' von Regensburg nach [[Falkenstein (Bayern)|Falkenstein]]/[[Cham (Oberpfalz)|Cham]]/[[Furth im Wald]], sowie der 5-Flüsse-Radweg (Donau-Naab-Vils-Pegnitz-Altmühl), ein Rundweg von Regensburg über Amberg, Sulzbach-Rosenberg, Nürnberg, Neumarkt und Kelheim wieder nach Regensburg.

==== Luftfahrt ====
15 Kilometer nördlich von Regensburg und drei Kilometer nordwestlich von Regenstauf befindet sich der [[Flugplatz Regensburg-Oberhub]]. Eingestuft als Verkehrslandeplatz wird er überwiegend zur Ausübung des [[Luftsport]]s mit Motorflugzeugen, Segelflugzeugen, Ultraleicht-Flugzeugen und Hubschraubern genutzt.

Im Westenviertel der Stadt Regensburg befand sich bis zur Schließung im Jahre 1961 der [[Flugplatz Regensburg]], auch ''Messerschmittflugplatz'' genannt.

=== Trinkwasserversorgung ===
Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von der [[REWAG]] (Regensburger Energie- und Wasserversorgung) übernommen. Das Trinkwasser für Regensburg wird ausschließlich aus [[Grundwasser]] gewonnen. In zwei [[Wasserwerk]]en werden jährlich 10&nbsp;Mio.&nbsp;m³ Rohwasser aufbereitet. Das Wasserwerk [[Sallern]] {{Coordinate|NS=49.0522|EW=12.0982|type=building|region=DE-BY|text=ICON2|name=Wasserwerk Sallern}} übernimmt 80 % davon, die restlichen 20 % stammen aus dem Wasserwerk [[Oberer Wöhrd]] {{Coordinate|NS=49.0269|EW=12.0808|type=building|region=DE-BY|text=ICON2|name=Wasserwerk Oberer Wöhrd}}.<ref name="GewVer">{{Internetquelle |url=https://www.rewag.de/produkte-dienstleistungen/wasser/herkunft-qualitaet |titel=REWAG Trinkwasser – Herkunft & Qualität |hrsg=REWAG |sprache=de |abruf=2021-08-19}}</ref>

Das Wasserwerk Sallern ging 1875 unter Oberbürgermeister [[Oskar von Stobäus]] in Betrieb, der auch die Verbesserung der ersten alten [[Oskar von Stobäus#Kanalisation und Abwasserentsorgung|Abwasserentsorgung]] betrieb. Damals wurden 40.000 Einwohner versorgt. Seit 1974 sorgen drei Brunnen für ausreichende Rohwasserbereitstellung. Sie reichen von 60 bis 170 Metern Tiefe in eine [[Karst]]schicht des [[Weißer Jura|Weißen Jura]]. Das Wasser wird anschließend [[Chlorung|vorgechlort]], um eventuell vorhandene Keime abzutöten. In einem [[Aktivkohlefilter]] wird anschließend das [[Chlordioxid]] wieder entfernt. Das Wasserwerk Oberer Wöhrd wurde 1948 in Betrieb genommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rewag.de/fileadmin/user_upload/Produkte_Dienstleistungen/Wasser/REWAG_Folder_Wasserwerk_2018_05_web.pdf |titel=Das Wasserwerk Sallern |hrsg=REWAG |format=PDF; 1,3&nbsp;MB |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210819124056/https://www.rewag.de/fileadmin/user_upload/Produkte_Dienstleistungen/Wasser/REWAG_Folder_Wasserwerk_2018_05_web.pdf |archiv-datum=2021-08-19 |abruf=2021-08-19}}</ref>

Nach der Aufbereitung gelangt das Trinkwasser in das 1.100&nbsp;km lange Leitungsnetz. Hier sind zwölf [[Wasserbehälter (Wasserwirtschaft)|Wasserspeicher]] mit einem Gesamtvolumen von ca. 39.000&nbsp;m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rewag.de/fileadmin/user_upload/Produkte_Dienstleistungen/Wasser/Folder_Rewag_Trinkwasser.pdf |titel=Unser Trinkwasser. Seine Herkunft, seine Qualität und was wir dafür tun |hrsg=REWAG |format=PDF; 1,4&nbsp;MB |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210819124104/https://www.rewag.de/fileadmin/user_upload/Produkte_Dienstleistungen/Wasser/Folder_Rewag_Trinkwasser.pdf |archiv-datum=2021-08-19 |abruf=2021-08-19}}</ref>

Der Brutto-Verbrauchspreis liegt bei netto 1,58&nbsp;Euro je Kubikmeter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rewag.de/securedl/sdl-eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJpYXQiOjE3MTM5NjQ3NTUsImV4cCI6MTcxNDA1NDc1NSwidXNlciI6MCwiZ3JvdXBzIjpbMCwtMV0sImZpbGUiOiJmaWxlYWRtaW4vdXNlcl91cGxvYWQvbm9pbmRleC9WZXJ0cmFlZ2Uvd2Fzc2VyX2Jhc2lzXzIwMjMwOS5wZGYiLCJwYWdlIjo3M30.ZP6p0Vi4-m3vj6Sw8BRgriCX5GIxi8N6AizzLSStC4g/wasser_basis_202309.pdf |titel=Allgemeine Tarife für die Versorgung mit Wasser (Wasser-Tarifblatt) |titelerg=Gültig ab 1. September 2023 |hrsg=REWAG Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co KG - REWAG KG - |format=PDF; 222&nbsp;kB |sprache=de |abruf=2021-08-19}}</ref>

=== Abwasserentsorgung ===
Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Regensburg. 99,9 % der Einwohner sind an die Kanalisation angeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wwa-r.bayern.de/abwasser/index.htm |titel=Stand der Abwasserbeseitigung zum 31.08.2012 |werk=bayern.de |hrsg=Wasserwirtschaftsamt Regensburg |sprache=de |abruf=2021-08-19}}</ref> Das 430 Kilometer lange [[Mischsystem|Mischkanalsystem]] befördert das Abwasser zum zentralen Klärwerk {{Coordinate|NS=49.0062|EW=12.1834|type=building|region=DE-BY|text=ICON2|name=Klärwerk Regensburg}}.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg.de/rathaus/aemteruebersicht/planungs-u-baureferat/tiefbauamt/abteilung-stadtentwaesserung |titel=Abteilung Stadtentwässerung – Kurzbeschreibung der Aufgaben |hrsg=Stadt Regensburg |sprache=de |abruf=2021-08-19}}</ref> Die Anlage hat eine Ausbaugröße von 400.000 [[Einwohnerwert]]en. Täglich werden 60.000&nbsp;m³ Abwasser gereinigt (bei Regen 180.000&nbsp;m³) und in die Donau abgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg.de/rathaus/aemteruebersicht/planungs-u-baureferat/tiefbauamt/abteilung-stadtentwaesserung/klaerwerk/biologische-reinigung |titel=Biologische Reinigung |hrsg=Stadt Regensburg |sprache=de |abruf=2021-08-19}}</ref> Der anfallende [[Klärschlamm]] wird verfault, getrocknet und anschließend in Kohlekraftwerken verbrannt (5.000&nbsp;t jährlich). Das bei der Faulung entstehende [[Biogas|Klärgas]] wird zur Stromerzeugung verwendet. So kann die Anlage inzwischen 90 % ihres Energiebedarfs selbst decken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg.de/rathaus/aemteruebersicht/planungs-u-baureferat/tiefbauamt/abteilung-stadtentwaesserung/klaerwerk/gewusst-wie# |titel=Abwasserreinigung im Klärwerk – Wie funktioniert eigentlich eine Kläranlage? |hrsg=Stadt Regensburg |sprache=de |abruf=2021-08-19}}</ref>

=== Gesundheitswesen ===
1992 wurde das [[Universitätsklinikum Regensburg|Universitätsklinikum]] in Betrieb genommen. Es bildet den Abschluss des Ausbaus der [[Universität Regensburg]] zur ''Volluniversität,'' in der alle wesentlichen wissenschaftlichen Studiengänge angeboten werden. Die erste Ausbaustufe umfasste seit den frühen 1980er-Jahren die Zahn-, Mund- und Kieferklinik. Das Klinikum zählt zu den modernsten in [[Europa]]. Es hat 3.800 Beschäftigte, etwa 1.500 Studierende der Human- und Zahnmedizin, die höchste [[Versorgungsstufe]] ''vier'' sowie einen Einzugsbereich von 2,2 Millionen Einwohnern aus den Regierungsbezirken Oberpfalz und Niederbayern. Aktuell verfügt es über 833 Betten und 12 Dialyseplätze. 2013 wurden 125.500 ambulante Behandlungen und 31.500 stationäre Behandlungen bei einer durchschnittlichen Verweildauer von acht Tagen durchgeführt.

Weitere Krankenhäuser, die mit dem Uniklinikum zusammenarbeiten, sind das [[Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg|Krankenhaus St. Josef]], das [[Krankenhaus Barmherzige Brüder (Regensburg)|Krankenhaus der Barmherzigen Brüder]], die [[Krankenhaus Barmherzige Brüder (Regensburg)|Frauen- und Kinderklinik St. Hedwig]] sowie die [[Universitätsklinikum Regensburg|Kinder-Universitätsklinik Ostbayern KUNO]]. Seit 1852 gibt es am Ort des heutigen [[Bezirksklinikum Regensburg|Bezirksklinikums]] in der Universitätsstraße eine Nervenheilanstalt in der Stadt. Sie wurde nach 1965 um eine neurologische und neuroradiologische Abteilung erweitert. Nach 1982 folgte die Erweiterung mit einer [[Forensische Psychiatrie|forensischen]] Abteilung, 2017 ergänzt mit einer Klinik für [[Forensische Psychiatrie|Forensische Jugendpsychiatrie und Psychotherapie]].

=== Medien ===
Aus Regensburg berichten mehrere Rundfunkanstalten. Der [[Bayerischer Rundfunk|Bayerische Rundfunk]] unterhält das Regionalstudio Ostbayern und der regionale Fernsehsender [[TVA (Fernsehen)|TVA]] sendet Informationen über die Region Regensburg/[[Kelheim]]/[[Straubing]]/[[Cham (Oberpfalz)|Cham]]. Die Radiosender [[Gong FM]], [[Absolut Radio]], [[Absolut relax]], [[Radio Galaxy]] und [[Radio Charivari Regensburg]] haben ebenfalls ihren Sitz in Regensburg. Die [[Mittelbayerische Zeitung]], die größte [[Tageszeitung]] der Region, erscheint in Regensburg. Eine weitere Regensburger Tageszeitung ist die „[[Donau-Post]]“, Ableger des [[Straubinger Tagblatt]]s. Erwähnenswert ist auch die seit 1998 erscheinende „Regensburger Soziale Straßenzeitung und Monatsmagazin Donaustrudl“ mit einer Auflage von etwa 7000 Exemplaren. Seit dem Frühjahr 2008 existiert mit [[regensburg-digital]] eine unabhängige [[Nachrichtenportal|Online-Zeitung]] in Regensburg.

=== Wissenschaft und Bildung ===
[[Datei:Uni-regensburg2.jpg|mini|Campus der Universität Regensburg]]
Regensburg besitzt drei Hochschulen und damit alle [[Bildungseinrichtung]]en des ersten und zweiten Bildungsweges. Die 1962 gegründete ''[[Universität Regensburg]]'' nahm als vierte Universität Bayerns 1967 mit allen wesentlichen Fakultäten den Lehrbetrieb auf. Als ihr akademischer Nukleus fungierte die [[Philosophisch-theologische Hochschule Regensburg]], die damals im [[Dominikanerkirche St. Blasius (Regensburg)|Albertus-Magnus-Kloster]] am [[Ägidienplatz (Regensburg)|Ägidienplatz]] untergebracht war. Die ''[[Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg]]'' wurde 1971 als Nachfolgerin des Polytechnikums, der Höheren Fachschulen und weiterer Einrichtungen als [[Fachhochschule (Deutschland)|Fachhochschule]] gegründet. Die ''[[Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg]]'' erhielt 2001 den Hochschulstatus. Sie ging aus der 1874 gegründeten weltweit ersten katholischen Kirchenmusikschule hervor. Mit insgesamt etwa 32.000 [[Studierende]]n (Stand Oktober 2014) besitzt Regensburg eine der höchsten [[Universitätsstadt#Studierendendichte|Studierendendichten]] in Deutschland (ca. 23 %).

Zu den Hochschuleinrichtungen im weiteren Sinne gehören die [[Forschungszentrum|Forschungs-]] und [[Gründerzentrum|Gründerzentren]]. Im neu erbauten Technologiezentrum TechBase finden Neugründungen der [[Informationstechnik]] eine erste Bleibe. Zusammen mit der Fakultät für Informatik der OTH&nbsp;Regensburg fokussieren sich diese Einrichtungen u.&nbsp;a. auf den Schwerpunkt [[IT-Sicherheit]]. Auf dem Campus der Universität befindet sich der Biopark. Diese Einrichtung steht Neugründungen im Bereich der [[Biotechnologie]] und [[Lebenswissenschaften|Life-Sciences]] zur Verfügung. Hier hat der Bereich ''Personalisierte Tumortherapie'' des [[Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin|Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin]] seinen Sitz, der zunächst als Arbeitsgruppe der [[Fraunhofer-Gesellschaft]] (FhG) mit Arbeitsschwerpunkt [[Tumor]]- und [[Alterskrankheit]]en gegründet worden war. Unter dem Dach des [[Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa Regensburg|Wissenschaftszentrums Ost- und Südosteuropa Regensburg]] kooperieren das [[Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung]], das [[Institut für Ostrecht (Verein)|Institut für Ostrecht]], das Hungaricum – [[Ungarisches Institut München|Ungarisches Institut]] und das Forschungszentrum Deutsch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Im Jahr 2010 wurde das Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie gegründet, das als [[Leibniz-Institut für Immuntherapie]] seit 2022 Mitglied der [[Leibniz-Gemeinschaft]] ist.

Regensburg hat ferner zahlreiche allgemeinbildende Schulen. Insgesamt gibt es 18 [[Grundschule]]n, sechs [[Hauptschule]]n, sieben [[Förderschule (Deutschland)|Förderschulen]], fünf [[Realschule]]n und acht [[Gymnasium|Gymnasien]]. Zudem verfügt die Stadt über mehrere berufliche Schulen, vier [[Berufsschule]]n, zwei [[Wirtschaftsschule (Bayern)|Wirtschaftsschulen]], eine [[Fachoberschule]] und zwei [[Berufsoberschule (Bayern)|Berufsoberschulen]] sowie 14 [[Berufsfachschule in Deutschland|Berufsfachschulen]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regensburg.de/leben/bildung-u-wissenschaft/schulen/schuluebersicht |titel=Übersicht über die Schulen in Regensburg |werk=regensburg.de |sprache=de |abruf=2022-03-22}}</ref> Hinzu kommen 13 freie Bildungseinrichtungen privater und öffentlicher Träger. Größte Einrichtung dieser Art sind die Eckert-Schulen für Berufsfortbildung. Außerdem gibt es seit 2010 eine Swiss International School in Regensburg.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Hopper |url=https://www.wochenblatt.de/archiv/die-beiden-internationalen-schulen-werden-in-regensburg-zusammengelegt-ein-akt-der-vernunft-60710 |titel=Die beiden internationalen Schulen werden in Regensburg zusammengelegt. „Ein Akt der Vernunft“ |werk=Wochenblatt |datum=2013-04-12 |abruf=2016-03-15}}</ref>

Im Bereich [[Erwachsenenbildung]] ist die [[Volkshochschule]] der Stadt Regensburg tätig. Im [[Regensburger Bibliotheksverbund]] haben sich über 20 Einrichtungen des Bibliotheks-, Archiv- und Dokumentationswesens aus der Stadt und der Region Regensburg zusammengeschlossen.

=== Gerichte, Behörden und Einrichtungen ===
In Regensburg gibt es ein [[Amtsgericht Regensburg|Amtsgericht]], ein [[Landgericht Regensburg|Landgericht]], ein [[Arbeitsgericht Regensburg|Arbeitsgericht]], ein [[Bayerisches Verwaltungsgericht Regensburg|Verwaltungsgericht]], ein [[Sozialgericht Regensburg|Sozialgericht]] und eine [[Staatsanwaltschaft]]. Außerdem befindet sich dort die [[Justizvollzugsanstalt Regensburg]]. Darüber hinaus sind in der Stadt das [[Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten|Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg]], das [[Wasserwirtschaftsamt]] und das staatliche Bauamt für die Stadt und den Landkreis Regensburg sowie die Landkreise Cham und Neumarkt in der Oberpfalz und die [[Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft]] mit ihrem arbeitsmedizinisch-sicherheitstechnischen Dienst vertreten.

=== Feuerwehr ===
Die öffentlichen [[Feuerwehr]]en der Stadt Regensburg sind dem Amt für Brand- und [[Katastrophenschutz]] unterstellt.
In Regensburg befindet sich eine von sieben Bayerischen [[Berufsfeuerwehr]]en; diese befindet sich in der Greflingerstraße im Osten der Stadt.
Neben der Berufsfeuerwehr gibt es noch die [[Freiwillige Feuerwehr]] Regensburg, unterteilt in die Löschzüge Sallern, Wutzlhofen, Keilberg, Weichs, Winzer, Schwabelweiß und Altstadt, sowie die eigenständigen Freiwillige Feuerwehren Burgweinting, Harting, Graß und Oberisling.
Auf der Hauptwache in der Greflingerstraße ist ein [[Löschzug]] 24 Stunden am Tag einsatzbereit, zusätzlich werden dort weitere [[Sonderfahrzeug]]e vorgehalten. Die Freiwilligen Feuerwehren sind alle mindestens mit einem [[LF 10]] (Ausnahmen Burgweinting [[LF 20]] und Winzer [[Löschgruppenfahrzeug 20 für den Katastrophenschutz|LF-KatS]]) und einem [[Mannschaftstransportfahrzeug|MTF]] ausgestattet. Zudem werden an einigen Standorten Sonderfahrzeuge wie etwa [[ELW 2]], [[TLF 3000]], oder [[Verkehrssicherungsanhänger|VSA]] vorgehalten.
Das [[BMW-Werk Regensburg]] verfügt über eine eigene hauptamtlich besetzte [[Werkfeuerwehr]], welche den [[Brandschutz]] auf dem Werksgelände sicherstellt.
Zudem unterhalten einige Betriebe wie [[Infineon]] eine [[Betriebsfeuerwehr]].

=== Rettungsdienst ===
In Regensburg beteiligen sich mehrere [[Hilfsorganisation]]en an der [[Rettungsdienst|Notfallrettung]]. Dazu zählen die [[Johanniter-Unfall-Hilfe|Johanniter]], das [[Bayerisches Rotes Kreuz|Bayerische Rote Kreuz]] (BRK), die [[Malteser Hilfsdienst|Malteser]] und der private [[RKT Rettungsdienst]]. Diese vier Organisationen betreiben im Stadtgebiet mehrere [[Rettungswagen]], welche rund um die Uhr einsatzbereit sind. Dafür gibt es insgesamt vier [[Rettungswache]]n in Regensburg:
* Johanniter im Norden im Gewerbegebiet Haslbach
* Malteser in der Stadtmitte etwa 500 Meter östlich der historischen Altstadt
* BRK im Osten in der Straubinger Straße
* RKT im Westen an der Autobahnauffahrt Regensburg-Königswiesen
Das BRK hat ein [[Notarzteinsatzfahrzeug]] wahlweise am Krankenhaus St. Josef oder am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder stationiert, während Johanniter und Malteser vom [[Universitätsklinikum Regensburg]] aus Einsätze fahren. Die [[DRF Luftrettung]] betreibt am Universitätsklinikum einen Dual-Use [[Intensivtransporthubschrauber]], welcher auch als [[Rettungshubschrauber|RTH]] eingesetzt wird. Der Hubschrauber mit dem Funkrufnamen [[Christoph Regensburg]] ist einer von drei Bayerischen RTHs, welche auch in der Nacht fliegen können.

== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
=== Ehrenbürger ===
{{Hauptartikel|Liste der Ehrenbürger von Regensburg}}
[[Datei:240405 ehrenbild-papst-benedikt-dom-regensburg 1-640x480.jpg|mini|Ehrenbild für Papst [[Benedikt XVI.]] im Regensburger Dom]]


Zu den bekanntesten Ehrenbürgern der Stadt gehören Papst [[Benedikt XVI.]], früherer Professor der [[Universität Regensburg]], der frühere bayerische Ministerpräsident [[Franz Josef Strauß]] und der in Regensburg geborene frühere Ministerpräsident [[Alfons Goppel]].
''Siehe'': [[Liste der Ehrenbürger von Regensburg]]


=== Söhne und Töchter der Stadt ===
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Regensburg#In Regensburg geborene Persönlichkeiten|titel1=In Regensburg geborene Persönlichkeiten}}


Regensburg ist ferner die Geburtsstadt einiger berühmter Personen ihrer Zeit. Der in Regensburg geborene [[Juan de Austria|Don Juan de Austria]], ein unehelicher Sohn von Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] und der Regensburger Bürgertochter [[Barbara Blomberg]], war Führer der Flotte der [[Heilige Liga (1571)|heiligen Liga]] in der siegreichen [[Seeschlacht von Lepanto|Seeschlacht über die Osmanen bei Lepanto]] (1571).
Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Regensburg geborene Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Regensburg hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
*[[1480]] [[Albrecht Altdorfer]], Maler, Kupferstecher und Baumeister der Renaissance
*[[1748]], [[15. Juli]], [[Joseph Jakob von Heckenstaller]], † 7. November 1832 in München, Kanzleidirektor, Generalvikar und Apostol. Vikar der Geist. Regierung in Freising 1798-1821
*[[1890]], [[5. September]], - [[Johann Josef Demmel]], † [[30. November]] [[1971]], deutscher Bischof
*[[1905]], [[1. Oktober]] im Ortsteil Reinhausen, [[Alfons Goppel|Dr. Alfons Goppel]], † 24. Dezember 1991 in Aschaffenburg, Ministerpräsident von Bayern (1962-1978)
*[[1925]], [[25. September]], [[Werner Scharfenberger]], Komponist ("Seemann, deine Heimat ist das Meer", "Aber am Abend, da spielt der Zigeuner")
*[[1935]], [[5. Februar]], [[Sandra Paretti]], eigentlich Dr. Irmgard Schneeberger, † 13. März 1994 durch Freitod in Zürich, Germanistin, Rundfunkredakteurin, dann populäre Romanschriftstellerin ("Der Winter der ein Sommer war", "Der Wunschbaum", "Südseefieber" und 13 weitere Titel), lebte zuletzt in [[Meilen]] am [[Zürichsee]]
*[[1942]], [[8. Juni]], [[Patrizius]] alias Walter Heinz Leykauf, Komponist, Sänger (Mitglied der Nilson Brothers) ("Aber dich gibts nur einmal für mich", "Freunde fallen nicht vom Himmel")
*[[1945]], [[8. November]], [[Günther Behrle]], Komponist ("Patrona Bavariae", "Irgendwo brennt für jeden ein Licht"), Sänger
*[[1963]], [[4. Januar]], [[Edith Sitzmann]], Politikerin, Abgeordnete von [[Bündnis 90/Die Grünen]] im [[Landtag von Baden-Württemberg]]


=== In Regensburg wirkende Persönlichkeiten ===
== Literatur ==
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Regensburg#Bekannte Einwohner von Regensburg|titel1=Bekannte Einwohner von Regensburg}}
[[Datei:AlbertusMagnus.jpg|mini|130px|[[Albertus Magnus]]]]
Der [[Gelehrte]] und später [[Heiligsprechung|heiliggesprochene]] [[Albertus Magnus]] war von 1260 bis 1262 [[Bischof]] von Regensburg.


Vor Ort wirkte der 1534 in Regensburg verstorbene Chronist [[Johannes Aventinus]].
'''Bücher über Regensburg'''


1630 starb in Regensburg [[Johannes Kepler]], [[Mathematiker]] und [[Astronom]].
* Bauer, Karl. ''Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte''. 5. erweiterte Auflage, Regensburg (MZ-Verlag) 1997.
[[Datei:Denkmal Johann Sailer Bischof von Regensburg 2.JPG|mini|130px|[[Johann Michael Sailer]]]]
* Schmid, Peter (Hrsg.). ''Geschichte der Stadt Regensburg.'' (2 Bände), Regensburg (Verlag Friedrich Pustet) 2000.
Der katholische Theologe [[Johann Michael Sailer]] (1751–1832) war von 1829 bis zu seinem Tod hier [[Liste der Bischöfe von Regensburg|Bischof]].
* Breuer, Toni und Carsten Jürgens (Hrsg.). ''Luft- und Satellitenbildatlas Regensburg und das östliche Bayern''. München (Verlag Dr. Friedrich Pfeil) 1998.
[[Datei:Regensburg - Dom St Peter 027.jpg|mini|150px|Das Grab von [[Johann Maier (Domprediger)|Johann Maier]] im [[Regensburger Dom]]]]
*''Bayerisches Städtebuch; Band V 2. Teilband Ober-, Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben'' aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1974
[[Johann Maier (Domprediger)|Johann Maier]], katholischer Prediger am [[Regensburger Dom]], forderte [[Zweiter Weltkrieg#Kriegsende in Europa 1945|Ende April 1945]] eine friedliche Übergabe der Stadt an die anrückende amerikanische Armee und wurde daraufhin [[Endphaseverbrechen|zum Tode verurteilt]].


Zwischen 1945 und 1950 lebte in Regensburg der [[Sudetenland|sudetendeutsche]] Industrielle [[Oskar Schindler]], der während des Zweiten Weltkrieges über 1200 [[Juden]] vor der drohenden Vernichtung im [[KZ Auschwitz]] rettete.
'''Freizeit- und Reiseführer'''


[[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]] nahm 1969 den Ruf an die Universität Regensburg an und lehrte dort [[Dogmatik]]. Im Jahr 1977 wurde er zum [[Erzbischof]] ernannt. Auch nach seiner Wahl zum [[Papst]] blieb er [[Honorarprofessor]] in Regensburg.
* Baedeker Stadtführer Regensburg. Baedeker Verlag, 2002.
* Schulz, Paul Otto. ''Ostbayern. Kunst und Kultur der Oberpfalz, Niederbayerns und des Bayerischen Waldes.'' (DuMont Kunst-Reiseführer), Köln (duMont Buchverlag) 1998.
* Lankes, Hans und Michael Spaan (Hrsg.). ''Stadtbuch Regensburg''. Erscheint regelmäßig in aktualisierten Auflagen, mit Adressen fast aller Lokale, Freizeiteinrichtungen und vielen Insidertips.


== Sonstiges ==
'''Landkarten'''
* Das 1867 erstmals erschienene [[Regensburger Kochbuch]] erlebte nahezu 100 Auflagen.
* Stadt Regensburg, Amt für Vermessung und Statistik. ''Amtlicher Stadtplan Regensburg.'' 1:12.500. 11. Auflage, Regensburg (Stadt Regensburg) 2002.
* Der [[Asteroidengürtel|Hauptgürtelasteroid]] [[(927) Ratisbona]] wurde nach dem [[latein]]ischen Namen der Stadt benannt.
* Fritsch Freizeitkarte 63. ''Stadt und Landkreis Regensburg 1:50.000.'' Mit touristischen Hinweisen, Wanderwegen und -parkplätzen.
* 2009 wurde [[Tennessee Eisenberg]] bei einem Polizeieinsatz in Regensburg erschossen.
* Waldverein Regensburg (Hrsg.). ''Wanderführer in die Umgebung von Regensburg. Mit Wanderkarte 1:60.000''. Regensburg (MZ-Verlag) 2002.
* Das Lied ''[[Als wir jüngst in Regensburg waren]]'' hat trotz seines Titels mit Regensburg nur am Rande zu tun.
* UK L 6. ''Regensburg und Umgebung. Topographische Karte 1:50.000 mit Wander- und Radwanderwegen''. München (Bayerisches Landesvermessungsamt) 1996.
* Regensburg ist die Single-Hauptstadt Deutschlands. Der Anteil der Einpersonenhaushalte lag 2022 in der Stadt bei 52,7 %, damit deutlich über dem bundesweiten Anteil von 40,9 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Melanie Bäumler |url=https://www.tvaktuell.com/studie-regensburg-bleibt-single-hauptstadt-deutschlands-524607/ |titel=Studie: Regensburg bleibt Single-Hauptstadt Deutschlands |werk=[[TVA (Fernsehen)|TVA – Fernsehen für Ostbayern]] |datum=2023-01-17 |abruf=2023-01-17}}</ref>

== Bildergalerie ==
<gallery widths="150" heights="150" class="center">
210704 regensburg-neupfarrplatz-aus-richtung-kassiansplatz 1-480x640.jpg|Die evangelische Neupfarrkirche
Regensburg cathedral sideview.jpg|Dom St. Peter, Südseite
Niedermünsterkirche Regensburg von Süden.jpg|[[Niedermünsterkirche]]
270404 regensburg-kapelle-st-georg-und-afra 1-640x480.jpg|Die Überreste der romanischen Kapelle ''St. Georg und Afra''
RegensburgDonauAnsicht2012.JPG|Die [[Donau]] westlich der Steinernen Brücke
Gedenktafel Watmarkt 5 (Regensburg) Oskar Schindler.jpg|Gedenktafel,<br />[[Emilie Schindler|Emilie]] und [[Oskar Schindler]],<br />Watmarkt 5a
</gallery>

== Filmografie ==
<small>– chronologisch –</small>
* ''Die Regensburger [[Oberer Wöhrd|Donauinseln]].'' Dokumentarfilm, BR Deutschland, 1986, 43:30&nbsp;Min., Buch und Regie: [[Dieter Wieland]], Reihe: ''Topographie: Bauen und Bewahren'', Produktion: [[Bayerischer Rundfunk]].
* ''[[Bilderbuch Deutschland]]''. ''An der Donau – Zwischen [[Weltenburg]] und Regensburg.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 1999, 43:30 Min., Buch und Regie: Gertraud Dinzinger, Produktion: [[Bayerischer Rundfunk|BR]], Erstsendung: 18.&nbsp;April 1999 in [[Das Erste]], [https://www.fernsehserien.de/bilderbuch/folgen/139-an-der-donau-zwischen-weltenberg-und-regensburg-582604 Inhaltsangabe] von [[fernsehserien.de]].
* ''Bilderbuch Deutschland''. ''Regensburg – Junges Leben in alten Mauern.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2003, 43:30 Min., Buch und Regie: [[Norbert Göttler]], Produktion: BR, Erstsendung: 6.&nbsp;Juli 2003 in Das Erste, [https://www.fernsehserien.de/bilderbuch/folgen/293-regensburg-junges-leben-in-alten-mauern-582758 Inhaltsangabe] von fernsehserien.de.
* ''[[Kommissarin Lucas]]'' war eine [[Kriminalfilm]]-Serie im [[ZDF]]-[[Liste von ZDF-Samstagskrimis|Samstagskrimi]] mit [[Ulrike Kriener]] und [[Anke Engelke]]. Von 2003 bis 2020 spielten 30 Folgen zu je 90 Minuten in Regensburg.
* ''[[Zwei zum Fressen gern]].'' Filmkomödie, Deutschland, 2006, 90 Min., Produktion: Dreamtool Entertainment, German Film Productions, Erstsendung: 23.&nbsp;März 2006 bei [[ProSieben]], mit [[Christian Tramitz]] in der Hauptrolle, spielt ebenfalls in Regensburg.
* ''Als Gott schlief. Die Juden von Regensburg.'' Fernseh-Reportage, Deutschland, 2006, 14:20 Min., Buch und Regie: [[Thomas Euting]], Produktion: [[ZDF]], über den Regensburger [[Rabbiner]] Dannyel Morag.
* ''[[Das Bayerische Jahrtausend]],'' Folge 3: ''13. Jahrhundert: Regensburg.'' Dokumentation mit Spielszenen, 2011, 43:46&nbsp;Min., Sprecher und Moderator: [[Udo Wachtveitl]], Buch und Idee: Christian Lappe, Regie: Johannes von Kalckreuth, Lisa Reisch, Produktion: BR, [https://www.ardmediathek.de/video/das-bayerische-jahrtausend/13-jahrhundert-regensburg/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzU2ZjU4MTc2LTgwNmUtNGE3My1hZWUyLWQyZWUxYWQyNTVlMw Internet-Video] von [[ARD]].
* Im Sommer und Herbst 2010 diente Regensburg als Kulisse für Dreharbeiten zur Kinokomödie ''[[Eine ganz heiße Nummer]]''.
* ''Zu Gast in Regensburg.'' Kulinarische Reportage, Österreich, 2011, 25:00&nbsp;Min., Buch: Linda Hörr-Peschl und Wolfgang Peschl, Regie: Wolfgang Peschl, Produktion: Laufbildgesellschaft, [[ServusTV]], Reihe: ''Wohl bekomm’s – kulinarische Ausflüge'', [https://www.servustv.com/volkskultur/v/1292410276665-593077538/ Internet-Video] von ServusTV.
* Im August und September 2012 wurde Regensburg erneut zur teilweisen Kulisse des [[Historienfilm]]s ''[[Der Teufelsgeiger]]'' mit dem Violinisten [[David Garrett]] in der Hauptrolle als der Geigenvirtuose [[Niccolò Paganini]].
* ''Gernstl in Regensburg.'' Reisereportage, Deutschland, 2011, 60&nbsp;Min., Buch und Regie: [[Franz Xaver Gernstl|Franz X. Gernstl]], Produktion: [[Megaherz Film und Fernsehen|megaherz]], BR, Reihe: ''[[Gernstl unterwegs]]'', Sendung: 9.&nbsp;September 2012 bei [[ARD alpha]], [https://programm.ard.de/TV/Programm/?sendung=284878538443327 Inhaltsangabe] von [[ARD]], [https://www.ardmediathek.de/video/gernstl-unterwegs/gernstl-in-der-oberpfalz-1-2/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzA4ZTUyYzRlLTVjYTQtNGFjNC1iODNjLWZlODhmZGM3MGU0Mw Internet-Video] (Auszug) von ARD.
* ''Regensburg 3D.'' Stadtporträt in [[3D-Film|3D]], Deutschland, 2012, 42&nbsp;Min., Produktion: Daniel Schellhorn (media21), Besprechung:&nbsp;<ref>''[https://www.wochenblatt.de/archiv/atemberaubender-film-regensburg-in-der-dritten-dimension-13310711 Atemberaubender Film: Regensburg in der dritten Dimension.]'' In: ''Wochenblatt'', 6.&nbsp;Juli 2017, aufgerufen am 4.&nbsp;März 2024.</ref>.
* ''Wildes Regensburg. Tiergeschichten aus der alten Stadt.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2014, 43:33 Min., Buch und Regie: Marion Pöllmann, Produktion: Bayerischer Rundfunk, Reihe: ''[[natur exclusiv]]'', Erstsendung: 4.&nbsp;Oktober 2014 im [[BR Fernsehen|Bayerischen Fernsehen]], [https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/natur-exclusiv/regensburg-natur-tiere-100.html Inhaltsangabe] von BR.
* ''Schöne Oberpfalz (4) – Regensburg und das Regensburger Land.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2014, 43:30&nbsp;Min., Buch und Regie: Michael Zehetmair, Produktion: BR, Reihe: ''Schöne Oberpfalz'', Erstsendung: 6.&nbsp;Januar 2015 bei BR Fernsehen, [https://programm.ard.de/TV/Programm/?sendung=2810713584401285 Inhaltsangabe] von [[ARD]].
* ''Geschichten aus der Oberpfalz: In Regensburg und dem Regensburger Land.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2015, 29:55&nbsp;Min., Buch und Regie: Michael Zehetmair, Produktion: BR, Reihe: ''Geschichten aus der Oberpfalz'', Erstsendung: 26.&nbsp;Januar 2018 bei BR Fernsehen, [https://programm.ard.de/TV/Programm/?sendung=28107455826106 Inhaltsangabe] von [[ARD]], [https://www.ardmediathek.de/video/doku-und-reportage/geschichten-aus-der-oberpfalz-in-regensburg-und-dem-regensburger-land/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzFlYjQ3ZDM3LTBkNzItNGZmOS1iYzFhLTZiZTgwZmEwYzcxMg Internet-Video] von ARD.

== Siehe auch ==
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== Literatur ==
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* Karl Bauer: ''Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte.'' 6. Auflage. MZ-Buchverlag, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4.
* Anke Borgmeyer, [[Achim Hubel]], Andreas Tillmann und Angelika Wellnhofer: ''Denkmäler in Bayern – Stadt Regensburg. Ensembles – Baudenkmäler – Archäologische Denkmäler.'' Band III.37. Mittelbayerische Druck- und Verlagsgesellschaft, Regensburg 1997, ISBN 3-927529-92-3.
* [[Karlheinz Dietz]], [[Gerhard Waldherr (Historiker)|Gerhard Waldherr]]: ''Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden.'' Universitätsverlag, Regensburg 1997, ISBN 3-930480-67-0.
* Sigfrid Färber: ''Regensburg. Das mittelalterliche Wunder Deutschlands.'' 19. Auflage. Bearb. und hrsg. von Konrad Maria Färber. MZ-Buchverlag, Regenstauf 2005, ISBN 3-934863-24-8.
* Matthias Freitag: ''Kleine Regensburger Stadtgeschichte.'' 3. Auflage. Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-1670-1.
* Helmut Halter: ''Stadt unterm Hakenkreuz. Kommunalpolitik in Regensburg während der NS-Zeit.'' Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-6-0.
* [[Erich Keyser]] (Hrsg.): ''Bayerisches Städtebuch.'' Band V. 2. Teilband: ''Ober-, Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben.'' In: ''Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte.'' Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Kohlhammer, Stuttgart u.&nbsp;a. 1974, ISBN 3-17-210181-9.
* Lothar Kolmer, Fritz Wiedemann (Hrsg.): ''Regensburg. Historische Bilder einer Reichsstadt.'' Pustet, Regensburg 1994, ISBN 3-7917-1435-X.
* Nikolai Löwenkamp (Hrsg.): ''Regensburg – Chronik einer mittelalterlichen Stadt. Eine Auswahl aus Carl Th. Gemeiners „Regensburgischer Chronik“.'' Löwenkamp, Regensburg 2012, ISBN 978-3-9814096-0-4.
* Klaus Rappert: ''Regensburg – Grundriss der Geschichte.'' Regensburg/Norderstedt 2007, ISBN 978-3-8334-9124-5.
* Peter Schmid (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Regensburg.'' 2 Bände. Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1682-4.
* [[Wolfgang Schöller]]: ''Stadtplanung und Denkmalpflege in Regensburg 1950–1975'' (= Archiv der Stadt Regensburg [Hrsg.]: ''Regensburger Studien.'' Band&nbsp;15). Regensburg 2010, ISBN 978-3-935052-84-9.
* Christoph Meixner: ''Regensburg.'' in: ''Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit.'' Band 3. de Gruyter, Göttingen 2012, ISBN 978-3-11-020703-3, S. 1695–1754.
* Eugen Trapp: ''Welterbe Regensburg. Ein kunst- und kulturgeschichtlicher Führer zur Altstadt Regensburg mit Stadtamhof.'' 2., aktualisierte Auflage. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2064-2.
* Siegfried Wittmer: ''Jüdisches Leben in Regensburg. Vom frühen Mittelalter bis 1519.'' Universitätsverlag, Regensburg 2001, ISBN 3-930480-54-9.
* {{MerianTopo |Titel=Regenspurg |Band=4 |Seite=69–93}}


== Weblinks ==
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* [https://www.regensburg.de/ regensburg.de] – Stadt Regensburg
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* {{DNB-Portal|4048989-9|TEXT=Literatur zu}}
* [https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/fontes-civitatis-ratisponensis ''Fontes Civitatis Ratisponensis Online.''] [[Bayerische Staatsbibliothek#Digitale Bibliothek und Bavarica|Bayerische Landesbibliothek Online]]. Veröffentlicht durch [[Universität Graz|Karl-Franzens-Universität Graz]], Graz, AT, und das Amt für Archiv und Denkmalpflege der Stadt Regensburg, Regensburg, DE (urkundliche Quellen der Reichsstadt Regensburg vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit)
* [https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/rrbo ''Regensburger Reichsstädtische Bibliothek Online.''] Bayerische Landesbibliothek Online (Digitalisate)

== Anmerkungen ==
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== Einzelnachweise ==
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* [http://www.regensburg.de/ Offizielles Internetangebot der Stadt Regensburg]
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[[Kategorie:Deutscher Ortsname lateinischer Herkunft]]

Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 11:40 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Regensburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Regensburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 1′ N, 12° 6′ OKoordinaten: 49° 1′ N, 12° 6′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Höhe: 337 m ü. NHN
Fläche: 80,86 km2
Einwohner: 149.664 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1851 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 93047–93059
Vorwahl: 0941
Kfz-Kennzeichen: R
Gemeindeschlüssel: 09 3 62 000
Stadtgliederung: 18 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
93047 Regensburg
Website: www.regensburg.de
Oberbürgermeisterin: Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD)
Lage der Stadt Regensburg in Bayern
KarteWeiden in der OberpfalzStraubingWürzburgSchwabachSchweinfurtRegensburgRosenheimNürnbergNürnbergPassauLandshutMemmingenKaufbeurenKempten (Allgäu)IngolstadtFürthHofErlangenCoburgBayreuthBambergAugsburgMünchenAschaffenburgAmbergAnsbachLandkreis WürzburgLandkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis UnterallgäuLandkreis TraunsteinLandkreis TirschenreuthLandkreis Straubing-BogenLandkreis StarnbergLandkreis SchweinfurtLandkreis SchwandorfLandkreis Rottal-InnLandkreis RothLandkreis RosenheimLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis RegensburgLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis RegenLandkreis PassauLandkreis OstallgäuLandkreis OberallgäuLandkreis Nürnberger LandLandkreis Neu-UlmLandkreis Neustadt an der WaldnaabLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis Neuburg-SchrobenhausenLandkreis MünchenLandkreis Mühldorf am InnLandkreis MiltenbergLandkreis MiesbachLandkreis Main-SpessartLandkreis Lindau (Bodensee)Landkreis LichtenfelsLandkreis LandshutLandkreis Landsberg am LechLandkreis KulmbachLandkreis KronachLandkreis KitzingenLandkreis KelheimLandkreis HofLandkreis HaßbergeLandkreis GünzburgLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis FürthLandkreis FürstenfeldbruckLandkreis Freyung-GrafenauLandkreis FreisingLandkreis ForchheimLandkreis Erlangen-HöchstadtLandkreis ErdingLandkreis EichstättLandkreis EbersbergLandkreis Donau-RiesLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis Dillingen an der DonauLandkreis DeggendorfLandkreis DachauLandkreis CoburgLandkreis ChamLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis BayreuthLandkreis BambergLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Bad KissingenLandkreis AugsburgLandkreis AschaffenburgLandkreis AnsbachLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis AltöttingLandkreis Aichach-FriedbergBodenseeSchweizÖsterreichBaden-WürttembergHessenTschechienSachsenThüringen
Karte
Historische Altstadt (2023)
Die Steinerne Brücke (südlicher Teil) und der Dom St. Peter
Regensburg mit Dom
Eine der ältesten bekannten Fotografien Regensburgs: Steinerne Brücke, Salzstadel und Dom von Stadtamhof aus gesehen (letzterer noch ohne Turmhelme) um 1860
Barockrathaus
Altes Rathaus mit Reichssaal, Tagungsort des Immerwährenden Reichstags (Panorama-Aufnahme)
Neues Stadtlogo seit 2009

Regensburg (von lateinisch Castra Regina; auch lateinisch Ratisbona oder Ratispona) liegt in Ostbayern und ist die Hauptstadt des Regierungsbezirks Oberpfalz mit Sitz der Regierung der Oberpfalz. Die kreisfreie Stadt ist auch Sitz des Landrats des gleichnamigen Landkreises. Die Stadt ist eines der drei bayerischen Regionalzentren und hat 149.664 Einwohner (31. Dezember 2023). Damit steht die Stadt nach München, Nürnberg und Augsburg an vierter Stelle der Großstädte Bayerns. Die Stadt ist Bischofssitz der im Jahr 739 errichteten Diözese Regensburg.

Die Stadt Regensburg hat römische Wurzeln, nach ca. 175 wurde im östlichen Bereich des heutigen Stadtgebiets das Legionslager Castra Regina errichtet, geschützt von einer weit nach Westen ausgreifenden Schutzmauer mit drei Toren, mit Wasser versorgt vom Vitusbach. Im Mittelalter wurde Regensburg Reichsstadt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt bis 1806 zum Sitz des Immerwährenden Reichstags des Heiligen Römischen Reichs gemacht.

Wirtschaftlich ist Regensburg stark geprägt vom verarbeitenden Gewerbe (Automobilbau, Maschinenbau, Elektrotechnik, Mikroelektronik). Mit 760 sozialversicherten Beschäftigten je 1000 Einwohner hat Regensburg eine hohe Arbeitsplatzdichte.[2] Die Arbeitslosigkeit liegt etwas unter dem bayerischen Landesdurchschnitt (Januar 2019: 2,9 %; Landesdurchschnitt Januar 2019: 3,3 %[3][4]). Seit 1962 ist Regensburg Sitz der Universität Regensburg als einer von heute drei Hochschulen in der Stadt.[5] 1978 begann der Bau des zugehörigen Universitätsklinikums. Als erster Bauabschnitt nahm 1984 die Zahnklinik den Betrieb auf, und 1992 begann im Klinikum der allgemeine stationäre Betrieb.

Seit dem 13. Juli 2006 gehört das Ensemble Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof mit seinen historischen Baudenkmälern zum UNESCO-Welterbe.[6]

Lage Regensburgs
Luftbild aus östlicher Richtung

Regensburg liegt am nördlichsten Punkt der aus Süden anströmenden Donau, die nach der Einmündung des linken Nebenflusses Naab vom West-Ost-Höhenzug der Winzerer Höhen gezwungen wird, ihren Lauf in Richtung Osten zu verändern. Im Stadtgebiet von Regensburg verläuft die Donau – nördlich begleitet vom Europakanal – in zwei Armen mit den dazwischen liegenden zwei großen, besiedelten Donauinseln Oberer Wöhrd (östlicher Zipfel Jahninsel unter der Steinernen Brücke) und Unterer Wöhrd. Danach folgt die Einmündung des von Norden anfließenden Nebenflusses Regen gemeinsam mit dem Europakanal in die Donau.

Der heutige nördliche Stadtteil Stadtamhof war bis 1924 eine eigenständige bayerische Kleinstadt und bildete ursprünglich den nördlichen Uferbereich der Donau. Erst nach 1970 wurde dieser Stadtteil zu der aus heutiger Sicht baulichen Insel, vom Stadtgebiet abgetrennt durch die Fertigstellung des Europakanals. Der Kanal fungiert als Schifffahrtsumgehung für die im Stadtgebiet liegende Steinerne Brücke über die Donau und dient damit als Umgehung der Altstadt von Regensburg.

Im Stadtgebiet stoßen vier sehr unterschiedliche Natur-Großräume aneinander:

Diese Naturräume prägen den Stadtkörper in Form und Ausdehnung,[7] die Stadt befindet sich in einer klassischen „Pfortenlage“ an einer Übergangsstelle zwischen topographischer Enge und Weite. Die Donau verlässt hier das Hügel- und Bergland und fließt in die Gäubodenebene. Daraus ergibt sich für die Stadtteile im Norden und im Westen kein oder nur wenig Erweiterungspotenzial. Alle künftigen Stadterweiterungsgebiete liegen im Osten und Süden der Stadt, also in der großen Donauebene und in den relativ flachen Ausläufern des niederbayerischen Tertiär-Hügellandes.

In Regensburg endet die historische Bayerische Eisenstraße, die zahlreiche Industrie- und Kulturdenkmäler verbindet. Auf dieser Straße wurden Metalle und Halbfertigprodukte aus der Oberpfalz zum Umschlagplatz Regensburg gebracht. Die Eisenstraße verläuft in ihrem letzten Abschnitt ab Amberg über 60 km als Wasserstraße der Flüsse Vils und Naab, bis die Naab bei Regensburg in die Donau mündet.

Nachbargemeinden

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Folgende Städte und Gemeinden, die zum Landkreis Regensburg gehören, grenzen an die Stadt Regensburg. Sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Lappersdorf, Zeitlarn, Wenzenbach, Tegernheim, Barbing, Neutraubling, Obertraubling, Pentling, Sinzing und Pettendorf. Regensburg bildet zusammen mit dem Umland einen Ballungsraum mit über 240.000 Einwohnern.[8]

Stadtgliederung

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Wachten und Vitusbach

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Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts beschränkte sich das Kerngebiet von Regensburg auf das Gebiet des Römerlagers Castra Regina und der danach erstmals im 10. und dann als Erweiterung im 14. Jahrhundert mit Stadtmauern umfriedeten zusätzlichen Gebiete von Klöstern im Süden und Südwesten und von neuen Siedlungsgebieten im Westen und Osten der Stadt. Seit dem 12. Jahrhundert war das Stadtgebiet von Regensburg, begrenzt durch die Donau und den Verlauf der bereits im 10. Jahrhundert entstandenen Arnulfinischen Stadtmauer in acht Wachten aufgeteilt, denen jeweils ein Wachtherr vorstand, der polizeiliche und militärische Vollmachten hatte. Bis 1663 waren die Wachten für die Rekrutierung der Bürgersoldaten zuständig, danach gab es Berufssoldaten. Die ortstypischen Bezeichnungen der Wachten wurde ab 1803 durch einen Großbuchstaben A bis H, die sog. Litera, vereinfacht und die Häuser in einer Wacht durchnummeriert. So ergab sich eine bis um 1900 weitergeführte Einteilung der Gebäude mit Kurzbezeichnungen aus Buchstabe und Nummer, die auf einigen alten Hausnummernschildern noch heute ersichtlich ist. 1806 kam eine Wacht hinzu, die sog. Feldwacht mit Litera J, für alle Gebiete außerhalb der Stadtmauer. Die Ausweitung der Stadt führte aber bald zu Schwierigkeiten, und ab 1900 ging man über zur Bezeichnungen nach Straßennamen und Hausnummern. Daneben wurde weiterhin eine alte Einteilung des Stadtgebietes beibehalten, die auf dem früheren Verlauf des Vitusbachs beruhte. Der Hauptarm des Vitusbachs, der weit südlich außerhalb der Altstadt entspringt, dessen Verlauf aber bei der Entwicklung der Altstadt eine wichtige Rolle gespielt hat, verlief in Süd-Nord-Richtung in der Oberen und in der Unteren Bachgasse. Er teilte damit die Stadt in ein westliches Stadtgebiet, genannt die Obere Stadt und in ein östliches Stadtgebiet, genannt die Untere Stadt. Die auf der Trennlinie des Baches beruhenden Bezeichnungen waren so alt und gebräuchlich, dass sie bei der Einteilung der Wachten berücksichtigt wurden und sogar offiziellen Charakter annahmen zur Bezeichnung der Lage von Schulen, Pfarreien und Friedhöfen.[9]

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten erhielt sich in Regensburg bis in die Neuzeit ein relativ kompakter Siedlungskörper, was zu einer „Stadt der kurzen Wege“ führte. Im Bereich der Innenstadt ist der durch den Grüngürtel gebildete, von der sog. Karl-Anselm-Allee klar begrenzte Bereich der ehemaligen historischen Altstadt, die zunächst von der römischen Mauer, dann von der arnulfinischen Mauer und dann bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von der mittelalterlichen Stadtmauer umgeben war, noch heute klar abgrenzbar von den erst nach Abbruch der Stadtmauern 1860 entstandenen aber noch altstadtnahen Neubaugebieten im erweiterten Innenstadtbereich. Einen zweiten Ring von Siedlungen bilden mehrere altstadtferne Neubaugebiete in älteren entfernten Siedlungen, wie z. B. in den s Vorten Ganghofersiedlung im Süden, oder die Konradsiedlung im Norden. Dieser zweite Siedlungsring wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Osten und Westen durch neue, damals moderne Bauten oder Hochhaussiedlungen ergänzt. Mit diesen Siedlungen, die im Verlauf des 20. Jahrhunderts entstanden, wurden der Stadwesten und der Stadtosten und auch große Teile der Höhenzüge im Süden und im Norden der Stadt besiedelt.

Besondere Siedlungsgebiete liegen südlich entfernt der Altstadt, waren ehemals vollständig begrünt und wurden für den Getreideanbau genutzt. Heute ist das Gebiet bebaut mit Gebäuden von Universität und Klinikum.

Ähnliches gilt für das sehr große ehemalige Kasernengelände östlich der Universität, das nach dem Jahr 2000 zu einem Gebiet für viele neue Wohnsiedlungen umgestaltet wurde.

Sehr besondere Siedlungsgebiete sind die beiden Donauinseln, Oberer Wöhrd im Westen und Unterer Wöhrd im Osten, die beide neben Siedlungsgebieten auch naturbelassene Erholungsgebiete bieten.

Zu den äußeren Gliederungselementen der Stadt gehören zwei Ost-West-Höhenzüge: im Norden die Winzerer Höhen mit dem Keilberg und im Süden die Ziegetsdorfer Höhen, gekennzeichnet durch den Sender Regensburg-Ziegetsberg. Zu den inneren Gliederungselementen gehören die vielen großen Grünanlagen und Wasserflächen, besonders aber der innere Altstadtkern, erkennbar am teilweise durch neue Straßen gestörten Grüngürtel der Fürst-Anselm-Allee, die den Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer kennzeichnet, im Innenbereich teilweise gestört von benötigten Infrastrukturbauten wie Haltestellen für Busse und für die geplante Straßenbahn im Außenbereich durch Hauptbahnhof, Bahnlinien, Autobahnen und Bundesstraßen.

Eingemeindungen

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Mit der Eingemeindung von Kumpfmühl erfolgte 1810/18 ein Sprung in Richtung Süden über die Ost-West-Bahntrasse. Nach Beginn des 20. Jahrhunderts vergrößerte sich Regensburg mit einer Serie von Eingemeindungen, besonders in den Jahren 1924, 1938 und 1977. Für die genaue Auflistung der Stadtbezirke, ihrer Fläche und der Folge der Eingemeindungen einschließlich der hinzugewonnenen Fläche siehe Einwohnerzahl und Fläche von Regensburg.

Die Stadt befindet sich in einem Übergangsklima, das sowohl ozeanischen als auch kontinentalen Einflüssen ausgesetzt ist. Mit einer mittleren Tagesminimaltemperatur von −3,6 Grad Celsius im kältesten Monat Januar (Betrachtungszeitraum 1971–2000), hat Regensburg gemäß Köppen-Geiger ein warm-feuchtes Kontinentalklima (Dfb). Die Winter in jüngerer Zeit sind allerdings so mild ausgefallen,[10] dass das Klima der Stadt inzwischen mehr dem ozeanischen Klima (Cfb) zuzuordnen ist. Das Regensburger Klima zeichnet sich insbesondere durch stabile und trockene Sommer aus und unterscheidet sich damit vom im Sommer regenreichen Klima des Voralpenlandes. Für den im Voralpenland üblichen Föhn ist Regensburg die nördliche Grenze. Er gibt vom Keilberg aus den Blick auf die Alpen frei, sein Auftreten ist außerordentlich selten. Im Gegensatz dazu halten sich im Herbst und Winter sehr lange beständige Nebel und Hochnebel, wobei längere Perioden mit einer geschlossenen Schneedecke selten sind. Bedingt durch seine Talkessellage litt Regensburg in früheren Zeiten häufig unter Smog. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,0 Grad Celsius, die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 646 Millimeter. Damit liegt Regensburg am unteren Rand der Städte Bayerns.

Die wärmsten Monate sind Juni bis August mit durchschnittlich 16,2 bis 18,0 Grad Celsius und die kältesten Dezember bis Februar mit −0,9 bis −2,7 Grad Celsius im Mittel.

Die größte Niederschlagsmenge fällt von Juni bis August mit durchschnittlich 74 bis 93 Millimeter, die geringste im März und November mit durchschnittlich 33 bis 39 Millimeter.

Regensburg
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
41
 
1
-4
 
 
34
 
3
-3
 
 
39
 
9
1
 
 
39
 
14
3
 
 
57
 
19
8
 
 
81
 
22
11
 
 
81
 
24
13
 
 
65
 
24
13
 
 
52
 
19
9
 
 
49
 
13
5
 
 
49
 
6
1
 
 
50
 
2
-2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: DWD; wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Regensburg
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −1,2 −0,1 4,8 8,5 13,6 16,4 18,4 18,4 14,3 8,8 3,1 0,2 8,8
Mittl. Tagesmax. (°C) 1,2 3,4 9,1 13,9 19,4 21,9 24,1 24,2 19,3 12,7 5,6 2,4 13,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −3,6 −3,1 0,5 3,2 7,8 10,9 12,8 12,6 9,3 4,9 0,6 −2,0 4,5
Niederschlag (mm) 40,8 34,1 39,2 38,6 57,0 80,8 81,4 64,7 52,1 48,8 48,5 50,0 Σ 636
Sonnenstunden (h/d) 1,4 2,5 4,1 5,4 6,7 6,9 7,6 7,0 5,3 3,5 1,5 1,2 4,4
Regentage (d) 9,0 7,9 8,5 8,0 9,6 11,3 11,3 9,5 8,3 7,7 9,9 10,4 Σ 111,4
Luftfeuchtigkeit (%) 88 84 78 72 71 71 70 74 79 84 88 89 79
Porta praetoria

Erste nachgewiesene Siedlungsspuren reichen bis um 5000 vor Christus zurück. Der Regensburger Donaubogen ist bereits seit der Steinzeit besiedelt.

Anfang 2006 wurden etwa 100 m östlich der Mauern des späteren Legionslagers keltische Gräber mit teilweise hochwertigen Grabbeigaben gefunden. Sie wurden auf etwa 400 v. Chr. datiert.

Regensburg kann mit der Einrichtung eines römischen Lagers im Jahr 179 eine Ersterwähnung durch den Kaiser Mark Aurel nachweisen.[11][12] Im Laufe der Jahrhunderte ist Regensburg mit einer Vielzahl von Namen bedacht worden. Das weist auf die reichhaltige Geschichte hin. Der Name Radaspona ist erstmals um 770 bei Arbeo von Freising in der Literatur zu finden, geht aber vermutlich auf ältere keltische Bezeichnungen zurück.[12][13] Daraus entstand die französische Benennung Regensburgs „Ratisbonne“ und die italienische „Ratisbona“. Der Namensursprung beruht auf zwei keltischen Wörtern: rate oder ratis ‚Wall, Stadtmauer‘ und bona ‚Gründung‘ oder ‚Stadt‘.[12][14]

Daneben wurde die Stadt auch mit humanistisch geprägten Neubildungen wie Quadrata, Germanisheim, Hydatospolis, Ymbripolis, Reginopolis und Tyberina bedacht.[15]

Vom Römerkastell zum Bischofssitz (Zeit bis 1200)

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Die römische Geschichte Regensburgs beginnt etwa um 79 n. Chr. mit der Einrichtung des Kohortenkastells Kumpfmühl auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Kumpfmühl-Ziegetsdorf-Neuprüll. Das Lager diente als Beobachtungsposten für die Naab- und Regenmündung und war durch Graben und Pfahlpalisaden gesichert, später auch durch eine Steinmauer. Im Lager waren Hilfstruppen stationiert, und zwar entweder eine rund 500 Mann starke berittene Kohorte oder eine rund 1000 Mann starke Doppelkohorte Fußsoldaten. Bald bildete sich um das Kastell eine Zivilsiedlung (vicus). Daneben gab es auch eine Ansiedlung in Form eines langgezogenen Dorfes (vicus), das im Bereich der heutigen westlichen Altstadt am Bismarckplatz begann und entlang einer zur Donau führenden Straße verlief, wo am Ufer ein Schiffsanlegeplatz nachgewiesen wurde. Wie Ausgrabungen in den Jahren 1967/77 gezeigt haben, hat diese Donausiedlung schnell eine größere Ausdehnung erreicht, die sich nach Osten bis hin zum später entstandenen Legionslager Castra Regina erstreckte.[16] Reste eines römischen Beobachtungsturmes wurden nahe der Naabmündung gefunden. Für diese Zeit (2. Jahrhundert) wird auch die älteste römische Brauerei nördlich der Alpen vermutet (siehe Römer-Pavillon am Kornweg[17]). Das Kastell und die Zivilsiedlungen wurden in den Markomannenkriegen in der zweiten Hälfte der 160er-Jahre zerstört.

Regensburger Altstadt, Unterer Wöhrd, Stadtamhof (2023)

Nach dem Zurückdrängen der Markomannen bis etwa 170 n. Chr. wurde auf Anordnung von Kaiser Mark Aurel ab ca. 175 das Legionslager Castra Regina (Lager am Regen) errichtet. Dieser Steinbau mit seiner etwa 10 Meter hohen Mauer, den vier Toranlagen und zahlreichen Türmen ist heute noch gut im Grundriss der Regensburger Altstadt erkennbar. Von seiner Einweihung im Jahre 179 n. Chr. ist heute noch die steinerne Inschrift erhalten, die sich einst über dem Osttor befand und als die Gründungsurkunde Regensburgs gilt. Im Lager war die III. Italische Legion mit rund 6000 Soldaten stationiert. Es war militärischer Hauptstützpunkt der Provinz Raetia und bildete somit eine Ausnahme im römischen Verwaltungssystem, da die Legion nicht in der Provinzhauptstadt Augsburg stationiert war. Während der Wirren der Völkerwanderung kam es im Verlauf des 5. Jahrhunderts zur militärischen Aufgabe des Kastells, das fortan eine mauerbewehrte Zivilsiedlung war.

Frühes Mittelalter

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Von etwa 500 bis 788 war Regensburg der Hauptsitz der Herzöge der Bajuwaren aus dem Geschlecht der Agilolfinger. Regensburg wurde zu einem bedeutenden Zentrum des frühen bairischen Stammesherzogtums. Herzog Odilo verwirklichte im Jahr 739 die bairische Diözesaneinteilung. Die Bistümer Regensburg, Freising, Passau und Salzburg wurden kirchenrechtlich gegründet und ihre Grenzen festgelegt. Nach seinem Sieg über den bairischen Herzog Tassilo III. verbrachte Karl der Große zwei aufeinanderfolgende Winter (791–793) in der alten bairischen Herzogsstadt Regensburg, um die Einverleibung Baierns in das Fränkische Reich persönlich abzusichern. Unter Ludwig II. dem Deutschen wurde Regensburg wieder Residenz und Verwaltungszentrum.

Regensburg ist eines der ältesten Bistümer Deutschlands, das bereits einige Jahrzehnte bestand, als es 739 von Bonifatius dem Canonischen Recht und somit dem Bischof von Rom unterstellt wurde. Überreste diverser aufeinander folgender Epochen finden sich unter anderem in den Ausgrabungen unter der Niedermünster-Kirche, zu einer der ältesten Klosteranlagen der Stadt gehörig, der auch die sogenannte Erhardi-Krypta zuzuordnen ist. Ähnlich alt ist die romanische Kapelle St. Georg und Afra. Auch wenn Regensburg als Reichsstadt ab 1542 protestantisch war, blieb die Stadt immer katholische Bischofsstadt, obwohl sie zeitweise von anderen Bistümern mitverwaltet wurde.

Kloster Sankt Emmeram

Im 9. Jahrhundert war Regensburg eine der wichtigsten Städte des ostfränkischen Karolingerreiches. Hemma († 876), die Gemahlin des ostfränkischen Königs Ludwig der Deutsche, sowie die beiden letzten ostfränkischen Karolingerherrscher, Kaiser Arnulf von Kärnten († 899) und sein Sohn König Ludwig das Kind († 911) wurden in der Benediktinerabtei St. Emmeram beigesetzt, einem Kloster, das damals noch außerhalb der ummauerten Stadt lag. Erst unter dem bayerischen Herzog Arnulf I. wurde das Kloster St. Emmeram um 920 durch den Bau der neuen Arnulfinischen Stadtmauer in die ummauerte Stadt einbezogen.[18] Der Bischof residierte – wie in allen mittelalterlichen Städten – im Episcopium, in nächster Nähe des Doms, seiner Bischofskirche, innerhalb der ummauerten Stadt.

Gedenktafel für die Gefangensetzung des Apostelgleichen Heiligen Methodius, Slawen-Apostel und erster Erzbischof von Mähren und Pannonien, in Regensburg an der Alten Kapelle
Salzstadel mit Stadttor und Steinerner Brücke, dahinter der Dom

Hohes Mittelalter

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Im Jahre 954 zog sich Liudolf, der älteste Sohn Ottos des Großen, nach dem Scheitern seines Aufstandes gegen seinen Vater nach Regensburg zurück. Nach einer mehrmonatigen Belagerung der Stadt durch Ottos Bruder Heinrich wurde Regensburg erobert und in Brand gesteckt; Liudolf gelang jedoch die Flucht.

Eine Regensburger Stadtsage aus dieser Zeit ist die Dollingersage.

Durch Fernhandel bis Paris, Venedig und Kiew erlebte die Stadt ihre wirtschaftliche Blütezeit. Sie war damals eine der wohlhabendsten und einwohnerstärksten Städte Deutschlands. Um das Jahr 1050 war die Stadt mit ca. 40.000 Einwohnern sogar die größte des Reiches, noch vor Rom oder Köln.[19][Anm. 1][20] Regensburg war, wie der Gesandte des Kalifen von Córdoba Ibrahim ibn Yaqub berichtet, ein Zentrum des mittelalterlichen Sklavenhandels, bei dem kriegsgefangene Slawen und Balten in den muslimischen Herrschaftsbereich exportiert wurden.[21]

Die romanische und gotische Architektur des Mittelalters bestimmt noch heute das Gesicht der Altstadt. Ein Zeichen für den damaligen Wohlstand der Stadt ist der Bau der Steinernen Brücke von 1135 bis 1146. Das mittelalterliche Bauwunder trug zur weiteren Steigerung des Wohlstandes der Stadt im 13. Jh. bei und wurde zum Vorbild für viele andere Brückenbauten, zum Beispiel für die Judithbrücke (Vorläuferin der Karlsbrücke) in Prag. Die Brücke ist zugleich Symbol für den Aufstieg der bürgerlichen städtischen Selbstverwaltung: Im Brückenprivileg Kaiser Barbarossas vom 26. September 1182 wird mit dem Brückenmeister (magister pontis) Herbord erstmals ein städtischer Funktionsträger namentlich genannt.[22]

Im Mai 1147 brach Konrad III. in Regensburg zum zweiten Kreuzzug auf, der strategisch günstige Donauübergang dürfte dafür mit den Ausschlag gegeben haben. Kaiser Friedrich I. Barbarossa brach hier im Mai 1189 mit einer großen Streitmacht zum dritten Kreuzzug auf.

Freie Stadt und Reichsstadt (1200 bis 1800)

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Deutsche Sonderbriefmarke „750 Jahre Freie Reichsstadt Regensburg“ (1995)
Denkmal des Don Juan de Austria, Sieger in der Seeschlacht von Lepanto. Kopie von 1978 nach originalem Vorbild aus Messina von 1572

Späte Stauferzeit

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In den Jahren 1207 und 1230 verliehen König Philipp von Schwaben und Kaiser Friedrich II. der Stadt umfangreiche Privilegien (in der Forschung als Philippinum bzw. Fridericianum bekannt), die in der Folge den Aufstieg zur Freien Stadt ermöglichten.[23] Schon am 10. November 1245 erreichten die Regensburger Bürger, dass Kaiser Friedrich II. der Stadt das Recht der Selbstverwaltung mit dem Privileg „einen Bürgermeister und Rat zu setzen“ bestätigte. Der nach dem Bau der Steinernen Brücke verstärkt einsetzende lukrative Fernhandel machte die Stadt zu einer Drehscheibe des Ost-West- und Nord-Süd-Handels. In der Stadt, die damals immer noch als eine der größten Städte des Reiches ca. 20.000 Einwohner hatte, entstand ein reiches Bürgertum von etwa 2000 Personen, die politisch eine Rolle spielten. Die Oberhäupter von 50 – 60 dieser Familien bildeten das Patriziat, aus denen sich die Stadtregierung zusammensetzte.[24] Die Regensburger Patrizierfamilien begannen eine rege Bautätigkeit und es entstanden mächtige Patrizier-Hausburgen aus Stein mit Geschlechtertürmen als Statussymbol, von denen der Goldene Turm in ursprünglicher Höhe erhalten ist. Nach dem Muster der Hausburgen wurde auch der älteste Teil des heutigen Alten Rathauses mit seinem Turm erbaut. In dieser Zeit der reichen Patrizier entstanden auch die Bettelordenskirchen und -klöster, wie die Minoritenkirche und die Dominikanerkirche St. Blasius.

Spätes Mittelalter

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Die in der Stadt residierenden bayerischen Herzöge der Wittelsbacher konnten wegen interner Konflikte nach der bayerischen Landesteilung von 1255 die Entwicklung der Stadt zur Unabhängigkeit nicht aufhalten. Sie gaben ihre Residenz in Regensburg am Kornmarkt auf, verließen Regensburg und zogen 1259 nach Landshut. Sie behielten aber weiterhin ihre seit 1185 bestehenden Rechte in der Stadt, wie Münzregal, Geleitrecht und Gerichtsbefugnisse in Vogteien.[25] Die Rechte wurden an reiche Bürger oder an die Stadt verpfändet, was für die Stadt eine finanzielle Last bedeutete. Damit begann ein über vier Jahrhunderte andauernder Konflikt der Stadt mit den Herzögen des Herzogtums Bayern und mit den Regensburger Fürst-Bischöfen des Hochstifts Regensburg, deren Territorien das relativ kleine Stadtgebiet von Regensburg umschlossen.[26] Dabei blieb es immer das Ziel der bayerischen Herzöge, die Lebensfähigkeit der Stadt Regensburg zu untergraben, um ihre verlorene Hauptstadt zurückzugewinnen.[27]

Vermutlich um 1273 wurde mit dem Bau des Regensburger Doms St. Peter begonnen. Zusammen mit der Steinernen Brücke ist der Dom das Wahrzeichen der Stadt. Ab 1293 begann auch der Bau der mittelalterlichen Stadtmauer mit sieben neuen Stadttortürmen, mit der die neuen Vorstädte im Westen und Osten und mehrere Kirchen und Klöster in das Stadtgebiet einbezogen wurden.

Am Beginn des 14. Jahrhunderts deutete sich in Regensburg ein wirtschaftlicher Abschwung an, verursacht durch Verlagerungen der Handelswege im Ost- und Orienthandel. Davon profitierten bereits ab dem späten Mittelalter andere Städte wie Augsburg, Wien und Nürnberg, die wirtschaftliche Zuwächse und – anders als Regensburg – zunehmende Einwohnerzahlen zu verzeichnen hatten.[27][28] Den sinkenden Einnahmen standen hohe Kosten gegenüber, denn am Beginn des Jahrhunderts entstanden im Verlauf von 30 Jahren die Stadtbefestigungsanlagen.

Ab 1330 kam es im Süden des Reiches in vielen Städten zu Unruhen und Aufständen der Zünfte und Handwerker, die von den Patriziern die Beteiligung an der Stadtregierung forderten. In Regensburg nahmen die Aufstände ganz besondere Ausmaße an, weil sich der von Kaiser Ludwig IV. unterstützte Patrizier Friedrich Auer zunächst mit den Zünften verbündete und ins Bürgermeisteramt aufstieg. Dort entfaltete er aber ein diktatorisches Regime und wurde 1334 wieder gestürzt. Friedrich Auer zog sich auf die Burg Brennberg in der Nähe von Regensburg zurück und betätigte sich von dort aus als Raubritter auf den Handelswegen der Regensburger Patrizier.[29] Die durch den Auer-Aufstand verunsicherte und geschwächte Stadt Regensburg wurde 1337 überraschend von einem Heer des Kaisers Ludwig IV. bedroht, der – getreu seiner Herkunft aus dem Hause Wittelsbach – die Situation nutzen wollte und einen neuen, letztlich aber erfolglosen Versuch unternehmen wollte, die Stadt Regensburg in das Herzogtum Bayern zurückzuholen.

Sicher hatte auch die erste große Pestpandemie, die von 1347 bis 1353 ganz Europa und Vorderasien überzog und einen drastischen Rückgang der Bevölkerung zur Folge hatte, einen schädigenden Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Fernhandelsstadt Regensburg. Wohl noch gravierendere Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Stadt hatten aber die immer stärker werdenden Blockadeaktionen der bayerischen Herzöge und ihre zunehmenden Schikanen gegen die städtischen Kaufleute und Händler. Deshalb trat die Stadt Regensburg 1381 dem Schwäbischen Städtebund bei. Der Bund hatte sich dem Schutz seiner ca. 50 Mitglieder vor den jeweiligen Landesfürsten verschrieben und war auch bereit, militärischen Druck auf die Fürsten auszuüben. So kam es im Jahr 1388 im Städtekrieg auch zu militärischen Aktionen im Umland von Regensburg, bei denen das Heer des bayerischen Herzogs Albrecht I. nicht nur die städtischen Weinberge zerstörte. Eine Belagerung der Stadt Regensburg blieb aber ohne Erfolg. Der Städtekrieg wurde mit dem Landfrieden von Eger beendet, der die vor dem Krieg bestehende Situation nicht veränderte. Die Städte wurden zu hohen Kriegsentschädigungen verpflichtet und hatten ihre eigenen hohen Kriegskosten zu tragen. Außerdem sah sich der Rat der Stadt Regensburg gezwungen, die Ausgaben zur Verbesserung der Stadtbefestigung zu erhöhen, um die Unabhängigkeit zu erhalten. Dadurch verschlechterte sich die bereits schwierige Finanzlage der Stadt zum Ende des Jahrhunderts noch weiter.[25]

Im 15. Jahrhundert setzte sich der wirtschaftliche Niedergang Regensburgs fort und führte zum Bankrott der Stadt. Eingeleitet wurde der Absturz als 1419 die Hussitenkriege begannen. Die Kämpfe weiteten sich auch in die Oberpfalz aus und endeten 1434 mit der Niederlage der Hussiten und dem Verlust von Wirtschaftskraft und Absatzgebieten in der Region Böhmen und den weiter im Nordosten gelegenen Absatzgebieten, die nun für Regensburger Fernhandels-Kaufleute nicht mehr erreichbar waren. Die desolate Finanzlage der Stadt hatte sich verschlimmert, da in Erwartung der Hussiten der nördliche Brückenkopf der Steinernen Brücke verstärkt worden war und dafür die östlichen Bauten des Katharinenspitals abgebrochen werden mussten.[30]

Es kam zum Abfluss von Kapital und zum Wegzug reicher Familien aus Regensburg,[28] denn die nur vom Fern- und Transithandel lebende Stadt hatte es im 14. Jahrhundert versäumt, das Handwerk und die Produktion von Konsumgütern zu fördern, wie es in Nürnberg geschehen war.[27] Auch vom Handel mit Venedig und Italien profitierten jetzt Nürnberg und Augsburg durch neue Möglichkeiten bei der Nutzung des Brennerpasses, während der von den Regensburger Händlern genutzte Tauernpass ins Abseits geriet.[31]

Auch als Fernhandelsstadt mit dem Vorderen Orient war Regensburg durch das Vordringen der Türken in Südosteuropa in eine Randlage geraten. Die Ausbreitung der Türken konnte nach der Niederlage der Serben 1389 in der Schlacht auf dem Amselfeld und 1396 in der Schlacht bei Nikopolis und in den dann folgenden Türkenkriegen nicht gestoppt werden. Endgültig blockiert wurde der Handelsweg nach Osten, der schon früher durch das seit 1221 gültige Stapelrecht der Stadt Wien behindert wurde, durch die Eroberung von Konstantinopel 1453 durch die Türken.

Im Jahr 1471 fand in Regensburg in Anwesenheit von Kaiser Friedrich III. und dem päpstlichen Gesandten die Reichsversammlung zur Einführung der Türkensteuer statt. Bei diesem sog. Regensburger Christentag mussten 10.000 Delegierte im Stadtgebiet untergebracht, verköstigt und mit Informationen zum Verhandlungsablauf versorgt werden. Diese Aufgaben konnte mit Hilfe des in Wachten aufgeteilten Stadtgebiets und unter Nutzung der Glocke des Marktturms als Kommunikationsmittel organisatorisch gut bewältigt werden.[32]

Nach dem Christentag versuchte Kaiser Friedrich III. auf den Reichstagen, von den Reichsständen das zugesagte Geld für den Krieg gegen die Türken tatsächlich auch zu erhalten. Im Fall der Freien Reichsstadt Regensburg waren die Bemühungen zunächst nicht erfolgreich, so dass der Kaiser 1483 der Stadt mit der Reichsacht drohen musste, um 6000 Gulden zu erhalten.[27] Regensburg, dessen Einwohnerzahl inzwischen auf ca. 12.000 zurückgegangen war, konnte das Geld nicht aufbringen, zumal Friedrich als Schutzherr der Juden wegen jahrelanger, unberechtigter Einkerkerung von siebzehn prominenten Juden die Stadt bereits 1476 zu einer Geldbuße von 8000 Gulden verurteilt hatte.[27][33] Um die Schulden zu begleichen, erhob der Rat der Stadt neue Steuern. Das führte im August 1485 zu einem Aufruhr der Zünfte, wobei sich die Verärgerung der Bevölkerung gegen den Kaiser richtete.[27][34]

In dieser Situation setzte der bayerische Herzog Albrecht IV. seine alten Rechte als Burggraf als Lockmittel ein. Er hatte die Rechte 1479 für 19.000 Gulden an die Stadt Regensburg verpfändet und bot sie nun dem Rat zum Rückkauf an. Mit dieser Summe konnte die Stadt die Schulden beim Kaiser begleichen und bekam zusätzlich eine finanzielle Verfügungsmasse. In der Bevölkerung gewann eine probayerische, antikaiserliche Stimmung die Oberhand, was sich ausdrückte in der Losung der Stadtbevölkerung: „Besser ein Herzog als ein Kaiser, der Herzog macht reich, das Reich macht arm.“[27] Im Oktober 1485 setzte eine probayerische Gruppe im Rat der Stadt die Annahme der Vorschläge des Bayernherzogs durch. Im Juli 1486 wurde der völlige Anschluss der Stadt an das Herzogtum Bayern in einem Übergabevertrag geregelt. Den Ausschlag gab das Argument, dass analog zu anderen, zu Beginn der Neuzeit prosperierenden bayerischen Landstädten nur mit bayerischer Förderung ein wirtschaftlicher Aufschwung für Regensburg erreichbar sei. Im August 1486 zog Herzog Albrecht IV. prunkvoll in Regensburg ein. Als Wittelsbacher hatte er seit Jahren eine Ausbreitungs- und Konfrontationspolitik gegenüber dem kaiserlichen Haus Habsburg betrieben und nun einen seiner größten Erfolge erzielt. In den Folgejahren bis 1492 begann der bayerische Herzog einige die Wirtschaft in Regensburg ankurbelnde Baumaßnahmen, wie z. B. 1487 den Bau des ersten Salzstadels in Regensburg. Die alte Handelsstraße nach Nürnberg durch das Prebrunntor auf dem Südufer der Donau wurde auf das nördliche, bayerisch beherrschte Ufer der Donau verlegt. Damals nicht verwirklicht wurden Pläne zum Bau einer Herzogsresidenz vor dem Prebrunntor und Pläne zur Gründung einer Universität.[27]

Kaiser Friedrich und sein seit 1486 als König gekrönter und mitregierender Sohn, der spätere Kaiser Maximilian I. reagierten scharf auf die Unterwerfung Regensburgs unter bayerische Herrschaft[35] und gingen mit Rechtsmitteln gegen die Wittelsbacher Konkurrenten vor. Im Oktober 1491 und im Januar 1492 verhängte das Reichskammergericht die Reichsacht über die Stadt Regensburg und den Bayernherzog. Die nötige militärische Unterstützung fand der Kaiser im schwäbischen Bund, einem Zusammenschluss schwäbischer Reichsstände, die den Ausbreitungsbestrebungen der Wittelsbacher Widerstand boten. Der Bayernherzog Albrecht IV. musste dem militärischen Druck nachgeben, und die städtische Reichsunmittelbarkeit der Stadt Regensburg wurde 1492 wiederhergestellt. Dafür waren mehrere Vertragswerke nötig, in denen die territorialen Grenzen zwischen Regensburg und Bayern neu festgelegt wurden. In diesen Verträgen von 1496 verlor die Stadt Regensburg ihren Status als Freie Stadt und wurde zu einer Reichsstadt unter Aufsicht von kaiserlichen Kommissaren, deren Befugnisse in Regimentsordnungen und Schutzverträgen festgelegt wurden. Der Bayernherzog verlor seine alten Rechte als Burggraf in der Stadt samt den Einkünften daraus. Als Ausgleich wurde die Siedlung „Am Hof“ zur bayerischen Landstadt Stadtamhof erhoben.[27]

Regensburg Ende 15. Jh. Schedelsche Weltchronik

Die Stimmung in der Bevölkerung blieb jedoch angespannt, weil sich die wirtschaftliche Lage nicht besserte und weil es weiterhin Anhänger des Bayernherzogs gab, mit denen die kaiserlichen Kommissare, die ab 1499 Reichshauptmänner genannt wurden, hart abrechneten. In der Stadt begann eine 30-jährige Phase mit sozialen Unruhen, die 1519 zur Vertreibung der Regensburger Juden führten.

Die inneren Unruhen in der Stadt eskalierten im Jahr 1511, als Kaiser Maximilian I. den fränkischen Adeligen Thomas Fuchs von Wallburg zum neuen kaiserlichen Reichshauptmann für Regensburg berief. Die Mehrheit im Rat der Stadt widersetzte sich zwei Jahre lang der Berufung. Es begann ein Machtkampf zwischen dem Kaiser und dem Rat der Stadt, in dessen Verlauf der kaisertreue Ratsälteste Konrad Liskircher 1513 vom Pöbel entführt, inhaftiert, gefoltert und gehenkt wurde.[36] Nach Entsendung einiger kaiserlicher Kommissionen wurde am Ende die Berufung von Thomas Fuchs von Wallburg zum neuen Reichshauptmann durchgesetzt. Danach wurde mit den Parteigängern des bayerischen Herzogs abgerechnet und als Rädelsführer der Dombaumeister Wolfgang Roritzer zusammen mit mehr als 100 Gefolgsleuten hingerichtet.[37] Kaiser Maximilian I. oktroyierte der Stadt im Jahr 1514 eine neue Stadtverfassung, die sogenannte „Regimentsordnung“, die formal bis 1803 in Kraft blieb. Nach seiner Berufung spielte der neue Reichshauptmann Thomas Fuchs von Wallburg in den Finanzangelegenheiten der Stadt und in Verhandlungen mit dem Bischof Johann von der Pfalz eine für die Stadt wichtige und günstige Rolle, so dass seine Berufung nicht mehr in Frage gestellt wurde.[38]

Neupfarrplatz Regensburg, Neupfarrkirche und Domtürme

Nach dem Tod von Kaiser Maximilian im Januar 1519 und der Wahl des neuen Königs Karl V. im Juni 1519 nutzte der Rat der Stadt Regensburg die kurze Zeit des Machtvakuums ohne Kaiser und organisierte ein Pogrom zur Vertreibung der Regensburger Juden, der damals größten jüdischen Gemeinde Deutschlands. Vorausgegangen war eine Anordnung des Stadtrats am 21. Februar, mit der man einer Forderung christlicher Handwerker nachkam. Das alte Judenviertel auf dem heutigen Neupfarrplatz und der jüdische Friedhof vor dem Peterstor wurden total zerstört. Ein glücklich verlaufender Unfall bei den Abbrucharbeiten wurde als Wunder mystifiziert und führte zur Wallfahrt „Zur Schönen Maria“. Die Wallfahrt fand sehr großen Zulauf und brachte der Stadt und dem Bischof einige Jahre hohe Einnahmen. Mit dem Geld wurde der Bau einer Wallfahrtskirche unter Verwendung jüdischer Grabsteine begonnen. Nach Fertigstellung des Chores ging die Wallfahrt zurück und der Bau musste wegen Geldmangels abgebrochen werden. Der Rumpfbau wurde provisorisch geschlossen und nach Einführung der Reformation 1542 als protestantische Stadtkirche genutzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Kirche im Westen geschlossen; damit entstand die heutige Neupfarrkirche auf dem gleichbenannten Platz.

Haidplatz Regensburg, Haus Neue Waag

Im Jahr 1524 wurde mit dem Regensburger Konvent das erste Bündnis altkirchlicher Reichsstände in der Stadt abgeschlossen. 1541 fand in der Neuen Waag am Haidplatz das Regensburger Religionsgespräch zwischen Philipp Melanchthon und Johannes Eck statt. Das Gespräch war ein Versuch, die nach dem Thesenanschlag von Luther 1517 in Wittenberg aufgeworfenen tiefen Gräben zwischen Katholiken und Protestanten zu überbrücken, was aber nicht gelang.

In den Jahren nach 1517, als sich immer mehr Städte der Reformation anschlossen, war in Regensburg der religionspolitische Handlungsspielraum des Rates der Stadt mehrfach eingeengt. Neben dem Gebiet der Reichsstadt schloss das Stadtgebiet auch die Territorien des Bischofs mit dem Dom, des Klosters St. Emmeram, des Stiftes Obermünster und des Stiftes Niedermünster ein. Auch der mit seinem Territorium die Stadt umschließende Herzog von Bayern zögerte nicht, die Stadt in der Religionspolitik mit der Androhung von Wirtschaftsblockaden unter Druck zu setzen. Der Rat der Stadt musste in den Jahren nach 1517 einen politischen Drahtseilakt vollziehen und wurde dabei geführt und beraten von dem beim Kaiser sehr einflussreichen Reichshauptmann Thomas Fuchs von Wallburg. Er hielt den Rat der Stadt zurück, so dass sich die Stadt nie an die Spitze der Reformationsbewegung setzte. Gleichzeitig wurden aber die vielen reformatorischen Ansätze nicht behindert, die es in der Stadt von Seiten der Bürger gab und die von auswärtigen Adeligen, die sich in der Stadt aufhielten, unterstützt wurden. Seit 1526 wurden evangelische Abendmahlsfeiern in Bürgerhäusern und Häusern von Adeligen geduldet. Damit wuchs aber auch die Gefahr des religiösen Sektierertums. Die Täufer hatten sich seit 1525 in Regensburg niedergelassen und 1528 wurde der Täufer Wützelburger hingerichtet.

Als es der Kaiser im Reichsabschied von 1541 den Städten freistellte, sich der Augsburger Konfession anzuschließen, ergriff der Rat der Stadt die Gelegenheit und fasste nach einer Petition der Bürger vom 28. September 1542 den Beschluss, am 15. Oktober 1542 mit einem Abendmahl-Gottesdienst in der Neupfarrkirche die Reformation in Regensburg offiziell einzuführen. Der Ratskonsulent Johann Hiltner lieferte die benötigte Rechtfertigungsschrift.[39] Nach der Einführung der Reformation kam es weiterhin zu vielfältigen Konflikten mit dem Fürstbischof. Die Lage beruhigte sich erst, nachdem der Kammerer Stephan Fugger vom Reh († 1602) für den Rat der Stadt Regensburg die lutherische Konkordienformel von 1577 unterzeichnet hatte.[40]

In den Jahren der beginnenden Reformation entwickelte sich aus einer vom Magistrat der Stadt 1505 zunächst gegründeten provisorischen Lateinschule an einem neuen prominenten Standort das protestantische Gymnasium poeticum, aus dem sich im Laufe der Jahrzehnte gemeinsam mit einem katholischen Jesuitenkolleg die Regensburger Gymnasien entwickelten.

1575 fand erstmals in Regensburg die Wahl des deutschen Königs statt.

Dreißigjähriger Krieg und Barockzeit

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Dreißigjähriger Krieg

Seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert und besonders vor und nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges und noch Jahre nach dem Westfälischen Frieden war Regensburg einer der wichtigsten, über die Donau gut erreichbaren Zufluchtsorte evangelischer Glaubensvertriebener aus Österreich. Von den insgesamt ca. 100.000 Exulanten ließen sich einige Familien in Regensburg dauerhaft nieder, wie z. B. Mitglieder der Adelsfamilie Stubenberg. Viele Exulanten aber zogen weiter nach Nürnberg, Franken, Schwaben, Preußen und in die Niederlande.[41][42] Eine zweite Welle von Salzburger Exulanten folgte dann im Spätherbst und Winter 1731/32.

Auf dem Regensburger Kurfürstentag von 1630 wurde der Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres Wallenstein zunächst abgesetzt, dann aber am Ende des Jahres 1631 wieder eingesetzt, weil der schnelle Vorstoß des schwedischen Heeres unter König Gustav II. Adolf nach Süddeutschland die militärische Lage für den Kaiser und für Bayern drastisch verschlechtert hatte. In den ersten Jahren des Dreißigjährigen Krieges war Regensburg von militärischen Kriegshandlungen nicht betroffen, wurde dann aber, entgegen getroffener Abmachungen, im April 1632 überfallartig von flüchtenden bayerischen Truppen besetzt, weil jetzt nach der Niederlage des bayerischen Heeres in der Schlacht bei Rain am Lech ein Angriff der Schweden auf Österreich entlang der Donaulinie möglich erschien. Deshalb wurde Regensburg für die bayerischen Truppen als eine potentielle Sperrfestung wichtig. Mit der Besetzung der Stadt begannen die langwierigen Kämpfe um Regensburg. Im südlichen Stadtgebiet ließ der bayerische Kommandeur General Troibreze den Stadtfriedhof mit Stadtbefestigungsanlagen ausbauen und unter Zerstörung des Kepler Grabdenkmals durch Vorwerke verstärken.[43] Wie sich später zeigte, blieben diese Maßnahmen nutzlos, weil Wallenstein sich weigerte, Truppenverstärkungen nach Regensburg zu entsenden. Im November 1633 wurde Regensburg von schwedischen Truppen unter Bernhard von Sachsen-Weimar erstürmt und besetzt.[44] Alle katholischen Geistlichen wurden vertrieben und im Dom protestantischer Gottesdienst gehalten. Nur wenige Monate nach der Ermordung Wallensteins wurde Regensburg unter Führung des neuen Oberbefehlshabers des kaiserlichen Heeres, Erzherzog Ferdinand, Sohn von Kaiser Ferdinand II., nach dreimonatiger Belagerung im Juli 1634 von kaiserlichen und bayerischen Truppen gemeinsam zurückerobert. Ein Entsatzversuch zur Unterstützung der schwedischen Verteidiger in Regensburg durch zwei heranziehende schwedische Heere kam nicht mehr rechtzeitig, weil beide Heere bei der Plünderung von Landshut viel Zeit verloren. Dies hatte einen erschöpfenden und verlustreichen Rückmarsch der beiden schwedischen Heere nach Westen zur Folge und erschwerte deren Vorbereitung auf die dort bevorstehende Schlacht bei Nördlingen erheblich.

Die Besetzung von Regensburg erfolgte ausschließlich durch kaiserliche Truppen, was den bayerischen Kurfürsten Maximilian I. stark verärgerte und später jahrelange wirtschaftliche Sanktionen zur Folge hatte. Für Erzherzog Ferdinand war der Sieg bei Regensburg der erste militärische Erfolg, dem mit der nachfolgenden Schlacht bei Nördlingen ein noch größerer Sieg folgte.[45] Nach diesen militärischen Leistungsnachweisen wurde Erzherzog Ferdinand 1636 auf dem Regensburger Kurfürstentag zum Römisch-deutschen König gewählt. 1637 wurde er als Kaiser Ferdinand III. Nachfolger seines Vaters und berief für 1641 einen Kurfürstentag nach Regensburg ein, auf dem Möglichkeiten eines Friedensschlusses erörtert, jedoch nicht beschlossen wurden. Ein schwedisches Heer unter General Johan Banér nutzte die Anwesenheit des Kaisers für einen überfallartigen Angriff auf die Stadt mit einer heftigen Kanonade, musste jedoch ohne Erfolg wieder abziehen.

Der Erker des Reichssaals

Beginn des Immerwährenden Reichstags

Regensburg war bereits zur Zeit des Ostfränkischen Reichs ein wichtiges Zentrum, in dem auch Reichstage abgehalten wurden. Ab 1594 waren die Reichstage dann nur noch im Reichssaal des Regensburger Rathauses abgehalten worden, und auch nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges mit dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 wurde der erste Reichstag wieder nach Regensburg einberufen. Auf diesem Reichstag wurden Einzelheiten der Bestimmungen des Friedensvertrages beraten und verabschiedet und für 1663 eine weitere Einberufung des Reichstages beschlossen. Dieser Reichstag von 1663 entwickelte sich dann in der Folge zum Immerwährenden Reichstag, auf dem sich der Kaiser meist durch von ihm ausgewählte kaiserliche Prinzipalkommissare vertreten ließ. Auch die Reichsfürsten ließen sich in der Regel durch Gesandte vertreten, die zum Teil mit Familien in Regensburg ansässig wurden, in der Stadt Gesandtschaften mit Bediensteten einrichteten und im Todesfall auch in der Stadt begraben wurden, entweder mit Denkmälern in katholischen Klosterkirchen, oder, wenn sie protestantisch waren, auf dem südlichen Hof der 1631 entstandenen Dreieinigkeitskirche. Dort waren bereits gegen Ende des Krieges einige Begräbnisse erfolgt trotz des anfänglichen Widerstands der Stadtregierung, die aus hygienischen Gründen zunächst nur Begräbnisse außerhalb der Stadtmauer auf dem wiederhergestellten Petersfriedhof zulassen wollte. Damals begann auf dem Hof südlich der Kirche die Entstehung eines ungewöhnlichen Diplomatenfriedhofs, der heute als Gesandtenfriedhof bezeichnet wird, mit am Ende seiner Nutzung um 1790 fast 100 Begräbnissen. Auf diesem ungewöhnlichen Friedhof befinden sich heute 20 eng benachbarte, große Barockepitaphien und 32 erhaltene alte Grabplatten, deren lateinische Inschriften Auskunft über die Familien der Diplomaten geben. Der Gesandtenfriedhof und die Grabdenkmäler werden seit Jahresbeginn 2023 aufwändig restauriert. Die Baumaßnahmen werden einige Jahre andauern, zumal auch die unterirdischen Gruften gesichert werden müssen. Für Besucher bleibt der Friedhof aber von der Kirche aus zugänglich.

Im Verlauf des 1701 begonnenen Spanischen Erbfolgekriegs, in dem viele Reichsstände in der Haager Allianz mit dem Kaiser und mit England gegen das mit Frankreich verbündete Kurbayern kämpften, wurden die Schlüssel der Stadt am 8. April 1703 auf der Steinernen Brücke kampflos dem bayerischen General Alessandro Maffei übergeben. Gleichzeitig verpflichtete sich der mit Frankreich gegen den österreichischen Kaiser verbündete Kurfürst Max Emanuel aber, die in Stadtamhof stationierten bayerischen Truppen wieder abzuziehen, sobald ihm die Neutralität der Stadt Regensburgs im Konflikt zugesichert worden sei und er die Gewähr habe, dass keine der beiden Kriegsparteien die Steinerne Brücke nutzen könne.[46] Tatsächlich kam es aber zu einer handstreichartigen Besetzung der Stadt und auch zu schweren Kämpfen und Zerstörungen in Stadtamhof.

1713/14 kam es zur letzten Pestepidemie in der Stadt, die ca. 8.000 Tote zur Folge hatte. Ende August 1713 verließen die Gesandten am Immerwährenden Reichstag mit ihren Bediensteten die Stadt und zogen nach Augsburg, gefolgt von vielen Geistlichen. Nachdem ca. 7.000 Personen die Stadt verlassen hatten, wurde sie von bayerischen Husaren komplett abgeriegelt. Ein Pestlazarett wurde auf dem Unteren Wöhrd eingerichtet, wo auch Massengräber entstanden. Eine zweite Welle Salzburger Exulanten erreichte Regensburg im Spätherbst und Winter 1731/32.

1742 wurde nach der Wahl des bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht zum Kaiser Karl VII. (HRR) der kaiserliche Generaloberpostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis zum Prinzipalkommissar und Stellvertreter des Kaisers am Immerwährenden Reichstag berufen. Der Reichstag tagte in dieser Zeit in Frankfurt, wo auch der neue Prinzipalkommissar seine Residenz hatte. Nach dem überraschenden Tod von Kaiser Karl VII. im Januar 1745 und der Wahl von Franz I. von Lothringen, dem Gemahl von Maria Theresia, zum neuen Kaiser wurde der Sitz des Reichstages wieder zurück nach Regensburg verlegt. Erst nachdem Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis, der sein Amt als Prinzipalkommissar zunächst verloren hatte, der Verlagerung auch seiner Residenz nach Regensburg zugestimmt hatte, wurde er am 15. Januar 1748 erneut zum Prinzipalkommissar ernannt. Als repräsentatives Gebäude für eine prunkvolle Hofhaltung wurde in Regensburg der Freisinger Hof an der Nordseite des Emmeramsplatzes angemietet und auf Kosten des Hauses Thurn und Taxis aufwändig zu einem Residenzpalais ausgebaut. Im April 1750 wurde das Palais bezogen und wurde zum Ort einer prunkvollen Hofhaltung, wo mit Galasoupers und Hofmusikkapelle für die Zerstreuung und Belustigungen der Gesandten nach Reichstagssitzungen gesorgt wurde. 1773 starb Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis. Sein Nachfolger als Prinzipalkommissar wurde sein Sohn Karl Anselm von Thurn und Taxis. Nachdem das Palais 1792 durch ein Großfeuer vernichtet wurde, erfolgte ein Umzug in das westliche Nebengebäude (heute Regierung der Oberpfalz). Die für die Amtsführung als Stellvertreter des Kaisers benötigten Quartiere für die Kanzlei, die Bibliothek und das Archiv waren in dieser Zeit ebenso wie die Postversandabteilung im Zanthaus in der Gesandtenstraße untergebracht, wo sich auch zahlreiche Gesandtschaften in angemieteten Wohnungen eingerichtet hatten. Diese Mietverhältnisse hatten zwar einen wirtschaftlichen Nutzen für die Stadt, er war aber gering, da die Gesandten weder zoll- noch steuerpflichtig waren. 1771 wurde das Zanthaus von Thurn und Taxis aufgekauft und nach der Übersiedlung in die Gebäude von Kloster Sankt Emmeram 1812 wieder verkauft an die Gebrüder Bernhard die dort eine Fabrik für Schnupftabak einrichteten.[47]

Im Winter 1783/84 verursachte ein Vulkanausbruch in Island auch in der Stadt Regensburg und Umgebung große Schäden. Auf einen dichten Nebel folgte ein starker Hagel mit „dreyzackigen Eisstücken“, viele Tote durch Blitzschlag und verwüstete Äcker. Zahlreiche Anwesen wurden Raub der Flammen, Bäume, Sträucher und Feldfrüchte starben unter einem klebrigen Schwefelbelag ab, das Hochwasser legte Gräber frei, überall Ertrunkene. Der bayerische Churfürst verbot am 1. August 1783 das Wetterläuten, bei dem zuvor durch Blitzschlag Menschen umgekommen waren.[48] Dazu kamen 1783/84 kurz abwechselnd enorme Hitze- und Kältetage mit schwerwiegenden Folgen am 27., 28., 29. Februar und im Sommer 1784 in Regensburg: Hochwasser und Eis zerstörten nicht nur den mittleren Turm der Steinernen Brücke,[49] auch Häuser und Gewerbebauten wurden vernichtet, Brücken, Menschen und Nahrung, Vieh und Futtervorräte wurden weggeschwemmt.[50]

Ende des 18. Jhs. wurde Regensburg von schweren innenpolitischen Auseinandersetzungen erschüttert, als vor dem Hintergrund eines drohenden Finanzkollapses der Stadt Vertreter der Bürgerschaft und des Magistrats den Geheimen Rat der Stadt (das eigentliche Regierungsorgan) wegen Misswirtschaft und Verfassungsbruch mit Erfolg vor dem Reichshofrat in Wien verklagten. Der Kaiser verordnete eine punktuelle Revision der Stadtverfassung und gewährte Regensburg – zum Schaden der städtischen Gläubiger – ein Moratorium, das den Kollaps des Stadtstaates abwendete. Im Verlauf des Zweiten Koalitionskrieges zogen im Dezember 1799 5.000 russische Soldaten durch die Stadt. Im Sommer 1800 besetzten französische Truppen München und nahmen auf ihrem Weg zur Schlacht bei Hohenlinden auch in Regensburg Quartier. Die Stadt wurde mit hohen Kontributionen belegt, was die Stadtfinanzen vollends ruinierte.[51]

Regensburg mit Steinerner Brücke auf Halbtaler von 1782

Von der Reichsstadt zur Bezirkshauptstadt (1800 bis 1945)

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Fürstentum Regensburg unter Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (1803 bis 1810)

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Regensburg um 1900
Der Neupfarrplatz im Jahr 1893, mit dem Goldenen Turm im Hintergrund

1803 fiel in Regensburg eine der letzten Entscheidungen des Reichstags: Der Reichsdeputationshauptschluss führte unter anderem zur Säkularisation des Großteils der Klöster. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss entstand unter anderem das eigenständige Fürstentum Regensburg unter Karl Theodor von Dalberg, der sein Amt als Erzbischof aufgrund bayerischer Einwände erst am 1. Februar 1805 antreten konnte. Die Rheinbundstaaten erklärten auf der letzten Sitzung des Regensburger Reichstags am 1. August 1806 den Austritt aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Im Fünften Koalitionskrieg (Frankreich gegen Großbritannien und Österreich) besetzte ein österreichisches Armeekorps am 20. April 1809 Regensburg. Drei Tage später wurde die Stadt von einem französischen Heer unter Zerstörung der Häuser und Klöster im südöstlichen Stadtbereich zwischen Klarenanger (heute Dachauplatz) und Peterstor zurückerobert. Dabei erlitt Napoleon die einzige Verletzung während aller seiner Feldzüge.

Königreich Bayern

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Übergangszeit als bayerische Provinzstadt

In der Folge behielt Dalberg bis zu seinem Tod 1817 zwar sein Amt als Regensburger Erzbischof, musste aber sein Fürstentum Regensburg am 22. Mai 1810 an das Königreich Bayern abtreten. Die offizielle Inbesitznahme Regensburgs durch Bayern fand am 23. Mai 1810 statt. Die Einbindung in das Königreich Bayern bedeutete den Verlust der politischen Bedeutung und der Sonderstellung der früheren Reichsstadt bzw. des Fürstentums. Jedoch waren schon in reichsstädtischer Zeit die wirtschaftlichen Verhältnisse so desolat geworden, dass eine weitere Selbstständigkeit schon deshalb problematisch schien. Der Wiederaufbau im Südosten der Stadt begann unter dem vom bayerischen König 1810 eingesetzten Polizeidirektor Franz Xaver Gruber, der eine Stadtverwaltung aufbaute. Erst nachdem die Stadt durch das bayerische Gemeindeedikt vom 17. Mai 1818 die Selbstverwaltung in städtischen Angelegenheiten zurückerhalten hatte, wurde Johann Karl Martin Mauerer im September 1818 zum Ersten Rechtskundigen Bürgermeister der Stadt Regensburg gewählt.

Kreishauptstadt

Regensburg wurde 1810 Hauptstadt des Regenkreises, ab 1838 des Kreises „Oberpfalz und Regensburg“, des späteren Regierungsbezirks Oberpfalz. Als „kreisunmittelbare Stadt“ und zugleich Sitz des gleichnamigen Landgerichts für das Umland begann Regensburg langsam wieder an Bedeutung zu gewinnen. 1859 erfolgte der Anschluss der Stadt an das Eisenbahnnetz mit Verbindungen nach Nürnberg und München.

In den Folgejahren begann unter Bürgermeister Oskar von Stobäus (1869–1903) die Modernisierung der Stadt mit dem fast vollständigen Abriss der mittelalterlichen Stadtbefestigungsanlagen. Danach konnten neun neue Schulen, neue Stadtteile und Verbindungsstraßen gebaut werden, wie z. B. die D. Martin Luther Straße und 1871 nach der Reichsgründung die Reichsstraße. Schon im Dezember 1857 war das erste Gaswerk in der Landshuter Straße in Betrieb genommen worden. Das ab 1865 aus Kohle erzeugte Gas diente zunächst der Straßenbeleuchtung, ab 1900 der Wärmeerzeugung. 1897 wurde das Gaswerk kommunalisiert. In der Augustenstraße nahm Ende 1899 das erste Elektrizitätswerk den Betrieb auf, zunächst mit dem Schloss Thurn und Taxis als größtem Abnehmer, ab 1903 abgelöst von der Straßenbahn Regensburg. Wegen hoher Kindersterblichkeit besonders dringend war die Suche nach neuen Quellen für die Trinkwasserversorgung, die sich als sehr aufwändig erwies. Die schließlich in Sallern gefundenen Quellen erforderten den Bau von Hochbehältern und neuen Leitungen. Die anschließende Herstellung der Kanalisation hatte die Ableitung aller Abwässer und Fäkalien aus dem Stadtgebiet zum Ziel und hatte bis 1911 erst 2/3 der Anwesen erfasst. Die Anlage war sehr kostenintensiv, verbesserte aber den schlechten Gesundheitszustand der Bevölkerung erheblich.[52]

Trotz all dieser Maßnahmen kam es in der Folgezeit kaum zur Ansiedlung von Industrie. Gegen Ende des Jahrhunderts hatte sich zwar die Einwohnerzahl knapp verdreifacht, hatte sich jedoch in den Großstädten München und Nürnberg verzehnfacht und in der vergleichbaren Stadt Augsburg vervierfacht. Innerhalb von Bayern war Regensburg nun nicht mehr die fünftgroße Stadt, sondern war auf den achten Platz abgesunken, überholt von den neuen Industriestädten Ludwigshafen, Fürth und Kaiserslautern.[53] Noch für lange Zeit beschränkte sich Regensburgs Rolle auf die eines Wirtschafts- und Handelszentrums für ein relativ begrenztes agrarisches Umland. Daneben blieb aber die traditionelle Bedeutung der alten, in sich ruhenden Stadt als Kirchen- und Schulstadt sowie als Behördensitz erhalten.

Beginn des 20. Jahrhunderts
Bei den Gemeindewahlen von 1899 hatten sich die Kandidaten der ehemaligen konservativ-katholisch geprägten Bayerischen Patriotenpartei der neuen Zentrumspartei angeschlossen. Sie hatten einen stark konfessionell geprägten Wahlkampf gegen die protestantisch geprägte Nationalliberale Partei des Bürgermeisters Stobäus geführt und einen Stimmenanteil von 43 % erzielt. Trotzdem hatte die Zentrumspartei keinen Sitz in den Gemeindegremien erhalten. Das Ergebnis wiederholte sich bei den Gemeindewahlen in den Jahren 1902 und 1905. Das ungerechte Ergebnis war eine Folge des damaligen Kommunalwahlrechts und hatte zwei Ursachen. Zum einen war die Wahlberechtigung vom Erwerb des Bürgerrechts abhängig, das erkauft werden musste, was sich viele arme katholische Einwohner nicht leisten konnten. Hinzu kam, dass mit der vorgeschriebenen Mehrheitswahl und mit ausgeklügelten Wahlkreisabgrenzungen erreicht werden konnte, dass alle Mandate an die Liberalen fielen. Auf diese Weise hatte sich die seit Jahrzehnten in Regensburg herrschende bürgerlich liberale Führungsschicht die Vorherrschaft gesichert und verhindert, dass das Mittel- und Kleinbürgertum und die später neu hinzukommenden Arbeiter in den Gemeindegremien vertreten waren. Diese sehr ungerechten Verhältnisse änderten sich erst nachdem der seit 1899 in Regensburg als Chefredakteur des Regensburger Morgenblattes tätige Heinrich Held ab 1907 Abgeordneter des Zentrums im Bayerischen Landtag wurde. Dort forderte Held ein neues Gemeindewahlrecht für Großstädte und konnte diese Forderung mit Unterstützung der Sozialdemokraten schon 1908 auch durchsetzen. Die Folge war, dass noch im gleichen Jahr sechs der zwölf Sitze im Kollegium der Gemeindebevollmächtigten an die Zentrumspartei fielen und der Vorsitzende des Bauernvereins Georg Heim sogar zum Mitglied im Magistrat der Stadt Regensburg gewählt wurde.[53] Unter Bürgermeister Hermann Geib brachte 1910 die Eröffnung des unter seinem Vorgänger Stobäus geplanten Luitpoldhafens einen wirtschaftlichen Aufschwung. Noch heute hat der Westhafen eine wichtige Funktion. Bis zum Ersten Weltkrieg und auch während des Krieges hatte die Donauschifffahrt wegen des Erdölimports aus Rumänien große Bedeutung. Schon bald erwies sich der Regensburger Petroleumhafen als zu klein. 1913 wurde die Binnenreederei Bayerischer Lloyd gegründet.[54]

Zwischenkriegszeit und Nationalsozialismus

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1920 entschloss sich der 1847 gegründete Gewerbeverein, sein Vereinshaus in der Ludwigstraße nicht wie zunächst geplant zu verkaufen, sondern das Gebäude in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer zu erweitern und ein Gewerbehaus als Dienstleistungszentrum für Handwerk und Gewerbe in der Oberpfalz zu schaffen. Trotz Inflation und Geldentwertung wurde der erste Bauabschnitt 1924 mit Ausstellungsräumen vollendet. Treibende Kraft war der Besitzer der Zinngießerwerkstatt Wiedamann, der auch 1925 den Zusammenschluss mit dem damals mittellosen Kunstverein in die Wege leitete. Der neue Verein erregte Aufsehen, als er die Gründung eines kulturgeschichtlichen Museums forderte. Die Stadtregierung bestellte daraufhin 1928 Walter Boll zum Verwalter der städtischen Sammlungen, der ab 1931 die Gründung des heutigen Historischen Museums vorbereitete.[55]

Eine Vergrößerung des Stadtgebiets von mehr als 26 Quadratkilometern und einen Zuwachs von rund 20.000 Einwohnern erbrachte 1924 die Eingemeindung von sieben Gemeinden des ehemaligen Bezirksamtes Stadtamhof, das danach zum Bezirksamt Regensburg wurde, dem heutigen Landkreis Regensburg. Bei den Eingemeindungen handelte es sich um die heutigen Stadtbezirke Stadtamhof, Reinhausen, Sallern, Schwabelweis, Steinweg, Weichs und Winzer.[56]

Ruine der bei einem Luftangriff 1945 zerstörten Stiftskirche Obermünster

Machtübernahme in Regensburg

Der seit 1920 im Amt befindliche Oberbürgermeister Otto Hipp (Bayerische Volkspartei) war ein entschiedener Gegner der Nationalsozialisten und hatte der NSDAP noch zu Beginn der dreißiger Jahre die Nutzung städtischer Gebäude rechtskräftig untersagt. Nach Hitlers Machtübernahme und vier Tage nach den Reichstagswahlen am 5. März 1933 – wo die NSDAP in Regensburg bei hoher Wahlbeteiligung (87,5 %) atypisch zu anderen Städten deutlich schlechter abgeschnitten hatte als im Reichsdurchschnitt – forderten auf dem Rathausplatz versammelte SA-Abteilungen den Oberbürgermeister auf, die Hakenkreuzfahne auf dem Rathaus zu hissen. Als Hipp sich weigerte, wurde die Fahne unter Polizeischutz gegen seinen Willen gehisst. Seine sofortige Beschwerden bei höheren Dienststellen wurden missachtet. Am 9. März, nach Ernennung von Franz Ritter von Epp zum Reichskommissar für Bayern, wurden auf dessen Anweisung Hakenkreuzfahnen auf allen Rathäusern gesetzt.

Am 20. März 1933 wurde Oberbürgermeister Hipp unter tumultuarischen Begleitumständen von SA-Gruppen aus seiner Wohnung ins Rathaus gebracht, zum Rücktritt gezwungen und in Schutzhaft genommen. Zu seinem Nachfolger wurde Otto Schottenheim (NSDAP) bestimmt, der nach seiner Bestätigung durch den nationalsozialistisch dominierten Stadtrat bis zum Kriegsende 1945 im Amt blieb.[57] Am 12. Mai 1933 fand auch in Regensburg auf dem Neupfarrplatz eine offizielle Bücherverbrennung statt. Im selben Jahr ließ Oberbürgermeister Schottenheim im Norden der Stadt den Bau einer – seinerzeit nach ihm benannten – „nationalsozialistischen Mustersiedlung“ beginnen (heute Konradsiedlung-Wutzlhofen). Eine zweite Mustersiedlung, vor allem für Arbeiter des Messerschmitt-Flugzeugwerkes, die sog. „Hermann-Göring-Siedlung“ (heute Ganghofersiedlung), wurde später im Süden der Stadt gebaut. Weitere vorstädtische Siedlungen entstanden zeitgleich am Brandlberg, in Steinweg (Pfälzersiedlung) sowie im Westen der Stadt (Westheimsiedlung).[58]

1933 wurde Regensburg dem Gau Bayerische Ostmark der NSDAP (Sitz in Bayreuth) – ab 1942 Gau Bayreuth – zugeschlagen, blieb aber Sitz der Regierung des 1932 gebildeten Kreises (ab 1939 Regierungsbezirks) Niederbayern/Oberpfalz. Im Herbst 1932 übernahm der Volksschullehrer Wolfgang Weigert das Amt des NSDAP-Kreisleiters von Wilhelm Brodmerkel.

Judenvertreibung, Deportationen, Verfolgungen

Wie im gesamten Reichsgebiet begannen 1933 auch in Regensburg die Maßnahmen zur Verdrängung der jüdischen Bevölkerung Regensburgs aus dem städtischen Leben, was die Abwanderung vieler jüdischer Familien zur Folge hatte. Im Zuge des „Judenboykotts“ im April 1933 wurden 107 Geschäftsleute und Handwerker aus der jüdischen Gemeinde von Regensburg, die damals ca. 430 Personen umfasste, in Schutzhaft genommen, angeblich, um sie vor der erregten Bevölkerung zu schützen. Im Frühjahr 1934 mussten jüdische Schüler die höheren Schulen verlassen. Im August 1935 wurde die Bewirtung von Juden in Gaststätten verboten. Im November 1936 wurden jüdische Viehhändler aus dem städtischen Schlachthof vertrieben, und in der Folge verbot Oberbürgermeister Schottenheim den Juden das Betreten des Schlachthofes. Im Juli 1938 wurden die Fenster von jüdischen Geschäften in der Innenstadt mit Ölfarbe beschmiert, und im Oktober 1938 gab es nur noch wenige der ehemals 18 jüdischen Geschäfte. In der Nacht zum 10. November 1938 wurde während der Reichspogromnacht auch in Regensburg die Synagoge am Brixner Hof niedergebrannt, eingeleitet von Mitgliedern des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und unterstützt von Oberbürgermeister Schottenheim, der die Anweisung gab, die Löscharbeiten auf die umliegenden Häuser zu beschränken.[59]

Am 2. April 1942 wurden 106 Regensburger Juden vom Platz der zerstörten Synagoge aus nach Piaski transportiert und später in den Vernichtungslagern Belzec und Sobibor ermordet. Weitere Transporte führten ins KZ Auschwitz und ins KZ Theresienstadt. Insgesamt wurden etwa 250 der von Regensburg aus deportierten Juden während der Shoa ermordet. Ungefähr 230 Regensburger Juden konnten der Vernichtung durch Emigration oder Flucht entkommen.

Mahnmal für die Opfer des KZ-Außenlagers Regensburg

Im Stadtteil Stadtamhof befand sich Anfang 1945 das KZ-Außenlager Colosseum, ein Außenlager des KZ Flossenbürg.[60] In der Nachbargemeinde Obertraubling existierte auf dem Firmengelände der damaligen Messerschmitt GmbH das KZ-Außenlager Obertraubling. Heute gehört ein Teil dieses Areals (so das ehemalige sogenannte Russenlager II mit seinerzeit über Tausend vorwiegend sowjetischen Zwangsarbeitern aus der Ukraine, Belarus und Russland) zum Stadtgebiet von Regensburg.

Gedenktafel am Ort der von den Nazis zerstörten Synagoge

Im Herbst 1942 verhaftete die Gestapo über 30 Personen und warf ihnen staatsfeindliches Verhalten vor. Da sich die Verfolgten, die von KPD über BVP bis NSDAP allen politischen Lagern angehörten, in loser Folge auf dem Regensburger Neupfarrplatz trafen, gab ihnen die Gestapo den Namen „Neupfarrplatz-Gruppe“. Die Polizei warf in ihrem Abschlussbericht den Festgenommenen zersetzende Mundpropaganda vor; diese habe „viele deutsche Volksgenossen in ihrer Siegeszuversicht ganz erheblich geschwächt“.[61] Zwei der Angeklagten, Josef Bollwein und Johann Kellner, wurden vom 6. Senat des Volksgerichtshofs wegen „Vorbereitung zum Hochverratzum Tode verurteilt und am 12. August 1943 in München-Stadelheim hingerichtet.[62]

Andere wurden mit Zuchthausstrafen und Ehrverlust bestraft bzw. ins Konzentrationslager Flossenbürg verbracht. Dort starben weitere sechs Menschen.

Ab 1940 wurden aus dem Bezirksnervenkrankenhaus an der Ludwig-Thoma-Straße insgesamt 638 Frauen, Männer und Jugendliche im Rahmen der „Euthanasie“-Krankenmordaktion T 4 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Mehr als 500 weitere Menschen wurden zwangsweise sterilisiert.

Zweiter Weltkrieg und Folgen

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden in und um Regensburg mehrere Arbeitslager für Kriegsgefangene vieler Nationen errichtet. Etwa 700 von ihnen wurden Opfer der NS-Zwangsarbeit bzw. starben an Seuchen und elenden Lebensbedingungen. Insgesamt mussten fast 14.000 sogenannte Fremdarbeiter während der Kriegszeit in Regensburg Zwangsarbeit leisten.[63]

Im Zweiten Weltkrieg hatte Regensburg im Vergleich zu anderen größeren Städten verhältnismäßig wenig unter Luftangriffen zu leiden, weil keine nächtlichen Flächenangriffe, sondern gezielte Objektangriffe stattfanden. Insgesamt fanden etwa 20 solcher Angriffe statt, bei denen etwa 1.100 Menschen ums Leben kamen und etwa 400 Gebäude zerstört und ebenso viele beschädigt wurden.[64] Im Westen der Stadt war das Messerschmitt-Flugzeugwerk ein strategisches Ziel für Luftangriffe, das nach drei Angriffen völlig zerstört war. Weitere strategische Ziele waren die Hafenanlagen im Osten der Stadt und die Bahnanlagen am südöstlichen Rand der Altstadt als Eisenbahnknotenpunkt zwischen München und Berlin. Das Messerschmitt-Flugzeugwerk, das zu den größten seiner Art in Europa gehörte, wurde am 17. August 1943 erstmals durch amerikanische Bomber angegriffen (Operation Double Strike) und ebenso wie die Hafenanlagen im Laufe des Jahres 1944 mit weiteren Angriffen völlig zerstört, ohne dass die in KZs ausgelagerte Produktion von Flugzeugen eingestellt oder gemindert wurde.[65]

Der Baubestand der Altstadt wurde im Vergleich zum Zerstörungsgrad anderer deutscher Innenstädte weniger in Mitleidenschaft gezogen, wenngleich mit der Stiftskirche Obermünster eines der bedeutendsten Baudenkmale der Stadt völlig verloren ging[66] und auch andere historische Bauten in der Altstadt, wie z. B. die Alte Kapelle oder die Neue Waag am Haidplatz, schwer beschädigt wurden.[67] Bei insgesamt 20 Bombenangriffen der Royal Air Force und der United States Army Air Forces 1943–1945 starben etwa 3000 Menschen, unter ihnen viele Kriegsgefangene. Die Wohnraumsubstanz der Stadt wurde nur relativ wenig geschädigt: 82 % der Wohnungen galten als unbeschädigt, 9 % als mittel- bis schwerbeschädigt und 9 % als total zerstört.[68]

Britische Luftaufnahme des Gebiets des Regensburger Hauptbahnhofs und des Schlossparks, 20. April 1945

Schon 1944 hatte aus propagandistischen Gründen ein Führerbefehl Regensburg und zahlreiche andere Städte zur Festung erklärt.[69] Am 22. April 1945 forderte Gauleiter (Gau Bayreuth) und Reichsverteidigungskommissar Ludwig Ruckdeschel in einer fanatischen Rede bzw. Rundfunkansprache im Velodrom die Verteidigung von Regensburg bis zum letzten Stein.[70] Für die folgende Nacht kündigte er die Sprengung aller Donaubrücken an. Kurze Zeit später flohen Ruckdeschel und Regierungspräsident Gerhard Bommel in das Schloss Haus bei Neueglofsheim.[71]

In den frühen Morgenstunden des 23. April 1945 wurden der Eiserne Steg, die Eiserne Brücke und die Adolf-Hitler-Brücke von zurückweichenden Truppen der Wehrmacht gesprengt, am späten Nachmittag auch zwei Pfeiler der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Steinernen Brücke, eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Stadt (gesprengt wurden der erste und zweite, sowie der zehnte und elfte Bogen). Damit existierte im Stadtgebiet keine intakte Brücke über den Südarm der Donau mehr. In der darauf folgenden Nacht folgten dann auch noch im Stadtnorden die neue Regenbrücke (die heutige Frankenbrücke) und die Reinhausener Brücke.[72]

Damit die Stadt nicht noch mehr beschädigt werde bzw. um weitere Opfer zu vermeiden, fand am 23. April 1945 eine nicht genehmigte Demonstration für eine kampflose Übergabe der Stadt auf dem Moltkeplatz statt, die von Regensburger Frauen mit Kindern und alten Leuten, aber auch Soldaten und Geistlichen getragen wurde. Als Domprediger Johann Maier das Wort ergriff, um die – so seine Betonung – Bitte zu begründen, wurde er von Polizisten, zum Teil in Zivil, festgenommen, in derselben Nacht durch ein Standgericht wegen Wehrkraftzersetzung verurteilt und in der Dunkelheit gegen halb vier Uhr morgens gehängt. Mit Maier wurde der Regensburger Bürger Josef Zirkl[73] hingerichtet.[74] Der bereits zuvor erschossene pensionierte Gendarmeriebeamte Michael Lottner wurde zur Abschreckung unter den Galgen gelegt. Der Regensburger Bischof Michael Buchberger hielt sich in einem Luftschutzbunker auf und unterließ ein Eingreifen, weil er es für aussichtslos hielt.[75] (siehe auch Endphaseverbrechen)

Nachmittags am 25. April besetzten Einheiten der 71. US-Infanteriedivision den Stadtteil Stadtamhof. Am gleichen Tag erreichten sie Donaustauf und abends Bad Abbach.[71]

Am Tag des 26. April verließen die Wehrmacht-Einheiten und der Kampfkommandant Hans Hüsson die Stadt Regensburg in Richtung Südosten.[76] Major Othmar Matzke, der ranghöchste und entgegen der Befehlslage in der Stadt verbliebene Offizier, schickte daraufhin in den Morgenstunden des 27. April in Absprache mit Oberbürgermeister Otto Schottenheim[77] einen Generalmajor a. D. als Parlamentär zu den US-amerikanischen Truppen. Dieser bot eine bedingungslose Kapitulation an, und daraufhin wurde Regensburg kampflos an die 3. US-Armee übergeben.[78]

Unter amerikanischer Besatzung wurde Regensburg im Juni 1945 zum Sammelpunkt für ca. 2200 italienische Staatsbürger, die von den Amerikanern aus Konzentrationslagern befreit worden waren und in den Hallen des ehemaligen Messerschmitt-Flugzeugwerkes untergebracht wurden. Sie wurden Ende Juli 1945 zurück nach Italien gebracht. Unter ihnen war auch der Maler Aldo Carpi, der zusammen mit amerikanischen Soldaten in einem Wohnhaus untergebracht war und über die unmittelbare Nachkriegszeit in Regensburg ausführliche Berichte hinterlassen hat.[79]

Zum Gedenken an Regensburger Opfer des Nationalsozialismus verlegte Gunter Demnig am 12. Juni 2007 die ersten Stolpersteine in Regensburg.[80]

Bereits 1945 kurz nach Ende des Krieges überschritt die Einwohnerzahl die Marke von 100.000 deutlich und erreichte bis zur Jahrtausendwende 150.000. Nach dem Krieg waren Flüchtlingsströme aus dem Osten (insbesondere aus dem Sudetenland) die Hauptursache für den Einwohnerzuwachs. Neben den Flüchtlingen gab es noch eine Gruppe von ca. 6.000 Personen, davon 5.000 Ukrainer und 1.000 Personen unklarer Staatsangehörigkeit, die bis 1949 als sog. Displaced Persons in der während des Krieges gebauten Ganghofer-Siedlung untergebracht wurden, die deshalb als „Kleine Ukraine“ bezeichnet wurde.[81][82] Siehe auch UNRRA und Flüchtlingspolitik (Deutschland).

Die Flüchtlinge wurden in der Altstadt untergebracht, weil in den Außenbereichen die Bebauung fehlte. Das führte um 1955 dazu, dass die Einwohnerdichte in Regensburg so hoch war wie nirgendwo sonst in der Bundesrepublik. Wegen der unzumutbaren Wohnverhältnisse war die Brandgefahr hoch und es mussten nicht nur Pläne und Maßnahmen zur Sanierung der Altstadt in Angriff genommen werden, sondern auch Neubaumaßnahmen in den Außenbereichen der Stadt. Nach langer Verzögerung kam 1957 auch in Regensburg die 1933 entstandene Charta von Athen zur Anwendung. Die Charta war ein für Stadtplaner wichtiges Architekturmanifest, in dem neben dem Bau von platzsparenden Hochhäusern auch gesundes Bauen außerhalb von dicht besiedelten Altstädten, in Lagen mit Licht, Luft und Sonne und mit Spiel- und Sportanlagen empfohlen wurde. Gemäß der Charta entstanden in Regensburg außerhalb der Altstadt in mehreren äußeren Wohngebieten, wie z. B in der Konradsiedlung nach 1962 über 900 Wohnungen in Hochhäusern und viergeschossigen Wohnblocks, die durch ein eigenes Heizwerk versorgt wurden. Auch eine Infrastruktur mit Kindergärten, vielen Spielplätzen Postamt und Versorgungsgeschäften wurde geschaffen.[83][84]

Für Regensburg mit einer Altstadt der engen Gassen und alten Bauten, die im Krieg weitgehend von Bombenschäden verschont geblieben waren, tauchte damit die Frage auf, ob eine Sanierung erfolgen sollte und wenn ja wie sie erfolgen sollte. Sollten nur einzelne, ausgewählte Bauten erhalten oder sollten größere Traditionsinseln geschaffen werden? Oder sollte die Altstadt planlos den dynamischen Kräften des modernen Lebens und der wachsenden Wirtschaft überlassen werden? Fragen dieser Art waren wichtig, weil es das Bayerische Denkmalschutzgesetz, das erst 1973 in Kraft trat, damals noch nicht gab. Diese Fragen wurden behandelt in einer 1967 erschienenen wissenschaftlichen Publikation mit dem Titel „Regensburg – Zur Erneuerung einer alten Stadt“. Die Publikation war erschienen als Abschlussbericht eines Städtebaulichen Seminars der „Stiftung Regensburg“. Im Bericht wurden mit Blick auf die besondere Situation von Regensburg neben denkmalpflegerischen und städtebaulichen Überlegungen auch soziologische, wirtschaftliche, rechtliche und Fragen des Verkehrs erörtert. Der Bericht entstand in dreijähriger Arbeit unter Leitung des Stadtplaners Prof. Werner Hebebrand und lenkte bundesweit die Aufmerksamkeit auf Regensburg. Finanziert wurde der Bericht durch den Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie. Der eigentliche Initiator des Städtebaulichen Seminars war der renommierte Architekt und Städtebauexperte Sep Ruf. Er hatte 1963 bei einem Aufenthalt in Regensburg angesichts der dort 1957 nach dem Abbruch von neun Häusern und Anwesen aus dem 13. und 18. Jahrhundert begonnenen Neubaumaßnahmen der Friedrich Pustet KG erkannt, dass für die Altstadt von Regensburg die Gefahr bestand, dauerhaft durch die Anforderungen des modernen Straßenverkehrs und der neuen Wohnstandards beschädigt zu werden. Am Ende des Berichtes standen Forderungen nach Erlass eines Denkmalschutzgesetzes zur Verhinderung der Abbrüche von Denkmälern, nach Anpassung des geplanten Städtebauförderungsgesetzes an Städte mit Baudenkmälern und nach Finanzierungsmöglichkeit zum Erhalt von Denkmälern, Forderungen, die sich dann ab 1973 erfüllten. Auf die für den Neupfarrplatz damals bereits geplanten großflächigen Abbruchmaßnahmen hatte der in Regensburg entstandene Bericht noch keine Auswirkungen.[85]

Jüngste Vergangenheit

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Zwischen 1971 und 1983 gab es neue Gründe für das Wachstum der Bevölkerung. Im Zuge der Gemeindegebietsreform gab es zahlreiche Eingemeindungen und außerdem erfolgten diverse Infrastrukturmaßnahmen, die zu Zuzügen führten, wie die Gründung der Universität und Ansiedlungen von Industriebetrieben.

Siegel der Universität Regensburg

1960 nahm der Osthafen (erbaut 1960/61 und 1970–72) seinen Betrieb auf, gefolgt 1978 vom Main-Donau-Kanal. 1965 wurde der Grundstein zum Bau der Universität gelegt, deren Fakultäten ab 1967 ihren Betrieb aufnahmen. Hinzu kam die Fachhochschule. Der geplante Bau eines Universitätsklinikums verzögerte sich. Erst 1984 begann mit der Grundsteinlegung zum Zahnklinikum der Bau des Klinikums, das 1992 eröffnet wurde.

Der Siemens-Konzern hat seinen Standort Regensburg permanent ausgebaut, unter anderem durch Errichtung einer Fabrik zur Chipherstellung (heute Infineon AG). Im Zuge der bereits erwähnten Eingemeindungen erfuhr Regensburg einen Gebietszuwachs von knapp 3 km2. Dadurch wurde es möglich, dass 1986 bei Harting das BMW-Werk die Produktion aufnehmen konnte. Ab 1989 produzierte Toshiba in Regensburg Laptops und Notebooks, gab aber 2009 seinen Standort in Regensburg wieder auf. Dafür hat sich, u. a. auf dem ehemaligen Toshiba-Gelände, das Unternehmen Osram neu angesiedelt, welches hier klassische und neuartige Lichtquellen produziert und erforscht.

In den 1980er Jahren regte sich auch in Regensburg Widerstand gegen die ca. 35 km entfernte atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA). Schon im November 1981 demonstrierten rund 2000 Menschen in der Regensburger Innenstadt gegen ein mögliches WAA-Projekt in der Oberpfalz.[86] Im Januar 1986 warnten u. a. 50 Physiker der Uni Regensburg mit einer Resolution vor den Gefahren der WAA. Im November 1987 war die Uraufführung von Harald Grills „Jorinde und Joringel im Wackersdorfer Wald“ im Theater am Haidplatz.[87] Österreichische WAA-Gegner veranstalteten im September 1988 „Salzburger Protestspiele“ in Regensburg.

1997 wurde Regensburg mit dem Europapreis für seine hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.

Der historische Stadtkern Regensburgs mit engen Gassen, zahlreichen Patrizierhäusern und Kapellen, Kirchen und Klöstern aus allen Kunstepochen des Mittelalters konnte in Folge der nach 1955 beginnenden und von der Bevölkerung mitgetragenen Stadtsanierungsmaßnahmen trotz einiger Verluste weitestgehend erhalten werden. Damit bietet der Stadtkern heute mit einem Bestand von über 1000 geschützten Denkmälern die größte mittelalterliche Altstadt Deutschlands. Außerdem findet sich in der Altstadt die größte Anzahl an Geschlechtertürmen nördlich der Alpen, was Regensburg den Beinamen „Nördlichste Stadt Italiens“ eingetragen hat.

Am 13. Juli 2006 wurde die Regensburger Altstadt mitsamt Stadtamthof von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Die Stadt richtete 2007 ein Weltkulturerbezentrum ein, das im historischen Salzstadel beim südlichen Brückturm der Steinernen Brücke untergebracht ist. Dort werden an zentraler Stelle detaillierte Informationen zur Stadtgeschichte gegeben (~ 2000 Jahre) und aktuelle Ausstellungen durchgeführt.

2015 wurde Regensburg der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[88]

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1904 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Karthaus-Prüll eingegliedert. Am 1. April 1924 kamen Reinhausen, Sallern, Schwabelweis, Stadtamhof, Steinweg, Weichs und Winzer hinzu. Am 1. April 1938 folgten Dechbetten, Großprüfening und Ziegetsdorf.[56] Anlässlich der Gemeindegebietsreform in Bayern wurden Burgweinting, Harting und Oberisling am 1. Januar 1977 eingegliedert. Ein Teil der Nachbargemeinde Barbing mit mehr als 400 Einwohnern folgte am 1. Januar 1978.[89]

Einwohnerentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung von 1818 bis 2017

Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1818 in der Stadt 18.933 Einwohner, so waren es 1867 bereits 30.357, 1890 dann 37.934 und 1910 dann 52.624 Einwohner.[90] Bedingt durch zahlreiche Eingemeindungen in den Jahren 1924 und 1938 stieg die Einwohnerzahl bis 1939 auf 96.000. Im Jahre 1940 überschritt die Bevölkerungszahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 31. März 2007 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 131.489. Dabei zählen nur Hauptwohnsitze nach Abgleich mit den anderen Landesämtern. 2011 wurde erstmals die Grenze von 150.000 Einwohnern überschritten (152.089 Einwohner).[91] Im Oktober 2018 betrug der Bevölkerungsstand (Gesamtbevölkerung mit Haupt- und Nebenwohnsitz) 166.467. Dabei waren 81.590 männlich und 84.877 weiblich.[92]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die kreisfreie Stadt von 119.078 auf 152.610 um 33.532 Einwohner bzw. um 28,2 %. Bei der Volkszählung in Deutschland 2022 wurden 11.000 Einwohner weniger gezählt[93], so dass die Einwohnerzahl wieder unter 150.000 Einwohner auf 149.664 Einwohner sank (Stand: 31. Dezember 2023).[94]

Einwohnerzahlen
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1861 27.875 in 7175 Familien, davon 102 Familien und 3626 Personen vom Militär[95]
1864 29.893 meist katholische Einwohner, worunter 3868 Einwohner vom Militär, davon 6232 Protestanten, 22 sonstige Christen, 137 Israeliten[95]
1871 29.185 am 1. Dezember 1871, darunter 697 aktive Militärpersonen, 2363 Wohngebäude, 23.209 Katholiken, 5506 Protestanten, 15 Reformierte, 13 Mennoniten, sieben Wiedertäufer, drei Deutsch-Katholiken, zwei Freireligiöse, 430 Israeliten[96][97]
1875 31.504 [98]
1880 34.516 [98]
1885 36.093 [98]
1890 37.934 [98]
1900 45.429 davon 5790 Evangelische, 39.018 Katholiken[98]
1905 68.412 mit der Garnisom (ein Infanterieregiment Nr. 11), davon 5960 Evangelische, 529 Juden[99]
1910 52.624 davon 6531 Evangelische, 45.440 Katholiken[98]
1925 76.948 davon 7128 Evangelische, 69.080 Katholiken, 102 sonstige Christen, 478 Juden[98]
1933 81.106 davon 6632 Evangelische, 73.632 Katholiken, 86 sonstige Christen, 427 Juden[98]
1939 90.651 davon 8685 Evangelische, 80.383 Katholiken, 255 sonstige Christen, 226 Juden[98]
1950 117.291 [98]
1960 123.400 davon 23.900 Vertriebene[98]
2011 135.403 Ergebnis des Zensus 2011 zum Stichtag 9. Mai 2011
2021 153.542
2023 159.465

Konfessionsstatistik

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Seit 1950 (damals waren 84,3 % der Einwohner katholisch) nimmt der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung ab.[100] 1970 waren noch 82,4 % der Bevölkerung katholisch und 14,5 % evangelisch.[101] 2018 waren von den Einwohnern 50,2 % katholisch, 12,8 % evangelisch und 37,1 % gehörten anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an.[102][92] Ende 2022 waren von den Einwohnern 43,2 % römisch-katholisch, 11,3 % evangelisch und 45,5 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft oder keiner Glaubensgemeinschaft an.[103][104][105] Ende Dezember 2023 waren nach Recherchen der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 41,2 % der Einwohner der Stadt römisch-katholisch, 10,9 % evangelisch und 47,8 % waren konfessionsfrei oder gehörten einer sonstigen Glaubensgemeinschaft an.[106]

Die evangelische und katholische Kirchen in Regensburg verlieren seit 2020 jährlich 1 % der Gesamtbevölkerung durch Kirchenaustritte. 2021 verließen 2.337 Menschen die katholische oder evangelische Kirche,[107] 2023 waren es 2.300 Menschen und 2024 fast 2.000.[108]

Dom St. Peter, Westfront
Dom St. Peter, Blick von unten

Im Jahr 739 stiftete der Heilige Bonifatius das Bistum Regensburg. In der Folgezeit wurden zahlreiche Klöster gegründet. Regensburg stand mit Cashel, Irland, in engem kulturellen Austausch. Dort wurden Geistliche ausgebildet, die später nach Regensburg kamen. Das Bistum Regensburg war zunächst der Erzdiözese Mainz, später dem Erzbistum Salzburg unterstellt. Auch wenn durch Pfründehäufung Regensburg oft der persönlichen Anwesenheit seines Oberhirten entbehrte, so gibt es seit der Canonischen Errichtung des Bistums eine nur durch die Ernennungsmodalitäten geringfügig unterbrochene Folge der Regensburger Bischöfe bis heute.

Nach Einführung der Reformation im Oktober 1542 und der ersten öffentlichen Abendmahlsfeier am 15. Oktober 1542 in der Neupfarrkirche waren zwar der Rat der Stadt und die Bürger zum Protestantismus konvertiert, jedoch verblieben die katholischen Reichsstände im Stadtgebiet von Regensburg ebenso wie der katholische Bischofssitz und die reichsfreien Stifte Obermünster und Niedermünster und das reichsfreie Kloster St. Emmeran, die nicht zum Territorium der Reichsstadt selbst gehörten. Das katholische Bekenntnis blieb in der Stadt weiterhin vertreten und wurde nach 1810 durch zahlreiche Zuwanderung zum vorherrschenden Bekenntnis. Die Konfessionsmischung hatte Regensburg schon früh eine Sonderstellung im Reich verliehen und war neben der Nähe zum kaiserlichen Wien auch ein Grund dafür, dass der Immerwährende Reichstag seinen Sitz in Regensburg nahm. Die Stadt bot ein Territorium im Reich, in dem beide Konfessionen friedlich zusammentreffen konnten.

Bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 war an den erzbischöflichen Stuhl von Mainz das Amt des Reichserzkanzlers gebunden. Das war 1803 Carl Theodor Anton Maria Reichsfreiherr von Dalberg. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurden die Mainzer Rechte nach Regensburg übertragen, Dalberg wurde Erzbischof von Regensburg, was er bis zu seinem Tod 1817 blieb. 1817/1821 wurde das Bistum Regensburg neu umschrieben und der Kirchenprovinz München und Freising unterstellt. Das Bistum Regensburg ist das flächenmäßig größte bayerische Bistum mit 14.665 Quadratkilometern und setzt sich aus 33 Dekanaten zusammen. Die 24 Pfarrgemeinden und 4 weiteren Seelsorgestellen der Stadt Regensburg gehören innerhalb des Bistums zum Dekanat Regensburg, das mit den Dekanaten Laaber, Alteglofsheim, Donaustauf und Regenstauf die Region Regensburg bildet.

Daneben besteht in Regensburg eine alt-katholische Pfarrgemeinde.

Die russisch-orthodoxe Gemeinde nutzt die Maria-Schutz-Kirche im Stadtpark. Die Rumänisch Orthodoxe Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit nutzt die Klosterkirche St. Matthias in der Ostengasse. In deren Mönchschor hinter dem Hochaltar wurde 1974 durch das Ostkirchliche Institut Regensburg eine Kapelle eingerichtet, die heute von der serbisch-orthodoxen Gemeinde genutzt wird.

Die evangelischen Gemeinden wurden nach Einführung der Reformation von einem Superintendenten geleitet. Als Kirchenverwaltungsbehörde bestand ein Konsistorium. Nach dem Übergang an Bayern 1810 wurden die Gemeinden Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die sieben Regensburger Gemeinden gehören innerhalb dieser Landeskirche zum Dekanat Regensburg im gleichnamigen Kirchenkreis.

Im Bereich der Freikirchen bestehen in Regensburg heute Gemeinden der Adventisten, der Baptisten, der Mennoniten (seit 1820) und der Methodisten sowie eine pfingstlerische Freie Christengemeinde und eine Freie Evangelische Gemeinde.

Während seiner sechstägigen Pastoralreise durch Bayern im Jahr 2006 verbrachte Papst Benedikt XVI. drei Tage in Regensburg. Dabei feierte er auf dem am südlichen Stadtrand gelegenen Islinger Feld zusammen mit etwa 230.000 Menschen die Heilige Messe. Außerdem hielt er an der Universität eine in der Folge von islamischer Seite kritisierte Vorlesung und feierte im Dom eine ökumenische Vesper mit hohen Vertretern der evangelischen und orthodoxen Kirche.

Vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 fand in Regensburg der 99. Deutsche Katholikentag statt.[109] Es handelte sich um den dritten Katholikentag in Regensburg, der erste fand 1849[110] und der zweite 1904 statt.[111]

Neue Synagoge von Regensburg, während der Reichspogromnacht am 10. November 1938 zerstört

Regensburg war die erste jüdische Gemeinde in Bayern und im Mittelalter eine der bedeutendsten in Europa.[112] Aus dem Jahr 981 stammt die früheste urkundliche Erwähnung eines Juden in Regensburg. In den folgenden Jahrhunderten florierte die Gemeinde und brachte einige der bekanntesten zeitgenössischen Schriftgelehrten und Lyriker wie Isak ben Mordechai, Efraim ben Isaak (Efraim der Große aus Regensburg) und Jehuda ben Samuel he-Chasid (Jehuda der Fromme) hervor. Das Judenviertel befand sich am heutigen Neupfarrplatz. Im Jahre 1519 wurde die Synagoge zerstört, die Juden wurden vertrieben. Ab 1669 lebten wieder Juden in der Stadt. Zwischen 1861 und 1871 wuchs die Gemeinde von 150 auf 430 Mitglieder an. Ein Synagogenneubau entstand 1912.

Die wechselvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Regensburg endete vorläufig mit der Zerstörung der Synagoge in der Pogromnacht 1938 und der Deportation und Ermordung der Regensburger Juden während des Zweiten Weltkriegs. Die rund 400 Juden in Regensburg wurden enteignet, beraubt und verschleppt. An die 250 wurden ermordet.[113]

Nach dem Ende des Krieges 1945 nahm Regensburg etwa 3500 Juden auf, die aus dem KZ Flossenbürg befreit worden waren. Noch hinzu kamen Juden mit unklarer Staatsangehörigkeit, die aus Lagern in Osteuropa in die bayerische US-Besatzungszone geflüchtet waren und deshalb zur großen Gruppe der sog. Displaced Persons gezählt wurden. Sie wurden in der Ganghofer-Siedlung untergebracht. Die meisten von ihnen wanderten in die USA oder nach Israel aus, so dass Regensburg 1953 nur noch rund 400 Juden zählte. Anfang der 1990er Jahre waren es gerade noch 60. Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist die Zahl durch Zuwanderung wieder auf etwa 1000 gestiegen.[114]

Das von Dani Karavan gestaltete Bodenrelief am Regensburger Neupfarrplatz, das den Grundriss der mittelalterlichen Synagoge nachzeichnet

Bei Grabungen am Neupfarrplatz wurden 1995 Reste der Synagoge wiederentdeckt. Dort richtete die Stadt ein Informationszentrum ein, das document Neupfarrplatz. Es informiert unterirdisch über die wechselhafte Geschichte des Neupfarrplatzes: Jüdisches Ghetto und Religionszentrum von internationaler Bedeutung, Juden-Vertreibung, Katholische Wallfahrtskirche Zur Schönen Maria, Evangelische Neupfarrkirche als Mutterkirche des österreichischen und süd-osteuropäischen Protestantismus. Der Grundriss der ehemaligen Synagoge wird durch ein vom israelischen Künstler Dani Karavan gestaltetes begehbares Bodenrelief aus weißem Beton nachgezeichnet, das am 13. Juli 2005 eingeweiht wurde. Das 2019 eingeweihte Jüdische Gemeindezentrum mit einer Synagoge steht auf dem Gelände des in der Pogromnacht zerstörten Vorgängerbaus wenige 100 Meter östlich des Neupfarrplatzes in der Straße „Am Brixener Hof“. Jüdische Friedhöfe befinden sich in der Schillerstraße westlich des Stadtparks sowie in einem Abschnitt des städtischen Friedhofs auf dem Dreifaltigkeitsberg.

Die Anzahl der in Regensburg wohnhaft gemeldeten Muslime dürfte zwischen 4000 und 5000 liegen, davon wohl gut die Hälfte türkischer Abstammung. Aus den restlichen Herkunftsländern muslimischer Einwanderer, die wie in vielen anderen deutschen Großstädten von Marokko bis Pakistan und Indonesien reichen, sind eine größere Gruppe von Tunesiern, die seit 1969 in der Stadt lebt, und die besonders in den Jahren nach 1995 ansässig gewordenen Iraker erwähnenswert. Neben zwei türkischen Moscheevereinen der DITIB (Merkez-Moschee, Lindnergasse, 1978 gegründet, später DITIB-Verein) und des VIKZ (Adolf-Schmetzer-Straße) existieren ein „Albanisch-Islamisches Kulturzentrum“ (Alte Straubinger Straße), eine Niederlassung der Ahmadiyya (Von-Donle-Straße) und zwei arabische Vereine, der „Islamisch-Arabische Kulturverein“ (As-Siddiq, Walderdorffstraße) und das „Islamisch-Arabische Kulturzentrum“ (Al-Rahman-Moschee/Masjid Arrahman).[115]

Nach seinem Auszug aus den früheren Räumlichkeiten in der Hemauerstraße errichtete letzterer im Jahr 2009 ein großes Gemeindehaus an der Alten Straubinger Straße.

Muslimische Friedhöfe befinden sich in einem Abschnitt des städtischen Friedhofs auf dem Dreifaltigkeitsberg sowie in der nördlich von Regensburg liegenden Ortschaft Kareth. Seit 2024 gibt es am Unteren Katholischen Friedhof ein muslimisches Gräberfeld.[116]

1978 etablierte sich in Regensburg eine buddhistisch praktizierende Meditationsgruppe unter Anleitung Lama Ole Nydahls.[117] In der Folge gründete sich das buddhistische Zentrum Regensburg,[118] seit 1999 in dem historischen Gebäude Brixener Hof, derzeit die größte buddhistische Gruppierung der Stadt. Das buddhistische Zentrum ist im gemeinnützigen Verein Buddhistische Zentren Bayern der Karma-Kagyü-Linie e. V. unter dem Buddhistischen Dachverband Diamantweg (BDD) e. V. organisiert. Neben dem Diamantwegszentrum sind in Regensburg mehrere weitere buddhistische Gruppen aktiv, wie die buddhistische Meditationsgruppe Regensburg,[119] Zen-Buddhisten[120] und Won-Buddhisten.[121]

Sonstige Religionsgemeinschaften

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In Regensburg sind auch Zeugen Jehovas und die Mormonen vertreten.

Stadtratswahl 2020[122]
Wahlbeteiligung: 52,5 %
 %
30
20
10
0
25,7
21,7
12,4
12,2
7,2
5,9
4,4
3,3
3,0
4,3
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
−15
−20
−25
−7,1
+11,2
+12,4
−21,5
+0,8
−1,0
+4,4
+0,3
−0,1
+0,6
Sitzverteilung im Stadtrat in der Wahlperiode 2020–2026
            
Insgesamt 51 Sitze

Die Sitze der SPD beinhalten auch den Sitz der Oberbürgermeisterin.

Die politische Führung Regensburgs basierte jahrhundertelang auf der Reichsunmittelbarkeit. Regensburg erhielt 1245 durch Kaiser Friedrich II. das Recht der Selbstverwaltung und das Privileg, „einen Bürgermeister und Rat zu setzen“. Damit war sie Freie Reichsstadt und blieb es bis 1803. Der Rat hatte 16 Mitglieder. Diese Zahl wurde bis 1803 beibehalten. Zwischen 1803 und 1810 war Regensburg Kurfürstentum unter dem Reichserzkanzler Carl Theodor von Dalberg. 1809 stand die Stadt unter französischer Besatzung. Mit dem Übergang an Bayern 1810 wurde Regensburg Hauptstadt des Regenkreises und wurde ab 1811 durch einen königlichen Polizeidirektor geleitet.

Ab 1818 stand an der Spitze der Stadt ein Erster Bürgermeister, der ab 1907 den Titel Oberbürgermeister (OB) erhielt. Heute gibt es neben dem OB noch zwei weitere hauptamtliche Bürgermeister. Der OB und der Stadtrat werden für eine Legislaturperiode von sechs Jahren gewählt. Beide Wahlen finden zum gleichen Termin statt. Der Stadtrat setzt sich aus 50 gewählten Mitgliedern und dem Oberbürgermeister zusammen. Darüber hinaus gibt es vier berufsmäßige Stadträte ohne Stimmrecht: Wirtschafts-, Wissenschafts- und Finanzreferent, Rechts- und Umweltreferent, Planungs- und Baureferent sowie ein Kulturreferent.

Die letzte Stadtratswahl fand, wie im gesamten Freistaat Bayern, am 15. März 2020 statt. Dem Rat gehören demnach acht Fraktionen an. Die Linke, Die Partei, Ribisl und die CSB haben keinen Fraktionsstatus.

Gertrud Maltz-SchwarzfischerJoachim WolbergsHans SchaidingerChrista MeierFriedrich ViehbacherRudolf SchlichtingerHans Herrmann (Politiker)Gerhard TitzeOtto SchottenheimOtto HippJosef Bleyer

Oberbürgermeister

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Am 18. Januar 2017 wurde der seit 2014 amtierende Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (bis April 2019 SPD) im Zuge der Regensburger Parteispendenaffäre wegen des Verdachts der Bestechlichkeit verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Als Haftgrund wurde von der zuständigen Staatsanwaltschaft Regensburg Verdunklungsgefahr angegeben.[123] Am 27. Januar 2017 wurde er vorläufig des Dienstes enthoben,[124] seitdem führte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) kommissarisch die Amtsgeschäfte. Am 28. Februar 2017 wurde der Haftbefehl gegen Wolbergs mit Auflagen außer Vollzug gesetzt, er blieb aber vorläufig des Amtes enthoben.[125] Am 3. Juli 2019 wurde Wolbergs in allen wesentlichen Anklagepunkten freigesprochen. In zwei Fällen aus 2015 und 2016 – das Gericht wertete diese Fälle als „Verbotsirrtum“ – wurde er der Vorteilsannahme in Höhe von gesamt 150.000 € schuldig gesprochen. Von einer Strafzumessung sah das Gericht ab, die vorläufige Amtsenthebung blieb jedoch bestehen.[126] Die Staatsanwaltschaft kündigte umgehend Revision gegen das Urteil an,[127] ebenso Wolbergs.[128] Anfang Oktober 2019 begann ein zweiter Korruptionsprozess am Landgericht Regensburg gegen Wolbergs. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet Bestechlichkeit und Vorteilsannahme; auch in diesem Prozess stehen Spenden aus der Baubranche an Wolbergs’ damaligen SPD-Ortsverein im Mittelpunkt.[129]

Bei der Stichwahl zu den Kommunalwahlen in Bayern 2020 wurde am 29. März 2020 Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) mit 50,74 % der gültig abgegebenen Stimmen zur Oberbürgermeisterin ab 1. Mai 2020 gewählt. Gegenkandidatin in der Stichwahl war Astrid Freudenstein (CSU).[130]

Wappen und Flagge

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Wappen der kreisfreien Stadt Regensburg
Wappen der kreisfreien Stadt Regensburg
Blasonierung: „In Rot zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel.“[131]
Wappenbegründung: Die Schlüssel sind das Attribut des Heiligen Petrus, der das Patrozinium des Regensburger Domes innehat und Schutzpatron der Stadt ist. Er ist in den Siegeln der Stadt schon seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar, doch wurde er im Laufe der Geschichte unterschiedlich dargestellt. Ab 1395 zeigt das Sekretsiegel der Stadt Schlüsselwappen unter der Gestalt des Stadtpatrons. Seit 1398 wurde das Wappen in Wappenbüchern abgebildet. Seit 1549 wird das Wappen als Wasserzeichen der Regensburger Papiermühle verwendet. Ab diesem Jahr treten die Schlüssel als Symbole auch allein auf und wurden später ebenfalls mehrmals verändert. Sie konnten sich jedoch als Stadtwappen behaupten.

Als älteste plastische Darstellung des Stadtwappens wurde ursprünglich der Wappenschild am Erker des Alten Rathauses bezeichnet. Kunsthistoriker datieren dieses Schlüsselwappen auf die Mitte des 14. Jahrhunderts.

Flagge der Stadt Regensburg mit aufgelegtem Wappen

Die Stadtflagge ist silber (weiß) und rot.

Städtepartnerschaften

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Hinweistafel auf die Partnerschaften am Ortseingang von Regensburg

Regensburg unterhält folgende Städtepartnerschaften:[132]

  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aberdeen (Vereinigtes Königreich), seit 1955
  • FrankreichFrankreich Clermont-Ferrand (Frankreich), seit 1969
  • ItalienItalien Brixen (Italien), seit 1969
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tempe (Vereinigte Staaten), seit 1978
  • UkraineUkraine Odessa (Ukraine), seit 1990
  • Tschechien Pilsen (Tschechien), seit 1993
  • Ungarn Budavár (Stadtbezirk von Budapest; Ungarn), seit 26. Mai 2005
  • China Volksrepublik Qingdao (Volksrepublik China), seit 2009[133]

Am 10. November 1951 hat die Stadt Regensburg die Patenschaft über die Sudetendeutsche Volksgruppe übernommen.[134]

Stadtfreiheitstag und Brückenpreis

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Seit 1980 feiert die Stadt alljährlich am 10. November den Stadtfreiheitstag. An diesem Tag im Jahre 1245 erhielt sie die Urkunde für ihre Selbstständigkeit, für die Stadtfreiheit. Heute werden an diesem Tag verdiente Bürger der Stadt geehrt und ausgezeichnet.

Anlässlich des 750. Jahrestags der Reichsfreiheit stiftete die Stadt den Brückenpreis der Stadt Regensburg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Regensburg verfügt über 1347 denkmalgeschützte Objekte (Stand 1. Mai 2020). Davon bilden 984 im historischen Kern das Ensemble „Altstadt mit Stadtamhof“, welches 2006 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde.[135] Sie ist die größte mittelalterliche Stadtanlage nördlich der Alpen.[136]

Theater am Bismarckplatz, Südseite

Regensburg verfügt mit den Städtischen Bühnen über ein Dreispartentheater[137] und bietet so ein Programm von Oper, Operette, Musical, Schauspiel und Ballett. Das Ensemble tritt an mehreren Spielstätten in der Stadt auf:

  • Das Theater am Bismarckplatz ist das Stadttheater mit dem Großen Haus und dem Neuhaussaal. In dem zweihundert Jahre alten Dreirangtheater werden Oper, Operette und Musical sowie Ballett und Schauspiel für 519 Zuschauer gezeigt. Im Neuhaussaal werden Sinfoniekonzerte des Philharmonischen Orchesters Regensburg gegeben.
  • Das Theater im Velodrom war ursprünglich das Ausweichquartier während der Theatersanierung, wird aber als weitere Spielstätte, überwiegend für Musical, Ballett und Schauspiel, beibehalten. Im Velodrom finden 620 Zuschauer Platz.
  • Das Theater am Haidplatz ist eine Studiobühne im Thon-Dittmer-Palais mit 138 Zuschauerplätzen und an ihr wird seit über 20 Jahren gespielt. Hier überwiegt das Schauspiel literarisches und modernes Theater.
  • Im Turmtheater im Goliathhaus werden Schauspiel, Boulevardstücke, Kabarett, Musical und Kindertheater gezeigt.

Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe kleinerer Häuser. Darunter befindet sich das Figurentheater im Stadtpark, das Regensburger Bauerntheater in der Gaststätte Hubertushöhe, das STATT-Theater (Kleinkunstbühne), das Theater an der Universität und das Offene Theater Regensburg. Hinzu kommen die Regensburger Tage des Schülertheaters, dabei führen in drei Wochen im Juni etwa 20 Schulbühnen ihre Stücke auf.

Das offizielle Museumsportal der Stadt Regensburg listet 22 Museen und Dauerausstellungen auf.[138] Dazu gehören neben städtischen Museen solche der Religionsgemeinschaften, sonstiger öffentlicher Träger und Privatsammlungen.

Fünf Museen sind in der Hand der Stadt Regensburg: Am Dachauplatz befindet sich im ehemaligen Minoritenkloster das Historische Museum. Das Alte Rathaus beherbergt als „document Reichstag“ das Reichstagsmuseum. Seine Hauptanziehungspunkte sind die aus dem Mittelalter unverändert erhaltene Folterkammer und der Reichssaal als Veranstaltungsort des immerwährenden Reichstages. Es folgt das Keplergedächtnishaus und die Städtische Galerie „Leerer Beutel“. Dort residiert auch der Jazz-Club Regensburg. Neu hinzugekommen ist die document Neupfarrplatz über die Synagoge und das frühere Judenviertel. Gemeinsam mit dem Naturwissenschaftlichen Verein Regensburg betreibt die Stadt außerdem noch das Naturkundemuseum Ostbayern.[139]

Museum der Bayerischen Geschichte (2023)

Ein staatliches Museum ist das im Jahr 2019 eröffnete Museum der Bayerischen Geschichte.[140] Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie wird von einer gleichnamigen Stiftung getragen, welche wiederum der Freistaat gemeinsam mit Bund und Stadt trägt.

Der Freistaat besitzt zudem in Regensburg als Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums die Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis Regensburg, die im ehemaligen Marstall von Schloss St. Emmeram untergebracht ist. Das in der benachbarten Reithalle untergebrachte Marstallmuseum mit der Kutschensammlung ist nach wie vor im Eigentum des Fürstenhauses Thurn und Taxis.

Südflügel des fürstlichen Schlosses St. Emmeram

Das Bistum Regensburg unterhält die Bistumsmuseen Regensburg, die in Domschatzmuseum, Diözesanmuseum Obermünster und das Museum St. Ulrich aufgeteilt sind. Darüber hinaus ist das Domkapitel Träger des „document niedermünster“, wo die Ausgrabungen unter der gleichnamigen Kirche erschlossen und Besuchern im Rahmen von Führungen präsentiert werden.[141]

Sonstige Museen sind das Besucherzentrum Welterbe Regensburg im Salzstadel, das Donau-Schiffahrts-Museum, das Museum in der Dreieinigkeitskirche, das Psychiatriemuseum des Bezirksklinikums,[142] die Volkssternwarte Regensburg sowie an Museen in privater Trägerschaft das Brückturmmuseum, das Uhrenmuseum, das Golfmuseum, das Postmuseum und das Dinoraeum. Das Feldbahnmuseum Friedrichzeche wird zusammen mit einem geologischen Lehrpfad auf einem Gelände im Süden von Dechbetten betrieben, auf dem nach wie vor Ton und Braunkohle abgebaut werden.[143]

Schloss St. Emmeram, die Residenz des fürstlichen Hauses Thurn und Taxis, beherbergt ein großes und bedeutendes privates Museum. Weite Teile, wie die Prunkräume aus dem 18. und 19. Jahrhundert, der romanisch-gotische Kreuzgang und der Marstall mit einer der größten Kutschensammlungen Europas können besichtigt werden.[144]

Im April 2022 zog das Dackelmuseum, in dem etwa 5000 Exponate um das Thema Dackel gezeigt werden, von Passau nach Regensburg.

  • Eine Gedenktafel am Gewerkschaftshaus in der Richard-Wagner-Straße erinnert seit 1986 an zwei NS-Opfer aus der Arbeiterbewegung: an die SPD-Reichstagsabgeordnete Antonie Pfülf, die aus Verzweiflung über die Handlungsunfähigkeit ihrer Partei und der Gewerkschaften 1933 in den Freitod ging. Nach ihr wurden auch die örtliche Parteizentrale benannt sowie ein Preis mit ihrem Namen gestiftet. Der andere war der SPD-Landtagsabgeordnete Alfons Bayerer, der nach langjähriger Zuchthaushaft 1939 an den Haftfolgen starb.
  • Erinnerungsstätten an die Opfer des Holocaust: Seit 1986 erinnert eine Gedenktafel am Jüdischen Gemeindehaus an die Zerstörung der Synagoge und an die Verfolgung und Ermordung hunderter jüdischer Bürger, die Opfer des Holocaust wurden. Eine Erinnerungstafel an ermordete jüdische Schülerinnen haben Schüler des Von-Müller-Gymnasiums 1987 im Foyer ihrer Schule angebracht. Auf dem Jüdischen Friedhof an der Schillerstraße geben Inschriften auf Grabsteinen Auskunft über den gewaltsamen Tod dieser Verstorbenen.
  • Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Rassenhygiene: An der sogenannten Alten Pforte des Bezirksklinikums erinnert seit 1990 eine Gedenktafel an die 638 ermordeten Psychiatriepatienten und an weitere Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns.
  • Gedenken an KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene: In einer Grünanlage an der Kreuzung Siemens-/Straubingerstraße erinnert seit 1988 das „Mahnmal am Hohen Kreuz“ (Bildhauer Heinrich Glas) an 700 sowjetische Kriegsgefangene, die im Zweiten Weltkrieg Opfer brutaler Zwangsarbeit und unmenschlicher Lebensbedingungen wurden. Mit einem Mahnmal wird der Opfer des KZ-Außenlagers Colosseum gedacht. Der Gedenkstein steht in Stadtamhof. Die Inschrift nennt als Standort des Außenlagers allgemein Stadtamhof, nicht jedoch konkret das Gebäude des ehemaligen Gasthofs „Colosseum“.
  • Erinnerung an Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs: An die Morde an Domprediger Johann Maier, dem Lagerarbeiter Josef Zirkl und dem Polizeiinspektor Michael Lottner am 23. April 1945 wird an mehreren Stellen der Stadt erinnert. Sie hatten versucht, die Forderung der „Regensburger Frauendemonstration“ nach kampfloser Übergabe der Stadt an die US-Truppen zu vermitteln und wurden daraufhin von Beamten der Gestapo erschossen bzw. öffentlich erhängt. Daran erinnern seit 1946 eine Gedenktafel im Dom, zwei weitere Tafeln seit 1950 am Ort ihrer Hinrichtung am Dachauplatz sowie seit 1975 ein Denkmal in einer Grünanlage am Dachauplatz.[145]
  • Mahnmal gegen Gewalt an Frauen und Mädchen: Das Mahnmal steht an exponierter Stelle an der Furtmayrstraße/Ecke Galgenbergstraße in Form der Telefonnummer des NOTRUF e. V. Regensburg (Notruf für vergewaltigte und belästigte Frauen und Mädchen) seit dem internationalen Frauentag am 8. März 2000.
Theater am Bismarckplatz, Zuschauerraum des Großen Hauses
Bayerisches Jazzweekend 2004: Konzert auf dem Kohlenmarkt …
… und dem Bismarckplatz

Regensburg hat ein reiches Musikleben. International bekannt sind die Regensburger Domspatzen. Daneben etablierten sich erfolgreiche Ensembles wie Singer Pur oder Cantabile Regensburg. Die Alte Musik wird alljährlich im Festival „Tage alter Musik“ gepflegt. Sie verbinden historische Aufführungspraxis mit Konzerten in den historischen Räumen Regensburgs. Die klassische Musik wird in Konzertreihen auf hohem internationalen Niveau in Regensburg präsentiert. Insbesondere die Odeon Concerte im Audimax der Universität bringen internationale Orchester in die Domstadt. Seit 2003 gibt es im Juli die Regensburger Schlossfestspiele im Innenhof des Schlosses Thurn und Taxis. Auch sie finden im süddeutschen Raum immer mehr Beachtung.

Moderne Musikrichtungen, besonders der Jazz, werden alljährlich im Sommer während des Bayerischen Jazzweekends gepflegt. An einem verlängerten Wochenende im Juli treten an mehreren Spielstätten in der Altstadt über einhundert verschiedene Bands, Combos und Solisten auf. Die Jury des Bayerischen Jazzinstituts sorgt für ein hohes musikalisches Niveau.

Seit 1996 gibt es das Regensburger Music College, eine private Berufsfachschule für Pop, Rock und Jazz. Die Brass Band Regensburg besteht seit 2008.

In Regensburg gibt es sechs Kinos mit insgesamt 15 Leinwänden. Außerdem gibt es zwei Open-Air-Kinos. Das erste wird von einem Lichtspielhaus und einem Restaurant am Donauufer in der Altstadt organisiert, in welchen über mehrere Wochen aktuelle Filme, aber auch Klassiker und Publikumslieblinge vergangener Jahre gezeigt werden. Das zweite Open-Air-Kino hat seinen Standort im Sommer in der Armin-Wolf-Arena. Dort werden ebenfalls aktuelle Filmhighlights gezeigt.

Im März findet die Internationale Kurzfilmwoche Regensburg statt, gefolgt von cinEScultura und der Stummfilmwoche im Innenhof des Historischen Museums Regensburg.

Im Stadtgebiet gibt es 1346 Baudenkmäler.[146]

Aus der Römerzeit sind beim Bischofshof die Porta praetoria, ein Stadttor, und an der Adolph-Kolping-Straße, im Parkhaus an der D.-Martin-Luther-Straße und am Ernst-Reuter-Platz Reste der römischen Kastellmauern erhalten.

Romanik und Gotik

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Panorama der Südhälfte der Steinernen Brücke (mit Dom)
Auf der linken Seite des Bildes befindet sich in der Donau die sog. „Jahninsel“

Regensburg war im Mittelalter und bis in die frühe Neuzeit eine Handelsstadt von europäischer Bedeutung. Die Patrizierburgen sind nur die überkommene machtvolle Zurschaustellung dieser herausragenden Position. Von größerer praktischer Bedeutung waren die zahlreichen öffentlichen und privaten Speicherbauten, in denen das Handelsgut gelagert wurde. Nur ganz wenige der Stadel[147] sind in einem äußerlich unberührten Zustand erhalten geblieben, der die ursprüngliche Funktion dieser wichtigen Nutzbauten einer Handelsstadt dokumentiert. An der Stelle des früheren Hafens findet man unterhalb der Steinernen Brücke den Salzstadel und oberhalb den Amberger Stadel. Neben diesen öffentlichen Speicherbauten „Salzstadel“, „Amberger Stadel“ und „Leerer Beutel“ ist hier der um 1580 erbaute und ehemals als Gewürzspeicher dienende große private Stadel in der Westnerwacht, Weintingergasse 4[148] zu nennen. Geprägt ist das Stadtbild auch durch die so genannten Patrizierburgen und Geschlechtertürme. Zu den Patrizierburgen gehören das Haus an der Heuport und das Goldene Kreuz am Haidplatz, das später als Kaiserherberge für Karl V. diente. Weitere große Patrizierburgen sind das frühgotische Goliathhaus, das Runtingerhaus und das Zandthaus. Später entstand am Haidplatz die Neue Waag, eine weitere mittelalterliche Patrizier-Hausburg. Der schon 1260 entstandene Goldene Turm in der Wahlenstraße ist wohl der bekannteste der Regensburger Geschlechtertürme, mit denen die Patrizierfamilien ihren Reichtum und Einfluss zur Schau stellten. Ebenfalls sehenswert ist der Baumburger Turm. Die Steinerne Brücke mit dem Brückturm wurde 1135 bis 1146 gebaut. Sie gehört zu den bedeutendsten Brückenbauwerken des Mittelalters und war unter anderem Vorbild für die Prager Karlsbrücke.

Sanierter Stadel aus dem 16. Jahrhundert in der Westnerwacht (Weintingergasse 4)

Das Alte Rathaus mit dem Reichssaal stammt aus spätromanischer Zeit, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte umgeformt. Es war Sitz des Immerwährenden Reichstages. Der Herzogshof mit Römerturm, trotz seines Namens ein romanischer Wohnturm, am heutigen Alten Kornmarkt bildete die frühere Herzogspfalz der agilolfingischen Herzöge. Das um 1300 errichtete gotische Ostentor war das Eingangstor zur Stadt von Osten. Die Historische Wurstkuchl an der Donau gilt als älteste Wurstbraterei der Welt. Das Emmeramer Tor ist ebenfalls eines der fünf erhaltenen Stadttore der um 1320 errichteten mittelalterlichen Stadtbefestigung von Regensburg.

Die Minoritenkirche und ein Teil des Historischen Museums (rechts) am Dachauplatz

In Regensburg gibt es eine Vielzahl historischer Kirchen und mehrere teils ehemalige Klöster. Die Kirche St. Jakob auch bekannt unter dem Namen Schottenkirche, eine romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert, leitet ihren Namen vom Kloster der irischen Benediktiner (Skoten) ab, zu dem sie gehörte. Der Haupteingang, das Schottenportal, ist wegen seiner einzigartigen Steinmetzarbeiten weltberühmt. Die Stiftskirche und Basilica minor zu Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle (Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle) wurde um 875 erbaut. Die ursprünglich romanische, später stark barockisierte Kirche und heutige Pfarrkirche St. Emmeram war früher Teil der gleichnamigen, 1803 säkularisierten Fürstabtei Sankt Emmeram, deren Klostergebäude ab 1812 in das neu erbaute Schloss St. Emmeram integriert wurden. Sie hat den Status einer päpstlichen Basilica minor. Beachtenswert ist ebenfalls die Nebenkirche und vormalige Pfarrkirche St. Rupert. Die frühgotische Kirche St. Ulrich beherbergt das Bistumsmuseum des Bistums Regensburg.

Der Dom St. Peter ist das Hauptwerk der Gotik in Bayern. Vom früheren romanischen Dom hat sich noch ein Turm (Eselsturm) erhalten. Nach mehreren Vorgängerbauten dürfte der gotische Dom bald nach 1260 begonnen worden sein. Ein vorläufiger Abschluss ist mit dem Jahr 1520 anzusetzen. Von 1859 bis 1872 erfolgte erst der Ausbau der Turmhelme und der Querhausgiebel. Die letzte große Innenrenovierung fand von 1985 bis 1988 statt. Die Niedermünsterkirche dient heute als Dompfarrkirche, während die Obermünsterkirche seit dem Zweiten Weltkrieg eine Ruine ist. Aus gotischer Zeit stammt die Bruderhauskirche St. Ignaz und auch die Dominikanerkirche sowie St. Ägidien zeigen gotische Formen. In der Deutschordenskommende St. Ägid hat heute auch die Regierung der Oberpfalz ihren Sitz. Die gotische Kirche St. Oswald präsentiert sich heute im Inneren im Barockstil. Zu den zahlreichen Gebäuden aus dem Mittelalter, die in späteren Jahren mehrmals umgeformt wurden, gehören die Klosterkirche und das Klostergebäude Heilig Kreuz, die ehemalige Johanniterordenskirche St. Leonhard, die Stiftskirche St. Johann, die Spitalkirche in Stadtamhof sowie das Minoritenkloster St. Salvator, in dem das Historische Museum Regensburg untergebracht ist, und das Kloster Prüfening, dessen Gebäude heute als Montessori-Grund- und Hauptschule genutzt werden.

Blick aus der Kramgasse auf den Dom

Auch in den erst später eingemeindeten Stadtteilen befinden sich bedeutsame Sakralbauten, so hat sich die romanische Kreuzhofkapelle am Ostrand der Stadt fast stilrein erhalten, während St. Georg in Schwabelweis, St. Coloman in Harting, die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Dechbetten sowie das Kloster Prüll zu den Bauten gehören, die in späterer Zeit umgestaltet wurden.

Renaissance, Barock und Rokoko

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In der frühen Neuzeit hatte sich die Bedeutung Regensburgs zu Gunsten von Nürnberg und Augsburg bereits verringert. Die Renaissance formte das mittelalterliche Stadtbild nicht um. Ein bedeutender Bau aus dieser Zeit ist der Bischofshof. Unter den Sakralbauten ragt die in der Frührenaissance entstandene Neupfarrkirche am Neupfarrplatz hervor.

Das Keplerhaus ist heute ein Gedächtnishaus für den in Regensburg gestorbenen Astronomen. Der Salzstadel wurde 1616 bis 1620 erbaut.

Karmelitenkirche St. Joseph

Die frühbarocke Klosterkirche St. Matthias gehörte zur Klosteranlage St. Klara in der Ostengasse. Die Kirche St. Matthias selbst wurde 1615 geweiht und ist ein tonnengewölbter Saalbau mit frühbarocker Pilastergliederung und Doppelportal.

Epitaph auf dem Gesandtenfriedhof

Eine der ersten evangelisch-lutherischen Kirchenneubauten in Bayern ist die im Auftrag der Stadt geplante und 1631 fertiggestellte protestantische Dreieinigkeitskirche, eine säulenlose Hallenkirche mit Fürstenloge, Emporen und 1000 Sitzplätzen. Die Innenausstattung mit dem Holzgestühl ist nach aufwändigen Renovierungen im Originalzustand erhalten. Der Nordturm der Kirche ist begehbar und bietet einen Panoramablick über die Dachlandschaft der Stadt Regensburg bis hin zur westlich hoch über der Donau gelegenen Walhalla. Auf dem Hof südlich hinter Kirche befindet sich der außergewöhnliche, mit 20 großen Barockepitaphien ausgestattete Friedhof von Familien ehemaliger protestantischer Botschafter von am Immerwährenden Reichstag vertretenen Fürstentümern. Auch dieser sogenannte Gesandtenfriedhof mit Grabplatten über unterirdischen Ziegelgruften und die zugehörigen barocken Grabdenkmäler werden seit Beginn des Jahres 2023 saniert.

In der Barockzeit entstanden Erweiterungsbauten für das Rathaus auf dem östlich an den Rathausplatz anschließenden Kohlenmarkt, nachdem dort 1706 der Marktturm abgebrannt war. Als hochbarockes Adelspalais entstand 1731 das Palais Löschenkohl, die ehemalige Kursächsische Gesandtschaft. Ebenfalls im Barock entstand ab 1720 auf dem Ägidienplatz das Neue Haus der Deutschordenskommende. Das Bürgerstift St. Michael entstand ursprünglich als barocke Vierflügelanlage. Die Pfarrkirche St. Andreas und St. Mang, die ehemalige Augustinerchorherrenstiftskirche, ist ein hochbarocker Saalbau mit weit sichtbarem Turm. Die Karmelitenkirche St. Josef ist ein ebenfalls hochbarocker Kirchenbau mit prachtvoller Fassade. Einige alte Kirchen wurden im späten Barock umgestaltet: Die Stiftskirche zu Unserer lieben Frau zur Alten Kapelle (Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle) wurde um die Mitte des 18. Jahrhunderts neu ausgestattet und zählt seither zu den prachtvollsten Kirchen des Rokoko in ganz Bayern. Auch die nach der Alten Kapelle zweitälteste Kirche der Stadt, die Stiftspfarrkirche St. Kassian, präsentiert sich heute im Rokokostil. Neu im spätbarocken Stil österreichischer Architektur entstand dagegen die Maria-Schnee-Kapelle, auch sie verfügt über eine reiche Rokokoausstattung.

Präsidialpalais am Bismarckplatz

Zahlreich sind dann die Bauwerke des Klassizismus in Regensburg, als die Stadt in der napoleonischen Zeit wieder an Bedeutung gewann. Die Villa Lauser ist ein ehemaliges Gartenpalais das bereits im Stil des frühen Klassizismus errichtet wurde. Das Präsidialpalais am Bismarckplatz ließ der Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg 1804/05 von dem Hofarchitekten Emanuel Herigoyen errichten. Von diesem stammt auch das Theatergebäude. Die Alte Wache verfügt über einen prächtigen Säulenportikus.

Klassizistische Monumente im Bahnhofsviertel sind der Obelisk für Karl Anselm von Thurn und Taxis sowie der Dorische Monopteros für das Denkmal für Johannes Kepler, beide um 1806 von Emanuel Herigoyen. Das Ehemalige Württembergisches Palais in Westernwacht und das Dörnbergpalais stammen ebenfalls von Herigoyen. Zu den Adelpalais aus dieser Zeit gehört auch das ehemalige Palais Holnstein, ebenso wie das Thon-Dittmer-Palais mit seiner markanten Fassade. Die Walhalla, außerhalb der Stadt gelegen, ist einer der wichtigsten klassizistischen Bauten in Bayern.

Historismus und Jugendstil

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Das fürstliche Schloss St. Emmeram ist mit 500 Zimmern das größte bewohnte Schloss in Deutschland. Der aus dem Mittelalter stammende Bau des ehemaligen Konvents verdankt seine heutige Gestalt besonders den Umbauten im 19. Jahrhundert. Während der Marstall noch klassizistisch gestaltet wurde, entstand mit dem Abriss des alten, maroden Südflügels mit den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden des Klosters als kompletter Neubau der imposante, 150 m lange Südflügel im Stil der Neorenaissance. Die Gruftkapelle zeigt dagegen neugotische Formen.

Nordseite der Königlichen Villa, vom Ufer der Donauinsel Unterer Wöhrd aus gesehen.

Die Königliche Villa am Ostrand der Altstadt entstand von 1854 bis 56 im Auftrag von König Maximilian II. im Stil der englischen Gotik und repräsentiert den Maximilianstil in Regensburg. Das Parkhotel Maximilian, errichtet 1888–1891, ist ein dreigeschossiger palastartiger Repräsentationsbau mit Prunkfassade des Historismus im Stil des Wiener Rokokos von Julius Poeverlein. Das Gebäude für das Amtsgericht Regensburg entstand im Stil der Neorenaissance.

Park-Hotel Maximilian

Ein weiteres denkmalgeschütztes Gebäude an der Maximilianstraße ist das Café Fürstenhof, das 1911 im barockisierten Jugendstil durch Joseph Koch entstand.

Bauwerke der Moderne finden sich meist außerhalb der denkmalgeschützten Altstadt. Nahe dem Hauptbahnhof steht einer der acht letzten noch erhaltenen Pilzkioske, der „Milchschwammerl“ genannt wird. Wichtige Bauten der Moderne hatten unterschiedliche Funktionen. Es handelte sich um Verwaltungsgebäude, wie z. B. das schmucklose Neue Rathaus und das Hauptzollamt in der Landshuter Straße 6, oder es waren Hochhäuser, die nach Abriss alter Vorgängerbauten als sog. Punkthäuser unter starkem Eingriff in die schutzwürdige Fürst-Anselm-Allee am südlichen Ende der Maximilianstraße errichtet wurden. Auch sakrale Bauten wurden gebaut, wie z. B. die Vollendung des Baus der Kirche St. Wolfgang in Kumpfmühl mit dem zugehörigen Gemeindezentrum. Der wohl bedeutendste Kulturbau der 1950er Jahre ist das 1954 nach Plänen von Heinz Hamel entstandene Gloria Film Theater in der Simadergasse in der Altstadt. Trotz eines Umbaus 1988 blieb das Gebäude und auch die Innenarchitektur von Walter Rohde als Zeugnis der damaligen Kinoarchitektur vorzüglich erhalten. Für die Infrastruktur wurden z. B. der Antoniussaal bei der Kirche St. Anton und das Solarhaus Regensburg in Holzskelett-Bauweise und der Fernmeldeturm Ziegetsberg errichtet.[149] Prominent am Ufer der Donau nahe der Eisernen Brücke steht das Museumsgebäude für das Haus der Bayerischen Geschichte.

Regensburg verfügt über einen die Altstadt fast vollständig umschließenden Grüngürtel, in den die nach Abbruch der Stadtmauer beginnenden Straßenbaumaßnahmen im 19. Jahrhundert und die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Neubauten am südlichen Ende der Maximilianstraße im 20. Jahrhundert einige Lücken gerissen haben.[150][151] Der Grüngürtel endet im Westen beim Herzogspark und im Osten beim Villapark jeweils an der Donau. Er entstand 1779–1782 nach Anregung und auf Kosten von Karl Anselm von Thurn und Taxis. Er trägt deshalb den Namen Fürst-Anselm-Allee und entstand zunächst als zweireihige Baumallee auf dem Gelände vor den maroden Befestigungsanlagen der Stadt (Stadtmauer, Stadtgraben, Zwinger mit Zwingermauer), die erst Laufe des 19. Jahrhunderts abgebrochen wurden. Ein nach Abbruchmaßnahmen vor dem Peterstor entstandenes Areal im Süden, das bis 1809 vom Vizepräsidenten des Landesdirektoriums Kaspar Maria von Sternberg als Botanischer Garten mit Gartenpalais genutzt worden war, wurde 1813 von Karl Alexander von Thurn und Taxis aufgekauft. Auf diesem Gelände entstand im Laufe der Folgejahre unter dem Einfluss der Fürstin Therese von Thurn und Taxis der Schlosspark der Fürsten von Thurn und Taxis.[152]

Bemerkenswerte Parks im Einzugsbereich der Altstadt sind der Herzogspark, der Villapark, der Dörnbergpark und der Stadtpark. Am Oberen Wöhrd befindet sich der Inselpark. Die größte Grünanlage, der Donaupark mit den Schillerwiesen, liegt im Westen an der Donau nahe der Westheimsiedlung. Dort befinden sich auch das Westbad und der Westbadweiher. Weitere Parks südlich der Donau sind der Königswiesener Park, der Georg-Hegenauer-Park, der Charlotte-Brandis-Park, die Grünanlagen der Universität und der Ostpark an der Landshuter Straße, ein ehemaliger Exerzierplatz; nördlich der Donau liegen der Albert-Schweitzer-Park, der Aberdeen-Park und der Tempe-Park.

An der Frankenstraße befindet sich der eigentümliche Max-Buchhauser-Garten mit seinen grotesken Skulpturen. Beliebtes Spaziergebiet sind die Winzerer Höhen mit gutem Ausblick auf die Stadt und der Möglichkeit der Weiterwanderung auf die Tremmelhauserhöhe und zum Biergarten in Adlersberg. Weitere beliebte Ausflugsgebiete im Stadtgebiet sind die Wanderungen von Keilberg aus, der Burgweintinger Wald sowie der Max-Schultze-Steig am westlichen Donauufer.

Im Stadtgebiet gibt es vier Naturschutzgebiete, ein Landschaftsschutzgebiet, drei FFH-Gebiete und mindestens zehn vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand August 2016).

Naturschutzgebiete

Die Sektion Regensburg des Deutschen Alpenvereins unterhält das DAV-Kletterzentrum Regensburg sowie einige Alpenhütten. Sie ist größter Sportverein der Stadt Regensburg, die zehntgrößte DAV-Sektion und einer der größten Sportvereine Deutschlands auf Rang 32.

American Football

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Regensburg Phoenix spielen American Football 2023 in der 2. Bundesliga GFL2.[153] Das Team ging aus dem ehemaligen Bundesligisten Regensburg Royals hervor.

Der DJK SB Regensburg spielte in der Saison 2016/17 in der Bayernliga.[154] Fortuna Regensburg, bis zur Saison 2008/09 in der Bundesliga und 1990 Deutscher Meister, spielt heute in der Bezirksliga.[155]

Die Buchbinder Legionäre spielen seit 1993 in der Baseball-Bundesliga. In den Jahren 2008 und 2010 bis 2013 wurden die Legionäre Deutscher Meister. Ihre Spielstätte ist die Armin-Wolf-Arena, das größte Baseballstadion Deutschlands. In Regensburg wurden Spiele der Baseball-Weltmeisterschaft 2009, der World Baseball Classic 2013 – Qualifikation und der Baseball-Europameisterschaft 2014 ausgetragen.

Die Eisbären Regensburg spielten bis 2022 in der drittklassigen Oberliga Süd und stiegen zur Saison 2022/23 in die DEL2 auf. Bis zur Insolvenz im Jahr 2009 spielte die Mannschaft in der 2. Eishockey-Bundesliga. Beim EV Regensburg – aus dem die Eisbären Regensburg ausgelagert wurden – sind in der Eishockeyabteilung die Nachwuchsmannschaften, die Amateurmannschaft des EVR und Hobbymannschaften angesiedelt. Beim EVR gab es früher eine Damen-Eishockeymannschaft. Der EHC Regensburg[156] spielt – mit einer Unterbrechung der Teilnahme am Ligenspielbetriebs zwischen 2012 und 2015 – in der Bezirksliga Ost. Beide Mannschaften spielen in der 1998 im Stadtosten neu errichteten Donau-Arena, die das alte Eisstadion an der Nibelungenbrücke ersetzte.

Jahnstadion Regensburg, Stadion des SSV Jahn Regensburg

In der Saison 2024/25 tritt der SSV Jahn Regensburg in der 2. Bundesliga an; Spielstätte ist das Jahnstadion Regensburg. Die zweite Mannschaft von Jahn Regensburg spielt aktuell in der fünftklassigen Bayernliga, ebenso wie der SV Fortuna Regensburg. Die Frauenmannschaft des SC Regensburg spielte in den Spielzeiten 2006/07 und 2007/08 in der 2. Bundesliga.

Die Frauen des ESV 1927 Regensburg spielten seit dem Aufstieg in die Regionalliga 2008 ununterbrochen in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, zuletzt in der Saison 2020/2021. Im Mai 2021 konnten sie aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufsteigen.

Die Männer der SG Regensburg[157] spielen unter dem Namen „Regensburg Adler“ in der viertklassigen Regionalliga Bayern.

Die LG Telis Finanz Regensburg zählt zu den erfolgreichsten Leichtathletikvereinen in Deutschland.

Neben dem Veloclub Ratisbona, der als einer der größten Radsportvereine in Bayern Ausrichter des bekannten Arberradmarathons ist, kümmert sich unter anderem der RSC88 Regensburg seit 1988 um ambitionierte Mountainbiker und Radrennfahrer in Regensburg. 2007 war Regensburg zum zweiten Mal nach 1950 Etappenzielort der Deutschland Tour, des wichtigsten internationalen Radrennens auf deutschem Boden. Seit 2009 gibt es einen weiteren Radsportverein, das Biketeam Regensburg e. V., der ebenfalls knapp 600 Mitglieder zählt. Das Biketeam zeichnet auch für die Welt-Kult-Tour verantwortlich,[158] eine Breitensportveranstaltung, die stets am letzten Wochenende der bayerischen Sommerferien im Radsportkalender zu finden ist. Aktiv ist auch insbesondere eine Mountainbikejugend, die ab 2021 ein eigenes Mountainbikerennen im Rahmen des Jura-MTB-Cups plant.[159]

Der Rugby Club Regensburg 2000 stieg 2015 in die 2. Rugby-Bundesliga auf.[160] Der Verein veranstaltet jährlich Turniere mit internationaler Beteiligung. Die Frauenmannschaft des RCR 2000 tritt in der Disziplin 7er-Rugby an. 2008/09 wurde der Verein erstmals Bayerischer Meister.[161]

Die Damenmannschaft des TC Rot-Blau Regensburg spielt seit 2015 als Eckert-Tennis-Team in der 1. Bundesliga. 2016 wurde sie erstmals Deutscher Mannschaftsmeister und konnte den Titel sowohl 2017 als auch 2018 verteidigen.[162] Derzeit gehören unter anderem die Topspielerinnen Julia Görges, Karolína Plíšková oder Angelique Kerber (von September 2016 bis Juli 2017 Weltranglistenerste) zum Kader.[163]

Weitere Sportarten

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  • Der älteste Sportverein in Regensburg ist die Regensburger Turnerschaft, die 1928 aus dem Zusammenschluss des 1861 gegründeten Turnvereins, dem Turnerbund Jahn und dem Männerturnverein hervorging.
  • Der Billardclub Regensburg spielt in der Disziplin Dreiband in der 2. Bundesliga.
  • Im Schach ist der SC Bavaria Regensburg von 1881 in der 2. Bundesliga Ost,[164] die Schachabteilung der SG Post/Süd Regensburg in der Oberliga Bayern vertreten.[165]
  • Der Boule-Club Ratisbonne, beheimatet im Stadtpark, spielt mit seiner ersten Mannschaft in der Pétanque-Bayernliga.[166]
  • Der Ringerverein 1. AC Regensburg kämpft in der Bezirksliga Niederbayern/Oberpfalz.
  • Die Regensburger Turnerschaft sowie der Tanzclub Blau-Gold Regensburg sind mit ihren Latein- und Standardpaaren bis in den höchsten bundesweiten Klassen (A/S) vertreten.
  • Die Orientierungslaufgemeinschaft (OLG) Regensburg gehört zu den drei größten Orientierungslaufvereinen Deutschlands und stellt eine Vielzahl bayerischer Meister, sowie einige Podestplätze deutschlandweit.[167]
  • Die Roller-Derby-Mannschaft Rolling Rat Pack im ESV 1927 Regensburg ist nach der Saison 2019 in die 2. Bundesliga aufgestiegen.[168]

2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Tschechien ausgewählt.[169] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[170]

An der Donau bestehen Badestellen an der Schillerwiese, in Reinhausen und an den Steinstufen in Schwabelweis. Mit dem Hallenbad, dem Wöhrdbad und dem Westbad gibt es darüber hinaus drei Schwimmbäder.[171] Im Sportpark Ost entsteht momentan ein weiteres Hallenbad, das im ersten Halbjahr 2025 eröffnet werden soll.[172]

Regelmäßige Veranstaltungen

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Das Regensburger Kulturleben bietet einige herausragende, regelmäßige Veranstaltungen: zweimal im Jahr – Anfang Mai und Ende August – treffen sich die Regensburger zu ihrem Volksfest, der Regensburger Dult. Das Bürgerfest in der gesamten Altstadt findet alle zwei Jahre an einem langen Wochenende im Sommer statt und zieht weit über 100.000 Besucher an. Ebenfalls im Zweijahresintervall ist Ende März und Anfang April die neuntägige Donauausstellung (DONA) mit vielen Sonderausstellungen zu sehen. Jeweils am zweiten Juliwochenende treffen sich Ritter, Gaukler und Spielleute beim Regensburger Spectaculum, einem Mittelaltermarkt, unter den Bögen der Steinernen Brücke auf der Jahninsel. Jeden Juni findet in Stadtamhof das Oberpfälzer MundArt-Festival statt. Im Dezember folgen die Weihnachtsmärkte, wie der Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz rund um die Neupfarrkirche oder Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis. Seit 1987 findet auf der Jahninsel jedes Jahr im Sommer das Jahninselfest statt – ein mittlerweile oberpfalzweit bekanntes Jugendkulturfest mit Live-Musik, Kleinkunst und Kinderprogramm.

Die größte Regensburger Sportveranstaltung ist der Regensburg-Marathon am Sonntag nach Christi Himmelfahrt. Mit über 1000 Marathon- und über 3000 Halbmarathonfinishern gehört er zu den 20 größten Stadtmarathons in Deutschland. Am zweiten Sonntag im August folgt der Regensburg Triathlon über Kurz- und Jedermann-Distanz. Ebenfalls im August findet seit 2010 der Triathlon „Ironman Regensburg“ über die Langdistanz statt. Der Arberradmarathon führt am letzten Sonntag im Juli mehr als 6000 Teilnehmer auf unterschiedlich anspruchsvollen Strecken von bis zu 250 Kilometer Länge von Regensburg in den Bayerischen Wald und zurück.

Einmal im Jahr findet das Regensburger Uni Salsa Camp statt. Dort treffen jedes Jahr internationale Größen aus der Salsaszene sowie Teilnehmer aus dem kompletten Bundesgebiet ein.[173]

Die Traumfabrik ist ein Showtheater aus Regensburg, das jährlich Bühnenshows im Audimax der Universität Regensburg zeigt, individuelle Showkonzepte für Firmen und Institutionen und seit 1983 ein jährliches Workshop-Festival im Bereich Kunst, Kultur und Bewegung in Regensburg anbietet.[174]

Seit 2003 findet jährlich die donumenta statt.

Regensburg gehört zum bairischen Sprachraum, der den größten Teil Bayerns (auch Altbayern genannt), aber auch den größten Teil Österreichs und Südtirol umfasst.[175] Die in Regensburg übliche Dialektvariante ist Teil des Mittelbairischen.[176] In einem 2019 veröffentlichten Bericht wird eingeschätzt, dass die Hälfte der 12 Millionen Einwohner Bayerns bairische Dialekte spricht.[177] Mit Bezug auf Dialekte kann Regensburg auf eine reiche Geschichte zurückblicken und hat noch heute eine hohe Sprachkultur. Das weltweit älteste Wörterbuch, das einem Dialekt gewidmet ist, könnte das von Johann Ludwig Prasch sein. Sein 1689 in Regensburg veröffentlichtes Glossarium Bavaricum besteht aus rund 500 Wörtern im Dialekt des Regensburger Bairisch.[178][179]

Das Regensburger Bauerntheater bringt seit über 90 Jahren bairische Theaterstücke auf die Bühne.[180] Unter Regie von Joseph Berlinger hat das Theaterstück Mei Fähr Lady, in dem es um drei Schüler geht, die einen Bairisch-Crashkurs besuchen, schon über 300 Aufführungen im Turmtheater Regensburg erlebt.[181] Die Rolle des Dialekt-Professors wird gespielt vom Honorarprofessor für Bairische Dialektologie an der Universität Regensburg Ludwig Zehetner.

Manfred Rohm, dessen Pseudonym Sepp Grantelhauer dem bairischen Verb granteln (meckern) entstammt, schreibt eine wöchentliche satirische Kolumne auf Bairisch für die Regensburger Rundschau.[182]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Der wirtschaftliche Aufschwung Regensburgs nach dem Zweiten Weltkrieg begann relativ spät. Die Gründung der Universität 1962 und auch das Vorhandensein einer Fachhochschule bildeten die Grundlage für eine sehr dynamische wirtschaftliche Entwicklung, gestärkt durch die Ansiedlung einer Reihe von Großunternehmen. Die Arbeitslosenquote lag im Januar 2008 mit 5,0 % unter dem bayerischen Landesdurchschnitt. So erreicht Regensburg heute die zweithöchste Arbeitsplatzdichte unter allen Großstädten in Deutschland nach Frankfurt am Main mit 760 je 1000 Einwohnern.[183] Die im Verhältnis zu den Hauptwohnsitzen hohe Zahl von 105.142 (Stand: 2012) sozialversicherten Beschäftigten folgt aus den starken Pendlerströmen aus dem Umland und führt zu einem hohen Bruttoinlandsprodukt der Stadt. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner belief sich 2013 auf 71.576 Euro, was deutschlandweit Platz 5 bedeutet.[184] Im Prognos Zukunftsatlas 2007, der 439 Kreise und kreisfreie Städte in Deutschland nach ihrer Stärke und Dynamik miteinander vergleicht, zählt Regensburg auf Platz 5 zu den acht „Top-Regionen mit Zukunftschancen“.[185] Im Zukunftsatlas des Jahres 2013 erreichte die Stadt Rang 7 und wurde als „dynamischste Stadt“ Deutschlands bewertet, in der die beste Entwicklung der vergangenen zehn Jahre stattfand.[186] Beim Zukunftsatlas 2016 belegte die Stadt Platz 11.[187]

Seit 1903 wird in kleinen Mengen Braunkohle im Tagebau abgebaut.[188]

2005 arbeiteten 75 der abhängig Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft, 30.387 im verarbeitenden Gewerbe, 2.458 im Baugewerbe, 11.365 im Handel, 4.607 für Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 3.220 im Kredit- und Versicherungsgewerbe, 32.844 im Sektor Dienstleistungen und 6.147 in den Verwaltungen der ansässigen Gebietskörperschaften. 1.192 Personen arbeiten in sonstigen Bereichen. Das verarbeitende Gewerbe hat seine Schwerpunkte in Automobilbau und -zulieferung, in der Elektrotechnik, in der Mikroelektronik und im Maschinenbau.

Außerdem ist Regensburg seit 2006 Sitz der Geschäftsstelle des bayerischen Cluster Sensorik. Die vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Regensburg initiierte Strategische Partnerschaft Sensorik e. V. ist ein Technologie-Netzwerk mit über 30 Mitgliedern aus dem Bereich Sensorik im Raum Ostbayern.

Continental Automotive

Zu den bedeutendsten Firmen der Stadt gehören heute Bayernwerk, BMW, Continental Automotive, Vitesco Technologies, Siemens, Infineon, Ams-Osram, Maschinenfabrik Reinhausen, BSH Hausgeräte, Schneider Electric, die SGB-SMIT Holding, die Deutsche Telekom und Andritz. Nahe in Neutraubling ist die Krones AG.

Außerdem war Regensburg der Standort der ältesten Zuckerfabrik Bayerns; das 1899 gegründete Werk gehörte zur Südzucker AG und wurde Ende 2007 stillgelegt.

Die Ansiedlung von Zukunftsbranchen wird durch die Stadt aktiv gefördert. Im Fokus stehend dabei die Bereiche Energietechnik, Biotechnologie, IT und Sensorik. Einrichtungen wie der Gewerbepark Regensburg, der Energiepark Regensburg, das Technologiezentrum TechBase oder der BioPark mit inzwischen über 40 Biotech-Firmen sind Bestandteile einer wirtschaftlichen Neustrukturierung der Stadt.

Zu Zeiten des New-Economy-Booms wurden hier eine Reihe von Unternehmen gegründet wie ABC Telebuch, dem Vorläufer von Amazon.de; Adori AG, Feedback AG, Offerto.de oder die SPiN AG, womit Regensburg zeitweise eines der Zentren der deutschen Internetwirtschaft war. Einige Unternehmen sind zwischenzeitlich in geografisch günstiger gelegene Regionen in Deutschland übergesiedelt (von Amazon ist zum Beispiel nur ein Teil des Kundensupports verblieben), während andere Unternehmen, wie z. B. Adori oder Feedback, mit dem Absturz des Neuen Marktes untergingen.

Große Flächen für den Einzelhandel entstanden im 1967 errichteten und mehrmals erweiterten Donau-Einkaufszentrum im Nordosten der Stadt. 2002 entstanden am Bahnhof innerstädtisch zusätzlich die Regensburg Arcaden.

Von der Vielzahl Regensburger Brauereien sind nur die drei Stiftsbrauereien Kneitinger, Bischofshof und die Spitalbrauerei geblieben. 1996 übernahm Paulaner die am Ort befindliche Fürstliche Brauerei Thurn und Taxis Regensburg GmbH.[189] Neben den drei Stiftsbrauereien brauen die Gastwirtschaft „Regensburger Weißbräuhaus“ und das „Brauhaus am Schloss“ für den Eigenbedarf.

Im Jahr 2017 hatte die Stadt Regensburg 613.991 Ankünfte und 1.085.524 Übernachtungen zu verzeichnen.[190] Seit Mitte der 1990er Jahre ist bei den Touristenzahlen eine starke Zunahme festzustellen, so dass sich der Tourismus für Regensburg mittlerweile zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat.

Immobilienmarkt

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Aufgrund der starken Bevölkerungszunahme in den letzten Jahren ist die Immobiliensituation in Regensburg heute durch eine hohe Dynamik gekennzeichnet. So stiegen die Immobilienpreise in jüngster Vergangenheit mit am stärksten innerhalb Deutschlands.[191]

Regensburg: Übersicht Infrastruktur Verkehr

Straßenverkehr

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Mit dem Autobahnkreuz Regensburg und dem Regensburger Hauptbahnhof ist die Stadt ein Autobahn- und Eisenbahnknotenpunkt in Ostbayern.

Ein Projekt, das ab den 1980er Jahren im Plan der Stadt zum Ausbau der Verkehrsanbindung aufgeführt war, war der Bau der Ostumgehung, die den Stadtnorden mit dem Stadtosten verbinden sollte. Der ursprünglich für Oktober 2009 geplante Bau konnte erst nach einem Bürgerentscheid im März 2010 begonnen werden. Die Baumaßnahme wurde im November 2014 abgeschlossen und für den Verkehr freigegeben.

Mit der Reduzierung der Bedeutung der Eisenbahn ging eine Aufwertung der Straßenanbindung einher. Bis in die 1980er Jahre mündeten alle Bundesautobahnen um Regensburg in Bundesstraßen. In der Folgezeit wurde Regensburg stufenweise vollständig an das deutsche Bundesautobahnnetz angeschlossen.

Bundesautobahnen

Bundesstraßen

Neben der Steinernen Brücke, die inzwischen für den motorisierten Verkehr gesperrt ist, existieren im Stadtgebiet als überregional bedeutsame Brücken die Nibelungenbrücke, die Donaubrücke Pfaffenstein sowie die Donaubrücke Schwabelweis.

Regensburg liegt an drei touristischen Straßen, der Deutschen Limesstraße, der Straße der Kaiser und Könige sowie der Europäischen Goethe-Straße.

Das Empfangsgebäude des Regensburger Hauptbahnhofs auf der Innenstadt-zugewandten Nordseite (2004)

Von Regensburg aus führen seit 1859 /1873 Bahnstrecken nach Passau, Nürnberg, München, Hof und seit 1874 nach Ingolstadt. Im Fernverkehr wird die Stadt von ICEs der DB auf der Linie (Dortmund –) Frankfurt am Main – Wien sowie EuroNight-Nachtzügen der ÖBB angefahren. Im Schienenpersonennahverkehr bedienen Züge der DB Regio, der Länderbahn (als Oberpfalzbahn und Alex) und von agilis die Stadt. Seit Dezember 2018 besteht über den Erdinger Ringschluss eine Direktverbindung zum Flughafen München.

Zentraler Bahnknoten ist der 1892 fertiggestellte Hauptbahnhof. Daneben existieren aktuell in Burgweinting und Prüfening weitere Haltestellen in der Stadt. Die Haltestelle Walhallastraße soll bis 2026 (ursprünglich geplant für 2017) im Nordosten der Stadt in der Nähe der Donau-Arena neu errichtet werden.[veraltet][192][193]

Bis in die 1970er Jahre war Regensburg der Sitz einer Eisenbahndirektion und Schnittpunkt von Fernverkehrszügen. Bis zur Eröffnung des Main-Donau-Kanals 1992 war die Bahnstrecke Nürnberg–Passau diejenige mit dem höchsten Güteraufkommen in Deutschland. Regensburg erfuhr durch den Wegfall der Interzonenzüge und die Einstellung der Interregio-Züge eine Bedeutungsreduzierung. Auf den Strecken Regensburg – LandshutMünchen, Regensburg – WeidenHof und Regensburg – IngolstadtUlm verkehren seitdem nur noch Regionalzüge. Damit ist Regensburg kein Fernverkehrskreuz mehr.

Regionale Bahnstrecken nach Alling, zur Walhalla bzw. nach Wörth an der Donau und nach Falkenstein wurden bereits in der Nachkriegszeit stillgelegt.

Bustreff Albertstraße, der zentrale Busbahnhof gegenüber vom Hauptbahnhof

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) versorgen 70 Buslinien der Regensburger Verkehrsbetriebe GmbH (RVB), die dem Regensburger Verkehrsverbund (RVV) angehören.

Zwischen 1903 und 1964 betrieb die Stadt ein Straßenbahnnetz mit vier Linien und 12 km. Ergänzend dazu verkehrte von 1953 bis 1963 der Oberleitungsbus Regensburg. Anfang der 1980er Jahre scheiterte ein Vorhaben zur Untertunnelung des Altstadtabschnittes für die Stadtbusse. Nach jahrelangen Diskussionen liefen seit 2018 konkrete Planungen für den Bau eines Stadtbahnnetzes. Dafür wurden in den Vorjahren bereits Trassen freigehalten und beim Neubau Bauwerke wie die Nibelungenbrücke und die Eiserne Brücke entsprechend ausgelegt. Aufgrund eines Bürgerentscheids 2024 wurden die Planungen allerdings nicht mehr fortgesetzt.

Hafen Regensburg (2023)

Der Hafen Regensburg ist mit einem Güterumschlag im Jahr 2013 von insgesamt 8.002.000 Tonnen (Schiff: 1.645.000 Tonnen)[194] der größte Hafen Bayerns. Der Hafen liegt an der Donau und ist ein wichtiger Umschlagplatz zwischen den Nordseehäfen und Osteuropa. Zur nördlichen Umfahrung der Steinernen Brücke wurde der Regensburger Europakanal errichtet.

Regensburg ist Kreuzungspunkt mehrerer Fernradwege: Der europäische EuroVelo-Fernradweg Flüsseroute EV 6 verbindet Regensburg mit dem Atlantik und dem Schwarzen Meer,[195] der Donauradweg führt von der Donauquelle nach Budapest, der Waldnaabtal-/Naabtal-Radweg von Bärnau nach Regensburg, der Regental-Radweg von Regensburg nach Bayerisch Eisenstein, der Deutsche Limes-Radweg von Bad Hönningen nach Regensburg, der Falkenstein-/Festspiel-/Chambtal-Radweg von Regensburg nach Falkenstein/Cham/Furth im Wald, sowie der 5-Flüsse-Radweg (Donau-Naab-Vils-Pegnitz-Altmühl), ein Rundweg von Regensburg über Amberg, Sulzbach-Rosenberg, Nürnberg, Neumarkt und Kelheim wieder nach Regensburg.

15 Kilometer nördlich von Regensburg und drei Kilometer nordwestlich von Regenstauf befindet sich der Flugplatz Regensburg-Oberhub. Eingestuft als Verkehrslandeplatz wird er überwiegend zur Ausübung des Luftsports mit Motorflugzeugen, Segelflugzeugen, Ultraleicht-Flugzeugen und Hubschraubern genutzt.

Im Westenviertel der Stadt Regensburg befand sich bis zur Schließung im Jahre 1961 der Flugplatz Regensburg, auch Messerschmittflugplatz genannt.

Trinkwasserversorgung

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Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von der REWAG (Regensburger Energie- und Wasserversorgung) übernommen. Das Trinkwasser für Regensburg wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen. In zwei Wasserwerken werden jährlich 10 Mio. m³ Rohwasser aufbereitet. Das Wasserwerk Sallern Welt-Icon übernimmt 80 % davon, die restlichen 20 % stammen aus dem Wasserwerk Oberer Wöhrd Welt-Icon.[196]

Das Wasserwerk Sallern ging 1875 unter Oberbürgermeister Oskar von Stobäus in Betrieb, der auch die Verbesserung der ersten alten Abwasserentsorgung betrieb. Damals wurden 40.000 Einwohner versorgt. Seit 1974 sorgen drei Brunnen für ausreichende Rohwasserbereitstellung. Sie reichen von 60 bis 170 Metern Tiefe in eine Karstschicht des Weißen Jura. Das Wasser wird anschließend vorgechlort, um eventuell vorhandene Keime abzutöten. In einem Aktivkohlefilter wird anschließend das Chlordioxid wieder entfernt. Das Wasserwerk Oberer Wöhrd wurde 1948 in Betrieb genommen.[197]

Nach der Aufbereitung gelangt das Trinkwasser in das 1.100 km lange Leitungsnetz. Hier sind zwölf Wasserspeicher mit einem Gesamtvolumen von ca. 39.000 m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen.[198]

Der Brutto-Verbrauchspreis liegt bei netto 1,58 Euro je Kubikmeter.[199]

Abwasserentsorgung

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Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Regensburg. 99,9 % der Einwohner sind an die Kanalisation angeschlossen.[200] Das 430 Kilometer lange Mischkanalsystem befördert das Abwasser zum zentralen Klärwerk Welt-Icon.[201] Die Anlage hat eine Ausbaugröße von 400.000 Einwohnerwerten. Täglich werden 60.000 m³ Abwasser gereinigt (bei Regen 180.000 m³) und in die Donau abgegeben.[202] Der anfallende Klärschlamm wird verfault, getrocknet und anschließend in Kohlekraftwerken verbrannt (5.000 t jährlich). Das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Stromerzeugung verwendet. So kann die Anlage inzwischen 90 % ihres Energiebedarfs selbst decken.[203]

Gesundheitswesen

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1992 wurde das Universitätsklinikum in Betrieb genommen. Es bildet den Abschluss des Ausbaus der Universität Regensburg zur Volluniversität, in der alle wesentlichen wissenschaftlichen Studiengänge angeboten werden. Die erste Ausbaustufe umfasste seit den frühen 1980er-Jahren die Zahn-, Mund- und Kieferklinik. Das Klinikum zählt zu den modernsten in Europa. Es hat 3.800 Beschäftigte, etwa 1.500 Studierende der Human- und Zahnmedizin, die höchste Versorgungsstufe vier sowie einen Einzugsbereich von 2,2 Millionen Einwohnern aus den Regierungsbezirken Oberpfalz und Niederbayern. Aktuell verfügt es über 833 Betten und 12 Dialyseplätze. 2013 wurden 125.500 ambulante Behandlungen und 31.500 stationäre Behandlungen bei einer durchschnittlichen Verweildauer von acht Tagen durchgeführt.

Weitere Krankenhäuser, die mit dem Uniklinikum zusammenarbeiten, sind das Krankenhaus St. Josef, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, die Frauen- und Kinderklinik St. Hedwig sowie die Kinder-Universitätsklinik Ostbayern KUNO. Seit 1852 gibt es am Ort des heutigen Bezirksklinikums in der Universitätsstraße eine Nervenheilanstalt in der Stadt. Sie wurde nach 1965 um eine neurologische und neuroradiologische Abteilung erweitert. Nach 1982 folgte die Erweiterung mit einer forensischen Abteilung, 2017 ergänzt mit einer Klinik für Forensische Jugendpsychiatrie und Psychotherapie.

Aus Regensburg berichten mehrere Rundfunkanstalten. Der Bayerische Rundfunk unterhält das Regionalstudio Ostbayern und der regionale Fernsehsender TVA sendet Informationen über die Region Regensburg/Kelheim/Straubing/Cham. Die Radiosender Gong FM, Absolut Radio, Absolut relax, Radio Galaxy und Radio Charivari Regensburg haben ebenfalls ihren Sitz in Regensburg. Die Mittelbayerische Zeitung, die größte Tageszeitung der Region, erscheint in Regensburg. Eine weitere Regensburger Tageszeitung ist die „Donau-Post“, Ableger des Straubinger Tagblatts. Erwähnenswert ist auch die seit 1998 erscheinende „Regensburger Soziale Straßenzeitung und Monatsmagazin Donaustrudl“ mit einer Auflage von etwa 7000 Exemplaren. Seit dem Frühjahr 2008 existiert mit regensburg-digital eine unabhängige Online-Zeitung in Regensburg.

Wissenschaft und Bildung

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Campus der Universität Regensburg

Regensburg besitzt drei Hochschulen und damit alle Bildungseinrichtungen des ersten und zweiten Bildungsweges. Die 1962 gegründete Universität Regensburg nahm als vierte Universität Bayerns 1967 mit allen wesentlichen Fakultäten den Lehrbetrieb auf. Als ihr akademischer Nukleus fungierte die Philosophisch-theologische Hochschule Regensburg, die damals im Albertus-Magnus-Kloster am Ägidienplatz untergebracht war. Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg wurde 1971 als Nachfolgerin des Polytechnikums, der Höheren Fachschulen und weiterer Einrichtungen als Fachhochschule gegründet. Die Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg erhielt 2001 den Hochschulstatus. Sie ging aus der 1874 gegründeten weltweit ersten katholischen Kirchenmusikschule hervor. Mit insgesamt etwa 32.000 Studierenden (Stand Oktober 2014) besitzt Regensburg eine der höchsten Studierendendichten in Deutschland (ca. 23 %).

Zu den Hochschuleinrichtungen im weiteren Sinne gehören die Forschungs- und Gründerzentren. Im neu erbauten Technologiezentrum TechBase finden Neugründungen der Informationstechnik eine erste Bleibe. Zusammen mit der Fakultät für Informatik der OTH Regensburg fokussieren sich diese Einrichtungen u. a. auf den Schwerpunkt IT-Sicherheit. Auf dem Campus der Universität befindet sich der Biopark. Diese Einrichtung steht Neugründungen im Bereich der Biotechnologie und Life-Sciences zur Verfügung. Hier hat der Bereich Personalisierte Tumortherapie des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin seinen Sitz, der zunächst als Arbeitsgruppe der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) mit Arbeitsschwerpunkt Tumor- und Alterskrankheiten gegründet worden war. Unter dem Dach des Wissenschaftszentrums Ost- und Südosteuropa Regensburg kooperieren das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, das Institut für Ostrecht, das Hungaricum – Ungarisches Institut und das Forschungszentrum Deutsch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Im Jahr 2010 wurde das Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie gegründet, das als Leibniz-Institut für Immuntherapie seit 2022 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft ist.

Regensburg hat ferner zahlreiche allgemeinbildende Schulen. Insgesamt gibt es 18 Grundschulen, sechs Hauptschulen, sieben Förderschulen, fünf Realschulen und acht Gymnasien. Zudem verfügt die Stadt über mehrere berufliche Schulen, vier Berufsschulen, zwei Wirtschaftsschulen, eine Fachoberschule und zwei Berufsoberschulen sowie 14 Berufsfachschulen.[204] Hinzu kommen 13 freie Bildungseinrichtungen privater und öffentlicher Träger. Größte Einrichtung dieser Art sind die Eckert-Schulen für Berufsfortbildung. Außerdem gibt es seit 2010 eine Swiss International School in Regensburg.[205]

Im Bereich Erwachsenenbildung ist die Volkshochschule der Stadt Regensburg tätig. Im Regensburger Bibliotheksverbund haben sich über 20 Einrichtungen des Bibliotheks-, Archiv- und Dokumentationswesens aus der Stadt und der Region Regensburg zusammengeschlossen.

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

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In Regensburg gibt es ein Amtsgericht, ein Landgericht, ein Arbeitsgericht, ein Verwaltungsgericht, ein Sozialgericht und eine Staatsanwaltschaft. Außerdem befindet sich dort die Justizvollzugsanstalt Regensburg. Darüber hinaus sind in der Stadt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg, das Wasserwirtschaftsamt und das staatliche Bauamt für die Stadt und den Landkreis Regensburg sowie die Landkreise Cham und Neumarkt in der Oberpfalz und die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft mit ihrem arbeitsmedizinisch-sicherheitstechnischen Dienst vertreten.

Die öffentlichen Feuerwehren der Stadt Regensburg sind dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz unterstellt. In Regensburg befindet sich eine von sieben Bayerischen Berufsfeuerwehren; diese befindet sich in der Greflingerstraße im Osten der Stadt. Neben der Berufsfeuerwehr gibt es noch die Freiwillige Feuerwehr Regensburg, unterteilt in die Löschzüge Sallern, Wutzlhofen, Keilberg, Weichs, Winzer, Schwabelweiß und Altstadt, sowie die eigenständigen Freiwillige Feuerwehren Burgweinting, Harting, Graß und Oberisling. Auf der Hauptwache in der Greflingerstraße ist ein Löschzug 24 Stunden am Tag einsatzbereit, zusätzlich werden dort weitere Sonderfahrzeuge vorgehalten. Die Freiwilligen Feuerwehren sind alle mindestens mit einem LF 10 (Ausnahmen Burgweinting LF 20 und Winzer LF-KatS) und einem MTF ausgestattet. Zudem werden an einigen Standorten Sonderfahrzeuge wie etwa ELW 2, TLF 3000, oder VSA vorgehalten. Das BMW-Werk Regensburg verfügt über eine eigene hauptamtlich besetzte Werkfeuerwehr, welche den Brandschutz auf dem Werksgelände sicherstellt. Zudem unterhalten einige Betriebe wie Infineon eine Betriebsfeuerwehr.

In Regensburg beteiligen sich mehrere Hilfsorganisationen an der Notfallrettung. Dazu zählen die Johanniter, das Bayerische Rote Kreuz (BRK), die Malteser und der private RKT Rettungsdienst. Diese vier Organisationen betreiben im Stadtgebiet mehrere Rettungswagen, welche rund um die Uhr einsatzbereit sind. Dafür gibt es insgesamt vier Rettungswachen in Regensburg:

  • Johanniter im Norden im Gewerbegebiet Haslbach
  • Malteser in der Stadtmitte etwa 500 Meter östlich der historischen Altstadt
  • BRK im Osten in der Straubinger Straße
  • RKT im Westen an der Autobahnauffahrt Regensburg-Königswiesen

Das BRK hat ein Notarzteinsatzfahrzeug wahlweise am Krankenhaus St. Josef oder am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder stationiert, während Johanniter und Malteser vom Universitätsklinikum Regensburg aus Einsätze fahren. Die DRF Luftrettung betreibt am Universitätsklinikum einen Dual-Use Intensivtransporthubschrauber, welcher auch als RTH eingesetzt wird. Der Hubschrauber mit dem Funkrufnamen Christoph Regensburg ist einer von drei Bayerischen RTHs, welche auch in der Nacht fliegen können.

Persönlichkeiten

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Ehrenbild für Papst Benedikt XVI. im Regensburger Dom

Zu den bekanntesten Ehrenbürgern der Stadt gehören Papst Benedikt XVI., früherer Professor der Universität Regensburg, der frühere bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß und der in Regensburg geborene frühere Ministerpräsident Alfons Goppel.

Söhne und Töchter der Stadt

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Regensburg ist ferner die Geburtsstadt einiger berühmter Personen ihrer Zeit. Der in Regensburg geborene Don Juan de Austria, ein unehelicher Sohn von Kaiser Karl V. und der Regensburger Bürgertochter Barbara Blomberg, war Führer der Flotte der heiligen Liga in der siegreichen Seeschlacht über die Osmanen bei Lepanto (1571).

In Regensburg wirkende Persönlichkeiten

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Albertus Magnus

Der Gelehrte und später heiliggesprochene Albertus Magnus war von 1260 bis 1262 Bischof von Regensburg.

Vor Ort wirkte der 1534 in Regensburg verstorbene Chronist Johannes Aventinus.

1630 starb in Regensburg Johannes Kepler, Mathematiker und Astronom.

Johann Michael Sailer

Der katholische Theologe Johann Michael Sailer (1751–1832) war von 1829 bis zu seinem Tod hier Bischof.

Das Grab von Johann Maier im Regensburger Dom

Johann Maier, katholischer Prediger am Regensburger Dom, forderte Ende April 1945 eine friedliche Übergabe der Stadt an die anrückende amerikanische Armee und wurde daraufhin zum Tode verurteilt.

Zwischen 1945 und 1950 lebte in Regensburg der sudetendeutsche Industrielle Oskar Schindler, der während des Zweiten Weltkrieges über 1200 Juden vor der drohenden Vernichtung im KZ Auschwitz rettete.

Joseph Ratzinger nahm 1969 den Ruf an die Universität Regensburg an und lehrte dort Dogmatik. Im Jahr 1977 wurde er zum Erzbischof ernannt. Auch nach seiner Wahl zum Papst blieb er Honorarprofessor in Regensburg.

– chronologisch –

  • Die Regensburger Donauinseln. Dokumentarfilm, BR Deutschland, 1986, 43:30 Min., Buch und Regie: Dieter Wieland, Reihe: Topographie: Bauen und Bewahren, Produktion: Bayerischer Rundfunk.
  • Bilderbuch Deutschland. An der Donau – Zwischen Weltenburg und Regensburg. Dokumentarfilm, Deutschland, 1999, 43:30 Min., Buch und Regie: Gertraud Dinzinger, Produktion: BR, Erstsendung: 18. April 1999 in Das Erste, Inhaltsangabe von fernsehserien.de.
  • Bilderbuch Deutschland. Regensburg – Junges Leben in alten Mauern. Dokumentarfilm, Deutschland, 2003, 43:30 Min., Buch und Regie: Norbert Göttler, Produktion: BR, Erstsendung: 6. Juli 2003 in Das Erste, Inhaltsangabe von fernsehserien.de.
  • Kommissarin Lucas war eine Kriminalfilm-Serie im ZDF-Samstagskrimi mit Ulrike Kriener und Anke Engelke. Von 2003 bis 2020 spielten 30 Folgen zu je 90 Minuten in Regensburg.
  • Zwei zum Fressen gern. Filmkomödie, Deutschland, 2006, 90 Min., Produktion: Dreamtool Entertainment, German Film Productions, Erstsendung: 23. März 2006 bei ProSieben, mit Christian Tramitz in der Hauptrolle, spielt ebenfalls in Regensburg.
  • Als Gott schlief. Die Juden von Regensburg. Fernseh-Reportage, Deutschland, 2006, 14:20 Min., Buch und Regie: Thomas Euting, Produktion: ZDF, über den Regensburger Rabbiner Dannyel Morag.
  • Das Bayerische Jahrtausend, Folge 3: 13. Jahrhundert: Regensburg. Dokumentation mit Spielszenen, 2011, 43:46 Min., Sprecher und Moderator: Udo Wachtveitl, Buch und Idee: Christian Lappe, Regie: Johannes von Kalckreuth, Lisa Reisch, Produktion: BR, Internet-Video von ARD.
  • Im Sommer und Herbst 2010 diente Regensburg als Kulisse für Dreharbeiten zur Kinokomödie Eine ganz heiße Nummer.
  • Zu Gast in Regensburg. Kulinarische Reportage, Österreich, 2011, 25:00 Min., Buch: Linda Hörr-Peschl und Wolfgang Peschl, Regie: Wolfgang Peschl, Produktion: Laufbildgesellschaft, ServusTV, Reihe: Wohl bekomm’s – kulinarische Ausflüge, Internet-Video von ServusTV.
  • Im August und September 2012 wurde Regensburg erneut zur teilweisen Kulisse des Historienfilms Der Teufelsgeiger mit dem Violinisten David Garrett in der Hauptrolle als der Geigenvirtuose Niccolò Paganini.
  • Gernstl in Regensburg. Reisereportage, Deutschland, 2011, 60 Min., Buch und Regie: Franz X. Gernstl, Produktion: megaherz, BR, Reihe: Gernstl unterwegs, Sendung: 9. September 2012 bei ARD alpha, Inhaltsangabe von ARD, Internet-Video (Auszug) von ARD.
  • Regensburg 3D. Stadtporträt in 3D, Deutschland, 2012, 42 Min., Produktion: Daniel Schellhorn (media21), Besprechung: [207].
  • Wildes Regensburg. Tiergeschichten aus der alten Stadt. Dokumentarfilm, Deutschland, 2014, 43:33 Min., Buch und Regie: Marion Pöllmann, Produktion: Bayerischer Rundfunk, Reihe: natur exclusiv, Erstsendung: 4. Oktober 2014 im Bayerischen Fernsehen, Inhaltsangabe von BR.
  • Schöne Oberpfalz (4) – Regensburg und das Regensburger Land. Dokumentarfilm, Deutschland, 2014, 43:30 Min., Buch und Regie: Michael Zehetmair, Produktion: BR, Reihe: Schöne Oberpfalz, Erstsendung: 6. Januar 2015 bei BR Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD.
  • Geschichten aus der Oberpfalz: In Regensburg und dem Regensburger Land. Dokumentarfilm, Deutschland, 2015, 29:55 Min., Buch und Regie: Michael Zehetmair, Produktion: BR, Reihe: Geschichten aus der Oberpfalz, Erstsendung: 26. Januar 2018 bei BR Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD, Internet-Video von ARD.
Portal: Regensburg – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Regensburg
  • Karl Bauer: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 6. Auflage. MZ-Buchverlag, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4.
  • Anke Borgmeyer, Achim Hubel, Andreas Tillmann und Angelika Wellnhofer: Denkmäler in Bayern – Stadt Regensburg. Ensembles – Baudenkmäler – Archäologische Denkmäler. Band III.37. Mittelbayerische Druck- und Verlagsgesellschaft, Regensburg 1997, ISBN 3-927529-92-3.
  • Karlheinz Dietz, Gerhard Waldherr: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Universitätsverlag, Regensburg 1997, ISBN 3-930480-67-0.
  • Sigfrid Färber: Regensburg. Das mittelalterliche Wunder Deutschlands. 19. Auflage. Bearb. und hrsg. von Konrad Maria Färber. MZ-Buchverlag, Regenstauf 2005, ISBN 3-934863-24-8.
  • Matthias Freitag: Kleine Regensburger Stadtgeschichte. 3. Auflage. Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-1670-1.
  • Helmut Halter: Stadt unterm Hakenkreuz. Kommunalpolitik in Regensburg während der NS-Zeit. Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-6-0.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Bayerisches Städtebuch. Band V. 2. Teilband: Ober-, Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben. In: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1974, ISBN 3-17-210181-9.
  • Lothar Kolmer, Fritz Wiedemann (Hrsg.): Regensburg. Historische Bilder einer Reichsstadt. Pustet, Regensburg 1994, ISBN 3-7917-1435-X.
  • Nikolai Löwenkamp (Hrsg.): Regensburg – Chronik einer mittelalterlichen Stadt. Eine Auswahl aus Carl Th. Gemeiners „Regensburgischer Chronik“. Löwenkamp, Regensburg 2012, ISBN 978-3-9814096-0-4.
  • Klaus Rappert: Regensburg – Grundriss der Geschichte. Regensburg/Norderstedt 2007, ISBN 978-3-8334-9124-5.
  • Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. 2 Bände. Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1682-4.
  • Wolfgang Schöller: Stadtplanung und Denkmalpflege in Regensburg 1950–1975 (= Archiv der Stadt Regensburg [Hrsg.]: Regensburger Studien. Band 15). Regensburg 2010, ISBN 978-3-935052-84-9.
  • Christoph Meixner: Regensburg. in: Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit. Band 3. de Gruyter, Göttingen 2012, ISBN 978-3-11-020703-3, S. 1695–1754.
  • Eugen Trapp: Welterbe Regensburg. Ein kunst- und kulturgeschichtlicher Führer zur Altstadt Regensburg mit Stadtamhof. 2., aktualisierte Auflage. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2064-2.
  • Siegfried Wittmer: Jüdisches Leben in Regensburg. Vom frühen Mittelalter bis 1519. Universitätsverlag, Regensburg 2001, ISBN 3-930480-54-9.
  • Martin Zeiller: Regenspurg. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bavariae (= Topographia Germaniae. Band 4). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1644, S. 69–93 (Volltext [Wikisource]).
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  1. Für das Hochmittelalter sind gesicherte Zahlen zu Einwohnerzahlen der Städte wegen der langen Zeit und der problematischen Quellenlage gewiss schwer nachzuvollziehen.

Einzelnachweise

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  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Statistik kommunal 2013. (PDF; 1,2 MB) Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Kreisfreie Stadt Regensburg. In: statistik.bayern.de. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Juni 2014, S. 9 i. V. m. S. 6, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2015; abgerufen am 2. Juni 2019 (aus Beschäftigten- im Verhältnis zur Einwohnerzahl errechnet).
  3. Stadt Regensburg – Abteilung Statistik. Abgerufen am 15. Mai 2022.
  4. Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarkt im Überblick – Berichtsmonat Januar 2019 – Bayern, Bundesland. In: Bundesagentur für Arbeit Statistik. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. April 2023.
  5. Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Landesentwicklungsprogramm Bayern. (PDF; 651 kB) Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, 21. Februar 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2018; abgerufen am 18. Juli 2018.
  6. Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
  7. Stadt Regensburg: Der Regensburg-Plan 2005. 3. Raumstruktur und Städtebau. In: regensburg.de, abgerufen am 11. Juli 2019 (regensburg.de [PDF; 46,1 MB; Gesamt-Plan])
  8. Germany: Urban Agglomerations – Population Statistics, Charts and Map. In: citypopulation.de. Abgerufen am 15. Mai 2022.
  9. Karl Bauer: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 6. Auflage. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 20 f.
  10. Klima Regensburg. Abgerufen am 4. April 2023.
  11. Regensburg in der Antike. Stadt Regensburg, abgerufen am 11. Juli 2019.
  12. a b c Albrecht Greule: Die Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens Regensburg. (PDF; 43 kB) In: uni-regensburg.de. 1. März 2008, abgerufen am 4. Juni 2022.
  13. Josef Hohl (Hrsg.): Lokalhistorische Texte: Regensburg. Lindauer, München 1982, ISBN 3-87488-904-1, S. 30.
  14. Xavier Delamarre: Dictionnaire de la langue gauloise. Une approche linguistique du vieux-celtique. 2., korr. und erw. Auflage. éditions errance, Paris 2003, ISBN 2-87772-237-6.
  15. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon Bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München. Verlag C. H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-55206-9, S. 224–227.
  16. Karl Heinz Dietz, Udo Osterhaus, Sabine Riekhoff-Pauli, Konrad Spindler: Regensburg zur Römerzeit. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1979, ISBN 3-7917-0599-7, S. 230 f.
  17. Susanne Wiedamann: Das Schatzkästchen aus der Römerzeit. (Memento vom 26. Mai 2019 im Internet Archive) In: Mittelbayerische Zeitung. 19. September 2014, abgerufen am 20. Januar 2021.
  18. Karl Bauer: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 6. Auflage. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 533 ff.
  19. Christian Kolb: Städte – Heiliges Römisches Reich deutscher Nation. In: heiliges-römisches-reich.de, abgerufen am 23. Januar 2020 (private Webseite).
  20. Tobias Molsberger: Die Stadt im Mittelalter. Die deutsche Stadt zur Zeit der Salier und Staufer und ihre sozialen Strukturen. Grin Verlag, München 2011, ISBN 978-3-656-09121-9, siehe Einleitung, urn:nbn:de:101:1-2012010921977.
  21. Michael Zeuske: Handbuch Geschichte der Sklaverei. Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis heute. de Gruyter, New York/Berlin 2019, ISBN 978-3-11-055884-5, S. 581 (abgerufen über De Gruyter Online).
  22. Brückenprivileg Friedrich Barbarossas für Regensburg, 26. September 1182 mit urkundlicher Ersterwähnung des magister pontis, Digitalisat der Abbildung im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden der Philipps-Universität Marburg.
  23. Stadtrechtsprivileg Konig Philipps von Schwaben, 1207, Digitalisat der Abbildung im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden der Philipps-Universität Marburg, gedruckt: Mon. Boica 29,1, S. 532 Nr. 586.
  24. Matthias Freitag: Kleine Regensburger Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2016, ISBN 978-3-7917-2823-0.
  25. a b Peter Brielmeier, Uwe Moosburger: Regensburg. Metropole im Mittelalter. Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 140 f.
  26. Das Territorium der Stadt Regensburg umfasste nur ca. 17 km², während das Territorium von Nürnberg ca. 1200 km², das von Rothenburg ca. 388 km² umfasste (Peter Morsbach, in Peter Brielmeier, Uwe Moosburger: Regensburg. Metropole im Mittelalter. Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 108/109).
  27. a b c d e f g h i Alois Schmid: Von der bayerischen Landstadt zum Tagungsort des Immerwährenden Reichstags. In: Regensburg – Stadt der Reichstage. Vom Mittelalter zur Neuzeit (= Schriftenreihe der Universität Regensburg. N. F. Band 21). Hrsg. von Dieter Albrecht. Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-9-5, S. 29–43.
  28. a b Guido Hable: Geschichte Regensburgs. Eine Übersicht nach Sachgebieten (= Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs. Band 1). MZ-Verlag, Regensburg 1970, DNB 456852182, S. 80–81.
  29. Peter Morsbach, Martin Weindl: Der Auer-Aufstand. Der Städtekrieg von 1388. In: Peter Brielmaier, Uwe Moosburger: Regensburg. Metropole im Mittelalter. Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 218–219, 222–225.
  30. Peter Brielmeier, Uwe Moosburger: Regensburg. Metropole im Mittelalter. Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 244 f.
  31. Birgit Angerer: Regensburgs wirtschaftlicher Niedergang. In: Peter Brielmeier, Uwe Moosburger: Regensburg. Metropole im Mittelalter. Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 246–247.
  32. Konstantin Moritz Langmaier: Eine Stadt organisiert eine Reichsversammlung. Die Vorbereitungen auf den großen Christentag in Regensburg und die Einzüge von Kardinallegat und Kaiser in die Reichsstadt (1471). Ein Beitrag zur spätmittelalterlichen Kulturgeschichte. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Band 161, 2021, ISSN 0342-2518, S. 33–80.
  33. Peter Brielmaier, Uwe Moosburger: Regensburg. Metropole im Mittelalter. Hrsg. von Peter Morsbach. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2055-5, S. 244 f.
  34. Hermann Knapp: Alt-Regensburgs Gerichtsverfassung, Strafverfahren und Strafrecht bis zur Carolina. 1914, ISBN 3-11-122893-2 (Scan – Internet Archive [abgerufen am 16. August 2023]).
  35. Vgl. O du armer Judas.
  36. Karl Bauer: Regensburg. 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 203–204.
  37. Karl Bauer: Regensburg. 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 123.
  38. Tobias Beck: Kaiser und Reichsstadt am Beginn der Frühen Neuzeit. Die Reichshauptmannschaft in den Regimentsordnungen 1492–1555. Stadtarchiv Regensburg, 2011, S. 28–32.
  39. Günther Lottes: Die Reformation in Regensburg, und Hans Schwarz: Die Reformation in Regensburg bis zur Konkordienformel. In: 450 Jahre Evangelische Kirche in Regensburg 1542–1992. Katalog der Ausstellung. Museum der Stadt Regensburg, Regensburg 1992, ISBN 3-925753-28-1, S. 15–27 und 59–70.
  40. Vgl. BSLK, Bekenntnisschriften der evang.-luth. Kirche. S. 765; vgl. S. 17.
  41. Werner Wilhelm Schnabel: Österreichische Exulanten in oberdeutschen Reichsstädten. Zur Migration von Führungsschichten im 17. Jahrhundert (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 101). Beck, München 1992, ISBN 3-406-10682-X (= Zugl.: Erlangen, Univ., Diss., 1990).
  42. Manfred Enzner, Eberhard Krauß: Exulanten in der Reichsstadt Regensburg. Eine familiengeschichtliche Untersuchung (= Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte. Band 20). Mit einer Einführung von Gustav Reingrabner. Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Nürnberg 2008, ISBN 978-3-929865-13-4.
  43. Harriet Rudolph: Eine Reichsstadt im Krieg? Die Reichsstadt Regensburg während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648). In: Bernhard Lübbers (Hrsg.): Krieg, Pest, Schwedennot: Regensburg im Dreißigjährigen Krieg (= Staatliche Bibliothek Regensburg [Hrsg.]: Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg. Band 16). Morsbach Verlag, Regensburg 2018, ISBN 978-3-96018-052-4, S. 9–31.
  44. Peter Engerisser, Pavel Hrncirik: Nördlingen 1934. Die Schlacht bei Nördlingen, Wendepunkt de Dreißigjährigen Krieges. Späthling, Weißenstadt 2009, ISBN 978-3-926621-78-8, S. 25–33.
  45. Peter Engerisser: Eine bislang unbekannte Ansicht der Belagerung Regensburgs im Jahr 1634. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Band 148 (2008), ISSN 0342-2518, S. 55–85, urn:nbn:de:bvb:355-ubr16741-1.
  46. Wolfgang Johannes Bekh: Alexander von Maffei – Der bayerische Prinz Eugen. W. Ludwig Verlag, Pfaffenhofen 1982, ISBN 3-7787-3206-4, S. 225–228.
  47. Karl Bauer: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 6. Auflage. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 335–349.
  48. Augspurgische Ordinari Postzeitung von Staats-politischen und gelehrten Neuigkeiten. Band 28. Regensburg 11., 16., 21., 22. November 1783 und 17., 18., 24. Januar 1784, urn:nbn:de:bvb:384-zdb2304364-1.
    Münchner Zeitung (Süddeutsche Presse). 7. August 1783, ZDB-ID 1267800-4, S. 485 f.: Untersagung des Wetterläutens, S. 486, Sp. a: allein in Bayern im Jahr 1783 bereits 12 Menschen beim Wetterläuten umgekommen (digipress.digitale-sammlungen.de)
  49. Die Brückeneinstürze im Jahre 1784. Die Folgen einer Naturkatastrophe. In: bernd-nebel.de, abgerufen am 24. Februar 2023 (private Website).
  50. Augspurgische Ordinari Postzeitung von Staats-politischen und gelehrten Neuigkeiten. Band 18. Regensburg 3., 4., 5., 10., 11., 12., 14., 21., 29., 30. Juli 1783 und 1., 5., 11., 18. August 1783; Münchner gelehrte Zeitung. 8. Juli 1783, ZDB-ID 1245395-X; Münchner Zeitung (Süddeutsche Presse). 3. Juli 1783, ZDB-ID 1267800-4, S. 405, Sp. b – S. 406, Sp. a: Aus Straubing, erwähnt Schäden durch das Hochwasser des Regen (digipress.digitale-sammlungen.de), 11. Juli 1783, S. 425 f.: Auflistung der regionalen Wetterschäden (digipress.digitale-sammlungen.de).
  51. Ludwig Schwab, Regensburg Spiegel der deutschen Geschichte 1648–1815. Mittelbayerische Druckerei und Verlagsgesellschaft, Regensburg 1952, S. 111.
  52. Dieter Albrecht: Regensburg im Wandel. Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert (= Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs. Band 2). Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft, Regensburg 1984, ISBN 3-921114-11-X, S. 186 f., 189 f., 181 f.
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  54. Dieter Albrecht: Regensburg im Wandel. Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert (= Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs. Band 2). Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft, Regensburg 1984, ISBN 3-921114-11-X, S. 169–173.
  55. Alfred Böschl: Der Kunst- und Gewerbeverein in Regensburg. In: Es ist eine Lust zu leben. Die 20er Jahre in Regensburg. Dr. Peter Morsbach Verlag, Regensburg 2009, ISBN 978-3-937527-23-9, S. 8–11.
  56. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
  57. Dieter Albrecht: Regensburg im Wandel. Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert (= Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs. Band 2). Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft, Regensburg 1984, ISBN 3-921114-11-X, S. 215–221.
  58. Stefan Maier: Schottenheim. „Die neue Stadt bei Regensburg“ als völkische Gemeinschaftssiedlung (= Regensburger Schriften zur Volkskunde. Band 8). WVB, Bamberg 1992, ISBN 3-927392-30-8.
  59. Dieter Albrecht: Regensburg im Wandel. Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert (= Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs. Band 2). Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft, Regensburg 1984, ISBN 3-921114-11-X, S. 225 f., 227, 233 Anm. 96.
  60. Peter Brendel u. a.: Das Lager Colosseum in Regensburg. In: Dieter Galinski, Wolf Schmidt (Hrsg.): Die Kriegsjahre in Deutschland 1939 bis 1945. Ergebnisse und Anregungen aus dem Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten 1982/83. Verlag Erziehung und Wissenschaft, Hamburg 1985, OCLC 977522321, S. 251–268.
  61. Helmut Halter: Stadt unterm Hakenkreuz. Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-6-0, S. 215.
  62. Thomas Dietz, MZ: Karrieren. Er war der letzte und tüchtigste Henker. Der letzte deutsche Scharfrichter Johann Reichhart hat in seinem Leben 3165 Menschen hingerichtet. Er stammte aus Wichenbach bei Wörth. In: mittelbayerische.de, 5. Dezember 2010, abgerufen am 11. Juli 2019 (Artikel über den letzten deutschen Scharfrichter).
  63. Helmut Halter: Stadt unterm Hakenkreuz. Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-6-0, S. 371.
  64. Peter Morsbach, Hanna Specht: Eine Stadt im Zweiten Weltkrieg (= Regensburgs erster Stadtfotograf Christoph Lang 1937 bis 1959. Band 3). Morsbach Verlag, Regensburg 2020, ISBN 978-3-96018-095-1.
  65. Helmut Halter: Messerschmitt – Das Regensburger Flugzeugwerk im Dritten Reich. In: Martin Dallmeier, Herrmann Reidel, Eugen Trapp (Hrsg.): Denkmäler des Wandels, Produktion, Technik, Soziales. Regensburger Herbstsymposium zur Kunst, Geschichte und Denkmalpflege, 2000. Scriptorium Verlag für Kultur und Wissenschaft, Regensburg 2003, ISBN 3-9806296-4-3, S. 94–99.
  66. Peter Morsbach, Hanna Specht: Eine Stadt im Zweiten Weltkrieg. Regensburgs erster Stadtfotograf Christoph Lang 1937 bis 1959. Band 3: Morsbach. Regensburg 2020, ISBN 978-3-96018-095-1, S. 108 f.
  67. Peter Morsbach, Hermann Hage, Hanna Specht: Der zeitlose Augenblick. Regensburgs erster Stadtfotograf Christoph Lang 1937 bis 1959. Band 2: Morsbach Verlag, Regensburg 2020, ISBN 978-3-96018-090-6, S. 140, 142.
  68. Rainer Ehm: Bayern, im Speziellen Regensburg, im Fokus der französischen und britischen Luftstreitkräfte 1939–1941. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Band 155 (2015), ISSN 0342-2518, S. 268.
  69. Peter Eiser, Günter Schießl: Kriegsende in Regensburg. Revision einer Legende. Pustet, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7917-2410-2, S. 40.
  70. Werner Johann Chrobak: Domprediger Dr. Johann Maier – ein Blutzeuge für Regensburg. In: Verhandlungen des Historischen Vereins Regensburgs und der Oberpfalz (VHVO). 125, 1985, S. 457, urn:nbn:de:bvb:355-ubr00050-3.
  71. a b German Vogelsang: SIE KOMMEN! Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945. Amberg 2015, ISBN 978-3-95587-008-9, S. 14.
  72. Rainer Ehm, Roman Smolorz: April 1945. Das Kriegsende im Raum Regensburg. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2019, ISBN 978-3-7917-3041-7, S. 405 f.
  73. Peter Eiser, Günter Schießl: Kriegsende in Regensburg. Revision einer Legende. Pustet, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7917-2410-2, S. 35.
  74. German Vogelsang: SIE KOMMEN! Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945. Amberg 2015, ISBN 978-3-95587-008-9, S. 131.
  75. Werner Johann Chrobak: Domprediger Dr. Johann Maier – ein Blutzeuge für Regensburg. Zum 40. Todestag neue Forschungen und Studien. In: Verhandlungen des historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg Band 125 (1985), ISSN 0342-2518, S. 453–484 (urn:nbn:de:bvb:355-ubr00050-0455-9).
  76. Jürgen Mulert: Amerikanischen Quellen zur Vorgeschichte der Kapitulation von Regensburg im April 1945. In: Verhandlungen des Historischen Vereins Regensburg und der Oberpfalz (VHVO). Band 127, 1987, S. 274.
  77. Helmut Halter: Stadt unterm Hakenkreuz. Universitätsverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-9803470-6-0, S. 549.
  78. Joachim Brückner: Kriegsende in Bayern 1945. Der Wehrkreis VII und die Kämpfe zwischen Donau und Alpen (= Einzelschriften zur militärischen Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Band 30). Rombach, Freiburg 1987, ISBN 3-7930-0190-3, S. 154.
  79. Eugen Trapp: Regensburg im Sommer 1945, Literarische Stimmungsbilder des Mailänder Malers Aldo Carpi. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Band 154. Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg, 2014, ISSN 0342-2518, S. 261–274.
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  83. Markus Harzenetter: Aspekte der Stadtsanierung in Regensburg – Das städtebauliche Seminar der Stiftung Regensburg. In: Martin Dallmeier, Herrmann Reidel, Eugen Trapp (Hrsg.): Denkmäler des Wandels. Produktion – Technik – Soziales 1800 bis 2000. Beiträge des Regensburger Herbstsymposions zur Kunst, Geschichte und Denkmalpflege vom 24. bis 26. November 2000. Scriptorium Verlag für Kultur und Wissenschaft, Regensburg 2003, ISBN 3-9806296-4-3, S. 36 ff.
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  85. Markus Harzenetter: Aspekte der Stadtsanierung in Regensburg – Das städtebauliche Seminar der Stiftung Regensburg. In: Martin Dallmeier, Herrmann Reidel, Eugen Trapp (Hrsg.): Denkmäler des Wandels. Produktion – Technik – Soziales 1800 bis 2000. Beiträge des Regensburger Herbstsymposions zur Kunst, Geschichte und Denkmalpflege vom 24. bis 26. November 2000. Scriptorium Verlag für Kultur und Wissenschaft, Regensburg 2003, ISBN 3-9806296-4-3, S. 26 ff.
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  96. Königl. bayerisches Statistisches Bureau: Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern – mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Ackermann, München 1877, Sp. 809 f. (Vorschau in der Google-Buchsuche).
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  98. a b c d e f g h i j k Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
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  125. Joachim Wolbergs kommt aus der U-Haft. In: Mittelbayerische Zeitung. 28. Februar 2017, abgerufen am 2. März 2017.
  126. Patrick Guyton: Korruptionsprozess in Regensburg: Joachim Wolbergs’ trauriger Sieg. In: taz. 3. Juli 2019 (taz.de [abgerufen am 3. Juli 2019]).
  127. Ursula Hildebrand: Regensburger Korruptionsprozess wird Fall für den Bundesgerichtshof. In: pnp.de. 3. Juli 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Juli 2019.
  128. Wolbergs arbeitet an Comeback: Revision angekündigt. In: pnp.de. 4. Juli 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2022; abgerufen am 6. Juli 2019.
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