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„Wünschelrute“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
Die '''Wünschelrute''' oder '''Zauberrute''' ist ein Stück gegabeltes [[Haselnuss]]holz, Metall oder Plastik, meist in der Form einer [[Zwille]], das mit zwei Händen locker gehalten vom Körper des Trägers wegweisend verwendet wird. Ausschläge der Wünschelrute (aus [[Wissenschaft|wissenschaftlicher]] Sicht durch den [[Carpenter-Effekt]] erklärt) werden durch den Träger als Hinweise auf [[Esoterik|esoterische]] Strahlungen (im Unterschied zu physikalischer [[Strahlung]]) gewertet.
[[Datei:Houten wichelroede.jpg|mini|Hölzerne Wünschelrute]]
[[Datei:Yzerdrwr.jpg|mini|Metallrute]]
[[Datei:Allemanswiro.jpg|mini|Winkelrute]]
Die '''Wünschelrute''' ist ein zumeist Y-förmig gegabeltes, aus einer Astgabel oder gebogenem Draht gefertigtes Instrument, das in der Hand eines sogenannten Rutengängers auf Anziehungskräfte oder Ausstrahlungen von [[Erz]]en und [[Metall]]en, [[Wasserader]]n, [[Verwerfung (Geologie)|geologischen Verwerfungen]] oder verborgenen Gegenständen im Erdreich reagieren soll. Diese Vorstellung wurde erstmals im [[Spätmittelalter]] dokumentiert, konnte jedoch noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die Lehre von solchen angeblichen Strahlungswirkungen heißt [[Radiästhesie]].<ref>Artikel ''Radiästhesie'' in ''Der Brockhaus multimedial'', 2005.</ref>


In jüngerer Zeit finden auch L-förmige Winkelruten und antennenförmige Einhandruten („Tensoren“) als Wünschelruten Verwendung. Bei Winkelruten werden die Schäfte aneinandergelegt oder überkreuzt gehalten, bei Tensoren ist am Rutenende ein Ring oder eine Kugel befestigt. Einhandruten dieser Art werden auch in der [[Alternativmedizin]] eingesetzt.
== Begriff ==


== Etymologie ==
Der Begriff ''Wünschelrute'' leitet sich von dem altdeutschen Wort ''wünschen'' ab, welches auch ''zaubern'' bedeutet; die ''Wünschelrute'' wird daher auch kurz der ''"Wunsch"'' genannt (z. B. im [[Nibelungenlied]], wo es heißt: ''"Es lag der Wunsch darunter, von Gold ein Rütelein"''),
Das Wort ''Wünschelrute'' leitet sich her von [[Althochdeutsch|ahd.]] ''wunsciligerta'', das in den althochdeutschen [[Glosse (Erläuterung)|Glossen]] als Übersetzung für [[Latein|lat.]] ''caduceus'', den [[Hermesstab|geflügelten Stab]] des Hermes, erscheint. Das [[Komposition (Grammatik)|Kompositum]] mit der Verkleinerungsform von ahd. ''wunsc'' „Wunsch“ wird mit der Bedeutungsmöglichkeit „Glück, Heil“ erklärt und ''wunsciligerta'' von [[Jacob Grimm]] als {{"|gerte, durch deren besitz man alles irdischen heils theilhaftig wird}} gedeutet.<ref>Jacob Grimm: ''Deutsche Mythologie.'' 2.&nbsp;überarb. Ausg. 1844, S.&nbsp;926–929, („Wünschelruthe“) S.&nbsp;926.</ref>


Im Alt- und [[Mittelhochdeutsch]]en (mhd. ''wünschelruote'', auch ''wünschelrîs, wünschelwip, wünschelgerte'') bezeichnet das Wort allgemein einen Stab oder eine Gerte mit Wunder- oder Zauberkraft, die dem Besitzer besondere Macht verleihen, so auch im [[Nibelungenlied]] erklärt (''der daz hêt erkunnen, der möhte meister sîn / wol in aller werlde über iêslichen man'': „der das erforscht hatte, der konnte Meister sein wohl in der ganzen Welt über jeglichen Menschen“). Daneben wird es mittelhochdeutsch auch als Umschreibung des [[Penis]] ([[Konrad von Megenberg]]: ''schwantz oder wuntzelruht'') verwendet sowie in Anknüpfung an die christliche Deutung der [[Wurzel Jesse]] als ein Bildmotiv des Marienlobs ([[Gottfried von Straßburg]]: „der genade ein wünschelruote“) oder allgemeiner des Frauenlobes (im [[Jüngerer Titurel|Jüngeren Titurel]] über Sigune: ''du wünschelruot des grales'').<ref name="dwb">Jacob und Wilhelm Grimm: ''[[Deutsches Wörterbuch]].'' Band&nbsp;30, 1960, Sp.&nbsp;2035 ff., [http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?bookref=30,2035,68 online] auf Woerterbuchnetz.de, abgerufen am 4.&nbsp;Januar 2017.</ref>
== Verwendung ==
Die Wünschelrute ist das traditionelle Werkzeug der [[Radiästhesie]], sie ist jedoch wegen ihrer geringen Trefferquote umstritten. Daher werden heute oft [[Wissenschaft|wissenschaftliche Methoden]] bevorzugt. Anhänger des [[Glauben]]s an Wünschelruten behaupten, diese seien ungedämpfte [[Resonanz (Physik)|Resonanzkörper]], deren [[Eigenfrequenz]] der Frequenz der [[Erdstrahlung]] entsprechen soll.
Bei einem Fund schlägt die Rute dem [[Glauben]] nach über der sogenannten ''Reizzone'' mit unterschiedlicher [[Intensität]] aus. Mit einer Wünschelrute ist es dem [[Rutengänger]] nach eigenem Bekunden möglich, [[Wasserader]]n, [[Gold]], [[Kohle]], [[Erz]]e, [[Erdöl]], [[Mineralien]] oder sogar verborgene Schätze aufzuspüren. Rutenausschläge könnten demnach auch auf geologische Verwerfungen sowie das [[Erdgitter]] hinweisen. Bereits im [[16. Jahrhundert]] nutzten Bauern diese Methode zum Auffinden von Erzen. Erste Aufzeichnungen über Wünschelruten reichen noch weiter bis ins [[Römisches Reich|Römische Reich]] und das alte [[Ägypten]] zurück.


Die heute übliche Verwendung des Wortes speziell als Bezeichnung einer meist gabelförmigen Rute zum Aufspüren von verborgenen Materialien ist seit [[frühneuhochdeutsch]]er Zeit belegt.<ref name="dwb" />
== Kritik ==
Nach Meinung von [[Wissenschaft]]lern handelt es sich bei dem Phänomen um eine [[Parawissenschaft]], da bislang alle Versuche, die von Wünschelrutengängern postulierten Fähigkeiten in einer [[Wissenschaft|wissenschaftlich]] akzeptierten [[Blindstudie]] nachzuweisen, scheiterten. Diese Kritik gilt als so gesichert, dass die [http://www.randi.org James Randi Educational Foundation] eine Million Dollar für einen erfolgreichen Test des Rutengehens ausgesetzt hat. Obwohl Wünschelrutengänger sich sonst nicht scheuen, ihre Dienste für Geld feilzubieten, konnte in Experimenten nie ein vom [[Zufall]] [[Statistische Signifikanz|signifikant]] verschiedenes Ergebnis erzielt werden. Da die Anhänger des Glaubens an Wünschelruten oft behaupten, das Phänomen lasse sich unter den artifiziellen Testbedingungen nicht beobachten, werden die Teilnehmer vor dem Test üblicherweise gebeten, die Funktionsfähigkeit ihrer Instrumente und Sinne im gegebenen Aufbau zu überprüfen. Bescheinigen diese eine Funktionsfähigkeit ''vor'' dem Test, versagen jedoch ''während'' des Tests, gilt das als starker Hinweis auf den [[Carpenter-Effekt]].


== Geschichte ==
Experimente:
Der genaue historische Ursprung von Wünschelruten ist unbekannt. In älteren Kulturen ist vielfach von Ruten oder Stäben mit Wunderkraft die Rede, etwa dem bereits erwähnten Stab des [[Hermes]] (Griechische Mythologie), der die Pforten zur [[Unterwelt]] öffnet, oder dem Mosesstab, der in der Wüste Wasser aus dem Fels springen lässt (Num.&nbsp;20,11).


Stäbe oder Ruten für [[Wahrsagen|mantische und divinatorische]] Praktiken sind seit dem Altertum als [[Rhabdomantie]] bekannt. Eindeutige Belege für das Wünschelrutengehen im heutigen Verständnis finden sich erst seit dem späten [[Mittelalter]].<ref>William Barrett, Theodore Besterman: ''The Divining Rod: An Experimental and Psychological Investigation.'' Methuen, London 1926, S.&nbsp;1&nbsp;ff. (''A Brief Historical Sketch of Browsing'');<br />Gaston Burridge: ''Does the Forked Stick Locate Anything? An Inquiry into the Art of Dowsing.'' In: ''Western Folklore.'' 14,1, 1955, S.&nbsp;32–43;<br />Michael R.&nbsp;Lynn: ''Divining the Enlightenment: Public Opinion and Popular Science in Old Regime France.'' In: ''Isis'' 91,1, 2001, S.&nbsp;34–54.</ref>
2004 wurden 9 Rutengänger getestet, keiner davon war erfolgreich ([http://www.gwup.org/psitest/ GWUP-Test 2004])
[[Datei:Georgius Agricola Erzsucher.jpg|mini|Mit Wünschelrute dargestellte Bergleute und Erzsucher in Agricolas ''[[De re metallica]]'' 1556]]
[[Datei:1 1-2 Thaler 1681 Ernst August (rev-cropped-dowser)-K350-649.jpg|mini|Erzsucher mit Wünschelrute im Ober&shy;harzer Bergbau, auf einem [[Löser (Numismatik)|Löser]] zu 1½ Talern, Herzog [[Ernst August (Hannover)|Ernst August]], Fürst von [[Fürstentum Calenberg|Calenberg]], 1681]]
Um 1430 bietet der Goslarer Bergmeister Andreas de Solea den ältesten bekannten Beleg für die Vorstellung, dass eine Rute auf die Ausstrahlung von Metallen reagiert.<ref>Von Barrett, Besterman: ''The Divining Rod.'' 1926, S.&nbsp;7, Anm.&nbsp;1, zitiert nach Carl Kiesewetter: ''Geschichte des neueren Occultismus.'' Friedrich, Leipzig 1891–1895, Theil&nbsp;I, S.&nbsp;512, Theil&nbsp;II, S.&nbsp;382.</ref> Aus dem 15.&nbsp;Jahrhundert sind einige wenige Anleitungen zur Herstellung und Benutzung von Wünschelruten erhalten sowie Beschwörungstexte, die bei oder vor der Benutzung der Ruten gesprochen werden mussten.<ref> {{Webarchiv|text=artesliteratur.de: ''Wünschelrute.'' |url=http://www.artesliteratur.de/wiki/W%C3%BCnschelrute |wayback=20160319023808 }}</ref> Im Jahre 1517 erwähnt Martin Luther in seiner Auslegung der Zehn Gebote unter den Verstößen gegen das Erste Gebot neben anderen magischen Praktiken auch die Suche mit der „virga divinationis“ nach verborgenen Schätzen.<ref>Martin Luther: ''Decem praecepta Wittenbergensi populo praedicta, per R.P.D. Martinum Lutherum Augustinianum, anno M.D.XVII.'' Iohannem Lufft, Wittenberg 1550, fol.&nbsp;4r: „qui uirga diuinationis, occultos querunt thesauros“.<br />Eine weitere Erwähnung findet sich in den von Aurifaber 1566 gedruckten Tischreden, vgl. Karl Eduard Förstemann (Hrsg.): ''D.&nbsp;Martin Luthers sämmtliche Schriften.'' In: Bd.&nbsp;XXII: ''Tischreden oder Colloquia.'' Gebauer’sche Buchhandlung, Leipzig 1846, S.&nbsp;213: „Brauchen auch wol Wünschelruthen, damit man Silber sucht, wie auf den Bergwerken“.</ref> [[Georgius Agricola]] schließlich, der sie 1530 im Glossar zu seinem ''Bermannus'' als „Virgula diuina / die rute“ kurz erwähnt<ref>Georgius Agricola: ''Bermannvs, sive, De re metallica.'' Frobeniana, Basel 1530, S.&nbsp;135 ([http://libcoll.mpiwg-berlin.mpg.de/libview?url=/mpiwg/online/permanent/library/C5XXK76V/index.meta&start=121&pn=133&mode=texttool Digitalisat]).</ref> und in den [[Frontispiz]]en seiner Druckausgaben als Signum der Montanforschung auch regelmäßig den Hermesstab abbilden ließ, widmet der ''virgula furcata'' (gegabelten Rute) 1556 in seiner Schrift ''De re metallica'' die erste ausführliche, auch erstmals von der Abbildung eines Rutengängers begleitete Behandlung.<ref>Georgius Agricola: ''De re metallica libri XII.'' Basel 1556, S.&nbsp;25–28 (in der {{Webarchiv|url=http://archimedes.mpiwg-berlin.mpg.de/cgi-bin/toc/toc.cgi?dir=agric_remet_001_la_1556;step=thumb |wayback=20070709092510 |text=digitalen Ausgabe }} noch nicht verfügbar), 2.&nbsp;Ausgabe 1561, S.&nbsp;26 ff. ([http://libcoll.mpiwg-berlin.mpg.de/libview?url=/mpiwg/online/permanent/library/4E5N6PMD/index.meta&start=41&pn=42&mode=texttool Digitalisat]), deutsche Übersetzung von [[Carl Schiffner]] [und anderen]: ''Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen.'' VDI-Verlag, Berlin 1928, S.&nbsp;30 ff. ([http://www.digitalis.uni-koeln.de/Agricola/agricola28-33.pdf Digitalisat;] PDF; 1,7&nbsp;MB).</ref>


Demnach war das Rutengehen zu Agricolas Zeit eine unter Bergleuten verbreitete und entwickelte –&nbsp;nämlich durch Bevorzugung spezifischer Hölzer für bestimmte Metalle&nbsp;– kunstgerecht differenzierte Technik, die jedoch auch bereits sehr umstritten war: Während Kritiker sie für nutzlos erklärten oder als Erklärung für die Wirkung nicht eine Anziehungskraft der Metalle, sondern nur die Zaubersprüche der Rutengänger gelten lassen wollten, erklärten Befürworter, dass der Erfolg nicht von Zauber, sondern von der Größe der Rute, ihrer gegabelten Form, der Anziehungskraft der Metalle, der Handhabung der Rute und außerdem davon abhängig sei, dass der Rutengänger nicht eine besondere hinderliche Veranlagung besitze, die die Anziehungskraft der Metalle außer Kraft setze und verantwortlich dafür sei, dass Überprüfungen durch ungeeignete Personen fehlschlügen. Agricola selbst schlug sich hierbei auf die Seite der Kritiker, indem er die Wirkung den Zaubersprüchen, die er nicht wiedergeben wollte, und dem Zufall sowie seiner geschickten Ausnutzung durch die Rutengänger zuschrieb und im Übrigen empfahl, bei der Auffindung der Metalle stattdessen auf deren natürliche Anzeichen zu achten.
== Geschichte und Entwicklung ==


Im Jahre 1692 erregte in Frankreich [[Jacques Aymar]] Aufsehen aus Anlass eines Mordfalls in Lyon, indem er mithilfe seiner Rute angeblich Beweismittel entdeckte, die am Tatort vergraben waren, außerdem mit der Rute einen der Täter aufspürte und überführte und den Fluchtweg zweier weiterer Mittäter bis an die Grenze nachverfolgen konnte. Experimentelle Überprüfungen seiner Fähigkeiten unter der Aufsicht des [[Louis IV. Henri de Bourbon, prince de Condé|Prince de Condé]], bei denen Aymar gezielt über den tatsächlichen Hergang der aufzuklärenden Vorfälle getäuscht wurde, sollen aber die Wirksamkeit seiner Methode falsifiziert haben.
Die Wünschelrute zur Aufsuchung verborgener Dinge, so wie sie heute im Gebrauch ist, ist seit Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt. Wesentlich älter
sind aber die vermuteten Wurzeln des Glaubens an die besondere Kraft gewisser Baumzweige, besonders des gabeligen [[Mistelzweig]]s. Dies läßt sich einerseits auf den [[Zauberstab]] der [[Magier]] und [[Gott|Götter]], anderseits auf eine alte Form des [[Wahrsagen]]s durch das Werfen von Stöckchen, ([[Rhabdomantie]] zurückführen.


[[Datei:18th century dowser.jpg|mini|Stich eines Wünschelrutengängers aus dem 18.&nbsp;Jahrhundert]]
Zum Beispiel wird in der [[Bibliothek von Ninive]] eine Göttin als ''"Herrin des magischen Stabes"'' genannt und in der Bibel schlägt [[Moses]] mit seinem Stab auf den Felsen, aus dem daraufhin eine Quelle entspringt. [[Hermes]] besaß in der antiken [[Mythologie]] einen die Pforten der Unterwelt eröffnenden Schlangenstab, nach dem die Wünschelrute in der Renaissance auch als ''Virgula divina seu mercurialis'' bezeichnet wurde, wie denn der dem Hermes in mancher Beziehung entsprechende deutsche Sturmgott [[Wuotan]] als ''"Gottheit des Wunsches und Stabes"'' bezeichnet wird. Eine praktische Anwendung der Wünschelrute in unserem Sinne ist aber aus diesen Quellen nicht bekannt.
Im 18.&nbsp;Jahrhundert veröffentlichte der französische Physiker Thouvenel mehrere Denkschriften über zwei Quellenfinder, Bleton und Pennet, und diese Versuche wurden in Italien von Fortis und Amoretti, in Deutschland von [[Johann Wilhelm Ritter]], [[Franz Xaver von Baader]] und Kieser fortgesetzt. Sie glaubten an eine besondere „elektrometrische“ Kraft, die bei reizbaren (sensitiven) Personen durch Metalladern oder unterirdisches bewegtes Wasser erregt wird. Diese Kraft soll sich neben Bewegungen in der Hand gehaltener Gegenstände auch in körperlichen Empfindungen bis hin zu [[Konvulsion]]en geäußert haben.


Statt des Holzstabes benutzten mehrere dieser „Metall- und Quellenspürer“ auch den sogenannten „bipolaren Zylinder“ und das „siderische Pendel“. Diese Werkzeuge wurden insbesondere von dem Italiener [[Francesco Campetti]] verwendet, mit dem Amoretti und die Physiker der Münchener Akademie in den ersten Jahrzehnten des 19.&nbsp;Jahrhunderts experimentierten. Der [[Bipolarer Zylinder|bipolare Zylinder]] ist ein zwischen Zeigefinger und Daumen gehaltener Metallstab, das [[Siderisches Pendel|siderische Pendel]] ein an einem Faden aufgehängtes Stück Kohle oder Schwefelkies, das unter dem Einfluss verborgener Metalle und strömenden Wassers in Schwingungen geraten sollte.
Die Stabwahrsagung oder Rhabdomantie scheint von mongolischen Stämmen und [[Chinesen]] auf [[Perser (Volk)|Perser]] und [[Juden]] übergegangen zu sein. Auf das Wahrsagen aus auf die Erde geworfenen Stäben scheint sich die Klage [[Hosea]]s zu beziehen: ''"Mein Volk fragt sein Holz, und sein Stab soll ihm wahrsagen"''.


Als Erklärung wurden tierische Elektrizität, der damit verbundene „[[Animalischer Magnetismus|tierische Magnetismus]]“ und ähnliche Konzepte wie [[Tellurismus]] und [[Siderismus]] sowie die Lebenskraft „Od“ von [[Karl von Reichenbach]] herangezogen. Schließlich begründeten unter anderem Gilbert, Marechaux, Erman und Pfaff die Auffassung, dass es sich dabei lediglich um unbewusste [[Carpenter-Effekt|ideomotorische Bewegungen]] handle. Bereits Zeidler hatte in seinem 1700 erschienenen ''Pantomysterium'' dargelegt, dass die Rute sich bewegt, wenn ihr Träger den gesuchten Gegenstand auch nur gefunden zu haben glaubte.
Erst im Mittelalter finden sich Belege über den Gebrauch der Wünschelrute als eine besondere Methode einzelner Bergleute, die man [[Rutengänger]] nannte. Die erste schriftliche Erwähnung finden sich [[1550]] in Münster und [[1556]] bei [[Georgius Agricola|Agricola]]. Letzterer berichtet, dass bereits zu diesem Zeitpunkt die Methode sehr umstritten und keineswegs allgemein üblich war. Nach späteren Quellen zufolge hielt man einen in der Johannisnacht unter verschiedenen Ansprachen und Zeremonien geschnittenen Gabelzweig vom [[Haselnussstrauch]] für vorzugsweise tauglich und trug ihn, gewöhnlich die Gabelenden mit beiden Händen umschlossen, so, dass der Stiel der Gabel in die Höhe stand und sich dann nach den Orten, wo sich die gesuchten Dinge befänden, bewegen ("schlagen") sollte.


In den 1930er Jahren unternahmen der Physiker [[Josef Wimmer (Physiker)|Josef Wimmer]] und Joseph Wüst Forschungen über Wünschelruten (teilweise am Lehrstuhl für Anatomie in München bei [[Benno Romeis]]). Wimmer sorgte auch für die Verwendung der Wünschelrute als Leiter der Angewandten Geologie beim [[SS-Ahnenerbe]].
Der Glaube an die Wünschelrute gewann später allgemeine Verbreitung, so dass auch die frühen Naturwissenschaftler und Physiker bis ins [[19. Jahrhundert]] die verschiedenartigsten Versuche angestellt haben, ihre Bewegungen zu erklären.


== Gegenwart ==
Gegen das Ende des [[17. Jahrhundert]]s setzte ein Rutengänger, [[Jacques Aymar]], welcher vorgab, durch die Bewegungen seiner Rute die Spur von Verbrechern verfolgen zu können, Rechtsgelehrte und Physiker in Aufregung, und obwohl der Prinz von Conde diesen Mann als Betrüger entlarvte, schrieben die Physiker dicke Bände, um die Bewegungen der Rute durch den Einfluss der kleinen, von den verborgenen Dingen ausströmenden "Körperchen" oder Cartesiusschen "Geisterchen" zu erklären.
[[Datei:Wrlhout1.jpg|mini|Rutengänger]]
Auch heute gilt die Wünschelrute manchen Menschen als geeignetes Instrument, um „[[Wasserader]]n“ aufzuspüren. Wünschelrutengänger werden sowohl von Privatpersonen als auch Unternehmen beauftragt. So setzte die [[Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit]] Rutengänger für die Wassersuche bei Projekten im Brunnenbau ein.<ref>Hans-Dieter Betz: {{Webarchiv|text=''Unconventional Water Detection.'' |url=http://www.scientificexploration.org/journal/jse_09_2_betz.pdf |wayback=20091104195918 }} In: ''Journal of Scientific Exploration.'' Nr.&nbsp;9, 1995, S.&nbsp;3–11 (PDF; 419&nbsp;kB).</ref> Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft [[ASFINAG]], die das Netz der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich betreibt, setzte neben anderen Maßnahmen zur Unfallreduzierung bis 2007 auch Wünschelrutengänger und Pendler ein.<ref>Ulrich Berger: [https://www.derstandard.at/story/3124638/die-pendelprofis-der-asfinag] In: ''Der Standard.'' 24.&nbsp;November 2007;<br />Max Rauner: [http://www.zeit.de/zeit-wissen/2007/01/Erdstahlen?page=all ''Der Magier von Bludenz.''] In: ''[[Die Zeit]].'' 01/2007.</ref>


Manchmal werden moderne Wünschelruten in Form von [[Hightech]]-imitierenden Spürgeräten hergestellt, deren Funktionsweise sich aber nicht von den klassischen Wünschelruten unterscheidet. Die ''[[New York Times]]'' berichtete 2009 über ein Gerät mit einer Antenne, welches im [[Irak]] zum Aufspüren von Sprengstoff und Drogen eingesetzt wird. Eine Überprüfung des Gerätes ergab, dass es zum Auffinden von Sprengstoff und Drogen ungeeignet ist. Der Irakische Innenminister [[Jehad al-Jabiri]] hält jedoch an einer Funktionstüchtigkeit des Gerätes fest. Vergleichbare Geräte konnten ebenfalls keine Erfolge erzielen, die über ein zufälliges Aufspüren von Sprengstoff hinausgehen.<ref name="nytimes">Rod Nordland: [http://www.nytimes.com/2009/11/04/world/middleeast/04sensors.html?_r=3&hp ''Iraq Swears by Bomb Detector U.S. Sees as Useless.''] In: ''The New York Times.'' 3.&nbsp;September&nbsp;2009.</ref>
Im [[18. Jahrhundert]] veröffentlichte der französische Physiker Thouvenel wohl ein Dutzend Denkschriften über zwei Quellenfinder, Bleton und Pennet, und diese Versuche wurden in Italien von Fortis und Amoretti, in Deutschland von Ritter, Baader und Kieser fortgesetzt. Alle Letztgenannten glaubten an eine besondere "elektrometrische" Kraft, welche in reizbaren (sensitiven) Personen durch Metalladern oder unterirdisches bewegtes Wasser erregt werde und sich nicht bloß in den Bewegungen der in der Hand gehaltenen Holzzweige und andrer Dinge, sondern auch in körperlichen Empfindungen, ja Konvulsionen äußern sollte.


== Beurteilung ==
Mehrere dieser "Metall- und Quellenspürer", insbesondere der italienische Landmann Campetti, mit welchem Amoretti und die Physiker der Münchener Akademie in den ersten Jahrzehnten des [[19. Jahrhundert]]s experimentierten, benutzten statt des Holzstabes auch den so genannten "bipolaren Zylinder", einen zwischen Zeigefinger und Daumen gehaltenen Metallstab, und das "siderische Pendel", ein an einem Faden aufgehängtes Stück Kohle, Schwefelkies u. dgl., welches unter dem Einfluss verborgener Metalle und strömenden Wassers in Schwingungen geraten sollte.
Anlässlich der Direktorenkonferenz der [[Geologisches Landesamt|geologischen Landesämter]] und der [[Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe|Landesämter für Bodenforschung der Bundesrepublik Deutschland]] wurde bereits am 23.&nbsp;März 1950 von den teilnehmenden Professoren folgende Erklärung veröffentlicht:


{{Zitat|Die Geologie fast aller Kulturstaaten, besonders in Deutschland, hat sich seit langen Jahren, um nichts unversucht zu lassen, mit zahlreichen exakten Prüfungen der Wünschelrute (des Pendels und Apparaten nach Art der Wünschelrute) beschäftigt. Sie hat keine Gelegenheit unterlassen, Angaben von Wünschelrutengängern mit den tatsächlichen Verhältnissen des Untergrundes zu vergleichen. Das klare Ergebnis ist, daß ein Zusammenhang zwischen Wünschelruten-(Pendel-)Ausschlag und Untergrund nicht erwiesen, ja noch nicht einmal wahrscheinlich gemacht worden ist.<br /> Die Direktoren der genannten geologischen Landesämter müssen daher nachdrücklichst darauf aufmerksam machen, daß die Wünschelrute zum Aufsuchen von Bodenschätzen jeglicher Art, einschließlich Wasser, völlig unbrauchbar ist. Vor allem muß bei allen Arbeiten, die ganz oder teilweise durch öffentliche Mittel finanziert werden, aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnis die Verwendung der Wünschelrute entschieden abgelehnt werden.|ref=<ref>Otto Prokop, Wolf Wimmer: ''Der moderne Okkultismus: Parapsychologie und Paramedizin. Magie und Wissenschaft im 20.&nbsp;Jahrhundert.'' University of Michigan, 1976, S.&nbsp;18.</ref>}}
Nachdem man die tierische Elektrizität samt dem "tierischen Magnetismus" (siehe [[Magnetische Kur]]en), einen davon nicht wesentlich verschiedenen [[Tellurismus]] und [[Siderismus]] sowie das [[Od]] zur Erklärung der nicht abzuleugnenden Bewegungen genannter Instrumente zu Hilfe gerufen und eine kaum übersehbare Literatur über diesen Gegenstand entstanden war, gaben endlich Gilbert, Marechaux, Erman, Pfaff u.a. diesem Aberglauben den Todesstoß, indem sie nachwiesen, dass es sich einzig um Bewegungen handle, die durch unbewusste so genannte [[ideomotorische Bewegung]]en hervorgerufen werden, wie denn bereits Zeidler in seinem [[1700]] erschienenen ''"Pantomysterium"'' nachgewiesen hatte, dass die Rute sich bewegte, wenn der Träger derselben den gesuchten Gegenstand auch nur gefunden zu haben glaubte.


In den Naturwissenschaften besteht heute der Konsens, dass die behaupteten physikalischen Wirkungszusammenhänge nicht existieren.<ref>Zur älteren Forschung siehe Evon Z.&nbsp;Vogt: ''Water Witching: An Interpretation of a Ritual Pattern in a Rural American Community.'' In: ''[[The Scientific Monthly]]'' 75,3 (1952), S.&nbsp;175–186, hier S. 175.</ref> Das Ausschlagen der Wünschelrute oder vergleichbarer Pendelinstrumente wird stattdessen oft als der Effekt eines ideomotorischen Prozesses erklärt ([[Carpenter-Effekt]]), bei dem die mentale Vorstellung einer bestimmten Bewegung unbewusste Bewegungsimpulse in denjenigen Muskeln auslöst, die zur Ausführung der Bewegung erforderlich sind.<ref>Ray Hyman: {{webarchiv| url=http://www.sram.org/0302/ideomotor.html| wayback=20110719133339| text=''Psychology and ‘Alternative Medicine’: The Mischief-Making of Ideomotor Action''}}. In: ''The Scientific Review of Alternative Medicine'' 3,2 (1999), S.&nbsp;34–43.</ref>
Chevreul ("Journal des Savants", [[1854]]) hat diese Erklärung Ende des [[19. Jahrhundert]]s durch geistreiche und umständliche Versuche bestätigt.


Nach einer Anfrage des Bundestagsabgeordneten [[Franz Heinrich Krey]] bewilligte die Bundesregierung Mittel zur Untersuchung möglicher Zusammenhänge zwischen den sogenannten [[Erdstrahlen]] und Krebserkrankungen. Mit der Durchführung dieser Untersuchungen, die unter dem Namen „Scheunen-Experimente“ bekannt geworden sind, wurden die Professoren König und [[Hans-Dieter Betz (Physiker)|Betz]] 1986 in München beauftragt. Der eigentliche Forschungsauftrag konnte dabei nicht erfüllt werden. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass „die Treffsicherheit durchschnittlicher Rutengänger in den durchgeführten Testreihen schlecht“ und „in den meisten Fällen kaum oder nicht vom Zufall zu unterscheiden war“. Einige Rutengänger wiesen laut Betz und König aber „bei speziellen Aufgaben eine außerordentliche Treffsicherheit auf, welche kaum oder nicht durch den Zufall erklärt werden kann“.<ref>Herbert L.&nbsp;König, Hans-Dieter Betz: ''Erdstrahlen? Der Wünschelruten-Report –&nbsp;Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht'', Eigenverlag, München 1989. Von denselben Autoren stammt der unveröffentlichte ''Schlußbericht 01&nbsp;KB8602'' an das Ministerium (BMFT, 1990).</ref> Diese Interpretation wurde unter anderem von James Thomas Enright nachhaltig kritisiert. Enright bemängelte dabei die nachträgliche Wahl des Verfahrens zur Datenanalyse. Er stellte fest, dass bei Anwendung gängiger statistischer Verfahren alle Ergebnisse im Bereich der statistisch erwartbaren Zufallswerte lägen.<ref>James T.&nbsp;Enright: ''Water dowsing: The Scheunen experiments.'' In: ''Naturwissenschaften'' 82&nbsp;(1995), S.&nbsp;360–369. Dazu die Erwiderung von Hans-Dieter Betz, Herbert L.&nbsp;König, R.&nbsp;Kulzer, R.&nbsp;Trischler, J.&nbsp;Wagner: ''Dowsing reviewed – the effect persists.'' In: ''Naturwissenschaften'' 83 (1996), S.&nbsp;272–275.</ref><ref>James T. Enright: ''Dowsers lost in a barn.'' In: ''Naturwissenschaften'' 83&nbsp;(1996), S.&nbsp;275–277.</ref><ref>Martin Lambeck: ''Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik.'' C.H. Beck, München 2003, S.&nbsp;123 ff., dort besonders S.&nbsp;126 f.: „Die Kontroverse Enright – Betz“.</ref>
== Literatur pro ==
* Vallemont: ''Physique occulte, ou traite de la baguette divinatoire''. Paris 1696
* Aretin: ''"Neuer litterarischer Anzeiger"'' von 1807, S. 305-477
* Carus Sterne: ''Die Wahrsagung aus den Bewegungen lebloser Körper unter dem Einfluß der menschlichen Hand''. Weimar 1862
* H. L. König, H. D. Betz: ''Der Wünschelruten-Report'' - Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht, 1989, ISBN 3-923819-05-6. "Die Treffsicherheit durchschnittlicher Rutengänger war in den durchgeführten Testreihen schlecht und in den meisten Fällen kaum oder nicht vom Zufall zu unterscheiden. Einige Rutengänger wiesen bei speziellen Aufgaben eine außerordentlich hohe Treffsicherheit auf, welche kaum oder nicht durch Zufall erklärt werden kann." (Über die methodischen Mängel dieses Reports siehe unten, "Literatur contra")


Die [[Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften]] (GWUP) hat der Vorgehensweise von Betz und König ebenfalls nachdrücklich widersprochen und führte daraufhin eigene experimentelle Überprüfungen durch, bei denen sich nach Angabe des Vereines ebenfalls keine signifikanten Abweichungen von den zu erwartenden Zufallstreffern erkennen ließen.<ref>J.&nbsp;Moll, H.&nbsp;Richter, C.&nbsp;H.&nbsp;Ross, A.&nbsp;Sarma, J.&nbsp;Windeler: ''Stellungnahme der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) zum „Wünschelruten-Report“.'' In: ''Skeptiker'' 1989/4, S.&nbsp;11–14.</ref><ref>R.&nbsp;König, J.&nbsp;Moll, A.&nbsp;Sarma: ''Wünschelruten-Test in Kassel.'' In: ''Skeptiker'' 1991/1, S.&nbsp;4–10.</ref><ref>Robert Todd Carroll: ''The Skeptic’s Dictionary: A Collection of Strange Beliefs, Amusing Deceptions, and Dangerous Delusions.'' Wiley, New York [u.&nbsp;a.] 2003, S.&nbsp;107.</ref><ref>Martin Lambeck: ''Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik.'' C.H. Beck, München 2003, S.&nbsp;123 ff.</ref> Nach Einschätzung der GWUP seien weltweit alle „gut kontrollierten und doppelblind durchgeführten Versuche, die die verschiedensten Behauptungen von der Wassersuche über das Finden von Gold bis hin zur Suche nach elektrischen Leitungen prüften, bisher negativ ausgegangen (…)“.<ref> {{Webarchiv|text=www.gwup.org: Erdstrahlen |url=http://www.gwup.org/themen/texte/erdstrahlen/ |wayback=20081222012036 }}.</ref>


== Literatur contra ==
== Literatur ==
* [[Georg Franzius]]: ''Einige Versuche über die Einwirkungen elektrischer Leitungen auf den Rutengänger. Ein Protokoll.'' Wittwer, Stuttgart 1913.
* [http://www.gwup.org/psitest/ GWUP-Psi-Test 2004]
* Georg Franzius: ''Bericht über die Tagung des Verbandes zur Klärung der Wünschelrutenfrage in Halle a.&nbsp;S. 18.–20. Sept. 1913.'' Stuttgart 1914.
* Knoblauch, H.(1991) Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - Erkundung einer verborgenen Wirklichkeit. Campus Verlag, Frankfurt/Main, New York.
* Herold: Artikel ''Wünschelrute.'' In: [[Hanns Bächtold-Stäubli]], [[Eduard Hoffmann-Krayer]] (Hrsg.): ''[[Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens]].'' Walter de Gruyter, Berlin 1927–42 (Reprint Berlin: de Gruyter 2000), Band&nbsp;9, 1941, S.&nbsp;823–839.
* Otto Prokop und W. Wimmer, (1985): Wünschelrute, Erdstrahlen, Radiästhesie. Ferdinand Enke Verlag, 3. Auflage, Stuttgart.
* Carus Sterne: ''Die Wahrsagung aus den Bewegungen lebloser Körper unter dem Einfluß der menschlichen Hand.'' Weimar 1862.
* Skeptiker 4/89 und 1/91, Schwerpunkthefte
* Herbert L.&nbsp;König, [[Hans-Dieter Betz (Physiker)|Hans-Dieter Betz]]: ''Der Wünschelruten-Report – Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht.'' 1989, ISBN 3-923819-05-6.
* Albrecht F: Kommentar zum "Wünschelrutenreport" aus geologischer Sicht. Skeptiker 2;4:20-21 (1989)
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* Moll J, Richter H, Ross CH, Sarma A, Windeler J: Der Wünschelruten-Report. Kritische Stellungnahmen zu einem umstrittenen Forschungsprojekt. Skeptiker 2;4:11-14 (1989)
* [[Otto Prokop]], Wolf Wimmer: ''Wünschelrute, Erdstrahlen, Radiästhesie. Die okkulten Strahlenfühligkeitslehren im Lichte der Wissenschaft.'' 3.&nbsp;Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-84473-5.


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* George P.&nbsp;Hansen: [http://www.tricksterbook.com/ArticlesOnline/Dowsing.htm Dowsing: ''A Review of experimental Research.''] In: ''[[Society for Psychical Research|Journal of the Society for Psychical Research]]'', Band&nbsp;51, Nr.&nbsp;792, Oktober 1982, S.&nbsp;343–367
* [[Hans-Dieter Betz (Physiker)|Hans-Dieter Betz]]: {{webarchiv| url=http://www.scientificexploration.org/jse/articles/betz/| wayback=20081005202814| text=Unconventional Water Detection}}. In: ''Journal of Scientific Exploration'' 9&nbsp;(1995)
* [[Quarks (Medienmarke)#Podcast-Angebote unter der Marke|Science Cops]]: ''[https://www.quarks.de/podcast/science-cops-funktionieren-wuenschelruten-wirklich/ Die Akte Wünschelrute: Gefährliche Wasseradern und Erdstrahlen?]'', [[WDR]]/[[Quarks (Medienmarke)|Quarks]], 3. April 2023


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 7. September 2024, 23:10 Uhr

Hölzerne Wünschelrute
Metallrute
Winkelrute

Die Wünschelrute ist ein zumeist Y-förmig gegabeltes, aus einer Astgabel oder gebogenem Draht gefertigtes Instrument, das in der Hand eines sogenannten Rutengängers auf Anziehungskräfte oder Ausstrahlungen von Erzen und Metallen, Wasseradern, geologischen Verwerfungen oder verborgenen Gegenständen im Erdreich reagieren soll. Diese Vorstellung wurde erstmals im Spätmittelalter dokumentiert, konnte jedoch noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die Lehre von solchen angeblichen Strahlungswirkungen heißt Radiästhesie.[1]

In jüngerer Zeit finden auch L-förmige Winkelruten und antennenförmige Einhandruten („Tensoren“) als Wünschelruten Verwendung. Bei Winkelruten werden die Schäfte aneinandergelegt oder überkreuzt gehalten, bei Tensoren ist am Rutenende ein Ring oder eine Kugel befestigt. Einhandruten dieser Art werden auch in der Alternativmedizin eingesetzt.

Das Wort Wünschelrute leitet sich her von ahd. wunsciligerta, das in den althochdeutschen Glossen als Übersetzung für lat. caduceus, den geflügelten Stab des Hermes, erscheint. Das Kompositum mit der Verkleinerungsform von ahd. wunsc „Wunsch“ wird mit der Bedeutungsmöglichkeit „Glück, Heil“ erklärt und wunsciligerta von Jacob Grimm als „gerte, durch deren besitz man alles irdischen heils theilhaftig wird“ gedeutet.[2]

Im Alt- und Mittelhochdeutschen (mhd. wünschelruote, auch wünschelrîs, wünschelwip, wünschelgerte) bezeichnet das Wort allgemein einen Stab oder eine Gerte mit Wunder- oder Zauberkraft, die dem Besitzer besondere Macht verleihen, so auch im Nibelungenlied erklärt (der daz hêt erkunnen, der möhte meister sîn / wol in aller werlde über iêslichen man: „der das erforscht hatte, der konnte Meister sein wohl in der ganzen Welt über jeglichen Menschen“). Daneben wird es mittelhochdeutsch auch als Umschreibung des Penis (Konrad von Megenberg: schwantz oder wuntzelruht) verwendet sowie in Anknüpfung an die christliche Deutung der Wurzel Jesse als ein Bildmotiv des Marienlobs (Gottfried von Straßburg: „der genade ein wünschelruote“) oder allgemeiner des Frauenlobes (im Jüngeren Titurel über Sigune: du wünschelruot des grales).[3]

Die heute übliche Verwendung des Wortes speziell als Bezeichnung einer meist gabelförmigen Rute zum Aufspüren von verborgenen Materialien ist seit frühneuhochdeutscher Zeit belegt.[3]

Der genaue historische Ursprung von Wünschelruten ist unbekannt. In älteren Kulturen ist vielfach von Ruten oder Stäben mit Wunderkraft die Rede, etwa dem bereits erwähnten Stab des Hermes (Griechische Mythologie), der die Pforten zur Unterwelt öffnet, oder dem Mosesstab, der in der Wüste Wasser aus dem Fels springen lässt (Num. 20,11).

Stäbe oder Ruten für mantische und divinatorische Praktiken sind seit dem Altertum als Rhabdomantie bekannt. Eindeutige Belege für das Wünschelrutengehen im heutigen Verständnis finden sich erst seit dem späten Mittelalter.[4]

Mit Wünschelrute dargestellte Bergleute und Erzsucher in Agricolas De re metallica 1556
Erzsucher mit Wünschelrute im Ober­harzer Bergbau, auf einem Löser zu 1½ Talern, Herzog Ernst August, Fürst von Calenberg, 1681

Um 1430 bietet der Goslarer Bergmeister Andreas de Solea den ältesten bekannten Beleg für die Vorstellung, dass eine Rute auf die Ausstrahlung von Metallen reagiert.[5] Aus dem 15. Jahrhundert sind einige wenige Anleitungen zur Herstellung und Benutzung von Wünschelruten erhalten sowie Beschwörungstexte, die bei oder vor der Benutzung der Ruten gesprochen werden mussten.[6] Im Jahre 1517 erwähnt Martin Luther in seiner Auslegung der Zehn Gebote unter den Verstößen gegen das Erste Gebot neben anderen magischen Praktiken auch die Suche mit der „virga divinationis“ nach verborgenen Schätzen.[7] Georgius Agricola schließlich, der sie 1530 im Glossar zu seinem Bermannus als „Virgula diuina / die rute“ kurz erwähnt[8] und in den Frontispizen seiner Druckausgaben als Signum der Montanforschung auch regelmäßig den Hermesstab abbilden ließ, widmet der virgula furcata (gegabelten Rute) 1556 in seiner Schrift De re metallica die erste ausführliche, auch erstmals von der Abbildung eines Rutengängers begleitete Behandlung.[9]

Demnach war das Rutengehen zu Agricolas Zeit eine unter Bergleuten verbreitete und entwickelte – nämlich durch Bevorzugung spezifischer Hölzer für bestimmte Metalle – kunstgerecht differenzierte Technik, die jedoch auch bereits sehr umstritten war: Während Kritiker sie für nutzlos erklärten oder als Erklärung für die Wirkung nicht eine Anziehungskraft der Metalle, sondern nur die Zaubersprüche der Rutengänger gelten lassen wollten, erklärten Befürworter, dass der Erfolg nicht von Zauber, sondern von der Größe der Rute, ihrer gegabelten Form, der Anziehungskraft der Metalle, der Handhabung der Rute und außerdem davon abhängig sei, dass der Rutengänger nicht eine besondere hinderliche Veranlagung besitze, die die Anziehungskraft der Metalle außer Kraft setze und verantwortlich dafür sei, dass Überprüfungen durch ungeeignete Personen fehlschlügen. Agricola selbst schlug sich hierbei auf die Seite der Kritiker, indem er die Wirkung den Zaubersprüchen, die er nicht wiedergeben wollte, und dem Zufall sowie seiner geschickten Ausnutzung durch die Rutengänger zuschrieb und im Übrigen empfahl, bei der Auffindung der Metalle stattdessen auf deren natürliche Anzeichen zu achten.

Im Jahre 1692 erregte in Frankreich Jacques Aymar Aufsehen aus Anlass eines Mordfalls in Lyon, indem er mithilfe seiner Rute angeblich Beweismittel entdeckte, die am Tatort vergraben waren, außerdem mit der Rute einen der Täter aufspürte und überführte und den Fluchtweg zweier weiterer Mittäter bis an die Grenze nachverfolgen konnte. Experimentelle Überprüfungen seiner Fähigkeiten unter der Aufsicht des Prince de Condé, bei denen Aymar gezielt über den tatsächlichen Hergang der aufzuklärenden Vorfälle getäuscht wurde, sollen aber die Wirksamkeit seiner Methode falsifiziert haben.

Stich eines Wünschelrutengängers aus dem 18. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert veröffentlichte der französische Physiker Thouvenel mehrere Denkschriften über zwei Quellenfinder, Bleton und Pennet, und diese Versuche wurden in Italien von Fortis und Amoretti, in Deutschland von Johann Wilhelm Ritter, Franz Xaver von Baader und Kieser fortgesetzt. Sie glaubten an eine besondere „elektrometrische“ Kraft, die bei reizbaren (sensitiven) Personen durch Metalladern oder unterirdisches bewegtes Wasser erregt wird. Diese Kraft soll sich neben Bewegungen in der Hand gehaltener Gegenstände auch in körperlichen Empfindungen bis hin zu Konvulsionen geäußert haben.

Statt des Holzstabes benutzten mehrere dieser „Metall- und Quellenspürer“ auch den sogenannten „bipolaren Zylinder“ und das „siderische Pendel“. Diese Werkzeuge wurden insbesondere von dem Italiener Francesco Campetti verwendet, mit dem Amoretti und die Physiker der Münchener Akademie in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts experimentierten. Der bipolare Zylinder ist ein zwischen Zeigefinger und Daumen gehaltener Metallstab, das siderische Pendel ein an einem Faden aufgehängtes Stück Kohle oder Schwefelkies, das unter dem Einfluss verborgener Metalle und strömenden Wassers in Schwingungen geraten sollte.

Als Erklärung wurden tierische Elektrizität, der damit verbundene „tierische Magnetismus“ und ähnliche Konzepte wie Tellurismus und Siderismus sowie die Lebenskraft „Od“ von Karl von Reichenbach herangezogen. Schließlich begründeten unter anderem Gilbert, Marechaux, Erman und Pfaff die Auffassung, dass es sich dabei lediglich um unbewusste ideomotorische Bewegungen handle. Bereits Zeidler hatte in seinem 1700 erschienenen Pantomysterium dargelegt, dass die Rute sich bewegt, wenn ihr Träger den gesuchten Gegenstand auch nur gefunden zu haben glaubte.

In den 1930er Jahren unternahmen der Physiker Josef Wimmer und Joseph Wüst Forschungen über Wünschelruten (teilweise am Lehrstuhl für Anatomie in München bei Benno Romeis). Wimmer sorgte auch für die Verwendung der Wünschelrute als Leiter der Angewandten Geologie beim SS-Ahnenerbe.

Rutengänger

Auch heute gilt die Wünschelrute manchen Menschen als geeignetes Instrument, um „Wasseradern“ aufzuspüren. Wünschelrutengänger werden sowohl von Privatpersonen als auch Unternehmen beauftragt. So setzte die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit Rutengänger für die Wassersuche bei Projekten im Brunnenbau ein.[10] Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft ASFINAG, die das Netz der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich betreibt, setzte neben anderen Maßnahmen zur Unfallreduzierung bis 2007 auch Wünschelrutengänger und Pendler ein.[11]

Manchmal werden moderne Wünschelruten in Form von Hightech-imitierenden Spürgeräten hergestellt, deren Funktionsweise sich aber nicht von den klassischen Wünschelruten unterscheidet. Die New York Times berichtete 2009 über ein Gerät mit einer Antenne, welches im Irak zum Aufspüren von Sprengstoff und Drogen eingesetzt wird. Eine Überprüfung des Gerätes ergab, dass es zum Auffinden von Sprengstoff und Drogen ungeeignet ist. Der Irakische Innenminister Jehad al-Jabiri hält jedoch an einer Funktionstüchtigkeit des Gerätes fest. Vergleichbare Geräte konnten ebenfalls keine Erfolge erzielen, die über ein zufälliges Aufspüren von Sprengstoff hinausgehen.[12]

Anlässlich der Direktorenkonferenz der geologischen Landesämter und der Landesämter für Bodenforschung der Bundesrepublik Deutschland wurde bereits am 23. März 1950 von den teilnehmenden Professoren folgende Erklärung veröffentlicht:

„Die Geologie fast aller Kulturstaaten, besonders in Deutschland, hat sich seit langen Jahren, um nichts unversucht zu lassen, mit zahlreichen exakten Prüfungen der Wünschelrute (des Pendels und Apparaten nach Art der Wünschelrute) beschäftigt. Sie hat keine Gelegenheit unterlassen, Angaben von Wünschelrutengängern mit den tatsächlichen Verhältnissen des Untergrundes zu vergleichen. Das klare Ergebnis ist, daß ein Zusammenhang zwischen Wünschelruten-(Pendel-)Ausschlag und Untergrund nicht erwiesen, ja noch nicht einmal wahrscheinlich gemacht worden ist.
Die Direktoren der genannten geologischen Landesämter müssen daher nachdrücklichst darauf aufmerksam machen, daß die Wünschelrute zum Aufsuchen von Bodenschätzen jeglicher Art, einschließlich Wasser, völlig unbrauchbar ist. Vor allem muß bei allen Arbeiten, die ganz oder teilweise durch öffentliche Mittel finanziert werden, aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnis die Verwendung der Wünschelrute entschieden abgelehnt werden.“[13]

In den Naturwissenschaften besteht heute der Konsens, dass die behaupteten physikalischen Wirkungszusammenhänge nicht existieren.[14] Das Ausschlagen der Wünschelrute oder vergleichbarer Pendelinstrumente wird stattdessen oft als der Effekt eines ideomotorischen Prozesses erklärt (Carpenter-Effekt), bei dem die mentale Vorstellung einer bestimmten Bewegung unbewusste Bewegungsimpulse in denjenigen Muskeln auslöst, die zur Ausführung der Bewegung erforderlich sind.[15]

Nach einer Anfrage des Bundestagsabgeordneten Franz Heinrich Krey bewilligte die Bundesregierung Mittel zur Untersuchung möglicher Zusammenhänge zwischen den sogenannten Erdstrahlen und Krebserkrankungen. Mit der Durchführung dieser Untersuchungen, die unter dem Namen „Scheunen-Experimente“ bekannt geworden sind, wurden die Professoren König und Betz 1986 in München beauftragt. Der eigentliche Forschungsauftrag konnte dabei nicht erfüllt werden. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass „die Treffsicherheit durchschnittlicher Rutengänger in den durchgeführten Testreihen schlecht“ und „in den meisten Fällen kaum oder nicht vom Zufall zu unterscheiden war“. Einige Rutengänger wiesen laut Betz und König aber „bei speziellen Aufgaben eine außerordentliche Treffsicherheit auf, welche kaum oder nicht durch den Zufall erklärt werden kann“.[16] Diese Interpretation wurde unter anderem von James Thomas Enright nachhaltig kritisiert. Enright bemängelte dabei die nachträgliche Wahl des Verfahrens zur Datenanalyse. Er stellte fest, dass bei Anwendung gängiger statistischer Verfahren alle Ergebnisse im Bereich der statistisch erwartbaren Zufallswerte lägen.[17][18][19]

Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) hat der Vorgehensweise von Betz und König ebenfalls nachdrücklich widersprochen und führte daraufhin eigene experimentelle Überprüfungen durch, bei denen sich nach Angabe des Vereines ebenfalls keine signifikanten Abweichungen von den zu erwartenden Zufallstreffern erkennen ließen.[20][21][22][23] Nach Einschätzung der GWUP seien weltweit alle „gut kontrollierten und doppelblind durchgeführten Versuche, die die verschiedensten Behauptungen von der Wassersuche über das Finden von Gold bis hin zur Suche nach elektrischen Leitungen prüften, bisher negativ ausgegangen (…)“.[24]

Commons: Wünschelrute – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Wünschelrute – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Artikel Radiästhesie in Der Brockhaus multimedial, 2005.
  2. Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. 2. überarb. Ausg. 1844, S. 926–929, („Wünschelruthe“) S. 926.
  3. a b Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Band 30, 1960, Sp. 2035 ff., online auf Woerterbuchnetz.de, abgerufen am 4. Januar 2017.
  4. William Barrett, Theodore Besterman: The Divining Rod: An Experimental and Psychological Investigation. Methuen, London 1926, S. 1 ff. (A Brief Historical Sketch of Browsing);
    Gaston Burridge: Does the Forked Stick Locate Anything? An Inquiry into the Art of Dowsing. In: Western Folklore. 14,1, 1955, S. 32–43;
    Michael R. Lynn: Divining the Enlightenment: Public Opinion and Popular Science in Old Regime France. In: Isis 91,1, 2001, S. 34–54.
  5. Von Barrett, Besterman: The Divining Rod. 1926, S. 7, Anm. 1, zitiert nach Carl Kiesewetter: Geschichte des neueren Occultismus. Friedrich, Leipzig 1891–1895, Theil I, S. 512, Theil II, S. 382.
  6. artesliteratur.de: Wünschelrute. (Memento vom 19. März 2016 im Internet Archive)
  7. Martin Luther: Decem praecepta Wittenbergensi populo praedicta, per R.P.D. Martinum Lutherum Augustinianum, anno M.D.XVII. Iohannem Lufft, Wittenberg 1550, fol. 4r: „qui uirga diuinationis, occultos querunt thesauros“.
    Eine weitere Erwähnung findet sich in den von Aurifaber 1566 gedruckten Tischreden, vgl. Karl Eduard Förstemann (Hrsg.): D. Martin Luthers sämmtliche Schriften. In: Bd. XXII: Tischreden oder Colloquia. Gebauer’sche Buchhandlung, Leipzig 1846, S. 213: „Brauchen auch wol Wünschelruthen, damit man Silber sucht, wie auf den Bergwerken“.
  8. Georgius Agricola: Bermannvs, sive, De re metallica. Frobeniana, Basel 1530, S. 135 (Digitalisat).
  9. Georgius Agricola: De re metallica libri XII. Basel 1556, S. 25–28 (in der digitalen Ausgabe (Memento vom 9. Juli 2007 im Internet Archive) noch nicht verfügbar), 2. Ausgabe 1561, S. 26 ff. (Digitalisat), deutsche Übersetzung von Carl Schiffner [und anderen]: Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen. VDI-Verlag, Berlin 1928, S. 30 ff. (Digitalisat; PDF; 1,7 MB).
  10. Hans-Dieter Betz: Unconventional Water Detection. (Memento vom 4. November 2009 im Internet Archive) In: Journal of Scientific Exploration. Nr. 9, 1995, S. 3–11 (PDF; 419 kB).
  11. Ulrich Berger: [1] In: Der Standard. 24. November 2007;
    Max Rauner: Der Magier von Bludenz. In: Die Zeit. 01/2007.
  12. Rod Nordland: Iraq Swears by Bomb Detector U.S. Sees as Useless. In: The New York Times. 3. September 2009.
  13. Otto Prokop, Wolf Wimmer: Der moderne Okkultismus: Parapsychologie und Paramedizin. Magie und Wissenschaft im 20. Jahrhundert. University of Michigan, 1976, S. 18.
  14. Zur älteren Forschung siehe Evon Z. Vogt: Water Witching: An Interpretation of a Ritual Pattern in a Rural American Community. In: The Scientific Monthly 75,3 (1952), S. 175–186, hier S. 175.
  15. Ray Hyman: Psychology and ‘Alternative Medicine’: The Mischief-Making of Ideomotor Action (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive). In: The Scientific Review of Alternative Medicine 3,2 (1999), S. 34–43.
  16. Herbert L. König, Hans-Dieter Betz: Erdstrahlen? Der Wünschelruten-Report – Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht, Eigenverlag, München 1989. Von denselben Autoren stammt der unveröffentlichte Schlußbericht 01 KB8602 an das Ministerium (BMFT, 1990).
  17. James T. Enright: Water dowsing: The Scheunen experiments. In: Naturwissenschaften 82 (1995), S. 360–369. Dazu die Erwiderung von Hans-Dieter Betz, Herbert L. König, R. Kulzer, R. Trischler, J. Wagner: Dowsing reviewed – the effect persists. In: Naturwissenschaften 83 (1996), S. 272–275.
  18. James T. Enright: Dowsers lost in a barn. In: Naturwissenschaften 83 (1996), S. 275–277.
  19. Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik. C.H. Beck, München 2003, S. 123 ff., dort besonders S. 126 f.: „Die Kontroverse Enright – Betz“.
  20. J. Moll, H. Richter, C. H. Ross, A. Sarma, J. Windeler: Stellungnahme der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) zum „Wünschelruten-Report“. In: Skeptiker 1989/4, S. 11–14.
  21. R. König, J. Moll, A. Sarma: Wünschelruten-Test in Kassel. In: Skeptiker 1991/1, S. 4–10.
  22. Robert Todd Carroll: The Skeptic’s Dictionary: A Collection of Strange Beliefs, Amusing Deceptions, and Dangerous Delusions. Wiley, New York [u. a.] 2003, S. 107.
  23. Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik. C.H. Beck, München 2003, S. 123 ff.
  24. www.gwup.org: Erdstrahlen (Memento vom 22. Dezember 2008 im Internet Archive).