„Ljubomyr Husar“ – Versionsunterschied
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'''Ljubomyr Hussar''' ([[Ukrainische Sprache|ukrainisch]] ''Любомир Гусар'', auch ''Lubomyr Husar''; * [[26. Februar]] [[1933]] in [[Lemberg]], Ukraine) ist der [[Großerzbischof]] der mit Rom [[Unierte Kirche|unierten]] [[Ukrainisch-Katholische Kirche|griechisch-katholischen Kirche]] der [[Ukraine]] und seit 2001 [[Kardinal]] der katholischen Kirche. Er nimmt 2005 am [[Konklave]] zur Wahl des neuen Papstes teil. |
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[[Datei:Coat of arms of Lubomyr Husar.svg|mini|hochkant|Wappen von Ljubomyr Kardinal Husar]] |
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'''Ljubomyr Kardinal Husar''' [[Studitenorden|MSU]] ({{ukS|Любомир Гузар}}, wiss. [[Transliteration]] ''{{lang|uk-Latn|Ljubomyr Huzar}}'', {{plS|Lubomyr Husar}}; * [[26. Februar]] [[1933]] in [[Lwiw|Lemberg]], damals zu [[Zweite Polnische Republik|Polen]]; † [[31. Mai]] [[2017]] in [[Kiew]], [[Ukraine]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/news/2017/05/31/7145600/ |titel=Помер Блаженніший Любомир Гузар |abruf=2022-05-31 |werk=pravda.com.ua |datum=2017-05-31 |sprache=ru}}</ref>) war ein Ordensgeistlicher der [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche|ukrainischen griechisch-katholischen Kirche]] und von 2001 bis 2011 deren [[Metropolit]] sowie [[Großerzbischof]] von [[Erzeparchie Lemberg (Ukrainer)|Lemberg]] bzw. ab 2005 von [[Großerzbistum Kiew-Halytsch|Kiew und Halytsch]]. |
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Hussar wurde in der Ukraine geboren, seine Eltern verließen jedoch 1944 ihre Heimat und wanderten mit ihm in die USA ein. Er studierte an der Katholischen Universität von Washington und an der Fordham-Universität und wurde am [[30. März]] [[1958]] zum Priester der ukrainischen [[Eparchie]] Stanford geweiht. Im Anschluss war er bis 1969 am College der Eparchie als Dozent tätig; von 1966 bis 1969 hatte er außerdem ein Priesteramt in [[Kerhonkson]] inne. |
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Husar wurde in [[Lwiw]] (Lemberg) geboren, das damals zu Polen gehörte. Seine Eltern verließen 1944 ihre Heimat und wanderten mit ihm in die [[Vereinigte Staaten|USA]] ein. Er studierte an der [[Katholische Universität von Amerika|Katholischen Universität von Amerika]] in [[Washington, D.C.]] (Abschluss mit theologischem [[Lizenziat]]) und an der jesuitischen [[Fordham University|Fordham-Universität]] in [[New York City]]. In der Saint Vladimir Cathedral in [[Stamford (Connecticut)]] empfing er am 30. März 1958 von Bischof [[Ambrozij Andrew Senyshyn]] die [[Weihesakrament#Presbyterat|Priesterweihe]] für die [[Eparchie Stamford]] der [[Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche|ukrainischen griechisch-katholischen Kirche]]. Im Anschluss war er bis 1969 am [[Theologisches Seminar|Theologischen Seminar]] St. Basil der Eparchie Stamford als [[Dozent]] und Präfekt tätig; von 1966 bis 1969 hatte er außerdem ein Pfarramt in [[Kerhonkson]] ([[New York (Bundesstaat)|New York]]) inne.<ref name="bio">Salvador Miranda: [https://cardinals.fiu.edu/bios2001.htm#Husar HUSAR, M.S.U., Lubomyr], in: ''The Cardinals of the Holy Roman Church. Biographical Dictionary'' (online), Florida International University.</ref> |
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⚫ | 1969 ging Husar nach [[Rom]], um dort drei Jahre lang seine Studien fortzusetzen; 1972 wurde er an der [[Päpstliche Universität Urbaniana|Päpstlichen Universität Urbaniana]] im Fach [[Katholische Theologie]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Anschließend lehrte er bis 1984 als Professor für Ekklesiologie an der Urbaniana. 1972 legte er das Ordensgelübde der [[Studitenorden|Ukrainischen Studitenmönche]] ab und trat in deren Kloster ''Studion'' in [[Grottaferrata]] bei Rom ein, dessen Vorsteher er 1974 wurde. Vier Jahre später wurde Husar zum [[Archimandrit]]en seines Ordens für Europa (außerhalb der Ukraine) und Amerika ernannt.<ref name="bio"/> |
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Am [[2. April]] [[1977]] wurde er bei Rom durch den damaligen Großerzbischof von Lemberg, [[Jossyf Slipyj]], zum ukrainisch-katholischen Bischof von [[Kiew]]-[[Wyschhorod]] geweiht — eine Weihe ohne die Zustimmung des damaligen Papstes [[Paul VI.]]. Als Ursache der Unstimmigkeiten gelten Meinungsverschiedenheiten über die damalige Ostpolitik des [[Vatikan]]s. Mit[[konsekrator]]en bei der Weihe waren der ukrainisch-katholische Bischof von [[Melbourne]], [[Iwan Prasko]] sowie der ukrainisch-katholische Bischof von [[Toronto]], [[Isidore Borecky]]. Im Jahr 1978 ging Hussar als Bischof zurück in die Ukraine; unter anderem war er maßgeblich an der Gründung des [[Ternopil]]er [[Studion-Orden|Studion]]-Klosters beteiligt. |
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Am 2. April 1977 weihte ihn der damals im Römischen Exil lebende [[Erzeparchie Lemberg (Ukrainer)|Großerzbischof von Lemberg]], [[Jossyf Slipyj|Jossyf Kardinal Slipyj]], in der Kapelle des Studitenklosters in Castel Gandolfo bei Rom zum Bischof – eine Weihe ohne die Zustimmung des damaligen [[Papst]]es [[Paul VI.]] Als Ursache der Unstimmigkeiten gelten Meinungsverschiedenheiten über die damalige Politik des [[Heiliger Stuhl|Vatikans]] gegenüber der Sowjetunion, wo die ukrainischen Katholiken verfolgt wurden. Mitkonsekratoren bei der [[Weihesakrament#Episkopat|Bischofsweihe]] waren der ukrainisch-katholische Bischof von [[Eparchie Sankt Peter und Paul in Melbourne|Melbourne]], [[Ivan Prasko]], sowie der ukrainisch-katholische Bischof von [[Eparchie Toronto|Toronto]], [[Isidore Borecky]]. Slipyjs ebenfalls in Rom exilierter Nachfolger als Großerzbischof von Lemberg, [[Myroslaw Ljubatschiwskyj]], ernannte Husar später zum [[Protosingel]] und [[Generalvikar]].<ref name="bio"/> |
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Die offizielle päpstliche Bestätigung fand Husars Bischofsamt 1996 unter Papst [[Johannes Paul II.]], der ihn am [[22. Februar]] [[1996]] zum [[Titularbischof]] von ''Nisa in Lycia'' und [[Weihbischof]] von Lemberg ernannte. Bereits 1994 hatte die ukrainische Bischofssynode ihn in dieses Amt gewählt. |
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Nach dem Zerfall der Sowjetunion ging Husar 1993 zurück in die [[Ukraine]]; unter anderem war er maßgeblich an der Gründung des [[Ternopil]]er Studitenklosters beteiligt. Die offizielle päpstliche Bestätigung fand Husars Bischofsamt 1996 durch Papst [[Johannes Paul II.]], der ihn am 22. Februar 1996 zum [[Titularbischof]] von ''[[Titularbistum Nisa in Lycia|Nisa in Lycia]]'' ernannte und ihn zum [[Weihbischof]] in Lemberg bestellte. Bereits 1994 hatte die [[Bischofssynode der ukrainisch-katholischen Kirche]] ihn in dieses Amt gewählt. Als [[Koadjutor]] hatte er außerdem besondere Befugnisse in der pastoralen Leitung der Erzeparchie.<ref name="bio"/> |
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Am [[25. Januar]] [[2001]] wurde Hussar zum Großerzbischof von Lemberg ernannt. Einen Tag später, am [[26. Januar]], erhob ihn Johannes Paul II. in das [[Kardinal]]samt. Als [[Kardinalpriester]] erhielt er die [[Titelkirche]] ''Santa Sofia a Via Boccea''. |
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Nach dem Tod seines Vorgängers Myroslaw Ljubatschiwskyj wurde Husar zum [[Apostolischer Administrator|Apostolischen Administrator]] der Erzeparchie Lemberg bestellt<ref>{{Internetquelle|url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2000/12/23/0771/02888.html#NOMINA%20DELL’AMMINISTRATORE%20APOSTOLICO%20%22SEDE%20VACANTE%20ET%20AD%20NUTUM%20SANCTAE%20SEDIS%22%20DELL’ARCIVESCOVATO%20MAGGIORE%20DEGLI%20UCRAINI|titel=Nomina dell'Amministratore Apostolico „sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis“ dell’Arcivescovato Maggiore degli Ucraini|hrsg=[[Presseamt des Heiligen Stuhls]]|werk=Tägliches Bulletin|datum=2000-12-23|abruf=2016-03-05|sprache=it}}</ref> und am 26. Januar 2001 zum Großerzbischof von Lemberg ernannt. Am 21. Februar 2001 erhob ihn Johannes Paul II. in den [[Kardinal]]sstand.<ref>{{Literatur |Autor=Antoine Arjakovsky |Titel=Entretiens avec le cardinal Lubomyr Husar : Vers un christianisme post-confessionnel |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN=978-2845733114 |Seiten=}}</ref> Als [[Kardinalpriester]] erhielt er die [[Titelkirche]] ''[[Santa Sofia a Via Boccea]]''.<ref name="bio"/> |
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Im Jahr 2001 gab Hussar seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft zurück. |
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Im Jahr 2001 gab Husar seine [[US-amerikanische Staatsbürgerschaft]] auf. Vom 23. bis 27. Juni 2001 empfing er Papst Johannes Paul II. bei dessen einziger Ukrainereise. Er nahm am [[Konklave 2005]] teil, in dem [[Benedikt XVI.]] gewählt wurde.<ref name="bio"/> |
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Seit der Verlegung des [[Metropolit]]ansitzes nach Kiew am 21. August 2005 trug Husar den Titel „[[Großerzbistum Kiew-Halytsch|Großerzbischof von Kiew und Halytsch]]“. Papst Benedikt XVI. nahm am 10. Februar 2011 sein aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch an.<ref>{{Internetquelle|url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2011/02/10/0087/00205.html|titel=Rinuncia dell'Arcivescovo Maggiore di Kyiv-Halyč (Ucraina)|hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls|werk=Tägliches Bulletin|datum=2011-02-10|abruf=2016-03-05|sprache=it}}</ref> Am [[Konklave 2013]], das Papst [[Franziskus (Papst)|Franziskus]] wählte, nahm er wegen Überschreitung der [[Kardinal#Kirchenrechtliche Bestimmung|Altersgrenze]] von 80 Jahren nicht mehr teil.<ref name="bio"/> |
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Seine letzten Lebensjahre lebte er im Dorf [[Knjaschytschi (Browary)|Knjaschytschi]] bei Kiew.<ref>[https://gazeta.ua/ru/articles/people-and-things-journal/_arhiyepiskop-lyubomir-guzar-ne-radit-divitisya-televizor/423932 Erzbischof Lubomyr Husar berät Fernsehen] auf gazeta.ua vom 22. Februar 2012; abgerufen am 6. Juni 2017 (ukrainisch)</ref> Er starb nach schwerer Krankheit Ende Mai 2017 84-jährig in einem Krankenhaus im Kiewer Stadtteil [[Rajon Holossijiw]]<ref>[https://tsn.ua/ukrayina/den-zhalobi-za-lyubomirom-guzarom-ukrayina-proschayetsya-z-blazhennishim-938573.html Tag der Trauer für Ljubomyr Husar] auf ''tsn.ua'' vom 1. Juni 2017; abgerufen am 6. Juni 2017 (ukrainisch)</ref><ref>[https://ugcc.kiev.ua/blog/pomer-blazhennishyj-lyubomyr/ Biografie Ljubomyr Husar] auf der Webseite der Ukrainischen gr.-kath.-Kirche; abgerufen am 6. Juni 2017 (ukrainisch)</ref> und wurde am 5. Juni 2017 in der [[Krypta]] der [[Auferstehungskathedrale (Kiew)|Auferstehungskathedrale]] in Kiew bestattet.<ref>[https://risu.org.ua/ua/index/all_news/culture/religious_ceremonies/67224/ Religiöser Informationsdienst der Ukraine] vom 5. Juni 2017; abgerufen am 19. Februar 2018 (ukrainisch)</ref> Am 26. Februar 2024 gab Großerzbischof [[Swjatoslaw Schewtschuk]] die Eröffnung des [[Seligsprechung]]sprozesses für Ljubomyr Husar bekannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Erzdiözese wien |url=https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/118875.html |titel=Ein Leben im Dienst Gottes: Kardinal Ljubomyr Husars Seligsprechung eingeleitet |datum=2024-02-27 |sprache=de |abruf=2024-02-27}}</ref> |
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== Mitgliedschaften in der römischen Kurie == |
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Ljubomyr Kardinal Husar war Mitglied der folgenden Kongregationen und Räte der [[Römische Kurie|römischen Kurie]]: |
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* [[Dikasterium für die orientalischen Kirchen|Kongregation für die orientalischen Kirchen]] (seit 2001)<ref name="Bulletin2001">{{Internetquelle|url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2001/05/15/0275/00772.html#NOMINA%20DI%20CARDINALI%20MEMBRI%20DELLE%20CONGREGAZIONI%20ROMANE|titel=Nomina di Cardinali Membri delle Congregazioni Romane|hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls|werk=Tägliches Bulletin|datum=2001-05-15|abruf=2016-03-05|sprache=it}}</ref> |
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* [[Päpstlicher Rat für die Laien]] (seit 2001)<ref>{{Internetquelle|url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2001/05/18/0286/00816.html|titel=Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri della Curia Romana|hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls|werk=Tägliches Bulletin|datum=2001-05-18|abruf=2016-03-05|sprache=it}}</ref> |
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|GEBURTSORT=Lwiw/Lemberg |
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* [[Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen|Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen]] |
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* [[Dikasterium für die Gesetzestexte|Päpstlicher Rat für die Gesetzestexte]] (seit 2001)<ref>{{Internetquelle|url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2001/12/01/0653/01967.html#NOMINA%20DI%20MEMBRI%20DEL%20PONTIFICIO%20CONSIGLIO%20PER%20I%20TESTI%20LEGISLATIVI|titel=Nomina di Membri del Pontificio Consiglio per i Testi Legislativi|hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls|werk=Tägliches Bulletin|datum=2001-12-01|abruf=2016-03-05|sprache=it}}</ref> |
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|STERBEORT= |
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* [[Päpstlicher Rat für die Kultur]] (seit 2004)<ref>{{Internetquelle|url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2004/01/24/0036/00113.html#NOMINE%20NEL%20PONTIFICIO%20CONSIGLIO%20DELLA%20CULTURA|titel=Nomine nel Pontificio Consiglio della Cultura|hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls|werk=Tägliches Bulletin|datum=2004-01-24|abruf=2016-03-05|sprache=it}}</ref> |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste von Weihbischöfen in Lemberg]] |
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== Weblinks == |
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* {{Catholic-hierarchy|Bischof|bhusar|Ljubomyr Husar}} |
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* {{GCatholic|Typ=Person|ID=71}} |
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* {{Pressoffice|ID=husar_l|Name=Husar|Abruf=2023-06-03}} |
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* {{Miranda|ID=bios2001.htm#Husar|Artikel=Husar, M.S.U., Lubomyr}} |
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== Einzelnachweise == |
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|ZEIT=2001–2005|AMT=[[Erzeparchie Lemberg (Ukrainer)|Großerzbischof von Lemberg]]|VORGÄNGER=[[Myroslaw Ljubatschiwskyj|Myroslaw Kardinal Ljubatschiwskyj]]|NACHFOLGER=[[Ihor Wosnjak]] [[Redemptoristen|CSsR]]<br><small>Erzbischof von Lemberg</small> |
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Aktuelle Version vom 19. Dezember 2024, 08:39 Uhr


Ljubomyr Kardinal Husar MSU (ukrainisch Любомир Гузар, wiss. Transliteration Ljubomyr Huzar, polnisch Lubomyr Husar; * 26. Februar 1933 in Lemberg, damals zu Polen; † 31. Mai 2017 in Kiew, Ukraine[1]) war ein Ordensgeistlicher der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche und von 2001 bis 2011 deren Metropolit sowie Großerzbischof von Lemberg bzw. ab 2005 von Kiew und Halytsch.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Husar wurde in Lwiw (Lemberg) geboren, das damals zu Polen gehörte. Seine Eltern verließen 1944 ihre Heimat und wanderten mit ihm in die USA ein. Er studierte an der Katholischen Universität von Amerika in Washington, D.C. (Abschluss mit theologischem Lizenziat) und an der jesuitischen Fordham-Universität in New York City. In der Saint Vladimir Cathedral in Stamford (Connecticut) empfing er am 30. März 1958 von Bischof Ambrozij Andrew Senyshyn die Priesterweihe für die Eparchie Stamford der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. Im Anschluss war er bis 1969 am Theologischen Seminar St. Basil der Eparchie Stamford als Dozent und Präfekt tätig; von 1966 bis 1969 hatte er außerdem ein Pfarramt in Kerhonkson (New York) inne.[2]
1969 ging Husar nach Rom, um dort drei Jahre lang seine Studien fortzusetzen; 1972 wurde er an der Päpstlichen Universität Urbaniana im Fach Katholische Theologie promoviert. Anschließend lehrte er bis 1984 als Professor für Ekklesiologie an der Urbaniana. 1972 legte er das Ordensgelübde der Ukrainischen Studitenmönche ab und trat in deren Kloster Studion in Grottaferrata bei Rom ein, dessen Vorsteher er 1974 wurde. Vier Jahre später wurde Husar zum Archimandriten seines Ordens für Europa (außerhalb der Ukraine) und Amerika ernannt.[2]
Am 2. April 1977 weihte ihn der damals im Römischen Exil lebende Großerzbischof von Lemberg, Jossyf Kardinal Slipyj, in der Kapelle des Studitenklosters in Castel Gandolfo bei Rom zum Bischof – eine Weihe ohne die Zustimmung des damaligen Papstes Paul VI. Als Ursache der Unstimmigkeiten gelten Meinungsverschiedenheiten über die damalige Politik des Vatikans gegenüber der Sowjetunion, wo die ukrainischen Katholiken verfolgt wurden. Mitkonsekratoren bei der Bischofsweihe waren der ukrainisch-katholische Bischof von Melbourne, Ivan Prasko, sowie der ukrainisch-katholische Bischof von Toronto, Isidore Borecky. Slipyjs ebenfalls in Rom exilierter Nachfolger als Großerzbischof von Lemberg, Myroslaw Ljubatschiwskyj, ernannte Husar später zum Protosingel und Generalvikar.[2]
Nach dem Zerfall der Sowjetunion ging Husar 1993 zurück in die Ukraine; unter anderem war er maßgeblich an der Gründung des Ternopiler Studitenklosters beteiligt. Die offizielle päpstliche Bestätigung fand Husars Bischofsamt 1996 durch Papst Johannes Paul II., der ihn am 22. Februar 1996 zum Titularbischof von Nisa in Lycia ernannte und ihn zum Weihbischof in Lemberg bestellte. Bereits 1994 hatte die Bischofssynode der ukrainisch-katholischen Kirche ihn in dieses Amt gewählt. Als Koadjutor hatte er außerdem besondere Befugnisse in der pastoralen Leitung der Erzeparchie.[2]
Nach dem Tod seines Vorgängers Myroslaw Ljubatschiwskyj wurde Husar zum Apostolischen Administrator der Erzeparchie Lemberg bestellt[3] und am 26. Januar 2001 zum Großerzbischof von Lemberg ernannt. Am 21. Februar 2001 erhob ihn Johannes Paul II. in den Kardinalsstand.[4] Als Kardinalpriester erhielt er die Titelkirche Santa Sofia a Via Boccea.[2]
Im Jahr 2001 gab Husar seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft auf. Vom 23. bis 27. Juni 2001 empfing er Papst Johannes Paul II. bei dessen einziger Ukrainereise. Er nahm am Konklave 2005 teil, in dem Benedikt XVI. gewählt wurde.[2]
Seit der Verlegung des Metropolitansitzes nach Kiew am 21. August 2005 trug Husar den Titel „Großerzbischof von Kiew und Halytsch“. Papst Benedikt XVI. nahm am 10. Februar 2011 sein aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch an.[5] Am Konklave 2013, das Papst Franziskus wählte, nahm er wegen Überschreitung der Altersgrenze von 80 Jahren nicht mehr teil.[2]
Seine letzten Lebensjahre lebte er im Dorf Knjaschytschi bei Kiew.[6] Er starb nach schwerer Krankheit Ende Mai 2017 84-jährig in einem Krankenhaus im Kiewer Stadtteil Rajon Holossijiw[7][8] und wurde am 5. Juni 2017 in der Krypta der Auferstehungskathedrale in Kiew bestattet.[9] Am 26. Februar 2024 gab Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk die Eröffnung des Seligsprechungsprozesses für Ljubomyr Husar bekannt.[10]
Mitgliedschaften in der römischen Kurie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ljubomyr Kardinal Husar war Mitglied der folgenden Kongregationen und Räte der römischen Kurie:
- Kongregation für die orientalischen Kirchen (seit 2001)[11]
- Päpstlicher Rat für die Laien (seit 2001)[12]
- Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen
- Päpstlicher Rat für die Gesetzestexte (seit 2001)[13]
- Päpstlicher Rat für die Kultur (seit 2004)[14]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Ljubomyr Husar auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Ljubomyr Husar auf gcatholic.org (englisch)
- Biografische Notiz zu Kardinal Husar In: Presseamt des Heiligen Stuhls: Documentation – The College of Cardinals, abgerufen am 3. Juni 2023 (englisch)
- Husar, M.S.U., Lubomyr. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Помер Блаженніший Любомир Гузар. In: pravda.com.ua. 31. Mai 2017, abgerufen am 31. Mai 2022 (russisch).
- ↑ a b c d e f g Salvador Miranda: HUSAR, M.S.U., Lubomyr, in: The Cardinals of the Holy Roman Church. Biographical Dictionary (online), Florida International University.
- ↑ Nomina dell'Amministratore Apostolico „sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis“ dell’Arcivescovato Maggiore degli Ucraini. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 23. Dezember 2000, abgerufen am 5. März 2016 (italienisch).
- ↑ Antoine Arjakovsky: Entretiens avec le cardinal Lubomyr Husar : Vers un christianisme post-confessionnel. ISBN 978-2-84573-311-4.
- ↑ Rinuncia dell'Arcivescovo Maggiore di Kyiv-Halyč (Ucraina). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 10. Februar 2011, abgerufen am 5. März 2016 (italienisch).
- ↑ Erzbischof Lubomyr Husar berät Fernsehen auf gazeta.ua vom 22. Februar 2012; abgerufen am 6. Juni 2017 (ukrainisch)
- ↑ Tag der Trauer für Ljubomyr Husar auf tsn.ua vom 1. Juni 2017; abgerufen am 6. Juni 2017 (ukrainisch)
- ↑ Biografie Ljubomyr Husar auf der Webseite der Ukrainischen gr.-kath.-Kirche; abgerufen am 6. Juni 2017 (ukrainisch)
- ↑ Religiöser Informationsdienst der Ukraine vom 5. Juni 2017; abgerufen am 19. Februar 2018 (ukrainisch)
- ↑ Erzdiözese wien: Ein Leben im Dienst Gottes: Kardinal Ljubomyr Husars Seligsprechung eingeleitet. 27. Februar 2024, abgerufen am 27. Februar 2024.
- ↑ Nomina di Cardinali Membri delle Congregazioni Romane. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 15. Mai 2001, abgerufen am 5. März 2016 (italienisch).
- ↑ Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 18. Mai 2001, abgerufen am 5. März 2016 (italienisch).
- ↑ Nomina di Membri del Pontificio Consiglio per i Testi Legislativi. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 1. Dezember 2001, abgerufen am 5. März 2016 (italienisch).
- ↑ Nomine nel Pontificio Consiglio della Cultura. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 24. Januar 2004, abgerufen am 5. März 2016 (italienisch).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Myroslaw Kardinal Ljubatschiwskyj | Großerzbischof von Lemberg 2001–2005 | Ihor Wosnjak CSsR Erzbischof von Lemberg |
Wassylij Medwit Erzbischöflicher Exarch von Kiew-Wyschhorod | Großerzbischof von Kiew und Halytsch 2005–2011 | Swjatoslaw Schewtschuk |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Husar, Ljubomyr |
ALTERNATIVNAMEN | Любомир Гусар (ukrainisch); Husar, Lubomyr (polnisch) |
KURZBESCHREIBUNG | ukrainischer Kardinal, Großerzbischof von Lemberg |
GEBURTSDATUM | 26. Februar 1933 |
GEBURTSORT | Lemberg, Polen |
STERBEDATUM | 31. Mai 2017 |
STERBEORT | Kiew, Ukraine |
- Erzbischof von Lemberg (griechisch-katholisch)
- Großerzbischof
- Kardinal (21. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)
- Archimandrit
- Generalvikar
- Studit
- Mitglied des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen
- Träger des Ordens des Fürsten Jaroslaw des Weisen (III. Klasse)
- Ehrenbürger von Lwiw
- Pole
- Ukrainer
- US-Amerikaner
- Geboren 1933
- Gestorben 2017
- Mann