„Demonstration for Autonomous Rendezvous Technology“ – Versionsunterschied
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'''DART''' ([[Englische Sprache|engl.]] '''Demonstration for Autonomous Rendezvous Technology''') ist ein von der [[NASA]] finanziertes Projekt. Es hat zum Ziel automatische Navigations- und Andocksysteme zu entwickeln und sie anhand eines Satelliten zu testen. Der DART Satellit wird von der Firma „[[Orbital Sciences Corporation]]“ gebaut, gestartet und betrieben. Der Start der Sonde wurde mehrmals verschoben und ist jetzt frühestens für den März 2005 vorgesehen (Stand: Ende 2004). Das Projekt kostet 95 Millionen Dollar. Die Missionsdauer beträgt lediglich 24 Stunden. |
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'''Demonstration for Autonomous Rendezvous Technology''' ([[Englische Sprache|engl.]] für ''Demonstrator für autonome Andocksysteme''), kurz '''DART''', war ein von der [[NASA]] finanziertes Projekt. Es hatte zum Ziel, automatische Navigations- und Andocksysteme zu entwickeln und sie anhand des [[Militärsatellit]]en [[MUBLCOM]] zu testen. Dabei sollte sich der Satellit vollautomatisch dem Zielsatelliten nähern. Um diese Operation durchzuführen, verfügte DART über [[Laser]]entfernungsmesser und eine Kamera, deren Daten er zum Berechnen des Annäherungskurses verwendete. |
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Der DART-Satellit wurde vom [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Unternehmen [[Orbital Sciences Corporation]] gebaut, gestartet und betrieben. DART wurde am 15. April 2005 mit einer [[Pegasus (Rakete)|Pegasus-XL]]-Rakete gestartet, die von einer [[Lockheed L-1011 TriStar|L-1011]] über der [[Point Arguello|Point Arguello Western Air Drop Zone]] abgeworfen wurde. DART näherte sich wie geplant an sein Ziel an, verbrauchte jedoch mehr Treibstoff als geplant und brach die für eine Dauer von 24 Stunden geplante Mission bereits nach 11 Stunden ab. |
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Bislang hat nur die [[Russische Raumfahrtbehörde]] die Fähigkeit zur autonomen Navigation von Raumfahrzeugen. |
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Die NASA veröffentlichte am 15. Mai 2006 einen Untersuchungsbericht zur fehlgeschlagenen DART-Mission. Darin wurde bekanntgegeben, dass der Satellit sich zuerst seinem Rendezvous-Partner MUBLCOM, einem militärischen Satelliten offiziell nicht bekanntgegebener Funktion, der ebenfalls durch die Orbital Sciences Corporation betrieben wurde, wie geplant näherte. Die Umschaltung von [[Global Positioning System|GPS]]-Navigation auf einen Videosensor erfolgte ebenfalls problemlos, obwohl zu diesem Zeitpunkt schon mehr Treibstoff als geplant verwendet worden war. Der Videosensor lieferte wie vorgesehen nur Richtungsinformationen für den Zielsatelliten. Erst später sollten auch Entfernungs- und Lagedaten übertragen werden. Dies erfolgte jedoch nicht, weil die Software einen Reset aufgrund zu großer Abweichung zwischen gemessenen und geplanten Daten durchführte. Nach dem Reset war wieder der GPS-Empfänger in Betrieb, der jedoch relativ ungenau war und die Steuerung nicht mit exakten Daten versorgen konnte. Dies führte in Abständen von drei Minuten zu wiederholten Resets der Steuerungssoftware, zwischen denen die Steuerung versuchte, durch Zünden der Triebwerke gemessene und geplante Position in Einklang zu bringen. Zwar sprang noch ein System an, das eine Kollision abwenden sollte, aber aufgrund der unzulänglichen Daten konnte es den Zusammenprall der beiden Satelliten nicht verhindern. MUBLCOM wurde dadurch in eine leicht höhere Umlaufbahn gestoßen, erlitt aber keinen Schaden und war nach einem Systemneustart wieder betriebsbereit. |
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DART detektierte danach, dass der Treibstoffvorrat fast erschöpft war, leitete das vorhergesehene Rückzugmanöver ein und verbrauchte den restlichen Treibstoff, um die Umlaufbahn abzusenken und so die Verweildauer im Orbit zu verkürzen. Am 7. Mai 2016 verglühte DART beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.<ref>{{Internetquelle |autor=The Aerospace Corporation |url=http://www.aerospace.org/cords/reentry-predictions/upcoming-reentries-2-2/cordsreentry-predictionsupcoming-reentries-2-22005-014a/ |titel=DART |werk=Upcoming and Recent Reentries |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160616184028/http://www.aerospace.org/cords/reentry-predictions/upcoming-reentries-2-2/cordsreentry-predictionsupcoming-reentries-2-22005-014a/ |archiv-datum=2016-06-16 |abruf=2016-05-19}}</ref> |
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Das Projekt kostete 110 Millionen Dollar.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nasa.gov/pdf/148072main_DART_mishap_overview.pdf |titel=Overview of the DART Mishap Investigation Results |hrsg=NASA |datum=2006-05-15 |seiten=2 |format=PDF; 89 kB |sprache=en |abruf=2012-04-24}}</ref> |
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Eine ähnliche Aufgabenstellung wie DART hatte der zeitgleich von der [[United States Air Force|US Air Force]] entwickelte Satellit [[XSS 11]]. |
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== Weblinks == |
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* [http://www.nasa.gov/mission_pages/dart/main/index.html NASA-Seite zu DART] (englisch) |
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* [http://www.nasa.gov/pdf/148072main_DART_mishap_overview.pdf Overview of the DART Mishap Investigation Results (PDF; 89 kB)] (englisch) |
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* [http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/marsaktuell/050417.shtml Raumfahrer.net - Schwierige Schritte in die Zukunft] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Technologieerprobungssatellit]] |
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[[Kategorie:Orbital Sciences Corporation]] |
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[[Kategorie:Raumfahrtmission 2005]] |
Aktuelle Version vom 9. Mai 2025, 15:05 Uhr
DART | |
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![]() | |
Typ: | Technologieerprobungssatellit |
Land: | ![]() |
Betreiber: | NASA |
COSPAR-ID: | 2005-014A |
Missionsdaten | |
Masse: | 360 kg |
Start: | 15. April 2005, 17:26 UTC |
Startplatz: | Vandenberg / Point Arguello WADZ |
Trägerrakete: | Pegasus-XL HAPS F-36 |
Status: | verglüht am 7. Mai 2016 |
Bahndaten[1] | |
Umlaufzeit: | 96,1 min |
Bahnneigung: | 96,6° |
Apogäumshöhe: | 747 km |
Perigäumshöhe: | 395 km |

Demonstration for Autonomous Rendezvous Technology (engl. für Demonstrator für autonome Andocksysteme), kurz DART, war ein von der NASA finanziertes Projekt. Es hatte zum Ziel, automatische Navigations- und Andocksysteme zu entwickeln und sie anhand des Militärsatelliten MUBLCOM zu testen. Dabei sollte sich der Satellit vollautomatisch dem Zielsatelliten nähern. Um diese Operation durchzuführen, verfügte DART über Laserentfernungsmesser und eine Kamera, deren Daten er zum Berechnen des Annäherungskurses verwendete.
Der DART-Satellit wurde vom US-amerikanischen Unternehmen Orbital Sciences Corporation gebaut, gestartet und betrieben. DART wurde am 15. April 2005 mit einer Pegasus-XL-Rakete gestartet, die von einer L-1011 über der Point Arguello Western Air Drop Zone abgeworfen wurde. DART näherte sich wie geplant an sein Ziel an, verbrauchte jedoch mehr Treibstoff als geplant und brach die für eine Dauer von 24 Stunden geplante Mission bereits nach 11 Stunden ab.
Die NASA veröffentlichte am 15. Mai 2006 einen Untersuchungsbericht zur fehlgeschlagenen DART-Mission. Darin wurde bekanntgegeben, dass der Satellit sich zuerst seinem Rendezvous-Partner MUBLCOM, einem militärischen Satelliten offiziell nicht bekanntgegebener Funktion, der ebenfalls durch die Orbital Sciences Corporation betrieben wurde, wie geplant näherte. Die Umschaltung von GPS-Navigation auf einen Videosensor erfolgte ebenfalls problemlos, obwohl zu diesem Zeitpunkt schon mehr Treibstoff als geplant verwendet worden war. Der Videosensor lieferte wie vorgesehen nur Richtungsinformationen für den Zielsatelliten. Erst später sollten auch Entfernungs- und Lagedaten übertragen werden. Dies erfolgte jedoch nicht, weil die Software einen Reset aufgrund zu großer Abweichung zwischen gemessenen und geplanten Daten durchführte. Nach dem Reset war wieder der GPS-Empfänger in Betrieb, der jedoch relativ ungenau war und die Steuerung nicht mit exakten Daten versorgen konnte. Dies führte in Abständen von drei Minuten zu wiederholten Resets der Steuerungssoftware, zwischen denen die Steuerung versuchte, durch Zünden der Triebwerke gemessene und geplante Position in Einklang zu bringen. Zwar sprang noch ein System an, das eine Kollision abwenden sollte, aber aufgrund der unzulänglichen Daten konnte es den Zusammenprall der beiden Satelliten nicht verhindern. MUBLCOM wurde dadurch in eine leicht höhere Umlaufbahn gestoßen, erlitt aber keinen Schaden und war nach einem Systemneustart wieder betriebsbereit.
DART detektierte danach, dass der Treibstoffvorrat fast erschöpft war, leitete das vorhergesehene Rückzugmanöver ein und verbrauchte den restlichen Treibstoff, um die Umlaufbahn abzusenken und so die Verweildauer im Orbit zu verkürzen. Am 7. Mai 2016 verglühte DART beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.[2]
Das Projekt kostete 110 Millionen Dollar.[3]
Eine ähnliche Aufgabenstellung wie DART hatte der zeitgleich von der US Air Force entwickelte Satellit XSS 11.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- NASA-Seite zu DART (englisch)
- Overview of the DART Mishap Investigation Results (PDF; 89 kB) (englisch)
- Raumfahrer.net - Schwierige Schritte in die Zukunft
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ DART in der Encyclopedia Astronautica, abgerufen am 24. April 2012 (englisch).
- ↑ The Aerospace Corporation: DART. In: Upcoming and Recent Reentries. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2016; abgerufen am 19. Mai 2016 (englisch).
- ↑ Overview of the DART Mishap Investigation Results. (PDF; 89 kB) NASA, 15. Mai 2006, S. 2, abgerufen am 24. April 2012 (englisch).