„Arthur von Posadowsky-Wehner“ – Versionsunterschied
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'''Arthur Graf von Posadowsky-Wehner''' (* [[3. Juni]] [[1845]] in Groß-Glogau, heute [[Głogów]]; † [[23. Oktober]] [[1932]] in [[Naumburg (Saale)]]) war ein [[Politiker]]. |
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'''Arthur Adolf Graf von Posadowsky-Wehner Freiherr von Postelwitz''' (* [[3. Juni]] [[1845]] in [[Głogów|Groß-Glogau]], [[Provinz Schlesien]]; † [[23. Oktober]] [[1932]] in [[Naumburg (Saale)]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]]. |
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== Leben == |
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Nach einem Jurastudium und Referendariat wurde er Landrat der preußischen [[Provinz Posen]]. Von |
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=== Frühe Jahre === |
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1882 bis 1885 saß er für die [[Freikonservative Partei]] im preußischen Abgeordnetenhauses. |
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Posadowsky-Wehner entstammte [[Schlesien|schlesischem]] Uradel. Sein Vater war der königliche Oberlandesgerichtsrat Adolf Eduard Graf [[Posadowsky (Adelsgeschlecht)|von Posadowsky-Wehner]] (1799–1848), seine Mutter Amalie von Plötz (1811–1880). Er legte 1864 am evangelischen Gymnasium in Glogau das Abitur ab, um danach, der väterlichen Tradition folgend, [[Rechtswissenschaften|Rechts-]] und [[Staatswissenschaften]] in [[Berlin]], [[Heidelberg]] und [[Breslau]] zu studieren. Besonderes Interesse hegte er dabei für das [[Staatsrecht (Deutschland)|Staats-]] und [[Kirchenrecht]]. |
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Nach der Promotion zum Dr. jur. 1867 absolvierte er zunächst ein zweijähriges [[Referendariat]] am Breslauer Stadtgericht und schloss seine Ausbildung 1869 mit dem zweiten Staatsexamen ab. Er kehrte jedoch nicht in den Staatsdienst zurück und erwarb stattdessen ein Gut, das er in der Folgezeit bewirtschaftete. |
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Nach verschiedenen Verwaltungsämtern war er von |
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1897 bis 1908 Staatssekretär im Reichsamt des Inneren, Vizekanzler und preußischer Staatsminister. |
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Am 3. Januar 1871 heiratete er Elise Emma Adolfine von Moeller (1840–1914), die Tochter eines Berufungsgerichtspräsidenten in Breslau. Mit ihr hatte er zwei Söhne: Hans Adam Nikolaus (1872–1954) und Gustav Adolph (* 1874), der früh verstarb, sowie zwei Töchter Helene Elisabeth, genannt Liska (1872–1945) und Martha Helene, genannt Litta (* 1875).<ref>Arthur von Posadowsky-Wehner: ''Geschichte des schlesischen uradligen Geschlechtes der Grafen Posadowsky-Wehner Freiherrn von Postelwitz nebst einem Anhang enthaltend Nachrichten über das Breslauer Patrizier-Geschlecht von Wehner'', Druck Robert Nischkowsky, Breslau 1891. ([http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/3538737 Digitalisat])</ref><ref>{{NDB|20|646|647|Posadowsky-Wehner, Arthur Adolf Graf von, Freiherr von Postelwitz|Hansjoachim Henning|118792970}}</ref> |
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Obwohl er aus dem ostelbischen Adel stammte und dessen Interessen vertrat, setzte er sich für sozialpolitische Belange ein. Zahlreiche wirtschafts- und sozialpolitische Reformen leitetet er gemeinsam mit dem [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrum]] und der [[SPD]] ein. |
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=== Politischer Aufstieg in Posen === |
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Nach seinem Rücktritt gehört er dem Reichstag als fraktionsloses Mitglied an. |
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Da die landwirtschaftliche Arbeit ihn nicht zu befriedigen vermochte, betrat Posadowsky-Wehner 1871 wieder die politische Bühne und erhielt eine Position in der Provinzialregierung von [[Provinz Posen|Posen]]. Zwischen 1873 und 1882 war er als Landrat tätig, zunächst im [[Kreis Wongrowitz]], dann im [[Kreis Kröben]]. Geschickt nutzte Posadowsky-Wehner in dieser Stellung seine weitgehende Unabhängigkeit und bemühte sich maßvoll um einen Ausgleich zwischen der polnischen Bevölkerungsmehrheit und den deutschen Einwohnern der Landkreise, ohne zugleich die Interessen des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreiches]] zu vernachlässigen. |
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Als Mitglied der [[Freikonservative Partei|Freikonservativen Partei]] saß er von 1882 bis 1885 im [[Preußisches Abgeordnetenhaus|Preußischen Abgeordnetenhaus]]. 1885 wurde er von den Ständen der [[Provinz Posen]] zum Direktor der provinzialständischen Verwaltungskommission, 1889 zum Landesdirektor gewählt. Er wurde in der Folge vom König zum Landeshauptmann der Provinz Posen ernannt, der er bis 1893 blieb. |
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In der [[Weimarer Nationalversammlung]] wurde Posadowsky-Wehner Fraktionsvorsitzender der [[DNVP]], trat aber 1920 nach dem von ihm abgelehnten [[Kapp-Putsch]] aus der Partei aus. |
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=== Staatssekretär im Reichsschatzamt === |
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==Weblinks== |
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[[Datei:Graf Posadowsky.jpg|mini|Reichsschatzsekretär Graf von Posadowsky, 1894]] |
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* [http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/PosadowskyWehnerArthur/ Biografische Darstellung] |
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Auch in [[Berlin]] wurde man auf den aufstrebenden Schlesier aufmerksam. Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] berief ihn am 1. September 1893 zum [[Staatssekretär]] des [[Reichsschatzamt]]es, außerdem wurde er Bevollmächtigter im Bundesrat und war hier in mehreren Ausschüssen präsent.<ref>''Gothaischer Genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-statistischem Jahrbuch. 1898''. 135. Jahrgang, Justus Perthes, 15. November Gotha 1897, S. 519 f. ([https://www.google.de/books/edition/Gothaischer_genealogischer_Hofkalender_n/bD5lAAAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Posadowsky+Wehner&pg=PA522&printsec=frontcover Digitalisat])</ref> Posadowsky-Wehners Politik stärkte die Rolle des Reichsschatzamtes gegenüber dem dominierenden preußischen Finanzministerium. Er verlangsamte den Anstieg der Schulden, begann mit deren Tilgung und setzte Regelungen zum Schutz der Landwirtschaft durch. |
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=== Deutscher Vizekanzler === |
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{{Navigationsleiste Vizekanzler Deutsches Kaiserreich}} |
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Nachdem der ursprünglich für diese Ämter vorgesehene [[Johannes von Miquel]] abgelehnt hatte, stieg Posadowsky-Wehner am 1. Juli 1897 zum Staatssekretär des [[Reichsamt des Innern|Reichsamts des Innern]], [[Vizekanzler (Deutschland)|Vizekanzler]] und zum preußischen [[Minister ohne Geschäftsbereich|Staatsminister ohne Geschäftsbereich]] auf. Unter ihm vollzog sich ein Paradigmenwechsel in der Frage, wie der monarchische Staat mit der Sozialdemokratie umgehen sollte. |
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Den Anlass für eine Neuorientierung lieferte die sogenannte [[Zuchthausvorlage]]. Mit diesem Gesetz, das von Posadowsky-Wehner auf Anregung des Kaisers 1899 in den [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstag]] eingebracht wurde, sollten Personen, die einen Arbeiter an der Ausübung seiner Arbeit hindern oder zum [[Streik]] verleiten, mit Gefängnis bestraft werden können. Gegen die Stimmen der [[Konservative]]n lehnte der Reichstag die Vorlage am 20. November 1899 ab. Der erneute Versuch, der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] durch eine Erweiterung des Katalogs repressiver Maßnahmen das Wasser abzugraben, war damit gescheitert. Posadowsky-Wehner zog aus der Niederlage Konsequenzen und etablierte eine neue Ausgleichspolitik gegenüber der Sozialdemokratie, indem er auf ihre Forderungen einging und die [[Sozialgesetzgebung]] fortführte. |
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Bei seinem Amtsantritt als Staatssekretär des Innern kündigte Posadowsky-Wehner eine langsamere Gangart in der Sozialgesetzgebung an. Nichtsdestotrotz wurde um die Jahrhundertwende sowohl die Renten- wie auch die Unfallversicherung umfassend novelliert. 1903 entstand das [[Kinderschutzgesetz]].<ref>Zur sozialpolitischen Tätigkeit Posadowskys vgl. ''[[Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914]], III. Abteilung: Ausbau und Differenzierung der Sozialpolitik seit Beginn des Neuen Kurses (1890–1904),'' Bd. 1–7. Hrsg. [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur]] in Mainz.</ref> Die Weiterentwicklung des Sozialstaates wurde von der SPD im Reichstag unterstützt und steigerte das Ansehen Posadowsky-Wehners bei der Sozialdemokratie. |
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Außerdem führte Posadowsky-Wehner in der Zolltarifkommission einen Kompromiss zwischen den Forderungen des [[Bund der Landwirte]], der eine drastische Erhöhung der Getreidezölle von 3,50 Mark auf 7,50 Mark je Doppelzentner verlangte, und der Gegenseite, die vor Vergeltungszöllen für deutsche Produkte warnte, herbei. Das neue Zollgesetz, das am 14. Dezember 1902 mit den Stimmen des Zentrums, der [[Nationalliberale Partei|Nationalliberalen]] und der gemäßigten Konservativen ratifiziert wurde, legte eine Erhöhung der Zölle von 3,50 Mark auf 5,00 Mark für Roggen und auf 5,50 Mark für Weizen fest. Damit waren die Zolltarife des Jahres 1892 wiederhergestellt. |
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Im weiteren Verlauf seiner Amtszeit sah sich Posadowsky-Wehner zunehmendem innenpolitischen Druck ausgesetzt. Sein sozialpolitischer Eifer und seine enge Zusammenarbeit mit dem [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrum]] brachten die [[Liberalismus|Liberalen]] und Konservativen gegen ihn auf. Als Reichskanzler [[Bernhard von Bülow]] 1907 die Kollaboration mit dem Zentrum aufgrund von Meinungsverschiedenheiten in der [[Deutsche Kolonien|Kolonialpolitik]] beendete, wurde Posadowsky-Wehner die politische Arbeitsgrundlage entzogen. Daher trat er am 24. Juni 1907 zurück. |
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Die Anerkennung, die Posadowsky-Wehner aufgrund seines sozialpolitischen Versöhnungskurses auch unter Arbeitern genoss, illustriert eine Anekdote, die [[Marie von Bunsen]] überliefert: |
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{{Zitat|In der [[Rudelsburg]] stand ich mit ihm vor einer aufgemalten Landkarte, wir suchten den geeigneten Rückweg. Da blieb ein einfach, aber anständig gekleideter junger Mann stehen, wies auf den gegebenen Richtweg und fragte dann: „Habe ich die Ehre mit Herrn Grafen Posadowsky zu sprechen?“ „Jawohl.“ „Dann möchte ich Ihnen doch sagen, wie genau wir Arbeiter wissen, was wir Ihnen schulden. Sie haben viel für uns getan, und das werden wir Ihnen niemals vergessen.“ Er grüßte und ging.<ref>Vgl. [[Marie von Bunsen]]: ''Zeitgenossen, die ich erlebte''. Koehler & Amelang, Leipzig 1932, S. 91.</ref>}} |
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=== Ausgang des Kaiserreichs und Weimarer Republik === |
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Fortan lebte Posadowsky-Wehner als [[Dekan (Kirche)|Dechant]] des protestantischen Domkapitels in [[Naumburg (Saale)|Naumburg]]. Er blieb der Politik jedoch erhalten und saß von 1907 bis 1918 im [[Preußisches Herrenhaus|Preußischen Herrenhaus]] und von [[Reichstagswahl 1912|1912]] bis 1918 als parteiloser Abgeordneter für den Wahlkreis [[Bielefeld]] im Reichstag.<ref>Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): ''Die Reichstagswahlen von 1912''. Heft 2. In: ''Statistik des Deutschen Reichs'', Band 250; Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1913, S. 92.</ref> Zwischen 1915 und 1917 vertrat er seinen erkrankten Sohn Nikolaus als Landrat von [[Landkreis Elbing|Elbing]]. |
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Die [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Niederlage des Kaiserreichs]] im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] bedauerte Posadowsky-Wehner zutiefst. Er missbilligte die neue Staatsordnung der [[Weimarer Republik]]; die Zersplitterung der Parteien schien ihm die Einheit des Deutschen Reiches zu gefährden. Trotzdem setzte er auch nach 1918 sein politisches Wirken fort. Er kandidierte am 11. Februar 1919 gegen [[Friedrich Ebert]] bei der Wahl zum [[Reichspräsident]]en, unterlag jedoch in der [[Weimarer Nationalversammlung]] mit 49 zu 277 bei insgesamt 379 Stimmen. Bis 1920 war er Fraktionsvorsitzender der [[Deutschnationale Volkspartei|DNVP]]. Er ging nach dem [[Kapp-Putsch]], der von vielen DNVP-Mitgliedern begrüßt wurde, auf Distanz zur Partei, die ihm zu radikal geworden war, und trat Ende 1920 aus ihr aus. |
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[[Datei:Grabstein von Arthur Graf von Posadowsky-Wehner.jpg|mini|Grabstein des Arthur Graf von Posadowsky-Wehner]] |
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Als die [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Inflation]] in den Jahren 1923 und 1924 kulminierte, setzte er sich für Aufwertungs- und Entschädigungsforderungen der Betroffenen ein. 1925 wählte man ihn in den [[Provinziallandtag der Provinz Sachsen|Provinziallandtag]] der [[Provinz Sachsen]], von 1928 bis 1932 saß er für die kleine [[Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung]] im [[Preußischer Landtag|Preußischen Landtag]], dessen erste Sitzung der neuen Legislaturperiode er als [[Alterspräsident]] eröffnete. Er starb 1932 im Alter von 87 Jahren in Naumburg. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen [[Naumburger Dom|Domfriedhof]]. |
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== Ehrungen und Mitgliedschaften == |
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* Ehrendoktor der Medizin ([[Justus-Liebig-Universität Gießen]]) |
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* Ehrendoktor der Theologie (der Friedrich-Wilhelms-Universität jetzt: [[Humboldt-Universität zu Berlin]]) |
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* Ritter des [[Schwarzer-Adler-Orden]]s |
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* Rechtsritter des Johanniterordens |
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* Ehrenvorsitzender des Samariterbundes |
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* Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrates des [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseums]] in [[Nürnberg]] |
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* Mitglied der Provinzialsynode Posens und der Generalsynode Preußens |
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Nach Posadowsky-Wehner sind die [[Posadowskybai]] und der [[Posadowsky-Gletscher (Ostantarktika)|Posadowsky-Gletscher]] im ostantarktischen [[Kaiser-Wilhelm-II.-Land]] sowie der [[Posadowsky-Gletscher (Bouvetinsel)|Posadowsky-Gletscher]] auf der südatlantischen [[Bouvetinsel]] und mittelbar auch der [[Posadowsky-Canyon]] in der [[Davissee]] benannt. |
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== Veröffentlichungen (Auszug) == |
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* ''Über die Altersversorgung der Arbeiter'' (1883) |
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* '' Geschichte des schlesischen uradligen Geschlechtes der Grafen Posadowsky-Wehner Freiherrn von Postelwitz nebst einem Anhang enthaltend Nachrichten über das Breslauer Patrizier-Geschlecht von Wehner'' (1891) ([http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/3538737 Digitalisat]) |
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* ''Luxus und Sparsamkeit'' (1909)<ref>Erschienen: Göttingen, In: [[Eduard Zarncke|Ed. Zarncke]] (Hrsg.): ''Literarisches Zentralblatt für Deutschland''. 61. Jahrgang, 1910, No. 10, Selbstverlag, Leipzig 5. März 1910, S. 342. ([https://www.google.de/books/edition/Literarisches_Zentralblatt_f%C3%BCr_Deutschl/4bz5sWzIdbcC?hl=de&gbpv=1&dq=Luxus+und+Sparsamkeit+(1909)&pg=PA341&printsec=frontcover Digitalisat])</ref> |
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* ''Die Wohnungsfrage als Kulturproblem'' (1910) |
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* ''Gegen Bauer und Noske''. (40 S.), In: ''Deutschnationale Parlamentsreden''; H. 8/9. (1919) |
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* Weltwende. Gesammelte politische Aufsätze. (1920) |
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* ''Die schlesischen Habdanks. Ein Beitrag zur Urgeschichte der Grafen Posadowsky-Wehner, Freiherrn von Postelwitz''. (1925) |
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* ''Volk und Regierung im neuen Reich'' (1932) |
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== Literatur == |
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* [[Frank Weidner]]: ''Der lange Kampf um die Einführung von Witwen- und Witwerrenten. Analyse der sozialpolitischen Diskussionen von 1890 bis 1911''. In: ''Beiträge zu Grundfragen des Rechts''. Band 21; V & R unipress, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8471-0601-2, u. a. Titelbild, ff. S. 81 f. |
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* Eckhard Hansen, [[Florian Tennstedt]] (Hrsg.) u. a.: ''[[Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945]].'' Band 1: ''Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918.'' Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 125 f. ([http://www.uni-kassel.de/upress/online/frei/978-3-86219-038-6.volltext.frei.pdf Online], PDF; 2,2 MB). |
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* {{NDB|20|646|647|Posadowsky-Wehner, Arthur Adolf Graf von, Freiherr von Postelwitz|[[Hansjoachim Henning]]|118792970}} |
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* Martin Schmidt: ''Graf Posadowsky, Staatssekretär des Reichsschatzamtes und des Reichsamtes des Inneren 1893–1907''. Phil. Diss. Halle 1935. ([https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D571205755 DNB]) |
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* Leopold von Wiese: ''Posadowsky als Sozialpolitiker. Ein Beitrag zur Geschichte der Sozialpolitik des Deutschen Reiches. Im Auftrage des zweiten deutschen Arbeiterkongresses''. Christlicher Gewerkschaftsverlag, Köln 1909. |
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* Arthur Adolf Graf von Posadowsky-Wehner, Hermann Ehrenberg: ''Graf Posadowsky als Finanz-, Sozial-, und Handelspolitiker. 1902 bis 1904''. Band 1/1907, J. J. Weber, Leipzig 1908. |
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* ''Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905''. [[Julius Sittenfeld]], Berlin 1905, S. 36 ff. |
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* ''Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1894'', 67. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha, 16. November 1893, S. 803. ([https://archive.org/stream/bub_gb_24oPAAAAYAAJ#page/n803/mode/1up Digitalisat]) |
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== Weblinks == |
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* {{DNB-Portal|118792970}} |
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* {{Pressemappe|FID=pe/022958}} |
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* {{DHM-HdG|Bio=arthur-wehner-posadowsky|Titel=Arthur Graf von Posadowsky-Wehner|Autor=Gabriel Eikenberg}} |
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* {{ReichstagDB|118792970}} |
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* [http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0011/adr/adrmr/kap1_4/para2_128.html Arthur von Posadowsky-Wehner] in den [[Akten der Reichskanzlei]] |
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* [http://www.rambow.de/familiengeschichte-der-posadowsky-wehner.html Geschichte der Grafen Posadowsky-Wehner Freiherrn von Postelwitz, In: Rambow.de/Familiengeschichte] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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|Navigationsleiste Staatssekretäre im Reichsamt des Innern |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=118792970|VIAF=42634067}} |
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[[Kategorie:Arthur von Posadowsky-Wehner| ]] |
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[[Kategorie:Vizekanzler (Deutsches Kaiserreich)]] |
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[[Kategorie:DNVP-Mitglied]] |
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[[Kategorie:Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Weimarer Nationalversammlung]] |
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[[Kategorie:Landrat (Provinz Posen)]] |
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[[Kategorie:Mitglied des Preußischen Herrenhauses]] |
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[[Kategorie:Staatssekretär (Deutsches Kaiserreich)]] |
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[[Kategorie:Mitglied des Preußischen Landtags (Freistaat Preußen)]] |
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[[Kategorie:Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Sachsen]] |
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[[Kategorie:Ehrendoktor der Justus-Liebig-Universität Gießen]] |
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[[Kategorie:Ehrendoktor der Humboldt-Universität zu Berlin]] |
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[[Kategorie:Ritter des Schwarzen Adlerordens]] |
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[[Kategorie:Person (Schlesien)]] |
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[[Kategorie:Person (Ostwestfalen-Lippe)]] |
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[[Kategorie:Familienmitglied des Adelsgeschlechts Posadowsky|Arthur]] |
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[[Kategorie:Freiherr]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1845]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1932]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Posadowsky-Wehner, Arthur von |
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|ALTERNATIVNAMEN=Posadowsky-Wehner, Arthur Adolf Graf von |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Politiker (DNVP), MdR |
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|GEBURTSDATUM=3. Juni 1845 |
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|GEBURTSORT=[[Głogów|Groß-Glogau]], [[Provinz Schlesien]] |
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|STERBEDATUM=23. Oktober 1932 |
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|STERBEORT=[[Naumburg (Saale)]] |
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Aktuelle Version vom 2. März 2025, 06:12 Uhr

Arthur Adolf Graf von Posadowsky-Wehner Freiherr von Postelwitz (* 3. Juni 1845 in Groß-Glogau, Provinz Schlesien; † 23. Oktober 1932 in Naumburg (Saale)) war ein deutscher Politiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühe Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Posadowsky-Wehner entstammte schlesischem Uradel. Sein Vater war der königliche Oberlandesgerichtsrat Adolf Eduard Graf von Posadowsky-Wehner (1799–1848), seine Mutter Amalie von Plötz (1811–1880). Er legte 1864 am evangelischen Gymnasium in Glogau das Abitur ab, um danach, der väterlichen Tradition folgend, Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin, Heidelberg und Breslau zu studieren. Besonderes Interesse hegte er dabei für das Staats- und Kirchenrecht.
Nach der Promotion zum Dr. jur. 1867 absolvierte er zunächst ein zweijähriges Referendariat am Breslauer Stadtgericht und schloss seine Ausbildung 1869 mit dem zweiten Staatsexamen ab. Er kehrte jedoch nicht in den Staatsdienst zurück und erwarb stattdessen ein Gut, das er in der Folgezeit bewirtschaftete.
Am 3. Januar 1871 heiratete er Elise Emma Adolfine von Moeller (1840–1914), die Tochter eines Berufungsgerichtspräsidenten in Breslau. Mit ihr hatte er zwei Söhne: Hans Adam Nikolaus (1872–1954) und Gustav Adolph (* 1874), der früh verstarb, sowie zwei Töchter Helene Elisabeth, genannt Liska (1872–1945) und Martha Helene, genannt Litta (* 1875).[1][2]
Politischer Aufstieg in Posen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die landwirtschaftliche Arbeit ihn nicht zu befriedigen vermochte, betrat Posadowsky-Wehner 1871 wieder die politische Bühne und erhielt eine Position in der Provinzialregierung von Posen. Zwischen 1873 und 1882 war er als Landrat tätig, zunächst im Kreis Wongrowitz, dann im Kreis Kröben. Geschickt nutzte Posadowsky-Wehner in dieser Stellung seine weitgehende Unabhängigkeit und bemühte sich maßvoll um einen Ausgleich zwischen der polnischen Bevölkerungsmehrheit und den deutschen Einwohnern der Landkreise, ohne zugleich die Interessen des Deutschen Kaiserreiches zu vernachlässigen.
Als Mitglied der Freikonservativen Partei saß er von 1882 bis 1885 im Preußischen Abgeordnetenhaus. 1885 wurde er von den Ständen der Provinz Posen zum Direktor der provinzialständischen Verwaltungskommission, 1889 zum Landesdirektor gewählt. Er wurde in der Folge vom König zum Landeshauptmann der Provinz Posen ernannt, der er bis 1893 blieb.
Staatssekretär im Reichsschatzamt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auch in Berlin wurde man auf den aufstrebenden Schlesier aufmerksam. Kaiser Wilhelm II. berief ihn am 1. September 1893 zum Staatssekretär des Reichsschatzamtes, außerdem wurde er Bevollmächtigter im Bundesrat und war hier in mehreren Ausschüssen präsent.[3] Posadowsky-Wehners Politik stärkte die Rolle des Reichsschatzamtes gegenüber dem dominierenden preußischen Finanzministerium. Er verlangsamte den Anstieg der Schulden, begann mit deren Tilgung und setzte Regelungen zum Schutz der Landwirtschaft durch.
Deutscher Vizekanzler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem der ursprünglich für diese Ämter vorgesehene Johannes von Miquel abgelehnt hatte, stieg Posadowsky-Wehner am 1. Juli 1897 zum Staatssekretär des Reichsamts des Innern, Vizekanzler und zum preußischen Staatsminister ohne Geschäftsbereich auf. Unter ihm vollzog sich ein Paradigmenwechsel in der Frage, wie der monarchische Staat mit der Sozialdemokratie umgehen sollte.
Den Anlass für eine Neuorientierung lieferte die sogenannte Zuchthausvorlage. Mit diesem Gesetz, das von Posadowsky-Wehner auf Anregung des Kaisers 1899 in den Reichstag eingebracht wurde, sollten Personen, die einen Arbeiter an der Ausübung seiner Arbeit hindern oder zum Streik verleiten, mit Gefängnis bestraft werden können. Gegen die Stimmen der Konservativen lehnte der Reichstag die Vorlage am 20. November 1899 ab. Der erneute Versuch, der SPD durch eine Erweiterung des Katalogs repressiver Maßnahmen das Wasser abzugraben, war damit gescheitert. Posadowsky-Wehner zog aus der Niederlage Konsequenzen und etablierte eine neue Ausgleichspolitik gegenüber der Sozialdemokratie, indem er auf ihre Forderungen einging und die Sozialgesetzgebung fortführte.
Bei seinem Amtsantritt als Staatssekretär des Innern kündigte Posadowsky-Wehner eine langsamere Gangart in der Sozialgesetzgebung an. Nichtsdestotrotz wurde um die Jahrhundertwende sowohl die Renten- wie auch die Unfallversicherung umfassend novelliert. 1903 entstand das Kinderschutzgesetz.[4] Die Weiterentwicklung des Sozialstaates wurde von der SPD im Reichstag unterstützt und steigerte das Ansehen Posadowsky-Wehners bei der Sozialdemokratie.
Außerdem führte Posadowsky-Wehner in der Zolltarifkommission einen Kompromiss zwischen den Forderungen des Bund der Landwirte, der eine drastische Erhöhung der Getreidezölle von 3,50 Mark auf 7,50 Mark je Doppelzentner verlangte, und der Gegenseite, die vor Vergeltungszöllen für deutsche Produkte warnte, herbei. Das neue Zollgesetz, das am 14. Dezember 1902 mit den Stimmen des Zentrums, der Nationalliberalen und der gemäßigten Konservativen ratifiziert wurde, legte eine Erhöhung der Zölle von 3,50 Mark auf 5,00 Mark für Roggen und auf 5,50 Mark für Weizen fest. Damit waren die Zolltarife des Jahres 1892 wiederhergestellt.
Im weiteren Verlauf seiner Amtszeit sah sich Posadowsky-Wehner zunehmendem innenpolitischen Druck ausgesetzt. Sein sozialpolitischer Eifer und seine enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum brachten die Liberalen und Konservativen gegen ihn auf. Als Reichskanzler Bernhard von Bülow 1907 die Kollaboration mit dem Zentrum aufgrund von Meinungsverschiedenheiten in der Kolonialpolitik beendete, wurde Posadowsky-Wehner die politische Arbeitsgrundlage entzogen. Daher trat er am 24. Juni 1907 zurück.
Die Anerkennung, die Posadowsky-Wehner aufgrund seines sozialpolitischen Versöhnungskurses auch unter Arbeitern genoss, illustriert eine Anekdote, die Marie von Bunsen überliefert:
„In der Rudelsburg stand ich mit ihm vor einer aufgemalten Landkarte, wir suchten den geeigneten Rückweg. Da blieb ein einfach, aber anständig gekleideter junger Mann stehen, wies auf den gegebenen Richtweg und fragte dann: „Habe ich die Ehre mit Herrn Grafen Posadowsky zu sprechen?“ „Jawohl.“ „Dann möchte ich Ihnen doch sagen, wie genau wir Arbeiter wissen, was wir Ihnen schulden. Sie haben viel für uns getan, und das werden wir Ihnen niemals vergessen.“ Er grüßte und ging.[5]“
Ausgang des Kaiserreichs und Weimarer Republik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fortan lebte Posadowsky-Wehner als Dechant des protestantischen Domkapitels in Naumburg. Er blieb der Politik jedoch erhalten und saß von 1907 bis 1918 im Preußischen Herrenhaus und von 1912 bis 1918 als parteiloser Abgeordneter für den Wahlkreis Bielefeld im Reichstag.[6] Zwischen 1915 und 1917 vertrat er seinen erkrankten Sohn Nikolaus als Landrat von Elbing.
Die Niederlage des Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg bedauerte Posadowsky-Wehner zutiefst. Er missbilligte die neue Staatsordnung der Weimarer Republik; die Zersplitterung der Parteien schien ihm die Einheit des Deutschen Reiches zu gefährden. Trotzdem setzte er auch nach 1918 sein politisches Wirken fort. Er kandidierte am 11. Februar 1919 gegen Friedrich Ebert bei der Wahl zum Reichspräsidenten, unterlag jedoch in der Weimarer Nationalversammlung mit 49 zu 277 bei insgesamt 379 Stimmen. Bis 1920 war er Fraktionsvorsitzender der DNVP. Er ging nach dem Kapp-Putsch, der von vielen DNVP-Mitgliedern begrüßt wurde, auf Distanz zur Partei, die ihm zu radikal geworden war, und trat Ende 1920 aus ihr aus.

Als die Inflation in den Jahren 1923 und 1924 kulminierte, setzte er sich für Aufwertungs- und Entschädigungsforderungen der Betroffenen ein. 1925 wählte man ihn in den Provinziallandtag der Provinz Sachsen, von 1928 bis 1932 saß er für die kleine Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung im Preußischen Landtag, dessen erste Sitzung der neuen Legislaturperiode er als Alterspräsident eröffnete. Er starb 1932 im Alter von 87 Jahren in Naumburg. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen Domfriedhof.
Ehrungen und Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrendoktor der Medizin (Justus-Liebig-Universität Gießen)
- Ehrendoktor der Theologie (der Friedrich-Wilhelms-Universität jetzt: Humboldt-Universität zu Berlin)
- Ritter des Schwarzer-Adler-Ordens
- Rechtsritter des Johanniterordens
- Ehrenvorsitzender des Samariterbundes
- Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrates des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg
- Mitglied der Provinzialsynode Posens und der Generalsynode Preußens
Nach Posadowsky-Wehner sind die Posadowskybai und der Posadowsky-Gletscher im ostantarktischen Kaiser-Wilhelm-II.-Land sowie der Posadowsky-Gletscher auf der südatlantischen Bouvetinsel und mittelbar auch der Posadowsky-Canyon in der Davissee benannt.
Veröffentlichungen (Auszug)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Über die Altersversorgung der Arbeiter (1883)
- Geschichte des schlesischen uradligen Geschlechtes der Grafen Posadowsky-Wehner Freiherrn von Postelwitz nebst einem Anhang enthaltend Nachrichten über das Breslauer Patrizier-Geschlecht von Wehner (1891) (Digitalisat)
- Luxus und Sparsamkeit (1909)[7]
- Die Wohnungsfrage als Kulturproblem (1910)
- Gegen Bauer und Noske. (40 S.), In: Deutschnationale Parlamentsreden; H. 8/9. (1919)
- Weltwende. Gesammelte politische Aufsätze. (1920)
- Die schlesischen Habdanks. Ein Beitrag zur Urgeschichte der Grafen Posadowsky-Wehner, Freiherrn von Postelwitz. (1925)
- Volk und Regierung im neuen Reich (1932)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frank Weidner: Der lange Kampf um die Einführung von Witwen- und Witwerrenten. Analyse der sozialpolitischen Diskussionen von 1890 bis 1911. In: Beiträge zu Grundfragen des Rechts. Band 21; V & R unipress, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8471-0601-2, u. a. Titelbild, ff. S. 81 f.
- Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 125 f. (Online, PDF; 2,2 MB).
- Hansjoachim Henning: Posadowsky-Wehner, Arthur Adolf Graf von, Freiherr von Postelwitz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 646 f. (Digitalisat).
- Martin Schmidt: Graf Posadowsky, Staatssekretär des Reichsschatzamtes und des Reichsamtes des Inneren 1893–1907. Phil. Diss. Halle 1935. (DNB)
- Leopold von Wiese: Posadowsky als Sozialpolitiker. Ein Beitrag zur Geschichte der Sozialpolitik des Deutschen Reiches. Im Auftrage des zweiten deutschen Arbeiterkongresses. Christlicher Gewerkschaftsverlag, Köln 1909.
- Arthur Adolf Graf von Posadowsky-Wehner, Hermann Ehrenberg: Graf Posadowsky als Finanz-, Sozial-, und Handelspolitiker. 1902 bis 1904. Band 1/1907, J. J. Weber, Leipzig 1908.
- Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905. Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 36 ff.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1894, 67. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha, 16. November 1893, S. 803. (Digitalisat)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Arthur von Posadowsky-Wehner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zeitungsartikel über Arthur von Posadowsky-Wehner in den Historischen Pressearchiven der ZBW
- Gabriel Eikenberg: Arthur Graf von Posadowsky-Wehner. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
- Arthur von Posadowsky-Wehner in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Arthur von Posadowsky-Wehner in den Akten der Reichskanzlei
- Geschichte der Grafen Posadowsky-Wehner Freiherrn von Postelwitz, In: Rambow.de/Familiengeschichte
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Arthur von Posadowsky-Wehner: Geschichte des schlesischen uradligen Geschlechtes der Grafen Posadowsky-Wehner Freiherrn von Postelwitz nebst einem Anhang enthaltend Nachrichten über das Breslauer Patrizier-Geschlecht von Wehner, Druck Robert Nischkowsky, Breslau 1891. (Digitalisat)
- ↑ Hansjoachim Henning: Posadowsky-Wehner, Arthur Adolf Graf von, Freiherr von Postelwitz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 646 f. (Digitalisat).
- ↑ Gothaischer Genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-statistischem Jahrbuch. 1898. 135. Jahrgang, Justus Perthes, 15. November Gotha 1897, S. 519 f. (Digitalisat)
- ↑ Zur sozialpolitischen Tätigkeit Posadowskys vgl. Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914, III. Abteilung: Ausbau und Differenzierung der Sozialpolitik seit Beginn des Neuen Kurses (1890–1904), Bd. 1–7. Hrsg. Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.
- ↑ Vgl. Marie von Bunsen: Zeitgenossen, die ich erlebte. Koehler & Amelang, Leipzig 1932, S. 91.
- ↑ Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2. In: Statistik des Deutschen Reichs, Band 250; Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1913, S. 92.
- ↑ Erschienen: Göttingen, In: Ed. Zarncke (Hrsg.): Literarisches Zentralblatt für Deutschland. 61. Jahrgang, 1910, No. 10, Selbstverlag, Leipzig 5. März 1910, S. 342. (Digitalisat)
Personendaten | |
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NAME | Posadowsky-Wehner, Arthur von |
ALTERNATIVNAMEN | Posadowsky-Wehner, Arthur Adolf Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (DNVP), MdR |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1845 |
GEBURTSORT | Groß-Glogau, Provinz Schlesien |
STERBEDATUM | 23. Oktober 1932 |
STERBEORT | Naumburg (Saale) |
- Arthur von Posadowsky-Wehner
- Vizekanzler (Deutsches Kaiserreich)
- DNVP-Mitglied
- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)
- Mitglied der Weimarer Nationalversammlung
- VRP-Mitglied
- Landrat (Provinz Posen)
- Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Person (Reichsfinanzwesen)
- Staatssekretär (Deutsches Kaiserreich)
- Landeshauptmann (Deutschland)
- Bevollmächtigter zum Bundesrat (Deutsches Reich)
- Mitglied des Preußischen Landtags (Freistaat Preußen)
- Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Sachsen
- Verwaltungsjurist
- Rechtsritter (Johanniterorden)
- Ehrendoktor der Justus-Liebig-Universität Gießen
- Ehrendoktor der Humboldt-Universität zu Berlin
- Ritter des Schwarzen Adlerordens
- Person (Schlesien)
- Person (Ostwestfalen-Lippe)
- Familienmitglied des Adelsgeschlechts Posadowsky
- Freiherr
- Deutscher
- Geboren 1845
- Gestorben 1932
- Mann