„Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K Kategorie Erdöl |
→Politik: Die Quelle hat nichts mit der Baku-Tiflis-Ceyhan Pipeline zu zun. Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
||
(274 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:BTC-Pipeline.png|mini|hochkant=1.5|Verlauf der Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline]] |
|||
Die '''[[Baku]]-[[Tiflis]]-[[Ceyhan]]-Pipeline (BTC)''' ist eine Pipeline, die Rohöl von den reichen Ölfeldern in [[Aserbaidschan]] und [[Kasachstan]] am [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]] unter westlicher Regie zum [[Mittelmeer]] transportieren soll. Nach ihrer Fertigstellung [[2005]] wird sie mit 1.760 Kilometern Länge die längste und technisch aufwändigste Pipeline der Welt sein. |
|||
[[Datei:BakuTbilisiCeyhan Sign.jpg|mini|Hinweisschild auf die „[[Heydər Əliyev|Heydər-Əliyev]]-Pipeline“ unweit ihres Beginns am Səngəçal-Terminal (im Hintergrund)]] |
|||
Die '''Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline''', auch ''BTC-Pipeline'' oder ''Transkaukasische Pipeline'', ist eine [[Pipeline]], die [[Erdöl|Rohöl]] von Ölfeldern aus [[Aserbaidschan]] und [[Kasachstan]] am [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]] nach [[Ceyhan]] an der türkischen [[Mittelmeer]]küste transportiert. Die Inbetriebnahme dieser 1760 Kilometer langen Ölpipeline begann 2005. Sie soll den Westen vom Rohöl aus der Region am [[Persischer Golf|Persischen Golf]] unabhängiger machen. |
|||
Am 4. Juni 2006 verließ der erste [[Öltanker]] mit 600.000 Barrel Öl aus der BTC-Pipeline den Hafen in Ceyhan. Am 14. Juli 2006 waren die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten. Dazu wurden über 40 Regierungschefs aus aller Welt eingeladen. |
|||
Die BTC setzt in Baku ein, durchquert Aserbaidschan, führt durch [[Georgien]] und die [[Türkei]], um am Mittelmeerhafen Ceyhan zu enden. Die Pipeline hat acht Pump-, zwei Molch- und 87 Ventilblockstationen. Sie wird auf ihrer gesamten Länge vergraben, damit sie für Sabotageakte weniger anfällig ist. Sie hat zumeist einen Durchmesser von 42 Zoll, nahe Ceyhan verengt sie sich auf 36 Zoll. Sie hat eine Lebensdauer von etwa 50 Jahren. Wenn sie ihre geplante volle Kapazität erreicht, soll sie eine Million [[Barrel]] (160.000 Kubikmeter) Öl pro Tag transportieren. Die Transportkosten sollen 3,2 US-Dollar pro Barrel betragen. |
|||
== Technische Daten == |
|||
Die Baukosten wurden mit 3,06 Milliarden Euro veranschlagt. Sie werden zu großen Teilen von der [[Weltbank]] und der [[EBRD|Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklungshilfe]] (EBRD) finanziert. Auftraggeber ist ein aus elf Ölgesellschaften gebildetes Konsortium, in dem der anglo-amerikanischen [[BP]]-Konzern die meisten Anteile hält. Baubeginn war [[2002]]. |
|||
Die BTC-Pipeline setzt am Terminal Səngəçal südlich von [[Baku]] ein (benannt nach einer nahen Siedlung, Ortsteil von Baku; englisch ''Sangachal''), durchquert Aserbaidschan (442 Kilometer), führt durch [[Georgien]] (248 Kilometer) und die [[Türkei]] (1070 Kilometer), um am Mittelmeerhafen [[Ceyhan]] in einer Verladestation zu enden. Dabei müssen bis zu 2800 Meter hohe Berge überwunden werden. Die Pipeline hat acht Pump-, zwei [[Molchtechnik|Molch]]- und 87 Ventilblockstationen. Sie wird auf ihrer gesamten Länge einen Meter unter der Erde vergraben, damit sie vor [[Sabotage]]akten gesichert ist. Sie hat zumeist einen Durchmesser von 42 Zoll (rund ein Meter), nahe Ceyhan verengt sie sich auf 36 Zoll. Sie hat eine Lebenserwartung von etwa 50 Jahren. Wenn die geplante volle Kapazität erreicht wird, soll sie täglich eine Million [[Barrel]] (160.000 Kubikmeter) Erdöl transportieren. In ihr befinden sich dabei ca. 10 Millionen Barrel Öl. Die Transportkosten sollen 3,2 US-Dollar pro Barrel betragen. |
|||
Die Baukosten betrugen rund 2,5 Milliarden Euro, die von der [[Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung|Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung]], der zur [[Weltbank]]gruppe gehörenden [[International Finance Corporation]] und einer Gruppe von 15 Privatbanken finanziert wurden. |
|||
Die USA propagierten den Bau der BTC seit Ende der 1990er Jahre. Der US-amerikanische Vize-Energieminister Robert Gee erläuterte [[1998]] die Dringlichkeit des Projekts: ''Exporte aus der kaspischen Region würden das Energieangebot weltweit diversifizieren und damit eine zu große Abhängigkeit vom Persischen Golf vermeiden.'' Allein um Aserbaidschan für die BTC zu gewinnen, entsandten die USA den früheren Sicherheitsberater Prädident [[Jimmy Carter]]s, [[Zbigniew Brzeziński]] in den Kaukasus. |
|||
Eigentümer ist ein von elf Ölgesellschaften gebildetes [[Konsortium]], an dem der britische [[BP]]-Konzern mit 30,1 % vor der [[State Oil Company of Azerbaijan Republic]] (SOCAR) mit 25 % die meisten Anteile hält. Baubeginn der Anlage war 2002. |
|||
Die Planung versetzte die bis dahin weltpolitisch unbedeutenden früheren Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Georgien in eine geopolitische Filetlage. Die Kaukasusstaaten bekamen die Chance, sich enger an die [[NATO]] und die [[Europäische Union]] anzuschließen, wurden mit Entwicklungshilfeprojekten und Militärhilfe gestärkt. Die Türkei wurde durch die Pipeline als Regionalmacht gefestigt und macht sie unabhängiger von Öl- und Gaslieferungen aus [[Rußland]] sowie dem [[Iran]]. |
|||
== Politik == |
|||
[[Russland]] bestand zunächst darauf, dass die Pipeline über sein Gebiet führen solle. Später erklärte es, es sähe keinen wirtschaftlichen Vorteil in einer Teilnahme an dem Projekt. In der Folge rückten Russland und der [[Iran]] stärker zusammen und Russland half dem Iran bei seinem Nuklearprogramm. |
|||
Seit seiner Unabhängigkeit versucht Aserbaidschan, seine [[Aserbaidschanisch-russische Beziehungen|Eigenständigkeit gegen Russland]] zu verteidigen. [[Russland]] versucht seit dem [[Zerfall der Sowjetunion]], die Republiken im Südkaukasus von sich abhängig zu machen und ist in alle Konflikte direkt oder indirekt involviert.<ref name="Cornell343">{{Literatur | Autor=Svante E. Cornell | Titel=Azerbaijan since independence | Verlag=Sharpe | Ort=Armonk, N.Y. | Jahr=2011 | Seiten=343 | ISBN=0765630036}}</ref> Im Jahr 1993 wurde der pro-türkische Präsident Aserbaidschans [[Əbülfəz Elçibəy]] durch einen Staatsstreich gestürzt, der sehr offensichtlich die Handschrift Moskaus trug.<ref name="Gumppenberg83">{{Literatur | Autor=Marie-Carin von Gumppenberg | Titel=Der Kaukasus: Geschichte, Kultur, Politik | Auflage=2 | Verlag=Beck | Ort=München | Jahr=2010 | ISBN=9783406568008 | Seiten=83}}</ref> Dem früheren KGB-General [[Heydər Əliyev]]<ref name="Cornell350">{{Literatur | Autor=Svante E. Cornell | Titel=Azerbaijan since independence | Verlag=Sharpe | Ort=Armonk, N.Y. | Jahr=2011 | Seiten=350 | ISBN=0765630036}}</ref> gelang es zu verhindern, dass der Wunschkandidat Moskaus [[Surət Hüseynov]] an die Spitze des Staates gelangte, indem er selbst die Macht übernahm.<ref name="Cornell345">{{Literatur | Autor=Svante E. Cornell | Titel=Azerbaijan since independence | Verlag=Sharpe | Ort=Armonk, N.Y. | Jahr=2011 | Seiten=345 | ISBN=0765630036}}</ref> |
|||
Əliyevs Strategie war es, die Unabhängigkeit Aserbaidschans mit Hilfe seiner Energievorkommen abzusichern. Der Export von Erdöl und Erdgas sollte nicht nur die Staatskasse füllen, sondern auch das Interesse des Westens an Aserbaidschan und seiner Eigenständigkeit stärken. Vom Jahrhundertvertrag um die Ausbeutung aserbaidschanischer Öl- und Gasvorkommen schloss Aserbaidschan russische Firmen demonstrativ aus. Nach einem weiteren gescheiterten Putschversuch im Jahr 1994 verlor Russland sämtlichen militärischen Einfluss auf Aserbaidschan. Das einzige Mittel, mit dem Russland noch Kontrolle über Aserbaidschan ausüben konnte, war die [[Baku-Noworossijsk-Pipeline]], durch die aserbaidschanisches Öl in Richtung Westen exportiert werden konnte. Diese Pipeline wäre günstig zu modernisieren und auszubauen gewesen, führte damals allerdings durch [[Tschetschenien]], das im Jahr 1991 seine Unabhängigkeit erklärt hatte. Die westlichen Ölkonzerne hatten kein Vertrauen in den tschetschenischen Präsidenten [[Dschochar Mussajewitsch Dudajew|Dschochar Dudajew]].<ref name="Cornell345" /> Im Jahr 1994 [[Erster Tschetschenienkrieg|marschierte Russland in Tschetschenien ein]] und scheiterte daran, die kleine abtrünnige Republik und die durch Tschetschenien laufende Baku-Noworossijsk-Pipeline unter ihre Kontrolle zu bekommen. Dies und die Ablehnung des in den Augen früherer Sowjetrepubliken russischen Imperialismus machte den Bau einer Pipeline, die russisches Territorium umgeht, machbar und trotz hoher Kosten attraktiv.<ref name="Cornell346">{{Literatur | Autor=Svante E. Cornell | Titel=Azerbaijan since independence | Verlag=Sharpe | Ort=Armonk, N.Y. | Jahr=2011 | Seiten=346 | ISBN=0765630036}}</ref> |
|||
Widerstand gegen die Pipeline regt sich hauptsächlich im Lager der Umweltschützer. Die Pipeline durchquert den Nationalpark Bordschomi-Charagauli im [[Kaukasus#Struktur|Kleinen Kaukasus]] (Georgien), wo ein international renommiertes Mineral- und Heilwasser produziert wird. Die in [[Oxford]] ansässige ''Baku-Ceyhan Campaign'' wendet sich gegen die Verwendung öffentlicher Gelder für Projekte, die ''ausschließlich im Interesse des Privatsektors'' sind. |
|||
Die Energieimporteure unter den westlichen Staaten haben ein Interesse an der Diversifikation ihrer Energielieferungen. Die Vereinigten Staaten stellten insbesondere durch Druck auf Aserbaidschan sicher, dass keine iranischen Unternehmen im Konsortium zur Förderung der aserbaidschanischen Öl- und Gasvorkommen vertreten sind. Darüber hinaus wollten sie vermeiden, dass das aserbaidschanische Erdöl durch den [[Iran]] ans Meer transportiert wird, was der kostengünstigste Weg gewesen wäre, dem Iran aber sehr viel Einfluss verliehen hätte. Aserbaidschan war es aufgrund des [[Bergkarabachkonflikt]]es und seiner schlechten [[armenisch-aserbaidschanische Beziehungen|Beziehungen zu Armenien]] wichtig, das Territorium [[Armenien]]s nicht zu berühren. Somit wählte man mit der Trassenführung durch Georgien die teuerste Variante.<ref name="Sadri151">{{Literatur |Autor=Houman A. Sadri und Omar Vera-Muñiz |Titel=Iranian relations with the South Caucasus |Sammelwerk=Iranian Foreign Policy since 2001 | Hrsg=Thomas Juneau und Sam Razavi |Verlag=Routledge| Ort=Abingdon | Datum=2013 |Seiten=151|ISBN=978-0-415-82743-0}}</ref> |
|||
== Das BTC-Konsortium == |
|||
Am 29. Oktober 1998 unterzeichneten die Präsidenten der Staaten Türkei ([[Süleyman Demirel]]), Georgien ([[Eduard Schewardnadse]]), Aserbaidschan ([[Heydər Əliyev]]) und der USA ([[Bill Clinton]]) in [[Ankara]] eine Absichtserklärung zum Bau der Pipeline, womit das Projekt Fahrt aufnahm.<ref name="Baran106">{{Literatur |Autor=Zeyno Baran |Titel= The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Implications for Turkey |Sammelwerk=The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Oil Window to the West | Hrsg=S. Frederick Starr und Svante E. Cornell |Verlag=Central Asia-Caucasus Institute and Silk Road Studies Program| Ort=Washington und Uppsala | Datum=2005 |Seiten=106|ISBN=91-85031-06-2}}</ref> Nach Verhandlungen, die einige Monate andauerten, wurde der Vertrag zum Bau der Pipeline zwischen den Regierungen Aserbaidschans, der Türkei und Georgiens am 18. November 1999 am Rande des [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]]-Gipfeltreffens in [[Istanbul]] unterzeichnet.<ref name="Baran107">{{Literatur |Autor=Zeyno Baran |Titel= The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Implications for Turkey |Sammelwerk=The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Oil Window to the West | Hrsg=S. Frederick Starr und Svante E. Cornell |Verlag=Central Asia-Caucasus Institute and Silk Road Studies Program| Ort=Washington und Uppsala | Datum=2005 |Seiten=107 |ISBN=91-85031-06-2}}</ref> Am 18. September 2002 wurde in Baku der erste Spatenstich vollzogen. |
|||
* [[BP (Konzern)|BP]] ([[Großbritannien]], [[USA]]): 38,21 % |
|||
* [[SOCAR]] ([[Aserbaidschan]]): 25 % |
|||
* [[Statoil]] ([[Norwegen]]): 9,58 % |
|||
* [[Unocal]] ([[USA]]): 8,9 % |
|||
* [[TPAO]] ([[Türkei]]): 7,55 % |
|||
* [[Eni Agip]] ([[Italien]]): 5 % |
|||
* [[Total Final Elf]] ([[Frankreich]]): 5 % |
|||
* [[Inpex]] ([[Japan]]) 3,4 % |
|||
* [[Delta Hess]] (USA/[[Saudi-Arabien]]) 2,36 % |
|||
Die Türkei wurde durch die Pipeline als Regionalmacht gefestigt, weil sie sie unabhängiger von Öl- bzw. Gaslieferungen aus Russland respektive dem Iran macht. Russland hat durch das Projekt die Kontrolle über Aserbaidschan, das Moskau eigentlich in seinem Einflussbereich sieht, verloren; darüber hinaus entgehen Russland hohe Durchleitungsgebühren, die bei einem Export durch russisches Territorium angefallen wären.<ref>Thomas Franke: ''[http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,1594259,00.html Öl-Pipeline mit Konsequenzen]''. [[Deutsche Welle]], 26. Mai 2005.</ref> |
|||
== Literatur == |
|||
== Gefahren == |
|||
*Bülent Gökay: ''Caspian uncertainties: regional rivalries and pipelines''. In: ''Perceptions''. Bd. 3 (1998/99) (1998), 1, S. 49 – 66 |
|||
[[Datei:Stamps of Azerbaijan, 2003-640.jpg|mini]] |
|||
*Ian Bremmer: ''Oil politics: America and the riches of the Caspian Basin''. In: ''World policy journal''. New York, NY: Inst., ISSN 0740-2775, Bd. 15 (1998), 1, S.27 – 35 |
|||
Georgien, Aserbaidschan und die Türkei beabsichtigen, eine Militärallianz zum Schutz der Pipeline zu gründen. Die Regierung in [[Tiflis]] hat eine 400 Mann starke Sondereinheit abberufen, die von US-amerikanischen Instrukteuren ausgebildet wurde. Die US-Amerikaner wollen die BTC-Pipeline zusätzlich mit unbemannten [[Unbemanntes Luftfahrzeug|Drohnen]] vom Typ ''[[Global Hawk]]'' überwachen, um terroristische Anschläge zu verhindern. |
|||
*Daniel Yergin: ''Der Preis: Die Jagd nach Öl, Geld und Macht''. Fischer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-10-095804-7 |
|||
*Michael P. Croissant (Hrsg.): ''Oil and geopolitics in the Caspian Sea region''. Praeger, Westport, Conn. 1999, ISBN 0-275-96395-0 |
|||
*Hooman Peimani: ''The Caspian pipeline dilemma: political games and economic losses''. Praeger, Westport, Conn. 2001, ISBN 0-275-97092-2 |
|||
*Mehdi Parvizi Amineh: ''Globalisation, geopolitics and energy security in Central Eurasia and the Caspian region''. Clingendael International Energy Programme, The Hague 2003, ISBN 90-5031-085-0 |
|||
*Nadine Haase: ''Globale Akteure in der kaspischen Region: Die Bedeutung der Ölfirmen innerhalb der Entscheidungsprozesse der transnationalen Ölexportwege''. Freie Universität Berlin, Diplomarbeit, 2003 |
|||
Kurz vor Eskalation zum [[Kaukasuskrieg 2008]] gab es auf türkischer Seite einen Sabotageakt gegen die Pipeline, woraufhin diese geschlossen wurde.<ref> {{Webarchiv|text=''Explosion along the BTC Pipeline confirms civil society concerns''. |url=http://www.bicusa.org/en/Article.3867.aspx |wayback=20081007015636}} Bank Information Center, 7. August 2008.</ref> Während kriegerischer Auseinandersetzungen im August 2008 sollen russische Bomber die Leitung gezielt ins Visier genommen haben. Zwar wurde die Pipeline nicht getroffen, jedoch war die Öllieferung vorübergehend eingestellt. Das britische Ölunternehmen und Hauptbetreiber British Petroleum musste auch die [[Baku-Supsa Pipeline]], die parallel zu BTC verläuft, ebenso kurzfristig stilllegen, da die Hafenstadt [[Poti]] von russischen Truppen besetzt worden war.<ref>{{Literatur |Autor=Reinhard Veser |Titel=Georgien: Die EU, der Krieg und das Öl |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum=2008-08-21 |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/georgien-die-eu-der-krieg-und-das-oel-1679997.html |Abruf=2018-01-07}}</ref> |
|||
== Weblinks == |
|||
Widerstand gegen die Pipeline regte sich hauptsächlich im Lager der [[Umweltschutz|Umweltschützer]]. Im August 2004 musste die Pipeline-Baustelle für zwei Wochen stillgelegt werden, weil die Mindestanforderungen für den Umweltschutz nicht eingehalten wurden. Die Pipeline durchquert den geplanten Nationalpark ''Gobustan'' (Aserbaidschan), das Schutzgebiet ''Qtsia Tabatskuri'' (Georgien), die Trägerzone des ''[[Bordschomi-Charagauli-Nationalpark]]s'' (Georgien) und das Wildschutzgebiet in ''[[Posof]]'' (Türkei). Ein Pipeline-Unfall könnte deren [[Ökosystem]]e nachhaltig schädigen. Der ''[[World Wide Fund for Nature]]'' (WWF) hat das Projekt kritisiert. Die in [[Oxford]] ansässige ''Baku-Ceyhan Campaign'' wendet sich gegen die Verwendung öffentlicher Gelder für Projekte, die „ausschließlich im Interesse des Privatsektors“ sind. |
|||
*[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/2263611.stm Projektbeschreibung und Karte (englisch)] |
|||
*[http://www.bakuceyhan.org.uk/about.htm Kritik der ''Baku-Ceyhan Campaign'' (englisch)] |
|||
== BTC-Konsortium == |
|||
*[http://www.guardian.co.uk/international/story/0,3604,1096825,00.html Russische Sabotagepläne (englisch)] |
|||
* [[BP]] ([[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], [[Vereinigte Staaten|USA]]): 30,10 % |
|||
* [[State Oil Company of Azerbaijan Republic|State Oil Company of Azerbaijan]] (SOCAR) (Aserbaidschan): 25,00 % |
|||
* [[Unocal]] mittlerweile durch [[ChevronTexaco]] übernommen (USA): 8,90 % |
|||
* [[Statoil]] (Norwegen): 8,71 % |
|||
* [[Türkiye Petrolleri|Türkiye Petrolleri Anonim Ortaklığı]] (TPAO) (Türkei): 6,53 % |
|||
* [[Eni (Unternehmen)|ENI/Agip]] ([[Italien]]): 5,00 % |
|||
* [[TotalEnergies]] ([[Frankreich]]): 5,00 % |
|||
* [[Itochu]] ([[Japan]]): 3,40 % |
|||
* [[INPEX]] (Japan): 2,50 % |
|||
* [[ConocoPhillips]] (USA): 2,50 % |
|||
* [[Amerada Hess]] (USA) 2,36 % |
|||
== Kultur == |
|||
Die BTC-Pipeline war der zentrale [[Handlung (Erzählkunst)|Plot]] des [[James Bond|James-Bond]]-Films ''[[James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug|Die Welt ist nicht genug]]'' (1999). Eine der Hauptpersonen, ''Elektra King'' ([[Sophie Marceau]]), ist dort für die Konstruktion einer Ölpipeline zuständig, die vom Kaspischen Meer durch den [[Kaukasus]] zur türkischen Mittelmeerküste führt. |
|||
== Siehe auch == |
|||
* [[Südkaukasus-Pipeline]] |
|||
== Literatur == |
|||
* Rainer Freitag-Wirminghaus: ''Geopolitik am Kaspischen Meer: Der Kampf um neue Energieressourcen''. Bundesinstitut für Ostwissenschaftliche und Internationale Studien, Köln 1998 |
|||
* Bülent Gökay: ''Caspian uncertainties: regional rivalries and pipelines''. In: ''Perceptions''. Bd. 3 (1998/99) (1998), 1, S. 49–66 |
|||
* Ian Bremmer: ''Oil politics: America and the riches of the Caspian Basin''. In: ''World policy journal''. New York, NY: Inst., {{ISSN|0740-2775}}, Bd. 15 (1998), 1, S. 27–35 |
|||
* Daniel Yergin: ''Der Preis: Die Jagd nach Öl, Geld und Macht''. Fischer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-10-095804-7 |
|||
* Michael P. Croissant (Hrsg.): ''Oil and geopolitics in the Caspian Sea region''. Praeger, Westport, Conn. 1999, ISBN 0-275-96395-0 |
|||
* Vakhtang Maisaia: ''The Caucasus-Caspian Regional Security Agenda in the 21st Century: Caspian Oil Geopolitics and Georgia''. Global Print, Tbilisi 2002 |
|||
* Hooman Peimani: ''The Caspian pipeline dilemma: political games and economic losses''. Praeger, Westport, Conn. 2001, ISBN 0-275-97092-2 |
|||
* Mehdi Parvizi Amineh: ''Globalisation, geopolitics and energy security in Central Eurasia and the Caspian region''. Clingendael International Energy Programme, The Hague 2003, ISBN 90-5031-085-0 |
|||
* Nadine Haase: ''Globale Akteure in der kaspischen Region: Die Bedeutung der Ölfirmen innerhalb der Entscheidungsprozesse der transnationalen Ölexportwege''. Freie Universität Berlin, Diplomarbeit, 2003 |
|||
* S. Frederick Starr, Svante E. Cornell (Hrsg.): ''The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Oil Window to the West''. Central Asia-Caucasus Institute and Silk Road Studies Program, Washington D.C., Uppsala 2005, ISBN 91-85031-06-2 |
|||
== Weblinks == |
|||
* Cengiz Çandar: [http://www.hurriyet.com.tr/english/6049512.asp?gid=74 ''Turkey and its web of pipelines''.] [[Hürriyet]], 2. März 2007 |
|||
* Ali Kulebi: [https://web.archive.org/web/20060322194914/http://www.thenewanatolian.com/opinion-2799.html ''Eurasian energy lines and Turkey''.] The New Anatolian, 16. März 2006 |
|||
* S. Frederick Starr, Svante E. Cornell (Hrsg.): [https://web.archive.org/web/20130509100808/http://www.silkroadstudies.org/BTC.htm Die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline: Öl-Fenster zum Westen.] PDF-Dateien (englisch) |
|||
* [http://www.heritage.org/Research/RussiaandEurasia/BG1222.cfm Strategische Interessen der USA an der BTC-Pipeline.] (englisch) |
|||
* [https://web.archive.org/web/20120530031715/http://meria.idc.ac.il/books/azerbaijan.htm Interessen der Türkei an der BTC-Pipeline] (englisch) |
|||
* [https://web.archive.org/web/20040825022543/http://www.wwf.de/imperia/md/content/naturschutz/2.pdf Kritik.] (PDF; 47 kB) [[World Wide Fund for Nature]] (deutsch) |
|||
* [https://web.archive.org/web/20130915074007/http://www.bakuceyhan.org.uk/about.htm Kritik.] Baku-Ceyhan Campaign (englisch) |
|||
* [https://web.archive.org/web/20070928034250/http://www.randbild.de/reportagen/index.php?page=9 Fotoreportage über den georgischen Abschnitt der BTC-Pipeline] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
[[Kategorie:Aserbaidschan]] |
|||
<references /> |
|||
[[Kategorie:Georgien]] |
|||
[[Kategorie:Kasachstan]] |
|||
[[Kategorie:Türkei]] |
|||
[[Kategorie:Erdöl]] |
|||
[[Kategorie:Erdöl- und Erdgaswirtschaft (Aserbaidschan)]] |
|||
[[en:Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline]] |
|||
[[Kategorie:Pipeline in der Türkei]] |
|||
[[nl:Bakoe-Tbilisi-Ceyhanpijpleiding]] |
|||
[[Kategorie:Außenpolitik (Aserbaidschan)]] |
|||
[[Kategorie:Außenpolitik (Türkei)]] |
|||
[[Kategorie:Wirtschaft (Georgien)]] |
|||
[[Kategorie:Außenpolitik (Georgien)]] |
|||
[[Kategorie:Erdölpipeline]] |
|||
[[Kategorie:Erbaut in den 2000er Jahren]] |
|||
[[Kategorie:BP]] |
|||
[[Kategorie:Aserbaidschanisch-georgische Beziehungen]] |
|||
[[Kategorie:Aserbaidschanisch-türkische Beziehungen]] |
Aktuelle Version vom 20. September 2024, 14:37 Uhr


Die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline, auch BTC-Pipeline oder Transkaukasische Pipeline, ist eine Pipeline, die Rohöl von Ölfeldern aus Aserbaidschan und Kasachstan am Kaspischen Meer nach Ceyhan an der türkischen Mittelmeerküste transportiert. Die Inbetriebnahme dieser 1760 Kilometer langen Ölpipeline begann 2005. Sie soll den Westen vom Rohöl aus der Region am Persischen Golf unabhängiger machen.
Am 4. Juni 2006 verließ der erste Öltanker mit 600.000 Barrel Öl aus der BTC-Pipeline den Hafen in Ceyhan. Am 14. Juli 2006 waren die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten. Dazu wurden über 40 Regierungschefs aus aller Welt eingeladen.
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die BTC-Pipeline setzt am Terminal Səngəçal südlich von Baku ein (benannt nach einer nahen Siedlung, Ortsteil von Baku; englisch Sangachal), durchquert Aserbaidschan (442 Kilometer), führt durch Georgien (248 Kilometer) und die Türkei (1070 Kilometer), um am Mittelmeerhafen Ceyhan in einer Verladestation zu enden. Dabei müssen bis zu 2800 Meter hohe Berge überwunden werden. Die Pipeline hat acht Pump-, zwei Molch- und 87 Ventilblockstationen. Sie wird auf ihrer gesamten Länge einen Meter unter der Erde vergraben, damit sie vor Sabotageakten gesichert ist. Sie hat zumeist einen Durchmesser von 42 Zoll (rund ein Meter), nahe Ceyhan verengt sie sich auf 36 Zoll. Sie hat eine Lebenserwartung von etwa 50 Jahren. Wenn die geplante volle Kapazität erreicht wird, soll sie täglich eine Million Barrel (160.000 Kubikmeter) Erdöl transportieren. In ihr befinden sich dabei ca. 10 Millionen Barrel Öl. Die Transportkosten sollen 3,2 US-Dollar pro Barrel betragen.
Die Baukosten betrugen rund 2,5 Milliarden Euro, die von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, der zur Weltbankgruppe gehörenden International Finance Corporation und einer Gruppe von 15 Privatbanken finanziert wurden.
Eigentümer ist ein von elf Ölgesellschaften gebildetes Konsortium, an dem der britische BP-Konzern mit 30,1 % vor der State Oil Company of Azerbaijan Republic (SOCAR) mit 25 % die meisten Anteile hält. Baubeginn der Anlage war 2002.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit seiner Unabhängigkeit versucht Aserbaidschan, seine Eigenständigkeit gegen Russland zu verteidigen. Russland versucht seit dem Zerfall der Sowjetunion, die Republiken im Südkaukasus von sich abhängig zu machen und ist in alle Konflikte direkt oder indirekt involviert.[1] Im Jahr 1993 wurde der pro-türkische Präsident Aserbaidschans Əbülfəz Elçibəy durch einen Staatsstreich gestürzt, der sehr offensichtlich die Handschrift Moskaus trug.[2] Dem früheren KGB-General Heydər Əliyev[3] gelang es zu verhindern, dass der Wunschkandidat Moskaus Surət Hüseynov an die Spitze des Staates gelangte, indem er selbst die Macht übernahm.[4]
Əliyevs Strategie war es, die Unabhängigkeit Aserbaidschans mit Hilfe seiner Energievorkommen abzusichern. Der Export von Erdöl und Erdgas sollte nicht nur die Staatskasse füllen, sondern auch das Interesse des Westens an Aserbaidschan und seiner Eigenständigkeit stärken. Vom Jahrhundertvertrag um die Ausbeutung aserbaidschanischer Öl- und Gasvorkommen schloss Aserbaidschan russische Firmen demonstrativ aus. Nach einem weiteren gescheiterten Putschversuch im Jahr 1994 verlor Russland sämtlichen militärischen Einfluss auf Aserbaidschan. Das einzige Mittel, mit dem Russland noch Kontrolle über Aserbaidschan ausüben konnte, war die Baku-Noworossijsk-Pipeline, durch die aserbaidschanisches Öl in Richtung Westen exportiert werden konnte. Diese Pipeline wäre günstig zu modernisieren und auszubauen gewesen, führte damals allerdings durch Tschetschenien, das im Jahr 1991 seine Unabhängigkeit erklärt hatte. Die westlichen Ölkonzerne hatten kein Vertrauen in den tschetschenischen Präsidenten Dschochar Dudajew.[4] Im Jahr 1994 marschierte Russland in Tschetschenien ein und scheiterte daran, die kleine abtrünnige Republik und die durch Tschetschenien laufende Baku-Noworossijsk-Pipeline unter ihre Kontrolle zu bekommen. Dies und die Ablehnung des in den Augen früherer Sowjetrepubliken russischen Imperialismus machte den Bau einer Pipeline, die russisches Territorium umgeht, machbar und trotz hoher Kosten attraktiv.[5]
Die Energieimporteure unter den westlichen Staaten haben ein Interesse an der Diversifikation ihrer Energielieferungen. Die Vereinigten Staaten stellten insbesondere durch Druck auf Aserbaidschan sicher, dass keine iranischen Unternehmen im Konsortium zur Förderung der aserbaidschanischen Öl- und Gasvorkommen vertreten sind. Darüber hinaus wollten sie vermeiden, dass das aserbaidschanische Erdöl durch den Iran ans Meer transportiert wird, was der kostengünstigste Weg gewesen wäre, dem Iran aber sehr viel Einfluss verliehen hätte. Aserbaidschan war es aufgrund des Bergkarabachkonfliktes und seiner schlechten Beziehungen zu Armenien wichtig, das Territorium Armeniens nicht zu berühren. Somit wählte man mit der Trassenführung durch Georgien die teuerste Variante.[6]
Am 29. Oktober 1998 unterzeichneten die Präsidenten der Staaten Türkei (Süleyman Demirel), Georgien (Eduard Schewardnadse), Aserbaidschan (Heydər Əliyev) und der USA (Bill Clinton) in Ankara eine Absichtserklärung zum Bau der Pipeline, womit das Projekt Fahrt aufnahm.[7] Nach Verhandlungen, die einige Monate andauerten, wurde der Vertrag zum Bau der Pipeline zwischen den Regierungen Aserbaidschans, der Türkei und Georgiens am 18. November 1999 am Rande des OSZE-Gipfeltreffens in Istanbul unterzeichnet.[8] Am 18. September 2002 wurde in Baku der erste Spatenstich vollzogen.
Die Türkei wurde durch die Pipeline als Regionalmacht gefestigt, weil sie sie unabhängiger von Öl- bzw. Gaslieferungen aus Russland respektive dem Iran macht. Russland hat durch das Projekt die Kontrolle über Aserbaidschan, das Moskau eigentlich in seinem Einflussbereich sieht, verloren; darüber hinaus entgehen Russland hohe Durchleitungsgebühren, die bei einem Export durch russisches Territorium angefallen wären.[9]
Gefahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Georgien, Aserbaidschan und die Türkei beabsichtigen, eine Militärallianz zum Schutz der Pipeline zu gründen. Die Regierung in Tiflis hat eine 400 Mann starke Sondereinheit abberufen, die von US-amerikanischen Instrukteuren ausgebildet wurde. Die US-Amerikaner wollen die BTC-Pipeline zusätzlich mit unbemannten Drohnen vom Typ Global Hawk überwachen, um terroristische Anschläge zu verhindern.
Kurz vor Eskalation zum Kaukasuskrieg 2008 gab es auf türkischer Seite einen Sabotageakt gegen die Pipeline, woraufhin diese geschlossen wurde.[10] Während kriegerischer Auseinandersetzungen im August 2008 sollen russische Bomber die Leitung gezielt ins Visier genommen haben. Zwar wurde die Pipeline nicht getroffen, jedoch war die Öllieferung vorübergehend eingestellt. Das britische Ölunternehmen und Hauptbetreiber British Petroleum musste auch die Baku-Supsa Pipeline, die parallel zu BTC verläuft, ebenso kurzfristig stilllegen, da die Hafenstadt Poti von russischen Truppen besetzt worden war.[11]
Widerstand gegen die Pipeline regte sich hauptsächlich im Lager der Umweltschützer. Im August 2004 musste die Pipeline-Baustelle für zwei Wochen stillgelegt werden, weil die Mindestanforderungen für den Umweltschutz nicht eingehalten wurden. Die Pipeline durchquert den geplanten Nationalpark Gobustan (Aserbaidschan), das Schutzgebiet Qtsia Tabatskuri (Georgien), die Trägerzone des Bordschomi-Charagauli-Nationalparks (Georgien) und das Wildschutzgebiet in Posof (Türkei). Ein Pipeline-Unfall könnte deren Ökosysteme nachhaltig schädigen. Der World Wide Fund for Nature (WWF) hat das Projekt kritisiert. Die in Oxford ansässige Baku-Ceyhan Campaign wendet sich gegen die Verwendung öffentlicher Gelder für Projekte, die „ausschließlich im Interesse des Privatsektors“ sind.
BTC-Konsortium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- BP (Großbritannien, USA): 30,10 %
- State Oil Company of Azerbaijan (SOCAR) (Aserbaidschan): 25,00 %
- Unocal mittlerweile durch ChevronTexaco übernommen (USA): 8,90 %
- Statoil (Norwegen): 8,71 %
- Türkiye Petrolleri Anonim Ortaklığı (TPAO) (Türkei): 6,53 %
- ENI/Agip (Italien): 5,00 %
- TotalEnergies (Frankreich): 5,00 %
- Itochu (Japan): 3,40 %
- INPEX (Japan): 2,50 %
- ConocoPhillips (USA): 2,50 %
- Amerada Hess (USA) 2,36 %
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die BTC-Pipeline war der zentrale Plot des James-Bond-Films Die Welt ist nicht genug (1999). Eine der Hauptpersonen, Elektra King (Sophie Marceau), ist dort für die Konstruktion einer Ölpipeline zuständig, die vom Kaspischen Meer durch den Kaukasus zur türkischen Mittelmeerküste führt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rainer Freitag-Wirminghaus: Geopolitik am Kaspischen Meer: Der Kampf um neue Energieressourcen. Bundesinstitut für Ostwissenschaftliche und Internationale Studien, Köln 1998
- Bülent Gökay: Caspian uncertainties: regional rivalries and pipelines. In: Perceptions. Bd. 3 (1998/99) (1998), 1, S. 49–66
- Ian Bremmer: Oil politics: America and the riches of the Caspian Basin. In: World policy journal. New York, NY: Inst., ISSN 0740-2775, Bd. 15 (1998), 1, S. 27–35
- Daniel Yergin: Der Preis: Die Jagd nach Öl, Geld und Macht. Fischer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-10-095804-7
- Michael P. Croissant (Hrsg.): Oil and geopolitics in the Caspian Sea region. Praeger, Westport, Conn. 1999, ISBN 0-275-96395-0
- Vakhtang Maisaia: The Caucasus-Caspian Regional Security Agenda in the 21st Century: Caspian Oil Geopolitics and Georgia. Global Print, Tbilisi 2002
- Hooman Peimani: The Caspian pipeline dilemma: political games and economic losses. Praeger, Westport, Conn. 2001, ISBN 0-275-97092-2
- Mehdi Parvizi Amineh: Globalisation, geopolitics and energy security in Central Eurasia and the Caspian region. Clingendael International Energy Programme, The Hague 2003, ISBN 90-5031-085-0
- Nadine Haase: Globale Akteure in der kaspischen Region: Die Bedeutung der Ölfirmen innerhalb der Entscheidungsprozesse der transnationalen Ölexportwege. Freie Universität Berlin, Diplomarbeit, 2003
- S. Frederick Starr, Svante E. Cornell (Hrsg.): The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Oil Window to the West. Central Asia-Caucasus Institute and Silk Road Studies Program, Washington D.C., Uppsala 2005, ISBN 91-85031-06-2
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cengiz Çandar: Turkey and its web of pipelines. Hürriyet, 2. März 2007
- Ali Kulebi: Eurasian energy lines and Turkey. The New Anatolian, 16. März 2006
- S. Frederick Starr, Svante E. Cornell (Hrsg.): Die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline: Öl-Fenster zum Westen. PDF-Dateien (englisch)
- Strategische Interessen der USA an der BTC-Pipeline. (englisch)
- Interessen der Türkei an der BTC-Pipeline (englisch)
- Kritik. (PDF; 47 kB) World Wide Fund for Nature (deutsch)
- Kritik. Baku-Ceyhan Campaign (englisch)
- Fotoreportage über den georgischen Abschnitt der BTC-Pipeline
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Svante E. Cornell: Azerbaijan since independence. Sharpe, Armonk, N.Y. 2011, ISBN 0-7656-3003-6, S. 343.
- ↑ Marie-Carin von Gumppenberg: Der Kaukasus: Geschichte, Kultur, Politik. 2. Auflage. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-56800-8, S. 83.
- ↑ Svante E. Cornell: Azerbaijan since independence. Sharpe, Armonk, N.Y. 2011, ISBN 0-7656-3003-6, S. 350.
- ↑ a b Svante E. Cornell: Azerbaijan since independence. Sharpe, Armonk, N.Y. 2011, ISBN 0-7656-3003-6, S. 345.
- ↑ Svante E. Cornell: Azerbaijan since independence. Sharpe, Armonk, N.Y. 2011, ISBN 0-7656-3003-6, S. 346.
- ↑ Houman A. Sadri und Omar Vera-Muñiz: Iranian relations with the South Caucasus. In: Thomas Juneau und Sam Razavi (Hrsg.): Iranian Foreign Policy since 2001. Routledge, Abingdon 2013, ISBN 978-0-415-82743-0, S. 151.
- ↑ Zeyno Baran: The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Implications for Turkey. In: S. Frederick Starr und Svante E. Cornell (Hrsg.): The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Oil Window to the West. Central Asia-Caucasus Institute and Silk Road Studies Program, Washington und Uppsala 2005, ISBN 91-85031-06-2, S. 106.
- ↑ Zeyno Baran: The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Implications for Turkey. In: S. Frederick Starr und Svante E. Cornell (Hrsg.): The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline: Oil Window to the West. Central Asia-Caucasus Institute and Silk Road Studies Program, Washington und Uppsala 2005, ISBN 91-85031-06-2, S. 107.
- ↑ Thomas Franke: Öl-Pipeline mit Konsequenzen. Deutsche Welle, 26. Mai 2005.
- ↑ Explosion along the BTC Pipeline confirms civil society concerns. ( vom 7. Oktober 2008 im Internet Archive) Bank Information Center, 7. August 2008.
- ↑ Reinhard Veser: Georgien: Die EU, der Krieg und das Öl. In: FAZ.NET. 21. August 2008, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 7. Januar 2018]).