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„Rainier III. (Monaco)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Prince Rainier III.jpg|mini|Fürst Rainier, 1961]]
'''Louis Henri Maxence Bertrand Rainier [[Grimaldi]]''' (* [[31. Mai]] [[1923]]; † [[6. April]] [[2005]]), Sohn von [[Pierre de Polignac|Pierre Grimaldi]], Herzog von Valentinois, und der Erbprinzessin [[Charlotte von Monaco]] war bis März 2005 regierender Fürst von [[Fürstentum Monaco|Monaco]].
'''Louis Henri Maxence Bertrand Rainier Grimaldi''' (* [[31. Mai]] [[1923]] in [[Monaco]]; † [[6. April]] [[2005]] ebenda), Sohn von [[Pierre Comte de Polignac|Pierre de Polignac]] und der legitimierten Erbprinzessin [[Charlotte von Monaco]], war von Mai 1949 bis März 2005 regierender [[Fürst von Monaco]].


== Leben ==
== Leben ==
[[Datei:Coat of Arms of Monaco.svg|mini|Großes Wappen [[Durchlaucht|Seiner Durchlaucht]] des Fürsten Rainier III. von Monaco]]
Rainier besuchte während seiner Schulzeit zwei englische [[Internat]]e, zunächst in [[St. Leonards-on-Sea]] nahe [[Hastings]], anschließend in [[Stowe (Buckinghamshire)|Stowe]] in [[Buckinghamshire]]. Von dort wechselte er an das Institut [[Le Rosey|Institut Le Rosey]] in [[Rolle VD|Rolle]] und [[Gstaad]] in der [[Schweiz]]. Nach der Abschlussprüfung in Le Rosey im Sommer 1939 studierte er zunächst an der Universität von [[Montpellier]], danach an der [[École libre des sciences politiques]] in [[Paris]].


Da seine Mutter, Erbprinzessin Charlotte, 1944 zu seinen Gunsten auf die Thronfolge verzichtet hatte und sein Vater, Pierre de Polignac, 1933 durch eine fürstliche Verordnung von ihr geschieden worden war,<ref>[https://www.nytimes.com/1930/03/09/archives/monaco-again-in-an-uproar-divorce-suit-of-prince-disturbs-politics.html New York Times: Monaco agein in an uproar; Divorce Suit of Prince Disturbs Politics of Little State Role of the Casino., 9. März 1930]</ref> folgte er seinem Großvater, Fürst [[Louis II. (Monaco)|Louis&nbsp;II. von Monaco]], am 9. Mai 1949 auf den Thron. Zwar stand Rainier von Anfang an ein vollständiger Regierungsapparat zur Verfügung, doch entschied er jede wichtige Einzelheit allein und führte das Fürstentum wie ein [[Familienunternehmen]]. Das lag auch daran, dass sein Großvater zu Lebzeiten stets zu verhindern versucht hatte, dass Rainier im Falle seines Todes regierender Fürst würde.
Rainier studierte in St. Leonards-on-Sea in [[England]], anschließend in Stowe, einer prestigeträchtigen englischen Privatschule. Von dort ging er an das Institute Le Rosey, Rolle in [[Gstaad]] in der [[Schweiz]], bevor er an eine Universität in Frankreich ging.


1950 stiftete er den [[Grimaldi-Orden]].
Da seine Mutter das Recht der Thronfolge schon 1944 an ihn abgetreten hatte, folgte er am [[9. Mai]] [[1949]] seinem Großvater Fürst [[Ludwig II. (Monaco)|Louis II. von Monaco]] auf den Thron.


Am [[19. April]] [[1956]] heiratete Rainier die amerikanische Filmschauspielerin [[Grace Kelly]], die sich Fürstin Gracia Patricia nannte. Die Heirat machte Monaco zum Zentrum der internationalen High-Society. Aus der Ehe gingen die Kinder [[Caroline von Monaco|Caroline]], [[Albert von Monaco|Albert]] und [[Stephanie von Monaco|Stephanie]] hervor.
Im April 1955 traf Rainier III. erstmals die amerikanische Filmschauspielerin [[Grace Kelly]]. Das Treffen war von der französischen Zeitschrift ''[[Paris Match]]'' arrangiert worden, um anlässlich der [[Internationale Filmfestspiele von Cannes|Filmfestspiele]] von [[Cannes]] eine zugkräftige Titelgeschichte zu haben. Schon ein Jahr später erfolgte am 18.&nbsp;April 1956 die standesamtliche, am Tag darauf die kirchliche Trauung mit Grace, die sich von da an Fürstin Gracia Patricia nannte. Die [[Hochzeit von Fürst Rainier III. von Monaco und Grace Kelly|Hochzeit]] machte Monaco zum Zentrum der internationalen [[High Society]], brachte Tourismus und Geld in den Zwergstaat. Die [[Mitgift]] von 2 Mio. US-Dollar wurde je zur Hälfte von Grace Kelly und ihrem Vater bezahlt. Die Ehe verlief ohne Skandal. Aus ihr gingen drei Kinder, [[Caroline von Hannover|Caroline]], [[Albert II. (Monaco)|Albert]] und [[Stéphanie von Monaco|Stéphanie]], hervor. Der frühe Tod Gracia Patricias 1982 durch einen Autounfall war für Rainier ein schwerer Schicksalsschlag, da er seine Frau und sich privat und beruflich als Team betrachtete.
[[Datei:Rainier III 1998-10-05.jpg|mini|links|Rainier III. (Mitte) mit seinem Sohn Albert II. (links)]]
1974 gründete Rainier das [[Zirkusfestival von Monte Carlo]].


In den [[1980er]] Jahren baute Rainier die Wirtschaft Monacos mit neuen Investoren aus der Chemie-, Pharma-, Feinmechanik- und Kosmetikbranche aus. Er erweiterte das Kongresswesen, ließ einen Anleger für Luxusschiffe bauen und gewann neue Landflächen an der Küste. Die [[Formel 1]] konnte er er über Jahre im Land halten.
In den 1980er Jahren baute er die Wirtschaft Monacos mit neuen Investoren aus der Chemie-, Pharma-, Feinmechanik- und Kosmetikbranche aus. Er erweiterte das [[Tagung|Kongresswesen]], ließ einen Anleger für Luxusschiffe bauen und gewann neue Landfläche an der Küste. Die [[Formel 1]] konnte er über Jahre im Land halten. Das früher für Monacos Staatsfinanzen wichtige [[Glücksspiel]] verlor während seiner Regentschaft an Bedeutung.


Rainiers privates Vermögen betrug rund zwei Milliarden [[Euro]]. Zu seinem Besitz gehörten der [[Fürstenpalast in Monaco]], ein Schloss in [[Marchais (Aisne)|Marchais]] in der [[Picardie]], ein Privatjet, eine Yacht, eine 180 Fahrzeuge umfassende Sammlung von Oldtimer-Automobilen, eine der kostbarsten Briefmarkensammlungen der Welt sowie Aktien der [[Société des bains de mer]], die unter anderem die [[Spielbank Monte Carlo]] betreibt.
Seit den [[1990er]] Jahren war Rainiers Gesundheit angeschlagen: [[1994]] hatte er eine Bypass-Operation, [[2000]] nacheinander drei chirurgische Eingriffe an der Lunge. [[2004]] mußte er wegen einer Grippe und Herzproblemen ins Krankenhaus. Am [[8. März]] [[2005]] wurde Rainier mit einer Lungenentzündung in die Herz-Lungen-Klinik Monacos eingeliefert. Am 21. März 2005 wurde er auf die Intensivstation verlegt. Am 26. März gab das Krankenhaus bekannt, dass sich sein Gesundheitszustand erneut stark verschlechtert habe. [[Johannes Paul II. (Papst)|Papst Johannes Paul II.]] sandte noch vor seinem Tode einen besonderen apostolischen Segen zur Familie nach Monaco.


[[Datei:אבישי טייכר 005.jpg|mini|hochkant|Grabplatte Rainiers III.]]
Da der Fürst auf Grund seiner Erkrankung nicht mehr regierungsfähig war, wurden die Regierungsgeschäfte am [[31. März]] [[2005]] auf seinen Sohn Albert übertragen. Rainier war der am zweitlängsten regierende Monarch der Welt, übertroffen nur von König [[Rama IX.]] von [[Thailand]] und länger als Königin [[Elisabeth II. (Commonwealth)|Elisabeth II.]] von [[England]].
Seit den 1990er Jahren war Rainiers Gesundheit angeschlagen. 1994 unterzog er sich einer [[Bypass (Medizin)|Bypass]]-Operation, 2000 nacheinander drei chirurgischen Eingriffen an der Lunge. 2004 wurde er wegen einer Grippe und Herzbeschwerden ins Krankenhaus eingewiesen. Am 8. März 2005 wurde er mit einer [[Lungenentzündung]] in die Herz-Lungen-Klinik Monacos eingeliefert, am 21. März auf die Intensivstation verlegt. Am 26.&nbsp;März gab das Krankenhaus bekannt, dass sich sein Gesundheitszustand stark verschlechtert habe. [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] sandte kurz vor seinem eigenen Tod noch einen besonderen [[Apostolischer Segen|apostolischen Segen]] zur Familie Grimaldi nach Monaco. Da der Fürst aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr regierungsfähig war, wurden die Regierungsgeschäfte am 31. März 2005 auf seinen Sohn Albert übertragen. Fürst Rainier starb am 6.&nbsp;April 2005.


Zu den Trauergästen in der [[Kathedrale Notre-Dame-Immaculée]] von Monaco gehörten neben der Familie Grimaldi der französische Staatspräsident [[Jacques Chirac]], König [[Carl XVI. Gustaf]] und Königin [[Silvia von Schweden]], der spanische König [[Juan Carlos I.]] und der belgische König [[Albert II. (Belgien)|Albert II.]] sowie [[Franz von Bayern]], Eberhard Herzog von Württemberg, Prinz [[Joachim zu Dänemark]], Prinzessin Zahra Aga Khan, Prinz [[Alois von und zu Liechtenstein (Erbprinz)|Alois von Liechtenstein]], Prinz [[Andrew, Duke of York|Andrew, Herzog von York]], und die frühere iranische Kaiserin, [[Farah Diba]].
Er starb am [[6. April]] [[2005]] in der Herz-Lungen-Klinik Monacos nach einer schweren [[Lungenentzündung]].


== Titel ==
[[Kategorie:Haus Grimaldi]]
Der volle Titel Rainiers III. lautete: Prince de Monaco, Duc de Valentinois, Marquis des Baux, Comte de Carladès, Baron du Buis, Seigneur de Saint-Remy, Sire de Matignon, Comte de Torigni, Baron de Saint-Lô, de la Luthumière et de Hambye, Duc d’Estouteville, de Mazarin et de Mayenne, Prince de Château-Porcien, Comte de Ferrette, de Belfort, de Thann et de Rosemont, Baron d’Altkirch et Seigneur d’Issenheim, Marquis de Chilly, Comte de Longjumeau, Baron de Massy, Marquis de Guiscard. Die offizielle Titulatur des Fürsten lautete: Son Altesse Sérénissime le Prince Rainier III (deutsch: Seine [[Durchlaucht]] Fürst Rainier III.). Eine Eindeutschung seines Namens, „Rainer III.“, ist (wie bei vielen modernen Mitgliedern ausländischer, nach 1945 regierender Fürstenhäuser) anders als bei historischen Herrscherpersönlichkeiten heute nicht mehr üblich.
[[Kategorie:Monegasse]]

== Direkte Nachkommen ==
Aus der Ehe Rainiers mit Fürstin Gracia Patricia gingen drei Nachkommen hervor:
* [[Caroline von Hannover|'''Caroline''']] (* 23. Januar 1957)
# ⚭ (1978) [[Philippe Junot]]
# ⚭ (1983) [[Stefano Casiraghi]]
# ⚭ (1999) [[Ernst August von Hannover (1954)|Ernst August von Hannover]]
* [[Albert II. (Monaco)|'''Albert''']] (* 14. März 1958), seit 2005 Fürst Albert II. ⚭ (2011) [[Charlène von Monaco|Charlene Wittstock]]
* [[Stéphanie von Monaco|'''Stéphanie''']] (* 1. Februar 1965)
# ⚭ (1995) [[Daniel Ducruet]]
# ⚭ (2003) [[Adans Lopez Peres]]

== Vorfahren ==
{| class="wikitable hintergrundfarbe-basis" style="font-size:85%; text-align:center;"
|-
! colspan="9"|Ahnentafel Rainier III., Fürst von Monaco (1949–2005)
|-
|'''Ururgroßeltern'''
|colspan="1"|
Graf Camille Melchior de Polignac<br />(1781–1855)<br />
⚭ 1810<br />
Marie Charlotte Alphonsine<br />Le Vassor de La Touche de Beauregard
|colspan="1"|
Joseph Le Normand De Morando<br />(1769–1843)<br />
⚭ 1817<br />
Anne Papin De Thevigne<br />(1797–1870)
|colspan="1"|
Francisco de la Torre y Cossío<br />
⚭<br />
Josefa Gil
|colspan="1"|
Gregorio de Mier y Terán<br />(1796–1869)<br />
⚭<br />
Mariana de Celis y Dosal
|colspan="1"|
[[Datei:Princely Crown of Monaco.svg|30px|Monegassische Fürstenkrone]]<br />
Fürst [[Charles III. (Monaco)|Charles III.]]<br />(1818–1889)<br />
⚭ 1846<br />
Gräfin [[Antoinette de Mérode-Westerloo]]<br />(1828–1864)<br />
|colspan="1"|
Herzog [[William Douglas-Hamilton, 11. Duke of Hamilton|William Douglas-Hamilton]]<br />(1811–1863)<br />
⚭ 1843<br />
Prinzessin [[Marie Amalie von Baden]]<br />(1817–1888)
|colspan="1"|
Jacques Antoine Louvet<br />(1793–1872)<br />
⚭<br />
Marie Catherine Jouanne<br />
|colspan="1"|
Pierre Michel Piedefer<br />
⚭<br />
Marie Anne Brunel
|-
|'''Urgroßeltern'''
|colspan="2"|
Graf Charles Marie de Polignac<br />(1824–1881)<br />
⚭ 1851<br />
Josephine Lenormand de Morando<br />(1828–1883)<br />
|colspan="2"|
Isidro Fernando de La Torre y Gil<br />(1816–1881)<br />
⚭<br />
Luisa de Mier y Celis<br />(1830–1883)
|colspan="2"|
[[Datei:Princely Crown of Monaco.svg|30px|Monegassische Fürstenkrone]]<br />
Fürst [[Albert I. (Monaco)|Albert I.]]<br />(1848–1922)<br />
⚭ 1869<br />
Prinzessin [[Mary Victoria Hamilton]]<br />(1850–1922)
|colspan="2"|
Jacques Henri Louvet<br />(1830–1910)<br />
⚭ 1852<br />
Joséphine Elmire Piedefer<br />(1828–1871)
|-
|'''Großeltern'''
|colspan="4"|
Graf Maxence Melchior de Polignac (1857–1936)<br />
⚭ 1881<br />
Suzanne de La Torre y Mier (1858–1913)
|colspan="4"|
[[Datei:Princely Crown of Monaco.svg|30px|Monegassische Fürstenkrone]]<br />
Fürst [[Louis II. (Monaco)|Louis II.]] (1870–1949)<br />
+<br />
Marie Juliette Louvet (1867–1930)<br />
|-
|'''Eltern'''
|colspan="8"|
Graf [[Pierre de Polignac]] (1895–1964)<br />
⚭ 1920<br />
Erbprinzessin [[Charlotte von Monaco]] (1898–1977)
|- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="9"|
[[Datei:Princely Crown of Monaco.svg|30px|Monegassische Fürstenkrone]]<br />
'''Fürst Rainier III. von Monaco (1923–2005)'''
|}

== Literatur ==
* Norbert Loh: ''Rainier von Monaco. Ein Fürst und seine Familie''. Knaur, München 2005, ISBN 3-426-66173-X
* J. Randy Taraborrelli: ''Grace Kelly und Fürst Rainier: Ein Hollywoodmärchen in Monaco''. Küger, Frankfurt a. Main 2004, ISBN 3-8105-1990-1
* [[Bettina Grosse de Cosnac]]: ''Die Grimaldis. Geschichte und Gegenwart der Fürstenfamilie von Monaco''. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2007; ISBN 978-3-404-61620-6 oder ISBN 3-404-61620-0
* [[Jürgen Worlitz]]: ''Monaco Tragik und Glanz der Fürstenfamilie''; Moewig Verlag, 1993, ISBN 3-8118-3925-X
* Gabriel Ollivier: ''Une dynastie millénaire: S.A.S. Rainier III, prince souverain de Monaco''. Monaco 1949
* Peter Hawkins: ''Prince Rainier of Monaco: His authorised and exclusive story''. London 1966
* René Novella: ''Le jubilé de Son Altesse Sérénissime le Prince Rainier III: 1949–1999''. Edition EGC, Monaco 1999, ISBN 2-911469-14-3
* Frédéric Laurent: ''Le prince sur un rocher''. Fayard, Paris 2003, ISBN 2-213-61340-0
* Philippe Delorme: ''Rainier, un prince de légende''. Editions Michel Lafon, Paris 2005, ISBN 2-7499-0356-4
* Jeffrey Robinson: ''Rainier and Grace: An intimate portrait''. Atlantic Monthly Press, New York 1989, ISBN 0-87113-343-1
* {{Munzinger|00000002563|Rainier III.||in: ''Internationales Biographisches Archiv'' 36/2005 vom 10. September 2005}}

== Weblinks ==
{{Commonscat|Rainier III, Prince of Monaco|Rainier III. (Monaco)}}
{{Wikinews|Kategorie:Rainier III. (Monaco)|Rainier III. (Monaco)}}
* [http://www.palais.mc/monaco/prince-rainier-iii/accueil.823.html Website des monegassischen Fürstenhauses zu Rainer III.]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Personenleiste|VORGÄNGER=[[Louis II. (Monaco)|Ludwig II.]]|NACHFOLGER=[[Albert II. (Monaco)|Albert II.]]|AMT=[[Liste der Herrscher von Monaco|Fürst von Monaco]]|ZEIT=1949–2005}}

{{Normdaten|TYP=p|GND=118921053|LCCN=n86102524|VIAF=71448012}}

{{SORTIERUNG:Rainier 03 #Monaco}}
[[Kategorie:Rainier III. (Monaco)| ]]
[[Kategorie:Fürst (Monaco)]]
[[Kategorie:Fürst (Monaco)]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Familienmitglied des Adelsgeschlechts Polignac-Grimaldi]]
[[Kategorie:Philatelist]]
[[Kategorie:Träger des Erlöser-Ordens (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Träger des Seraphinenordens]]
[[Kategorie:Träger des Leopoldsordens (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Träger des Ordens vom Goldenen Sporn]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großkreuz mit Ordenskette)]]
[[Kategorie:Ritter des Nassauischen Hausordens vom Goldenen Löwen]]
[[Kategorie:Träger des Ordens des heiligen Jakob vom Schwert (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstordens Pro Merito Melitensi (Collane)]]
[[Kategorie:Träger des Olympischen Ordens]]
[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Rennfahrer (Monaco)]]
[[Kategorie:Grace Kelly]]
[[Kategorie:Monegasse]]
[[Kategorie:Geboren 1923]]
[[Kategorie:Geboren 1923]]
[[Kategorie:Gestorben 2005]]
[[Kategorie:Gestorben 2005]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten

|NAME=Rainier III.
{{Personendaten|
NAME=Grimaldi, Louis Henri Maxence Bertrand Rainier
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}}

[[en:Rainier III of Monaco]]
[[es:Rainiero III de Mónaco]]
[[fr:Rainier III de Monaco]]
[[ja:レーニエ3世]]
[[la:Rainerius III]]
[[nl:Rainier III van Monaco]]
[[ro:Rainier al III-lea de Monaco]]
[[sv:Rainier III av Monaco]]

Aktuelle Version vom 4. April 2025, 11:28 Uhr

Fürst Rainier, 1961

Louis Henri Maxence Bertrand Rainier Grimaldi (* 31. Mai 1923 in Monaco; † 6. April 2005 ebenda), Sohn von Pierre de Polignac und der legitimierten Erbprinzessin Charlotte von Monaco, war von Mai 1949 bis März 2005 regierender Fürst von Monaco.

Großes Wappen Seiner Durchlaucht des Fürsten Rainier III. von Monaco

Rainier besuchte während seiner Schulzeit zwei englische Internate, zunächst in St. Leonards-on-Sea nahe Hastings, anschließend in Stowe in Buckinghamshire. Von dort wechselte er an das Institut Institut Le Rosey in Rolle und Gstaad in der Schweiz. Nach der Abschlussprüfung in Le Rosey im Sommer 1939 studierte er zunächst an der Universität von Montpellier, danach an der École libre des sciences politiques in Paris.

Da seine Mutter, Erbprinzessin Charlotte, 1944 zu seinen Gunsten auf die Thronfolge verzichtet hatte und sein Vater, Pierre de Polignac, 1933 durch eine fürstliche Verordnung von ihr geschieden worden war,[1] folgte er seinem Großvater, Fürst Louis II. von Monaco, am 9. Mai 1949 auf den Thron. Zwar stand Rainier von Anfang an ein vollständiger Regierungsapparat zur Verfügung, doch entschied er jede wichtige Einzelheit allein und führte das Fürstentum wie ein Familienunternehmen. Das lag auch daran, dass sein Großvater zu Lebzeiten stets zu verhindern versucht hatte, dass Rainier im Falle seines Todes regierender Fürst würde.

1950 stiftete er den Grimaldi-Orden.

Im April 1955 traf Rainier III. erstmals die amerikanische Filmschauspielerin Grace Kelly. Das Treffen war von der französischen Zeitschrift Paris Match arrangiert worden, um anlässlich der Filmfestspiele von Cannes eine zugkräftige Titelgeschichte zu haben. Schon ein Jahr später erfolgte am 18. April 1956 die standesamtliche, am Tag darauf die kirchliche Trauung mit Grace, die sich von da an Fürstin Gracia Patricia nannte. Die Hochzeit machte Monaco zum Zentrum der internationalen High Society, brachte Tourismus und Geld in den Zwergstaat. Die Mitgift von 2 Mio. US-Dollar wurde je zur Hälfte von Grace Kelly und ihrem Vater bezahlt. Die Ehe verlief ohne Skandal. Aus ihr gingen drei Kinder, Caroline, Albert und Stéphanie, hervor. Der frühe Tod Gracia Patricias 1982 durch einen Autounfall war für Rainier ein schwerer Schicksalsschlag, da er seine Frau und sich privat und beruflich als Team betrachtete.

Rainier III. (Mitte) mit seinem Sohn Albert II. (links)

1974 gründete Rainier das Zirkusfestival von Monte Carlo.

In den 1980er Jahren baute er die Wirtschaft Monacos mit neuen Investoren aus der Chemie-, Pharma-, Feinmechanik- und Kosmetikbranche aus. Er erweiterte das Kongresswesen, ließ einen Anleger für Luxusschiffe bauen und gewann neue Landfläche an der Küste. Die Formel 1 konnte er über Jahre im Land halten. Das früher für Monacos Staatsfinanzen wichtige Glücksspiel verlor während seiner Regentschaft an Bedeutung.

Rainiers privates Vermögen betrug rund zwei Milliarden Euro. Zu seinem Besitz gehörten der Fürstenpalast in Monaco, ein Schloss in Marchais in der Picardie, ein Privatjet, eine Yacht, eine 180 Fahrzeuge umfassende Sammlung von Oldtimer-Automobilen, eine der kostbarsten Briefmarkensammlungen der Welt sowie Aktien der Société des bains de mer, die unter anderem die Spielbank Monte Carlo betreibt.

Grabplatte Rainiers III.

Seit den 1990er Jahren war Rainiers Gesundheit angeschlagen. 1994 unterzog er sich einer Bypass-Operation, 2000 nacheinander drei chirurgischen Eingriffen an der Lunge. 2004 wurde er wegen einer Grippe und Herzbeschwerden ins Krankenhaus eingewiesen. Am 8. März 2005 wurde er mit einer Lungenentzündung in die Herz-Lungen-Klinik Monacos eingeliefert, am 21. März auf die Intensivstation verlegt. Am 26. März gab das Krankenhaus bekannt, dass sich sein Gesundheitszustand stark verschlechtert habe. Papst Johannes Paul II. sandte kurz vor seinem eigenen Tod noch einen besonderen apostolischen Segen zur Familie Grimaldi nach Monaco. Da der Fürst aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr regierungsfähig war, wurden die Regierungsgeschäfte am 31. März 2005 auf seinen Sohn Albert übertragen. Fürst Rainier starb am 6. April 2005.

Zu den Trauergästen in der Kathedrale Notre-Dame-Immaculée von Monaco gehörten neben der Familie Grimaldi der französische Staatspräsident Jacques Chirac, König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia von Schweden, der spanische König Juan Carlos I. und der belgische König Albert II. sowie Franz von Bayern, Eberhard Herzog von Württemberg, Prinz Joachim zu Dänemark, Prinzessin Zahra Aga Khan, Prinz Alois von Liechtenstein, Prinz Andrew, Herzog von York, und die frühere iranische Kaiserin, Farah Diba.

Der volle Titel Rainiers III. lautete: Prince de Monaco, Duc de Valentinois, Marquis des Baux, Comte de Carladès, Baron du Buis, Seigneur de Saint-Remy, Sire de Matignon, Comte de Torigni, Baron de Saint-Lô, de la Luthumière et de Hambye, Duc d’Estouteville, de Mazarin et de Mayenne, Prince de Château-Porcien, Comte de Ferrette, de Belfort, de Thann et de Rosemont, Baron d’Altkirch et Seigneur d’Issenheim, Marquis de Chilly, Comte de Longjumeau, Baron de Massy, Marquis de Guiscard. Die offizielle Titulatur des Fürsten lautete: Son Altesse Sérénissime le Prince Rainier III (deutsch: Seine Durchlaucht Fürst Rainier III.). Eine Eindeutschung seines Namens, „Rainer III.“, ist (wie bei vielen modernen Mitgliedern ausländischer, nach 1945 regierender Fürstenhäuser) anders als bei historischen Herrscherpersönlichkeiten heute nicht mehr üblich.

Direkte Nachkommen

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Aus der Ehe Rainiers mit Fürstin Gracia Patricia gingen drei Nachkommen hervor:

  1. ⚭ (1978) Philippe Junot
  2. ⚭ (1983) Stefano Casiraghi
  3. ⚭ (1999) Ernst August von Hannover
  1. ⚭ (1995) Daniel Ducruet
  2. ⚭ (2003) Adans Lopez Peres
Ahnentafel Rainier III., Fürst von Monaco (1949–2005)
Ururgroßeltern

Graf Camille Melchior de Polignac
(1781–1855)
⚭ 1810
Marie Charlotte Alphonsine
Le Vassor de La Touche de Beauregard

Joseph Le Normand De Morando
(1769–1843)
⚭ 1817
Anne Papin De Thevigne
(1797–1870)

Francisco de la Torre y Cossío

Josefa Gil

Gregorio de Mier y Terán
(1796–1869)

Mariana de Celis y Dosal

Monegassische Fürstenkrone
Fürst Charles III.
(1818–1889)
⚭ 1846
Gräfin Antoinette de Mérode-Westerloo
(1828–1864)

Herzog William Douglas-Hamilton
(1811–1863)
⚭ 1843
Prinzessin Marie Amalie von Baden
(1817–1888)

Jacques Antoine Louvet
(1793–1872)

Marie Catherine Jouanne

Pierre Michel Piedefer

Marie Anne Brunel

Urgroßeltern

Graf Charles Marie de Polignac
(1824–1881)
⚭ 1851
Josephine Lenormand de Morando
(1828–1883)

Isidro Fernando de La Torre y Gil
(1816–1881)

Luisa de Mier y Celis
(1830–1883)

Monegassische Fürstenkrone
Fürst Albert I.
(1848–1922)
⚭ 1869
Prinzessin Mary Victoria Hamilton
(1850–1922)

Jacques Henri Louvet
(1830–1910)
⚭ 1852
Joséphine Elmire Piedefer
(1828–1871)

Großeltern

Graf Maxence Melchior de Polignac (1857–1936)
⚭ 1881
Suzanne de La Torre y Mier (1858–1913)

Monegassische Fürstenkrone
Fürst Louis II. (1870–1949)
+
Marie Juliette Louvet (1867–1930)

Eltern

Graf Pierre de Polignac (1895–1964)
⚭ 1920
Erbprinzessin Charlotte von Monaco (1898–1977)

Monegassische Fürstenkrone
Fürst Rainier III. von Monaco (1923–2005)

  • Norbert Loh: Rainier von Monaco. Ein Fürst und seine Familie. Knaur, München 2005, ISBN 3-426-66173-X
  • J. Randy Taraborrelli: Grace Kelly und Fürst Rainier: Ein Hollywoodmärchen in Monaco. Küger, Frankfurt a. Main 2004, ISBN 3-8105-1990-1
  • Bettina Grosse de Cosnac: Die Grimaldis. Geschichte und Gegenwart der Fürstenfamilie von Monaco. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2007; ISBN 978-3-404-61620-6 oder ISBN 3-404-61620-0
  • Jürgen Worlitz: Monaco Tragik und Glanz der Fürstenfamilie; Moewig Verlag, 1993, ISBN 3-8118-3925-X
  • Gabriel Ollivier: Une dynastie millénaire: S.A.S. Rainier III, prince souverain de Monaco. Monaco 1949
  • Peter Hawkins: Prince Rainier of Monaco: His authorised and exclusive story. London 1966
  • René Novella: Le jubilé de Son Altesse Sérénissime le Prince Rainier III: 1949–1999. Edition EGC, Monaco 1999, ISBN 2-911469-14-3
  • Frédéric Laurent: Le prince sur un rocher. Fayard, Paris 2003, ISBN 2-213-61340-0
  • Philippe Delorme: Rainier, un prince de légende. Editions Michel Lafon, Paris 2005, ISBN 2-7499-0356-4
  • Jeffrey Robinson: Rainier and Grace: An intimate portrait. Atlantic Monthly Press, New York 1989, ISBN 0-87113-343-1
  • Rainier III. in: Internationales Biographisches Archiv 36/2005 vom 10. September 2005, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Commons: Rainier III. (Monaco) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Rainier III. (Monaco) – in den Nachrichten

Einzelnachweise

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  1. New York Times: Monaco agein in an uproar; Divorce Suit of Prince Disturbs Politics of Little State Role of the Casino., 9. März 1930
VorgängerAmtNachfolger
Ludwig II.Fürst von Monaco
1949–2005
Albert II.