„Ahlen“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt die Stadt in Nordrhein-Westfalen. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Ahlen (Begriffsklärung)]].}} |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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! Wappen |
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|Art = Stadt |
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! Karte |
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|Wappen = DEU Ahlen COA.svg |
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|- style="background: #ffffff; text-align: center;" |
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|Breitengrad = 51/45/48/N |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappen fehlt.jpg|140px|Wappen fehlt]]<br />[http://www.ngw.nl/int/dld/a/ahlen.htm Wappenabbildung auf ngw.nl] |
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|Längengrad = 7/53/28/E |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Lage_von_Ahlen_in_Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Lage von Ahlen (Westf.) hervorgehoben]] |
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|Lageplan = Ahlen in WAF.svg |
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|Bundesland = Nordrhein-Westfalen |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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|Regierungsbezirk = Münster |
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|Kreis = Warendorf |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Nordrhein-Westfalen]] |
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|Höhe = 80 |
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|PLZ = 59227, 59229 |
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| [[Landkreis|Kreis]]: || [[Kreis Warendorf|Warendorf]] |
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|Vorwahl = 02382, 02388, 02528 |
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|Gemeindeschlüssel = 05570004 |
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| [[Fläche]]: || 123,14 [[Quadratkilometer|km²]] ''<small>(31. Dezember 2003)</small>'' |
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|LOCODE = DE AHL |
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|Adresse = Westenmauer 10<br />59227 Ahlen |
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| [[Einwohner]]: || 55.305 ''<small>(31. Dezember 2003)</small>'' |
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|Website = [https://www.ahlen.de/ www.ahlen.de] |
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|Bürgermeister = [[Alexander Berger (Politiker)|Alexander Berger]] |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 449 Einwohner je km² |
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|Partei = parteilos |
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}} |
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| [[Höhe]]: || 80 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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'''Ahlen''' ({{Audio|Ahlen.ogg|Aussprache}}; [[Niederdeutsche Sprache|plattdeutsch]] ''Aolen'') ist eine [[Stadt]] im [[Westfalen|westfälischen]] [[Münsterland]] im Norden von [[Nordrhein-Westfalen]]. Sie ist eine [[mittlere kreisangehörige Stadt]] und die größte und wirtschaftlich bedeutendste Stadt des [[Kreis Warendorf|Kreises Warendorf]] im [[Regierungsbezirk Münster]]. |
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| Höchster Punkt: || 115 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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| Niedrigster Punkt: || 61 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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| Nord-Süd Ausdehnung: || 14,5 [[Kilometer|km]] |
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| West-Ost Ausdehnung: || 14,0 km |
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| [[Postleitzahl]]: || 59227 / 59229 |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahlen]]: || 02382 Ahlen, 02528 Vorhelm, 02388 Dolberg |
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| [[Geografische Lage]]: || 51° 45' n. Br.<br/>7° 53′ö. L. |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>WAF</tt> |
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| [[Gemeindekennzahl]]: || 05 5 70 004<!-- |
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| Gliederung des Stadtgebiets: || xx Stadtteile/[[Stadtbezirk]]e --> |
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| [[Website]]: || [http://www.ahlen.de/ www.ahlen.de] |
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|----- bgcolor="#FFFFFF" |
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| [[E-Mail]]-Adresse: |
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| <small>[mailto:Buergerservice@stadt.ahlen.de Buergerservice@stadt.ahlen.de]</small> |
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! colspan="2" | Politik |
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| [[Bürgermeister]]: || Benedikt Ruhmöller <br/> ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) |
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| Regierende [[Politische Partei|Partei]]: || [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] |
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|} |
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Die '''Stadt Ahlen''' liegt im [[Münsterland]] im Norden des Bundeslandes [[Nordrhein-Westfalen]] ([[Deutschland]]) und ist eine [[Mittlere kreisangehörige Stadt]] des [[Kreis Warendorf|Kreises Warendorf]] im [[Regierungsbezirk Münster]]. |
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== Geographie == |
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=== Nachbargemeinden === |
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Ahlen grenzt an [[Sendenhorst]], [[Ennigerloh]], [[Beckum]], [[Lippetal]], [[Hamm]] und [[Drensteinfurt]]. |
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[[Datei:Ortsteile von Ahlen sowie die alten Grenzen der Stadt Ahlen zu Neu- und Alt-Ahlen.png|mini|Ortsteile von Ahlen sowie die alten Grenzen der Stadt Ahlen zu Neu- und Alt-Ahlen]] |
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=== Ortsteile === |
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* Stadt Ahlen (Kernstadt) mit den Bauerschaften Borbein, Brockhausen, Ester, Halene, Oestrich und Rosendahl (Gebiet der ehemaligen Gemeinden von Alt- und Neuahlen) |
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* Kernstadt Ahlen mit den [[Bauerschaft]]en Borbein, Brockhausen, Ester und Oestrich (Gebiet der ehemaligen [[Gemeinde]] [[Altahlen]]) sowie den Bauerschaften Halene und Rosendahl (Gebiet der ehemaligen Gemeinde [[Neuahlen]]) |
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* Dolberg |
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* [[Dolberg (Ahlen)|Dolberg]] mit den Bauerschaften Gemmerich, Guissen, Henneberg, Ostdolberg |
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* Vorhelm |
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* [[Vorhelm]] mit [[Tönnishäuschen]] und den Bauerschaften Eickel, Bergeickel, Dorfbauerschaft, Isendorf |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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=== Mittelalter === |
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Der Name der Stadt wird erstmals um 850 in der [[Vita Liudgeri]] II erwähnt. Seine Bedeutung und die auf den Namen Bezug nehmende Darstellung des Stadtwappens mit einem „geflügelten Aal“ sind nicht geklärt. |
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Als Ursprung der Stadtsiedlung wird ein Siedlungsansatz an einem Übergang über die [[Werse]] angenommen, der zum Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen wurde und gleichzeitig Ausgangspunkt für eine dritte Straße war ([[Hamm]]–Ahlen–[[Warendorf]], [[Beckum]]–Ahlen–[[Herbern (Ascheberg)|Herbern]], Ahlen–[[Münster]]). Die in den ersten Jahrhunderten langsam wachsende Siedlung bildete sich um einen bischöflichen Amtshof. Im Schutze dieser Kirchenburg ließen sich zunächst Handwerker und Händler nieder, um mit den Bauern und Bewohnern des Amtshofes Handel zu treiben. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts begann der Fernhandel in der Stadt, so tauchten die Namen Ahlener Kaufleute beispielsweise im 13. Jahrhundert in den Rechnungen Lübecker Kaufleute auf. Ahlen war Mitglied der [[Hanse]]. 1254 trat Ahlen dem [[Rheinischer Städtebund|Rheinischen Städtebund]] bei.<ref>Heribert Bohn: ''Ahlen.'' Kunstverlag Bühn, München 1980, S. 7.</ref> |
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Der Name der Stadt wurde erstmals um [[850]] in der [[Vita Liudgeri II]] erwähnt. Seine Bedeutung und die auf den Namen Bezug nehmende Darstellung des Stadtwappens mit einem "geflügelten Aal" sind nicht geklärt. |
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In diese Zeit fällt auch die Errichtung einer [[Stadtmauer]] (1271) mit fünf Tortürmen. Die Beseitigung der Stadtbefestigungen begann 1765 und seit 1929 sind die letzten Reste davon verschwunden. |
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Als Ursprung der Stadtsiedlung wird ein Siedlungsansatz an einem Übergang über die [[Werse]] angenommen, der zum Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen wurde und gleichzeitig Ausgangspunkt für eine dritte Straße war ([[Hamm]] - Ahlen - [[Warendorf]] ; [[Beckum]] - Ahlen - [[Herbern]] ; Ahlen - [[Münster]]) |
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[[Datei:Allee Hs Vorhelm.jpg|mini|hochkant|Allee bei Haus Vorhelm (Foto: 2005)]] |
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[[Datei:St. Bartholomäus Ahlen Westseite.jpg|mini|hochkant|Kirche St. Bartholomäus in Ahlen (Foto: 2012)]] |
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[[Datei:St. Marien Ahlen.nnw.jpg|mini|hochkant|Marienkirche in Ahlen (Foto: 2014)]] |
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[[Datei:St Antonius (Tönnishäuschen) crop.jpg|alt=|mini|Kapelle St. Antonius in [[Tönnishäuschen]] (Foto: 2019)]] |
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[[Datei:Founding Zentrumspartei Ahlen.jpg|mini|Plakette zur Erinnerung an die Gründung der Zentrumspartei (Foto: 2005)]] |
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Die Stadt scheint sich im 13. Jahrhundert rasch entwickelt zu haben. Um 1285 war die Bevölkerung so weit angewachsen, dass man neben der „Alten Pfarre“ (St. Bartholomäus) eine „Neue Pfarre“ (St. Marien) gründete. Hierdurch entstanden ein Alt- und ein Neu[[kirchspiel]]. Diese Entwicklung lässt den Schluss zu, dass Ahlen zu dieser Zeit zu den 18 größten Städten in Westfalen zählte. Das Wachstum der Stadt beruhte bei hoher [[Mortalität|Sterblichkeit]], niedrigerer [[Geburtenziffer|Geburtenquote]] als auf dem Lande und einem zeitweilig hohen Frauenüberschuss vor allem auf der ländlichen [[Migrationssoziologie|Zuwanderung]]. In der Neustadt bildete sich durch diese Zuwanderung eine [[Ackerbürger]]schicht. |
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Die in den ersten Jahrhunderten langsam wachsende Siedlung bildete sich um einen bischöflichen Amtshof. Im Schutze dieser Kirchenburg ließen sich zunächst Handwerker und Händler nieder, um mit den Bauern und Bewohnern des Amtshofes Handel zu treiben. |
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Das Aufblühen der Stadt wurde im 14. Jahrhundert durch die in ganz Europa wütende [[Pest]] gestoppt. Im Bürgerbuch des Jahres 1389 waren nur noch 63 Familien verzeichnet. Erst 1454 enthielt eine Bürgerliste wieder 212 Familien, woraus sich eine Einwohnerzahl von etwa 1300 errechnet. Zu diesem Zeitpunkt existierten in der Stadt vier Stadtviertel, die nach den jeweils benachbarten [[Stadttor]]en benannt waren und etwa gleiche Größen hatten. Die einzelnen Stadtviertel waren für die Verteidigung der Tore und Teile der Stadtmauern verantwortlich und bildeten darüber hinaus Hudegenossenschaften für die [[Hutewald|Hudenutzung]] der gemeinen [[Feldmark|Mark]]. Um 1454 lebten in Ahlen sieben [[Adel]]sfamilien sowie deren Bedienstete auf bischöflichen [[Burgmannshof|Burgmannshöfen]]. |
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In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts begann der Fernhandel in der Stadt, so tauchten die Namen Ahlener Kaufleute beispielsweise im 13. Jh. in den Rechnungen Lübecker Kaufleute auf. In diese Zeit fällt auch die Errichtung einer [[Stadtmauer]] (1271) mit fünf Tortürmen. Die Beseitigung der Stadtbefestigungen begann 1765 und seit 1929 sind die letzten Reste davon verschwunden. |
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1467 wurde auf Anregung der [[Brüder vom gemeinsamen Leben|Fraterherren]] hin an der seither so genannten Klosterstraße das Kloster Maria Rosa gegründet, dessen Schwestern nach der [[Augustinusregel]] lebten.<ref>Paul Röschenbleck: ''Ahlen.'' Weidlich, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-8035-0467-8, S. 12–13.</ref> |
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Die Stadt scheint sich im 13. Jh. rasch entwickelt zu haben. Um [[1285]] war die Bevölkerung soweit angewachsen, dass man neben der "Alten Pfarre" (St. Bartholomäus) eine "Neue Pfarre" (St. Marien) gründete. Hierdurch entstanden ein Alt- und ein Neu[[kirchspiel]]. Diese Entwicklung läßt den Schluss zu, dass Ahlen zu dieser Zeit zu den 18 größten Städten in Westfalen zählte. Das Wachstum der Stadt beruhte bei hoher [[Sterblichkeit]], niedrigerer [[Geburtenquote]] als auf dem Lande und einem zeitweilig hohen Frauenüberschuss vor allem auf der ländlichen Zu[[wanderung]]. In der Neustadt bildete sich durch diese Zuwanderung eine [[Ackerbürger]]schicht. |
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=== Frühe Neuzeit === |
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Das Aufblühen der Stadt wurde im 14 Jh. durch die in ganz Europa wütende [[Pest]] gestoppt. Im Bürgerbuch des Jahres [[1389]] waren nur noch 63 Familien verzeichnet. Erst [[1454]] enthielt eine Bürgerliste wieder 212 Familien, woraus sich eine Einwohnerzahl von etwa 1300 errechnet. Zu diesem Zeitpunkt existierten in der Stadt vier Stadtviertel, die nach den jeweils benachbarten Stadttoren benannt waren und etwa gleiche Größen hatten. |
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Zu Beginn der Neuzeit entbrannte ein Jahrzehnte andauernder Erbstreit um die in und um Ahlen gelegenen, sagenumwobenen Mechelnschen Güter. Die Familie [[Mecheln (Adelsgeschlecht, Ahlen)|von Mecheln]] wird erstmals 1246 mit Konrad von Mecheln erwähnt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts starb mit einem anderen Konrad von Mecheln der letzte derer von Mecheln aus dieser Linie; er hinterließ die Güter seiner Mutter, Gysela von der Sünger, verwitwete von Mecheln, geb. [[Gimpte|von Gimpte]]. Diese verkaufte die Güter, deren Besitzungen und Gerechtigkeiten von Ahlen über [[Vorhelm]] bis nach [[Hoetmar]] und [[Oelde]] reichten, 1491 an Lambert [[Oer (Adelsgeschlecht)|von Oer]] zu [[Burg Kakesbeck|Kakesbeck]]. Es kam zu einem Erbstreit zwischen den Familien von Oer und [[Ascheberg (Adelsgeschlecht)|von Ascheberg]], der erst nach einer blutigen Fehde am 1. Mai 1528 durch einen Vergleich zwischen Berndt von Oer und Gottfried [[Harmen (Adelsgeschlecht)|von Harmen]] zu Horne beendet wurde. Lambert von Oer übertrug die Mechelnschen Güter 1519 seinem Sohn Hermann von Oer zu Bruch. Von diesem Geschlecht zeugt noch heute der Oershof, in dem sich das Heimatmuseum der Stadt befindet. |
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Im selben Zeitraum wurde die Stadt durch drei Pestepidemien (1505, 1551 und 1592) dezimiert. Auch die [[Lepra]] raffte viele Menschen dahin. Im Jahr 1571 sahen sich Bürgermeister und Rat veranlasst, ein besonderes [[Leprosen-Hospital]] zu bauen. Verheerende Stadtbrände (1483, 1668 und 1744) verhinderten ein weiteres Aufblühen der Stadt. Schwer getroffen wurde Ahlen auch im [[Truchsessischer Krieg|Truchsessischen Krieg]], als das Münsterland 1587 zum Kriegsschauplatz wurde.<ref>Paul Röschenbleck: ''Ahlen.'' Weidlich, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-8035-0467-8, S. 16 und 49.</ref> |
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Die einzelnen Stadtviertel waren für die Verteidigung der Tore und Teile der Stadtmauern verantwortlich und bildeten darüber hinaus [[Hudegenossenschaften]] für die [[Hude]]nutzung der gemeinen [[Mark]]. |
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{{Anker|Hexenverfolgung}}Von 1574 bis 1652 sind für die Stadt Ahlen Dokumente zu rund 20 [[Hexenprozess]]en erhalten geblieben.<ref>[http://www.anton-praetorius.de/downloads/namenslisten/Ahlen%20Namensliste.pdf ''Liste der Opfer der Hexenprozesse in Ahlen''] (PDF; 21 kB), abgerufen am 9. Mai 2016.</ref> Die [[Hexenverfolgung]]en begannen 1574 mit dem Tod von vier Frauen. 1615 wurde Peter Kleikamp als [[Werwolf]] angeklagt, gefoltert und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreiswarendorf/ahlen/Als-Zauberer-verfolgt-e59a985f-d4f9-4921-ae02-1cfbd0f969e4-ds |text=Die Glocke: ''Als Zauberer verfolgt''. |wayback=20160510002941}}</ref> 1616 wurde Christian zum Loe, wegen Hexerei angeklagt, im Gefängnis wahnsinnig und starb. Der letzte bekannte Prozess fand 1652 gegen Anna Sadelers statt. Sie wurde gefoltert, enthauptet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. |
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Um 1454 lebten in Ahlen sieben [[Adel]]sfamilien sowie deren Bedienstete auf bischöflichen [[Burgmannshöfe]]n. |
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=== Übergang an Preußen 1815 === |
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Am Beginn der [[Neuzeit]] wurde die Stadt durch drei Pestepidemien ([[1505]], [[1551]], und [[1592]]) dezimiert. Auch die [[Lepra]] raffte viele Menschen dahin. Im Jahre 1571 sahen sich Bürgermeister und Rat veranlaßt, ein besonderes [[Leprosen-Hospital]] zu bauen. Verheerende Stadtbrände ([[1483]], [[1686]] und [[1744]]) verhinderten ein weiteres Aufblühen der Stadt. Bei der ersten Erfassung des Bevölkerungsstandes durch die preußische Verwaltung im Jahre [[1803]] wurden 1.854 Personen registriert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Stadtbefestigungen auf Grund der veränderten Kriegsmethoden bereits wirkungslos und teilweise beseitigt. |
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Bei der ersten Erfassung des Bevölkerungsstandes durch die preußische Verwaltung im Jahr 1803 wurden 1.854 Personen registriert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Stadtbefestigungen aufgrund der veränderten Kriegsmethoden bereits wirkungslos und teilweise beseitigt. |
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1803 fiel die Stadt mit dem [[Hochstift Münster]] erstmals an [[Preußen]]. Mit dem endgültigen Übergang an Preußen 1815 setzte für sie eine neue Entwicklung ein, die zu einem raschen Bevölkerungswachstum führte. Aus der [[Ackerbürgerstadt]], in der 1871 nur 3.535 Menschen wohnten, war bis 1964 eine mittelgroße [[Industriestadt]] mit 44.203 Einwohnern geworden. Hierzu trugen mehrere technisch-wirtschaftliche Entwicklungen bei, die für die Stadt von besonderer Bedeutung waren: |
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In den Jahren 1846/1847 wurde die [[Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft|Cöln-Mindener Eisenbahn]] durch Ahlen gebaut. Hierdurch erhielt die Stadt gegenüber anderen Städten ihrer Umgebung einen erheblichen Standort- und [[Räumliche Mobilität|Mobilitäts]]­vorteil. Auch der Bau der Eisenbahn selbst trug durch die vielen zugewanderten Eisenbahnarbeiter, vor allem aus dem südlichen Westfalen und der [[Eifel]], vorübergehend zu einer Belebung der Stadt bei; belegt sind infolgedessen aber auch soziale Konflikte. Nach der Fertigstellung der Eisenbahnstrecke blieben nur wenige zugewanderte Arbeiter in der Stadt, unter ihnen auffallend viele aus dem [[Ravensberger Land]]. Der [[Synagogenbezirk Ahlen]] entstand 1847. |
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=== Erste Industrialisierung === |
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Im Jahre [[1803]] viel die Stadt erstmalig mit dem [[Fürstbistum Münster]] an [[Preußen]]. Mit dem endgültigen Übergang an Preußen im Jahre [[1816]] setzte für die Stadt eine neue Entwicklung ein, die zu einem raschen Bevölkerungswachstum führte. Aus der [[Ackerbürgerstadt]], in der im Jahre [[1871]] nur 3.535 Menschen wohnten, war bis zum Jahr [[1964]] eine mittelgroße [[Industriestadt]] mit 44.203 Einwohnern geworden. Hierzu trugen mehrere technisch-wirtschaftliche Entwicklungen bei, die für die Stadt von besonderer Bedeutung waren: |
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Die erste [[Industrialisierung]]s­phase setzte mit dem [[Strontianit]]­bergbau um 1880 und der Begründung der metallverarbeitenden Industrie ([[Klempner|Blechschmiede]] und [[Verzinnen|Verzinnerei]] der Gebrüder Kerkmann, 1863) ein. Vor allem der Strontianitbergbau, der jedoch lediglich etwa zehn Jahre blühte, bescherte den Ahlenern eine äußerst bewegte Zeit, die „Strunz“-Zeit. Die zahlreichen Arbeiter (ca. 650), die der Bergbau nach Ahlen gelockt hatte, kehrten überwiegend in ihre [[Heimat]] – auch hier wieder viele in die [[Eifel]] – zurück oder fanden in der aufblühenden metallverarbeitenden Industrie Arbeit. |
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Durch die Anwerbung tüchtiger Fachkräfte aus dem [[Rheinland]], aus [[Sachsen]], dem [[Vogtland]], [[Thüringen]], dem [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]], [[Böhmen]], [[Schlesien]], der [[Oberpfalz]], [[Franken (Region)|Franken]] und [[Oberbayern]] gelang es der metallverarbeitenden Industrie, sich auf die Herstellung emaillierter Geschirre zu spezialisieren und so eine Stanz- und [[Emaille]]industrie aufzubauen, die schließlich den Ruf der Stadt bestimmte. Im Jahr 1892 waren es bereits fünf Werke und 1968 bereits 20 Werke. Die Arbeit in diesen „Pöttkesfabriken“ wurde überwiegend von Arbeitern aus der zugewanderten [[Landbevölkerung]] verrichtet. Neben der Emailleindustrie etablierten sich aber auch Maschinen- und [[Werkzeug]]­fabriken, [[Schuh]]­fabriken und holzverarbeitende Betriebe. Aufgrund der aus verschiedenen Wanderungswellen entstandenen Beziehungen zur Eifel entwickelte sich ein reger Handel mit Emaillegeschirren aus den Ahlener Werken, der von ehemaligen Wanderarbeitern aus der Eifel getragen wurde. |
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1904 erhielt die „Neue Pfarre“ einen neuen Kirchenbau im neugotischen Stil. Die Marienkirche ist noch heute die größte Kirche in Ahlen und mit ihrem fast 75 m hohen Westturm ein Wahrzeichen der Stadt. Historisch bedeutend sind das romanische Südportal sowie der Taufbrunnen und das Pestkreuz aus dem Kloster Maria Rose. |
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In den Jahren [[1846]]/[[1847]] wurde die Köln-Mindener - [[Eisenbahn]] durch Ahlen gebaut. Hierdurch erhielt die Stadt gegenüber anderen Städten ihrer Umgebung einen erheblichen Standort- und [[Mobilität]]svorteil. Auch der Bau der Eisenbahn selbst trug vorübergehend durch eine Vielzahl zugewanderter Eisenbahnarbeiter - vor allem aus dem südlichen [[Westfalen]] und der [[Eifel]] zu einer Belebung der Stadt bei. Es sind jedoch auch soziale Konflikte belegt, die durch die fremden Arbeiter ausgelöst wurden. Nach dem Abschluss des Eisenbahnbaus blieb nur eine geringe Zahl der zugewanderten Arbeiter in der Stadt, unter ihnen auffallend viele aus dem [[Ravensberger Land]]. |
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=== Zweite Industrialisierung === |
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Die erste [[Industrialisierung]]sphase setzte mit dem [[Strontianit]]bergbau um [[1880]] und der Begründung der metallverarbeitenden Industrie ([[Blechschmiede]] und [[Verzinnerei]] der Gebrüder Kerkmann, [[1863]]) ein. Vor allem der Strontianitbergbau, der jedoch lediglich etwa 10 Jahre blühte, hatte den Ahlenern eine äußerst bewegte Zeit beschert, die "Strunz"-Zeit. Die zahlreichen Arbeiter (ca. 650), die der Bergbau nach Ahlen gelockt hatte, kehrten überwiegend in ihre [[Heimat]] - auch hier wieder viele in die [[Eifel]] - zurück oder fanden in der aufblühenden metallverarbeitenden Industrie Arbeit. |
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Die zweite Industrialisierungsphase begann mit der Erschließung der Kohlevorkommen am östlichen Rand des [[Ruhrgebiet]]s durch die „Bergwerksgesellschaft Westfalen“ und war für die Entwicklung der Stadt von prägender Bedeutung. Der Grunderwerb für die erforderlichen Flächen wurde im Jahr 1907 getätigt. |
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[[Datei:Old town hall ahlen.jpg|mini|Altes Rathaus, heute Volkshochschule (Foto: 2005)]] |
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[[Datei:Bergmann Sidney-Hinds-Park 1.jpg|mini|hochkant|Statue eines Bergmanns (Foto: 2012)]] |
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[[Datei:moulding press ahlen.jpg|mini|hochkant|„Pöttkespresse“ in der Nähe des Bahnhofs, Formpresse zur Herstellung von Töpfen (Foto: 2005)]] |
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[[Datei:Wasserturm 1.jpg|mini|hochkant|Wasserturm (Foto: 2005)]] |
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[[Datei:Gedenksteele Ahlen 1.jpg|mini|hochkant|Ahlener Gedenkstele zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust im Dritten Reich (Foto: 2005)]] |
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Nachdem 1909 die Zechenbahn fertiggestellt war, begannen die eigentlichen [[Teufe|Abteufarbeiten]] für eine Doppel[[schachtanlage]], die 1913 beendet wurden. Gleichzeitig wurden [[Werkssiedlung]]en wie die denkmalgeschützte [[Zechensiedlung Neustadt]], (auch „Kolonie“ oder „Zechensiedlung“ genannt) für die zugewanderten Arbeiter gebaut. Allein in den Jahren 1912 und 1913 verzeichnete die Stadt einen [[Wanderungsbilanz|Wanderungsgewinn]] von knapp 5000 Personen. Die [[Belegschaft]] der [[Zeche Westfalen]] bestand aus ca. 1200 Beschäftigten. Ihre Herkunft war sehr breit gestreut; zu 36 % stammten sie aus [[Westdeutschland]] mit dem Schwerpunkt Westfalen, zu 31 % aus [[Ostdeutschland]] und zu 19 % aus dem Ausland. Nur ein geringer Teil stammte aus Nord-, Mittel- und Süddeutschland; zu den Hauptherkunftsgebieten gehörte die [[Provinz Posen]].<ref>Alois Mayr: ''Ahlen in Westfalen.'' Schöningh Verlag, Paderborn 1968, S. 36.</ref> |
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Durch die Anwerbung tüchtiger Fachkräfte aus dem [[Rheinland]], aus [[Sachsen]], dem [[Vogtland]], [[Thüringen]], dem [[Harz]], [[Böhmen]], [[Schlesien]], der [[Oberpfalz]], [[Franken]] und [[Oberbayern]] war es der metallverarbeitenden Industrie gelungen, sich auf die Herstellung emaillierter Geschirre zu spezialisieren und so eine Stanz- und [[Emaille]]industrie aufzubauen, die schließlich den Ruf der Stadt bestimmte. Im Jahr [[1892]] waren es bereits fünf Werke und [[1968]] bereits 20 Werke. Die Arbeit in diesen "Pöttkesfabriken" wurde überwiegend von Arbeitern aus der zugewanderten [[Landbevölkerung]] getan. Neben der Emailleindustrie etablierten sich aber auch Maschinen- und [[Werkzeug]]fabriken, [[Schuhfabrik]]en und holzverarbeitende Werke. |
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Unter den Ausländern fanden sich vor allem [[Polen (Ethnie)|Polen]], [[Tschechen]], [[Slowenen]], [[Kroaten]], [[Magyaren|Ungarn]], [[Italien]]er und [[Niederländer]]. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] wurden darüber hinaus auch 410 Kriegsgefangene im Bergbau eingesetzt. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Zeche zu einem wirtschaftlichen Magneten für die Stadt; verschiedene Erweiterungen ihres Betriebes hatten weitere Zuwanderungen zur Folge. In den Jahren 1936 und 1937 wurde ein dritter Schacht in [[Dolberg (Ahlen)|Dolberg]] errichtet. Der Wanderungsgewinn führte bis 1939 zur Ansiedlung von insgesamt 8298 Personen aus allen Teilen Deutschlands und 21 anderen Ländern. Unter ihnen entwickelte insbesondere die starke Gruppe der Polen ein kulturelles Eigenleben. |
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Auf Grund der verschiedenen Wanderungswellen entstandenen Beziehungen zur Eifel entwickelte sich ein reger Handel mit Emaillegeschirren aus den Ahlener Werken, der von ehemaligen Wanderarbeitern aus der Eifel getragen wurde. |
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Die raschen und tiefgreifenden Veränderungen der [[Bevölkerungsstruktur]] beeinflussten das politische Leben der Stadt. In dem bis zum Beginn der „Steinkohlenära“ als „schwarz“ bezeichneten Ahlen, wo 1870 eine wichtige Gründungsversammlung der Deutschen [[Zentrumspartei]] stattgefunden hatte, erhielten bei der [[Kommunalwahl]] 1919 die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|Sozialdemokraten]] ein Drittel aller Wählerstimmen. Als Folge der Zersplitterung der bürgerlichen Parteien und nach der Entstehung der kommunistischen Partei verlor die [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei]] – aber auch die Sozialdemokraten – rasch an Einfluss. 1921 übernahm der als Bergarbeiter auf der Ahlener Zeche tätige und in der politischen Arbeit erprobte [[Max Reimann]] die Leitung der örtlichen [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]. Aufgrund der schlechten sozialen Lage der Bergleute kam es in dieser Zeit häufig zu [[Streik]]s und [[Demonstration]]en. Dies blieb auch für die politischen Kräfteverhältnisse in der Stadt nicht ohne Folgen. 1929 rückten die [[Kommunisten]] in der [[Stadtverordnetenversammlung]] mit 24,4 % der Stimmen auf den ersten Platz vor. |
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Die zweite [[Industrialisierung]]sphase begann mit der [[Erschließung]] der Kohlevorkommen am östlichen Rand des [[Kohlerevier]]s durch die "Bergwerksgesellschaft Westfalen" und war für die Entwicklung der Stadt von prägender Bedeutung. Der Grunderwerb für die erforderlichen Flächen wurde im Jahr 1907 getätigt. |
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=== Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg === |
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Nachdem im Jahr [[1909]] die Zechenbahn fertiggestellt war, begannen die eigentlichen [[Abteuf]]arbeiten für eine Doppel[[schachtanlage]], die 1913 fertiggestellt war. Gleichzeitig erfolgte der Bau von [[Werkssiedlung]]en für die zugewanderten Arbeiter. Allein in den Jahren [[1912]] und [[1913]] verzeichnete die Stadt einen [[Wanderungsgewinn]] von knapp 5.000 Personen. Die [[Belegschaft]] der [[Zeche]] bestand aus ca. 1.200 Beschäftigten. Ihre Herkunft war sehr breit gestreut: zu 36% stammten sie aus [[Westdeutschland]] mit dem Schwerpunkt Westfalen, zu 31% aus [[Ostdeutschland]] und zu 19% aus dem Ausland. Nur ein geringer Teil stammte aus Nord-, Mittel- und Süddeutschland. Unter den Ausländern fanden sich vor allem [[Polen]], [[Tschechen]], [[Slowenen]], [[Kroaten]], [[Ungarn]], [[Italiener]], und [[Holländer]]. Während des ersten Weltkrieges wurden darüber hinaus auch 410 Kriegsgefangene im Bergbau eingesetzt. |
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Für die [[Zeit des Nationalsozialismus]] soll die Inschrift auf der Gedenk[[stele]] am Platz der ehemaligen jüdischen Schule ein markantes Zeugnis ablegen. Diese lautet: |
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{{Zitat |
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|Text=Der nationalsozialistische Rassenwahn führte zu jener Nacht vom 9. zum 10. November 1938, die von den Nationalsozialisten „[[Reichskristallnacht]]“ genannt wurde.}} In dieser Nacht wurde die [[Synagoge (Ahlen)|Synagoge]] in Ahlen von Nationalsozialisten geschändet und in Brand gesteckt. Menschen wurden geschlagen, ihre Wohnungen zerstört, ihre Geschäfte zertrümmert. Der Jude Siegmund Spiegel (62 J.) wurde in dieser Nacht auf der Wilhelmstraße ermordet; er wurde von den Nazi-Schergen zu Tode gehetzt. Eine Gedenktafel in Höhe des Heimatmuseums an der Wilhelmstraße 14 erinnert an dieses Verbrechen. Der Platz vor dem Heimatmuseum wurde nach Siegmund Spiegel benannt. |
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Nach der [[Novemberpogrome 1938|Pogromnacht im November 1938]] meldeten viele Bürgermeister in Deutschland ihre Stadt als „judenfrei“; aber erst ein Jahr später, am 14. November 1939, teilte in der „Sitzung der Ratsherren der Stadt Ahlen“ der Verhandlungsführer – den Vorsitz hatte Erster Beigeordneter Heinert – unter „Punkt 3: Judenfrage“ mit, „dass die Juden nunmehr Ahlen verlassen hätten, bis auf die beiden Jüdinnen Frau U… und Frau N…“. |
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In den folgenden Jahrzehnten wurde die Zeche zu einem wirtschaftlichen Magneten für die Stadt und zog durch verschiedene Erweiterungen ihres Betriebes weitere Zuwanderungen nach sich. In den Jahren [[1936]] und [[1937]] wurde ein dritter Schacht in [[Dolberg]] errichtet. Der Wanderungsgewinn hatte bis zum Jahr 1939 zur Ansiedlung von insgesamt 8.298 Personen aus allen deutschen [[Landsmannschaft]]en und 21 [[Nation]]en geführt. Unter ihnen entwickelte insbesondere die starke Gruppe der Polen ein kulturelles Eigenleben. |
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In seiner Veröffentlichung ''„Der Weg nach Auschwitz begann auch in Ahlen“ – Vergessene Spuren der jüdischen Gemeinde einer westfälischen Stadt'' stellt der Autor H.-W. Gummersbach fest: „Noch im September 1944 wird die letzte Jüdin in Ahlen verhaftet“ und ergänzt: „Dieser Brief erzählt den Leidensweg einer Ahlener Jüdin, die mit einem Ahlener Arzt verheiratet war. Sie hatte Ahlen nicht nach der Anweisung der Stadtführung im November 1939 verlassen, sondern war bei ihrer Familie geblieben. Grete U. wurde schließlich im September 1944 verhaftet und konnte sich nur durch eine abenteuerliche Flucht vor der Deportation retten.“ Einige Menschen entkamen den Verfolgungen, wenige überlebten den Holocaust, die meisten wurden Opfer des [[Völkermord]]es. |
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Die raschen und tiefgreifenden Veränderungen der [[Bevölkerungsstruktur]] beeinflußten vor allem das politische Leben der Stadt. Das bis zum Beginn der "Steinkohlenära" als "schwarz" bezeichnete Ahlen, wo [[1870]] eine wichtige Gründungsversammlung der Deutschen [[Zentrumspartei]] stattgefunden hatte, stand seit der [[Kommunalwahl]] [[1919]] den auf 1/3 aller Wählerstimmen angewachsenen [[Sozialdemokraten]] gegenüber. Als Folge der Zersplitterung der bürgerlichen Parteien und nach der Entstehung der [[kommunistischen Partei]] verloren die [[Zentrumspartei]] - aber auch die [[Sozialdemokraten]] - rasch an Einfluß. Seit [[1920]] war der in der politischen Arbeit erprobte [[Max Reimann]] als Bergarbeiter auf der Ahlener Zeche tätig und dieser übernahm [[1921]] die Leitung der örtlichen [[KPD]]. Es kam in dieser Zeit zu häufigen [[Streik]]s und [[Demonstration]]en, die aus der schlechten [[sozial]]en Lage der Bergleute resultierten. Das blieb auch für die politischen Kräfteverhältnisse in der Stadt nicht ohne Folgen: Im Jahr [[1929]] rückten die [[Kommunisten]] in der [[Stadtverordnetenversammlung]] mit 24,4% der Stimmen auf den ersten Platz vor. Aus dieser Zeit ist der Ausspruch überliefert: "Wenn es in Ahlen und [[Hamborn]] ruhig ist, ist es in ganz Deutschland ruhig". |
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Im Kriegsjahr 1943 wurde Ahlen in eine [[Lazarett]]stadt verwandelt |
Im Kriegsjahr 1943 wurde Ahlen in eine [[Lazarett]]<nowiki />stadt verwandelt; bei Kriegsende war es mit 4.000 Verwundeten in 1.188 Betten und 280 Notbetten belegt. Das größte Lazarett befand sich im Gebäude des Klosters St. Michael, heute das [[Gymnasium St. Michael (Ahlen)|bischöfliche Gymnasium]] der Stadt, das bereits ab 1942 zum Lazarett umfunktioniert worden war. Mit Zunahme des Luftkrieges suchten viele Ausgebombte Schutz in unzerstörten Kleinstädten und Landgemeinden. Ahlen wurde im Rahmen dieser Hilfe Patenstadt für [[Gelsenkirchen]] und [[Aachen]]. Am 9. September 1944 zogen insgesamt 1.461 [[Evakuierung|Evakuierte]] in Großtransporten in die Stadt ein. Doch Ahlen hatte selbst Verluste durch den Krieg zu beklagen: Durch 45 [[Luftangriffe]] seit Juni 1940 kamen in der Stadt nahezu 300 Menschen um. Der schlimmste Luftangriff ereignete sich am 23. März 1944, als rund 1.000 Bomben auf das Gelände der Zeche und die angrenzende Wohnsiedlung der Zechenarbeiter abgeworfen wurden. Bei dem Angriff kamen 193 Menschen ums Leben, 250 weitere wurden verletzt und etwa 600 verloren ihre Wohnung. Ungefähr 5 % der Stadtfläche waren bei Kriegsende zerstört, wobei das Gebiet der Bergarbeiterkolonie am häufigsten Ziel der Angriffe wurde. 1.200 Ahlener fielen im Zweiten Weltkrieg an den verschiedenen Kriegsfronten, 295 starben bei Luftangriffen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ahlen.de/tourismus-freizeit-sport/ueber-ahlen/stadtgeschichte/1936-bis-1946/ |text=Ahlen 1936 bis 1946 |wayback=20120123233937}}</ref> |
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Der Oberfeldarzt Paul Rosenbaum übergab das als erste Stadt Deutschlands zur [[Offene Stadt|offenen Stadt]] erklärte Ahlen am 31. März 1945 kampflos an amerikanische Truppen der 2. US-Panzerdivision unter Brigadegeneral [[Sidney Hinds]] (1900–1991). Zuvor waren Angehörige des [[Volkssturm]]s, die um Ahlen herum bereits Verteidigungsgräben ausgehoben hatten, aus der Stadt gewiesen und Panzersperren geschleift worden. Zum Dank für diesen mutigen Einsatz, durch den weitere Zerstörungen verhindert wurden, wurde ein zentraler Platz nach Paul Rosenbaum benannt. |
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Durch den |
Durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] sank die Stammbelegschaft der Zeche um 27 %, während die Gesamtbelegschaft jedoch um 36 % stieg. Grund hierfür war der Austausch deutscher Bergleute, die zum Militärdienst eingezogen wurden, gegen [[Kriegsgefangene]] und Zivilverschleppte (siehe [[Verschleppung]]), die in Ausländerlagern am Stadtrand untergebracht waren. Bei Kriegsende lebten in Ahlen 5971 [[Fremdarbeiter]] in 26 Lagern. Bis zur Rückführung der [[Zwangsarbeiter]] und Gefangenen im Herbst 1945 kam es zu zahlreichen Racheakten an der Zivilbevölkerung. Andererseits veranlassten ehemalige Zwangsarbeiter aber auch, dass ein Topffabrikant der Stadt nicht länger von den Besatzern zur Zwangsarbeit herangezogen wurde, weil dieser die in seiner Fabrik tätigen Zwangsarbeiter stets mit (streng verbotenen) Lebensmittelsonderrationen versorgt hatte. |
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=== Nach dem Zweiten Weltkrieg === |
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Im Winter 1946/47 tagte der Zonenausschuss der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] für die britische Zone im Ahlener Kloster St. Michael (heute Bischöfliches Gymnasium) zur Beratung der programmatischen Ausrichtung der Partei. Damit in Verbindung standen wichtige personelle Weichenstellungen für die Bildung einer neuen politischen [[Elite]] in Deutschland ([[Konrad Adenauer]] – [[Jakob Kaiser]]). Es war wohl mehr Zufall als bewusste Anknüpfung an politische Traditionen in der Stadt ([[Zentrumspartei]]), dass es gerade die Stadt Ahlen war, mit deren Namen dieses Programm verknüpft ist. Dennoch ist das Tagungsgebäude selbst sicher nicht ohne Anspielung auf den Inhalt des Programms zu deuten. |
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[[Datei:St. Michael Ahlen.nnw.jpg|mini|[[Gymnasium St. Michael (Ahlen)|Bischöfliches Gymnasium St. Michael]] (Foto: 2014)]] |
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In seiner Tagung vom 1. bis 3. Februar 1947 in Ahlen erließ der Zonenausschuss folgende programmatische Erklärung (Einleitung): |
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{{Zitat |
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|Text=Das kapitalistische [[Wirtschaftssystem]] ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine [[gemeinwirtschaft]]liche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und [[Sozialverfassung]] erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren [[Frieden]] sichert.}} |
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Am 3. Februar 1997 wurde die Bedeutung des [[Ahlener Programm]]s für die heutige CDU mit dem Abstand von 50 Jahren in einer Feier am Entstehungsort durch den damaligen CDU-Generalsekretär [[Peter Hintze]] wie folgt gewürdigt (Auszug): |
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Vor dem Zweiten Weltkrieg bekam die [[KPD]] in Ahlen an die 30 % der Wählerstimmen. |
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{{Zitat |
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|Text=Es fällt schwer, sich die ersten Februartage des Jahres 1947 zu vergegenwärtigen, als die Männer des CDU-Zonenausschusses der [[Besatzungszone|britischen Zone]] nach Ahlen reisten. Es war ein Katastrophenwinter, der [[Rhein]] war auf 40 Kilometer mit einer Eisdecke überzogen. die Lebensmittelversorgung war in eine extrem kritische Situation geraten. Die Menschen froren und hungerten. Im [[Ruhrgebiet]] sanken die täglichen [[Lebensmittelration]]en auf 700 bis 800 [[Kalorien]] [sic.]<!-- Kilokalorien wäre korrekt -->. St. Michael in Ahlen war nicht zuletzt deswegen als Tagungsort ausgewählt worden, weil hier die Tagungsräume – wenn auch unter Mühen – beheizt werden konnten und eine Verpflegung der Tagungsteilnehmer möglich war. Die [[Ordensschwester|Schwestern]] von St. Michael wendeten all ihre [[Organisation]]skunst auf, um der Tagung eine Grundlage zu geben. In der materiellen und moralischen [[Deutschland 1945–1949|Trümmerlandschaft]], die die [[Zeit des Nationalsozialismus|Nazidiktatur]] hinterlassen hatte, machten sich Frauen und Männer ans Werk, eine neue freiheitliche Ordnung zu begründen, die sie aus dem christlichen Verständnis vom Menschen heraus entwickelten. Im ersten Programm der CDU in der britischen Zone, dem [[Neheim-Hüstener Programm|Programm von Neheim-Hüsten]] vom 1. März 1946 ist dieser Gedanke in aller Klarheit formuliert: Die christliche [[Weltauffassung]] allein gewährleistet [[Recht]], Ordnung und [[Menschenwürde]] und [[Freiheit der Person]] und damit eine wahre [[Demokratie]], die sich nicht auf die Form des [[Staat]]es beschränken darf, sondern das Leben des Einzelnen wie das des [[Volk]]es und der Völker tragen und durchdringen soll. Die [[Ideengeschichte|Ideengeschichtliche]] Bedeutung des Ahlener Programms liegt in der Formulierung einer [[Wirtschaftsordnung]], die jenseits von [[Kapitalismus]] und [[Sozialismus]] einen [[Dritter Weg|dritten Weg]] suchte. Die moralische Bedeutung des Ahlener Programms liegt in der bis auf den heutigen Tag gültigen Feststellung, dass die [[Würde]] des Menschen sich auch im [[Wirtschaftsleben]] widerspiegeln muss. Der Leitsatz des Ahlener Programms ist daher von ungebrochener Aktualität: Die [[Wirtschaft]] hat der Entfaltung der schaffenden Kräfte des [[Mensch]]en und der [[Gemeinschaft]] zu dienen.}} |
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Das Leben in der Stadt war jedoch von anderen Ereignissen bestimmt: Vom 5. November 1945 bis 15. August 1946 war Ahlen Auffang- und Durchgangslager für den damaligen Kreis Beckum. In dieser Zeit erreichten 70 Flüchtlingstransporte die Stadt. Bis 1950 nahm die Stadt in mehreren großen Schüben ca. 4000 Heimatvertriebene auf, besonders Schlesier und Ostpreußen. Die Zuwanderung der Flüchtlinge wurde neben der Zeche der wichtigste Faktor für den inneren und äußeren Strukturwandel. Die vorhandenen Industriebetriebe konnten ihre Belegschaften stark vermehren und es entstanden aus der Initiative der Flüchtlinge neue Betriebe, die vorhandene Nischen im Wirtschaftsbesatz nutzten. |
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[[1946]] beschloss die [[CDU]] hier ihr berühmtes [[Ahlener Programm]], das relativ sozialdemokratisch ausgelegt war. |
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Mit der Verbesserung der Wirtschaftslage Ende der 1950er Jahre kam es auch zu umfangreichen Bautätigkeiten. Im Süden der Stadt entstand ein ausgedehntes „Ostdeutsches Viertel“, in dem die Straßennamen auf die Herkunft der Bewohner deuten. Die Bautätigkeit wurde durch die Abteufarbeiten an Schacht V der Zeche Westfalen (1953–1956), den Bau der [[Westfalen-Kaserne]] (1958–1961) und die Errichtung kommunaler und kirchlicher Gebäude (städtisches Gymnasium, Hallenbad, Christuskirche, Pauluskirche) mitgeprägt. |
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Das deutsche [[Wirtschaftswunder]] führte auch in Ahlen zu einem Überangebot von Arbeitsplätzen. Durch die Vermittlung staatlicher Institutionen und durch eigene Initiativen der Wirtschaft kamen zwischen 1960 und 1965 insgesamt ca. 1.000 „[[Gastarbeiter]]“ nach Ahlen. Die Einwohnerzahl war so von 1945 (29.322) bis 1964 auf 44.203 gestiegen. |
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Durch die [[Eingemeindung]] des Amtes Ahlen wurde 1969 die Einwohnerzahl von 50.000 überschritten. |
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=== 21. Jahrhundert === |
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Ahlen ist durch die Zeche Westfalen bekannt, die dort [[2000]] stillgelegt wurde. |
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Der Ahlener Fußballverein LR Ahlen, der 1996 aus der Fusion zweier kleiner Vereine entstand, spielte von 2000 bis 2006 in der [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]]. |
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Ahlen war die erste Stadt in Deutschland, die damals für "Judenfrei" erklärt wurde. |
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Nach dem Abstieg wurde im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 31. Mai 2006 der Verein – wegen des Rückzugs des Hauptsponsors – in [[Rot Weiss Ahlen]] umbenannt. |
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1999 schafften die Handballer der [[Ahlener SG]] den Aufstieg in die [[2. Handball-Bundesliga|2. Bundesliga]], in der Saison 2005/06 belegten die Handballer den 2. Tabellenplatz, in der Relegation zur 1. Bundesliga scheiterten sie. |
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Ahlen ist durch die [[Zeche Westfalen]] bekannt, die 2000 stillgelegt wurde. |
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== Partnerschaften == |
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2024 feiert die Stadt das 800-jährige Stadtjubiläum.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ahlen.de/rathaus-und-politik/ueber-ahlen/ahlen800-das-stadtjubilaeum/grusswort-des-buergermeisters-und-glueckwuensche |titel=Bürgermeister Dr. Alexander Berger |sprache=de |abruf=2024-07-20}}</ref> |
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* Bezirk [[Tempelhof-Schöneberg]], [[Berlin]], [[Deutschland]] |
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* Stadt [[Teltow]], [[Brandenburg]], [[Deutschland]] |
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* Differdingen, [[Luxemburg]] |
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* Gemeinde [[Penzberg]], [[Bayern]], [[Deutschland]] |
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=== Eingemeindungen === |
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== Söhne und Töchter der Stadt == |
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Die Gemeinden des Amtes Ahlen (Altahlen, Dolberg und Neuahlen) wurden am 1. Juli 1969 eingemeindet.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Bünermann |Titel=Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen |Verlag=Deutscher Gemeindeverlag |Ort=Köln |Datum=1970 |Seiten=95}}</ref> Am 1. Januar 1975 kam Vorhelm (mit Tönnishäuschen) hinzu.<ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=312}}</ref> |
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=== Bevölkerungsentwicklung === |
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*[[Caspar von Geismar]] (1783–1814), Ehrenbürger von Weimar und Ahlen, rettete die Stadt Weimar vor Zerstörung und Plünderung durch die abziehenden Truppen Napoleons. |
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{{Manueller Rahmen |
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*[[Augustin Wibbelt]] (1862–1947), niederdt.Schriftsteller, geb. in Vorhelm. |
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| align = right |
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*[[Alexander Klaws]] (* 1983 in Ahlen), deutscher Schlagersänger |
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| width = 400 |
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*[[Nova Meierhenrich]] (* 1973 in Ahlen), Moderatorin und Schauspielerin |
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| link = :c:File:Einwohnerentwicklung von Ahlen.svg#Daten |
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| content = [[Datei:Einwohnerentwicklung von Ahlen.svg|400px]] [[Datei:Einwohnerentwicklung von Ahlen - ab 1871.svg|400px]] |
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| caption = Einwohnerentwicklung von Ahlen nach den Daten der nebenstehenden Tabelle; oben von 1214 bis 2017, unten ein Ausschnitt ab 1871 |
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}} |
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Ahlen ist die bevölkerungsreichste Stadt im Kreis Warendorf. |
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{| style="text-align:center; margin:0em; border-spacing:0;" class="toptextcells" |
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| |
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{| class="wikitable" |
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! Jahr !! Einwohner |
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|- |
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| 1214 || {{0}}1.200 |
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|- |
|||
| 1400 || {{0}}1.300 |
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|- |
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| 1803 || {{0}}2.000 |
|||
|- |
|||
| 1840 || {{0}}2.400 |
|||
|- |
|||
| 1850 || {{0}}3.000 |
|||
|- |
|||
| 1871 || {{0}}3.500 |
|||
|- |
|||
| 1885 || {{0}}4.700 |
|||
|- |
|||
| 1900 || {{0}}6.500 |
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|- |
|||
| 1905 || {{0}}8.100 |
|||
|- |
|||
| 1910 || 10.700 |
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|- |
|||
| 1913 || 15.200 |
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|} |
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{| class="wikitable" |
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|- |
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! Jahr !! Einwohner |
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|- |
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| 1914 || 17.835 |
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|- |
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| 1933 || 25.000 |
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|- |
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| 1938 || 26.000 |
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|- |
|||
| 1944 || 29.200 |
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|- |
|||
| 1961 || 40.485 |
|||
|- |
|||
| 1964 || 44.200 |
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|- |
|||
| 1969 || 50.864 |
|||
|- |
|||
| 1970 || 49.716 |
|||
|- |
|||
| 1974 || 51.148 |
|||
|- |
|||
| 1975 || 54.889 |
|||
|- |
|||
| 1980 || 54.000 |
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|} |
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| |
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{| class="wikitable" |
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|- |
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! Jahr !! Einwohner |
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|- |
|||
| 1985 || 52.400 |
|||
|- |
|||
| 1988 || 52.700 |
|||
|- |
|||
| 1992 || 54.696 |
|||
|- |
|||
| 2010 || 53.414 |
|||
|- |
|||
| 2012 || 51.877 |
|||
|- |
|||
| 2016 || 52.905 |
|||
|- |
|||
| 2017 || 52.530 |
|||
|- |
|||
| 2018 || 53.500 |
|||
|- |
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| 2022 || 53.348 |
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|} |
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|} |
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== Politik == |
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=== Stadtrat === |
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Der Ahlener Stadtrat wurde zuletzt am 13. September 2020 gewählt. Wahlbeteiligung: 47,29 %. |
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{| class="wikitable" style="width:300px; text-align:center;" |
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|- |
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! rowspan="2"| Partei |
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! colspan="3"|Stimmenanteil in % |
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! colspan="3"|Sitze |
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|- |
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!2020<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlen.citeq.de/20200913/05570004/html5/Ratswahl_NRW_26_Gemeinde_Stadt_Ahlen.html |titel=Ratswahl – Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Ahlen – Gesamtergebnis |abruf=2020-10-06}}</ref> |
|||
!2014<ref>[http://www.wahlergebnisse.nrw.de/kommunalwahlen/2014/aktuell/c570004kw1400.html Landeswahlleiter: Kommunalwahlen 2014]</ref> |
|||
!2009<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ahlen.de/rathaus-politik/politik/wahlen |text=Wahlergebnis auf der Website der Stadt |wayback=20150402122958}}</ref> |
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!2020 |
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!2014 |
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!2009 |
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|- |
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|style="text-align:left;"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] |
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| 40,39 || 36,75 || 39,71 || 18|| 16 || 17 |
|||
|- |
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|style="text-align:left;"| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] |
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|28,67 || 34,64 || 31,46 || 13 || 15 || 14 |
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|- |
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|style="text-align:left;"| [[Wählergruppe|FWG]]<sup>1</sup> |
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| {{0}}5,25 || {{0}}7,21 || 10,18 || {{0}}2 || {{0}}3 || {{0}}4 |
|||
|- |
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|style="text-align:left;"| [[Freie Demokratische Partei|FDP]] |
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| {{0}}4,10 || {{0}}4,38 || {{0}}6,33 || {{0}}2 || {{0}}2 || {{0}}3 |
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|- |
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|style="text-align:left;"| [[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]] |
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| {{0}}8,70 || {{0}}5,88 || {{0}}6,05 || {{0}}4 || {{0}}3 || {{0}}3 |
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|- |
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|style="text-align:left;"| [[Die Linke|LINKE]] |
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| {{0}}3,30 || {{0}}4,80 || {{0}}5,01 || {{0}}1 || {{0}}2 || {{0}}2 |
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|- |
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|style="text-align:left;"| [[Wählergruppe|BMA]]<sup>2</sup> |
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| {{0}}6,37 || {{0}}6,34 || {{0}}− || {{0}}3 || {{0}}3 || {{0}}− |
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|- |
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|style="text-align:left;"| Rathausfreunde |
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| {{0}}3,22 || {{0}}− || {{0}}− || {{0}}1 || {{0}}− || {{0}}− |
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|} |
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<sup>1</sup> Freie WählerGemeinschaft Ahlen e. V. <sup>2</sup> Bürgerliche Mitte Ahlen |
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=== Wappen === |
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[[Blasonierung]]: „In Rot ein golden gekrönter, einwärts gekrümmter, siebenfach geflügelter silberner Aal. Über dem Wappenschild eine dreitürmige Mauerkrone mit Tor.“ |
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Das älteste Siegel zeigt den frömmelnden Aal im Stadttor, darüber den heiligen [[Bartholomäus (Apostel)|Bartholomäus]]. Dieser Heilige ist der Stadtpatron von Ahlen. Das Siegel tritt seit dem 13. Jahrhundert auf: Urkunde v. 21. Mai 1255 – „Die Stadt Ahlen tritt zu der Stadt Köln in Landfriedens-Verhältnis“. Seit dem 17. Jahrhundert wird nur noch der Aal, sowohl im Stadtwappen als auch im Siegel, dargestellt. In der heutigen Form wurde das Wappen am 5. Dezember 1910 vom preußischen Staat verliehen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ahlen.de/tourismus-freizeit-sport/ueber-ahlen/stadtgeschichte/stadtwappen/ |text=Wappen der Stadt Ahlen auf ahlen.de |wayback=20120124165759}}</ref> |
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=== Partnerstädte === |
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[[Städtepartnerschaft]]en gibt es mit folgenden Städten:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ahlen.de/rathaus-und-politik/ueber-ahlen/partnerstaedte |titel=Ahlen: Partnerstädte |abruf=2024-01-16}}</ref> |
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* [[Bezirk Tempelhof-Schöneberg]], Berlin, Deutschland |
|||
* [[Teltow]], Brandenburg, Deutschland |
|||
* [[Penzberg]], Bayern, Deutschland |
|||
* [[Differdingen]], Luxemburg |
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Ahlen ist Mitglied der [[Neue Hanse|Neuen Hanse]]. |
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=== Bürgermeister === |
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Liste der [[Bürgermeister]] Ahlens seit 1809<ref>Jürgen Rheker: ''Die Galerie der Bürgermeister im Rathaus Ahlen 1809–1996.''</ref> |
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==== 1809–1945 ==== |
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* 1809–1813 Bernard Heinrich Hahues |
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* 1813–1817 Bernard Anton von Hatzfeld |
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* 1817–1822 Heinrich Anton Nacke |
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* 1823–1856 Franz Wächter |
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* 1857–1863 [[Theodor von Cloedt]] |
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* 1863–1869 Wilhelm Diederich |
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* 1869–1870 Ludwig Fry |
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* 1870–1898 Johann Heinrich Hagemann |
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* 1898–1923 Eduard Corneli |
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* 1923–1934 Georg Rasche |
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* 1934–1937 [[Franz Hackethal]] |
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* 1938–1945 Otto Jansen |
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* 1945–1946 [[Wilhelm Kiwit]] |
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==== Ehrenamtlich 1946–1996 ==== |
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* 1946–1946 Friedrich Niemeyer |
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* 1946–1948 Hermann Waldmann gnt. Dreisilker |
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* 1948–1950 [[Hugo Stoffers]] (SPD) |
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* 1951–1957 Heinz Lenfert (SPD) |
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* 1957–1969 Heinrich Linnemann (SPD) |
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* 1969–1984 [[Herbert Faust]] (CDU) |
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* 1984–1996 [[Horst Jaunich]] (SPD) |
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==== Hauptamtlich seit 1996 ==== |
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* 1996–1999 [[Günter Harms]] (SPD) |
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* 1999–2015 [[Benedikt Ruhmöller]] (CDU) |
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* seit 2015 [[Alexander Berger (Politiker)|Alexander Berger]] (parteilos) |
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=== Stadtdirektoren === |
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* 1945–1945 Wilhelm Buschhoff (von der englischen Besatzung eingesetzter Bürgermeister in der Funktion eines Stadtdirektors) |
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* 1946–1951 [[Wilhelm Kiwit]] |
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* 1951–1963 Hugo Stoffers |
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* 1963–1975 Johannes Baldauf |
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* 1975–1985 [[Walter Priesnitz]] |
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* 1985–1995 [[Gerd Willamowski]] |
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== Wirtschaft und Verwaltung == |
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=== Unternehmen === |
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Zu den bekanntesten Unternehmen in Ahlen gehören die [[Kaldewei|Franz Kaldewei GmbH & Co. KG]], einer der größten Badewannenproduzenten der Welt, sowie die [[LR Health & Beauty Systems]], ein deutsches Konsumgüterunternehmen, das 2012 an die beiden Investorengruppen Quadriga Capital und Bregal Capital verkauft wurde. Zu den namhaften Unternehmen der Region gehören weiter die [[Winkelmann-Gruppe]] mit über 2.300 Mitarbeitern, das Unternehmen Leifeld & Nihon sowie der Maschinenbauer [[Geringhoff (Unternehmen)|Carl Geringhoff GmbH & Co. KG]]. |
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=== Bundeswehr === |
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Im Südwesten Ahlens, an der Hammer Straße gelegen, befindet sich die [[Westfalen-Kaserne]]. Diese Liegenschaft der Bundeswehr war von 1959 bis 2004 Heimat der [[Panzergrenadierbrigade 19]] und bis November 2006 des [[Panzergrenadierbataillon 192|Panzergrenadierbataillons 192]] mit seinen sechs [[Kompanie (Militär)|Kompanien]]. Nach dessen Auflösung wurde das Sanitätsregiment 22 aus dem benachbarten [[Hamm]] an den Standort Ahlen verlegt. Im Oktober 2011 wurde bekannt, dass im Zuge der beschlossenen Bundeswehrreform das Sanitätsregiment 22 aufgelöst wird. Stattdessen werden künftig die Rekrutenkompanie 3 und das Aufklärungsbataillon 7 in der Westfalen-Kaserne stationiert sein. Dadurch steigt die Zahl der Dienstposten von 760 auf 860. |
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Weitere Liegenschaften der Bundeswehr im Gebiet der Stadt Ahlen sind der ehemalige [[Mobilmachung]]sstützpunkt Grasskamp (heute nur noch Gerätelager) und das Feldlager X-Ray (ehemalige StOMunNdlg Oestrich), das der Ausbildung von Soldaten für den Auslandseinsatz dient. |
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=== Verkehr === |
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==== Straßenverkehr ==== |
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Autobahnanschlüsse bestehen an der [[Bundesautobahn 2|A 2]] jeweils rund 10 km östlich und südöstlich von Ahlen sowie an der [[Bundesautobahn 1|A 1]] etwa 20 km westlich von Ahlen. Die [[Bundesstraße 58]] führt in Ost-West-Richtung durch das Stadtgebiet. |
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==== Fahrradverkehr ==== |
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Ahlen ist an die touristische Fahrradroute [[100-Schlösser-Route]] angeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.muensterland-tourismus.de/720506/radfahren-ahlen |titel=Radfahren in Ahlen |hrsg=Münsterland e. V. |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170316135556/http://www.muensterland-tourismus.de/720506/radfahren-ahlen |archiv-datum=2017-03-16 |abruf=2024-01-16}}</ref> Seit 2007 führt der [[Werseradweg|WerseRadWeg]] von Münster nach Rheda-Wiedenbrück durch Ahlen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.parklandschaft-warendorf.de/radfahren/werseradweg/strecke-und-karte |titel=Strecke und Karte |sprache=de |abruf=2022-05-26}}</ref> |
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==== Flugverkehr ==== |
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Im Norden der Stadt betreibt die dort ansässige ''Agrarflug Helilift GmbH & Co. KG'' den Hubschrauberlandeplatz ''Ahlen Nord''. Die Flughäfen [[Flughafen Dortmund|Dortmund]] und [[Flughafen Münster/Osnabrück|Münster/Osnabrück]] befinden sich in 45 bzw. 65 km Entfernung. |
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==== Eisenbahnverkehr ==== |
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[[Datei:Bahnhof Ahlen (Westf).nnw.jpg|mini|Empfangsgebäude des Bahnhofs (Foto: 2018)]] |
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Der [[Bahnhof Ahlen (Westfalen)|Bahnhof Ahlen (Westf)]] liegt an der [[Bahnstrecke Hamm–Minden]], einem Teilabschnitt der [[Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft|Köln-Mindener Eisenbahn-Stammstrecke]]. Hier halten jeweils im Stundentakt der [[Regional-Express|RE]] [[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#Linien 1–9|6]] „[[Rhein-Weser-Express]]“ [[Bahnhof Köln/Bonn Flughafen|Köln]]–[[Dortmund Hauptbahnhof|Dortmund]]–[[Hamm (Westfalen) Hauptbahnhof|Hamm]]–[[Bielefeld Hauptbahnhof|Bielefeld]]–[[Bahnhof Minden (Westfalen)|Minden]] (Betreiber: [[National Express Holding|National Express]]<ref>{{Internetquelle |url=https://nationalexpress.de/re6 |titel=RE 6 (RRX) |sprache=de |abruf=2022-05-26}}</ref>) und die [[Regionalbahn|RB]] [[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#Linien 60–69|69]] „[[Hellweg-Netz#RB 69/89 – Ems-Börde-Bahn|Ems-Börde-Bahn]]“ [[Münster (Westfalen) Hauptbahnhof|Münster]]–Hamm–Bielefeld (Betreiber: [[eurobahn]]), sodass insgesamt ein Halbstundenrhythmus in Richtung Hamm und Bielefeld besteht. |
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Bis Ende Mai 1988 gab es einen Haltepunkt im Stadtteil [[Vorhelm]].<ref>Israel Mossad: {{Webarchiv |url=https://www.ahlen-vorhelm.de/index.php?option=com_content&view=article&id=343:120-jahre-vorhelm-bahnhof&catid=39&Itemid=210 |text=''120 Jahre Vorhelm Bahnhof.'' |wayback=20161208093903}} Ahlen-Vorhelm, 28. Mai 2008</ref> |
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==== Busverkehr ==== |
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Innerhalb des Stadtgebietes verkehren an Werktagen sechs [[Stadtbus]]linien. [[Regionalbusverkehr|Regiobusse]] und eine nur an Wochenenden und vor Feiertagen verkehrende [[Nachtverkehr|Nachtbuslinie]] verbinden Ahlen mit Münster. |
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Die innerstädtischen Linien verkehren nur bis ca. 18.30 Uhr; die Bauerschaften werden nur bis 13:15 Uhr angefahren. |
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=== Bildung === |
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(Quelle: Website der Stadt Ahlen)<ref>[https://www.ahlen.de/index.php?id=122&L=1 ''Schulen''] auf der Website der Stadt Ahlen, abgerufen am 5. Dezember 2017</ref> |
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==== Grundschulen ==== |
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* Albert-Schweitzer-Schule |
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* Augustin-Wibbelt-Schule im OT Vorhelm |
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* Barbaraschule |
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* Diesterwegschule |
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* Don-Bosco-Schule |
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* Lambertischule im OT Dolberg |
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* Mammutschule (ehemalige Freiligrath- und Ludgeri-Schule) |
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* Marienschule |
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* Martinschule |
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* Paul-Gerhardt-Schule |
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==== Hauptschulen ==== |
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* Overbergschule |
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==== Gymnasien ==== |
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* [[Gymnasium St. Michael (Ahlen)|Gymnasium St. Michael]] |
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* Städtisches Gymnasium Ahlen |
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==== Gesamtschule ==== |
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* [[Fritz-Winter-Gesamtschule]] mit gymnasialer Oberstufe |
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* [[Therese Münsterteicher|Therese-Münsterteicher]]-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe |
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==== Förderschule ==== |
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* Regenbogenschule; seit 2015 in Kooperation mit der Astrid-Lindgren-Schule in [[Lüdinghausen]]. Der Förderschwerpunkt liegt auf der emotionalen und sozialen Entwicklung. |
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* Johanna-Rose-Schule; Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Die Schule wurde 2016 aufgelöst, da die Schülerzahlen nicht den geänderten Bestimmungen entsprachen. |
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==== Berufsbildende Schulen ==== |
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* Berufskolleg St. Michael Ahlen |
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* Fachschulen für Heilerziehungspflege der St.-Vincenz-Gesellschaft |
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* Fachseminar für Altenpflege Gemeinnütziges Bildungszentrum GmbH |
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* Krankenpflegeschule im St.-Franziskus-Hospital Berufskolleg Ahlen |
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* Europaschule Berufskolleg Ahlen |
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* Europäische Akademie der Juweliere, Gold- und Silberschmiede, FBZ Ahlen |
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=== Gesundheitswesen === |
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==== Krankenhäuser ==== |
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* St.-Franziskus-Hospital (Grundversorgung) |
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* Kinderklinik St. Franziskus (Grundversorgung, perinataler Schwerpunkt) |
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* St. Rochus-Hospital<!-- sic! --> (Tagesklinik und Seniorentagesklinik für Psychiatrie Ahlen) |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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=== Bauwerke === |
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==== Katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus ==== |
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Die katholische Pfarrkirche [[St. Bartholomäus (Ahlen)|St. Bartholomäus]] wurde im 9. Jahrhundert gegründet und gehört damit zu den ältesten Taufkirchen des [[Münsterland]]es. Der bestehende, wohl um 1480 entstandene Bau ist eine [[Spätgotik|spätgotische]] [[Hallenkirche]] zu vier Jochen mit [[polygonal]]em Chor. Vom [[Romanik|romanischen]] Vorgängerbau wurden u. a. Reste des [[Querhaus]]es in der Südwand verwendet. Der Westturm mit der barockisierenden Haube wurde nach Einsturz 1815–1819 neu errichtet. Unter den Ausstattungsstücken ragt das 1512 bezeichnete [[Sakramentshaus|Sakramentshäuschen]] von [[Berndt Bunekemann|Berndt Bunickmann]] hervor. Ein mit Wappen geschmücktes [[Epitaph]] entstand 1724. |
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==== Katholische Pfarrkirche St. Marien ==== |
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Die katholische Pfarrkirche [[St. Marien (Ahlen)|St. Marien]] wurde um 1285 gegründet. In den Jahren 1902–1904 wurde an der Stelle eines älteren Baues die jetzige [[Neugotik|neugotische]] Halle durch Dombaumeister Ludwig Becker aus Mainz erbaut. An der Südseite fand ein frühgotisches Portal wieder Verwendung. Ebenfalls vom Vorgängerbau übernommen wurde der in das frühe 16. Jahrhundert zu datierende [[Taufbecken|Taufstein]] mit reichem [[Maßwerk]]aufbau. Aus dieser Zeit dürfte auch die [[Doppelmadonna]] im Strahlenkranz stammen. |
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==== Wohnbauten ==== |
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Bei den Stadtbränden von 1668 und 1744 wurde ein Großteil der älteren Bausubstanz im Stadtkern vernichtet. Aus der Zeit des Wiederaufbaus stammt ''Markt 13'', ein schlichter Fachwerkbau mit Mansarddach. Er dürfte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut worden sein. Ein weiteres historisches Gebäude ist das denkmalgeschützte [[Haus Pustekrey]]. |
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==== Burgmannshöfe ==== |
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Zu den ehemals sieben [[Burgmannshof|Burgmannshöfen]] gehört der auch als ''Haus Geisthövel'' bekannte Bischopinkhof (Freiheit 2), der nunmehr als Gaststätte dient. Es handelt sich um einen zweigeschossigen, an der Frontseite verputzten Fachwerkbau mit [[Walmdach]], der wohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet wurde. Der Hof befand sich ursprünglich im Besitz der ritterlichen Familie von und zu Ahlen und gelangte durch Heirat an die Familie von [[Bischopinck]] zur Geist und zu Pustekrey, [[Erbmänner]] zu [[Münster]] und Burgmänner zu Ahlen. Auf dem Gelände von ''Oers Hof'' (Wilhelmstraße 12) befindet sich ein schlichtes Fachwerk-[[Dielenhaus]] mit unterkellertem Saal, dessen Kernbau bereits im 16. Jahrhundert entstanden sein soll. Die ehemals an der Traufseite vorhandenen [[Kopfband|Kopfbänder]] wurden vermutlich bei dem einschneidenden Umbau im 19. Jahrhundert entfernt. Das wohl älteste Profangebäude der Innenstadt wird heute als Heimatmuseum genutzt. |
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''siehe auch:'' [[Liste der Baudenkmäler in Ahlen]] |
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=== Museen === |
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==== Heimatmuseum ==== |
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Das Heimatmuseum bietet die Möglichkeit, die Geschichte Ahlens und seiner Umgebung kennenzulernen. Themenschwerpunkte sind der Ackerbau und das Leben auf den Höfen, der Bergbau, der das Bild der Stadt jahrzehntelang prägte, sowie die Stadtgeschichte und die [[Archäologie]]. |
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==== Kunstmuseum ==== |
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[[Datei:Kunstmuseum Ahlen.nnw.jpg|mini|Kunstmuseum Ahlen (Foto: 2014)]] |
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Das [[Kunstmuseum Ahlen]], das im Oktober 1993 eröffnet wurde, stellt in regelmäßig wechselnden Ausstellungen die Kunst des 20. Jahrhunderts vor. Die Bandbreite der Ausstellungen reicht dabei von der [[Klassische Moderne|Klassischen Moderne]] bis zur modernen zeitgenössischen Kunst. Die Stadt verdankt die Einrichtung des Museums einer Stiftung des im September 2005 verstorbenen Ahlener Unternehmers Theodor F. Leifeld. |
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==== Museum im Goldschmiedehaus ==== |
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Das 1984 eröffnete [[Museum im Goldschmiedehaus]] zeigt historische Instrumente zur Zeitmessung wie Elementaruhren, Sonnen-, Feuer-, Wasseruhren und mechanische Uhren ab 1585. Einen zweiten Schwerpunkt bilden religiöse Gegenstände aus dem Christentum und anderen Weltreligionen. Zu den Ausstellungsstücken gehören: |
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* Christliche Kunst aus über einem Jahrtausend |
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* Sakrale Goldschmiedekunst und Gegenstände der Volksfrömmigkeit |
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* Jüdische Kultgeräte aus dem häuslichen Leben und der Synagoge |
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* Schätze des Buddhismus, Ritualgegenstände und Skulpturen |
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* Exponate aus der Götterwelt des Hinduismus |
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* Gegenstände aus dem religiösen Leben der Muslime (im Aufbau) |
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Das Museum im Goldschmiedehaus Ahlen zählt zu den wenigen interreligiösen Museen in Europa. |
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==== Fritz-Winter-Haus ==== |
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[[Datei:Fritz-Winter-Haus Ahlen Ansicht.jpg|mini|Fritz-Winter-Haus (Foto: 2012)]] |
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Das Fritz-Winter-Haus würdigt den Bauhausschüler und einen der bedeutendsten Maler der Nachkriegszeit. [[Fritz Winter (Maler)|Fritz Winter]] selbst gründete 1975 zusammen mit seiner Nichte das Fritz-Winter-Haus in den Räumen seines Elternhauses in Ahlen. Das Konzept der Ausstellungen folgt dem Erbe Winters in der Präsentation überwiegend ungegenständlicher Kunst. |
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=== Vereine === |
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==== KunstVerein Ahlen ==== |
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Der „KunstVerein Ahlen (KVA)“ besteht seit 1988 und versteht sich als Forum für zeitgenössische, junge Kunst. Zu den Aktivitäten gehören drei bis fünf Ausstellungen im Jahr. Mit verschiedenen Installationsprojekten wie der Kunst-Spur hat der KVA zur künstlerischen Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum beigetragen. Begleitend bietet der KunstVerein Ausstellungs- und Atelierbesuche sowie Künstlergespräche an. Darüber hinaus konnten durch die Vermittlungsarbeit des KunstVereins weitere Projekte von Künstlern ermöglicht werden. |
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Die Jahresgaben in Form von Grafiken, Plastiken und Zeichnungen in jeweils limitierter Auflage bieten die Möglichkeit, Kunstwerke zu einem günstigen Preis zum Aufbau oder zur Ergänzung einer eigenen Sammlung zu erwerben. |
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==== Initiative Bürgerzentrum Schuhfabrik e. V. ==== |
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Der Verein „Initiative Bürgerzentrum Schuhfabrik e. V.“ betreibt Ahlens soziokulturelles Kommunikationszentrum seit 1989. Der Anspruch ist es, ein Haus „für alle“ zu schaffen, ohne Altersbegrenzungen und ohne nationale oder religiöse Begrenzungen. Das Bürgerzentrum Schuhfabrik ist Anlaufstelle in Fragen der Integration von Migranten, der Flüchtlingshilfe, der Jugendarbeit, der sozialen Vernetzung und Bildungsarbeit und der Kulturförderung. Initiativen, Vereine und Gruppen können in der Schuhfabrik Räumlichkeiten für Treffen oder Veranstaltungen nutzen. Die Gastronomie der Schuhfabrik ist gleichzeitig Kommunikationsraum für viele Ahlener. |
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Im Durchschnitt finden in der Schuhfabrik mehr als 100 Veranstaltungen jährlich statt, von Amateurtheateraufführungen über Satirelesungen bis hin zu Konzerten und Tanzveranstaltungen. Im Vordergrund steht dabei, ein abwechslungsreiches professionelles Programm anzubieten und gleichzeitig den Nachwuchs zu fördern. |
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=== Kino === |
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[[Datei:Kino Ahlen.nnw.jpg|mini|Das Kino in Ahlen (Foto: 2014)]] |
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Nachdem im Mai 2000 das alte Ahlener Kino geschlossen worden war, eröffnete am 1. Dezember 2005 das neue „CinemAhlen“. Die Bühne im größten der vier Säle eignet sich auch für [[Kleinkunst]]- und [[Theater]]aufführungen. |
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=== Stadtbücherei === |
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Die Stadtbücherei Ahlen wurde 1938 gegründet und befindet sich seit August 1989 in dem Gebäude der ehemaligen Overbergschule in der Südenmauer 21. Das dreistöckige Gebäude hat ein Auditorium, das Platz für bis zu 200 Personen bietet. Die Stadtbücherei ist eine öffentliche Einrichtung für Kultur und Bildung und bietet ca. 35.000 Medien an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ahlen.de/soziales-und-bildung/stadtbuecherei-ahlen/angebote-und-service |titel=Stadtbücherei Ahlen: Angebote & Service |werk=Stadt Ahlen |sprache=de |abruf=2024-01-18}}</ref> Dazu gehören Bücher, Comics & Manga, Zeitschriften, Nintendo 3DS & Switch und PlayStation 4 & PlayStation 5 Spiele, Blu-Rays & DVDs, CDs & Hörbücher, Brettspiele und Tonies. Ebenfalls bestehen eine [[Artothek]] und eine [[Saatgutbibliothek]]. Angemeldete Nutzer können aus dem digitalen Bestand von ca. 18.600 elektronischen Medien der [[Onleihe]] (Bibload) wählen,<ref>{{Internetquelle |url=https://bibload.onleihe.de/bibload/frontend/welcome,51-0-0-100-0-0-1-0-0-0-0.html |titel=Biblioad: Themenbereiche |werk=Biblioad |hrsg=Divibib GmbH |sprache=de |abruf=2024-01-18}}</ref> die Fernleihe nutzen, um Titel aus dem Bestand anderer Bibliotheken zu bekommen, und auf den Katalog der Kreisarchivbibliothek und das [[Munzinger-Archiv]] zugreifen. |
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Zum Angebot gehören Veranstaltungen wie die Vorlesestunde, Medienkisten für Kindergärten und Grundschulen, Führungen und der Bibliotheksführschein, ein ständiger Bücherflohmarkt, Autorenlesungen und Aktionen zur Leseförderung wie Vorlesewettbewerbe und der Sommerleseclub. Öffentliche Toiletten, zwei PC-Arbeitsplätze, ein Arbeitsraum zum Lernen, ein Kopierer und kostenfreies WLAN im Gebäude sind vorhanden. |
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=== Archiv === |
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Die Archivalien der Stadt Ahlen befinden sich zum Großteil im [[Kreisarchiv Warendorf]]. Die Bestände aus der Zeit bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts liegen im [[Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen]]. |
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== Sport == |
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Die Stadt Ahlen hat zwei bedeutende Sportstätten: das [[Wersestadion]], ein kurz nach dem Zweiten Weltkrieg errichtetes und 1997 modernisiertes und erweitertes Fußballstadion, und seit 1983 den [[Sportpark Nord (Ahlen)|Sportpark Nord]], der Austragungsort zahlreicher nationaler, überregionaler und lokaler Meisterschaften und Wettkämpfe in verschiedenen Sportarten, insbesondere der Leichtathletik, ist. |
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'''Badminton''' |
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* TG-Ahlen 1897 e. V. Badminton |
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'''Basketball''' |
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* DJK Vorwärts Ahlen Baskets |
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* ASK Ahlen Baskets |
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'''Bogenschießen''' |
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* Bogensportfreunde Ahlen e. V. |
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'''Boxen''' |
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* BSK 27 Ahlen |
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'''Handball''' |
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* '''A'''hlener '''S'''port '''G'''emeinschaft, Handballmannschaft in der 3. Liga. In der [[Handball-Bundesliga|Bundesliga]]-[[Handball-Bundesliga 2010/11|Saison 2010/11]] bildete die ASG mit dem [[ASV Hamm 04/69 Handball|ASV Hamm]] eine Sportgemeinschaft, die [[HSG Ahlen-Hamm]]. |
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* SV Eintracht Dolberg |
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'''Dart''' |
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* DSC Ahlen, Dartmannschaft in der 2. Liga des NWDV. |
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'''Fußball''' |
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* [[Rot Weiss Ahlen]], Fußballmannschaft in der [[Fußball-Oberliga Westfalen|Oberliga Westfalen]], spielte acht Jahre in der [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]] |
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* DJK Vorwärts 19 Ahlen e.V. |
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* Ahlener SG |
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* FSG Ahlen |
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* ASG Aramäer Ahlen 1983 |
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* Ahlener Sport Klub e. V. (ASK Ahlen) |
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* SV Eintracht Dolberg |
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* [[Vorhelm#TuS Westfalia Vorhelm|TuS Westfalia Vorhelm]] |
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'''Kanusport''' |
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* Kanu-Verein Ahlen e. V. |
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'''Leichtathletik''' |
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* LG Ahlen |
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'''Pétanque''' |
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* Pétanque-Club La Différence Ahlen e. V. |
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'''Radsport''' |
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* Radsportfreunde 67 e. V. Ahlen |
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'''Reitsport''' |
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* Reit- und Fahrverein Ahlen e. V. |
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'''Schach''' |
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* Schachverein Ahlen 1954 e. V. |
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'''Schwimmen''' |
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* Ahlener Sportgemeinschaft, Wassersportabteilung: erfolgreich im Bezirk Ostwestfalen-Lippe; Teilnahme bis zu NRW-Meisterschaften und deutschen Meisterschaften. |
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'''Wintersport''' |
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* Skiclub Ahlen 1960 e. V. |
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'''Tennis''' |
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* TC BW 23 Ahlen |
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* Ahlener TC 75 |
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* TC Dolberg |
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* TuS Westfalia Vorhelm |
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* SV Eintracht Dolberg |
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'''Tischtennis''' |
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* DJK Vorwärts Ahlen |
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* Ahlener SG |
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* SV Eintracht Dolberg |
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* Tus Westfalia Vorhelm |
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'''Turnen''' |
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* TV Einigkeit Ahlen 1919 e. V. |
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'''Volleyball''' |
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* Ahlener SG |
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* DJK Vorwärts Ahlen |
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== Persönlichkeiten == |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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Personen der Zeitgeschichte, die in Ahlen (einschließlich der heute zu Ahlen gehörenden Stadtteile) geboren sind: |
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* im 14. Jahrhundert: [[Johann von Ahlen]], Weihbischof in Köln |
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* vor 1545: [[Heinrich von Staden]], Abenteurer, Vertrauter von Zar Iwan IV. („der Schreckliche“) |
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* 1591: [[Bernhard von Mallinckrodt]], Domdechant in Münster |
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* 1615: Peter Kleikamp in einem Hexenprozess als Werwolf angeklagt, gefoltert und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt |
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* 1634/35: [[Anselm Langen]], Abt des Benediktinerklosters Liesborn |
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* 1773: [[Clemens August Droste zu Vischering]], Erzbischof von Köln (geb. in Vorhelm) |
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* 1783: [[Caspar von Geismar]], Ehrenbürger von Weimar und Ahlen, rettete die Stadt Weimar vor Zerstörung und Plünderung durch die abziehenden Truppen Napoleons |
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* 1791: [[Katharina Sibylla Schücking]], Dichterin |
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* 1806: [[Heinrich Overhage]], römisch-katholischer Geistlicher und Schriftsteller |
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* 1823: [[Franz Wilhelm Brock]], Unternehmer, Mitbegründer der Emailleindustrie und Beigeordneter / Stellvertreter des Bürgermeisters von Ahlen (1858–1870, 1878–1883) |
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* 1834: [[Carl Hubert Vering]], Bauunternehmer, Gründer der Firmen ''C. Vering'' und ''[[Vering & Waechter]]'' |
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* 1846: [[Hermann Vering]], Bauunternehmer und Pionier des Verkehrswegebaus im 19. Jahrhundert |
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* 1848: [[Richard von Geißler]], Admiral der kaiserlichen Marine |
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* 1853: [[Friedrich Heitmann]], Architekt |
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* 1859: [[Eberhard Limbrock]], Apostolischer Präfekt von Kaiser-Wilhelms-Land in Deutsch-Neuguinea |
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* 1862: [[Augustin Wibbelt]], Schriftsteller (geb. in Vorhelm) |
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* 1872: [[Heinrich Sommer (Geistlicher)|Heinrich Sommer]], katholischer Geistlicher und Pionier der Behindertenarbeit |
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* 1874: [[Leonarda Elisabeth Lentrup]], Steyler Missionsschwester, Gründerin und erste Oberin der Steyler Missionsschwestern in den U.S.A. |
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* 1878: [[Theodor Grentrup]], Steyler Ordenspriester, Missionswissenschaftler |
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* 1887: [[Elisabeth Tombrock]], Gründerin des Ordens „Missionsschwestern von der unbefleckten Empfängnis“ |
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* 1892: [[Bernhard A. Böhmer]], Bildhauer, Maler, Kunsthändler, Barlach-Freund und -Vertrauter, Retter und Verwerter zahlreicher Kunstwerke der von den NS-Behörden zur Vernichtung vorgesehenen „entarteten Kunst“ |
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* 1899: [[Friedrich Maria Rintelen]], Bischof, Erzbischöflicher Kommissar (1953–1970) in Magdeburg |
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* 1902: [[Alfred Kitzig]], Maler und Grafiker |
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* 1904: [[Paul Rintelen]], Agrarökonom (Bruder von [[Friedrich Maria Rintelen]]) |
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* 1922: [[Franz Bender (Mediziner)|Franz Bender]], Mediziner und Hochschullehrer |
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* 1922: [[Willi Sandforth]], Maler und Grafiker |
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* 1925: [[Imo Moszkowicz]], Regisseur, Schriftsteller und Schauspieler |
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* 1926: [[Rainer Küchenmeister]], Maler und Hochschullehrer (Sohn von Walter Küchenmeister) |
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* 1926: [[Manfred Schroeder]], Physiker |
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* 1927: [[Herbert Faust]], Politiker, Bürgermeister von Ahlen, Mitglied des Landtages |
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* 1938: [[Alois Mayr]], Geograph und Hochschullehrer |
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* 1945: [[Ansgar Weymann]], Soziologe |
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* 1946: [[Martin Schlegel (Spieleautor)|Martin Schlegel]], Spieleautor |
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* 1947: [[Rainer Strobelt]], Lyriker |
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* 1948: [[Hans Kuhn (Radsportler)|Hans Kuhn]], Radrennfahrer, Schulleiter und Moderator |
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* 1949: [[Franz Stänner]], Journalist und Pressesprecher |
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* 1949: [[Ulrich Willers]], römisch-katholischer Theologe |
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* 1951: [[Ulla Lachauer]], Journalistin und Dokumentarfilmerin |
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* 1952: [[Andreas Meyer-Lauber]], GEW-Landesvorsitzender NRW |
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* 1952: [[Wendelin Wiedeking]], ehemaliger Vorstandsvorsitzender (1993–2009) der Porsche AG |
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* 1954: [[Michael Kerkloh]], Geschäftsführer des Münchener Flughafens |
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* 1955: [[Wolfgang Vöge]], Fußballspieler |
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* 1958: [[Urban Wiesing]], Medizinethiker und Hochschullehrer |
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* 1958: [[Dietmar Harhoff]], Volkswirt und Innovationsforscher |
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* 1959: [[Klaus-Peter Naumann]], Wirtschaftswissenschaftler |
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* 1961: [[Rainer Hagencord]], Theologe und Zoologe |
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* 1963: [[Johannes Pantel]], Arzt, Geriater, Gerontologe und Hochschullehrer |
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* 1963: [[Silke Rehberg]], bildende Künstlerin |
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* 1963: [[Lambert Wiesing]], Philosoph und Hochschullehrer |
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* 1968: [[Bernd Hagenkord]], Jesuit und Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan |
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* 1970: [[Alexander Berger (Politiker)|Alexander Berger]], Bürgermeister von Ahlen |
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* 1971: [[Dirk Jörke]], Politikwissenschaftler und Hochschullehrer |
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* 1973: [[Nova Meierhenrich]], Moderatorin und Schauspielerin |
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* 1976: [[Ali Baş]], Politiker, Landtagsabgeordneter |
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* 1976: [[Curro Torres]], spanischer Fußballspieler |
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* 1978: [[Lamya Kaddor]], Islamwissenschaftlerin und Religionspädagogin |
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* 1979: [[Tobias Schäper]], Fußballspieler |
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* 1981: [[Björn Meyer (Politiker)|Björn Meyer]], Politiker |
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* 1982: [[Erkan Teper]], Profiboxer |
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* 1982: [[Björn Wiegers]], Handballspieler |
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* 1983: [[Alexander Klaws]], Popsänger und Musicaldarsteller |
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* 1983: [[Sven Kroll]], Fernsehmoderator |
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* 1985: [[Christian Süß]], Tischtennisspieler |
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* 1987: [[Jan Peveling]], Handballspieler |
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* 1992: [[Marc Doffey]], Jazzmusiker |
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* 1993: [[Noah Baxpöhler]], Volleyballspieler |
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* 1995: [[Aygün Yıldırım]], Fußballspieler |
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* 1996: [[Alicia Langer]], Handballspielerin |
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* 2004: [[Samuel Bamba]], Fußballspieler |
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* 2004: [[Baran Moğultay]], Fußballspieler |
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=== Andere Persönlichkeiten, die in Ahlen aufwuchsen, leben oder wirkten === |
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* [[Carl Geringhoff]] gründete 1880 das unter der heutigen Bezeichnung firmierende Unternehmen [[Geringhoff (Unternehmen)|Carl Geringhoff GmbH & Co. KG]]. |
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* [[Franz Dahlke]], (* 1893 in Niekosken; † 1946 in Ahlen), Musikpädagoge, Komponist, Gründer des Franz-Dahlke-Chors |
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* [[Johnny de Graaf]] (* 11. März 1894 in Nordenham; † 2. Dezember 1980 in Brockville, Ontario, Kanada), Todesurteil wegen Matrosenmeuterei gegen Ende des Ersten Weltkriegs, erster Aktivist und Gründer der KPD in Ahlen, im Zweiten Weltkrieg Offizier der Britischen Armee<ref>R. S. Rose, Gordon D. Scott: ''Johnny: A Spy’s Life.'' Pennsylvania State University Press, 2009, ISBN 0-271-03569-2, 512 S. [http://books.google.com/books?id=iPKeWpoh3r0C&lpg=PP1&hl=de&pg=PP1#v=onepage&q&f=false auf Google Books]</ref> |
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* [[Walter Küchenmeister]] (* 1897 in Waldheim in Sachsen, hingerichtet 1943 in Berlin-Plötzensee), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus |
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* [[Therese Münsterteicher]] (1897–1967) unterstützte während der Zeit des Nationalsozialismus die Familie von [[Imo Moszkowicz]] und versteckte zwei weitere jüdische Mitbürger.<ref>{{Literatur |Autor=Hildegard Offele-Aden |Titel=Therese Münsterteicher – Die Geschichte einer mutigen Frau |Auflage=1. |Verlag=[[Anno-Verlag]] |Ort=Ahlen |Datum=2021 |ISBN=978-3-939256-99-1 |Seiten=128 ff.}}</ref> |
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* [[Max Reimann]] (* 1898 in Elbing; † 1977 in Düsseldorf), Politiker, Widerstandskämpfer, KPD-Vorsitzender, 1948/49 Mitglied des Parlamentarischen Rates |
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* [[Paul Rosenbaum]], Oberfeldarzt während des Zweiten Weltkriegs, übergab Ahlen kampflos den Amerikanern |
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* [[Fritz Winter (Maler)|Fritz Winter]] (* 1905 in Altenbögge; † 1976 in Herrsching), Maler, arbeitete zu Beginn seiner Laufbahn auf der [[Zeche Westfalen]] |
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* [[Kurt Gruber (Widerstandskämpfer)|Kurt Gruber]], (* 13. Mai 1912 in Hövel, heute Hamm (Westf.), Stadtbezirk Bockum-Hövel; † 20. März 1945 bei Schwege, Landkreis Osnabrück), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus |
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* [[Marga Spiegel]] (* 1912; † 2014 in Münster), Holocaust-Überlebende, beschrieb ihr Überleben in der Nazi-Zeit in ihrem Buch ''Retter in der Nacht'', welches 2009 verfilmt wurde |
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* [[Werner Fischer (Goldschmied)|Werner Fischer]] (* 1930 in Freiburg), Künstler, Kunstsammler, Goldschmied, Gemmologe |
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* [[Dieter Massin]] (* 1940 in Teschen), Sportfunktionär, Autor, Pädagoge |
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* [[Gerd Willamowski]] (* 1944 in Grundensee, Ostpreußen), ehem. Stadtdirektor von Ahlen, ehem. Verbandsdirektor des Kommunalverbandes Ruhrgebiet |
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* [[Norbert Tschirpke]] (* 1957 in Hamm), Künstler und Kulturmanager, lebte bis zum 16. Lebensjahr in Ahlen |
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* [[Andreas Dombret]] (* 1960 in Des Moines, USA), Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank |
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* [[Rolf Aldag]] (* 1968 in Beckum), Radsportler |
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* [[Adrian Topol]] (* 1981 in [[Zabrze]], Polen), Unternehmer und Schauspieler |
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=== Ehrenbürger === |
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* 1830: [[Caspar von Geismar|Baron Friedrich Caspar von Geismar]] (1783–1848), Adjutant des Zaren Nikolaus I. |
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* 1888: Joseph Jenne (1814–1895), Pfarrer |
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* 1905: Heinrich Dahlhoff (1825–1911), Pfarrdechant |
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* 1927: [[Eduard Corneli]] (1858–1934), hauptamtlicher Bürgermeister 1898–1923 |
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* 1953: [[Franz Hackethal]] (1891–1966), hauptamtlicher Bürgermeister 1934–1937, Regierungspräsident |
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* 2003: [[Herbert Faust]] (1927–2023), ehrenamtlicher Bürgermeister, 1969–1984 |
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* 2003: [[Horst Jaunich]] (* 1930), ehrenamtlicher Bürgermeister, 1984–1996 |
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* 2006: [[Imo Moszkowicz]] (1925–2011), Regisseur, Schriftsteller |
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(Quelle: Ehrenbürger der Stadt Ahlen)<ref>[https://www.ahlen.de/start/themen/tourismus-freizeit-sport/ueber-ahlen/ehrenbuerger-der-stadt-ahlen/ Liste der Ehrenbürger auf der Homepage der Stadt Ahlen]</ref> |
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== Literatur == |
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* {{MerianTopo |Titel=Alen |Band=8 |Seite=}} |
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Hinweis: Den bisher aktuellen Überblick über Veröffentlichungen über/zur Geschichte der Stadt Ahlen enthält Band 8 der ''Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Ahlen'', der 2005 erschienen ist. |
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* ''Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Ahlen'' – Selbstverlag der Stadt Ahlen: |
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** Band 1: Die Urkunden des Stadtarchivs und des Klosters Maria Rosa in Ahlen (1966) – Wilhelm Kohl; |
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** Band 2: Ahlen in Westfalen – Siedlung und Bevölkerung einer industriellen Mittelstadt mit besonderer Bedeutung der innerstädtischen Gliederung (1968) – Alois Mayr; |
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** Band 3: Bürgerbuch und Protokollbücher der Stadt Ahlen (1970) – mit einem Beitrag von [[Heinz Stoob]] – Anna Luise Kohl; |
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** Band 4: Ahlen in Westfalen – Geologie und Bergbau im Raum Ahlen (1975) – mit einer Einführung von Carl Hahne, Bochum – Hans Baron, Ahlen; |
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** Band 5: Urkunden und Regesten zur Geschichte der Pfarrkirchen der Stadt Ahlen (1976) – Wilhelm Kohl; |
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** Band 6: Die geographische Struktur des Raumes Ahlen im frühen Mittelalter – Wilfried Schoop / Sektoriale Agrarwirtschaft in Ahlen (Westf.) – Klaus-Peter Hackenberg (1977); |
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** Band 7: Siegel- und Wappengeschichte der Stadt Ahlen (1980) – Ludger Schulte; |
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** Band 8: Bibliographie zur Kultur und Geschichte der Stadt Ahlen (Westf.) (2005) – Jürgen Rheker, Birgit Schlüter, Sebastian Klaes, Bernard Sanders; |
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** Band 9: Machtergreifung und Gleichschaltung in Ahlen 1930–1934 (1987) – Ludger Grevelhörster; |
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** Band 10: Ahlen 1870–1914; Die Industrialisierung einer münsterländischen Ackerbürgerstadt (1989) – Wolfgang Muth. |
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* ''Die Ahlener Bürgerschützen in Geschichte und Gegenwart – Bürgerschützenverein Ahlen e. V. im Jubiläumsjahr 2013,'' Band 2, mit Textbeiträgen von Bernd Schulze Beerhorst, Doris Schulze Beerhorst, Manfred Schmolke, Oliver Rasfeld, Marcel Damberg, Dirk Rösner, Christian Wolff, Jürgen Rheker. |
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* ''150 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Ahlen.'' Schriftenreihe der VHS Geschichtswerkstatt, Band 1. VHS Geschichtswerkstatt (Hrsg.), Anno-Verlag, Rheinberg 2012, ISBN 978-3-939256-08-3. |
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* ''Heimatbuch der Stadt Ahlen.'' SGV Heimatverein Ahlen e. V., 1929 (einziges bisher erschienenes „Gesamtwerk“ zur Geschichte der Stadt Ahlen). |
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* ''Der Beflügelte Aal – Heimatliches aus Ahlen–Vorhelm–Dolberg.'' Heimatförderkreis für Westfälische Tradition e. V., bisher erschienen Band 1–42 (1982–2023), seit 2012 mit Band 31 im Anno-Verlag, Ahlen. |
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* ''Ahlen damals und heute – Stadtansichten im Wandel der Jahrzehnte.'' Bildband von Christian Wolff und Textteil: ''Kleine Geschichte der Stadt Ahlen'' von Jürgen Rheker, Aschendorff Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-402-12762-9 (176 Seiten). |
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* ''Ahlen – Gestern und heute.'' Bildband und Texte von Christian Wolff. Anno-Verlag, Ahlen 2016, ISBN 978-3-939256-33-5. |
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* Jens Dünhölter, Dierk Hartleb: ''Ahlen – Stadtbilder.'' Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2008, ISBN 978-3-937126-52-4. |
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* [[Dieter Massin]], Mechthild Massin: ''Du mein Ahlen – Lebens- und liebenswert lebendige Stadt an der Werse.'' Anno-Verlag, Ahlen 2017, ISBN 978-3-939256-73-1. |
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* Dieter Massin, Mechthild Massin: ''Ahlen wegweisend – 50 Straßen, Wege und Plätze: Porträts und Geschichte(n).'' Anno-Verlag, Rheinberg 2013, ISBN 978-3-939256-17-5. |
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* Mechthild Massin, Frank Krümmer: ''Ahlen randvoll – Ahlener Kinder entdecken ihre Stadt.'' Ahha-Verlag, Ahlen 2007, ISBN 978-3-940239-00-6. |
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* Jürgen Rheker: ''Geschichte der Ahlener Rathäuser.'' Zur Ausstellung „100 Jahre Rathaus am Markt“, Ahlen 2006. |
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* Jürgen Rheker: ''Die Galerie der Bürgermeister im Rathaus Ahlen 1809–1996.'' Herausgeber Stadt Ahlen/Westf., 1999, ISBN 3-9806862-0-5. |
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* Christiane von Rackow: ''Auswirkungen des Industriezeitalters am Beispiel des Strontianitabbaus um Ahlen in Westfalen.'' Ahlen 1987. |
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* Uwe Rennspieß: ''Aufstieg des Nationalsozialismus. Eine vergleichende Lokalstudie der Bergbaustädte Ahlen und Kamen i. W.'' Klartextverlag, Essen 1993, ISBN 3-88474-088-1. |
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* Michael Huhn: ''Ein ganz eigener Schlag – Kolonie und Bergwerk Westfalen: Leben und Arbeit in Ahlen nach 1945.'' Klartextverlag, Essen 1997, ISBN 3-88474-645-6. |
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* H. Kemper: ''Spuren der Vergangenheit – Archäologie in Ahlen.'' Archäologische Arbeitsgruppe im Heimat-Förderkreis für Westfälische Tradition e. V. Ahlen, 1992. |
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* [[Hans van Ooyen]], Jürgen Betz: ''Leben vorm Pütt. Text und Bilder aus einer Arbeitersiedlung.'' Herausgeber Stadt Ahlen/Westf., Klartextverlag, Essen 1988, ISBN 3-88474-329-5. |
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* Uwe Rennspieß: ''Jenseits der Bahn. Geschichte der Ahlener Bergarbeiterkolonie und der Zeche Westfalen.'' Klartextverlag, Essen 1989, ISBN 3-88474-340-6. |
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* Glückauf-Stiftung: ''Zeche Westfalen. Ein Jahrhundert Steinkohlenbergbau in Ahlen.'' Klartext Verlag, Essen 2000, ISBN 3-88474-891-2. |
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* ''Stadtmappe Ahlen.'' Grösschen, Dortmund/Altenbeken 1975 (Heinz Stoob, Westfälischer Städteatlas, Band I; 1. Teilband, ISBN 3-8087-0202-8), ISBN 3-89115-328-7. |
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Einzelwerke zur Geschichte der „Hexen und Hexenverfolgung“ |
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* Wilhelm Schulte: ''Hexen und Hexenverfolgung.'' In: ''Heimatbuch der Stadt Ahlen.'' Ahlen 1929, S. 77. Nachdruck eines Aufsatzes aus: Beckumer Kreis-Kalender, 1925, S. 26–34. |
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* ''Zur Geschichte des Hexenglaubens und der Hexenprozesse vornehmlich im ehemaligen Fürstbisthum Münster.'' Prozessacten gegen Peter Kleikamp aus Ahlen, von Bernhard Niehues, Münster 1875, S. 77–96. |
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* ''Geschichte der Hexenprozesse'', von Soldan-Heppe, neu bearbeitet und herausgegeben von Max Bauer, Bd. 2, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1972 (unveränderter Nachdruck der 3. Auflage, München 1912), S. 38. |
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* [[Elmar M. Lorey]]: ''Henrich der Werwolf. Eine Geschichte aus der Zeit der Hexenprozesse mit Dokumenten und Analysen.'' Anabas-Verlag, 1998, S. 243 f. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [https://www.ahlen.de/ Offizielle Website der Stadt Ahlen] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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* [http://www.stadtpanoramen.de/ahlen/ahlen.html Ahlener Stadtpanoramen] - 360-Grad-Panoramen im Großformat |
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* [http://www.ahlen-vorhelm.de Der Ahlener Ortsteil Vorhelm] Ortsteil, Leute, Ereignisse, Sprache |
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* [http://www.ahlen-dolberg.de Der Ahlener Ortsteil Dolberg] Dorf, Leute, Vereine, Ereignisse |
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<br style="clear:both;" /> |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Warendorf}} |
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[[Kategorie:Hansestadt]] |
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[[Kategorie:Ersterwähnung 850]] |
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[[Kategorie:Mittlere kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen]] |
Aktuelle Version vom 2. Mai 2025, 00:46 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 46′ N, 7° 53′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Münster | |
Kreis: | Warendorf | |
Höhe: | 80 m ü. NHN | |
Fläche: | 123,13 km2 | |
Einwohner: | 52.666 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 428 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 59227, 59229 | |
Vorwahlen: | 02382, 02388, 02528 | |
Kfz-Kennzeichen: | WAF, BE | |
Gemeindeschlüssel: | 05 5 70 004 | |
LOCODE: | DE AHL | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Westenmauer 10 59227 Ahlen | |
Website: | www.ahlen.de | |
Bürgermeister: | Alexander Berger (parteilos) | |
Lage der Stadt Ahlen im Kreis Warendorf | ||
![]() |
Ahlen (plattdeutsch Aolen) ist eine Stadt im westfälischen Münsterland im Norden von Nordrhein-Westfalen. Sie ist eine mittlere kreisangehörige Stadt und die größte und wirtschaftlich bedeutendste Stadt des Kreises Warendorf im Regierungsbezirk Münster.
;Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ahlen grenzt an Sendenhorst, Ennigerloh, Beckum, Lippetal, Hamm und Drensteinfurt.

Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kernstadt Ahlen mit den Bauerschaften Borbein, Brockhausen, Ester und Oestrich (Gebiet der ehemaligen Gemeinde Altahlen) sowie den Bauerschaften Halene und Rosendahl (Gebiet der ehemaligen Gemeinde Neuahlen)
- Dolberg mit den Bauerschaften Gemmerich, Guissen, Henneberg, Ostdolberg
- Vorhelm mit Tönnishäuschen und den Bauerschaften Eickel, Bergeickel, Dorfbauerschaft, Isendorf
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name der Stadt wird erstmals um 850 in der Vita Liudgeri II erwähnt. Seine Bedeutung und die auf den Namen Bezug nehmende Darstellung des Stadtwappens mit einem „geflügelten Aal“ sind nicht geklärt.
Als Ursprung der Stadtsiedlung wird ein Siedlungsansatz an einem Übergang über die Werse angenommen, der zum Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen wurde und gleichzeitig Ausgangspunkt für eine dritte Straße war (Hamm–Ahlen–Warendorf, Beckum–Ahlen–Herbern, Ahlen–Münster). Die in den ersten Jahrhunderten langsam wachsende Siedlung bildete sich um einen bischöflichen Amtshof. Im Schutze dieser Kirchenburg ließen sich zunächst Handwerker und Händler nieder, um mit den Bauern und Bewohnern des Amtshofes Handel zu treiben. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts begann der Fernhandel in der Stadt, so tauchten die Namen Ahlener Kaufleute beispielsweise im 13. Jahrhundert in den Rechnungen Lübecker Kaufleute auf. Ahlen war Mitglied der Hanse. 1254 trat Ahlen dem Rheinischen Städtebund bei.[2]
In diese Zeit fällt auch die Errichtung einer Stadtmauer (1271) mit fünf Tortürmen. Die Beseitigung der Stadtbefestigungen begann 1765 und seit 1929 sind die letzten Reste davon verschwunden.





Die Stadt scheint sich im 13. Jahrhundert rasch entwickelt zu haben. Um 1285 war die Bevölkerung so weit angewachsen, dass man neben der „Alten Pfarre“ (St. Bartholomäus) eine „Neue Pfarre“ (St. Marien) gründete. Hierdurch entstanden ein Alt- und ein Neukirchspiel. Diese Entwicklung lässt den Schluss zu, dass Ahlen zu dieser Zeit zu den 18 größten Städten in Westfalen zählte. Das Wachstum der Stadt beruhte bei hoher Sterblichkeit, niedrigerer Geburtenquote als auf dem Lande und einem zeitweilig hohen Frauenüberschuss vor allem auf der ländlichen Zuwanderung. In der Neustadt bildete sich durch diese Zuwanderung eine Ackerbürgerschicht.
Das Aufblühen der Stadt wurde im 14. Jahrhundert durch die in ganz Europa wütende Pest gestoppt. Im Bürgerbuch des Jahres 1389 waren nur noch 63 Familien verzeichnet. Erst 1454 enthielt eine Bürgerliste wieder 212 Familien, woraus sich eine Einwohnerzahl von etwa 1300 errechnet. Zu diesem Zeitpunkt existierten in der Stadt vier Stadtviertel, die nach den jeweils benachbarten Stadttoren benannt waren und etwa gleiche Größen hatten. Die einzelnen Stadtviertel waren für die Verteidigung der Tore und Teile der Stadtmauern verantwortlich und bildeten darüber hinaus Hudegenossenschaften für die Hudenutzung der gemeinen Mark. Um 1454 lebten in Ahlen sieben Adelsfamilien sowie deren Bedienstete auf bischöflichen Burgmannshöfen.
1467 wurde auf Anregung der Fraterherren hin an der seither so genannten Klosterstraße das Kloster Maria Rosa gegründet, dessen Schwestern nach der Augustinusregel lebten.[3]
Frühe Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Beginn der Neuzeit entbrannte ein Jahrzehnte andauernder Erbstreit um die in und um Ahlen gelegenen, sagenumwobenen Mechelnschen Güter. Die Familie von Mecheln wird erstmals 1246 mit Konrad von Mecheln erwähnt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts starb mit einem anderen Konrad von Mecheln der letzte derer von Mecheln aus dieser Linie; er hinterließ die Güter seiner Mutter, Gysela von der Sünger, verwitwete von Mecheln, geb. von Gimpte. Diese verkaufte die Güter, deren Besitzungen und Gerechtigkeiten von Ahlen über Vorhelm bis nach Hoetmar und Oelde reichten, 1491 an Lambert von Oer zu Kakesbeck. Es kam zu einem Erbstreit zwischen den Familien von Oer und von Ascheberg, der erst nach einer blutigen Fehde am 1. Mai 1528 durch einen Vergleich zwischen Berndt von Oer und Gottfried von Harmen zu Horne beendet wurde. Lambert von Oer übertrug die Mechelnschen Güter 1519 seinem Sohn Hermann von Oer zu Bruch. Von diesem Geschlecht zeugt noch heute der Oershof, in dem sich das Heimatmuseum der Stadt befindet.
Im selben Zeitraum wurde die Stadt durch drei Pestepidemien (1505, 1551 und 1592) dezimiert. Auch die Lepra raffte viele Menschen dahin. Im Jahr 1571 sahen sich Bürgermeister und Rat veranlasst, ein besonderes Leprosen-Hospital zu bauen. Verheerende Stadtbrände (1483, 1668 und 1744) verhinderten ein weiteres Aufblühen der Stadt. Schwer getroffen wurde Ahlen auch im Truchsessischen Krieg, als das Münsterland 1587 zum Kriegsschauplatz wurde.[4]
Von 1574 bis 1652 sind für die Stadt Ahlen Dokumente zu rund 20 Hexenprozessen erhalten geblieben.[5] Die Hexenverfolgungen begannen 1574 mit dem Tod von vier Frauen. 1615 wurde Peter Kleikamp als Werwolf angeklagt, gefoltert und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt.[6] 1616 wurde Christian zum Loe, wegen Hexerei angeklagt, im Gefängnis wahnsinnig und starb. Der letzte bekannte Prozess fand 1652 gegen Anna Sadelers statt. Sie wurde gefoltert, enthauptet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Übergang an Preußen 1815
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der ersten Erfassung des Bevölkerungsstandes durch die preußische Verwaltung im Jahr 1803 wurden 1.854 Personen registriert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Stadtbefestigungen aufgrund der veränderten Kriegsmethoden bereits wirkungslos und teilweise beseitigt. 1803 fiel die Stadt mit dem Hochstift Münster erstmals an Preußen. Mit dem endgültigen Übergang an Preußen 1815 setzte für sie eine neue Entwicklung ein, die zu einem raschen Bevölkerungswachstum führte. Aus der Ackerbürgerstadt, in der 1871 nur 3.535 Menschen wohnten, war bis 1964 eine mittelgroße Industriestadt mit 44.203 Einwohnern geworden. Hierzu trugen mehrere technisch-wirtschaftliche Entwicklungen bei, die für die Stadt von besonderer Bedeutung waren: In den Jahren 1846/1847 wurde die Cöln-Mindener Eisenbahn durch Ahlen gebaut. Hierdurch erhielt die Stadt gegenüber anderen Städten ihrer Umgebung einen erheblichen Standort- und Mobilitätsvorteil. Auch der Bau der Eisenbahn selbst trug durch die vielen zugewanderten Eisenbahnarbeiter, vor allem aus dem südlichen Westfalen und der Eifel, vorübergehend zu einer Belebung der Stadt bei; belegt sind infolgedessen aber auch soziale Konflikte. Nach der Fertigstellung der Eisenbahnstrecke blieben nur wenige zugewanderte Arbeiter in der Stadt, unter ihnen auffallend viele aus dem Ravensberger Land. Der Synagogenbezirk Ahlen entstand 1847.
Erste Industrialisierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Industrialisierungsphase setzte mit dem Strontianitbergbau um 1880 und der Begründung der metallverarbeitenden Industrie (Blechschmiede und Verzinnerei der Gebrüder Kerkmann, 1863) ein. Vor allem der Strontianitbergbau, der jedoch lediglich etwa zehn Jahre blühte, bescherte den Ahlenern eine äußerst bewegte Zeit, die „Strunz“-Zeit. Die zahlreichen Arbeiter (ca. 650), die der Bergbau nach Ahlen gelockt hatte, kehrten überwiegend in ihre Heimat – auch hier wieder viele in die Eifel – zurück oder fanden in der aufblühenden metallverarbeitenden Industrie Arbeit. Durch die Anwerbung tüchtiger Fachkräfte aus dem Rheinland, aus Sachsen, dem Vogtland, Thüringen, dem Harz, Böhmen, Schlesien, der Oberpfalz, Franken und Oberbayern gelang es der metallverarbeitenden Industrie, sich auf die Herstellung emaillierter Geschirre zu spezialisieren und so eine Stanz- und Emailleindustrie aufzubauen, die schließlich den Ruf der Stadt bestimmte. Im Jahr 1892 waren es bereits fünf Werke und 1968 bereits 20 Werke. Die Arbeit in diesen „Pöttkesfabriken“ wurde überwiegend von Arbeitern aus der zugewanderten Landbevölkerung verrichtet. Neben der Emailleindustrie etablierten sich aber auch Maschinen- und Werkzeugfabriken, Schuhfabriken und holzverarbeitende Betriebe. Aufgrund der aus verschiedenen Wanderungswellen entstandenen Beziehungen zur Eifel entwickelte sich ein reger Handel mit Emaillegeschirren aus den Ahlener Werken, der von ehemaligen Wanderarbeitern aus der Eifel getragen wurde.
1904 erhielt die „Neue Pfarre“ einen neuen Kirchenbau im neugotischen Stil. Die Marienkirche ist noch heute die größte Kirche in Ahlen und mit ihrem fast 75 m hohen Westturm ein Wahrzeichen der Stadt. Historisch bedeutend sind das romanische Südportal sowie der Taufbrunnen und das Pestkreuz aus dem Kloster Maria Rose.
Zweite Industrialisierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die zweite Industrialisierungsphase begann mit der Erschließung der Kohlevorkommen am östlichen Rand des Ruhrgebiets durch die „Bergwerksgesellschaft Westfalen“ und war für die Entwicklung der Stadt von prägender Bedeutung. Der Grunderwerb für die erforderlichen Flächen wurde im Jahr 1907 getätigt.





Nachdem 1909 die Zechenbahn fertiggestellt war, begannen die eigentlichen Abteufarbeiten für eine Doppelschachtanlage, die 1913 beendet wurden. Gleichzeitig wurden Werkssiedlungen wie die denkmalgeschützte Zechensiedlung Neustadt, (auch „Kolonie“ oder „Zechensiedlung“ genannt) für die zugewanderten Arbeiter gebaut. Allein in den Jahren 1912 und 1913 verzeichnete die Stadt einen Wanderungsgewinn von knapp 5000 Personen. Die Belegschaft der Zeche Westfalen bestand aus ca. 1200 Beschäftigten. Ihre Herkunft war sehr breit gestreut; zu 36 % stammten sie aus Westdeutschland mit dem Schwerpunkt Westfalen, zu 31 % aus Ostdeutschland und zu 19 % aus dem Ausland. Nur ein geringer Teil stammte aus Nord-, Mittel- und Süddeutschland; zu den Hauptherkunftsgebieten gehörte die Provinz Posen.[7]
Unter den Ausländern fanden sich vor allem Polen, Tschechen, Slowenen, Kroaten, Ungarn, Italiener und Niederländer. Während des Ersten Weltkriegs wurden darüber hinaus auch 410 Kriegsgefangene im Bergbau eingesetzt. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Zeche zu einem wirtschaftlichen Magneten für die Stadt; verschiedene Erweiterungen ihres Betriebes hatten weitere Zuwanderungen zur Folge. In den Jahren 1936 und 1937 wurde ein dritter Schacht in Dolberg errichtet. Der Wanderungsgewinn führte bis 1939 zur Ansiedlung von insgesamt 8298 Personen aus allen Teilen Deutschlands und 21 anderen Ländern. Unter ihnen entwickelte insbesondere die starke Gruppe der Polen ein kulturelles Eigenleben.
Die raschen und tiefgreifenden Veränderungen der Bevölkerungsstruktur beeinflussten das politische Leben der Stadt. In dem bis zum Beginn der „Steinkohlenära“ als „schwarz“ bezeichneten Ahlen, wo 1870 eine wichtige Gründungsversammlung der Deutschen Zentrumspartei stattgefunden hatte, erhielten bei der Kommunalwahl 1919 die Sozialdemokraten ein Drittel aller Wählerstimmen. Als Folge der Zersplitterung der bürgerlichen Parteien und nach der Entstehung der kommunistischen Partei verlor die Zentrumspartei – aber auch die Sozialdemokraten – rasch an Einfluss. 1921 übernahm der als Bergarbeiter auf der Ahlener Zeche tätige und in der politischen Arbeit erprobte Max Reimann die Leitung der örtlichen KPD. Aufgrund der schlechten sozialen Lage der Bergleute kam es in dieser Zeit häufig zu Streiks und Demonstrationen. Dies blieb auch für die politischen Kräfteverhältnisse in der Stadt nicht ohne Folgen. 1929 rückten die Kommunisten in der Stadtverordnetenversammlung mit 24,4 % der Stimmen auf den ersten Platz vor.
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Zeit des Nationalsozialismus soll die Inschrift auf der Gedenkstele am Platz der ehemaligen jüdischen Schule ein markantes Zeugnis ablegen. Diese lautet:
„Der nationalsozialistische Rassenwahn führte zu jener Nacht vom 9. zum 10. November 1938, die von den Nationalsozialisten „Reichskristallnacht“ genannt wurde.“
In dieser Nacht wurde die Synagoge in Ahlen von Nationalsozialisten geschändet und in Brand gesteckt. Menschen wurden geschlagen, ihre Wohnungen zerstört, ihre Geschäfte zertrümmert. Der Jude Siegmund Spiegel (62 J.) wurde in dieser Nacht auf der Wilhelmstraße ermordet; er wurde von den Nazi-Schergen zu Tode gehetzt. Eine Gedenktafel in Höhe des Heimatmuseums an der Wilhelmstraße 14 erinnert an dieses Verbrechen. Der Platz vor dem Heimatmuseum wurde nach Siegmund Spiegel benannt.
Nach der Pogromnacht im November 1938 meldeten viele Bürgermeister in Deutschland ihre Stadt als „judenfrei“; aber erst ein Jahr später, am 14. November 1939, teilte in der „Sitzung der Ratsherren der Stadt Ahlen“ der Verhandlungsführer – den Vorsitz hatte Erster Beigeordneter Heinert – unter „Punkt 3: Judenfrage“ mit, „dass die Juden nunmehr Ahlen verlassen hätten, bis auf die beiden Jüdinnen Frau U… und Frau N…“.
In seiner Veröffentlichung „Der Weg nach Auschwitz begann auch in Ahlen“ – Vergessene Spuren der jüdischen Gemeinde einer westfälischen Stadt stellt der Autor H.-W. Gummersbach fest: „Noch im September 1944 wird die letzte Jüdin in Ahlen verhaftet“ und ergänzt: „Dieser Brief erzählt den Leidensweg einer Ahlener Jüdin, die mit einem Ahlener Arzt verheiratet war. Sie hatte Ahlen nicht nach der Anweisung der Stadtführung im November 1939 verlassen, sondern war bei ihrer Familie geblieben. Grete U. wurde schließlich im September 1944 verhaftet und konnte sich nur durch eine abenteuerliche Flucht vor der Deportation retten.“ Einige Menschen entkamen den Verfolgungen, wenige überlebten den Holocaust, die meisten wurden Opfer des Völkermordes.
Im Kriegsjahr 1943 wurde Ahlen in eine Lazarettstadt verwandelt; bei Kriegsende war es mit 4.000 Verwundeten in 1.188 Betten und 280 Notbetten belegt. Das größte Lazarett befand sich im Gebäude des Klosters St. Michael, heute das bischöfliche Gymnasium der Stadt, das bereits ab 1942 zum Lazarett umfunktioniert worden war. Mit Zunahme des Luftkrieges suchten viele Ausgebombte Schutz in unzerstörten Kleinstädten und Landgemeinden. Ahlen wurde im Rahmen dieser Hilfe Patenstadt für Gelsenkirchen und Aachen. Am 9. September 1944 zogen insgesamt 1.461 Evakuierte in Großtransporten in die Stadt ein. Doch Ahlen hatte selbst Verluste durch den Krieg zu beklagen: Durch 45 Luftangriffe seit Juni 1940 kamen in der Stadt nahezu 300 Menschen um. Der schlimmste Luftangriff ereignete sich am 23. März 1944, als rund 1.000 Bomben auf das Gelände der Zeche und die angrenzende Wohnsiedlung der Zechenarbeiter abgeworfen wurden. Bei dem Angriff kamen 193 Menschen ums Leben, 250 weitere wurden verletzt und etwa 600 verloren ihre Wohnung. Ungefähr 5 % der Stadtfläche waren bei Kriegsende zerstört, wobei das Gebiet der Bergarbeiterkolonie am häufigsten Ziel der Angriffe wurde. 1.200 Ahlener fielen im Zweiten Weltkrieg an den verschiedenen Kriegsfronten, 295 starben bei Luftangriffen.[8]
Der Oberfeldarzt Paul Rosenbaum übergab das als erste Stadt Deutschlands zur offenen Stadt erklärte Ahlen am 31. März 1945 kampflos an amerikanische Truppen der 2. US-Panzerdivision unter Brigadegeneral Sidney Hinds (1900–1991). Zuvor waren Angehörige des Volkssturms, die um Ahlen herum bereits Verteidigungsgräben ausgehoben hatten, aus der Stadt gewiesen und Panzersperren geschleift worden. Zum Dank für diesen mutigen Einsatz, durch den weitere Zerstörungen verhindert wurden, wurde ein zentraler Platz nach Paul Rosenbaum benannt.
Durch den Zweiten Weltkrieg sank die Stammbelegschaft der Zeche um 27 %, während die Gesamtbelegschaft jedoch um 36 % stieg. Grund hierfür war der Austausch deutscher Bergleute, die zum Militärdienst eingezogen wurden, gegen Kriegsgefangene und Zivilverschleppte (siehe Verschleppung), die in Ausländerlagern am Stadtrand untergebracht waren. Bei Kriegsende lebten in Ahlen 5971 Fremdarbeiter in 26 Lagern. Bis zur Rückführung der Zwangsarbeiter und Gefangenen im Herbst 1945 kam es zu zahlreichen Racheakten an der Zivilbevölkerung. Andererseits veranlassten ehemalige Zwangsarbeiter aber auch, dass ein Topffabrikant der Stadt nicht länger von den Besatzern zur Zwangsarbeit herangezogen wurde, weil dieser die in seiner Fabrik tätigen Zwangsarbeiter stets mit (streng verbotenen) Lebensmittelsonderrationen versorgt hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Winter 1946/47 tagte der Zonenausschuss der CDU für die britische Zone im Ahlener Kloster St. Michael (heute Bischöfliches Gymnasium) zur Beratung der programmatischen Ausrichtung der Partei. Damit in Verbindung standen wichtige personelle Weichenstellungen für die Bildung einer neuen politischen Elite in Deutschland (Konrad Adenauer – Jakob Kaiser). Es war wohl mehr Zufall als bewusste Anknüpfung an politische Traditionen in der Stadt (Zentrumspartei), dass es gerade die Stadt Ahlen war, mit deren Namen dieses Programm verknüpft ist. Dennoch ist das Tagungsgebäude selbst sicher nicht ohne Anspielung auf den Inhalt des Programms zu deuten.

In seiner Tagung vom 1. bis 3. Februar 1947 in Ahlen erließ der Zonenausschuss folgende programmatische Erklärung (Einleitung):
„Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinwirtschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.“
Am 3. Februar 1997 wurde die Bedeutung des Ahlener Programms für die heutige CDU mit dem Abstand von 50 Jahren in einer Feier am Entstehungsort durch den damaligen CDU-Generalsekretär Peter Hintze wie folgt gewürdigt (Auszug):
„Es fällt schwer, sich die ersten Februartage des Jahres 1947 zu vergegenwärtigen, als die Männer des CDU-Zonenausschusses der britischen Zone nach Ahlen reisten. Es war ein Katastrophenwinter, der Rhein war auf 40 Kilometer mit einer Eisdecke überzogen. die Lebensmittelversorgung war in eine extrem kritische Situation geraten. Die Menschen froren und hungerten. Im Ruhrgebiet sanken die täglichen Lebensmittelrationen auf 700 bis 800 Kalorien [sic.]. St. Michael in Ahlen war nicht zuletzt deswegen als Tagungsort ausgewählt worden, weil hier die Tagungsräume – wenn auch unter Mühen – beheizt werden konnten und eine Verpflegung der Tagungsteilnehmer möglich war. Die Schwestern von St. Michael wendeten all ihre Organisationskunst auf, um der Tagung eine Grundlage zu geben. In der materiellen und moralischen Trümmerlandschaft, die die Nazidiktatur hinterlassen hatte, machten sich Frauen und Männer ans Werk, eine neue freiheitliche Ordnung zu begründen, die sie aus dem christlichen Verständnis vom Menschen heraus entwickelten. Im ersten Programm der CDU in der britischen Zone, dem Programm von Neheim-Hüsten vom 1. März 1946 ist dieser Gedanke in aller Klarheit formuliert: Die christliche Weltauffassung allein gewährleistet Recht, Ordnung und Menschenwürde und Freiheit der Person und damit eine wahre Demokratie, die sich nicht auf die Form des Staates beschränken darf, sondern das Leben des Einzelnen wie das des Volkes und der Völker tragen und durchdringen soll. Die Ideengeschichtliche Bedeutung des Ahlener Programms liegt in der Formulierung einer Wirtschaftsordnung, die jenseits von Kapitalismus und Sozialismus einen dritten Weg suchte. Die moralische Bedeutung des Ahlener Programms liegt in der bis auf den heutigen Tag gültigen Feststellung, dass die Würde des Menschen sich auch im Wirtschaftsleben widerspiegeln muss. Der Leitsatz des Ahlener Programms ist daher von ungebrochener Aktualität: Die Wirtschaft hat der Entfaltung der schaffenden Kräfte des Menschen und der Gemeinschaft zu dienen.“
Das Leben in der Stadt war jedoch von anderen Ereignissen bestimmt: Vom 5. November 1945 bis 15. August 1946 war Ahlen Auffang- und Durchgangslager für den damaligen Kreis Beckum. In dieser Zeit erreichten 70 Flüchtlingstransporte die Stadt. Bis 1950 nahm die Stadt in mehreren großen Schüben ca. 4000 Heimatvertriebene auf, besonders Schlesier und Ostpreußen. Die Zuwanderung der Flüchtlinge wurde neben der Zeche der wichtigste Faktor für den inneren und äußeren Strukturwandel. Die vorhandenen Industriebetriebe konnten ihre Belegschaften stark vermehren und es entstanden aus der Initiative der Flüchtlinge neue Betriebe, die vorhandene Nischen im Wirtschaftsbesatz nutzten. Mit der Verbesserung der Wirtschaftslage Ende der 1950er Jahre kam es auch zu umfangreichen Bautätigkeiten. Im Süden der Stadt entstand ein ausgedehntes „Ostdeutsches Viertel“, in dem die Straßennamen auf die Herkunft der Bewohner deuten. Die Bautätigkeit wurde durch die Abteufarbeiten an Schacht V der Zeche Westfalen (1953–1956), den Bau der Westfalen-Kaserne (1958–1961) und die Errichtung kommunaler und kirchlicher Gebäude (städtisches Gymnasium, Hallenbad, Christuskirche, Pauluskirche) mitgeprägt. Das deutsche Wirtschaftswunder führte auch in Ahlen zu einem Überangebot von Arbeitsplätzen. Durch die Vermittlung staatlicher Institutionen und durch eigene Initiativen der Wirtschaft kamen zwischen 1960 und 1965 insgesamt ca. 1.000 „Gastarbeiter“ nach Ahlen. Die Einwohnerzahl war so von 1945 (29.322) bis 1964 auf 44.203 gestiegen. Durch die Eingemeindung des Amtes Ahlen wurde 1969 die Einwohnerzahl von 50.000 überschritten.
21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ahlener Fußballverein LR Ahlen, der 1996 aus der Fusion zweier kleiner Vereine entstand, spielte von 2000 bis 2006 in der 2. Bundesliga. Nach dem Abstieg wurde im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 31. Mai 2006 der Verein – wegen des Rückzugs des Hauptsponsors – in Rot Weiss Ahlen umbenannt. 1999 schafften die Handballer der Ahlener SG den Aufstieg in die 2. Bundesliga, in der Saison 2005/06 belegten die Handballer den 2. Tabellenplatz, in der Relegation zur 1. Bundesliga scheiterten sie.
Ahlen ist durch die Zeche Westfalen bekannt, die 2000 stillgelegt wurde.
2024 feiert die Stadt das 800-jährige Stadtjubiläum.[9]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinden des Amtes Ahlen (Altahlen, Dolberg und Neuahlen) wurden am 1. Juli 1969 eingemeindet.[10] Am 1. Januar 1975 kam Vorhelm (mit Tönnishäuschen) hinzu.[11]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ahlen ist die bevölkerungsreichste Stadt im Kreis Warendorf.
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ahlener Stadtrat wurde zuletzt am 13. September 2020 gewählt. Wahlbeteiligung: 47,29 %.
Partei | Stimmenanteil in % | Sitze | ||||
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2020[12] | 2014[13] | 2009[14] | 2020 | 2014 | 2009 | |
CDU | 40,39 | 36,75 | 39,71 | 18 | 16 | 17 |
SPD | 28,67 | 34,64 | 31,46 | 13 | 15 | 14 |
FWG1 | 5,25 | 7,21 | 10,18 | 2 | 3 | 4 |
FDP | 4,10 | 4,38 | 6,33 | 2 | 2 | 3 |
GRÜNE | 8,70 | 5,88 | 6,05 | 4 | 3 | 3 |
LINKE | 3,30 | 4,80 | 5,01 | 1 | 2 | 2 |
BMA2 | 6,37 | 6,34 | − | 3 | 3 | − |
Rathausfreunde | 3,22 | − | − | 1 | − | − |
1 Freie WählerGemeinschaft Ahlen e. V. 2 Bürgerliche Mitte Ahlen
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot ein golden gekrönter, einwärts gekrümmter, siebenfach geflügelter silberner Aal. Über dem Wappenschild eine dreitürmige Mauerkrone mit Tor.“ Das älteste Siegel zeigt den frömmelnden Aal im Stadttor, darüber den heiligen Bartholomäus. Dieser Heilige ist der Stadtpatron von Ahlen. Das Siegel tritt seit dem 13. Jahrhundert auf: Urkunde v. 21. Mai 1255 – „Die Stadt Ahlen tritt zu der Stadt Köln in Landfriedens-Verhältnis“. Seit dem 17. Jahrhundert wird nur noch der Aal, sowohl im Stadtwappen als auch im Siegel, dargestellt. In der heutigen Form wurde das Wappen am 5. Dezember 1910 vom preußischen Staat verliehen.[15]
Partnerstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:[16]
- Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Berlin, Deutschland
- Teltow, Brandenburg, Deutschland
- Penzberg, Bayern, Deutschland
- Differdingen, Luxemburg
Ahlen ist Mitglied der Neuen Hanse.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liste der Bürgermeister Ahlens seit 1809[17]
1809–1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1809–1813 Bernard Heinrich Hahues
- 1813–1817 Bernard Anton von Hatzfeld
- 1817–1822 Heinrich Anton Nacke
- 1823–1856 Franz Wächter
- 1857–1863 Theodor von Cloedt
- 1863–1869 Wilhelm Diederich
- 1869–1870 Ludwig Fry
- 1870–1898 Johann Heinrich Hagemann
- 1898–1923 Eduard Corneli
- 1923–1934 Georg Rasche
- 1934–1937 Franz Hackethal
- 1938–1945 Otto Jansen
- 1945–1946 Wilhelm Kiwit
Ehrenamtlich 1946–1996
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1946–1946 Friedrich Niemeyer
- 1946–1948 Hermann Waldmann gnt. Dreisilker
- 1948–1950 Hugo Stoffers (SPD)
- 1951–1957 Heinz Lenfert (SPD)
- 1957–1969 Heinrich Linnemann (SPD)
- 1969–1984 Herbert Faust (CDU)
- 1984–1996 Horst Jaunich (SPD)
Hauptamtlich seit 1996
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1996–1999 Günter Harms (SPD)
- 1999–2015 Benedikt Ruhmöller (CDU)
- seit 2015 Alexander Berger (parteilos)
Stadtdirektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1945–1945 Wilhelm Buschhoff (von der englischen Besatzung eingesetzter Bürgermeister in der Funktion eines Stadtdirektors)
- 1946–1951 Wilhelm Kiwit
- 1951–1963 Hugo Stoffers
- 1963–1975 Johannes Baldauf
- 1975–1985 Walter Priesnitz
- 1985–1995 Gerd Willamowski
Wirtschaft und Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den bekanntesten Unternehmen in Ahlen gehören die Franz Kaldewei GmbH & Co. KG, einer der größten Badewannenproduzenten der Welt, sowie die LR Health & Beauty Systems, ein deutsches Konsumgüterunternehmen, das 2012 an die beiden Investorengruppen Quadriga Capital und Bregal Capital verkauft wurde. Zu den namhaften Unternehmen der Region gehören weiter die Winkelmann-Gruppe mit über 2.300 Mitarbeitern, das Unternehmen Leifeld & Nihon sowie der Maschinenbauer Carl Geringhoff GmbH & Co. KG.
Bundeswehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Südwesten Ahlens, an der Hammer Straße gelegen, befindet sich die Westfalen-Kaserne. Diese Liegenschaft der Bundeswehr war von 1959 bis 2004 Heimat der Panzergrenadierbrigade 19 und bis November 2006 des Panzergrenadierbataillons 192 mit seinen sechs Kompanien. Nach dessen Auflösung wurde das Sanitätsregiment 22 aus dem benachbarten Hamm an den Standort Ahlen verlegt. Im Oktober 2011 wurde bekannt, dass im Zuge der beschlossenen Bundeswehrreform das Sanitätsregiment 22 aufgelöst wird. Stattdessen werden künftig die Rekrutenkompanie 3 und das Aufklärungsbataillon 7 in der Westfalen-Kaserne stationiert sein. Dadurch steigt die Zahl der Dienstposten von 760 auf 860.
Weitere Liegenschaften der Bundeswehr im Gebiet der Stadt Ahlen sind der ehemalige Mobilmachungsstützpunkt Grasskamp (heute nur noch Gerätelager) und das Feldlager X-Ray (ehemalige StOMunNdlg Oestrich), das der Ausbildung von Soldaten für den Auslandseinsatz dient.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Autobahnanschlüsse bestehen an der A 2 jeweils rund 10 km östlich und südöstlich von Ahlen sowie an der A 1 etwa 20 km westlich von Ahlen. Die Bundesstraße 58 führt in Ost-West-Richtung durch das Stadtgebiet.
Fahrradverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ahlen ist an die touristische Fahrradroute 100-Schlösser-Route angeschlossen.[18] Seit 2007 führt der WerseRadWeg von Münster nach Rheda-Wiedenbrück durch Ahlen.[19]
Flugverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Norden der Stadt betreibt die dort ansässige Agrarflug Helilift GmbH & Co. KG den Hubschrauberlandeplatz Ahlen Nord. Die Flughäfen Dortmund und Münster/Osnabrück befinden sich in 45 bzw. 65 km Entfernung.
Eisenbahnverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Bahnhof Ahlen (Westf) liegt an der Bahnstrecke Hamm–Minden, einem Teilabschnitt der Köln-Mindener Eisenbahn-Stammstrecke. Hier halten jeweils im Stundentakt der RE 6 „Rhein-Weser-Express“ Köln–Dortmund–Hamm–Bielefeld–Minden (Betreiber: National Express[20]) und die RB 69 „Ems-Börde-Bahn“ Münster–Hamm–Bielefeld (Betreiber: eurobahn), sodass insgesamt ein Halbstundenrhythmus in Richtung Hamm und Bielefeld besteht.
Bis Ende Mai 1988 gab es einen Haltepunkt im Stadtteil Vorhelm.[21]
Busverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Innerhalb des Stadtgebietes verkehren an Werktagen sechs Stadtbuslinien. Regiobusse und eine nur an Wochenenden und vor Feiertagen verkehrende Nachtbuslinie verbinden Ahlen mit Münster. Die innerstädtischen Linien verkehren nur bis ca. 18.30 Uhr; die Bauerschaften werden nur bis 13:15 Uhr angefahren.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Quelle: Website der Stadt Ahlen)[22]
Grundschulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Albert-Schweitzer-Schule
- Augustin-Wibbelt-Schule im OT Vorhelm
- Barbaraschule
- Diesterwegschule
- Don-Bosco-Schule
- Lambertischule im OT Dolberg
- Mammutschule (ehemalige Freiligrath- und Ludgeri-Schule)
- Marienschule
- Martinschule
- Paul-Gerhardt-Schule
Hauptschulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Overbergschule
Gymnasien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gymnasium St. Michael
- Städtisches Gymnasium Ahlen
Gesamtschule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz-Winter-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe
- Therese-Münsterteicher-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe
Förderschule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Regenbogenschule; seit 2015 in Kooperation mit der Astrid-Lindgren-Schule in Lüdinghausen. Der Förderschwerpunkt liegt auf der emotionalen und sozialen Entwicklung.
- Johanna-Rose-Schule; Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Die Schule wurde 2016 aufgelöst, da die Schülerzahlen nicht den geänderten Bestimmungen entsprachen.
Berufsbildende Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berufskolleg St. Michael Ahlen
- Fachschulen für Heilerziehungspflege der St.-Vincenz-Gesellschaft
- Fachseminar für Altenpflege Gemeinnütziges Bildungszentrum GmbH
- Krankenpflegeschule im St.-Franziskus-Hospital Berufskolleg Ahlen
- Europaschule Berufskolleg Ahlen
- Europäische Akademie der Juweliere, Gold- und Silberschmiede, FBZ Ahlen
Gesundheitswesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Krankenhäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St.-Franziskus-Hospital (Grundversorgung)
- Kinderklinik St. Franziskus (Grundversorgung, perinataler Schwerpunkt)
- St. Rochus-Hospital (Tagesklinik und Seniorentagesklinik für Psychiatrie Ahlen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus wurde im 9. Jahrhundert gegründet und gehört damit zu den ältesten Taufkirchen des Münsterlandes. Der bestehende, wohl um 1480 entstandene Bau ist eine spätgotische Hallenkirche zu vier Jochen mit polygonalem Chor. Vom romanischen Vorgängerbau wurden u. a. Reste des Querhauses in der Südwand verwendet. Der Westturm mit der barockisierenden Haube wurde nach Einsturz 1815–1819 neu errichtet. Unter den Ausstattungsstücken ragt das 1512 bezeichnete Sakramentshäuschen von Berndt Bunickmann hervor. Ein mit Wappen geschmücktes Epitaph entstand 1724.
Katholische Pfarrkirche St. Marien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die katholische Pfarrkirche St. Marien wurde um 1285 gegründet. In den Jahren 1902–1904 wurde an der Stelle eines älteren Baues die jetzige neugotische Halle durch Dombaumeister Ludwig Becker aus Mainz erbaut. An der Südseite fand ein frühgotisches Portal wieder Verwendung. Ebenfalls vom Vorgängerbau übernommen wurde der in das frühe 16. Jahrhundert zu datierende Taufstein mit reichem Maßwerkaufbau. Aus dieser Zeit dürfte auch die Doppelmadonna im Strahlenkranz stammen.
Wohnbauten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Stadtbränden von 1668 und 1744 wurde ein Großteil der älteren Bausubstanz im Stadtkern vernichtet. Aus der Zeit des Wiederaufbaus stammt Markt 13, ein schlichter Fachwerkbau mit Mansarddach. Er dürfte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut worden sein. Ein weiteres historisches Gebäude ist das denkmalgeschützte Haus Pustekrey.
Burgmannshöfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den ehemals sieben Burgmannshöfen gehört der auch als Haus Geisthövel bekannte Bischopinkhof (Freiheit 2), der nunmehr als Gaststätte dient. Es handelt sich um einen zweigeschossigen, an der Frontseite verputzten Fachwerkbau mit Walmdach, der wohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet wurde. Der Hof befand sich ursprünglich im Besitz der ritterlichen Familie von und zu Ahlen und gelangte durch Heirat an die Familie von Bischopinck zur Geist und zu Pustekrey, Erbmänner zu Münster und Burgmänner zu Ahlen. Auf dem Gelände von Oers Hof (Wilhelmstraße 12) befindet sich ein schlichtes Fachwerk-Dielenhaus mit unterkellertem Saal, dessen Kernbau bereits im 16. Jahrhundert entstanden sein soll. Die ehemals an der Traufseite vorhandenen Kopfbänder wurden vermutlich bei dem einschneidenden Umbau im 19. Jahrhundert entfernt. Das wohl älteste Profangebäude der Innenstadt wird heute als Heimatmuseum genutzt.
siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Ahlen
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heimatmuseum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Heimatmuseum bietet die Möglichkeit, die Geschichte Ahlens und seiner Umgebung kennenzulernen. Themenschwerpunkte sind der Ackerbau und das Leben auf den Höfen, der Bergbau, der das Bild der Stadt jahrzehntelang prägte, sowie die Stadtgeschichte und die Archäologie.
Kunstmuseum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Kunstmuseum Ahlen, das im Oktober 1993 eröffnet wurde, stellt in regelmäßig wechselnden Ausstellungen die Kunst des 20. Jahrhunderts vor. Die Bandbreite der Ausstellungen reicht dabei von der Klassischen Moderne bis zur modernen zeitgenössischen Kunst. Die Stadt verdankt die Einrichtung des Museums einer Stiftung des im September 2005 verstorbenen Ahlener Unternehmers Theodor F. Leifeld.
Museum im Goldschmiedehaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 1984 eröffnete Museum im Goldschmiedehaus zeigt historische Instrumente zur Zeitmessung wie Elementaruhren, Sonnen-, Feuer-, Wasseruhren und mechanische Uhren ab 1585. Einen zweiten Schwerpunkt bilden religiöse Gegenstände aus dem Christentum und anderen Weltreligionen. Zu den Ausstellungsstücken gehören:
- Christliche Kunst aus über einem Jahrtausend
- Sakrale Goldschmiedekunst und Gegenstände der Volksfrömmigkeit
- Jüdische Kultgeräte aus dem häuslichen Leben und der Synagoge
- Schätze des Buddhismus, Ritualgegenstände und Skulpturen
- Exponate aus der Götterwelt des Hinduismus
- Gegenstände aus dem religiösen Leben der Muslime (im Aufbau)
Das Museum im Goldschmiedehaus Ahlen zählt zu den wenigen interreligiösen Museen in Europa.
Fritz-Winter-Haus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Fritz-Winter-Haus würdigt den Bauhausschüler und einen der bedeutendsten Maler der Nachkriegszeit. Fritz Winter selbst gründete 1975 zusammen mit seiner Nichte das Fritz-Winter-Haus in den Räumen seines Elternhauses in Ahlen. Das Konzept der Ausstellungen folgt dem Erbe Winters in der Präsentation überwiegend ungegenständlicher Kunst.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]KunstVerein Ahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der „KunstVerein Ahlen (KVA)“ besteht seit 1988 und versteht sich als Forum für zeitgenössische, junge Kunst. Zu den Aktivitäten gehören drei bis fünf Ausstellungen im Jahr. Mit verschiedenen Installationsprojekten wie der Kunst-Spur hat der KVA zur künstlerischen Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum beigetragen. Begleitend bietet der KunstVerein Ausstellungs- und Atelierbesuche sowie Künstlergespräche an. Darüber hinaus konnten durch die Vermittlungsarbeit des KunstVereins weitere Projekte von Künstlern ermöglicht werden. Die Jahresgaben in Form von Grafiken, Plastiken und Zeichnungen in jeweils limitierter Auflage bieten die Möglichkeit, Kunstwerke zu einem günstigen Preis zum Aufbau oder zur Ergänzung einer eigenen Sammlung zu erwerben.
Initiative Bürgerzentrum Schuhfabrik e. V.
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Verein „Initiative Bürgerzentrum Schuhfabrik e. V.“ betreibt Ahlens soziokulturelles Kommunikationszentrum seit 1989. Der Anspruch ist es, ein Haus „für alle“ zu schaffen, ohne Altersbegrenzungen und ohne nationale oder religiöse Begrenzungen. Das Bürgerzentrum Schuhfabrik ist Anlaufstelle in Fragen der Integration von Migranten, der Flüchtlingshilfe, der Jugendarbeit, der sozialen Vernetzung und Bildungsarbeit und der Kulturförderung. Initiativen, Vereine und Gruppen können in der Schuhfabrik Räumlichkeiten für Treffen oder Veranstaltungen nutzen. Die Gastronomie der Schuhfabrik ist gleichzeitig Kommunikationsraum für viele Ahlener. Im Durchschnitt finden in der Schuhfabrik mehr als 100 Veranstaltungen jährlich statt, von Amateurtheateraufführungen über Satirelesungen bis hin zu Konzerten und Tanzveranstaltungen. Im Vordergrund steht dabei, ein abwechslungsreiches professionelles Programm anzubieten und gleichzeitig den Nachwuchs zu fördern.
Kino
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Nachdem im Mai 2000 das alte Ahlener Kino geschlossen worden war, eröffnete am 1. Dezember 2005 das neue „CinemAhlen“. Die Bühne im größten der vier Säle eignet sich auch für Kleinkunst- und Theateraufführungen.
Stadtbücherei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadtbücherei Ahlen wurde 1938 gegründet und befindet sich seit August 1989 in dem Gebäude der ehemaligen Overbergschule in der Südenmauer 21. Das dreistöckige Gebäude hat ein Auditorium, das Platz für bis zu 200 Personen bietet. Die Stadtbücherei ist eine öffentliche Einrichtung für Kultur und Bildung und bietet ca. 35.000 Medien an.[23] Dazu gehören Bücher, Comics & Manga, Zeitschriften, Nintendo 3DS & Switch und PlayStation 4 & PlayStation 5 Spiele, Blu-Rays & DVDs, CDs & Hörbücher, Brettspiele und Tonies. Ebenfalls bestehen eine Artothek und eine Saatgutbibliothek. Angemeldete Nutzer können aus dem digitalen Bestand von ca. 18.600 elektronischen Medien der Onleihe (Bibload) wählen,[24] die Fernleihe nutzen, um Titel aus dem Bestand anderer Bibliotheken zu bekommen, und auf den Katalog der Kreisarchivbibliothek und das Munzinger-Archiv zugreifen.
Zum Angebot gehören Veranstaltungen wie die Vorlesestunde, Medienkisten für Kindergärten und Grundschulen, Führungen und der Bibliotheksführschein, ein ständiger Bücherflohmarkt, Autorenlesungen und Aktionen zur Leseförderung wie Vorlesewettbewerbe und der Sommerleseclub. Öffentliche Toiletten, zwei PC-Arbeitsplätze, ein Arbeitsraum zum Lernen, ein Kopierer und kostenfreies WLAN im Gebäude sind vorhanden.
Archiv
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Archivalien der Stadt Ahlen befinden sich zum Großteil im Kreisarchiv Warendorf. Die Bestände aus der Zeit bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts liegen im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Ahlen hat zwei bedeutende Sportstätten: das Wersestadion, ein kurz nach dem Zweiten Weltkrieg errichtetes und 1997 modernisiertes und erweitertes Fußballstadion, und seit 1983 den Sportpark Nord, der Austragungsort zahlreicher nationaler, überregionaler und lokaler Meisterschaften und Wettkämpfe in verschiedenen Sportarten, insbesondere der Leichtathletik, ist.
Badminton
- TG-Ahlen 1897 e. V. Badminton
Basketball
- DJK Vorwärts Ahlen Baskets
- ASK Ahlen Baskets
Bogenschießen
- Bogensportfreunde Ahlen e. V.
Boxen
- BSK 27 Ahlen
Handball
- Ahlener Sport Gemeinschaft, Handballmannschaft in der 3. Liga. In der Bundesliga-Saison 2010/11 bildete die ASG mit dem ASV Hamm eine Sportgemeinschaft, die HSG Ahlen-Hamm.
- SV Eintracht Dolberg
Dart
- DSC Ahlen, Dartmannschaft in der 2. Liga des NWDV.
Fußball
- Rot Weiss Ahlen, Fußballmannschaft in der Oberliga Westfalen, spielte acht Jahre in der 2. Bundesliga
- DJK Vorwärts 19 Ahlen e.V.
- Ahlener SG
- FSG Ahlen
- ASG Aramäer Ahlen 1983
- Ahlener Sport Klub e. V. (ASK Ahlen)
- SV Eintracht Dolberg
- TuS Westfalia Vorhelm
Kanusport
- Kanu-Verein Ahlen e. V.
Leichtathletik
- LG Ahlen
Pétanque
- Pétanque-Club La Différence Ahlen e. V.
Radsport
- Radsportfreunde 67 e. V. Ahlen
Reitsport
- Reit- und Fahrverein Ahlen e. V.
Schach
- Schachverein Ahlen 1954 e. V.
Schwimmen
- Ahlener Sportgemeinschaft, Wassersportabteilung: erfolgreich im Bezirk Ostwestfalen-Lippe; Teilnahme bis zu NRW-Meisterschaften und deutschen Meisterschaften.
Wintersport
- Skiclub Ahlen 1960 e. V.
Tennis
- TC BW 23 Ahlen
- Ahlener TC 75
- TC Dolberg
- TuS Westfalia Vorhelm
- SV Eintracht Dolberg
Tischtennis
- DJK Vorwärts Ahlen
- Ahlener SG
- SV Eintracht Dolberg
- Tus Westfalia Vorhelm
Turnen
- TV Einigkeit Ahlen 1919 e. V.
Volleyball
- Ahlener SG
- DJK Vorwärts Ahlen
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personen der Zeitgeschichte, die in Ahlen (einschließlich der heute zu Ahlen gehörenden Stadtteile) geboren sind:
- im 14. Jahrhundert: Johann von Ahlen, Weihbischof in Köln
- vor 1545: Heinrich von Staden, Abenteurer, Vertrauter von Zar Iwan IV. („der Schreckliche“)
- 1591: Bernhard von Mallinckrodt, Domdechant in Münster
- 1615: Peter Kleikamp in einem Hexenprozess als Werwolf angeklagt, gefoltert und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt
- 1634/35: Anselm Langen, Abt des Benediktinerklosters Liesborn
- 1773: Clemens August Droste zu Vischering, Erzbischof von Köln (geb. in Vorhelm)
- 1783: Caspar von Geismar, Ehrenbürger von Weimar und Ahlen, rettete die Stadt Weimar vor Zerstörung und Plünderung durch die abziehenden Truppen Napoleons
- 1791: Katharina Sibylla Schücking, Dichterin
- 1806: Heinrich Overhage, römisch-katholischer Geistlicher und Schriftsteller
- 1823: Franz Wilhelm Brock, Unternehmer, Mitbegründer der Emailleindustrie und Beigeordneter / Stellvertreter des Bürgermeisters von Ahlen (1858–1870, 1878–1883)
- 1834: Carl Hubert Vering, Bauunternehmer, Gründer der Firmen C. Vering und Vering & Waechter
- 1846: Hermann Vering, Bauunternehmer und Pionier des Verkehrswegebaus im 19. Jahrhundert
- 1848: Richard von Geißler, Admiral der kaiserlichen Marine
- 1853: Friedrich Heitmann, Architekt
- 1859: Eberhard Limbrock, Apostolischer Präfekt von Kaiser-Wilhelms-Land in Deutsch-Neuguinea
- 1862: Augustin Wibbelt, Schriftsteller (geb. in Vorhelm)
- 1872: Heinrich Sommer, katholischer Geistlicher und Pionier der Behindertenarbeit
- 1874: Leonarda Elisabeth Lentrup, Steyler Missionsschwester, Gründerin und erste Oberin der Steyler Missionsschwestern in den U.S.A.
- 1878: Theodor Grentrup, Steyler Ordenspriester, Missionswissenschaftler
- 1887: Elisabeth Tombrock, Gründerin des Ordens „Missionsschwestern von der unbefleckten Empfängnis“
- 1892: Bernhard A. Böhmer, Bildhauer, Maler, Kunsthändler, Barlach-Freund und -Vertrauter, Retter und Verwerter zahlreicher Kunstwerke der von den NS-Behörden zur Vernichtung vorgesehenen „entarteten Kunst“
- 1899: Friedrich Maria Rintelen, Bischof, Erzbischöflicher Kommissar (1953–1970) in Magdeburg
- 1902: Alfred Kitzig, Maler und Grafiker
- 1904: Paul Rintelen, Agrarökonom (Bruder von Friedrich Maria Rintelen)
- 1922: Franz Bender, Mediziner und Hochschullehrer
- 1922: Willi Sandforth, Maler und Grafiker
- 1925: Imo Moszkowicz, Regisseur, Schriftsteller und Schauspieler
- 1926: Rainer Küchenmeister, Maler und Hochschullehrer (Sohn von Walter Küchenmeister)
- 1926: Manfred Schroeder, Physiker
- 1927: Herbert Faust, Politiker, Bürgermeister von Ahlen, Mitglied des Landtages
- 1938: Alois Mayr, Geograph und Hochschullehrer
- 1945: Ansgar Weymann, Soziologe
- 1946: Martin Schlegel, Spieleautor
- 1947: Rainer Strobelt, Lyriker
- 1948: Hans Kuhn, Radrennfahrer, Schulleiter und Moderator
- 1949: Franz Stänner, Journalist und Pressesprecher
- 1949: Ulrich Willers, römisch-katholischer Theologe
- 1951: Ulla Lachauer, Journalistin und Dokumentarfilmerin
- 1952: Andreas Meyer-Lauber, GEW-Landesvorsitzender NRW
- 1952: Wendelin Wiedeking, ehemaliger Vorstandsvorsitzender (1993–2009) der Porsche AG
- 1954: Michael Kerkloh, Geschäftsführer des Münchener Flughafens
- 1955: Wolfgang Vöge, Fußballspieler
- 1958: Urban Wiesing, Medizinethiker und Hochschullehrer
- 1958: Dietmar Harhoff, Volkswirt und Innovationsforscher
- 1959: Klaus-Peter Naumann, Wirtschaftswissenschaftler
- 1961: Rainer Hagencord, Theologe und Zoologe
- 1963: Johannes Pantel, Arzt, Geriater, Gerontologe und Hochschullehrer
- 1963: Silke Rehberg, bildende Künstlerin
- 1963: Lambert Wiesing, Philosoph und Hochschullehrer
- 1968: Bernd Hagenkord, Jesuit und Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan
- 1970: Alexander Berger, Bürgermeister von Ahlen
- 1971: Dirk Jörke, Politikwissenschaftler und Hochschullehrer
- 1973: Nova Meierhenrich, Moderatorin und Schauspielerin
- 1976: Ali Baş, Politiker, Landtagsabgeordneter
- 1976: Curro Torres, spanischer Fußballspieler
- 1978: Lamya Kaddor, Islamwissenschaftlerin und Religionspädagogin
- 1979: Tobias Schäper, Fußballspieler
- 1981: Björn Meyer, Politiker
- 1982: Erkan Teper, Profiboxer
- 1982: Björn Wiegers, Handballspieler
- 1983: Alexander Klaws, Popsänger und Musicaldarsteller
- 1983: Sven Kroll, Fernsehmoderator
- 1985: Christian Süß, Tischtennisspieler
- 1987: Jan Peveling, Handballspieler
- 1992: Marc Doffey, Jazzmusiker
- 1993: Noah Baxpöhler, Volleyballspieler
- 1995: Aygün Yıldırım, Fußballspieler
- 1996: Alicia Langer, Handballspielerin
- 2004: Samuel Bamba, Fußballspieler
- 2004: Baran Moğultay, Fußballspieler
Andere Persönlichkeiten, die in Ahlen aufwuchsen, leben oder wirkten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Geringhoff gründete 1880 das unter der heutigen Bezeichnung firmierende Unternehmen Carl Geringhoff GmbH & Co. KG.
- Franz Dahlke, (* 1893 in Niekosken; † 1946 in Ahlen), Musikpädagoge, Komponist, Gründer des Franz-Dahlke-Chors
- Johnny de Graaf (* 11. März 1894 in Nordenham; † 2. Dezember 1980 in Brockville, Ontario, Kanada), Todesurteil wegen Matrosenmeuterei gegen Ende des Ersten Weltkriegs, erster Aktivist und Gründer der KPD in Ahlen, im Zweiten Weltkrieg Offizier der Britischen Armee[25]
- Walter Küchenmeister (* 1897 in Waldheim in Sachsen, hingerichtet 1943 in Berlin-Plötzensee), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Therese Münsterteicher (1897–1967) unterstützte während der Zeit des Nationalsozialismus die Familie von Imo Moszkowicz und versteckte zwei weitere jüdische Mitbürger.[26]
- Max Reimann (* 1898 in Elbing; † 1977 in Düsseldorf), Politiker, Widerstandskämpfer, KPD-Vorsitzender, 1948/49 Mitglied des Parlamentarischen Rates
- Paul Rosenbaum, Oberfeldarzt während des Zweiten Weltkriegs, übergab Ahlen kampflos den Amerikanern
- Fritz Winter (* 1905 in Altenbögge; † 1976 in Herrsching), Maler, arbeitete zu Beginn seiner Laufbahn auf der Zeche Westfalen
- Kurt Gruber, (* 13. Mai 1912 in Hövel, heute Hamm (Westf.), Stadtbezirk Bockum-Hövel; † 20. März 1945 bei Schwege, Landkreis Osnabrück), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Marga Spiegel (* 1912; † 2014 in Münster), Holocaust-Überlebende, beschrieb ihr Überleben in der Nazi-Zeit in ihrem Buch Retter in der Nacht, welches 2009 verfilmt wurde
- Werner Fischer (* 1930 in Freiburg), Künstler, Kunstsammler, Goldschmied, Gemmologe
- Dieter Massin (* 1940 in Teschen), Sportfunktionär, Autor, Pädagoge
- Gerd Willamowski (* 1944 in Grundensee, Ostpreußen), ehem. Stadtdirektor von Ahlen, ehem. Verbandsdirektor des Kommunalverbandes Ruhrgebiet
- Norbert Tschirpke (* 1957 in Hamm), Künstler und Kulturmanager, lebte bis zum 16. Lebensjahr in Ahlen
- Andreas Dombret (* 1960 in Des Moines, USA), Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank
- Rolf Aldag (* 1968 in Beckum), Radsportler
- Adrian Topol (* 1981 in Zabrze, Polen), Unternehmer und Schauspieler
Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1830: Baron Friedrich Caspar von Geismar (1783–1848), Adjutant des Zaren Nikolaus I.
- 1888: Joseph Jenne (1814–1895), Pfarrer
- 1905: Heinrich Dahlhoff (1825–1911), Pfarrdechant
- 1927: Eduard Corneli (1858–1934), hauptamtlicher Bürgermeister 1898–1923
- 1953: Franz Hackethal (1891–1966), hauptamtlicher Bürgermeister 1934–1937, Regierungspräsident
- 2003: Herbert Faust (1927–2023), ehrenamtlicher Bürgermeister, 1969–1984
- 2003: Horst Jaunich (* 1930), ehrenamtlicher Bürgermeister, 1984–1996
- 2006: Imo Moszkowicz (1925–2011), Regisseur, Schriftsteller
(Quelle: Ehrenbürger der Stadt Ahlen)[27]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Alen. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Westphaliae (= Topographia Germaniae. Band 8). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1647 (Volltext [Wikisource]).
Hinweis: Den bisher aktuellen Überblick über Veröffentlichungen über/zur Geschichte der Stadt Ahlen enthält Band 8 der Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Ahlen, der 2005 erschienen ist.
- Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Ahlen – Selbstverlag der Stadt Ahlen:
- Band 1: Die Urkunden des Stadtarchivs und des Klosters Maria Rosa in Ahlen (1966) – Wilhelm Kohl;
- Band 2: Ahlen in Westfalen – Siedlung und Bevölkerung einer industriellen Mittelstadt mit besonderer Bedeutung der innerstädtischen Gliederung (1968) – Alois Mayr;
- Band 3: Bürgerbuch und Protokollbücher der Stadt Ahlen (1970) – mit einem Beitrag von Heinz Stoob – Anna Luise Kohl;
- Band 4: Ahlen in Westfalen – Geologie und Bergbau im Raum Ahlen (1975) – mit einer Einführung von Carl Hahne, Bochum – Hans Baron, Ahlen;
- Band 5: Urkunden und Regesten zur Geschichte der Pfarrkirchen der Stadt Ahlen (1976) – Wilhelm Kohl;
- Band 6: Die geographische Struktur des Raumes Ahlen im frühen Mittelalter – Wilfried Schoop / Sektoriale Agrarwirtschaft in Ahlen (Westf.) – Klaus-Peter Hackenberg (1977);
- Band 7: Siegel- und Wappengeschichte der Stadt Ahlen (1980) – Ludger Schulte;
- Band 8: Bibliographie zur Kultur und Geschichte der Stadt Ahlen (Westf.) (2005) – Jürgen Rheker, Birgit Schlüter, Sebastian Klaes, Bernard Sanders;
- Band 9: Machtergreifung und Gleichschaltung in Ahlen 1930–1934 (1987) – Ludger Grevelhörster;
- Band 10: Ahlen 1870–1914; Die Industrialisierung einer münsterländischen Ackerbürgerstadt (1989) – Wolfgang Muth.
- Die Ahlener Bürgerschützen in Geschichte und Gegenwart – Bürgerschützenverein Ahlen e. V. im Jubiläumsjahr 2013, Band 2, mit Textbeiträgen von Bernd Schulze Beerhorst, Doris Schulze Beerhorst, Manfred Schmolke, Oliver Rasfeld, Marcel Damberg, Dirk Rösner, Christian Wolff, Jürgen Rheker.
- 150 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Ahlen. Schriftenreihe der VHS Geschichtswerkstatt, Band 1. VHS Geschichtswerkstatt (Hrsg.), Anno-Verlag, Rheinberg 2012, ISBN 978-3-939256-08-3.
- Heimatbuch der Stadt Ahlen. SGV Heimatverein Ahlen e. V., 1929 (einziges bisher erschienenes „Gesamtwerk“ zur Geschichte der Stadt Ahlen).
- Der Beflügelte Aal – Heimatliches aus Ahlen–Vorhelm–Dolberg. Heimatförderkreis für Westfälische Tradition e. V., bisher erschienen Band 1–42 (1982–2023), seit 2012 mit Band 31 im Anno-Verlag, Ahlen.
- Ahlen damals und heute – Stadtansichten im Wandel der Jahrzehnte. Bildband von Christian Wolff und Textteil: Kleine Geschichte der Stadt Ahlen von Jürgen Rheker, Aschendorff Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-402-12762-9 (176 Seiten).
- Ahlen – Gestern und heute. Bildband und Texte von Christian Wolff. Anno-Verlag, Ahlen 2016, ISBN 978-3-939256-33-5.
- Jens Dünhölter, Dierk Hartleb: Ahlen – Stadtbilder. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2008, ISBN 978-3-937126-52-4.
- Dieter Massin, Mechthild Massin: Du mein Ahlen – Lebens- und liebenswert lebendige Stadt an der Werse. Anno-Verlag, Ahlen 2017, ISBN 978-3-939256-73-1.
- Dieter Massin, Mechthild Massin: Ahlen wegweisend – 50 Straßen, Wege und Plätze: Porträts und Geschichte(n). Anno-Verlag, Rheinberg 2013, ISBN 978-3-939256-17-5.
- Mechthild Massin, Frank Krümmer: Ahlen randvoll – Ahlener Kinder entdecken ihre Stadt. Ahha-Verlag, Ahlen 2007, ISBN 978-3-940239-00-6.
- Jürgen Rheker: Geschichte der Ahlener Rathäuser. Zur Ausstellung „100 Jahre Rathaus am Markt“, Ahlen 2006.
- Jürgen Rheker: Die Galerie der Bürgermeister im Rathaus Ahlen 1809–1996. Herausgeber Stadt Ahlen/Westf., 1999, ISBN 3-9806862-0-5.
- Christiane von Rackow: Auswirkungen des Industriezeitalters am Beispiel des Strontianitabbaus um Ahlen in Westfalen. Ahlen 1987.
- Uwe Rennspieß: Aufstieg des Nationalsozialismus. Eine vergleichende Lokalstudie der Bergbaustädte Ahlen und Kamen i. W. Klartextverlag, Essen 1993, ISBN 3-88474-088-1.
- Michael Huhn: Ein ganz eigener Schlag – Kolonie und Bergwerk Westfalen: Leben und Arbeit in Ahlen nach 1945. Klartextverlag, Essen 1997, ISBN 3-88474-645-6.
- H. Kemper: Spuren der Vergangenheit – Archäologie in Ahlen. Archäologische Arbeitsgruppe im Heimat-Förderkreis für Westfälische Tradition e. V. Ahlen, 1992.
- Hans van Ooyen, Jürgen Betz: Leben vorm Pütt. Text und Bilder aus einer Arbeitersiedlung. Herausgeber Stadt Ahlen/Westf., Klartextverlag, Essen 1988, ISBN 3-88474-329-5.
- Uwe Rennspieß: Jenseits der Bahn. Geschichte der Ahlener Bergarbeiterkolonie und der Zeche Westfalen. Klartextverlag, Essen 1989, ISBN 3-88474-340-6.
- Glückauf-Stiftung: Zeche Westfalen. Ein Jahrhundert Steinkohlenbergbau in Ahlen. Klartext Verlag, Essen 2000, ISBN 3-88474-891-2.
- Stadtmappe Ahlen. Grösschen, Dortmund/Altenbeken 1975 (Heinz Stoob, Westfälischer Städteatlas, Band I; 1. Teilband, ISBN 3-8087-0202-8), ISBN 3-89115-328-7.
Einzelwerke zur Geschichte der „Hexen und Hexenverfolgung“
- Wilhelm Schulte: Hexen und Hexenverfolgung. In: Heimatbuch der Stadt Ahlen. Ahlen 1929, S. 77. Nachdruck eines Aufsatzes aus: Beckumer Kreis-Kalender, 1925, S. 26–34.
- Zur Geschichte des Hexenglaubens und der Hexenprozesse vornehmlich im ehemaligen Fürstbisthum Münster. Prozessacten gegen Peter Kleikamp aus Ahlen, von Bernhard Niehues, Münster 1875, S. 77–96.
- Geschichte der Hexenprozesse, von Soldan-Heppe, neu bearbeitet und herausgegeben von Max Bauer, Bd. 2, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1972 (unveränderter Nachdruck der 3. Auflage, München 1912), S. 38.
- Elmar M. Lorey: Henrich der Werwolf. Eine Geschichte aus der Zeit der Hexenprozesse mit Dokumenten und Analysen. Anabas-Verlag, 1998, S. 243 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 18. Juni 2025. (Hilfe dazu)
- ↑ Heribert Bohn: Ahlen. Kunstverlag Bühn, München 1980, S. 7.
- ↑ Paul Röschenbleck: Ahlen. Weidlich, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-8035-0467-8, S. 12–13.
- ↑ Paul Röschenbleck: Ahlen. Weidlich, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-8035-0467-8, S. 16 und 49.
- ↑ Liste der Opfer der Hexenprozesse in Ahlen (PDF; 21 kB), abgerufen am 9. Mai 2016.
- ↑ Die Glocke: Als Zauberer verfolgt. ( vom 10. Mai 2016 im Internet Archive)
- ↑ Alois Mayr: Ahlen in Westfalen. Schöningh Verlag, Paderborn 1968, S. 36.
- ↑ Ahlen 1936 bis 1946 ( vom 23. Januar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Bürgermeister Dr. Alexander Berger. Abgerufen am 20. Juli 2024.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 95.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 312 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Ratswahl – Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Ahlen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 6. Oktober 2020.
- ↑ Landeswahlleiter: Kommunalwahlen 2014
- ↑ Wahlergebnis auf der Website der Stadt ( vom 2. April 2015 im Internet Archive)
- ↑ Wappen der Stadt Ahlen auf ahlen.de ( vom 24. Januar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Ahlen: Partnerstädte. Abgerufen am 16. Januar 2024.
- ↑ Jürgen Rheker: Die Galerie der Bürgermeister im Rathaus Ahlen 1809–1996.
- ↑ Radfahren in Ahlen. Münsterland e. V., archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2017; abgerufen am 16. Januar 2024.
- ↑ Strecke und Karte. Abgerufen am 26. Mai 2022.
- ↑ RE 6 (RRX). Abgerufen am 26. Mai 2022.
- ↑ Israel Mossad: 120 Jahre Vorhelm Bahnhof. ( vom 8. Dezember 2016 im Internet Archive) Ahlen-Vorhelm, 28. Mai 2008
- ↑ Schulen auf der Website der Stadt Ahlen, abgerufen am 5. Dezember 2017
- ↑ Stadtbücherei Ahlen: Angebote & Service. In: Stadt Ahlen. Abgerufen am 18. Januar 2024.
- ↑ Biblioad: Themenbereiche. In: Biblioad. Divibib GmbH, abgerufen am 18. Januar 2024.
- ↑ R. S. Rose, Gordon D. Scott: Johnny: A Spy’s Life. Pennsylvania State University Press, 2009, ISBN 0-271-03569-2, 512 S. auf Google Books
- ↑ Hildegard Offele-Aden: Therese Münsterteicher – Die Geschichte einer mutigen Frau. 1. Auflage. Anno-Verlag, Ahlen 2021, ISBN 978-3-939256-99-1, S. 128 ff.
- ↑ Liste der Ehrenbürger auf der Homepage der Stadt Ahlen