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„Neuruppin“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; background:#e3e3e3;"
| Art = Stadt
! Wappen
| Wappen = Neuruppiner Wappen.png
! Karte
| Breitengrad = 52/55/29.62/N
|- style="background: #ffffff;"
| Längengrad = 12/48/19.14/E
! align="center" | [[Bild:Wappen_fehlt.jpg|120px|Wappen fehlt]]<br /><small>[[Wikipedia:Wappen|Hilfe zu Wappen]]</small><!-- Optional: link auf Stadt-Wappenseite im Internet oder ähnliches anhängen. Wappen nur mit Genehmigung der Gemeinde einfügen, siehe Hinweise unter dem Link "Wikipedia:Wappen"! -->
| Lageplan = Neuruppin in OPR.png
! align="center" |
| Lageplanbeschreibung =
| Bundesland = Brandenburg
| Landkreis = Ostprignitz-Ruppin
| Höhe = 44
| PLZ = 16816, 16818, 16827, 16833, 16835
| Vorwahl = 03391, 033925, 033929, 033933
| Gemeindeschlüssel = 12068320
| LOCODE = DE NPP
| Gliederung = 13 [[Ortsteil]]e
| Adresse = Karl-Liebknecht-Straße 33/34<br />16816 Neuruppin
| Website = [https://www.neuruppin.de/ www.neuruppin.de]
| Bürgermeister = [[Nico Ruhle]]
| Partei = [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
}}

'''Neuruppin''' ([[Niederdeutsche Sprache|plattdeutsch]]:'' Reppin'') ist die [[Kreisstadt]] des [[Landkreis Ostprignitz-Ruppin|Landkreises Ostprignitz-Ruppin]] im Norden des Landes [[Brandenburg]]. Sie ist der traditionelle Hauptort des [[Ruppiner Land]]es. Zum Gedenken an den hier geborenen Dichter [[Theodor Fontane]] trägt sie den [[Ortsname#Bei- und Übernamen|Beinamen]] ''Fontanestadt''. Neuruppin gilt bisweilen als {{" |Text=preußischste aller preußischen Städte.}}<ref>{{Literatur |Autor=Kristine Jaath |Titel=Brandenburg: Unterwegs zwischen Elbe und Oder |Verlag=Trescher Verlag |Ort=Berlin |Datum=2011 |ISBN=978-3-89794-211-0 |Online={{Google Buch |BuchID=0wegfMQfez0C |Seite=168}}}}</ref>

== Geographie ==
{{PanoViewer|Neuruppin – 360° Panorama von oben.jpg|Neuruppin – 360°-Panorama der Kernstadt von oben (2019)}}

=== Geographische Lage ===
Neuruppin ist eine der [[Liste der 100 flächengrößten Gemeinden Deutschlands|flächengrößten Städte Deutschlands]]. Die Stadt Neuruppin liegt etwa 60 km nordwestlich von Berlin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Im Süden erstreckt sie sich entlang des [[Ruppiner See]]s, der vom Rhin durchflossen wird, und umfasst Ortsteile wie die Kernstadt Neuruppin und [[Alt Ruppin]]. Im Norden erstreckt sie sich über die [[Ruppiner Schweiz]] bis in die übrige [[Wittstock-Ruppiner Heide]], die teilweise als [[Truppenübungsplatz Wittstock]] militärisch genutzt wurde.

=== Stadtgliederung ===
Zur Stadt Neuruppin gehören seit den [[Eingemeindung]]en 1993 die in der Tabelle aufgeführten Ortsteile und [[Wohnplatz|Wohnplätze]].<ref>{{Webarchiv |url=https://service.brandenburg.de/de/stadt_neuruppin/17082 |text=Kommunen > Landkreis Ostprignitz-Ruppin > Stadt Neuruppin. |wayback=20190401210011}} Gebietsstand: 1. Januar 2009, Ministerium des Innern des Landes Brandenburg (Dienstleistungsportal der Landesverwaltung); abgerufen am 30. Dezember 2009.</ref>

{| class="wikitable toptextcells"
! Ortsteile !! Gemeindeteile !! Wohnplätze
|-
|-
| [[Alt Ruppin]], [[Buskow]], [[Gnewikow]], [[Gühlen-Glienicke]], Karwe, [[Lichtenberg (Neuruppin)|Lichtenberg]], [[Krangen (Neuruppin)|Krangen]], [[Molchow]], Neuruppin (Kernstadt, kein offizieller Ortsteil), Nietwerder, [[Radensleben (Neuruppin)|Radensleben]], [[Stöffin]], [[Wulkow (Neuruppin)|Wulkow]], [[Wuthenow]] || [[Binenwalde]], [[Boltenmühle]], [[Kunsterspring]], Neuglienicke, Pabstthum, Radehorst, Rheinsberg-Glienicke, Seehof, [[Steinberge (Neuruppin)|Steinberge]], [[Stendenitz]], [[Zermützel]], [[Zippelsförde]] || Alte Schäferei, Ausbau Nietwerder, Ausbau Wulkow, [[Bechlin]], Birkenhof, Bürgerwendemark, Bütow, Dietershof, Ferienpark Klausheide, [[Fristow]], [[Gentzrode]], [[Gildenhall]], Heidehaus, Hermannshof, [[Lietze (Neuruppin)|Lietze]], Musikersiedlung, Neumühle, Quäste, [[Rägelsdorf]], Roofwinkel, [[Rottstiel]], Stöffiner Berg, [[Tornow (Neuruppin)|Tornow]], [[Treskow (Neuruppin)|Treskow]]
! colspan="2" | Basisdaten
|}
|- style="background: #ffffff;"

| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Brandenburg]]
Hinzu kommt die Wüstung [[Krangensbrück]].
|- style="background: #ffffff;"

| [[Landkreis]]: || [[Ostprignitz-Ruppin]]
=== Klima ===
|- style="background: #ffffff;"
<div style="max-width:75%">{{Klimatabelle
| [[Fläche]]: || 330 [[Quadratkilometer|km²]]
|TABELLE =
|- style="background: #ffffff;"
|DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert
| [[Einwohner]]: || 32000
|DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
|- style="background: #ffffff;"
|DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE =
| [[Höhe]]: || m ü. [[Normalnull|NN]]
|Überschrift =
|- style="background: #ffffff;"
|Ort = Neuruppin
| [[Postleitzahl]]: || 16816, 16827, 16818
|QUELLE = [https://wetterlabs.de/klima/neuruppin/ Wetter und Klima Neuruppin (Durchschnitt 1980–2018)]
|- style="background: #ffffff;"
|hmjan = 2.6
| [[Geografische Lage]]: || 12,6724-12,9620 ö.L., 53,1028-52,7851 n.Br.
|hmfeb = 4.0
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>OPR</tt>
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| Website: || [http://www.neuruppin.de/ http://www.neuruppin.de/]
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|}}
</div>

== Geschichte ==
=== Vor dem Stadtbrand (bis 1787) ===
[[Datei:Prospectus Ruppinensis ac Wuthenowiensis (1694), Ausschnitt.jpg|mini|Neuruppin um 1694]]

Die vorgeschichtliche Besiedelung des Landes reicht von der mittleren [[Steinzeit]] über die jüngere [[Bronzezeit]] mit erst germanischen, später dann slawischen Siedlungen (im Altstadtbereich – u. a. „Neuer Markt“ – und im Umland) an den Ufern des Ruppiner Sees. In spätslawischer Zeit wurde dieses Gebiet vom Stamm der [[Zamzizi]] besiedelt, dessen Zentrum vermutlich die [[Slawenburg Ruppin]] auf der Insel Poggenwerder bei Alt Ruppin war. Nach dem [[Wendenkreuzzug]] 1147 und der Eroberung des Landes durch deutsche [[Adel|Adlige]] wurde um 1200 auf dem Amtswerder, einer Halbinsel neben der Insel Poggenwerder, die [[Burg Ruppin]] (auch ''Planenburg'') als große [[Niederungsburg]] und politisches Zentrum der [[Herrschaft Ruppin]] errichtet. Im nördlichen Vorgelände entstand eine Marktsiedlung mit Nikolaikirche, östlich daran und jenseits des Rhins der „[[Kietz (Siedlung)|Kietz]]“: die Stadt (''Olden Ruppyn'') [[Alt Ruppin]] war entstanden.

Südwestlich des Burgortes entstand seit Anfang des 13. Jahrhunderts unter Beibehaltung des Namens ''Ruppin'' die Siedlung des heutigen Neuruppin mit Nikolaikirche und [[anger]]<nowiki />artigem Straßenmarkt.

Das damalige (Neu-)Ruppin war eine planmäßige Stadtgründung der Grafen von [[Lindow-Ruppin]], einer Nebenlinie der Arnsteiner, die in Alt Ruppin residierten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1238. Eine Erweiterung der ursprünglichen [[Marktrecht|Marktsiedlung]] Alt Ruppin, hin zur heutigen Stadt Neuruppin, erfolgte wahrscheinlich bereits vor der Gründung des [[Dominikaner]]klosters 1246 als erste Niederlassung des Ordens zwischen Elbe und Oder durch den ersten Prior [[Wichmann von Arnstein]]. Die Verleihung des Stendaler Stadtrechtes erfolgte am 9. März 1256 durch Günther von Arnstein. Die Befestigung der Stadt erfolgte im 13. Jahrhundert durch Palisaden und ein Wall-Grabensystem, später wurde sie durch Mauern und Wall-Grabenanlagen befestigt; 24 [[Wiekhaus|Wiekhäuser]] und zwei hohe Türme verstärkten die [[Stadtmauer]]n. Dazu kamen drei Tore, das Altruppiner/Rheinsberger Tor im Norden, das Berliner/Bechliner Tor im Süden und das Seetor im Osten. Die vollständige Ummauerung erfolgte spätestens gegen Ende des 15. Jahrhunderts.

Neuruppins ältester Teil war ein langgestreckter Anger, begleitet von zwei parallelen Straßen zwischen dem südlichen und nördlichen Stadttor, im Süden darauf die älteste Kirche Neuruppins (St. Nikolai). Die Hauptstraße Neuruppins war seit Mitte des 16. Jahrhunderts [[Pflaster (Belag)|gepflastert]].
Quer durch Neuruppin, von Nordwesten zum See hin, verlief der aus der Ruppiner Mesche kommende Klappgraben zur Versorgung der Stadt mit Brauchwasser und zur Entwässerung, der 1537 zum Teil zugeschüttet und nach dem Stadtbrand 1787 als offener Kanal in der Schinkelstraße erneuert wurde.

Neuruppin gehörte im [[Mittelalter]] zu den größeren nordostdeutschen Städten. Erhalten sind aus dieser Zeit unter anderem Teile der [[Stadtmauer]], Teile der Klosterkirche St. Trinitatis (1246), die St. Georgs-Kapelle (1362), das [[Leprosorium|Siechenhospital]] (1490)<ref>Das Siechenhospital diente unter anderem der Behandlung von Leprakranken. Siehe dazu auch die Daten der Gesellschaft für Leprakunde mit einer Übersicht über alle mittelalterlichen Leprosorien in Berlin und Brandenburg unter [http://www.muenster.org/lepramuseum/tab-bra.htm muenster.org]</ref> mit der 1491 geweihten St.-Lazarus-Kapelle sowie Reste des Seeviertels. Die mittelalterliche Stadt hatte einen nahezu quadratischen Grundriss von etwa 700 m × 700 m, der an der Ostecke auffällig abstumpft. Die Ost-Südost–Seite grenzt an den Ruppiner See.

Zur Feier eines Friedensvertrages veranstaltete [[Joachim I. (Brandenburg)|Kurfürst Joachim I.]] 1512 in Neuruppin ein dreitägiges Ritterturnier, {{" |Text=das damals im ganzen Lande von sich reden machte und mit einer Pracht begangen wurde, wie sie weder in Berlin noch zu Cöllen an der Spree bis dahin gesehen worden war}}.<ref>{{FontaneWanderungen |Titel=Die Grafen von Ruppin |Band=1 |Teil=Am Ruppiner See |Kapitel=Neu-Ruppin |zenoID=20004776992}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Günter Rieger |url=http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12278557/61299/Kurfuerst-Brandenburg-gab-zur-Feier-eines-Friedensvertrages-ein.html |titel=Kurfürst Brandenburg gab 1512 zur Feier eines Friedensvertrages ein Ritterturnier / Neuruppin wurde Austragungsort |werk=MAZ |datum=2012-02-18 |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://archive.is/20120804102042/http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12278557/61299/Kurfuerst-Brandenburg-gab-zur-Feier-eines-Friedensvertrages-ein.html |archiv-datum=2012-08-04 |abruf=2012-02-23}}</ref>

Nach dem Aussterben der Grafen von Lindow-Ruppin 1524 kam Neuruppin als erledigtes [[Lehnswesen|Lehen]] an den Kurfürsten [[Joachim I. (Brandenburg)|Joachim I.]] Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] verwüstete auch Neuruppin und ließ seine Bewohner verarmen. Besonders in der Zeit um 1638 war die Stadt mehrfach der Einquartierung und Ernährung der durchziehenden wechselnden Kriegsparteien ausgesetzt.

Im Zuge der [[Reformation]] fiel der Klosterbesitz um 1540 an den Kurfürsten. 1564 schenkte Kurfürst Joachim II. von Brandenburg das durch die Einführung der Reformation in Brandenburg 1541 aufgelassene Kloster der Stadt.<ref name="meier" /> In diese Zeit fällt eine in der Klosterkirche abgebildete Legende über eine Maus, die eine Ratte verfolgt. Damit wurde der Legende ein Bild gegeben, dass die Einführung der Reformation unter den im Neuruppiner Kloster lebenden Mönchen sehr ängstlich gesehen wurde: „Eher jagt eine Maus eine Ratte, als das Kloster evangelisch wird.“<ref>{{FontaneWanderungen |Titel=1. Ein Gang durch die Stadt. Die Klosterkirche |Band=1 |Teil=Am Ruppiner See |Kapitel=Neu-Ruppin |zenoID=20004776984}}</ref>

1365 wurde die Neuruppiner [[Lateinschule]] zum ersten Mal urkundlich erwähnt, die zeitweilig überregionale Bedeutung besaß. Ihre Geschichte ist seit 1477 gut dokumentiert.<ref>Heinrich Begemann: ''Die Lehrer der Lateinischen Schule zu Neuruppin 1477–1817. Beilage zum Jahresbericht Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Neuruppin'', Neuruppin, 1914</ref> 1777 übernahmen [[Philipp Julius Lieberkühn]] und [[Johann Stuve]] die Schulleitung und reformierten die Schule im [[Johann Bernhard Basedow|Basedowschen]] Sinne, was allgemeine Beachtung fand.<ref name="meier" />

Mit dem Edikt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm v. Brandenburg 1685 siedelten sich in ihrer französischen Heimat verfolgte [[Hugenotten]] an, die in die Städte der Mark über 50 unbekannte, neue Gewerke mitbrachten und somit entscheidend am Wiederaufbau des vom Dreißigjährigen Krieg (1618–1649) schwer gezeichneten Landes mitwirkten.

1688 wurde Neuruppin eine der ersten [[Garnison]]sstädte Brandenburgs. Hier war [[Friedrich II. (Preußen)|Kronprinz Friedrich]] 1732–1740 nach seinem erfolglosen Fluchtversuch und anschließender Haft in [[Kostrzyn nad Odrą|Küstrin]] Inhaber des [[Altpreußisches Infanterieregiment No. 15 (1806)|Regiments zu Fuß Kronprinz]]. In dieser Zeit wurde [[Bernhard Feldmann]] auf Wunsch des Kronprinzen sein [[Leibarzt]] und später auch [[Kreisarzt|Stadtphysikus]]. Seine Abschriften historisch interessanter Ratsakten gelten als wichtigste Sammlung von Quellen zur frühen Stadtgeschichte, da die Originalakten beim Stadtbrand 1787 vernichtet wurden. Zeitweilig lag der Anteil der Soldaten und zivilen Truppenangehörigen bei 1500 von 3500 Einwohnern.<ref name="schultze">{{Literatur |Autor=[[Johannes Schultze (Historiker)|Johannes Schultze]] |Titel=Geschichte der Stadt Neuruppin / von Johannes Schultze |Verlag=Stapp |Ort=Berlin |Datum=1995 |ISBN=3-87776-931-4}}</ref> Erst mit dem Abzug der [[Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland]] 1994 verlor Neuruppin diesen Status.

Ab 1740 hatte der Orgelbauer [[Gottlieb Scholtze]] seine Werkstatt in Neuruppin, der u. a. die Orgel in [[Rheinsberg]] baute.

=== Stadtbrand und Wiederaufbau (1787–1803) ===
[[Datei:Neuruppin Friedrich Wilhelm II.jpg|mini|hochkant|[[Denkmal Friedrich Wilhelm II.|Denkmal]] für [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm II.]]]]

Ein Einschnitt in die Entwicklung der Stadt war der Flächenbrand vom Sonntag, dem 26. August 1787. Das Feuer brach in einer mit Getreide gefüllten Scheune am Bechliner Tor am Nachmittag aus und breitete sich rasch aus. Nur zwei schmale Bereiche am Ost- und Westrand der Stadt blieben erhalten. Insgesamt 401 bürgerliche Häuser, 159 Neben- und Hintergebäude, 228 Ställe und 38 Scheunen, die Pfarrkirche St. Marien, das Rathaus, die reformierte Kirche und das Prinzliche Palais wurden zerstört.<ref name="zadow">{{Literatur |Autor=Mario Alexander Zadow |Titel=Karl Friedrich Schinkel – Ein Sohn der Spätaufklärung |Verlag=Edition Axel Menges |Ort=Stuttgart/London |Datum=2001 |ISBN=3-932565-23-1}}</ref> Menschenleben waren nicht zu beklagen. Der Sachschaden wurde mit fast 600.000 [[Reichstaler#Geschichte|Talern]] beziffert. Die [[Feuerkasse]] ersetzte ca. 220.000 Taler, eine spezielle Kirchenkollekte erbrachte 60.000 Taler, die [[Preußen|preußische]] Regierung stellte 130.000 Taler Retablissementsgelder für den Wiederaufbau der Stadt bereit. Insgesamt wandte der Staat in den folgenden Jahren über eine Million Taler auf.<ref>{{Literatur |Autor=Ferdinand Heydemann |Titel=Die neuere Geschichte der Stadt Neu-Ruppin von der Zerstörung durch den Brand im Jahre 1787 bis zur Vollendung ihres Aufbaus im Jahre 1806 |Verlag=Oehmigke & Riemschneider |Ort=Neu-Ruppin |Datum=1863 |Fundstelle=S. 1 bis S. 6 |Online=https://books.google.de/books?id=edsAAAAAcAAJ&newbks=1&newbks_redir=0&dq=Bechlin&hl=de&pg=PA1#v=onepage&q&f=false}}</ref>

[[Datei:Neuruppin 1789.jpg|mini|links|Plan der Stadt Neuruppin, 1789, Bernhard Mattias Brasch]]
Der seit 1783 in der Stadt tätige Stadtbaudirektor [[Bernhard Matthias Brasch]] (1741–1821) setzte die Vorgaben der Wiederaufbaukommission um und beaufsichtigte die entsprechenden Arbeiten. Diese erfolgten 1788–1803 und zwar nach einem einheitlich geplanten Grundriss.<ref>Ulrich Reinisch: ''Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem großen Brand von 1787 oder: wie die preußische Bürokratie eine Stadt baute. Nach den Akten rekonstruiert und erläutert'' = Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg 3. [[Wernersche Verlagsgesellschaft]], Worms 2001, ISBN 978-3-88462-173-8</ref> Braschs Plan sah die Erweiterung der Stadt von 46 auf knapp 61 [[Hektar]] bei Beseitigung der Wälle zwischen Tempelgarten und See vor. Die beiden eng zusammenliegenden Nord-Süd-Straßen wurden zu einer Achse, der späteren Karl-Marx-Straße, vereinigt. Es entstand ein rechtwinkliges Netz von Straßen mit durchgängig zweigeschossigen [[Dachtraufe|Traufen]][[Haus|häusern]]. Lange breite Straßen, unterbrochen durch stattliche [[Platz (Städtebau)|Plätze]], und Häuser in einer Transformationsarchitektur, die barocke, manieristische und gotische Gestaltungsmittel mit klassizistischen Strömungen vermischt,<ref>{{Literatur |Autor=Ulrich Reinisch |Titel=Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem grossen Brand 1787 oder wie die preussische Bürokratie eine Stadt baute |Ort=Berlin |Datum=2001 |ISBN=3-88462-173-4 |Seiten=190–199}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Brigitte Meier |Titel=Fontanestadt Neuruppin: Kulturgeschichte einer märkischen Mittelstadt |Verlag=Edition Rieger |Ort=Karwe |Datum=2004 |ISBN=3-935231-59-8 |Seiten=131}}</ref> prägen seit jener Zeit das Stadtbild. Diese städtebaulichen Reformprinzipien sind gut erkennbar. So entstand mit dem Wiederaufbau eine in dieser Originalität einzigartige klassizistische Stadtanlage. Abgeschlossen war der Wiederaufbau bereits im Jahr 1803. Lediglich die Fertigstellung der Pfarrkirche St. Marien (erbaut 1801–1806 von [[Philipp Bernard François Berson]] unter der Mitwirkung von [[Carl Ludwig Engel]]) zog sich aufgrund von statischen Problemen bis zum Jahr 1806 hin.

=== Wiederaufbau im 19. Jahrhundert (1804–1900) ===
[[Datei:Neuruppin1850.jpg|mini|Handkolorierter Neuruppiner Bilderbogen, um 1850]]

[[Johann Bernhard Kühn]] (1750–1826) begann in Neuruppin mit der Produktion der [[Bilderbogen]], thematisch gestalteten und über lange Zeit handkolorierten Einblattdrucken. Sein Sohn [[Gustav Kühn (Buchdrucker)|Gustav Kühn]] (1794–1868), der die väterliche Firma 1819 übernahm, erreichte mit diesen Auflagen von zum Teil über drei Millionen Stück pro Jahr (z. B. zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71). Die Drucke wurden mit der Aufschrift ''Neu-Ruppin, zu haben bei Gustav Kühn'' weltweit bekannt. Zwei weitere Unternehmen produzierten die preiswerten, wegen der anfänglichen Leseunkundigkeit seiner Käufer beliebten Bilderbogen: [[Oehmigke & Riemschneider|Philipp Oehmigke und Hermann Riemschneider]] sowie Friedrich Wilhelm Bergemann. Alle drei Bilderbogen-Produzenten schafften es, sich in der deutschen Bilderbogenhersteller-Konkurrenz (über 60 Firmen in ganz Deutschland) zu behaupten und über lange Zeit die führenden Plätze einzunehmen.

Im September 1820 kam das [[Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin“ (4. Brandenburgisches) Nr. 24|Infanterie-Regiment 24]] mit Stab und zwei Bataillonen nach Neuruppin, während das [[Füsilier]]-Bataillon in [[Prenzlau]] Garnison bezog.<ref>[[Franz von Zychlinski]]: ''Geschichte des 24. Infanterie-Regiments'', Band 2 (1816–1838, {{URN|nbn:de:bvb:12-bsb10595378-7}}). Mittler, Berlin 1908, S. 36.</ref> Das Regiment war 1813 andernorts aufgestellt worden, und hatte an den [[Befreiungskriege]]n und der Okkupation Frankreichs teilgenommen. Zunächst wurde das Regiment in Neuruppiner [[Bürgerquartier]]en untergebracht.

1877 richtete der Orgelbauer [[Albert Hollenbach]] seine Werkstatt in Neuruppin ein. Von ihm stammen u. a. Orgeln in den Kirchen der Ortsteile Bechlin, Buskow, Karwe, Nietwerder und Storbeck sowie der Siechenhauskapelle in der Altstadt Neuruppins.

Nach 1880 wurde Neuruppin Mittelpunkt eines Nebenbahnnetzes, das bis 1945 von der [[Ruppiner Eisenbahn|Ruppiner Eisenbahn AG]] betrieben wurde. Dieses strahlte nach [[Paulinenaue-Neuruppiner Eisenbahn|Fehrbellin–Paulinenaue]] (1880), [[Bahnstrecke Kremmen–Meyenburg|Kremmen–Berlin und Wittstock–Meyenburg]] (1899) und [[Bahnstrecke Neustadt–Herzberg|Neustadt beziehungsweise Herzberg]] (1905) aus. Hierfür wurde über den Ruppiner See ein Bahndamm aufgeschüttet, der den See 2,5 Kilometer vom Nordufer entfernt in Ost-West-Richtung quer durchschneidet.

Im Jahr 1893 wurde am Südrand der Kernstadt die [[Irrenanstalt|Landesirrenanstalt]] Neuruppin errichtet.

=== Die Stadt im 20. Jahrhundert ===
Seit 1905 werden Feuerlöscher in Neuruppin hergestellt. Insbesondere die [[Minimax (Unternehmen)|Minimax]]-Feuerlöscher waren aufgrund leichter Handhabung schnell weit verbreitet.

Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde eine Fliegerstaffel in Neuruppin stationiert und ein Flugplatz angelegt.<ref name="schultze" />

1921 wurde im Ortsteil [[Gildenhall]] eine Freilandsiedlung vom Baumeister und Siedlungstechniker Georg Heyer (1880–1944) begründet, deren Ziel es war, Künstler und Kunsthandwerker zum gemeinsamen Wohnen und Arbeiten zu versammeln, um gemeinsam Produkte des Alltags bezahlbar für alle und in kunsthandwerklicher Form zu kreieren und herzustellen. Sie versammelte namhafte Künstler und Kunsthandwerker und bestand bis 1929.

[[Datei:Notgeld Neuruppin 1Mio r.jpg|mini|Neuruppiner Notgeld von 1923 mit Stadtmotiven]]
1926 wurde die neben dem Bahndamm über den Ruppiner See gelegene Straße fertiggestellt. Die Siedlungen ''Gildenhall'' und ''Kolonie Wuthenow'' erhielten so einen direkten Anschluss an Neuruppin. 1929 wurden diese Siedlungen eingemeindet, nachdem bereits 1928 der ''Gutsbezirk Treskow'' eingemeindet worden war.<ref name="schultze" />

Nach der [[Machtergreifung]] durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] wurden im Juni 1933 mehr als 80 politische Gegner des Regimes, vor allem [[Sozialdemokraten]], [[Juden]] und [[Kommunisten]], in ein von der [[Sturmabteilung|SA]] betriebenes provisorisches Gefängnis innerhalb der Gebäude einer zu diesem Zeitpunkt stillgelegten Brauerei an der Altruppiner Allee verschleppt. SA-Angehörige folterten und misshandelten hier viele der Gefangenen. An sie erinnert ein während der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszeit]] 1947 geschaffener Gedenkstein sowie das 1981 auf Veranlassung der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]-Bezirksleitung erstellte Figurenensemble, welches das ursprüngliche Mahnmal am Schulplatz ersetzte.

1934 wurde der Militärflugplatz Neuruppin als ''Fliegerschule Neuruppin'' neu belebt.

Die etwa 90 [[Juden in Deutschland|jüdischen]] Bürger der Stadt wurden während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] verfolgt, deportiert und ermordet. Ihr 1824 eingerichteter ''Alter Friedhof'' wurde glimpflich behandelt, erhaltene jüdische Grabsteine wurden auf Anordnung des damaligen Regimentskommandeurs der [[Wehrmacht]], [[Paul von Hase (Widerstandskämpfer)|Paul von Hase]], auf den ''Neuen Friedhof'' (Evangelischer Friedhof) umgesetzt. Seit dem 17. November 2003 erinnern [[Liste der Stolpersteine in Neuruppin|Stolpersteine]] in der Kernstadt und in Alt Ruppin an die ermordeten jüdischen Einwohner.<ref name="stolperstein" />

Für die „[[Aktion T4]]“ im Rahmen der [[Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus]] diente die Landesirrenanstalt Neuruppin als Zwischenanstalt für die [[NS-Tötungsanstalt Brandenburg]] und die [[NS-Tötungsanstalt Bernburg]]. Deshalb war die Zahl der Patienten von 1.971 am 1. Januar 1937 auf 4.197 am 1. April 1940 gestiegen. 1941 waren von den 1.797 Planbetten nur noch 1.147 belegt. 1943 wurde der größere Teil der Patienten in der [[Aktion Brandt]] in andere Anstalten verlegt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Faulstich]] |Titel=Hungersterben in der Psychiatrie 1914-1949 |Verlag=Lambertus |Ort=Freiburg im Breisgau |Datum=1998 |ISBN=3-7841-0987-X}}</ref> Das Krankenhaus wurde während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] teilweise auch als Reserve[[lazarett]] genutzt. Nach 1945 dienten Teile der Einrichtung als Bezirkskrankenhaus. Am 20. September 2004 wurden auf dem Gelände der Ruppiner Kliniken sechs [[Liste der Stolpersteine in Neuruppin|Stolpersteine]] symbolisch für die [[Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus|Euthanasieopfer]] der ehemaligen Landesirrenanstalt gelegt.<ref name="stolperstein">{{Internetquelle |autor=Rainer Fellenberg |url=http://www.stolpersteine-neuruppin.de/ |titel=Stolpersteine in Neuruppin |hrsg=Vorbereitungskreis Stolpersteine in Neuruppin |datum=2008-05-04 |abruf=2010-05-08}}</ref>

Am 1. Mai 1945 erreichten die [[Rote Armee|sowjetischen Streitkräfte]] Neuruppin und bereiteten den Beschuss der Stadt vom gegenüberliegenden Seeufer aus vor. Jedoch gelang es einem Unbekannten, am Turm der Klosterkirche eine [[weiße Fahne]] zu hissen, ebenso geschah es an der Pfarrkirche. So konnte eine Zerstörung verhindert werden.<ref>{{Literatur |Hrsg=Gemeindekirchenrat Neuruppin |Titel=Die Pfarrkirche St. Marien zu Neuruppin – Ihre Zerstörung vor 200 Jahren und ihr Neubau |Ort=Neuruppin |Datum=1986-12-15}}</ref> Nördlich vom [[Bahnhof Neuruppin#Neuruppin Rheinsberger Tor|Bahnhof Rheinsberger Tor]] wurde ein sowjetischer Ehrenfriedhof eingerichtet, auf dem über 220 sowjetische Soldaten bestattet wurden.<ref name="taiga">{{Internetquelle |url=https://berlinstaiga.de/themen/friedhoefe-ehrenmaeler/sowjetischer-ehrenfriedhof-neuruppin/ |titel=Der sowjetische Ehrenfriedhof in der Fontanestadt Neuruppin |werk=Berlins Taiga – Dein Ausflugsbegleiter in die sowjetische Geschichte |datum=2017-06-15 |abruf=2017-09-03}}</ref>

Neuruppin wurde zu einer der größten Garnisonen der [[Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland]] (GSSD).<ref name="taiga" /> Die sowjetischen Streitkräfte nutzten den unmittelbar nördlich der Kernstadt gelegenen Militärflugplatz, dessen Betrieb zu erheblicher Lärmbelästigung in der Stadt führte. 1989 führten massive Demonstrationen der Neuruppiner im Zusammenhang mit den Plänen zur Weiternutzung des Truppenübungs- und [[Luft-Boden-Schießplatz]]es Wittstock zur Schließung des Flugplatzes.

Bis ca. 1950 befand sich in der Innenstadt das Theater ''Die neue Bühne''. Betrieben wurde es im Rahmen des ''Landesverbands der Deutschen Volksbühne'' und hatte bis zu 95 Mitarbeiter.<ref>Markus Kluge: ''Altes Neuruppiner Theater wird erforscht'' und ''Eine Theatergeschichte ohne Happy End'', in: Ruppiner Anzeiger vom 26. April 2013</ref>

1951 wurden in Neuruppin die Elektro-Physikalischen Werkstätten gegründet als Produzent elektronischer Bauelemente. Ab 1970 wurden sie als Elektro-Physikalische Werke (EPW) zum größten [[Leiterplatten]]hersteller der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] mit bis zu 3500 Werktätigen ausgebaut.<ref name="meier" /> Später war der Betrieb ein wesentlicher Bestandteil des [[Kombinat Mikroelektronik]]. Zu DDR-Zeiten befand sich in Gühlen-Glienicke das [[Ferienlager|Kinderferienlager]] ''Frohe Zukunft DDR''.

1952 wurde Neuruppin infolge der Kreisgebietsreform der DDR Kreisstadt des [[Kreis Neuruppin|gleichnamigen Kreises]] im [[Bezirk Potsdam]].

Infolge der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende und friedlichen Revolution in der DDR]] wurde im Jahr 1990 das Land [[Brandenburg]] neu gegründet, der Kreis Neuruppin blieb vorerst bestehen.

==== Neuruppin als sozialistische Kreisstadt 1970–1989 ====
Planungen für die Entwicklung einer modernen Kreisstadt mit bis zu 100.000 Einwohnern wurden ab Mitte der 1960er Jahre bis Mitte der 1970er Jahre vorgenommen. Grundlage dafür waren die vorgesehene industrielle und verwaltungstechnische Entwicklung der Kreisstadt Neuruppin. Seit den 1970er Jahren wurde der VEB Elektrophysikalische Werke Neuruppin aufgebaut, der die gesamte Leiterplatten-Produktion für die Mikroelektronik- und Unterhaltungstechnik-Industrie der DDR übernehmen sollte. Der VEB Feuerlöschgerätewerke Neuruppin als Hauptproduzent von Handfeuerlöschern der im [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]] zusammengeschlossenen Ostblockstaaten und das Volkseigene Backwarenkombinat als Hauptproduzent von Backwaren aller Art für die Kreisstadt und den Kreis Neuruppin wurden erheblich erweitert.
Dies alles erforderte den Zuzug von hochqualifizierten Leitungs-, Forschungs- und Entwicklungskräften sowie vielen tausend Arbeitskräften. Die bis Ende der 1960er Jahre ansässige Stammbevölkerung von Neuruppin reichte dafür nicht aus. Bei den Planungen wurde auch die verkehrsgünstige Lage am Kreuzungspunkt von vier wichtigen Nebenbahnstrecken der Deutschen Reichsbahn mit günstiger Nord-/Südanbindung für den Güter- und Personenverkehr und die in Planung und später im Bau befindliche Autobahn Berlin-Rostock/Hamburg (heute [[Bundesautobahn 24|A24]] und [[Bundesautobahn 19|A19]]) einbezogen.
Die Planungen zu einer [[Sozialistische Stadt|sozialistischen Kreisstadt]] sahen unter anderem den Bau mehrerer [[Wohnkomplex]]e außerhalb der bis 1968 existierenden Siedlungsfläche der Stadt und die Umgestaltung der außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer gelegenen Altstadt vor. Ab den 1970er Jahren folgende städtebaulichen Projekte umgesetzt:
* Aufbau des „VEB Elektrophysikalische Werke Neuruppin“
* Aufbau des „Volkseigenen Kombinats Backwaren Neuruppin“
* Ausbau des „VEB Feuerlöschgerätewerk Neuruppin“
* 1961: Bau der Poliklinik (Neustädter Straße) zur ärztlichen Versorgung
* 1970–1974: Bau des Wohnkomplexes (WK) I Junckerstraße / Thomas-Mann-Straße / Franz-Maecker-Straße (DDR-Wohnungsbauserie IW 64 Typ Brandenburg)
* 1970–1972: Bau der Straßenachsen E-Straße (zu Anfang ohne Namen E-Straße = Entlastungsstraße um das Stadtzentrum, seit 1973 Heinrich-Rau-Straße) und der Zubringer Nord und Süd zur Autobahn (heute A 24),
* 1972: Einrichtung eines bis heute nach Taktfahrplan funktionierenden [[Öffentlicher Personennahverkehr|ÖPNV]] durch Stadtbuslinie Neuruppin
* 1972–1974: Bau des Wohnkomplexes (WK) II Hermann-Matern-Straße / Erich-Schulz-Straße / August-Fischer-Straße / Anna-Hausen-Straße (DDR Wohnungsbauserie IW 64 Typ Brandenburg)
* 1970–1974: Bau und Eröffnung von Kinderkombinationen (Kinderkrippe und Kindergarten) in den Wohnkomplexen I und II, Bau und Eröffnung der [[Polytechnische Oberschule|POS]] Theodor Fontane / Karl-Liebknecht und der [[Erweiterte Oberschule|EOS]] Karl-Friedrich Schinkel, Eröffnung von [[Kaufhalle]]n in den Wohnkomplexen I und II
* 1978–1980: Erweiterung des Wohnkomplexes I durch Lückenbebauung (DDR-Wohnungsbauserie [[WBS 70]]) zwischen WK I (Junckerstraße) und WK II (Hermann-Matern-Straße), ab 1982 Ergänzung durch [[Delikatladen]], Obst- und Gemüsehandel und Wohngebietsgaststätte in Kombination mit [[Freie Deutsche Jugend|FDJ]]-Jugendclub 019 (heute Clubdisco und Nachtbar „Club 019“), Bau des Bürgerhauses im Wohnkomplex II als Wohngebietsgaststätte, Veranstaltungssaal und Schülerspeisung der POS Theodor Fontane / Karl Liebknecht
* 1980–1991: Bau des Wohnkomplexes III (DDR-Wohnungsbauserie WBS 70) Heinrich-Rau-Straße / Bruno-Salvat-Straße / Otto-Grotewohl-Straße / Otto-Winzer-Straße / Rudolf-Wendt-Straße, zum Teil mit seniorengerechten Wohnungen
Die historische Altstadt Neuruppins blieb aus Kostengründen aber auch durch den Denkmalpflege-Status von weiteren Umgestaltungen zu DDR-Zeiten verschont. Der dem Leitbild der [[Autogerechte Stadt|autogerechten Stadt]] folgende Bau einer vierspurigen Schnellstraße – von der Fehrbelliner Straße entlang der jetzigen Regattastraße über Bollwerk, Seedamm / Steinstraße kreuzend, in Richtung Wittstocker Allee führend<ref>[http://digipeer.de/index.php?id=888782226 ''Generalbebauungsplan-Neuruppin, Präzisierung 1980, Leitlinienplanung Wohnkomplex III, Plan der Einordnung in die Gesamtstadt, Plannummer 218/255''.] Büro für Städtebau beim Rat des Bezirkes Potsdam. rot gestrichelte Linie</ref> – standen finanzielle Engpässe der DDR entgegen. Die Umsiedelung des VEB Feuerlöschgerätewerks Neuruppin und ein Immobilienausgleich der durch die [[Sowjetarmee]] in Anspruch genommenen Flächen und Gebäude zwischen Bollwerk und dem VEB Feuerlöschgerätewerk ließ die Wirtschaftskraft der DDR schon Mitte der 1970er Jahre nicht mehr zu.

==== Die 1970er Jahre ====
Neuruppin wuchs durch die Ansiedlung und den Ausbau von Technologie und Industrie, die wirtschaftlich für die DDR und die RGW-Staaten und als Export in das NSW (nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet) gegen Devisen bedeutend war, 1970 bis 1989 von einer Kleinstadt mit rund 18.000 Einwohnern auf 33.000 Einwohner durch Zuzug unterschiedlich vorgebildeter Menschen aus allen Teilen der DDR. Hinzu kamen die Vertragsarbeiter und Lehrlinge aus den sozialistischen Bruderstaaten Vietnam, Angola, Kuba sowie die mit rund 12.000 Mann stationierten sowjetischen Streitkräfte (inklusive ihrer Familien). So entwickelte sich in den neuen [[Wohnkomplex]]en I bis III eine vielschichtige Bevölkerung.

==== Die Altstadt Neuruppin 1980–1990 ====
Aus Kosten- und Denkmalschutzgründen blieb die Altstadt Neuruppin von den geplanten modernen Umgestaltungen verschont, verfiel aber bis Ende der 1970er Jahre merklich. Seit Beginn der 1980er Jahre besann sich die SED der DDR auf die historische Geschichte der Städte. So wurde die Altstadt Neuruppins unter Mitwirkung des damaligen Bürgermeisters Harald Lemke von 1980 bis 1986 nach klassizistischem Vorbild saniert.

==== Zukunft Wohnkomplex I bis III ====
Entgegen dem Trend nach der Wende 1989 im Bundesland Brandenburg wurden in den Wohnkomplexen I bis III keine Wohngebäude abgerissen. Alle Wohnungen der Wohnkomplexe I bis III Neuruppin befinden sich zu 100 % in kommunaler oder genossenschaftlicher Verwaltung (Statistik Stand: 2015) und sind zu 99 % vermietet.

=== Neuruppin nach den Eingemeindungen 1993 ===
{| {{Bausteindesign1}}
| <small>Die Darstellung der Geschichte der einzelnen Ortsteile erfolgt in den einzelnen Ortsteilartikeln, dieser Abschnitt behandelt nur die Geschichte der Stadt insgesamt und speziell die der Kernstadt.</small>
|}[[Datei:Rathaus in Neuruppin 3.jpg|mini|Rathaus von Neuruppin]]
[[Datei:OPR Neuruppin Klinik 03.jpg|mini|Haus I der ''Ruppiner Kliniken'']]

Bei der Neubildung der Landkreise, die am 6. Dezember 1993 in Kraft trat, ging der Landkreis Neuruppin im [[Landkreis Ostprignitz-Ruppin]] auf. Am gleichen Tag wurde Neuruppin durch Eingemeindung der Stadt Alt Ruppin sowie der Gemeinden Buskow, Gnewikow, Gühlen-Glienicke, Karwe, Krangen, Lichtenberg, Molchow, Nietwerder, Radensleben, Stöffin, Wulkow und Wuthenow deutlich vergrößert.

Bis 1991 war Neuruppin noch Standort der 12. sowjetischen Panzerdivision. Die Kasernen wurden später im Rahmen der [[Expo 2000]] als Außenprojekt zu Wohnhäusern umgebaut. Teile des Flugplatzes dienen nun noch dem [[Segelflug]].

1996 gingen die damalige ''Landesklinik Neuruppin'' und das Bezirkskrankenhaus als ''Ruppiner Krankenhaus'' als Teile der ''Ruppiner Kliniken GmbH'' in die Trägerschaft des [[Landkreis Ostprignitz-Ruppin|Landkreises Ostprignitz-Ruppin]] über. Die Ruppiner Kliniken sind damit einer der größten regionalen Arbeitgeber.<ref>[http://www.ruppiner-kliniken.de/ueber-uns/profil-geschichte/geschichte.html ''Geschichte''.] Ruppiner Kliniken GmbH; abgerufen am 30. Dezember 2009.</ref>

Die [[Evangelisch]]en [[Kirchenkreis]]e Ruppin und [[Wittstock/Dosse]] fusionierten 1998 zum [[Kirchenkreis Wittstock-Ruppin]]. Neuruppin verlor dadurch den Sitz des [[Superintendent]]en an Wittstock.

Am 11. März 1998 wurde der Stadt die Zusatzbezeichnung ''Fontanestadt'' verliehen.<ref>Verleihung der Zusatzbezeichnung Fontanestadt. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 11. März 1998. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 13, 9. April 1998, S. 407</ref>

Am 1. Januar 2001 wurde in Neuruppin die ''[[Schwerpunktstaatsanwaltschaft]] für [[Korruption]]'' als Nachfolge der ''Abteilung für DDR-Unrecht und Bezirkskriminalität'' gegründet. Sie ist zuständig für Korruptionsdelikte im ganzen Land Brandenburg.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.antikorruption.brandenburg.de/sixcms/detail.php?gsid=bb1.c.181444.de |text=Schwerpunktstaatsanwaltschaft Neuruppin |wayback=20140224175218}} gesehen am 25. Januar 2011</ref><ref>{{Literatur |Titel=Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Korruption Neuruppin |Sammelwerk=[[Ruppiner Anzeiger]] |Datum=2011-01-25}}</ref>

Am 7. September 2002 fand in Neuruppin der 7. Brandenburgtag mit circa 230.000 Besuchern statt. Unter dem Eindruck des [[Elbhochwasser 2002|Elbhochwassers im Juli 2002]] in [[Sachsen]] spendeten zahlreiche Künstler wie [[Udo Lindenberg]] und [[Gerhard Schöne]] ihre Gage für die Flutopfer.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.brandenburg-tag.de/ |text=Der traditionelle Brandenburg-Tag |wayback=20140224124916}}, abgerufen am 28. Februar 2010.</ref>

Im Mai 2009 wurde erstmals öffentlich bekannt, dass das Grundwasser unter einem Neubaugebiet am [[Ruppiner See]] mit [[Halogenkohlenwasserstoffe]]n kontaminiert ist. Der [[Landkreis Ostprignitz-Ruppin]] als zuständige Umweltbehörde gab zu, von der Umweltbelastung seit 1999 durch Messungen bei früheren Bauvorhaben gewusst zu haben.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Fröhlich |Titel=Verseuchtes Grundwasser – Anzeigen gegen Umweltbehörde |Sammelwerk=[[Tagesspiegel]] |Datum=2009-06-23 |Online=[https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/anzeigen-gegen-umweltbehorde-1767931.html Online]}}</ref>

Am 12. Mai 2011 erhielt die jodhaltige Thermalsole Neuruppin die erste staatliche Anerkennung einer [[Heilwasser|Heilquelle]] im Land Brandenburg.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mugv.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=500454&_siteid=15 |text=Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg vom 12. Mai 2011 |wayback=20110718203614}}</ref> Die Thermalsole wird durch die ''Fontane-Therme'' am Rande der Altstadt im Wellness-Betrieb und zu Heizzwecken genutzt.

Am 21. Mai 2024 wurden von der Staatsanwaltschaft in Neuruppin fünf Klimaaktivisten angeklagt. Es ist die erste Anklage, die eine deutsche Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Bildung einer [[Bildung krimineller Vereinigungen|kriminellen Vereinigung]] gegen Mitglieder der „Letzten Generation“ erhebt.<ref>{{Internetquelle |url=https://staatsanwaltschaften.brandenburg.de/sta/de/presse/pressemitteilungen/~21-05-2024-pressemitteilung-zur-anklageerhebung |titel=Pressemitteilung |sprache=de |abruf=2024-05-25}}</ref>

== Bevölkerungsentwicklung ==
{| class="toptextcells"
|-
|-
|
! colspan="2" | Politik
|- style="background: #ffffff;"
{| class="wikitable" style="text-align:center"
| [[Bürgermeister]]: || Jens-Peter Golde (Pro Ruppin)
|- style="background: #ffffff;"
|td valign="top" | Sitzverteilung in der<br /> [[Stadtverordnetenversammlung]]:|| td valign="top" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 6<br />[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]/[[FDP (Deutschland)|FDP]] 6<br />[[PDS]] 6<br />Pro Ruppin 5<br />[[Bündnis 90/Die Grünen|B90/Grüne]] 3<br />Neuruppiner Initiative 3<br />Bürgerbündnis/Kreisbauernverband 2<br />Fraktionslos 1
|-
|-
! Jahr
! Einwohner
|-
| 1875 || 12 706
|-
| 1890 || 14 712
|-
| 1910 || 18 920
|-
| 1925 || 19 014
|-
| 1933 || 21 291
|-
| 1939 || 24 559
|}
|}
|
[[Bild:Fontane_denkmal.jpg|thumb|Fontane-Denkmal]]'''Neuruppin''', Fontanestadt, ist [[brandenburg]]ische [[Kreisstadt]] des Landkreises [[Ostprignitz-Ruppin]]. Erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre [[1237]]. Nach Eingemeindungen der Stadt Alt Ruppin und 13 Dörfern [[1993]] zählt Neuruppin 32.000 Einwohner bei einer Fläche von 330 [[Quadratkilometer|km²]].
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
! Jahr
! Einwohner
|-
| 1946 || 26 040
|-
| 1950 || 25 556
|-
| 1964 || 22 424
|-
| 1971 || 22 369
|-
| 1981 || 25 650
|-
| 1985 || 26 844
|}
|
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
! Jahr
! Einwohner
|-
| 1990 || 27 002
|-
| 1995 || 32 795
|-
| 2000 || 32 598
|-
| 2005 || 32 145
|-
| 2010 || 31 599
|-
| 2015 || 30 715
|}
|
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
! Jahr
! Einwohner
|-
| 2020 || 30 764
|-
| 2021 || 31 002
|-
| 2022 || 31 555
|-
| 2023 || 31 951
|}
|}

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)<ref>[https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/Publikationen/stat_berichte/2015/SB_A01-99-10_2006u00_BB.pdf ''Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Ostprignitz-Ruppin''.] (PDF) statistik-berlin-brandenburg.de, S. 18–21</ref><ref>[https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/statistiken/langereihen/dateien/Bevoelkerungsstand.xlsx ''Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden''], Tabelle 7</ref><ref>Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): ''Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg'' (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)</ref>, ab 2011 auf Basis des [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011|Zensus 2011]], ab 2022 auf Basis des [[Volkszählung in Deutschland 2022|Zensus 2022]]


== Politik ==
== Politik ==
=== Stadtverordnetenversammlung ===
Da der langjährige Amtsinhaber Otto Theel ([[PDS]]) bei der Landtagswahl am [[19. September]] [[2004]] ein Direktmandat für den [[Landtag von Brandenburg]] gewann, wurde Anfang 2005 die vorzeitige Wahl eines neuen Bürgermeisters nötig. In der ersten Runde der Bürgermeisterwahl, die am [[16. Januar]] [[2005]] stattfand, verfehlte der [[SPD]]-Bundestagsabgeordnete [[Ernst Bahr]] mit einem Ergebnis von 49,80 % nur knapp die notwendige absolute Mehrheit. Die Stichwahl am [[6. Februar]] [[2005]] gewann jedoch überraschend mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,26% der Gastronom Jens-Peter Golde von der Regionalpartei Pro Ruppin.
Die Stadtverordnetenversammlung von Neuruppin besteht aus 32 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die [[Kommunalwahlen in Brandenburg 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] führte bei einer Wahlbeteiligung von 61,0 % zu folgendem Ergebnis:<ref>[https://wahlergebnisse.brandenburg.de/12/300/20240609/gemeindevertretungswahl_land/ergebnisse_gemeinde_120680320320.html Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024]</ref>


{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"
== Geographie ==
|-
Neuruppin ist eine der [[Liste der flächengrößten Städte Deutschlands|flächengrößten Städte Deutschlands]].
! Partei / Wählergruppe || Stimmenanteil<br>2019<ref>[https://wahlergebnisse.brandenburg.de/wahlen/KO2019/tabelleLandkreis.html#68320320 Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019]</ref> || Sitze<br>2019 !! rowspan="13"| !! Stimmenanteil<br>2024 || Sitze<br>2024
|-
| style="text-align:left" | [[Alternative für Deutschland|AfD]] || 10,9 % || 4 || 20,9 % || 7
|-
| style="text-align:left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 18,6 % || 6 || 18,4 % || 6
|-
| style="text-align:left" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 18,1 % || 6 || 15,8 % || 5
|-
| style="text-align:left" | Pro Ruppin || 12,8 % || 4 || 13,6 % || 4
|-
| style="text-align:left" | [[Bündnis 90/Die Grünen]] || 13,1 % || 4 || 10,4 % || 3
|-
| style="text-align:left" | [[Die Linke]] || 15,9 % || 5 || {{0}}8,4 % || 3
|-
| style="text-align:left" | Wir in Neuruppin || – || – || {{0}}6,7 % || 2
|-
| style="text-align:left" | Kreisbauernverband Ostprignitz-Ruppin || {{0}}3,8 % || 1 || {{0}}2,6 % || 1
|-
| style="text-align:left" | [[Einzelbewerber]]in Marion Liefke || – || – || {{0}}1,8 % || 1
|-
| style="text-align:left" | [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || {{0}}2,3 % || 1 || {{0}}1,3 % || –
|-
| style="text-align:left" | [[Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler|Freie Wähler Neuruppin]] || {{0}}4,5 % || 1 || – || –
|-
| style="text-align:left"| '''Insgesamt''' || '''100 %''' || '''32''' || '''100 %''' || '''32'''
|}


== Ortsteile ==
=== Bürgermeister ===
'''Vor der Städtereform'''
Zur Stadt Neuruppin gehören seit der Eingemeindung 1993 folgende 13 Ortsteile (Stand: [[31. Dezember]] [[2002]]):
* um 1786: Goering<ref name="zadow" />
*Alt Ruppin
*Buskow
*Gnewikow
*Gühlen-Glienicke
*Karwe
*Krangen
*Lichtenberg
*Molchow
*Nietwerder
*Radensleben
*Stöffin
*Wulkow
*Wuthenow


; Nach der [[Preußische Reformen#Städtereform|Städtereform]] 1808
<!-- === Wirtschaft === -->
{| class="toptextcells"
== Sehenswürdigkeiten ==
{| align=right
|[[Bild:Neuruppin_St.-Trinitatis.jpg|thumb|St. Trinitatis (Mai 2003)]]
|-
|-
|
|[[Bild:Neuruppin_Parzival.jpg|thumb|Parzival am See]]
* 1810–1816: Braun<ref name="schultze" />
* 1816–1822: Balthasar Friedrich Knoevenvogel
* 1822–1851: Ernst Adolph Bienengräber
* 1852–1888: Ch. L. G. von Schulz
* 1889–1899: [[Adolf Trenckmann]]
* 1899–1923: Max Warzecha
* 1923–1933: Kurt Blümel
* 1934–1945: [[Kurt Krüger (Politiker)|Kurt Krüger]]
* 1945: Reinhold Meyer<ref name="meier">Brigitte Meier: ''Fontanestadt Neuruppin – Eine Stadtgeschichte in Daten''. Karwe 2003</ref>
* 1945: Karl Hochstädt
* 1945: Hermann Huch
* 1945–1946: Richard Schulz
|
* 1946–1948: Trude Marx<ref name="torjus">Petra Torjus (Hrsg.): ''Elf Frauen die Neuruppin bewegten''. Neuruppin 2011</ref>
* 1948–1949: H. Schulz<ref name="meier" />
* 1949–1951: Joseph Robiné
* 1951–1953: Otto Herms
* 1954–?: Max Hartmann
* 1957–1965: Bruno Salvat
* 1965–1970: Günter Weigt
* 1970–1978: Gerd Hohlfeld
* 1978–1988: Harald Lemke
* 1988–1990: Rainer Frank
* 1990–1991: Silke Bringmann
* 1991–1994: Joachim Zindler
|}
|}
*mittelalterliche Stadtbefestigung,
*Klosterkirche St. Trinitatis,
*Pfarrkirche St. Marien,
*[[Karl Friedrich Schinkel|Schinkel]]-Kirche in Wuthenow (mit Gemälde der ältesten Stadtansicht),
*Siechenkapelle mit Siechenhaus,
*Tempelgarten mit dem Apollo-Tempel,
*[[Theodor Fontane|Fontane]]-Haus mit Löwen-Apotheke,
*Predigerwitwenhaus,
*Heimatmuseum, unter anderem mit den [[Neuruppiner Bilderbogen]],
*Handwerksmuseum im Museumshof, unter anderem Ausstellung zu [[Minimax]]-Feuerlöscher,
*[[Karl Friedrich Schinkel|Schinkel]]-Denkmal,
*[[Theodor Fontane|Fontane]]-Denkmal,
*Parzival am See - Edelstahlskulptur am Bollwerk.


; Nach den Eingemeindungen 1993
== Geschichte ==
* 1994–2004: [[Otto Theel]] ([[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]])
Die Stadt Neuruppin, 60 km nordwestlich von Berlin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, liegt am Westufer des Ruppiner- oder Rhinsees. Die Urgeschichtliche Besiedelung des Landes reicht von der mittleren [[Steinzeit]] über die jüngere [[Bronzezeit]] mit einer befestigten Höhensiedlung auf dem Weilikenberg bei der Boltenmühle und slawischen Siedlungen (Des Weiteren auch im Altstadtbereich und im Umland) an den Ufern des Ruppiner Sees.
* 2005–2021: [[Jens-Peter Golde]] (Pro Ruppin)
Nach dem [[Slawenkreuzzug]] [[1147]] und der Eroberung des Landes durch deutsche Herren wurde ab [[1214]] eine große Niederungsburg („Planenburg“), neben einer älteren slawischen Burganlage, errichtet.
* seit 2021: [[Nico Ruhle]] (SPD)
Im nördlichen Vorgelände entstand eine Marktsiedlung mit Nikolaikirche, östlich daran und jenseits des Rhins der „Kiez“.
Südwestlich des Burgortes entstand seit Anfang des [[13. Jahrhundert]]s die Siedlung des heutigen Neuruppins mit Nikolaikirche und angerartigem Straßenmarkt.


Ruhle wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 29. November 2020 mit 56,7 % der gültigen Stimmen gewählt.<ref>[https://wahlen.brandenburg.de/wahlen/de/kommunalwahlen/ergebnisse/buergermeisterwahlen/ergebnisse/~s_29112020_12068320 Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 29. November 2020]</ref> Seine Amtszeit beträgt acht Jahre.<ref>[https://bravors.brandenburg.de/gesetze/bbgkwahlg#74 Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74]</ref>
Neuruppin war eine planmäßige Stadtgründung der Grafen von Lindow-Ruppin, einer Nebenlinie der Arnsteiner. Die Erweiterung der ursprünglichen [[Marktsiedlung]] hin zur [[Stadt]] erfolgte wahrscheinlich bereits vor der Gründung des [[Dominikaner]]klosters um 1246. Die Verleihung des Stendaler Stadtrechtes erfolgte 1256. Die Befestigung der Stadt erfolgte im [[13. Jahrhundert]] durch Palisaden und ein Wall-Grabensystem, die Ummauerung erfolgte gegen Ende des 13./ Anfang des [[14. Jahrhundert]]s.
Neuruppin gehörte bereits im Mittelalter zu den größeren nordostdeutschen Städten. Erhalten sind aus dieser Zeit unter anderem Reste der Stadtmauer und Teile der Klosterkirche St. Trinitatis (Die Kirche gehörte zu einem bereits 1246 gegründeten Dominikanerkloster, der ersten Niederlassung des Ordens zwischen Elbe und Oder). Die mittelalterliche Stadt hatte einen nahezu quadratischen Grundriß von etwa 700 m x 700 m, der an der Ostecke auffällig abstumpft. Die OSO – Seite grenzt an den Ruppiner See, die übrigen Seiten waren durch Mauern und Wall-Grabenanlagen befestigt; 24 [[Wiekhäuser]] und zwei Türme verstärkten die [[Stadtmauer]]n. Dazu kamen drei Tore, das Altruppiner/ Rheinsberger Tor im Norden, das Berliner/ Bechliner Tor im Süden und das Seetor im Osten.
Neuruppins ältester Teil war ein langgestreckter Anger, begleitet von zwei parallelen Straßen zwischen dem südlichen und nördlichen Tor, im Süden darauf die älteste Kirche Neuruppins (St. Nikolai).


=== Umgang mit Korruption ===
Nach dem Aussterben der Grafen von Lindow-Ruppin 1524 kam Neuruppin an die [[Mark Brandenburg]]. Im Jahre 1688 wurde Neuruppin eine der ersten [[Garnison]]städte Brandenburgs. Hier war [[Friedrich_II._(Preußen)|Kronprinz Friedrich]] [[1732]]-[[1740]] nach seinem erfolglosen Fluchtversuch und anschließender Haft in Küstrin Kommandeur. Die Hauptstraße Neuruppins war seit Mitte des [[16. Jahrhundert]]s gepflastert.
Im Jahr 2004 machte Neuruppin Schlagzeilen durch Korruption und [[Vetternwirtschaft]]. Angesichts der Häufung dieser Skandale in der Kommunalpolitik bekam die Stadt im Laufe von deren Aufarbeitung Spitznamen wie „Märkisches Palermo“ oder „Klein Palermo“<ref>{{Internetquelle |autor=Diana Teschler |url=http://www.inforadio.de/dossier/25-Jahre-Mauerfall/beitraege-neuruppin/wie-der-xy-fall-die-stadt-gepraegt-hat.html |titel=Wie der XY-Fall die Stadt geprägt hat |werk=Info Radio Berlin 9 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150925081233/http://www.inforadio.de/dossier/25-Jahre-Mauerfall/beitraege-neuruppin/wie-der-xy-fall-die-stadt-gepraegt-hat.html |archiv-datum=2015-09-25 |abruf=2015-09-23}}</ref> und ''„Korruppin“''.<ref name="Korruption">Alexander Fröhlich: [https://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Neuruppin-Korruption;art128,2616007 Stadt unter Filz], [[Tagesspiegel]] vom 17. September 2008, abgerufen am 21. September 2008<!-- Permalink: {{Webarchiv | url=http://www.webcitation.org/5b055lLXz | webciteID=5b055lLXz | text=}} --></ref><!--neuere Quelle: --><ref name="TS2010">{{Literatur |Autor=Alexander Fröhlich |Titel=Aufruhr in „Korruppin“ |Sammelwerk=[[Tagesspiegel]] |Datum=2010-02-07 |Online=[https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/aufruhr-in-korruppin-8596939.html tagesspiegel.de]}}</ref>
Quer durch Neuruppin, von Nordwesten zum See hin, verlief der Klappgraben zur Versorgung der Stadt mit Brauchwasser und zur Entwässerung, der [[1537]] zum Teil zugeschüttet wurde und nach [[1787]] als offener Kanal in der Schinkelstraße erneuert wurde.
Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] verwüstete auch Neuruppin, nach 1685 siedelten sich französische [[Hugenotten]] an.


Der ehemalige CDU-Stadtverordnete Olaf Kamrath wurde 2006 als „Kopf“ der [[XY-Bande]] rechtskräftig unter anderem wegen bandenmäßigen Rauschgiftdelikten zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.<ref name="Korruption" />
Ein wichtiger Einschnitt in die Entwicklung der Stadt war der Flächenbrand vom Sonntag, dem [[26._August|26. August]] [[1787]], bei dem etwa 400 Häuser der Stadt ein Opfer der Flammen wurden. Dieser große Stadtbrand, ausgebrochen im Scheunenviertel vor dem Bechliner Tor, vernichtete die mittelalterliche Stadtanlage mit dem Rathaus und etwa zwei Drittel der Fachwerk- Wohnbauten. Mit den Sach- und Geldspenden sowie den von der [[Preußen|preußischen]] Regierung bereitgestellten 130.000 Taler Retablissementsgeldern begann der Wiederaufbau der Stadt. Der bereits seit 1783 in der Stadt tätige Stadtbaudirektor B. M. Brasch setzte die Vorgaben der Retablissementskommission um und beaufsichtigte den Wiederaufbau der Stadt. Der Wiederaufbau erfolgte von [[1788]] bis [[1804]], der nach einem einheitlich geplanten Grundriß durchgesetzt wurde. Sein Plan sah die Erweiterung der Stadt von 46 auf knapp 61 Hektar bei Beseitigung der Wälle zwischen Tempelgarten und See vor. Die beiden eng zusammenliegenden Nord-Süd-Straßen wurden zu einer Achse, der heutigen Karl-Marx-Straße, vereinigt. Es entstand ein rechtwinkliges Netz von Straßen mit durchgängig zweigeschossigen Traufenhäusern. Lange breite Straßen, unterbrochen durch stattliche Plätze, und Häuser im frühklassizistischen Stil prägen seit jener Zeit das Stadtbild. Diese städtebaulichen Reformprinzipien sind noch heute gut erkennbar. So entstand mit dem Wiederaufbau eine in dieser Originalität einzigartige klassizistische Stadtanlage. Sie gilt auch heute noch als Musterbeispiel frühklassizistischer Städtebaukunst.

2007 erfolgte mit dem Urteil gegen den ehemaligen Stadtverordneten Reinhard Sommerfeld (Neuruppiner Initiative) die bislang einzige rechtskräftige Verurteilung eines Mandatsträgers in Deutschland wegen [[Abgeordnetenbestechung]].<ref>Andreas Vogel: {{Webarchiv |url=http://www.maerkischeallgemeine.de/app/mazarchiv/mazarchiv.php?search=normal&search=normal&datum_eingabe=kreuz&tag_eins=17&monat_eins=10&jahr_eins=2007&tag_zwei=23&monat_zwei=10&jahr_zwei=2007&site=2&id=1425208# |text=Sommerfeld muss Mandat abgeben Bundesgerichtshof lehnt Revision ab / Urteil wegen Bestechlichkeit damit rechtskräftig |webciteID=5mPXUrrKW}} In: ''[[Märkische Allgemeine]]'', Dosse Kurier, 20. Oktober 2007<!-- Permalink: {{Webarchiv |url=http://www.webcitation.org/5mPXUrrKW |webciteID=5mPXUrrKW | text=}} -->.</ref>

Der frühere Landtagsabgeordnete [[Otto Theel]] ([[Die Linke]]) wurde am 15. Mai 2008 wegen [[Vorteilsannahme|Vorteilsnahme im Amt]] während seiner Amtszeit als Neuruppiner Bürgermeister zu einer neunmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Er legte sein Landtagsmandat anschließend nieder.<ref>{{Literatur |Titel=Links-Abgeordneter Otto Theel tritt nach Verurteilung zurück |Sammelwerk=[[Tagesspiegel]] |Datum=2008-05-21 |Online=[https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/links-abgeordneter-otto-theel-tritt-nach-verurteilung-zuruck-6844441.html tagesspiegel.de]}}</ref>

Im September 2008 trennte sich die [[Sparkasse Ostprignitz-Ruppin]] von ihrem bisherigen [[Vorstandsvorsitzender|Vorstandsvorsitzenden]] Josef Marckhoff, der von seinem Arbeitgeber anlässlich seines eigenen 60. Geburtstages eine circa 55.000 Euro teure Feier ausrichten ließ. Das Datum fiel zusammen mit dem 160. Firmenjubiläum.<ref name="Korruption" />

Der ehemalige Geschäftsführer der kommunalen Stadtwerke Neuruppin Dietmar Lenz wurde mit dem Vorwurf, mehr als 500.000 Euro am Aufsichtsrat vorbei zur Unterstützung des Sportvereins [[MSV Neuruppin]] ausgegeben zu haben, am 19. März 2009 wegen schwerer Untreue und Vorteilsannahme zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Ende 2009 starb er durch [[Suizid]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11693440/61299/Der-langjaehrige-Neuruppiner-Stadtwerke-Chef-nahm-sich-selbst.html?print=J |text=Der langjährige Neuruppiner Stadtwerke-Chef nahm sich selbst das Leben |wayback=20110527024744}}, MAZ vom 30. Dezember 2009.<!-- Alternativlink: {{Webarchiv | url=http://www.webcitation.org/5mPTNL0L9 | webciteID=5mPTNL0L9 | text=}} --></ref> Eine Bürgerinitiative initiierte mit Hilfe der beiden einschlägig vorbestraften Otto Theel und Reinhard Sommerfeld ein Abwahlbegehren gegen Bürgermeister Jens-Peter Golde. Golde wurden vom [[Bürgerbegehren]] „Kein weiter so!“ mangelnde Führungsqualität, Nichterfüllung seines Wahlprogramms und Gefährdung von Neuruppiner Arbeitsplätzen vorgeworfen. Es scheiterte nach eigenen Angaben im Februar 2010 mit 5079 der erforderlichen 5300 Unterschriften.<ref name="TS2010" /><ref name="KWS!">Bürgerbegehren „Kein weiter so!“, Presseerklärung vom 8. Februar 2010.</ref>

Seit dem 1. Januar 2016 ist Neuruppin neben Bonn, Hamm (Westfalen), Potsdam, Leipzig und Halle (Saale) sechstes korporatives kommunales Mitglied bei [[Transparency International]].<ref>[https://www.neuruppin.de/fileadmin/dateien/Verwaltung_und_Politik/Korruptionspraevention/AKB_Bericht_2015.pdf Beitritt als kommunales Mitglied bei Transparency International zum 1. Januar 2016] (PDF; 93 kB) Neuruppin.de</ref>

=== „Neuruppin bleibt bunt“ ===
Im Vorfeld einer geplanten Demonstration rechtsradikaler Gruppierungen in der Kernstadt Neuruppins am 1. September 2007 bildete sich das überparteiliche Aktionsbündnis ''Neuruppin bleibt bunt'' und organisierte eine Gegenveranstaltung mit circa 1000 Teilnehmern.<ref>[http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/ ''Neuruppin bleibt bunt'']</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.aktionsbuendnis-brandenburg.de/aktionsbuendnis-neuruppin-bleibt-bunt |text=Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt |wayback=20100421144804}}</ref> Am 5. September 2009 organisierte das Aktionsbündnis angesichts einer weiteren geplanten Demonstration rechtsradikaler Gruppierungen eine Reihe von Aktionen zu Zivilcourage entlang der Demonstrationsstrecke.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11593297/61299/Das-Aktionsbuendnis-Neuruppin-bleibt-bunt-plant-fuer-den.html |text=''Kultur gegen Neonazis''. |wayback=20100809015846}} MAZ, 28. August 2009; abgerufen am 23. September 2015.</ref> Am 27. März 2010 organisierte ''Neuruppin bleibt bunt'' angesichts eines Demonstrationszugs der rechtsradikalen ''Freien Kräfte Neuruppin'' mit 350 Teilnehmern das Demokratiefest ''Demokratie im Quadrat'' mit 2000 Teilnehmern.<ref>''Tausendfach Protest gegen Rechtsextreme'', Schweriner Volkszeitung vom 28. März 2010</ref> Am 6. Juni 2011 erhielt das Aktionsbündnis für seine Arbeit die Auszeichnung ''Band für Mut und Verständigung''. Im November 2011 fand unter Protest von ''Neuruppin bleibt bunt'' gegen den Willen der Stadt ein Parteitag der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] in Neuruppin statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/npd-neuruppin-demonstriert-gegen-npd-parteitag-1.1187404 |titel=Neuruppin demonstriert gegen NPD-Parteitag |werk=sueddeutsche.de |datum=2011-11-12 |sprache=de |abruf=2011-11-27}}</ref> Das Aktionsbündnis konnte, durch breites zivilgesellschaftliches Engagement, mit kulturellem Bühnenprogramm auf dem Schulplatz und einer Blockade zum ersten Mal den sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ stoppen. Die rechtsextremen Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland hatten die Demonstration für den 6. Juni 2015 organisiert.<ref>[https://www.nd-aktuell.de/artikel/973640.kein-durchkommen-fuer-neonazis.html ''Kein Durchkommen für Neonazis – Tag der deutschen Zukunft dieses Jahr in Neuruppin erstmals blockiert''.] neues-deutschland.de, 8. Juni 2016.</ref> Unter dem Motto „Nie wieder heißt nie wieder“ hat das Bündnis zu mehreren Demonstrationen unter dem Motto „Solidarität wieder entdecken, Demokratie erhalten – gegen rechte Hetzte“ aufgerufen. Bei diesen wurde dazu aufgerufen, bei einer Fotoaktion Gesicht zu zeigen für Demokratie und Menschenrechte. Die Fotos wurden auf Plakaten und auf der Internetseite in-neuruppin.de veröffentlicht.

=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
|Kurzdarstellung = Wappen von Neuruppin
|Blasonierung = In Blau eine silberne Burg mit zwei gezinnten, zweigeschossigen Türmen mit zwei übereinander liegenden schwarzen Toren und gold-beknauften, roten Spitzdächern; der Mittelbau mit drei Türmchen und einem schwarzen Tor, das von einem roten Dreieckschild, belegt mit einem gold-bewehrten und gold-gezungten silbernen Adler, überdeckt wird.
|Zusatz = Das Wappen wurde am 22. Juni 1928 per Urkunde durch das [[Preußisches Staatsministerium|Preußische Staatsministerium]] verliehen und am 31. März 2003 durch das Ministerium des Innern bestätigt.
|Quelle = [https://service.brandenburg.de/service/de/adressen/kommunalverzeichnis/wappen/~wappen-stadt-neuruppin-336828 Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg]
|Begründung = Das Kernstück dieses Wappens ist der Adlerschild, er erinnert an die [[Arnstein (Adelsgeschlecht)|Grafen von Arnstein]], die sich zu Beginn des 13. Jahrhunderts als erste deutsche Feudalherren des Gebietes des slawischen Stammes Zamcici bemächtigten. Der silberne Adler war ihr Wappentier. Die Burg mit der fünf Türmen, Stadttore andeutend, weist auf eine wehrhafte, befestigte Stadt hin.<ref>{{Literatur |Autor=Karlheinz Blaschke, Gerhard Kehrer, Heinz Machatscheck |Hrsg=Heinz Göschel |Titel=Lexikon – Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik |Auflage=1. |Verlag=VEB Verlag Enzyklopädie |Ort=Leipzig |Datum=1979 |Seiten=310–312}}</ref>
}}

=== Flagge ===
„Die Flagge ist Rot - Weiß (1:1) gestreift und mittig mit dem Stadtwappen belegt.“

=== Dienstsiegel ===
Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift {{Inschrift|Text=STADT NEURUPPIN • LANDKREIS OSTPRIGNITZ-RUPPIN}}.

=== Städtepartnerschaften ===
Neuruppin ist Partnerstadt von [[Bad Kreuznach]] in Rheinland-Pfalz seit 1990, [[Nymburk]] in Tschechien seit 1994, [[Babimost]] in Polen seit 2005, [[Certaldo]] in Italien seit 1968, [[Niiza]] in [[Japan]] seit 2003.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.neuruppin.de/verwaltung-politik/partnerstaedte.html |titel=Partnerstädte |hrsg=Fontanestadt Neuruppin |sprache=de |abruf=2014-02-25}}</ref>

== Sehenswürdigkeiten und Kultur ==
{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmale in Neuruppin|Liste der Bodendenkmale in Neuruppin}}

=== Sakrale Bauten ===
[[Datei:Radensleben Campo Santo 2007.jpg|mini|Campo Santo derer [[Quast (Adelsgeschlecht)|von Quast]], restauriert (2007)]]

* [[St. Trinitatis (Neuruppin)|Klosterkirche „St. Trinitatis“]] aus dem Jahr 1246 (evangelische Kirche, Wahrzeichen Neuruppins)
* [[Siechenkapelle St. Lazarus (Neuruppin)|Siechenhauskapelle „St. Lazarus“]] mit Siechenhospital erbaut 1490–1492, seit 1998 bzw. 1991 im Privatbesitz
* [[St.-Georg-Kapelle (Neuruppin)|Kapelle „St. Georg“]], ersterwähnt im Jahre 1362 (ältestes Fachwerkhaus der Stadt, im Besitz einer Stiftung)
* [[St. Marien (Neuruppin)|Pfarrkirche „St. Marien“]] erbaut 1801 bis 1806; seit 2002 Kongress- und Veranstaltungszentrum (im Besitz der Stadt Neuruppin)
* [[Herz-Jesu-Kirche (Neuruppin)|Kirche „Herz Jesu“]] erbaut im Jahr 1883 (katholische Kirche)
* [[Dorfkirche Wuthenow|Schinkel-Kirche]] in [[Wuthenow]] (mit Gemälde der ältesten Stadtansicht)
* [[Dorfkirche Radensleben|Dorfkirche im Ortsteil Radensleben]] aus dem 13. Jahrhundert, samt dem 1854 von [[Ferdinand von Quast]] angelegten Campo Santo der Familie von Quast.
* Kirche im Ortsteil [[Karwe (Neuruppin)|Karwe]], mit drei Gedenktafeln für die Knesebecks. [[Karl Friedrich von dem Knesebeck]] ließ 1844 das Kirchhofportal errichten.
* Mittelalterliche Kirche im [[Wohnplatz#Brandenburg|Wohnplatz]] [[Bechlin]]
* Pfarrkirche „St. Nikolai“ im Ortsteil [[Alt Ruppin]]

=== Weltliche Bauten ===
[[Datei:Neuruppin Tempelgarten Villa.jpg|mini|Villa im Tempelgarten]]

* fast vollständig erhaltene Stadtmauer: teilweise mittelalterliche Stadtbefestigung, teilweise [[Akzise]]mauer aus späterer Zeit
* [[Fontane-Geburtshaus]] mit Löwen-Apotheke
* [[Siechenkapelle St. Lazarus (Neuruppin)#UpHus|UpHus]], das zweitälteste erhaltene Fachwerkhaus der Stadt, erbaut 1694
* [[Predigerwitwenhaus (Neuruppin)|Predigerwitwenhaus]]: In diesem Gebäude lebte Karl Friedrich Schinkel mit seiner Mutter von 1787 bis 1794.
* Altes Gymnasium: Es wurde im Jahr 1790 gebaut. Schinkel, Fontane und Wilhelm Gentz gingen dort zur Schule. Nach der Sanierung 2012 ist es wieder zentrales Kultur- und Bildungshaus mit Sitz der städtischen Jugendkunstschule, der Stadtbibliothek, der Musikschule des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, der Geschäftsstelle der Theodor Fontane Gesellschaft e. V. und einer Abteilung der Medizinischen Hochschule Brandenburg – Theodor Fontane.
* Logenhaus der Johannisloge „Ferdinand zum roten Adler“: 1788 in der ehem. Heinrichstraße (jetzt Rudolf-Breitscheid-Str.) Nr. 16 als Wohnhaus erbaut. 1815 Ankauf durch die [[Freimaurer]]. Seit 2001 Sitz der wiedereröffneten Johannisloge ''Ferdinand zum roten Adler'', Tochterloge der [[Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“|Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“]]<ref>[http://www.ferdinand-zum-roten-adler.de/?page_id=38 Das Logenhaus.] ferdinand-zum-roten-adler.de</ref>
* Anwesen mit Herrenhaus und Kornspeicher in [[Gentzrode]], eine denkmalgeschützte Gutsanlage im maurischen Baustil im nördlichen Stadtgebiet von Neuruppin.
* Tempelgarten mit Apollo-Tempel: Im ehemaligen Obst- und Gemüsegarten des [[Friedrich II. (Preußen)|Kronprinzen Friedrich]] erbaute der Berliner Architekt [[Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff]] 1735 auf dessen Geheiß ein offenes „Lusthäuschen“. Als dieses Gebäude 1791 baufällig war, ordnete Minister [[Otto von Voß]] die Erhaltung an. Oberst von Tschammer, der inzwischen seinen privaten Garten um den Tempelgarten erweitert hatte, umschloss den Tempel mit Wänden und unterkellerte ihn mit einer Küche. Nach mehreren anderen Besitzern erwarb 1853 der Kaufmann und Torfstichbesitzer [[Johann Christian Gentz]] den Tempelgarten. [[Carl von Diebitsch]] entwarf im orientalisierenden Stil die in den 1850er Jahren erbaute ''Türkische Villa'' Gentz, das Gärtnerhaus (mit Minarett) und die Umfassungsmauer mit Toren. Den [[Eklektizismus|eklektizistischen]] Garten gestaltete [[Johann Heinrich Gustav Meyer|Gustav Meyer]]. 1880 konnte der Landkreis Neuruppin den Tempelgarten erwerben, der daraufhin für die Allgemeinheit erschlossen wurde.<ref>Johannes Schultze: ''Geschichte der Stadt Neuruppin.'' Berlin 1963, S. 133</ref> Im Tempelgarten sind vier Skulpturen der [[Johann Benjamin Thomae|Werkstatt Thomae]] aus der Zeit um 1719 aufgestellt, von denen drei den folgenden Personen zugeordnet werden konnten: [[Süleyman I.]], [[Karl V. (HRR)|Karl V.]], [[Philipp II. (Spanien)|Philipp II.]]<ref>Infoblatt des Tempelgartenverein (www.tempelgarten.de)</ref>
<gallery>
Süleyman I. (Tempelgarten Neuruppin).JPG|[[Süleyman I.]]
Karl V. (Tempelgarten Neuruppin).JPG|[[Karl V. (HRR)|Karl V.]]
Philipp II. (Tempelgarten Neuruppin).JPG|[[Philipp II. (Spanien)|Philipp II.]]
Osmanischer Herrscher (Tempelgarten Neuruppin).JPG|Unbekannter Osmanischer Herrscher
</gallery>

=== Denkmale ===
[[Datei:Neuruppin Schinkel.jpg|mini|hochkant|Schinkel-Denkmal von [[Max Wiese]] auf dem Kirchplatz]]

* Denkmal für König [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm II.]], 1829 auf Initiative der Neuruppiner Bürgerschaft nach einem Gesamtentwurf von [[Karl Friedrich Schinkel|Schinkel]] aus Dankbarkeit errichtet. Das Bronzestandbild fertigte der Bildhauer [[Christian Friedrich Tieck]]. Mit der Gründung der DDR kam eine Skulptur für [[Karl Marx]] auf den Sockel. Wenig später, als die [[Rote Armee|Sowjettruppen]] die Neuruppiner Kasernen bezogen, wurde der Sockel auf ein Kasernengelände als [[Lenindenkmale auf dem Territorium der ehemaligen DDR|Lenindenkmal]] verlegt, Karl Marx „zog um die Ecke“. Der Sockel wurde nach dem Abzug der sowjetischen Streitkräfte wiedergefunden und auf den Schulplatz zurückgebracht. Im Jahr 1998 ließen Bürger der Stadt Neuruppin unter Federführung der damaligen AG Innenstadt eine Kopie der Standfigur des Königs anfertigen und wieder auf den Original-Sockel setzen.<ref>[http://www.neuruppin.de/kultur-tourismus/kultur/sehenswuerdigkeiten/denkmal-friedrich-wilhelm-ii.html Denkmal Friedrich Wilhelm II.] neuruppin.de</ref><ref>Weitere Informationen zum Fr.-Wilhelm-Denkmal gemäß einer offiziellen Stadtführung vom 12. November 2014.</ref>
* [[Schinkel-Denkmal (Neuruppin)|Karl-Friedrich-Schinkel-Denkmal]], geschaffen von [[Max Wiese]]<ref name="Dallmann">Sabine Dallmann: ''Max Wiese – Ein Neuruppiner Kind, zufällig in Danzig geboren''. In: ''Mitteilungsblatt'', Nr. 16, des Historischen Verein der Grafschaft Ruppin, Neuruppin 2006, S. 16 ff.</ref>
* [[Fontane-Denkmal (Neuruppin, Fontaneplatz)|Theodor-Fontane-Denkmal]], geschaffen von [[Max Wiese]]<ref name="Dallmann" />
* Ferdinand-Möhring-Denkmal, geschaffen von Max Wiese<ref>Festschrift zur Enthüllung des Denkmals für Ferdinand Moehring zu Alt-Ruppin am 29. Aug. 1897</ref>
* [[Friedrich Ludwig Jahn|Jahn]]-Lose-Denkmal, geschaffen von Max Wiese<ref name="Dallmann" />
* Gedenktafeln für die Opfer des [[Todesmärsche von KZ-Häftlingen|KZ-Todesmarsches]] vom April 1945 am Rande der Kernstadt Neuruppin sowie in Wuthenow und weiteren Ortsteilen
* [[Denkmal für die Opfer des Faschismus (Neuruppin)|Gedenkstein bzw. Figurenensemble]] von 1981 für die [[Opfer des Faschismus]]
* Gedenktafel für den [[Kommunisten|kommunistischen]] [[Widerstandskämpfer]] Franz Maecker, der 1943 im [[Justizvollzugsanstalt Plötzensee|Strafgefängnis Berlin-Plötzensee]] ermordet wurde
* [[Liste der Stolpersteine in Neuruppin|Stolpersteine]] für die ermordeten jüdischen Mitbürger Neuruppins (in der Neuruppiner Altstadt und Alt Ruppin) sowie für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-[[Aktion T4]] aus der Landesirrenanstalt Neuruppin (auf dem Gelände der Ruppiner Kliniken)<ref name="stolperstein" />
* Steine, Stelen und Skulpturen vom Bildhauer [[Wieland Schmiedel]] auf dem Evangelischen Friedhof an der Wittstocker Allee. Dort sind über 100 [[Kriegsgefangene]], [[Zwangsarbeiter]] und abgestürzte italienische Flieger begraben worden.
* Jerusalem-Hain nahe dem ehemaligen [[Jüdischer Friedhof (Neuruppin)|Jüdischen Friedhof]]
* [[Gustav Kühn (Buchdrucker)|Gustav-Kühn]]-Denkmal „Der Lithograph“, 2008 zum 140. Geburtstag errichtet.
* [[Karl-Marx-Büste (Neuruppin)|Karl-Marx-Denkmal]], geschaffen von [[Fritz Cremer]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bz-berlin.de/archiv/nanu-1-karl-marx-denkmal-nach-der-wende-article48682.html?service=print |text=Nanu. 1. Karl-Marx-Denkmal nach der Wende |wayback=20140223120020}} In: ''[[Berliner Zeitung]]''.</ref>
* Bernhard-Feldmann-Stein für den Stadtphysikus und Verfasser der Neuruppiner Ortschronik „Miscellanea Historica“<ref>Mitteilungsblatt Nr. 15 des Historischen Verein der Grafschaft Ruppin, Neuruppin 2004, S. 49 f.</ref>
* Erich-Arendt-Gedenkstele, geschaffen 1968 von Wieland Förster<ref>''Aus Liebe zur Lyrik – Rathaus zahlt die Erich-Arendt-Stele in Raten ab''. In: ''Märkische Allgemeine Zeitung'', 24. Mai 2006.</ref>
* Bronzetafel für [[Eva Strittmatter]] anlässlich ihres 76. Geburtstags,<ref>[http://www.neuruppin.de/neuruppin.de/index.php?StoryID=1313&ArticleID=985 ''09. 02. 2006 – Ehrung für Eva Strittmatter''.] {{Toter Link |url=http://www.neuruppin.de/neuruppin.de/index.php?StoryID=1313&ArticleID=985 |date=2018-08 |archivebot=2018-08-27 12:33:13 InternetArchiveBot}} auf Fontanestadt Neuruppin</ref> sowie seit 2012 Gedenktafel an ihrem Geburtshaus, dem Schlossgarten, am ''Eva-Strittmatter-Platz''

'''Verschwundene Denkmale'''

Auf dem heutigen Schulplatz vor dem alten Gymnasium stand das große Kriegerdenkmal zu Ehren der Neuruppiner Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871). Es wurde 1874 eingeweiht und 1913 durch ein neues von [[Max Wiese]] ersetzt, welches dann 1944 zur Einschmelzung verladen wurde.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tourismus-neuruppin.de/index.php/neuruppin-a-umgebung/geschichte.html |text=Neuruppin im Zeitraffer |wayback=20171107014434}}</ref>

=== Skulpturen im Stadtbild ===
[[Datei:Mahnmal Kunsterspring.JPG|mini|hochkant|Mahnmal in Kunsterspring Hans-Hermann Degener]]

* ''Parzival'' am See (Edelstahlskulptur von [[Matthias Zágon Hohl-Stein]] am Neuruppiner Bollwerk, 1998)<ref>{{Internetquelle |autor=Cornelia Felsch |url=https://www.maz-online.de/Lokales/Ostprignitz-Ruppin/Neuruppin/Parzival-feiert-Geburtstag |titel=Parzival feiert Geburtstag |werk=maz-online.de |hrsg=[[Märkische Allgemeine]] |datum=2018-05-10 |abruf=2020-12-25}}</ref>
* ''Bedrohung'' (Edelstahlskulptur zum Thema [[Bombodrom]] vor der Pfarrkirche)
* Signatur ''Th. Fontane'' (Edelstahlschriftzug von Rupprecht Matthies vor der Pfarrkirche, 2019)
* Skulpturenpfad (Kommunizierende Formen von Aleksander Posin, Der hockende Löwe)
* Sabinendenkmal in Binenwalde
* ''Das unmögliche Dreieck'' (Edelstahlskulptur auf dem Certaldo-Ring von Carlo Vani, 2014)

=== Museen ===
[[Datei:Museum Neuruppin.jpg|mini|Erweiterungsbau des Neuruppiner Museums, 2015]]

* Museum Neuruppin (2015 mit Erweiterungsbau für Wechselausstellungen und neuer Dauerausstellung wiedereröffnet): unter anderem mit zahlreichen originalen [[Neuruppiner Bilderbogen]], der [[Altruppiner Hand]] und einer Ausstellung zu den berühmten Söhnen [[Theodor Fontane]] und [[Karl Friedrich Schinkel]].
* [[Waldmuseum Stendenitz]]
* Waldzentrale Alt Ruppin (ehemals Forstmuseum)

=== Kulturorte ===
[[Datei:Pfarrkirche Neuruppin.jpg|mini|Kulturkirche Pfarrkirche St. Marien]]

* Heimattierpark Neuruppin in Kunsterspring, unter anderem mit den selten gehaltenen [[Marderhund]]en
* [[St. Marien (Neuruppin)|Kulturkirche]]: überregionales Veranstaltungszentrum in der ehemaligen Pfarrkirche St. Marien in Neuruppin mit ca. 600 Sitzplätzen
* Kulturhaus Stadtgarten Neuruppin (überregionales Veranstaltungshaus mit ca. 550 Sitzplätzen)
* Siechenhauskapelle (Veranstaltung von Konzerten und der Aequinox Musiktage)
* Galerie am Bollwerk (Galerieverein zur Förderung zeitgenössischer regionaler Kunst)
* Kunstraum Neuruppin (private Galerie)
* galerie louversum (private Galerie im Ortsteil Lichtenberg)
* Stadtbibliothek Neuruppin
* Jugendkunstschule Neuruppin (Kunst- und Kultureinrichtung für Kinder- und Jugendliche)
* Musikschule des Landkreises Ostprignitz-Ruppin
* Jugendfreizeitzentrum JFZ (Veranstaltungshaus für junge Erwachsene)
* Kornspeicher Neumühle (Konzertveranstaltungen)
* Union Kino Neuruppin

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
* Aequinox-Musiktage (jährlich im März zur [[Äquinoktium|Tagundnachtgleiche]])
* [[Fontane-Festspiele]] Neuruppin (alle zwei Jahre)
* Fontane-Rallye (jährlich im Frühjahr)
* Korsofahrt (Bootsumzug am ersten Samstag im August auf dem Rhin bei Alt Ruppin)
* Mai- und Hafenfest (jährlich am ersten Maiwochenende, Höhepunkt ist das [[Drachenboot]]rennen)
* Martinimarkt mit Pferdemarkt (jährlich Anfang November um den [[Martinstag]])
* Oldie-Basar (jährlich im November)
* Ruppiner Segeltage (jährlich im Juli)
* Weihnachtsmarkt (jährlich zum ersten Advent)
* Weinfest (jährlich Mitte August)

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Neuruppin ist vom Land [[Brandenburg]] als [[Mittelzentrum]] eingestuft worden.<ref>[https://www.bravors.brandenburg.de/sixcms/detail.php?gsid=land_bb_bravors_01.c.48069.de Verordnung über den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31. März 2009.] bravors.brandenburg.de</ref> Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 [[Regionaler Wachstumskern|Regionalen Wachstumskernen]] im Land Brandenburg.

=== Ansässige Unternehmen ===
[[Datei:Neuruppin An der Seepromenade 24 Minimax-Feuerlöschgerätewerk 01.JPG|mini|Ehemaliges Minimax-Feuerlöschgerätewerk in Neuruppin]]
[[Datei:Jetcar-proto.jpg|mini|Jetcar 2.5]]

1905 wurde die Firma [[Minimax (Unternehmen)|Minimax]] in Neuruppin ansässig und produzierte hier Feuerlöscher. 1945 wurde das Werk in Neuruppin enteignet, die Firma Minimax übersiedelte daher nach Westdeutschland. Die Feuerlöscherproduktion wurde in Neuruppin aber dennoch kontinuierlich durch den [[Volkseigener Betrieb|VEB]] Feuerlöschgerätewerk Neuruppin, der späteren FLN Feuerlöschgeräte Neuruppin Vertriebs-GmbH fortgesetzt, heute im Besitz von [[Johnson Controls]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fln-neuruppin.de/ |titel=Neuruppin – Home |werk=fln-neuruppin.de |abruf=2019-04-04}}</ref>

Im Ortsteil Nietwerder produzierte das Unternehmen [[Jetcar]] die gleichnamigen Fahrzeuge.

=== Verkehr ===
; Straßenverkehr
: Durch das Stadtgebiet verlaufen die Bundesstraßen [[Bundesstraße 167|B 167]] zwischen [[Wusterhausen/Dosse]] und [[Eberswalde]] und [[Bundesstraße 122|B 122]] nach [[Rheinsberg]] sowie die [[Landesstraße]] L 16 zwischen [[Dorf Zechlin]] und [[Fehrbellin]].
: An der [[Bundesautobahn 24|Autobahn A 24]] Berlin–[[Hamburg]] befinden sich die Anschlussstellen ''Neuruppin'' und ''Neuruppin Süd''.
: In und um Neuruppin existiert ein Netz aus [[Radrouten in Brandenburg|touristisch interessanten Radtouren]].
{| class="wikitable" style="margin-left:3em; text-align:right;"
|+ Motorisierung
|-
! !! 2008 !! 2009 !! 2010 !! 2011 !! 2012 !! 2013 !! 2014 !! 2015 !! 2016 !! 2017
|-
|style="text-align:left"| Zugelassene PKW (zum 1.1.)<ref>[https://www.kba.de/DE/Statistik/Produktkatalog/produkte/Fahrzeuge/fz3_b_uebersicht.html Statistik Fz3.] Kraftfahrt-Bundesamt</ref>
| 15.333 || 15.425 || 15.532 || 15.597 || 15.590 || 15.734 || 16.003 || 16.111 || 16.337 || 16.594
|-
|style="text-align:left"| PKW je 1.000 Einwohner (31.12. des Vorjahres)
| 482 || 487 || 492 || 494 || 516 || 522 || 527 || ||
|}

; Bahnverkehr [[Datei:Neuruppin Bahnhof Rheinsberger Tor 01.jpg|mini|Bahnhof Neuruppin Rheinsberger Tor]]
: Neuruppin liegt an der [[Bahnstrecke Kremmen–Meyenburg]], im Stadtgebiet befinden sich die [[Bahnhof Neuruppin|Bahnhöfe ''Neuruppin West'' und ''Neuruppin Rheinsberger Tor'']] sowie der Haltepunkt ''[[Bahnhof Wustrau-Radensleben|Wustrau-Radensleben]]''. Die Linie [[Regional-Express|RE]] 6 ([[Prignitz-Express]]) verkehrt im Stunden-Takt von [[Bahnhof Berlin-Charlottenburg|Berlin-Charlottenburg]] über [[Bahnhof Hennigsdorf (b Berlin)|Hennigsdorf]] und Neuruppin nach [[Bahnhof Wittenberge|Wittenberge]].<ref>{{Internetquelle |hrsg=VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg |url=https://www.vbb.de/fahrinformation/zug-um-zug-mehr-schiene/re6/ |titel=Linie RE6 ab 11.12.2022: Wittenberge Neuruppin Hennigsdorf Berlin |sprache=de |abruf=2023-01-28}}</ref>
: Im Aufbau ist das Projekt ''[[Hub and Spoke|HUB]] 53/12°'', ein Logistikzentrum für den Eisenbahngüterverkehr als kommunale Initiative der Städte [[Güstrow]], [[Pritzwalk]] und Neuruppin sowie des [[Kleeblatt-Verbund]]s mit [[Gumtow]], [[Kyritz]], [[Neustadt (Dosse)]] und [[Wusterhausen/Dosse]].<ref>Kathrin Gottwald: {{Webarchiv |url=http://www.brandenburger-wirtschaftstag.de/archiv/2011_1/presse_ma_130111.html |text=„Hub 53/12“ soll Güterverkehr vom Hinterland an die Häfen bringen. |wayback=20160208163419}} In: ''[[Märkische Allgemeine Zeitung]]'', 13. Januar 2011</ref><ref>[http://www.hub5312.de/ Homepage ''HUB 53/12° – Das Logistiknetz Güstrow • Prignitz • Ruppin'']</ref> Eine erste Maßnahme war der Kauf der [[Bahnstrecke Neustadt–Herzberg|Bahnstrecke Neuruppin–Neustadt (Dosse)]] am 29. Dezember 2010.
; Busverkehr
: Der [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentliche Personennahverkehr]] wird unter anderem durch den [[Landesbedeutsame Buslinie|PlusBus]] des [[Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg#PlusBus|Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg]] erbracht. Folgende Verbindungen führen ab Neuruppin:
* Linie 711: Neuruppin ↔ [[Wildberg (Temnitztal)|Wildberg]] ↔ [[Ganzer (Wusterhausen/Dosse)|Ganzer]] ↔ Wusterhausen ↔ Kyritz
* Linie 756: Neuruppin ↔ Stöffiner Berg ↔ Dammkrug ↔ [[Fehrbellin]]
* Linie 764: Neuruppin ↔ [[Alt Ruppin]] ↔ [[Wulkow (Neuruppin)|Wulkow]] ↔ [[Lindow (Mark)|Lindow]] ↔ [[Rheinsberg]]
: Der Stadtverkehr verkehrt Wochentags halbstündlich, am Wochenende stündlich. Stadtbus- und Regionalbuslinien werden von der [[Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft]] betrieben.
; Luftverkehr
: Die Stadt Neuruppin ist beteiligt am Verkehrslandeplatz Fehrbellin ([[Flugplatz Ruppiner Land]]). Weiterhin befindet sich im Stadtgebiet, nordwestlich des Zentrums, das [[Segelfluggelände Neuruppin]].

=== Öffentliche Einrichtungen und Medien ===
[[Datei:Neuruppin Landratsamt asv2024-04 img1.jpg|mini|Kreisverwaltung des [[Landkreis Ostprignitz-Ruppin|Landkreises Ostprignitz-Ruppin]]]]
[[Datei:Landgericht Neuruppin.jpg|mini|[[Landgericht Neuruppin]]]]

Neuruppin ist Sitz der Kreisverwaltung des [[Landkreis Ostprignitz-Ruppin|Landkreises Ostprignitz-Ruppin]]. Darüber hinaus haben das [[Landgericht Neuruppin]], das [[Amtsgericht Neuruppin]], das [[Sozialgericht Neuruppin]] und das [[Arbeitsgericht Neuruppin]] dort ihren Sitz.

Neben der [[Agentur für Arbeit]] gibt es das [[Amt für Arbeitsmarkt]] für [[Arbeitslosengeld II]], da der Landkreis eine [[Optionskommune]] ist. Weiter hat hier der Regionalbereich West des Landesamtes für Arbeitsschutz seinen Sitz. Anstelle des [[Kreiswehrersatzamt]]es Neuruppin trat ein [[Karriereberater|Karriereberatungsbüro]] der [[Bundeswehr]].

Im Landesbehördenzentrum Neuruppin befinden sich die Sonderbauleitung Neuruppin, eine Regionalstelle des Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, das Amt für Flurneuordnung und ländliche Entwicklung, das Sozialgericht Neuruppin, das [[Landesamt für Arbeitsschutz]], Regionalbereich West, und die Regionalabteilung West TR 2 des [[Landesumweltamt Brandenburg|Landesumweltamtes Brandenburg]]. Zu letzterem gehört das Amt für Forstwirtschaft Alt Ruppin mit der Waldarbeitsschule Kunsterspring.

In der Feldmannstraße 1 befinden sich die Staatsanwaltschaften des Landes Brandenburg.

Die [[Bundesanstalt für Immobilienaufgaben]], Sparte [[Staatsforst|Bundesforst]] unterhält die Hauptstelle Ruppiner Heide.

In Neuruppin erscheinen als Tageszeitungen der ''[[Ruppiner Anzeiger]]'' und eine Lokalausgabe der ''[[Märkische Allgemeine|Märkischen Allgemeinen]]''.

=== Bildung ===
[[Datei:Altes Gymnasium Neuruppin 2009.jpg|mini|Altes Gymnasium Neuruppin]]
In Neuruppin finden sich folgende Bildungseinrichtungen:

==== Hochschulen ====
Am 28. Oktober 2014 wurde die private [[Medizinische Hochschule Brandenburg]] mit den beiden Hochschulstandorten Neuruppin und [[Brandenburg an der Havel]] gegründet. Zum Sommersemester 2015 wurde in den Fächern [[Psychologie]] und [[Humanmedizin]] am Studienort Neuruppin der Lehrbetrieb aufgenommen.<ref>[http://www.mhb-fontane.de/bewerbungen.html ''Studium''], mhb-fontane.de, abgerufen am 12. November 2014.</ref>

Die private [[Fachhochschule]] [[BSP Business School Berlin Potsdam]] unterhielt bis 2013 mit dem ''[[Campus]] Neuruppin'' eine Außenstelle.

==== Schulen ====
In Neuruppin gibt es zwei Sonderpädagogische Schulen, sieben Grundschulen, vier Ober- und Gesamtschulen und zwei Gymnasien. Sonderpädagogische Schulen sind die „Schule am Kastaniensteg“ und die [[Johann Heinrich Pestalozzi|Johann-Heinrich-Pestalozzi]]-Schule.<ref>[http://www.bildung-brandenburg.de/schulportraets/index.php?id=uebersicht Liste aller Schulen im Schulporträt Brandenburg], bildung-brandenburg.de</ref> Die „Schule am Kastaniensteg“ ist eine Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt der geistigen Entwicklung, während der Förderschwerpunkt bei der Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule auf dem Lernen liegt. Träger ist bei beiden Schulen der Landkreis Ostprignitz-Ruppin.

Die Grundschulen der Stadt sind die Grundschule Gildenhall, [[Karl Liebknecht|Karl-Liebknecht]]-Grundschule, [[Rosa Luxemburg|Rosa-Luxemburg]]-Grundschule und die Grundschule „Am Weinberg“ in Alt Ruppin in kommunaler Trägerschaft. Neben den kommunalen Einrichtungen gibt es die [[Montessoripädagogik|Montessori]]-Grundschule in Trägerschaft der IBiS Bildungsstätten GmbH und die [[Evangelische Schule Neuruppin]] in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung in Berlin-Brandenburg, Schlesische Oberlausitz.

Die Evangelische Schule Neuruppin gliedert sich neben der Grundschule in ein Gymnasium und eine Oberschule. Die Montessori-Schule hat 2015 ebenfalls einen Oberschulteil eröffnet. Weiterführende Schulen in kommunaler Trägerschaft sind das [[Karl Friedrich Schinkel|Karl-Friedrich-Schinkel]]-Gymnasium, die [[Theodor Fontane|Fontane]]-Oberschule und die Oberschule „[[Alexander Sergejewitsch Puschkin|Alexander Puschkin]]“. Das Oberstufenzentrum Ostprignitz-Ruppin befindet sich in Trägerschaft des Landkreises.

Private berufliche Schulen sind die Berufliche Schule der AGUS/GADAT-Bildungsgruppe. Unter ihrem Dach ist eine [[Fachschule (Deutschland)|Fachschule]] für Sozialwesen, eine [[Berufsfachschule in Deutschland|Berufsfachschule]] und eine [[Fachoberschule]] angesiedelt. Die Berufsschule des [[Internationaler Bund|Internationalen Bundes]] in Neuruppin stellt eine anerkannte Ersatzschule dar. Das Amt für Forstwirtschaft Alt Ruppin unterhält die Waldarbeitsschule Kunsterspring in Alt Ruppin.

Die [[Abendschule]] ist der Kreisvolkshochschule Ostprignitz-Ruppin angegliedert. Weiterhin existieren die Kreismusikschule Ostprignitz-Ruppin und die Jugendkunstschule Neuruppin.

=== Sport ===
Auf Grund der großen Wasserflächen im Stadtgebiet gibt es viele Wassersportmöglichkeiten, darunter Drachenbootrennen (im Rahmen des jährlichen Mai- und Hafenfestes am ersten Maiwochenende) und ''Rudern gegen Krebs'' (jährlich am ersten Samstag im September). Überregional bekannt wurde der Fußballverein [[MSV Neuruppin]], der in der Saison [[Fußball-Oberliga Nordost 2021/22|2021/22]] in der [[Fußball-Oberliga Nordost|Oberliga Nordost]] spielte. Seine Heimspiele trägt der Verein im [[Volksparkstadion (Neuruppin)|Volksparkstadion]] aus.


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
=== Ehrung und Gedenken Theodor Fontanes ===
1994 stiftete die Stadt Neuruppin anlässlich des 175. Geburtstages [[Theodor Fontane]] einen Fontane-Literaturpreis und einen Fontane-Kulturpreis. Heute werden der mit 40.000 Euro dotierte [[Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg]] und der mit 2000 Euro dotierte [[Fontane-Kulturpreis der Fontanestadt Neuruppin]] im Zweijahresrhythmus im Rahmen der Fontane-Festspiele verliehen.

Jährlich zum Geburtstag Theodor Fontanes am. 30. Dezember findet eine feierliche Ehrung am Fontane-Denkmal statt.

1998 beging die Stadt Neuruppin aus Anlass des 100. Todestages Theodor Fontanes das landesweite ''Fontanejahr'' mit circa 200 Veranstaltungen zu Ehren des Dichters. Die Stadt eröffnete das Fontanejahr und erhielt den Namenszusatz ''Fontanestadt''.<ref>[https://www.focus.de/panorama/boulevard/brennpunkt-fontane_aid_171850.html ''Brennpunkt – Fontane: Viel Ehre zum 100. Todestag''], Focus Nr. 18 (1998), abgerufen am 28. Februar 2010.</ref>

Seit 2010 veranstaltet die Stadt alle zwei Jahre während der Pfingsttage ihre [[Fontane-Festspiele]] Neuruppin.<ref>[http://www.fontane-festspiele.com/ Fontane-Festspiele Neuruppin]</ref>

Zum 200. Geburtstagsjubiläum im Jahr 2019 hat sich das Land Brandenburg per Koalitionsvertrag dazu bekannt, sich für das herausragende Ereignis mit nationaler und internationaler Bedeutung zu engagieren. Der Geburtsstadt Neuruppin soll dabei die zentrale Rolle zukommen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fontane-200.de/ |titel=Fontane.200 |werk=fontane-200.de |abruf=2016-09-30}}</ref><ref>[http://www.stk.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.361038.de ''Landesregierung in Neuruppin – Fontane-Jahr 2019 im Blick – Brandenburg erwartet bundesweites Interesse''], Land Brandenburg, 8. April 2014, abgerufen am 8. April 2014.</ref>

=== Ehrenbürger ===
Neuruppin verleiht die [[Ehrenbürger]]schaft {{" |Text=als Ausdruck der besonderen Wertschätzung der Fontanestadt Neuruppin für Personen, die sich um die Fontanestadt Neuruppin und ihre Einwohner außergewöhnlich verdient gemacht haben}}.<ref name="ehrenordnung">[https://www.neuruppin.de/uploads/media/migratedCSData/PDF/_shared/satzungen/ehrenordnung_inkl_aenderungen.pdf Ehrenordnung der Fontanestadt Neuruppin] (PDF; 62 kB) neuruppin.de</ref> Bisher wurden damit ausgezeichnet:
<!--* August Christian Goehring (1730–1835)-->
* Johann Georg Gottlieb Schroener (1760–1841), [[Superintendent]]<ref>[https://www.kirche-wuthenow.de/schinkelkirche.html#einweih Schinkelkirche zu Wuthenow]</ref>
* [[Alexander von Wulffen]] (1784–1861), General, Garnisonskommandeur, Gründer des ''Verschönerungsvereines'', verliehen 1852<ref name="schultze" />
* Ernst Adolph Bienengräber (1790–1865), Bürgermeister 1822–1851
* Friedrich Heinrich Kämpf (1810–1888)
* Heinrich Michaelis (1835–1922), Stadtverordnetenvorsteher 1880–1893<ref name="schultze" />
* [[Albert Graf von Zieten-Schwerin]] (1835–1922), Politiker
* [[Max Wiese]] (1846–1925), Bildhauer und Professor an der Kunstakademie in Hanau
* Hermann Schultze (1848–1938), Stadtverordnetenvorsteher (1899–1920)<ref name="schultze" />
* Otto Rubel (1902–1994)
* Lisa Riedel (1925–2019), Direktorin des Heimatmuseums
* Heinz-Joachim Karau (1928–2021), Pfarrer, Mitinitiator der [[Friedensgebete in der DDR|Friedensgebete]] in der Klosterkirche ab 10. Oktober 1989, Pfarrkirchenverein zur Rettung der Pfarrkirche, verliehen 2006<ref name="karau">{{Internetquelle |url=http://www.neuruppin.de/neuruppin.de/index.php?ArticleID=967&StoryID=1239 |titel=Neuruppin hat zwei neue Ehrenbürger |werk=Fontanestadt Neuruppin |datum=2006-01-25 |sprache=de |offline=2024-04 |archiv-bot=2018-08-27 12:33:13 InternetArchiveBot |abruf=2010-05-08}}</ref><ref>[https://www.facebook.com/100063652387129/posts/3106862799438336/ Heinz-Joachim Karau gestorben], 2021.</ref>
* Burkhard Dülfer (1937–2013), Fleischermeister, Engagement in der Handwerkskammer, langjähriges Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und des Kreistags, verliehen 2006<ref name="karau" />

'''Postum aberkannte Ehrenbürgerschaften'''
* [[Paul von Hindenburg]] (1847–1934), Reichspräsident<ref>''Ärger über Hitlers Steigbügelhalter'', Ruppiner Anzeiger vom 19. September 2013</ref>
* [[Karl Litzmann]] (1850–1936), preußischer Offizier, General der Infanterie, [[Ehrenbürger#Entzug der Ehrenbürgerschaft|aberkannt]] am 18. April 2007
* [[Wilhelm Kube]] (1887–1943), Gauleiter von Brandenburg, aberkannt am 20. Dezember 2004
* [[Adolf Hitler]] (1889–1945), aberkannt am 20. Dezember 2004 (siehe dazu auch [[Adolf Hitler als Ehrenbürger]])

=== Stadtälteste ===
Neuruppin hat den Titel Stadtältester verliehen an:
* Christian Ebell (1770–1835)
* Carl Tourneau (1837–1914)
* Ernst Bölke (1848–1920)
* Hugo Duske (1860–1928)

=== Ehrenmedaillen ===
Die Stadt Neuruppin verleiht seit 2005 die ''Ehrenmedaille der Fontanestadt Neuruppin'' {{" |Text=in Anerkennung besonderer Verdienste um die Fontanestadt Neuruppin und ihrer Einwohner |Quelle=Ehrenordnung der Fontanestadt Neuruppin |ref=<ref name="ehrenordnung" />}}. Bisher wurden damit ausgezeichnet:
* Ruth Preuß (12. September 2005)<ref name="amtsblatt">[https://www.neuruppin.de/uploads/media/migratedCSData/PDF/_stories/20/amtsblatt_nr8_2005.pdf Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin Nr. 8 – 15. Jahrgang, 5. Oktober 2005] (PDF; 243 kB)</ref>
* Bruno Dolatkiewicz (12. September 2005)<ref name="amtsblatt" />
* Martin Domke, Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde (12. September 2005)<ref name="amtsblatt" />
* Günter Soost (12. September 2005)<ref name="amtsblatt" />
* Helmut Behrendt (12. September 2005)<ref name="amtsblatt" />
* Ulrich Kriele, Alt Ruppiner Heimatforscher (13. Juli 2009)<ref>[https://www.neuruppin.de/uploads/media/migratedCSData/PDF/_stories/20/07_09_Neuruppin.pdf Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin, Nr. 7, 19. Jahrgang, 5. August 2010] (PDF; 283 kB)</ref>
* Norbert Arndt, Friedhofsverwalter des Evangelischen Friedhofs Neuruppin (27. September 2010)<ref>[https://www.neuruppin.de/fileadmin/dateien/Verwaltung_und_Politik/Amtsblatt/Amtsblatt_06_10_.pdf Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin, Nr. 6, 20. Jahrgang, 20. Oktober 2010] (PDF; 1,2 MB)</ref>
* Peter Brüssow, ehem. Kreismusikschulleiter, Stadtverordneter (SPD, später Pro Ruppin) (22. September 2014)<ref>[https://www.neuruppin.de/fileadmin/dateien/Verwaltung_und_Politik/Amtsblatt/2013_2014/Amtsblatt_14_08.pdf Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin, Nr. 8, 24. Jahrgang, 15. Oktober 2014] (PDF; 0,2&nbsp;MB)</ref>
* Neuruppiner Ruder-Club e. V. (18. Dezember 2017)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.neuruppin.de/fileadmin/dateien/Verwaltung_und_Politik/Amtsblatt/2017-2018/Amtsblatt_18_01.pdf |titel=Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin Nr.1 – 28. Jahrgang, 17. Januar 2018 |format=PDF |abruf=2018-01-18}}</ref>
* [[Hans-Peter Schurz]], langjähriger Dirigent des Neuruppiner A-cappella-Chors (22. Dezember 2019)<ref>{{Internetquelle |autor=Michaela Ott |url=https://www.neuruppin.de/fileadmin/dateien/bilder/Pressemitteilungen/Dokumente/191218_PM_Ehrenmedaille_Schurz.pdf |titel=Pressemitteilung: Verleihung Ehrenmedaille der Fontanestadt am 22. Dezember 2019 an Prof. Hans-Peter Schurz |werk=neuruppin.de |hrsg=Stadtverwaltung der Fontanestadt Neuruppin |datum=2019-12-18 |format=PDF |abruf=2020-02-21}}</ref>
* Hannelore Gußmann, Stadtverordnete (10. Januar 2020)<ref name="ott">{{Internetquelle |autor=Michaela Ott |url=https://www.neuruppin.de/fileadmin/dateien/bilder/Pressemitteilungen/Dokumente/200108_PM_Ehrenmedaillen_H._Gu%C3%9Fmann_und_I._Reinhardt.pdf |titel=Pressemitteilung: Verleihung Ehrenmedaille der Fontanestadt an Hannelore Gußmann & Ilona Reinhardt |werk=neuruppin.de |hrsg=Stadtverwaltung der Fontanestadt Neuruppin |datum=2020-01-08 |format=PDF |abruf=2020-02-21}}</ref>
* Ilona Reinhardt, Stadtverordnete (10. Januar 2020)<ref name="ott" />
* Dieter Exner (6. Januar 2023)<ref>{{Internetquelle |hrsg=Stadtverwaltung Neuruppin |url=https://www.neuruppin.de/fileadmin/dateien/bilder/Pressemitteilungen/Dokumente/230106_PM_Verleihung_Ehrenmedaille_im_Rahmen_Neujahrsempfang.pdf |titel=Pressemitteilung Verleihung der Ehrenmedaille der Fontanestadt Neuruppin an Herrn Dieter Exner im Rahmen des Neujahrsempfangs am 6. Januar 2023 |datum=2023-01 |format=PDF |abruf=2023-01-28}}</ref>

=== Söhne und Töchter Neuruppins ===
[[Datei:Fontane denkmal.jpg|mini|[[Theodor Fontane|Fontane]]-Denkmal auf dem Fontaneplatz; ebenfalls von Max Wiese]]
[[Datei:Gustav Kuehn.jpg|mini|[[Gustav Kühn (Buchdrucker)|Kühn]]-Denkmal auf dem Schulplatz]]

Neuruppin ist die Geburtsstadt von:
Neuruppin ist die Geburtsstadt von:
{{Mehrspaltige Liste |anzahl=3 |liste=
*[[1781]], [[Karl Friedrich Schinkel]], &dagger; [[1841]], [[Architekt]]
* 1700, [[Johann Georg Pfund]], † 1784, Leibkutscher Friedrichs des Großen
*[[1816]], [[Ferdinand Möhring]], &dagger; [[1887]], königlicher Musikdirektor, [[Komponist]]
* 1708, [[Adam Struensee]], † 1791, evangelischer Theologe
*[[1819]], [[Theodor Fontane]], &dagger; [[1898]], [[Schriftsteller]]
* 1736, [[Valentin Rose der Ältere]], † 1771, Apotheker
*[[1863]], [[Karl Grossmann]], &dagger; [[1922]], [[Serienmörder]]
* 1736, [[Johann Heinrich von Günther]], † 1803, preußischer Husarengeneral
*[[1893]], [[23. Januar]], [[Fritz Baade]] &dagger; 15. Mai [[1974]], deutscher Politiker ([[SPD]]) und [[Wirtschaftswissenschaft]]ler
* 1750, [[Johann Heinrich Bolte]], † 1817, Pfarrer
*[[1930]], [[Eva Strittmatter]], [[Schriftsteller]]in
* 1756, [[Carl Friedrich Bückling]], † 1812, Dampfmaschinenkonstrukteur
* 1763, [[Immanuel Karl Wilhelm Cosmar]], † 1844, evangelischer Prediger, Konsistorialrat, Journalist, Redakteur und Schriftsteller
* 1767, [[Friedrich August Karl von Kospoth]], † 1832, Politiker, Bürgermeister von Breslau
* 1768, [[Friedrich Buchholz (Schriftsteller)|Friedrich Buchholz]], † 1843, Schriftsteller
* 1768, [[Karl Friedrich von dem Knesebeck]], † 1848, preußischer Generalfeldmarschall, geboren im heutigen Ortsteil Karwe
* 1772, [[Otto von der Osten]], † 1841, preußischer Generalmajor
* 1781, [[Karl Friedrich Schinkel]], † 1841, Architekt
* 1781, [[Ferdinand Ludwig du Trossel]], † 1867, preußischer Generalmajor
* 1782, [[Ferdinand Hauptner]], † unbekannt, Koch, Autor eines Kochbuchs
* 1784, [[Karl Rolla du Rosey]], † 1862, preußischer Generalmajor
* 1794, [[Gustav Kühn (Buchdrucker)|Gustav Kühn]], † 1868, Buchdrucker, Herausgeber von Bilderbogen
* 1815, [[Ferdinand Möhring]], † 1887, Musikdirektor und Komponist
* 1816, [[David Hermann Engel]], † 1877, Komponist
* 1819, [[Theodor Fontane]], † 1898, Schriftsteller
* 1819, [[Arthur von Horn]], † 1893, preußischer Generalmajor
* 1821, [[Alexander von Rexin]] † 1914, Gutsbesitzer und Mitglied des Preußischen Herrenhauses
* 1822, [[Wilhelm Gentz]], † 1890, Maler
* 1824, [[Otto von Görschen]], † 1875, preußischer Oberstleutnant
* 1826, [[Alexander Gentz]], † 1888, Unternehmer
* 1831, [[Hermann Daubenspeck]], † 1915, Reichsgerichtsrat
* 1836, [[Paul Beiersdorf]], † 1896, Apotheker und Firmengründer der Beiersdorf AG
* 1842, [[Johannes Kaempf]], † 1922, Politiker, Präsident des Reichstags
* 1844, [[Max Hoffmann (Historiker)|Max Hoffmann]], † 1910, Gymnasiallehrer, Philologe und Historiker
* 1848, [[Hermann Baethcke]] † 1941, Lehrer, Abgeordneter der Lübecker Bürgerschaft
* 1850, [[Ferdinand von Quast (General)|Ferdinand von Quast]] † 1939, General
* 1860, [[Eduard Dirksen]] † 1927, Marine-Generalstabsarzt
* 1863, [[Carl Großmann]], † 1922, Serienmörder
* 1867, [[Hedwig Rüdiger]] † 1943, Frauenrechtlerin und Gründerin des [[Verband der Deutschen Reichs-Post- und Telegrafenbeamtinnen|Verbands der Deutschen Reichs-Post- und Telegrafenbeamtinnen]]
* 1870, [[Anna Lex]], † 1950, Politikerin (SPD)
* 1871, [[Martin Ebell]], † 1944, Astronom
* 1878, [[Max Silberberg]], † nach 1942, Kunstsammler
* 1882, [[Walter Blumenfeld]], † 1967, Psychologe und Hochschullehrer
* 1884, [[Ferdinand von Bredow]] † 1934, Generalmajor der Reichswehr
* 1885, [[Hermann Hoth]], † 1971, General
* 1889, [[Auguste Beer]], † 1932, Malerin
* 1893, [[Fritz Baade]], † 1974, Wirtschaftswissenschaftler
* 1893, [[Willi Harmjanz]], † 1983, General der Flieger der Wehrmacht
* 1895, [[Georg Winter (Archivar)|Georg Winter]], † 1961, erster Direktor des Bundesarchivs
* 1896, [[Ernst Kratzenberg]], † 1984, Konteradmiral
* 1903, [[Erich Arendt]], † 1984, Lyriker
* 1904, [[Heinrich Harmjanz]], † 1994, Volkskundler
* 1904, [[Günter Haupt]], † 1946, Rechtswissenschaftler
* 1905, [[Georg Kühl (Politiker)|Georg Kühl]], † 1980, Politiker (SPD)
* 1905, [[Artur Streiter]], † 1946, Schriftsteller
* 1906, [[Werner Altendorf]], † 1945, Schriftsteller
* 1919, [[Hans-Rolf Dräger]], † 2017, Lehrer
* 1922, [[Klaus Schwarzkopf]], † 1991, Schauspieler
* 1923, [[Georg Kossack]], † 2004, Vorgeschichtsforscher
* 1926, [[Horst Giese]], † 2008, Schauspieler
* 1927, [[Hellmut Rademacher]], † 2018, Kunsthistoriker, spezialisiert auf Plakate
* 1930, [[Hans-Hermann Degener]], † 2015, Destillateur, Kaufmann, Likörfabrikant, Zeichner und Bildhauer
* 1930, [[Eva Strittmatter]], † 2011, Schriftstellerin
* 1935, [[Wulf Segebrecht]], Germanist
* 1940, [[Heinz Dargelis]], Fotograf
* 1940, [[Jürgen Schlaeger]], Anglist
* 1942, [[Reinhard Hummel]], Hörspielautor
* 1942, [[Helge-Ulrike Hyams]], Pädagogin
* 1943, [[Brigitte Hoffmann]], Tennisspielerin
* 1943, [[Jörg Hube]], † 2009, Schauspieler
* 1943, [[Thomas Just (Schauspieler)|Thomas Just]], Schauspieler
* 1944, [[Rolf-Peter Lange]], † 2024, Politiker (FDP)
* 1944, [[Rainer Maria Voigt]], Semitist
* 1945, [[Hans-Peter Liebig]], Agrarwissenschaftler, Rektor der Universität Hohenheim
* 1946, [[Michelangelo (Schlagersänger)|Rainer „Michelangelo“ Limpert]], Schlagersänger (geboren im heutigen Gemeindeteil Binenwalde)
* 1952, [[Dieter Nürnberg]], Arzt und Hochschullehrer
* 1954, [[Anne-Karin Glase]], Politikerin (CDU)
* 1956, [[Winfried Kräuter]], Fußballspieler
* 1956, [[Peter Nürnberg]], Molekularbiologe, Hochschullehrer
* 1958, [[Joachim Kähler]], evangelischer Theologe und Politiker
* 1962, [[Uwe Hohn]], Speerwerfer
* 1962, [[Ulrich Papke]], Kanute
* 1963, [[Bernd Gummelt]], Geher
* 1964, [[Falk Breitkreuz]], Jazzmusiker
* 1965, [[Jens-Peter Herold]], Mittelstreckenläufer
* 1967, [[Ralf Büchner]], Turner
* 1968, [[Donald Bäcker]], Meteorologe
* 1970, [[Waleri Walerjewitsch Kowaljow|Waleri Kowaljow]], † 2021, russischer Unternehmer
* 1974, [[Timo Gottschalk]], Rallye-Navigator
* 1975, [[Ronny Kretschmer]], Politiker (Die Linke)
* 1975, [[Axel Steier]], Mitbegründer eines Seenotrettungsvereins für Migranten
* 1980, [[Roland Benschneider]], Fußballspieler
* 1983, [[Tatjana Hüfner]], Rennrodlerin
* 1985, [[Karsten Brodowski]], Ruderer
* 1987, [[Felix Menzel (Ringer)|Felix Menzel]], Ringer
* 1987, [[Juliane Höfler]], Fußballspielerin
* 1998, [[Malte Karbstein]], Fußballspieler
* 2000, [[Marvin Kirsch]], Sportkommentator und -moderator
* 2004, [[Pauline Deutsch]], Fußballspielerin
}}
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=== Persönlichkeiten mit Bezug zum Ort ===
''Siehe auch:'' [[Tourismus in Brandenburg]], [[Radwege in Brandenburg]]
[[Datei:Prior Wichmann von Arnstein.jpg|mini|hochkant|Erster Prior des Dominikanerklosters Wichmann von Arnstein]]

* [[Wichmann von Arnstein]] (um 1185–1270), [[Mystiker]], Gründer des [[Dominikaner]]klosters in Neuruppin
* [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II.]] (1712–1786), als ''Kronprinz Friedrich'' Kommandeur der Neuruppiner Garnison 1732–1740
* [[Johann Stuve]] (1752–1793), Schulreformer, Schriftsteller der [[Philanthropie|philanthropischen]] Erziehungsbewegung, Leiter der Neuruppiner Lateinschule
* [[Philipp Julius Lieberkühn]] (1754–1788), Pädagoge und Schriftsteller, Leiter der Neuruppiner Lateinschule
* [[Christian Friedrich Gottlieb Wilke|Friedrich Wilke]] (1769–1848), Lehrer am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium und Kantor an beiden Hauptkirchen der Stadt
* [[Friedrich von Uslar-Gleichen (Politiker, 1882)|Friedrich von Uslar-Gleichen]] (1882–1945), Landrat im [[Kreis Ruppin]]
* [[Georg Heym]] (1887–1912) besuchte das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium und legte dort das Abitur ab, verfasste in Neuruppin einige seiner frühen Gedichte<ref>Hans Peter Buohler: ''Georg Heym''. In: [[Walther Killy]] (Hrsg.): ''Literaturlexikon''. Band 5: Har – Hug. 2. Auflage. Verlag Walter de Gruyter, Berlin, New York 2009, ISBN 978-3-11-021391-1. S. 396–399. (zur Schulzeit in Neuruppin S. 396).</ref>
* [[Renée Sintenis]] (1888–1965), Bildhauerin, Medailleurin und Grafikerin, u. a. Schöpferin des Berlinale-Bären, wuchs von 1888 bis 1903 in Neuruppin auf
* [[Fritz Lettow]] (1904–1989), von 1953 bis 1974 Chefarzt der Orthopädischen Klinik in Neuruppin, Widerstandskämpfer
* [[Robert Werner Wagner]] (1936–2021), Maler, Grafiker und Buchillustrator
* [[Günter Rieger (Verleger)|Günter Rieger]] (* 1948), Verleger, Historiker, Maler und Fotograf, lebt und arbeitet im Neuruppiner Ortsteil Karwe
* [[Katharina Franck]] (* 1963), Sängerin der [[Rainbirds]], lebt in Neuruppin
* [[Sebastian Steineke]] (* 1973), Politiker (CDU), lebt in Neuruppin

== Neuruppin als Schauplatz literarischer Werke ==
* [[August Kopisch]] beschreibt in seinem Gedicht ''Des Prior Wichmann von Arnstein Wundertat'' eine der sagenhaften Wundertaten des Gründers und ersten Priors des Neuruppiner Klosters [[Wichmann von Arnstein]].<ref>August Kopisch: [http://gedichte.xbib.de/Kopisch_gedicht_Des+Prior+Wichmann+von+Arnstein+Wundertat.htm ''Des Prior Wichmann von Arnstein Wundertat''.] Die Deutsche Gedichte-Bibliothek, abgerufen am 30. Dezember 2009.</ref>
* [[Anna Louisa Karsch]] schrieb das Gedicht ''Trostgesang für Neu-Ruppin'' über die Folgen des Stadtbrandes 1787.<ref>Anna Louisa Karschin in Bibliotheca Augustana von [[Ulrich Harsch]] [https://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/18Jh/Karsch/kar_ged2.html#7 ''Trostgesang für Neu-Ruppin bey den Ruinen''.] vom 31. August 1787.</ref>
* [[Theodor Fontane]] beschreibt Neuruppin und verschiedene inzwischen eingemeindete Ortsteile in seinen ''[[Wanderungen durch die Mark Brandenburg]]'' – Erster Band: [[Die Grafschaft Ruppin]].<ref>{{FontaneWanderungen |Titel=Neu-Ruppin |Band=1 |Teil=Am Ruppiner See |zenoID=20004776976}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Tom Schulz |Hrsg= |Titel=Heimat, Neuruppin – Ein kleiner Abgleich der Dichtung mit der Wirklichkeit. Auf den Spuren von Theodor Fontane durch die Mark Brandenburg |Sammelwerk=Neue Zürcher Zeitung |Band= |Nummer=9 |Ort=Zürich |Datum=2014-01-13|Seiten=37}}</ref>
* [[Louis-Ferdinand Céline]] beschreibt in seinem Buch ''Norden'' Neuruppin und seine Einwohner. In den [[Apokalypse|apokalyptischen]] Zuständen des Kriegsjahres 1944 werden alle gesellschaftlichen Schichten (Adel, Bürger, Bauern) als egoistisch und dekadent beschrieben. Célines anarchistisches Welt- und Menschenbild lässt die Einwohner von Neuruppin und Kränzlin in dieser Zeit alles andere als gut wegkommen.<ref>{{Literatur |Autor=Louis-Ferdinand Céline |Titel=Norden |Verlag=Rowohlt |Ort=Reinbek bei Hamburg |Datum=1985 |ISBN=3-499-15499-4}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Lucette Destouches |Titel=Mein Leben mit Céline / Lucette Destouches. Mit Veronique Robert. Aus dem Franz. von Carina von Enzenberg. Mit einem Nachw. von Franziska Meier |Verlag=Piper |Ort=München |Datum=2003 |ISBN=3-492-04420-4}}</ref>
* [[Waldemar Dege]] fasst in seinem satirischen Gedicht ''Stilleben mit nordmärkischer Kleinstadt'' (1981) seine Eindrücke des zu sozialistischen Zeiten verblassten Neuruppin zusammen.<ref>{{Literatur |Autor=Waldemar Dege |Titel=Feuer in Kirschgärten |Verlag=Eulenspiegel Verlag |Ort=Berlin |Datum=1981}}</ref>
* [[Gabriele Wolff]] lässt die Kriminalromane und -erzählungen ''Tote Oma'' (1997), ''Endstation Neuruppin'' (2000), ''Der falsche Mann'' (2000) und ''Im Dickicht'' (2007) in Neuruppin spielen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gabrielewolff.de/ |titel=Gabriele Wolff |werk=gabrielewolff.de |datum=2008-02-21 |sprache=de |abruf=2010-05-08}}</ref>
* [[Frank Goyke]] lässt in ''Altweibersommer: Theodor Fontanes erster Fall'' den Dichter Fontane in einen Mordfall am Ruppiner See geraten.<ref>{{Literatur |Autor=Frank Goyke |Titel=Altweibersommer |Verlag=Berlin-Krimi-Verlag |Ort=Berlin |Datum=2008 |ISBN=978-3-89809-511-2}}</ref>
* Die Kriminalromane ''Mord an der Klosterkirche'' (2012) und ''Geklaute Orden'' (2013) von Christian Döring spielen in Neuruppin.<ref>{{Literatur |Autor=Christian Döring |Titel=Mord an der Klosterkirche |Verlag=[[CreateSpace.com|CreateSpace Independent Publishing Platform]] |Datum=2012 |ISBN=978-1-4818-7543-1}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Christian Döring |Titel=Geklaute Orden |Verlag=CreateSpace Independent Publishing Platform |Datum=2013 |ISBN=978-1-4827-9051-1}}</ref>

== Erwähnung Neuruppins in der Musik ==
Neuruppin wird von der Hip-Hop-Band [[K.I.Z]] in verschiedenen Liedern erwähnt, in denen es allesamt um Mord geht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=uz6fBIY6B84 |titel=Neuruppin |sprache=de-DE |abruf=2021-08-17}}</ref>

== Literatur ==
* [[Gerd Heinrich (Historiker)|Gerd Heinrich]], Peter Pusch, Günter Rieger: ''Fontanestadt Neuruppin 1256–2006: Festschrift 750 Jahre Verleihung des Stadtrechts''. Fontane-Buchhandlung, Neuruppin 2006.
* Gerd Heinrich: ''Die preußische Muster-Stadt. Eine Einführung in die Geschichte Neuruppins im 19. und 20. Jahrhundert''. In: ''Festschrift für [[Werner Vogel (Archivar)|Werner Vogel]] zum 60. Geburtstag, Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte'' 41 (1990), S. 257–278.
* Irina Rockel. Neuruppin so wie es war. Droste Verlag, Düsseldorf 1992, ISBN 3-7700-0980-0
* Irina Rockel. zu haben bei Gustav Kühn. Zur Geschichte der Neuruppiner Bilderbogen. Kunst und Bild GmbH, Berlin 1992
* Brigitte Meier: ''Neuruppin 1700 bis 1830. Sozialgeschichte einer kurmärkischen Handwerker- und Garnisonstadt.'' Berlin 1993, ISBN 3-05-002167-5. (Zugleich Dissertation an der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]], Berlin 1988)
* Brigitte Meier: ''Fontanestadt Neuruppin. Kulturgeschichte einer märkischen Mittelstadt''. Edition Rieger, Karwe 2004, ISBN 978-3-935231-59-6.
* Ulrich Reinisch: ''Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem großen Brand von 1787 oder Wie die preußische Bürokratie eine Stadt baute''. Worms 2001, ISBN 3-88462-173-4.
* [[Johannes Schultze (Historiker)|Johannes Schultze]]: ''Geschichte der Stadt Neuruppin.'' 4. Auflage, Duncker & Humblot, Berlin 2012 (Original 1932).
* [[Frank Willmann (Autor)|Frank Willmann]]: ''Der Pate von Neuruppin. Vom Imbisswagen zum Drogenimperium.'' Tropen / Klett-Cotta, ISBN 978-3-608-50181-0.
* {{MerianTopo |Titel=Rupin |Band=13 |Seite=90–91}}
* {{Literatur
|Autor=Ferdinand Heydemann
|Titel=Die neuere Geschichte der Stadt Neu-Ruppin
|Verlag=Oehmigke & Riemschneider
|Ort=Neu-Ruppin
|Datum=1863
|Online={{Google Buch |BuchID=edsAAAAAcAAJ |SeitenID=RR1 |Hervorhebung=Bechlin}}}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* http://www.neuruppin.de/
{{Commonscat|audio=1|video=1}}
* http://www.ruppin.de/Neuruppin/
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{{Wiktionary}}
* [https://www.neuruppin.de/ Website der Fontanestadt Neuruppin]
* [https://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell/landschleicher/beitraege/ostprignitz-ruppin/aktuell_20130818_radensleben_zweiter_besuch.html Radensleben.] In: [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|RBB]]-Sendung „Landschleicher“, 18. August 2013.
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Brandenburg/Landkreise/Ostprignitz-Ruppin/Städte_und_Gemeinden/Neuruppin |Neuruppin}}

== Einzelnachweise ==
<references responsive />


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[[Kategorie:Planstadt]]

Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 02:45 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Neuruppin
Deutschlandkarte, Position der Stadt Neuruppin hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 55′ N, 12° 48′ OKoordinaten: 52° 55′ N, 12° 48′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Höhe: 44 m ü. NHN
Fläche: 305,24 km2
Einwohner: 31.951 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 16816, 16818, 16827, 16833, 16835
Vorwahlen: 03391, 033925, 033929, 033933
Kfz-Kennzeichen: OPR, KY, NP, WK
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 320
Stadtgliederung: 13 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Karl-Liebknecht-Straße 33/34
16816 Neuruppin
Website: www.neuruppin.de
Bürgermeister: Nico Ruhle (SPD)
Lage der Stadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
KarteWittstock/DosseHeiligengrabeRheinsbergNeuruppinLindow (Mark)VielitzseeHerzberg (Mark)RüthnickFehrbellinKyritzBreddinStüdenitz-SchönermarkZernitz-LohmNeustadt (Dosse)Sieversdorf-HohenofenDreetzWalslebenDabergotzStorbeck-FrankendorfTemnitzquellTemnitztalMärkisch LindenWusterhausen/DosseSachsen-AnhaltMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern
Karte

Neuruppin (plattdeutsch: Reppin) ist die Kreisstadt des Landkreises Ostprignitz-Ruppin im Norden des Landes Brandenburg. Sie ist der traditionelle Hauptort des Ruppiner Landes. Zum Gedenken an den hier geborenen Dichter Theodor Fontane trägt sie den Beinamen Fontanestadt. Neuruppin gilt bisweilen als „preußischste aller preußischen Städte.“[2]

Neuruppin – 360°-Panorama der Kernstadt von oben (2019)
Als Kugelpanorama anzeigen

Geographische Lage

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Neuruppin ist eine der flächengrößten Städte Deutschlands. Die Stadt Neuruppin liegt etwa 60 km nordwestlich von Berlin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Im Süden erstreckt sie sich entlang des Ruppiner Sees, der vom Rhin durchflossen wird, und umfasst Ortsteile wie die Kernstadt Neuruppin und Alt Ruppin. Im Norden erstreckt sie sich über die Ruppiner Schweiz bis in die übrige Wittstock-Ruppiner Heide, die teilweise als Truppenübungsplatz Wittstock militärisch genutzt wurde.

Stadtgliederung

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Zur Stadt Neuruppin gehören seit den Eingemeindungen 1993 die in der Tabelle aufgeführten Ortsteile und Wohnplätze.[3]

Ortsteile Gemeindeteile Wohnplätze
Alt Ruppin, Buskow, Gnewikow, Gühlen-Glienicke, Karwe, Lichtenberg, Krangen, Molchow, Neuruppin (Kernstadt, kein offizieller Ortsteil), Nietwerder, Radensleben, Stöffin, Wulkow, Wuthenow Binenwalde, Boltenmühle, Kunsterspring, Neuglienicke, Pabstthum, Radehorst, Rheinsberg-Glienicke, Seehof, Steinberge, Stendenitz, Zermützel, Zippelsförde Alte Schäferei, Ausbau Nietwerder, Ausbau Wulkow, Bechlin, Birkenhof, Bürgerwendemark, Bütow, Dietershof, Ferienpark Klausheide, Fristow, Gentzrode, Gildenhall, Heidehaus, Hermannshof, Lietze, Musikersiedlung, Neumühle, Quäste, Rägelsdorf, Roofwinkel, Rottstiel, Stöffiner Berg, Tornow, Treskow

Hinzu kommt die Wüstung Krangensbrück.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Neuruppin
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 0,2 1,0 4,4 8,9 13,7 16,3 18,7 18,3 14,5 9,8 4,8 1,5 9,4
Mittl. Tagesmax. (°C) 2,6 4,0 8,2 13,8 18,9 21,4 23,7 23,3 18,9 13,4 7,3 3,7 13,3
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,2 −1,9 0,6 4,0 8,4 11,3 13,7 13,3 10,1 6,2 2,3 −0,6 5,5
Niederschlag (mm) 44,8 33,5 37,3 31,7 49,4 64,9 63,5 53,5 43,6 42,4 40,9 46,7 Σ 552,2

Vor dem Stadtbrand (bis 1787)

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Neuruppin um 1694

Die vorgeschichtliche Besiedelung des Landes reicht von der mittleren Steinzeit über die jüngere Bronzezeit mit erst germanischen, später dann slawischen Siedlungen (im Altstadtbereich – u. a. „Neuer Markt“ – und im Umland) an den Ufern des Ruppiner Sees. In spätslawischer Zeit wurde dieses Gebiet vom Stamm der Zamzizi besiedelt, dessen Zentrum vermutlich die Slawenburg Ruppin auf der Insel Poggenwerder bei Alt Ruppin war. Nach dem Wendenkreuzzug 1147 und der Eroberung des Landes durch deutsche Adlige wurde um 1200 auf dem Amtswerder, einer Halbinsel neben der Insel Poggenwerder, die Burg Ruppin (auch Planenburg) als große Niederungsburg und politisches Zentrum der Herrschaft Ruppin errichtet. Im nördlichen Vorgelände entstand eine Marktsiedlung mit Nikolaikirche, östlich daran und jenseits des Rhins der „Kietz“: die Stadt (Olden Ruppyn) Alt Ruppin war entstanden.

Südwestlich des Burgortes entstand seit Anfang des 13. Jahrhunderts unter Beibehaltung des Namens Ruppin die Siedlung des heutigen Neuruppin mit Nikolaikirche und angerartigem Straßenmarkt.

Das damalige (Neu-)Ruppin war eine planmäßige Stadtgründung der Grafen von Lindow-Ruppin, einer Nebenlinie der Arnsteiner, die in Alt Ruppin residierten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1238. Eine Erweiterung der ursprünglichen Marktsiedlung Alt Ruppin, hin zur heutigen Stadt Neuruppin, erfolgte wahrscheinlich bereits vor der Gründung des Dominikanerklosters 1246 als erste Niederlassung des Ordens zwischen Elbe und Oder durch den ersten Prior Wichmann von Arnstein. Die Verleihung des Stendaler Stadtrechtes erfolgte am 9. März 1256 durch Günther von Arnstein. Die Befestigung der Stadt erfolgte im 13. Jahrhundert durch Palisaden und ein Wall-Grabensystem, später wurde sie durch Mauern und Wall-Grabenanlagen befestigt; 24 Wiekhäuser und zwei hohe Türme verstärkten die Stadtmauern. Dazu kamen drei Tore, das Altruppiner/Rheinsberger Tor im Norden, das Berliner/Bechliner Tor im Süden und das Seetor im Osten. Die vollständige Ummauerung erfolgte spätestens gegen Ende des 15. Jahrhunderts.

Neuruppins ältester Teil war ein langgestreckter Anger, begleitet von zwei parallelen Straßen zwischen dem südlichen und nördlichen Stadttor, im Süden darauf die älteste Kirche Neuruppins (St. Nikolai). Die Hauptstraße Neuruppins war seit Mitte des 16. Jahrhunderts gepflastert. Quer durch Neuruppin, von Nordwesten zum See hin, verlief der aus der Ruppiner Mesche kommende Klappgraben zur Versorgung der Stadt mit Brauchwasser und zur Entwässerung, der 1537 zum Teil zugeschüttet und nach dem Stadtbrand 1787 als offener Kanal in der Schinkelstraße erneuert wurde.

Neuruppin gehörte im Mittelalter zu den größeren nordostdeutschen Städten. Erhalten sind aus dieser Zeit unter anderem Teile der Stadtmauer, Teile der Klosterkirche St. Trinitatis (1246), die St. Georgs-Kapelle (1362), das Siechenhospital (1490)[4] mit der 1491 geweihten St.-Lazarus-Kapelle sowie Reste des Seeviertels. Die mittelalterliche Stadt hatte einen nahezu quadratischen Grundriss von etwa 700 m × 700 m, der an der Ostecke auffällig abstumpft. Die Ost-Südost–Seite grenzt an den Ruppiner See.

Zur Feier eines Friedensvertrages veranstaltete Kurfürst Joachim I. 1512 in Neuruppin ein dreitägiges Ritterturnier, „das damals im ganzen Lande von sich reden machte und mit einer Pracht begangen wurde, wie sie weder in Berlin noch zu Cöllen an der Spree bis dahin gesehen worden war“.[5][6]

Nach dem Aussterben der Grafen von Lindow-Ruppin 1524 kam Neuruppin als erledigtes Lehen an den Kurfürsten Joachim I. Der Dreißigjährige Krieg verwüstete auch Neuruppin und ließ seine Bewohner verarmen. Besonders in der Zeit um 1638 war die Stadt mehrfach der Einquartierung und Ernährung der durchziehenden wechselnden Kriegsparteien ausgesetzt.

Im Zuge der Reformation fiel der Klosterbesitz um 1540 an den Kurfürsten. 1564 schenkte Kurfürst Joachim II. von Brandenburg das durch die Einführung der Reformation in Brandenburg 1541 aufgelassene Kloster der Stadt.[7] In diese Zeit fällt eine in der Klosterkirche abgebildete Legende über eine Maus, die eine Ratte verfolgt. Damit wurde der Legende ein Bild gegeben, dass die Einführung der Reformation unter den im Neuruppiner Kloster lebenden Mönchen sehr ängstlich gesehen wurde: „Eher jagt eine Maus eine Ratte, als das Kloster evangelisch wird.“[8]

1365 wurde die Neuruppiner Lateinschule zum ersten Mal urkundlich erwähnt, die zeitweilig überregionale Bedeutung besaß. Ihre Geschichte ist seit 1477 gut dokumentiert.[9] 1777 übernahmen Philipp Julius Lieberkühn und Johann Stuve die Schulleitung und reformierten die Schule im Basedowschen Sinne, was allgemeine Beachtung fand.[7]

Mit dem Edikt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm v. Brandenburg 1685 siedelten sich in ihrer französischen Heimat verfolgte Hugenotten an, die in die Städte der Mark über 50 unbekannte, neue Gewerke mitbrachten und somit entscheidend am Wiederaufbau des vom Dreißigjährigen Krieg (1618–1649) schwer gezeichneten Landes mitwirkten.

1688 wurde Neuruppin eine der ersten Garnisonsstädte Brandenburgs. Hier war Kronprinz Friedrich 1732–1740 nach seinem erfolglosen Fluchtversuch und anschließender Haft in Küstrin Inhaber des Regiments zu Fuß Kronprinz. In dieser Zeit wurde Bernhard Feldmann auf Wunsch des Kronprinzen sein Leibarzt und später auch Stadtphysikus. Seine Abschriften historisch interessanter Ratsakten gelten als wichtigste Sammlung von Quellen zur frühen Stadtgeschichte, da die Originalakten beim Stadtbrand 1787 vernichtet wurden. Zeitweilig lag der Anteil der Soldaten und zivilen Truppenangehörigen bei 1500 von 3500 Einwohnern.[10] Erst mit dem Abzug der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland 1994 verlor Neuruppin diesen Status.

Ab 1740 hatte der Orgelbauer Gottlieb Scholtze seine Werkstatt in Neuruppin, der u. a. die Orgel in Rheinsberg baute.

Stadtbrand und Wiederaufbau (1787–1803)

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Denkmal für Friedrich Wilhelm II.

Ein Einschnitt in die Entwicklung der Stadt war der Flächenbrand vom Sonntag, dem 26. August 1787. Das Feuer brach in einer mit Getreide gefüllten Scheune am Bechliner Tor am Nachmittag aus und breitete sich rasch aus. Nur zwei schmale Bereiche am Ost- und Westrand der Stadt blieben erhalten. Insgesamt 401 bürgerliche Häuser, 159 Neben- und Hintergebäude, 228 Ställe und 38 Scheunen, die Pfarrkirche St. Marien, das Rathaus, die reformierte Kirche und das Prinzliche Palais wurden zerstört.[11] Menschenleben waren nicht zu beklagen. Der Sachschaden wurde mit fast 600.000 Talern beziffert. Die Feuerkasse ersetzte ca. 220.000 Taler, eine spezielle Kirchenkollekte erbrachte 60.000 Taler, die preußische Regierung stellte 130.000 Taler Retablissementsgelder für den Wiederaufbau der Stadt bereit. Insgesamt wandte der Staat in den folgenden Jahren über eine Million Taler auf.[12]

Plan der Stadt Neuruppin, 1789, Bernhard Mattias Brasch

Der seit 1783 in der Stadt tätige Stadtbaudirektor Bernhard Matthias Brasch (1741–1821) setzte die Vorgaben der Wiederaufbaukommission um und beaufsichtigte die entsprechenden Arbeiten. Diese erfolgten 1788–1803 und zwar nach einem einheitlich geplanten Grundriss.[13] Braschs Plan sah die Erweiterung der Stadt von 46 auf knapp 61 Hektar bei Beseitigung der Wälle zwischen Tempelgarten und See vor. Die beiden eng zusammenliegenden Nord-Süd-Straßen wurden zu einer Achse, der späteren Karl-Marx-Straße, vereinigt. Es entstand ein rechtwinkliges Netz von Straßen mit durchgängig zweigeschossigen Traufenhäusern. Lange breite Straßen, unterbrochen durch stattliche Plätze, und Häuser in einer Transformationsarchitektur, die barocke, manieristische und gotische Gestaltungsmittel mit klassizistischen Strömungen vermischt,[14][15] prägen seit jener Zeit das Stadtbild. Diese städtebaulichen Reformprinzipien sind gut erkennbar. So entstand mit dem Wiederaufbau eine in dieser Originalität einzigartige klassizistische Stadtanlage. Abgeschlossen war der Wiederaufbau bereits im Jahr 1803. Lediglich die Fertigstellung der Pfarrkirche St. Marien (erbaut 1801–1806 von Philipp Bernard François Berson unter der Mitwirkung von Carl Ludwig Engel) zog sich aufgrund von statischen Problemen bis zum Jahr 1806 hin.

Wiederaufbau im 19. Jahrhundert (1804–1900)

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Handkolorierter Neuruppiner Bilderbogen, um 1850

Johann Bernhard Kühn (1750–1826) begann in Neuruppin mit der Produktion der Bilderbogen, thematisch gestalteten und über lange Zeit handkolorierten Einblattdrucken. Sein Sohn Gustav Kühn (1794–1868), der die väterliche Firma 1819 übernahm, erreichte mit diesen Auflagen von zum Teil über drei Millionen Stück pro Jahr (z. B. zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71). Die Drucke wurden mit der Aufschrift Neu-Ruppin, zu haben bei Gustav Kühn weltweit bekannt. Zwei weitere Unternehmen produzierten die preiswerten, wegen der anfänglichen Leseunkundigkeit seiner Käufer beliebten Bilderbogen: Philipp Oehmigke und Hermann Riemschneider sowie Friedrich Wilhelm Bergemann. Alle drei Bilderbogen-Produzenten schafften es, sich in der deutschen Bilderbogenhersteller-Konkurrenz (über 60 Firmen in ganz Deutschland) zu behaupten und über lange Zeit die führenden Plätze einzunehmen.

Im September 1820 kam das Infanterie-Regiment 24 mit Stab und zwei Bataillonen nach Neuruppin, während das Füsilier-Bataillon in Prenzlau Garnison bezog.[16] Das Regiment war 1813 andernorts aufgestellt worden, und hatte an den Befreiungskriegen und der Okkupation Frankreichs teilgenommen. Zunächst wurde das Regiment in Neuruppiner Bürgerquartieren untergebracht.

1877 richtete der Orgelbauer Albert Hollenbach seine Werkstatt in Neuruppin ein. Von ihm stammen u. a. Orgeln in den Kirchen der Ortsteile Bechlin, Buskow, Karwe, Nietwerder und Storbeck sowie der Siechenhauskapelle in der Altstadt Neuruppins.

Nach 1880 wurde Neuruppin Mittelpunkt eines Nebenbahnnetzes, das bis 1945 von der Ruppiner Eisenbahn AG betrieben wurde. Dieses strahlte nach Fehrbellin–Paulinenaue (1880), Kremmen–Berlin und Wittstock–Meyenburg (1899) und Neustadt beziehungsweise Herzberg (1905) aus. Hierfür wurde über den Ruppiner See ein Bahndamm aufgeschüttet, der den See 2,5 Kilometer vom Nordufer entfernt in Ost-West-Richtung quer durchschneidet.

Im Jahr 1893 wurde am Südrand der Kernstadt die Landesirrenanstalt Neuruppin errichtet.

Die Stadt im 20. Jahrhundert

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Seit 1905 werden Feuerlöscher in Neuruppin hergestellt. Insbesondere die Minimax-Feuerlöscher waren aufgrund leichter Handhabung schnell weit verbreitet.

Im Ersten Weltkrieg wurde eine Fliegerstaffel in Neuruppin stationiert und ein Flugplatz angelegt.[10]

1921 wurde im Ortsteil Gildenhall eine Freilandsiedlung vom Baumeister und Siedlungstechniker Georg Heyer (1880–1944) begründet, deren Ziel es war, Künstler und Kunsthandwerker zum gemeinsamen Wohnen und Arbeiten zu versammeln, um gemeinsam Produkte des Alltags bezahlbar für alle und in kunsthandwerklicher Form zu kreieren und herzustellen. Sie versammelte namhafte Künstler und Kunsthandwerker und bestand bis 1929.

Neuruppiner Notgeld von 1923 mit Stadtmotiven

1926 wurde die neben dem Bahndamm über den Ruppiner See gelegene Straße fertiggestellt. Die Siedlungen Gildenhall und Kolonie Wuthenow erhielten so einen direkten Anschluss an Neuruppin. 1929 wurden diese Siedlungen eingemeindet, nachdem bereits 1928 der Gutsbezirk Treskow eingemeindet worden war.[10]

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden im Juni 1933 mehr als 80 politische Gegner des Regimes, vor allem Sozialdemokraten, Juden und Kommunisten, in ein von der SA betriebenes provisorisches Gefängnis innerhalb der Gebäude einer zu diesem Zeitpunkt stillgelegten Brauerei an der Altruppiner Allee verschleppt. SA-Angehörige folterten und misshandelten hier viele der Gefangenen. An sie erinnert ein während der sowjetischen Besatzungszeit 1947 geschaffener Gedenkstein sowie das 1981 auf Veranlassung der SED-Bezirksleitung erstellte Figurenensemble, welches das ursprüngliche Mahnmal am Schulplatz ersetzte.

1934 wurde der Militärflugplatz Neuruppin als Fliegerschule Neuruppin neu belebt.

Die etwa 90 jüdischen Bürger der Stadt wurden während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet. Ihr 1824 eingerichteter Alter Friedhof wurde glimpflich behandelt, erhaltene jüdische Grabsteine wurden auf Anordnung des damaligen Regimentskommandeurs der Wehrmacht, Paul von Hase, auf den Neuen Friedhof (Evangelischer Friedhof) umgesetzt. Seit dem 17. November 2003 erinnern Stolpersteine in der Kernstadt und in Alt Ruppin an die ermordeten jüdischen Einwohner.[17]

Für die „Aktion T4“ im Rahmen der Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus diente die Landesirrenanstalt Neuruppin als Zwischenanstalt für die NS-Tötungsanstalt Brandenburg und die NS-Tötungsanstalt Bernburg. Deshalb war die Zahl der Patienten von 1.971 am 1. Januar 1937 auf 4.197 am 1. April 1940 gestiegen. 1941 waren von den 1.797 Planbetten nur noch 1.147 belegt. 1943 wurde der größere Teil der Patienten in der Aktion Brandt in andere Anstalten verlegt.[18] Das Krankenhaus wurde während des Zweiten Weltkriegs teilweise auch als Reservelazarett genutzt. Nach 1945 dienten Teile der Einrichtung als Bezirkskrankenhaus. Am 20. September 2004 wurden auf dem Gelände der Ruppiner Kliniken sechs Stolpersteine symbolisch für die Euthanasieopfer der ehemaligen Landesirrenanstalt gelegt.[17]

Am 1. Mai 1945 erreichten die sowjetischen Streitkräfte Neuruppin und bereiteten den Beschuss der Stadt vom gegenüberliegenden Seeufer aus vor. Jedoch gelang es einem Unbekannten, am Turm der Klosterkirche eine weiße Fahne zu hissen, ebenso geschah es an der Pfarrkirche. So konnte eine Zerstörung verhindert werden.[19] Nördlich vom Bahnhof Rheinsberger Tor wurde ein sowjetischer Ehrenfriedhof eingerichtet, auf dem über 220 sowjetische Soldaten bestattet wurden.[20]

Neuruppin wurde zu einer der größten Garnisonen der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD).[20] Die sowjetischen Streitkräfte nutzten den unmittelbar nördlich der Kernstadt gelegenen Militärflugplatz, dessen Betrieb zu erheblicher Lärmbelästigung in der Stadt führte. 1989 führten massive Demonstrationen der Neuruppiner im Zusammenhang mit den Plänen zur Weiternutzung des Truppenübungs- und Luft-Boden-Schießplatzes Wittstock zur Schließung des Flugplatzes.

Bis ca. 1950 befand sich in der Innenstadt das Theater Die neue Bühne. Betrieben wurde es im Rahmen des Landesverbands der Deutschen Volksbühne und hatte bis zu 95 Mitarbeiter.[21]

1951 wurden in Neuruppin die Elektro-Physikalischen Werkstätten gegründet als Produzent elektronischer Bauelemente. Ab 1970 wurden sie als Elektro-Physikalische Werke (EPW) zum größten Leiterplattenhersteller der DDR mit bis zu 3500 Werktätigen ausgebaut.[7] Später war der Betrieb ein wesentlicher Bestandteil des Kombinat Mikroelektronik. Zu DDR-Zeiten befand sich in Gühlen-Glienicke das Kinderferienlager Frohe Zukunft DDR.

1952 wurde Neuruppin infolge der Kreisgebietsreform der DDR Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Bezirk Potsdam.

Infolge der Wende und friedlichen Revolution in der DDR wurde im Jahr 1990 das Land Brandenburg neu gegründet, der Kreis Neuruppin blieb vorerst bestehen.

Neuruppin als sozialistische Kreisstadt 1970–1989

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Planungen für die Entwicklung einer modernen Kreisstadt mit bis zu 100.000 Einwohnern wurden ab Mitte der 1960er Jahre bis Mitte der 1970er Jahre vorgenommen. Grundlage dafür waren die vorgesehene industrielle und verwaltungstechnische Entwicklung der Kreisstadt Neuruppin. Seit den 1970er Jahren wurde der VEB Elektrophysikalische Werke Neuruppin aufgebaut, der die gesamte Leiterplatten-Produktion für die Mikroelektronik- und Unterhaltungstechnik-Industrie der DDR übernehmen sollte. Der VEB Feuerlöschgerätewerke Neuruppin als Hauptproduzent von Handfeuerlöschern der im RGW zusammengeschlossenen Ostblockstaaten und das Volkseigene Backwarenkombinat als Hauptproduzent von Backwaren aller Art für die Kreisstadt und den Kreis Neuruppin wurden erheblich erweitert. Dies alles erforderte den Zuzug von hochqualifizierten Leitungs-, Forschungs- und Entwicklungskräften sowie vielen tausend Arbeitskräften. Die bis Ende der 1960er Jahre ansässige Stammbevölkerung von Neuruppin reichte dafür nicht aus. Bei den Planungen wurde auch die verkehrsgünstige Lage am Kreuzungspunkt von vier wichtigen Nebenbahnstrecken der Deutschen Reichsbahn mit günstiger Nord-/Südanbindung für den Güter- und Personenverkehr und die in Planung und später im Bau befindliche Autobahn Berlin-Rostock/Hamburg (heute A24 und A19) einbezogen. Die Planungen zu einer sozialistischen Kreisstadt sahen unter anderem den Bau mehrerer Wohnkomplexe außerhalb der bis 1968 existierenden Siedlungsfläche der Stadt und die Umgestaltung der außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer gelegenen Altstadt vor. Ab den 1970er Jahren folgende städtebaulichen Projekte umgesetzt:

  • Aufbau des „VEB Elektrophysikalische Werke Neuruppin“
  • Aufbau des „Volkseigenen Kombinats Backwaren Neuruppin“
  • Ausbau des „VEB Feuerlöschgerätewerk Neuruppin“
  • 1961: Bau der Poliklinik (Neustädter Straße) zur ärztlichen Versorgung
  • 1970–1974: Bau des Wohnkomplexes (WK) I Junckerstraße / Thomas-Mann-Straße / Franz-Maecker-Straße (DDR-Wohnungsbauserie IW 64 Typ Brandenburg)
  • 1970–1972: Bau der Straßenachsen E-Straße (zu Anfang ohne Namen E-Straße = Entlastungsstraße um das Stadtzentrum, seit 1973 Heinrich-Rau-Straße) und der Zubringer Nord und Süd zur Autobahn (heute A 24),
  • 1972: Einrichtung eines bis heute nach Taktfahrplan funktionierenden ÖPNV durch Stadtbuslinie Neuruppin
  • 1972–1974: Bau des Wohnkomplexes (WK) II Hermann-Matern-Straße / Erich-Schulz-Straße / August-Fischer-Straße / Anna-Hausen-Straße (DDR Wohnungsbauserie IW 64 Typ Brandenburg)
  • 1970–1974: Bau und Eröffnung von Kinderkombinationen (Kinderkrippe und Kindergarten) in den Wohnkomplexen I und II, Bau und Eröffnung der POS Theodor Fontane / Karl-Liebknecht und der EOS Karl-Friedrich Schinkel, Eröffnung von Kaufhallen in den Wohnkomplexen I und II
  • 1978–1980: Erweiterung des Wohnkomplexes I durch Lückenbebauung (DDR-Wohnungsbauserie WBS 70) zwischen WK I (Junckerstraße) und WK II (Hermann-Matern-Straße), ab 1982 Ergänzung durch Delikatladen, Obst- und Gemüsehandel und Wohngebietsgaststätte in Kombination mit FDJ-Jugendclub 019 (heute Clubdisco und Nachtbar „Club 019“), Bau des Bürgerhauses im Wohnkomplex II als Wohngebietsgaststätte, Veranstaltungssaal und Schülerspeisung der POS Theodor Fontane / Karl Liebknecht
  • 1980–1991: Bau des Wohnkomplexes III (DDR-Wohnungsbauserie WBS 70) Heinrich-Rau-Straße / Bruno-Salvat-Straße / Otto-Grotewohl-Straße / Otto-Winzer-Straße / Rudolf-Wendt-Straße, zum Teil mit seniorengerechten Wohnungen

Die historische Altstadt Neuruppins blieb aus Kostengründen aber auch durch den Denkmalpflege-Status von weiteren Umgestaltungen zu DDR-Zeiten verschont. Der dem Leitbild der autogerechten Stadt folgende Bau einer vierspurigen Schnellstraße – von der Fehrbelliner Straße entlang der jetzigen Regattastraße über Bollwerk, Seedamm / Steinstraße kreuzend, in Richtung Wittstocker Allee führend[22] – standen finanzielle Engpässe der DDR entgegen. Die Umsiedelung des VEB Feuerlöschgerätewerks Neuruppin und ein Immobilienausgleich der durch die Sowjetarmee in Anspruch genommenen Flächen und Gebäude zwischen Bollwerk und dem VEB Feuerlöschgerätewerk ließ die Wirtschaftskraft der DDR schon Mitte der 1970er Jahre nicht mehr zu.

Die 1970er Jahre

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Neuruppin wuchs durch die Ansiedlung und den Ausbau von Technologie und Industrie, die wirtschaftlich für die DDR und die RGW-Staaten und als Export in das NSW (nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet) gegen Devisen bedeutend war, 1970 bis 1989 von einer Kleinstadt mit rund 18.000 Einwohnern auf 33.000 Einwohner durch Zuzug unterschiedlich vorgebildeter Menschen aus allen Teilen der DDR. Hinzu kamen die Vertragsarbeiter und Lehrlinge aus den sozialistischen Bruderstaaten Vietnam, Angola, Kuba sowie die mit rund 12.000 Mann stationierten sowjetischen Streitkräfte (inklusive ihrer Familien). So entwickelte sich in den neuen Wohnkomplexen I bis III eine vielschichtige Bevölkerung.

Die Altstadt Neuruppin 1980–1990

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Aus Kosten- und Denkmalschutzgründen blieb die Altstadt Neuruppin von den geplanten modernen Umgestaltungen verschont, verfiel aber bis Ende der 1970er Jahre merklich. Seit Beginn der 1980er Jahre besann sich die SED der DDR auf die historische Geschichte der Städte. So wurde die Altstadt Neuruppins unter Mitwirkung des damaligen Bürgermeisters Harald Lemke von 1980 bis 1986 nach klassizistischem Vorbild saniert.

Zukunft Wohnkomplex I bis III

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Entgegen dem Trend nach der Wende 1989 im Bundesland Brandenburg wurden in den Wohnkomplexen I bis III keine Wohngebäude abgerissen. Alle Wohnungen der Wohnkomplexe I bis III Neuruppin befinden sich zu 100 % in kommunaler oder genossenschaftlicher Verwaltung (Statistik Stand: 2015) und sind zu 99 % vermietet.

Neuruppin nach den Eingemeindungen 1993

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Die Darstellung der Geschichte der einzelnen Ortsteile erfolgt in den einzelnen Ortsteilartikeln, dieser Abschnitt behandelt nur die Geschichte der Stadt insgesamt und speziell die der Kernstadt.
Rathaus von Neuruppin
Haus I der Ruppiner Kliniken

Bei der Neubildung der Landkreise, die am 6. Dezember 1993 in Kraft trat, ging der Landkreis Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin auf. Am gleichen Tag wurde Neuruppin durch Eingemeindung der Stadt Alt Ruppin sowie der Gemeinden Buskow, Gnewikow, Gühlen-Glienicke, Karwe, Krangen, Lichtenberg, Molchow, Nietwerder, Radensleben, Stöffin, Wulkow und Wuthenow deutlich vergrößert.

Bis 1991 war Neuruppin noch Standort der 12. sowjetischen Panzerdivision. Die Kasernen wurden später im Rahmen der Expo 2000 als Außenprojekt zu Wohnhäusern umgebaut. Teile des Flugplatzes dienen nun noch dem Segelflug.

1996 gingen die damalige Landesklinik Neuruppin und das Bezirkskrankenhaus als Ruppiner Krankenhaus als Teile der Ruppiner Kliniken GmbH in die Trägerschaft des Landkreises Ostprignitz-Ruppin über. Die Ruppiner Kliniken sind damit einer der größten regionalen Arbeitgeber.[23]

Die Evangelischen Kirchenkreise Ruppin und Wittstock/Dosse fusionierten 1998 zum Kirchenkreis Wittstock-Ruppin. Neuruppin verlor dadurch den Sitz des Superintendenten an Wittstock.

Am 11. März 1998 wurde der Stadt die Zusatzbezeichnung Fontanestadt verliehen.[24]

Am 1. Januar 2001 wurde in Neuruppin die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Korruption als Nachfolge der Abteilung für DDR-Unrecht und Bezirkskriminalität gegründet. Sie ist zuständig für Korruptionsdelikte im ganzen Land Brandenburg.[25][26]

Am 7. September 2002 fand in Neuruppin der 7. Brandenburgtag mit circa 230.000 Besuchern statt. Unter dem Eindruck des Elbhochwassers im Juli 2002 in Sachsen spendeten zahlreiche Künstler wie Udo Lindenberg und Gerhard Schöne ihre Gage für die Flutopfer.[27]

Im Mai 2009 wurde erstmals öffentlich bekannt, dass das Grundwasser unter einem Neubaugebiet am Ruppiner See mit Halogenkohlenwasserstoffen kontaminiert ist. Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin als zuständige Umweltbehörde gab zu, von der Umweltbelastung seit 1999 durch Messungen bei früheren Bauvorhaben gewusst zu haben.[28]

Am 12. Mai 2011 erhielt die jodhaltige Thermalsole Neuruppin die erste staatliche Anerkennung einer Heilquelle im Land Brandenburg.[29] Die Thermalsole wird durch die Fontane-Therme am Rande der Altstadt im Wellness-Betrieb und zu Heizzwecken genutzt.

Am 21. Mai 2024 wurden von der Staatsanwaltschaft in Neuruppin fünf Klimaaktivisten angeklagt. Es ist die erste Anklage, die eine deutsche Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung gegen Mitglieder der „Letzten Generation“ erhebt.[30]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1875 12 706
1890 14 712
1910 18 920
1925 19 014
1933 21 291
1939 24 559
Jahr Einwohner
1946 26 040
1950 25 556
1964 22 424
1971 22 369
1981 25 650
1985 26 844
Jahr Einwohner
1990 27 002
1995 32 795
2000 32 598
2005 32 145
2010 31 599
2015 30 715
Jahr Einwohner
2020 30 764
2021 31 002
2022 31 555
2023 31 951

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[31][32][33], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022

Stadtverordnetenversammlung

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Die Stadtverordnetenversammlung von Neuruppin besteht aus 32 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 61,0 % zu folgendem Ergebnis:[34]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[35]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
AfD 10,9 % 4 20,9 % 7
CDU 18,6 % 6 18,4 % 6
SPD 18,1 % 6 15,8 % 5
Pro Ruppin 12,8 % 4 13,6 % 4
Bündnis 90/Die Grünen 13,1 % 4 10,4 % 3
Die Linke 15,9 % 5 08,4 % 3
Wir in Neuruppin 06,7 % 2
Kreisbauernverband Ostprignitz-Ruppin 03,8 % 1 02,6 % 1
Einzelbewerberin Marion Liefke 01,8 % 1
FDP 02,3 % 1 01,3 %
Freie Wähler Neuruppin 04,5 % 1
Insgesamt 100 % 32 100 % 32

Vor der Städtereform

  • um 1786: Goering[11]
Nach der Städtereform 1808
  • 1810–1816: Braun[10]
  • 1816–1822: Balthasar Friedrich Knoevenvogel
  • 1822–1851: Ernst Adolph Bienengräber
  • 1852–1888: Ch. L. G. von Schulz
  • 1889–1899: Adolf Trenckmann
  • 1899–1923: Max Warzecha
  • 1923–1933: Kurt Blümel
  • 1934–1945: Kurt Krüger
  • 1945: Reinhold Meyer[7]
  • 1945: Karl Hochstädt
  • 1945: Hermann Huch
  • 1945–1946: Richard Schulz
  • 1946–1948: Trude Marx[36]
  • 1948–1949: H. Schulz[7]
  • 1949–1951: Joseph Robiné
  • 1951–1953: Otto Herms
  • 1954–?: Max Hartmann
  • 1957–1965: Bruno Salvat
  • 1965–1970: Günter Weigt
  • 1970–1978: Gerd Hohlfeld
  • 1978–1988: Harald Lemke
  • 1988–1990: Rainer Frank
  • 1990–1991: Silke Bringmann
  • 1991–1994: Joachim Zindler
Nach den Eingemeindungen 1993

Ruhle wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 29. November 2020 mit 56,7 % der gültigen Stimmen gewählt.[37] Seine Amtszeit beträgt acht Jahre.[38]

Umgang mit Korruption

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Im Jahr 2004 machte Neuruppin Schlagzeilen durch Korruption und Vetternwirtschaft. Angesichts der Häufung dieser Skandale in der Kommunalpolitik bekam die Stadt im Laufe von deren Aufarbeitung Spitznamen wie „Märkisches Palermo“ oder „Klein Palermo“[39] und „Korruppin“.[40][41]

Der ehemalige CDU-Stadtverordnete Olaf Kamrath wurde 2006 als „Kopf“ der XY-Bande rechtskräftig unter anderem wegen bandenmäßigen Rauschgiftdelikten zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.[40]

2007 erfolgte mit dem Urteil gegen den ehemaligen Stadtverordneten Reinhard Sommerfeld (Neuruppiner Initiative) die bislang einzige rechtskräftige Verurteilung eines Mandatsträgers in Deutschland wegen Abgeordnetenbestechung.[42]

Der frühere Landtagsabgeordnete Otto Theel (Die Linke) wurde am 15. Mai 2008 wegen Vorteilsnahme im Amt während seiner Amtszeit als Neuruppiner Bürgermeister zu einer neunmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Er legte sein Landtagsmandat anschließend nieder.[43]

Im September 2008 trennte sich die Sparkasse Ostprignitz-Ruppin von ihrem bisherigen Vorstandsvorsitzenden Josef Marckhoff, der von seinem Arbeitgeber anlässlich seines eigenen 60. Geburtstages eine circa 55.000 Euro teure Feier ausrichten ließ. Das Datum fiel zusammen mit dem 160. Firmenjubiläum.[40]

Der ehemalige Geschäftsführer der kommunalen Stadtwerke Neuruppin Dietmar Lenz wurde mit dem Vorwurf, mehr als 500.000 Euro am Aufsichtsrat vorbei zur Unterstützung des Sportvereins MSV Neuruppin ausgegeben zu haben, am 19. März 2009 wegen schwerer Untreue und Vorteilsannahme zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Ende 2009 starb er durch Suizid.[44] Eine Bürgerinitiative initiierte mit Hilfe der beiden einschlägig vorbestraften Otto Theel und Reinhard Sommerfeld ein Abwahlbegehren gegen Bürgermeister Jens-Peter Golde. Golde wurden vom Bürgerbegehren „Kein weiter so!“ mangelnde Führungsqualität, Nichterfüllung seines Wahlprogramms und Gefährdung von Neuruppiner Arbeitsplätzen vorgeworfen. Es scheiterte nach eigenen Angaben im Februar 2010 mit 5079 der erforderlichen 5300 Unterschriften.[41][45]

Seit dem 1. Januar 2016 ist Neuruppin neben Bonn, Hamm (Westfalen), Potsdam, Leipzig und Halle (Saale) sechstes korporatives kommunales Mitglied bei Transparency International.[46]

„Neuruppin bleibt bunt“

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Im Vorfeld einer geplanten Demonstration rechtsradikaler Gruppierungen in der Kernstadt Neuruppins am 1. September 2007 bildete sich das überparteiliche Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt und organisierte eine Gegenveranstaltung mit circa 1000 Teilnehmern.[47][48] Am 5. September 2009 organisierte das Aktionsbündnis angesichts einer weiteren geplanten Demonstration rechtsradikaler Gruppierungen eine Reihe von Aktionen zu Zivilcourage entlang der Demonstrationsstrecke.[49] Am 27. März 2010 organisierte Neuruppin bleibt bunt angesichts eines Demonstrationszugs der rechtsradikalen Freien Kräfte Neuruppin mit 350 Teilnehmern das Demokratiefest Demokratie im Quadrat mit 2000 Teilnehmern.[50] Am 6. Juni 2011 erhielt das Aktionsbündnis für seine Arbeit die Auszeichnung Band für Mut und Verständigung. Im November 2011 fand unter Protest von Neuruppin bleibt bunt gegen den Willen der Stadt ein Parteitag der NPD in Neuruppin statt.[51] Das Aktionsbündnis konnte, durch breites zivilgesellschaftliches Engagement, mit kulturellem Bühnenprogramm auf dem Schulplatz und einer Blockade zum ersten Mal den sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ stoppen. Die rechtsextremen Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland hatten die Demonstration für den 6. Juni 2015 organisiert.[52] Unter dem Motto „Nie wieder heißt nie wieder“ hat das Bündnis zu mehreren Demonstrationen unter dem Motto „Solidarität wieder entdecken, Demokratie erhalten – gegen rechte Hetzte“ aufgerufen. Bei diesen wurde dazu aufgerufen, bei einer Fotoaktion Gesicht zu zeigen für Demokratie und Menschenrechte. Die Fotos wurden auf Plakaten und auf der Internetseite in-neuruppin.de veröffentlicht.

Wappen von Neuruppin
Wappen von Neuruppin
Blasonierung: „In Blau eine silberne Burg mit zwei gezinnten, zweigeschossigen Türmen mit zwei übereinander liegenden schwarzen Toren und gold-beknauften, roten Spitzdächern; der Mittelbau mit drei Türmchen und einem schwarzen Tor, das von einem roten Dreieckschild, belegt mit einem gold-bewehrten und gold-gezungten silbernen Adler, überdeckt wird.“[53]
Wappenbegründung: Das Kernstück dieses Wappens ist der Adlerschild, er erinnert an die Grafen von Arnstein, die sich zu Beginn des 13. Jahrhunderts als erste deutsche Feudalherren des Gebietes des slawischen Stammes Zamcici bemächtigten. Der silberne Adler war ihr Wappentier. Die Burg mit der fünf Türmen, Stadttore andeutend, weist auf eine wehrhafte, befestigte Stadt hin.[54]

Das Wappen wurde am 22. Juni 1928 per Urkunde durch das Preußische Staatsministerium verliehen und am 31. März 2003 durch das Ministerium des Innern bestätigt.

„Die Flagge ist Rot - Weiß (1:1) gestreift und mittig mit dem Stadtwappen belegt.“

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift STADT NEURUPPIN • LANDKREIS OSTPRIGNITZ-RUPPIN.

Städtepartnerschaften

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Neuruppin ist Partnerstadt von Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz seit 1990, Nymburk in Tschechien seit 1994, Babimost in Polen seit 2005, Certaldo in Italien seit 1968, Niiza in Japan seit 2003.[55]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Campo Santo derer von Quast, restauriert (2007)

Weltliche Bauten

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Villa im Tempelgarten
  • fast vollständig erhaltene Stadtmauer: teilweise mittelalterliche Stadtbefestigung, teilweise Akzisemauer aus späterer Zeit
  • Fontane-Geburtshaus mit Löwen-Apotheke
  • UpHus, das zweitälteste erhaltene Fachwerkhaus der Stadt, erbaut 1694
  • Predigerwitwenhaus: In diesem Gebäude lebte Karl Friedrich Schinkel mit seiner Mutter von 1787 bis 1794.
  • Altes Gymnasium: Es wurde im Jahr 1790 gebaut. Schinkel, Fontane und Wilhelm Gentz gingen dort zur Schule. Nach der Sanierung 2012 ist es wieder zentrales Kultur- und Bildungshaus mit Sitz der städtischen Jugendkunstschule, der Stadtbibliothek, der Musikschule des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, der Geschäftsstelle der Theodor Fontane Gesellschaft e. V. und einer Abteilung der Medizinischen Hochschule Brandenburg – Theodor Fontane.
  • Logenhaus der Johannisloge „Ferdinand zum roten Adler“: 1788 in der ehem. Heinrichstraße (jetzt Rudolf-Breitscheid-Str.) Nr. 16 als Wohnhaus erbaut. 1815 Ankauf durch die Freimaurer. Seit 2001 Sitz der wiedereröffneten Johannisloge Ferdinand zum roten Adler, Tochterloge der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“[56]
  • Anwesen mit Herrenhaus und Kornspeicher in Gentzrode, eine denkmalgeschützte Gutsanlage im maurischen Baustil im nördlichen Stadtgebiet von Neuruppin.
  • Tempelgarten mit Apollo-Tempel: Im ehemaligen Obst- und Gemüsegarten des Kronprinzen Friedrich erbaute der Berliner Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 1735 auf dessen Geheiß ein offenes „Lusthäuschen“. Als dieses Gebäude 1791 baufällig war, ordnete Minister Otto von Voß die Erhaltung an. Oberst von Tschammer, der inzwischen seinen privaten Garten um den Tempelgarten erweitert hatte, umschloss den Tempel mit Wänden und unterkellerte ihn mit einer Küche. Nach mehreren anderen Besitzern erwarb 1853 der Kaufmann und Torfstichbesitzer Johann Christian Gentz den Tempelgarten. Carl von Diebitsch entwarf im orientalisierenden Stil die in den 1850er Jahren erbaute Türkische Villa Gentz, das Gärtnerhaus (mit Minarett) und die Umfassungsmauer mit Toren. Den eklektizistischen Garten gestaltete Gustav Meyer. 1880 konnte der Landkreis Neuruppin den Tempelgarten erwerben, der daraufhin für die Allgemeinheit erschlossen wurde.[57] Im Tempelgarten sind vier Skulpturen der Werkstatt Thomae aus der Zeit um 1719 aufgestellt, von denen drei den folgenden Personen zugeordnet werden konnten: Süleyman I., Karl V., Philipp II.[58]
Schinkel-Denkmal von Max Wiese auf dem Kirchplatz

Verschwundene Denkmale

Auf dem heutigen Schulplatz vor dem alten Gymnasium stand das große Kriegerdenkmal zu Ehren der Neuruppiner Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871). Es wurde 1874 eingeweiht und 1913 durch ein neues von Max Wiese ersetzt, welches dann 1944 zur Einschmelzung verladen wurde.[67]

Skulpturen im Stadtbild

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Mahnmal in Kunsterspring Hans-Hermann Degener
  • Parzival am See (Edelstahlskulptur von Matthias Zágon Hohl-Stein am Neuruppiner Bollwerk, 1998)[68]
  • Bedrohung (Edelstahlskulptur zum Thema Bombodrom vor der Pfarrkirche)
  • Signatur Th. Fontane (Edelstahlschriftzug von Rupprecht Matthies vor der Pfarrkirche, 2019)
  • Skulpturenpfad (Kommunizierende Formen von Aleksander Posin, Der hockende Löwe)
  • Sabinendenkmal in Binenwalde
  • Das unmögliche Dreieck (Edelstahlskulptur auf dem Certaldo-Ring von Carlo Vani, 2014)
Erweiterungsbau des Neuruppiner Museums, 2015
Kulturkirche Pfarrkirche St. Marien
  • Heimattierpark Neuruppin in Kunsterspring, unter anderem mit den selten gehaltenen Marderhunden
  • Kulturkirche: überregionales Veranstaltungszentrum in der ehemaligen Pfarrkirche St. Marien in Neuruppin mit ca. 600 Sitzplätzen
  • Kulturhaus Stadtgarten Neuruppin (überregionales Veranstaltungshaus mit ca. 550 Sitzplätzen)
  • Siechenhauskapelle (Veranstaltung von Konzerten und der Aequinox Musiktage)
  • Galerie am Bollwerk (Galerieverein zur Förderung zeitgenössischer regionaler Kunst)
  • Kunstraum Neuruppin (private Galerie)
  • galerie louversum (private Galerie im Ortsteil Lichtenberg)
  • Stadtbibliothek Neuruppin
  • Jugendkunstschule Neuruppin (Kunst- und Kultureinrichtung für Kinder- und Jugendliche)
  • Musikschule des Landkreises Ostprignitz-Ruppin
  • Jugendfreizeitzentrum JFZ (Veranstaltungshaus für junge Erwachsene)
  • Kornspeicher Neumühle (Konzertveranstaltungen)
  • Union Kino Neuruppin

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Aequinox-Musiktage (jährlich im März zur Tagundnachtgleiche)
  • Fontane-Festspiele Neuruppin (alle zwei Jahre)
  • Fontane-Rallye (jährlich im Frühjahr)
  • Korsofahrt (Bootsumzug am ersten Samstag im August auf dem Rhin bei Alt Ruppin)
  • Mai- und Hafenfest (jährlich am ersten Maiwochenende, Höhepunkt ist das Drachenbootrennen)
  • Martinimarkt mit Pferdemarkt (jährlich Anfang November um den Martinstag)
  • Oldie-Basar (jährlich im November)
  • Ruppiner Segeltage (jährlich im Juli)
  • Weihnachtsmarkt (jährlich zum ersten Advent)
  • Weinfest (jährlich Mitte August)

Wirtschaft und Infrastruktur

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Neuruppin ist vom Land Brandenburg als Mittelzentrum eingestuft worden.[69] Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 Regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg.

Ansässige Unternehmen

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Ehemaliges Minimax-Feuerlöschgerätewerk in Neuruppin
Jetcar 2.5

1905 wurde die Firma Minimax in Neuruppin ansässig und produzierte hier Feuerlöscher. 1945 wurde das Werk in Neuruppin enteignet, die Firma Minimax übersiedelte daher nach Westdeutschland. Die Feuerlöscherproduktion wurde in Neuruppin aber dennoch kontinuierlich durch den VEB Feuerlöschgerätewerk Neuruppin, der späteren FLN Feuerlöschgeräte Neuruppin Vertriebs-GmbH fortgesetzt, heute im Besitz von Johnson Controls.[70]

Im Ortsteil Nietwerder produzierte das Unternehmen Jetcar die gleichnamigen Fahrzeuge.

Straßenverkehr
Durch das Stadtgebiet verlaufen die Bundesstraßen B 167 zwischen Wusterhausen/Dosse und Eberswalde und B 122 nach Rheinsberg sowie die Landesstraße L 16 zwischen Dorf Zechlin und Fehrbellin.
An der Autobahn A 24 Berlin–Hamburg befinden sich die Anschlussstellen Neuruppin und Neuruppin Süd.
In und um Neuruppin existiert ein Netz aus touristisch interessanten Radtouren.
Motorisierung
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Zugelassene PKW (zum 1.1.)[71] 15.333 15.425 15.532 15.597 15.590 15.734 16.003 16.111 16.337 16.594
PKW je 1.000 Einwohner (31.12. des Vorjahres) 482 487 492 494 516 522 527
Bahnverkehr
Bahnhof Neuruppin Rheinsberger Tor
Neuruppin liegt an der Bahnstrecke Kremmen–Meyenburg, im Stadtgebiet befinden sich die Bahnhöfe Neuruppin West und Neuruppin Rheinsberger Tor sowie der Haltepunkt Wustrau-Radensleben. Die Linie RE 6 (Prignitz-Express) verkehrt im Stunden-Takt von Berlin-Charlottenburg über Hennigsdorf und Neuruppin nach Wittenberge.[72]
Im Aufbau ist das Projekt HUB 53/12°, ein Logistikzentrum für den Eisenbahngüterverkehr als kommunale Initiative der Städte Güstrow, Pritzwalk und Neuruppin sowie des Kleeblatt-Verbunds mit Gumtow, Kyritz, Neustadt (Dosse) und Wusterhausen/Dosse.[73][74] Eine erste Maßnahme war der Kauf der Bahnstrecke Neuruppin–Neustadt (Dosse) am 29. Dezember 2010.
Busverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg erbracht. Folgende Verbindungen führen ab Neuruppin:
Der Stadtverkehr verkehrt Wochentags halbstündlich, am Wochenende stündlich. Stadtbus- und Regionalbuslinien werden von der Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft betrieben.
Luftverkehr
Die Stadt Neuruppin ist beteiligt am Verkehrslandeplatz Fehrbellin (Flugplatz Ruppiner Land). Weiterhin befindet sich im Stadtgebiet, nordwestlich des Zentrums, das Segelfluggelände Neuruppin.

Öffentliche Einrichtungen und Medien

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Kreisverwaltung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin
Landgericht Neuruppin

Neuruppin ist Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin. Darüber hinaus haben das Landgericht Neuruppin, das Amtsgericht Neuruppin, das Sozialgericht Neuruppin und das Arbeitsgericht Neuruppin dort ihren Sitz.

Neben der Agentur für Arbeit gibt es das Amt für Arbeitsmarkt für Arbeitslosengeld II, da der Landkreis eine Optionskommune ist. Weiter hat hier der Regionalbereich West des Landesamtes für Arbeitsschutz seinen Sitz. Anstelle des Kreiswehrersatzamtes Neuruppin trat ein Karriereberatungsbüro der Bundeswehr.

Im Landesbehördenzentrum Neuruppin befinden sich die Sonderbauleitung Neuruppin, eine Regionalstelle des Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, das Amt für Flurneuordnung und ländliche Entwicklung, das Sozialgericht Neuruppin, das Landesamt für Arbeitsschutz, Regionalbereich West, und die Regionalabteilung West TR 2 des Landesumweltamtes Brandenburg. Zu letzterem gehört das Amt für Forstwirtschaft Alt Ruppin mit der Waldarbeitsschule Kunsterspring.

In der Feldmannstraße 1 befinden sich die Staatsanwaltschaften des Landes Brandenburg.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Sparte Bundesforst unterhält die Hauptstelle Ruppiner Heide.

In Neuruppin erscheinen als Tageszeitungen der Ruppiner Anzeiger und eine Lokalausgabe der Märkischen Allgemeinen.

Altes Gymnasium Neuruppin

In Neuruppin finden sich folgende Bildungseinrichtungen:

Am 28. Oktober 2014 wurde die private Medizinische Hochschule Brandenburg mit den beiden Hochschulstandorten Neuruppin und Brandenburg an der Havel gegründet. Zum Sommersemester 2015 wurde in den Fächern Psychologie und Humanmedizin am Studienort Neuruppin der Lehrbetrieb aufgenommen.[75]

Die private Fachhochschule BSP Business School Berlin Potsdam unterhielt bis 2013 mit dem Campus Neuruppin eine Außenstelle.

In Neuruppin gibt es zwei Sonderpädagogische Schulen, sieben Grundschulen, vier Ober- und Gesamtschulen und zwei Gymnasien. Sonderpädagogische Schulen sind die „Schule am Kastaniensteg“ und die Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule.[76] Die „Schule am Kastaniensteg“ ist eine Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt der geistigen Entwicklung, während der Förderschwerpunkt bei der Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule auf dem Lernen liegt. Träger ist bei beiden Schulen der Landkreis Ostprignitz-Ruppin.

Die Grundschulen der Stadt sind die Grundschule Gildenhall, Karl-Liebknecht-Grundschule, Rosa-Luxemburg-Grundschule und die Grundschule „Am Weinberg“ in Alt Ruppin in kommunaler Trägerschaft. Neben den kommunalen Einrichtungen gibt es die Montessori-Grundschule in Trägerschaft der IBiS Bildungsstätten GmbH und die Evangelische Schule Neuruppin in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung in Berlin-Brandenburg, Schlesische Oberlausitz.

Die Evangelische Schule Neuruppin gliedert sich neben der Grundschule in ein Gymnasium und eine Oberschule. Die Montessori-Schule hat 2015 ebenfalls einen Oberschulteil eröffnet. Weiterführende Schulen in kommunaler Trägerschaft sind das Karl-Friedrich-Schinkel-Gymnasium, die Fontane-Oberschule und die Oberschule „Alexander Puschkin“. Das Oberstufenzentrum Ostprignitz-Ruppin befindet sich in Trägerschaft des Landkreises.

Private berufliche Schulen sind die Berufliche Schule der AGUS/GADAT-Bildungsgruppe. Unter ihrem Dach ist eine Fachschule für Sozialwesen, eine Berufsfachschule und eine Fachoberschule angesiedelt. Die Berufsschule des Internationalen Bundes in Neuruppin stellt eine anerkannte Ersatzschule dar. Das Amt für Forstwirtschaft Alt Ruppin unterhält die Waldarbeitsschule Kunsterspring in Alt Ruppin.

Die Abendschule ist der Kreisvolkshochschule Ostprignitz-Ruppin angegliedert. Weiterhin existieren die Kreismusikschule Ostprignitz-Ruppin und die Jugendkunstschule Neuruppin.

Auf Grund der großen Wasserflächen im Stadtgebiet gibt es viele Wassersportmöglichkeiten, darunter Drachenbootrennen (im Rahmen des jährlichen Mai- und Hafenfestes am ersten Maiwochenende) und Rudern gegen Krebs (jährlich am ersten Samstag im September). Überregional bekannt wurde der Fußballverein MSV Neuruppin, der in der Saison 2021/22 in der Oberliga Nordost spielte. Seine Heimspiele trägt der Verein im Volksparkstadion aus.

Persönlichkeiten

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Ehrung und Gedenken Theodor Fontanes

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1994 stiftete die Stadt Neuruppin anlässlich des 175. Geburtstages Theodor Fontane einen Fontane-Literaturpreis und einen Fontane-Kulturpreis. Heute werden der mit 40.000 Euro dotierte Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg und der mit 2000 Euro dotierte Fontane-Kulturpreis der Fontanestadt Neuruppin im Zweijahresrhythmus im Rahmen der Fontane-Festspiele verliehen.

Jährlich zum Geburtstag Theodor Fontanes am. 30. Dezember findet eine feierliche Ehrung am Fontane-Denkmal statt.

1998 beging die Stadt Neuruppin aus Anlass des 100. Todestages Theodor Fontanes das landesweite Fontanejahr mit circa 200 Veranstaltungen zu Ehren des Dichters. Die Stadt eröffnete das Fontanejahr und erhielt den Namenszusatz Fontanestadt.[77]

Seit 2010 veranstaltet die Stadt alle zwei Jahre während der Pfingsttage ihre Fontane-Festspiele Neuruppin.[78]

Zum 200. Geburtstagsjubiläum im Jahr 2019 hat sich das Land Brandenburg per Koalitionsvertrag dazu bekannt, sich für das herausragende Ereignis mit nationaler und internationaler Bedeutung zu engagieren. Der Geburtsstadt Neuruppin soll dabei die zentrale Rolle zukommen.[79][80]

Neuruppin verleiht die Ehrenbürgerschaft „als Ausdruck der besonderen Wertschätzung der Fontanestadt Neuruppin für Personen, die sich um die Fontanestadt Neuruppin und ihre Einwohner außergewöhnlich verdient gemacht haben“.[81] Bisher wurden damit ausgezeichnet:

  • Johann Georg Gottlieb Schroener (1760–1841), Superintendent[82]
  • Alexander von Wulffen (1784–1861), General, Garnisonskommandeur, Gründer des Verschönerungsvereines, verliehen 1852[10]
  • Ernst Adolph Bienengräber (1790–1865), Bürgermeister 1822–1851
  • Friedrich Heinrich Kämpf (1810–1888)
  • Heinrich Michaelis (1835–1922), Stadtverordnetenvorsteher 1880–1893[10]
  • Albert Graf von Zieten-Schwerin (1835–1922), Politiker
  • Max Wiese (1846–1925), Bildhauer und Professor an der Kunstakademie in Hanau
  • Hermann Schultze (1848–1938), Stadtverordnetenvorsteher (1899–1920)[10]
  • Otto Rubel (1902–1994)
  • Lisa Riedel (1925–2019), Direktorin des Heimatmuseums
  • Heinz-Joachim Karau (1928–2021), Pfarrer, Mitinitiator der Friedensgebete in der Klosterkirche ab 10. Oktober 1989, Pfarrkirchenverein zur Rettung der Pfarrkirche, verliehen 2006[83][84]
  • Burkhard Dülfer (1937–2013), Fleischermeister, Engagement in der Handwerkskammer, langjähriges Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und des Kreistags, verliehen 2006[83]

Postum aberkannte Ehrenbürgerschaften

Neuruppin hat den Titel Stadtältester verliehen an:

  • Christian Ebell (1770–1835)
  • Carl Tourneau (1837–1914)
  • Ernst Bölke (1848–1920)
  • Hugo Duske (1860–1928)

Die Stadt Neuruppin verleiht seit 2005 die Ehrenmedaille der Fontanestadt Neuruppin „in Anerkennung besonderer Verdienste um die Fontanestadt Neuruppin und ihrer Einwohner“ (Ehrenordnung der Fontanestadt Neuruppin)[81]. Bisher wurden damit ausgezeichnet:

  • Ruth Preuß (12. September 2005)[86]
  • Bruno Dolatkiewicz (12. September 2005)[86]
  • Martin Domke, Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde (12. September 2005)[86]
  • Günter Soost (12. September 2005)[86]
  • Helmut Behrendt (12. September 2005)[86]
  • Ulrich Kriele, Alt Ruppiner Heimatforscher (13. Juli 2009)[87]
  • Norbert Arndt, Friedhofsverwalter des Evangelischen Friedhofs Neuruppin (27. September 2010)[88]
  • Peter Brüssow, ehem. Kreismusikschulleiter, Stadtverordneter (SPD, später Pro Ruppin) (22. September 2014)[89]
  • Neuruppiner Ruder-Club e. V. (18. Dezember 2017)[90]
  • Hans-Peter Schurz, langjähriger Dirigent des Neuruppiner A-cappella-Chors (22. Dezember 2019)[91]
  • Hannelore Gußmann, Stadtverordnete (10. Januar 2020)[92]
  • Ilona Reinhardt, Stadtverordnete (10. Januar 2020)[92]
  • Dieter Exner (6. Januar 2023)[93]

Söhne und Töchter Neuruppins

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Fontane-Denkmal auf dem Fontaneplatz; ebenfalls von Max Wiese
Kühn-Denkmal auf dem Schulplatz

Neuruppin ist die Geburtsstadt von:


Persönlichkeiten mit Bezug zum Ort

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Erster Prior des Dominikanerklosters Wichmann von Arnstein

Neuruppin als Schauplatz literarischer Werke

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  • August Kopisch beschreibt in seinem Gedicht Des Prior Wichmann von Arnstein Wundertat eine der sagenhaften Wundertaten des Gründers und ersten Priors des Neuruppiner Klosters Wichmann von Arnstein.[95]
  • Anna Louisa Karsch schrieb das Gedicht Trostgesang für Neu-Ruppin über die Folgen des Stadtbrandes 1787.[96]
  • Theodor Fontane beschreibt Neuruppin und verschiedene inzwischen eingemeindete Ortsteile in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg – Erster Band: Die Grafschaft Ruppin.[97][98]
  • Louis-Ferdinand Céline beschreibt in seinem Buch Norden Neuruppin und seine Einwohner. In den apokalyptischen Zuständen des Kriegsjahres 1944 werden alle gesellschaftlichen Schichten (Adel, Bürger, Bauern) als egoistisch und dekadent beschrieben. Célines anarchistisches Welt- und Menschenbild lässt die Einwohner von Neuruppin und Kränzlin in dieser Zeit alles andere als gut wegkommen.[99][100]
  • Waldemar Dege fasst in seinem satirischen Gedicht Stilleben mit nordmärkischer Kleinstadt (1981) seine Eindrücke des zu sozialistischen Zeiten verblassten Neuruppin zusammen.[101]
  • Gabriele Wolff lässt die Kriminalromane und -erzählungen Tote Oma (1997), Endstation Neuruppin (2000), Der falsche Mann (2000) und Im Dickicht (2007) in Neuruppin spielen.[102]
  • Frank Goyke lässt in Altweibersommer: Theodor Fontanes erster Fall den Dichter Fontane in einen Mordfall am Ruppiner See geraten.[103]
  • Die Kriminalromane Mord an der Klosterkirche (2012) und Geklaute Orden (2013) von Christian Döring spielen in Neuruppin.[104][105]

Erwähnung Neuruppins in der Musik

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Neuruppin wird von der Hip-Hop-Band K.I.Z in verschiedenen Liedern erwähnt, in denen es allesamt um Mord geht.[106]

  • Gerd Heinrich, Peter Pusch, Günter Rieger: Fontanestadt Neuruppin 1256–2006: Festschrift 750 Jahre Verleihung des Stadtrechts. Fontane-Buchhandlung, Neuruppin 2006.
  • Gerd Heinrich: Die preußische Muster-Stadt. Eine Einführung in die Geschichte Neuruppins im 19. und 20. Jahrhundert. In: Festschrift für Werner Vogel zum 60. Geburtstag, Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte 41 (1990), S. 257–278.
  • Irina Rockel. Neuruppin so wie es war. Droste Verlag, Düsseldorf 1992, ISBN 3-7700-0980-0
  • Irina Rockel. zu haben bei Gustav Kühn. Zur Geschichte der Neuruppiner Bilderbogen. Kunst und Bild GmbH, Berlin 1992
  • Brigitte Meier: Neuruppin 1700 bis 1830. Sozialgeschichte einer kurmärkischen Handwerker- und Garnisonstadt. Berlin 1993, ISBN 3-05-002167-5. (Zugleich Dissertation an der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin 1988)
  • Brigitte Meier: Fontanestadt Neuruppin. Kulturgeschichte einer märkischen Mittelstadt. Edition Rieger, Karwe 2004, ISBN 978-3-935231-59-6.
  • Ulrich Reinisch: Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem großen Brand von 1787 oder Wie die preußische Bürokratie eine Stadt baute. Worms 2001, ISBN 3-88462-173-4.
  • Johannes Schultze: Geschichte der Stadt Neuruppin. 4. Auflage, Duncker & Humblot, Berlin 2012 (Original 1932).
  • Frank Willmann: Der Pate von Neuruppin. Vom Imbisswagen zum Drogenimperium. Tropen / Klett-Cotta, ISBN 978-3-608-50181-0.
  • Martin Zeiller: Rupin. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (= Topographia Germaniae. Band 13). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1652, S. 90–91 (Volltext [Wikisource]).
  • Ferdinand Heydemann: Die neuere Geschichte der Stadt Neu-Ruppin. Oehmigke & Riemschneider, Neu-Ruppin 1863 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Neuruppin – Album mit Bildern
Commons: Neuruppin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Neuruppin – Reiseführer
Wiktionary: Neuruppin – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, basierend auf dem Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Kristine Jaath: Brandenburg: Unterwegs zwischen Elbe und Oder. Trescher Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-89794-211-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Kommunen > Landkreis Ostprignitz-Ruppin > Stadt Neuruppin. (Memento vom 1. April 2019 im Internet Archive) Gebietsstand: 1. Januar 2009, Ministerium des Innern des Landes Brandenburg (Dienstleistungsportal der Landesverwaltung); abgerufen am 30. Dezember 2009.
  4. Das Siechenhospital diente unter anderem der Behandlung von Leprakranken. Siehe dazu auch die Daten der Gesellschaft für Leprakunde mit einer Übersicht über alle mittelalterlichen Leprosorien in Berlin und Brandenburg unter muenster.org
  5. Theodor Fontane: Die Grafen von Ruppin. In: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Band 1: Die Grafschaft Ruppin, „Am Ruppiner See“ – Neu-Ruppin (Digitalisat. zeno.org).
  6. Günter Rieger: Kurfürst Brandenburg gab 1512 zur Feier eines Friedensvertrages ein Ritterturnier / Neuruppin wurde Austragungsort. In: MAZ. 18. Februar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2012; abgerufen am 23. Februar 2012.
  7. a b c d e Brigitte Meier: Fontanestadt Neuruppin – Eine Stadtgeschichte in Daten. Karwe 2003
  8. Theodor Fontane: 1. Ein Gang durch die Stadt. Die Klosterkirche. In: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Band 1: Die Grafschaft Ruppin, „Am Ruppiner See“ – Neu-Ruppin (Digitalisat. zeno.org).
  9. Heinrich Begemann: Die Lehrer der Lateinischen Schule zu Neuruppin 1477–1817. Beilage zum Jahresbericht Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Neuruppin, Neuruppin, 1914
  10. a b c d e f g Johannes Schultze: Geschichte der Stadt Neuruppin / von Johannes Schultze. Stapp, Berlin 1995, ISBN 3-87776-931-4.
  11. a b Mario Alexander Zadow: Karl Friedrich Schinkel – Ein Sohn der Spätaufklärung. Edition Axel Menges, Stuttgart/London 2001, ISBN 3-932565-23-1.
  12. Ferdinand Heydemann: Die neuere Geschichte der Stadt Neu-Ruppin von der Zerstörung durch den Brand im Jahre 1787 bis zur Vollendung ihres Aufbaus im Jahre 1806. Oehmigke & Riemschneider, Neu-Ruppin 1863, S. 1 bis S. 6 (google.de).
  13. Ulrich Reinisch: Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem großen Brand von 1787 oder: wie die preußische Bürokratie eine Stadt baute. Nach den Akten rekonstruiert und erläutert = Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg 3. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 978-3-88462-173-8
  14. Ulrich Reinisch: Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem grossen Brand 1787 oder wie die preussische Bürokratie eine Stadt baute. Berlin 2001, ISBN 3-88462-173-4, S. 190–199.
  15. Brigitte Meier: Fontanestadt Neuruppin: Kulturgeschichte einer märkischen Mittelstadt. Edition Rieger, Karwe 2004, ISBN 3-935231-59-8, S. 131.
  16. Franz von Zychlinski: Geschichte des 24. Infanterie-Regiments, Band 2 (1816–1838, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10595378-7). Mittler, Berlin 1908, S. 36.
  17. a b c Rainer Fellenberg: Stolpersteine in Neuruppin. Vorbereitungskreis Stolpersteine in Neuruppin, 4. Mai 2008, abgerufen am 8. Mai 2010.
  18. Heinz Faulstich: Hungersterben in der Psychiatrie 1914-1949. Lambertus, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 3-7841-0987-X.
  19. Gemeindekirchenrat Neuruppin (Hrsg.): Die Pfarrkirche St. Marien zu Neuruppin – Ihre Zerstörung vor 200 Jahren und ihr Neubau. Neuruppin 15. Dezember 1986.
  20. a b Der sowjetische Ehrenfriedhof in der Fontanestadt Neuruppin. In: Berlins Taiga – Dein Ausflugsbegleiter in die sowjetische Geschichte. 15. Juni 2017, abgerufen am 3. September 2017.
  21. Markus Kluge: Altes Neuruppiner Theater wird erforscht und Eine Theatergeschichte ohne Happy End, in: Ruppiner Anzeiger vom 26. April 2013
  22. Generalbebauungsplan-Neuruppin, Präzisierung 1980, Leitlinienplanung Wohnkomplex III, Plan der Einordnung in die Gesamtstadt, Plannummer 218/255. Büro für Städtebau beim Rat des Bezirkes Potsdam. rot gestrichelte Linie
  23. Geschichte. Ruppiner Kliniken GmbH; abgerufen am 30. Dezember 2009.
  24. Verleihung der Zusatzbezeichnung Fontanestadt. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 11. März 1998. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 13, 9. April 1998, S. 407
  25. Schwerpunktstaatsanwaltschaft Neuruppin (Memento vom 24. Februar 2014 im Internet Archive) gesehen am 25. Januar 2011
  26. Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Korruption Neuruppin. In: Ruppiner Anzeiger. 25. Januar 2011.
  27. Der traditionelle Brandenburg-Tag (Memento vom 24. Februar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 28. Februar 2010.
  28. Alexander Fröhlich: Verseuchtes Grundwasser – Anzeigen gegen Umweltbehörde. In: Tagesspiegel. 23. Juni 2009 (Online).
  29. Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg vom 12. Mai 2011 (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
  30. Pressemitteilung. Abgerufen am 25. Mai 2024.
  31. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Ostprignitz-Ruppin. (PDF) statistik-berlin-brandenburg.de, S. 18–21
  32. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  33. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  34. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  35. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  36. Petra Torjus (Hrsg.): Elf Frauen die Neuruppin bewegten. Neuruppin 2011
  37. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 29. November 2020
  38. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  39. Diana Teschler: Wie der XY-Fall die Stadt geprägt hat. In: Info Radio Berlin 9. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2015; abgerufen am 23. September 2015.
  40. a b c Alexander Fröhlich: Stadt unter Filz, Tagesspiegel vom 17. September 2008, abgerufen am 21. September 2008
  41. a b Alexander Fröhlich: Aufruhr in „Korruppin“. In: Tagesspiegel. 7. Februar 2010 (tagesspiegel.de).
  42. Andreas Vogel: Sommerfeld muss Mandat abgeben Bundesgerichtshof lehnt Revision ab / Urteil wegen Bestechlichkeit damit rechtskräftig (Memento vom 30. Dezember 2009 auf WebCite) In: Märkische Allgemeine, Dosse Kurier, 20. Oktober 2007.
  43. Links-Abgeordneter Otto Theel tritt nach Verurteilung zurück. In: Tagesspiegel. 21. Mai 2008 (tagesspiegel.de).
  44. Der langjährige Neuruppiner Stadtwerke-Chef nahm sich selbst das Leben (Memento vom 27. Mai 2011 im Internet Archive), MAZ vom 30. Dezember 2009.
  45. Bürgerbegehren „Kein weiter so!“, Presseerklärung vom 8. Februar 2010.
  46. Beitritt als kommunales Mitglied bei Transparency International zum 1. Januar 2016 (PDF; 93 kB) Neuruppin.de
  47. Neuruppin bleibt bunt
  48. Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt (Memento vom 21. April 2010 im Internet Archive)
  49. Kultur gegen Neonazis. (Memento vom 9. August 2010 im Internet Archive) MAZ, 28. August 2009; abgerufen am 23. September 2015.
  50. Tausendfach Protest gegen Rechtsextreme, Schweriner Volkszeitung vom 28. März 2010
  51. Neuruppin demonstriert gegen NPD-Parteitag. In: sueddeutsche.de. 12. November 2011, abgerufen am 27. November 2011.
  52. Kein Durchkommen für Neonazis – Tag der deutschen Zukunft dieses Jahr in Neuruppin erstmals blockiert. neues-deutschland.de, 8. Juni 2016.
  53. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  54. Karlheinz Blaschke, Gerhard Kehrer, Heinz Machatscheck: Lexikon – Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. Hrsg.: Heinz Göschel. 1. Auflage. VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1979, S. 310–312.
  55. Partnerstädte. Fontanestadt Neuruppin, abgerufen am 25. Februar 2014.
  56. Das Logenhaus. ferdinand-zum-roten-adler.de
  57. Johannes Schultze: Geschichte der Stadt Neuruppin. Berlin 1963, S. 133
  58. Infoblatt des Tempelgartenverein (www.tempelgarten.de)
  59. Denkmal Friedrich Wilhelm II. neuruppin.de
  60. Weitere Informationen zum Fr.-Wilhelm-Denkmal gemäß einer offiziellen Stadtführung vom 12. November 2014.
  61. a b c Sabine Dallmann: Max Wiese – Ein Neuruppiner Kind, zufällig in Danzig geboren. In: Mitteilungsblatt, Nr. 16, des Historischen Verein der Grafschaft Ruppin, Neuruppin 2006, S. 16 ff.
  62. Festschrift zur Enthüllung des Denkmals für Ferdinand Moehring zu Alt-Ruppin am 29. Aug. 1897
  63. Nanu. 1. Karl-Marx-Denkmal nach der Wende (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive) In: Berliner Zeitung.
  64. Mitteilungsblatt Nr. 15 des Historischen Verein der Grafschaft Ruppin, Neuruppin 2004, S. 49 f.
  65. Aus Liebe zur Lyrik – Rathaus zahlt die Erich-Arendt-Stele in Raten ab. In: Märkische Allgemeine Zeitung, 24. Mai 2006.
  66. 09. 02. 2006 – Ehrung für Eva Strittmatter. @1@2Vorlage:Toter Link/www.neuruppin.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf Fontanestadt Neuruppin
  67. Neuruppin im Zeitraffer (Memento vom 7. November 2017 im Internet Archive)
  68. Cornelia Felsch: Parzival feiert Geburtstag. In: maz-online.de. Märkische Allgemeine, 10. Mai 2018, abgerufen am 25. Dezember 2020.
  69. Verordnung über den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31. März 2009. bravors.brandenburg.de
  70. Neuruppin – Home. In: fln-neuruppin.de. Abgerufen am 4. April 2019.
  71. Statistik Fz3. Kraftfahrt-Bundesamt
  72. Linie RE6 ab 11.12.2022: Wittenberge Neuruppin Hennigsdorf Berlin. VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, abgerufen am 28. Januar 2023.
  73. Kathrin Gottwald: „Hub 53/12“ soll Güterverkehr vom Hinterland an die Häfen bringen. (Memento vom 8. Februar 2016 im Internet Archive) In: Märkische Allgemeine Zeitung, 13. Januar 2011
  74. Homepage HUB 53/12° – Das Logistiknetz Güstrow • Prignitz • Ruppin
  75. Studium, mhb-fontane.de, abgerufen am 12. November 2014.
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