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„Feuerwehr in Österreich“ – Versionsunterschied

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{{österreichbezogen}}
Es sollen hier nur die Spezifika für Österreich angeführt werden, da die Grundaufgaben der [[Feuerwehr]]en aller Länder die selben sind.
{{Infobox Feuerwehr nach Land
Das Feuerwehrwesen in Österreich ist Angelegenheit der einzelnen [[Bundesland (Österreich)|Bundesländer]]. Dementsprechend sind auch die Organisationsformen in den einzelnen Bundesländern verschieden. Während zum Beispiel in [[Salzburg]] die Ortsfeuerwehr nur ein Hilfsorgan der Gemeinde ist, ist in [[Niederösterreich]] jede einzelne Feuerwehr als [[Körperschaft]] mit Öffentlichkeitsrecht eine [[juristische Person]]. Dazwischen sind verschiedene Modelle möglich.
| Land = Österreich
| Bild =
| Notruf = 122
| Aktive = 259.005
| Freiwilligenquote =
| Feuerwehrjugend = 33.775
| Frauenquote = 8,8 %
| Anzahl Stützpunkte Gesamt = 4780
| Anzahl Stützpunkte Freiwillige Feuerwehr = 4462
| Anzahl Stützpunkte Feuerwehren =
| Anzahl Stützpunkte Betriebsfeuerwehren = 312
| Anzahl Stützpunkte Berufsfeuerwehren = 6
| Anzahl Stützpunkte Pflichtfeuerwehren = 0
| Anzahl Einsätze = 266.876
| Anteil Einsätze Berufsfeuerwehr =
| Anteil Einsätze Freiwillige Feuerwehr =
| Anteil Einsätze Werkfeuerwehr =
| Anzahl Einsätze Brand = 64.154
| Anzahl Einsätze Technisch = 180.206
| Anzahl Einsätze Sonstige = 22.516
| Stand = 31. Dezember 2022<ref>[https://www.bundesfeuerwehrverband.at/wp-content/uploads/2023/02/Statistik_2022.pdf Statistik der österreichischen Feuerwehren 2022], abgerufen am 24. März 2023.</ref>
}}
<!-- Es sollen hier nur die Spezifika für Österreich angeführt werden, da die Grundaufgaben der Feuerwehren weltweit dieselben sind. -->


Das '''Feuerwehrwesen in Österreich''' ist weitgehend auf Basis Freiwilliger Feuerwehren&nbsp;(FF) organisiert, die [[ehrenamt]]lich von der ansässigen Bevölkerung gestellt wird. Nur sechs große Städte haben Berufsfeuerwehren (BF) und einige Großbetriebe haben Betriebsfeuerwehren (BTF). Die Ortsfeuerwehren spielen auch die zentrale Rolle im [[Katastrophenschutz]] und im [[Technische Hilfeleistung|technischen Hilfsdienst]] (Unfalleinsätze und Ähnliches).
Aber überall ist jede [[Gemeinde]] nach dem jeweiligen [[Feuerpolizei|Feuer-]] und/oder [[Gefahrenpolizei]]gesetz verpflichtet den örtlichen [[Brandschutz]] und [[Gefahrenschutz]] begegnen zu können. Die einzelnen Feuerwehren sind eigenständig und müssen sich nur an die Landesgesetze, sowie Dienstnehmerschutzverordnung, etc. halten. Die jeweiligen Landesfeuerwehrverbände unterstützen die einzelnen Feuerwehren, hinsichtlich Ausbildung und Ausrüstung. Von den Verbänden werden nur Standards vorgegeben. Nach dem Motto ''Wer zahlt, schafft an'' haben die einzelnen Feuerwehren die Möglichkeit eigenständig und unter der Aufsicht der Gemeinde zu agieren.
Dazu gibt es verschiedene Organisationsformen:


Rechtlich ist das Feuerwehrwesen Angelegenheit der einzelnen [[Landesebene (Österreich)|Bundesländer]]. Dementsprechend sind auch die Organisationsformen in den einzelnen Bundesländern verschieden. Während zum Beispiel in [[Kärnten]] die Ortsfeuerwehr als Hilfsorgan der Gemeinde untersteht, ist in [[Niederösterreich]] und dem [[Burgenland]] jede einzelne Freiwillige Feuerwehr als [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Österreich)|Körperschaft des öffentlichen Rechts]] eine [[juristische Person]].<ref name="Bundesfeuerwehrverband">Österreichischer Bundesfeuerwehrverband: [https://www.bundesfeuerwehrverband.at/homepage-oebfv-2/oebfv/ ''Rechtsformen der Feuerwehren'']</ref> Dazwischen sind verschiedene Modelle möglich. Alle [[Feuerwehr]]en, die für den öffentlichen Brandschutz zur Verfügung stehen, sind im [[Feuerwehrregister]] des jeweiligen Bundeslands angeführt.
=== Organisationsformen ===
==== Freiwillige Feuerwehr ====


Hingegen ist jede [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinde]] nach dem jeweiligen Feuerpolizei- oder Feuerwehrgesetz verpflichtet, den örtlichen [[Brandschutz]] und [[Gefahrenschutz]] auszuführen. Die einzelnen Feuerwehren sind eigenständig und müssen sich an die jeweiligen Landesgesetze und Dienstordnungen der [[Landesfeuerwehrverband (Österreich)|Landesfeuerwehrverbände]] halten. Diese Verbände unterstützen die einzelnen Feuerwehren in der Ausbildung und Ausrüstung. Außerdem werden Dienstanweisungen und Standards bezüglich Ausrüstung, Bekleidung usw. vorgegeben. Nach dem Motto „Wer zahlt, schafft an“ weichen aber einzelne Feuerwehren bedingt von diesen Vorgaben ab.
Zirka 300.000 freiwillige Feuerwehrmänner und -frauen sind in ganz Österreich bei einer [[Freiwillige Feuerwehr|freiwilligen Feuerwehr]]. Nicht nur pro Gemeinde, sondern auch in vielen [[Katastralgemeinde]]n gibt es eigene Feuerwehren. Somit ist dieser Typ von Feuerwehr, bei dem alle Mitglieder freiwillig und damit unentgeltlich mitarbeiten eine der tragenden Säulen des österreichischen Feuerwehrwesens und ersparen so der Allgemeinheit eine Menge Geld.


[[Bundesebene (Österreich)|Der Bund]] ist nur für die Gesamtkoordination des [[Zivilschutz (Österreich)|Zivilschutzes]] zuständig, in dem die Landesverbände über den [[Österreichischer Zivilschutzverband|Österreichischen Zivilschutzverband]] eingebunden sind. Die Landeszivilschutzzentralen sind oft an Standorten der [[Feuerwehrschulen in Österreich|Landesfeuerwehrschulen]] angesiedelt.
Bereits in den [[1860er]] Jahren wurden auch in Österreich die ersten freiwilligen Feuerwehren gegründet. Als eine der ersten Feuerwehren wurden etwa [[1861]] die FF Krems/Donau ([[Niederösterreich]]) oder [[1864]] die FF Oberndorf ([[Salzburg]]) aufgestellt und zählen damit zu den ersten Österreichs.


==== Berufsfeuerwehr ====
== Organisationsformen ==
Für die Feuerwehren gibt es verschiedene Organisationsformen:


=== Freiwillige Feuerwehr ===
Sie werden zwar als [[Berufsfeuerwehr]]en bezeichnet. Richtigerweise sind aber die Beschäftigten bei der jeweiligen [[Stadt]] angestellt und der Feuerwehr dienstzugeteilt.
Prinzipiell kann jeder, der willens ist, in der Feuerwehr aufgenommen werden. Da die Feuerwehr auf Grund von Landesgesetzen organisiert ist, sind bundesländerabhängig manchmal auch andere Kriterien maßgebend. In ganz [[Österreich]] sind über 350.000 Männer und Frauen Mitglieder einer [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]]. Gemeinden, die aus mehreren Orten bestehen, verfügen meist außerhalb vom [[Hauptort#Österreich|Hauptort]] über eine oder mehrere weitere Feuerwehren in anderen [[Ortschaft#Österreich|Ortschaften]] bzw. Orts- oder Stadtteilen. Meistens sind diese Feuerwehren eigenständig, nur in wenigen Fällen gibt es in räumlich getrennten [[Feuerwehrhaus|Feuerwehrhäusern]] sogenannte ''Abgesetzte Züge'', die organisatorisch in einer Hauptfeuerwehr integriert sind. Dieser Typ von Feuerwehr, bei dem alle Mitglieder freiwillig und damit unentgeltlich mitarbeiten, ist eine der tragenden Säulen des österreichischen Feuerwehrwesens.
Davon gibt es in Österreich nur sechs und zwar in den [[Landeshauptstadt|Landeshauptstädten]]:
*[[Wien]]
*[[Graz]]
*[[Innsbruck]]
*[[Klagenfurt]]
*[[Linz]]
*[[Salzburg]]


Die Gründung von Freiwilligen Feuerwehren geht in Österreich auf die [[1850er]] Jahre zurück. Als erste Freiwillige Feuerwehr in der gesamten damaligen [[Österreich-Ungarn|Monarchie]] gilt die im Jahr 1851 vom pensionierten Offizier [[Ferdinand Leitenberger]] im böhmischen [[Zákupy|Reichstadt]] gegründete ''Freiwillige Bürgerwehr''. 1853 wurde in Graz die erste städtische Feuerwehr gegründet. Anfangs nahmen sich insbesondere [[Österreichischer Turnerbund|Turnvereine]] des Feuerwehrwesens an. Die Turner wurden für die Brandbekämpfung ausgerüstet und ausgebildet. In einigen Bundesländern verwendet die Feuerwehr noch immer den [[Gruß#Standesgrüße|Turnergruß]] „Gut Heil“, auch das [[Turnerkreuz]] fand sich noch auf so manchem altem Feuerwehrhaus. Als die Umgestaltung der alten Feuerlöscheinrichtungen in echte Feuerwehren stattfand, konnten die meisten Turnvereine dies nicht aus eigenen Mitteln finanzieren. Die Feuerwehr ging so oft in die Gemeinde über oder wurde von Privaten finanziert und wurde freiwillig. Der Gedanke der Freiwilligkeit setzte sich immer mehr durch. 1900 zählte man am Gebiet des heutigen Österreichs bereits 2677 Freiwillige Feuerwehren<ref>Bernaschek/Speil 1956, S.&nbsp;107</ref>, im Jahr 2009 waren es österreichweit 4528 Freiwillige Feuerwehren. Somit bestehen durchschnittlich fast zwei Feuerwehren pro [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinde]].
In Wien wurde bereits [[1685]] eine Feuerlöschordnung mit angestellten ''Feuerknechten'' aufgestellt, sodass man die Wiener Berufsfeuerwehr als die älteste Berufsfeuerwehr der Welt bezeichnen kann.


==== Freiwillige Feuerwehren an Universitäten und Fachhochschulen („Uni-Feuerwehren“) ====
==== Betriebsfeuerwehr ====
Nach jahrelangen Planungsarbeiten wurde 2018 in der Steiermark durch eine Novelle des Steiermärkischen Feuerwehrgesetzes<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrStmk&Gesetzesnummer=20000048 |titel=RIS – Steiermärkisches Feuerwehrgesetz – Landesrecht konsolidiert Steiermark, Fassung vom 28.12.2020 |abruf=2020-12-28}}</ref> die Möglichkeit geschaffen, an Universitäten und Fachhochschulen eigene Freiwillige Feuerwehren zu gründen. Diese Feuerwehren gehören zur Gruppe der Freiwilligen Feuerwehren haben vom Gesetzgeber insbesondere folgende spezielle Aufgaben<ref>[https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Landesnormen/LST40022572/LST40022572.html Spezielle Aufgaben: Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr an einer Universität oder Fachhochschule]</ref> zugewiesen erhalten:


* Aus-, Fort- und Weiterbildung von Feuerwehrmitgliedern auf wissenschaftlichem Niveau,
In besonders gefährdeten Betrieben, kann die [[Behörde]] eine [[Betriebsfeuerwehr]] vorschreiben. Diese kann aus [[Mitarbeiter]]n des jeweiligen Betriebes, welche die Feuerwehraufgaben nebenbei zur normalen Tätigkeit ausüben, oder aus hauptberuflichen Mitarbeitern, die dauernd Bereitschaft haben, bestehen. Je nach Größe wird auch die Betriebsfeuerwehr in den örtlichen [[Alarmplan|Alarmplänen]] berücksichtigt und rücken bei Bedarf auch außerhalb des Betriebsgeländes zur Unterstützung der Ortsfeuerwehr aus.
* Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den Bereichen Katastrophenschutz, Feuerwehr-, Brandschutz- und Zivilschutzwesen,
* Nutzung wissenschaftlicher Kenntnisse im Zuge der Unterstützung anderer Feuerwehren bei der Erfüllung ihrer Aufgaben,<ref>[https://www.ris.bka.gv.at/eli/lgbl/ST/2012/13/P2/LST40000572?ResultFunctionToken=db069c99-7aa4-4d72-802d-f528bec61366&Position=1&SkipToDocumentPage=True&Abfrage=Landesnormen&Kundmachungsorgan=&Bundesland=Steiermark&BundeslandDefault=Steiermark&Index=&Titel=&Gesetzesnummer=&VonArtikel=&BisArtikel=&VonParagraf=&BisParagraf=&VonAnlage=&BisAnlage=&Typ=&Kundmachungsnummer=&Unterzeichnungsdatum=&FassungVom=28.12.2020&VonInkrafttretedatum=&BisInkrafttretedatum=&VonAusserkrafttretedatum=&BisAusserkrafttretedatum=&NormabschnittnummerKombination=Und&ImRisSeitVonDatum=&ImRisSeitBisDatum=&ImRisSeit=Undefined&ResultPageSize=100&Suchworte=Aufgaben+der+Feuerwehr § 2], auf ris.bka.gv.at</ref> insbesondere bei der Teilnahme an Einsatztätigkeiten.


Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr an einer Universität oder Fachhochschule können Studierende, Bedienstete, Lehrende sowie Absolventinnen und Absolventen sein. Die Rolle des Bürgermeisters einer Gemeinde wird durch den Rektor/die Rektorin der jeweiligen Universität übernommen, da die Universität (ähnlich der Gemeinde) auch wesentliche Teile der Kosten übernimmt.
Auch wenn die Betriebsfeuerwehr nicht direkt vorgeschrieben wird, wirkt sich ein Betriebseigener Brandschutz finanziell bei den Prämien der [[Feuerversicherung]]en mindernd aus.


Die Freiwilligen Feuerwehren an Universitäten und Fachhochschulen unterstehen direkt dem Landesfeuerwehrkommandanten.
Es gibt auch Fälle, wo eine gemeinsame Betriebsfeuerwehr für mehrere Betriebe zuständig ist und die Kameraden aus allen Betrieben rekrutiert. Meist ist dies bei Industriezentren der Fall.


Für die Feuerwehren wird so ein niederschwelliger Zugang zu Wissenschaft und Forschung und dem an den Universitäten vorhandenen Expertenwissen und entsprechenden hochwertigen Ausbildungen geschaffen. Für die Universitäten ergibt sich so ein erleichterter Zugang zur praktischen Erprobung von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Ebenso können die an Technik und Naturwissenschaften (MINT) interessierten jungen Feuerwehrangehörigen auch besser betreffend Berufs- und Studienwahl angesprochen werden.
Hat ein Betrieb keine Betriebsfeuerwehr, so hat der Betrieb mindestens einen [[Brandschutzbeauftragter|Brandschutzbeauftragten]] zu nominieren, der sich mit Brandschutzwarten um die Belange des innerbetrieblichen Brandschutz kümmert.


Gemäß diesen Bestimmungen wurde am 4.&nbsp;Mai 2018 die Freiwillige Feuerwehr der [[Technische Universität Graz|Technischen Universität Graz]]<ref>[https://www.tugraz.at/sites/ff/home/ Freiwillige Feuerwehr der Technischen Universität Graz]</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrStmk&Gesetzesnummer=20001430 |titel=RIS – Einrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr der Technischen Universität Graz –Faufgabe Landesrecht konsolidiert Steiermark, Fassung vom 28.12.2020 |abruf=2020-12-28}}</ref> und am 9.&nbsp;August 2018 die Freiwillige Feuerwehr der [[Universität Graz]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrStmk&Gesetzesnummer=20001436 |titel=RIS – Einrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr der Karl-Franzens-Universität Graz – Landesrecht konsolidiert Steiermark, Fassung vom 28.12.2020 |abruf=2020-12-28}}</ref> gegründet. Die [[Montanuniversität Leoben]] hat sich in der Leistungsvereinbarung 2019–2021 mit dem BMBWF verpflichtet, ebenfalls eine solche „Uni-Feuerwehr“ zu gründen.<ref>{{Literatur |Autor= |Hrsg=Montanuniversität Leoben, Franz Josef-Straße 18, A-8700 Leoben |Titel=Mitteilungsblatt der Montanuniversität Leoben |Nummer=23. Stk. |Auflage= |Verlag= |Ort=Leoben |Datum=2018-12-18 |ISBN= |Seiten=71 |Fundstelle=Seite 9 Vorhaben A.2.2.3. |Online=https://napps1.unileoben.ac.at/napps/public/mbl.nsf/125ce0894943412ec1256e230029b835/59ea89b58b62adcfc12583670056e58e/$FILE/MBL%20231819%20-%20Leistungsvereinbarung%202019-2021.pdf}}</ref>
==== Pflichtfeuerwehr ====


Die sogenannten „Uni-Feuerwehren“ sind keine Betriebsfeuerwehren.
In Gemeinden, in denen es nicht gelingt eine Freiwillige Feuerwehr zu installieren, kann die Gemeinde eine Pflichtfeuerwehr einrichten. Es gelten dieselben Bestimmungen wie für die Freiwilligen. Der einzige Unterschied ist der, dass die Gemeinde geeignete Personen mittels [[Bescheid]] zum Feuerwehrdienst verpflichten kann.


=== Berufsfeuerwehr ===
Da es in Österreich derzeit noch kein Berufsbild des Feuerwehrmannes gibt, sind die Beschäftigten bei der jeweiligen [[Stadt]] angestellt und dem Feuerwehrdienst zugeteilt. Berufsfeuerwehren gibt es in Österreich in den folgenden sechs [[Land (Österreich)|Landeshauptstädten]]:


* [[Berufsfeuerwehr Wien|Berufsfeuerwehr der Bundeshauptstadt]] [[Wien]]
==== Überörtliche Strukturen ====
* [[Berufsfeuerwehr Graz|Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt]] [[Graz]]
Alle Feuerwehren sind organisatorisch im jeweiligen [[Landesfeuerwehrverband]] zusammengefasst. Diese Landesfeuerwehrverbände haben auch durch das [[Landesfeuerwehrkommando]] eine eigene Kommandostruktur. Nur der [[Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|Bundesfeuerwehrverband]] hat keine Kommandostruktur.
* Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt [[Innsbruck]]<ref>[https://www.feuerwehr-innsbruck.at/feuerwehren/berufsfeuerwehr/ Berufsfeuerwehr Innsbruck], auf feuerwehr-innsbruck.at, abgerufen am 17. Januar 2021</ref>
* [[Feuerwehren der Stadt Klagenfurt|Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt]] [[Klagenfurt]]
* Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt [[Linz]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.linz.at/feuerwehr/index.php |titel=Berufsfeuerwehr Linz |hrsg=Stadt Linz |abruf=2022-02-09}}</ref>
* Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt [[Salzburg]]<ref>[https://www.feuerwehrmagazin.de/wissen/berufsfeuerwehr-salzburg-85032 Berufsfeuerwehr Salzburg], auf feuerwehrmagazin.de, abgerufen am 17. Januar 2021</ref>
Die Feuerwehren in den übrigen Landeshauptstädten sind somit jeweils Freiwillige Feuerwehren, bei denen ebenfalls auch zum Teil dem Feuerwehrdienst zugeteilte Angestellte der Stadt den Dienst versehen. Ebenso werden dort zur Unterstützung Zivildiener eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.feuerwehr-stpoelten.at/feuerwehr/zentrale.html |titel=Freiwillige Feuerwehr St. Pölten – Stadt – Zentrale |abruf=2023-08-06}}</ref>


==== Geschichte ====
Als überörtliche Katastrophenhilfe ist ein [[Katastrophenhilfsdienst]] installiert. Dieser wird aus den Ortsfeuerwehren gebildet, ohne den örtlichen Brandschutz zu gefährden.
In Wien wurde bereits im Jahr [[1685]] eine Feuerlöschordnung mit angestellten ''Feuerknechten'' aufgestellt, sodass man die Wiener Berufsfeuerwehr als die weltweit älteste bezeichnen kann. 1889 wurde der [[Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|Bundesfeuerwehrverband]] als Dachverband aller Feuerwehren in Österreich gegründet. Entsprechend den staatlichen Grenzen gehörten damals auch die heute tschechischen und schlesischen Feuerwehren mit dazu. So zählte man 1897 im damaligen Österreich-Ungarn neben 11.190 Freiwillige Feuerwehren rund 20 Berufsfeuerwehren.


=== Betriebsfeuerwehr ===
Zur Unterstützung der einzelnen Feuerwehren, werden manche Feuerwehren speziell ausgerüstet und auch ausgebildet. Sie bilden so genannte '''[[Stützpunktfeuerwehr]]en'''. Außerdem gibt es aber auch Sonderdienste, die direkt dem Landesfeuerwehrkommando unterstehen. Solche Sonderdienste sind z.B. der [[Strahlenschutz bei den österreichischen Feuerwehren|Strahlenschutzdienst]], [[Sprengdienst bei den österreichischen Feuerwehren|Sprengdienst]] oder der [[Tauchdienst bei den österreichischen Feuerwehren|Tauchdienst]].
[[Datei:Tabakfabrik Fürstenfeld ATW Fürstenfeld BTF Betriebsfeuerwehr 1985 01.jpg|mini|ATW Fürstenfeld – Die älteste gegründete Betriebsfeuerwehr in Österreich]]


In besonders gefährdeten Betrieben kann die [[Behörde]] eine [[Betriebsfeuerwehr]] (BtF) vorschreiben. Diese kann aus [[Mitarbeiter]]n des jeweiligen Betriebes, welche die Feuerwehraufgaben nebenbei ausüben, oder aus hauptberuflichen Mitarbeitern in ständiger Bereitschaft bestehen. Je nach Größe wird die Betriebsfeuerwehr auch in den örtlichen [[Alarmplan|Alarmplänen]] berücksichtigt und unterstützt bei Bedarf auch außerhalb des Betriebsgeländes die örtliche Feuerwehr. In manchen Orten verfügt die Betriebsfeuerwehr eines großen Betriebes sogar bessere Ausrüstung, z.&nbsp;B. eine [[Drehleiter]], und ist damit Stützpunktfeuerwehr für die umliegenden Orte.
Einzelne Feuerwehren vor allem im ländlichen Bereich werden auch in das relativ junge üblicherweise vom [[Österreichisches Rotes Kreuz|Roten Kreuz]] organisierten [[First Responder]]system, auch gemeinsam mit der [[Bundesgendarmerie]], mit eingebunden.


Auch wenn die Betriebsfeuerwehr nicht direkt vorgeschrieben wird, kann sich ein betriebseigener Brandschutz finanziell bei den Prämien der [[Feuerversicherung]]en mindernd auswirken.
=== Alarmierung ===
In Industriezentren kann eine gemeinsame Betriebsfeuerwehr für mehrere Betriebe zuständig sein, wobei die Mitglieder aus allen Betrieben rekrutiert werden.


Betriebe ohne Betriebsfeuerwehr müssen, falls von der Behörde vorgeschrieben, mindestens einen [[Brandschutzbeauftragter|Brandschutzbeauftragten]] nominieren, der sich mit [[Brandschutzwart]]en um die Belange des innerbetrieblichen Brandschutzes kümmert.
Alarmiert werden die Feuerwehren durch eine zuständige
*Bezirksalarmzentrale,
*Bereichsalarmzentrale oder
*Landesalarmzentrale.


=== Pflichtfeuerwehr ===
Der [[Notruf]] 122 geht je nach Örtlichkeit zu der jeweils zuständigen [[Alarmzentrale]].
Gemeinden ohne Freiwillige Feuerwehr können eine [[Pflichtfeuerwehr]] einrichten. Es gelten dieselben Bestimmungen wie für die Freiwilligen. Als einzigen Unterschied kann die Gemeinde geeignete Personen mittels [[Bescheid]] zum Feuerwehrdienst verpflichten.


In Niederösterreich ist dieser Passus seit dem Jahr 2000 aus dem NÖ-Feuerwehrgesetz gestrichen. Befindet sich in der Gemeinde eine Betriebsfeuerwehr, so ist diese heranzuziehen. Besteht diese auch nicht, so kann eine Gemeinde eine Nachbargemeinde ersuchen, die Aufgaben der Feuer- und Gefahrenpolizei wahrzunehmen.
Für überregionale Einsätze sind in allen Bundesländern KHD ([[Katastrophenhilfsdienst]]e) aufgebaut, die sich aus den jeweiligen Feuerwehren rekrutieren. Diese Form hat sich als sehr effiziente Form der Hilfeleistung im Jahr 2002 bei den [[Hochwasser]]einsätzen in [[Niederösterreich|Nieder-]] und [[Oberösterreich]] und bei den Auslandseinsätzen in [[Friaul]] im Kanaltal 2003 bewährt.


Auch in der Steiermark besteht für eine Gemeinde ohne eigene Feuerwehr die Möglichkeit, den „Löschauftrag“ an die Feuerwehr einer Nachbargemeinde zu übertragen.
Die österreichischen Feuerwehren sind immer führend mit beim [[CTIF]] - der [[Organisation]] für die Feuerwehren auf internationaler Ebene.
''Siehe auch:'' [[Portal Feuerwehr]], [[Themenliste Feuerwehr]]


=== Ausrüstung ===
=== Überörtliche Strukturen ===
[[Datei:Austria 2020 fire brigade license plate (Bregenz).jpg|mini|Neues Feuerwehrkennzeichen, österreichweit]]


Alle Feuerwehren sind organisatorisch im jeweiligen [[Landesfeuerwehrverband (Österreich)|Landesfeuerwehrverband]] zusammengefasst. Die Organisation unterscheidet sich aufgrund der gesetzlichen Grundlagen von Bundesland zu Bundesland geringfügig (Dienstgrade, Dienstkleidung, Ausbildung). In jedem Bundesland<ref>{{Internetquelle |autor=m68ale |url=https://www.wien.gv.at/menschen/sicherheit/feuerwehr/beruf-bildung/feuerwehrausbildungszentrum.html |titel=Neues Ausbildungszentrum der Berufsfeuerwehr in Betrieb |werk=www.wien.gv.at |sprache=de |abruf=2017-01-04}}</ref> gibt es eine eigene [[Feuerwehrschulen in Österreich|Feuerwehrschule]].
Für die Ausrüstung ist in erster Linie die Gemeinde zuständig. Im Rahmen von Landesgesetzen gibt es so genannte [[Mindestausrüstungsverordnung bei österreichischen Feuerwehren|Mindestausrüstungsverordnungen]], die besagen, wie abhängig von Gemeindegröße und Gefahrenpotentialen die minimale Ausrüstung vor allem im Fahrzeugbereich ausschauen muss. Darüber hinaus bleibt es jeder Feuerwehr belassen, ihre Feuerwehr abhängig von den finanziellen Möglichkeiten den Ausrüstungsstand zu erhöhen.


Der Chef des jeweiligen Landesfeuerwehrverbandes ist der Landesfeuerwehrkommandant (Dienstgrad: Landesbranddirektor). Unterstützt wird er – je nach Bundesland – durch einen oder zwei Stellvertreter (Dienstgrad: Landesbranddirektor-Stellvertreter) und in manchen Bundesländern auch durch einen Landesfeuerwehrinspektor. Als Ausnahme gibt es im Bundesland Vorarlberg nur einen Landesfeuerwehrinspektor. Der Landesfeuerwehrkommandant und seine Stellvertreter werden jeweils von den Feuerwehrleuten gewählt, während der Landesfeuerwehrinspektor ein Beamter der jeweiligen Landesregierung ist.
''Siehe auch:'' [[Feuerwehrfahrzeuge in Österreich]]


Die Landesfeuerwehrverbände haben eine eigene Kommandostruktur. In allen Landesfeuerwehrverbänden gibt es ein Landesfeuerwehrkommando. Dieses ist die Geschäftsstelle des Verbandes und eine Art Servicestelle für die einzelnen Feuerwehren. Je nach Bundesland gibt es auch Bezirksfeuerwehrkommandos und Abschnittsfeuerwehrkommandos. Auf allen Ebenen gibt es eingeteilte Feuerwehrmitglieder (Sachbearbeiter), die für die Betreuung der Feuerwehren in ihrem Sachgebiet (zum Beispiel Ausbildung oder Atemschutz) zuständig sind. Der [[Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|Bundesfeuerwehrverband]] hat keine Kommandostruktur. Er ist eine Dachorganisation der Landesfeuerwehrverbände und der Städte mit Berufsfeuerwehren.
=== Ausbildung ===


Für überregionale Einsätze sind in allen Bundesländern KHD ([[Katastrophenhilfsdienst]]e) aufgebaut, die sich aus den jeweiligen Feuerwehren rekrutieren, ohne mit dem örtlichen Brandschutz zu konkurrieren. In [[Oberösterreich]] obliegt seit dem [[Donauhochwasser 1954|Hochwasser 1954]] die Zentralleitung des KHD dem Landesfeuerwehrkommando. Diese Form hat sich im Jahr 2002 bei den [[Hochwasser]]einsätzen in [[Niederösterreich|Nieder-]] und Oberösterreich, bei den Auslandseinsätzen in [[Friaul]] im Kanaltal 2003 und beim Hochwasser 2005 in [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] und [[Vorarlberg]] bewährt.
Jeder Feuerwehrkamerad muss am Anfang seiner Laufbahn eine Grundausbildung erhalten. Diese wird üblicherweise in der eigenen Feuerwehr durchgeführt. Seit einigen Jahren gibt es ein bundeseinheitliches Schema, die [[Ausbildung 2000 (Feuerwehr)|Ausbildung 2000]]. In diesen Richtlinien ist vorgegeben, was ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau wissen muss, bevor sie eine weiterführende Ausbildung entweder auf Bezirksebene oder in einer der [[Feuerwehrschulen in Österreich|Feuerwehrschulen]] machen können. Neben der Grundausbildung ist ein [[Erste Hilfe]]kurs der meist bei einer [[Rettungsdienst]]e durchgeführt wird, zu absolvieren.


[[Datei:Feuerwehr-Drohne LFV-Stmk.webm|180px|right|Feuerwehr Drohne]]
Um eine [[Funktion]] innerhalb der Feuerwehr zu erreichen, sind für jede Funktion verschiedene Kurse zu absolvieren, die je nach Art der Ausbildung in der Feuerwehr oder in einer der [[Feuerwehrschule]]n durchgeführt werden.
Zur Unterstützung der einzelnen Feuerwehren werden manche Feuerwehren speziell ausgerüstet und auch ausgebildet. Sie bilden so genannte [[Stützpunktfeuerwehr]]en. Diese beherbergen z.&nbsp;B. Sonderfahrzeuge wie Drehleiter, Atemschutzfahrzeug und Gefahrgutfahrzeug. Ferner gibt es Sonderdienste, die direkt dem Landesfeuerwehrkommando unterstehen: zum Beispiel der [[Versorgungsdienst]], [[Flugdienst]], [[Strahlenschutzdienst der österreichischen Feuerwehren|Strahlenschutzdienst]], [[Sprengdienst (Österreich)|Sprengdienst]], [[Feuerwehrtaucher|Tauchdienst]] oder auch die [[Feuerwehrstreife]].


Seit einigen Jahren sind auch Feuerwehren aus ganz Österreich in der Eingreiftruppe [[CRAFT Austria]] integriert, die speziell für Auslandseinsätze geschult und organisiert ist. Im Rahmen dieser nahmen sie vor allem bei Hochwassereinsätzen in Osteuropa, etwa Rumänien und Bulgarien, teil. Die österreichischen Feuerwehren spielen auch immer eine führende Rolle im [[CTIF]] – der [[Organisation]] für die Feuerwehren auf internationaler Ebene.
Um einerseits den Ausbildungsgrad zu verbessern und durch Wiederholungen zu erhalten und andererseits die Kameradschaft zu fördern, werden verschiedene [[Feuerwehrleistungsbewerb]]e durchgeführt.


=== Finanzierung ===
=== Feuerwehrjugend ===
{{Hauptartikel|Jugendarbeit in der Feuerwehr}}


Die Feuerwehrjugend ist eine Nachwuchsorganisation innerhalb der Feuerwehr. Unterhalten kann die Feuerwehrjugend innerhalb der einzelnen Freiwilligen Feuerwehr. Mitglieder können im Allgemeinen sowohl Buben als auch Mädchen im Alter von mindestens 10&nbsp;Jahren bis zur Übernahme in den aktiven Dienst sein. Genaue Regelungen sind wie das übrige Feuerwehrwesen bundesländerweise verschieden.
Die Hauptlast der laufenden Finanzierung der freiwilligen Feuerwehren obliegt den Gemeinden. Ein Teil des Budget kommt auch aus [[Subvention]]en des jeweiligen Bundeslandes bei Anschaffungen von Geräten oder Fahrzeugen. Bei Betriebsfeuerwehren ist der jeweilige Betrieb zuständig.


=== Kinderfeuerwehr ===
Von den Landesfeuerwehrverbänden werden auch Beschaffungsaktionen durchgeführt, wobei eine größere Anzahl von z.B einem bestimmten Fahrzeugtyp, wie RLF, durchgeführt werden, die dann bestimmten Feuerwehren zur Verfügung gestellt werden. Dies können auch kleine Feuerwehren, die bestimmte Einsatzschwerpunkte haben, sein. Auch eine Betriebsfeuerwehr kann in Genuss dieser Unterstützung kommen, wenn sie sich ihrerseits verpflichtet, auch außerhalb des Betriebes, wenn notwendig, in Einsatz zu gehen.
In Niederösterreich und Oberösterreich gibt es seit 2019 die Kinderfeuerwehr von 8 bis 10&nbsp;Jahren. Im Burgenland gibt es die Feuerwehr-Kids von 6 bis 9&nbsp;Jahren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundesfeuerwehrverband.at/service/feuerwehrjugend/ |titel=Feuerwehrjugend |hrsg=Österreichischer Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV) |werk=www.bundesfeuerwehrverband.at |sprache=de |abruf=2023-03-24}}</ref>


== Alarmierung ==
Ein Teil der laufenden Kosten kann auch durch Einsatzverrechnung an den Geschädigten, bzw. dessen Versicherung gedeckt werden. Dies trifft aber nur bei [[Technische Hilfeleistung|technischen Einsätzen]] zu, da bei Bränden und anderen Einsätzen bei [[Gefahr in Verzug]] nichts verrechnet wird.
[[Datei:Taurus-Notruf122.jpg|mini|Taurus der ÖBB auf Werbetour für die österreichischen Feuerwehren]]


Alarmiert werden die Feuerwehren meist durch eine zuständige
Ein nicht unbeträchtlicher Betrag wird von den Feuerwehren aber auch durch Sammlungen, [[Feuerwehrfest]]en oder anderen Veranstaltungen selbst aufgebracht.
* Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ, LWZ), (Tirol, Vorarlberg = Rettungs- und Feuerwehrleitstelle), (Burgenland, Oberösterreich = Landessicherheitszentrale)
* Bereichs-/Bezirksalarm- und Warnzentrale/-stelle (BAWZ, BWSt)
* Abschnittsalarmzentrale (AAZ), oder
* [[Bundeswarnzentrale]] (im Katastrophenfall)
* Selbstalarmierung über dafür geeignete Warn- und Alarmsysteme (MMS90, CSI&nbsp;8000, Alu2G, CSI9000)


Der [[Notruf]] '''122''' geht je nach Örtlichkeit zu der jeweils zuständigen [[Alarmzentrale]]. Er wurde im Jahr 1955, nachdem er bereits in zahlreichen einzelnen Ortsnetzen verwendet wurde, österreichweit eingeführt.<ref>{{ANNO|noe|||1955|132|Einheitlicher Notruf|anno-plus=ja}}</ref>
''Siehe auch:'' [[Portal Feuerwehr]], [[Themenliste Feuerwehr]]


In Niederösterreich wird seit Ende 2022 innerhalb der Alarmzentralen auf das neue Einsatzleit- und Kommunikationssystem [[ELKOS]] umgestellt. Davor wurden unterschiedliche Systeme (bspw. [[ELDIS]]) je nach Alarmzentrale genutzt. Durch die Vereinheitlichung können Disponenten aus anderen Alarmzentralen bei Großschadensereignissen einfacher und schneller Einsätze abwickeln.<ref>{{Internetquelle |url=https://ff.sankt-margarethen.at/elkos-einsatzleit-und-kommunikationssystem/ |titel=ELKOS / Einsatzleit- und Kommunikationssystem – Feuerwehr Sankt-Margarethen |datum=2023-08-06 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20230806213731/https://ff.sankt-margarethen.at/elkos-einsatzleit-und-kommunikationssystem/ |archiv-datum=2023-08-06 |abruf=2023-08-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.feuerwehr-tulln.at/elkos-laeuft |titel=ELKOS läuft! {{!}} Freiwillige Feuerwehr Tulln |datum=2023-08-06 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20230806214009/https://www.feuerwehr-tulln.at/elkos-laeuft |archiv-datum=2023-08-06 |abruf=2023-08-06}}</ref>
=== Statistik ===


== Ausrüstung ==
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0"
[[Datei:Schweres Rüstfahrzeug und Einsatzleitfahrzeug 01.JPG|mini|Schweres Rüstfahrzeug (SRF) und Einsatzleitfahrzeug (FF Pinkafeld)]]
!Bundesland

!Berufsfeuerwehren
Für die Ausrüstung ist in erster Linie die Gemeinde zuständig. Im Rahmen von Landesgesetzen schreiben so genannte [[Mindestausrüstungsverordnung bei österreichischen Feuerwehren|Mindestausrüstungsverordnungen]] ein Minimum an Fahrzeugausrüstung vor, jeweils abhängig von Gemeindegröße und Gefahrenpotentialen. Dieser minimale Ausrüstungsstand kann von den einzelnen Feuerwehren durch die Gemeinde, Unternehmen oder private Sponsoren je nach Finanzlage ergänzt werden.
!Freiw. Feuerwehren

!Feuerwehrmitglieder
== Ausbildung ==
!Feuerwehrjugend
Jedes Feuerwehrmitglied erhält am Anfang seiner Laufbahn eine Grundausbildung, üblicherweise in der eigenen Feuerwehr. Seit einigen Jahren gibt es ein bundeseinheitliches Schema, die ''Grundausbildung 2000''. Diese Richtlinien schreiben den erforderlichen Wissensstand vor, bevor eine weiterführende Ausbildung entweder auf Bezirksebene oder in einer der [[Feuerwehrschulen in Österreich|Feuerwehrschulen]] absolviert werden kann. Neben der Grundausbildung wird ein [[Erste Hilfe|Erste-Hilfe]]-Kurs verlangt, der meist bei einem der [[Rettungsdienst]]e durchgeführt wird.

Für die Beförderung zu einer [[Funktion (Organisation)|Funktion]] innerhalb der Feuerwehr sind jeweils unterschiedliche Fachlehrgänge zu absolvieren, die je nach Art der Ausbildung in der Feuerwehr oder in einer der Feuerwehrschulen durchgeführt werden.

Zur Festigung und Überprüfung des erworbenen Wissens und der praktischen Fertigkeiten gibt es auch die Möglichkeit, an einer Vielzahl von Bewerben teilzunehmen. Durch die positive Absolvierung von Bewerben erwirbt das Feuerwehrmitglied das Recht, als sichtbares Zeichen seiner erbrachten Leistung ein entsprechendes Abzeichen zu tragen.

[[Datei:Österreichisches Feuerwehrleistungsabzeichen-crop.JPG|mini|Österreichisches Feuerwehrleistungsabzeichen]]
[[Datei:Jugendfeuerwehrleistungsabzeichen Burgenland Silber.jpg|mini|180px|Feuerwehrjugendleistungsabzeichen in Silber (Burgenland)]]

Folgende [[Feuerwehrleistungsbewerb|Leistungsbewerbe]] und in Bewerben erlangbare Leistungsabzeichen existieren in NÖ:
* Feuerwehrleistungsabzeichen (Bronze, Silber, Gold)
* NÖ Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold
* Wasserdienstleistungsabzeichen (Bronze, Silber, Gold)
* Bootsgeschicklichkeitsbewerb
* NÖ Feuerwehr-Funkleistungsabzeichen
* Sprengdienstleistungsabzeichen (Bronze, Silber)
* Feuerwehrjugendleistungsabzeichen (Bronze, Silber, Gold)
* Feuerwehrjugendbewerbsabzeichen (Bronze, Silber)
* Ausbildungsprüfung Löscheinsatz (Bronze, Silber, Gold)
* Ausbildungsprüfung Technischer Einsatz (Bronze, Silber, Gold)
* Ausbildungsprüfung Atemschutz (Bronze, Silber, Gold)

Auch in der Steiermark gibt es entsprechende Bewerbe, die im Großen und Ganzen den oben angeführten entsprechen, sowie auch das Branddienstleistungsabzeichen. Dazu kommt in einzelnen Bundesländern, z.&nbsp;B. Oberösterreich, das Atemschutzleistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold. Die Prüfung dafür wird vom jeweiligen Bezirkskommando ausgeschrieben und beinhaltet einen theoretischen und einen praktischen Teil.

Auch Bewerbe von feuerwehrfremden Institutionen können absolviert werden, wie das Strahlenschutzleistungsabzeichen in Bronze, Silber oder Gold vom [[Austrian Institute of Technology|AIT]] in Seibersdorf.

Einen wesentlichen Bestandteil der Feuerwehrausbildung bilden aber Schulungen und Übungen in den Feuerwehren selbst. Diese meist wöchentlichen Übungen beinhalten sowohl praktische als auch theoretische Aus- und Weiterbildungsinhalte.<ref name="Feuerwehrbewerbe 2017-12-25">{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=iJLpKAtlerI&feature=youtu.be |titel=Nassbewerb |sprache=de |abruf=2017-12-25}}</ref>

== Finanzierung ==
Die Hauptlast der laufenden Finanzierung der Freiwilligen Feuerwehren obliegt den Gemeinden. Ein Teil des Budgets stammt aus [[Subvention]]en des jeweiligen Bundeslandes bei Anschaffungen von Geräten oder Fahrzeugen. Für Betriebsfeuerwehren ist der jeweilige Betrieb zuständig.

Die Landesfeuerwehrverbände beschaffen auch jeweils größere Quantitäten zum Beispiel eines bestimmten Fahrzeugtyps, die dann bestimmten Feuerwehren zur Verfügung gestellt werden. Dies können auch kleine Feuerwehren mit bestimmten Einsatzschwerpunkten sein. Auch eine Betriebsfeuerwehr kann diese Unterstützung erhalten, wenn sie sich ihrerseits verpflichtet, im Bedarfsfall auch außerhalb des Betriebes auszurücken.

Bei [[Technische Hilfeleistung|technischen Einsätzen]], die über die gesetzliche Verpflichtung der Feuerwehren hinausgehen, kann ein Teil der laufenden Kosten durch Einsatzverrechnung an den Geschädigten oder deren Versicherung gedeckt werden.

Da die Feuerwehren auch den überörtlichen Katastrophenschutz zu bedienen haben, werden auch Zuschüsse aus dem [[Katastrophenfonds]] gewährt.

Ein nicht unbeträchtlicher Betrag wird von den Feuerwehren aber auch durch Sammlungen, [[Feuerwehrfest]]e oder andere Veranstaltungen selbst aufgebracht. Für solche Feste genießen die Veranstalter spezielle Steuervorteile bei Umsatz- und Körperschaftssteuer und Ausnahmen von der [[Belegerteilungspflicht]].<ref>[https://www.bmf.gv.at/themen/steuern/spenden/H%C3%A4ufig-gestellte-Fragen-zu-Vereinen-%E2%80%93-Gemeinn%C3%BCtzigkeit-und-Registrierkassenpflicht.html Ist das Feuerwehrfest einer in der Rechtsform einer Körperschaft öffentlichen Rechts organisierten Feuerwehr registrierkassenpflichtig?], auf bmf.gv.at, abgerufen am 17. Januar 2021</ref>

Seit dem Jahr 2012 werden Spenden an einzelne Feuerwehren, wie auch an [[Landesfeuerwehrverband (Österreich)|Landesfeuerwehrverbände]] – wie schon bisher an bestimmte andere Organisationen – steuerlich begünstigt.

== Statistik ==
Im Jahr 2019 bestanden in Österreich 5.399 Feuerwachen und [[Feuerwehrhaus|Feuerwehrhäuser]], in denen 16.509 [[Löschfahrzeug]]e und 323 [[Drehleiter]]n bzw. [[Teleskopmast (Feuerwehr)|Teleskopmasten]] für Feuerwehreinsätze bereitstehen. Insgesamt sind 341.325 Feuerwehrleute aktiv im Feuerwehrwesen tätig.<ref name="CTIF-WFS01">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband CTIF |datum=2021 |format=PDF |abruf=2022-02-18}}</ref>
Der Frauenanteil beträgt sieben Prozent.<ref name="CTIF-WFS02">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.14: Personal der Feuerwehren der Staaten nach Gender in 2010–2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband CTIF |datum=2021 |format=PDF |abruf=2022-02-18}}</ref> In den [[Jugendarbeit in der Feuerwehr|Jugendfeuerwehren]] sind 28.598 Kinder und Jugendliche organisiert.<ref name="CTIF-WFS03">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.15: Anzahl der Jugendlichen in den Feuerwehren der Staaten in 2010–2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband CTIF |datum=2021 |format=PDF |abruf=2022-02-22}}</ref>
Die österreichischen Feuerwehren wurden im Jahr 2019 zu 278.672 Einsätzen alarmiert, dabei waren 43.370 [[Brandbekämpfung|Brände]] zu löschen.<ref name="CTIF-WFS04">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.2: Verdichtete Kennzahlen der Brandsituation in den Staaten für das Jahr 2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband CTIF |datum=2021 |format=PDF |abruf=2022-02-18}}</ref>

=== Feuerwehren ===
{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:right"
|- class="hintergrundfarbe6"
!Bundesland || Berufs&shy;feuer&shy;wehr || Betriebs&shy;feuer&shy;wehr || Freiw. Feuer&shy;wehren
|-
|-
|Burgenland||0||326||14.371||1.380
|style=text-align:left |Burgenland || 0 || 7 || 318
|-
|-
|Kärnten||1||400||21.555||411
|style=text-align:left |Kärnten || 1 || 20 || 399
|-
|-
|style=text-align:left |Nieder&shy;österreich || 0 || 88 || 1.635
|Niederösterreich||0||1.659||86.165||4.466
|-
|-
|style=text-align:left |Ober&shy;österreich || 1 || 33 || 884
|Oberösterreich||1||895||79.536||8.140
|-
|-
|Salzburg||1||119||15.319||697
|style=text-align:left |Salzburg || 1 || 4 || 119
|-
|-
|Steiermark||1||695||41.242||5.040
|style=text-align:left |Steiermark || 1 || 77 || 691
|-
|-
|Tirol||1||341||31.050||1.350
|style=text-align:left |Tirol || 1 || 20 || 339
|-
|-
|Vorarlberg||0||120||7.174||607
|style=text-align:left |Vorarlberg || 0 || 24 || 115
|-
|Wien||1||2||3.100||49
|-
!Gesamt
!6
!4.557
!299.512
!22.140
|-
|-
|style=text-align:left |Wien || 1 || 35 || 2
|- class="hintergrundfarbe6"
! style="text-align:left"|Gesamt ||style=text-align:right | 6
! style="text-align:right"| 308 || style=text-align:right | 4.503
|}
|}


=== Mitglieder ===
''Daten von [[ÖBFV]] vom 1. Januar 2003''
{{:Feuerwehr in Österreich/Mitglieder}}
=== Geschichte ===

Die ersten Hinweise auf Feuerwehren auf österreichischem Gebiet finden sich in [[Carnuntum]], wo bereits im [[3. Jahrhundert]] im Militärlager eine Feuerwehr aus Militärveteranen bestand. Ebenso gab es welche in Vindobona ([[Wien]]) und in Flavia Solva ([[Leibnitz]]).
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Feuerwehr in Altösterreich|Geschichte des Sanitätswesens bei den österreichischen Feuerwehren}}
Die ersten Hinweise auf Feuerwehren auf österreichischem Gebiet finden sich in [[Carnuntum (Zivilstadt)|Carnuntum]], wo bereits im 3. Jahrhundert im [[Carnuntum (Militärlager)|Militärlager]] eine Feuerwehr aus Militärveteranen bestand. Ebenso gab es welche in [[Vindobona]] ([[Wien]]), [[Flavia Solva]] ([[Leibnitz]]), [[Ovilava]] ([[Wels (Stadt)|Wels]]), [[Lauriacum]] ([[Lorch (Oberösterreich)|Lorch]]) und [[Virunum]].<ref>Paul Bernaschek, Hugo Speil: ''Feuer steh Still!'' 1956; S.&nbsp;17</ref>

Nach der [[Zweite Wiener Türkenbelagerung|zweiten Türkenbelagerung]] wurden 1685 in Wien vier Feuerknechte zum Brandschutz abgestellt. Dies war die eigentliche Geburtsstunde der Wiener Berufsfeuerwehr. 1759 erließ [[Maria Theresia]] die ''Wiener Feuerordnung'', in der Mindestanzahl der Männer und die erforderlichen Berufe dieser Mannschaft der Wiener Feuerwehr festgelegt wurden. Die Verordnung wurde von ihrem Sohn [[Joseph II. (HRR)|Josef&nbsp;II.]] als ''Feuerlöschordnung'' verbessert.

Grundsätzlich wurden aber eher Verbote und Gebote zur Brandverhinderung gesetzlich geregelt, während der Brandschutz einen nur spärlichen Fortschritt nahm. Im Jahr 1831 wurde in [[Schwaz]] in [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] die erste Werkfeuerwehr in der k.k.&nbsp;Tabakfabrik und 1847 eine Feuerwehr auf freiwilliger Basis im [[Stift St.&nbsp;Florian]],<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ooe.landesfeuerwehrverband.at/review.php?id=25&menu=7 |text=Feuerwehrgeschichte – Die Feuerwehr von 1847–1900 |wayback=20131220032546}}</ref> sowie 1851 eine Feuerwehr in Linz. Unter diesen Männern war auch Johann Rosenbauer, der Gründer des heutigen Feuerwehrherstellers [[Rosenbauer (Unternehmen)|Rosenbauer]]. Diese wurde allerdings bald wieder aufgelöst.

Erst ein gelockertes Vereinsrecht nach der [[Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich|Märzrevolution 1848]] machten es möglich, dass sich in den kommenden Jahren Vereine bilden konnten.<ref name="Bundesfeuerwehrverband" /> So wurde 1857 in [[Innsbruck]] die erste Freiwillige Feuerwehr auf österreichischem Staatsgebiet gegründet. Grundsätzlich wurde in Klagenfurt die erste Freiwillige Feuerwehr Österreichs gegründet, in der ein Kommandant gewählt wurde. Es folgten Freiwillige Feuerwehren in [[Bregenz]] und [[Krems an der Donau]] (1861), [[Wiener Neustadt]] (1862), in [[Scheibbs]] (1863), [[Klagenfurt#Feuerwehr und Rettungsdienste|Klagenfurt]] und [[Steyr]] (1864), sowie [[Graz]] und [[Salzburg]] (1865). In den folgenden fünf Jahren wurden mehr als 400 Feuerwehren gegründet.<ref>Bernaschek/Speil, 1956; S.&nbsp;76</ref> Wie auch in [[Feuerwehr in Deutschland|Deutschland]] entstanden sie meist aus den [[Turnerfeuerwehr]]en.

Im Jahr 1850 wurden in Wien die ersten [[Hydrant]]en aufgestellt. Sie wurden damals ''Feuerwechsel'' genannt. Ins Jahr 1881 fiel der [[Ringtheaterbrand]] mit 384 Toten, in dessen Folge der [[Eiserner Vorhang (Theater)|Eiserne Vorhang]] auf Theaterbühnen gesetzlich vorgeschrieben wurde.

Durch das ''Vereinsrecht nach dem Gesetz von 1867'', das „wirksam für Böhmen, Dalmatien, Galizien und Lodomerien mit Krakau, Oesterreich unter und ob der Enns, Salzburg, Steiermark, Kärnthen, Krain, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska, dann die Stadt Triest mit ihrem Gebiete“ wurde, begann die „Gründerzeit“ für die Freiwilligen Feuerwehren in größerem Ausmaß. So gab es 1870 in Österreich 147, 1880 bereits 809 und zur Jahrhundertwende schließlich 2.677 Feuerwehrvereine.<ref name="Bundesfeuerwehrverband" />

Im Jahr 1889 wurde der Bundesfeuerwehrverband als Dachverband aller Feuerwehren gegründet. Entsprechend den staatlichen Grenzen gehörten damals auch die heute tschechischen und schlesischen Feuerwehren mit dazu. So zählte man 1897 im damaligen Österreich-Ungarn rund 20&nbsp;Berufsfeuerwehren, 11.190 Freiwillige Feuerwehren sowie in Galizien und Ungarn 6.619 Pflichtfeuerwehren.

Vor Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] mussten die Feuerwehren auch den [[Rettungsdienst]] des [[Österreichisches Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]] übernehmen. Die Feuerwehrmänner bildeten so genannte ''Lokal-Transport-Kolonnen''. Andererseits wurden die Mannschaften durch die vielen eingezogenen Soldaten geschwächt, sodass auch wieder Männer aus dem Reservestand aufgeboten wurden.

Nach dem Ersten Weltkrieg blieb zunächst auch der Rettungsdienst eine der Aufgaben der Feuerwehr. Dabei wurde sie durch das [[Österreichisches Rotes Kreuz|Rote Kreuz]] nur geschult und mit Material unterstützt.

Die relativ demokratischen Strukturen der Feuerwehren waren vor allem während der Zeit des [[Austrofaschismus]] nach 1934 ein Dorn im Auge. So wurden in den Bundesländern neue Feuerlöschordnungen erstellt, die die Feuerwehren stärker in den Einflussbereich der [[Landesregierung (Österreich)|Landesregierungen]] brachten.

Eine vollkommene Änderung erfolgte 1938 nach dem [[Anschluss Österreichs|Anschluss]] an das [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]]. Die Berufsfeuerwehren wurden direkt dem [[Reichsinnenministerium]] in [[Berlin]] unterstellt und in die [[Feuerschutzpolizei]] übergeleitet, während die Freiwilligen Feuerwehren als „technische Hilfspolizeitruppe“ in die Ordnungspolizei einbezogen und als Vereine 1938 aufgelöst wurden. Die Ausrüstung und Finanzierung blieb jedoch weiterhin die Angelegenheit der Gemeinden. In größeren Städten wurden noch zusätzlich luftwaffeneigene Fahrzeuge vom [[Sicherheits- und Hilfsdienst]] (SHD) stationiert. Die Dienstgrade wurden von der Polizei übernommen, die Fahrzeugfarbe von der [[Wehrmacht]].<ref>Brandaus 3/2008: „Der [[Anschluss Österreichs|Anschluss]] und die Folgen für die Feuerwehren“</ref>

Das in Deutschland bereits geltende [[Reichsfeuerwehrgesetz|Gesetz über das Feuerlöschwesen]] wurde allerdings erst mit 1. Oktober 1939 gültig. Die Aufnahme in die Freiwillige Feuerwehr erfolgte nach wie vor auf freiwilliger Basis, wobei der [[Bürgermeister]] seine Zustimmung erteilen musste, so dass die Form als freiwillige Organisation diese Zeit überdauerte.<ref>Brandaus 3/2008 Beitrag von Horst Rainer Sekyra</ref>
{{Siehe auch|Feuerwehr in Deutschland#Feuerwehr in der Zeit des Nationalsozialismus|titel1=Deutsche Feuerwehr in der Zeit des Nationalsozialismus}}

Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden zwar im Allgemeinen die Gesetze von vor 1938 wieder hergestellt. Dies galt allerdings nicht für Vereine, zu denen auch die Feuerwehren gerechnet wurden. Diese durften ihre Tätigkeiten nur mit Bewilligung der Sicherheitsdirektion wieder aufnehmen. Das traf bereits kurz nach dem Krieg zu. Anders war es um die rechtliche Stellung der Feuerwehr bestellt. Es dauerte bis in die 1970er Jahre, bis die Feuerwehren in allen Bundesländern als Körperschaften des öffentlichen Rechts galten.

In den Jahren 1969, 1985 und 2017 wurden in Österreich die alle vier Jahre stattfindenden [[Internationale Feuerwehrwettkämpfe|Internationalen Feuerwehrwettkämpfe]] des Weltfeuerwehrverbandes CTIF (Feuerwehrolympiade) veranstaltet. Zum Programm gehörten Traditionelle Internationale Feuerwehrwettbewerbe, Internationale Feuerwehrsportwettkämpfe und Internationale Jugendfeuerwehrwettbewerbe.<ref>{{Literatur |Autor=[[Franz-Josef Sehr]] |Titel=CTIF-Weltmeisterschaften in Warschau |Sammelwerk=Florian Hessen 10/1989 |Verlag=Munkelt Verlag |Ort=Wiesbaden |Datum=1989 |ISSN=0936-5370 |Seiten=32-33}}</ref>

== Frauen in der Feuerwehr ==
Bereits während der Kriegsjahre waren Frauen in der Feuerwehr. Nach den Kriegen war die Feuerwehr aber wieder eine reine [[Männerdomäne]], das Bild begann sich – vor allem bei den Freiwilligen – nur langsam zu ändern. Das Problem der schwieriger werdenden Tagesbereitschaft führte zur Notwendigkeit, Frauen offiziell in die Feuerwehr aufzunehmen. Waren Frauen früher oft in der zweiten Reihe zu finden und halfen, wenn Not am Mann war, so hatten sie durch ihren inoffiziellen Status keinen Versicherungsschutz. Manchmal konnten sie auch Kurse absolvieren, aber keinen Abschluss erlangen. Das erste Bundesland, in dem Frauen auch offiziell der Feuerwehr beitreten durften, war das [[Burgenland]] im Jahr 1993; Niederösterreich folgte im Jahr darauf.<ref>„140 Jahre Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband“, 2009, ISBN 978-3-9502364-7-7.</ref>


Trotzdem war es noch ein langer Weg bis Frauen in der Feuerwehr auch wirklich anerkannt wurden. Andererseits müssen vor allem in Gegenden, in denen Männer als Wochen[[pendler]] arbeiten, die Frauen rund um die Uhr in Einsatz gehen. Wurden sie am Anfang hauptsächlich in Funk, Verwaltung usw. eingesetzt, sind Frauen heute, wenn auch noch als Minderheit, vollständig in den Dienstbetrieb der Feuerwehr eingegliedert. Es gibt auch bereits erste Frauen als Feuerwehrkommandantinnen.
Nach der [[Türkenkriege|2. Türkenbelagerung]] wurden [[1685]] vier Feuerknechte zum Brandschutz abgestellt. Dies war eigentlich die Geburtsstunde der Wiener Berufsfeuerwehr.[[1759]] wurde durch [[Maria Theresia]] die ''Wiener Feuerordnung'' erlassen, in der festgelegt wurde, aus wievielen Männern und welchen Berufen die Wiener Feuerwehr zu bestehen hat. Sie wurde von [[Joseph II. (HRR)|Josef II.]] als ''Feuerlöschordnung'' verbessert.


Auch aus der [[Jugendarbeit in der Feuerwehr|Feuerwehrjugend]] rücken immer mehr Mädchen zusätzlich zu den Buben in den aktiven Dienst nach, was den Anteil der Frauen laufend erhöht. Der Mädchenanteil beträgt mit Stand September 2018 rund 30 %.
Im Jahr [[1831]] wurde in [[Schwaz]] in [[Tirol]] die erste [[Betriebsfeuerwehr|Werksfeuerwehr]] in der k.k. Tabakfabrik und [[1857]] in [[Innsbruck]] die erste [[Freiwillige Feuerwehr]] gegündet. In der Folgezeit wurden sehr viele der Freiwilligen Feuerwehren aufgebaut. Wie auch in [[Feuerwehr in Deutschland|Deutschland]] entstanden sie meist aus den Turnerfeuerwehren.


Es gibt allerdings noch in vielen Feuerwehren – vor allem unter den älteren Kameraden – [[Vorurteil]]e gegen Frauen als Kameradinnen. Aus Furcht vor zusätzlichen Konflikten oder auch mit der Begründung fehlender sanitärer Anlagen und Umkleideräume kann die Aufnahme von Frauen in die Feuerwehr verhindert werden.
[[1850]] wurden in Wien die ersten [[Hydrant]]en aufgestellt. Sie wurden damals ''Feuerwechsel'' genannt. [[1881]] war der legendäre Ringtheaterbrand.


Doch die laufende Verjüngung der Mannschaften und auch der Kommandanten führt zu einer sachlicheren Beurteilung der Frage, und das Nebeneinander von Feuerwehrfrau und Feuerwehrmann wird immer mehr als selbstverständlich angesehen.
[[1889]] wurde auch der [[Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|Bundesfeuerwehrverband]] als Dachverband aller Feuerwehren gegründet. Damals waren natürlich auch die tschechischen und schlesischen Feuerwehren mit eingebunden. So zählte man [[1897]]
im damaligen Österreich-Ungarn rund 20 Berufsfeuerwehren, 11.190 Freiwillige Feuerwehren und 6.619 Pflichtfeuerwehren, letztere in Galizien und Ungarn.


== Feuerwehr Verwaltungssoftware ==
Vor Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] mussten die Feuerwehren auch den [[Rettungsdienst]] des [[Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]] übernehmen. Es wurden so genannte ''Lokal-Transport-Kolonnen'' durch die Feuerwehrmänner gebildet. Andererseits erfuhr die Mannschaft eine gewaltige Schwächung durch die vielen eingezogenen Soldaten, sodass auch wieder Männer aus dem Reservestand in den aktiven Dienst geholt wurden.
* Feuerwehrdateninformationssystem und Katastrophenschutzmanagement FDISK – (bis 2004: Notruf 122&nbsp;NÖ), Niederösterreich und Steiermark<ref>{{Internetquelle |url=https://www.noe122.at/fachinfos/informationstechnologie/fdisk |titel=NÖ Landesfeuerwehrverband – FDISK |datum=2023-07-11 |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20230711010529/https://www.noe122.at/fachinfos/informationstechnologie/fdisk |archiv-datum=2023-07-11 |abruf=2023-08-06}}</ref>
* Feuerwehr-Informations-System FIS – Oberösterreich (bis 2011)
* Feuerwehr Verwaltung Online – Burgenland (bis 2013)
* Verwaltungssoftware MP-Feuer – Kärnten
* Feuerwehr-Informations-System FIS (basierend auf FDISK) – Salzburg
* Feuerwehrdateninformationssystem FDIS (basierend auf FDISK) – Tirol
* syBOS – Vorarlberg, Oberösterreich, Burgenland
* Intelli R.4C – Stabssoftware für alle Bezirke und dem Landesfeuerwehrkommando in Niederösterreich


== Akzeptanz in der Bevölkerung ==
Nach dem Ersten Weltkrieg blieb zunächst auch der Rettungsdienst eine der Aufgaben der Feuerwehr. Dabei wurde sie durch das Rote Kreuz nur geschult und mit Material unterstützt.
Durch die hohe Durchdringung aller Bevölkerungsschichten mit Feuerwehrmitgliedern liegen diese im Vertrauen, das ihnen die Bevölkerung entgegenbringt, immer an Spitzenplätzen gegenüber anderen Berufsgruppen. So führt die Zeitschrift [[Reader’s Digest]] alljährlich eine der größten Studien europaweit durch: die ''Readers Digest European Trusted Brands''. So wählten im März 2012 von etwa 32.000 Lesern in Europa die etwa 900 die Feuerwehrmitglieder als Berufsstand mit dem höchsten Vertrauenswert von 97 % in Österreich. In den befragten 15&nbsp;Ländern erreichten nur die Feuerwehren in [[Finnland]] (98 %) einen höheren Wert. In Österreich folgen im Ranking die Piloten mit 88 % und die Krankenschwestern mit 85 %.


== Siehe auch ==
Die relativ demokratischen Strukturen der Feuerwehren waren vor allem während der Zeit des Ständestaates nach [[1934]] ein Dorn im Auge. So wurden in den Bundesländern neue Feuerlöschordnungen erstellt, die die Feuerwehren stärker in den Einflussbereich der [[Landesregierung (Österreich)|Landesregierungen]] brachten.
* [[Dienstgrade der Feuerwehr in Österreich]]
* [[Feuerwehr]]
* [[Feuerwehrleistungsbewerb]]
* [[Funksystem der BOS in Österreich]]
* [[Österreichischer Bundesfeuerwehrverband]]


== Literatur ==
Eine vollkommene Änderung erfolgte [[1938]] nach dem Anschluss an das [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]]. Die Feuerwehren wurden direkt dem Reichsinnenministerium in [[Berlin]] unterstellt und waren nach dem damaligen Bestimmungen organisiert. (''siehe auch:'' [[Feuerwehr in Deutschland#Feuerwehr unter dem Hitler- Faschismus|Deutsche Feuerwehr unter dem Hitler- Faschismus]])
* Österreichischer Bundesfeuerwehrverband 1889–2009
* [https://www.noe122.at/feuerwehrgeschichte/fg_publikation_feuerwehrstudien_band_8.pdf Bibliographie zur niederösterreichischen Feuerwehrgeschichte]
* Udo Paulitz: ''Österreichs Feuerwehrveteranen, Fahrzeuge 1930–70.'' EFB-Verlag, Erlensee bei Hanau 1990, ISBN 3-88776-050-6.
* {{Literatur
|Autor=CTIF-Kommission „Feuerwehr- und CTIF-Geschichte, Museen und Dokumentation“
|Hrsg=Comité technique international de prévention et d’extinction du feu
|Titel=100 Jahre CTIF 1900 – 2000
|Ort=Colmar
|Datum=2000}}
* 2022: ''Handbuch des österreichischen Feuerwehrrechts'', herausgegeben von Rudolf Beck, [[Friedrich Faulhammer]], Martin Paar und [[Thomas Ratka]], [[Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung]], Wien 2022, ISBN 978-3-214-02167-2.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Fussi |url=https://www.noen.at/baden/tribuswinkel-handbuch-fuer-oesterreichisches-feuerwehrrecht-als-meilenstein-tribuswinkel-recht-feuerwehr-robert-mayer-print-334288088 |titel=Handbuch für österreichisches Feuerwehrrecht als Meilenstein |werk=noen.at |datum=2022-09-03 |abruf=2022-09-03}}</ref>


== Weblinks ==
=== Frauen in der Feuerwehr ===
{{Commonscat|Firefighting in Austria}}
War die Feuerwehr bis vor nicht all zu langer Zeit eine reine Männerdomäne, so beginnt sich das Bild vor allem bei den freiwilligen langsam zu ändern. Durch das Problem der schwieriger werdenden Tagesbereitschaft ergab sich die Notwendigkeit, auch Frauen in die Feuerwehr offiziell aufzunehmen. Vor allem in Gegenden, wo die Männer als [[Pendler|Wochenpendler]] arbeiten, müssen die Frauen rund um die Uhr in Einsatz gehen. Wurden sie am Anfang hauptsächlich bei nicht so schwerer körperlicher Arbeit eingesetzt, wie Funk, Verwaltung usw., sind die Frauen in den Feuerwehren, wo sie zwar auch noch eine Minderheit darstellen in den ganz normalen Dienstbetrieb eingegliedert. Es gibt auch bereits die ersten Frauen als Feuerwehrkommandanten.
* [https://www.bundesfeuerwehrverband.at/handbuch/ Handbuch der Grundausbildung der Freiwilligen Feuerwehren]
* [https://www.ffb.kit.edu/411.php/ CTIF Geschichtskommission Tagungsbände auf der Website der Forschungsstelle für Brandschutztechnik am KIT]


=== Links der verschiedenen Verbände ===
Auch durch die Feuerwehrjugend rücken immer mehr Mädchen zusätzlich zu den Buben in den aktiven Dienst nach, was den Anteil der Frauen laufend erhöht.
* [https://www.bundesfeuerwehrverband.at/ Österreichischer Bundesfeuerwehrverband]
* [https://www.bundesfeuerwehrverband.at/category/landesverbaende/ Alle Landesfeuerwehrverbände] auf der Seite des ÖBFV
* [https://www.ctif.org/country-member/austria Österreichischer Feuerwehrverband auf der Website des Weltfeuerwehrverbandes CTIF]


=== Links von Feuerwehrgesetzen ===
Es gibt allerdings noch in vielen Feuerwehren vor allem unter den älteren Kameraden [[Vorurteil]]e gegen Frauen als Kameradinnen. Sie befürchten oft auch zusätzliche Streitpunkte innerhalb der Feuerwehr oder auch in der eigenen Familie und verhindern so die Aufnahme in die Feuerwehr. Es werden oft auch fehlende sanitäre Anlagen und Umkleideräume als Begründung angegeben, warum keine Frauen dabei sein können.
* [https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrNO&Gesetzesnummer=20001094&FassungVom=2016-01-01 NÖ-Feuerwehrgesetz]


== Einzelnachweise ==
Durch die laufende Verjüngung der Mannschaften und auch der Kommandanten, wird aber auch das Problem sachlicher gesehen und das Nebeneinander von Feuerwehrfrau und Feuerwehrmann als selbverständlich angesehen.
<references />


{{Navigationsleiste Feuerwehr in Europa}}
''Siehe auch'': [[Portal Feuerwehr]], [[Funksystem der BOS in Österreich]], [[Österreichischer Bundesfeuerwehrverband]]


{{SORTIERUNG:Feuerwehr in Osterreich}}
=== Weblinks ===
[[Kategorie:Organisation der Feuerwehr (Österreich)|!Feuerwehr in Osterreich]]
*http://www.bundesfeuerwehrverband.at/
[[Kategorie:Körperschaft des öffentlichen Rechts]]
*http://www.fireworld.at
[[Kategorie:Feuerwehr (Österreich)| ]]
*http://www.feuerwehr.at
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]
*http://www.ctif.org/
*http://www.firefighter.at/
*http://feuerwehr.co.at.tf
[[Kategorie:Feuerwehr]]
[[Kategorie:Feuerwehr (Österreich)]]

Aktuelle Version vom 13. Mai 2025, 12:04 Uhr

Feuerwehr
Österreich
Notruf: 122
Personal
Aktive
(ohne Jugend):
259.005
Frauenquote: 8,8 %
Feuerwehrjugend: 33.775
Feuerwehren
Gesamtanzahl: 4780
Aufteilung
Freiwillige Wehren 4462
Betriebsfeuerwehren 312
Berufsfeuerwehren 6
Pflichtfeuerwehren 0
Einsätze
Gesamtanzahl: 266.876
Aufteilung nach Einsatzart
Brandeinsätze 64.154
Technische Einsätze 180.206
Sonstige Einsätze 22.516
Stand der Daten 31. Dezember 2022[1]

Das Feuerwehrwesen in Österreich ist weitgehend auf Basis Freiwilliger Feuerwehren (FF) organisiert, die ehrenamtlich von der ansässigen Bevölkerung gestellt wird. Nur sechs große Städte haben Berufsfeuerwehren (BF) und einige Großbetriebe haben Betriebsfeuerwehren (BTF). Die Ortsfeuerwehren spielen auch die zentrale Rolle im Katastrophenschutz und im technischen Hilfsdienst (Unfalleinsätze und Ähnliches).

Rechtlich ist das Feuerwehrwesen Angelegenheit der einzelnen Bundesländer. Dementsprechend sind auch die Organisationsformen in den einzelnen Bundesländern verschieden. Während zum Beispiel in Kärnten die Ortsfeuerwehr als Hilfsorgan der Gemeinde untersteht, ist in Niederösterreich und dem Burgenland jede einzelne Freiwillige Feuerwehr als Körperschaft des öffentlichen Rechts eine juristische Person.[2] Dazwischen sind verschiedene Modelle möglich. Alle Feuerwehren, die für den öffentlichen Brandschutz zur Verfügung stehen, sind im Feuerwehrregister des jeweiligen Bundeslands angeführt.

Hingegen ist jede Gemeinde nach dem jeweiligen Feuerpolizei- oder Feuerwehrgesetz verpflichtet, den örtlichen Brandschutz und Gefahrenschutz auszuführen. Die einzelnen Feuerwehren sind eigenständig und müssen sich an die jeweiligen Landesgesetze und Dienstordnungen der Landesfeuerwehrverbände halten. Diese Verbände unterstützen die einzelnen Feuerwehren in der Ausbildung und Ausrüstung. Außerdem werden Dienstanweisungen und Standards bezüglich Ausrüstung, Bekleidung usw. vorgegeben. Nach dem Motto „Wer zahlt, schafft an“ weichen aber einzelne Feuerwehren bedingt von diesen Vorgaben ab.

Der Bund ist nur für die Gesamtkoordination des Zivilschutzes zuständig, in dem die Landesverbände über den Österreichischen Zivilschutzverband eingebunden sind. Die Landeszivilschutzzentralen sind oft an Standorten der Landesfeuerwehrschulen angesiedelt.

Organisationsformen

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Für die Feuerwehren gibt es verschiedene Organisationsformen:

Freiwillige Feuerwehr

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Prinzipiell kann jeder, der willens ist, in der Feuerwehr aufgenommen werden. Da die Feuerwehr auf Grund von Landesgesetzen organisiert ist, sind bundesländerabhängig manchmal auch andere Kriterien maßgebend. In ganz Österreich sind über 350.000 Männer und Frauen Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr. Gemeinden, die aus mehreren Orten bestehen, verfügen meist außerhalb vom Hauptort über eine oder mehrere weitere Feuerwehren in anderen Ortschaften bzw. Orts- oder Stadtteilen. Meistens sind diese Feuerwehren eigenständig, nur in wenigen Fällen gibt es in räumlich getrennten Feuerwehrhäusern sogenannte Abgesetzte Züge, die organisatorisch in einer Hauptfeuerwehr integriert sind. Dieser Typ von Feuerwehr, bei dem alle Mitglieder freiwillig und damit unentgeltlich mitarbeiten, ist eine der tragenden Säulen des österreichischen Feuerwehrwesens.

Die Gründung von Freiwilligen Feuerwehren geht in Österreich auf die 1850er Jahre zurück. Als erste Freiwillige Feuerwehr in der gesamten damaligen Monarchie gilt die im Jahr 1851 vom pensionierten Offizier Ferdinand Leitenberger im böhmischen Reichstadt gegründete Freiwillige Bürgerwehr. 1853 wurde in Graz die erste städtische Feuerwehr gegründet. Anfangs nahmen sich insbesondere Turnvereine des Feuerwehrwesens an. Die Turner wurden für die Brandbekämpfung ausgerüstet und ausgebildet. In einigen Bundesländern verwendet die Feuerwehr noch immer den Turnergruß „Gut Heil“, auch das Turnerkreuz fand sich noch auf so manchem altem Feuerwehrhaus. Als die Umgestaltung der alten Feuerlöscheinrichtungen in echte Feuerwehren stattfand, konnten die meisten Turnvereine dies nicht aus eigenen Mitteln finanzieren. Die Feuerwehr ging so oft in die Gemeinde über oder wurde von Privaten finanziert und wurde freiwillig. Der Gedanke der Freiwilligkeit setzte sich immer mehr durch. 1900 zählte man am Gebiet des heutigen Österreichs bereits 2677 Freiwillige Feuerwehren[3], im Jahr 2009 waren es österreichweit 4528 Freiwillige Feuerwehren. Somit bestehen durchschnittlich fast zwei Feuerwehren pro Gemeinde.

Freiwillige Feuerwehren an Universitäten und Fachhochschulen („Uni-Feuerwehren“)

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Nach jahrelangen Planungsarbeiten wurde 2018 in der Steiermark durch eine Novelle des Steiermärkischen Feuerwehrgesetzes[4] die Möglichkeit geschaffen, an Universitäten und Fachhochschulen eigene Freiwillige Feuerwehren zu gründen. Diese Feuerwehren gehören zur Gruppe der Freiwilligen Feuerwehren haben vom Gesetzgeber insbesondere folgende spezielle Aufgaben[5] zugewiesen erhalten:

  • Aus-, Fort- und Weiterbildung von Feuerwehrmitgliedern auf wissenschaftlichem Niveau,
  • Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den Bereichen Katastrophenschutz, Feuerwehr-, Brandschutz- und Zivilschutzwesen,
  • Nutzung wissenschaftlicher Kenntnisse im Zuge der Unterstützung anderer Feuerwehren bei der Erfüllung ihrer Aufgaben,[6] insbesondere bei der Teilnahme an Einsatztätigkeiten.

Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr an einer Universität oder Fachhochschule können Studierende, Bedienstete, Lehrende sowie Absolventinnen und Absolventen sein. Die Rolle des Bürgermeisters einer Gemeinde wird durch den Rektor/die Rektorin der jeweiligen Universität übernommen, da die Universität (ähnlich der Gemeinde) auch wesentliche Teile der Kosten übernimmt.

Die Freiwilligen Feuerwehren an Universitäten und Fachhochschulen unterstehen direkt dem Landesfeuerwehrkommandanten.

Für die Feuerwehren wird so ein niederschwelliger Zugang zu Wissenschaft und Forschung und dem an den Universitäten vorhandenen Expertenwissen und entsprechenden hochwertigen Ausbildungen geschaffen. Für die Universitäten ergibt sich so ein erleichterter Zugang zur praktischen Erprobung von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Ebenso können die an Technik und Naturwissenschaften (MINT) interessierten jungen Feuerwehrangehörigen auch besser betreffend Berufs- und Studienwahl angesprochen werden.

Gemäß diesen Bestimmungen wurde am 4. Mai 2018 die Freiwillige Feuerwehr der Technischen Universität Graz[7][8] und am 9. August 2018 die Freiwillige Feuerwehr der Universität Graz[9] gegründet. Die Montanuniversität Leoben hat sich in der Leistungsvereinbarung 2019–2021 mit dem BMBWF verpflichtet, ebenfalls eine solche „Uni-Feuerwehr“ zu gründen.[10]

Die sogenannten „Uni-Feuerwehren“ sind keine Betriebsfeuerwehren.

Berufsfeuerwehr

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Da es in Österreich derzeit noch kein Berufsbild des Feuerwehrmannes gibt, sind die Beschäftigten bei der jeweiligen Stadt angestellt und dem Feuerwehrdienst zugeteilt. Berufsfeuerwehren gibt es in Österreich in den folgenden sechs Landeshauptstädten:

Die Feuerwehren in den übrigen Landeshauptstädten sind somit jeweils Freiwillige Feuerwehren, bei denen ebenfalls auch zum Teil dem Feuerwehrdienst zugeteilte Angestellte der Stadt den Dienst versehen. Ebenso werden dort zur Unterstützung Zivildiener eingesetzt.[14]

In Wien wurde bereits im Jahr 1685 eine Feuerlöschordnung mit angestellten Feuerknechten aufgestellt, sodass man die Wiener Berufsfeuerwehr als die weltweit älteste bezeichnen kann. 1889 wurde der Bundesfeuerwehrverband als Dachverband aller Feuerwehren in Österreich gegründet. Entsprechend den staatlichen Grenzen gehörten damals auch die heute tschechischen und schlesischen Feuerwehren mit dazu. So zählte man 1897 im damaligen Österreich-Ungarn neben 11.190 Freiwillige Feuerwehren rund 20 Berufsfeuerwehren.

Betriebsfeuerwehr

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ATW Fürstenfeld – Die älteste gegründete Betriebsfeuerwehr in Österreich

In besonders gefährdeten Betrieben kann die Behörde eine Betriebsfeuerwehr (BtF) vorschreiben. Diese kann aus Mitarbeitern des jeweiligen Betriebes, welche die Feuerwehraufgaben nebenbei ausüben, oder aus hauptberuflichen Mitarbeitern in ständiger Bereitschaft bestehen. Je nach Größe wird die Betriebsfeuerwehr auch in den örtlichen Alarmplänen berücksichtigt und unterstützt bei Bedarf auch außerhalb des Betriebsgeländes die örtliche Feuerwehr. In manchen Orten verfügt die Betriebsfeuerwehr eines großen Betriebes sogar bessere Ausrüstung, z. B. eine Drehleiter, und ist damit Stützpunktfeuerwehr für die umliegenden Orte.

Auch wenn die Betriebsfeuerwehr nicht direkt vorgeschrieben wird, kann sich ein betriebseigener Brandschutz finanziell bei den Prämien der Feuerversicherungen mindernd auswirken. In Industriezentren kann eine gemeinsame Betriebsfeuerwehr für mehrere Betriebe zuständig sein, wobei die Mitglieder aus allen Betrieben rekrutiert werden.

Betriebe ohne Betriebsfeuerwehr müssen, falls von der Behörde vorgeschrieben, mindestens einen Brandschutzbeauftragten nominieren, der sich mit Brandschutzwarten um die Belange des innerbetrieblichen Brandschutzes kümmert.

Pflichtfeuerwehr

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Gemeinden ohne Freiwillige Feuerwehr können eine Pflichtfeuerwehr einrichten. Es gelten dieselben Bestimmungen wie für die Freiwilligen. Als einzigen Unterschied kann die Gemeinde geeignete Personen mittels Bescheid zum Feuerwehrdienst verpflichten.

In Niederösterreich ist dieser Passus seit dem Jahr 2000 aus dem NÖ-Feuerwehrgesetz gestrichen. Befindet sich in der Gemeinde eine Betriebsfeuerwehr, so ist diese heranzuziehen. Besteht diese auch nicht, so kann eine Gemeinde eine Nachbargemeinde ersuchen, die Aufgaben der Feuer- und Gefahrenpolizei wahrzunehmen.

Auch in der Steiermark besteht für eine Gemeinde ohne eigene Feuerwehr die Möglichkeit, den „Löschauftrag“ an die Feuerwehr einer Nachbargemeinde zu übertragen.

Überörtliche Strukturen

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Neues Feuerwehrkennzeichen, österreichweit

Alle Feuerwehren sind organisatorisch im jeweiligen Landesfeuerwehrverband zusammengefasst. Die Organisation unterscheidet sich aufgrund der gesetzlichen Grundlagen von Bundesland zu Bundesland geringfügig (Dienstgrade, Dienstkleidung, Ausbildung). In jedem Bundesland[15] gibt es eine eigene Feuerwehrschule.

Der Chef des jeweiligen Landesfeuerwehrverbandes ist der Landesfeuerwehrkommandant (Dienstgrad: Landesbranddirektor). Unterstützt wird er – je nach Bundesland – durch einen oder zwei Stellvertreter (Dienstgrad: Landesbranddirektor-Stellvertreter) und in manchen Bundesländern auch durch einen Landesfeuerwehrinspektor. Als Ausnahme gibt es im Bundesland Vorarlberg nur einen Landesfeuerwehrinspektor. Der Landesfeuerwehrkommandant und seine Stellvertreter werden jeweils von den Feuerwehrleuten gewählt, während der Landesfeuerwehrinspektor ein Beamter der jeweiligen Landesregierung ist.

Die Landesfeuerwehrverbände haben eine eigene Kommandostruktur. In allen Landesfeuerwehrverbänden gibt es ein Landesfeuerwehrkommando. Dieses ist die Geschäftsstelle des Verbandes und eine Art Servicestelle für die einzelnen Feuerwehren. Je nach Bundesland gibt es auch Bezirksfeuerwehrkommandos und Abschnittsfeuerwehrkommandos. Auf allen Ebenen gibt es eingeteilte Feuerwehrmitglieder (Sachbearbeiter), die für die Betreuung der Feuerwehren in ihrem Sachgebiet (zum Beispiel Ausbildung oder Atemschutz) zuständig sind. Der Bundesfeuerwehrverband hat keine Kommandostruktur. Er ist eine Dachorganisation der Landesfeuerwehrverbände und der Städte mit Berufsfeuerwehren.

Für überregionale Einsätze sind in allen Bundesländern KHD (Katastrophenhilfsdienste) aufgebaut, die sich aus den jeweiligen Feuerwehren rekrutieren, ohne mit dem örtlichen Brandschutz zu konkurrieren. In Oberösterreich obliegt seit dem Hochwasser 1954 die Zentralleitung des KHD dem Landesfeuerwehrkommando. Diese Form hat sich im Jahr 2002 bei den Hochwassereinsätzen in Nieder- und Oberösterreich, bei den Auslandseinsätzen in Friaul im Kanaltal 2003 und beim Hochwasser 2005 in Tirol und Vorarlberg bewährt.

Feuerwehr Drohne

Zur Unterstützung der einzelnen Feuerwehren werden manche Feuerwehren speziell ausgerüstet und auch ausgebildet. Sie bilden so genannte Stützpunktfeuerwehren. Diese beherbergen z. B. Sonderfahrzeuge wie Drehleiter, Atemschutzfahrzeug und Gefahrgutfahrzeug. Ferner gibt es Sonderdienste, die direkt dem Landesfeuerwehrkommando unterstehen: zum Beispiel der Versorgungsdienst, Flugdienst, Strahlenschutzdienst, Sprengdienst, Tauchdienst oder auch die Feuerwehrstreife.

Seit einigen Jahren sind auch Feuerwehren aus ganz Österreich in der Eingreiftruppe CRAFT Austria integriert, die speziell für Auslandseinsätze geschult und organisiert ist. Im Rahmen dieser nahmen sie vor allem bei Hochwassereinsätzen in Osteuropa, etwa Rumänien und Bulgarien, teil. Die österreichischen Feuerwehren spielen auch immer eine führende Rolle im CTIF – der Organisation für die Feuerwehren auf internationaler Ebene.

Feuerwehrjugend

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Die Feuerwehrjugend ist eine Nachwuchsorganisation innerhalb der Feuerwehr. Unterhalten kann die Feuerwehrjugend innerhalb der einzelnen Freiwilligen Feuerwehr. Mitglieder können im Allgemeinen sowohl Buben als auch Mädchen im Alter von mindestens 10 Jahren bis zur Übernahme in den aktiven Dienst sein. Genaue Regelungen sind wie das übrige Feuerwehrwesen bundesländerweise verschieden.

Kinderfeuerwehr

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In Niederösterreich und Oberösterreich gibt es seit 2019 die Kinderfeuerwehr von 8 bis 10 Jahren. Im Burgenland gibt es die Feuerwehr-Kids von 6 bis 9 Jahren.[16]

Taurus der ÖBB auf Werbetour für die österreichischen Feuerwehren

Alarmiert werden die Feuerwehren meist durch eine zuständige

  • Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ, LWZ), (Tirol, Vorarlberg = Rettungs- und Feuerwehrleitstelle), (Burgenland, Oberösterreich = Landessicherheitszentrale)
  • Bereichs-/Bezirksalarm- und Warnzentrale/-stelle (BAWZ, BWSt)
  • Abschnittsalarmzentrale (AAZ), oder
  • Bundeswarnzentrale (im Katastrophenfall)
  • Selbstalarmierung über dafür geeignete Warn- und Alarmsysteme (MMS90, CSI 8000, Alu2G, CSI9000)

Der Notruf 122 geht je nach Örtlichkeit zu der jeweils zuständigen Alarmzentrale. Er wurde im Jahr 1955, nachdem er bereits in zahlreichen einzelnen Ortsnetzen verwendet wurde, österreichweit eingeführt.[17]

In Niederösterreich wird seit Ende 2022 innerhalb der Alarmzentralen auf das neue Einsatzleit- und Kommunikationssystem ELKOS umgestellt. Davor wurden unterschiedliche Systeme (bspw. ELDIS) je nach Alarmzentrale genutzt. Durch die Vereinheitlichung können Disponenten aus anderen Alarmzentralen bei Großschadensereignissen einfacher und schneller Einsätze abwickeln.[18][19]

Schweres Rüstfahrzeug (SRF) und Einsatzleitfahrzeug (FF Pinkafeld)

Für die Ausrüstung ist in erster Linie die Gemeinde zuständig. Im Rahmen von Landesgesetzen schreiben so genannte Mindestausrüstungsverordnungen ein Minimum an Fahrzeugausrüstung vor, jeweils abhängig von Gemeindegröße und Gefahrenpotentialen. Dieser minimale Ausrüstungsstand kann von den einzelnen Feuerwehren durch die Gemeinde, Unternehmen oder private Sponsoren je nach Finanzlage ergänzt werden.

Jedes Feuerwehrmitglied erhält am Anfang seiner Laufbahn eine Grundausbildung, üblicherweise in der eigenen Feuerwehr. Seit einigen Jahren gibt es ein bundeseinheitliches Schema, die Grundausbildung 2000. Diese Richtlinien schreiben den erforderlichen Wissensstand vor, bevor eine weiterführende Ausbildung entweder auf Bezirksebene oder in einer der Feuerwehrschulen absolviert werden kann. Neben der Grundausbildung wird ein Erste-Hilfe-Kurs verlangt, der meist bei einem der Rettungsdienste durchgeführt wird.

Für die Beförderung zu einer Funktion innerhalb der Feuerwehr sind jeweils unterschiedliche Fachlehrgänge zu absolvieren, die je nach Art der Ausbildung in der Feuerwehr oder in einer der Feuerwehrschulen durchgeführt werden.

Zur Festigung und Überprüfung des erworbenen Wissens und der praktischen Fertigkeiten gibt es auch die Möglichkeit, an einer Vielzahl von Bewerben teilzunehmen. Durch die positive Absolvierung von Bewerben erwirbt das Feuerwehrmitglied das Recht, als sichtbares Zeichen seiner erbrachten Leistung ein entsprechendes Abzeichen zu tragen.

Österreichisches Feuerwehrleistungsabzeichen
Feuerwehrjugendleistungsabzeichen in Silber (Burgenland)

Folgende Leistungsbewerbe und in Bewerben erlangbare Leistungsabzeichen existieren in NÖ:

  • Feuerwehrleistungsabzeichen (Bronze, Silber, Gold)
  • NÖ Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold
  • Wasserdienstleistungsabzeichen (Bronze, Silber, Gold)
  • Bootsgeschicklichkeitsbewerb
  • NÖ Feuerwehr-Funkleistungsabzeichen
  • Sprengdienstleistungsabzeichen (Bronze, Silber)
  • Feuerwehrjugendleistungsabzeichen (Bronze, Silber, Gold)
  • Feuerwehrjugendbewerbsabzeichen (Bronze, Silber)
  • Ausbildungsprüfung Löscheinsatz (Bronze, Silber, Gold)
  • Ausbildungsprüfung Technischer Einsatz (Bronze, Silber, Gold)
  • Ausbildungsprüfung Atemschutz (Bronze, Silber, Gold)

Auch in der Steiermark gibt es entsprechende Bewerbe, die im Großen und Ganzen den oben angeführten entsprechen, sowie auch das Branddienstleistungsabzeichen. Dazu kommt in einzelnen Bundesländern, z. B. Oberösterreich, das Atemschutzleistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold. Die Prüfung dafür wird vom jeweiligen Bezirkskommando ausgeschrieben und beinhaltet einen theoretischen und einen praktischen Teil.

Auch Bewerbe von feuerwehrfremden Institutionen können absolviert werden, wie das Strahlenschutzleistungsabzeichen in Bronze, Silber oder Gold vom AIT in Seibersdorf.

Einen wesentlichen Bestandteil der Feuerwehrausbildung bilden aber Schulungen und Übungen in den Feuerwehren selbst. Diese meist wöchentlichen Übungen beinhalten sowohl praktische als auch theoretische Aus- und Weiterbildungsinhalte.[20]

Die Hauptlast der laufenden Finanzierung der Freiwilligen Feuerwehren obliegt den Gemeinden. Ein Teil des Budgets stammt aus Subventionen des jeweiligen Bundeslandes bei Anschaffungen von Geräten oder Fahrzeugen. Für Betriebsfeuerwehren ist der jeweilige Betrieb zuständig.

Die Landesfeuerwehrverbände beschaffen auch jeweils größere Quantitäten zum Beispiel eines bestimmten Fahrzeugtyps, die dann bestimmten Feuerwehren zur Verfügung gestellt werden. Dies können auch kleine Feuerwehren mit bestimmten Einsatzschwerpunkten sein. Auch eine Betriebsfeuerwehr kann diese Unterstützung erhalten, wenn sie sich ihrerseits verpflichtet, im Bedarfsfall auch außerhalb des Betriebes auszurücken.

Bei technischen Einsätzen, die über die gesetzliche Verpflichtung der Feuerwehren hinausgehen, kann ein Teil der laufenden Kosten durch Einsatzverrechnung an den Geschädigten oder deren Versicherung gedeckt werden.

Da die Feuerwehren auch den überörtlichen Katastrophenschutz zu bedienen haben, werden auch Zuschüsse aus dem Katastrophenfonds gewährt.

Ein nicht unbeträchtlicher Betrag wird von den Feuerwehren aber auch durch Sammlungen, Feuerwehrfeste oder andere Veranstaltungen selbst aufgebracht. Für solche Feste genießen die Veranstalter spezielle Steuervorteile bei Umsatz- und Körperschaftssteuer und Ausnahmen von der Belegerteilungspflicht.[21]

Seit dem Jahr 2012 werden Spenden an einzelne Feuerwehren, wie auch an Landesfeuerwehrverbände – wie schon bisher an bestimmte andere Organisationen – steuerlich begünstigt.

Im Jahr 2019 bestanden in Österreich 5.399 Feuerwachen und Feuerwehrhäuser, in denen 16.509 Löschfahrzeuge und 323 Drehleitern bzw. Teleskopmasten für Feuerwehreinsätze bereitstehen. Insgesamt sind 341.325 Feuerwehrleute aktiv im Feuerwehrwesen tätig.[22] Der Frauenanteil beträgt sieben Prozent.[23] In den Jugendfeuerwehren sind 28.598 Kinder und Jugendliche organisiert.[24] Die österreichischen Feuerwehren wurden im Jahr 2019 zu 278.672 Einsätzen alarmiert, dabei waren 43.370 Brände zu löschen.[25]

Bundesland Berufs­feuer­wehr Betriebs­feuer­wehr Freiw. Feuer­wehren
Burgenland 0 7 318
Kärnten 1 20 399
Nieder­österreich 0 88 1.635
Ober­österreich 1 33 884
Salzburg 1 4 119
Steiermark 1 77 691
Tirol 1 20 339
Vorarlberg 0 24 115
Wien 1 35 2
Gesamt 6 308 4.503
Bundesland Männer im Aktivstand Frauen im Aktivstand Feuerwehrjugend männlich Feuerwehrjugend weiblich Reservisten männlich Reservisten weiblich
Burgenland 12.914 (−47) 574 (+42) 1.172 (+17) 344 (+18) 1.658 (−12) 0
Kärnten 17.908 (−821) 523 (+73) 889 (+42) 191 (+8) 759 (+46) 0
Niederösterreich 72.108 (+457) 3.508 (+297) 3.780 (+51) 930 (−8) 16.033 (+92) 25 (−10)
Oberösterreich 62.608 (−187) 1.948 (+162) 8.384 (+533) 1.487 (+184) 17.785 (+161) 23 (+2)
Salzburg 10.072 (−44) 289 (+11) 699 (−61) 117 (+8) 5.337 (+65) 33 (+18)
Steiermark 35.395 (−2.611) 1.840 (+74) 4.996 (+10) 946 (+218) 7.047 (+182) 75 (+32)
Tirol 23.104 (+8) 371 (+15) 1.130 (−111) 138 (+25) 7.687 (+259) 18 (+5)
Vorarlberg 6.770 (+404) 182 (+29) 670 (+43) 80 (+11) 1.196 (+42) 8 (+8)
Wien 3.122 (+80) 38 (+11) 49 (+4) 0 (−1) 26 (+2) 0
Gesamt 244.001 (−2.761) 9.273 (+714) 21.769 (+528) 4.251 (+461) 57.528 (+837) 182 (+55)
253.274 (−2.047) 26.020 (+989) 57.710 (+892)

Die Zahlen in Klammer zeigen die Veränderung gegenüber 31. Dezember 2008.

Mitgliederentwicklung seit 1999
Jahr Gesamt Aktive davon Frauen Feuerwehrjugend davon Mädchen Reserve
1999 312.897 246.201 2.001 18.600 1.228 48.096
2000 314.278 246.029 2.824 19.102 1.479 49.147
2001 317.744 247.227 3.439 20.149 1.751 50.368
2002 319.213 246.893 3.462 21.567 2.151 50.744
2003 325.533 273.503 6.760 22.497 2.440 52.030
2004 326.403 247.252 5.068 25.607 2.902 53.544
2005 325.584 246.694 5.625 25.194 3.161 53.696
2006 328.281 247.909 6.635 25.157 3.509 55.215
2007 330.843 249.507 7.479 25.738 3.792 55.598
2008 337.170 255.321 8.559 25.031 3.790 56.818
2009 337.004 253.274 9.273 26.020 4.251 57.710

Daten von ÖBFV vom 31. Dezember 2017[26]


Die ersten Hinweise auf Feuerwehren auf österreichischem Gebiet finden sich in Carnuntum, wo bereits im 3. Jahrhundert im Militärlager eine Feuerwehr aus Militärveteranen bestand. Ebenso gab es welche in Vindobona (Wien), Flavia Solva (Leibnitz), Ovilava (Wels), Lauriacum (Lorch) und Virunum.[27]

Nach der zweiten Türkenbelagerung wurden 1685 in Wien vier Feuerknechte zum Brandschutz abgestellt. Dies war die eigentliche Geburtsstunde der Wiener Berufsfeuerwehr. 1759 erließ Maria Theresia die Wiener Feuerordnung, in der Mindestanzahl der Männer und die erforderlichen Berufe dieser Mannschaft der Wiener Feuerwehr festgelegt wurden. Die Verordnung wurde von ihrem Sohn Josef II. als Feuerlöschordnung verbessert.

Grundsätzlich wurden aber eher Verbote und Gebote zur Brandverhinderung gesetzlich geregelt, während der Brandschutz einen nur spärlichen Fortschritt nahm. Im Jahr 1831 wurde in Schwaz in Tirol die erste Werkfeuerwehr in der k.k. Tabakfabrik und 1847 eine Feuerwehr auf freiwilliger Basis im Stift St. Florian,[28] sowie 1851 eine Feuerwehr in Linz. Unter diesen Männern war auch Johann Rosenbauer, der Gründer des heutigen Feuerwehrherstellers Rosenbauer. Diese wurde allerdings bald wieder aufgelöst.

Erst ein gelockertes Vereinsrecht nach der Märzrevolution 1848 machten es möglich, dass sich in den kommenden Jahren Vereine bilden konnten.[2] So wurde 1857 in Innsbruck die erste Freiwillige Feuerwehr auf österreichischem Staatsgebiet gegründet. Grundsätzlich wurde in Klagenfurt die erste Freiwillige Feuerwehr Österreichs gegründet, in der ein Kommandant gewählt wurde. Es folgten Freiwillige Feuerwehren in Bregenz und Krems an der Donau (1861), Wiener Neustadt (1862), in Scheibbs (1863), Klagenfurt und Steyr (1864), sowie Graz und Salzburg (1865). In den folgenden fünf Jahren wurden mehr als 400 Feuerwehren gegründet.[29] Wie auch in Deutschland entstanden sie meist aus den Turnerfeuerwehren.

Im Jahr 1850 wurden in Wien die ersten Hydranten aufgestellt. Sie wurden damals Feuerwechsel genannt. Ins Jahr 1881 fiel der Ringtheaterbrand mit 384 Toten, in dessen Folge der Eiserne Vorhang auf Theaterbühnen gesetzlich vorgeschrieben wurde.

Durch das Vereinsrecht nach dem Gesetz von 1867, das „wirksam für Böhmen, Dalmatien, Galizien und Lodomerien mit Krakau, Oesterreich unter und ob der Enns, Salzburg, Steiermark, Kärnthen, Krain, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska, dann die Stadt Triest mit ihrem Gebiete“ wurde, begann die „Gründerzeit“ für die Freiwilligen Feuerwehren in größerem Ausmaß. So gab es 1870 in Österreich 147, 1880 bereits 809 und zur Jahrhundertwende schließlich 2.677 Feuerwehrvereine.[2]

Im Jahr 1889 wurde der Bundesfeuerwehrverband als Dachverband aller Feuerwehren gegründet. Entsprechend den staatlichen Grenzen gehörten damals auch die heute tschechischen und schlesischen Feuerwehren mit dazu. So zählte man 1897 im damaligen Österreich-Ungarn rund 20 Berufsfeuerwehren, 11.190 Freiwillige Feuerwehren sowie in Galizien und Ungarn 6.619 Pflichtfeuerwehren.

Vor Beginn des Ersten Weltkrieges mussten die Feuerwehren auch den Rettungsdienst des Roten Kreuzes übernehmen. Die Feuerwehrmänner bildeten so genannte Lokal-Transport-Kolonnen. Andererseits wurden die Mannschaften durch die vielen eingezogenen Soldaten geschwächt, sodass auch wieder Männer aus dem Reservestand aufgeboten wurden.

Nach dem Ersten Weltkrieg blieb zunächst auch der Rettungsdienst eine der Aufgaben der Feuerwehr. Dabei wurde sie durch das Rote Kreuz nur geschult und mit Material unterstützt.

Die relativ demokratischen Strukturen der Feuerwehren waren vor allem während der Zeit des Austrofaschismus nach 1934 ein Dorn im Auge. So wurden in den Bundesländern neue Feuerlöschordnungen erstellt, die die Feuerwehren stärker in den Einflussbereich der Landesregierungen brachten.

Eine vollkommene Änderung erfolgte 1938 nach dem Anschluss an das Deutsche Reich. Die Berufsfeuerwehren wurden direkt dem Reichsinnenministerium in Berlin unterstellt und in die Feuerschutzpolizei übergeleitet, während die Freiwilligen Feuerwehren als „technische Hilfspolizeitruppe“ in die Ordnungspolizei einbezogen und als Vereine 1938 aufgelöst wurden. Die Ausrüstung und Finanzierung blieb jedoch weiterhin die Angelegenheit der Gemeinden. In größeren Städten wurden noch zusätzlich luftwaffeneigene Fahrzeuge vom Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD) stationiert. Die Dienstgrade wurden von der Polizei übernommen, die Fahrzeugfarbe von der Wehrmacht.[30]

Das in Deutschland bereits geltende Gesetz über das Feuerlöschwesen wurde allerdings erst mit 1. Oktober 1939 gültig. Die Aufnahme in die Freiwillige Feuerwehr erfolgte nach wie vor auf freiwilliger Basis, wobei der Bürgermeister seine Zustimmung erteilen musste, so dass die Form als freiwillige Organisation diese Zeit überdauerte.[31]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwar im Allgemeinen die Gesetze von vor 1938 wieder hergestellt. Dies galt allerdings nicht für Vereine, zu denen auch die Feuerwehren gerechnet wurden. Diese durften ihre Tätigkeiten nur mit Bewilligung der Sicherheitsdirektion wieder aufnehmen. Das traf bereits kurz nach dem Krieg zu. Anders war es um die rechtliche Stellung der Feuerwehr bestellt. Es dauerte bis in die 1970er Jahre, bis die Feuerwehren in allen Bundesländern als Körperschaften des öffentlichen Rechts galten.

In den Jahren 1969, 1985 und 2017 wurden in Österreich die alle vier Jahre stattfindenden Internationalen Feuerwehrwettkämpfe des Weltfeuerwehrverbandes CTIF (Feuerwehrolympiade) veranstaltet. Zum Programm gehörten Traditionelle Internationale Feuerwehrwettbewerbe, Internationale Feuerwehrsportwettkämpfe und Internationale Jugendfeuerwehrwettbewerbe.[32]

Frauen in der Feuerwehr

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Bereits während der Kriegsjahre waren Frauen in der Feuerwehr. Nach den Kriegen war die Feuerwehr aber wieder eine reine Männerdomäne, das Bild begann sich – vor allem bei den Freiwilligen – nur langsam zu ändern. Das Problem der schwieriger werdenden Tagesbereitschaft führte zur Notwendigkeit, Frauen offiziell in die Feuerwehr aufzunehmen. Waren Frauen früher oft in der zweiten Reihe zu finden und halfen, wenn Not am Mann war, so hatten sie durch ihren inoffiziellen Status keinen Versicherungsschutz. Manchmal konnten sie auch Kurse absolvieren, aber keinen Abschluss erlangen. Das erste Bundesland, in dem Frauen auch offiziell der Feuerwehr beitreten durften, war das Burgenland im Jahr 1993; Niederösterreich folgte im Jahr darauf.[33]

Trotzdem war es noch ein langer Weg bis Frauen in der Feuerwehr auch wirklich anerkannt wurden. Andererseits müssen vor allem in Gegenden, in denen Männer als Wochenpendler arbeiten, die Frauen rund um die Uhr in Einsatz gehen. Wurden sie am Anfang hauptsächlich in Funk, Verwaltung usw. eingesetzt, sind Frauen heute, wenn auch noch als Minderheit, vollständig in den Dienstbetrieb der Feuerwehr eingegliedert. Es gibt auch bereits erste Frauen als Feuerwehrkommandantinnen.

Auch aus der Feuerwehrjugend rücken immer mehr Mädchen zusätzlich zu den Buben in den aktiven Dienst nach, was den Anteil der Frauen laufend erhöht. Der Mädchenanteil beträgt mit Stand September 2018 rund 30 %.

Es gibt allerdings noch in vielen Feuerwehren – vor allem unter den älteren Kameraden – Vorurteile gegen Frauen als Kameradinnen. Aus Furcht vor zusätzlichen Konflikten oder auch mit der Begründung fehlender sanitärer Anlagen und Umkleideräume kann die Aufnahme von Frauen in die Feuerwehr verhindert werden.

Doch die laufende Verjüngung der Mannschaften und auch der Kommandanten führt zu einer sachlicheren Beurteilung der Frage, und das Nebeneinander von Feuerwehrfrau und Feuerwehrmann wird immer mehr als selbstverständlich angesehen.

Feuerwehr Verwaltungssoftware

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  • Feuerwehrdateninformationssystem und Katastrophenschutzmanagement FDISK – (bis 2004: Notruf 122 NÖ), Niederösterreich und Steiermark[34]
  • Feuerwehr-Informations-System FIS – Oberösterreich (bis 2011)
  • Feuerwehr Verwaltung Online – Burgenland (bis 2013)
  • Verwaltungssoftware MP-Feuer – Kärnten
  • Feuerwehr-Informations-System FIS (basierend auf FDISK) – Salzburg
  • Feuerwehrdateninformationssystem FDIS (basierend auf FDISK) – Tirol
  • syBOS – Vorarlberg, Oberösterreich, Burgenland
  • Intelli R.4C – Stabssoftware für alle Bezirke und dem Landesfeuerwehrkommando in Niederösterreich

Akzeptanz in der Bevölkerung

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Durch die hohe Durchdringung aller Bevölkerungsschichten mit Feuerwehrmitgliedern liegen diese im Vertrauen, das ihnen die Bevölkerung entgegenbringt, immer an Spitzenplätzen gegenüber anderen Berufsgruppen. So führt die Zeitschrift Reader’s Digest alljährlich eine der größten Studien europaweit durch: die Readers Digest European Trusted Brands. So wählten im März 2012 von etwa 32.000 Lesern in Europa die etwa 900 die Feuerwehrmitglieder als Berufsstand mit dem höchsten Vertrauenswert von 97 % in Österreich. In den befragten 15 Ländern erreichten nur die Feuerwehren in Finnland (98 %) einen höheren Wert. In Österreich folgen im Ranking die Piloten mit 88 % und die Krankenschwestern mit 85 %.

Commons: Firefighting in Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

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  1. Statistik der österreichischen Feuerwehren 2022, abgerufen am 24. März 2023.
  2. a b c Österreichischer Bundesfeuerwehrverband: Rechtsformen der Feuerwehren
  3. Bernaschek/Speil 1956, S. 107
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  28. Feuerwehrgeschichte – Die Feuerwehr von 1847–1900 (Memento vom 20. Dezember 2013 im Internet Archive)
  29. Bernaschek/Speil, 1956; S. 76
  30. Brandaus 3/2008: „Der Anschluss und die Folgen für die Feuerwehren“
  31. Brandaus 3/2008 Beitrag von Horst Rainer Sekyra
  32. Franz-Josef Sehr: CTIF-Weltmeisterschaften in Warschau. In: Florian Hessen 10/1989. Munkelt Verlag, 1989, ISSN 0936-5370, S. 32–33.
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  35. Andreas Fussi: Handbuch für österreichisches Feuerwehrrecht als Meilenstein. In: noen.at. 3. September 2022, abgerufen am 3. September 2022.