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„Verpoorten“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|beschreibt das Unternehmen Verpoorten. Für weitere Bedeutungen siehe [[Verpoorten (Begriffsklärung)]].}}
Die Firma '''Verpoorten''' stellt seit [[1876]] [[Eierlikör]] her. Eugen Verpoorten gründete die Firma, welche seit 5 Generationen im Familienbesitz ist. Das Rezept des Eierlikörs ist seit Firmengründung nicht verändert worden.
{{Infobox Unternehmen
| Name = Verpoorten GmbH & Co. KG
| Logo = verpoorten-logo.png
| Unternehmensform = GmbH & Co. KG
| Gründungsdatum = 1876
| Sitz = [[Bonn]], [[Deutschland]]
| Leitung = William Verpoorten
| Mitarbeiterzahl = ca. 100
| Umsatz = ca. 50 Millionen Euro
| Branche = Spirituosen
| Homepage = [https://www.verpoorten.de/ www.verpoorten.de]
}}
Die '''Verpoorten GmbH & Co. KG''' ist ein Hersteller von [[Eierlikör]] mit Sitz in [[Bonn]].
[[Datei:Verpoorten.jpg|mini|Hauptgebäude der Firma Verpoorten in Bonn]]


== Geschichte ==
Im [[17. Jahrhundert]] entdeckten europäische Eroberer im heutigen [[Brasilien]] ein Erfrischungsgetränk mit Namen 'Abacate' bei [[Ureinwohner]]n des [[Amazonas]]. Aus dem mit [[Avocado]]s hergestellten Getränk wurde unter Beimischung von [[Rohrzucker]] und [[Rum]] 'Advocaat', die Urform des heutigen Eierlikörs. [[Eigelb|Eidotter]] fand in Europa als Ersatz für Avocados Verwendung, der Eierlikör war erfunden.
[[Eugen Verpoorten]] gründete das Unternehmen 1876 in [[Heinsberg]]. Der aus [[Antwerpen]] stammende [[Destillateur]] eröffnete auf der Heinsberger Hochstraße, neben dem adligen Damenstift, die „Liqeur-Fabrik & Colonialwaaren von H. Verpoorten“, wo er erstmals kommerziell [[Eierlikör]] herstellte. Das streng gehütete Rezept soll seit der Unternehmensgründung nicht verändert worden sein.


Sein Sohn [[Hubert Verpoorten]] führte das Geschäft erfolgreich weiter. In dritter Generation leitete der 1896 geborene Willy Verpoorten den Betrieb. Er verlegte das Unternehmen im Jahr 1920 nach [[Berlin]], weil er nach seiner Rückkehr aus dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] keine erfolgversprechenden Aussichten auf einen Neuanfang im französisch besetzten [[Rheinland]] sah. Die Produktionsstätte in Berlin wurde 1944 im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört.
Verpoorten ist heute der bekannteste Hersteller von Eierlikör.


Nachdem die Produktion nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in einem bestehenden Zweigbetrieb im bayerischen [[Straubing]] wieder aufgenommen worden war, wurde 1952 mit dem Bau des heutigen Hauptsitzes in Bonn begonnen. [[Viktor Verpoorten]] führte nun die Geschäfte und setzte in den 1960er Jahren erstmals massiv auf Werbung, als er 1961 das Motto „Ei, ei, ei – Verpoorten“ aus dem Schlager ''[[Ay ay ay Maria]] – Maria aus Bahia'' kreierte. Zuvor lautete das Werbemotto: „Erquickt den Gaumen, labt und kräftigt, stimmt froh und heiter, daheim und allerorten: Verpoorten“. Neben dieser offiziellen Version<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Derkum |url=http://www.verpoorten.de/verpoorten-sitemap/qualitaet-seit-1876-schlager.html |titel=Schlager |werk=www.verpoorten.de |abruf=2017-01-02}}</ref> ist auch auf den Film ''[[Immer die Radfahrer]]'' von 1958 zu verweisen. In der Komödie spielt [[Heinz Erhardt]] den Eierlikörfabrikanten Eilers, dessen&nbsp;Produkt mit dem Slogan „Ei, Ei, Eilers“ vermarktet wird.
[[Kategorie:Getränkehersteller]]

Verpoorten befindet sich seit fünf Generationen im Familienbesitz. Seit 2003 ist William Verpoorten Geschäftsführer.<ref>Gerhard Hennemann: Zwischen Kaffeekränzchen und Disco. Süddeutsche.de vom 17. Mai 2010 (abgerufen am 19. Mai 2013)</ref> Heute werden unter dem Markennamen unter anderem auch Tiefkühltorten, Gebäck, Pralinen, Schokolade, Eiscreme und Desserts vermarktet.<ref>{{KuLaDig|O-113569-20150126-2|Spirituosenhersteller Verpoorten GmbH & Co. KG|Abruf=2017-02-15}}</ref>

== Unternehmenszahlen ==
Verpoorten beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und täglich werden bis zu 130.000 Flaschen abgefüllt und in 30 Länder exportiert. Der Umsatz liegt nach Unternehmensangaben stabil bei rund 50 Millionen Euro. 15 Prozent des Umsatzes werden mit dem Verkauf des nicht benötigten [[Eiklar]]s gemacht.
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Bonn - Verpoorten.jpg|Verpoorten – Luftbild
Bundesarchiv B 145 Bild-F010650-0001, Bonn, Politiker aus Nigeria bei Besichtigung.jpg|Politiker aus Nigeria bei Besichtigung der Fa. Verpoorten, 1961
Bundesarchiv B 145 Bild-F010650-0004, Bonn, Politiker aus Nigeria bei Besichtigung.jpg|Politiker aus Nigeria bei Besichtigung der Fa. Verpoorten, 1961
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== Weblinks ==
{{Commonscat|audio=0|video=0}}
* [https://www.verpoorten.de/ Offizielle Website]
* [http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/406/507564/text/ ''Wir sind in der Gattung Eierlikör gefangen''; Interview mit William Verpoorten, Süddeutsche Zeitung, 2. April 2010]
* {{Internetquelle |autor=Disch |url=https://www.aachener-zeitung.de/allgemeines/eierlikoer-tritt-seinen-siegeszug-in-heinsberg-an_aid-28849477 |titel=Heinsberg: Eierlikör tritt seinen Siegeszug in Heinsberg an |werk=[[Aachener Zeitung]] |datum=2003-12-23 |abruf=2019-06-01}}

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Spirituosenhersteller]]
[[Kategorie:Lebensmittelhersteller (Nordrhein-Westfalen)]]
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Bonn)]]
[[Kategorie:Essen und Trinken (Bonn)]]
[[Kategorie:Nordstadt (Bonn)]]
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1876]]

Aktuelle Version vom 17. August 2024, 13:20 Uhr

Verpoorten GmbH & Co. KG

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1876
Sitz Bonn, Deutschland
Leitung William Verpoorten
Mitarbeiterzahl ca. 100
Umsatz ca. 50 Millionen Euro
Branche Spirituosen
Website www.verpoorten.de

Die Verpoorten GmbH & Co. KG ist ein Hersteller von Eierlikör mit Sitz in Bonn.

Hauptgebäude der Firma Verpoorten in Bonn

Eugen Verpoorten gründete das Unternehmen 1876 in Heinsberg. Der aus Antwerpen stammende Destillateur eröffnete auf der Heinsberger Hochstraße, neben dem adligen Damenstift, die „Liqeur-Fabrik & Colonialwaaren von H. Verpoorten“, wo er erstmals kommerziell Eierlikör herstellte. Das streng gehütete Rezept soll seit der Unternehmensgründung nicht verändert worden sein.

Sein Sohn Hubert Verpoorten führte das Geschäft erfolgreich weiter. In dritter Generation leitete der 1896 geborene Willy Verpoorten den Betrieb. Er verlegte das Unternehmen im Jahr 1920 nach Berlin, weil er nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg keine erfolgversprechenden Aussichten auf einen Neuanfang im französisch besetzten Rheinland sah. Die Produktionsstätte in Berlin wurde 1944 im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Nachdem die Produktion nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in einem bestehenden Zweigbetrieb im bayerischen Straubing wieder aufgenommen worden war, wurde 1952 mit dem Bau des heutigen Hauptsitzes in Bonn begonnen. Viktor Verpoorten führte nun die Geschäfte und setzte in den 1960er Jahren erstmals massiv auf Werbung, als er 1961 das Motto „Ei, ei, ei – Verpoorten“ aus dem Schlager Ay ay ay Maria – Maria aus Bahia kreierte. Zuvor lautete das Werbemotto: „Erquickt den Gaumen, labt und kräftigt, stimmt froh und heiter, daheim und allerorten: Verpoorten“. Neben dieser offiziellen Version[1] ist auch auf den Film Immer die Radfahrer von 1958 zu verweisen. In der Komödie spielt Heinz Erhardt den Eierlikörfabrikanten Eilers, dessen Produkt mit dem Slogan „Ei, Ei, Eilers“ vermarktet wird.

Verpoorten befindet sich seit fünf Generationen im Familienbesitz. Seit 2003 ist William Verpoorten Geschäftsführer.[2] Heute werden unter dem Markennamen unter anderem auch Tiefkühltorten, Gebäck, Pralinen, Schokolade, Eiscreme und Desserts vermarktet.[3]

Unternehmenszahlen

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Verpoorten beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und täglich werden bis zu 130.000 Flaschen abgefüllt und in 30 Länder exportiert. Der Umsatz liegt nach Unternehmensangaben stabil bei rund 50 Millionen Euro. 15 Prozent des Umsatzes werden mit dem Verkauf des nicht benötigten Eiklars gemacht.

Commons: Verpoorten – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Michael Derkum: Schlager. In: www.verpoorten.de. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  2. Gerhard Hennemann: Zwischen Kaffeekränzchen und Disco. Süddeutsche.de vom 17. Mai 2010 (abgerufen am 19. Mai 2013)
  3. Eintrag zu Spirituosenhersteller Verpoorten GmbH & Co. KG in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 15. Februar 2017.