„Jan van Eyck“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt den Maler van Eyck. Andere Träger dieses Namens siehe unter [[Eyck]].}} |
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'''Jan van Eyck''' (* um [[1390]] in [[Maaseyck]]; † [[1441]] in [[Brügge]]) gilt als der berühmteste Vertreter der [[altniederländisch]]en Malerei. Er leitete die neue realistische Kunstepoche nördlich der Alpen ein. Durch seine vollendete Technik und sein Sinn für Realismus wurde er von vielen Autoren sogar als König unter den Malern bezeichnet. |
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[[Datei:Jan van Eyck 091.jpg|mini|Mann mit rotem Turban (1433; Selbstporträt?), [[National Gallery (London)|National Gallery London]]]] |
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[[Datei:Van Eyck - Arnolfini Portrait.jpg|mini|hochkant|Die [[Arnolfini-Hochzeit]] (1434), [[National Gallery (London)|National Gallery London]]]] |
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[[Datei:Eyck madonna kirche.jpg|mini|hochkant|Madonna in der Kirche (1426), [[Gemäldegalerie (Berlin)|Gemäldegalerie Berlin]]]] |
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'''Jan van Eyck''' (* um 1390 in [[Maaseik]]; † [[1441]] in [[Brügge]]) war ein [[Flandern|flämischer]] Maler des [[Spätmittelalter]]s und gilt als der Begründer und zugleich der berühmteste Vertreter der [[Altniederländische Malerei|altniederländischen Malerei]]. Er leitete die neue naturalistische Kunstepoche nördlich der [[Alpen]] ein. Wegen seiner vollendeten Maltechnik und seines Sinns für eine wirklichkeitsgetreue Darstellung wurde er von vielen Autoren sogar als „König unter den Malern“ bezeichnet. |
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== Leben == |
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[[Bild:Arnolfini.jpg|right|thumbnail|250px|Die Arnolfini-Hochzeit, National Gallery London]] |
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Der Künstler wurde um 1390 in [[Maaseik]], einer Kleinstadt 25 km nördlich von [[Maastricht]], geboren. Seine Jugend liegt trotz intensiver Forschungsarbeit im Dunkeln. Zwar wird die Quellenlage ab 1422 besser, doch über seine Werke bleibt das Wissen lückenhaft. Hier kommt erschwerend hinzu, dass ein großer Teil seiner Arbeit nicht mehr erhalten ist. Bei wem van Eyck in die Lehre ging, ist unbekannt. Seine frühen Werke fertigte er im Stile eines Buchmalers ([[Illuminator]]). Erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1422, wobei er in den Dienst Herzog [[Johann III. (Bayern)|Johanns von Bayern]], des Grafen von Holland, trat. Seine Stellung war die eines Kammerdieners (französisch ''valet de chambre''), und er betätigte sich fortan als Hofmaler für die Ausmalung des Binnenhofes der Residenz zu [[Den Haag]]. |
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Nach dem Tod des Herzogs 1425 fand van Eyck Anstellung bei [[Philipp III. (Burgund)|Philipp dem Guten]]. Sein Ruf als Maler hatte ihn an den damals prächtigsten Hof Europas, nämlich nach Lille, gebracht, denn er war auf Grund seiner Fähigkeiten, „von denen der Herzog durch in seinen Diensten stehende Personen gehört hatte und die auch er in der Person des Jan van Eyck erkannte“, eingestellt worden. Sein Vertrag war auf ein Jahr begrenzt, doch führte die Verlängerungsklausel dazu, dass van Eyck viele Jahre am Hofe Philipps III. blieb. Sein Aufgabenbereich beschränkte sich nicht nur auf das Malen von Porträts und das Dekorieren fürstlicher Residenzen, sondern er war auch für die Entwürfe vornehmer höfischer Kleidung, Schmuck für festliche Zeremonien oder für die Ausrichtung von Turnieren und anderen Festivitäten zuständig. Weitere Aufgaben waren das Bemalen von Schildern, Bannern und Fassen von Statuen. |
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Neben der Malerei erfüllte Jan van Eyck auch diplomatische Aufträge. Philipp schickte ihn innerhalb von zehn Jahren auf mehrere Auslandsreisen. Während einer dieser Missionen nahm er am 18. Oktober 1426 in [[Tournai]] an einem Fest des heiligen [[Lukas (Evangelist)|Lukas]] teil. Man nimmt an, dass er hier die Künstler [[Robert Campin]] (?), [[Rogier van der Weyden]] und [[Jacques Daret]] kennenlernte. 1427 reiste er nach Valencia, danach gehörte er einer Delegation nach Portugal (1428) an, die in Philipps Namen um die Tochter König [[Johann I. (Portugal)|Johanns I.]], [[Isabel de Portugal (1397–1471)|Isabella]], anhielt. Jan van Eyck malte die Infantin, damit sich sein Herr ein Bild seiner zukünftigen Braut machen konnte. Ab 1430 bis zu seinem Tode war er wieder in Brügge tätig. |
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==Leben== |
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Jan van Eyck wurde um 1390 in Maaseyck, einer Kleinstadt 25 km nördlich von Brügge geboren. Seine Jugend bleibt trotz intensiver Forschungsarbeit im Dunkeln. Zwar wird die Quellenlage ab [[1422]] besser, doch über seine Werke bleibt das Wissen lückenhaft. Hier kommt erschwerend hinzu, dass ein großer Teil seiner Arbeit nicht mehr erhalten ist. Bei wem van Eyck in die Lehre ging ist unbekannt, genauso welchen Beruf er ausübte. Wahrscheinlich begann er als Buchmaler. Das Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung van Eycks ist 1422. Um dieses Jahr herum trat er auch in den Dienst Herzog [[Johann von Bayern|Johanns von Bayern]]. Hier war er als Kammerdiener (''valet de chambre'') und Hofmaler für die Ausmalung des Binnenhofes der Residenz zu [[Den Haag]] zuständig. |
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Zweifellos sein Hauptwerk aber ist der Genter Altar von ca. 1435, den er mit seinem vermeintlichen Bruder [[Hubert van Eyck]] begonnen haben soll. Dieses [[Flügelaltar|Polyptychon]] ist ein Meisterwerk der Feinmalerei und das größte bekannte Werk der altniederländischen Malerei. Ab dieser Zeit arbeitete er auch für private Auftraggeber. Für den Kanzler [[Nicolas Rolin]] malte er eine [[Marienbildnis|Madonna]] mit dem betenden Stifter des Bildes als ihr Gegenüber, dargestellt im Stile einer ‚stillen Andacht‘. Für die Stadt [[Brügge]] schuf er sechs vergoldete Statuen, die für die Fassade des Rathauses gedacht waren. Im Jahr 1433 heiratete er Margarete und erwarb ein Haus im Hof- und Botschaftsviertel Brügges. Philipp der Gute erwies dem Künstler seinen Respekt, indem er für eines der beiden Kinder van Eycks eine Patenschaft übernahm. Nach sechzehnjähriger Tätigkeit im Dienst des Herzogs starb van Eyck 1441 in Brügge, wo er am 9. Juli in der [[Sint-Donaaskathedraal|Kirche Sint-Donaas]] beigesetzt wurde. |
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Nachdem Tod des Herzog [[1425]] fand van Eyck Anstellung bei [[Philipp III. (Burgund)|Philipp dem Guten]]. Sein Ruf als Maler hatte ihn an den prächtigsten Hof Europas gebracht, denn er wurde auf Grund seiner Fähigkeiten, ''»von denen der Herzog durch in seinen Diensten stehende Personen gehört hatte und die auch er in der Person des Jan van Eyck erkannte«'', eingestellt. Er wurde an den Hof zu [[Lille]] gerufen. Sein Vertrag war auf ein Jahr begrenzt. Doch führte die Verlängerungsklausel dazu, dass van Eyck viele Jahre am Hof Philipps blieb. Sein Aufgabenbereich beschränkte sich nicht nur auf das Malen von Porträts und dem Dekorieren fürstlicher Residenzen. Er war genauso für Entwürfe höfischer Kleidung, Schmuck für Zeremonien, Festlichkeiten und Turniere zuständig. Weitere Aufgaben waren das Bemalen von Schildern, Bannern und Statuen. Neben der Malerei war van Eyck auch ein talentierter Diplomat. Philipp schickte ihn innerhalb von zehn Jahren auf mehrere Geheimmissionen. Während einer dieser Missionen nahm er am 18. Oktober 1426 in [[Tournai]] an einem Fest des heiligen Lukas teil. Man nimmt an, dass er hier die Künstler [[Robert Campin]], [[Rogier van der Weyden]] und [[Jacques Daret]] kennenlernte. Zwei Jahre später gehörte er eine Delegation nach Portugal an, die in Philipps Namen um die Tochter König [[Johann I. (Portugal)|Johanns I.]], [[Isabellavon Portugal|Isabella]], anhielt. Jan van Eyck malte die Infantin damit sich sein Herr ein Bild seiner zukünftigen Braut machen konnte. Nach der Heirat ging es wohl etwas ruhiger in seinem Leben zu. |
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== Geschichte zum Genter Altar == |
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Er führte die wahrscheinlich von seinem Bruder [[Hubert van Eyck]] begonnene Arbeit am Altar von [[Gent]] zu Ende (bis [[1432]]). Dieses Polyptychon ist ein Meisterwerk der Feinmalerei und das größte bekannte Werk der altniederländischen Malerei. Ab dieser Zeit arbeitete er auch für private Auftraggeber. Für den Kanzler [[Nicolas Rolin]] schuf er eine Anbetungsszene der Muttergottes und für die Stadt [[Brügge]] schuf er sechs vergoldete Statuen, die für die Fassade des Rathauses gedacht waren. Im Jahr [[1433]] heiratete er seine Frau Margarete und erwarb ein Haus im Hof- und Botschaftsviertel Brügges. Philipp erwies dem Künstler seinen Respekt als er für eines der beiden Kinder van Eycks eine Patenschaft übernahm. [[1436]] ging er auf seine letzte Geheimmission. Nach sechzehnjähriger Zusammenarbeit starb [[1441]] van Eyck in Brügge. Dort wurde er in der Kirche [[St. Donatian]] beigesetzt. |
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[[Datei:Retable de l'Agneau mystique.jpg|mini|[[Genter Altar]], [[St.-Bavo-Kathedrale (Gent)|Domkirche Sankt Bavo, Gent]]]] |
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[[Datei:De Rechtvaardige Rechters door de gebroeders Jan en Hubert van Eyck.jpg|mini|hochkant|[[Genter Altar]]: 1934 wurden die Tafeln mit den ''Gerechten Richtern'' und'' Johannes dem Täufer'' gestohlen. Letztere wurde zurückgegeben. Für die ungleich wertvolleren ''Gerechten Richter'' wurde jedoch, wahrscheinlich von [[Arseen Goedertier]], ein [[Lösegeld]] von einer Million [[Belgischer Franken|belgische Francs]] (24 789 [[Euro|€]]) gefordert. Da die Summe nicht gezahlt wurde, erfolgte keine Rückgabe. Das Bild ist nach wie vor verschollen.]] |
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Sein bekanntestes Werk ist der monumentale [[Genter Altar]]. |
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Eine [[Inschrift]], die [[Hubert van Eyck]] als den Schöpfer und größten Maler bezeichnet, Jan van Eyck dagegen den Zweiten in der Kunst nennt, der das Werk vollendet habe, befindet sich auf der Rahmung des Genter Altars. |
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==Werk== |
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Sein bekanntestes Werk ist der monumentale "Genter Altar", den er laut Inschrift mit seinem Bruder Hubert van Eyck geschaffen hat. |
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: Transkription: |
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Mit den Werken von Jan van Eyck, Robert Campin und Rogier van der Weyden beginnt eine neue Ära der Malerei, die sich durch liebevoll-realistische Detailschilderungen auszeichnet. Da es sich in vielen Fällen um Bilder religiösen Inhalts handelt, in denen Heilige dargestellt werden, bringt die realistische Darstellung "das Heilige ins Haus" und ermöglicht für den Betrachter eine neue Unmittelbarkeit im Zugang. |
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: P(ic)tor Hubertus eeyck ♦ maıor quo nemo repertus |
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Auch maltechnisch begann mit den Gebrüdern van Eyck eine neue Ära. Sie verwendeten neben den traditionellen [[Tempera]]- und wässrigen Leimfarbensystemen auch häufig Ölfarben. [[Vasari]] sah deshalb in den Gebrüdern van Eyck fälschlicherweise die Erfinder der [[Ölmalerei]], richtig ist jedoch, dass Ölfarbsysteme schon früher bekannt waren ([[Straßburger Manuskript]]). Hubert van Eyck war vermutlich jedoch der erste Maler, der [[Sikkativ|sikkativierte]] und gebleichte Öle verwendete. |
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: Incepıt ♦ pondus ♦ q(ue) Johannes arte secundus |
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: (Frater per)fecıt ♦ Judocı Vıȷd prece fecıt |
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: <span style="color:red">V</span>ers<span style="color:red">u</span> se<span style="color:red">x</span>ta <span style="color:red">M</span>a<span style="color:red">ı</span> ♦ <span style="color:red">v</span>os <span style="color:red">c</span>o<span style="color:red">ll</span>o<span style="color:red">c</span>at a<span style="color:red">c</span>ta t<span style="color:red">u</span>er<span style="color:red">ı</span> <ref>Christina Meckelnborg: ''Die Inschrift des Genter Altars – eine philologische Betrachtung''. In: Stephan Kemperdick und Johannes Rößler (Hrsg.): ''Der Genter Altar der Brüder van Eyck''. Begleitpublikation zur Ausstellung ''Der Genter Altar der Brüder van Eyck in Berlin. 1820–1920''. Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz 2014, S. 114 f. ISBN 978-3-7319-0089-4.</ref> |
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: Übersetzung: |
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: ''Der Maler Hubert Eyck, der größte, der sich je fand, hat dieses Werk begonnen, und sein Bruder Johannes, in der Kunst der Zweite, hat die schwere Aufgabe vollendet, der Bitte des Joos Vijd folgend. Mit diesem Gedicht gestattet er euch, am 6. Mai das Vollbrachte anzuschauen.''<ref>Christina Meckelnborg: ''Die Inschrift des Genter Altars – eine philologische Betrachtung''. In: Stephan Kemperdick und Johannes Rößler (Hrsg.): ''Der Genter Altar der Brüder van Eyck''. Begleitpublikation zur Ausstellung ''Der Genter Altar der Brüder van Eyck in Berlin. 1820–1920''. Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz 2014, S. 119. ISBN 978-3-7319-0089-4.</ref> |
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Seit Generationen haben verschiedene Kunsthistoriker diese Zeilen als zeitgenössisch ausgelegt, bis eine Röntgenuntersuchung im Jahr 1950 nahelegte, sie als nachträglich aufgebracht zu betrachten. Als [[Albrecht Dürer]] den Altar im April 1521 besuchte, hielt er fest: „Am mittwoch frühe fuhrten sie mich auf S. Johannes thurn; do über sahe ich die groß wunderbarlich statt, darin ich gleich vor groß ansehen ward. Darnach sahe ich des Johannes taffel; das ist ein über köstlich, hoch verständig gemähl, und sonderlich die Eva, Maria und Gott der vatter sind fast gut.“<ref>Jane Campbell Hutchinson: ''Albrecht Dürer''. Frankfurt/New York 1994, S. 204.</ref> Eine Inschrift erwähnte er nicht. Auch in der ersten gesicherten Quelle aus dem Jahr 1496, in der von dem Altar die Rede ist, hatte der Verfasser [[Hieronymus Münzer]] ebenfalls nichts von Hubert berichtet. |
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===Werke (Auswahl)=== |
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[[Bild:Eyckbaptism.png|thumb|350px|"Taufe im Jordan"]] |
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* Der Genter Altar, ''um 1425-1432, Kathedrale St. Bavo, Gent'' |
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*Madonna in der Kirche, ''1426, Gemäldegalerie Berlin'' |
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*Kardinal Niccoló Albergati, ''um 1432, Kunsthistorisches Museum Wien'' |
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*Bildnis eines jungen Mannes (Timotheos), ''1432, National Gallery, London'' |
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*Giovanni Arnolfini und seine Frau Giovanna Cenami oder Die Arnolfini-Hochzeit, ''1434, National Gallery, London'' |
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*Madonna des Kanzlers Rolin, ''um 1435, Louvre, Paris |
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*Mariae Verkündigung, ''um 1435, Sammlung Thyssen-Bornemisza, Madrid'' |
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*Die Lucca-Madonna, ''um 1435, Städtisches Kunstinstitut, Frankfurt'' |
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*Bildnis eines Ritters vom Goldenen Vlies, ''um 1436-1438, Staatliche Mussen Preußischer Kulturbesitz, Berlin'' |
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*Bildnis des Jan de Leeuw, ''1436, Kunsthistorisches Museum Wien'' |
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*Die Madonna des Kanonikus van der Paele, ''1436, Stedelijk Museum for Schone Kunsten, Brügge'' |
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[[Volker Herzner]] stellte 1995 in seiner Studie zum Genter Altar die These auf, dass Jan van Eyck der alleinige Schöpfer des Altars sei, was van Asperen de Boer 1979 durch Röntgenreflektogramme der Unterzeichnung bestätigt sah. Aufgrund neuerer Erkenntnisse im Zuge der von 2012 bis 2019 dauernden Restaurierung wurde im Gegensatz dazu von einigen Kunstwissenschaftlern der Standpunkt vertreten, es gebe keinen Anlass, die Authentizität der auf der Erstfassung der Rahmen angebrachten Inschrift und damit die Mitwirkung Hubert van Eycks zu bezweifeln.<ref>Stephan Kemperdick: ''Die Geschichte des Genter Altars.'' In: Stephan Kemperdick und Johannes Rößler (Hrsg.): ''Der Genter Altar der Brüder van Eyck.'' Begleitpublikation zur Ausstellung ''Der Genter Altar der Brüder van Eyck in Berlin. 1820–1920.'' Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz 2014, S. 22 (siehe auch Anm. 36). ISBN 978-3-7319-0089-4.</ref> |
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== Kunsthistorische Bedeutung == |
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Mit den Werken von Jan van Eyck, [[Robert Campin]] und [[Rogier van der Weyden]] beginnt eine neue Ära der [[Malerei]], die sich durch minutiös-realistische Detailschilderungen auszeichnet. Da es sich in vielen Fällen um Bilder religiösen Inhalts handelt, in denen Heilige dargestellt werden, bringt die realistische Darstellung „das Heilige ins Haus“ und ermöglicht dem Betrachter eine neue Unmittelbarkeit im Zugang zum Religiösen. |
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Auch maltechnisch begann mit van Eyck eine neue Ära. Er verwendete neben den traditionellen [[Tempera]]- und wässrigen [[Leimfarbe]]n auch häufig [[Ölfarbe]]n. [[Giorgio Vasari]] beschrieb Jan van Eyck als den Erfinder der [[Ölmalerei]], was jedoch nicht richtig ist, denn die Ölharzmalerei war auch schon früher bekannt, etwa beim [[Straßburger Malerbuch]] (falls diese Handschrift, wie Ernst Berger vermutete, schon um 1400 datierbar ist) und bei den Fassmalern, also bei denjenigen, die Holzbildwerke vergoldeten oder bemalten (etymolog. Bedeutung von 'fassen' = einfassen). Jan van Eyck war vermutlich jedoch der erste Maler, der [[sikkativ]]ierte und gebleichte Öle (für Korrekturen) verwendete, das Potential der Ölmalerei durch seine neue Farbigkeit mit ihrer mannigfaltigen Nuancierung innerhalb der Tafelmalerei aufzeigte und sie in größerem Maße auch angewandt hat. Seine Werke waren von grundlegender Bedeutung für die Überwindung mittelalterlicher Traditionen in der (nord-)europäischen Malerei und sind in vielen größeren Museen zu finden. |
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== Werke (Auswahl) == |
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''„Bildtitel“ sortiert die weltlichen Bildnisse zuoberst, danach die religiösen Themen.'' |
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! Bildtitel |
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!Gattung/Form |
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! Jahr |
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! Ort (Stadt, Museum) |
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|Miniaturen der Hand G im [[Turin-Mailänder Stundenbuch]] |
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|Buchmalerei |
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|um 1420 |
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|Turin, [[Palazzo Madama (Turin)|Palazzo Madama]], Museo Civico, 467/M |
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| [[Genter Altar]] |
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|bemaltes Flügelretabel|| data-sort-value="1425" | um 1425–1432 || Gent, [[St.-Bavo-Kathedrale (Gent)|Kathedrale St. Bavo]] |
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|Bildnis des [[Baudouin de Lannoy]] |
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|Porträt |
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|um 1428–1441<ref>{{Internetquelle |url=https://id.smb.museum/object/869991/baudouin-de-lannoy-1388-1474 |titel=Baudouin de Lannoy (1388-1474) |werk=Sammlungen Online |hrsg=Staatliche Museen zu Berlin |sprache=de |abruf=2024-10-20}}</ref> |
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|Berlin, [[Gemäldegalerie (Berlin)|Gemäldegalerie]], Inv. Nr. 525G |
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| Bildnis eines [[Mann mit der blauen Sendelbinde|Mannes mit blauer Sendelbinde]] |
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|Porträt|| data-sort-value="1429" | um 1430 || Sibiu (Hermannstadt), [[Brukenthalsche Gemäldesammlung]] |
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|Die Stigmatisierung des hl. Franziskus |
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|Tafelbild |
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|um 1430<ref>{{Internetquelle |url=https://museireali.beniculturali.it/catalogo-galleria-sabauda/#/dettaglio/59908_Stimmate%20di%20San%20Francesco |titel=Stimmate di San Francesco |hrsg=Musei Reali Torino |sprache=it |abruf=2024-10-20}}</ref> |
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|Turin, [[Galleria Sabauda]] |
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|Die Stigmatisierung des hl. Franziskus |
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|Tafelbild |
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|um 1430–1432<ref>{{Internetquelle |url=https://philamuseum.org/collection/object/102076 |titel=Saint Francis of Assisi Receiving the Stigmata |werk=Collection |hrsg=Philadelphia Museum of Art |sprache=en |abruf=2024-10-20}}</ref> |
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|Philadelphia, [[Philadelphia Museum of Art]], Inv. Nr. Cat. 314 |
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|[[Rolin-Madonna]] |
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|Tafelbild |
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|um 1430/35<ref>{{Internetquelle |url=https://collections.louvre.fr/en/ark:/53355/cl010061856 |titel=La Vierge et l'Enfant au chancelier Rolin |werk=Collections |hrsg=Louvre |sprache=fr |abruf=2024-10-22}}</ref> |
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|Paris, [[Louvre]], Inv. Nr. 1271 |
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|Bildnis des Léal Souvenir |
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|Porträt |
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|1432<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nationalgallery.org.uk/paintings/jan-van-eyck-portrait-of-a-man-leal-souvenir |titel=Portrait of a Man ('Léal Souvenir') |hrsg=The National Gallery |sprache=en |abruf=2024-10-22}}</ref> |
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|London, [[National Gallery (London)|National Gallery]], Inv. Nr. NG 290 |
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| Bildnis eines Mannes mit rotem Chaperon |
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|Porträt|| 1433<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nationalgallery.org.uk/paintings/jan-van-eyck-portrait-of-a-man-self-portrait |titel=Portrait of a Man (Self Portrait?) |hrsg=The National Gallery |sprache=en |abruf=2024-10-20}}</ref>|| London, National Gallery, Inv. Nr. NG 222 |
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|[[Verkündigung (Jan van Eyck)|Mariae Verkündigung]] |
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|Diptychon |
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|um 1433–1435<ref>{{Internetquelle |url=https://www.museothyssen.org/en/collection/artists/eyck-jan-van/annunciation-diptych |titel=The Annunciation Diptych |hrsg=Museo Thyssen-Bornemisza |sprache=en |abruf=2024-10-21}}</ref> |
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|Madrid, [[Museo Thyssen-Bornemisza]], Inv. Nr. 137.b |
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| data-sort-value="Arnolfini" | Die [[Arnolfini-Hochzeit]] |
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|Tafelbild|| 1434<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nationalgallery.org.uk/paintings/jan-van-eyck-the-arnolfini-portrait |titel=Portrait of Giovanni(?) Arnolfini and his Wife |hrsg=The National Gallery |sprache=en |abruf=2024-10-20}}</ref>|| London, National Gallery, Inv. Nr. NG 186 |
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| Verkündigung an Maria |
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|Tafelbild|| data-sort-value="1434" | um 1434–1436<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nga.gov/collection/art-object-page.46.html |titel=The Annunciation, c. 1434/1436 |werk=Collection |hrsg=The National Gallery of Art |sprache=en |abruf=2024-10-20}}</ref>|| Washington, [[National Gallery of Art]], Inv. Nr. 1937.1.39 |
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| Bildnis des Goldschmieds Jan de Leeuw |
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|Porträt|| 1436<ref>{{Internetquelle |url=https://www.khm.at/objektdb/detail/681/ |titel=Der Goldschmied Jan de Leeuw (1401- nach 1456) |hrsg=Kunsthistorisches Museum Wien |sprache=de |abruf=2024-10-22}}</ref>|| Wien, [[Kunsthistorisches Museum Wien|Kunsthistorisches Museum]], Inv. Nr. 946 |
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| [[Madonna des Kanonikus Joris van der Paele]] |
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|Tafelbild|| 1436<ref>{{Internetquelle |url=https://collectie.museabrugge.be/de/collection/work/id/0000_GRO0161_I |titel=Madonna des Chorherren Joris van der Paele |werk=Collectie |hrsg=Musea Brugge |sprache=nl |abruf=2024-10-22}}</ref>|| Brügge, [[Groeningemuseum]], Inv. Nr. GRO0161.I |
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|Flügelretabel mit Kreuzigung und Jüngstem Gericht |
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|Diptychon |
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|um 1436/38<ref>{{Internetquelle |url=https://www.metmuseum.org/art/collection/search/436282 |titel=The Crucifixion; The Last Judgment |werk=The Collection |hrsg=Metropolitan Museum of Art New York |sprache=en |abruf=2024-10-20}}</ref> |
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|New York, [[Metropolitan Museum of Art]], Inv. Nr. 33.92ab |
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|Heilige Barbara |
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|1437<ref>{{Internetquelle |url=https://kmska.be/en/masterpiece/saint-barbara |titel=Saint Barbara |werk=The Collection |hrsg=KMSKA |sprache=en |abruf=2024-10-20}}</ref> |
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|Amsterdam, [[Königliches Museum der Schönen Künste (Antwerpen)|Koninklijk Museum voor Schone Kunsten]], Inv. Nr. 410 |
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| [[Lucca-Madonna]] |
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|Tafelbild|| data-sort-value="1435" | um 1437<ref>Jochen Sander: ''Niederländische Gemälde im Städel 1400–1550'' (= ''Kataloge der Gemälde im Städelschen Kunstinstitut Frankfurt am Main.'' Band 2). 2. Auflage. Mainz am Rhein 2002, S. 245–263.</ref>|| Frankfurt am Main, [[Städelsches Kunstinstitut|Städel Museum]], Inv. Nr. 944 |
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| [[Dresdner Marienaltar]] |
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|Triptychon|| data-sort-value="1437" | 1437<ref>{{Internetquelle |url=https://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/277870 |titel=Triptychon mit Maria und dem Kind, der heiligen Katharina und dem Erzengel Michael mit Stifter |werk=Online Collection |hrsg=SKD |sprache=de |abruf=2024-10-22}}</ref>|| Dresden, [[Gemäldegalerie Alte Meister]], Inv. Nr. 799 |
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|[[Madonna in der Kirche]] |
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|Tafelbild |
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|um 1437/40<ref>{{Internetquelle |url=https://id.smb.museum/object/868435/die-madonna-in-der-kirche |titel=Die Madonna in der Kirche |werk=Sammlungen Online |hrsg=Staatliche Museen zu Berlin |sprache=de |abruf=2024-10-20}}</ref> |
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|Berlin, Gemäldegalerie, Inv. Nr. 525C |
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|Bildnis Kardinal [[Niccolò Albergati]] |
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|Zeichnung |
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|um 1438<ref>{{Internetquelle |url=https://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/534235 |titel=Bildnis eines älteren Mannes |werk=Online Collection |hrsg=SKD |sprache=de |abruf=2024-10-22}}</ref> |
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|Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inv. Nr. C 775 |
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|- |
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|Bildnis Kardinal Niccolò Albergati |
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|Porträt |
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|um 1438<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.khm.at/objektdb/detail/680/?offset=0&lv=list |titel=Kardinal Niccolò Albergati ? (1375-1443) |hrsg=Kunsthistorisches Museum Wien |sprache=de |abruf=2024-10-20}}</ref> |
|||
|Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv. Nr. 975 |
|||
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|Bildnis eines Mannes (aus der Familie Arnolfini?) |
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|Porträt |
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|um 1438/40<ref>{{Internetquelle |url=https://id.smb.museum/object/863807/bildnis-eines-mannes-aus-der-familie-arnolfini |titel=Bildnis eines Mannes (aus der Familie Arnolfini?) |werk=Sammlungen Online |hrsg=Staatliche Museen zu Berlin |sprache=de |abruf=2024-10-20}}</ref> |
|||
|Berlin, Gemäldegalerie, Inv. Nr. 523A |
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| Bildnis Margarethe van Eyck |
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|Porträt|| 1439<ref>{{Internetquelle |url=https://collectie.museabrugge.be/collection/work/id/0000_GRO0162_I |titel=Portret van Margareta van Eyck |werk=Collectie |hrsg=Musea Brugge |sprache=nl |abruf=2024-10-22}}</ref>|| Brügge, Groeningemuseum, Inv. Nr. GRO0162.I |
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|[[Madonna am Springbrunnen]] |
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|Tafelbild |
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|1439<ref>{{Internetquelle |url=https://kmska.be/en/masterpiece/madonna-fountain |titel=Madonna at the Fountain |werk=The Collection |hrsg=KMSKA |sprache=en |abruf=2024-10-20}}</ref> |
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|Amsterdam, Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Inv. Nr. 411 |
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|Kreuzigung Christi |
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|Zeichnung |
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|1440/41<ref>{{Internetquelle |url=https://www.boijmans.nl/en/collection/artworks/151198/crucifixion-of-christ |titel=Crucifixion of Christ |hrsg=Museum Boijmans van Beuningen |sprache=en |abruf=2024-10-20}}</ref> |
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|Rotterdam, [[Museum Boijmans Van Beuningen|Museum Boijmans van Beuningen]], Inv. Nr. MB 2014/T 1 |
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''Siehe auch:'' [[Frau bei der Toilette (van Eyck)|Frau bei der Toilette]], als Kopie erhalten |
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== Abbildungen == |
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(Auswahl) |
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Eyck madonna rolin.jpg|Madonna des Kanzlers Rolin, Louvre, Paris |
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Eyck Margaret.jpg|Margarete van Eyck, Städtisches Museum für Schöne Kunst, Brügge |
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Dresden-triptych-4394.jpg|Marienaltar, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden |
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Annunciation - Jan van Eyck - 1434 - NG Wash DC.jpg|Verkündigung, National Gallery of Art, Washington, D. C. |
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The Crucifixion; The Last Judgment MET DT25.jpg|Kreuzigung und Jüngstes Gericht, Diptychon, Metropolitan Museum of Art, New York |
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Jan van eyck-lucca madonna.jpg|[[Lucca-Madonna]], [[Städelsches Kunstinstitut|Städel Museum]], Frankfurt am Main |
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Jan van Eyck 088.jpg|Bildnis des Giovanni Arnolfini, Gemäldegalerie, Berlin |
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== Signatur == |
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Jan van Eyck vermerkte in der Hohlkehle des Rahmens im Mittelaltar des Dresdner Marienaltars seine Signatur mit Jahreszahl und dem Zusatz 'als ixh xan' auf Deutsch: ''so gut ich es vermag''. Über dem rückwärtigen Spiegel der ''Arnolfini Hochzeit'' lesen wir: ''Johannes de Eyck fuit hic 1434 (Jan van Eyck ist hier gewesen 1434).'' |
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== Filme == |
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* Filmausschnitt zur Sonderausstellung ''Zoom auf van Eyck, Meisterwerke im Detail'' der [[Gemäldegalerie (Berlin)|Gemäldegalerie Berlin]] (10.2023 bis 03.2024). ''Gemäldegalerie, Berlin'', mit Hanns-Josef Ortheil (ARD, 2023, 29 Min. in der Reihe ''[[Museums-Check]].'' Folge 83, Reportage, Moderation: [[Markus Brock]], Produktion: [[3sat]]. Erstausstrahlung: 17. Dezember 2023.)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fernsehserien.de/museums-check-mit-markus-brock/folgen/83-gemaeldegalerie-berlin-1686677 |titel=Gemäldegalerie, Berlin (= Museums-Check. Folge 83) |werk=Fernsehserien.de |abruf=2023-12-21}}</ref> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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<small> nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet </small> |
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*Baldass, Ludwig: ''Jan van Eyck'', Phaidon, 1952. |
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* [[Ludwig Baldass]]: ''Jan van Eyck''. Phaidon-Verlag, Köln 1952. |
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* [[Hermann Beenken]]: ''Hubert und Jan van Eyck.'' Bruckmann, München 1941; 2. Auflage ebenda 1943. |
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*Dvorák, Max: ''Das Rätsel in der Kunst der Brüder van Eyck'', WUV-Univ.-Verl, Wien, 1999. ISBN 3851144155 |
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* [[Hans Belting]], Dagmar Eichberger: ''Jan van Eyck als Erzähler: Frühe Tafelbilder im Umkreis der New Yorker Doppeltafel''. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1983. Taschenbuch: ISBN 978-3-88462-025-0; Textileinband: ISBN 978-3-88462-026-7 (Mit einer nicht allgemein anerkannten Übersicht der Forschungsgeschichte zu den Gebrüdern van Eyck) |
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*Pächt, Otto: ''Van Eyck.; Die Begründer der altniederländischen Malerei'', 3. Aufl., Prestel, München, 2002, ISBN 3791327208 |
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* [[Till-Holger Borchert]] (Hrsg.): ''Jan van Eyck und seine Zeit. Flämische Meister und der Süden 1430–1530''. Belser-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-7630-2398-4 (Ausstellungskatalog). |
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*Schneider, Norbert: ''Jan van Eyck, Der Genter Altar'', Fischer-Taschenbuch-Verl, Frankfurt/Main, 1997, ISBN 3596239338 |
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* Elisabeth Dhanens: ''Hubert und Jan van Eyck.'' Langewiesche, Königstein/Taunus 1980, ISBN 3-7845-9190-6. (Niederländische Originalausgabe: Elisabeth Dhanens: ''Hubert en Jan van Eyck''. Mercatorfonds, Antwerpen 1980) |
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* [[Max Dvořák|Max Dvorák]]: ''Das Rätsel der Kunst der Brüder van Eyck. Mit einem Anhang über die Anfänge der holländischen Malerei'' In: ''Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien'' Bd. 24, 1904, S. 162–317 (Nachdruck WUV-Universitäts-Verlag, Wien 1999, ISBN 3-85114-415-5). |
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* Dagmar Eichberger: ''Bildkonzeption und Weltdeutung im New Yorker Diptychon des Jan van Eyck.'' Dr. Ludwig Reichert, Wiesbaden 1987, ISBN 978-3-88226-366-4 |
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* Daniela Hammer-Tugendhat: ''Jan van Eyck: Autonomisierung des Aktbildes und Geschlechterdifferenz.'' In: Anja Zimmermann (Hrsg.), ''Kunstgeschichte und Gender. Eine Einführung'', Berlin 2006. Kommentierter Wiederabdruck eines Aufsatzes von 1989, der erschienen war in: Detlef Hoffmann (Hrsg.): ''Der nackte Mensch''. Jonas Verlag, Marburg/Lahn 1989 = kritische berichte 1989/3. |
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* [[Volker Herzner]]: ''Jan van Eyck und der Genter Altar''. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1995, ISBN 3-88462-125-4 |
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* Thomas Ketelsen, Uta Neidhardt: ''Das Geheimnis des Jan van Eyck. Die frühen niederländischen Zeichnungen und Gemälde in Dresden''. Deutscher Kunstverlag, München 2005, ISBN 3-422-06566-0. |
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* Alexander Kirchhof, Martin Missfeldt: ''Jan van Eyck, Die Madonna in der Kirche''. Duplicon Publications, Berlin 2000, ISBN 3-936697-03-5. (1 CD-ROM). |
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* [[Otto Pächt]]: ''Van Eyck. Die Begründer der altniederländischen Malerei''. Prestel, München 1989, 3. Auflage 2002, ISBN 3-7913-2720-8. |
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* [[Ludwig Scheewe]]: ''Hubert und Jan van Eyck. Ihre literarische Würdigung bis ins 18. Jahrhundert.'' Nijhoff, Den Haag 1933 ([https://www.delpher.nl/nl/boeken/view?coll=boeken&identifier=MMKB05:000031520 Digitalisat]). |
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* [[Norbert Schneider (Kunsthistoriker)|Norbert Schneider]]: ''Jan van Eyck, Der Genter Altar''. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt/Main 1997, ISBN 3-596-23933-8. |
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* [[Johanna Schopenhauer]]: ''Johann van Eyck und seine Nachfolger.'' 2 Bände. Frankfurt/M. 1822 ([https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/schopenhauer_eyck01_1822?p=7 Digitalisat Band 1]). |
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* {{ADB|6|778|793|Eyck, van|Adolphe Siret|ADB:Eyck, van}} |
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; Belletristik |
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* Gilbert Sinoué: ''Das Geheimnis von Flandern''. Droemer Knaur, 2002, ISBN 3-426-62249-1 (Roman über die diplomatische Tätigkeit van Eycks). |
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== Weblinks == |
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{{Commons}} |
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* [http://archiv.christoph-hoffmann.de/ESS/Kunst/JanvanEyck.pdf Belegarbeit über Jan van Eyck, seine Malweise und Beschreibung der Bilder "Die Hochzeit des Giovanni Arnolfini und der Giovanna Cenami" und "Die Kreuztragung Christi"] |
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* {{DNB-Portal|118531557}} |
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* {{rkd.nl|ID=26958}} |
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* {{Zeno-Künstler|Kunstwerke/A/Eyck,+Jan+van}} |
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* [https://artsandculture.google.com/entity/m0ck2w?categoryId=artist Jan van Eyck] bei Google Arts & Culture |
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* [https://www.wga.hu/html/e/eyck_van/jan/index.html Web Gallery of Art] |
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* {{Internetquelle |
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== Einzelnachweise == |
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== Siehe auch == |
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Zur [[Blumensymbolik]] des [[Gent]]er [[Altar]]s siehe auch ''[[Gemeine Akelei| Akelei]], Kapitel "Die Akelei in der Kunst" |
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2025, 05:09 Uhr



Jan van Eyck (* um 1390 in Maaseik; † 1441 in Brügge) war ein flämischer Maler des Spätmittelalters und gilt als der Begründer und zugleich der berühmteste Vertreter der altniederländischen Malerei. Er leitete die neue naturalistische Kunstepoche nördlich der Alpen ein. Wegen seiner vollendeten Maltechnik und seines Sinns für eine wirklichkeitsgetreue Darstellung wurde er von vielen Autoren sogar als „König unter den Malern“ bezeichnet.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Künstler wurde um 1390 in Maaseik, einer Kleinstadt 25 km nördlich von Maastricht, geboren. Seine Jugend liegt trotz intensiver Forschungsarbeit im Dunkeln. Zwar wird die Quellenlage ab 1422 besser, doch über seine Werke bleibt das Wissen lückenhaft. Hier kommt erschwerend hinzu, dass ein großer Teil seiner Arbeit nicht mehr erhalten ist. Bei wem van Eyck in die Lehre ging, ist unbekannt. Seine frühen Werke fertigte er im Stile eines Buchmalers (Illuminator). Erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1422, wobei er in den Dienst Herzog Johanns von Bayern, des Grafen von Holland, trat. Seine Stellung war die eines Kammerdieners (französisch valet de chambre), und er betätigte sich fortan als Hofmaler für die Ausmalung des Binnenhofes der Residenz zu Den Haag.
Nach dem Tod des Herzogs 1425 fand van Eyck Anstellung bei Philipp dem Guten. Sein Ruf als Maler hatte ihn an den damals prächtigsten Hof Europas, nämlich nach Lille, gebracht, denn er war auf Grund seiner Fähigkeiten, „von denen der Herzog durch in seinen Diensten stehende Personen gehört hatte und die auch er in der Person des Jan van Eyck erkannte“, eingestellt worden. Sein Vertrag war auf ein Jahr begrenzt, doch führte die Verlängerungsklausel dazu, dass van Eyck viele Jahre am Hofe Philipps III. blieb. Sein Aufgabenbereich beschränkte sich nicht nur auf das Malen von Porträts und das Dekorieren fürstlicher Residenzen, sondern er war auch für die Entwürfe vornehmer höfischer Kleidung, Schmuck für festliche Zeremonien oder für die Ausrichtung von Turnieren und anderen Festivitäten zuständig. Weitere Aufgaben waren das Bemalen von Schildern, Bannern und Fassen von Statuen.
Neben der Malerei erfüllte Jan van Eyck auch diplomatische Aufträge. Philipp schickte ihn innerhalb von zehn Jahren auf mehrere Auslandsreisen. Während einer dieser Missionen nahm er am 18. Oktober 1426 in Tournai an einem Fest des heiligen Lukas teil. Man nimmt an, dass er hier die Künstler Robert Campin (?), Rogier van der Weyden und Jacques Daret kennenlernte. 1427 reiste er nach Valencia, danach gehörte er einer Delegation nach Portugal (1428) an, die in Philipps Namen um die Tochter König Johanns I., Isabella, anhielt. Jan van Eyck malte die Infantin, damit sich sein Herr ein Bild seiner zukünftigen Braut machen konnte. Ab 1430 bis zu seinem Tode war er wieder in Brügge tätig.
Zweifellos sein Hauptwerk aber ist der Genter Altar von ca. 1435, den er mit seinem vermeintlichen Bruder Hubert van Eyck begonnen haben soll. Dieses Polyptychon ist ein Meisterwerk der Feinmalerei und das größte bekannte Werk der altniederländischen Malerei. Ab dieser Zeit arbeitete er auch für private Auftraggeber. Für den Kanzler Nicolas Rolin malte er eine Madonna mit dem betenden Stifter des Bildes als ihr Gegenüber, dargestellt im Stile einer ‚stillen Andacht‘. Für die Stadt Brügge schuf er sechs vergoldete Statuen, die für die Fassade des Rathauses gedacht waren. Im Jahr 1433 heiratete er Margarete und erwarb ein Haus im Hof- und Botschaftsviertel Brügges. Philipp der Gute erwies dem Künstler seinen Respekt, indem er für eines der beiden Kinder van Eycks eine Patenschaft übernahm. Nach sechzehnjähriger Tätigkeit im Dienst des Herzogs starb van Eyck 1441 in Brügge, wo er am 9. Juli in der Kirche Sint-Donaas beigesetzt wurde.
Geschichte zum Genter Altar
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein bekanntestes Werk ist der monumentale Genter Altar.
Eine Inschrift, die Hubert van Eyck als den Schöpfer und größten Maler bezeichnet, Jan van Eyck dagegen den Zweiten in der Kunst nennt, der das Werk vollendet habe, befindet sich auf der Rahmung des Genter Altars.
- Transkription:
- P(ic)tor Hubertus eeyck ♦ maıor quo nemo repertus
- Incepıt ♦ pondus ♦ q(ue) Johannes arte secundus
- (Frater per)fecıt ♦ Judocı Vıȷd prece fecıt
- Versu sexta Maı ♦ vos collocat acta tuerı [1]
- Übersetzung:
- Der Maler Hubert Eyck, der größte, der sich je fand, hat dieses Werk begonnen, und sein Bruder Johannes, in der Kunst der Zweite, hat die schwere Aufgabe vollendet, der Bitte des Joos Vijd folgend. Mit diesem Gedicht gestattet er euch, am 6. Mai das Vollbrachte anzuschauen.[2]
Seit Generationen haben verschiedene Kunsthistoriker diese Zeilen als zeitgenössisch ausgelegt, bis eine Röntgenuntersuchung im Jahr 1950 nahelegte, sie als nachträglich aufgebracht zu betrachten. Als Albrecht Dürer den Altar im April 1521 besuchte, hielt er fest: „Am mittwoch frühe fuhrten sie mich auf S. Johannes thurn; do über sahe ich die groß wunderbarlich statt, darin ich gleich vor groß ansehen ward. Darnach sahe ich des Johannes taffel; das ist ein über köstlich, hoch verständig gemähl, und sonderlich die Eva, Maria und Gott der vatter sind fast gut.“[3] Eine Inschrift erwähnte er nicht. Auch in der ersten gesicherten Quelle aus dem Jahr 1496, in der von dem Altar die Rede ist, hatte der Verfasser Hieronymus Münzer ebenfalls nichts von Hubert berichtet.
Volker Herzner stellte 1995 in seiner Studie zum Genter Altar die These auf, dass Jan van Eyck der alleinige Schöpfer des Altars sei, was van Asperen de Boer 1979 durch Röntgenreflektogramme der Unterzeichnung bestätigt sah. Aufgrund neuerer Erkenntnisse im Zuge der von 2012 bis 2019 dauernden Restaurierung wurde im Gegensatz dazu von einigen Kunstwissenschaftlern der Standpunkt vertreten, es gebe keinen Anlass, die Authentizität der auf der Erstfassung der Rahmen angebrachten Inschrift und damit die Mitwirkung Hubert van Eycks zu bezweifeln.[4]
Kunsthistorische Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit den Werken von Jan van Eyck, Robert Campin und Rogier van der Weyden beginnt eine neue Ära der Malerei, die sich durch minutiös-realistische Detailschilderungen auszeichnet. Da es sich in vielen Fällen um Bilder religiösen Inhalts handelt, in denen Heilige dargestellt werden, bringt die realistische Darstellung „das Heilige ins Haus“ und ermöglicht dem Betrachter eine neue Unmittelbarkeit im Zugang zum Religiösen.
Auch maltechnisch begann mit van Eyck eine neue Ära. Er verwendete neben den traditionellen Tempera- und wässrigen Leimfarben auch häufig Ölfarben. Giorgio Vasari beschrieb Jan van Eyck als den Erfinder der Ölmalerei, was jedoch nicht richtig ist, denn die Ölharzmalerei war auch schon früher bekannt, etwa beim Straßburger Malerbuch (falls diese Handschrift, wie Ernst Berger vermutete, schon um 1400 datierbar ist) und bei den Fassmalern, also bei denjenigen, die Holzbildwerke vergoldeten oder bemalten (etymolog. Bedeutung von 'fassen' = einfassen). Jan van Eyck war vermutlich jedoch der erste Maler, der sikkativierte und gebleichte Öle (für Korrekturen) verwendete, das Potential der Ölmalerei durch seine neue Farbigkeit mit ihrer mannigfaltigen Nuancierung innerhalb der Tafelmalerei aufzeigte und sie in größerem Maße auch angewandt hat. Seine Werke waren von grundlegender Bedeutung für die Überwindung mittelalterlicher Traditionen in der (nord-)europäischen Malerei und sind in vielen größeren Museen zu finden.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Bildtitel“ sortiert die weltlichen Bildnisse zuoberst, danach die religiösen Themen.
Bildtitel | Gattung/Form | Jahr | Ort (Stadt, Museum) |
---|---|---|---|
Miniaturen der Hand G im Turin-Mailänder Stundenbuch | Buchmalerei | um 1420 | Turin, Palazzo Madama, Museo Civico, 467/M |
Genter Altar | bemaltes Flügelretabel | um 1425–1432 | Gent, Kathedrale St. Bavo |
Bildnis des Baudouin de Lannoy | Porträt | um 1428–1441[5] | Berlin, Gemäldegalerie, Inv. Nr. 525G |
Bildnis eines Mannes mit blauer Sendelbinde | Porträt | um 1430 | Sibiu (Hermannstadt), Brukenthalsche Gemäldesammlung |
Die Stigmatisierung des hl. Franziskus | Tafelbild | um 1430[6] | Turin, Galleria Sabauda |
Die Stigmatisierung des hl. Franziskus | Tafelbild | um 1430–1432[7] | Philadelphia, Philadelphia Museum of Art, Inv. Nr. Cat. 314 |
Rolin-Madonna | Tafelbild | um 1430/35[8] | Paris, Louvre, Inv. Nr. 1271 |
Bildnis des Léal Souvenir | Porträt | 1432[9] | London, National Gallery, Inv. Nr. NG 290 |
Bildnis eines Mannes mit rotem Chaperon | Porträt | 1433[10] | London, National Gallery, Inv. Nr. NG 222 |
Mariae Verkündigung | Diptychon | um 1433–1435[11] | Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza, Inv. Nr. 137.b |
Die Arnolfini-Hochzeit | Tafelbild | 1434[12] | London, National Gallery, Inv. Nr. NG 186 |
Verkündigung an Maria | Tafelbild | um 1434–1436[13] | Washington, National Gallery of Art, Inv. Nr. 1937.1.39 |
Bildnis des Goldschmieds Jan de Leeuw | Porträt | 1436[14] | Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv. Nr. 946 |
Madonna des Kanonikus Joris van der Paele | Tafelbild | 1436[15] | Brügge, Groeningemuseum, Inv. Nr. GRO0161.I |
Flügelretabel mit Kreuzigung und Jüngstem Gericht | Diptychon | um 1436/38[16] | New York, Metropolitan Museum of Art, Inv. Nr. 33.92ab |
Heilige Barbara | 1437[17] | Amsterdam, Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Inv. Nr. 410 | |
Lucca-Madonna | Tafelbild | um 1437[18] | Frankfurt am Main, Städel Museum, Inv. Nr. 944 |
Dresdner Marienaltar | Triptychon | 1437[19] | Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inv. Nr. 799 |
Madonna in der Kirche | Tafelbild | um 1437/40[20] | Berlin, Gemäldegalerie, Inv. Nr. 525C |
Bildnis Kardinal Niccolò Albergati | Zeichnung | um 1438[21] | Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inv. Nr. C 775 |
Bildnis Kardinal Niccolò Albergati | Porträt | um 1438[22] | Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv. Nr. 975 |
Bildnis eines Mannes (aus der Familie Arnolfini?) | Porträt | um 1438/40[23] | Berlin, Gemäldegalerie, Inv. Nr. 523A |
Bildnis Margarethe van Eyck | Porträt | 1439[24] | Brügge, Groeningemuseum, Inv. Nr. GRO0162.I |
Madonna am Springbrunnen | Tafelbild | 1439[25] | Amsterdam, Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Inv. Nr. 411 |
Kreuzigung Christi | Zeichnung | 1440/41[26] | Rotterdam, Museum Boijmans van Beuningen, Inv. Nr. MB 2014/T 1 |
Siehe auch: Frau bei der Toilette, als Kopie erhalten
Abbildungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Auswahl)
-
Madonna des Kanzlers Rolin, Louvre, Paris
-
Margarete van Eyck, Städtisches Museum für Schöne Kunst, Brügge
-
Marienaltar, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
-
Verkündigung, National Gallery of Art, Washington, D. C.
-
Kreuzigung und Jüngstes Gericht, Diptychon, Metropolitan Museum of Art, New York
-
Lucca-Madonna, Städel Museum, Frankfurt am Main
-
Bildnis des Giovanni Arnolfini, Gemäldegalerie, Berlin
Signatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jan van Eyck vermerkte in der Hohlkehle des Rahmens im Mittelaltar des Dresdner Marienaltars seine Signatur mit Jahreszahl und dem Zusatz 'als ixh xan' auf Deutsch: so gut ich es vermag. Über dem rückwärtigen Spiegel der Arnolfini Hochzeit lesen wir: Johannes de Eyck fuit hic 1434 (Jan van Eyck ist hier gewesen 1434).
Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Filmausschnitt zur Sonderausstellung Zoom auf van Eyck, Meisterwerke im Detail der Gemäldegalerie Berlin (10.2023 bis 03.2024). Gemäldegalerie, Berlin, mit Hanns-Josef Ortheil (ARD, 2023, 29 Min. in der Reihe Museums-Check. Folge 83, Reportage, Moderation: Markus Brock, Produktion: 3sat. Erstausstrahlung: 17. Dezember 2023.)[27]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet
- Ludwig Baldass: Jan van Eyck. Phaidon-Verlag, Köln 1952.
- Hermann Beenken: Hubert und Jan van Eyck. Bruckmann, München 1941; 2. Auflage ebenda 1943.
- Hans Belting, Dagmar Eichberger: Jan van Eyck als Erzähler: Frühe Tafelbilder im Umkreis der New Yorker Doppeltafel. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1983. Taschenbuch: ISBN 978-3-88462-025-0; Textileinband: ISBN 978-3-88462-026-7 (Mit einer nicht allgemein anerkannten Übersicht der Forschungsgeschichte zu den Gebrüdern van Eyck)
- Till-Holger Borchert (Hrsg.): Jan van Eyck und seine Zeit. Flämische Meister und der Süden 1430–1530. Belser-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-7630-2398-4 (Ausstellungskatalog).
- Elisabeth Dhanens: Hubert und Jan van Eyck. Langewiesche, Königstein/Taunus 1980, ISBN 3-7845-9190-6. (Niederländische Originalausgabe: Elisabeth Dhanens: Hubert en Jan van Eyck. Mercatorfonds, Antwerpen 1980)
- Max Dvorák: Das Rätsel der Kunst der Brüder van Eyck. Mit einem Anhang über die Anfänge der holländischen Malerei In: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien Bd. 24, 1904, S. 162–317 (Nachdruck WUV-Universitäts-Verlag, Wien 1999, ISBN 3-85114-415-5).
- Dagmar Eichberger: Bildkonzeption und Weltdeutung im New Yorker Diptychon des Jan van Eyck. Dr. Ludwig Reichert, Wiesbaden 1987, ISBN 978-3-88226-366-4
- Daniela Hammer-Tugendhat: Jan van Eyck: Autonomisierung des Aktbildes und Geschlechterdifferenz. In: Anja Zimmermann (Hrsg.), Kunstgeschichte und Gender. Eine Einführung, Berlin 2006. Kommentierter Wiederabdruck eines Aufsatzes von 1989, der erschienen war in: Detlef Hoffmann (Hrsg.): Der nackte Mensch. Jonas Verlag, Marburg/Lahn 1989 = kritische berichte 1989/3.
- Volker Herzner: Jan van Eyck und der Genter Altar. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1995, ISBN 3-88462-125-4
- Thomas Ketelsen, Uta Neidhardt: Das Geheimnis des Jan van Eyck. Die frühen niederländischen Zeichnungen und Gemälde in Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 2005, ISBN 3-422-06566-0.
- Alexander Kirchhof, Martin Missfeldt: Jan van Eyck, Die Madonna in der Kirche. Duplicon Publications, Berlin 2000, ISBN 3-936697-03-5. (1 CD-ROM).
- Otto Pächt: Van Eyck. Die Begründer der altniederländischen Malerei. Prestel, München 1989, 3. Auflage 2002, ISBN 3-7913-2720-8.
- Ludwig Scheewe: Hubert und Jan van Eyck. Ihre literarische Würdigung bis ins 18. Jahrhundert. Nijhoff, Den Haag 1933 (Digitalisat).
- Norbert Schneider: Jan van Eyck, Der Genter Altar. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt/Main 1997, ISBN 3-596-23933-8.
- Johanna Schopenhauer: Johann van Eyck und seine Nachfolger. 2 Bände. Frankfurt/M. 1822 (Digitalisat Band 1).
- Adolphe Siret: Eyck, van. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 778–793.
- Belletristik
- Gilbert Sinoué: Das Geheimnis von Flandern. Droemer Knaur, 2002, ISBN 3-426-62249-1 (Roman über die diplomatische Tätigkeit van Eycks).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Jan van Eyck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jan van Eyck. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)
- Werke von Jan van Eyck bei Zeno.org
- Jan van Eyck bei Google Arts & Culture
- Web Gallery of Art
- VERONA (Van Eyck Research in OpeN Access). Van Eyck's entire body of work in one place. Koninklijk Instituut voor het Kunstpatrimonium
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Christina Meckelnborg: Die Inschrift des Genter Altars – eine philologische Betrachtung. In: Stephan Kemperdick und Johannes Rößler (Hrsg.): Der Genter Altar der Brüder van Eyck. Begleitpublikation zur Ausstellung Der Genter Altar der Brüder van Eyck in Berlin. 1820–1920. Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz 2014, S. 114 f. ISBN 978-3-7319-0089-4.
- ↑ Christina Meckelnborg: Die Inschrift des Genter Altars – eine philologische Betrachtung. In: Stephan Kemperdick und Johannes Rößler (Hrsg.): Der Genter Altar der Brüder van Eyck. Begleitpublikation zur Ausstellung Der Genter Altar der Brüder van Eyck in Berlin. 1820–1920. Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz 2014, S. 119. ISBN 978-3-7319-0089-4.
- ↑ Jane Campbell Hutchinson: Albrecht Dürer. Frankfurt/New York 1994, S. 204.
- ↑ Stephan Kemperdick: Die Geschichte des Genter Altars. In: Stephan Kemperdick und Johannes Rößler (Hrsg.): Der Genter Altar der Brüder van Eyck. Begleitpublikation zur Ausstellung Der Genter Altar der Brüder van Eyck in Berlin. 1820–1920. Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz 2014, S. 22 (siehe auch Anm. 36). ISBN 978-3-7319-0089-4.
- ↑ Baudouin de Lannoy (1388-1474). In: Sammlungen Online. Staatliche Museen zu Berlin, abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Stimmate di San Francesco. Musei Reali Torino, abgerufen am 20. Oktober 2024 (italienisch).
- ↑ Saint Francis of Assisi Receiving the Stigmata. In: Collection. Philadelphia Museum of Art, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ La Vierge et l'Enfant au chancelier Rolin. In: Collections. Louvre, abgerufen am 22. Oktober 2024 (französisch).
- ↑ Portrait of a Man ('Léal Souvenir'). The National Gallery, abgerufen am 22. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Portrait of a Man (Self Portrait?). The National Gallery, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ The Annunciation Diptych. Museo Thyssen-Bornemisza, abgerufen am 21. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Portrait of Giovanni(?) Arnolfini and his Wife. The National Gallery, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ The Annunciation, c. 1434/1436. In: Collection. The National Gallery of Art, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Der Goldschmied Jan de Leeuw (1401- nach 1456). Kunsthistorisches Museum Wien, abgerufen am 22. Oktober 2024.
- ↑ Madonna des Chorherren Joris van der Paele. In: Collectie. Musea Brugge, abgerufen am 22. Oktober 2024 (niederländisch).
- ↑ The Crucifixion; The Last Judgment. In: The Collection. Metropolitan Museum of Art New York, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Saint Barbara. In: The Collection. KMSKA, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Jochen Sander: Niederländische Gemälde im Städel 1400–1550 (= Kataloge der Gemälde im Städelschen Kunstinstitut Frankfurt am Main. Band 2). 2. Auflage. Mainz am Rhein 2002, S. 245–263.
- ↑ Triptychon mit Maria und dem Kind, der heiligen Katharina und dem Erzengel Michael mit Stifter. In: Online Collection. SKD, abgerufen am 22. Oktober 2024.
- ↑ Die Madonna in der Kirche. In: Sammlungen Online. Staatliche Museen zu Berlin, abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Bildnis eines älteren Mannes. In: Online Collection. SKD, abgerufen am 22. Oktober 2024.
- ↑ Kardinal Niccolò Albergati ? (1375-1443). Kunsthistorisches Museum Wien, abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Bildnis eines Mannes (aus der Familie Arnolfini?). In: Sammlungen Online. Staatliche Museen zu Berlin, abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Portret van Margareta van Eyck. In: Collectie. Musea Brugge, abgerufen am 22. Oktober 2024 (niederländisch).
- ↑ Madonna at the Fountain. In: The Collection. KMSKA, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Crucifixion of Christ. Museum Boijmans van Beuningen, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Gemäldegalerie, Berlin (= Museums-Check. Folge 83). In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 21. Dezember 2023.
Personendaten | |
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NAME | Eyck, Jan van |
KURZBESCHREIBUNG | flämischer Maler |
GEBURTSDATUM | um 1390 |
GEBURTSORT | Maaseik |
STERBEDATUM | begraben 9. Juli 1441 |
STERBEORT | Brügge |