Zum Inhalt springen

„Supraleittechnik“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Smann (Diskussion | Beiträge)
Inhalt nach Supraleiter verschoben.
 
(31 dazwischenliegende Versionen von 17 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
#REDIRECT [[Supraleiter]]
'''Supraleittechnik''' ist ein Gebiet der [[Elektrotechnik]], das sich mit der Anwendung von [[Supraleiter]]n beschäftigt.

==Verwendung==
Bisher werden Supraleiter vor allem zur Erzeugung hoher konstanter [[Magnetfeld]]er erzeugt. Die [[Supraleitung]] ermöglicht es die von einem hohen Strom durchflossenen Feldspulen kurz zu schließen, woraufhin der Stromfluss über Jahre hinaus konstant bleibt. Bei dem dauerhaften Betrieb werden die elektrischen Anschlüsse, nach dem Laden der Spulen, mechanisch entfernt, und der Behälter der Spule verschlossen. Die Isolierung kann seht gut sein. Im allgemeinen verzichtet man deshalb auf Kühlaggregate. So ist alles, was zum Erhalten des Feldes erforderlich ist, ein 3 Monatliches Nachfüllen der Kühlflüssigkeiten [[Helium]] und [[Stickstoff]].

Die größte Stöhrung ist das sogenannte quenschen (en: quenching=abschrecken). Dabei bricht lokal die [[Supraleitung]] zusammen. Da diese Stelle nun normalleitend ist, wirkt sie als elektrischer Widerstand. Sie heizt sich sehr schnell auf, wodurch sich der normalleitende Bereich und der Widerstand erhöht. So wird innerhalb kurzer Zeit die Spule entladen. Da die im magnetfeld gespeicherte Energie recht groß ist, kann dieser Vorgang bei fehlenden Sicherheitsschaltungen zur Zerstöhrung der Spule führen.

In folgenden Aggregaten werden solche Spulen verwendet.
* Der magnetische Einschluss bei der [[Kernfusion]].
* Das Grundmagnetfeld [[Kernspintomographie]] bzw. [[Magnetresonanztomographie]]
* Das Magnetfeld zum Ablenken und Fokussieren der Teilchenstrahlen in [[Teilchenbeschleuniger]]n.
* Als Festmagnetfeld des Stators von [[Elektromotor]]en.

==Eigenschaften==
Bei einem [[Supraleiter]] entfällt der ohmsche Widerstand, so sollten Transport und Verwendung von elektrischem Strom ohne Verluste möglich sein. Den geringeren Energieverlust erkauft man durch einen höheren technologischen Aufwand beim Betrieb der Supraleitenden Aggregate.

Das naheigenste Problem ist dabei die erforderliche Kühlung. Da [[Supraleiter]] unterhalb der [[Sprungtemperatur]] betrieben werden müssen ist hier immer eine Kühlung erforderlich. Kompakte Aggregate sind einfacher zu kühlen. Dabei ist der Kontakt zwischen klassischen und [[Supraleiter]]n ein weiteres Problem.

Bei einer bestimmten magnetischen Feldstärke bricht die Supraleitung zusammen. Da ein fließender Strom ein [[Magnetfeld]] erzeugt, wird so auch die Belastbarkeit der [[Supraleiter]] begrenzt. Zusätzlich reagieren [[Supraleiter]] empfindlich auf Veränderungen des [[Elektrischer_Strom|Strom]]. Mit zunehmender [[Frequenz]] sinkt so die kritische [[Feldstärke]].

Bei einer langen Energieübertragungsleitung mit einem [[Supraleiter]] entfällt die [[Dämpfung]] von Resonanzen. Sie zeigt ähnliche Eigenschaften wie man sie von einer HF Antennenleitung her kennt (diese hat eine geringe wenn auch nicht verschwindende Dämpfung). Wenn die Impedanzen an den Enden der Leitung nicht angepasst sind, treten auf der [[Stromleitung|Leitung]] [[Elektrischer_Strom|Strom]] und [[Elektrische_Spannung|Spannungs]] Knoten und Spitzen auf. Wobei die Stromspitzen auf die Stromtragfähigkeit der Leitungen und die Spannungsspitzen auf die Isolation Auswirkungen hat.

Da unter Verwendung hoher Spannungen auch auf klassischen Leitungen elektrische Energie effizient übertragen werden kann, sind [[Supraleiter]] hier kaum konkurrenzfähig. Die Leitungen werden sich vor allem bei langem Überlandtransport des Stroms einsetzen lassen.

==Zukunftsaussichten==
Annähernd verlustfreier [[Elektromotor]], verlustarme [[Stromleitungen]], verlustarme [[Transformator]]en (ohne Berücksichtigung der zur Kühlung benötigten Energie)

Die Hochtemperatur-Supraleittechnik (HTS) wird derzeit in mehreren Modellelektromotoren erprobt. Der Läufer mit [[Supraleiter|Supraleiterspulen]] wird dabei in ein Motorgehäuse mit einer Luftspalt-Ständerwicklung montiert. Der [[Rotor]] wird in einem geschlossenen Kreislauf mit [[Neon]] gekühlt. Bei Versuchen im [[Motor|motorischen]] und [[Generator|generatorischen]] Betrieb erfüllten die Demonstratoren die Erwartungen durch geringere [[Verlust]]e und kleinere Bauvolumina.

In [[Tokio]] werden derzeit normale Stromkabel gegen HTS-Kabel mit [[Stickstoff]]kühlung ausgetauscht.

[[Kategorie:Elektrotechnik]]

Aktuelle Version vom 23. Dezember 2006, 15:01 Uhr

Weiterleitung nach: