„Flavin-Adenin-Dinukleotid“ – Versionsunterschied
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Kategorie? für mich unverständlich.--[[Benutzer:Wuffff|Wuffff]] 13:04, 8. Feb 2005 (CET) |
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'''Flavin-Adenin-Dinukleotid''', abgekürzt '''FAD''' ist ein [[Coenzym]]. Es hat eine wichtige Bedeutung als Elektronenüberträger in verschiedenen [[Prokaryoten|prokaryotischen]] und [[Eukaryoten|eukaryotischen]] [[Stoffwechsel]]prozessen, wie der [[Oxidative Phosphorylierung|oxidativen Phosphorylierung]]<ref>U. Dettmer, M. Folkerts, E. Kächler, A. Sönnichsen: ''Intensivkurs Biochemie'', 1. Auflage, Elsevier Verlag, München 2005, ISBN 3-437-44450-6, S. 10.</ref>, der [[Beta-Oxidation|β-Oxidation]] von [[Fettsäuren]], der [[Atmungskette]] und anderen [[Redoxreaktion]]en.<ref name="akt">K. Aktories, U. Förstermann, F. B. Hofmann, K. Starke: ''Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie: Begründet von W. Forth, D. Henschler, W. Rummel'', 10. Auflage, Elsevier Verlag, München, ISBN 3-437-42522-6, S. 762.</ref> FAD kann im Gegensatz zum [[Nicotinamidadenindinukleotid|NAD<sup>+</sup>]] einzelne [[Elektron]]en übertragen.<ref name=akt /> [[Oxidoreduktasen]] können somit mittels FAD molekularen [[Sauerstoff]] aktivieren.<ref>H. Renz: ''Integrative Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. Pathophysiologie – Pathobiochemie – Hämatalogie'', 1. Auflage, de Gruyter Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-11-017367-0, S. 616.</ref> |
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FAD, das Flavin-Adenin-Dinukleotid, hat eine wichtige Bedeutung als Elektronen-Carrier und Cofaktor während der oxidativen Phosphorylierung, der ß-Oxidation von Fettsäuren und weiteren Redox-Reaktionen. Es besteht aus einer AMP-Einheit (in der Abbildung blau), an welche das Flavin-Mononukleotid (in der Abbildung grün) gebunden ist. Die reaktiven Stickstoffatome (in der Abbildung rot) befinden sich im Isoalloxazinring des Moleküls. |
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== Struktur und chemische Eigenschaften == |
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FAD besteht aus [[Adenosindiphosphat]], das mit [[Riboflavin]] ([[Vitamin]] B<sub>2</sub>) verknüpft ist. Alternativ könnte man auch sagen, es bestehe aus [[Adenosinmonophosphat|Adenosin-Monophosphat]] (AMP), an welchem [[Flavinmononukleotid]] (FMN) gebunden ist. Die „reaktiven“ [[Stickstoff]]atome <!--(in der Abbildung blau) das sind sie leider nicht! -->befinden sich im [[Isoalloxazin]]ring des Moleküls. |
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Das oxidierte FAD geht durch Aufnahme zweier [[Proton (Chemie)|Protonen]] (H<sup>+</sup>) und zweier [[Elektron]]en (e<sup>−</sup>) in die reduzierte Form FADH<sub>2</sub> über:<ref name="Römpp" /> Man bezeichnet dies als einen ECEC-Mechanismus ('''e''' für elektrochemischer Schritt, '''c''' für chemischer Schritt der Protonierung), wobei die zweite Protonierung nur in ausreichend saurer Lösung erfolgt. Der Übergang zwischen dem ECE-Mechanismus ohne abschließende Übertragung eines Protons und des ECEC-Mechanismus ist außerdem noch von der chemischen Umgebung abhängig: Für freies FAD in Lösung überlappen ECE- und ECEC-Mechanismus bei pH 6,7<ref name="Flavoenzymes">Müller, F.; Chemistry and Biochemistry of Flavoenzymes, 1991, Vol. 1, CRC Press London.</ref>, auf Oberflächen immobilisiertes FAD wird erst bei etwa pH 9 nach dem ECE-Mechanismus reduziert.<ref>Nöll et al., In: ''[[Langmuir (Zeitschrift)|Langmuir]]'' B, 2006, 22, S. 2378–2383.</ref> |
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Formal kann das oxidierte FAD durch Aufnahme eines Protons (H+) und eines Hydridions (H-) in die reduzierte Form FADH2 übergehen: |
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Das Redoxpotential des FAD liegt unter Standardbedingungen bei −219 mV vs. NHE.<ref name="Flavoenzymes"/> |
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Eine [[Lösung (Chemie)|Lösung]] von Flavin-Adenin-Dinukleotid in Wasser (10 g·l<sup>−1</sup>) besitzt einen [[pH-Wert]] von etwa 6. |
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== Enzyme, die FAD verwenden == |
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Zu den Enzymen, die FAD verwenden, gehören die: |
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* [[Dihydrolipoyl-Dehydrogenase]] |
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* [[Acyl-CoA-Dehydrogenase]] |
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== Siehe auch == |
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* [[Vitamin B2|Vitamin B<sub>2</sub>]] |
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* [[FAD-Synthetase]] |
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== Weblinks == |
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* [https://www2.chemie.uni-erlangen.de/projects/vsc/chemie-mediziner-neu/vitamine/vitb202.html Flavin-Adenin-Dinukleotid] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Isoalloxazin]] |
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[[Kategorie:Alkanol]] |
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[[Kategorie:Polyol]] |
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[[Kategorie:Adenin]] |
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[[Kategorie:Dihydroxyoxolan]] |
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[[Kategorie:Phosphorsäureester]] |
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[[Kategorie:Diphosphat]] |
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[[Kategorie:Nukleotid]] |
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[[Kategorie:Coenzym]] |
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[[Kategorie:Xylol]] |
Aktuelle Version vom 17. November 2024, 15:21 Uhr
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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![]() | ||||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Name | Flavin-Adenin-Dinukleotid | |||||||||||||||||||||
Andere Namen | ||||||||||||||||||||||
Summenformel | C27H33N9O15P2 | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
gelber Feststoff[2] | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 785,55 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
löslich in Wasser[2] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Flavin-Adenin-Dinukleotid, abgekürzt FAD ist ein Coenzym. Es hat eine wichtige Bedeutung als Elektronenüberträger in verschiedenen prokaryotischen und eukaryotischen Stoffwechselprozessen, wie der oxidativen Phosphorylierung[4], der β-Oxidation von Fettsäuren, der Atmungskette und anderen Redoxreaktionen.[5] FAD kann im Gegensatz zum NAD+ einzelne Elektronen übertragen.[5] Oxidoreduktasen können somit mittels FAD molekularen Sauerstoff aktivieren.[6]
Struktur und chemische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]FAD besteht aus Adenosindiphosphat, das mit Riboflavin (Vitamin B2) verknüpft ist. Alternativ könnte man auch sagen, es bestehe aus Adenosin-Monophosphat (AMP), an welchem Flavinmononukleotid (FMN) gebunden ist. Die „reaktiven“ Stickstoffatome befinden sich im Isoalloxazinring des Moleküls.
Das oxidierte FAD geht durch Aufnahme zweier Protonen (H+) und zweier Elektronen (e−) in die reduzierte Form FADH2 über:[2] Man bezeichnet dies als einen ECEC-Mechanismus (e für elektrochemischer Schritt, c für chemischer Schritt der Protonierung), wobei die zweite Protonierung nur in ausreichend saurer Lösung erfolgt. Der Übergang zwischen dem ECE-Mechanismus ohne abschließende Übertragung eines Protons und des ECEC-Mechanismus ist außerdem noch von der chemischen Umgebung abhängig: Für freies FAD in Lösung überlappen ECE- und ECEC-Mechanismus bei pH 6,7[7], auf Oberflächen immobilisiertes FAD wird erst bei etwa pH 9 nach dem ECE-Mechanismus reduziert.[8]
Das Redoxpotential des FAD liegt unter Standardbedingungen bei −219 mV vs. NHE.[7]

Eine Lösung von Flavin-Adenin-Dinukleotid in Wasser (10 g·l−1) besitzt einen pH-Wert von etwa 6.
Enzyme, die FAD verwenden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Enzymen, die FAD verwenden, gehören die:
- Monoamin-Oxidase
- Ferredoxin-NADP+ Reduktase
- Glucose-Oxidase (GOx)
- Cellobiose Dehydrogenase
- Nitratreduktase
- Succinat-Dehydrogenase
- Dihydrolipoyl-Dehydrogenase
- Acyl-CoA-Dehydrogenase
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag zu DISODIUM FLAVINE ADENINE DINUCLEOTIDE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ a b c Eintrag zu Flavin-Adenin-Dinucleotid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 13. Februar 2019.
- ↑ a b Datenblatt Flavin adenine dinucleotide disodium salt hydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. Februar 2019 (PDF).
- ↑ U. Dettmer, M. Folkerts, E. Kächler, A. Sönnichsen: Intensivkurs Biochemie, 1. Auflage, Elsevier Verlag, München 2005, ISBN 3-437-44450-6, S. 10.
- ↑ a b K. Aktories, U. Förstermann, F. B. Hofmann, K. Starke: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie: Begründet von W. Forth, D. Henschler, W. Rummel, 10. Auflage, Elsevier Verlag, München, ISBN 3-437-42522-6, S. 762.
- ↑ H. Renz: Integrative Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. Pathophysiologie – Pathobiochemie – Hämatalogie, 1. Auflage, de Gruyter Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-11-017367-0, S. 616.
- ↑ a b Müller, F.; Chemistry and Biochemistry of Flavoenzymes, 1991, Vol. 1, CRC Press London.
- ↑ Nöll et al., In: Langmuir B, 2006, 22, S. 2378–2383.