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„Paderborn“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
[[en:Paderborn]]
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[eo:Paderborn]]
|Art = Stadt
|Wappen = DEU Paderborn COA.svg
|Breitengrad = 51/43/10/N
|Längengrad = 08/45/26/E
|Lageplan = Paderborn in PB.svg
|Lageplanbeschreibung = Lage von Paderborn im Kreis Paderborn
|Bundesland = Nordrhein-Westfalen
|Regierungsbezirk = Detmold
|Kreis = Paderborn
|Höhe = 110
|PLZ = 33098–33106
|Vorwahl = 05251, 05252, 05254, 05293
|Gemeindeschlüssel = 05774032
|LOCODE = DE PAD
|Gliederung = Kernstadt und<br />8 [[Stadtteil]]e
|Adresse = Am Abdinghof 11<br />33098 Paderborn
|Website = [https://www.paderborn.de/ www.paderborn.de]
|Bürgermeister = [[Michael Dreier]]
|Partei = CDU
}}


[[Datei:Paderborn Dom asv2024-05 img13.jpg|mini|Die Südseite des [[Paderborner Dom]]s]]
<table border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" bgcolor="#FFDEAD" style="float:right; margin-left:15px; margin-bottom:15px"><tr><th>Wappen</th>
[[Datei:Rathaus Paderborn April 2016.jpg|mini|Das [[Rathaus Paderborn|Paderborner Rathaus]]]]
<th >Karte</th></tr><tr bgcolor="#FFFFFF">
[[Datei:Paderborn Markt mit Gaukirche.jpg|mini|Paderborn Markt mit Gaukirche]]
<td align="center">(Wappen) </td>
[[Datei:Paderborn SchlossNeuhaus.jpg|mini|Das im [[Weserrenaissance]]-Stil erbaute [[Schloss Neuhaus (Schloß Neuhaus)|Schloss Neuhaus]]]]
<td align="center">[[Bild:Karte_paderborn_in_deutschland.png|Karte Paderborn in Deutschland]]
</td></tr>


Die Stadt '''Paderborn''' ({{IPA|paːdɐˈbɔɐ̯n|Tondatei=LL-Q188 (deu)-PetiteTrolline-Paderborn.wav}}) ist mit fast 156.000 Einwohnern (Stand 2023)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.paderborn.de/rathaus-service/stadtportrait/ortsteile.php |titel=Paderborn Einwohnerzahlen |werk=Paderborn.de |hrsg=Paderborn.de |datum=2021-02-28 |sprache=de |abruf=2023-07-05}}</ref> eine [[Großstadt]] im [[Ostwestfalen|östlichen Teil]] des Landes [[Nordrhein-Westfalen]]. Sie liegt im [[Kreis Paderborn|gleichnamigen Kreis]] und ist dessen [[Kreisstadt]], ist [[Universitätsstadt]], [[Oberzentrum]] und Mittelpunkt der [[Hochstift Paderborn (Region)|Region Hochstift Paderborn]]. Der Name weist auf die [[Quelle]]n der [[Pader]] im heutigen Stadtzentrum hin.
<tr><th colspan="2" bgcolor="#FFDEAD">Basisdaten</th></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Bundesland]]:</td><td>[[Nordrhein-Westfalen]]</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Landkreis|Kreis]]:</td><td>[[Landkreis Paderborn|Paderborn]]</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Fläche]]:</td><td>180 [[Quadratkilometer|km²]]</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Einwohner]]:</td><td>139.368 ''(30.09.2003)''</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Bevölkerungsdichte]]:</td><td>774 Einwohner/km²</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Höhe]]:</td><td>94-347 m ü. [[Normalnull|NN]]</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Postleitzahl]]en:</td><td>33098, 33100, 33102, 33104, 33106</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Telefonvorwahl|Vorwahlen]]:</td><td>05251, 05254, 05293</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td valign="top">[[Geografische Lage]]:</td><td>51° 43' n. Br.
<br>8° 45' ö. L.</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[KFZ-Kennzeichen]]:</td><td><code>PB</code></td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Amtliche Gemeindekennzahl]]:</td><td>05774032</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>Gliederung des Stadtgebiets:</td><td>xx Stadtteile/[[Stadtbezirk]]e</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>Website:</td><td>[http://www.paderborn.de/ www.paderborn.de]</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>E-Mail-Adresse:</td><td>[?]</td></tr>


Erstmals wurde Paderborn in einer Urkunde im Jahr 777 erwähnt, als unter [[Karl der Große|Karl dem Großen]] in Paderborn ein [[Reichstag (Heiliges Römisches Reich)|Reichstag]] und eine Missionssynode stattfanden. In Paderborn wurde 1614 die erste [[Westfalen|westfälische]] [[Universität]] gegründet, die später zur selbständigen [[Theologische Fakultät Paderborn|Theologischen Fakultät]] umgewandelt wurde. Eine neue [[Universität Paderborn|Universität]] wurde 1972 gegründet; bereits 1971 entstand die [[Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen]]. Seit dem neunten Jahrhundert ist die Stadt Sitz eines [[Bistum Paderborn|Bistums]]; dieses wurde 1930 zum [[Erzbistum Paderborn|Erzbistum]] erhoben.
<tr><th colspan="2" bgcolor="#FFDEAD">Politik</th></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>[[Bürgermeister]]:</td><td> Heinz Paus ([[CDU]])</td></tr>
<tr bgcolor="#FFFFFF"><td>Regierende [[Partei]]:</td><td>[[CDU]]</td></tr>
</table>


Ihre heutigen Grenzen erhielt die Stadt durch die Eingliederung umliegender Gemeinden im Zuge der [[Sauerland/Paderborn-Gesetz|Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen]] von 1974, wodurch Paderborn zur Großstadt wurde.


Im Jahr 2023 stand Paderborn auf Platz 55 der [[Liste der Großstädte in Deutschland|größten Städte Deutschlands]].


== Geographie ==
'''Paderborn''' ist eine Stadt in der [[Region]] [[Ostwestfalen-Lippe]] ([[Regierungsbezirk Detmold]]) mit ca. 139.000 Einwohnern. Sie ist eine [[Große kreisangehörige Stadt]] sowie [[Kreisstadt]] und größte Stadt des gleichnamigen [[Kreis Paderborn|Kreises]] im Nordosten des Landes [[Nordrhein-Westfalen]].
=== Geographische Lage ===
{{Hinweis Seiten-Koordinaten|einzig=0}}
Paderborn liegt im Osten von [[Nordrhein-Westfalen]] im westlichen Teil von [[Ostwestfalen]]. Die Großstadt liegt im südöstlichen Winkel der [[Westfälische Bucht|Westfälischen Tieflandsbucht]]. Hier steigt die flache Landschaft nach Süden und Osten zur [[Paderborner Hochfläche]] an. Östlich der Stadt erhebt sich das [[Eggegebirge]] als Teil des [[Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge|Naturparks Teutoburger Wald/Eggegebirge]]. Die Stadt entstand im Quellgebiet der [[Pader]], wo einige Teiche aus etwa 200 [[Karstquelle]]n gespeist werden, die Anziehungspunkt für frühe Siedler und verehrungswürdig als Wunder oder Heiligtum gewesen sein dürften, wovon heute noch der unmittelbar benachbarte Dom zeugt. Die Pader ist mit 4&nbsp;km Länge [[Liste von Flüssen in Deutschland#Kurze Fließgewässer von Bedeutungkm – Wublitz (Havel)|kürzester Fluss]] Deutschlands. Sie mündet im Paderborner Stadtteil Schloß Neuhaus in die [[Lippe (Fluss)|Lippe]], die dort auch die [[Alme (Lippe)|Alme]] aufnimmt. Viele stehende Gewässer bereichern Paderborner Ausflugsgebiete, so sind zahlreiche Seen im Stadtgebiet zu finden. Der höchste Punkt im Stadtgebiet befindet sich im Stadtteil Neuenbeken bei {{Höhe|347|DE-NN|link=1}} ({{Coordinate|name=Paderborn: höchster Punkt|NS=51.736171|EW=8.891973|type=landmark|dim=5000|region=DE-NW|text=ICON0}}), der niedrigste in Sande bei {{Höhe|94|DE-NN}} ({{Coordinate|name=Paderborn: niedrigster Punkt|NS=51.756630|EW=8.644008|type=landmark|dim=5000|region=DE-NW|text=ICON0}}). Die Stadt wird durch den seit dem Mittelalter bekannten [[Westfälischer Hellweg|Westfälischen Hellweg]] erschlossen, der von [[Duisburg]] über Paderborn zur Weserüberquerung bei [[Corvey]] und von dort weiter nach Osten führt, heute ist es die [[Bundesstraße 1|B 1]].


=== Kernstadtgliederung ===
Die [[Pader]], der Namensgeber der Stadt, ist mit über 200 [[Quelle]]n (=Born) der kürzeste [[Fluss (Gewässer)|Fluss]] [[Deutschland]]s.
Zu Paderborn gehören die acht Ortsteile rund um Paderborn und die Paderborner Kernstadt als das Stadtzentrum. Die Kernstadt selbst gliedert sich in die nachfolgenden acht Stadtbezirke:


* Altstadt/Mitte
===Geschichte===
* Barkhausen
* Fischteiche
* Lichtenfelde/Kaukenberg
* Mönkeloh
* Riemekeviertel
* Stadtheide
* Südstadt


=== Stadtgliederung ===
Paderborn war bereits 777 Sitz eines Reichstages unter [[Karl der Große|Karl dem Großen]]. Im [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Alten Reich]] war die Stadt Hauptstadt des gleichnamigen [[Paderborn (Hochstift)|Hochstiftes]].
Nach der [[Hauptsatzung]] der Stadt wurden in der Stadt Paderborn sieben [[Stadtteil]]e gebildet. Zusammen mit der Kernstadt ergeben sich somit acht Verwaltungseinheiten. Diese entsprechen gebietsidentisch den Stadtteilen, nur die zu einem Bezirksstadtteil zusammengefassten Stadtteile Schloß Neuhaus und Sande bilden einen gemeinsamen Bezirksstadtteil.


In den beiden einwohnerstärksten Stadtbezirken Schloß Neuhaus/Sande und Elsen werden vom Rat der Stadt nach jeder Kommunalwahl [[Bezirksausschuss|Bezirksausschüsse]] eingerichtet. Für die übrigen einwohnerschwächeren Bezirke wählt der Rat der Stadt jeweils einen [[Ortsvorsteher]].
===Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien===


Ferner gibt es in den Stadtbezirken Schloß Neuhaus/Sande und Elsen jeweils eine Bezirksverwaltungsstelle. Die Bezirksausschüsse und die Ortsvorsteher sollen die Belange des Stadtteiles gegenüber dem Rat wahrnehmen und können auch bestimmte Aufgaben der laufenden Verwaltung übertragen bekommen.<ref name="Hauptsatzung">{{Internetquelle |url=https://www.paderborn.de/rathaus-service/stadtverwaltung/satzungen/hauptsatzung.php.media/152369/Hauptsatzung_der_Stadt_Paderborn_ab_01.06.2019.pdf |titel=Hauptsatzung |hrsg=Stadt Paderborn |datum=2010 |format=PDF |abruf=2012-05-20}}</ref> Kein Bezirk im Sinne der Hauptsatzung ist die „Kernstadt“ Paderborns, die das nicht zu den Bezirken gehörende Gebiet umfasst; sie entspricht der Stadt in den Grenzen vor 1969. Marienloh und Wewer waren vor 1969 eigenständige Gemeinden; die restlichen Stadtteile waren bis 1974 selbständige Gemeinden. Paderborn ist damit durch die Gebietsreform von 1975 auf seine heutige Größe gewachsen.
* [[Universität Paderborn|Universität]]
* [[Katholische Fachhochschule Paderborn|Katholische Fachhochschule]]
* [[Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik]]
* [[Fachhochschule der Wirtschaft Paderborn|Fachhochschule der Wirtschaft]]
* [[b.i.b. Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe]]
* [[liboranium Bildungsstätte des Erzbistums Paderborn]]


{| class="toptextcells"
===Städtepartnerschaften===
|-
|
{| class="wikitable toptextcells sortable" style="text-align:center"
|+Tabelle Kernstadt und Stadtteile
! Stadtteil
! Fläche<br />(km²)
! Einwohner<ref>{{Internetquelle |url=https://www.paderborn.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Paderborn/109010100000241912.php |titel=Ortsteile und Einwohnerzahlen |sprache=de |abruf=2023-04-03}}</ref>
!Bevölkerungsdichte<br />(Einwohner je km²)
! Eingemeindung
|-
| style="text-align:left" | Kernstadt || 45,93 || 89.485 || 1.948 || data-sort-value="0,0" | –
|-
| style="text-align:left" | [[Schloß Neuhaus (Paderborn)|Schloß Neuhaus]] || 24,04 || 27.511 || 1.144 || data-sort-value="1975,0" | 1. Januar 1975
|-
| style="text-align:left" | [[Elsen (Paderborn)|Elsen]] || 20,19 || 16.259 || 805 || data-sort-value="1975,0" | 1. Januar 1975
|-
| style="text-align:left" | [[Wewer]] || 16,88 || {{0}}7.147 || 423 || data-sort-value="1969,5" | {{0|00r}}1. Juli 1969
|-
| style="text-align:left" | [[Sande (Paderborn)|Sande]] || 23,39 || {{0}}5.751 || 246 || data-sort-value="1975,0" | 1. Januar 1975
|-
| style="text-align:left" | [[Marienloh]] || {{0}}7,37 || {{0}}3.270 || 444 || data-sort-value="1969,0" | 1. Januar 1969
|-
| style="text-align:left" | [[Dahl (Paderborn)|Dahl]] || 17,14 || {{0}}2.853 || 166 || data-sort-value="1975,0" | 1. Januar 1975
|-
| style="text-align:left" | [[Benhausen]] || {{0}}9,80 || {{0}}2.450 || 250 || data-sort-value="1975,0" | 1. Januar 1975
|-
| style="text-align:left" | [[Neuenbeken]] || 14,85 || {{0}}2.366 || 152 || data-sort-value="1975,0" | 1. Januar 1975
|- class="sortbottom" style="background:#DDDDDD"
| style="text-align:left" | Paderborn || 179,59{{0}} || 157.092{{0}} || 875 ||
|}
|style="vertical-align:middle"|
[[Datei:Paderborn subdivisions.svg|mini|hochkant=1.3|zentriert|Paderborn: Stadtgliederung]]
|}
Stand 3.&nbsp;April 2023 (ohne 2. Wohnsitz)<ref>[https://www.paderborn.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Paderborn/109010100000241912.php ''Ortsteile Paderborns.''] Stadt Paderborn.</ref>


Am 30.&nbsp;April 2017 wohnten in Paderborn 150.338 Personen mit Erstwohnsitz. Zu diesem Zeitpunkt lag der Mietpreis durchschnittlich bei 6,45&nbsp;Euro je Quadratmeter<ref>[http://www.wohnpreis.de/immobilien/paderborn/wohnung-mieten ''Mietpreis in Paderborn.''] wohnpreis.de</ref>, im Januar 2020 wurde ein durchschnittlicher Mietpreis von 8,34&nbsp;€ pro&nbsp;m² gemessen.<ref>[https://www.mietpreise.info/mietspiegel/paderborn ''Mietpreis in Paderborn 2020''] mietpreise.info</ref>
* [[Le Mans]] ([[Frankreich]]) seit [[1967]]
* [[Bolton]] ([[Großbritannien]]) seit [[1975]]
* [[Belleville]], [[Illinois]] ([[USA]]) seit [[1990]]
* [[Pamplona]] ([[Spanien]]) seit [[1992]]
* [[Przemysl]] ([[Polen]]) seit [[1993]]
* [[Debreçen]] ([[Ungarn]]) seit [[1994]]


=== Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets ===
===Sehenswürdigkeiten===
Paderborn bedeckt eine Fläche von 179,59&nbsp;km². Den größten Flächenanteil nehmen Wald- und Landwirtschaftsfläche mit zusammen etwa 62,1 % ein, Siedlungs- und Verkehrsfläche bedecken weitere rund 30 %.<ref name="LDS-Kommunalprofil">[https://www.it.nrw/sites/default/files/kommunalprofile/l05774032.pdf Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Paderborn]</ref>


Die größte Ausdehnung in Nordsüdrichtung ist etwa 16,4&nbsp;km, in Ost-West-Richtung etwa 17,7&nbsp;km.
Zu den Sehenswürdigkeiten Paderborns zählen:


{| class="wikitable" style="text-align:center"
* Dom
|-
* Diözesanmuseum
! Fläche<br />nach Nutzungsart
* Paderhalle
! Fläche in [[km²]]
* Paderquellgebiet (mit den Quellen der Pader)
! Anteil an Gesamtfläche
* Rathaus
|-
| style="text-align:left" | Landwirtschaftsfläche || 82,89 || 46,21 %
|-
| style="text-align:left" | Waldfläche || 28,53 || 15,90 %
|-
| style="text-align:left" | Gebäude-, Frei- und Betriebsfläche || 36,52 || 20,36 %
|-
| style="text-align:left" | Verkehrsfläche || 17,24 || {{0}}9,61 %
|-
| style="text-align:left" | Wasserfläche || {{0}}4,86 || {{0}}2,71 %
|-
| style="text-align:left" | Sport- und Grünfläche || {{0}}6,93 || {{0}}3,86 %
|-
| style="text-align:left" | sonstige Nutzung || {{0}}2,43 || {{0}}1,35 %
|}


===Museen===
=== Nachbargemeinden ===
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an Paderborn (im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Norden): [[Hövelhof]], [[Bad Lippspringe]], [[Altenbeken]], [[Lichtenau (Westfalen)|Lichtenau]], [[Borchen]], [[Salzkotten]] und [[Delbrück]] (alle [[Kreis Paderborn]]). Die nächstgelegenen [[Großstadt|Großstädte]] sind im Nordwesten [[Bielefeld]], [[Gütersloh]] und [[Münster]], im Osten [[Göttingen]], im Südosten [[Kassel]] und im Westen [[Hamm]].


=== Geologie ===
* Diözesanmuseum
Der Untergrund des Gemeindegebiets besteht vorrangig aus [[Mergel]]kalkstein der [[Oberkreide]]. Er ist [[Tektonik|tektonisch]] wenig gestört, schwach nach Westen zum Inneren der [[Westfälische Bucht|Münsterländer Bucht]] geneigt und wird dort von jüngerem [[Tonmergel]]stein des Emscher-Mergels überdeckt. Die Gesteine liegen über einem Sockel aus [[Falte (Geologie)|gefalteten]] Gesteinen aus [[Devon (Geologie)|Devon]] und [[Karbon]]. Das Flachland westlich von Paderborn wird von meist [[sand]]igem [[Locker-, Halbfest- und Festgestein|Lockergestein]] des Quartärs über Kreide bedeckt. Es besteht aus [[Eiszeitalter|eiszeitlichen]] Ablagerungen wie [[Grundmoräne]] und Schmelzwassersanden sowie den [[Sedimentation|Flusssedimenten]] der Flüsse [[Lippe (Fluss)|Lippe]], [[Alme (Lippe)|Alme]] und [[Pader]].
* Computermuseum (Heinz-Nixdorf-Forum)
* Traktorenmuseum


Das oberste Grundwasserstockwerk im Stadtgebiet wird gebildet aus Sanden der [[Senne]] und Flusssanden und -[[kies]]en der Lippe, Pader und Alme. Örtlich wird dieses Grundwasser für Einzelversorgungen genutzt. Die unter den Sanden liegenden Festgesteine des [[Mesozoikum|Erdmittelalters]] sind gut durchlässige, aber verschmutzungsgefährdete [[Karstgrundwasserleiter]]. Im Norden des Stadtgebiets sind sie von Emscher-Mergel überlagert, der nur gering durchlässig ist. Unterhalb dieses Mergels wird das Karstgrundwasser gestaut, das aus Süden heranfließt. Es tritt in einer Vielzahl von Quellen auf einer Linie zwischen dem innerstädtischen Riemeke-Viertel und [[Marienloh]] an die Oberfläche; die hier entspringende Pader beispielsweise tritt in mehr als 200 Einzelquellen aus. Dieses Karstgrundwasser hat Trinkwasserqualität und wird in Verbindung mit dem Porengrundwasser aus der [[Boker-Heide-Kanal|Boker Heide]] und dem ''Wasserwerk Diebesweg'' zur Versorgung der Kernstadt und der östlichen Stadtteile genutzt. Die südlichen Stadtteile werden aus der [[Aabachsee|Aabach-Talsperre]] mit Trinkwasser versorgt und [[Benhausen]] und [[Neuenbeken]] erhalten das Trinkwasser über das Wasserwerk ''Altenbeken-Hossengrund'' aus Gesteinen der Unterkreide und des [[Unterer Muschelkalk|Unteren Muschelkalks]].
===Weblinks===


Paderborn verfügt über eine bedeutende [[Zement]]industrie, die Mergelkalksteine der Oberkreide abbaut. Sand und in geringerem Umfang [[Kies]] des [[Quartär (Geologie)|Quartärs]] wird als [[Schüttgut]], Bausand und zur Kalksandsteinherstellung genutzt. Als Ziegelrohstoff findet ebenfalls aus dem Quartär stammender [[Ton (Bodenart)|Ton]] und [[Schluff]] des Quartärs Verwendung.
* [http://www.paderborn.de Offizielle Homepage der Stadt Paderborn]

* [http://www.paderborn.de/virtuellerstadtrundgang1/rundgang.htm Virtueller Stadtrundgang]
Die [[Paderborner Hochfläche]] macht den östlichen Teil des Stadtgebiets aus. Dort sind die Mergelkalksteine der Oberkreide an der Oberfläche zu einer rund 50&nbsp;cm mächtigen, nährstoffreichen [[Braunerde]] aus tonigem [[Lehm]] verwittert. Örtliche Ablagerungen von [[Löss]] des Eiszeitalters sind infolge von [[Rodung]]en im Mittelalter [[Erosion (Geologie)|erodiert]] und bilden in [[Trockental|Trockentälern]] [[Kolluvium|Kolluvien]]. Im Westen des Stadtgebiets herrschen saure, nährstoffarme [[Podsol]]e vor, die im Unterboden zum Teil mit [[Ortstein]] durchsetzt sind. In den Rinnen, Tälern und Niederungen sind die Ablagerungen der Fließgewässer bis dicht an die Bodenoberfläche mit Grundwasser gefüllt. Die dabei entstandenen [[Gley]]e werden als Grünland genutzt. Die breiten Talauen von Alme und Lippe sind vorrangig von [[Auenböden]] bedeckt.<ref>Geologischer Dienst NRW: {{Webarchiv |url=http://www.gd.nrw.de/svg/ggb/texte/gb774032.htm |text=Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibungen NRW. Paderborn |wayback=20140618011202}}</ref>
* [http://www.asinah.net/web-directory/odp.database/World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Nordrhein-Westfalen/Landkreise/Paderborn/ Landkreis Paderborn]

[[Datei:Paderborn geothermische Karte.png|mini|Geothermische Ergiebigkeit des Stadtgebiets]]

Die Eignung von Paderborn für die Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels [[Erdwärmesonde]] und für die Wärmegewinnung durch [[Wärmepumpenheizung]]en ist örtlich sehr unterschiedlich ausgeprägt. Weite Teile des Stadtgebiets eignen sich mittelmäßig für die Nutzung, einzelne Standorte auf einer Linie von Schloß Neuhaus/Marienloh nach Elsen/Wewer eignen sich nicht. Mit dem beginnenden Anstieg Richtung [[Eggegebirge]] im östlichen Stadtgebiet verbessert sich die Nutzbarkeit (vgl. dazu die nebenstehende Karte).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gd.nrw.de/zip/a_pjgt01.pdf |text=Geologischer Dienst NRW: ''Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage'' |wayback=20050914225412}} (PDF; 369&nbsp;kB).</ref>

=== Klima ===
[[Datei:PADERBORN nieder.svg|mini]]
{{Hauptartikel|Klima in Ostwestfalen-Lippe}}

Das Klima in Paderborn wird durch die Lage der Stadt im ozeanisch-kontinentalen Übergangsbereich [[Mitteleuropa]]s im Allgemeinen und die Lage im Rückstau des östlich gelegenen Riegels [[Teutoburger Wald]] im Speziellen beschrieben. Das Gebiet liegt überwiegend im Bereich des subatlantischen [[Seeklima]]s mit teils temporären [[Kontinentalklima|kontinentalen Einflüssen]]. Die Winter sind unter atlantischem Einfluss meist mild, der kontinentale Einfluss wird durch den Teutoburger Wald abgeschirmt. Die Sommer sind mäßig warm. Die Temperaturen betragen in den niedrig gelegenen Stadtteilen der in der [[Westfälische Bucht|Westfälischen Bucht]] liegenden Stadt im Durchschnitt bei 9 bis 10 °C, in den ansteigenden Gebieten zum Teutoburger Wald sind sie niedriger und liegen bei etwa 8 °C.

Die Niederschläge sind maßgeblich durch die Lage am Teutoburger Wald beeinflusst. Insgesamt ist Paderborn neben den Städten im Bergischen und Siegerland eine der niederschlagsreichsten Großstädte Nordrhein-Westfalens. Die Jahresniederschläge liegen in allen Monaten deutlich über dem Landesschnitt. Die Niederschlagsmengen schwanken jedoch je nach Lage jährlich meist zwischen etwa 750 und 1000 Millimeter. Da die vorherrschenden Winde meist aus Richtung Südwesten wehen und dabei feuchte Luft vom [[Atlantik]] mitbringen, kommt es an der [[Luvseite]] des Teutoburger Waldes, der die erste Barriere am Rand des Weserberglandes darstellt, zu ausgeprägtem [[Steigungsregen]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.wald-und-holz.nrw.de/30Wald_und_Beratung/wuchsgebiete/pdfablage/WG_Weserbergland.pdf |text=Wald und Holz in NRW: Wuchsgebiete |wayback=20110719071834}}, abgerufen am 4. Januar 2018.</ref>

== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Paderborn}}

=== Vor- und Frühgeschichte ===
Einzelne Siedlungsfunde im Paderborner Land lassen sich ab Ende der [[Altsteinzeit]] und der zurückgehenden Vergletscherung mit Ausklingen der Eiszeiten nachweisen. Es gibt mehrere Fundstätten von [[mittelsteinzeit]]lichen Lagerplätzen, größeren [[Erdwerk]]en und [[jungsteinzeit]]lichen [[Steinkiste]]ngräbern, außerdem [[bronzezeit]]liche [[Hügelgrab|Hügelgräber]] und feste Wohnplätze mindestens seit der vorrömischen [[Eisenzeit]]. In der Römerzeit gehörte Paderborn generell zum Siedlungsbereich der [[Germanen|Westgermanen]] und damit über die Jahrhunderte zum Gebiet verschiedener Stämme. Zur Zeit des [[Römerlager Anreppen|römischen Nachschublagers nahe Anreppen]] einige Kilometer westlich, das im Jahr 4 n.&nbsp;Chr. im Rahmen der [[Augusteische Germanenkriege|Augusteischen Germanenkriege]] angelegt wurde und nur ein bis zwei Jahre bestand, waren dies die [[Brukterer]].<ref>Jörg Jarnut: ''Langobarden in Paderborn?'' In: ''[[Westfälische Zeitschrift]]''. Band 138, 1986, S. 228 ([https://www.westfaelische-geschichte.de/lit9339 Digitalisat]).</ref> Aufgrund logistischer Überlegungen zu Marschweiten, Wasserversorgung und Verbindungen zu Pässen gilt als unwahrscheinlich, dass dieses Lager das östlichste Römerlager entlang der Lippe war. Es wird eher angenommen, dass sich ein oder mehrere weitere, noch unentdeckte Lager nahe den Quellen der [[Lippe (Fluss)|Lippe]] oder der [[Pader]] im Raum Paderborn befunden haben.

Am 23. Juni 2023 gab der [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe]] bekannt, dass bei Ausgrabungen am [[St. Johannisstift (Paderborn)|St.&nbsp;Johannisstift]] durch Funde von Amphorenfragmenten und von römischen Feldbacköfen, wie sie bisher nur in römischen Marschlagern gefunden wurden, ein sicherer Hinweis für ein römisches Marschlager unter dem Riemekeviertel gefunden worden sei. Holzkohlestücke aus den Feldbacköfen wurden mit der [[Radiokarbonmethode]] auf die Zeit um Christi Geburt datiert.<ref>LWL-Pressemitteilung: [https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=57212 Ein Augusteisches Marschlager in Paderborn?], abgerufen am 27. Juni 2023.</ref>

Die große mittelalterliche Handwerkersiedlung Balhorn entlang der [[Alme (Lippe)|Alme]] im Westen der Stadt (Balhorner Feld, heute zwischen dem Stadtzentrum und dem [[Wewer|Stadtteil Wewer]]), am Schnittpunkt von [[Westfälischer Hellweg|Hellweg]] und Frankfurter Weg ''(via regia)'', existierte bis zu ihrem Niedergang wahrscheinlich mindestens seit der Zeit um Christi Geburt. Zur Zeit der [[Völkerwanderung]] zwischen etwa 300 und 600 kam es bis auf wenige Ausnahmen zum Abbruch der Siedlungskontinuität und zum [[Wüstung|Wüstfallen]] einzelner germanischer Siedlungen im Raum Paderborn.

=== Frühmittelalter ===
Im 7. Jahrhundert etablierten sich die von Norden eindringenden [[Sachsen (Volk)|Sachsenstämme]], im Großraum Paderborn die [[Angrivarier|Engern]] (westlich davon die [[Westfalen]], östlich die [[Ostfalen]]). 772 begannen die auf der Reichsversammlung von [[Worms]] beschlossenen fränkischen [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Sachsenkriege]]. In der Folge fiel [[Karl der Große]] in das Gebiet der Engern von Süden her über die ''via regia'' ein. 776 hielt sich Karl der Große nach (bei Zeitgenossen umstrittener) gewaltsamer Unterwerfung der heidnischen Sachsenstämme in Paderborn auf. Es kam zur Begründung der Karlsburg und nach deren Zerstörung zur [[Pfalz Paderborn]] an den Paderquellen zur Christianisierung der Sachsen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.paderborn.de/freizeit/touristisches_angebot/stadtrundgang/109010100000016818.php |text=paderborn.de |wayback=20151223193632}}</ref> 777 fand der erste [[Reichsversammlung 777|Reichstag]] und eine Missionssynode unter Karl dem Großen in Paderborn statt. Gleichzeitig war dies die erste offizielle Namensnennung der Siedlung an den Paderquellen ''(patris brunna)''. Weitere Reichsversammlungen Karls in Paderborn fanden unter anderem in den Jahren 780, 782, 783, 785, 799 statt.

Nach langen Kämpfen, mehreren Aufständen der Sachsen und mit der entscheidenden Schlacht auf dem [[Sintfeld]] südlich von Paderborn gehörte die Stadt ab 794 zum [[Fränkisches Reich|Frankenreich]]. 799 traf sich Papst [[Leo III. (Papst)|Leo III.]], der vor einem Aufstand aus Rom flüchten musste, mit Karl dem Großen auf der Pfalz Paderborn, um dessen Hilfe zu erbitten. Gegenleistung war die Zusage zur Krönung Karls zum Kaiser, die am 25. Dezember 800 in der [[Peterskirche|Basilika St.&nbsp;Peter]] in Rom erfolgte. Außerdem wurde das Bistum Paderborn gegründet, aus dem das heutige [[Erzbistum Paderborn]] hervorging. Der Baubeginn der ersten Vorgängerkirche des heutigen [[Paderborner Dom]]s fällt ebenfalls in das Jahr 799. Der erste Bischof von Paderborn war 806 der ursprünglich als Geisel unter Franken aufgewachsene Sachse [[Hathumar]]. Er ließ den Dom vergrößern und erstmals eine gemauerte Befestigung um die Siedlung in Domnähe, die [[Domfreiheit]], anlegen.

Eine Reichsversammlung in Paderborn 815 unter Kaiser [[Ludwig der Fromme|Ludwig dem Frommen]] beschloss die Gründung erstens des Klosters Neu-Corbie, dem späteren [[Corvey]] und zweitens des neuen [[Bistum Hildesheim]] mit Einsetzung des aus [[Reims]] stammenden Kanonikers [[Gunthar von Hildesheim|Gunthar]] als erstem [[Liste der Bischöfe von Hildesheim|Bischof von Hildesheim]]; er erhielt ein Schutz- und Immunitätsdiplom Ludwigs des Frommen.<ref name="Genealogie Mittelalter Bistum Hildesheim">[http://www.manfred-hiebl.de/mittelalter-genealogie/mittelalter/bistuemer/hildesheim/hildesheim_bistum.html ''Bistum Hildesheim.''] In: ''Lexikon des Mittelalters.'' Band V, Spalte 16.</ref> 822 verlieh Ludwig der Fromme dem Bistum Paderborn unter Bischof [[Badurad]] das [[Münzrecht]]. Zur Festigung des neuen christlichen Glaubens unter den konvertierten Sachsen wurden die [[Reliquie]]n des heiligen [[Liborius]] 836 von [[Le Mans]] nach Paderborn überführt. Damit begann die älteste [[Städtepartnerschaft]] in Europa.

Nach der Aufteilung des Fränkischen Reiches im [[Vertrag von Verdun]] gehörte Paderborn ab 843 zum [[Ostfrankenreich|ostfränkischen Reich]] unter [[Ludwig der Deutsche|Ludwig dem Deutschen]] und war in diesem späteren [[Heiliges Römisches Reich|Alten Reich]] Hauptstadt des gleichnamigen [[Hochstift Paderborn|Hochstiftes]].

Die im Reich marodierenden [[Ungarneinfälle|Ungarn]] konnten Paderborn auch bei ihrem dritten Feldzug 924 nicht einnehmen, was der Standhaftigkeit der inoffiziellen Bürgerwehr zu verdanken war. Nach dem von König [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich I.]] erlassenen Gesetz zur Wehrverfassung der Städte entstand eine offizielle Bürgerwehr zur Stadtverteidigung, was durch den dafür zu leistenden Bürgereid die Existenz eines offiziellen [[Stadtrecht]]s voraussetzte. Es wird spekuliert, dass Paderborns gute Befestigung und seine inoffizielle Bürgerwehr dem König als Vorbild für das Gesetz dienten. Die offizielle Bürgerwehr bestand bis zu ihrem Verbot im Jahr 1806.

=== Hochmittelalter ===
Im Jahre 1000 wütete in der Stadt ein Großbrand, dem auch die Pfalz und der frühe Dom zum Opfer fielen. 1002 fand in Paderborn die Königskrönung von [[Kunigunde von Luxemburg|Kunigunde]] (Gemahlin von [[Heinrich II. (HRR)|Heinrich&nbsp;II.]]) statt. Ein neuer [[Paderborner Dom|Dom]] entstand 1009–1015, begonnen von [[Meinwerk]] (Bischof bis 1036), von dem die beiden heutigen kleinen Rundtürme stammen. Er gründete außerdem das [[Kloster Abdinghof|Benediktinerkloster Abdinghof]] (1019) und das [[Stift Busdorf]], ließ Bischofspalast und [[Bartholomäuskapelle (Paderborn)|Bartholomäuskapelle]] erbauen und erneuerte die Befestigungen von Hathumars karolingischer Burgstadt und Bürgerstadt.

Die Kirchengründungen Bischof Meinwerks bildeten den Bestandteil eines geplanten Kirchenkreuzes aus vier Klöstern, von denen nur die beiden die Ost-West-Achse bildenden verwirklicht wurden.<ref>[[Erich Herzog (Kunsthistoriker)|Erich Herzog]]: ''Die ottonische Stadt. Die Anfänge der mittelalterlichen Stadtbaukunst in Deutschland'' (=&nbsp;''Frankfurter Forschungen zur Architekturgeschichte,'' 2). Berlin 1964, S. 102–115.</ref> Für das von ihm gegründete Abdinghofkloster im Westen der Stadt berief er Mönche aus Cluny, und für die Busdorfkirche im Osten schickte Bischof Meinwerk 1033 nach Jerusalem, um die Maße der dortigen Grabeskirche als Grundlage zu gewinnen.<ref>Rudolf Wesenberg: ''Wino von Helmarshausen und das kreuzförmige Oktogon.'' In: ''Zeitschrift für Kunstgeschichte'' 12, 1949, S. 30–40.</ref> Die nördlich des Domes gelegene Bartholomäuskapelle ließ er überhaupt von byzantinischen Bauleuten aus Konstantinopel errichten.<ref>[[Johann Josef Böker]]: ''Per Grecos Operarios: Die Bartholomäuskapelle in Paderborn und ihr byzantinisches Vorbild.'' In: ''Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte,'' 46, 1997, S. 8–27.</ref> Die geplante Gründung eines weiteren Klosters im Süden der Stadt unterblieb, seine Funktion als Darstellung von Rom wurde schließlich von der Abdinghofkirche übernommen, deren westliches Querschiff ''more Romano'' den Petersdom symbolisierte. Die verschiedenen Kirchenbauten bildeten damit eine Sakraltopographie, deren Zentrum der Domneubau Meinwerks war.

Nach dem Tod [[Willigis]], Kurfürst und Erzbischof von Mainz sowie Erzkanzler des Kaiserreiches, wurde Paderborn 1011 aus der weltlichen Abhängigkeit von [[Bistum Mainz|Mainz]] entlassen und zum [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbaren]] Bistum erhoben. Die erstmalige urkundliche Nennung von Paderborn als Stadt stammt von 1028.

Von 1051 bis 1076 ließ Bischof [[Imad (Bischof)|Imad]] den Dom mit dem heutigen großen Westturm (von 1068) weiter bauen und erweiterte<ref>{{Webarchiv |url=http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1987057100347 |text=''Die Busdorfkirche in Paderborn.'' |wayback=20110718201928}} Aus: ''Deutsche Kunst und Denkmalpflege.'' 1/1986, {{ISSN|0012-0375}}, S. 53–56.</ref> zwischen 1060 und 1071 die Busdorfkirche. 1058 fiel einer zweiten großen Feuersbrunst fast die ganze Stadt zum Opfer. Bereits 1133 gab es einen weiteren großen Stadtbrand. Die äußere Stadtbefestigung existierte nachweislich 1146 in der Ausdehnung des heute noch sichtbaren Kernrings (Beschreibung in einer Papstbulle an Bischof [[Bernhard I. von Oesede|Bernhard I.]]). Nach einem weiteren großen Brand 1165 im Westen der Stadt entstanden Marktkirche und Abdinghof neu.

Aus dem Jahr 1222 datiert die älteste erhaltene Urkunde mit einem Stadtsiegel. Im gleichen Jahr revoltierten die Bürger gegen die [[Bischofsherrschaft]]. König [[Heinrich VII. (HRR)|Heinrich VII.]] schränkte 1225 die Macht des bischöflichen Grafen stark ein und gewährte der Bürgerschaft Privilegien. 1241 wurde der Stadtname „Paderborn“ endgültig festgelegt. Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich&nbsp;II.]] verlieh 1247 Bischof [[Simon I. von Lippe|Simon I. zur Lippe]] (bis 1277) als Erstem den Titel „Fürstbischof“.

=== Spätmittelalter ===
1254 trat Paderborn dem [[Rheinischer Städtebund|Rheinischen Städtebund]] bei.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Schoppmeyer |Titel=Paderborn als Hansestadt |Sammelwerk=[[Westfälische Zeitschrift]] – Zeitschrift für Vaterländische Geschichte und Altertumskunde |Band=120. Band |Verlag=Regensberg |Ort=Münster |Datum=1970 |Seiten=349}}</ref> Ein Jahr später verlegte der Bischof seinen Sitz zeitweise nach [[Schloß Neuhaus (Paderborn)|Neuhaus]]. Die erste Erwähnung eines Rathauses findet sich im Jahr 1279. Gegen eine jährliche Abgabe von drei Mark, die durch das „rathus sive pretorium“ zu entrichten ist, überlassen [[Otto von Rietberg]], Bischof von Paderborn, und das [[Domkapitel]] der Stadt die [[Gerichtsbarkeit]] über Brot und Bier.<ref>{{Literatur |Autor=Herbert Stöwer |Titel=700 Jahre Paderborner Rathaus: Ereignisse und Episoden der Stadtgeschichte |Ort=Paderborn |Datum=1979 |Seiten=5f}}</ref> 1289 wütete in der ganzen Stadt eine große Feuersbrunst. 1295 ist Paderborn als Mitglied der [[Hanse]] urkundlich genannt.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Schoppmeyer |Titel=Paderborn als Hansestadt |Datum= |Seiten=353}}</ref> Hier kreuzten sich die wichtigen Handelswege Nord/Süd (die [[Via Regia]] [[Bremen]]–[[Frankfurt am Main|Frankfurt]]) und West/Ost (der [[Westfälischer Hellweg|Hellweg]] [[Aachen]]–[[Königsberg (Preußen)|Königsberg]]).

Bischof [[Bernhard V. zur Lippe|Bernhard&nbsp;V.]] bekräftigte 1327 das Recht auf freie Ratswahl. 1340 gab es erneut einen großen Stadtbrand. Während der Regentschaft (1341–1361) von Fürstbischof [[Balduin von Steinfurt]] dezimierte die grassierende [[Pest]] die Stadtbevölkerung. 1370 verlegte der Fürstbischof seine Residenz endgültig nach Schloß Neuhaus. Das Kurfürstentum und Erzbistum [[Köln]], das jahrzehntelang versucht hatte, sich das Bistum Paderborn gewaltsam einzuverleiben, schloss 1449 Frieden mit Paderborn, ebenso der Landgraf von [[Hessen]], was 33 Jahre währte. Nach einem Feldzug gegen Graf Otto von Waldeck nach dessen Raubzügen im Bistum (Plünderung von Lichtenau) 1474 kam es ein Jahr später auch zum Friedensschluss mit [[Waldeck]].

=== Frühe Neuzeit ===
Der große Stadtbrand im Jahre 1506 hatte den Mangel an Löschmöglichkeiten offenbart, was den Bau einer künstlichen Wasserversorgung bewirkte (die „Wasserkunst“ an der Dielenpader). Mit der Fertigstellung von Pumpstation und Leitungen im Jahr 1523 erhielt Paderborn sein erstes eigenes Leitungsnetz. 1571 hatte Paderborn etwa 5.400 Einwohner.

Im Zeitalter der [[Konfessionalisierung]] wurde die Paderborner Stadtbevölkerung mehrheitlich evangelisch, meist gegen den bischöflichen Landesherrn. Nach einem Aufruhr in der [[Domfreiheit]] (1528) kam es zu Fraktionierungen und mitunter bürgerkriegsähnlichen Revolten unter der Bevölkerung, die bis 1604 anhielten. Der neue Glauben fand 1555 auf Druck des Volkes hin erste gesetzliche Anerkennung. Mit [[Heinrich von Sachsen-Lauenburg|Heinrich IV.]] bekannte sich kurzzeitig selbst der Fürstbischof zur neuen Konfession. Er ritt 1578 mit seiner Ehefrau in Paderborn ein. Mit seinem Tod 1585 setzte die „[[Gegenreformation]]“ ein, wofür das Domkapitel die [[Jesuiten]] nach Paderborn holte. Im „Kampf um Paderborn“ kam es 1604 zur Hinrichtung des protestantischen Bürgermeisters [[Liborius Wichert]] (alternativ Wickard oder Wichard), und die Stadt verlor ihre Selbständigkeit an den katholischen Fürstbischof. 1612 ist das Gründungsjahr des [[Theodorianum]]s. Von 1613 bis 1618 entstand das heutige Rathaus im Stil der [[Weserrenaissance]]. 1614 gründeten die Jesuiten eine Universität, die bis zu ihrer Auflösung 1818 die älteste Universität Westfalens war. 1618 gab es in Paderborn nachweislich 300 brauende Bürger. [[Christian von Braunschweig]] raubte 1622 den Liborischrein und schmolz ihn ein (s. [[Pfaffenfeindtaler]]), nachdem dessen protestantische Truppen durch Verrat problemlos in die Stadt eindringen konnten. Fünf Jahre später (1627) wurden die Liborireliquien aber zurückgegeben. 1630 schrieb [[Friedrich Spee]] im Paderborner Jesuitenkolleg die ''[[Cautio Criminalis]]'' gegen den [[Hexenwahn]].

Die Stadt erlebte im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] insgesamt 16 Belagerungen und wurde durch Beschuss, Einnahmen und Plünderung mehrfach schwerstens in Mitleidenschaft gezogen. Unter Feldmarschall [[Carl Gustav Wrangel]] kam es 1646 zur Schleifung durch Hessische und Schwedische Truppen. Mit dem Entsatz von Paderborn am 17. Oktober 1648 durch den Feldherren [[Guillaume de Lamboy]], der danach nach [[Höxter]] an der [[Weser]] weiterzog, wo ihn die Nachricht vom [[Westfälischer Frieden|Westfälischen Frieden]] erreichte, verblieb Paderborn römisch-katholisch geprägt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Johann Sporschil]] |Titel=Geschichte des Entstehens, des Wachstums und der Größe der österreichischen Monarchie |Band=Fünfter Band |Verlag=Renger |Ort=Leipzig |Datum=1844 |Seiten=130 |Online={{Google Buch |BuchID=3pRBAAAAYAAJ |Seite=130 |Linktext=Volltext}}}}</ref>

Die Reparatur der Kriegsschäden an der Stadtbefestigung wurde 1651 abgeschlossen. 1652 wurde in der Schänke am Eckkamp Nr.&nbsp;66 (einer an dieser Stelle angebrachten Gedenktafel zufolge) erstmals das Kartenspiel [[Sechsundsechzig]] gespielt, es ist daher auch unter dem Namen ''Paderbörnern'' bekannt.

1658 gründeten die [[Augustiner-Chorfrauen B.M.V.|Augustiner-Chorfrauen]] das [[Michaelskloster (Paderborn)|Michaelskloster]] mit dem [[Gymnasium St. Michael Paderborn]] die älteste Mädchenschule in NRW. Von 1661 bis 1683 herrschte Bischof [[Ferdinand von Fürstenberg (1626–1683)|Ferdinand von Fürstenberg]]. 1661 begann der Bau der [[Franziskanerkloster Paderborn|Franziskanerkirche]], 1686 folgte die Michaelskirche.

[[Clemens August von Bayern]] regierte von 1719 bis 1761 als Fürstbischof. Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] stellte er sich gegen Preußen. Der Krieg wurde für seine Besitzungen zu einer schweren Belastungsprobe, sodass sogar die Existenz des Hochstifts Paderborn auf dem Spiel stand.<ref>Max Braubach: ''Kurfürst Clemens August. Leben und Bedeutung.'' In: ''Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts.'' Köln 1961, S.&nbsp;20–21.</ref> Fürstbischof [[Wilhelm Anton von der Asseburg]] veranlasste 1769 die Gründung der Brandversicherungsgesellschaft in Paderborn. 1770 eröffnete er das erste Waisenhaus in Paderborn. Ab 1772 ließ er das ''[[Paderbornisches Intelligenzblatt|Paderbornische Intelligenzblatt]]'' auflegen. Nach der [[Aufhebung des Jesuitenordens]] 1773 reorganisierte er die [[Theologische Fakultät Paderborn|Paderborner Universität]], übernahm [[Gymnasium Theodorianum|Gymnasium]] und Universität in seine unmittelbare Aufsicht und errichtete ein Jahr später zusätzliche Lehrstühle für Recht und [[französische Sprache]]. 1777 gründete er zur besseren Betreuung des künftigen Klerus das erste Paderborner Priesterseminar. Das 18. Jahrhundert war darüber hinaus durch die Bautätigkeit des Barockbaumeisters [[Franz Christoph Nagel]] geprägt.

=== Moderne ===
In den Jahren 1802/1803 fiel das Hochstift infolge der [[Säkularisation]] als [[Fürstentum Paderborn]] an [[Preußen]], und der Fürstbischof verlor sein weltliches Amt als Fürst. Die napoleonischen Truppen nahmen 1806 kampflos die Stadt ein und verboten die Bürgerwehr. Diese bestand als inoffizielle Garde bis 1830 weiter, verlor jedoch mehr und mehr an Zuständigkeit. Von 1807 bis 1813 gehörte Paderborn zum [[Napoléon Bonaparte|napoleonischen]] [[Königreich Westphalen]]. 1809 begann die Jahrzehnte dauernde Abtragung der Schanzenanlagen vor den Stadttoren. 1804/1805 isolierte [[Friedrich Sertürner]], ein Apotheker aus Neuhaus, in einem Haus am Marktplatz erstmals [[Morphin]] aus [[Opium]].

Paderborn kam infolge des [[Wiener Kongress]]es (1815) endgültig zu Preußen und wurde 1816 Sitz eines [[Kreis Paderborn (1816–1974)|Kreises]] und 1815 mit dem Einzug des Füsilier-Bataillons des 2. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 15 wieder Garnisonsstadt.<ref>Henner Schmude, Michael Pavlicic: ''Preußisches Militär im Paderborner und Corveyer Land.'' (= ''Heimatkundliche Schriftenreihe.'' 21/1990). Paderborn 1990.</ref> Darüber hinaus waren von 1851 bis 1914 das [[Husaren-Regiment „Kaiser Nikolaus II. von Russland“ (1. Westfälisches) Nr. 8|1.&nbsp;Westfälische Husaren-Regiment Nr.&nbsp;8]]<ref>Maximilian von Oertzen: ''Geschichte des 1. Westfälischen Husaren-Regiments Nr.&nbsp;8 und des Reserve-Husaren-Regiments Nr.&nbsp;5 sowie der übrigen Kriegsformationen.'' Paderborn 1939.</ref> und von 1897 bis 1914 das 7.&nbsp;Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 158 in Paderborn stationiert.<ref>Alexander Kaiser: ''Paderborner Infanterie-Regiment (7. Lothringisches) Nr. 158'' (=&nbsp;''Erinnerungsblätter Preußen.'' Band 107). Oldenburg 1924.</ref>

1818 löste die preußische Regierung die [[Theologische Fakultät Paderborn|Universität Paderborn]] auf. Nachdem 1825 bereits eine Berufspolizei in Paderborn eingeführt worden war, wurde 1831 die Bürgerwehr als [[Paderborner Bürger-Schützenverein|Bürger-Schützenverein]] neu gegründet, der noch heute besteht. 1836 erhielt Paderborn die preußische revidierte Städteordnung.<ref>[https://books.google.de/books?id=Phk_AAAAcAAJ&hl=de&pg=RA2-PA117#v=onepage&q&f=false Amtsblatt der Regierung Minden 1836, S. 117]</ref>

Zu den ältesten Strecken in der [[Geschichte der Eisenbahn in Deutschland]] gehört die 1850 von der [[Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft|Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft]] eröffnete Verbindung Paderborn-[[Hamm]], erstes Teilstück der [[Bahnstrecke Hamm–Warburg]]. 1853 folgte die mit dem [[Altenbekener Viadukt]] über das [[Eggegebirge]] führende Strecke Paderborn-[[Warburg]], wo Anschluss an die von der [[Friedrich-Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft]] (FWNB) errichtete [[Bahnstrecke Kassel–Warburg|Bahnstrecke nach Kassel]] bestand.

1854 entstand eine Gaserzeugungsanstalt, die ab 1855 unter anderem eine gasbetriebene Straßenbeleuchtung ermöglichte.

Die evangelische Gemeinde erhielt 1863 die Abdinghofkirche. Ein Großfeuer, der sogenannte „Ükernbrand“, vernichtete 1875 den Stadtbereich Ükern und griff auch auf den Dom über. 1879 wurde der Weiler Dören (Gemeinde Benhausen) eingemeindet. Zwei Jahre später übertrug der preußische Staat die Stadtmauer kostenlos an die Stadt. Dieses Ende der staatlichen Erhaltungspflicht führte wegen des schlechten Erhaltungszustandes der Mauer zu deren forciertem Abbau; zudem behinderte sie die Stadtexpansion.

1890 entstand der erste [[Truppenübungsplatz Senne|Truppenübungsplatz]] bei [[Sennelager]] nördlich der Stadt. Von 1898 bis 1906 eröffneten verschiedene Eisenbahnen ihren Betrieb: von Paderborn in Richtung Büren ([[Almetal-Bahn]]) (1898), in Richtung Bielefeld ([[Senne-Bahn]]) (1902) und in Richtung [[Bad Lippspringe|Lippspringe]] (1906). 1909 war das Gründungsjahr der Paderborner Elektrizitäts- und Straßenbahn-Aktiengesellschaft (PESAG).

Als Auswirkung der [[Lateranverträge]] vom 11. Februar 1929 wurde das Bistum Paderborn 1930 durch das [[Preußenkonkordat]] zum [[Erzbistum]] erhoben. Seither ist die Stadt Sitz der Mitteldeutschen [[Kirchenprovinz]] ([[Erzbistum Paderborn]]).

=== Paderborn im Nationalsozialismus ===
[[Datei:Monument for the jews of Paderborn.jpg|mini|Mahnmal für die ermordeten Juden Paderborns]]

In der Zeit der [[Weimarer Republik]] war Paderborn eine Hochburg der katholischen [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei]], die fast immer eine [[absolute Mehrheit]] erreichte. 1929 entstand der erste [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Ortsverband in Paderborn, der zuerst noch sehr klein war, sich aber schon bald Straßenschlachten mit der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] lieferte. Nach der [[Machtergreifung]] [[Adolf Hitler]]s am 30. Januar 1933 wurde Hitler schon bald zum [[Adolf Hitler als Ehrenbürger|Ehrenbürger]] ernannt, wie auch der damalige [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]]. Bei der [[Reichstagswahl 1933|Reichstagswahl am 5. März 1933]] erhielt die Zentrumspartei 62,94 % (27.963 von 44.429 abgegebenen Stimmen) und die NSDAP 23,73 %.<ref>''Statistik des Deutschen Reichs.'' Band 434: ''Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933.'' Berlin 1935.</ref>

In der Nacht vom 28. zum 29. März 1933 zerstörten [[Sturmabteilung|SA]]-Angehörige Schaufenster und Fenster jüdischer Geschäfte und Wohnungen und riefen am 1. April 1933 zum Boykott jüdischer Geschäfte auf. Im Frühherbst 1935 nahmen einige hundert NSDAP-Anhänger an einer „''Demonstration gegen Judentum und politischen Katholizismus“'' teil; Paderborner Gebäude wurden mit antisemitischen Parolen beklebt und einzelne jüdische Bürger gewaltsam angegriffen.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/p-r/1552-paderborn-nordrhein-westfalen |titel=Paderborn (Nordrhein-Westfalen) |werk=www.jüdische-gemeinden.de |abruf=2025-02-09}}</ref>

Während der [[Reichspogromnacht]] vom 9. auf den 10. November 1938, in der landesweit jüdische Geschäfte und [[Synagoge]]n vandaliert und angezündet wurden, brannte am 10. November 1938 auch die [[Synagoge (Paderborn)|Paderborner Synagoge]].<ref>Dominik Gehling (Hrsg.): ''Paderborner Zeitzeugen berichten 1933–1948.'' S. 80 ff. ([https://books.google.de/books?id=yWmPCkoMtN8C&pg=PA80 online])</ref>
Ursprünglich sollte diese in der Nacht in Brand gesteckt werden, allerdings wäre dabei das nahegelegene [[St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn|St. Vincenz-Krankenhaus]], damals ein [[Fachwerkhaus|Fachwerkgebäude]], gefährdet worden. Ein SS-Hauptsturmführer, Leiter des städtischen Fuhrparks, leitete die Aktion. Da sich die Feuerwehr mit Hinweis auf die Ruhebedürftigkeit der Patienten des Krankenhauses weigerte, den Einsatz nachts durchzuführen, wurde der Brand erst am folgenden Nachmittag durch Einbringen mehrerer Benzinfässer in das massive Steingebäude gestartet. Die Synagoge brannte erst, nachdem ein von den Nationalsozialisten bestellter Dachdecker die Synagoge angezündet hatte.<ref>Jüdische Gemeinde Paderborn: [https://jg-paderborn.de/synagoge/ ''Die alte Synagoge von Paderborn'']</ref>
Auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge steht heute das Gebäude des [[Kolping-Bildungswerk]]s Paderborn, daher befindet sich das heutige Mahnmal etwa 50 Meter westlich vom ehemaligen Standort der Synagoge. In Paderborn fanden viele [[Deportation deutscher Juden|Deportationen]] in das [[KZ Buchenwald]] statt: Über hundert Juden aus Paderborn kamen um, einige konnten hingegen ins Ausland flüchten. Ende 1938 musste die jüdische Gemeinde das Grundstück mit der Synagogenruine und die beiden jüdischen Friedhöfe zwangsweise an die Kommune übereignen. Nach Auflösung der jüdischen Vereine wurde das jüdische Waisenhaus mit der Synagoge zum religiösen Zentrum.<ref name=":0" />

Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, blieb das Paderborner Leben davon zunächst relativ unberührt (viele Männer wurden später zum [[Kriegsdienst]] eingezogen). Einige Bombenangriffe auf die Bahnhofsanlagen, Kasernen und das Flugfeld der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] in Paderborn-Mönkeloh forderten relativ wenig Verletzte und Tote und richteten im Stadtbild vergleichsweise geringe Schäden an. Als die deutsche [[Flugabwehr]] nach und nach an Kraft verlor und die Bombardierung deutscher Städte durch die Alliierten ''([[Area Bombing Directive]])'' zunahm, stieg auch die Gefahr für Paderborn. 1944 wurden vermehrt [[Hitlerjugend|Hitlerjungen]] und [[Bund Deutscher Mädel|BDM]]-Mädchen als [[Flakhelfer]] eingesetzt. Viele Paderborner Bürger verfolgten aufmerksam die kodierten [[Luftlagemeldung]]en des „[[Luftwaffensender Primadonna|Luftwaffensenders Primadonna]]“, der sie bei Gefahr für „Konrad Siegfried 2“, dem Planquadrat für Paderborn, in die [[Luftschutzkeller]] schickte. Das Leben der Bevölkerung und die Produktivität in [[Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg|der Kriegswirtschaft]] wurde durch alltäglichen [[Luftalarm]] und [[Sirene (Gerät)|Sirenengeheul]] eingeschränkt.

Am 17. Januar 1945 flogen [[Boeing B-17|B-17-Bomber]] der USAAF den ersten großen [[Luftangriffe auf Paderborn|Luftangriff auf Paderborn]]. 153 Bomber des 397. Bombergeschwaders ''(397th Bombardment Group)'' der [[USAAF]] warfen 1.154 Tonnen Bomben auf den [[Bahnhöfe in Paderborn|Verschiebebahnhof in Paderborn]]; 239 Menschen starben.<ref name="hoh2">[[Friedrich Gerhard Hohmann]]: ''Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Raum Paderborn.'' S. 340 ([http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/normal/txt1385.pdf#page=2 online], pdf).</ref> Es gibt Indizien, dass dieser Angriff auf den Bahnhof zielte.<ref>Stefan Westhoff: ''Das Kriegsende in Paderborn: Die letzten elf Tage vom 22. März bis zum 1. April 1945.'' 2008, S. 43 ([https://books.google.de/books?id=1ssuCLe65S4C&pg=PA42 online]).</ref>
Tausende flohen aus Paderborn. Paderborn wurde auch am 22. März bombardiert, dabei starben 41 Menschen.<ref name="hoh2" />
Am 27. März 1945 griffen 266 [[Avro Lancaster|Lancaster]]-Bomber der [[Royal Air Force]] Paderborn an.<ref>Friedrich G. Hohmann: ''Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Raum Paderborn.'' S. 346 ff. ([http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/normal/txt1385.pdf#page=9 online], pdf).</ref> Dies war der letzte und größte Luftangriff auf Paderborn.
Mindestens 344 der wenigen tausend Menschen, die noch in Paderborn geblieben waren, starben; am Ende waren über 85 Prozent der Innenstadt, in der viele hölzerne [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäuser]] standen, zerstört.

Der Angriff machte Eisenbahnstrecken und die [[Reichsstraße 1]] für Wochen unpassierbar; schon fünf Tage vor der vollständigen Einschließung des [[Ruhrkessel]]s (bei Lippstadt) war dort der Nachschub abgeschnitten.<ref>Stefan Westhoff: ''Das Kriegsende in Paderborn: Die letzten elf Tage vom 22. März bis zum 1. April 1945.'' 2008, S. 49 ([https://books.google.de/books?id=1ssuCLe65S4C&pg=PA49 online]).</ref> Nach der ''Panzerschlacht bei Paderborn''<ref>[https://www.wewelsburg.de/de/gedenkstaette-1933-1945/75-Jahre-Befreiung-des-Konzentrationslagers-in-Wewelsburg/Themen-75-Jahre-Befreiung/8-Die-Schlacht-von-Paderborn-und-der-Tod-von-US-Major-General-Maurice-Rose-bei-Schloss-Hamborn.php „Die Schlacht von Paderborn“ und der Tod von US-Major General Maurice Rose bei Schloss Hamborn]; abgerufen am 26. September 2024.</ref> eroberte die [[3. US-Panzerdivision]] am 1. April Paderborn.<ref>Friedrich G. Hohmann: ''Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Raum Paderborn.'' S. 384 ff. ([http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/normal/txt1385.pdf#page=46 online], pdf).</ref>
Durch die Eroberung und der Kämpfe im Raum Paderborn kam es zur [[Ruhrkessel#Verlauf der Eroberung des Ruhrkessels|Schließung des Ruhrkessels]].<ref>Friedrich G. Hohmann: ''Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Raum Paderborn.'' S. 374 ff. ([http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/normal/txt1385.pdf#page=36 online], pdf).</ref>

Zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] (1939) hatte Paderborn 42.490 Einwohner, nach dem Krieg noch 29.033.

=== Paderborn nach dem Zweiten Weltkrieg ===
[[Datei:Pader-Quellgebiet, Pfalz und Dom zur Blauen Stunde.jpg|mini|Quellbecken der Dielenpader, mit der Kaiserpfalz und dem Dom (Nordseite)]]

1946 kam es zur Gründung der Pädagogischen Hochschule (als Pädagogische Akademie). Diese wurde 1972 unter Zusammenführung der Fachhochschulen Paderborn, [[Höxter]], [[Meschede]] und [[Soest]] zur Gesamthochschule, gleichzeitig mit der Gründung der [[Universität Paderborn]]. 1964 begannen die Ausgrabungen der karolingischen und ottonischen Kaiserpfalzen. 1965 erhielt Paderborn Anschluss an das Erdgasnetz. Die bereits seit 836 (seit der Überführung der Reliquien des heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn) bestehende Städtefreundschaft mit Le Mans wurde 1967 offiziell besiegelt.

1975 entstand das Diözesanmuseum. Zwei Jahre später fand die große 1200-Jahr-Feier statt, außerdem begann der Wiederaufbau der [[Ottonen|ottonischen]] Kaiserpfalz, die heute das [[Museum in der Kaiserpfalz]] beherbergt. {{Anker|Paderhalle}}1981 wurde die Paderhalle gebaut. Während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] war die Stadt auch Garnison der 33. britischen Panzerbrigade ''(Armoured Brigade)''.

1994 fand die 4. [[Landesgartenschau]] Nordrhein-Westfalens in Schloß Neuhaus statt. 1996 besuchte [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] die Stadt. 1999 fanden sowohl die Feier des Bistumsjubiläums als auch des 1200-jährigen Jubiläums des Treffens zwischen Karl dem Großen und Papst Leo III. statt. Als 2001 auf dem Campus der Universität Paderborn Deutschlands größte Uni-Party mit knapp 20.000 Menschen stattfand, übertrug der Fernsehsender [[MTV]] dieses Ereignis.

Der [[Nordrhein-Westfalen-Tag]] fand 2007 in Paderborn und damit erstmals außerhalb [[Düsseldorf]]s statt.

2017 ist Paderborn als Leitkommune in der ersten digitalen Modellregion Ostwestfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen festgelegt worden. In einem dreijährigen Modellprojekt soll ein elektronisches Bürgeramt entwickelt werden.<ref>[https://www.paderborn.de/rathaus-service/news/Paderborn-Digital.php Stadtverwaltung Paderborn:Paderborn Digital]. Abgerufen am 19. April 2018</ref>

Am 20. Mai 2022 kam es gegen 17 Uhr zu einem schweren Gewitter mit Tornado. Rund 40 Personen wurden verletzt. Zahlreiche Gebäude und Bäume wurden im Westen sowie der Innenstadt und dem östlichen Stadtteil schwer beschädigt.

=== Eingemeindungen ===
Am 1. Januar 1969 wurde die Gemeinde [[Marienloh]] eingegliedert.<ref name="Bunermann">{{Literatur |Autor=Martin Bünermann |Titel=Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen |Verlag=Deutscher Gemeindeverlag |Ort=Köln |Datum=1970 |Seiten=73 und 102}}</ref> Am 1. Juli 1969 folgte die Gemeinde [[Wewer]].<ref name="Bunermann" /> Nach dem [[Sauerland/Paderborn-Gesetz]] wurden am 1. Januar 1975 die Stadt Paderborn und die Gemeinden Schloß Neuhaus, Elsen, Sande (alle [[Amt Schloß Neuhaus]]), Dahl ([[Amt Kirchborchen]]), Benhausen, Neuenbeken (alle [[Amt Altenbeken]]) zur neuen Stadt Paderborn zusammengeschlossen und eingegliedert bei gleichzeitiger Auflösung der Ämter.<ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=328}}</ref>

=== Einwohnerentwicklung ===
{{Manueller Rahmen
| align = right
| width = 400 <!-- exakt Bildbreite oder kl. Zuschlag??? -->
| content = [[Datei:Einwohnerentwicklung von Paderborn.svg|400px]] [[Datei:Einwohnerentwicklung von Paderborn - ab 1871.svg|400px]]
| caption = Einwohnerentwicklung von Paderborn. Oben ab 1272 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871 (rote Linie: jeweiliger Gebietsstand nach der Tabelle unten; Linie: blaue Linie: heutiger Gebietsstand)
}}

Nach 1890 gab es in Paderborn 20.000 Einwohner. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 43.000, um dann 1945 durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs um rund 40 Prozent (17.000 Personen) auf 26.000 Einwohner zu sinken. Nach 1950 erreichte die Bevölkerungszahl wieder den Vorkriegsstand. Am 1. Januar 1975 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt infolge mehrerer Eingemeindungen die Grenze von 100.000, wodurch sie den Status [[Großstadt]] erlangte. In den letzten Jahren steigt die Einwohnerzahl in Paderborn wieder.

Ende Dezember 2015 lebten in Paderborn nach Fortschreibung des [[Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen|Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik]] 148.126 Menschen mit [[Wohnsitz (Deutschland)#Haupt- und Zweitwohnsitz|Hauptwohnsitz]].
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt Paderborn nach dem jeweiligen Gebietsstand, bei einigen Zahlen zusätzlich nach heutigem Gebietsstand. Bei den Zahlen handelt es sich vor 1818 um Schätzungen, von 1818 bis 1970 meist und für 1987 um [[Volkszählung]]sergebnisse<ref name="einwohner1816–1871">Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: ''Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1816–1871''. Düsseldorf 1966, S. 206.</ref><ref name="einwohner1871–1961">Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: ''Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961.'' Düsseldorf 1964, S. 422–423.</ref><ref name="einwohner1970">Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: ''Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970: Ergebnisse der Volkszählung am 27. Mai 1970.'' Düsseldorf 1972, S. 44.</ref><ref name="einwohner1987">Landesamt für Datenverarbeitung, Statistik Nordrhein-Westfalen: ''Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen,'' Band 1.1: ''Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige.'' Düsseldorf 1989, S. 128.</ref> und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik.<ref name="Landesdatenbank">[https://www.landesdatenbank.nrw.de/ ''Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen.''] Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen.</ref> Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987, ab 2012 Fortschreibungen auf Basis des Zensus 2011.<ref>[https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online?operation=ergebnistabelleInfo&levelindex=3&levelid=1641932928255#abreadcrumb landesdatenbank.nrw.de]</ref> Die Angaben beziehen sich ab 1871 sowie für 1946 auf die ''Ortsanwesende Bevölkerung'', ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und ab 1985 auf die ''Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung''. Die Einwohnerzahlen von vor 1871 stammen aus uneinheitlichen Erhebungsverfahren.

'''Einwohnerzahlen nach dem damaligen Gebietsstand'''
{| style="text-align:center; margin:0em; border-spacing:0;" class="toptextcells"
|
{| class="wikitable"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1272 || ca. 5.000{{0|c .}}
|-
| 1571 || ca. 5.400{{0|c .}}
|-
| 1763 || {{0}}2.500
|-
| 1818 || {{0}}5.846
|-
| 1831 || {{0}}7.121
|-
| 1837 || {{0}}7.895
|-
| 1843 || {{0}}8.692
|-
| 1849 || {{0}}9.249
|-
| 1852 || 10.768
|-
| 1858 || 10.848
|}
|
{| class="wikitable"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1861 || 12.271
|-
| 1867 || 12.867
|-
| 1871 || 13.726
|-
| 1880 || 14.689
|-
| 1885 || 16.606
|-
| 1890 || 17.986
|-
| 1895 || 19.980
|-
| 1900 || 23.538
|-
| 1905 || 26.469
|-
| 1910 || 29.441
|}
|
{| class="wikitable"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1916 || 26.461
|-
| 1919 || 32.095
|-
| 1925 || 33.719
|-
| 1933 || 37.272
|-
| 1939 || 42.490
|-
| 1946 || 29.092
|-
| 1950 || 40.270
|-
| 1961 || 53.984
|-
| 1970 || 66.829
|-
| 1974 || 71.750
|}
|}

'''Einwohnerzahlen nach dem heutigen Gebietsstand'''
{| style="text-align:center; margin:0em; border-spacing:0;" class="toptextcells"
|
{| class="wikitable"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1939 || {{0}}60.025
|-
| 1950 || {{0}}63.968
|-
| 1961 || {{0}}78.161
|-
| 1970 || {{0}}92.869
|-
| 1974 || 102.409
|-
| 1975 || 103.719
|-
| 1980 || 110.163
|-
| 1985 || 109.615
|-
| 1987 || 110.715
|-
| 1990 || 120.680
|-
| 1995 || 133.717
|}
|
{| class="wikitable"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 2000 || 139.084
|-
| 2005 || 143.769
|-
| 2006 || 144.258
|-
| 2007 || 144.181
|-
| 2008 || 144.811
|-
| 2009 || 145.320
|-
| 2010 || 146.283
|-
| 2011 || 143.174
|-
| 2012 || 143.575
|-
| 2013 || 143.659
|-
| 2014 || 145.176
|}
|
{| class="wikitable"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 2015 || 148.126
|-
| 2016 || 148.677
|-
| 2017 || 149.075
|-
| 2018 || 150.580
|-
| 2019 || 151.633
|-
| 2020 || 153.231
|-
| 2021 || 152.531
|-
| 2022 || 155.857
|-
| 2023 || 156.887
|}
|}

Mit 156.887 Einwohnern – was ein historischer Höchststand ist – ist Paderborn nach [[Bielefeld]] die zweitgrößte Stadt im [[Regierungsbezirk Detmold]] (Stand: 31. Dezember 2023). Im [[Liste der Großstädte in Deutschland#Tabelle|deutschlandweiten Vergleich]] nimmt die Stadt Platz 53 ein.

In den amtlichen Statistiken nicht aufgeführt sind die etwa 600–700 Angehörigen der [[Britische Streitkräfte in Deutschland#Heutige Präsenz|britischen Streitkräfte]], die entweder in den Kasernen stationiert sind oder mit ihren Familien in Paderborn wohnen.<ref>[https://www.paderborner-konversion.de/ihre-fragen paderborner-konversion.de]</ref>

=== Christentum ===
[[Datei:Abdinghofkirche, Paderborn, Germany.jpg|mini|[[Abdinghofkloster|Abdinghofkirche]], sie geht auf eine Klostergründung aus dem Jahr 1015 zurück]]

In Paderborn wurde 799 das gleichnamige [[Erzbistum Paderborn|Bistum]] gegründet, aus dem sich später das [[Hochstift Paderborn]] als geistliches und zugleich weltliches Territorium innerhalb des [[HRR|Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation]] entwickelte, das bis zur [[Säkularisation]] 1802/03 bestand.

Die [[Reformation]] fasste von [[Lippstadt]] und der [[Landgrafschaft Hessen]] aus ab 1525 Fuß in der Stadt, zunächst im [[Minoriten]]<nowiki />kloster. Bischof Erichs unterdrückte das 1528 durch Gegenmaßnahmen. 1532 begannen die reformatorischen Bestrebungen wieder, die sich ab 1566 verstärkten. Das [[Domkapitel]] und schließlich die Mehrheit der Bevölkerung nahmen das evangelisch-lutherische Bekenntnis an. In der Marktkirche wurde evangelisch gepredigt.

Ab 1580 leiteten die [[Jesuiten]] die Rekatholisierung ein. Bischof [[Dietrich von Fürstenberg]] ließ 1596 die Marktkirche gewaltsam schließen und unterwarf die Stadt, der auch hessische Unterstützung nicht helfen konnte, 1604 schließlich vollständig. Danach gab es keine evangelischen Gottesdienste mehr. Auch die kurzzeitige protestantische Besetzung unter [[Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel]] 1622 konnte daran nichts mehr ändern und so blieb Paderborn bis 1802 eine fast ausschließlich katholische Stadt.

Aufgrund seiner Zugehörigkeit zum ehemaligen Hochstift ist die Bevölkerung in Paderborn noch immer (traditionell) mehrheitlich [[Römisch-katholische Kirche|katholisch]].

Neben dem Dom gab es mehrere Pfarrkirchen. Nach Aufhebung des Hochstifts Paderborn wurde Anfang des 19. Jahrhunderts das Bistum Paderborn neu zugeschnitten. Infolge des [[Preußen-Konkordat]]es wurde es 1930 zum [[Erzbistum]] erhoben. Die heutigen katholischen Pfarrgemeinden der Stadt gehören alle zum Dekanat Paderborn des Erzbistums.

In den 1990er Jahren wurde die [[St. Hedwig (Paderborn)|Hedwigskirche]] errichtet.

Ab 1802 formierte sich auch eine [[evangelisch]]e Gemeinde. Sie erhielten zunächst die [[Abdinghofkloster|Abdinghofkirche]], dann die Alexiuskapelle, 1817 die Busdorfkirche und 1863 endgültig die Abdinghofkirche zur Verfügung. Gehörten die evangelischen Christen der Stadt zunächst zur Kreissynode [[Bielefeld]], so wurde Paderborn 1840 Sitz einer eigenen Kreissynode mit einem [[Superintendent]]en innerhalb der [[Evangelische Kirche in Preußen|Evangelischen Kirche in Preußen]] bzw. deren westfälischer [[Kirchenprovinz (Altpreußische Union)|Provinzialkirche]]. Aus der Kreissynode Paderborn entwickelte sich der heutige [[Kirchenkreis Paderborn]], zu dem heute 24 evangelische [[Kirchengemeinde]]n innerhalb der [[Evangelische Kirche von Westfalen|Evangelischen Kirche von Westfalen]] gehören. Der Kirchenkreis umfasst alle Kirchengemeinden der Kreise [[Kreis Höxter|Höxter]] und [[Kreis Paderborn|Paderborn]] sowie die Kirchengemeinde Lügde aus dem [[Kreis Lippe]]. Die drei Kirchengemeinden auf dem Paderborner Stadtgebiet sind Paderborn (mit den Bezirken Abdinghof, Martin Luther, Markus, Matthäus, Johannes und Lukas), Elsen und Schloß Neuhaus (mit den Kirchen in Schloß Neuhaus und in Sennelager). Die Stadtteile Benhausen, Marienloh und Neuenbeken gehören zur benachbarten Kirchengemeinde [[Bad Lippspringe]].

[[Datei:Neptun-Brunnen-Dom.jpg|mini|[[Neptunbrunnen]] von [[Josef Rikus]] vor dem Dom]]

Neben den katholischen und evangelischen Gemeinden in Paderborn gibt es auch noch verschiedene [[Freikirche]]n, darunter eine Evangelisch-freikirchliche Gemeinde ([[Baptisten]]), die „Freie Christengemeinde“ ([[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]]), eine [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinde]] (FeG) und eine [[Adventgemeinde]]. Auch die [[Neuapostolische Kirche]] ist in Paderborn vertreten. Seit 2009 existiert in Paderborn eine zum [[ICF Movement]] gehörende Freikirche, die ab 2017 zur ICF Bielefeld gezählt wird.<ref>{{Internetquelle |autor=ICF |url=https://www.icf-bielefeld.de/paderborn/ |titel=ICF Startup Paderborn |sprache=de-DE |abruf=2021-02-16}}</ref>

Im Kreis Paderborn lebende Glieder der [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche|Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche]] feiern regelmäßig die [[Deutsche Messe (Gottesdienst)|Lutherische Messe]] als Gäste in der Exerzitienkapelle des Mutterhauses der [[Föderation Vinzentinischer Gemeinschaften|Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul zu Paderborn]].<ref>[https://selk-talle.de/ selk-talle.de] Homepage der Evangelisch-Lutherischen St.-Michaelis-Gemeinde in Talle</ref>

An der Talle steht das Gotteshaus der [[Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien|Syrisch-Orthodoxen Gemeinde]].

Die Gottesdienste der [[Russisch-Orthodoxe Kirche|Russisch-Orthodoxen Kirche]] wurden bis 2018 in der Alexiuskapelle am Paderborner Dom gefeiert. Seit 2018 finden diese in der ehemals römisch-katholischen Maximilian-Kolbe-Kirche in Bad Lippspringe statt, die der Hl. Gottesmutter-Ikone Feodorovskaya umgeweiht wurde.<ref>[https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Paderborn/Bad-Lippspringe/3535517-Russisch-Orthodoxe-Kirche-in-Bad-Lippspringe-eingeweiht-Gemeinde-zieht-in-neues-Gotteshaus (5. November 2018) Westfalen-Blatt: Russisch-Orthodoxe-Kirche in Bad Lippspringe eingeweiht – Gemeinde zieht in neues Gotteshaus, Stand: 11. September 2019]</ref><ref>[https://www.rokmp-bielefeld.de/de/kirchen-gemeinden/gemeinde-paderborn rokmp-bielefeld.de] Gemeinde zu Ehren der Hl. Gottesmutter-Ikone „Feodorovskaya“</ref>

Des Weiteren gibt es sechs Gemeinden der [[Zeugen Jehovas]], vier davon in Englisch, Italienisch, Russisch und Türkisch.

=== Sonstige ===
In Paderborn existieren zwei islamische Gemeinden und die [[Jüdische Gemeinde Paderborn|jüdische Gemeinde]] mit eigener [[Synagoge]]. Die jüdische Kultusgemeinde Paderborn umfasst dabei die Kreise Paderborn, Soest und Höxter. An der Warburger Straße vor dem Universitätscampus gibt es einen jüdischen Friedhof.

=== Konfessionsstatistik ===
Laut der Volkszählung in der Europäischen Union 1987 waren mit Stand Mai 1987 71,6 % [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]], 18,1 % der Einwohner [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]] und 10,3 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die Zahl der Katholiken ist seitdem gesunken. Ende 2021 hatten 43,6 % der Einwohner die katholische Konfession und 17,4 % die evangelische. 39,0 % gehörten entweder einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] an oder waren [[konfessionslos]].<ref>[https://www.paderborn.de/rathaus-service/stadtportrait/statistisches-jahrbuch.php Statistisches Jahrbuch 2021 Stadt Paderborn], abgerufen am 3. April 2023.</ref>
Ende 2022 hatten 42,0 % der Einwohner die katholische Konfession und 16,4 % die evangelische. 41,6 % gehörten entweder einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] an oder waren [[konfessionslos]].<ref>[https://www.paderborn.de/rathaus-service/stadtportrait/statistisches-jahrbuch.php.media/271515/2.Bevoelkerung-Stand-31.12.2022.pdf Statistisches Jahrbuch Bevölkerung Stand 31. Dezember 2022 Stadt Paderborn], abgerufen am 22. Januar 2024.</ref> Ende Dezember 2023 waren nach Recherchen der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 39,7 % der Einwohner der Stadt [[Römisch-katholische Kirche in Deutschland|römisch-katholisch]], 15,8 % [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]] und 44,5 % waren [[Konfessionsfreiheit|konfessionsfrei]] oder gehörten einer sonstigen [[Religionsgemeinschaft]] an.<ref>[https://fowid.de/meldung/81-grossstaedte-kirchenmitglieder-ende-2023 Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID], abgerufen am 4. August 2024.</ref>

== Politik ==
=== Stadtrat ===
{{Wahldiagramm
|LAND = DE
|TITEL = Wahl des Paderborner Stadtrats 2020<ref>[https://wahlen.regioit.de/2/km2020/05774032/html5/Ratswahl_NRW_210_Gemeinde_Stadt_Paderborn.html wahlen.regioit.de]</ref>
|TITEL2 = Wahlbeteiligung: 47,51 %
|JAHRALT = 2014
|JAHRNEU = 2020
|PROZENT = nein
|GUV = ja
|PARTEI1 = CDU
|ERGEBNIS1 = 40.33
|ERGEBNISALT1 = 46.43
|PARTEI2 = Grüne
|ERGEBNIS2 = 24.14
|ERGEBNISALT2 = 14.53
|PARTEI3 = SPD
|ERGEBNIS3 = 12.78
|ERGEBNISALT3 = 22.25
|PARTEI4 = FDP
|ERGEBNIS4 = 5.67
|ERGEBNISALT4 = 4.57
|PARTEI5 = AfD
|ERGEBNIS5 = 5.06
|ERGEBNISALT5 = 3.54
|PARTEI6 = Linke
|ERGEBNIS6 = 4.60
|ERGEBNISALT6 = 0.00
|FARBE6 = CD1811
|PARTEI7 = Für PB
|ERGEBNIS7 = 2.77
|ERGEBNISALT7 = 0.00
|FARBE7 = FF1100
|PARTEI8 = PARTEI
|ERGEBNIS8 = 2.67
|ERGEBNISALT8 = 0.00
|PARTEI9 = [[Freie Bürger-Initiative|FBI]]
|ERGEBNIS9 = 1.01
|ERGEBNISALT9 = 2.91
|FARBE9 = 0011BB
|FARBEHELL9 = 00AABB
|PARTEI10 = Volt
|ERGEBNIS10 = 0.96
|ERGEBNISALT10= 0.00
}}

{{Hauptartikel|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Paderborn}}
Der Paderborner [[Stadtrat]] hat gegenwärtig 60 Sitze. Hinzu kommt der Bürgermeister als [[Ratsvorsitzender]]. In der Wahlperiode 2020–2025 stellt eine Koalition bestehend aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen die Mehrheit im Stadtrat.

In der vorherigen Wahlperiode stellte zu Beginn eine CDU-FDP-Koalition die Ratsmehrheit. Die Koalition wurde am 15. Dezember 2017<ref>{{Literatur |Autor=Sabine Kauke |Titel=Paderborner Ratskoalition zerbrochen |Sammelwerk=Paderborn |Datum= |Online=http://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/paderborn/paderborn/22006020_CDU-verliert-mit-der-FDP-auch-die-Mehrheit-im-Rat.html |Abruf=2017-12-16}}</ref> beendet. Für das Haushaltsjahr 2018 bildete sich eine Regenbogenkoalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Linksfraktion/offene Liste (vormals DIP), FDP, FBI/Freie Wähler, LKR und einem fraktionslosen Mitglied des Stadtrates. Die CDU befand sich erstmals seit 1949 in der Opposition. Im Haushaltsjahr 2019 verfügte eine Große Koalition aus CDU und SPD über die Mehrheit im Stadtrat. Den Haushalt 2020 verabschiedete eine Kenia-Koalition bestehend aus CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen.<ref>[url= https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a774000kw2000.shtml |access-date= 11. Juni 2021]</ref><ref>[url=https://www.paderborn.de/rathaus-service/politik/109010100000059336.php |access-date= 11. Juni 2021]</ref>
{{Absatz}}
{{Sitzverteilung
| Überschrift = Sitzverteilung im<br />Paderborner Stadtrat 2020
| Land = DE
| Breite = 1.05
| float = right
| LINKE|PARTEI|GRÜNE|Volt|SPD|FürPB|FBI|FDP|CDU|AfD
|| LINKE = 3
| LINKE Link = [[Die Linke|DIE LINKE.]]
| LINKE Farbe = CD1811
| PARTEI = 2
| PARTEI Link = [[Die PARTEI]]
| PARTEI Farbe = AA0000
| GRÜNE = 14
| GRÜNE Link = [[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]]
| Volt = 1
| Volt Link = [[Volt Deutschland|Volt]]
| SPD = 7
| SPD Link = [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
| FürPB = 2
| FürPB Link = [[Wählergruppe|Für Paderborn]]
| FürPB Farbe = FF1100
| FBI = 1
| FBI Link = [[Freie Bürger-Initiative|FBI]]
| FBI Farbe = 0011BB
| FDP = 3
| FDP Link = [[Freie Demokratische Partei|FDP]]
| CDU = 24
| CDU Link = [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
| AfD = 3
| AfD Link = [[Alternative für Deutschland|AfD]]
}}

Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1999:

{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"
|- bgcolor="#eeeeee" <!-- amtliche Reihenfolge der Parteien laut Landeswahlleiter -->
! style="width:4em"| Jahr || style="width:4em" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || style="width:4em" | [[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]] || style="width:4em" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || style="width:4em" | [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || style="width:4em" | [[Alternative für Deutschland|AfD]] || style="width:4em" | [[Die Linke|LINKE]]* || style="width:4em" | [[Wählergruppe|Für PB]] || style="width:4em" | [[Die PARTEI|PARTEI]] || style="width:4em" | [[Freie Bürger-Initiative|FBI]] || style="width:4em" | [[Volt Deutschland|Volt]]
![[Piratenpartei Deutschland|PIRATEN]]|| style="width:5em" | Gesamt
|-
| 2020 || 24 || 14 || {{0}}7 || 3 || 3 || 3 || 2 || 2 || 1 || 1 ||–
|60
|-
| 2014 || 30 || {{0}}9 || 14 || 3 || 2 || 3 || – || – || 2 || – || 1
|64
|-
| 2009 || 29 || 10 || 13 || 8 || – || 5 || – || – || 3 || – ||–
|68
|-
| 2004 || 30 || {{0}}6 || 13 || 4 || – || 2 || – || – || 3 || – ||–
|58
|-
| 1999 || 32 || {{0}}5 || 15 || 2 || – || – || – || – || 4 || – ||–
|58
|}
<sup>*</sup> <small>(bis 2014: [[Demokratische Initiative Paderborn|DIP]])</small>

Der Gesamtschuldenstand der Stadt soll Ende 2017 nach dem Haushaltsansatz der Stadt bei 234 Millionen Euro liegen.<ref>[http://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/paderborn/paderborn/20925867_In-Paderborn-steigt-der-Schuldenstand-wieder.html Neue Westfälische: ''In Paderborn steigt der Schuldenstand wieder einmal.''] Abgerufen am 8. November 2017.</ref>

=== Stadtoberhaupt ===
An der Spitze der Stadt stand seit etwa 1100 ein vom Bischof ernannter „comes civitatis“.<ref>[https://books.google.de/books?id=E9_ZeR26RJcC&pg=PA175&lpg=PA175&dq=comes+civitatis&source=bl&ots=NC1MC-ngtC&sig=ACfU3U2k7mV1wz8z-mD2Rk3duPPNBWRpUQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjGja6MrpDgAhXDKFAKHXqvCfIQ6AEwCXoECAAQAQ#v=onepage&q=comes%20civitatis&f=false Google Books: Deutsche Staats- und Rechtsgeschichte. Von Karl Friedrich Eichhorn, Band 1, Seite 175], abgerufen am 28. Januar 2018.</ref> Seit dem 13. Jahrhundert kam allmählich auch ein Rat und ein [[Bürgermeister]] auf. Bischof [[Bernhard V. zur Lippe|Bernhard&nbsp;V.]] gewährte die freie Ratswahl, die jährlich an [[Silvester]] stattfand. Im 15. Jahrhundert gab es einen 40-köpfigen [[Bürgerausschuss]], welcher jährlich an [[Mariä Lichtmess]] (2. Februar) gewählt wurde. Ab 1532 wurde die Zahl auf 24 Mitglieder reduziert. Daneben gab es im 15. und 16. Jahrhundert den „Vierer“, ein aus den vier Bauerschaften der Stadt gewähltes Gremium, das den Rat zu bestätigen hatte.<ref>[https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/wz-6225.pdf LWL: Westfälische Geschichte:MARTIN BROSCH: "na dusser tidt wil de gemeinheit den koer des rades behalden" Zum Problem der Gemeinheit und des gemeindlich genossenschaftlichen Denkens in der Stadt Paderborn vom 13. bis zum 16. Jahrhunderts], abgerufen am 11. März 2024</ref> 1599 bis 1604 leitete ein fürstbischöflicher Amtmann und Schultheiß, der über dem Rat stand, die Stadt. Der Rat hatte dann 12 Mitglieder, darunter 2 Bürgermeister und 2 Kämmerer.<ref> '''Literatur:''' Gehrken, Westfalens Stadtrechte und Statuten, Paderborn, in: Wigands Archiv 2 (1828). A. Hübinger, Die Verfassung der Stadt Paderborn im Mittelalter. (1899). Rosenmeyer, Beitr. zum Leben des Rebellen L. Wichards ..., in: Troß' Westphalia (1825). Gehrken, Bemerkungen über den Aufruhr in Paderborn....ebd. 2 (1825). Max Wegner, Borius Wichart (1939). </ref>

1619 und 1639 wurde die Verwaltung reorganisiert. Ab 1800 gab es einen [[Magistrat (Deutschland)|Magistrat]], der aus einem regierenden und einem beisitzenden Bürgermeister, einem Syndikus, zwei Kämmerern, acht Ratsherren und vier Gemeinheitsdeputierten bestand. Ab 1805 gab es den Stadtmagistrat mit einem Stadtdirektor und 1807 bildete die Stadt einen Kanton mit einem ''[[Maire]]'' an der Spitze. In preußischer Zeit leiteten ein Bürgermeister und ein Rat die Stadt. Ende des 19. Jahrhunderts trug das Stadtoberhaupt zeitweise den Titel [[Oberbürgermeister]].<ref>Literatur: Gehrken: ''Westfalens Stadtrechte und Statuten, Paderborn.'' In: Wigands Archiv 2 (1828). A. Hübinger: ''Die Verfassung der Stadt Paderborn im Mittelalter.'' (1899). Rosenmeyer: ''Beitr. zum Leben des Rebellen L. Wichards&nbsp;…'' In: ''Troß’ Westphalia'' (1825). Gehrken: ''Bemerkungen über den Aufruhr in Paderborn&nbsp;…'' ebd. 2 (1825). Max Wegner: ''Borius Wichart'' (1939).</ref>

Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] bestimmte die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] den Bürgermeister.<ref>[https://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/paderborn/23554793_So-wurde-Paderborn-vor-90-Jahren-gleichgeschaltet-v1.html Neue Westfälische: So wurde Paderborn vor 90 Jahren gleichgeschaltet], abgerufen am 11. März 2024</ref>

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die [[Militärregierung]] der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] einen neuen Bürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein.<ref>[https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/input_felder/langDatensatz_ebene4.php LWL: HEIN HOEBINK Westfalen in der unmittelbaren Nachkriegszeit - Eine Region im Aufbau], abgerufen am 11. März 2024</ref> Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Bürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen [[Stadtdirektor]] als Leiter der Stadtverwaltung. Seit 1999 gibt es die Doppelspitze in der Stadtverwaltung nicht mehr, sondern nur noch den hauptamtlichen Bürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.<ref>[https://www.paderborn.de/rathaus-service/download/V1_August_2023_web.pdf Homepage der Stadt Paderborn: Der Rat der Stadt], abgerufen am 11. März 2024</ref>

Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit bei der Wahl 2009 regierte Bürgermeister [[Heinz Paus]] mit den Stimmen einer CDU-FDP-Koalition von 2009 bis 2014. Bürgermeister von Paderborn ist seit der Kommunalwahl im Mai 2014 der CDU-Politiker [[Michael Dreier]]. Er erhielt bei der Bürgermeisterwahl 59,01 % der gültigen Stimmen. Er wurde im Juni 2014 vereidigt.<ref>[http://www.nw-news.de/owl/kreis_paderborn/paderborn/paderborn/11133769_Michael_Dreier_schafft_in_Paderborn_den_Durchmarsch.html ''Michael Dreier schafft in Paderborn den Durchmarsch.''] In: ''Westfälische Zeitung.'' 26. Mai 2014, abgerufen am 26. Mai 2014.</ref>

{{Siehe auch|Liste der Stadtoberhäupter von Paderborn}}

=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
|Wappenbild= DEU Paderborn COA.svg
|Größe= 80
|Kurzdarstellung= Wappen der Stadt Paderborn
|Blasonierung=Das [[Wappen|Stadtwappen]] der Stadt Paderborn besteht aus einem roten Wappenschild, das im oberen Teil ein goldenes Kreuz und darunter vier goldene senkrechte Pfähle zeigt.<ref name="Wappen">[https://www.paderborn.de/tourismus-kultur/service/109010100000026649.php Seite der Stadt Paderborn, Das offizielle Wappen der Stadt und das Paderborn-Logo], abgerufen am 24. Dezember 2013.</ref>
|Begründung=Die Stadtfarben sind rot-gelb. Das Wappen wurde am 22. Juli 1975 als offizielles Wappen der Stadt genehmigt. Es geht nicht auf das seit 1245 nachgewiesene Stadtsiegel zurück, sondern auf die Paderborner Familien [[Bulemast]] und Stapel. Der Ministeriale Heinrich Bulemast nutzte es 1328 in einem Bannersiegel. Das im oberen Teil gezeigte Kreuz dürfte auf das Hochstiftkreuz zurückgehen und findet sich seit 1310 nachweisbar im Sekretsiegel der Stadt.<ref name="Wappen" /> Die heutige Form des Wappens findet sich in einer Verleihung des Innenministeriums des Staates [[Preußen]] an die Stadt Paderborn 1931.

Es hat aber bereits eine ältere Tradition. Möglicherweise steht das Kreuz für das ehemalige [[Hochstift Paderborn]]. Die Pfähle werden mit dem Stadtbanner erklärt, das in den Siegeln der Stadt im 13. Jahrhundert auftaucht.
}}

<gallery>
Banner Paderborn.svg|Banner der Stadt Paderborn mit Wappen
Banner der Stadt Paderborn.svg|Banner der Stadt Paderborn
Flagge der Stadt Paderborn.svg|Hissflagge der Stadt Paderborn
Siegel der Stadt Paderborn.jpg|Siegel der Stadt Paderborn
Bulemast-Wappen.jpg|Wappen des Paderbornischen Geschlechts [[Bulemast]]
</gallery>

=== Städtepartnerschaften ===
Die Stadt Paderborn unterhält zu sechs Städten weltweit Städtepartnerschaften, fünf davon in Europa und eine in Nordamerika. Die älteste Partnerschaft ist die zu der französischen Stadt [[Le Mans]], hier gab es schon im Mittelalter erste intensive klerikale Beziehungen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.arte.tv/de/waehlen-sie-mit-arte-die-populaerste-deutsch-franzoesische-staedtepartnerschaft/6778528,CmC=6984026.html |titel=Wählen Sie mit ARTE die populärste deutsch-französische Städtepartnerschaft |hrsg=[[arte]] |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130122114925/http://www.arte.tv/de/waehlen-sie-mit-arte-die-populaerste-deutsch-franzoesische-staedtepartnerschaft/6778528,CmC=6984026.html |archiv-datum=2013-01-22 |abruf=2013-01-06}}</ref> Am 3. Juni 1967 wurde sie offiziell als Stadtpartnerschaft gegründet. Vorausgegangen war der [[Élysée-Vertrag]] von 1963 zwischen [[Deutschland]] und [[Frankreich]], der Gemeindepartnerschaften im großen Stile förderte.<ref>[https://www.paderborn.de/rathaus-service/stadtportrait/109010100000055818.php Homepage der Stadt Paderborn:Deutsch Französische Partnerschaft], abgerufen am 3. November 2017.</ref> Als Nächstes kam 1975 die Partnerschaft zu der britischen Stadt [[Bolton (Greater Manchester)|Bolton]] im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] dazu.

Weitere Partnerschaften kamen erst im wiedervereinigten Deutschland hinzu, 1990 [[Belleville (Illinois)|Belleville, Illinois]] in den [[USA]] und 1992 nach [[Pamplona]] in [[Spanien]]. 1993 wurde die Partnerschaft zu [[Przemyśl]] in [[Polen]] und 1994 nach [[Debrecen]] in [[Ungarn]] aufgenommen. Seit 2003 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen Paderborn und der chinesischen Millionenstadt [[Qingdao]].<ref>[https://www.paderborn.de/rathaus-service/stadtportrait/109010100000055806.php Homepage der Stadt Paderborn: Städtepartnerschaften], abgerufen am 3. November 2017.</ref>

Koordiniert werden die Städtepartnerschaften jeweils von einem Trägerverein, die wiederum einen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung in Paderborn haben.

Darüber hinaus ist Paderborn Mitglied des Städtebundes der [[Neue Hanse|Neuen Hanse]].

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Theater ===
[[Datei:Theater Paderborn am Neuen Platz.jpg|mini|Theater am Neuen Platz]]
[[Datei:Paderborn Wäscherinnen 2011.jpg|mini|Skulptur ''Waschfrauen'' an der Warmen Pader]]

Nach zehn Jahren Überlegungs-, Planungs- und Bauzeit wurde für die 1957 gegründeten [[Westfälische Kammerspiele|Westfälischen Kammerspiele]] ein 24 Millionen Euro teurer Theater-Neubau am Neuen Platz 6 im Herzen der Stadt errichtet und mit der Premiere ''Das Käthchen von Heilbronn'' am 9. September 2011 eröffnet. Das Theater heißt seitdem „Theater Paderborn – Westfälische Kammerspiele“; es vereinigt unter einem Dach das ''Große Haus'' mit 400 Sitzplätzen, die ''Studio-Bühne'' und den ''Theatertreff mit Jugendtheater''. Das eigene Ensemble besteht aus 10 ständigen Mitgliedern und wird von einer variierenden Zahl an Gastschauspielern ergänzt. Das Ensemble wurde bereits mehrfach zum NRW-Theatertreffen eingeladen. Die Kammerspiele sind wegen ihres Repertoires aus klassischen und experimentellen modernen Stücken weit über die Region hinaus bekannt.

Die Universität Paderborn beherbergt ein eigenes Theater, die Studiobühne. Dort spielen Studierende unter Anleitung eines Theaterwissenschaftlers. Häufig werden einzelne Spieler der Studiobühne für die jährliche Theaterproduktion des Kulturfestivals „[[Dalheimer Sommer]]“ im ehemaligen [[Kloster Dalheim (Lichtenau)|Kloster Dalheim]] (südlich von Paderborn) engagiert. Das [[Amalthea-Theater]] am Jühenplatz führt als Kleinkunstbühne ebenfalls zahlreiche Theaterstücke auf, es ist Westfalens kleinstes Theater. Zu erwähnen ist auch die Freilichtbühne im Neuhäuser Schlosspark, die jedes Jahr ein Kinderstück und ein Abendstück aufführt und damit tausende Besucher Jahr für Jahr anzieht.

=== Museen ===
[[Datei:Paderborn Kamp Stadtmodell.jpg|mini|Stadtmodell am Kamp, im Hintergrund das historische Rathaus]]

In Paderborn gibt es zwölf Museen, die neben Kunst und historischen Sammlungen auch Exponate aus der Industriekultur zeigen. Das [[Museum in der Kaiserpfalz]] stellt Exponate aus karolingischer und ottonischer Zeit aus. Das [[Diözesanmuseum Paderborn|Erzbischöfliche Diözesanmuseum und Domschatzkammer]] beherbergt eine Sammlung vornehmlich sakraler Kunst des 10. bis 20. Jahrhunderts. Das [[Heinz Nixdorf MuseumsForum]] (HNF) ist das weltgrößte Computermuseum und zeigt 5.000 Jahre Geschichte der Informations- und Kommunikationstechniken. Die [[Städtische Galerie am Abdinghof]] beherbergt unter anderem Grafiken des [[Expressionismus]] und der [[Dresdner Sezession]]. Im [[Schulmuseum Paderborn]] wird die über 1200-jährige Schulgeschichte Paderborns dargestellt. Das ''ars sacrale'' ist ein Museum für sakrale Kunst und befindet sich im Hause Cassau. Das Museum für Stadtgeschichte im [[Adam-und-Eva-Haus]] zeigt Exponate aus der Stadtgeschichte von Gründungszeit bis zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Schwerpunkt des [[Naturkundemuseums im Marstall]] des Schlosses ist die heimische Fauna und Flora. Die [[Städtische Galerie in der Reithalle]] zeigt Malerei und Grafik aus dem 17. bis zum frühen 20.&nbsp;Jahrhundert. Das [[Deutsches Traktoren- und Modellauto-Museum|Deutsche Traktoren- und Modellauto-Museum]] beherbergt eine Sammlung von über 100 [[Traktor]]en bedeutender deutscher Hersteller. Die [[Kunsthalle Paderborn]] mit zeitgenössischer Kunst hat wechselnde Ausstellungsorte. Das Kreismuseum des Kreises Paderborn befindet sich in der [[Wewelsburg]].

=== Musik ===
In der „Paderhalle“ finden ganzjährig Musik- und Unterhaltungsveranstaltungen wie Opern, Musicals, Konzerte, Kabarett, Schauspiel und Kleinkunst sowie Bälle und Partys statt. Die „Kulturwerkstatt“ beherbergt Proberäume und Konzertsäle für kleine und mittlere Veranstaltungen, die häufig für Punk- oder Rock-Konzerte genutzt werden.

=== Bauwerke ===
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Paderborn}}
Die wichtigsten Baudenkmäler der Stadt Paderborn entstanden zwischen dem 10. und 13.&nbsp;Jahrhundert und während des [[Barock]]s im 17./18. Jahrhundert. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zum Teil alte Häuser abgerissen, um Platz für moderne Bauten wie das Diözesanmuseum zu schaffen. Im Sinne einer autogerechten Innenstadt entstand eine durch das Material Beton geprägte Baugruppe am [[Königsplatz (Paderborn)|Königsplatz]].<ref>[http://www.moderne-regional.de/fachbeitrag-koenigsplaetze-paderborn/ Vgl. Karin Hartmann: ''Schon schön.'' In: ''moderneREGIONAL,'' 16, 1 (Januar 2016).]</ref>

'''Liste (Auswahl)'''
* [[Paderborner Dom|Dom]], umgeben von den [[Paderquellen]], Wahrzeichen der Stadt mit dem [[Paderborner Dom#Dreihasenfenster|Drei-Hasen-Fenster]]
* [[Bartholomäuskapelle (Paderborn)|Bartholomäuskapelle]], älteste Hallenkirche nördlich der Alpen, hervorragende Akustik.
* [[Marktkirche (Paderborn)|Marktkirche]], Barock
* [[Gaukirche St. Ulrich (Paderborn)|Gaukirche]]
* [[Abdinghofkirche]]
* [[Busdorfkirche]]
* [[Kapuzinerkirche (Paderborn)|Kapuzinerkirche]]
* [[Herz-Jesu-Kirche (Paderborn)|Herz-Jesu-Kirche]]
* [[St. Elisabeth (Paderborn)|St. Elisabeth]]
* [[Franziskanerkloster Paderborn|Franziskanerkloster]]
* [[Michaelskloster (Paderborn)|Michaelskloster]]
* [[Rathaus Paderborn|Rathaus]], im Stil der [[Weserrenaissance]] gebaut.
* [[Theodorianum]]
* [[Heiersburg]] an der Stadtmauer, sie diente im Mittelalter als Unterkunft der Wachen, im 19. Jahrhundert als [[Theologenkonvikt]].
* [[Schloss Neuhaus (Schloß Neuhaus)|Schloss Neuhaus]] im gleichnamigen [[Schloß Neuhaus (Paderborn)|Stadtteil]], mit Wassergraben, Marstall und Barockgarten.
* Haxter Warte, auch Lichtenturm genannt, ein ehemaliger [[Wartturm]] südöstlich der Stadt, der vermutlich im 15. Jahrhundert errichtet wurde und Teil der Landwehr um Paderborn war. Nachdem er 1945 versehentlich gesprengt worden war, erfolgte 1986 der Wiederaufbau als 9&nbsp;m hoher [[Aussichtsturm]].<ref>[https://warttuerme.de/warttuerme/nordrhein-westfalen/lichtenturm/ Lichtenturm] auf warttuerme.de</ref>

=== Grünflächen und Naherholung ===
[[Datei:Panorama stadtverwaltung.jpg|mini|400px|Panorama vom Paderquellgebiet bei der Stadtverwaltung]]

Rund um den Padersee, vor allem aber das „[[Pader]]quellgebiet“ ist die zentrale Grünanlage in Paderborn, das auch die etwa 200 [[Karstquelle]]n umfasst. Sie speisen die Pader. Von dort reichen die Paderauen entlang der Pader bis zum Stadtteil Schloß Neuhaus, wo sich im „Schloß- und Auenpark“, dessen Gelände 1994 zur [[Landesgartenschau]] NRW gehörte, Pader, Lippe und Alme treffen.

Große Parkanlagen und Waldgebiete im Stadtgebiet laden zur Naherholung ein: So der „Bürgerpark“ in der Südstadt an der Borchener Straße, der Riemekepark im Riemekeviertel, der „Park am Tausendquell“ und das Gelände um die Fischteiche.

Erholungsräume bieten darüber hinaus elf [[Kleingarten|Kleingärtnervereine]].
Es bestehen, neben dem [[Lippesee]], viele Seen, wie der Padersee, der Habichtsee, der Tallesee und der Waldsee.

=== Sport ===
Der Fußballverein [[SC Paderborn 07]] spielte von 2016 bis 2018 zwei Saisons in der [[3. Fußball-Liga|3. Liga]], nachdem er 2014 überraschend in die [[Fußball-Bundesliga|1. Bundesliga]] aufgestiegen war. Dort konnte er sich jedoch nur eine Saison halten und stieg zwei Mal in Folge ab. Zur Saison 2018/19 gelang dem SC Paderborn 07 der Wiederaufstieg in die [[Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]]. In der Saison 2019/20 spielt der Verein wieder in der 1. Bundesliga, konnte sich dort jedoch erneut nur eine Saison halten.

Eine der erfolgreichsten [[Baseball]]-Mannschaften Deutschlands mit 6 Deutschen Meisterschaften zwischen 1999 und 2005 sind die ''[[Untouchables Paderborn]]''. Der [[Basketball]]verein ''[[Paderborn Baskets]]'' spielt in der [[Pro A|2. Bundesliga]]. Der [[SSV St. Hubertus Elsen|Schießsportverein St. Hubertus Elsen]] schießt seit der Saison 2004/2005 in der [[Luftgewehr-Bundesliga]] und war Deutscher Mannschaftsmeister 2006. [[American Football]] wird bei den ''Paderborn Dolphins'' gespielt. Nach erfolgreichen Jahren in der ersten und zweiten Bundesliga in den 1990er Jahren wurde 2004 der Neuanfang in der Verbandsliga NRW gewagt. Nach zwei Spielzeiten mit Gewinn sämtlicher Spiele waren die Dolphins in die Regionalliga NRW aufgestiegen; inzwischen spielen sie wieder in der höchsten deutschen Spielklasse.

Der Paderborner [[Squash]] Club (PSC) ist mittlerweile einer der erfolgreichsten Squashclubs in Europa und war u.&nbsp;a. Ausrichter der Squash-Team Weltmeisterschaft der Herren 2011 im Paderborner Ahorn Sportpark. 10 Deutsche Mannschaftsmeisterschaften und 7 Titelgewinne auf europäischer Ebene sowie zahlreiche Teilnahmen am Welt- und Europameisterschaften sind dafür Indiz. Die Herren und Damen-Mannschaften waren mehrfach deutsche Meister, die Herren in den Jahren 2003, 2004 und 2005 sogar Europapokalsieger; 2006 belegten sie den 3. Platz. Mit Simon Rösner spielt der amtierende und insgesamt 8-fache Deutsche Einzelmeister für den Club. Im Jahr 2023 richtete der Verein das europäische Champions Turnier im Ahorn-Sportpark aus und gewann dieses bei den Herren.

Die Sportart [[Bahnengolf]] (Minigolf) ist in Paderborn mit vier [[Minigolf]]plätzen und vier Vereinen repräsentiert. Die erfolgreichste Mannschaft ist der Verbandsligist „1. BGC Paderborn“, dessen Anlage „An den Fischteichen“ zugleich ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Sportwissenschaftlern mit dem Forschungsschwerpunkt Motorik/Sensorik sowie allen Studierenden steht die [[Golf (Sport)|Golfakademie]] der Universität Paderborn mit einer eigenen [[Golfplatz|Golfanlage]] zur Verfügung.

Der [[SC Grün-Weiß Paderborn|SC Grün-Weiß 1920 e.&nbsp;V.]] Paderborn ist mit etwa 3500 Mitgliedern der größte Breitensportverein der Region. In 21 Abteilungen wird ein breites Spektrum sportlicher Betätigungsmöglichkeiten abgedeckt. Der TC Grün-Weiß Paderborn ist ein im Jahr 2008 vom SC Grün-Weiß abgespaltener Tennisclub, der mit 491 Mitgliedern der größte Tennisverein im Kreis Paderborn und einer der größten in Ostwestfalen-Lippe ist.<ref>[http://www.tc-paderborn.de/ Homepage des Vereins TC Grün Weiß Paderborn], abgerufen am 14. Dezember 2014.</ref> Der 1. Paderborner Schwimmverein ist mit seiner Damen- und Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga vertreten. Die Unterwasserrugby-Mannschaft spielt in der 1. Bundesliga. Der [[LC Paderborn]] ist mit über 900 Mitgliedern der größte Leichtathletikverein in Paderborn und stellte wiederholt Olympiateilnehmer wie z.&nbsp;B. [[Claudia Tonn]] und [[Lilli Schwarzkopf]]. Der [[TV 1875 Paderborn]] ist ein großer lokaler Breiten- und Leistungssportverein mit 16 Abteilungen.

Der VdP 1989 e.&nbsp;V. (Verein der Poolspieler) ist der ortsansässige Poolbillardverein und spielt mit seinen 120 Mitgliedern und seinen 4 Mannschaften bereits in der Oberliga. Der „Verein der Freunde zur Förderung der Skate Night Paderborn e.&nbsp;V.“ organisiert regelmäßig öffentliche Inline Skate Touren über die Straßen Paderborns. Die Luftsportgemeinschaft Paderborn e.&nbsp;V.<ref>[http://www.haxterberg.de/ Luftsportgemeinschaft Paderborn e.&nbsp;V.]</ref> betreibt den [[Flugplatz Paderborn-Haxterberg]] und einen Modellflugplatz zwischen Paderborn und [[Borchen]] mit den Angeboten Motorflug, Motorsegelflug, Segelflug, Ultraleichtflug und Modellflug. Der Flugplatz ist Landesleistungsstützpunkt für Segelflug und war Ort diverser Landes- und Weltmeisterschaften. Aus den Reihen des Vereins stammen diverse Weltmeisterschaftsteilnehmer im Segelkunstflug.

Die Lise-Meitner-Realschule führt im Schuljahr 2011/2012 als erste Schule in NRW sogenannte Sportprofilklassen ein, die auf [[G9 (Schule)|G9]]-Basis zur Fachoberschulreife führen. Die Schule unterstützt so sportlich ambitionierte Schüler und gibt ihnen die Möglichkeit, Schule und Leistungssport miteinander zu verbinden. Zuvor hatte schon das Reismann-Gymnasium Paderborn seit einigen Jahren Sportprofilklassen und hat seit dem Schuljahr 2012/2013 den Status [[NRW-Sportschule]].<ref>[http://www.sportland.nrw.de/fileadmin/nachwuchsfoerderung/download/Adressen/sportschulen.pdf Sportland NRW: NRW-Sportschulen, Stand Schuljahr 2017/17], abgerufen am 13. November 2017.</ref>

==== Sportstätten ====
[[Datei:Benteler Arena Ostansicht.jpg|mini|Die Benteler-Arena in Paderborn 2014]]
[[Datei:Paderborn Ahorn-Sportpark.jpg|mini|Paderborner Ahorn-Sportpark]]

An Sportstätten bietet Paderborn den ''Paderkletterpark'' mit Bootsverleih; den (beleuchteten) Laufpfad an den Fischteichen; den Skate- und Inlinepark am „Goldgrund“ hinter den Fußballtrainingsstätten; den ''[[Ahorn-Sportpark]]'' u.&nbsp;a. mit Stadion und einer Sporthalle für Leichtathletik, Kraftsport, Tanzen, Gymnastik, Volleyball, Badminton und Squash sowie einem beleuchteten Laufpfad und Kleinspielflächen; den ''Ahorn-Ballpark'' für Baseball; das ''[[Sportzentrum Maspernplatz|Sportzentrum am Maspernplatz]]'', auch ''Maspernhalle'' genannt u.&nbsp;a. für Basketball; das ''[[Hermann-Löns-Stadion]]'', ehemals ein Fußballstadion, nun Heimat der ''American Footballer (Dolphins)''; das ''Waldstadion Südstadt'' (Spielstätte des Fußballvereins „Sportfreunde Blau Weiß Paderborn“); das ''Inselbadstadion'' (Spielstätte der Fußballmannschaften des „SC Grün-Weiß“); die ''[[Benteler Arena]]'', ein Fußballstadion mit 15.000 Plätzen; eine Schießsportanlage, drei Bowlinganlagen; Segeln auf dem [[Lippesee]]; Wasserski-Anlagen auf dem benachbarten [[Nesthauser See]]; Tauchsport in mehreren Seen (Habichtsee, Nesthauser See etc.), Kanuparcours auf der [[Pader]] und auf der [[Lippe (Fluss)|Lippe]] in Höhe der [[Bundesstraße 64|B&nbsp;64]]; Reitsport in mehreren Zentren und Anlagen (Füllersheide, Thunhof, Haxtergrund); „Segelflug- und Motorflugzentrum [[Flugplatz Paderborn-Haxterberg|Haxterberg]]“; ''Sport- und Begegnungszentrum im Goldgrund'' (Fitness-Studio, Kletterwand, Tanzsäle, Boxen, Budo). Ein neuer Sportpark&nbsp;– der Haxterpark&nbsp;– ist<!--STAND??--> in Bau, dort soll Golf (18-Loch-Platz) auf einem in NRW einmaligen Golfplatz sowie Bogenschießen und Klettern angeboten werden. Im gesamten Stadtgebiet gibt es 12 Tennisvereine mit eigenen Tennisanlagen, fünf dieser Vereine haben auch eine vereinszugehörige Tennishalle.

==== Schwimmbäder ====
Es gibt zwei Freibäder und vier Hallenbäder in Paderborn, nämlich die Freibäder ''Waldbad'' und ''Rolandsbad'', sowie die Hallenbäder ''Schwimmoper'' (mit 8&nbsp;×&nbsp;50&nbsp;m Wettkampfbecken, elektronischer Zeitmessanlage und Zuschauertribüne), ''Residenzbad'', ''Alisobad'' und ''Kiliansbad''. In Bad Lippspringe bietet die Westfalen-Therme Badegelegenheit mit Rutschen, Saunen und Whirlpools.

==== Inklusion ====
2021 bewarb sich die Stadt zusammen mit [[Bad Lippspringe]] und [[Bad Wünnenberg]] als [[Special Olympics World Summer Games 2023#Host Town Program|Host Town]] für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der [[Special Olympics World Summer Games 2023]] in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für die Delegation von [[Special Olympics Uruguay]] ausgewählt, die aus etwa 80 Personen bestand.<ref>{{Internetquelle |autor=Special Olympics |url=https://assets.berlin2023.org/55/e4/a0f44d7c4f55a31e659a85db2a11/230306-zuteilung-delegationen-webseite.pdf |titel=Host Towns |hrsg=Special Olympics |datum=2023-03 |sprache=de |abruf=2023-05-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.gartenschau-badlippspringe.de/gartenschau/veranstaltungskalender/termine/aktuelle-veranstaltungen/2023-06-14-Special-Olympics.php |titel=Special Olympics Delegation aus Uruguay in der Gartenschau |sprache=de |abruf=2023-07-10}}</ref> Damit wurde die Stadt Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berlin2023.org/de/engagement/hosttown |titel=Host Town Program |sprache=de |abruf=2023-05-13}}</ref>

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Datei:Paderborn Weihnachtsmarkt.jpg|mini|Weihnachtsmarkt in Paderborn]]

Seit wenigen Jahren beginnt das Veranstaltungsjahr von Paderborn mit dem ''Karnevalsumzug''. Der vorausgehende Donnerstag ''(Weiberfastnacht)'' hat dabei fast den Charakter eines Stadtfests. Im April geht es mit ''Lunapark'', der jüngsten Kirmes in Paderborn weiter. Am [[Karsamstag]] startet der älteste Straßenlauf Deutschlands, der ''[[Paderborner Osterlauf]]''. Neben den Läufen über fünf und zehn Kilometer sowie der Halbmarathon-Distanz gibt es auch Wettbewerbe für Inlineskater, Handbiker und Walker bzw. Nordic Walker. Im März finden seit über 30 Jahren die Paderborner [[Puppenspiel]]wochen statt, seit einigen Jahren auch die ''Paderborner Literaturtage''. Anfang Mai veranstaltet die Werbegemeinschaft Paderborn seit 1984 mit dem ''Frühlingsfest'' ein Umsonst-und-Draußen-Festival in der Innenstadt. Außerdem gibt es das ''Theaterfest in der Innenstadt'' sowie ''Drums’n’Percussion''. Letzteres ist Europas größtes Schlagzeug- und Percussionfestival. Alle zwei Jahre fand bis 2017 das Festival ''Musica sacra Paderborn'' statt.

Von Mai bis September ist im Stadtteil Schloß Neuhaus ''Schlosssommer''. Im Juni folgt das ''Sommer-Festival'' des [[AStA]] an der Universität, das größte von Studierenden veranstaltete Festival Deutschlands. Im Juli feiert Paderborn das [[Schützenfest]]. Die größte Feierlichkeit ist für neun Tage ab dem letzten Juliwochenende das ''[[Libori]]fest'' – eins der größten Volksfeste Deutschlands – mit Europatag. Im August finden der regionale ''Tag des Handwerks Paderborn'' sowie die ''Hochstifttage'' statt. Alle zwei Jahre sind im Sommer zusätzlich die ''Dom-Festspiele''.

Im September wird zum ''Paderborner Orgelsommer'' eingeladen. Im Oktober findet das deutschlandweite ''[[Honky Tonk (Festival)|Honky Tonk Kneipenfestival]]'' auch in Paderborn statt. Ebenfalls im Oktober kennt man in Paderborn ''[[Libori#Herbstlibori|Herbstlibori]]'', die kleinere Ausgabe des Liborifestes. Den Abschluss bildet alljährlich der ''[[Weihnachtsmarkt]]'' auf dem Dom- und Rathausplatz.

=== Kulinarische Spezialitäten ===
In Paderborn und Umgebung kennt man unter [[Paderborner Landbrot]] ein Roggenmischbrot. Seit dem Mittelalter wird in Paderborn das [[Paderborner Brauerei|Paderborner Bier]] gebraut.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.paderborn.de/wirtschaft/daten/sp_auto_9880.php |text=paderborn.de |wayback=20151223193640}}</ref> Durch den Erwerb der Paderborner Brauerei von der Privatbrauerei Nies-Gruppe gehören die Marken ''Paderborner Pilsener'' und ''Paderborner Goldpilsener'' seit 1992 zur Gruppe der [[Warsteiner Brauerei]] Haus Cramer.

=== Kinos ===
[[Datei:Westernstraße 6.JPG|mini|Blick auf den Zugang zur Kinopassage des ''Cineplex'' in der ''Alten Torgasse'']]

In Paderborn gibt es zwei [[Multiplex-Kino]]s, die sich beide in der Innenstadt befinden, das [[Cineplex]] in der Westernstraße und die „[[United Cinemas International|UCI]]-Kinowelt“ in der Libori-Galerie, einem Einkaufszentrum am südöstlichen Rand der Altstadt. Die von Studierenden der Universität Paderborn ins Leben gerufene Initiative ''Programmkino Lichtblick'' bietet ein regelmäßiges Programmkino im Cineplex und im Kinoraum der Universität.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Unternehmen ===
Paderborn verfügt über eine starke Industrie in den Bereichen Nahrungsmittel und Automobilzulieferer. Durch den Computerpionier [[Heinz Nixdorf]] wuchs seit den 1970er Jahren die IT-Branche überdurchschnittlich. Viele Unternehmen sind Ausgründungen aus der Universität Paderborn.
In Paderborn ansässige Firmen betätigen sich in den Bereichen ''Informationstechnologie'' ([[Atos (Unternehmen)|Atos]] ([[Informationstechnik|IT]]-Dienstleistungen), [[Diebold Nixdorf AG|Diebold Nixdorf]] ([[Geldautomat]]en, [[Kiosksystem]]e, Computerkassen), [[Phoenix Contact]] Power Supplies GmbH (Stromversorgungstechnologien), [[Siemens]] (IT-Dienstleistungen)), ''produzierendes Gewerbe'' ([[Benteler (Unternehmen)|Benteler]] (Stahl/Rohr, Automobiltechnik, Handel), [[Glasmalerei Peters]] (Glaskunst), Gebrüder Lödige Maschinenbau (Maschinen- und Anlagenbau)), ''Lichttechnik'' (Lightpower (Bühnenbeleuchtung)), ''Bauunternehmen'' (Bremer), ''Fahrzeugherstellung'' ([[Claas]] (Landmaschinen), [[Deutsche Bahn]] (Fahrzeuginstandhaltung), [[DSPACE (Unternehmen)|dSPACE]] (Entwicklungswerkzeuge für Steuergeräte)), ''Verkehrstechnik'' ([[Hartmann International]] (Spedition, Logistik), [[Universal Transport Michels]]) und ''Nahrungsmittel'' ([[Stute Nahrungsmittelwerke]]).

Der in der [[Paderborner Hochfläche]] liegende [[Windpark Asseln]] erzeugt durch die 62 installierten Windkraftanlagen 36&nbsp;MW (elektrisch) und erstreckt sich über eine Fläche von 380 Hektar. Er liegt nahe der Ortschaft [[Asseln (Lichtenau)]], im [[Kreis Paderborn]], allerdings auch auf den Gebieten der Paderborner Stadtteile [[Benhausen]] und [[Neuenbeken]] und somit im Stadtgebiet. Zur Zeit seiner Fertigstellung 1997 war er einer der leistungsstärksten Binnen[[windpark]]s Europas.

Parallel zur [[Bundesautobahn 33]] führt eine 380-kV-[[Höchstspannung]]sleitung direkt durch Paderborn. Sie endet im Umspannwerk in Paderborn-[[Elsen (Paderborn)|Elsen]].

=== Energieversorgung ===
2002 verkaufte die Stadt ihre Stadtwerke an die [[Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG]] (PESAG). 2003 ging die PESAG in der [[E.ON Westfalen Weser]] auf. Im Zuge einer [[Rekommunalisierung]] wurde das Netzgeschäft unter Mehrheitsbeteiligung der Paderborner Kommunalbetriebe von der [[Westfalen Weser Energie]] übernommen. Die Energiekunden blieben bei [[E.ON Energie]] Deutschland. E.ON ist auch weiterhin [[Grundversorger]]. 2015 erfolgte die Neugründung der Stadtwerke Paderborn GmbH, ein [[Energieversorgungsunternehmen]] bzw. eine Vertriebsgesellschaft ohne Netzbetrieb für Erdgas, Strom und Heizstrom. Das Kundenzentrum befindet sich am ehemaligen Stammsitz des Unternehmens im Rolandsweg 80 in Paderborn.

=== Medien ===
In Paderborn erscheinen die zwei regionalen Tageszeitungen aus Bielefeld, ''[[Neue Westfälische]]'' und das ''[[Westfalen-Blatt]]'', welches in Paderborn den Titel ''Westfälisches Volksblatt'' trägt. Es handelt sich somit um ein [[Kopfblatt]]. Einmal wöchentlich wird das kostenlose [[Anzeigenblatt]] ''Paderborn Am Sonntag'' verteilt.<ref>[http://www.pbams.de/ Website von ''Paderborn Am Sonntag''].</ref> Monatlich gibt es außerdem die kostenlosen [[Stadtmagazin]]e ''Das Heft''<ref>[http://www.heft.de/ Website des Stadtmagazins ''Das Heft'']</ref>, welches vor allem Veranstaltungshinweise und Kulturnachrichten enthält, sowie ''port01''<ref>[http://www.port01.com/paderborn Webseite des Stadtmagazins ''port01''].</ref> das als Printmagazin erscheint und digital auf der Webseite des Stadtmagazins sowie in deren kostenlosen App<ref>[http://www.port01.com/app/67.htm Info zur App „port01“].</ref> mobil auf iPhone und Android Smartphones zu lesen ist, und ''Hochglanz''<ref>[http://www.hochglanz-paderborn.de/ Website des Stadtmagazin „Hochglanz“].</ref> Zudem erscheint vierteljährlich in Paderborn die Zeitschrift ''[[Die Warte]]'' für die Kreise Paderborn und Höxter, mit Beiträgen zur Regionalgeschichte, Literatur und Kunst.

Der lokale Radiosender [[Radio Hochstift]] kann im Stadtgebiet unter 93,7&nbsp;MHz und 88,1&nbsp;MHz [[Terrestrische Übertragung|terrestrisch]] sowie unter 87,6&nbsp;MHz im [[Kabelanschluss|Kabelnetz]] empfangen werden. Das englischsprachige [[British Forces Broadcasting Service|Radioprogramm für Angehörige der britischen Streitkräfte]] und deren Familien ist im Stadtgebiet frei empfangbar (BFBS Radio 1 vom Sender Paderborn-Sennelager: 105,00&nbsp;MHz, im Kabelnetz: 94,85&nbsp;MHz; BFBS Radio 2 vom Sender Paderborn-Sennelager: 91,20&nbsp;MHz). Das mehrkanalige BFBS-Fernsehprogramm ist seit Mai 2006 digital und nur noch für berechtigte Personen zu empfangen (via Kabel oder Satellit). Das Universitätsradio [[L’UniCo]] sendet seit Herbst 2009 terrestrisch auf 89,4&nbsp;MHz, sowie als Webstream.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.l-unico.de/startseite/ |text=Archivierte Kopie |wayback=20091207064626}} Projekthomepage.</ref>

Der [[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]] hat Anfang 2007 ein Regionalbüro in Paderborn errichtet.<ref>Manfred Schumacher: ''[https://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr/standorte/studios/bielefeld/meine-stadt-paderborn-100.html Meine Stadt Paderborn]'' auf wdr.de, abgerufen am 17. Mai 2022.</ref> Die für Paderborn relevanten regionalen Beiträge und Nachrichten für die WDR-[[Fensterprogramm]]e (Radio, Fernsehen) kommen vom [[WDR-Studio Bielefeld]]. Das Bürgerfernsehen für Paderborn und Umgebung war der [[Offener Kanal#Fernsehen 3|Offene Kanal Paderborn]], der bis Ende 2008 über das Kabelnetz zu empfangen war.<ref>[http://i284.photobucket.com/albums/ll14/reiereiersilberstern/okpb.png?t=1230330693 Informationstafel des Offenen Kanals Paderborn bezüglich seiner Einstellung].</ref>

Internetzugänge mit [[Digital Subscriber Line|DSL]]-Geschwindigkeiten sind im Stadtzentrum flächendeckend verfügbar, in vielen Bereichen auch [[Very High Speed Digital Subscriber Line|VDSL]]. Dazu gibt es im Stadtgebiet mehrere Dutzend öffentliche [[Hot Spot (WLAN)|Hotspots]]. Die Initiative ''[[Freifunk]] Hochstift'' betreibt mit über 800 Hotspots eines der größten [[Freies Funknetz|freien Funknetze]] in Deutschland.<ref>[https://freifunk.net/wie-mache-ich-mit/community-finden/ Freifunk Communitys in Deutschland].</ref>

=== Öffentliche Einrichtungen ===
In der Stadt befinden sich ein [[Landgericht Paderborn|Land-]] und ein [[Amtsgericht Paderborn|Amtsgericht]] sowie die Außenstelle des [[Rechenzentrum der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen|Rechenzentrums der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen]].

In Paderborn befinden sich u.&nbsp;a. das Ev. Krankenhaus [[St. Johannisstift (Paderborn)|St. Johannisstift Paderborn]], das [[Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn]] und das [[St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn]].

=== Bildung ===

==== Hochschulen ====
Die erste [[Universität]] in Paderborn war die 1614 als Jesuiten-Universität gegründete heutige [[Theologische Fakultät Paderborn]]. Sie ist damit die älteste Hochschule Westfalens. Ab 1917 trug die Hochschule zunächst die Bezeichnung „Philosophisch-Theologische Akademie“. Papst [[Paul VI.]] verlieh ihr 1966 den Rechtsstatus einer [[Theologische Fakultät|Theologischen Fakultät]] und bestätigte ihre Rechte, die akademischen Grade zu verleihen. Die Bibliothek der Fakultät ist die [[Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn]].

Im Jahr 1790 wurde die [[Normalschule in Paderborn]] zur Ausbildung von Landschullehrern für das Hochstift gegründet. Im Jahr 1965 folgte die Pädagogische Hochschule Westfalens, Abteilung Paderborn, die 1972 als [[Universität Paderborn]] neu gegründet wurde. An Forschungsdrittmitteln konnten im Jahr 2012 von der Universität insgesamt etwa 38 Mio. Euro eingeworben werden.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.uni-paderborn.de/fileadmin/presse/publikationen/kurzportraet.pdf |text=Kurzporträt – Die Hochschule im Jahr 2014 |wayback=20140326122653}}</ref> So belegte die Universität im Förder-Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2006 im Bereich Elektrotechnik, Informatik, Systemtechnik eine Platzierung im Spitzenfeld. Die beiden [[Fraunhofer-Gesellschaft|Fraunhofer-Einrichtungen]] in Paderborn arbeiten eng mit der Universität zusammen. Weiterhin gibt es mehrere [[Joint-Venture]]s von Universität und [[High-Tech]]-Industrie, und die Universität Paderborn hat eine der höchsten Ausgründerrate ganz Nordrhein-Westfalens. Im Jahr 2003 gründete die Universität gemeinsam mit der dortigen Hochschule für Wissenschaft und Technik eine Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät (CDTF) im [[Volksrepublik China|chinesischen]] [[Qingdao]]. Das [[Heinz Nixdorf Institut]] HNI der Universität Paderborn kooperiert mit dem [[Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik]] IEM.

Die [[Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen]] wurde 1971 als Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen gegründet und hat neben Paderborn Standorte in [[Aachen]], [[Köln]] und [[Münster]]. Träger der Hochschule sind die Erzbistümer beziehungsweise Bistümer [[Bistum Aachen|Aachen]], [[Bistum Essen|Essen]], [[Erzbistum Köln|Köln]], [[Bistum Münster|Münster]] und [[Bistum Paderborn|Paderborn]] als Gesellschafter der Katholischen Hochschule NRW.

Die [[Fachhochschule der Wirtschaft]] (FHDW) wurde 1993 durch das Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe (s.&nbsp;o.) gegründet. Die staatlich anerkannte Hochschule in privater Trägerschaft hat weitere Standorte in [[Bergisch Gladbach]], [[Bielefeld]], [[Mettmann]] und [[Hannover]].

==== Berufliche Schulen ====
Das [[Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe]], gegründet von [[Heinz Nixdorf]], ist eine private [[Berufsschule]], [[Fachschule (Deutschland)|Fachschule]] und [[Berufsfachschule in Deutschland|Berufsfachschule]] für [[Angewandte Informatik]] und heute ein eingetragener, gemeinnütziger Verein mit weiterem Standort in Bergisch Gladbach. In Verbindung mit einer [[Duale Ausbildung|dualen Ausbildung]] werden [[Deutsche Industrie- und Handelskammer|IHK]]-Abschlüsse, bei rein schulischer Ausbildung staatliche Berufsabschlüsse (staatlich geprüfter Informatiker oder staatlich geprüfter Informationstechnischer Assistent) verliehen.

In der Trägerschaft des Kreises befinden sich die sechs [[Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen|Berufskollegs]], das sind für den Bereich Wirtschaft und Verwaltung das Ludwig-Erhard-Berufskolleg und das ''Berufskolleg Schloß Neuhaus''. Für den Bereich Erziehung, Soziales, Gestalterisches und Gastronomie gibt es das ''Helene-Weber-Berufskolleg'', für Sozial- und Gesundheitswesen das ''Edith-Stein-Berufskolleg'' (Träger: [[Erzbistum Paderborn]]), für Technik das ''Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg'' und für Agrarwirtschaft das ''Gregor-Mendel-Berufskolleg''.

In Paderborn sind mehrere Weiterbildungseinrichtungen beheimatet.

==== Allgemeine Schulen ====
In Paderborn gibt es drei Gesamtschulen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11745.php |titel=Paderborn Cityportal – Gesamtschulen |werk=www.paderborn.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160206164328/https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11745.php |archiv-datum=2016-02-06 |abruf=2016-02-06}}</ref>, sechs Gymnasien, eins davon in privater Trägerschaft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11744.php |titel=Paderborn Cityportal – Gymnasien |werk=www.paderborn.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160206164331/https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11744.php |archiv-datum=2016-02-06 |abruf=2016-02-06}}</ref> Das [[Gymnasium Theodorianum]] gehört zu den zehn [[Liste der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum|ältesten noch bestehenden Schulen im deutschen Sprachraum]], das mit der größten Schülerzahl ist das [[Pelizaeus-Gymnasium Paderborn]]. Das Abitur kann außerdem am [[Westfalen-Kolleg Paderborn]] erworben werden<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wkpb.de/2-Bildungsangebote.html |titel=Bildungsangebote – Westfalen-Kolleg Paderborn – Weiterbildungskolleg des Landes NRW |werk=www.wkpb.de |abruf=2016-02-06}}</ref>. In Paderborn liegen vier staatliche Realschulen,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11743.php |titel=Paderborn Cityportal – Realschulen |werk=www.paderborn.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160202114523/https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11743.php |archiv-datum=2016-02-02 |abruf=2016-02-02}}</ref> die private Realschule St.&nbsp;Michael<ref>{{Internetquelle |url=https://michaelsrealschule.wordpress.com/willkommen-2/ |titel=Willkommen – Realschule St. Michael |abruf=2016-02-02}}</ref> sowie vier Hauptschulen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11742.php |titel=Paderborn Cityportal – Hauptschulen |werk=paderborn.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160202114921/https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11742.php |archiv-datum=2016-02-02 |abruf=2016-02-02}}</ref>

In Paderborn gibt es insgesamt 21 Grundschulen, davon sind sieben (überkonfessionelle) Gemeinschaftsschulen, zwölf katholische [[Konfessionsschule|Bekenntnisschulen]] und eine evangelische Bekenntnisschule.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11741.php |titel=Paderborn Cityportal – Grundschulen |werk=www.paderborn.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160206164925/https://www.paderborn.de/microsite/lernstatt/organisation/sp_auto_11741.php |archiv-datum=2016-02-06 |abruf=2016-02-06}}</ref>

=== Verkehr ===
==== Luftverkehr ====
[[Datei:North rhine w Airports.svg|mini|Lage und Funktion des Flughafens Paderborn/Lippstadt im System der Flughäfen des Landes Nordrhein-Westfalen]]

Der [[Flughafen Paderborn/Lippstadt]], rund 15 Kilometer südwestlich der Stadtmitte Paderborns, in unmittelbarer Nähe des Ortsteils [[Ahden]] der Stadt [[Büren (Westfalen)|Büren]], bietet Linienverkehr nach [[München]] sowie Charterverkehr in zahlreiche Urlaubsregionen wie [[Mallorca]], [[Antalya]] oder die griechische Insel [[Kreta]]. Der Flughafen ist über die [[Bundesstraße 1]] und den Flughafenzubringer sowie von der [[Bundesautobahn 44]] über die Abfahrt Büren zu erreichen. Vom Hauptbahnhof verkehrt im 30-Minuten-Takt ein Schnellbus, der nach 20 Minuten am Flughafen eintrifft.

Der [[Flugplatz Paderborn-Haxterberg]] im äußersten Süden des Stadtgebiets dient hauptsächlich dem Individualluftverkehr und dem Luftsport.

==== Straßenverkehr ====
Paderborn ist mit fünf Ausfahrten an die [[Bundesautobahn 33|A&nbsp;33]] angeschlossen, die die Verbindung zwischen der [[Bundesautobahn 2|A&nbsp;2]] [[Oberhausen]]–[[Berlin]] und der [[Bundesautobahn 44|A&nbsp;44]] [[Dortmund]]–[[Kassel]] herstellt.

Von Westen wird die Stadt aus Richtung Dortmund/[[Soest]] über die [[Bundesstraße 1|B&nbsp;1]] erreicht, die im weiteren Verlauf nach Nordosten in Richtung [[Detmold]] / [[Hameln]] führt. Von Osten aus Richtung [[Höxter]] gelangt man über die [[Bundesstraße 64|B&nbsp;64]], die in nordwestlicher Richtung weiter nach [[Münster]] führt, nach Paderborn. Von Süden aus Richtung [[Warburg]]/[[Korbach]] kommt man über die [[Bundesstraße 68|B&nbsp;68]] in die Stadt.

==== Schienenverkehr ====
[[Datei:Paderborn Hauptbahnhof.jpg|mini|Hauptbahnhof Paderborn (2005)]]

Der [[Paderborn Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Paderborn]] liegt an der [[Bahnstrecke Hamm–Warburg]], Teil der [[Mitte-Deutschland-Verbindung]] aus dem [[Ruhrgebiet]] nach [[Thüringen]], [[Sachsen]] bzw. [[Berlin]]; hier zweigt die [[Senne-Bahn]] nach [[Bielefeld]] ab.

Im [[Schienenpersonenfernverkehr]] hält hier die [[Intercity (Deutschland)|IC]]-Linie [[Düsseldorf Hauptbahnhof|Düsseldorf]]–[[Bahnhof Hamm (Westfalen)|Hamm]]–[[Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe|Kassel]]–[[Erfurt Hauptbahnhof|Erfurt]]–[[Gera]]. Der Nahverkehr wird von [[Regional-Express|RE]]- und [[Regionalbahn|RB]]-Linien in Richtung Hamm–Düsseldorf, [[Bahnhof Herford|Herford]], [[Bielefeld Hauptbahnhof|Bielefeld]], [[Höxter#Verkehr|Höxter]]–[[Holzminden]], [[Bahnhof Göttingen|Göttingen]], [[Bahnhof Warburg (Westfalen)|Warburg]] und [[Münster (Westfalen) Hauptbahnhof|Münster]] bedient. In Paderborn endet auch die [[S-Bahn Hannover|S-Bahnlinie]] S 5 nach [[Bahnhof Hameln|Hameln]] – [[Hannover Hauptbahnhof|Hannover Hbf]] – [[Bahnhof Hannover Flughafen|Hannover Flughafen]]. Der RE11 ([[Rhein-Hellweg-Express]]) verkehrt von Düsseldorf über Hamm und Paderborn nach Kassel.
Die nach Bielefeld führende [[Senne-Bahn]] bedient in der Kernstadt die Bahnhöfe ''Paderborn Kasseler Tor'' und ''Paderborn Nordbahnhof'' sowie in den Außenbezirken die Haltepunkte ''Paderborn-Schloß Neuhaus'' und ''Sennelager''. Der neue Haltepunkt in Schloß Neuhaus ist seit dem 30. Oktober 2008 in Betrieb. Seit dem Fahrplanwechsel 2015 wird der Haltepunkt ''[[Bahnhöfe in Paderborn#Haltepunkt AW Paderborn|Ausbesserungswerk Paderborn]]'' nicht mehr bedient; planmäßige Halte waren selten geworden und entfielen wegen des neu eingeführten Halbstundentaktes auf der Bahnstrecke.

Bis 1981 fuhr auch eine [[Almetalbahn]] nach [[Büren (Westfalen)|Büren]]. Diese Bahn hielt auch am ehemaligen Haltepunkt ''Paderborn-Wewer''. Die Almetalbahn wurden im Jahr 2006 auch für den Güterverkehr stillgelegt und die Gleise abgebaut. In den letzten Jahren gab es Überlegungen, diese Strecke zu reaktivieren, um den [[Flughafen Paderborn/Lippstadt]] besser an den ÖPNV anzubinden. Im Dezember 2015 hat der [[Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter]] die Strecke zwischen Paderborn und Büren in den neuen SPNV-Bedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen angemeldet.

{{Siehe auch|Bahnhöfe in Paderborn}}

==== Öffentlicher Personennahverkehr ====
Den [[Öffentlicher Personennahverkehr#Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV)|Straßenpersonennahverkehr]] in der Stadt werden durch [[Stadtbus]]se des ''[[PaderSprinter]]s'' bedient. Der Name PaderSprinter für den Busverkehr wurde im Jahre 2000 von der damaligen Betreibergesellschaft [[PESAG]] (der vormaligen ''Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG'') eingeführt. Der Name ist behalten worden, als 2003 die PESAG durch Übernahme und Fusion in der [[E.ON Westfalen Weser]] aufging. Seit Ende 2012 ist der PaderSprinter eine städtische Tochtergesellschaft der Paderborner Kommunalbetriebe (PKB).
Derzeit betreibt der PaderSprinter 13 Hauptlinien (sonntags 12 Hauptlinien), 7 Nebenlinien und an Wochenenden sowie vor ausgesuchten Feiertagen 8 innerstädtische [[Nachtverkehr|Nachtbuslinien]].<ref name="Liniennetzpläne">PaderSprinter: [http://www.padersprinter.de/index.php?navID=15 Liniennetzpläne].</ref><ref name="Nachtbuslinien">PaderSprinter: [http://www.padersprinter.de/index.php?navID=18 Nachtbuslinien].</ref>

Aus der Stadt heraus wird der ÖPNV durch [[Regionalbusverkehr|Regionalbusse]] der [[BahnBus Hochstift]] GmbH (seit 1. November 2008 ''DB Bahn Ostwestfalen-Lippe-Bus'') sichergestellt. Sie fahren u.&nbsp;a. nach [[Delbrück]], [[Borchen]], [[Büren (Westfalen)|Büren]] und über [[Lichtenau (Westfalen)|Lichtenau]] nach [[Warburg]]. Die Buslinien nach [[Hövelhof]] und [[Bad Lippspringe]] werden seit 2014 von der go.on Nahverkehrsgesellschaft betrieben. An Wochenenden und vor ausgewählten Feiertagen verkehren 10 Nachtbus-Expresslinien von go.on aus der Stadt Paderborn in die übrigen Städte und Gemeinden des Kreises Paderborn sowie nach [[Schlangen (Gemeinde)|Schlangen]] und [[Bad Driburg]].<ref name="NachtExpress">{{Webarchiv |url=http://bbh.eurocit.com/?seite&id=8 |text=BahnBus Hochstift GmbH: Paderborner NachtExpress |wayback=20061217060610}}</ref> Für Fahrten zurück in die Stadt Paderborn sind allerdings die normalen Tagesbuslinien zu benutzen. Die wichtigsten Regionalbuslinien sind die Schnellbuslinie S30 nach Bad Driburg, die Regionalbuslinie R70 nach Alfen, die R82 nach Atteln und Lichtenau, die R50/R51 nach Bad Lippspringe und [[Schlangen]], die R20 nach Hövelhof, die S85 nach Lichtenau und Warburg, die S60 zum Flughafen und nach Büren, die S40 nach Delbrück und R10 nach [[Brilon]].

Alle Regionalzüge und -busse fahren zu einheitlichen Tarifen innerhalb des [[Westfalentarif]]s. Bis August 2017 galten die Tarife des [[Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter|Nahverkehrsverbunds Paderborn-Höxter]] („Hochstift-Tarif“). Ab August 2017 ist Westfalen-Lippe der neue „Westfalentarif“ eingeführt worden. Damit fällt der „Hochstift-Tarif“ weg.

Die [[Straßenbahn Paderborn]] wurde ab 1951 schrittweise eingestellt. Die letzte Straßenbahn fuhr in Paderborn am 27. September 1963 vom Hauptbahnhof in den Stadtteil Schloß Neuhaus. Kurz nach der Stilllegung mussten die Straßenbahngleise neuen Fahrspuren und dem damaligen Leitbild einer autogerechten Stadt weichen.

==== Radverkehr ====
Der Anteil des Radverkehrs in Paderborn lag 2004 bei 18 % der Wege der Einwohner und damit bei einem für deutsche Großstädte überdurchschnittlichen Wert. Auffällig ist, dass neben Schülern auch Erwerbstätige und Nicht-Erwerbstätige mit Kfz relativ hohe Radverkehrswerte haben, während Studenten einen eher geringen Wert von nur 10 % aufweisen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kreis-paderborn.org/kreis_paderborn/presse/2011/pdf/Klimafreundliche-Mobilitaet.pdf |titel=Präsentation Klimafreundliche Mobilität durch Stadt und Kreis Paderborn, dort 5.5, Daten nach Verkehrsentwicklungsplan von 2004 |format=PDF; 6,4&nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130614134840/http://www.kreis-paderborn.org/kreis_paderborn/presse/2011/pdf/Klimafreundliche-Mobilitaet.pdf |archiv-datum=2013-06-14 |abruf=2012-08-05}}</ref> Es gibt einen [[Fahrradstadtplan]] aus dem Jahr 2002.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kreis-paderborn.org/kreis_paderborn/presse/2011/pdf/Klimafreundliche-Mobilitaet.pdf |titel=Präsentation Klimafreundliche Mobilität durch Stadt und Kreis Paderborn, dort 5.4 |format=PDF; 6,4&nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130614134840/http://www.kreis-paderborn.org/kreis_paderborn/presse/2011/pdf/Klimafreundliche-Mobilitaet.pdf |archiv-datum=2013-06-14 |abruf=2012-08-05}}</ref>

== Persönlichkeiten ==
[[Datei:FranzvonLöher.jpg|mini|hochkant|Franz von Löher]]
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Paderborn}}

Zu den bekanntesten der in Paderborn geborenen Persönlichkeiten zählen der Kupferstecher und Maler [[Heinrich Aldegrever]] (1502–1561), die Sängerin und Schauspielerin [[Sophie Schröder]] (1781–1868), der Apotheker und Entdecker des Morphins [[Friedrich Sertürner]] (1783–1841), der demokratische Politiker [[Franz von Löher]] (1818–1892) und der Widerstandskämpfer [[Josef Wirmer]] (1901–1944). Gebürtige Paderborner sind ebenfalls der Computerpionier und Unternehmer [[Heinz Nixdorf]] (1925–1986), der Journalist und Moderator [[Dieter Thoma (Moderator)|Dieter Thoma]] (1927–2017), der CDU-Politiker und Ehrenbürger [[Wilhelm Lüke]] (1934–2021), die SPD-Politikerin und Abgeordnete im Europaparlament [[Mechtild Rothe]] (* 1947), der [[Kabarettist]] [[Rüdiger Hoffmann (Kabarettist)|Rüdiger Hoffmann]] (* 1964), die Tagesschau-Sprecherin [[Judith Rakers]] (* 1976), der Fernsehmoderator [[Stefan Gödde]] (* 1975), der Politiker [[Carsten Linnemann]] (*&nbsp;1977) und der Fußballspieler [[Alexander Nübel]] (* 1996).

Zu den Ehrenbürgern gehören der Reichspräsident [[Paul von Hindenburg]] (1933), der Paderborner Erzbischof [[Lorenz Jaeger|Lorenz Kardinal Jaeger]] (1956), der Bundestagspräsident und ehemalige Bundesminister [[Rainer Barzel]] (1984) und der Erzbischof von Paderborn [[Johannes Joachim Degenhardt|Johannes Joachim Kardinal Degenhardt]] (1991).

Bedeutende Persönlichkeiten, die längere Zeit in Paderborn lebten und arbeiteten, waren oder sind unter anderem der Jesuitenpater Friedrich Spee von Langenfeld (1591–1635, Autor der ''Cautio Criminalis'' und prominentester Gegner von Folter und Hexenprozessen), welcher hier zwischen 1623 und 1633 (Student der Jesuitenuniversität, dann Professor für Moralphilosophie) wirkte, der Beichtvater von [[Karl VI. (HRR)|Kaiser Karl VI.]], [[Vitus Georg Tönnemann]] (1659–1740), der Komponist der Spätromantik [[Engelbert Humperdinck]] (1854–1921), der Reichskanzler der Weimarer Republik [[Wilhelm Cuno]] (1876–1933), der Essener Bischof [[Franz Hengsbach|Franz Kardinal Hengsbach]] (1910–1991), der Kirchenkritiker und Professor [[Eugen Drewermann]] (* 1940), der CDU-Politiker [[Friedhelm Ost]] (* 1942) und die SPD-Politikerin [[Ute Berg]] (* 1953).

== Sprache ==
Paderborn gehört zum Einzugsbereich der [[Ostwestfälisch|ostwestfälischen Dialektgruppe]] des [[Plattdeutsch]]en. Plattdeutsch wird im [[Paderborner Land]] noch verbreitet gesprochen, von jüngeren Generationen aber kaum noch gepflegt. Im Stadtgebiet selbst ist das früher verbreitete „Paderborner Platt“ oder „Paderbörnsch“ de facto nicht mehr anzutreffen und wird nur noch aus Traditionsbewusstsein von interessierten Bürgern dokumentiert. Es wird praktisch ausschließlich [[Standarddeutsch|Hochdeutsch]] mit gelegentlich eingestreuten typisch westfälischen Eigenarten und Wendungen benutzt.

Von 2011 bis 2021 war die Stadt Paderborn korporatives Mitglied des [[Verein Deutsche Sprache|Vereins Deutsche Sprache]]. Auf Empfehlung des Bürgermeisters beschloss der Hauptausschuss im März 2021 jedoch den Austritt aus dem Verein.<ref>{{Internetquelle |url=http://vds-ev.de/presse/pressemitteilungen/1030-staedte-als-sprachpfleger- |titel=Städte als Sprachpfleger |hrsg=Verein Deutsche Sprache |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120510182332/http://vds-ev.de/presse/pressemitteilungen/1030-staedte-als-sprachpfleger- |archiv-datum=2012-05-10 |abruf=2012-01-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Hans-Hermann Igges |url=https://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/paderborn/22984193_Debatte-ums-Gendern-Verein-Deutsche-Sprache-kritisiert-Austritt-der-Stadt.html |titel=Debatte ums Gendern: Verein Deutsche Sprache kritisiert Austritt der Stadt |sprache=de |abruf=2021-09-06}}</ref>

Paderborn wird im alten [[Paderbornisches Platt|paderbornischen Platt]]: ''Paterboärn'',<ref>Vgl. Richard Knoche: ''„Niu lustert mol!“ Plattdeutsche Erzählungen und Anekdoten im Paderborner Dialekt.'' Celle 1870.</ref> in Paderborner Umgangssprache heutzutage ''Pad(d)aboan'' [ˈpadɐboɐ̯n]<ref>Vgl. Achim Elfers: ''Kleines (ost)westfälisches Wörterbuch.'' Verlag Ch. Möllmann, Borchen 2008.</ref><ref>Vgl. Antje und Karl Telgenbüscher: ''N Paddaboana zun Anschneiden. Bemerkungen zur Paderborner Umgangssprache.'' Takt, Paderborn 1997.</ref> ausgesprochen.

== Literatur ==
* [[Alois Fuchs (Kunsthistoriker)|Alois Fuchs]]: ''Paderborn'' (= ''[[Westfälische Kunst]]''). München Berlin 1965, {{DNB|451398297}} (2., bearb. u. erw. Auflage 1976, ISBN 3-422-00099-2).
* {{Literatur
|Autor=Otto Gaul, [[Anton Henze]], Fried Mühlberg, Fritz Stich
|Titel=Nordrhein-Westfalen (Kunstdenkmäler und Museen)
|Reihe=Reclams Kunstführer Deutschland
|BandReihe=3
|Ort=Stuttgart
|Datum=1982}}
* Alfred Heggen: ''Staat und Wirtschaft im Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert.'' Paderborn 1978, ISBN 3-87088-217-4.
* [[Karl Hüser]], [[Jörg Jarnut]], [[Frank Göttmann]]: ''Paderborn. Geschichte der Stadt in ihrer Region''. 3 Bände. Paderborn 1999, ISBN 3-506-75690-7.
* Uwe Lobbedey: ''Der Paderborner Dom'' (=&nbsp;''Westfälische Kunst''). München / Berlin 1990, ISBN 3-422-06063-4.
* Paul Michels: ''Baugeschichte des Paderborner Rathauses.'' Stadtarchiv, Paderborn 1962.
* Margit Naarmann: ''Die Paderborner Juden 1802–1945. Emanzipation, Integration und Vernichtung.'' Paderborn 1988, ISBN 3-924184-05-4.
* F. Philippi: ''Zur Verfassungsgeschichte der westfälischen Bischofsstädte mit urkundlichen Beilagen.'' 1894.
* Erich Keyser (Hrsg.): ''Westfälisches Städtebuch.'' Band III, 2. Teilband aus ''Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte.'' Stuttgart 1954.
* Manfred Balzer (Bearb.); Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht (Hrsg.): ''Westfälischer Städteatlas.'' Lfg. 2, 11: ''Paderborn.'' Dortmund/Altenbeken 1981, ISBN 3-89115-015-6.

== Film ==
* [https://www.youtube.com/watch?v=dPtoEn9Ktcc Paderborn – Der Dokufilm – Die wilden Jahre?!] (2015 – Regie: Julian Jakobsmeyer)
* Paderborn. Stadt im Wandel 1920–1960. [https://westfalen-medien-shop.lwl.org/dvds/208/dvd-paderborn DVD mit Begleitheft]. Regie: Andrea Wirtz. Hg. vom [http://www.lwl-medienzentrum.de/ LWL-Medienzentrum für Westfalen], (ISBN 978-3-939974-71-0)

== Weblinks ==
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* [https://www.paderborn.de/ Offizielle Seite der Stadt Paderborn]
* [http://www.lwl.org/marsLWL/instance/ko/Paderborn.xhtml?oid=578 Bilder der Stadt Paderborn] im [[Bildarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen]]
* {{LWLGDK|254755|Regional bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich D 07.02 Paderborn}}
* {{LWLGDK|264997|Kulturlandschaftlich bedeutsamer Stadt- und Ortskern Paderborn}}

== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 17. Mai 2025, 09:19 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Paderborn
Deutschlandkarte, Position der Stadt Paderborn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 43′ N, 8° 45′ OKoordinaten: 51° 43′ N, 8° 45′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Paderborn
Höhe: 110 m ü. NHN
Fläche: 179,59 km2
Einwohner: 156.887 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 874 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 33098–33106
Vorwahlen: 05251, 05252, 05254, 05293
Kfz-Kennzeichen: PB, BÜR
Gemeindeschlüssel: 05 7 74 032
Stadtgliederung: Kernstadt und
8 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Abdinghof 11
33098 Paderborn
Website: www.paderborn.de
Bürgermeister: Michael Dreier (CDU)
Lage von Paderborn im Kreis Paderborn
KarteHessenHochsauerlandkreisKreis GüterslohKreis HöxterKreis LippeKreis SoestAltenbekenBad LippspringeBad WünnenbergBorchenBüren (Westfalen)DelbrückHövelhofLichtenau (Westfalen)PaderbornSalzkotten
Karte
Die Südseite des Paderborner Doms
Das Paderborner Rathaus
Paderborn Markt mit Gaukirche
Das im Weserrenaissance-Stil erbaute Schloss Neuhaus

Die Stadt Paderborn ([paːdɐˈbɔɐ̯nAudiodatei abspielen) ist mit fast 156.000 Einwohnern (Stand 2023)[2] eine Großstadt im östlichen Teil des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im gleichnamigen Kreis und ist dessen Kreisstadt, ist Universitätsstadt, Oberzentrum und Mittelpunkt der Region Hochstift Paderborn. Der Name weist auf die Quellen der Pader im heutigen Stadtzentrum hin.

Erstmals wurde Paderborn in einer Urkunde im Jahr 777 erwähnt, als unter Karl dem Großen in Paderborn ein Reichstag und eine Missionssynode stattfanden. In Paderborn wurde 1614 die erste westfälische Universität gegründet, die später zur selbständigen Theologischen Fakultät umgewandelt wurde. Eine neue Universität wurde 1972 gegründet; bereits 1971 entstand die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen. Seit dem neunten Jahrhundert ist die Stadt Sitz eines Bistums; dieses wurde 1930 zum Erzbistum erhoben.

Ihre heutigen Grenzen erhielt die Stadt durch die Eingliederung umliegender Gemeinden im Zuge der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen von 1974, wodurch Paderborn zur Großstadt wurde.

Im Jahr 2023 stand Paderborn auf Platz 55 der größten Städte Deutschlands.

Geographische Lage

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Paderborn liegt im Osten von Nordrhein-Westfalen im westlichen Teil von Ostwestfalen. Die Großstadt liegt im südöstlichen Winkel der Westfälischen Tieflandsbucht. Hier steigt die flache Landschaft nach Süden und Osten zur Paderborner Hochfläche an. Östlich der Stadt erhebt sich das Eggegebirge als Teil des Naturparks Teutoburger Wald/Eggegebirge. Die Stadt entstand im Quellgebiet der Pader, wo einige Teiche aus etwa 200 Karstquellen gespeist werden, die Anziehungspunkt für frühe Siedler und verehrungswürdig als Wunder oder Heiligtum gewesen sein dürften, wovon heute noch der unmittelbar benachbarte Dom zeugt. Die Pader ist mit 4 km Länge kürzester Fluss Deutschlands. Sie mündet im Paderborner Stadtteil Schloß Neuhaus in die Lippe, die dort auch die Alme aufnimmt. Viele stehende Gewässer bereichern Paderborner Ausflugsgebiete, so sind zahlreiche Seen im Stadtgebiet zu finden. Der höchste Punkt im Stadtgebiet befindet sich im Stadtteil Neuenbeken bei 347 m ü. NN (), der niedrigste in Sande bei 94 m ü. NN (). Die Stadt wird durch den seit dem Mittelalter bekannten Westfälischen Hellweg erschlossen, der von Duisburg über Paderborn zur Weserüberquerung bei Corvey und von dort weiter nach Osten führt, heute ist es die B 1.

Kernstadtgliederung

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Zu Paderborn gehören die acht Ortsteile rund um Paderborn und die Paderborner Kernstadt als das Stadtzentrum. Die Kernstadt selbst gliedert sich in die nachfolgenden acht Stadtbezirke:

  • Altstadt/Mitte
  • Barkhausen
  • Fischteiche
  • Lichtenfelde/Kaukenberg
  • Mönkeloh
  • Riemekeviertel
  • Stadtheide
  • Südstadt

Stadtgliederung

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Nach der Hauptsatzung der Stadt wurden in der Stadt Paderborn sieben Stadtteile gebildet. Zusammen mit der Kernstadt ergeben sich somit acht Verwaltungseinheiten. Diese entsprechen gebietsidentisch den Stadtteilen, nur die zu einem Bezirksstadtteil zusammengefassten Stadtteile Schloß Neuhaus und Sande bilden einen gemeinsamen Bezirksstadtteil.

In den beiden einwohnerstärksten Stadtbezirken Schloß Neuhaus/Sande und Elsen werden vom Rat der Stadt nach jeder Kommunalwahl Bezirksausschüsse eingerichtet. Für die übrigen einwohnerschwächeren Bezirke wählt der Rat der Stadt jeweils einen Ortsvorsteher.

Ferner gibt es in den Stadtbezirken Schloß Neuhaus/Sande und Elsen jeweils eine Bezirksverwaltungsstelle. Die Bezirksausschüsse und die Ortsvorsteher sollen die Belange des Stadtteiles gegenüber dem Rat wahrnehmen und können auch bestimmte Aufgaben der laufenden Verwaltung übertragen bekommen.[3] Kein Bezirk im Sinne der Hauptsatzung ist die „Kernstadt“ Paderborns, die das nicht zu den Bezirken gehörende Gebiet umfasst; sie entspricht der Stadt in den Grenzen vor 1969. Marienloh und Wewer waren vor 1969 eigenständige Gemeinden; die restlichen Stadtteile waren bis 1974 selbständige Gemeinden. Paderborn ist damit durch die Gebietsreform von 1975 auf seine heutige Größe gewachsen.

Tabelle Kernstadt und Stadtteile
Stadtteil Fläche
(km²)
Einwohner[4] Bevölkerungsdichte
(Einwohner je km²)
Eingemeindung
Kernstadt 45,93 89.485 1.948
Schloß Neuhaus 24,04 27.511 1.144 1. Januar 1975
Elsen 20,19 16.259 805 1. Januar 1975
Wewer 16,88 07.147 423 00r1. Juli 1969
Sande 23,39 05.751 246 1. Januar 1975
Marienloh 07,37 03.270 444 1. Januar 1969
Dahl 17,14 02.853 166 1. Januar 1975
Benhausen 09,80 02.450 250 1. Januar 1975
Neuenbeken 14,85 02.366 152 1. Januar 1975
Paderborn 179,590 157.0920 875
Paderborn: Stadtgliederung

Stand 3. April 2023 (ohne 2. Wohnsitz)[5]

Am 30. April 2017 wohnten in Paderborn 150.338 Personen mit Erstwohnsitz. Zu diesem Zeitpunkt lag der Mietpreis durchschnittlich bei 6,45 Euro je Quadratmeter[6], im Januar 2020 wurde ein durchschnittlicher Mietpreis von 8,34 € pro m² gemessen.[7]

Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets

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Paderborn bedeckt eine Fläche von 179,59 km². Den größten Flächenanteil nehmen Wald- und Landwirtschaftsfläche mit zusammen etwa 62,1 % ein, Siedlungs- und Verkehrsfläche bedecken weitere rund 30 %.[8]

Die größte Ausdehnung in Nordsüdrichtung ist etwa 16,4 km, in Ost-West-Richtung etwa 17,7 km.

Fläche
nach Nutzungsart
Fläche in km² Anteil an Gesamtfläche
Landwirtschaftsfläche 82,89 46,21 %
Waldfläche 28,53 15,90 %
Gebäude-, Frei- und Betriebsfläche 36,52 20,36 %
Verkehrsfläche 17,24 09,61 %
Wasserfläche 04,86 02,71 %
Sport- und Grünfläche 06,93 03,86 %
sonstige Nutzung 02,43 01,35 %

Nachbargemeinden

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Folgende Städte und Gemeinden grenzen an Paderborn (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden): Hövelhof, Bad Lippspringe, Altenbeken, Lichtenau, Borchen, Salzkotten und Delbrück (alle Kreis Paderborn). Die nächstgelegenen Großstädte sind im Nordwesten Bielefeld, Gütersloh und Münster, im Osten Göttingen, im Südosten Kassel und im Westen Hamm.

Der Untergrund des Gemeindegebiets besteht vorrangig aus Mergelkalkstein der Oberkreide. Er ist tektonisch wenig gestört, schwach nach Westen zum Inneren der Münsterländer Bucht geneigt und wird dort von jüngerem Tonmergelstein des Emscher-Mergels überdeckt. Die Gesteine liegen über einem Sockel aus gefalteten Gesteinen aus Devon und Karbon. Das Flachland westlich von Paderborn wird von meist sandigem Lockergestein des Quartärs über Kreide bedeckt. Es besteht aus eiszeitlichen Ablagerungen wie Grundmoräne und Schmelzwassersanden sowie den Flusssedimenten der Flüsse Lippe, Alme und Pader.

Das oberste Grundwasserstockwerk im Stadtgebiet wird gebildet aus Sanden der Senne und Flusssanden und -kiesen der Lippe, Pader und Alme. Örtlich wird dieses Grundwasser für Einzelversorgungen genutzt. Die unter den Sanden liegenden Festgesteine des Erdmittelalters sind gut durchlässige, aber verschmutzungsgefährdete Karstgrundwasserleiter. Im Norden des Stadtgebiets sind sie von Emscher-Mergel überlagert, der nur gering durchlässig ist. Unterhalb dieses Mergels wird das Karstgrundwasser gestaut, das aus Süden heranfließt. Es tritt in einer Vielzahl von Quellen auf einer Linie zwischen dem innerstädtischen Riemeke-Viertel und Marienloh an die Oberfläche; die hier entspringende Pader beispielsweise tritt in mehr als 200 Einzelquellen aus. Dieses Karstgrundwasser hat Trinkwasserqualität und wird in Verbindung mit dem Porengrundwasser aus der Boker Heide und dem Wasserwerk Diebesweg zur Versorgung der Kernstadt und der östlichen Stadtteile genutzt. Die südlichen Stadtteile werden aus der Aabach-Talsperre mit Trinkwasser versorgt und Benhausen und Neuenbeken erhalten das Trinkwasser über das Wasserwerk Altenbeken-Hossengrund aus Gesteinen der Unterkreide und des Unteren Muschelkalks.

Paderborn verfügt über eine bedeutende Zementindustrie, die Mergelkalksteine der Oberkreide abbaut. Sand und in geringerem Umfang Kies des Quartärs wird als Schüttgut, Bausand und zur Kalksandsteinherstellung genutzt. Als Ziegelrohstoff findet ebenfalls aus dem Quartär stammender Ton und Schluff des Quartärs Verwendung.

Die Paderborner Hochfläche macht den östlichen Teil des Stadtgebiets aus. Dort sind die Mergelkalksteine der Oberkreide an der Oberfläche zu einer rund 50 cm mächtigen, nährstoffreichen Braunerde aus tonigem Lehm verwittert. Örtliche Ablagerungen von Löss des Eiszeitalters sind infolge von Rodungen im Mittelalter erodiert und bilden in Trockentälern Kolluvien. Im Westen des Stadtgebiets herrschen saure, nährstoffarme Podsole vor, die im Unterboden zum Teil mit Ortstein durchsetzt sind. In den Rinnen, Tälern und Niederungen sind die Ablagerungen der Fließgewässer bis dicht an die Bodenoberfläche mit Grundwasser gefüllt. Die dabei entstandenen Gleye werden als Grünland genutzt. Die breiten Talauen von Alme und Lippe sind vorrangig von Auenböden bedeckt.[9]

Geothermische Ergiebigkeit des Stadtgebiets

Die Eignung von Paderborn für die Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels Erdwärmesonde und für die Wärmegewinnung durch Wärmepumpenheizungen ist örtlich sehr unterschiedlich ausgeprägt. Weite Teile des Stadtgebiets eignen sich mittelmäßig für die Nutzung, einzelne Standorte auf einer Linie von Schloß Neuhaus/Marienloh nach Elsen/Wewer eignen sich nicht. Mit dem beginnenden Anstieg Richtung Eggegebirge im östlichen Stadtgebiet verbessert sich die Nutzbarkeit (vgl. dazu die nebenstehende Karte).[10]

Das Klima in Paderborn wird durch die Lage der Stadt im ozeanisch-kontinentalen Übergangsbereich Mitteleuropas im Allgemeinen und die Lage im Rückstau des östlich gelegenen Riegels Teutoburger Wald im Speziellen beschrieben. Das Gebiet liegt überwiegend im Bereich des subatlantischen Seeklimas mit teils temporären kontinentalen Einflüssen. Die Winter sind unter atlantischem Einfluss meist mild, der kontinentale Einfluss wird durch den Teutoburger Wald abgeschirmt. Die Sommer sind mäßig warm. Die Temperaturen betragen in den niedrig gelegenen Stadtteilen der in der Westfälischen Bucht liegenden Stadt im Durchschnitt bei 9 bis 10 °C, in den ansteigenden Gebieten zum Teutoburger Wald sind sie niedriger und liegen bei etwa 8 °C.

Die Niederschläge sind maßgeblich durch die Lage am Teutoburger Wald beeinflusst. Insgesamt ist Paderborn neben den Städten im Bergischen und Siegerland eine der niederschlagsreichsten Großstädte Nordrhein-Westfalens. Die Jahresniederschläge liegen in allen Monaten deutlich über dem Landesschnitt. Die Niederschlagsmengen schwanken jedoch je nach Lage jährlich meist zwischen etwa 750 und 1000 Millimeter. Da die vorherrschenden Winde meist aus Richtung Südwesten wehen und dabei feuchte Luft vom Atlantik mitbringen, kommt es an der Luvseite des Teutoburger Waldes, der die erste Barriere am Rand des Weserberglandes darstellt, zu ausgeprägtem Steigungsregen.[11]

Vor- und Frühgeschichte

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Einzelne Siedlungsfunde im Paderborner Land lassen sich ab Ende der Altsteinzeit und der zurückgehenden Vergletscherung mit Ausklingen der Eiszeiten nachweisen. Es gibt mehrere Fundstätten von mittelsteinzeitlichen Lagerplätzen, größeren Erdwerken und jungsteinzeitlichen Steinkistengräbern, außerdem bronzezeitliche Hügelgräber und feste Wohnplätze mindestens seit der vorrömischen Eisenzeit. In der Römerzeit gehörte Paderborn generell zum Siedlungsbereich der Westgermanen und damit über die Jahrhunderte zum Gebiet verschiedener Stämme. Zur Zeit des römischen Nachschublagers nahe Anreppen einige Kilometer westlich, das im Jahr 4 n. Chr. im Rahmen der Augusteischen Germanenkriege angelegt wurde und nur ein bis zwei Jahre bestand, waren dies die Brukterer.[12] Aufgrund logistischer Überlegungen zu Marschweiten, Wasserversorgung und Verbindungen zu Pässen gilt als unwahrscheinlich, dass dieses Lager das östlichste Römerlager entlang der Lippe war. Es wird eher angenommen, dass sich ein oder mehrere weitere, noch unentdeckte Lager nahe den Quellen der Lippe oder der Pader im Raum Paderborn befunden haben.

Am 23. Juni 2023 gab der Landschaftsverband Westfalen-Lippe bekannt, dass bei Ausgrabungen am St. Johannisstift durch Funde von Amphorenfragmenten und von römischen Feldbacköfen, wie sie bisher nur in römischen Marschlagern gefunden wurden, ein sicherer Hinweis für ein römisches Marschlager unter dem Riemekeviertel gefunden worden sei. Holzkohlestücke aus den Feldbacköfen wurden mit der Radiokarbonmethode auf die Zeit um Christi Geburt datiert.[13]

Die große mittelalterliche Handwerkersiedlung Balhorn entlang der Alme im Westen der Stadt (Balhorner Feld, heute zwischen dem Stadtzentrum und dem Stadtteil Wewer), am Schnittpunkt von Hellweg und Frankfurter Weg (via regia), existierte bis zu ihrem Niedergang wahrscheinlich mindestens seit der Zeit um Christi Geburt. Zur Zeit der Völkerwanderung zwischen etwa 300 und 600 kam es bis auf wenige Ausnahmen zum Abbruch der Siedlungskontinuität und zum Wüstfallen einzelner germanischer Siedlungen im Raum Paderborn.

Frühmittelalter

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Im 7. Jahrhundert etablierten sich die von Norden eindringenden Sachsenstämme, im Großraum Paderborn die Engern (westlich davon die Westfalen, östlich die Ostfalen). 772 begannen die auf der Reichsversammlung von Worms beschlossenen fränkischen Sachsenkriege. In der Folge fiel Karl der Große in das Gebiet der Engern von Süden her über die via regia ein. 776 hielt sich Karl der Große nach (bei Zeitgenossen umstrittener) gewaltsamer Unterwerfung der heidnischen Sachsenstämme in Paderborn auf. Es kam zur Begründung der Karlsburg und nach deren Zerstörung zur Pfalz Paderborn an den Paderquellen zur Christianisierung der Sachsen.[14] 777 fand der erste Reichstag und eine Missionssynode unter Karl dem Großen in Paderborn statt. Gleichzeitig war dies die erste offizielle Namensnennung der Siedlung an den Paderquellen (patris brunna). Weitere Reichsversammlungen Karls in Paderborn fanden unter anderem in den Jahren 780, 782, 783, 785, 799 statt.

Nach langen Kämpfen, mehreren Aufständen der Sachsen und mit der entscheidenden Schlacht auf dem Sintfeld südlich von Paderborn gehörte die Stadt ab 794 zum Frankenreich. 799 traf sich Papst Leo III., der vor einem Aufstand aus Rom flüchten musste, mit Karl dem Großen auf der Pfalz Paderborn, um dessen Hilfe zu erbitten. Gegenleistung war die Zusage zur Krönung Karls zum Kaiser, die am 25. Dezember 800 in der Basilika St. Peter in Rom erfolgte. Außerdem wurde das Bistum Paderborn gegründet, aus dem das heutige Erzbistum Paderborn hervorging. Der Baubeginn der ersten Vorgängerkirche des heutigen Paderborner Doms fällt ebenfalls in das Jahr 799. Der erste Bischof von Paderborn war 806 der ursprünglich als Geisel unter Franken aufgewachsene Sachse Hathumar. Er ließ den Dom vergrößern und erstmals eine gemauerte Befestigung um die Siedlung in Domnähe, die Domfreiheit, anlegen.

Eine Reichsversammlung in Paderborn 815 unter Kaiser Ludwig dem Frommen beschloss die Gründung erstens des Klosters Neu-Corbie, dem späteren Corvey und zweitens des neuen Bistum Hildesheim mit Einsetzung des aus Reims stammenden Kanonikers Gunthar als erstem Bischof von Hildesheim; er erhielt ein Schutz- und Immunitätsdiplom Ludwigs des Frommen.[15] 822 verlieh Ludwig der Fromme dem Bistum Paderborn unter Bischof Badurad das Münzrecht. Zur Festigung des neuen christlichen Glaubens unter den konvertierten Sachsen wurden die Reliquien des heiligen Liborius 836 von Le Mans nach Paderborn überführt. Damit begann die älteste Städtepartnerschaft in Europa.

Nach der Aufteilung des Fränkischen Reiches im Vertrag von Verdun gehörte Paderborn ab 843 zum ostfränkischen Reich unter Ludwig dem Deutschen und war in diesem späteren Alten Reich Hauptstadt des gleichnamigen Hochstiftes.

Die im Reich marodierenden Ungarn konnten Paderborn auch bei ihrem dritten Feldzug 924 nicht einnehmen, was der Standhaftigkeit der inoffiziellen Bürgerwehr zu verdanken war. Nach dem von König Heinrich I. erlassenen Gesetz zur Wehrverfassung der Städte entstand eine offizielle Bürgerwehr zur Stadtverteidigung, was durch den dafür zu leistenden Bürgereid die Existenz eines offiziellen Stadtrechts voraussetzte. Es wird spekuliert, dass Paderborns gute Befestigung und seine inoffizielle Bürgerwehr dem König als Vorbild für das Gesetz dienten. Die offizielle Bürgerwehr bestand bis zu ihrem Verbot im Jahr 1806.

Hochmittelalter

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Im Jahre 1000 wütete in der Stadt ein Großbrand, dem auch die Pfalz und der frühe Dom zum Opfer fielen. 1002 fand in Paderborn die Königskrönung von Kunigunde (Gemahlin von Heinrich II.) statt. Ein neuer Dom entstand 1009–1015, begonnen von Meinwerk (Bischof bis 1036), von dem die beiden heutigen kleinen Rundtürme stammen. Er gründete außerdem das Benediktinerkloster Abdinghof (1019) und das Stift Busdorf, ließ Bischofspalast und Bartholomäuskapelle erbauen und erneuerte die Befestigungen von Hathumars karolingischer Burgstadt und Bürgerstadt.

Die Kirchengründungen Bischof Meinwerks bildeten den Bestandteil eines geplanten Kirchenkreuzes aus vier Klöstern, von denen nur die beiden die Ost-West-Achse bildenden verwirklicht wurden.[16] Für das von ihm gegründete Abdinghofkloster im Westen der Stadt berief er Mönche aus Cluny, und für die Busdorfkirche im Osten schickte Bischof Meinwerk 1033 nach Jerusalem, um die Maße der dortigen Grabeskirche als Grundlage zu gewinnen.[17] Die nördlich des Domes gelegene Bartholomäuskapelle ließ er überhaupt von byzantinischen Bauleuten aus Konstantinopel errichten.[18] Die geplante Gründung eines weiteren Klosters im Süden der Stadt unterblieb, seine Funktion als Darstellung von Rom wurde schließlich von der Abdinghofkirche übernommen, deren westliches Querschiff more Romano den Petersdom symbolisierte. Die verschiedenen Kirchenbauten bildeten damit eine Sakraltopographie, deren Zentrum der Domneubau Meinwerks war.

Nach dem Tod Willigis, Kurfürst und Erzbischof von Mainz sowie Erzkanzler des Kaiserreiches, wurde Paderborn 1011 aus der weltlichen Abhängigkeit von Mainz entlassen und zum reichsunmittelbaren Bistum erhoben. Die erstmalige urkundliche Nennung von Paderborn als Stadt stammt von 1028.

Von 1051 bis 1076 ließ Bischof Imad den Dom mit dem heutigen großen Westturm (von 1068) weiter bauen und erweiterte[19] zwischen 1060 und 1071 die Busdorfkirche. 1058 fiel einer zweiten großen Feuersbrunst fast die ganze Stadt zum Opfer. Bereits 1133 gab es einen weiteren großen Stadtbrand. Die äußere Stadtbefestigung existierte nachweislich 1146 in der Ausdehnung des heute noch sichtbaren Kernrings (Beschreibung in einer Papstbulle an Bischof Bernhard I.). Nach einem weiteren großen Brand 1165 im Westen der Stadt entstanden Marktkirche und Abdinghof neu.

Aus dem Jahr 1222 datiert die älteste erhaltene Urkunde mit einem Stadtsiegel. Im gleichen Jahr revoltierten die Bürger gegen die Bischofsherrschaft. König Heinrich VII. schränkte 1225 die Macht des bischöflichen Grafen stark ein und gewährte der Bürgerschaft Privilegien. 1241 wurde der Stadtname „Paderborn“ endgültig festgelegt. Kaiser Friedrich II. verlieh 1247 Bischof Simon I. zur Lippe (bis 1277) als Erstem den Titel „Fürstbischof“.

Spätmittelalter

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1254 trat Paderborn dem Rheinischen Städtebund bei.[20] Ein Jahr später verlegte der Bischof seinen Sitz zeitweise nach Neuhaus. Die erste Erwähnung eines Rathauses findet sich im Jahr 1279. Gegen eine jährliche Abgabe von drei Mark, die durch das „rathus sive pretorium“ zu entrichten ist, überlassen Otto von Rietberg, Bischof von Paderborn, und das Domkapitel der Stadt die Gerichtsbarkeit über Brot und Bier.[21] 1289 wütete in der ganzen Stadt eine große Feuersbrunst. 1295 ist Paderborn als Mitglied der Hanse urkundlich genannt.[22] Hier kreuzten sich die wichtigen Handelswege Nord/Süd (die Via Regia BremenFrankfurt) und West/Ost (der Hellweg AachenKönigsberg).

Bischof Bernhard V. bekräftigte 1327 das Recht auf freie Ratswahl. 1340 gab es erneut einen großen Stadtbrand. Während der Regentschaft (1341–1361) von Fürstbischof Balduin von Steinfurt dezimierte die grassierende Pest die Stadtbevölkerung. 1370 verlegte der Fürstbischof seine Residenz endgültig nach Schloß Neuhaus. Das Kurfürstentum und Erzbistum Köln, das jahrzehntelang versucht hatte, sich das Bistum Paderborn gewaltsam einzuverleiben, schloss 1449 Frieden mit Paderborn, ebenso der Landgraf von Hessen, was 33 Jahre währte. Nach einem Feldzug gegen Graf Otto von Waldeck nach dessen Raubzügen im Bistum (Plünderung von Lichtenau) 1474 kam es ein Jahr später auch zum Friedensschluss mit Waldeck.

Der große Stadtbrand im Jahre 1506 hatte den Mangel an Löschmöglichkeiten offenbart, was den Bau einer künstlichen Wasserversorgung bewirkte (die „Wasserkunst“ an der Dielenpader). Mit der Fertigstellung von Pumpstation und Leitungen im Jahr 1523 erhielt Paderborn sein erstes eigenes Leitungsnetz. 1571 hatte Paderborn etwa 5.400 Einwohner.

Im Zeitalter der Konfessionalisierung wurde die Paderborner Stadtbevölkerung mehrheitlich evangelisch, meist gegen den bischöflichen Landesherrn. Nach einem Aufruhr in der Domfreiheit (1528) kam es zu Fraktionierungen und mitunter bürgerkriegsähnlichen Revolten unter der Bevölkerung, die bis 1604 anhielten. Der neue Glauben fand 1555 auf Druck des Volkes hin erste gesetzliche Anerkennung. Mit Heinrich IV. bekannte sich kurzzeitig selbst der Fürstbischof zur neuen Konfession. Er ritt 1578 mit seiner Ehefrau in Paderborn ein. Mit seinem Tod 1585 setzte die „Gegenreformation“ ein, wofür das Domkapitel die Jesuiten nach Paderborn holte. Im „Kampf um Paderborn“ kam es 1604 zur Hinrichtung des protestantischen Bürgermeisters Liborius Wichert (alternativ Wickard oder Wichard), und die Stadt verlor ihre Selbständigkeit an den katholischen Fürstbischof. 1612 ist das Gründungsjahr des Theodorianums. Von 1613 bis 1618 entstand das heutige Rathaus im Stil der Weserrenaissance. 1614 gründeten die Jesuiten eine Universität, die bis zu ihrer Auflösung 1818 die älteste Universität Westfalens war. 1618 gab es in Paderborn nachweislich 300 brauende Bürger. Christian von Braunschweig raubte 1622 den Liborischrein und schmolz ihn ein (s. Pfaffenfeindtaler), nachdem dessen protestantische Truppen durch Verrat problemlos in die Stadt eindringen konnten. Fünf Jahre später (1627) wurden die Liborireliquien aber zurückgegeben. 1630 schrieb Friedrich Spee im Paderborner Jesuitenkolleg die Cautio Criminalis gegen den Hexenwahn.

Die Stadt erlebte im Dreißigjährigen Krieg insgesamt 16 Belagerungen und wurde durch Beschuss, Einnahmen und Plünderung mehrfach schwerstens in Mitleidenschaft gezogen. Unter Feldmarschall Carl Gustav Wrangel kam es 1646 zur Schleifung durch Hessische und Schwedische Truppen. Mit dem Entsatz von Paderborn am 17. Oktober 1648 durch den Feldherren Guillaume de Lamboy, der danach nach Höxter an der Weser weiterzog, wo ihn die Nachricht vom Westfälischen Frieden erreichte, verblieb Paderborn römisch-katholisch geprägt.[23]

Die Reparatur der Kriegsschäden an der Stadtbefestigung wurde 1651 abgeschlossen. 1652 wurde in der Schänke am Eckkamp Nr. 66 (einer an dieser Stelle angebrachten Gedenktafel zufolge) erstmals das Kartenspiel Sechsundsechzig gespielt, es ist daher auch unter dem Namen Paderbörnern bekannt.

1658 gründeten die Augustiner-Chorfrauen das Michaelskloster mit dem Gymnasium St. Michael Paderborn die älteste Mädchenschule in NRW. Von 1661 bis 1683 herrschte Bischof Ferdinand von Fürstenberg. 1661 begann der Bau der Franziskanerkirche, 1686 folgte die Michaelskirche.

Clemens August von Bayern regierte von 1719 bis 1761 als Fürstbischof. Im Siebenjährigen Krieg stellte er sich gegen Preußen. Der Krieg wurde für seine Besitzungen zu einer schweren Belastungsprobe, sodass sogar die Existenz des Hochstifts Paderborn auf dem Spiel stand.[24] Fürstbischof Wilhelm Anton von der Asseburg veranlasste 1769 die Gründung der Brandversicherungsgesellschaft in Paderborn. 1770 eröffnete er das erste Waisenhaus in Paderborn. Ab 1772 ließ er das Paderbornische Intelligenzblatt auflegen. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 reorganisierte er die Paderborner Universität, übernahm Gymnasium und Universität in seine unmittelbare Aufsicht und errichtete ein Jahr später zusätzliche Lehrstühle für Recht und französische Sprache. 1777 gründete er zur besseren Betreuung des künftigen Klerus das erste Paderborner Priesterseminar. Das 18. Jahrhundert war darüber hinaus durch die Bautätigkeit des Barockbaumeisters Franz Christoph Nagel geprägt.

In den Jahren 1802/1803 fiel das Hochstift infolge der Säkularisation als Fürstentum Paderborn an Preußen, und der Fürstbischof verlor sein weltliches Amt als Fürst. Die napoleonischen Truppen nahmen 1806 kampflos die Stadt ein und verboten die Bürgerwehr. Diese bestand als inoffizielle Garde bis 1830 weiter, verlor jedoch mehr und mehr an Zuständigkeit. Von 1807 bis 1813 gehörte Paderborn zum napoleonischen Königreich Westphalen. 1809 begann die Jahrzehnte dauernde Abtragung der Schanzenanlagen vor den Stadttoren. 1804/1805 isolierte Friedrich Sertürner, ein Apotheker aus Neuhaus, in einem Haus am Marktplatz erstmals Morphin aus Opium.

Paderborn kam infolge des Wiener Kongresses (1815) endgültig zu Preußen und wurde 1816 Sitz eines Kreises und 1815 mit dem Einzug des Füsilier-Bataillons des 2. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 15 wieder Garnisonsstadt.[25] Darüber hinaus waren von 1851 bis 1914 das 1. Westfälische Husaren-Regiment Nr. 8[26] und von 1897 bis 1914 das 7. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 158 in Paderborn stationiert.[27]

1818 löste die preußische Regierung die Universität Paderborn auf. Nachdem 1825 bereits eine Berufspolizei in Paderborn eingeführt worden war, wurde 1831 die Bürgerwehr als Bürger-Schützenverein neu gegründet, der noch heute besteht. 1836 erhielt Paderborn die preußische revidierte Städteordnung.[28]

Zu den ältesten Strecken in der Geschichte der Eisenbahn in Deutschland gehört die 1850 von der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete Verbindung Paderborn-Hamm, erstes Teilstück der Bahnstrecke Hamm–Warburg. 1853 folgte die mit dem Altenbekener Viadukt über das Eggegebirge führende Strecke Paderborn-Warburg, wo Anschluss an die von der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft (FWNB) errichtete Bahnstrecke nach Kassel bestand.

1854 entstand eine Gaserzeugungsanstalt, die ab 1855 unter anderem eine gasbetriebene Straßenbeleuchtung ermöglichte.

Die evangelische Gemeinde erhielt 1863 die Abdinghofkirche. Ein Großfeuer, der sogenannte „Ükernbrand“, vernichtete 1875 den Stadtbereich Ükern und griff auch auf den Dom über. 1879 wurde der Weiler Dören (Gemeinde Benhausen) eingemeindet. Zwei Jahre später übertrug der preußische Staat die Stadtmauer kostenlos an die Stadt. Dieses Ende der staatlichen Erhaltungspflicht führte wegen des schlechten Erhaltungszustandes der Mauer zu deren forciertem Abbau; zudem behinderte sie die Stadtexpansion.

1890 entstand der erste Truppenübungsplatz bei Sennelager nördlich der Stadt. Von 1898 bis 1906 eröffneten verschiedene Eisenbahnen ihren Betrieb: von Paderborn in Richtung Büren (Almetal-Bahn) (1898), in Richtung Bielefeld (Senne-Bahn) (1902) und in Richtung Lippspringe (1906). 1909 war das Gründungsjahr der Paderborner Elektrizitäts- und Straßenbahn-Aktiengesellschaft (PESAG).

Als Auswirkung der Lateranverträge vom 11. Februar 1929 wurde das Bistum Paderborn 1930 durch das Preußenkonkordat zum Erzbistum erhoben. Seither ist die Stadt Sitz der Mitteldeutschen Kirchenprovinz (Erzbistum Paderborn).

Paderborn im Nationalsozialismus

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Mahnmal für die ermordeten Juden Paderborns

In der Zeit der Weimarer Republik war Paderborn eine Hochburg der katholischen Zentrumspartei, die fast immer eine absolute Mehrheit erreichte. 1929 entstand der erste NSDAP-Ortsverband in Paderborn, der zuerst noch sehr klein war, sich aber schon bald Straßenschlachten mit der KPD lieferte. Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 wurde Hitler schon bald zum Ehrenbürger ernannt, wie auch der damalige Reichspräsident Paul von Hindenburg. Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erhielt die Zentrumspartei 62,94 % (27.963 von 44.429 abgegebenen Stimmen) und die NSDAP 23,73 %.[29]

In der Nacht vom 28. zum 29. März 1933 zerstörten SA-Angehörige Schaufenster und Fenster jüdischer Geschäfte und Wohnungen und riefen am 1. April 1933 zum Boykott jüdischer Geschäfte auf. Im Frühherbst 1935 nahmen einige hundert NSDAP-Anhänger an einer „Demonstration gegen Judentum und politischen Katholizismus“ teil; Paderborner Gebäude wurden mit antisemitischen Parolen beklebt und einzelne jüdische Bürger gewaltsam angegriffen.[30]

Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der landesweit jüdische Geschäfte und Synagogen vandaliert und angezündet wurden, brannte am 10. November 1938 auch die Paderborner Synagoge.[31] Ursprünglich sollte diese in der Nacht in Brand gesteckt werden, allerdings wäre dabei das nahegelegene St. Vincenz-Krankenhaus, damals ein Fachwerkgebäude, gefährdet worden. Ein SS-Hauptsturmführer, Leiter des städtischen Fuhrparks, leitete die Aktion. Da sich die Feuerwehr mit Hinweis auf die Ruhebedürftigkeit der Patienten des Krankenhauses weigerte, den Einsatz nachts durchzuführen, wurde der Brand erst am folgenden Nachmittag durch Einbringen mehrerer Benzinfässer in das massive Steingebäude gestartet. Die Synagoge brannte erst, nachdem ein von den Nationalsozialisten bestellter Dachdecker die Synagoge angezündet hatte.[32] Auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge steht heute das Gebäude des Kolping-Bildungswerks Paderborn, daher befindet sich das heutige Mahnmal etwa 50 Meter westlich vom ehemaligen Standort der Synagoge. In Paderborn fanden viele Deportationen in das KZ Buchenwald statt: Über hundert Juden aus Paderborn kamen um, einige konnten hingegen ins Ausland flüchten. Ende 1938 musste die jüdische Gemeinde das Grundstück mit der Synagogenruine und die beiden jüdischen Friedhöfe zwangsweise an die Kommune übereignen. Nach Auflösung der jüdischen Vereine wurde das jüdische Waisenhaus mit der Synagoge zum religiösen Zentrum.[30]

Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, blieb das Paderborner Leben davon zunächst relativ unberührt (viele Männer wurden später zum Kriegsdienst eingezogen). Einige Bombenangriffe auf die Bahnhofsanlagen, Kasernen und das Flugfeld der Luftwaffe in Paderborn-Mönkeloh forderten relativ wenig Verletzte und Tote und richteten im Stadtbild vergleichsweise geringe Schäden an. Als die deutsche Flugabwehr nach und nach an Kraft verlor und die Bombardierung deutscher Städte durch die Alliierten (Area Bombing Directive) zunahm, stieg auch die Gefahr für Paderborn. 1944 wurden vermehrt Hitlerjungen und BDM-Mädchen als Flakhelfer eingesetzt. Viele Paderborner Bürger verfolgten aufmerksam die kodierten Luftlagemeldungen des „Luftwaffensenders Primadonna“, der sie bei Gefahr für „Konrad Siegfried 2“, dem Planquadrat für Paderborn, in die Luftschutzkeller schickte. Das Leben der Bevölkerung und die Produktivität in der Kriegswirtschaft wurde durch alltäglichen Luftalarm und Sirenengeheul eingeschränkt.

Am 17. Januar 1945 flogen B-17-Bomber der USAAF den ersten großen Luftangriff auf Paderborn. 153 Bomber des 397. Bombergeschwaders (397th Bombardment Group) der USAAF warfen 1.154 Tonnen Bomben auf den Verschiebebahnhof in Paderborn; 239 Menschen starben.[33] Es gibt Indizien, dass dieser Angriff auf den Bahnhof zielte.[34] Tausende flohen aus Paderborn. Paderborn wurde auch am 22. März bombardiert, dabei starben 41 Menschen.[33] Am 27. März 1945 griffen 266 Lancaster-Bomber der Royal Air Force Paderborn an.[35] Dies war der letzte und größte Luftangriff auf Paderborn. Mindestens 344 der wenigen tausend Menschen, die noch in Paderborn geblieben waren, starben; am Ende waren über 85 Prozent der Innenstadt, in der viele hölzerne Fachwerkhäuser standen, zerstört.

Der Angriff machte Eisenbahnstrecken und die Reichsstraße 1 für Wochen unpassierbar; schon fünf Tage vor der vollständigen Einschließung des Ruhrkessels (bei Lippstadt) war dort der Nachschub abgeschnitten.[36] Nach der Panzerschlacht bei Paderborn[37] eroberte die 3. US-Panzerdivision am 1. April Paderborn.[38] Durch die Eroberung und der Kämpfe im Raum Paderborn kam es zur Schließung des Ruhrkessels.[39]

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939) hatte Paderborn 42.490 Einwohner, nach dem Krieg noch 29.033.

Paderborn nach dem Zweiten Weltkrieg

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Quellbecken der Dielenpader, mit der Kaiserpfalz und dem Dom (Nordseite)

1946 kam es zur Gründung der Pädagogischen Hochschule (als Pädagogische Akademie). Diese wurde 1972 unter Zusammenführung der Fachhochschulen Paderborn, Höxter, Meschede und Soest zur Gesamthochschule, gleichzeitig mit der Gründung der Universität Paderborn. 1964 begannen die Ausgrabungen der karolingischen und ottonischen Kaiserpfalzen. 1965 erhielt Paderborn Anschluss an das Erdgasnetz. Die bereits seit 836 (seit der Überführung der Reliquien des heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn) bestehende Städtefreundschaft mit Le Mans wurde 1967 offiziell besiegelt.

1975 entstand das Diözesanmuseum. Zwei Jahre später fand die große 1200-Jahr-Feier statt, außerdem begann der Wiederaufbau der ottonischen Kaiserpfalz, die heute das Museum in der Kaiserpfalz beherbergt. 1981 wurde die Paderhalle gebaut. Während des Kalten Krieges war die Stadt auch Garnison der 33. britischen Panzerbrigade (Armoured Brigade).

1994 fand die 4. Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens in Schloß Neuhaus statt. 1996 besuchte Papst Johannes Paul II. die Stadt. 1999 fanden sowohl die Feier des Bistumsjubiläums als auch des 1200-jährigen Jubiläums des Treffens zwischen Karl dem Großen und Papst Leo III. statt. Als 2001 auf dem Campus der Universität Paderborn Deutschlands größte Uni-Party mit knapp 20.000 Menschen stattfand, übertrug der Fernsehsender MTV dieses Ereignis.

Der Nordrhein-Westfalen-Tag fand 2007 in Paderborn und damit erstmals außerhalb Düsseldorfs statt.

2017 ist Paderborn als Leitkommune in der ersten digitalen Modellregion Ostwestfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen festgelegt worden. In einem dreijährigen Modellprojekt soll ein elektronisches Bürgeramt entwickelt werden.[40]

Am 20. Mai 2022 kam es gegen 17 Uhr zu einem schweren Gewitter mit Tornado. Rund 40 Personen wurden verletzt. Zahlreiche Gebäude und Bäume wurden im Westen sowie der Innenstadt und dem östlichen Stadtteil schwer beschädigt.

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1969 wurde die Gemeinde Marienloh eingegliedert.[41] Am 1. Juli 1969 folgte die Gemeinde Wewer.[41] Nach dem Sauerland/Paderborn-Gesetz wurden am 1. Januar 1975 die Stadt Paderborn und die Gemeinden Schloß Neuhaus, Elsen, Sande (alle Amt Schloß Neuhaus), Dahl (Amt Kirchborchen), Benhausen, Neuenbeken (alle Amt Altenbeken) zur neuen Stadt Paderborn zusammengeschlossen und eingegliedert bei gleichzeitiger Auflösung der Ämter.[42]

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Paderborn. Oben ab 1272 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871 (rote Linie: jeweiliger Gebietsstand nach der Tabelle unten; Linie: blaue Linie: heutiger Gebietsstand)

Nach 1890 gab es in Paderborn 20.000 Einwohner. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 43.000, um dann 1945 durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs um rund 40 Prozent (17.000 Personen) auf 26.000 Einwohner zu sinken. Nach 1950 erreichte die Bevölkerungszahl wieder den Vorkriegsstand. Am 1. Januar 1975 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt infolge mehrerer Eingemeindungen die Grenze von 100.000, wodurch sie den Status Großstadt erlangte. In den letzten Jahren steigt die Einwohnerzahl in Paderborn wieder.

Ende Dezember 2015 lebten in Paderborn nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik 148.126 Menschen mit Hauptwohnsitz. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt Paderborn nach dem jeweiligen Gebietsstand, bei einigen Zahlen zusätzlich nach heutigem Gebietsstand. Bei den Zahlen handelt es sich vor 1818 um Schätzungen, von 1818 bis 1970 meist und für 1987 um Volkszählungsergebnisse[43][44][45][46] und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik.[47] Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987, ab 2012 Fortschreibungen auf Basis des Zensus 2011.[48] Die Angaben beziehen sich ab 1871 sowie für 1946 auf die Ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und ab 1985 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Die Einwohnerzahlen von vor 1871 stammen aus uneinheitlichen Erhebungsverfahren.

Einwohnerzahlen nach dem damaligen Gebietsstand

Jahr Einwohner
1272 ca. 5.000c .
1571 ca. 5.400c .
1763 02.500
1818 05.846
1831 07.121
1837 07.895
1843 08.692
1849 09.249
1852 10.768
1858 10.848
Jahr Einwohner
1861 12.271
1867 12.867
1871 13.726
1880 14.689
1885 16.606
1890 17.986
1895 19.980
1900 23.538
1905 26.469
1910 29.441
Jahr Einwohner
1916 26.461
1919 32.095
1925 33.719
1933 37.272
1939 42.490
1946 29.092
1950 40.270
1961 53.984
1970 66.829
1974 71.750

Einwohnerzahlen nach dem heutigen Gebietsstand

Jahr Einwohner
1939 060.025
1950 063.968
1961 078.161
1970 092.869
1974 102.409
1975 103.719
1980 110.163
1985 109.615
1987 110.715
1990 120.680
1995 133.717
Jahr Einwohner
2000 139.084
2005 143.769
2006 144.258
2007 144.181
2008 144.811
2009 145.320
2010 146.283
2011 143.174
2012 143.575
2013 143.659
2014 145.176
Jahr Einwohner
2015 148.126
2016 148.677
2017 149.075
2018 150.580
2019 151.633
2020 153.231
2021 152.531
2022 155.857
2023 156.887

Mit 156.887 Einwohnern – was ein historischer Höchststand ist – ist Paderborn nach Bielefeld die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk Detmold (Stand: 31. Dezember 2023). Im deutschlandweiten Vergleich nimmt die Stadt Platz 53 ein.

In den amtlichen Statistiken nicht aufgeführt sind die etwa 600–700 Angehörigen der britischen Streitkräfte, die entweder in den Kasernen stationiert sind oder mit ihren Familien in Paderborn wohnen.[49]

Abdinghofkirche, sie geht auf eine Klostergründung aus dem Jahr 1015 zurück

In Paderborn wurde 799 das gleichnamige Bistum gegründet, aus dem sich später das Hochstift Paderborn als geistliches und zugleich weltliches Territorium innerhalb des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation entwickelte, das bis zur Säkularisation 1802/03 bestand.

Die Reformation fasste von Lippstadt und der Landgrafschaft Hessen aus ab 1525 Fuß in der Stadt, zunächst im Minoritenkloster. Bischof Erichs unterdrückte das 1528 durch Gegenmaßnahmen. 1532 begannen die reformatorischen Bestrebungen wieder, die sich ab 1566 verstärkten. Das Domkapitel und schließlich die Mehrheit der Bevölkerung nahmen das evangelisch-lutherische Bekenntnis an. In der Marktkirche wurde evangelisch gepredigt.

Ab 1580 leiteten die Jesuiten die Rekatholisierung ein. Bischof Dietrich von Fürstenberg ließ 1596 die Marktkirche gewaltsam schließen und unterwarf die Stadt, der auch hessische Unterstützung nicht helfen konnte, 1604 schließlich vollständig. Danach gab es keine evangelischen Gottesdienste mehr. Auch die kurzzeitige protestantische Besetzung unter Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel 1622 konnte daran nichts mehr ändern und so blieb Paderborn bis 1802 eine fast ausschließlich katholische Stadt.

Aufgrund seiner Zugehörigkeit zum ehemaligen Hochstift ist die Bevölkerung in Paderborn noch immer (traditionell) mehrheitlich katholisch.

Neben dem Dom gab es mehrere Pfarrkirchen. Nach Aufhebung des Hochstifts Paderborn wurde Anfang des 19. Jahrhunderts das Bistum Paderborn neu zugeschnitten. Infolge des Preußen-Konkordates wurde es 1930 zum Erzbistum erhoben. Die heutigen katholischen Pfarrgemeinden der Stadt gehören alle zum Dekanat Paderborn des Erzbistums.

In den 1990er Jahren wurde die Hedwigskirche errichtet.

Ab 1802 formierte sich auch eine evangelische Gemeinde. Sie erhielten zunächst die Abdinghofkirche, dann die Alexiuskapelle, 1817 die Busdorfkirche und 1863 endgültig die Abdinghofkirche zur Verfügung. Gehörten die evangelischen Christen der Stadt zunächst zur Kreissynode Bielefeld, so wurde Paderborn 1840 Sitz einer eigenen Kreissynode mit einem Superintendenten innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen bzw. deren westfälischer Provinzialkirche. Aus der Kreissynode Paderborn entwickelte sich der heutige Kirchenkreis Paderborn, zu dem heute 24 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen gehören. Der Kirchenkreis umfasst alle Kirchengemeinden der Kreise Höxter und Paderborn sowie die Kirchengemeinde Lügde aus dem Kreis Lippe. Die drei Kirchengemeinden auf dem Paderborner Stadtgebiet sind Paderborn (mit den Bezirken Abdinghof, Martin Luther, Markus, Matthäus, Johannes und Lukas), Elsen und Schloß Neuhaus (mit den Kirchen in Schloß Neuhaus und in Sennelager). Die Stadtteile Benhausen, Marienloh und Neuenbeken gehören zur benachbarten Kirchengemeinde Bad Lippspringe.

Neptunbrunnen von Josef Rikus vor dem Dom

Neben den katholischen und evangelischen Gemeinden in Paderborn gibt es auch noch verschiedene Freikirchen, darunter eine Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die „Freie Christengemeinde“ (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden), eine Freie evangelische Gemeinde (FeG) und eine Adventgemeinde. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Paderborn vertreten. Seit 2009 existiert in Paderborn eine zum ICF Movement gehörende Freikirche, die ab 2017 zur ICF Bielefeld gezählt wird.[50]

Im Kreis Paderborn lebende Glieder der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche feiern regelmäßig die Lutherische Messe als Gäste in der Exerzitienkapelle des Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul zu Paderborn.[51]

An der Talle steht das Gotteshaus der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde.

Die Gottesdienste der Russisch-Orthodoxen Kirche wurden bis 2018 in der Alexiuskapelle am Paderborner Dom gefeiert. Seit 2018 finden diese in der ehemals römisch-katholischen Maximilian-Kolbe-Kirche in Bad Lippspringe statt, die der Hl. Gottesmutter-Ikone Feodorovskaya umgeweiht wurde.[52][53]

Des Weiteren gibt es sechs Gemeinden der Zeugen Jehovas, vier davon in Englisch, Italienisch, Russisch und Türkisch.

In Paderborn existieren zwei islamische Gemeinden und die jüdische Gemeinde mit eigener Synagoge. Die jüdische Kultusgemeinde Paderborn umfasst dabei die Kreise Paderborn, Soest und Höxter. An der Warburger Straße vor dem Universitätscampus gibt es einen jüdischen Friedhof.

Konfessionsstatistik

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Laut der Volkszählung in der Europäischen Union 1987 waren mit Stand Mai 1987 71,6 % römisch-katholisch, 18,1 % der Einwohner evangelisch und 10,3 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die Zahl der Katholiken ist seitdem gesunken. Ende 2021 hatten 43,6 % der Einwohner die katholische Konfession und 17,4 % die evangelische. 39,0 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[54] Ende 2022 hatten 42,0 % der Einwohner die katholische Konfession und 16,4 % die evangelische. 41,6 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[55] Ende Dezember 2023 waren nach Recherchen der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 39,7 % der Einwohner der Stadt römisch-katholisch, 15,8 % evangelisch und 44,5 % waren konfessionsfrei oder gehörten einer sonstigen Religionsgemeinschaft an.[56]

Wahl des Paderborner Stadtrats 2020[57]
Wahlbeteiligung: 47,51 %
 %
50
40
30
20
10
0
40,33
24,14
12,78
5,67
5,06
4,60
2,77
2,67
1,01
0,96
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−6,10
+9,61
−9,47
+1,10
+1,52
+4,60
+2,77
+2,67
−1,90
+0,96

Der Paderborner Stadtrat hat gegenwärtig 60 Sitze. Hinzu kommt der Bürgermeister als Ratsvorsitzender. In der Wahlperiode 2020–2025 stellt eine Koalition bestehend aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen die Mehrheit im Stadtrat.

In der vorherigen Wahlperiode stellte zu Beginn eine CDU-FDP-Koalition die Ratsmehrheit. Die Koalition wurde am 15. Dezember 2017[58] beendet. Für das Haushaltsjahr 2018 bildete sich eine Regenbogenkoalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Linksfraktion/offene Liste (vormals DIP), FDP, FBI/Freie Wähler, LKR und einem fraktionslosen Mitglied des Stadtrates. Die CDU befand sich erstmals seit 1949 in der Opposition. Im Haushaltsjahr 2019 verfügte eine Große Koalition aus CDU und SPD über die Mehrheit im Stadtrat. Den Haushalt 2020 verabschiedete eine Kenia-Koalition bestehend aus CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen.[59][60]

Sitzverteilung im
Paderborner Stadtrat 2020
          
Insgesamt 60 Sitze

Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1999:

Jahr CDU GRÜNE SPD FDP AfD LINKE* Für PB PARTEI FBI Volt PIRATEN Gesamt
2020 24 14 07 3 3 3 2 2 1 1 60
2014 30 09 14 3 2 3 2 1 64
2009 29 10 13 8 5 3 68
2004 30 06 13 4 2 3 58
1999 32 05 15 2 4 58

* (bis 2014: DIP)

Der Gesamtschuldenstand der Stadt soll Ende 2017 nach dem Haushaltsansatz der Stadt bei 234 Millionen Euro liegen.[61]

An der Spitze der Stadt stand seit etwa 1100 ein vom Bischof ernannter „comes civitatis“.[62] Seit dem 13. Jahrhundert kam allmählich auch ein Rat und ein Bürgermeister auf. Bischof Bernhard V. gewährte die freie Ratswahl, die jährlich an Silvester stattfand. Im 15. Jahrhundert gab es einen 40-köpfigen Bürgerausschuss, welcher jährlich an Mariä Lichtmess (2. Februar) gewählt wurde. Ab 1532 wurde die Zahl auf 24 Mitglieder reduziert. Daneben gab es im 15. und 16. Jahrhundert den „Vierer“, ein aus den vier Bauerschaften der Stadt gewähltes Gremium, das den Rat zu bestätigen hatte.[63] 1599 bis 1604 leitete ein fürstbischöflicher Amtmann und Schultheiß, der über dem Rat stand, die Stadt. Der Rat hatte dann 12 Mitglieder, darunter 2 Bürgermeister und 2 Kämmerer.[64]

1619 und 1639 wurde die Verwaltung reorganisiert. Ab 1800 gab es einen Magistrat, der aus einem regierenden und einem beisitzenden Bürgermeister, einem Syndikus, zwei Kämmerern, acht Ratsherren und vier Gemeinheitsdeputierten bestand. Ab 1805 gab es den Stadtmagistrat mit einem Stadtdirektor und 1807 bildete die Stadt einen Kanton mit einem Maire an der Spitze. In preußischer Zeit leiteten ein Bürgermeister und ein Rat die Stadt. Ende des 19. Jahrhunderts trug das Stadtoberhaupt zeitweise den Titel Oberbürgermeister.[65]

Während der Zeit des Nationalsozialismus bestimmte die NSDAP den Bürgermeister.[66]

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Bürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein.[67] Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Bürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Stadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. Seit 1999 gibt es die Doppelspitze in der Stadtverwaltung nicht mehr, sondern nur noch den hauptamtlichen Bürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.[68]

Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit bei der Wahl 2009 regierte Bürgermeister Heinz Paus mit den Stimmen einer CDU-FDP-Koalition von 2009 bis 2014. Bürgermeister von Paderborn ist seit der Kommunalwahl im Mai 2014 der CDU-Politiker Michael Dreier. Er erhielt bei der Bürgermeisterwahl 59,01 % der gültigen Stimmen. Er wurde im Juni 2014 vereidigt.[69]

Wappen der Stadt Paderborn
Wappen der Stadt Paderborn
Blasonierung: „Das Stadtwappen der Stadt Paderborn besteht aus einem roten Wappenschild, das im oberen Teil ein goldenes Kreuz und darunter vier goldene senkrechte Pfähle zeigt.[70]
Wappenbegründung: Die Stadtfarben sind rot-gelb. Das Wappen wurde am 22. Juli 1975 als offizielles Wappen der Stadt genehmigt. Es geht nicht auf das seit 1245 nachgewiesene Stadtsiegel zurück, sondern auf die Paderborner Familien Bulemast und Stapel. Der Ministeriale Heinrich Bulemast nutzte es 1328 in einem Bannersiegel. Das im oberen Teil gezeigte Kreuz dürfte auf das Hochstiftkreuz zurückgehen und findet sich seit 1310 nachweisbar im Sekretsiegel der Stadt.[70] Die heutige Form des Wappens findet sich in einer Verleihung des Innenministeriums des Staates Preußen an die Stadt Paderborn 1931.

Es hat aber bereits eine ältere Tradition. Möglicherweise steht das Kreuz für das ehemalige Hochstift Paderborn. Die Pfähle werden mit dem Stadtbanner erklärt, das in den Siegeln der Stadt im 13. Jahrhundert auftaucht.

Städtepartnerschaften

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Die Stadt Paderborn unterhält zu sechs Städten weltweit Städtepartnerschaften, fünf davon in Europa und eine in Nordamerika. Die älteste Partnerschaft ist die zu der französischen Stadt Le Mans, hier gab es schon im Mittelalter erste intensive klerikale Beziehungen.[71] Am 3. Juni 1967 wurde sie offiziell als Stadtpartnerschaft gegründet. Vorausgegangen war der Élysée-Vertrag von 1963 zwischen Deutschland und Frankreich, der Gemeindepartnerschaften im großen Stile förderte.[72] Als Nächstes kam 1975 die Partnerschaft zu der britischen Stadt Bolton im Vereinigten Königreich dazu.

Weitere Partnerschaften kamen erst im wiedervereinigten Deutschland hinzu, 1990 Belleville, Illinois in den USA und 1992 nach Pamplona in Spanien. 1993 wurde die Partnerschaft zu Przemyśl in Polen und 1994 nach Debrecen in Ungarn aufgenommen. Seit 2003 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen Paderborn und der chinesischen Millionenstadt Qingdao.[73]

Koordiniert werden die Städtepartnerschaften jeweils von einem Trägerverein, die wiederum einen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung in Paderborn haben.

Darüber hinaus ist Paderborn Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Theater am Neuen Platz
Skulptur Waschfrauen an der Warmen Pader

Nach zehn Jahren Überlegungs-, Planungs- und Bauzeit wurde für die 1957 gegründeten Westfälischen Kammerspiele ein 24 Millionen Euro teurer Theater-Neubau am Neuen Platz 6 im Herzen der Stadt errichtet und mit der Premiere Das Käthchen von Heilbronn am 9. September 2011 eröffnet. Das Theater heißt seitdem „Theater Paderborn – Westfälische Kammerspiele“; es vereinigt unter einem Dach das Große Haus mit 400 Sitzplätzen, die Studio-Bühne und den Theatertreff mit Jugendtheater. Das eigene Ensemble besteht aus 10 ständigen Mitgliedern und wird von einer variierenden Zahl an Gastschauspielern ergänzt. Das Ensemble wurde bereits mehrfach zum NRW-Theatertreffen eingeladen. Die Kammerspiele sind wegen ihres Repertoires aus klassischen und experimentellen modernen Stücken weit über die Region hinaus bekannt.

Die Universität Paderborn beherbergt ein eigenes Theater, die Studiobühne. Dort spielen Studierende unter Anleitung eines Theaterwissenschaftlers. Häufig werden einzelne Spieler der Studiobühne für die jährliche Theaterproduktion des Kulturfestivals „Dalheimer Sommer“ im ehemaligen Kloster Dalheim (südlich von Paderborn) engagiert. Das Amalthea-Theater am Jühenplatz führt als Kleinkunstbühne ebenfalls zahlreiche Theaterstücke auf, es ist Westfalens kleinstes Theater. Zu erwähnen ist auch die Freilichtbühne im Neuhäuser Schlosspark, die jedes Jahr ein Kinderstück und ein Abendstück aufführt und damit tausende Besucher Jahr für Jahr anzieht.

Stadtmodell am Kamp, im Hintergrund das historische Rathaus

In Paderborn gibt es zwölf Museen, die neben Kunst und historischen Sammlungen auch Exponate aus der Industriekultur zeigen. Das Museum in der Kaiserpfalz stellt Exponate aus karolingischer und ottonischer Zeit aus. Das Erzbischöfliche Diözesanmuseum und Domschatzkammer beherbergt eine Sammlung vornehmlich sakraler Kunst des 10. bis 20. Jahrhunderts. Das Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) ist das weltgrößte Computermuseum und zeigt 5.000 Jahre Geschichte der Informations- und Kommunikationstechniken. Die Städtische Galerie am Abdinghof beherbergt unter anderem Grafiken des Expressionismus und der Dresdner Sezession. Im Schulmuseum Paderborn wird die über 1200-jährige Schulgeschichte Paderborns dargestellt. Das ars sacrale ist ein Museum für sakrale Kunst und befindet sich im Hause Cassau. Das Museum für Stadtgeschichte im Adam-und-Eva-Haus zeigt Exponate aus der Stadtgeschichte von Gründungszeit bis zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Schwerpunkt des Naturkundemuseums im Marstall des Schlosses ist die heimische Fauna und Flora. Die Städtische Galerie in der Reithalle zeigt Malerei und Grafik aus dem 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Das Deutsche Traktoren- und Modellauto-Museum beherbergt eine Sammlung von über 100 Traktoren bedeutender deutscher Hersteller. Die Kunsthalle Paderborn mit zeitgenössischer Kunst hat wechselnde Ausstellungsorte. Das Kreismuseum des Kreises Paderborn befindet sich in der Wewelsburg.

In der „Paderhalle“ finden ganzjährig Musik- und Unterhaltungsveranstaltungen wie Opern, Musicals, Konzerte, Kabarett, Schauspiel und Kleinkunst sowie Bälle und Partys statt. Die „Kulturwerkstatt“ beherbergt Proberäume und Konzertsäle für kleine und mittlere Veranstaltungen, die häufig für Punk- oder Rock-Konzerte genutzt werden.

Die wichtigsten Baudenkmäler der Stadt Paderborn entstanden zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert und während des Barocks im 17./18. Jahrhundert. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zum Teil alte Häuser abgerissen, um Platz für moderne Bauten wie das Diözesanmuseum zu schaffen. Im Sinne einer autogerechten Innenstadt entstand eine durch das Material Beton geprägte Baugruppe am Königsplatz.[74]

Liste (Auswahl)

Grünflächen und Naherholung

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Panorama vom Paderquellgebiet bei der Stadtverwaltung

Rund um den Padersee, vor allem aber das „Paderquellgebiet“ ist die zentrale Grünanlage in Paderborn, das auch die etwa 200 Karstquellen umfasst. Sie speisen die Pader. Von dort reichen die Paderauen entlang der Pader bis zum Stadtteil Schloß Neuhaus, wo sich im „Schloß- und Auenpark“, dessen Gelände 1994 zur Landesgartenschau NRW gehörte, Pader, Lippe und Alme treffen.

Große Parkanlagen und Waldgebiete im Stadtgebiet laden zur Naherholung ein: So der „Bürgerpark“ in der Südstadt an der Borchener Straße, der Riemekepark im Riemekeviertel, der „Park am Tausendquell“ und das Gelände um die Fischteiche.

Erholungsräume bieten darüber hinaus elf Kleingärtnervereine. Es bestehen, neben dem Lippesee, viele Seen, wie der Padersee, der Habichtsee, der Tallesee und der Waldsee.

Der Fußballverein SC Paderborn 07 spielte von 2016 bis 2018 zwei Saisons in der 3. Liga, nachdem er 2014 überraschend in die 1. Bundesliga aufgestiegen war. Dort konnte er sich jedoch nur eine Saison halten und stieg zwei Mal in Folge ab. Zur Saison 2018/19 gelang dem SC Paderborn 07 der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. In der Saison 2019/20 spielt der Verein wieder in der 1. Bundesliga, konnte sich dort jedoch erneut nur eine Saison halten.

Eine der erfolgreichsten Baseball-Mannschaften Deutschlands mit 6 Deutschen Meisterschaften zwischen 1999 und 2005 sind die Untouchables Paderborn. Der Basketballverein Paderborn Baskets spielt in der 2. Bundesliga. Der Schießsportverein St. Hubertus Elsen schießt seit der Saison 2004/2005 in der Luftgewehr-Bundesliga und war Deutscher Mannschaftsmeister 2006. American Football wird bei den Paderborn Dolphins gespielt. Nach erfolgreichen Jahren in der ersten und zweiten Bundesliga in den 1990er Jahren wurde 2004 der Neuanfang in der Verbandsliga NRW gewagt. Nach zwei Spielzeiten mit Gewinn sämtlicher Spiele waren die Dolphins in die Regionalliga NRW aufgestiegen; inzwischen spielen sie wieder in der höchsten deutschen Spielklasse.

Der Paderborner Squash Club (PSC) ist mittlerweile einer der erfolgreichsten Squashclubs in Europa und war u. a. Ausrichter der Squash-Team Weltmeisterschaft der Herren 2011 im Paderborner Ahorn Sportpark. 10 Deutsche Mannschaftsmeisterschaften und 7 Titelgewinne auf europäischer Ebene sowie zahlreiche Teilnahmen am Welt- und Europameisterschaften sind dafür Indiz. Die Herren und Damen-Mannschaften waren mehrfach deutsche Meister, die Herren in den Jahren 2003, 2004 und 2005 sogar Europapokalsieger; 2006 belegten sie den 3. Platz. Mit Simon Rösner spielt der amtierende und insgesamt 8-fache Deutsche Einzelmeister für den Club. Im Jahr 2023 richtete der Verein das europäische Champions Turnier im Ahorn-Sportpark aus und gewann dieses bei den Herren.

Die Sportart Bahnengolf (Minigolf) ist in Paderborn mit vier Minigolfplätzen und vier Vereinen repräsentiert. Die erfolgreichste Mannschaft ist der Verbandsligist „1. BGC Paderborn“, dessen Anlage „An den Fischteichen“ zugleich ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Sportwissenschaftlern mit dem Forschungsschwerpunkt Motorik/Sensorik sowie allen Studierenden steht die Golfakademie der Universität Paderborn mit einer eigenen Golfanlage zur Verfügung.

Der SC Grün-Weiß 1920 e. V. Paderborn ist mit etwa 3500 Mitgliedern der größte Breitensportverein der Region. In 21 Abteilungen wird ein breites Spektrum sportlicher Betätigungsmöglichkeiten abgedeckt. Der TC Grün-Weiß Paderborn ist ein im Jahr 2008 vom SC Grün-Weiß abgespaltener Tennisclub, der mit 491 Mitgliedern der größte Tennisverein im Kreis Paderborn und einer der größten in Ostwestfalen-Lippe ist.[76] Der 1. Paderborner Schwimmverein ist mit seiner Damen- und Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga vertreten. Die Unterwasserrugby-Mannschaft spielt in der 1. Bundesliga. Der LC Paderborn ist mit über 900 Mitgliedern der größte Leichtathletikverein in Paderborn und stellte wiederholt Olympiateilnehmer wie z. B. Claudia Tonn und Lilli Schwarzkopf. Der TV 1875 Paderborn ist ein großer lokaler Breiten- und Leistungssportverein mit 16 Abteilungen.

Der VdP 1989 e. V. (Verein der Poolspieler) ist der ortsansässige Poolbillardverein und spielt mit seinen 120 Mitgliedern und seinen 4 Mannschaften bereits in der Oberliga. Der „Verein der Freunde zur Förderung der Skate Night Paderborn e. V.“ organisiert regelmäßig öffentliche Inline Skate Touren über die Straßen Paderborns. Die Luftsportgemeinschaft Paderborn e. V.[77] betreibt den Flugplatz Paderborn-Haxterberg und einen Modellflugplatz zwischen Paderborn und Borchen mit den Angeboten Motorflug, Motorsegelflug, Segelflug, Ultraleichtflug und Modellflug. Der Flugplatz ist Landesleistungsstützpunkt für Segelflug und war Ort diverser Landes- und Weltmeisterschaften. Aus den Reihen des Vereins stammen diverse Weltmeisterschaftsteilnehmer im Segelkunstflug.

Die Lise-Meitner-Realschule führt im Schuljahr 2011/2012 als erste Schule in NRW sogenannte Sportprofilklassen ein, die auf G9-Basis zur Fachoberschulreife führen. Die Schule unterstützt so sportlich ambitionierte Schüler und gibt ihnen die Möglichkeit, Schule und Leistungssport miteinander zu verbinden. Zuvor hatte schon das Reismann-Gymnasium Paderborn seit einigen Jahren Sportprofilklassen und hat seit dem Schuljahr 2012/2013 den Status NRW-Sportschule.[78]

Die Benteler-Arena in Paderborn 2014
Paderborner Ahorn-Sportpark

An Sportstätten bietet Paderborn den Paderkletterpark mit Bootsverleih; den (beleuchteten) Laufpfad an den Fischteichen; den Skate- und Inlinepark am „Goldgrund“ hinter den Fußballtrainingsstätten; den Ahorn-Sportpark u. a. mit Stadion und einer Sporthalle für Leichtathletik, Kraftsport, Tanzen, Gymnastik, Volleyball, Badminton und Squash sowie einem beleuchteten Laufpfad und Kleinspielflächen; den Ahorn-Ballpark für Baseball; das Sportzentrum am Maspernplatz, auch Maspernhalle genannt u. a. für Basketball; das Hermann-Löns-Stadion, ehemals ein Fußballstadion, nun Heimat der American Footballer (Dolphins); das Waldstadion Südstadt (Spielstätte des Fußballvereins „Sportfreunde Blau Weiß Paderborn“); das Inselbadstadion (Spielstätte der Fußballmannschaften des „SC Grün-Weiß“); die Benteler Arena, ein Fußballstadion mit 15.000 Plätzen; eine Schießsportanlage, drei Bowlinganlagen; Segeln auf dem Lippesee; Wasserski-Anlagen auf dem benachbarten Nesthauser See; Tauchsport in mehreren Seen (Habichtsee, Nesthauser See etc.), Kanuparcours auf der Pader und auf der Lippe in Höhe der B 64; Reitsport in mehreren Zentren und Anlagen (Füllersheide, Thunhof, Haxtergrund); „Segelflug- und Motorflugzentrum Haxterberg“; Sport- und Begegnungszentrum im Goldgrund (Fitness-Studio, Kletterwand, Tanzsäle, Boxen, Budo). Ein neuer Sportpark – der Haxterpark – ist in Bau, dort soll Golf (18-Loch-Platz) auf einem in NRW einmaligen Golfplatz sowie Bogenschießen und Klettern angeboten werden. Im gesamten Stadtgebiet gibt es 12 Tennisvereine mit eigenen Tennisanlagen, fünf dieser Vereine haben auch eine vereinszugehörige Tennishalle.

Es gibt zwei Freibäder und vier Hallenbäder in Paderborn, nämlich die Freibäder Waldbad und Rolandsbad, sowie die Hallenbäder Schwimmoper (mit 8 × 50 m Wettkampfbecken, elektronischer Zeitmessanlage und Zuschauertribüne), Residenzbad, Alisobad und Kiliansbad. In Bad Lippspringe bietet die Westfalen-Therme Badegelegenheit mit Rutschen, Saunen und Whirlpools.

2021 bewarb sich die Stadt zusammen mit Bad Lippspringe und Bad Wünnenberg als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für die Delegation von Special Olympics Uruguay ausgewählt, die aus etwa 80 Personen bestand.[79][80] Damit wurde die Stadt Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[81]

Regelmäßige Veranstaltungen

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Weihnachtsmarkt in Paderborn

Seit wenigen Jahren beginnt das Veranstaltungsjahr von Paderborn mit dem Karnevalsumzug. Der vorausgehende Donnerstag (Weiberfastnacht) hat dabei fast den Charakter eines Stadtfests. Im April geht es mit Lunapark, der jüngsten Kirmes in Paderborn weiter. Am Karsamstag startet der älteste Straßenlauf Deutschlands, der Paderborner Osterlauf. Neben den Läufen über fünf und zehn Kilometer sowie der Halbmarathon-Distanz gibt es auch Wettbewerbe für Inlineskater, Handbiker und Walker bzw. Nordic Walker. Im März finden seit über 30 Jahren die Paderborner Puppenspielwochen statt, seit einigen Jahren auch die Paderborner Literaturtage. Anfang Mai veranstaltet die Werbegemeinschaft Paderborn seit 1984 mit dem Frühlingsfest ein Umsonst-und-Draußen-Festival in der Innenstadt. Außerdem gibt es das Theaterfest in der Innenstadt sowie Drums’n’Percussion. Letzteres ist Europas größtes Schlagzeug- und Percussionfestival. Alle zwei Jahre fand bis 2017 das Festival Musica sacra Paderborn statt.

Von Mai bis September ist im Stadtteil Schloß Neuhaus Schlosssommer. Im Juni folgt das Sommer-Festival des AStA an der Universität, das größte von Studierenden veranstaltete Festival Deutschlands. Im Juli feiert Paderborn das Schützenfest. Die größte Feierlichkeit ist für neun Tage ab dem letzten Juliwochenende das Liborifest – eins der größten Volksfeste Deutschlands – mit Europatag. Im August finden der regionale Tag des Handwerks Paderborn sowie die Hochstifttage statt. Alle zwei Jahre sind im Sommer zusätzlich die Dom-Festspiele.

Im September wird zum Paderborner Orgelsommer eingeladen. Im Oktober findet das deutschlandweite Honky Tonk Kneipenfestival auch in Paderborn statt. Ebenfalls im Oktober kennt man in Paderborn Herbstlibori, die kleinere Ausgabe des Liborifestes. Den Abschluss bildet alljährlich der Weihnachtsmarkt auf dem Dom- und Rathausplatz.

Kulinarische Spezialitäten

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In Paderborn und Umgebung kennt man unter Paderborner Landbrot ein Roggenmischbrot. Seit dem Mittelalter wird in Paderborn das Paderborner Bier gebraut.[82] Durch den Erwerb der Paderborner Brauerei von der Privatbrauerei Nies-Gruppe gehören die Marken Paderborner Pilsener und Paderborner Goldpilsener seit 1992 zur Gruppe der Warsteiner Brauerei Haus Cramer.

Blick auf den Zugang zur Kinopassage des Cineplex in der Alten Torgasse

In Paderborn gibt es zwei Multiplex-Kinos, die sich beide in der Innenstadt befinden, das Cineplex in der Westernstraße und die „UCI-Kinowelt“ in der Libori-Galerie, einem Einkaufszentrum am südöstlichen Rand der Altstadt. Die von Studierenden der Universität Paderborn ins Leben gerufene Initiative Programmkino Lichtblick bietet ein regelmäßiges Programmkino im Cineplex und im Kinoraum der Universität.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Paderborn verfügt über eine starke Industrie in den Bereichen Nahrungsmittel und Automobilzulieferer. Durch den Computerpionier Heinz Nixdorf wuchs seit den 1970er Jahren die IT-Branche überdurchschnittlich. Viele Unternehmen sind Ausgründungen aus der Universität Paderborn. In Paderborn ansässige Firmen betätigen sich in den Bereichen Informationstechnologie (Atos (IT-Dienstleistungen), Diebold Nixdorf (Geldautomaten, Kiosksysteme, Computerkassen), Phoenix Contact Power Supplies GmbH (Stromversorgungstechnologien), Siemens (IT-Dienstleistungen)), produzierendes Gewerbe (Benteler (Stahl/Rohr, Automobiltechnik, Handel), Glasmalerei Peters (Glaskunst), Gebrüder Lödige Maschinenbau (Maschinen- und Anlagenbau)), Lichttechnik (Lightpower (Bühnenbeleuchtung)), Bauunternehmen (Bremer), Fahrzeugherstellung (Claas (Landmaschinen), Deutsche Bahn (Fahrzeuginstandhaltung), dSPACE (Entwicklungswerkzeuge für Steuergeräte)), Verkehrstechnik (Hartmann International (Spedition, Logistik), Universal Transport Michels) und Nahrungsmittel (Stute Nahrungsmittelwerke).

Der in der Paderborner Hochfläche liegende Windpark Asseln erzeugt durch die 62 installierten Windkraftanlagen 36 MW (elektrisch) und erstreckt sich über eine Fläche von 380 Hektar. Er liegt nahe der Ortschaft Asseln (Lichtenau), im Kreis Paderborn, allerdings auch auf den Gebieten der Paderborner Stadtteile Benhausen und Neuenbeken und somit im Stadtgebiet. Zur Zeit seiner Fertigstellung 1997 war er einer der leistungsstärksten Binnenwindparks Europas.

Parallel zur Bundesautobahn 33 führt eine 380-kV-Höchstspannungsleitung direkt durch Paderborn. Sie endet im Umspannwerk in Paderborn-Elsen.

Energieversorgung

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2002 verkaufte die Stadt ihre Stadtwerke an die Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG (PESAG). 2003 ging die PESAG in der E.ON Westfalen Weser auf. Im Zuge einer Rekommunalisierung wurde das Netzgeschäft unter Mehrheitsbeteiligung der Paderborner Kommunalbetriebe von der Westfalen Weser Energie übernommen. Die Energiekunden blieben bei E.ON Energie Deutschland. E.ON ist auch weiterhin Grundversorger. 2015 erfolgte die Neugründung der Stadtwerke Paderborn GmbH, ein Energieversorgungsunternehmen bzw. eine Vertriebsgesellschaft ohne Netzbetrieb für Erdgas, Strom und Heizstrom. Das Kundenzentrum befindet sich am ehemaligen Stammsitz des Unternehmens im Rolandsweg 80 in Paderborn.

In Paderborn erscheinen die zwei regionalen Tageszeitungen aus Bielefeld, Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt, welches in Paderborn den Titel Westfälisches Volksblatt trägt. Es handelt sich somit um ein Kopfblatt. Einmal wöchentlich wird das kostenlose Anzeigenblatt Paderborn Am Sonntag verteilt.[83] Monatlich gibt es außerdem die kostenlosen Stadtmagazine Das Heft[84], welches vor allem Veranstaltungshinweise und Kulturnachrichten enthält, sowie port01[85] das als Printmagazin erscheint und digital auf der Webseite des Stadtmagazins sowie in deren kostenlosen App[86] mobil auf iPhone und Android Smartphones zu lesen ist, und Hochglanz[87] Zudem erscheint vierteljährlich in Paderborn die Zeitschrift Die Warte für die Kreise Paderborn und Höxter, mit Beiträgen zur Regionalgeschichte, Literatur und Kunst.

Der lokale Radiosender Radio Hochstift kann im Stadtgebiet unter 93,7 MHz und 88,1 MHz terrestrisch sowie unter 87,6 MHz im Kabelnetz empfangen werden. Das englischsprachige Radioprogramm für Angehörige der britischen Streitkräfte und deren Familien ist im Stadtgebiet frei empfangbar (BFBS Radio 1 vom Sender Paderborn-Sennelager: 105,00 MHz, im Kabelnetz: 94,85 MHz; BFBS Radio 2 vom Sender Paderborn-Sennelager: 91,20 MHz). Das mehrkanalige BFBS-Fernsehprogramm ist seit Mai 2006 digital und nur noch für berechtigte Personen zu empfangen (via Kabel oder Satellit). Das Universitätsradio L’UniCo sendet seit Herbst 2009 terrestrisch auf 89,4 MHz, sowie als Webstream.[88]

Der WDR hat Anfang 2007 ein Regionalbüro in Paderborn errichtet.[89] Die für Paderborn relevanten regionalen Beiträge und Nachrichten für die WDR-Fensterprogramme (Radio, Fernsehen) kommen vom WDR-Studio Bielefeld. Das Bürgerfernsehen für Paderborn und Umgebung war der Offene Kanal Paderborn, der bis Ende 2008 über das Kabelnetz zu empfangen war.[90]

Internetzugänge mit DSL-Geschwindigkeiten sind im Stadtzentrum flächendeckend verfügbar, in vielen Bereichen auch VDSL. Dazu gibt es im Stadtgebiet mehrere Dutzend öffentliche Hotspots. Die Initiative Freifunk Hochstift betreibt mit über 800 Hotspots eines der größten freien Funknetze in Deutschland.[91]

Öffentliche Einrichtungen

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In der Stadt befinden sich ein Land- und ein Amtsgericht sowie die Außenstelle des Rechenzentrums der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen.

In Paderborn befinden sich u. a. das Ev. Krankenhaus St. Johannisstift Paderborn, das Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn und das St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn.

Die erste Universität in Paderborn war die 1614 als Jesuiten-Universität gegründete heutige Theologische Fakultät Paderborn. Sie ist damit die älteste Hochschule Westfalens. Ab 1917 trug die Hochschule zunächst die Bezeichnung „Philosophisch-Theologische Akademie“. Papst Paul VI. verlieh ihr 1966 den Rechtsstatus einer Theologischen Fakultät und bestätigte ihre Rechte, die akademischen Grade zu verleihen. Die Bibliothek der Fakultät ist die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn.

Im Jahr 1790 wurde die Normalschule in Paderborn zur Ausbildung von Landschullehrern für das Hochstift gegründet. Im Jahr 1965 folgte die Pädagogische Hochschule Westfalens, Abteilung Paderborn, die 1972 als Universität Paderborn neu gegründet wurde. An Forschungsdrittmitteln konnten im Jahr 2012 von der Universität insgesamt etwa 38 Mio. Euro eingeworben werden.[92] So belegte die Universität im Förder-Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2006 im Bereich Elektrotechnik, Informatik, Systemtechnik eine Platzierung im Spitzenfeld. Die beiden Fraunhofer-Einrichtungen in Paderborn arbeiten eng mit der Universität zusammen. Weiterhin gibt es mehrere Joint-Ventures von Universität und High-Tech-Industrie, und die Universität Paderborn hat eine der höchsten Ausgründerrate ganz Nordrhein-Westfalens. Im Jahr 2003 gründete die Universität gemeinsam mit der dortigen Hochschule für Wissenschaft und Technik eine Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät (CDTF) im chinesischen Qingdao. Das Heinz Nixdorf Institut HNI der Universität Paderborn kooperiert mit dem Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM.

Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen wurde 1971 als Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen gegründet und hat neben Paderborn Standorte in Aachen, Köln und Münster. Träger der Hochschule sind die Erzbistümer beziehungsweise Bistümer Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn als Gesellschafter der Katholischen Hochschule NRW.

Die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurde 1993 durch das Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe (s. o.) gegründet. Die staatlich anerkannte Hochschule in privater Trägerschaft hat weitere Standorte in Bergisch Gladbach, Bielefeld, Mettmann und Hannover.

Berufliche Schulen

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Das Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe, gegründet von Heinz Nixdorf, ist eine private Berufsschule, Fachschule und Berufsfachschule für Angewandte Informatik und heute ein eingetragener, gemeinnütziger Verein mit weiterem Standort in Bergisch Gladbach. In Verbindung mit einer dualen Ausbildung werden IHK-Abschlüsse, bei rein schulischer Ausbildung staatliche Berufsabschlüsse (staatlich geprüfter Informatiker oder staatlich geprüfter Informationstechnischer Assistent) verliehen.

In der Trägerschaft des Kreises befinden sich die sechs Berufskollegs, das sind für den Bereich Wirtschaft und Verwaltung das Ludwig-Erhard-Berufskolleg und das Berufskolleg Schloß Neuhaus. Für den Bereich Erziehung, Soziales, Gestalterisches und Gastronomie gibt es das Helene-Weber-Berufskolleg, für Sozial- und Gesundheitswesen das Edith-Stein-Berufskolleg (Träger: Erzbistum Paderborn), für Technik das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg und für Agrarwirtschaft das Gregor-Mendel-Berufskolleg.

In Paderborn sind mehrere Weiterbildungseinrichtungen beheimatet.

Allgemeine Schulen

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In Paderborn gibt es drei Gesamtschulen[93], sechs Gymnasien, eins davon in privater Trägerschaft.[94] Das Gymnasium Theodorianum gehört zu den zehn ältesten noch bestehenden Schulen im deutschen Sprachraum, das mit der größten Schülerzahl ist das Pelizaeus-Gymnasium Paderborn. Das Abitur kann außerdem am Westfalen-Kolleg Paderborn erworben werden[95]. In Paderborn liegen vier staatliche Realschulen,[96] die private Realschule St. Michael[97] sowie vier Hauptschulen.[98]

In Paderborn gibt es insgesamt 21 Grundschulen, davon sind sieben (überkonfessionelle) Gemeinschaftsschulen, zwölf katholische Bekenntnisschulen und eine evangelische Bekenntnisschule.[99]

Lage und Funktion des Flughafens Paderborn/Lippstadt im System der Flughäfen des Landes Nordrhein-Westfalen

Der Flughafen Paderborn/Lippstadt, rund 15 Kilometer südwestlich der Stadtmitte Paderborns, in unmittelbarer Nähe des Ortsteils Ahden der Stadt Büren, bietet Linienverkehr nach München sowie Charterverkehr in zahlreiche Urlaubsregionen wie Mallorca, Antalya oder die griechische Insel Kreta. Der Flughafen ist über die Bundesstraße 1 und den Flughafenzubringer sowie von der Bundesautobahn 44 über die Abfahrt Büren zu erreichen. Vom Hauptbahnhof verkehrt im 30-Minuten-Takt ein Schnellbus, der nach 20 Minuten am Flughafen eintrifft.

Der Flugplatz Paderborn-Haxterberg im äußersten Süden des Stadtgebiets dient hauptsächlich dem Individualluftverkehr und dem Luftsport.

Straßenverkehr

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Paderborn ist mit fünf Ausfahrten an die A 33 angeschlossen, die die Verbindung zwischen der A 2 OberhausenBerlin und der A 44 DortmundKassel herstellt.

Von Westen wird die Stadt aus Richtung Dortmund/Soest über die B 1 erreicht, die im weiteren Verlauf nach Nordosten in Richtung Detmold / Hameln führt. Von Osten aus Richtung Höxter gelangt man über die B 64, die in nordwestlicher Richtung weiter nach Münster führt, nach Paderborn. Von Süden aus Richtung Warburg/Korbach kommt man über die B 68 in die Stadt.

Schienenverkehr

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Hauptbahnhof Paderborn (2005)

Der Hauptbahnhof Paderborn liegt an der Bahnstrecke Hamm–Warburg, Teil der Mitte-Deutschland-Verbindung aus dem Ruhrgebiet nach Thüringen, Sachsen bzw. Berlin; hier zweigt die Senne-Bahn nach Bielefeld ab.

Im Schienenpersonenfernverkehr hält hier die IC-Linie DüsseldorfHammKasselErfurtGera. Der Nahverkehr wird von RE- und RB-Linien in Richtung Hamm–Düsseldorf, Herford, Bielefeld, HöxterHolzminden, Göttingen, Warburg und Münster bedient. In Paderborn endet auch die S-Bahnlinie S 5 nach HamelnHannover HbfHannover Flughafen. Der RE11 (Rhein-Hellweg-Express) verkehrt von Düsseldorf über Hamm und Paderborn nach Kassel. Die nach Bielefeld führende Senne-Bahn bedient in der Kernstadt die Bahnhöfe Paderborn Kasseler Tor und Paderborn Nordbahnhof sowie in den Außenbezirken die Haltepunkte Paderborn-Schloß Neuhaus und Sennelager. Der neue Haltepunkt in Schloß Neuhaus ist seit dem 30. Oktober 2008 in Betrieb. Seit dem Fahrplanwechsel 2015 wird der Haltepunkt Ausbesserungswerk Paderborn nicht mehr bedient; planmäßige Halte waren selten geworden und entfielen wegen des neu eingeführten Halbstundentaktes auf der Bahnstrecke.

Bis 1981 fuhr auch eine Almetalbahn nach Büren. Diese Bahn hielt auch am ehemaligen Haltepunkt Paderborn-Wewer. Die Almetalbahn wurden im Jahr 2006 auch für den Güterverkehr stillgelegt und die Gleise abgebaut. In den letzten Jahren gab es Überlegungen, diese Strecke zu reaktivieren, um den Flughafen Paderborn/Lippstadt besser an den ÖPNV anzubinden. Im Dezember 2015 hat der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter die Strecke zwischen Paderborn und Büren in den neuen SPNV-Bedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen angemeldet.

Öffentlicher Personennahverkehr

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Den Straßenpersonennahverkehr in der Stadt werden durch Stadtbusse des PaderSprinters bedient. Der Name PaderSprinter für den Busverkehr wurde im Jahre 2000 von der damaligen Betreibergesellschaft PESAG (der vormaligen Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG) eingeführt. Der Name ist behalten worden, als 2003 die PESAG durch Übernahme und Fusion in der E.ON Westfalen Weser aufging. Seit Ende 2012 ist der PaderSprinter eine städtische Tochtergesellschaft der Paderborner Kommunalbetriebe (PKB). Derzeit betreibt der PaderSprinter 13 Hauptlinien (sonntags 12 Hauptlinien), 7 Nebenlinien und an Wochenenden sowie vor ausgesuchten Feiertagen 8 innerstädtische Nachtbuslinien.[100][101]

Aus der Stadt heraus wird der ÖPNV durch Regionalbusse der BahnBus Hochstift GmbH (seit 1. November 2008 DB Bahn Ostwestfalen-Lippe-Bus) sichergestellt. Sie fahren u. a. nach Delbrück, Borchen, Büren und über Lichtenau nach Warburg. Die Buslinien nach Hövelhof und Bad Lippspringe werden seit 2014 von der go.on Nahverkehrsgesellschaft betrieben. An Wochenenden und vor ausgewählten Feiertagen verkehren 10 Nachtbus-Expresslinien von go.on aus der Stadt Paderborn in die übrigen Städte und Gemeinden des Kreises Paderborn sowie nach Schlangen und Bad Driburg.[102] Für Fahrten zurück in die Stadt Paderborn sind allerdings die normalen Tagesbuslinien zu benutzen. Die wichtigsten Regionalbuslinien sind die Schnellbuslinie S30 nach Bad Driburg, die Regionalbuslinie R70 nach Alfen, die R82 nach Atteln und Lichtenau, die R50/R51 nach Bad Lippspringe und Schlangen, die R20 nach Hövelhof, die S85 nach Lichtenau und Warburg, die S60 zum Flughafen und nach Büren, die S40 nach Delbrück und R10 nach Brilon.

Alle Regionalzüge und -busse fahren zu einheitlichen Tarifen innerhalb des Westfalentarifs. Bis August 2017 galten die Tarife des Nahverkehrsverbunds Paderborn-Höxter („Hochstift-Tarif“). Ab August 2017 ist Westfalen-Lippe der neue „Westfalentarif“ eingeführt worden. Damit fällt der „Hochstift-Tarif“ weg.

Die Straßenbahn Paderborn wurde ab 1951 schrittweise eingestellt. Die letzte Straßenbahn fuhr in Paderborn am 27. September 1963 vom Hauptbahnhof in den Stadtteil Schloß Neuhaus. Kurz nach der Stilllegung mussten die Straßenbahngleise neuen Fahrspuren und dem damaligen Leitbild einer autogerechten Stadt weichen.

Der Anteil des Radverkehrs in Paderborn lag 2004 bei 18 % der Wege der Einwohner und damit bei einem für deutsche Großstädte überdurchschnittlichen Wert. Auffällig ist, dass neben Schülern auch Erwerbstätige und Nicht-Erwerbstätige mit Kfz relativ hohe Radverkehrswerte haben, während Studenten einen eher geringen Wert von nur 10 % aufweisen.[103] Es gibt einen Fahrradstadtplan aus dem Jahr 2002.[104]

Persönlichkeiten

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Franz von Löher

Zu den bekanntesten der in Paderborn geborenen Persönlichkeiten zählen der Kupferstecher und Maler Heinrich Aldegrever (1502–1561), die Sängerin und Schauspielerin Sophie Schröder (1781–1868), der Apotheker und Entdecker des Morphins Friedrich Sertürner (1783–1841), der demokratische Politiker Franz von Löher (1818–1892) und der Widerstandskämpfer Josef Wirmer (1901–1944). Gebürtige Paderborner sind ebenfalls der Computerpionier und Unternehmer Heinz Nixdorf (1925–1986), der Journalist und Moderator Dieter Thoma (1927–2017), der CDU-Politiker und Ehrenbürger Wilhelm Lüke (1934–2021), die SPD-Politikerin und Abgeordnete im Europaparlament Mechtild Rothe (* 1947), der Kabarettist Rüdiger Hoffmann (* 1964), die Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers (* 1976), der Fernsehmoderator Stefan Gödde (* 1975), der Politiker Carsten Linnemann (* 1977) und der Fußballspieler Alexander Nübel (* 1996).

Zu den Ehrenbürgern gehören der Reichspräsident Paul von Hindenburg (1933), der Paderborner Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger (1956), der Bundestagspräsident und ehemalige Bundesminister Rainer Barzel (1984) und der Erzbischof von Paderborn Johannes Joachim Kardinal Degenhardt (1991).

Bedeutende Persönlichkeiten, die längere Zeit in Paderborn lebten und arbeiteten, waren oder sind unter anderem der Jesuitenpater Friedrich Spee von Langenfeld (1591–1635, Autor der Cautio Criminalis und prominentester Gegner von Folter und Hexenprozessen), welcher hier zwischen 1623 und 1633 (Student der Jesuitenuniversität, dann Professor für Moralphilosophie) wirkte, der Beichtvater von Kaiser Karl VI., Vitus Georg Tönnemann (1659–1740), der Komponist der Spätromantik Engelbert Humperdinck (1854–1921), der Reichskanzler der Weimarer Republik Wilhelm Cuno (1876–1933), der Essener Bischof Franz Kardinal Hengsbach (1910–1991), der Kirchenkritiker und Professor Eugen Drewermann (* 1940), der CDU-Politiker Friedhelm Ost (* 1942) und die SPD-Politikerin Ute Berg (* 1953).

Paderborn gehört zum Einzugsbereich der ostwestfälischen Dialektgruppe des Plattdeutschen. Plattdeutsch wird im Paderborner Land noch verbreitet gesprochen, von jüngeren Generationen aber kaum noch gepflegt. Im Stadtgebiet selbst ist das früher verbreitete „Paderborner Platt“ oder „Paderbörnsch“ de facto nicht mehr anzutreffen und wird nur noch aus Traditionsbewusstsein von interessierten Bürgern dokumentiert. Es wird praktisch ausschließlich Hochdeutsch mit gelegentlich eingestreuten typisch westfälischen Eigenarten und Wendungen benutzt.

Von 2011 bis 2021 war die Stadt Paderborn korporatives Mitglied des Vereins Deutsche Sprache. Auf Empfehlung des Bürgermeisters beschloss der Hauptausschuss im März 2021 jedoch den Austritt aus dem Verein.[105][106]

Paderborn wird im alten paderbornischen Platt: Paterboärn,[107] in Paderborner Umgangssprache heutzutage Pad(d)aboan [ˈpadɐboɐ̯n][108][109] ausgesprochen.

  • Alois Fuchs: Paderborn (= Westfälische Kunst). München Berlin 1965, DNB 451398297 (2., bearb. u. erw. Auflage 1976, ISBN 3-422-00099-2).
  • Otto Gaul, Anton Henze, Fried Mühlberg, Fritz Stich: Nordrhein-Westfalen (Kunstdenkmäler und Museen) (= Reclams Kunstführer Deutschland. Band 3). Stuttgart 1982.
  • Alfred Heggen: Staat und Wirtschaft im Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert. Paderborn 1978, ISBN 3-87088-217-4.
  • Karl Hüser, Jörg Jarnut, Frank Göttmann: Paderborn. Geschichte der Stadt in ihrer Region. 3 Bände. Paderborn 1999, ISBN 3-506-75690-7.
  • Uwe Lobbedey: Der Paderborner Dom (= Westfälische Kunst). München / Berlin 1990, ISBN 3-422-06063-4.
  • Paul Michels: Baugeschichte des Paderborner Rathauses. Stadtarchiv, Paderborn 1962.
  • Margit Naarmann: Die Paderborner Juden 1802–1945. Emanzipation, Integration und Vernichtung. Paderborn 1988, ISBN 3-924184-05-4.
  • F. Philippi: Zur Verfassungsgeschichte der westfälischen Bischofsstädte mit urkundlichen Beilagen. 1894.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Westfälisches Städtebuch. Band III, 2. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart 1954.
  • Manfred Balzer (Bearb.); Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht (Hrsg.): Westfälischer Städteatlas. Lfg. 2, 11: Paderborn. Dortmund/Altenbeken 1981, ISBN 3-89115-015-6.
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Wikisource: Paderborn – Quellen und Volltexte
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Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 30. Januar 2025. (Hilfe dazu)
  2. Paderborn Einwohnerzahlen. In: Paderborn.de. Paderborn.de, 28. Februar 2021, abgerufen am 5. Juli 2023.
  3. Hauptsatzung. (PDF) Stadt Paderborn, 2010, abgerufen am 20. Mai 2012.
  4. Ortsteile und Einwohnerzahlen. Abgerufen am 3. April 2023.
  5. Ortsteile Paderborns. Stadt Paderborn.
  6. Mietpreis in Paderborn. wohnpreis.de
  7. Mietpreis in Paderborn 2020 mietpreise.info
  8. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Paderborn
  9. Geologischer Dienst NRW: Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibungen NRW. Paderborn (Memento vom 18. Juni 2014 im Internet Archive)
  10. Geologischer Dienst NRW: Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage (Memento vom 14. September 2005 im Internet Archive) (PDF; 369 kB).
  11. Wald und Holz in NRW: Wuchsgebiete (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive), abgerufen am 4. Januar 2018.
  12. Jörg Jarnut: Langobarden in Paderborn? In: Westfälische Zeitschrift. Band 138, 1986, S. 228 (Digitalisat).
  13. LWL-Pressemitteilung: Ein Augusteisches Marschlager in Paderborn?, abgerufen am 27. Juni 2023.
  14. paderborn.de (Memento vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive)
  15. Bistum Hildesheim. In: Lexikon des Mittelalters. Band V, Spalte 16.
  16. Erich Herzog: Die ottonische Stadt. Die Anfänge der mittelalterlichen Stadtbaukunst in Deutschland (= Frankfurter Forschungen zur Architekturgeschichte, 2). Berlin 1964, S. 102–115.
  17. Rudolf Wesenberg: Wino von Helmarshausen und das kreuzförmige Oktogon. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte 12, 1949, S. 30–40.
  18. Johann Josef Böker: Per Grecos Operarios: Die Bartholomäuskapelle in Paderborn und ihr byzantinisches Vorbild. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, 46, 1997, S. 8–27.
  19. Die Busdorfkirche in Paderborn. (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive) Aus: Deutsche Kunst und Denkmalpflege. 1/1986, ISSN 0012-0375, S. 53–56.
  20. Heinrich Schoppmeyer: Paderborn als Hansestadt. In: Westfälische Zeitschrift – Zeitschrift für Vaterländische Geschichte und Altertumskunde. 120. Band. Regensberg, Münster 1970, S. 349.
  21. Herbert Stöwer: 700 Jahre Paderborner Rathaus: Ereignisse und Episoden der Stadtgeschichte. Paderborn 1979, S. 5 f.
  22. Heinrich Schoppmeyer: Paderborn als Hansestadt. S. 353.
  23. Johann Sporschil: Geschichte des Entstehens, des Wachstums und der Größe der österreichischen Monarchie. Fünfter Band. Renger, Leipzig 1844, S. 130 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  24. Max Braubach: Kurfürst Clemens August. Leben und Bedeutung. In: Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts. Köln 1961, S. 20–21.
  25. Henner Schmude, Michael Pavlicic: Preußisches Militär im Paderborner und Corveyer Land. (= Heimatkundliche Schriftenreihe. 21/1990). Paderborn 1990.
  26. Maximilian von Oertzen: Geschichte des 1. Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 8 und des Reserve-Husaren-Regiments Nr. 5 sowie der übrigen Kriegsformationen. Paderborn 1939.
  27. Alexander Kaiser: Paderborner Infanterie-Regiment (7. Lothringisches) Nr. 158 (= Erinnerungsblätter Preußen. Band 107). Oldenburg 1924.
  28. Amtsblatt der Regierung Minden 1836, S. 117
  29. Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933. Berlin 1935.
  30. a b Paderborn (Nordrhein-Westfalen). In: www.jüdische-gemeinden.de. Abgerufen am 9. Februar 2025.
  31. Dominik Gehling (Hrsg.): Paderborner Zeitzeugen berichten 1933–1948. S. 80 ff. (online)
  32. Jüdische Gemeinde Paderborn: Die alte Synagoge von Paderborn
  33. a b Friedrich Gerhard Hohmann: Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Raum Paderborn. S. 340 (online, pdf).
  34. Stefan Westhoff: Das Kriegsende in Paderborn: Die letzten elf Tage vom 22. März bis zum 1. April 1945. 2008, S. 43 (online).
  35. Friedrich G. Hohmann: Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Raum Paderborn. S. 346 ff. (online, pdf).
  36. Stefan Westhoff: Das Kriegsende in Paderborn: Die letzten elf Tage vom 22. März bis zum 1. April 1945. 2008, S. 49 (online).
  37. „Die Schlacht von Paderborn“ und der Tod von US-Major General Maurice Rose bei Schloss Hamborn; abgerufen am 26. September 2024.
  38. Friedrich G. Hohmann: Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Raum Paderborn. S. 384 ff. (online, pdf).
  39. Friedrich G. Hohmann: Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Raum Paderborn. S. 374 ff. (online, pdf).
  40. Stadtverwaltung Paderborn:Paderborn Digital. Abgerufen am 19. April 2018
  41. a b Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 73 und 102.
  42. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 328 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  43. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1816–1871. Düsseldorf 1966, S. 206.
  44. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1964, S. 422–423.
  45. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970: Ergebnisse der Volkszählung am 27. Mai 1970. Düsseldorf 1972, S. 44.
  46. Landesamt für Datenverarbeitung, Statistik Nordrhein-Westfalen: Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen, Band 1.1: Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige. Düsseldorf 1989, S. 128.
  47. Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen.
  48. landesdatenbank.nrw.de
  49. paderborner-konversion.de
  50. ICF: ICF Startup Paderborn. Abgerufen am 16. Februar 2021 (deutsch).
  51. selk-talle.de Homepage der Evangelisch-Lutherischen St.-Michaelis-Gemeinde in Talle
  52. (5. November 2018) Westfalen-Blatt: Russisch-Orthodoxe-Kirche in Bad Lippspringe eingeweiht – Gemeinde zieht in neues Gotteshaus, Stand: 11. September 2019
  53. rokmp-bielefeld.de Gemeinde zu Ehren der Hl. Gottesmutter-Ikone „Feodorovskaya“
  54. Statistisches Jahrbuch 2021 Stadt Paderborn, abgerufen am 3. April 2023.
  55. Statistisches Jahrbuch Bevölkerung Stand 31. Dezember 2022 Stadt Paderborn, abgerufen am 22. Januar 2024.
  56. Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID, abgerufen am 4. August 2024.
  57. wahlen.regioit.de
  58. Sabine Kauke: Paderborner Ratskoalition zerbrochen. In: Paderborn. (nw.de [abgerufen am 16. Dezember 2017]).
  59. [url= https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a774000kw2000.shtml |access-date= 11. Juni 2021]
  60. [url=https://www.paderborn.de/rathaus-service/politik/109010100000059336.php |access-date= 11. Juni 2021]
  61. Neue Westfälische: In Paderborn steigt der Schuldenstand wieder einmal. Abgerufen am 8. November 2017.
  62. Google Books: Deutsche Staats- und Rechtsgeschichte. Von Karl Friedrich Eichhorn, Band 1, Seite 175, abgerufen am 28. Januar 2018.
  63. LWL: Westfälische Geschichte:MARTIN BROSCH: "na dusser tidt wil de gemeinheit den koer des rades behalden" Zum Problem der Gemeinheit und des gemeindlich genossenschaftlichen Denkens in der Stadt Paderborn vom 13. bis zum 16. Jahrhunderts, abgerufen am 11. März 2024
  64. Literatur: Gehrken, Westfalens Stadtrechte und Statuten, Paderborn, in: Wigands Archiv 2 (1828). A. Hübinger, Die Verfassung der Stadt Paderborn im Mittelalter. (1899). Rosenmeyer, Beitr. zum Leben des Rebellen L. Wichards ..., in: Troß' Westphalia (1825). Gehrken, Bemerkungen über den Aufruhr in Paderborn....ebd. 2 (1825). Max Wegner, Borius Wichart (1939).
  65. Literatur: Gehrken: Westfalens Stadtrechte und Statuten, Paderborn. In: Wigands Archiv 2 (1828). A. Hübinger: Die Verfassung der Stadt Paderborn im Mittelalter. (1899). Rosenmeyer: Beitr. zum Leben des Rebellen L. Wichards … In: Troß’ Westphalia (1825). Gehrken: Bemerkungen über den Aufruhr in Paderborn … ebd. 2 (1825). Max Wegner: Borius Wichart (1939).
  66. Neue Westfälische: So wurde Paderborn vor 90 Jahren gleichgeschaltet, abgerufen am 11. März 2024
  67. LWL: HEIN HOEBINK Westfalen in der unmittelbaren Nachkriegszeit - Eine Region im Aufbau, abgerufen am 11. März 2024
  68. Homepage der Stadt Paderborn: Der Rat der Stadt, abgerufen am 11. März 2024
  69. Michael Dreier schafft in Paderborn den Durchmarsch. In: Westfälische Zeitung. 26. Mai 2014, abgerufen am 26. Mai 2014.
  70. a b Seite der Stadt Paderborn, Das offizielle Wappen der Stadt und das Paderborn-Logo, abgerufen am 24. Dezember 2013.
  71. Wählen Sie mit ARTE die populärste deutsch-französische Städtepartnerschaft. arte, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Januar 2013; abgerufen am 6. Januar 2013.
  72. Homepage der Stadt Paderborn:Deutsch Französische Partnerschaft, abgerufen am 3. November 2017.
  73. Homepage der Stadt Paderborn: Städtepartnerschaften, abgerufen am 3. November 2017.
  74. Vgl. Karin Hartmann: Schon schön. In: moderneREGIONAL, 16, 1 (Januar 2016).
  75. Lichtenturm auf warttuerme.de
  76. Homepage des Vereins TC Grün Weiß Paderborn, abgerufen am 14. Dezember 2014.
  77. Luftsportgemeinschaft Paderborn e. V.
  78. Sportland NRW: NRW-Sportschulen, Stand Schuljahr 2017/17, abgerufen am 13. November 2017.
  79. Special Olympics: Host Towns. Special Olympics, März 2023, abgerufen am 13. Mai 2023.
  80. Special Olympics Delegation aus Uruguay in der Gartenschau. Abgerufen am 10. Juli 2023.
  81. Host Town Program. Abgerufen am 13. Mai 2023.
  82. paderborn.de (Memento vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive)
  83. Website von Paderborn Am Sonntag.
  84. Website des Stadtmagazins Das Heft
  85. Webseite des Stadtmagazins port01.
  86. Info zur App „port01“.
  87. Website des Stadtmagazin „Hochglanz“.
  88. Archivierte Kopie (Memento vom 7. Dezember 2009 im Internet Archive) Projekthomepage.
  89. Manfred Schumacher: Meine Stadt Paderborn auf wdr.de, abgerufen am 17. Mai 2022.
  90. Informationstafel des Offenen Kanals Paderborn bezüglich seiner Einstellung.
  91. Freifunk Communitys in Deutschland.
  92. Kurzporträt – Die Hochschule im Jahr 2014 (Memento vom 26. März 2014 im Internet Archive)
  93. Paderborn Cityportal – Gesamtschulen. In: www.paderborn.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2016; abgerufen am 6. Februar 2016.
  94. Paderborn Cityportal – Gymnasien. In: www.paderborn.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2016; abgerufen am 6. Februar 2016.
  95. Bildungsangebote – Westfalen-Kolleg Paderborn – Weiterbildungskolleg des Landes NRW. In: www.wkpb.de. Abgerufen am 6. Februar 2016.
  96. Paderborn Cityportal – Realschulen. In: www.paderborn.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2016; abgerufen am 2. Februar 2016.
  97. Willkommen – Realschule St. Michael. Abgerufen am 2. Februar 2016.
  98. Paderborn Cityportal – Hauptschulen. In: paderborn.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2016; abgerufen am 2. Februar 2016.
  99. Paderborn Cityportal – Grundschulen. In: www.paderborn.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2016; abgerufen am 6. Februar 2016.
  100. PaderSprinter: Liniennetzpläne.
  101. PaderSprinter: Nachtbuslinien.
  102. BahnBus Hochstift GmbH: Paderborner NachtExpress (Memento vom 17. Dezember 2006 im Internet Archive)
  103. Präsentation Klimafreundliche Mobilität durch Stadt und Kreis Paderborn, dort 5.5, Daten nach Verkehrsentwicklungsplan von 2004. (PDF; 6,4 MB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juni 2013; abgerufen am 5. August 2012.
  104. Präsentation Klimafreundliche Mobilität durch Stadt und Kreis Paderborn, dort 5.4. (PDF; 6,4 MB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juni 2013; abgerufen am 5. August 2012.
  105. Städte als Sprachpfleger. Verein Deutsche Sprache, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Mai 2012; abgerufen am 30. Januar 2012.
  106. Hans-Hermann Igges: Debatte ums Gendern: Verein Deutsche Sprache kritisiert Austritt der Stadt. Abgerufen am 6. September 2021.
  107. Vgl. Richard Knoche: „Niu lustert mol!“ Plattdeutsche Erzählungen und Anekdoten im Paderborner Dialekt. Celle 1870.
  108. Vgl. Achim Elfers: Kleines (ost)westfälisches Wörterbuch. Verlag Ch. Möllmann, Borchen 2008.
  109. Vgl. Antje und Karl Telgenbüscher: N Paddaboana zun Anschneiden. Bemerkungen zur Paderborner Umgangssprache. Takt, Paderborn 1997.