„Modedesign“ – Versionsunterschied
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[[Datei:MBFW Berlin 2013 Perret Schaad.jpg|mini|Präsentation von Modedesign auf der [[Berlin Fashion Week]], 2013]] |
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Als '''Modedesign''' bezeichnet man die Kunst, die sich mit der Gestaltung von [[Kleidung]] beschäftigt. |
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'''Modedesign''' ist die Bezeichnung eines Studienfachs, das [[Entwerfen|Entwurf]], [[Gestaltung]] und das Zeichnen von [[Mode]] wie [[Kleidermode]], [[Schuhe]] und [[Accessoire]]s umfasst. Dies kann mit herkömmlichen Zeichenwerkzeugen erfolgen, wird jedoch zunehmend mit Hilfe von Software durchgeführt, die ab dem Entwurfsstadium hilft, die Modelle und Schnitte zu zeichnen und einen Größensatz zu errechnen (Gradierung). Neben Aktzeichnen, schematischer Darstellung und Mode[[illustration]] mit und ohne für Modedesign relevante Computerprogramme sind die industrielle [[Fertigungstechnik]], Materialkunde, Schnittkonstruktion mit herkömmlichen Zeichenwerkzeugen und mit Hilfe von Software, [[Kunstgeschichte]], Modegeschichte und [[Marketing]] ebenfalls Teil der Ausbildung. |
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''Modedesigner'', ''Entwurfs-[[Direktrice (Beruf)|Direktrice]]'', ''Modellmacher'' und ''Modeschöpfer'' waren bzw. sind geläufige, jedoch rechtlich nicht geschützte Bezeichnungen. Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung oder eines Studiums an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Berufsfach- oder Hochschule kann der Berufsbezeichnung der erlangte Abschlussgrad hinzugefügt werden, etwa Dipl. Modedesigner, Modedesigner Bachelor of Arts (BA), Modedesigner Master of Arts (MA), Geprüfter Modedesigner, Staatlich geprüfter Modedesigner, Staatlich geprüfter Designer (Mode). Von privaten Unternehmern werden daneben Studiengänge und Ausbildungen angeboten, deren Abschlüsse nicht staatlich anerkannt sind; zum Studien- oder Ausbildungsende verliehene Titel haben dementsprechend ebenfalls keine anerkannte Bedeutung. |
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Modedesign wird als Studiengang oder Studienschwerpunkt eines Designstudiums an einer Universität, mehreren [[Kunsthochschule]]n, [[Hochschule]]n, [[Fachhochschule]]n und [[Berufsfachschule in Deutschland|Berufsfachschulen]] sowie an privaten Ersatz- und Ergänzungsschulen angeboten. Für Studium oder Ausbildung stehen etwa 78 staatliche und private Bildungseinrichtungen zur Wahl. Zur Aufnahme werden meist künstlerische Arbeitsproben verlangt. |
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Modedesigner ist eine geschützte Berufsbezeichnung für Personen, die nach der [[Schneider]]lehre eine zweijährige Fortbildung zum Modedesigner gemacht haben. '''Modedesigner''' dürfen sich die Personen nennen, die diese Ausbildung erfolgreich absolviert haben. Personen, die Mode kreieren, werden umgangssprachlich als '''Modeschöpfer''' bezeichnet. ''De facto'' haben viele der bekannten Modeschöpfer keine Ausbildung zum Modedesigner gemacht. |
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Die Regelstudienzeit an Universitäten, Kunsthochschulen, Hochschulen und Fachhochschulen beträgt meist sechs bis acht Semester für einen Bachelor-of-Arts-Abschluss und insgesamt zehn Semester bis zum Master-of-Arts-Abschluss. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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[[Datei:Chéruit Salon Paris (unframed).jpg|mini|Im Modesalon von Louise Chéruit (1866–1955), eine der ersten, zudem prominenten Modeschöpferinnen. Sie fand Erwähnung bei [[Marcel Proust]] und [[Evelyn Waugh]].]] |
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⚫ | Die wohl erste Person, auf die der Begriff Modeschöpfer im heutigen Sinne zutraf, war [[Charles Frederick Worth]] (1825–1895), der als Begründer der [[Haute Couture]] gilt. Bevor er sein [[Modehaus]] („maison couture“) in Paris gründete, waren es meist namenlose [[Schneider]] und Schneiderinnen, die Kleidung entwarfen und herstellten. Nur wenige der Modeschaffenden aus der Zeit vor Worth schafften es, sich einen Namen zu machen, der in Erinnerung blieb. Eine dieser Ausnahmen war [[Rose Bertin]], die [[Modist]]in der französischen Königin [[Marie-Antoinette]], die sich jedoch selbst mehr als Künstlerin denn als Schneiderin verstand. Seit der Zeit des [[Ancien Régime]] wurden von angesehenen Schneidern Puppen („mannequins“) mit Modellen der Pariser Mode in die Provinzen Frankreichs, seine Kolonien und das Ausland versandt, um dort kopiert zu werden. |
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Worth erreichte erstmals, dass Kunden einen Stil mit einem Modeschöpfer und seinem Namen verknüpften, und begründete die Tradition, Kollektionen mit Hilfe lebender [[Model|Mannequins]] im Ladenlokal oder [[Salon (Zimmer)|Salon]] des Modeschöpfers selbst vorzustellen. Nach Worth blieb [[Paul Poiret]] diesem Konzept treu und beeinflusste die Alltagsmode durch seine [[Haute Couture]]. Poiret war es, der z. B. begann das [[Korsett]] aus der Damenmode zu entfernen. Spätere Modeschöpfer in der Tradition Poirets und Worths waren [[Jean Patou]], [[Madeleine Vionnet]], [[Mariano Fortuny (Modeschöpfer)|Mariano Fortuny]], [[Jeanne Lanvin]], [[Coco Chanel]], [[Elsa Schiaparelli]], [[Cristóbal Balenciaga]], [[Christian Dior]] und [[Yves Saint Laurent]]. |
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⚫ | Die erste Person, auf die der Begriff Modeschöpfer |
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Der Einfluss der [[Haute Couture]] ging in den [[1960er]] Jahren zurück. Unter dem Einfluss von öffentlichen Persönlichkeiten wie [[Marilyn Monroe]], [[Audrey Hepburn]] und [[Jacqueline Lee Bouvier|Jacqueline Kennedy]] sowie Modemannequins wie [[Twiggy]], deren Fotos weltweit vermarktet und die somit zu Ikonen ihrer Epoche wurden, sowie als Folge der erstarkenden klassen- und geschlechtsbezogenen [[Emanzipation]]sbewegungen war Mode immer weniger von Haute Couture beeinflusst. Modemarken (siehe [[Markenartikel]]) begannen nicht nur Kleidungsstücke zu produzieren, sondern [[Image]]s und Modestile zu erfinden, die einzelne [[Zielgruppe]]n oder [[Subkultur]]en ansprechen. So schuf beispielsweise [[Vivienne Westwood]] eine Mode, die in Wechselbeziehung zum [[Punk]] stand. Hieraus entwickelte sich in den 1980er Jahren die Bewegung der Off-Mode, in der junge Avantgardisten der Mode, Musik und Kunst gemeinsam und in Wechselwirkung den Zeitgeschmack formten. Dieser Trend begann als Anti-Schick mit der Betonung des [[Individualismus|Individuellen]], wurde jedoch schnell zu einem breiteren gesellschaftlichen Phänomen, das auf „Off-Line“-Modemessen vermarktet wurde. |
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Worth schuf als erstes die Tradition, dass Kunden einen bestimmten Stil mit einem Modeschöpfer verknüpften und dass Modekollektionen durch [[Mannequin]]s vorgestellt wurden. Nach Worth war es [[Paul Poiret]], der diesem Konzept treu blieb und die alltägliche Mode durch seine [[Haute Couture]] beeinflusste. [[Paul Poiret]] war auch derjenige, der begann, das [[Korsett]] aus der Damenmode zu entfernen. |
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Die nächsten Designer in der Tradition von Poiret und Worth waren: |
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[[Jean Patou|Patou]], [[Vionnet]], [[Fortuny]], [[Jeanne Lanvin]], [[Coco Chanel]], [[Elsa Schiaparelli|Schiaparelli]], [[Cristobal Balenciaga|Balenciaga]] und [[Christian Dior]]. |
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=== Haute Couture und Prêt-à-porter === |
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Der Einfluss der Haute Couture ging in den [[1960er]] Jahren zurück. Unter dem Einfluss von Mode-Ikonen wie beispielsweise [[Marilyn Monroe]], [[Audrey Hepburn]] und [[Jacqueline Lee Bouvier|Jackie Kennedy]] oder [[Mannequin]]s wie [[Twiggy]] sowie der stärker werdenden [[Emanzipation]]sbewegung wurde Mode immer weniger von der Haute Couture beeinflusst. |
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[[Datei:Chanel Haute Couture Fall-Winter 2011.jpg|mini|Chanel Haute Couture Herbst/Winter 2011]] |
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Das heutige Modedesign umfasst [[Haute Couture]], [[Prêt-à-porter]] und [[Konfektion]]. Nur wenige Maßschneider für Damenmode sind vom Pariser Modeverband Fédération de la Haute Couture et de la Mode (bis 2017 Chambre Syndicale de la Haute Couture) unter Einhaltung bestimmter Kriterien offiziell berechtigt, ihre aus hochwertigen Materialien in Handarbeit geschneiderten Kreationen als Haute Couture zu bezeichnen. Mindestens zweimal jährlich muss eine Kollektion gezeigt werden, bei der mindestens 35 verschiedene Modelle vorgestellt werden. Die Mehrheit der Kunden kommt aus den wohlhabenden Bevölkerungsschichten im In- und Ausland. |
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Seit den 1950er Jahren setzte sich [[Prêt-à-porter]] durch. Die „Kleider von der Stange“ werden von Firmen für jeweils eine bestimmte Zielgruppe oder den Massengeschmack in einer von der Firma selbst festgelegten Größenreihe produziert und meist in (teils eigenen) Ladenketten und ausgewählten Kaufhäusern an den Endverbraucher verkauft. Eine feinere Unterteilung unterscheidet dabei zwischen Designer-Kollektionen und [[Konfektion]] (auch wenn dieser Begriff im deutschen Sprachraum oft als [[Synonym]] von Prêt-à-porter verwendet wird). Designerkollektionen zeichnen sich dieser Unterscheidung nach gegenüber Konfektionsware in der Regel durch eine höhere Qualität von Material und/oder Schnitt und oft auch durch eine absichtsvoll gering gehaltene Stückzahl aus. Heutzutage haben Designerkollektionen mehr Einfluss auf die Alltagsmode als die Haute Couture. Designerkollektionen des Prêt-à-porter werden dennoch ähnlich wie diese aufwendig und effektvoll auf Modenschauen präsentiert. In den meisten Läden und Online-Shops wird dagegen fast ausschließlich Konfektionsware angeboten. |
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In dieser Zeit begannen [[Modemarken]] nicht nur Kleidungsstücke zu produzieren, sondern auch ein Image zu kreieren oder eine Mode zu schaffen, die gezielt einzelne Zielgruppen oder Subkulturen ansprach. [[Vivienne Westwood]] zum Beispiel schuf eine Mode, die in Wechselbeziehung zum [[Punk]] stand. |
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=== Kooperationen === |
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== Modernes Modedesign and moderne Designer == |
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Karl Lagerfeld erregte 2004 Aufsehen mit seiner bis dahin ungewöhnlichen Zusammenarbeit mit einem Billighersteller, dem schwedischen Modefilialisten [[H&M]], für den er eine kostengünstige Kollektion aus 20 Artikeln für Damen und zehn für Herren entwarf.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,327555,00.html Lagerfeld bei H&M: Catchen am Kleiderständer], Der Spiegel, 12. November 2004</ref><ref>[http://www.stern.de/lifestyle/mode/lagerfeld-und-hm-massenhysterie-um-designer-schnaeppchen-532268.html ''Massenhysterie um Designer-Schnäppchen''], Stern, 12. November 2004</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.netzeitung.de/autoundtechnik/305762.html | wayback=20110920151640 | text=''«Liquid Karl»: Lagerfeld für H&M vorgestellt''}}, netzeitung.de, 20. September 2004</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,327818,00.html Lagerfeld-Aktion von H&M], ''Der Spiegel'', 14. November 2004</ref><ref>[http://www.hm.com/de/presse/pressemitteilungen/__prfashion.nhtml?pressreleaseid=334 ''Karl Lagerfeld and H&M''], hm.com (engl.), 21. Juni 2004</ref> Er war der erste Design-Kooperationspartner von H&M, ihm folgten [[Stella McCartney]] (2005), [[Viktor & Rolf]] (2006), [[Roberto Cavalli]] (2007), [[Comme des Garçons]] (2008), [[Matthew Williamson]] (2009), [[Jimmy Choo]] (2009), [[Jeanne Lanvin|Lanvin]] (2010), [[Versace]] (2011), [[Marni]] (2012) u. a. Auch andere Firmen kooperieren seither mit Couturiers und bekannten Designern. |
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== {{Anker|Modedesign in Deutschland}} Deutschland == |
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Das heutige Modedesign wird grob in zwei Kategorien unterteilt: Haute Couture und "Ready-to-wear". Eine Haute-Couture-Kollektion zielt exklusiv auf eine wohlhabende Schicht von Kunden, für die die Mode maßgeschneidert wird. Um als offizielle "Haute-Couture"-Haus zu gelten, muss der Modedesigner oder die Marke zur Vereinigung für Haute Couture zählen. Diese in Paris angesiedelte Organisation gehört zum französischen Handelsministerium, auch wenn dieser Organisation Designer unterschiedlichster Nationalität angehören. |
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{{Siehe auch|Textil- und Bekleidungsindustrie#Deutschland|titel1=„Deutschland“ im Artikel Textil- und Bekleidungsindustrie}} |
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[[Datei:Lagerfeld (Strumbel) 1.jpg|mini|[[Karl Lagerfeld]] († 2019), einer der renommiertesten Modedesigner. Seit 1984 war er unter anderem Chefdesigner bei [[Chanel]].]] |
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Deutsche Mode ist für ihre eleganten Linien bekannt, aber auch für unkonventionelles junges Design und eine große Variation verschiedener Stilrichtungen. [[Berlin]] gilt als junges und kreatives Zentrum in der europäischen Modeszene.<ref>[http://www.vogue.de/fashion-shows/berlin-fashion-week ''Berlin Fashion Week Roundup''], Vogue, abgerufen am 28. Oktober 2014.</ref> Zweimal im Jahr findet die [[Berlin Fashion Week]] statt.<ref name="fwb">{{Webarchiv|url=http://www.fashion-week-berlin.com/de/about/ | wayback=20141220175230 | text=Berlin Fashion Week}}, offizielle Website.</ref> Von 2009 bis 2015 wurde in Berlin die [[Weltleitmesse|Leitmesse]] [[Bread & Butter]] für die [[Streetwear|Urban Streetwear]] und [[Prêt-à-porter|Alltagsmode]] veranstaltet. |
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Hingegen ist [[Düsseldorf]] – durch den Wegfall der [[Igedo]] mit abnehmender Tendenz – der deutsche Modehandelsplatz mit dem größten Umsatz.<ref>Marcel Berndt: [https://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article130561142/Berlin-hat-den-Glamour-Duesseldorf-das-Geld.html ''Berlin hat den Glamour, Düsseldorf das Geld''], Welt Online, 26. Juli 2014. Abgerufen am 17. Juli 2014.</ref> Es war jahrzehntelang Schauplatz der größten Modemesse der Welt, der von der Igedo veranstalteten Collections Premiere Düsseldorf (CPD). |
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Um als "Haute-Couture-Haus" zu gelten, muss mindestens zweimal jährlich eine Modeschau gezeigt werden, bei der mindestens 35 verschiedene Modelle vorgestellt werden. |
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Weitere wichtige Modezentren sind [[München]],<ref>[https://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13491278/Der-Stoff-aus-dem-die-Traeume-sind.html ''München – Der Stoff, aus dem die Träume sind''], [[Die Welt]], 17. Juli 2011</ref> wo sich auch die [[Deutsche Meisterschule für Mode]] befindet, [[Hamburg]] und [[Köln]]. Auch kleinere Städte sind als Standorte großer Marken Zentren für Gestaltung und Produktion, etwa [[Herford]], [[Metzingen]], [[Herzogenaurach]], [[Schorndorf]], [[Rottendorf]], [[Chemnitz]], [[Albstadt]] und [[Detmold]].<ref>[http://www.brigitte.de/mode/trends/deutsche-mode-reportage-1134129/ ''Die deutsche Mode kommt (auch) aus der Provinz''], Brigitte, Ausgabe 15/2012, abgerufen am 18. Januar 2014.</ref> |
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"Ready-to-wear"-Kollektionen werden dagegen nicht maßgeschneidert. Die "Kleider von der Stange" werden in standardisierten Größen hergestellt: Eine feinere Unterteilung unterscheidet dabei Designer-Kollektionen und Konfektionsware. Designerkollektionen zeichenen sich in der Regel durch hohe Qualität und ungewöhnlichere Schnitte aus. Heutzutage haben diese Designerkollektionen mehr Einfluss auf die Alltagsmode als die Haute Couture. Designerkollektionen werden als "pret-a-porter" ebenfalls auf den Modeausstellungen vorgestellt. |
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Konfektionsmode ist die, die am häufigsten in den Läden zu finden ist. Geschaffen für den Massengeschmack ist es nicht ihr Ziel, ein Modestatement abzugeben, sondern tragbare Kleidung anzubieten. |
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;Designer |
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Obwohl eine Reihe moderner Modedesigner nach wie vor traditionell qualitativ hochwertige Mode schaffen wollen, die tragbar ist, gibt es eine Reihe von Designern, deren Ziel es ist, sich den Themen Kleidung, Mode und Lebensstil aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu nähern. Dazu gehören beispielsweise [[Yojhi Yamomoto]], [[Junya Watanabe]], [[ Martin Margiela]] oder [[Warmenhoven & Venderbos]] sowie [[Elsa Schiaparelli]], die in den 30er bis 50er Jahren des 20. Jahrhunderts arbeitete. |
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Berühmte deutsche Modedesigner sind [[Karl Lagerfeld]], [[Wolfgang Joop]], [[Jil Sander]], [[Uli Richter]], [[Heinz Oestergaard]], [[Heinz Schulze (Modedesigner)|Heinz Schulze]], [[Renate Günthert]], [[Michael Michalsky]], [[Tomas Maier]], [[Guido Maria Kretschmer]], [[Sibilla Pavenstedt]], [[Rudolph Moshammer]], [[Philipp Plein]], [[Jette Joop]], [[Dorothee Schumacher]], [[Patrick Mohr]], [[Dawid Tomaszewski]], [[Anna von Griesheim]], [[Willy Bogner junior|Willy Bogner]], [[Anja Gockel]], [[Harald Glööckler]].<ref>[http://www.vogue.de/tags/d/deutsche-designer ''Deutsche Designer''], Vogue, abgerufen am 28. Oktober 2014.</ref> Bekannte Textilunternehmer, deren Firmen heute internationale Modekonzerne sind, sind unter anderem [[Hugo Ferdinand Boss]], [[Rudolf Dassler]], [[Adolf Dassler]] und [[Wolfgang Grupp]]. |
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;Marken |
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== Berühmte Modeschöpfer und -designer == |
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Zu den bekannten [[Modelabel|Modemarken]] aus Deutschland gehören und gehörten unter anderem [[Hugo Boss]], [[Strenesse]], [[Windsor (Unternehmen)|Windsor]], [[Bogner (Unternehmen)|Bogner]], [[Escada]], [[Etienne Aigner AG|Etienne Aigner]], [[Joop (Unternehmen)|Joop!]], [[Philipp Plein]], [[Mode Creation Munich|MCM]], [[Talbot Runhof]], [[Baldessarini]], [[Seidensticker (Unternehmen)|Seidensticker]], [[Eterna Mode|Eterna]], [[Hallhuber (Bekleidungshaus)|Hallhuber]], [[Kaviar Gauche]], [[Roy Robson]], [[Closed]], [[Valisere]], [[Lascana]], [[Leyla Piedayesh|Lala Berlin]], [[Ulla Popken]], [[Roeckl (Unternehmen)|Roeckl]], [[Buffalo Boots]], [[Rohde Schuhe|Rohde]], [[Peter Hahn (Unternehmen)|Peter Hahn]], [[Marc O’Polo]], [[Tom Tailor]], [[s.Oliver]], [[Gerry Weber]], [[Esprit Holdings|Esprit]], [[Wunderkind (Unternehmen)|Wunderkind]], [[Bruno Banani]], [[Triumph International|Triumph]] und [[Schiesser]]. Bekannte deutsche Outdoor- und Sportartikelhersteller mit eigener Modesparte sind etwa [[adidas]], [[Puma (Unternehmen)|PUMA]], [[Chiemsee (Sportartikel)|Chiemsee]], [[Reusch (Sportartikelhersteller)|Reusch]] und [[Jack Wolfskin]]. Daneben gibt es Modekonzerne mit bekannten Submarken wie die [[Ahlers (Unternehmen)|Ahlers AG]], den zweitgrößten Männermode-Hersteller Europas. Darüber hinaus führen einzelne deutsche Filialisten ihre eigenen Modemarken: [[Zalando]], [[Orsay (Modeunternehmen)|Orsay]], [[Zero (Unternehmen)|Zero]], [[Peek & Cloppenburg (Düsseldorf)|P&C]] und [[Breuninger]]. |
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;Models |
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* A: [[Carlota Alfaro]] - [[Giorgio Armani]] |
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Es gibt zudem eine Reihe von [[Model]]s, die es zu internationalem Ruhm gebracht haben, u. a. die „Supermodels“ der 1990er Jahre [[Claudia Schiffer]], [[Heidi Klum]], [[Tatjana Patitz]], [[Manon von Gerkan]] und [[Nadja Auermann]]. Weitere weltweit gefragte Models waren und sind [[Diane Kruger]], [[Eva Padberg]], [[Toni Garrn]], [[Julia Stegner]], [[Rebecca Mir]], [[Birte Glang]], [[Amelie Klever]], [[Nico (Sängerin)|Nico]], [[Eveline Hall]], [[Uschi Obermaier]], [[Nastassja Kinski]], [[Antonia Wesseloh]], [[Vanessa Hegelmaier]], [[Hana Nitsche]], [[Lena Gercke]], [[Sara Nuru]], [[Barbara Meier]], [[Claudia Ciesla]], [[Lorena Rae]], [[Aslı Bayram]], [[Shermine Shahrivar]], [[Evelyn Sharma]], [[Jennifer Hof]], [[Jana Beller]], [[Luisa Hartema]], [[Lovelyn Enebechi]], [[Stefanie Giesinger]], [[Vanessa Fuchs]], [[Kim Hnizdo]], [[Céline Bethmann]], [[Toni Dreher-Adenuga]], [[Simone Kowalski]], [[Jacqueline Wruck]], [[Alex Mariah Peter]], [[Vivien Blotzki]] und [[Lea Oude Engberink]], sowie die männlichen Models [[Nico Schwanz]], [[Lars Burmeister]] und [[Jermaine Kokoú Kothé]].<ref>[http://www.vogue.de/tags/d/deutsche-models ''Deutsche Models''], Vogue, abgerufen am 28. Oktober 2014.</ref> |
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* B: [[Cristobal Balenciaga]] - [[Geoffrey Beene]] - [[Rose Bertin]] - [[Bill Blass]] - [[Manolo Blahnik]] |
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* C: [[Schwestern Callot]] - [[Pierre Cardin]] - [[Hattie Carnegie]] - [[Coco Chanel]] (1883-1971) - [[André Courrèges]] - [[Jean-Charles de Castelbajac]] - [[Nino Cerruti]] - [[Jimmy Choo]] |
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* D: [[Christian Dior]] (1905-1957) - [[Jacques Doucet]] - [[Domenico Dolce]] |
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* E: [[Erté]] |
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* F: [[Gianfranco Ferré]] - [[Tom Ford]] - [[Roy Halston Frowick]] (1930-1990) |
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* G: [[Comme Des Garcon]] - [[John Galliano]] - [[Jean-Paul Gaultier]] - [[Romeo Gigli]] - [[Stefano Gabbana]] - [[Anja Gockel]] |
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* H: [[Daniel Hechter]] - [[Carolina Herrera]] - [[Sighsten Herrgård]] (1943-1989) - [[Tommy Hilfiger]] |
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* J: [[Wolfgang Joop]] |
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* K: [[Donna Karan]] - [[Otto Kern]] - [[Kenzo Takada|Kenzo]] - [[Calvin Klein]] |
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* L: [[Christian Lacroix]] - [[Karl Lagerfeld]] - [[Jeanne Lanvin]] - [[Ralph Lauren]] -[[Margareta Ley]] (Escada) - [[Rena Lange]] - [[Helmut Lang]] - [[Yves Saint Laurent]] - [[Ralph Lauren]] |
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* M: [[Martin Margiela]] - [[Alexander McQueen]] - [[Issey Miyake]] - [[Isaac Mizrahi]] - [[Edward Molyneux]] - [[Claude Montana]] - [[Tierry Mugler]] - [[Franco Moschino]] |
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* P: [[Jeanne Paquin]] - [[Miuccia Prada]] |
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* R: [[Paco Rabanne]] - [[Oscar de la Renta]] - [[Nina Ricci]] - [[Sonia Rykiel]] |
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* S: [[Gil Sander]] - [[Elsa Schiaparelli]] (1890-1973) - [[Raff Simons]] - [[Gabriele Strehle]] (Strenesse) |
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* U: [[Umberto Ungaro]] |
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* V: [[Valentino]] - [[Donatella Versace]] - [[Gianni Versace]] (1946-1997) |
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* W: [[Vera Wang]] - [[Vivienne Westwood]] |
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* Y: [[Yohji Yamamoto]] |
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Zu den global bedeutendsten [[Modelagentur]]en gehört [[Louisa Models]] (München, Hamburg). Die Ausbildung von Modedesignern in Deutschland erfolgt an verschiedenen Universitäten, Hochschulen und Berufsfachschulen. |
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== Mannequins (Models)== |
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== Literatur == |
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Einige [[Mannequin]]s haben den Sprung vom Laufsteg in die Medienindustrie geschafft. Dazu gehören beispielsweise (alphabetisch): |
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* Yuniya Kawamura: ''Fashion-ology. An introduction to Fashion Studies''. Berg, Oxford / New York: 2005, ISBN 1-85973-814-1 |
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* Yasmin Boeck: ''Traumberuf Modedesigner – Der Leitfaden für Studium und Ausbildung''. Stiebner Verlag, München 2011, ISBN 3-8307-0872-6 |
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* Barbara Schmelzer-Ziringer: ''Mode Design Theorie''. Böhlau Verlag / Uni-Taschenbücher-Verlag, Köln/Weimar/Wien 2015, ISBN 978-3-8252-4403-3 |
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* [[Tyra Banks]] |
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{{Commonscat|Design of fashion|Modedesign}} |
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* [[Naomi Campbell]] |
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{{Commonscat|Fashion of Germany|Deutsche Mode}} |
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* [[Cindy Crawford]] |
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{{Wiktionary}} |
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* [[Kathy Ireland]] |
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* [http://www.creative-germany.travel/category/fashion/ Modedesign bei ''Creative Germany''] |
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* [[Heidi Klum]] |
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* [http://www.deutschesmodeinstitut.de/ Deutsches Mode-Institut] |
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* [[Fabio Lanzoni]] |
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* [http://www.germanfashion.net/ Modeverband Deutschland e. V.] |
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* [[Claudia Schiffer]] |
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* [http://geboren.am/themen/kunst/modedesigner geboren.am] |
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* [[Twiggy]] |
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* [https://www.goethe.de/de/kul/des/20406879.html goethe.de] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=7510814-8}} |
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== Siehe auch: == |
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* [[Mode]] |
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[[Kategorie:Kostümkunde des 20. und 21. Jahrhunderts]] |
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* [[Haute Couture]] |
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[[en:fashion design]] |
Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 04:39 Uhr

Modedesign ist die Bezeichnung eines Studienfachs, das Entwurf, Gestaltung und das Zeichnen von Mode wie Kleidermode, Schuhe und Accessoires umfasst. Dies kann mit herkömmlichen Zeichenwerkzeugen erfolgen, wird jedoch zunehmend mit Hilfe von Software durchgeführt, die ab dem Entwurfsstadium hilft, die Modelle und Schnitte zu zeichnen und einen Größensatz zu errechnen (Gradierung). Neben Aktzeichnen, schematischer Darstellung und Modeillustration mit und ohne für Modedesign relevante Computerprogramme sind die industrielle Fertigungstechnik, Materialkunde, Schnittkonstruktion mit herkömmlichen Zeichenwerkzeugen und mit Hilfe von Software, Kunstgeschichte, Modegeschichte und Marketing ebenfalls Teil der Ausbildung.
Modedesigner, Entwurfs-Direktrice, Modellmacher und Modeschöpfer waren bzw. sind geläufige, jedoch rechtlich nicht geschützte Bezeichnungen. Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung oder eines Studiums an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Berufsfach- oder Hochschule kann der Berufsbezeichnung der erlangte Abschlussgrad hinzugefügt werden, etwa Dipl. Modedesigner, Modedesigner Bachelor of Arts (BA), Modedesigner Master of Arts (MA), Geprüfter Modedesigner, Staatlich geprüfter Modedesigner, Staatlich geprüfter Designer (Mode). Von privaten Unternehmern werden daneben Studiengänge und Ausbildungen angeboten, deren Abschlüsse nicht staatlich anerkannt sind; zum Studien- oder Ausbildungsende verliehene Titel haben dementsprechend ebenfalls keine anerkannte Bedeutung.
Modedesign wird als Studiengang oder Studienschwerpunkt eines Designstudiums an einer Universität, mehreren Kunsthochschulen, Hochschulen, Fachhochschulen und Berufsfachschulen sowie an privaten Ersatz- und Ergänzungsschulen angeboten. Für Studium oder Ausbildung stehen etwa 78 staatliche und private Bildungseinrichtungen zur Wahl. Zur Aufnahme werden meist künstlerische Arbeitsproben verlangt. Die Regelstudienzeit an Universitäten, Kunsthochschulen, Hochschulen und Fachhochschulen beträgt meist sechs bis acht Semester für einen Bachelor-of-Arts-Abschluss und insgesamt zehn Semester bis zum Master-of-Arts-Abschluss.
Geschichte
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Die wohl erste Person, auf die der Begriff Modeschöpfer im heutigen Sinne zutraf, war Charles Frederick Worth (1825–1895), der als Begründer der Haute Couture gilt. Bevor er sein Modehaus („maison couture“) in Paris gründete, waren es meist namenlose Schneider und Schneiderinnen, die Kleidung entwarfen und herstellten. Nur wenige der Modeschaffenden aus der Zeit vor Worth schafften es, sich einen Namen zu machen, der in Erinnerung blieb. Eine dieser Ausnahmen war Rose Bertin, die Modistin der französischen Königin Marie-Antoinette, die sich jedoch selbst mehr als Künstlerin denn als Schneiderin verstand. Seit der Zeit des Ancien Régime wurden von angesehenen Schneidern Puppen („mannequins“) mit Modellen der Pariser Mode in die Provinzen Frankreichs, seine Kolonien und das Ausland versandt, um dort kopiert zu werden.
Worth erreichte erstmals, dass Kunden einen Stil mit einem Modeschöpfer und seinem Namen verknüpften, und begründete die Tradition, Kollektionen mit Hilfe lebender Mannequins im Ladenlokal oder Salon des Modeschöpfers selbst vorzustellen. Nach Worth blieb Paul Poiret diesem Konzept treu und beeinflusste die Alltagsmode durch seine Haute Couture. Poiret war es, der z. B. begann das Korsett aus der Damenmode zu entfernen. Spätere Modeschöpfer in der Tradition Poirets und Worths waren Jean Patou, Madeleine Vionnet, Mariano Fortuny, Jeanne Lanvin, Coco Chanel, Elsa Schiaparelli, Cristóbal Balenciaga, Christian Dior und Yves Saint Laurent.
Der Einfluss der Haute Couture ging in den 1960er Jahren zurück. Unter dem Einfluss von öffentlichen Persönlichkeiten wie Marilyn Monroe, Audrey Hepburn und Jacqueline Kennedy sowie Modemannequins wie Twiggy, deren Fotos weltweit vermarktet und die somit zu Ikonen ihrer Epoche wurden, sowie als Folge der erstarkenden klassen- und geschlechtsbezogenen Emanzipationsbewegungen war Mode immer weniger von Haute Couture beeinflusst. Modemarken (siehe Markenartikel) begannen nicht nur Kleidungsstücke zu produzieren, sondern Images und Modestile zu erfinden, die einzelne Zielgruppen oder Subkulturen ansprechen. So schuf beispielsweise Vivienne Westwood eine Mode, die in Wechselbeziehung zum Punk stand. Hieraus entwickelte sich in den 1980er Jahren die Bewegung der Off-Mode, in der junge Avantgardisten der Mode, Musik und Kunst gemeinsam und in Wechselwirkung den Zeitgeschmack formten. Dieser Trend begann als Anti-Schick mit der Betonung des Individuellen, wurde jedoch schnell zu einem breiteren gesellschaftlichen Phänomen, das auf „Off-Line“-Modemessen vermarktet wurde.
Haute Couture und Prêt-à-porter
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Das heutige Modedesign umfasst Haute Couture, Prêt-à-porter und Konfektion. Nur wenige Maßschneider für Damenmode sind vom Pariser Modeverband Fédération de la Haute Couture et de la Mode (bis 2017 Chambre Syndicale de la Haute Couture) unter Einhaltung bestimmter Kriterien offiziell berechtigt, ihre aus hochwertigen Materialien in Handarbeit geschneiderten Kreationen als Haute Couture zu bezeichnen. Mindestens zweimal jährlich muss eine Kollektion gezeigt werden, bei der mindestens 35 verschiedene Modelle vorgestellt werden. Die Mehrheit der Kunden kommt aus den wohlhabenden Bevölkerungsschichten im In- und Ausland.
Seit den 1950er Jahren setzte sich Prêt-à-porter durch. Die „Kleider von der Stange“ werden von Firmen für jeweils eine bestimmte Zielgruppe oder den Massengeschmack in einer von der Firma selbst festgelegten Größenreihe produziert und meist in (teils eigenen) Ladenketten und ausgewählten Kaufhäusern an den Endverbraucher verkauft. Eine feinere Unterteilung unterscheidet dabei zwischen Designer-Kollektionen und Konfektion (auch wenn dieser Begriff im deutschen Sprachraum oft als Synonym von Prêt-à-porter verwendet wird). Designerkollektionen zeichnen sich dieser Unterscheidung nach gegenüber Konfektionsware in der Regel durch eine höhere Qualität von Material und/oder Schnitt und oft auch durch eine absichtsvoll gering gehaltene Stückzahl aus. Heutzutage haben Designerkollektionen mehr Einfluss auf die Alltagsmode als die Haute Couture. Designerkollektionen des Prêt-à-porter werden dennoch ähnlich wie diese aufwendig und effektvoll auf Modenschauen präsentiert. In den meisten Läden und Online-Shops wird dagegen fast ausschließlich Konfektionsware angeboten.
Kooperationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl Lagerfeld erregte 2004 Aufsehen mit seiner bis dahin ungewöhnlichen Zusammenarbeit mit einem Billighersteller, dem schwedischen Modefilialisten H&M, für den er eine kostengünstige Kollektion aus 20 Artikeln für Damen und zehn für Herren entwarf.[1][2][3][4][5] Er war der erste Design-Kooperationspartner von H&M, ihm folgten Stella McCartney (2005), Viktor & Rolf (2006), Roberto Cavalli (2007), Comme des Garçons (2008), Matthew Williamson (2009), Jimmy Choo (2009), Lanvin (2010), Versace (2011), Marni (2012) u. a. Auch andere Firmen kooperieren seither mit Couturiers und bekannten Designern.
Deutschland
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Deutsche Mode ist für ihre eleganten Linien bekannt, aber auch für unkonventionelles junges Design und eine große Variation verschiedener Stilrichtungen. Berlin gilt als junges und kreatives Zentrum in der europäischen Modeszene.[6] Zweimal im Jahr findet die Berlin Fashion Week statt.[7] Von 2009 bis 2015 wurde in Berlin die Leitmesse Bread & Butter für die Urban Streetwear und Alltagsmode veranstaltet.
Hingegen ist Düsseldorf – durch den Wegfall der Igedo mit abnehmender Tendenz – der deutsche Modehandelsplatz mit dem größten Umsatz.[8] Es war jahrzehntelang Schauplatz der größten Modemesse der Welt, der von der Igedo veranstalteten Collections Premiere Düsseldorf (CPD).
Weitere wichtige Modezentren sind München,[9] wo sich auch die Deutsche Meisterschule für Mode befindet, Hamburg und Köln. Auch kleinere Städte sind als Standorte großer Marken Zentren für Gestaltung und Produktion, etwa Herford, Metzingen, Herzogenaurach, Schorndorf, Rottendorf, Chemnitz, Albstadt und Detmold.[10]
- Designer
Berühmte deutsche Modedesigner sind Karl Lagerfeld, Wolfgang Joop, Jil Sander, Uli Richter, Heinz Oestergaard, Heinz Schulze, Renate Günthert, Michael Michalsky, Tomas Maier, Guido Maria Kretschmer, Sibilla Pavenstedt, Rudolph Moshammer, Philipp Plein, Jette Joop, Dorothee Schumacher, Patrick Mohr, Dawid Tomaszewski, Anna von Griesheim, Willy Bogner, Anja Gockel, Harald Glööckler.[11] Bekannte Textilunternehmer, deren Firmen heute internationale Modekonzerne sind, sind unter anderem Hugo Ferdinand Boss, Rudolf Dassler, Adolf Dassler und Wolfgang Grupp.
- Marken
Zu den bekannten Modemarken aus Deutschland gehören und gehörten unter anderem Hugo Boss, Strenesse, Windsor, Bogner, Escada, Etienne Aigner, Joop!, Philipp Plein, MCM, Talbot Runhof, Baldessarini, Seidensticker, Eterna, Hallhuber, Kaviar Gauche, Roy Robson, Closed, Valisere, Lascana, Lala Berlin, Ulla Popken, Roeckl, Buffalo Boots, Rohde, Peter Hahn, Marc O’Polo, Tom Tailor, s.Oliver, Gerry Weber, Esprit, Wunderkind, Bruno Banani, Triumph und Schiesser. Bekannte deutsche Outdoor- und Sportartikelhersteller mit eigener Modesparte sind etwa adidas, PUMA, Chiemsee, Reusch und Jack Wolfskin. Daneben gibt es Modekonzerne mit bekannten Submarken wie die Ahlers AG, den zweitgrößten Männermode-Hersteller Europas. Darüber hinaus führen einzelne deutsche Filialisten ihre eigenen Modemarken: Zalando, Orsay, Zero, P&C und Breuninger.
- Models
Es gibt zudem eine Reihe von Models, die es zu internationalem Ruhm gebracht haben, u. a. die „Supermodels“ der 1990er Jahre Claudia Schiffer, Heidi Klum, Tatjana Patitz, Manon von Gerkan und Nadja Auermann. Weitere weltweit gefragte Models waren und sind Diane Kruger, Eva Padberg, Toni Garrn, Julia Stegner, Rebecca Mir, Birte Glang, Amelie Klever, Nico, Eveline Hall, Uschi Obermaier, Nastassja Kinski, Antonia Wesseloh, Vanessa Hegelmaier, Hana Nitsche, Lena Gercke, Sara Nuru, Barbara Meier, Claudia Ciesla, Lorena Rae, Aslı Bayram, Shermine Shahrivar, Evelyn Sharma, Jennifer Hof, Jana Beller, Luisa Hartema, Lovelyn Enebechi, Stefanie Giesinger, Vanessa Fuchs, Kim Hnizdo, Céline Bethmann, Toni Dreher-Adenuga, Simone Kowalski, Jacqueline Wruck, Alex Mariah Peter, Vivien Blotzki und Lea Oude Engberink, sowie die männlichen Models Nico Schwanz, Lars Burmeister und Jermaine Kokoú Kothé.[12]
Zu den global bedeutendsten Modelagenturen gehört Louisa Models (München, Hamburg). Die Ausbildung von Modedesignern in Deutschland erfolgt an verschiedenen Universitäten, Hochschulen und Berufsfachschulen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Yuniya Kawamura: Fashion-ology. An introduction to Fashion Studies. Berg, Oxford / New York: 2005, ISBN 1-85973-814-1
- Yasmin Boeck: Traumberuf Modedesigner – Der Leitfaden für Studium und Ausbildung. Stiebner Verlag, München 2011, ISBN 3-8307-0872-6
- Barbara Schmelzer-Ziringer: Mode Design Theorie. Böhlau Verlag / Uni-Taschenbücher-Verlag, Köln/Weimar/Wien 2015, ISBN 978-3-8252-4403-3
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Modedesign bei Creative Germany
- Deutsches Mode-Institut
- Modeverband Deutschland e. V.
- geboren.am
- goethe.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lagerfeld bei H&M: Catchen am Kleiderständer, Der Spiegel, 12. November 2004
- ↑ Massenhysterie um Designer-Schnäppchen, Stern, 12. November 2004
- ↑ «Liquid Karl»: Lagerfeld für H&M vorgestellt ( vom 20. September 2011 im Internet Archive), netzeitung.de, 20. September 2004
- ↑ Lagerfeld-Aktion von H&M, Der Spiegel, 14. November 2004
- ↑ Karl Lagerfeld and H&M, hm.com (engl.), 21. Juni 2004
- ↑ Berlin Fashion Week Roundup, Vogue, abgerufen am 28. Oktober 2014.
- ↑ Berlin Fashion Week ( vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive), offizielle Website.
- ↑ Marcel Berndt: Berlin hat den Glamour, Düsseldorf das Geld, Welt Online, 26. Juli 2014. Abgerufen am 17. Juli 2014.
- ↑ München – Der Stoff, aus dem die Träume sind, Die Welt, 17. Juli 2011
- ↑ Die deutsche Mode kommt (auch) aus der Provinz, Brigitte, Ausgabe 15/2012, abgerufen am 18. Januar 2014.
- ↑ Deutsche Designer, Vogue, abgerufen am 28. Oktober 2014.
- ↑ Deutsche Models, Vogue, abgerufen am 28. Oktober 2014.