Zum Inhalt springen

„DVD“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Leerzeile entfernt
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|behandelt das Speichermedium. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[DVD (Begriffsklärung)]].}}
Die '''DVD''' ist ein [[Datenträger]], der wie eine [[Compact Disc|CD]] aussieht und ähnlich wie diese gelesen werden kann, aber über eine deutlich höhere Speicherkapazität verfügt. Das Akronym wurde einst zu ''Digital Versatile Disc'' (engl. für ''digitale, vielseitige Scheibe'') oder ''Digital Video Disc'' aufgelöst, ist heute aber nach Angaben des DVD-Konsortiums bedeutungsfrei. In der Alltagssprache verwendet man den Ausdruck ''DVD'' häufig im Sinne von ''[[DVD-Film]]''.
{{Infobox Speichermedium

| name = DVD
Im Folgenden wird zuerst die ''Geschichte und Verbreitung'' der DVD erläutert. Anschließend wird ein Überblick über die zahlreichen ''DVD-Varianten'' gegeben, mit Links zu weiterführenden Detailseiten. Zuletzt wird die ''Technik'' dargestellt mit Speicherkapazität und Herstellverfahren.
| foto = DVD logo.svg
| foto_beschreibung = DVD-Logo
| foto_breite = 150px
| typ = [[Optischer Speicher|Optisches Speichermedium]]
| kapazität = '''12-cm&nbsp;DVD:'''<br />4,7&nbsp;[[Byte|GB]]<ref name="refByte">Die Präfixe werden hier bei ''Speicherkapazitäten'' im dezimalen Sinn verwendet: 1&nbsp;KB = 1000&nbsp;B&nbsp;(Byte), 1&nbsp;MB&nbsp;(MByte) = 1000&nbsp;KB&nbsp;(KByte), analog zu den Herstellerangaben.</ref> (Single Layer),<br />8,5&nbsp;GB (Dual Layer)<br />und [[#Speicherkapazität und Zugriffstechnik|mehr]]<br />'''8-cm&nbsp;DVD:'''<br />1,46&nbsp;GB (Single Layer)<br />2,66&nbsp;GB (Dual Layer)
| lebensdauer = ca. 10 bis 100 Jahre
| größe = ø 12&nbsp;cm / 8&nbsp;cm
| gewicht = 16 g (unverpackt)
| gebrauch =
| entwickler = [[DVD Forum]] (1995)
| vorstellung =
| markteinführung =
| vorgänger = [[Videokassette]], [[Laserdisc]], [[Compact Disc]]
| nachfolger = [[Blu-ray Disc]], [[HD DVD]], [[Versatile Multilayer Disc]]
}}
[[Datei:DVD.png|mini|DVD−R, beschreib- und lesbare Seite. Der bereits beschriebene Innenbereich ist aufgrund seiner veränderten Reflexionseigenschaften erkennbar.]]
Die '''DVD''' ist ein digitaler, [[optischer Datenspeicher]], der im Aussehen einer ''[[Compact Disc]]'' (CD) ähnelt, aber über eine höhere [[Speicherkapazität]] verfügt. Das [[Akronym]] „DVD“ geht ursprünglich auf die Abkürzung von '''Digital Video Disc''' zurück. Heute wird die Abkürzung als '''Digital Versatile Disc''' ([[Englische Sprache|engl.]] für ''digitale vielseitige Scheibe'') interpretiert.


== Geschichte und Verbreitung ==
== Geschichte und Verbreitung ==
Mitte der 1990er Jahre konnte sich die Compact-Disc in Form der [[CD-ROM]] als [[Massenspeicher]]-Medium bei [[Computer]]n durchsetzen. Dadurch wuchsen nicht nur die Anwendungsfelder, sondern auch die Bedürfnisse der Verbraucher und der Unterhaltungsindustrie. Gewünscht wurde ein Medium, mit dem Videos ähnlich komfortabel gehandhabt werden konnten wie Musik- und Sprachaufnahmen mit der CD. Zwar gab es dies bereits als ''[[Video-CD]]'' (VCD) und ''[[Laserdisc]]'' (LD), jedoch konnten auf der VCD maximal 74&nbsp;Minuten (in knapper [[Video Home System|VHS]]-Qualität) und auf der LD maximal 128&nbsp;Minuten Videomaterial (in voller Sendequalität) untergebracht werden. Dies führte bei Spielfilmen dazu, dass die VCD/LD mitten im Film gewechselt/umgedreht werden musste, ähnlich wie früher bei der [[Kompaktkassette]] oder der [[Schallplatte]].


Die Unterhaltungsindustrie arbeitete daran, die [[Speicherkapazität]] der CD weiter zu erhöhen. Hierbei gab es zwei unterschiedliche Konzepte: [[Sony]] und [[Philips]] betrieben die Entwicklung der ''Multimedia-CD'' (MMCD), [[Toshiba]] und [[Time Warner]] favorisierten die ''Super Density CD'' (SD).
Anfang der [[1990er]] konnte sich die Compact-Disc als [[Massenspeicher]]-Medium bei [[Computer]]n durchsetzen. Dadurch wuchsen nicht nur die Anwendungsfelder, sondern auch die Bedürfnisse der Verbraucher und der Unterhaltungsindustrie.
Gewünscht wurde ein Medium, mit dem Videos ähnlich komfortabel gehandhabt werden können wie Musik- und Sprachaufnahmen mit der CD. Zwar gab es dies bereits als [[Video-CD]] (kurz: VCD), jedoch konnten auf der VCD bei „Unter-VHS-Qualität“ maximal 74 Minuten Videomaterial untergebracht werden. Dies führte bei Spielfilmen dazu, dass die VCD mitten im Film gewechselt werden musste, ähnlich wie früher eine [[Musikkassette]] oder [[Langspielplatte]] umgedreht werden musste, um die [[Musik]] auf der anderen Seite abzuspielen.
Für die Verbraucher waren dies und die schlechte Bildqualität nicht akzeptabel, so dass sich die VCD außer in China nie wirklich kommerziell durchgesetzt hat.


Auf Druck der Filmindustrie, die nicht mehr wie bei der Markteinführung der [[Videorekorder]] mehrere Standards unterstützen wollte, einigten sich die Konkurrenten in [[Tokio]] am 15.&nbsp;September 1995<ref>''Augsburger Allgemeine'' vom 15. September 2010, Rubrik ''Das Datum''</ref> auf einen gemeinsamen Standard. Da die DVD zunächst als reines Speichermedium für Videodaten gedacht war, stand DVD anfangs für „Digital Video Disc“. Dies wurde jedoch geändert, als andere Verwendungsmöglichkeiten abzusehen waren. Als Alternative wurde „Digital Versatile Disc“ (''versatile'' = vielseitig) ins Spiel gebracht, konnte sich aber nicht durchsetzen. Der aktuelle offizielle Standpunkt des DVD-Forums ist, dass DVD einfach drei Buchstaben ohne exakt festgelegte Bedeutung sind.
Aus diesem Grund arbeitete die Unterhaltungsindustrie daran, die [[Kapazität]] der CD zu erhöhen. Hierbei gab es zwei unterschiedliche Konzepte: [[Sony]] und [[Philips]] betrieben die Entwicklung der ''Multimedia-CD'' (kurz: MMCD), [[Toshiba]] und [[Time Warner]] favorisierten die ''Super Density CD'' (kurz: SD).


Ein Jahr später, 1996, kamen die ersten Abspielgeräte und DVD-Medien in den Handel. Zuvor mussten Unstimmigkeiten bezüglich des Verschlüsselungsverfahrens [[Content Scramble System]] (CSS) ausgeräumt werden. Zudem gelang es der Filmindustrie, mit einem [[DVD-Video#Regionalcode|Regionalcode]] Marktkontrolle zu gewinnen. Mit dem Code soll verhindert werden, dass zum Beispiel eine in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] verkaufte DVD auf einem in Europa verkauften Gerät abspielbar ist. Die Filmindustrie fürchtete hier Umsatzeinbußen, da Filme in den USA oft schon auf dem Videomarkt erhältlich sind, während sie in Europa noch gar nicht im [[Kino]] gezeigt wurden. Als Vertriebsstrategie der Anbieter ist auch bekannt, dass durch die regionale Beschränkung der Anwendbarkeit in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Preise („[[Marktpreis]]e“) erzielt werden können.
Auf Druck der Film-Industrie, die, in Erinnerung an die Markteinführung der [[Videorecorder]], nicht mehrere Standards unterstützen wollte, einigten sich die zwei Lager gegen Ende [[1995]] auf einen gemeinsamen Standard. Da die DVD zunächst als reines Speichermedium für Videodaten gedacht war, stand DVD anfangs für „Digital Video Disc“. Dies wurde jedoch revidiert, als andere Verwendungsmöglichkeiten abzusehen waren; man einigte sich auf „Digital Versatile Disc“ (''versatile'' = vielseitig). Aus verschiedenen Gründen wurde „DVD“ aber wenig später zu einem keine Bedeutung tragenden [[Akronym]] umdefiniert.


Sowohl der verwendete Wiedergabeschutz [[Content Scramble System]] als auch der Regionalcode sind mittlerweile leicht zu umgehen. Die Industrie reagierte darauf einerseits mit rechtlichen Maßnahmen und andererseits mit dem Druck auf die Hersteller von DVD-Laufwerken, die Abfrage des Regionalcodes gerätetechnisch zu implementieren.
Es dauerte jedoch noch über ein Jahr, bis die ersten Abspielgeräte und DVD-Medien in den Handel kamen. Unstimmigkeiten wegen zu verwendender [[Kopierschutz]]-Verfahren waren der Grund. Zudem forderte die Film-Industrie einen Regionencode, durch den verhindert werden soll, dass z. B. eine DVD aus den USA auf einem europäischen Gerät abspielbar ist. Die Film-Industrie fürchtet hier Umsatzeinbußen, da Filme in den [[USA]] oft schon auf dem Videomarkt erhältlich sind, während sie in Europa noch gar nicht im [[Kino]] gezeigt wurden. Sowohl der verwendete Wiedergabeschutz [[Content Scrambling System]] als auch der Regionencode sind mittlerweile jedoch leicht zu umgehen.


[[1999]] kamen die ersten [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] in den Handel, die Preise lagen jedoch bei weit über 25.000 €, während ein [[DVD-Player]] etwa 500 € kostete. Mitte [[2002]] waren die Preise für DVD-Player jedoch bereits bis auf 250 € gefallen, Mitte [[2003]] weiter auf etwa 150 €. Seit [[2004]] sind DVD-Player bereits für 50 zu erwerben.
Ende 1996 waren die ersten [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] im Handel verfügbar, die Preise lagen jedoch bei ca. 10.000&nbsp;[[Deutsche Mark|DM]] und der Preis eines 3,6-[[Gigabyte (Einheit)|GB]]-Rohlings lag oberhalb von 100&nbsp;DM.


Mittlerweile wird die [[Blu-ray Disc]] als Nachfolger der DVD beworben, die sich gegen das Konkurrenzformat [[HD DVD]] ab März&nbsp;2008 durchsetzen konnte. Dabei werden durch Abtastung der noch enger gesetzten Pits und Lands mit einem blau-violetten [[Laser]]strahl noch höhere Datenmengen untergebracht. Sie sollen vor allem hoch aufgelöste Videoinhalte speichern, die eine wesentlich höhere Speicherkapazität benötigen, als sie eine DVD bieten kann.
Seit [[2001]] werden in Deutschland mehr Spielfilme auf DVD verkauft als auf vorbespielten [[Video Home System|VHS]]-Kassetten (siehe [http://www.heise.de/newsticker/data/sha-08.11.01-000 Artikel bei heise.de]).


Dennoch konnte sich die Blu-ray Disc nie gegen die DVD durchsetzen, wie die Statistiken (Stand 2017, siehe Tabelle) belegen. Selbst im Jahr 2013 (im besten Jahr der Blu-ray Disc) waren der Umsatz und die Verkaufszahlen der DVD immer noch mehr als doppelt so hoch wie bei der Blu-ray Disc. Seither sind die Umsätze und Verkaufszahlen bei beiden Medien rückläufig. 2018 setzte sich der deutliche Rückgang von DVD und Blu-ray fort.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/MPAA-Report-Blu-Ray-und-DVD-weichen-den-Streaming-Diensten-4399666.html heise.de von April 2019, ''MPAA-Report: Blu-Ray und DVD weichen den Streaming-Diensten''], abgerufen am 11. Juni 2020.</ref>
Mittlerweile wird an einigen DVD-Standards gearbeitet, bei der durch Abtastung der DVD mit einem blauen [[Laser]] noch höhere Datenmengen untergebracht werden können. Mögliche Nachfolgeformate sind die so genannte [[Blu-ray Disc]] (kurz: BRD) und die ''[[HD-DVD|High Density DVD]]'' (kurz: HD-DVD).


{| class="wikitable sortable float-left" style="text-align:center"
Alternativen zur DVD werden, vor allem aus Gründen der Kostenersparnis bei den Lizenzen, staatlich gefördert von mehreren Firmen besonders in Asien entwickelt. So setzt China auf die [[Enhanced Versatile Disc]] (kurz: EVD), Taiwan entwickelt die [[Finalized Versatile Disc]] (kurz: FVD).
|+ Verkaufte Bildträger in Deutschland
! rowspan="2" | Jahr
! colspan="4" | in Mio. Stück
! colspan="3" | in Mio. Euro (Videokaufmarkt)
|---
! DVDs
! Blu-ray<br>Discs
! HD-<br>DVDs
! VHS-<br>Kassetten
! DVDs
! Blu-ray<br>Discs
! VHS-<br>Kassetten
|---
| 1999
| {{0|00}}2,1
| colspan="2" rowspan="8" | –
| 39,8
| ?
| colspan="1" rowspan="8" | –
| ?
|---
| 2000
| {{0|00}}8,2
| 35,8
| {{0}}170
| 423
|---
| 2001
| {{0}}18,9
| 31,7
| {{0}}407
| 383
|---
| 2002
| {{0}}35,5
| 28,6
| {{0}}713
| 327
|---
| 2003
| {{0}}64,1
| 20,8
| 1053
| 199
|---
| 2004
| {{0}}90,2
| 13,0
| 1323
| 117
|---
| 2005
| {{0}}98,7
| {{0}}5,6
| 1322
| {{0}}44
|---
| 2006
| 100,8
| {{0}}2,0
| 1295
| {{0}}12
|---
| 2007
| 103,3
| {{0|00}}0,37
| {{0}}0,13
| {{0}}0,8
| 1313
| {{0}}14
| {{0|00}}4
|---
| 2008
| 101,3
| {{0}}1,7
| 0,5
| {{0}}0,2
| 1242
| {{0}}48
| {{0|00}}1
|---
| 2009
| 106,6<ref>{{Internetquelle |url=http://www.psinside.de/Bluray-Verkaufszahlen-vervierfacht |titel=Blu-ray - Verkaufszahlen Vervierfacht |hrsg=John Mc Donald |datum=2010-02-08 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160605021146/http://www.psinside.de/Bluray-Verkaufszahlen-vervierfacht |archiv-datum=2016-06-05 |zugriff=2023-06-13}}</ref>
| {{0}}6,2
| colspan="2" style="text-align:center" | 0,1
| 1258
| 119
| {{0|00}}1
|---
| 2010
| 103,5<ref>{{Internetquelle | hrsg = Bundesverband Audiovisuelle Medien e.&nbsp;V. | titel = Verdoppelter Blu-ray-Absatz beschert Videobranche erneutes Plus
|url = http://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/pressemitteilungen/Deutsche_Videomarktdaten_Gesamtjahr_2010.pdf |datum=2011-02-10 |zugriff=2016-06-05
|format = PDF; 36 kB}}</ref>
| 12,0
| colspan="2" rowspan="8" | k.&nbsp;A.
| 1189
| 193
| {{0|00}}1
|---
| 2011
| 101,1<ref>{{Internetquelle | hrsg = Bundesverband Audiovisuelle Medien e.&nbsp;V. | titel = Deutliche Zuwächse bei den Formaten Blu-ray und Video on Demand (VoD) sorgen für Rekordniveau im Kaufmarkt | url = http://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/pressemitteilungen/Deutsche_Videomarktdaten_Gesamtjahr_2011.pdf |datum=2012-02-09 |zugriff=2016-06-05 | format = PDF; 35 kB}}</ref>
| 17,0
| 1129
| 267
| colspan="1" rowspan="7" | k.&nbsp;A.
|---
|2012<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/pressemitteilungen/Deutsche_Videomarktdaten_Gesamtjahr_2012.pdf |titel=Zweitbestes Umsatzergebnis der Home-Entertainment-Branche |zugriff=2014-10-26 |datum=2013-02-14 |format=PDF; 33&nbsp;kB |hrsg=Bundesverband Audiovisuelle Medien e.&nbsp;V.}}</ref>
|89,4
|23,1
| 1022
| 343
|---
|2013<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/pressemitteilungen/Deutsche_Videomarktdaten_Gesamtjahr_2013.pdf |titel=Bestes Umsatzergebnis der Deutschen Home-Entertainment-Branche |zugriff=2014-10-26 |datum=2014-02-12 |format=PDF; 46&nbsp;kB |hrsg=Bundesverband Audiovisuelle Medien e.&nbsp;V.}}</ref>
|87,8
|29,3
| {{0}}984
| 410
|---
|2014
|76,9
|27,9
| {{0}}889
| 405
|---
|2015
|71,5
|28,8
| {{0}}829
| 418
|---
|2016
|60,4
|26,3
| {{0}}715
| 391
|-
|2017<ref>[https://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/businessreports/JWB2017.pdf bvv-medien.org: Der Home Video Markt im Jahr 2017]</ref>
|53,0
|26,2
| {{0}}610
|364
|---
|}
{| class="wikitable"
|+ Verkaufszahlen von DVDs in Europa 2013 (Auswahl)
|-
! Land
! in Mio.
! Land
! in Mio.
|-
| Großbritannien
|style="text-align:right"| 143,4
| Norwegen
|style="text-align:right"| 7,9
|-
| Deutschland
|style="text-align:right"| 87,8
| Dänemark
|style="text-align:right"| 7,8
|-
| Frankreich
|style="text-align:right"| 60,7
| Irland
|style="text-align:right"| 6,9
|-
| Niederlande
|style="text-align:right"| 13,6
| Schweiz
|style="text-align:right"| 7,1
|-
| Italien
|style="text-align:right"| 16,2
| Polen
|style="text-align:right"| 6,3
|-
| Schweden
|style="text-align:right"| 13,1
| Portugal
|style="text-align:right"| 2,9
|-
| Belgien
|style="text-align:right"| 10,0
| Ungarn
|style="text-align:right"| 4,7
|-
| Spanien
|style="text-align:right"| 8,7
| Kroatien
|style="text-align:right"| 0,6
|-
|}
<small>Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e.&nbsp;V.</small><br>
<small>Quelle: International Video Federation<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ivf-video.org/new/public/media/EU_Overview_2014.pdf |titel=European video: the industry overview |hrsg=International Video Federation |datum=2014 |format=PDF; 371 kB |sprache=en |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160326041401/http://www.ivf-video.org/new/public/media/EU_Overview_2014.pdf |archiv-datum=2016-03-26 |zugriff=2016-06-05}}</ref></small>
[[Datei:Verkaufte Bildträger in Deutschland.svg|alternativtext=Liniendiagramm der verkauften Bildträger in Deutschland, Datena us gleichnamiger Tabelle auf dieser Seite.|mini|Verkaufte Bildträger in Deutschland]]
{{Absatz}}


== DVD-Formate ==
== DVD-Formate ==
[[Datei:DVD two kinds.jpg|mini|hochkant=2|Gepresste DVD (links, hell) und beschreibbare DVD-R (rechts, dunkler)]]
Die DVD gibt es in drei Varianten betreffs ihrer Beschreibbarkeit:
* vom Hersteller gepresste und nicht modifizierbare Datenträger: '''DVD''',
* für den Konsumenten einmal ''beschreibbare DVD-Formate'': [[DVD±R|DVD−R (DL), DVD+R (DL)]] und
* für den Konsumenten mehrmals ''beschreibbare DVD-Formate'': [[DVD-RAM]], DVD−RW, DVD+RW.


Diese gibt es mit verschiedenen Inhalten (''DVD-Formate'') wie [[DVD-Video]], [[DVD-Audio]], [[DVD-ROM]] und Hybrid-Varianten.
[[Bild:DVD_two_kinds.jpg|thumb|Die zwei grundsätzlichen DVD-Gruppen lassen sich leicht anhand der Farbe ihrer Rückseite unterscheiden.]]
Die DVD gibt es in zahlreichen Varianten, welche als DVD-Formate bezeichnet werden. Alle acht DVD-Formate lassen sich in zwei Gruppen kategorisieren:


Besonders die beschreibbaren Formate und die DVD-RAM lassen sich mit dem bloßen Auge von den gepressten anhand ihrer Datenseite unterscheiden, da diese aufgrund ihrer Legierungen Farben wie etwa Blau, Violett oder Braun aufweisen. Die DVD-RAM hat außerdem charakteristische sichtbare Sektormarken.
* Drei spezielle DVD-Formate, die für bestimmte '''Verwendungszwecke''' optimierte Datenstrukturen aufweisen (und ursprünglich nur einen Lesezugriff erlaubten): DVD-Video, DVD-Audio und DVD-ROM.


=== DVD-Datenstrukturen ===
* Fünf für den Konsumenten '''beschreibbare DVD-Formate''': DVD-RAM, DVD-R, DVD+R, DVD-RW und DVD+RW. Diese fünf Formate lassen sich mit dem bloßen Auge von den drei erstgenannten unterscheiden anhand ihrer Rückseite. Die vom Konsumenten selbst beschreibbaren DVDs besitzen keine graue Rückseite (wie die [[Compact Disc|CD]]), sondern sind farbig wie etwa blau, violett oder braun.
Die DVD wird für folgende drei Verwendungszwecke eingesetzt, für die jeweils eigene DVD-Formate für spezielle Datenstrukturen geschaffen wurden:
* ''[[DVD-Audio]]'' ermöglicht die Wiedergabe von Standbildern und Ton in sehr hoher Qualität mit DVD-Audio-fähigen Abspielgeräten.
* ''[[DVD-ROM]]'' ermöglicht das Lesen von allgemeinen Daten (Computerdaten).
* ''[[DVD-Video]]'' ermöglicht die Wiedergabe von [[Bewegte Bilder|bewegten Bildern]] und Ton mit DVD-Video-fähigen Abspielgeräten.


Der <code>AUDIO_TS</code>-Ordner spielt bei Audio-DVDs eine zentrale Rolle. Bei der ''DVD-Video'' sind jedoch auch die Audiodaten im <code>VIDEO_TS</code>-Ordner zu finden, genauso wie die diversen Sprachversionen, Untertitel, Kapitelinformationen und Sonderfeatures (alle innerhalb sogenannter „''VOB''-Containerdateien“). Das bei DVDs üblicherweise eingesetzte Kompressionsformat ist [[MPEG-2]], nach dem DVD-Standard ist jedoch auch noch das qualitativ weit unterlegene [[MPEG-1]]-Format vorgesehen, das ansonsten vor allem bei [[Video-CD]]s Anwendung findet. Der ''MPEG-2-Videostream'' (das Videobild) wird bei der Erstellung einer Video-DVD gemeinsam mit dem ''Audiostream'' und gegebenenfalls mit anderen Datenblöcken verwoben („gemuxt“, s. [[Multiplexverfahren|Multiplexing]]) und in einer ''.VOB''-Datei („Video Object“) angelegt, die laut DVD-Standard nie größer als 1&nbsp;Gigabyte sein darf. Wird diese Datenmenge überschritten, wird in den Programmen zur DVD-Erstellung (''DVD Authoring Software'') automatisch eine neue ''.VOB''-Datei angelegt. Die ''.VOB''-Datei dient also als „Containerdatei“ aller Programmströme.
=== DVD-Formate für bestimmte Verwendungszwecke ===


Beim Wechsel der Dateien ist der Übergang wegen des in den DVD-Playern integrierten [[Puffer (Informatik)|Puffers]] nicht wahrnehmbar. Beim Abspielen werden abwechselnd Video-, Audio- und gegebenenfalls Steuerungsinformationen ausgelesen, zwischengespeichert und wiedergegeben. Der <code>VIDEO_TS</code>-Ordner enthält außerdem die ''.IFO''-Datei mit der Menüführung und meist mehrere ''.BUP''-Dateien, die jedoch nur als Backup der ''.IFO''-Datei dienen.
Die DVD wird für folgende drei Verwendungszwecke eingesetzt, für die jeweils ein eigenes DVD-Format geschaffen wurde:


Als Tonspuren sind mehrere Formate zugelassen; neben dem datenintensiven –&nbsp;weil unkomprimierten&nbsp;– [[Puls-Code-Modulation|linearen PCM]]-Datenstrom gibt es mehrere Komprimierungsverfahren: [[MPEG-1 Audio Layer 2|mp2]] (meist 192–256&nbsp;Kbit/s) in beliebigen Bitraten für [[Stereofonie|Stereoton]], [[Dolby Digital|Dolby-Digital]]- oder [[DTS]]-Mehrkanalton bis 5.1-Surround (meist 448&nbsp;Kbit/s). Auch [[Sony Dynamic Digital Sound|SDDS]] ist für die DVD spezifiziert, es gibt jedoch für den Heimbereich weder entsprechende Decoder noch DVDs mit SDDS-Tonspur. Ebenso wenig hat sich das Tonformat [[MPEG-2 Multichannel]] durchsetzen können.
* '''[[DVD-Video]]''' ermöglicht die Wiedergabe von Bewegtbildern und Ton in DVD-Video-fähigen Abspielgeräten.
* '''[[DVD-Audio]]''' ermöglicht die Wiedergabe von Standbildern und Ton in DVD-Audio-fähigen Abspielgeräten.
* '''[[DVD-ROM]]''' ermöglicht das lesen von allgemeinen Daten (Computerdaten).


Insgesamt stehen für den gesamten Datenstrom 10,08&nbsp;Mbit/s zur Verfügung, für den Audiostrom maximal 6,144&nbsp;Mbit/s. Die Bildqualität der Video-DVD hängt nicht so sehr von der Bandbreite des Video-Streams als vielmehr von der Effizienz der Komprimierung ab. Oft wird mittels ''MPEG-Encoders'' in mehreren Durchläufen kodiert, um ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen. Bei ''MPEG-2'' können die Datenströme im [[Bitrate#Variable Bitrate|VBR-Verfahren]] komprimiert werden, d.&nbsp;h., dass die Bandbreite an verschiedenen Stellen des Films stark abweichen kann (variable Bitrate).
Daneben gibt es auch sogenannte '''Hybrid-DVD''', welche wie ein "Mischling" die Eigenschaften
einer DVD-Video, DVD-Audio oder DVD-ROM in einer DVD kombinert. Eine solche Hybrid-DVD enthält Videos, Musik und Computerdaten und präsentiert im DVD-Player, DVD-Videorekorder oder DVD-Laufwerk des Computers die jeweils abspielbaren Inhalte.


Die Bitrate hängt dabei von der gerade anfallenden Datenmenge ab, sodass zum Beispiel bei bewegungsarmen Szenen Bandbreite und damit Speicherplatz auf der DVD gespart werden kann. Bei ''MPEG-2'' werden bei aufeinanderfolgenden Bildern in der Regel nur die Unterschiede zum vorausgehenden Bild gespeichert (''P-'' oder ''B-Frames''), um auf der Disc Platz zu sparen. Mehr Informationen dazu im Artikel [[DVD-Video]].
Technisch ist eine Hybrid-DVD sehr einfach möglich, weil die DVD-Video und DVD-Audio auf der DVD-ROM basieren. Die DVD-ROM speichert alle Inhalte als Dateien nach dem [[Universal Disk Format|UDF-Dateisystem]] ab. Für die DVD-Video und DVD-Audio mussten dann nur zwei weitere Festlegungen vorgenommen werden: Die erlaubten Dateiformate und der Ablageort auf der DVD. Für die Hybrid-DVD ist besonders der Ablageort interessant. Wird eine DVD-Video oder Hybrid-DVD zum Beispiel in einem DVD-Videokrekorder eingelegt, so sucht dieser die Filmdateien im Unterverzeichnis „VIDEO_TS“. Nach dem gleichen Schema sucht ein DVD-Player die Audiodaten im Unterverzeichnis „AUDIO_TS“. Im DVD-Laufwerk eines Computers sind hingegen alle Dateien einer DVD ersichtlich, weil diese immer als DVD-ROM von ihrem [[Wurzelverzeichnis]] gelesen wird.


''Daten-DVDs'' (DVD-ROM) sind anders als Video-DVDs keinen Restriktionen unterworfen und können beliebige Ordner und Dateien enthalten. Als Dateisysteme werden entweder die im Computerbereich vorherrschenden Formate [[ISO 9660]] und [[Joliet (Dateisystem)|ISO/Joliet]] oder [[Universal Disk Format|UDF]] verwendet; beide Systeme können innerhalb des ''UDF Bridge''-Formates (ISO 9660 Level 3 Layer) kombiniert werden. Ebenso wie [[Compact Disc|CDs]] können auch DVDs in mehreren Sessionen (Sitzungen) beschrieben werden (Multiborder, analog zu [[Compact Disc#Beschreibbare CDs|Multisession]] bei CDs). Einige ältere Betriebssysteme oder DVD-Player können jedoch nur auf die erste Session zugreifen, weshalb es sich in diesem Fall empfiehlt, die DVD in einem Zug zu beschreiben. Zum Auslesen der restlichen Sessions dienen Zusatzprogramme wie [[IsoBuster]], die auch unter älteren Betriebssystemen laufen.
=== Beschreibbare DVD-Formate ===
Der Endbenutzer kann DVDs nicht nur abspielen, sondern er kann mit einem [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] auch eigene DVD-Videos, DVD-Audio oder DVD-ROMs erstellen. Typischerweise sind DVD-Brenner in Computern oder Videorekordern eingebaut und benötigen spezielle beschreibbare DVD-Formate. Historisch haben sich aus Kostengründen die fünf verschiedenen DVD-Formate DVD-R, DVD+R, DVD-RW, DVD+RW und DVD-RAM entwickelt mit einfacher und doppelter Speicherkapazität (DL), die nach folgender Systematik bezeichnet werden:


==== Physische Hybrid-DVD ====
{| border="0" cellpadding="3" cellspacing="3" valign="bottom" style="margin-left:1em"
Daneben gibt es auch die Hybrid-DVD, die die Eigenschaften einer DVD-Video, DVD-Audio oder DVD-ROM in einer DVD kombiniert. Eine solche Hybrid-DVD enthält Videos, Musik und Computerdaten und präsentiert im [[DVD-Spieler]], DVD-Rekorder oder DVD-Laufwerk des Computers die jeweils abspielbaren Inhalte.
|---- |- bgcolor="gainsboro" valign="top"

Technisch lässt sich eine Hybrid-DVD sehr einfach realisieren, weil die DVD-Video und DVD-Audio auf der DVD-ROM basieren. Die DVD-ROM speichert alle Inhalte als Dateien nach dem [[Universal Disk Format|UDF-Dateisystem]] ab. Für die DVD-Video und DVD-Audio müssen nur zwei weitere Festlegungen vorgenommen werden: Die erlaubten Dateiformate und der Ablageort auf der DVD. Für die Hybrid-DVD ist besonders der Ablageort interessant. Wird eine DVD-Video oder Hybrid-DVD zum Beispiel in einen DVD-Rekorder eingelegt, so sucht dieser die Filmdateien im Unterverzeichnis <code>VIDEO_TS</code>. Nach dem gleichen Schema sucht ein DVD-Player die Audiodaten im Unterverzeichnis <code>AUDIO_TS</code>. Im DVD-Laufwerk eines Computers sind hingegen alle Dateien einer DVD ersichtlich, weil dieser jede DVD als eine DVD-ROM behandelt.

[[Datei:DCR-DVD201E-2.jpg|mini|[[Sony]] DCR-DVD201E [[High Definition Video|HDV]]-[[Camcorder]] mit direkter Aufzeichnung auf eine 8-cm-DVD]]

=== Beschreibbare DVD-Formate ===
{| class="wikitable float-left" style="width:200px;"
|-
|Logo
! DVD
! DVD
| Die Bezeichnung ''DVD'' tragen alle Scheiben der DVD-Familie.
| Digital Versatile Disc.
|-
|---- |- bgcolor="gainsboro" valign="top"
|[[Datei:DVD-R Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD−R-Logo]]
! –
! –
| Mit „-“ sind alle DVD-Formate gekennzeichnet, welche vom [[DVD-Forum]] stammen.
| Am „−“ sind alle DVD-Formate erkennbar, die vom [[DVD Forum]] stammen.<br>Nur bei diesem Format kann ''Time Search'' verwendet werden.
|-
|---- |- bgcolor="gainsboro" valign="top"
|[[Datei:DVD+R Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD+R-Logo]]
! +
! +
| Mit „+“ sind alle Formate gekennzeichnet, welche nicht vom DVD-Forum sondern vom konkurrierenden Herstellerkonsortium [[DVD RW Alliance|DVD+RW Alliance]] stammen. Da diese Formate nicht vom offiziellen [[DVD-Forum]] abgesegnet sind, dürfen diese Medien nicht das offizielle DVD-Logo tragen.
| Am „+“ sind alle DVD-Formate erkennbar, die von der [[DVD+RW Alliance]]<br>stammen und einige Sonderfunktionen im Videobereich unterstützen.
|-
|---- |- bgcolor="gainsboro" valign="top"
|[[Datei:DVD-R Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD−R-Logo]]
! ±
! ±
| Mit einem „±“ wird ausgedrückt, dass hier sowohl die DVD-Formate des DVD-Forums wie der DVD+RW Alliance gemeint sind.
| Mit einem „±“ wird ausgedrückt, dass hier sowohl die DVD-Formate des<br>DVD-Forums wie der DVD+RW Alliance gemeint sind.
|-
|---- |- bgcolor="gainsboro" valign="top"
|[[Datei:DVD+R Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD+R-Logo]]
! R
! R
| Recordable (umschreibbar mit: Nur einmal beschreibbar).
| „Recordable“, das heißt einmal beschreibbar.
|-
|---- |- bgcolor="gainsboro" valign="top"
|[[Datei:DVD+RW-Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD+RW-Logo]]<br />[[Datei:DVD-RW Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD-RW-Logo]]
! RW
! RW
| „Rewritable“, das heißt wiederbeschreibbar (gewöhnlich bis ≈1000-mal<br>veränderbar/korrigierbar).
| Rewritable (umschreibbar mit: Wiederbeschreibbar, Veränderbar).
|-
|---- |- bgcolor="gainsboro" valign="top"
|[[Datei:DVD-RAM Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD-RAM-Logo]]
! RAM
! RAM
| „Random Access Memory“, das heißt freier, direkter Schreib-/Lese-<br>Zugriff auf alle Daten (gewöhnlich bis ≈10.000-mal veränderbar/korrigierbar)
| Random Access Memory (Freier (direkter) Lese-/Schreibzugriff auf alle Daten. Die DVD-RAM verhält sich quasi wie eine Festplatte oder ein MemoryStick). Die Daten können fast beliebig oft gelöscht und wieder aufgespielt werden.
|-
|---- |- bgcolor="gainsboro" valign="top"
|[[Datei:DVD+R DL-Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD+R-DL-Logo]]
! DL
! DL
| Dual (−) bzw. Double (+) Layer, das heißt zwei Datenschichten<br>auf einer Seite.
| Double Layer. Hier werden zwei (double) Schichten (Layer) verwendet, wodurch die doppelte Speicherkapazität zur Verfügung steht.
|}
|}
Der Endbenutzer kann nicht nur käufliche DVDs abspielen (die im [[Presswerk (Optische Datenträger)|Presswerk]] hergestellt wurden), sondern er kann mit einem [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] auch eigene DVD-Videos, DVD-Audio oder DVD-ROMs erstellen. DVD-Brenner sind beispielsweise in Computern und Hi-Fi-DVD-Rekordern eingebaut und benötigen beschreibbare DVD-Formate. Historisch haben sich aus Kostengründen die fünf verschiedenen DVD-Formate [[DVD±R|DVD−R]], [[DVD±R|DVD+R]], DVD−RW, DVD+RW und [[DVD-RAM]] mit einfacher und doppelter Speicherkapazität (DL – Double Layer) entwickelt. Sie werden nach folgender Systematik bezeichnet:


Die drei DVD-Formate, die vom [[DVD-Forum]] stammen, werden auch als ''Minus-Standard'' bezeichnet. Entsprechend werden die zwei DVD-Formate von der [[DVD RW Alliance|DVD+RW Alliance]] mit einem „+“ auch als ''Plus-Standard'' bezeichnet. Die DVD-Formate nach dem Plus-Standard sind technisch einfacher aufgebaut und die Lizenzgebühren für die Patentnutzung sind bedeutend niedriger. Diese anfänglichen Preisvorteile des Plus-Standards gibt es inzwischen durch den harten Wettbewerb mit dem Minus-Standard nicht mehr.
Die drei DVD-Formate, die vom DVD-Forum stammen, werden auch als ''Minus-Standard'' bezeichnet. Nur diese Formate dürfen auch das offizielle DVD-Logo tragen. Entsprechend werden die zwei DVD-Formate von der DVD+RW-Allianz mit einem „+“ auch als ''Plus-Standard'' bezeichnet. Die DVD-Formate nach dem Plus-Standard sind technisch einfacher aufgebaut, wodurch zum Beispiel die DVD+RW andere Schreibmethoden als die DVD-RW unterstützt. Auch sind die Lizenzgebühren für die Patentnutzung bedeutend niedriger. Diese anfänglichen Preisvorteile des Plus-Standards gibt es inzwischen durch den harten Wettbewerb mit dem Minus-Standard nicht mehr.


Die Formatvielfalt hatte zu einer Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten geführt, da unklar war, welches beschreibbare DVD-Format die größte Investitionssicherheit aufweist. Die Industrie reagierte seit 2003 darauf mit preisgünstigen Multi-Brennern, die DVD-Formate sowohl nach dem Minus- wie Plus-Standard verarbeiten können. Gute DVD-Brenner, welche alle fünf beschreibbaren DVD-Formate unterstützen, werden als sogenannte ''Super-Multi-Brenner'' bezeichnet. Inzwischen ist absehbar, dass keines dieser fünf DVD-Formate vorzeitig aussterben wird, weil es viele DVD-Geräte gibt, die nur bestimmte beschreibbare DVDs verarbeiten können.
Die Formatvielfalt führte anfangs zu einer Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten, da unklar war, welches beschreibbare DVD-Format die größere Investitionssicherheit aufweist. Die Industrie reagierte seit 2003 darauf mit (preisgünstigen) Multi-Brennern, die sowohl das Minus- als auch das Plus-Format unterstützten.


==== Formate mit zwei Datenschichten ====
Seit 2004 werden diese fünf DVD-Formate auch für den Konsumenten nicht nur mit einer, sondern mit zwei beschreibbaren Schichten angeboten und weisen die doppelte Speicherkapazität auf. Diese beschreibbaren DVDs werden mit dem Kürzel "DL" für "Double Layer" (englisch: Doppelte Schicht) gekennzeichnet, wie zum Beispiel "DVD-R DL", "DVD+R DL", "DVD-RW DL" usw. Mittelfristig ist es absehbar, dass DVD-Brenner, die auch DVDs mit DL beschreiben können, zum Marktstandard werden, weil DVD-Player schon seit Jahren bereits DVDs mit doppelter Schicht lesen können.
[[Datei:DLDVD.jpg|mini|Ein bereits beschriebener Dual-Layer-Rohling mit gespaltenen Datenschichten.]]
Seit 2004 werden auf dem Massenmarkt auch beschreibbare DVDs mit zwei anstatt nur einer Datenschicht angeboten. Sie werden mit „DL“ bezeichnet, was im Minus-Format für „Dual Layer“ (''DVD−R DL''), im Plus-Format dagegen für „Double Layer“ (''DVD+R DL'') steht. Beiden Formaten gemein sind die zwei übereinander geklebten Schichten ''auf derselben Seite'' der Platte, die gewisse Veränderungen im Aufbau der DVD notwendig machten. Nur so kann auch die zusätzliche Schicht beschrieben und gelesen werden. Die [[DVD±R]] DL bietet 8,5&nbsp;GB Fassungsvermögen pro Medium, also etwa das 1,8fache einer Single-Layer-DVD. Ihre zusätzliche Kapazität reicht oftmals aus, um große Einzeldateien (etwa hochauflösende Videos) auf einen einzigen Datenträger zu brennen, anstatt sie auf zwei herkömmliche DVDs aufzuteilen und ohne die Daten dafür erneut komprimieren zu müssen. Für RW-Medien dagegen sind diese Änderungen hin zum DL-Datenträger nicht möglich. Zu geringe Reflexionseigenschaften verhindern die zuverlässige Nutzung der zweiten Datenschicht.


Daneben existieren auch noch ''doppelseitige'' Medien in den Formaten DVD−R, DVD+R und [[DVD-RAM]]. Diese fassen tatsächlich 2&nbsp;×&nbsp;4,7&nbsp;GB, also 9,4&nbsp;GB pro Medium, da sie im Prinzip aus zwei einzelnen DVDs bestehen. Nachteilig wirkt sich dies besonders bei großen Dateien aus, da diese nicht wie bei ±DL-DVDs zusammenhängend gespeichert werden können. Jede Seite repräsentiert einen eigenständigen Datenträger, und um auf den jeweils anderen Datenbestand zugreifen zu können, muss die DVD noch entnommen und gewendet werden, da es Laufwerke, die beide Seiten gleichzeitig nutzen können, bisher nicht gibt. Da die Double-Layer-/Dual-Layer-DVDs trotz geringerer Gesamtkapazität diverse Vorteile bieten (höhere maximale Dateigröße, Platz für ausführliche Beschriftung etc.), waren doppelseitige DVD±R-Rohlinge wegen der steigenden Nachfrage vorübergehend kaum noch erhältlich, seit Juli 2008 hat sich die Marktlage entspannt. Doppelseitige DVD-RAM sind ebenfalls erhältlich. Theoretisch waren so 17 GByte Speicherplatz möglich.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.golem.de/0709/54894.html |titel=Golem.de: IT-News für Profis |abruf=2022-02-11}}</ref> Diese Möglichkeit wurde inzwischen technisch realisiert und wird als DVD-17 bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.ccm.net/contents/268-dvd-audio-dvd-video-dvd-und-dvd-rom |titel=DVD, Audio-DVD, Video-DVD und DVD-ROM |sprache=de |abruf=2022-02-11}}</ref>
Die fünf beschreibbaren DVD-Formate lassen sich unterscheiden nach ihrer Veränderbarkeit und Datensicherheit. Zuerst soll die '''Veränderbarkeit''' besprochen werden. Die fünf beschreibbaren DVD-Formaten lassen sich in zwei Gruppen einteilen nach ihrer Veränderbarkeit:


==== Klassifikation von beschreibbaren DVDs ====
* '''DVD-Rohlinge''' die nur ''einmal beschreibbar'' sind: DVD-R, DVD+R. Bei diesen Medien wird die Information in einen sogenannten Dye geschrieben. Dies ist ein organischer Farbstoff, meist violetter Farbe.
[[Datei:DVD-RAM Detail Sectors.jpg|mini|Eine [[DVD-RAM]] ist mit dem bloßen Auge unmittelbar von anderen DVD-Formaten anhand der vielen kleinen verstreuten Rechtecke, die von ihrer typischen Sektorierung herrühren (erkennbar in der Vergrößerung), unterscheidbar. Die Sektorierung dient einer höheren Datensicherheit.]]
Die beschreibbaren DVD-Formate lassen sich nach ihrer Veränderbarkeit und Datensicherheit unterscheiden.


# Einerseits lassen sie sich nach ihrer Veränderbarkeit in zwei Gruppen unterteilen:
* '''DVD-Medien''' die ''nachträglich veränderbar'' sind: DVD-RW, DVD+RW, DVD-RAM. Die RW-Medien verwenden als funktionelle Schicht anstatt des Dyes bei R-Medien eine metallische Schicht. Von den DVD-Medien ist nur die DVD-RAM nahezu unendlich oft wiederbeschreibbar, weil sie ca. 100.000 mal wiederbeschreibbar ist, während die DVD-RW bzw. DVD+RW bestenfalls 50- bis 100-mal beschrieben werden können.
#* ''DVD-Rohlinge'', die nur einmal beschreibbar sind: DVD−R und DVD+R. Bei diesen Medien wird die Information in einen Dye geschrieben. Dies ist ein organischer [[Farbstoff]], meist violetter Farbe.
#* ''DVD-Medien'', die nachträglich veränderbar sind: DVD−RW, DVD+RW, DVD-RAM. Die RW-Medien verwenden als funktionelle Schicht anstatt des bei den DVD-Rohlingen verwendeten Dyes eine metallische Schicht. Bei den DVD-Medien ist die DVD-RAM 100-mal so oft wiederbeschreibbar (circa 100.000-mal) wie die DVD-RW bzw. DVD+RW, die etwa 500 bis 1.000 Schreibvorgänge überstehen.
# Weiterhin ist die ''Datensicherheit'' ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal der einzelnen beschreibbaren DVD-Formate:
#* Die ''[[DVD±R]]'' reagiert aufgrund ihrer organischen Farbstoffe viel empfindlicher auf Sonnenlicht und Hitze als die DVD±RW. Wird sie der unmittelbaren Sonneneinstrahlung oder starkem [[Ultraviolettstrahlung|UV-Licht]] ausgesetzt, kann dies zu einem schnellen Verlust der Daten führen.
#* Die ''DVD±RW'' hingegen reagiert sensibler auf extreme Temperaturschwankungen; durch leichte Materialdeformationen können die Daten Schaden nehmen.
#* Die ''[[DVD-RAM]]'' weist von allen beschreibbaren DVD-Formaten die höchste Datensicherheit auf, weil sie zusätzlich folgende zwei Eigenschaften aufweist:
#*# ''Sektorierung:'' DVD-RAM-Medien besitzen eine eingeprägte [[Sektorierung]], die sich visuell als ein Muster von kleinen verstreuten Rechtecken auf der Unterseite einer DVD-RAM zeigen (siehe Abbildung). Sie dienen einer höheren Lese- und Schreibgenauigkeit.
#*# ''Defektmanagement:'' Die DVD-RAM besitzt dasselbe bewährte Defektmanagement wie [[Festplattenlaufwerk]]e. Jede geschriebene Information wird von der Hardware kontrollweise gelesen (verifiziert) und ggf. verbessert. Es gibt daher keine versteckten Schreibfehler wie bei der DVD±R oder DVD±RW.


== Geschwindigkeit ==
[[Bild:DVD-RAM Detail Sectors.jpg|thumb|Eine DVD-RAM ist mit dem bloßen Auge unmittelbar von anderen DVD-Formaten unterscheidbar anhand ihrer typischen Sektorierung, die sich in vielen kleinen verstreuten Rechtecken äußern (siehe auch Vergrößerung). Die Sektorierung dient einer höheren Datensicherheit.]]
Die Standard-Datenrate 1× entspricht bei DVDs einer Geschwindigkeit von 11,08 Mbit/s<ref>[http://www.dvddemystified.com/dvdfaq.html#4.2 DVD-FAQ]</ref> (1,385 MB/s oder etwa 1,32 MiB/s) und damit in etwa einem CD-Laufwerk mit dem Geschwindigkeitsfaktor 9×. Die Schreibgeschwindigkeit 1× entspricht somit definitionsgemäß der maximalen Datenrate, die beim ''Abspielen'' einer standardkonformen Video-DVD auftreten kann.
Neben der Veränderbarkeit ist besonders die '''Datensicherheit''' ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal der einzelnen beschreibbaren DVD-Formaten:


Aktuelle DVD-Laufwerke schaffen Brenn- und Lesegeschwindigkeiten bis zu 24×. Die volle Geschwindigkeit wird dabei allerdings nur am äußeren Rand der DVD erreicht, während im Inneren deutlich langsamer gelesen und geschrieben werden kann.
* So reagieren ''DVD±R'' aufgrund ihrer organischen Farbstoffe viel empfindlicher auf Sonnenlicht und Hitze als die DVD±RW mit ihren anorganischen Farbpigmenten.


== Technik der DVD ==
* Andererseits ist bei den ''DVD±RW'' erst nach mehrfachem Schreiben (2–10 mal) sichergestellt, dass die Daten stabil gespeichert bleiben, weil sich erst danach die chemischen Eigenschaften nicht mehr so leicht verändern.
DVDs benötigen zum Abspielen einen eigenen [[DVD-Spieler]]. Zur Unterscheidung zu normalen [[CD-ROM]]-Laufwerken ist dieser auf der Vorderseite mit dem DVD-Emblem gekennzeichnet. Im Vergleich zu den CDs wird bei DVDs mit Lasern kürzerer [[Wellenlänge]] gearbeitet, und wegen der gleichzeitig kürzeren Strahlengänge der Fokussierungsoptiken resultieren daraus kleinere Laserspots, mit denen in den Datenträgerschichten entsprechend kleinere Strukturen gelesen und geschrieben werden können.


=== Lebensdauer ===
* Die ''DVD-RAM'' weist von allen beschreibbaren DVD-Formaten die höchste Datensicherheit auf, weil sie zusätzlich folgende zwei Eigenschaften aufweist:
Zur [[Langzeitarchivierung]] sind beschreibbare DVD-Formate nach einhelliger Expertenmeinung nicht geeignet, einzige Ausnahme könnte eventuell die [[DVD-RAM]] darstellen, wobei auch hier die Langzeithaltbarkeit nicht sicher erwiesen ist. [[Verbatim (Unternehmen)|Verbatim]] bietet in Österreich und der Schweiz eine lebenslange Garantie, allerdings nicht in Deutschland. Diese gilt für alle von Verbatim hergestellten optischen Datenträger, deckt allerdings nur Herstellungsfehler ab, nicht jedoch normale Abnutzung und unsachgemäße Behandlung. Im ungünstigsten Fall können DVD±R und DVD±RW auch schon nach wenigen Monaten Datendefekte aufweisen.
*# ''Sektorierung''. Die Medien von DVD-RAM besitzen eine eingeprägte Sektorierung, die sich visuell als ein Muster von kleinen verstreuten Rechtecken auf der Rückseite einer DVD-RAM zeigen. Sie dienen einer höheren Lese- und Schreibgenauigkeit, vgl. auch die nebenstehende Abbildung.
*# ''Defektmanagement''. Die DVD-RAM hat das selbe bewährte Defektmanagement wie Festplatten. Jede geschriebene Information wird anschließend von der Hardware kontrollweise gelesen und ggf. verbessert (verifiziert). Es gibt daher keine versteckten Schreibfehler wie bei der DVD±R oder DVD±RW.


Eine Haltbarkeit der Daten von bis zu 1000 Jahren verspricht seit 2012 der Hersteller [[Millenniata]] für seine [[M-Disc]]. Millenniata beruft sich dabei auf Tests des US-Militärs. Zum Beschreiben sind M-Disc-fähige Brenner erforderlich. Ansonsten wird eine M-Disc wie eine gewöhnliche DVD gehandhabt.
=== Weiterführendes ===
Zu allen acht DVD-Formaten gibt es eine Reihe weitere Informationen wie Spezifikation, Unterschiede im Detail, Geschichte, Literatur usw. welche unter folgenden Stichwörtern zu finden sind: [[DVD-Video]], [[DVD-Audio]], [[DVD-ROM]], [[DVD-RAM]], [[DVD±R]] und DVD±RW (geplant).


=== Speicherkapazität und Zugriffstechnik ===
== Aufbau einer DVD ==
<!-- Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit von DVDs wird relativ zur Standard-DVD gemessen, d.&nbsp;h. 1350 KByte/s -->
<!-- Die CD-ROM liest/schreibt 75 Sektoren/Sekunde × 2.048 Bytes/Sektor = 150 kB/s. gilt für einen der möglichen Modi und ist hier irrelevant -->
<!-- 1x DVD entspricht also 8x CD = 1200 kB/s. FALSCH, es ist exakt 9x (1350 / 150) -->
<!-- Ein Schnellläufer mit 16x DVD liest also die Daten mit 18,75 MB/s. FALSCH, am Rand sind es 16*1,35, in der Mitte häufig 16*1,35*50/116 -->
<!-- Bei einer Speicherkapazität von 4,38&nbsp;GiB für die Hauptschicht und 3,54&nbsp;GiB für die semitransparente Schicht auch das ist FALSCH, bei zweilagigen haben beide Schichten exakt 9,09% weniger Kapazität -->
Die Spezifikationen sehen die folgenden DVD-Typen in der Version&nbsp;2 vor. Auf die Darstellung der seltenen Version&nbsp;1 wird verzichtet.
{| class="wikitable float-left" style="line-height:160%;"
|+ Speicherkapazitäten
|-
! Format
! Kapazität<br>in MiB/GiB<ref>hier in der Bedeutung als [[Binärpräfix]]</ref>
! Kapazität<br>in MB/GB<ref name="refByte" />
! style="min-width:6em;"|Schichten<br>Vorderseite/<br />Rückseite
! Bemerkung
|-
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-5
| style="text-align:right" | 4,38&nbsp;GiB
| style="text-align:right" | 4,7&nbsp;GB
| style="text-align:center"| 1/0
| Leserichtung von innen nach außen auf der 0,6&nbsp;mm starken Datenschicht (''Single-Layer-DVD'', SL). Durch eine Dummy-Schicht darüber wird die Normdicke von 1,2&nbsp;mm erreicht.
|-
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-9
| style="text-align:right" | 7,93&nbsp;GiB
| style="text-align:right" | 8,5&nbsp;GB
| style="text-align:center"| 2/0
| Umfokussieren des Lasers auf eine zweite Datenschicht (''Dual-Layer-DVD'', DL). Bei Daten-DVDs werden beide Schichten von innen nach außen gelesen. Bei DVD-Video wird die untere Schicht von innen nach außen gelesen, die obere zurück von außen nach innen.
|-
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-10
| style="text-align:right" | 8,76&nbsp;GiB<br />(2&nbsp;×&nbsp;4,38&nbsp;GiB)
| style="text-align:right" | 9,4&nbsp;GB<br />(2&nbsp;×&nbsp;4,7&nbsp;GB)
| style="text-align:center"| 1/1
| Wenden der DVD im Spieler auf eine zweite Datenschicht (''Flipper'').
|-
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-14
| style="text-align:right" | 12,3&nbsp;GiB<br />(7,92&nbsp;+&nbsp;4,38&nbsp;GiB)
| style="text-align:right" | 13,2&nbsp;GB<br />(8,5&nbsp;+&nbsp;4,7&nbsp;GB)
| style="text-align:center"| 2/1
| Flipper mit einer Seite ''Dual Layer'' und einer Seite ''Single Layer''; äußerst selten.
|-
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-18
| style="text-align:right" | 15,84&nbsp;GiB<br />(2&nbsp;×&nbsp;7,92&nbsp;GiB)
| style="text-align:right" | 17&nbsp;GB<br />(2&nbsp;×&nbsp;8,5&nbsp;GB)
| style="text-align:center"| 2/2
| Flipper mit ''Dual Layer'' auf beiden Seiten; selten.
|-
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-plus<br>([[DualDisc]])
| style="text-align:right" | 4,38&nbsp;GiB<br />+ 650&nbsp;MiB
| style="text-align:right" | 4,7&nbsp;GB<br />+ 682&nbsp;MB
| style="text-align:center"| 1/1
| DVD-5 wird mit einer normalen CD kombiniert. So kann der CD-Teil auf [[CD-Spieler]]n abgespielt werden. Die CD-Seite und die DVD-Seite sind unterschiedlich, die Medien sind nicht normgerecht, sondern zu dick; daher wird meist vom Abspielen solcher Medien in Laufwerken mit Einzugsschlitz, sogenannte [[Slot-In-Laufwerk]]e, abgeraten. Wird von Sony unter dem Begriff ''[[DualDisc]]'' vermarktet.
|}


{| class="wikitable"
Siehe ECMA 2xx-Standard.
|+ Vergleich von CD und DVD
|-
! Typ
! Parameter
! Darstellung
|-
| [[Compact Disc|CD]] || Wellenlänge: 780&nbsp;nm<br />Numerische Apertur: 0,45<br />Spotdurchmesser: 2,1&nbsp;µm<br />Spurabstand: 1,6&nbsp;µm || [[Datei:Disk.CD.png|rahmenlos|hochkant=1.2|Datenschicht CD]]
|-
| DVD || style="white-space: nowrap;" | Wellenlänge: 650/635<ref>{{Internetquelle |url=http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0507171.htm |titel=DVD - Digital Versatile Disc |abruf=2022-02-11}}</ref> nm<br />Numerische Apertur: 0,6<br />Spotdurchmesser: 1,3&nbsp;µm<br />Spurabstand: 0,74&nbsp;µm || [[Datei:Disk.DVD.png|rahmenlos|hochkant=1.2|Datenschicht DVD]]
|}
{{Absatz}}
:Angabe der Brutto-Speicherkapazität in [[Datenmenge|GB]] statt in [[Byte]]. Die tatsächlich verwendbare Speicherkapazität hängt vom verwendeten [[Dateisystem]] der DVD ab.


Eine für DVD-RW 16fache Schreibgeschwindigkeit verwendete Laserdiode hat z.&nbsp;B. folgende Daten:<ref>Datenblatt der SLD1236VL vom Hersteller Sony</ref>
Grundlegende Unterschiede, Parameter für CD, DVD-5, DVD-9 und HD-DVD
:Wellenlänge: 658&nbsp;nm
:Schwellstrom: 50&nbsp;mA
:Dauerleistung ([[Continuous wave|CW]], bei 130&nbsp;mA): 80&nbsp;mW
:Pulsleistung (40&nbsp;ns Pulsdauer): 250&nbsp;mW
:Abstrahlwinkel: 9° / 19°
:[[Laser#Laser-Klassen|Laser-Schutzklasse]] (Gehäuse des DVD-RW-Laufwerkes geöffnet, Laserdiode mit oder ohne Optik): 3B


Die geringere Wellenlänge gegenüber CD-Lasern sowie die größere Apertur der Fokussieroptik ermöglichen einen kleineren Fokus und somit kleinere schreib- und lesbare Pits.
(Modulationen, Spurdichte, Wellenlänge, Spurgeschwindigkeit)


Die im Vergleich zur CD bei gleicher [[Geometrie]] der Disk etwa sechsmal so hohe Datenkapazität der DVD wird durch weniger als halb so lange Pits bei einem weniger als halb so großen Spur-Abstand sowie mehr Fläche für die Daten durch einen schmaleren Lead-In Bereich erreicht. Double Layer DVDs benötigen etwa 10 % längere Pits, weswegen zwei Schichten in dieser Konfiguration nicht die doppelte Kapazität einer Single Layer DVD bieten. Die feineren Strukturen der DVD sind anfälliger gegenüber Kratzern und Verschmutzungen, was durch die verwendete zweidimensionale Fehlerkorrekturmethode mehr kompensiert wird.
Unterschiede zur CD (DVD hat IMMER ein Dateisystem, so eine Brei wie bei CD-DA gibt es da nicht)
Im Gegenzug sind CDs extrem sensibel bezüglich Kratzer ''auf der Oberseite'', da diese im Allgemeinen direkt die Datenschicht darstellt. Daher sollten CDs nicht mit eindrückenden oder kratzenden Stiften wie Kugelschreiber oder (harten) Bleistiften beschriftet werden.


=== Mechanischer Aufbau ===
=== Fehlerkorrektur ===
Auf der DVD werden zwei [[Reed-Solomon-Code]]s C1(182,&nbsp;172,&nbsp;11) und C2(208,&nbsp;192,&nbsp;17) eingesetzt, die durch Verkürzung aus einem Reed-Solomon-Code (255,&nbsp;245,&nbsp;11) bzw. (255,&nbsp;239,&nbsp;17) entstehen. C1 dient der Zeilencodierung und C2 der Spaltencodierung. Die so entstehende Matrix dient der Fehlerkorrektur, wobei in den Zeilen jeweils 5 Fehler und in den Spalten jeweils 8 Fehler korrigiert werden können.
...von DVD-ROM, DVD+-R, DVD+-RW, DVD-RAM
Die Bits <math>B_{i,j}</math> mit <math>i > 191</math> und <math>j > 171</math> sind Paritätsbits, die beim Codieren entstehen.<ref>120 mm DVD Rewritable Disk (DVD-RAM). ECMA 272, 1999.</ref>


[[Datei:RS-PC-DVD.jpg|mini|hochkant=1.8|Reed Solomon Produkt Code]]
8 cm + 12 cm
Version 1 und Version 2


Beim Interleaving der DVD wird ein 182&nbsp;×&nbsp;208-Byte Frame in 16 Frames bestehend aus 182&nbsp;×&nbsp;13 Bytes aufgeteilt. Dabei wird je eine Paritätszeile (<math>j>181</math>) ans Ende eines 182&nbsp;×&nbsp;12-Byte Frames verschoben. Das heißt, die <math>B_{i,j}</math> werden folgendermaßen in einer neuen Matrix <math>B_{m,n}</math> angeordnet:
Land + Groove
Pregroove-Modulation


:<math>
=== Logischer Aufbau ===
m =
\begin{cases}
i + \left \lfloor \frac{i}{12} \right \rfloor & \text{für }i < 192\\
13 (i-191)-1 & \text{für }i \geq 192
\end{cases}
</math>


:<math>
* Daten-DVD
n = j
* DVD-Video
</math>
* DVD-Audio


Die so erzeugte [[Matrix (Mathematik)|Matrix]] wird ähnlich wie bei der CD decodiert. Dabei können maximal 4832-Bits<ref>{{Literatur |Autor=Joohyun Lee, Jaejin Lee, Taegeun Park |Titel=Error control scheme for high-speed dvd systems |Sammelwerk=Consumer Electronics, IEEE Transactions |Band=51 |Nummer=4 |Seiten=1197–1203 |Datum=2005}}</ref> oder ein Flächenfehler mit 2932 Bits korrigiert werden.


== Technik (alt) ==
==== Neue Technologien ====
Zur Anwendung beider erweiterter Techniken braucht es höherfrequente (das heißt, die Farbe des Lasers ist in Richtung Blau verschoben) und genauere Laser als zum Auslesen einer CD. Um die zweite Datenschicht lesen zu können, muss der Laser dazu noch leicht anwinkelbar sein. Zusammen mit der veränderten Laserfokussierung ist es so möglich, die untere („verdeckte“) Schicht lesen zu können.
Zur Technik der DVD wird zuerst die Speicherkapazität und die Zugriffstechnik erläutert. Anschließend werden die Aspekte der DVD-Herstellung für die Hersteller beleuchtet. Die Technik zur Erstellung von DVDs durch den Konsumenten ist bereits unter dem Kapitel „beschreibbare DVD-Formate“ und [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] dargestellt worden.


==== Datenkodierung ====
=== Speicherkapazität und Zugriffstechnik ===
Die Binärdaten auf einer DVD werden nach der „[[Eight-to-Fourteen-Modulation#EFMplus|Eight-to-Fourteen-Modulation-plus]]“ (EFMplus) geschrieben. Diese stellt sicher, dass sich nach minimal 3 und maximal 11 Takten die Polarität des ausgelesenen Signals ändert. Das geschieht, wenn der Laser in der Spur einen Übergang von einer Vertiefung („pit“) zu einem Abschnitt ohne Vertiefung („land“) passiert oder umgekehrt.


Der Hintergrund ist hierbei folgender: Die Abschnitte mit Vertiefungen bzw. ohne Vertiefungen müssen lang genug sein, damit der Laser die Veränderung erkennen kann. Würde man ein Bitmuster direkt auf den Datenträger schreiben, würden bei einem alternierenden Signal (1010101010101010…) falsche Werte ausgelesen, da der Laser den Übergang von 1 nach 0 beziehungsweise von 0 nach 1 nicht verlässlich auslesen könnte. Die EFMplus-Modulation erweitert das Signal von 8 auf 14+2 Bit auf und wählt die 2 Füllbits so, dass die oben erwähnte Forderung, dass sich nach minimal 3 und maximal 11 Takten die Polarität ändert und ein Übergang von 1 nach 0 oder umgekehrt geschieht, erfüllt wird. Die CD verwendet eine simplere 8-zu-14-Bit-Methode mit insgesamt 3 Füllbits namens EFM. In der eigentlichen DVD-Spezifikation wird EFMplus passender als „8/16 Modulation“ bezeichnet.<ref>{{Literatur |Titel=DVD Specifications for Read-Only Disc / Part 1 - Physical Specifications Version 1.0 |Datum=1996-08 |Sprache=en |Seiten=PH-5 und PH-52 |Fundstelle=1.5.4 und 3.3}}</ref>
<!-- Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit von DVDs wird in Bezug auf eine CD-ROM gemessen. FALSCH, es wird rel. zur Standard DVD gemessen, d.h. 1350 KByte/s -->
<!-- Die CD-ROM liest/schreibt 75 Sektoren/Sekunde x 2.048 Bytes/Sektor = 150 kB/s. gilt für einen der möglichen Modi und ist hier irrelevant -->
<!-- 1x DVD entspricht also 8x CD = 1200 kB/s. FALSCH, es ist exakt 9x (1350 / 150) -->
<!-- Ein Schnellläufer mit 16x DVD liest also die Daten mit 18,75 MB/s. FALSCH, am Rand sind es 16*1,35, in der Mitte häufig 16*1,35*50/116 -->
<!-- Bei einer Speicherkapazität von 4,7 [[Byte|Gigabyte]] (GB) für den Hauptlayer und 3,8&nbsp;GB für den semitransparenten Layer auch das ist FALSCH, bei zweilagigen haben beide Layer exakt 9,09% weniger Kapazität -->


==== Brenner ====
Die Spezifikationen sehen die folgenden DVD-Typen vor (die Kapazitäten werden für die Benennung auf jeweils volle GB aufgerundet):
Nachdem die ersten [[Brenner (Hardware)#DVD-Brenner|DVD-Brenner]] (DVD-Schreiber) nur eine Datenmenge von 3,56&nbsp;GB auf einen einmal beschreibbaren DVD-Rohling speichern konnten, wurde die Kapazität später auf die volle Größe einer DVD-5 (4,7&nbsp;GB) angehoben und zusätzlich wiederbeschreibbare Medien mit diesem Fassungsvermögen vorgestellt. Seit Mitte 2004 beherrschen DVD-Brenner auch die Doppelschicht-Technik (''{{lang|en|dual layer}}''), welche die Speicherung von Daten auf einem zweischichtigen Rohling ermöglicht. Die zweite Datenschicht besitzt weiter gesetzte Pits und Lands, um ein Lesen durch die untere Schicht hindurch zu ermöglichen, und ist somit kleiner. So fasst ein solcher Rohling statt 9,4&nbsp;GB (die Kapazität zweier DVD-5) lediglich zirka 8,5&nbsp;GB.


=== Duplikationsverfahren ===
<!-- Es fehlen:
* ''DVD-Pressung:'' Die Herstellung einer DVD oder einer [[Compact Disc|CD]] (ROM und Video) besteht aus vier Schritten nach Anlieferung der Master-DVD-R beziehungsweise eines Streamer-Tapes („DLT“-Format) an das [[Presswerk (Optische Datenträger)|Presswerk]].
* DVD-R, Version 1 und 2 (3,65 und 4,7)
* ''Premastering:'' Zuerst wird geprüft, ob der Standard (das Book) erfüllt ist, das heißt, ob der Datenträger den Spezifikationen entspricht. Danach wird mit der Berechnung des EDC (Error Detection Code) und ECC (Error Correction Code) begonnen. Dies dauerte ursprünglich zwischen fünf und 16 Stunden. Anschließend werden Time-Code, Inhaltsinformation der Tracks und TOC (''Table of contents'') usw. generiert und ein Image der DVD/CD erstellt. Die Daten können nun dem Mastering zugeführt werden.
* DVD-RAM, Version 1 und 2 (2,6 und 4,7) - Dies ist im Artikel [[DVD-RAM]] bereits enthalten.
* ''Mastering:'' Die aufbereiteten Daten aus dem Premastering werden auf einen Glasmaster (eine Glasscheibe) übertragen, indem ein modulierter Laserstrahl die darauf aufgetragene Substratschicht (ein Farbstoff) von innen nach außen belichtet. Im Entwicklungsbad werden dann die belichteten Stellen ausgewaschen, die Pits entstehen. Anschließend wird der Glasmaster mit einer 100&nbsp;nm dicken Silberschicht bedampft. Im Anschluss daran folgt ein erstes Auslesen als Qualitätsprüfung. Die Kosten für die Glasmasterproduktion (zwischen 300 und etwa 3.000&nbsp;€) werden bei geringen Auflagen von den meisten [[Presswerk (Optische Datenträger)|Presswerken]] in Rechnung gestellt.
* 8 cm-DVDs (am besten als 2. Spalte)
* ''Galvanik:'' Es werden nun Negative des Glasmasters erstellt, die für die Pressung als Stempel verwendet werden können.
-->


=== Serienfertigung ===
{| border="0" cellpadding="3" cellspacing="3" style="margin-left:1em"
<!--[[Datei:Dvd-2-layer-problem.jpg|mini|DVD mit Absplitterung eines Layers am Innenring]]--> <!-- Schlecht bis nicht zu erkennen! -->
!Format
Generell werden die Discs aller DVD-Formate aus zwei einzelnen aus [[Polycarbonate|Polycarbonat]] gespritzten Kunststoffscheiben von etwa 0,6&nbsp;mm Dicke hergestellt (Ausnahme: [[Ecodisc]]). Dabei hat die untere „Halbscheibe“ (Layer 0) einen Stapelring als Abstandshalter. Die obere „Halbscheibe“ (Layer 1) trägt bei dem Format DVD-5 keine nutzbaren Informationen und wird daher als „Dummy“ bezeichnet. Die eigentliche DVD entsteht, wenn beide Hälften mit unter UV-Licht aushärtendem Lack verklebt werden („[[Waferbonden|bonden]]“; Schichtdicke etwa 50&nbsp;µm). Um eine gleichbleibende Qualität der hergestellten Scheiben zu gewährleisten, sind in den Produktionsanlagen üblicherweise hochauflösende Kamerasysteme, so genannte Inline Scanner, integriert. Stichprobenartig kommen auch Offline-Messlaufwerke zum Einsatz, um die elektrischen Signale der DVD zu analysieren. Sollte sich beim Verkleben der zwei Layers Luft einschleichen (ein so genannter Bondingfehler), kann die DVD schnell Schaden nehmen. So kann beispielsweise beim Einlegen der DVD ein Teil eines Layers absplittern. Hierdurch kann eine Unwucht entstehen, die zu weiteren Schäden an der DVD oder sogar am Abspielgerät führen kann. Allerdings sind diese Fehler in der Regel nur ein optisches Problem und haben keinen Einfluss auf die Abspielbarkeit der DVD.
!Kapazität
!Schichten Vorderseite/Schichten Rückseite
!Bemerkung
|---- |- bgcolor="gainsboro"
!DVD-5
|align=right|4,7 GB
|align=center|1/0
|&nbsp;
|---- |- bgcolor="gainsboro"
!DVD-9
|align=right|8,5 GB
|align=center|2/0
|Durch Variation der Wellenlänge kann die zweite Schicht gelesen werden.
|---- |- bgcolor="gainsboro"
!DVD-10
|align=right|2x 4,7 GB
|align=center|1/1
|Zweiseitig beschrieben, muss gedreht werden (''Flipper'').
|---- |- bgcolor="gainsboro"
!DVD-14
|align=right|8,5 + 4,7 GB
|align=center|1/2
|Eine Seite ''Single Layer'' (eine Schicht) und eine ''Dual Layer'' (zwei Schichten).
|---- |- bgcolor="gainsboro"
!DVD-18
|align=right|2x 8,5 GB
|align=center|2/2
|Beide Seiten werden in zwei Schichten beschrieben. Selten.
|---- |- bgcolor="gainsboro"
!DVD-plus
|align=right|4,7 GB
|align=center|1/0
|DVD-5 wird mit einer normalen CD kombiniert. So kann der CD-Teil auf jedem CD-Player abgespielt werden. Die CD-Seite und die DVD-Seite sind unterschiedlich, die Medien sind nicht normgerecht, sondern zu dick. Beschriftung kaum möglich.
|---- |- bgcolor="gainsboro"
!DVD-plus
|align=right|4,7 GB
|align=center|1/0
|DVD-5 wird mit einer normalen CD kombiniert. So kann der CD-Teil auf jedem CD-Player abgespielt werden. Die CD-Seite und die DVD-Seite sind die gleiche, der DVD-Layer ist für rotes Licht transparent.
|}


Beim Herstellvorgang gibt es große Unterschiede zwischen bespielten Medien (Kauf-Videos) und unbespielten/wiederbeschreibbaren Scheiben (Rohlinge). Die Formate DVD-5, -9 und -10 können meist auf derselben Maschine hergestellt werden. Dabei werden die Informationen mit Matrizen (Stamper) in das heiße Polycarbonat gepresst ([[Spritzprägen]]). Um die Daten für die Laufwerke lesbar zu machen, werden die Halbscheiben mit Metall beschichtet ([[sputtern]]). Bei DVD-5, DVD-10 und dem Layer 1 bei DVD-9 wird Aluminium vollreflektierend gesputtert (etwa 50&nbsp;nm). Da bei DVD-9 beide Informationsschichten von einer Seite gelesen werden, wird die untere (Layer 0) halbtransparent mit Gold, Silizium oder Silberlegierungen beschichtet (etwa 10–15&nbsp;nm). DVD-14 und DVD-18 erhält man, indem zwischen die Halbscheiben eine bereits mit weiteren DVD-Strukturen versehene Folie eingebracht wird.<!-- unklar, bitte genauer... -->
Nachdem die ersten [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] nur eine Datenmenge von 3,65 GB auf einen einmal beschreibbaren DVD-Rohling speichern konnten, wurde die Kapazität später auf die volle Größe einer DVD-5 (4,7 GB) angehoben und zusätzlich wiederbeschreibbare Medien mit diesem Fassungsvermögen vorgestellt. Seit Mitte 2004 beherrschen DVD-Brenner auch die „dual layer“-Technik, welche die Speicherung von 8,54 GB Daten auf einem einzigen zweischichtigen Rohling erlaubt.


=== Brennen ===
Die Kapazität einer DVD liegt um ein Mehrfaches höher als bei einer CD. Ermöglicht wird dies durch eine höhere Datendichte und zwei parallele Datenschichten (''Layer''). Bei einer DVD können zudem beide Seiten beschrieben sein, was die CD-Spezifikation nicht zulässt. Doppelseitige DVDs sind jedoch selten. Um diese nutzen zu können, benötigt man entweder Abspielgeräte, die mit zwei Leseeinheiten ausgestattet sind, oder man muss die DVD im Betrieb umdrehen. Sie werden verwendet, um Filme in mehreren Bildformaten speichern zu können, z.&nbsp;B. die 2,35:1-[[Widescreen]]-Fassung auf der einen, die 4:3-Vollbild-Version auf der anderen Seite.
Beim Brennen ist kein [[Glasmaster (Presswerk)|Glasmaster]] erforderlich, sondern nur ein Computer, ein [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] und ein [[Brennprogramm]].


Für das Brennen benötigt man DVD-Rohlinge, die in unterschiedlichen Qualitäten als DVD−R, DVD+R, DVD−RW, DVD+RW und DVD-RAM erhältlich sind. Durch die verschiedenen DVD-Formate und die Tatsache, dass diese teilweise erst nach der Definition des ursprünglichen DVD-Regelwerks spezifiziert wurden und Varianten desselben sind, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die gebrannte DVD auf einigen DVD-Playern nicht abspielbar sein wird. Deswegen sollte man sich nach der Kompatibilität des Brenners und der gewünschten Abspielgeräte vor dem Kauf der Rohlinge genau erkundigen. Einige DVD-Brenner bieten die Möglichkeit, DVD+R- und DVD+RW-Rohlinge mit dem [[Book Type]] DVD-ROM zu kennzeichnen und dadurch deren Akzeptanz durch ältere DVD-Abspielgeräte deutlich zu erhöhen.
Zu Beginn der DVD-Produktion wurden auch einige doppelseitige DVDs mit nur einem Layer pro Seite produziert, da die Herstellung von DVDs mit zwei Layern pro Seite noch nicht so gut beherrscht wurde und relativ teuer war. Aus diesem Grund gibt es einige Filme auf DVD, bei denen man während des Films die DVD umdrehen muss. Im [[Fachjargon]] der „DVD-Freaks“ hat sich für solche DVDs der Name ''Flipper'' eingebürgert. Hiermit werden allerdings nur DVDs bezeichnet, die man während des Films umdrehen muss, nicht alle doppelseitigen DVDs. Heute sollte man allerdings keine Flipper mehr im Laden finden.


Häufig müssen die DVDs nach dem Brennen [[Finalisieren|finalisiert]] werden. Bei DVD+RW und DVD-RAM ist ein Finalisieren nicht notwendig, es wird aber empfohlen, ein DVD-Menü zu erstellen.
Zwei Gründe erklären die im Vergleich zur herkömmlichen [[Compact Disc|CD]] erheblich größere Speicherkapazität der DVD: Zum einen sind die so genannten „Pits and Lands“ sehr viel enger aneinander gereiht und kleiner als auf einer [[Compact Disc|CD]]. Das bedeutet vor allem, dass auf weniger Raum mehr Daten gespeichert werden können, erhöht aber zugleich die Wahrscheinlichkeit der Unlesbarkeit bei Kratzern oder anderen Verunreinigungen der Oberfläche.
Zum anderen ist es möglich, auf einer DVD zwei Schichten an Daten übereinander zu lagern. Zur Nutzung beider erweiterter Technologien braucht es höherfrequente und bessere Laser als zum Auslesen einer [[Compact Disc|CD]]. Um die zweite Datenschicht lesen zu können, muss der Laser dazu noch leicht anwinkelbar sein.
Nur so ist es möglich, die untere („verdeckte“) Schicht lesen zu können.


=== Duplikation ===
=== Labelaufdruck / Beschriftung ===
Für den Labelaufdruck bei der DVD stehen ebenso wie bei der CD verschiedene [[Drucktechnik]]en zur Verfügung:
* '''DVD-Pressung:''' Die Herstellung einer DVD oder einer [[Compact Disc|CD]] (ROM und Video) besteht aus vier Schritten nach Anlieferung der Master-DVD-R beziehungsweise eines Streamer-Tapes („DLT“-Format) an das [[Presswerk (Optische Datenträger)|Presswerk]].
* '''Premastering:''' Zuerst wird geprüft, ob der Standard (das Book) erfüllt ist, das heißt ob der Datenträger den Spezifikationen entspricht. Danach wird mit der Berechnung des [[EDC]] (Error Detection Code) und ECC (Error Correction Code) begonnen. Dies dauert etwa fünf bis 16 Stunden. Anschließend werden Time-Code, Inhaltsinformation der Tracks und TOC (''Table of contents'') usw. generiert und ein Image der DVD/CD erstellt. Die Daten können nun dem Mastering zugeführt werden.
* '''Mastering:''' Die aufbereiteten Daten aus dem Premastering werden auf einen Glasmaster (eine Glasscheibe) übertragen, indem ein modulierter Laserstrahl die darauf aufgetragene Substratschicht (ein Farbstoff) von innen nach außen belichtet. Im Entwicklungsbad werden dann die belichteten Stellen ausgewaschen, die Pits entstehen. Anschließend wird der Glasmaster mit einer 100 nm dicken Silberschicht bedampft. Im Anschluss daran folgt ein erstes Auslesen als Qualitätsprüfung. [Nur nebenbei: Die Kosten für die Glasmasterproduktion (zwischen 300 € und etwa 3.000 €) werden bei geringen Auflagen von den meisten [[Presswerk (Optische Datenträger)|Presswerken]] extra berechnet; darauf ist bei der Kalkulation zu achten!]
* '''Galvanik:''' Es werden nun Negative des Glasmasters erstellt, die für die Pressung als Stempel verwendet werden können.


;[[Siebdruck]]
=== Serienanfertigung ===
Im Siebdruck sind bis zu sechs Labelfarben möglich, es können [[Schmuckfarbe]]n ([[HKS-Farbfächer|HKS]] oder [[Pantone Matching System|Pantone]]) gewählt werden. Siebdruck ist derzeit die gängigste Variante, um CDs oder DVDs zu bedrucken, wird aber zunehmend vom Offsetdruck verdrängt. Der Siebdruck ist geeignet für gepresste CDs und DVDs; auch die Rohlingsbedruckung im Siebdruck ist möglich. Im Siebdruck sind die Farben sehr brillant.
Es werden Kunststoffscheiben aus [[Polycarbonat]] gespritzt, die mit dem Stempel (Glasmaster-Negativ) gepresst werden. Die Ebene mit den Daten wird bei CDs mit einer Aluminiumschicht überzogen. Nun erfolgt die Versiegelung mit Schutzlack. Zuletzt kann die DVD/CD gelabelt werden.


;[[Wasserloser Offsetdruck|Trockenoffsetdruck]]
=== DVD-Brennen ===
Im Trockenoffset sind vier Labelfarben möglich ([[CMYK-Farbmodell]]), kombiniert mit dem Siebdruck bis zu sechs Labelfarben (CMYK im Offset und zusätzlich weiß Vollfläche und eine Schmuckfarbe oder Glanzlack im Siebdruck). Auf Grund der höheren Auflösung als im Siebdruck ist der Offsetdruck ideal für fotorealistische Darstellungen. Seit Anfang 2004 ist der Offsetdruck nicht nur für gepresste CDs und DVDs, sondern auch für CD-Rohlinge und DVD-Rohlinge möglich.
Beim Brennen ist kein Glasmaster erforderlich, sondern nur ein Computer, ein DVD-Brenner und Brenn-Software. Mittlerweile gibt es eine große Zahl unterschiedlicher DVD-Brenner. Die meisten neueren DVD-Brenner können sowohl DVD-R(W), als auch DVD+R(W) Rohlinge brennen. Die Qualität der gebrannten DVDs ist allerdings oft noch immer bei dem vom Brennerhersteller bevorzugten DVD-Standard etwas besser. Die meisten DVD-Brenner brennen auch CDs.


;[[Thermotransferdruck]]
Für das Brennen benötigt man [[Digital_Versatile_Disc#DVD-Brennung|DVD-Rohlinge]], die in unterschiedlichen Qualitäten als DVD-R, DVD+R, DVD-RW und DVD+RW erhältlich sind. Durch die verschiedenen DVD-Formate besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die gebrannte DVD auf einigen DVD-Playern nicht abspielbar sein wird. Deswegen sollte man sich nach der Kompatibilität des Brenners und der gewünschten Abspielgeräte vor dem Kauf der Rohlinge genau erkundigen. Einige DVD-Brenner bieten die Möglichkeit, DVD+R und DVD+RW Rohlinge mit dem Booktype DVD-ROM zu kennzeichnen und dadurch deren Akzeptanz durch DVD-Abspielgeräte deutlich zu erhöhen.
Bei diesem Druckverfahren wird mit einem speziellen Drucker Farbe von einem Farbband durch Erhitzung des Druckkopfes auf die CD oder DVD übertragen. Technisch bedingt ist das Druckverfahren eher für Schriften und Logos geeignet. In der Praxis wird dieses Verfahren bei kleinen Auflagen (gebrannte CDs und DVDs) angewendet.
Beim Brennen wird zunächst ein DVD-Image auf der Festplatte erzeugt und dieses vom Brennprogramm auf Fehler überprüft. Anschließend wird das Image mit einem Schreiblaser in den Rohling gebrannt. Das Brennen ist für kleine Auflagen bis etwa 250 Stück günstiger als die Pressung.


;[[Thermoretransferdruck]]
=== Labelaufdruck / Beschriftung ===
Der Thermoretransferdruck ist die Weiterentwicklung des Thermotransferdrucks. Das Labelmotiv wird im Thermotransferdruckverfahren auf ein Übertragungsband gedruckt und davon dann eine Folie auf die CD oder DVD aufgebracht. Durch diese Technik ist eine bessere Auflösung möglich. So kann bereits bei Kleinauflagen ein fotorealistischer Druck erreicht werden.
Für den Labelaufdruck bei der DVD stehen, ebenso wie bei der CD, verschiedene [[Druckverfahren|Drucktechniken]] zur Verfügung:

* '''[[Siebdruck]].''' Im Siebdruck sind bis zu 6 Labelfarben möglich, es können [[Schmuckfarbe]]n ([[HKS]] oder [[Pantone]]) gewählt werden. Siebdruck ist derzeit die gängigste Variante, um CDs oder DVDs zu bedrucken, wird aber zunehmend vom Offsetdruck verdrängt. Der Siebdruck ist geeignet für gepresste CDs und DVDs, auch die Rohlingsbedruckung im Siebdruck ist möglich. Im Siebdruck sind die Farben sehr brillant.
;[[Tintenstrahldrucker|Tintenstrahldruck]]
* '''[[Offsetdruck]].''' Im Offsetdruck (Trockenoffset) sind 4 Labelfarben möglich ([[cmyk]]), kombiniert mit dem Siebdruck bis zu 6 Labelfarben (cmyk im Offset und zusätzlich weiß Vollfläche und eine Schmuckfarbe oder Glanzlack im Siebdruck). Auf Grund der höheren Auflösung als im Siebdruck ist der Offsetdruck ideal für fotorealistische Darstellungen. Seit Anfang 2004 ist der Offsetdruck nicht nur für gepresste CDs und DVDs, sondern auch für CD-Rohlinge und DVD-Rohlinge möglich.
Es gibt spezielle DVD- bzw. CD-Rohlinge, die gegenüber der Datenseite eine weiße Druckseite besitzen. Diese besteht aus einem speziellen, saugfähigen Material, das ein Verlaufen der [[Tinte]] verhindern soll. Zum Bedrucken sind spezielle [[Drucker (Gerät)|Drucker]] nötig, deren [[Technologie]] sich kaum von der unterscheidet, die zum Bedrucken von [[Papier]] genutzt wird. Entsprechend gibt es auch Drucker, die sowohl CDs, DVDs als auch Papier bedrucken können. Praktisch findet dieses Verfahren nur bei Heimanwendern und sehr kleinen Auflagen von gebrannten Medien eine Anwendung.
* '''Thermotransferdruck.''' Bei diesem Druckverfahren wird mit einem speziellen Drucker Farbe von einem Farbband durch Erhitzung des Druckkopfes auf die CD oder DVD übertragen. Technisch bedingt ist das Druckverfahren eher für Schriften und Logos geeignet. In der Praxis wird dieses Verfahren bei kleinen Auflagen (gebrannte CDs und DVDs) angewendet.

* '''ThermoREtransferdruck.''' Der ThermoREtransferdruck ist die Weiterentwicklung des Thermotransferdrucks. Das Labelmotiv wird im Thermotransferdruckverfahren auf ein Übertragungsband gedruckt und davon dann eine Folie auf die CD oder DVD aufgebracht. Durch diese Technik ist eine bessere Auflösung möglich. So kann bereits bei Kleinauflagen ein fotorealistischer Druck erreicht werden.
;Aufklebe-Label
* '''[[Tintenstrahldrucker|Tintenstrahldruck]]''' Es gibt spezielle DVD- bzw. CD-Rohlinge, welche gegenüber der Datenseite eine weiße Druckseite besitzen. Diese besteht aus einem speziellen, saugfähigen Material, welches ein Verlaufen der Tinte verhindern soll. Zum Bedrucken sind spezielle Drucker nötig, deren Technologie sich kaum von der unterscheidet, die zum Bedrucken von Papier genutzt wird. Entsprechend gibt es auch Drucker, die sowohl CDs, DVDs als auch Papier bedrucken können. Praktisch findet dieses Verfahren nur bei Heimanwendern und sehr kleinen Auflagen von gebrannten Medien eine Anwendung.
Diese Methode ist für den Heimanwender nicht zu empfehlen. Wie bei einem [[Bimetall]] wölbt sich die DVD bei Temperaturunterschieden, da sich der Aufkleber und die Polycarbonat-Scheibe unterschiedlich stark ausdehnen. Im Gegensatz zu normalen CDs reichen bei einer DVD schon geringe Verzerrungen aus, dass der Player die Daten nicht mehr lesen kann. Dieser Effekt wird durch die Wärme im Inneren des DVD-Players noch verstärkt, so dass beklebte DVDs häufig erst nach einer gewissen Spieldauer ausfallen. Um dies zu verhindern, sind spezielle DVD-Aufkleber aus Kunststofffolie erhältlich, die sich gleichmäßig mit der Scheibe ausdehnen sollen. Nachteilig ist zudem, dass in der Regel durch den Aufkleber eine Unwucht entsteht. In DVD-Laufwerken kann diese Unwucht bei hohen Drehzahlen zu einer Ablösung des Aufklebers oder sogar einem Zerreißen der DVD führen.
* '''Aufklebe-Label''' Diese Methode ist für den Heimanwender am günstigsten zu realisieren, sie weist jedoch gravierende Nachteile auf. In einem gewöhnlichen Drucker werden A4-Seiten mit dem Labelmotiv bedruckt. Diese sind so vorperforiert, dass sich – je nach Typ – zwei oder drei runde, selbstklebende Label vom Träger ablösen lassen, und manuell auf eine DVD aufgeklebt werden können. '''Wichtige Warnung:''' Durch das Anbringen der Klebeschicht tritt eine Wölbung des Datenträgers auf, welche über mehrere Jahre hinweg stärker wird. Dies erschwert die Laserfokussierung und macht die DVD sofort oder nach längerer Zeit unlesbar. Neuerdings soll es auch silberig-glänzende Aufkleber geben, bei denen diese Problematik nicht auftritt.

* '''Manuelle Beschriftung''' Mit Folienstiften, CD-Markern und anderen Schreibern für glatte Flächen können DVDs natürlich auch von Hand beschriftet und bemalt werden. Dies ist die günstigste und schnellste Methode. DVDs sind – anders als CDs – recht unempfindlich gegen Stifte, die die Oberfläche verkratzen oder chemisch angreifen, da ihre Datenschicht mittig liegt und somit von einer relativ dicken Plastikschicht geschützt ist.
;Manuelle Beschriftung
Mit Folienstiften, CD-Markern und anderen Schreibern für glatte Flächen können DVDs natürlich auch von Hand beschriftet und bemalt werden. Dies ist die günstigste und schnellste Methode. DVDs sind – anders als CDs – recht unempfindlich gegen Stifte, die die Oberfläche verkratzen oder chemisch angreifen, da ihre Datenschicht mittig liegt und somit von einer relativ dicken [[Kunststoff]]<nowiki/>schicht geschützt ist.

;Laser-Label
Beschriftung des Datenträgers durch den Laser direkt im Laufwerk. Dies setzt einen speziellen Brenner und geeignete Rohlinge voraus, die ein solches Verfahren beherrschen. Die Vorteile des Laser-Labels liegen im Bedrucken auch in mobilen Betrieb, die Vermeidung von Neuinvestitionen in neue [[Drucker (Gerät)|Drucker]] und der Möglichkeit, in mehreren Sessions zu drucken (Lightscribe). Nachteilig sind der ausschließlich monochrome Druck, die geringe Qualität, das geringe Drucktempo (optimaler Kontrast bei über 30 min. Druckzeit) sowie die teuren und immer schwerer erhältlichen Rohlinge.

:;[[LightScribe]]
:Das erste Laser-Beschriftungssystem hat [[Hewlett-Packard]] unter dem Namen Lightscribe entwickelt, bei dem die Labelseite durch die Beschriftung geschwärzt wird. Verbreitet sind im unbeschrifteten Zustand bronzefarbene [[Datenträger]]. Es gibt eine Reihe andersfarbiger Medien, die jedoch wesentlich seltener im Handel anzutreffen sind. Je nach Qualitätsstufe dauert eine Beschriftung zwischen 15 und 20 Minuten.

:;[[Labelflash]]
:An dieses Verfahren anknüpfend, hat [[Yamaha Corporation|Yamaha]] eine ähnliche Technologie namens Labelflash entwickelt. Auch mit ihr wird der Rohling im Brenner per Laser beschriftet, erzeugt jedoch einen blauen Aufdruck auf der Label-Seite. Die Beschriftungsdauer liegt bei fünf Minuten in der besten Qualität, die 1000 dpi mit 256 Helligkeitsstufen bietet.

=== Einweg-DVD und DVD-D ===
Vor Jahren hörte man immer wieder von einer neuerfundenen ''Einweg-DVD'', die besonders den Spielfilmverleih von Videotheken revolutionieren sollte. Sobald die DVD aus der luftdichten Hülle entfernt wird und mit Sauerstoff in Berührung kommt, erfolgt eine chemische Reaktion, welche die DVD innerhalb von 8 bis 48 Stunden unbrauchbar macht. Nach Ablauf dieser Zeit kann die DVD vom Kunden einfach weggeworfen werden, weswegen diese DVDs auch ''Wegwerf-DVDs'' genannt werden. Dem Vorteil, dass man diese DVDs der Videothek nicht mehr zurückbringen muss und somit auch Verzugsgebühren kein Thema mehr sind, stehen ökologische Nachteile gegenüber, auch wenn das Produktmaterial vollständig recycelbar ist.

Die Firma Flexplay hatte eine solche Einweg-DVD unter dem Namen ''EZ-D'' herausgebracht. Diese wurde ab September 2003 von Buena Vista Home Entertainment am US-Markt getestet. Es erschienen Datenträger mit einem Film für etwa 5 bis 7 [[US-Dollar]] kurz vor der eigentlichen Premiere desselben. Das Produkt fand jedoch nicht genug Käufer, so dass dieses Anfang 2004 bereits wieder aus den Verkaufsregalen verschwand. Ein ähnliches Verfahren hatte auch schon die Firma SpectraDisc zuvor vorgestellt, nach deren Prinzip die Einweg-DVDs jedoch aufgrund von Lichtempfindlichkeit unbrauchbar wurden.

Eine andere Variante vertrieb die Firma DVD-D Germany Ltd bis 2012. Die Daten auf der ''DVD-D'' (D für engl. 'disposable', dt. '[[Wegwerfartikel]]') sind nach dem ersten Abspielen 48 Stunden lesbar, danach erscheint im Player „No disc“. Die Datenzerstörung wird durch die Rotation im Abspielgerät gestartet, gelöscht wird dabei nach Angaben der Firma das Steuerungsmenü der DVD. Allerdings gibt es zum Mechanismus keine genaueren Angaben. Teilweise wird dies begründet mit Flüssigkeits-Tanks in der DVD, die durch die Rotation aufbrechen (Zentrifugalkraft). Auf der [[Website]] des Unternehmens DVD-D Germany<ref>{{Webarchiv | url=http://einmal-dvd.com | wayback=20131231062359 |text=DVD-D Germany}}</ref> wurden bereits mehrere Kinofilme in diesem Format zum Preis von rund 4 € angeboten.

=== Ecodisc ===
Bestrebungen zu einer besseren ökologischen Verträglichkeit der DVD führten zur Entwicklung der [[Ecodisc]]. Diese DVD besteht aus nur einer Polycarbonat-Scheibe und hat nur 8 Gramm Gewicht. Die Speicherkapazität ist mit 4,7 GB gleich groß wie bei der DVD-5.

=== DivX und DIVX ===
Während heutzutage das [[DivX]]-Format als Videokompressionsalgorithmus bekannt ist, bezeichnet [[DIVX]] eine spezielle [[Pay-per-View]]-Variante in den [[Vereinigte Staaten|USA]], die heute nicht mehr existiert. Im Jahr 1998 kam die Idee auf, zu den damals noch erheblich teureren DVDs eine Billigvariante anzubieten, die 48&nbsp;Stunden lang abgespielt werden konnte, jede darüber hinausgehende Nutzung war kostenpflichtig. Zur Dekodierung und Abrechnung der Filme wurden spezielle, mit einem Modem ausgestattete Player benötigt, die sich regelmäßig mit einem speziellen Server verbanden, um Abrechnungsdaten zu übertragen.

DIVX benutzte ein [[MPEG-4]]-Derivat, das mit speziellen DIVX-Flags zur Identifizierung und Dekodierung des Films versehen war. Letzten Endes konnte sich das System der DVD gegenüber nicht durchsetzen und endete nach nur einem Jahr als Flop.

== Normen und Standards ==
Die technischen Eigenschaften der DVD sind in den sogenannten „DVD-Format Books“ festgelegt, welche vom DVD Forum erarbeitet wurden und von der DVD-Format/Logo License Corporation (DVD FLLC)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dvdfllc.co.jp/format/f_nosbsc.html |titel=DVD FLLC - DVD-Format Book |abruf=2024-02-09}}</ref>, welche auch die Rechte am DVD-Logo verwaltet, herausgegeben werden. Analog zu den [[Rainbow Books]] für CDs stehen die DVD-Format Books unter Verschluss und sind nur für Firmen nach Unterzeichnung einer [[Geheimhaltungserklärung]] für eine Gebühr von jeweils 550.000 [[Yen]] (ca. 3.200 Euro) erhältlich. Die Inhalte der DVD-Format Books zu den physischen DVD-Formaten sind jedoch von der ISO und der ECMA teilweise genormt worden.

Im Januar 2025 kündigte die DVD FLLC infolge der Auflösung des DVD Forums und der DVD FLLC am 31.&nbsp;Januar 2025 an, die bislang geheimen Spezifikationen der DVD an die japanische [[Nationale Parlamentsbibliothek]] zu übergeben<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dvdfllc.co.jp/notice.html#january |titel=Importance Notice from DVD FLLC |abruf=2025-01-05}}</ref>.


=== „Einweg-DVD“ ===
== Trivia ==
Im Jahr 2010 war die DVD Gegenstand des [[Aprilscherz]]es der renommierten [[Computerzeitschrift]] [[c’t]]. Dem Artikel nach sollten gepresste DVDs anfällig für [[Bakterien]]befall sein. Als Merkmal wurden Flecken auf den DVDs genannt. Das Bakterium könne ganze Stapel – allerdings lediglich neuerer – DVDs zerstören und würde sich auch über infizierte Laufwerke verbreiten. Die Leser wurden aufgerufen, ihre DVD-Sammlung umzusortieren, so dass zwischen neuen immer zwei alte DVDs stehen, ihre DVD-Laufwerke zu behandeln und tagelang nicht zu benutzen.<ref>Barczok, Achim: Petrischeiben – Bakterien zerstören DVDs. In: ''c’t'', Nr. 8 vom 29. März 2010, S. 90 f.</ref> Ein fingiertes Schreiben vom Verband der Videothekenbesitzer, datiert auf den 1. April, und die Verwendung der Nummer eines in der Fernsehserie ''[[Lost (Fernsehserie)|Lost]]'' vorkommenden [[Impfstoff]]s als Bestellnummer enttarnten den Artikel als Aprilscherz.


Der Bildschirmschoner von vielen DVD-Spielern zeigt das [[:Datei:DVD logo.svg|DVD Logo]], das sich diagonal bewegt; dass Betrachter beobachten, ob das wandernde Logo exakt eine Ecke trifft, wurde in ''[[The Office (US-amerikanische Fernsehserie)|The Office]]'' thematisiert.<ref>{{Internetquelle |autor=The Office US |url=https://www.youtube.com/watch?v=QOtuX0jL85Y&feature=youtu.be |titel=The DVD Logo - The Office US |datum=2017-09-11 |zugriff=2019-03-08}}</ref>
Seit Jahren hört man immer wieder in regelmässigen Abständen von einer neu erfundenen ''Einweg-DVD'', welche besonders den Spielfilmverleih von Videotheken revolutionieren soll. Dem Vorteil, dass man diese DVDs der Videothek nicht mehr zurückbringen muss und somit auch Verzugsgebühren keine Thema mehr sind, steht der Nachteil gegenüber, dass das Konzept nicht ökologisch ist. Sobald die DVD aus der luftdicht verpackten Hülle entfernt wird und mit Sauerstoff in Berührung kommt, erfolgt eine chemische Reaktion, welche die DVD innerhalb von acht bis 48 Stunden unbrauchbar macht. Nach Ablauf dieser Zeit kann die DVD vom Kunden einfach weggeworfen werden, weswegen diese DVDs auch ''Wegwerf-DVDs'' genannt werden.
[[Datei:IEC 60417 - Ref-No 5986.svg|mini|150x150px|IEC 60417-5986]]
Im [[Unicode]]-Standard ist im [[Unicodeblock Verschiedene piktografische Symbole]] das Zeichen U+1F4C0 📀 „DVD“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.unicode.org/charts/PDF/U1F300.pdf |titel=Miscellaneous Symbols and Pictographs |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-11-10}}</ref> enthalten, das eine DVD als [[Emoji]] darstellt. Außerdem ist in [[IEC 60417]] das Symbol 5986<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iso.org/obp/ui#iec:grs:60417:5986 |titel=IEC 60417 - 5986, Disc media; optical disc; compact disc (CD) |sprache=en |abruf=2024-11-10}}</ref> enthalten, welches optische Discs, also auch DVDs kennzeichnet.


== Siehe auch ==
Die Firma Flexplay hat eine solche Einweg-DVD unter dem Namen ''EZ-D'' rausgebracht. Diese wird jedoch als Flop angesehen, da keine Nachfrage dafür besteht. Ein ähnliches Verfahren hatte auch schon die Firma SpectraDisc zuvor vorgestellt, welche die Einweg-DVDs jedoch aufgrund von Lichtempfindlichkeit unbrauchbar machte.
* [[CD- und DVD-Verpackungen]]
* [[Universal Disk Format]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Lars-Olav Beier, Thomas Schul, Martin Wolf: ''[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40712974.html Goldrausch mit Silberlingen]''. In: [[Der Spiegel]], 58 (2005) Heft 24, S. 128–132. {{ISSN|0038-7452}}.
* Hartmut Gieselmann (2005): „Gegen das Vergessen. US-Forscher prüfen Lebensdauer von [beschreibbaren] CDs und DVDs“ in: [[c't]], 22(2005)1, S. 44.
* Hartmut Gieselmann: ''Gegen das Vergessen: US-Forscher prüfen Lebensdauer von CDs und DVDs''. In: c’t, 22 (2005) Heft 1, S. 44 {{ISSN|0724-8679}}.
* Jim Taylor: ''DVD Demystified''. 2. Auflage. New York: McGraw-Hill, 2001. ISBN 0-07-135026-8.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commons|DVD}}
{{Commons}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.inter-disc.de/de/cd-dvd/content/fertigung.mp3 Erklärung zur CD/DVD-Fertigung (Radiobeitrag) als MP3 Datei]
* [http://www.dvd-forum.ch/Technik/techallg.htm DVD-Forum – Sehr umfangreiche Seite zur Technik der DVD]
* [http://www.dvdforum.org/ DVD-Forum]Offizielle Website der standardgebenden DVD-Organisation (''englisch'')
* [http://www.dvddemystifiziert.de DVD-FAQHäufig gestellte Fragen zur DVD]
* [http://www.dvddemystifiziert.de/dvdfaq.html dvddemystifiziert.de]Die deutsche Fassung der bekannten englischen www.dvddemystified.com, die aus der FAQ der Newsgroup news://rec.video.dvd entstanden ist
* [http://www.dvd-test.org DVD-ReviewsTests, ob DVDs technisch okay sind]
* [http://www.media-infodienst.de/ Media-Infodienst.de]Aktuelles DVD-Wissen
* [http://www.dvd-forum.at Aktuelle News sowie Sammlungsverwaltungs Feature]
* [http://www.itl.nist.gov/div895/carefordisc/index.html Care and handling of CDs and DVDs] (engl.)
* [http://www.chemie-im-alltag.de/articles/0055/index.html Chemie im Alltag: Anorganische Speichermaterialien in DVDs]
* [http://www.win-report.com/dvd-brennen/dvd-software-66.html www.win-report.de] - DVD-Formate.
* [http://www.osta.org/technology/dvdqa Understanding Recordable & Rewritable DVD] by Hugh Bennett (englisch)
*[http://www.instantinfo.de/ InstantInfo – große frei zugängliche Datenbank beschreibarer CD- & DVD-Rohlinge]
* [http://www.videotool.net/videoformates.htm Disc-Videoformate]
* Telepolis: [http://www.heise.de/tp/deutsch/special/frei/7544/1.html Wie das DVD-Region-Code-System die Informationsfreiheit beschneidet]
*[http://www.biff-filmfestival.de/bildformate.html Ausführliche Hintergrundinformation zur DVD- und MPEG-Produktion: Formate, Farben, Probleme, etc.]
* [http://www.haraldhoeffer.de/presswerke.php Neutrale, alphabetische Liste deutscher DVD- und CD-Presswerke]
* [http://www.heimkino-technik.de Infos zu DVD-Anwendungen im Lexikon- und Heimkinobereich]
* [http://www.arnowelzel.de/rwinfo/ Freie CD/DVD-Rohlingsdatenbank in Kombination mit Brennern-Kompatibilität]
* [http://www.heise.de/ct/02/25/112/ c't-Artikel: "Beschreibbare DVDs", 2002 Heft 25] - Etwas veralteter Artikel, teilweise auch falsch, vgl. zugehörige Kommentare.


== Einzelnachweise ==
{{Exzellent}}
<references />
{{Review}}


{{Normdaten|TYP=s|GND=4501545-4}}
[[Kategorie:Speichermedium]]


[[ca:DVD]]
[[Kategorie:DVD| ]]
[[Kategorie:Optischer Datenspeicher]]
[[da:Dvd]]
[[en:DVD]]
[[eo:DVD]]
[[es:DVD]]
[[fi:DVD]]
[[fr:Digital versatile disc]]
[[hr:DVD]]
[[hu:DVD]]
[[it:DVD]]
[[ja:DVD]]
[[lt:DVD]]
[[nl:Digital Versatile Disc]]
[[no:DVD]]
[[pl:DVD]]
[[pt:DVD]]
[[ro:DVD]]
[[ru:DVD]]
[[sk:DVD]]
[[sv:DVD]]

Aktuelle Version vom 7. April 2025, 05:26 Uhr

Speichermedium
DVD

DVD-Logo
Allgemeines
Typ Optisches Speichermedium
Kapazität 12-cm DVD:
4,7 GB[1] (Single Layer),
8,5 GB (Dual Layer)
und mehr
8-cm DVD:
1,46 GB (Single Layer)
2,66 GB (Dual Layer)
Lebensdauer ca. 10 bis 100 Jahre
Größe ø 12 cm / 8 cm
Gewicht 16 g (unverpackt)
Ursprung
Entwickler DVD Forum (1995)
Vorgänger Videokassette, Laserdisc, Compact Disc
Nachfolger Blu-ray Disc, HD DVD, Versatile Multilayer Disc
DVD−R, beschreib- und lesbare Seite. Der bereits beschriebene Innenbereich ist aufgrund seiner veränderten Reflexionseigenschaften erkennbar.

Die DVD ist ein digitaler, optischer Datenspeicher, der im Aussehen einer Compact Disc (CD) ähnelt, aber über eine höhere Speicherkapazität verfügt. Das Akronym „DVD“ geht ursprünglich auf die Abkürzung von Digital Video Disc zurück. Heute wird die Abkürzung als Digital Versatile Disc (engl. für digitale vielseitige Scheibe) interpretiert.

Geschichte und Verbreitung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitte der 1990er Jahre konnte sich die Compact-Disc in Form der CD-ROM als Massenspeicher-Medium bei Computern durchsetzen. Dadurch wuchsen nicht nur die Anwendungsfelder, sondern auch die Bedürfnisse der Verbraucher und der Unterhaltungsindustrie. Gewünscht wurde ein Medium, mit dem Videos ähnlich komfortabel gehandhabt werden konnten wie Musik- und Sprachaufnahmen mit der CD. Zwar gab es dies bereits als Video-CD (VCD) und Laserdisc (LD), jedoch konnten auf der VCD maximal 74 Minuten (in knapper VHS-Qualität) und auf der LD maximal 128 Minuten Videomaterial (in voller Sendequalität) untergebracht werden. Dies führte bei Spielfilmen dazu, dass die VCD/LD mitten im Film gewechselt/umgedreht werden musste, ähnlich wie früher bei der Kompaktkassette oder der Schallplatte.

Die Unterhaltungsindustrie arbeitete daran, die Speicherkapazität der CD weiter zu erhöhen. Hierbei gab es zwei unterschiedliche Konzepte: Sony und Philips betrieben die Entwicklung der Multimedia-CD (MMCD), Toshiba und Time Warner favorisierten die Super Density CD (SD).

Auf Druck der Filmindustrie, die nicht mehr wie bei der Markteinführung der Videorekorder mehrere Standards unterstützen wollte, einigten sich die Konkurrenten in Tokio am 15. September 1995[2] auf einen gemeinsamen Standard. Da die DVD zunächst als reines Speichermedium für Videodaten gedacht war, stand DVD anfangs für „Digital Video Disc“. Dies wurde jedoch geändert, als andere Verwendungsmöglichkeiten abzusehen waren. Als Alternative wurde „Digital Versatile Disc“ (versatile = vielseitig) ins Spiel gebracht, konnte sich aber nicht durchsetzen. Der aktuelle offizielle Standpunkt des DVD-Forums ist, dass DVD einfach drei Buchstaben ohne exakt festgelegte Bedeutung sind.

Ein Jahr später, 1996, kamen die ersten Abspielgeräte und DVD-Medien in den Handel. Zuvor mussten Unstimmigkeiten bezüglich des Verschlüsselungsverfahrens Content Scramble System (CSS) ausgeräumt werden. Zudem gelang es der Filmindustrie, mit einem Regionalcode Marktkontrolle zu gewinnen. Mit dem Code soll verhindert werden, dass zum Beispiel eine in den Vereinigten Staaten verkaufte DVD auf einem in Europa verkauften Gerät abspielbar ist. Die Filmindustrie fürchtete hier Umsatzeinbußen, da Filme in den USA oft schon auf dem Videomarkt erhältlich sind, während sie in Europa noch gar nicht im Kino gezeigt wurden. Als Vertriebsstrategie der Anbieter ist auch bekannt, dass durch die regionale Beschränkung der Anwendbarkeit in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Preise („Marktpreise“) erzielt werden können.

Sowohl der verwendete Wiedergabeschutz Content Scramble System als auch der Regionalcode sind mittlerweile leicht zu umgehen. Die Industrie reagierte darauf einerseits mit rechtlichen Maßnahmen und andererseits mit dem Druck auf die Hersteller von DVD-Laufwerken, die Abfrage des Regionalcodes gerätetechnisch zu implementieren.

Ende 1996 waren die ersten DVD-Brenner im Handel verfügbar, die Preise lagen jedoch bei ca. 10.000 DM und der Preis eines 3,6-GB-Rohlings lag oberhalb von 100 DM.

Mittlerweile wird die Blu-ray Disc als Nachfolger der DVD beworben, die sich gegen das Konkurrenzformat HD DVD ab März 2008 durchsetzen konnte. Dabei werden durch Abtastung der noch enger gesetzten Pits und Lands mit einem blau-violetten Laserstrahl noch höhere Datenmengen untergebracht. Sie sollen vor allem hoch aufgelöste Videoinhalte speichern, die eine wesentlich höhere Speicherkapazität benötigen, als sie eine DVD bieten kann.

Dennoch konnte sich die Blu-ray Disc nie gegen die DVD durchsetzen, wie die Statistiken (Stand 2017, siehe Tabelle) belegen. Selbst im Jahr 2013 (im besten Jahr der Blu-ray Disc) waren der Umsatz und die Verkaufszahlen der DVD immer noch mehr als doppelt so hoch wie bei der Blu-ray Disc. Seither sind die Umsätze und Verkaufszahlen bei beiden Medien rückläufig. 2018 setzte sich der deutliche Rückgang von DVD und Blu-ray fort.[3]

Verkaufte Bildträger in Deutschland
Jahr in Mio. Stück in Mio. Euro (Videokaufmarkt)
DVDs Blu-ray
Discs
HD-
DVDs
VHS-
Kassetten
DVDs Blu-ray
Discs
VHS-
Kassetten
1999 002,1 39,8 ? ?
2000 008,2 35,8 0170 423
2001 018,9 31,7 0407 383
2002 035,5 28,6 0713 327
2003 064,1 20,8 1053 199
2004 090,2 13,0 1323 117
2005 098,7 05,6 1322 044
2006 100,8 02,0 1295 012
2007 103,3 000,37 00,13 00,8 1313 014 004
2008 101,3 01,7 0,5 00,2 1242 048 001
2009 106,6[4] 06,2 0,1 1258 119 001
2010 103,5[5] 12,0 k. A. 1189 193 001
2011 101,1[6] 17,0 1129 267 k. A.
2012[7] 89,4 23,1 1022 343
2013[8] 87,8 29,3 0984 410
2014 76,9 27,9 0889 405
2015 71,5 28,8 0829 418
2016 60,4 26,3 0715 391
2017[9] 53,0 26,2 0610 364
Verkaufszahlen von DVDs in Europa 2013 (Auswahl)
Land in Mio. Land in Mio.
Großbritannien 143,4 Norwegen 7,9
Deutschland 87,8 Dänemark 7,8
Frankreich 60,7 Irland 6,9
Niederlande 13,6 Schweiz 7,1
Italien 16,2 Polen 6,3
Schweden 13,1 Portugal 2,9
Belgien 10,0 Ungarn 4,7
Spanien 8,7 Kroatien 0,6

Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V.
Quelle: International Video Federation[10]

Liniendiagramm der verkauften Bildträger in Deutschland, Datena us gleichnamiger Tabelle auf dieser Seite.
Verkaufte Bildträger in Deutschland
Gepresste DVD (links, hell) und beschreibbare DVD-R (rechts, dunkler)

Die DVD gibt es in drei Varianten betreffs ihrer Beschreibbarkeit:

  • vom Hersteller gepresste und nicht modifizierbare Datenträger: DVD,
  • für den Konsumenten einmal beschreibbare DVD-Formate: DVD−R (DL), DVD+R (DL) und
  • für den Konsumenten mehrmals beschreibbare DVD-Formate: DVD-RAM, DVD−RW, DVD+RW.

Diese gibt es mit verschiedenen Inhalten (DVD-Formate) wie DVD-Video, DVD-Audio, DVD-ROM und Hybrid-Varianten.

Besonders die beschreibbaren Formate und die DVD-RAM lassen sich mit dem bloßen Auge von den gepressten anhand ihrer Datenseite unterscheiden, da diese aufgrund ihrer Legierungen Farben wie etwa Blau, Violett oder Braun aufweisen. Die DVD-RAM hat außerdem charakteristische sichtbare Sektormarken.

DVD-Datenstrukturen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DVD wird für folgende drei Verwendungszwecke eingesetzt, für die jeweils eigene DVD-Formate für spezielle Datenstrukturen geschaffen wurden:

  • DVD-Audio ermöglicht die Wiedergabe von Standbildern und Ton in sehr hoher Qualität mit DVD-Audio-fähigen Abspielgeräten.
  • DVD-ROM ermöglicht das Lesen von allgemeinen Daten (Computerdaten).
  • DVD-Video ermöglicht die Wiedergabe von bewegten Bildern und Ton mit DVD-Video-fähigen Abspielgeräten.

Der AUDIO_TS-Ordner spielt bei Audio-DVDs eine zentrale Rolle. Bei der DVD-Video sind jedoch auch die Audiodaten im VIDEO_TS-Ordner zu finden, genauso wie die diversen Sprachversionen, Untertitel, Kapitelinformationen und Sonderfeatures (alle innerhalb sogenannter „VOB-Containerdateien“). Das bei DVDs üblicherweise eingesetzte Kompressionsformat ist MPEG-2, nach dem DVD-Standard ist jedoch auch noch das qualitativ weit unterlegene MPEG-1-Format vorgesehen, das ansonsten vor allem bei Video-CDs Anwendung findet. Der MPEG-2-Videostream (das Videobild) wird bei der Erstellung einer Video-DVD gemeinsam mit dem Audiostream und gegebenenfalls mit anderen Datenblöcken verwoben („gemuxt“, s. Multiplexing) und in einer .VOB-Datei („Video Object“) angelegt, die laut DVD-Standard nie größer als 1 Gigabyte sein darf. Wird diese Datenmenge überschritten, wird in den Programmen zur DVD-Erstellung (DVD Authoring Software) automatisch eine neue .VOB-Datei angelegt. Die .VOB-Datei dient also als „Containerdatei“ aller Programmströme.

Beim Wechsel der Dateien ist der Übergang wegen des in den DVD-Playern integrierten Puffers nicht wahrnehmbar. Beim Abspielen werden abwechselnd Video-, Audio- und gegebenenfalls Steuerungsinformationen ausgelesen, zwischengespeichert und wiedergegeben. Der VIDEO_TS-Ordner enthält außerdem die .IFO-Datei mit der Menüführung und meist mehrere .BUP-Dateien, die jedoch nur als Backup der .IFO-Datei dienen.

Als Tonspuren sind mehrere Formate zugelassen; neben dem datenintensiven – weil unkomprimierten – linearen PCM-Datenstrom gibt es mehrere Komprimierungsverfahren: mp2 (meist 192–256 Kbit/s) in beliebigen Bitraten für Stereoton, Dolby-Digital- oder DTS-Mehrkanalton bis 5.1-Surround (meist 448 Kbit/s). Auch SDDS ist für die DVD spezifiziert, es gibt jedoch für den Heimbereich weder entsprechende Decoder noch DVDs mit SDDS-Tonspur. Ebenso wenig hat sich das Tonformat MPEG-2 Multichannel durchsetzen können.

Insgesamt stehen für den gesamten Datenstrom 10,08 Mbit/s zur Verfügung, für den Audiostrom maximal 6,144 Mbit/s. Die Bildqualität der Video-DVD hängt nicht so sehr von der Bandbreite des Video-Streams als vielmehr von der Effizienz der Komprimierung ab. Oft wird mittels MPEG-Encoders in mehreren Durchläufen kodiert, um ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen. Bei MPEG-2 können die Datenströme im VBR-Verfahren komprimiert werden, d. h., dass die Bandbreite an verschiedenen Stellen des Films stark abweichen kann (variable Bitrate).

Die Bitrate hängt dabei von der gerade anfallenden Datenmenge ab, sodass zum Beispiel bei bewegungsarmen Szenen Bandbreite und damit Speicherplatz auf der DVD gespart werden kann. Bei MPEG-2 werden bei aufeinanderfolgenden Bildern in der Regel nur die Unterschiede zum vorausgehenden Bild gespeichert (P- oder B-Frames), um auf der Disc Platz zu sparen. Mehr Informationen dazu im Artikel DVD-Video.

Daten-DVDs (DVD-ROM) sind anders als Video-DVDs keinen Restriktionen unterworfen und können beliebige Ordner und Dateien enthalten. Als Dateisysteme werden entweder die im Computerbereich vorherrschenden Formate ISO 9660 und ISO/Joliet oder UDF verwendet; beide Systeme können innerhalb des UDF Bridge-Formates (ISO 9660 Level 3 Layer) kombiniert werden. Ebenso wie CDs können auch DVDs in mehreren Sessionen (Sitzungen) beschrieben werden (Multiborder, analog zu Multisession bei CDs). Einige ältere Betriebssysteme oder DVD-Player können jedoch nur auf die erste Session zugreifen, weshalb es sich in diesem Fall empfiehlt, die DVD in einem Zug zu beschreiben. Zum Auslesen der restlichen Sessions dienen Zusatzprogramme wie IsoBuster, die auch unter älteren Betriebssystemen laufen.

Physische Hybrid-DVD

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daneben gibt es auch die Hybrid-DVD, die die Eigenschaften einer DVD-Video, DVD-Audio oder DVD-ROM in einer DVD kombiniert. Eine solche Hybrid-DVD enthält Videos, Musik und Computerdaten und präsentiert im DVD-Spieler, DVD-Rekorder oder DVD-Laufwerk des Computers die jeweils abspielbaren Inhalte.

Technisch lässt sich eine Hybrid-DVD sehr einfach realisieren, weil die DVD-Video und DVD-Audio auf der DVD-ROM basieren. Die DVD-ROM speichert alle Inhalte als Dateien nach dem UDF-Dateisystem ab. Für die DVD-Video und DVD-Audio müssen nur zwei weitere Festlegungen vorgenommen werden: Die erlaubten Dateiformate und der Ablageort auf der DVD. Für die Hybrid-DVD ist besonders der Ablageort interessant. Wird eine DVD-Video oder Hybrid-DVD zum Beispiel in einen DVD-Rekorder eingelegt, so sucht dieser die Filmdateien im Unterverzeichnis VIDEO_TS. Nach dem gleichen Schema sucht ein DVD-Player die Audiodaten im Unterverzeichnis AUDIO_TS. Im DVD-Laufwerk eines Computers sind hingegen alle Dateien einer DVD ersichtlich, weil dieser jede DVD als eine DVD-ROM behandelt.

Sony DCR-DVD201E HDV-Camcorder mit direkter Aufzeichnung auf eine 8-cm-DVD

Beschreibbare DVD-Formate

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Logo DVD Die Bezeichnung DVD tragen alle Scheiben der DVD-Familie.
DVD−R-Logo Am „−“ sind alle DVD-Formate erkennbar, die vom DVD Forum stammen.
Nur bei diesem Format kann Time Search verwendet werden.
DVD+R-Logo + Am „+“ sind alle DVD-Formate erkennbar, die von der DVD+RW Alliance
stammen und einige Sonderfunktionen im Videobereich unterstützen.
DVD−R-Logo ± Mit einem „±“ wird ausgedrückt, dass hier sowohl die DVD-Formate des
DVD-Forums wie der DVD+RW Alliance gemeint sind.
DVD+R-Logo R „Recordable“, das heißt einmal beschreibbar.
DVD+RW-Logo
DVD-RW-Logo
RW „Rewritable“, das heißt wiederbeschreibbar (gewöhnlich bis ≈1000-mal
veränderbar/korrigierbar).
DVD-RAM-Logo RAM „Random Access Memory“, das heißt freier, direkter Schreib-/Lese-
Zugriff auf alle Daten (gewöhnlich bis ≈10.000-mal veränderbar/korrigierbar)
DVD+R-DL-Logo DL Dual (−) bzw. Double (+) Layer, das heißt zwei Datenschichten
auf einer Seite.

Der Endbenutzer kann nicht nur käufliche DVDs abspielen (die im Presswerk hergestellt wurden), sondern er kann mit einem DVD-Brenner auch eigene DVD-Videos, DVD-Audio oder DVD-ROMs erstellen. DVD-Brenner sind beispielsweise in Computern und Hi-Fi-DVD-Rekordern eingebaut und benötigen beschreibbare DVD-Formate. Historisch haben sich aus Kostengründen die fünf verschiedenen DVD-Formate DVD−R, DVD+R, DVD−RW, DVD+RW und DVD-RAM mit einfacher und doppelter Speicherkapazität (DL – Double Layer) entwickelt. Sie werden nach folgender Systematik bezeichnet:

Die drei DVD-Formate, die vom DVD-Forum stammen, werden auch als Minus-Standard bezeichnet. Nur diese Formate dürfen auch das offizielle DVD-Logo tragen. Entsprechend werden die zwei DVD-Formate von der DVD+RW-Allianz mit einem „+“ auch als Plus-Standard bezeichnet. Die DVD-Formate nach dem Plus-Standard sind technisch einfacher aufgebaut, wodurch zum Beispiel die DVD+RW andere Schreibmethoden als die DVD-RW unterstützt. Auch sind die Lizenzgebühren für die Patentnutzung bedeutend niedriger. Diese anfänglichen Preisvorteile des Plus-Standards gibt es inzwischen durch den harten Wettbewerb mit dem Minus-Standard nicht mehr.

Die Formatvielfalt führte anfangs zu einer Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten, da unklar war, welches beschreibbare DVD-Format die größere Investitionssicherheit aufweist. Die Industrie reagierte seit 2003 darauf mit (preisgünstigen) Multi-Brennern, die sowohl das Minus- als auch das Plus-Format unterstützten.

Formate mit zwei Datenschichten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein bereits beschriebener Dual-Layer-Rohling mit gespaltenen Datenschichten.

Seit 2004 werden auf dem Massenmarkt auch beschreibbare DVDs mit zwei anstatt nur einer Datenschicht angeboten. Sie werden mit „DL“ bezeichnet, was im Minus-Format für „Dual Layer“ (DVD−R DL), im Plus-Format dagegen für „Double Layer“ (DVD+R DL) steht. Beiden Formaten gemein sind die zwei übereinander geklebten Schichten auf derselben Seite der Platte, die gewisse Veränderungen im Aufbau der DVD notwendig machten. Nur so kann auch die zusätzliche Schicht beschrieben und gelesen werden. Die DVD±R DL bietet 8,5 GB Fassungsvermögen pro Medium, also etwa das 1,8fache einer Single-Layer-DVD. Ihre zusätzliche Kapazität reicht oftmals aus, um große Einzeldateien (etwa hochauflösende Videos) auf einen einzigen Datenträger zu brennen, anstatt sie auf zwei herkömmliche DVDs aufzuteilen und ohne die Daten dafür erneut komprimieren zu müssen. Für RW-Medien dagegen sind diese Änderungen hin zum DL-Datenträger nicht möglich. Zu geringe Reflexionseigenschaften verhindern die zuverlässige Nutzung der zweiten Datenschicht.

Daneben existieren auch noch doppelseitige Medien in den Formaten DVD−R, DVD+R und DVD-RAM. Diese fassen tatsächlich 2 × 4,7 GB, also 9,4 GB pro Medium, da sie im Prinzip aus zwei einzelnen DVDs bestehen. Nachteilig wirkt sich dies besonders bei großen Dateien aus, da diese nicht wie bei ±DL-DVDs zusammenhängend gespeichert werden können. Jede Seite repräsentiert einen eigenständigen Datenträger, und um auf den jeweils anderen Datenbestand zugreifen zu können, muss die DVD noch entnommen und gewendet werden, da es Laufwerke, die beide Seiten gleichzeitig nutzen können, bisher nicht gibt. Da die Double-Layer-/Dual-Layer-DVDs trotz geringerer Gesamtkapazität diverse Vorteile bieten (höhere maximale Dateigröße, Platz für ausführliche Beschriftung etc.), waren doppelseitige DVD±R-Rohlinge wegen der steigenden Nachfrage vorübergehend kaum noch erhältlich, seit Juli 2008 hat sich die Marktlage entspannt. Doppelseitige DVD-RAM sind ebenfalls erhältlich. Theoretisch waren so 17 GByte Speicherplatz möglich.[11] Diese Möglichkeit wurde inzwischen technisch realisiert und wird als DVD-17 bezeichnet.[12]

Klassifikation von beschreibbaren DVDs

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine DVD-RAM ist mit dem bloßen Auge unmittelbar von anderen DVD-Formaten anhand der vielen kleinen verstreuten Rechtecke, die von ihrer typischen Sektorierung herrühren (erkennbar in der Vergrößerung), unterscheidbar. Die Sektorierung dient einer höheren Datensicherheit.

Die beschreibbaren DVD-Formate lassen sich nach ihrer Veränderbarkeit und Datensicherheit unterscheiden.

  1. Einerseits lassen sie sich nach ihrer Veränderbarkeit in zwei Gruppen unterteilen:
    • DVD-Rohlinge, die nur einmal beschreibbar sind: DVD−R und DVD+R. Bei diesen Medien wird die Information in einen Dye geschrieben. Dies ist ein organischer Farbstoff, meist violetter Farbe.
    • DVD-Medien, die nachträglich veränderbar sind: DVD−RW, DVD+RW, DVD-RAM. Die RW-Medien verwenden als funktionelle Schicht anstatt des bei den DVD-Rohlingen verwendeten Dyes eine metallische Schicht. Bei den DVD-Medien ist die DVD-RAM 100-mal so oft wiederbeschreibbar (circa 100.000-mal) wie die DVD-RW bzw. DVD+RW, die etwa 500 bis 1.000 Schreibvorgänge überstehen.
  2. Weiterhin ist die Datensicherheit ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal der einzelnen beschreibbaren DVD-Formate:
    • Die DVD±R reagiert aufgrund ihrer organischen Farbstoffe viel empfindlicher auf Sonnenlicht und Hitze als die DVD±RW. Wird sie der unmittelbaren Sonneneinstrahlung oder starkem UV-Licht ausgesetzt, kann dies zu einem schnellen Verlust der Daten führen.
    • Die DVD±RW hingegen reagiert sensibler auf extreme Temperaturschwankungen; durch leichte Materialdeformationen können die Daten Schaden nehmen.
    • Die DVD-RAM weist von allen beschreibbaren DVD-Formaten die höchste Datensicherheit auf, weil sie zusätzlich folgende zwei Eigenschaften aufweist:
      1. Sektorierung: DVD-RAM-Medien besitzen eine eingeprägte Sektorierung, die sich visuell als ein Muster von kleinen verstreuten Rechtecken auf der Unterseite einer DVD-RAM zeigen (siehe Abbildung). Sie dienen einer höheren Lese- und Schreibgenauigkeit.
      2. Defektmanagement: Die DVD-RAM besitzt dasselbe bewährte Defektmanagement wie Festplattenlaufwerke. Jede geschriebene Information wird von der Hardware kontrollweise gelesen (verifiziert) und ggf. verbessert. Es gibt daher keine versteckten Schreibfehler wie bei der DVD±R oder DVD±RW.

Geschwindigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Standard-Datenrate 1× entspricht bei DVDs einer Geschwindigkeit von 11,08 Mbit/s[13] (1,385 MB/s oder etwa 1,32 MiB/s) und damit in etwa einem CD-Laufwerk mit dem Geschwindigkeitsfaktor 9×. Die Schreibgeschwindigkeit 1× entspricht somit definitionsgemäß der maximalen Datenrate, die beim Abspielen einer standardkonformen Video-DVD auftreten kann.

Aktuelle DVD-Laufwerke schaffen Brenn- und Lesegeschwindigkeiten bis zu 24×. Die volle Geschwindigkeit wird dabei allerdings nur am äußeren Rand der DVD erreicht, während im Inneren deutlich langsamer gelesen und geschrieben werden kann.

Technik der DVD

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DVDs benötigen zum Abspielen einen eigenen DVD-Spieler. Zur Unterscheidung zu normalen CD-ROM-Laufwerken ist dieser auf der Vorderseite mit dem DVD-Emblem gekennzeichnet. Im Vergleich zu den CDs wird bei DVDs mit Lasern kürzerer Wellenlänge gearbeitet, und wegen der gleichzeitig kürzeren Strahlengänge der Fokussierungsoptiken resultieren daraus kleinere Laserspots, mit denen in den Datenträgerschichten entsprechend kleinere Strukturen gelesen und geschrieben werden können.

Zur Langzeitarchivierung sind beschreibbare DVD-Formate nach einhelliger Expertenmeinung nicht geeignet, einzige Ausnahme könnte eventuell die DVD-RAM darstellen, wobei auch hier die Langzeithaltbarkeit nicht sicher erwiesen ist. Verbatim bietet in Österreich und der Schweiz eine lebenslange Garantie, allerdings nicht in Deutschland. Diese gilt für alle von Verbatim hergestellten optischen Datenträger, deckt allerdings nur Herstellungsfehler ab, nicht jedoch normale Abnutzung und unsachgemäße Behandlung. Im ungünstigsten Fall können DVD±R und DVD±RW auch schon nach wenigen Monaten Datendefekte aufweisen.

Eine Haltbarkeit der Daten von bis zu 1000 Jahren verspricht seit 2012 der Hersteller Millenniata für seine M-Disc. Millenniata beruft sich dabei auf Tests des US-Militärs. Zum Beschreiben sind M-Disc-fähige Brenner erforderlich. Ansonsten wird eine M-Disc wie eine gewöhnliche DVD gehandhabt.

Speicherkapazität und Zugriffstechnik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spezifikationen sehen die folgenden DVD-Typen in der Version 2 vor. Auf die Darstellung der seltenen Version 1 wird verzichtet.

Speicherkapazitäten
Format Kapazität
in MiB/GiB[14]
Kapazität
in MB/GB[1]
Schichten
Vorderseite/
Rückseite
Bemerkung
DVD-5 4,38 GiB 4,7 GB 1/0 Leserichtung von innen nach außen auf der 0,6 mm starken Datenschicht (Single-Layer-DVD, SL). Durch eine Dummy-Schicht darüber wird die Normdicke von 1,2 mm erreicht.
DVD-9 7,93 GiB 8,5 GB 2/0 Umfokussieren des Lasers auf eine zweite Datenschicht (Dual-Layer-DVD, DL). Bei Daten-DVDs werden beide Schichten von innen nach außen gelesen. Bei DVD-Video wird die untere Schicht von innen nach außen gelesen, die obere zurück von außen nach innen.
DVD-10 8,76 GiB
(2 × 4,38 GiB)
9,4 GB
(2 × 4,7 GB)
1/1 Wenden der DVD im Spieler auf eine zweite Datenschicht (Flipper).
DVD-14 12,3 GiB
(7,92 + 4,38 GiB)
13,2 GB
(8,5 + 4,7 GB)
2/1 Flipper mit einer Seite Dual Layer und einer Seite Single Layer; äußerst selten.
DVD-18 15,84 GiB
(2 × 7,92 GiB)
17 GB
(2 × 8,5 GB)
2/2 Flipper mit Dual Layer auf beiden Seiten; selten.
DVD-plus
(DualDisc)
4,38 GiB
+ 650 MiB
4,7 GB
+ 682 MB
1/1 DVD-5 wird mit einer normalen CD kombiniert. So kann der CD-Teil auf CD-Spielern abgespielt werden. Die CD-Seite und die DVD-Seite sind unterschiedlich, die Medien sind nicht normgerecht, sondern zu dick; daher wird meist vom Abspielen solcher Medien in Laufwerken mit Einzugsschlitz, sogenannte Slot-In-Laufwerke, abgeraten. Wird von Sony unter dem Begriff DualDisc vermarktet.
Vergleich von CD und DVD
Typ Parameter Darstellung
CD Wellenlänge: 780 nm
Numerische Apertur: 0,45
Spotdurchmesser: 2,1 µm
Spurabstand: 1,6 µm
Datenschicht CD
DVD Wellenlänge: 650/635[15] nm
Numerische Apertur: 0,6
Spotdurchmesser: 1,3 µm
Spurabstand: 0,74 µm
Datenschicht DVD
Angabe der Brutto-Speicherkapazität in GB statt in Byte. Die tatsächlich verwendbare Speicherkapazität hängt vom verwendeten Dateisystem der DVD ab.

Eine für DVD-RW 16fache Schreibgeschwindigkeit verwendete Laserdiode hat z. B. folgende Daten:[16]

Wellenlänge: 658 nm
Schwellstrom: 50 mA
Dauerleistung (CW, bei 130 mA): 80 mW
Pulsleistung (40 ns Pulsdauer): 250 mW
Abstrahlwinkel: 9° / 19°
Laser-Schutzklasse (Gehäuse des DVD-RW-Laufwerkes geöffnet, Laserdiode mit oder ohne Optik): 3B

Die geringere Wellenlänge gegenüber CD-Lasern sowie die größere Apertur der Fokussieroptik ermöglichen einen kleineren Fokus und somit kleinere schreib- und lesbare Pits.

Die im Vergleich zur CD bei gleicher Geometrie der Disk etwa sechsmal so hohe Datenkapazität der DVD wird durch weniger als halb so lange Pits bei einem weniger als halb so großen Spur-Abstand sowie mehr Fläche für die Daten durch einen schmaleren Lead-In Bereich erreicht. Double Layer DVDs benötigen etwa 10 % längere Pits, weswegen zwei Schichten in dieser Konfiguration nicht die doppelte Kapazität einer Single Layer DVD bieten. Die feineren Strukturen der DVD sind anfälliger gegenüber Kratzern und Verschmutzungen, was durch die verwendete zweidimensionale Fehlerkorrekturmethode mehr kompensiert wird. Im Gegenzug sind CDs extrem sensibel bezüglich Kratzer auf der Oberseite, da diese im Allgemeinen direkt die Datenschicht darstellt. Daher sollten CDs nicht mit eindrückenden oder kratzenden Stiften wie Kugelschreiber oder (harten) Bleistiften beschriftet werden.

Fehlerkorrektur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der DVD werden zwei Reed-Solomon-Codes C1(182, 172, 11) und C2(208, 192, 17) eingesetzt, die durch Verkürzung aus einem Reed-Solomon-Code (255, 245, 11) bzw. (255, 239, 17) entstehen. C1 dient der Zeilencodierung und C2 der Spaltencodierung. Die so entstehende Matrix dient der Fehlerkorrektur, wobei in den Zeilen jeweils 5 Fehler und in den Spalten jeweils 8 Fehler korrigiert werden können. Die Bits mit und sind Paritätsbits, die beim Codieren entstehen.[17]

Reed Solomon Produkt Code

Beim Interleaving der DVD wird ein 182 × 208-Byte Frame in 16 Frames bestehend aus 182 × 13 Bytes aufgeteilt. Dabei wird je eine Paritätszeile () ans Ende eines 182 × 12-Byte Frames verschoben. Das heißt, die werden folgendermaßen in einer neuen Matrix angeordnet:

Die so erzeugte Matrix wird ähnlich wie bei der CD decodiert. Dabei können maximal 4832-Bits[18] oder ein Flächenfehler mit 2932 Bits korrigiert werden.

Neue Technologien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Anwendung beider erweiterter Techniken braucht es höherfrequente (das heißt, die Farbe des Lasers ist in Richtung Blau verschoben) und genauere Laser als zum Auslesen einer CD. Um die zweite Datenschicht lesen zu können, muss der Laser dazu noch leicht anwinkelbar sein. Zusammen mit der veränderten Laserfokussierung ist es so möglich, die untere („verdeckte“) Schicht lesen zu können.

Die Binärdaten auf einer DVD werden nach der „Eight-to-Fourteen-Modulation-plus“ (EFMplus) geschrieben. Diese stellt sicher, dass sich nach minimal 3 und maximal 11 Takten die Polarität des ausgelesenen Signals ändert. Das geschieht, wenn der Laser in der Spur einen Übergang von einer Vertiefung („pit“) zu einem Abschnitt ohne Vertiefung („land“) passiert oder umgekehrt.

Der Hintergrund ist hierbei folgender: Die Abschnitte mit Vertiefungen bzw. ohne Vertiefungen müssen lang genug sein, damit der Laser die Veränderung erkennen kann. Würde man ein Bitmuster direkt auf den Datenträger schreiben, würden bei einem alternierenden Signal (1010101010101010…) falsche Werte ausgelesen, da der Laser den Übergang von 1 nach 0 beziehungsweise von 0 nach 1 nicht verlässlich auslesen könnte. Die EFMplus-Modulation erweitert das Signal von 8 auf 14+2 Bit auf und wählt die 2 Füllbits so, dass die oben erwähnte Forderung, dass sich nach minimal 3 und maximal 11 Takten die Polarität ändert und ein Übergang von 1 nach 0 oder umgekehrt geschieht, erfüllt wird. Die CD verwendet eine simplere 8-zu-14-Bit-Methode mit insgesamt 3 Füllbits namens EFM. In der eigentlichen DVD-Spezifikation wird EFMplus passender als „8/16 Modulation“ bezeichnet.[19]

Nachdem die ersten DVD-Brenner (DVD-Schreiber) nur eine Datenmenge von 3,56 GB auf einen einmal beschreibbaren DVD-Rohling speichern konnten, wurde die Kapazität später auf die volle Größe einer DVD-5 (4,7 GB) angehoben und zusätzlich wiederbeschreibbare Medien mit diesem Fassungsvermögen vorgestellt. Seit Mitte 2004 beherrschen DVD-Brenner auch die Doppelschicht-Technik (dual layer), welche die Speicherung von Daten auf einem zweischichtigen Rohling ermöglicht. Die zweite Datenschicht besitzt weiter gesetzte Pits und Lands, um ein Lesen durch die untere Schicht hindurch zu ermöglichen, und ist somit kleiner. So fasst ein solcher Rohling statt 9,4 GB (die Kapazität zweier DVD-5) lediglich zirka 8,5 GB.

Duplikationsverfahren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • DVD-Pressung: Die Herstellung einer DVD oder einer CD (ROM und Video) besteht aus vier Schritten nach Anlieferung der Master-DVD-R beziehungsweise eines Streamer-Tapes („DLT“-Format) an das Presswerk.
  • Premastering: Zuerst wird geprüft, ob der Standard (das Book) erfüllt ist, das heißt, ob der Datenträger den Spezifikationen entspricht. Danach wird mit der Berechnung des EDC (Error Detection Code) und ECC (Error Correction Code) begonnen. Dies dauerte ursprünglich zwischen fünf und 16 Stunden. Anschließend werden Time-Code, Inhaltsinformation der Tracks und TOC (Table of contents) usw. generiert und ein Image der DVD/CD erstellt. Die Daten können nun dem Mastering zugeführt werden.
  • Mastering: Die aufbereiteten Daten aus dem Premastering werden auf einen Glasmaster (eine Glasscheibe) übertragen, indem ein modulierter Laserstrahl die darauf aufgetragene Substratschicht (ein Farbstoff) von innen nach außen belichtet. Im Entwicklungsbad werden dann die belichteten Stellen ausgewaschen, die Pits entstehen. Anschließend wird der Glasmaster mit einer 100 nm dicken Silberschicht bedampft. Im Anschluss daran folgt ein erstes Auslesen als Qualitätsprüfung. Die Kosten für die Glasmasterproduktion (zwischen 300 und etwa 3.000 €) werden bei geringen Auflagen von den meisten Presswerken in Rechnung gestellt.
  • Galvanik: Es werden nun Negative des Glasmasters erstellt, die für die Pressung als Stempel verwendet werden können.

Serienfertigung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generell werden die Discs aller DVD-Formate aus zwei einzelnen aus Polycarbonat gespritzten Kunststoffscheiben von etwa 0,6 mm Dicke hergestellt (Ausnahme: Ecodisc). Dabei hat die untere „Halbscheibe“ (Layer 0) einen Stapelring als Abstandshalter. Die obere „Halbscheibe“ (Layer 1) trägt bei dem Format DVD-5 keine nutzbaren Informationen und wird daher als „Dummy“ bezeichnet. Die eigentliche DVD entsteht, wenn beide Hälften mit unter UV-Licht aushärtendem Lack verklebt werden („bonden“; Schichtdicke etwa 50 µm). Um eine gleichbleibende Qualität der hergestellten Scheiben zu gewährleisten, sind in den Produktionsanlagen üblicherweise hochauflösende Kamerasysteme, so genannte Inline Scanner, integriert. Stichprobenartig kommen auch Offline-Messlaufwerke zum Einsatz, um die elektrischen Signale der DVD zu analysieren. Sollte sich beim Verkleben der zwei Layers Luft einschleichen (ein so genannter Bondingfehler), kann die DVD schnell Schaden nehmen. So kann beispielsweise beim Einlegen der DVD ein Teil eines Layers absplittern. Hierdurch kann eine Unwucht entstehen, die zu weiteren Schäden an der DVD oder sogar am Abspielgerät führen kann. Allerdings sind diese Fehler in der Regel nur ein optisches Problem und haben keinen Einfluss auf die Abspielbarkeit der DVD.

Beim Herstellvorgang gibt es große Unterschiede zwischen bespielten Medien (Kauf-Videos) und unbespielten/wiederbeschreibbaren Scheiben (Rohlinge). Die Formate DVD-5, -9 und -10 können meist auf derselben Maschine hergestellt werden. Dabei werden die Informationen mit Matrizen (Stamper) in das heiße Polycarbonat gepresst (Spritzprägen). Um die Daten für die Laufwerke lesbar zu machen, werden die Halbscheiben mit Metall beschichtet (sputtern). Bei DVD-5, DVD-10 und dem Layer 1 bei DVD-9 wird Aluminium vollreflektierend gesputtert (etwa 50 nm). Da bei DVD-9 beide Informationsschichten von einer Seite gelesen werden, wird die untere (Layer 0) halbtransparent mit Gold, Silizium oder Silberlegierungen beschichtet (etwa 10–15 nm). DVD-14 und DVD-18 erhält man, indem zwischen die Halbscheiben eine bereits mit weiteren DVD-Strukturen versehene Folie eingebracht wird.

Beim Brennen ist kein Glasmaster erforderlich, sondern nur ein Computer, ein DVD-Brenner und ein Brennprogramm.

Für das Brennen benötigt man DVD-Rohlinge, die in unterschiedlichen Qualitäten als DVD−R, DVD+R, DVD−RW, DVD+RW und DVD-RAM erhältlich sind. Durch die verschiedenen DVD-Formate und die Tatsache, dass diese teilweise erst nach der Definition des ursprünglichen DVD-Regelwerks spezifiziert wurden und Varianten desselben sind, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die gebrannte DVD auf einigen DVD-Playern nicht abspielbar sein wird. Deswegen sollte man sich nach der Kompatibilität des Brenners und der gewünschten Abspielgeräte vor dem Kauf der Rohlinge genau erkundigen. Einige DVD-Brenner bieten die Möglichkeit, DVD+R- und DVD+RW-Rohlinge mit dem Book Type DVD-ROM zu kennzeichnen und dadurch deren Akzeptanz durch ältere DVD-Abspielgeräte deutlich zu erhöhen.

Häufig müssen die DVDs nach dem Brennen finalisiert werden. Bei DVD+RW und DVD-RAM ist ein Finalisieren nicht notwendig, es wird aber empfohlen, ein DVD-Menü zu erstellen.

Labelaufdruck / Beschriftung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Labelaufdruck bei der DVD stehen ebenso wie bei der CD verschiedene Drucktechniken zur Verfügung:

Siebdruck

Im Siebdruck sind bis zu sechs Labelfarben möglich, es können Schmuckfarben (HKS oder Pantone) gewählt werden. Siebdruck ist derzeit die gängigste Variante, um CDs oder DVDs zu bedrucken, wird aber zunehmend vom Offsetdruck verdrängt. Der Siebdruck ist geeignet für gepresste CDs und DVDs; auch die Rohlingsbedruckung im Siebdruck ist möglich. Im Siebdruck sind die Farben sehr brillant.

Trockenoffsetdruck

Im Trockenoffset sind vier Labelfarben möglich (CMYK-Farbmodell), kombiniert mit dem Siebdruck bis zu sechs Labelfarben (CMYK im Offset und zusätzlich weiß Vollfläche und eine Schmuckfarbe oder Glanzlack im Siebdruck). Auf Grund der höheren Auflösung als im Siebdruck ist der Offsetdruck ideal für fotorealistische Darstellungen. Seit Anfang 2004 ist der Offsetdruck nicht nur für gepresste CDs und DVDs, sondern auch für CD-Rohlinge und DVD-Rohlinge möglich.

Thermotransferdruck

Bei diesem Druckverfahren wird mit einem speziellen Drucker Farbe von einem Farbband durch Erhitzung des Druckkopfes auf die CD oder DVD übertragen. Technisch bedingt ist das Druckverfahren eher für Schriften und Logos geeignet. In der Praxis wird dieses Verfahren bei kleinen Auflagen (gebrannte CDs und DVDs) angewendet.

Thermoretransferdruck

Der Thermoretransferdruck ist die Weiterentwicklung des Thermotransferdrucks. Das Labelmotiv wird im Thermotransferdruckverfahren auf ein Übertragungsband gedruckt und davon dann eine Folie auf die CD oder DVD aufgebracht. Durch diese Technik ist eine bessere Auflösung möglich. So kann bereits bei Kleinauflagen ein fotorealistischer Druck erreicht werden.

Tintenstrahldruck

Es gibt spezielle DVD- bzw. CD-Rohlinge, die gegenüber der Datenseite eine weiße Druckseite besitzen. Diese besteht aus einem speziellen, saugfähigen Material, das ein Verlaufen der Tinte verhindern soll. Zum Bedrucken sind spezielle Drucker nötig, deren Technologie sich kaum von der unterscheidet, die zum Bedrucken von Papier genutzt wird. Entsprechend gibt es auch Drucker, die sowohl CDs, DVDs als auch Papier bedrucken können. Praktisch findet dieses Verfahren nur bei Heimanwendern und sehr kleinen Auflagen von gebrannten Medien eine Anwendung.

Aufklebe-Label

Diese Methode ist für den Heimanwender nicht zu empfehlen. Wie bei einem Bimetall wölbt sich die DVD bei Temperaturunterschieden, da sich der Aufkleber und die Polycarbonat-Scheibe unterschiedlich stark ausdehnen. Im Gegensatz zu normalen CDs reichen bei einer DVD schon geringe Verzerrungen aus, dass der Player die Daten nicht mehr lesen kann. Dieser Effekt wird durch die Wärme im Inneren des DVD-Players noch verstärkt, so dass beklebte DVDs häufig erst nach einer gewissen Spieldauer ausfallen. Um dies zu verhindern, sind spezielle DVD-Aufkleber aus Kunststofffolie erhältlich, die sich gleichmäßig mit der Scheibe ausdehnen sollen. Nachteilig ist zudem, dass in der Regel durch den Aufkleber eine Unwucht entsteht. In DVD-Laufwerken kann diese Unwucht bei hohen Drehzahlen zu einer Ablösung des Aufklebers oder sogar einem Zerreißen der DVD führen.

Manuelle Beschriftung

Mit Folienstiften, CD-Markern und anderen Schreibern für glatte Flächen können DVDs natürlich auch von Hand beschriftet und bemalt werden. Dies ist die günstigste und schnellste Methode. DVDs sind – anders als CDs – recht unempfindlich gegen Stifte, die die Oberfläche verkratzen oder chemisch angreifen, da ihre Datenschicht mittig liegt und somit von einer relativ dicken Kunststoffschicht geschützt ist.

Laser-Label

Beschriftung des Datenträgers durch den Laser direkt im Laufwerk. Dies setzt einen speziellen Brenner und geeignete Rohlinge voraus, die ein solches Verfahren beherrschen. Die Vorteile des Laser-Labels liegen im Bedrucken auch in mobilen Betrieb, die Vermeidung von Neuinvestitionen in neue Drucker und der Möglichkeit, in mehreren Sessions zu drucken (Lightscribe). Nachteilig sind der ausschließlich monochrome Druck, die geringe Qualität, das geringe Drucktempo (optimaler Kontrast bei über 30 min. Druckzeit) sowie die teuren und immer schwerer erhältlichen Rohlinge.

LightScribe
Das erste Laser-Beschriftungssystem hat Hewlett-Packard unter dem Namen Lightscribe entwickelt, bei dem die Labelseite durch die Beschriftung geschwärzt wird. Verbreitet sind im unbeschrifteten Zustand bronzefarbene Datenträger. Es gibt eine Reihe andersfarbiger Medien, die jedoch wesentlich seltener im Handel anzutreffen sind. Je nach Qualitätsstufe dauert eine Beschriftung zwischen 15 und 20 Minuten.
Labelflash
An dieses Verfahren anknüpfend, hat Yamaha eine ähnliche Technologie namens Labelflash entwickelt. Auch mit ihr wird der Rohling im Brenner per Laser beschriftet, erzeugt jedoch einen blauen Aufdruck auf der Label-Seite. Die Beschriftungsdauer liegt bei fünf Minuten in der besten Qualität, die 1000 dpi mit 256 Helligkeitsstufen bietet.

Einweg-DVD und DVD-D

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Jahren hörte man immer wieder von einer neuerfundenen Einweg-DVD, die besonders den Spielfilmverleih von Videotheken revolutionieren sollte. Sobald die DVD aus der luftdichten Hülle entfernt wird und mit Sauerstoff in Berührung kommt, erfolgt eine chemische Reaktion, welche die DVD innerhalb von 8 bis 48 Stunden unbrauchbar macht. Nach Ablauf dieser Zeit kann die DVD vom Kunden einfach weggeworfen werden, weswegen diese DVDs auch Wegwerf-DVDs genannt werden. Dem Vorteil, dass man diese DVDs der Videothek nicht mehr zurückbringen muss und somit auch Verzugsgebühren kein Thema mehr sind, stehen ökologische Nachteile gegenüber, auch wenn das Produktmaterial vollständig recycelbar ist.

Die Firma Flexplay hatte eine solche Einweg-DVD unter dem Namen EZ-D herausgebracht. Diese wurde ab September 2003 von Buena Vista Home Entertainment am US-Markt getestet. Es erschienen Datenträger mit einem Film für etwa 5 bis 7 US-Dollar kurz vor der eigentlichen Premiere desselben. Das Produkt fand jedoch nicht genug Käufer, so dass dieses Anfang 2004 bereits wieder aus den Verkaufsregalen verschwand. Ein ähnliches Verfahren hatte auch schon die Firma SpectraDisc zuvor vorgestellt, nach deren Prinzip die Einweg-DVDs jedoch aufgrund von Lichtempfindlichkeit unbrauchbar wurden.

Eine andere Variante vertrieb die Firma DVD-D Germany Ltd bis 2012. Die Daten auf der DVD-D (D für engl. 'disposable', dt. 'Wegwerfartikel') sind nach dem ersten Abspielen 48 Stunden lesbar, danach erscheint im Player „No disc“. Die Datenzerstörung wird durch die Rotation im Abspielgerät gestartet, gelöscht wird dabei nach Angaben der Firma das Steuerungsmenü der DVD. Allerdings gibt es zum Mechanismus keine genaueren Angaben. Teilweise wird dies begründet mit Flüssigkeits-Tanks in der DVD, die durch die Rotation aufbrechen (Zentrifugalkraft). Auf der Website des Unternehmens DVD-D Germany[20] wurden bereits mehrere Kinofilme in diesem Format zum Preis von rund 4 € angeboten.

Bestrebungen zu einer besseren ökologischen Verträglichkeit der DVD führten zur Entwicklung der Ecodisc. Diese DVD besteht aus nur einer Polycarbonat-Scheibe und hat nur 8 Gramm Gewicht. Die Speicherkapazität ist mit 4,7 GB gleich groß wie bei der DVD-5.

Während heutzutage das DivX-Format als Videokompressionsalgorithmus bekannt ist, bezeichnet DIVX eine spezielle Pay-per-View-Variante in den USA, die heute nicht mehr existiert. Im Jahr 1998 kam die Idee auf, zu den damals noch erheblich teureren DVDs eine Billigvariante anzubieten, die 48 Stunden lang abgespielt werden konnte, jede darüber hinausgehende Nutzung war kostenpflichtig. Zur Dekodierung und Abrechnung der Filme wurden spezielle, mit einem Modem ausgestattete Player benötigt, die sich regelmäßig mit einem speziellen Server verbanden, um Abrechnungsdaten zu übertragen.

DIVX benutzte ein MPEG-4-Derivat, das mit speziellen DIVX-Flags zur Identifizierung und Dekodierung des Films versehen war. Letzten Endes konnte sich das System der DVD gegenüber nicht durchsetzen und endete nach nur einem Jahr als Flop.

Normen und Standards

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die technischen Eigenschaften der DVD sind in den sogenannten „DVD-Format Books“ festgelegt, welche vom DVD Forum erarbeitet wurden und von der DVD-Format/Logo License Corporation (DVD FLLC)[21], welche auch die Rechte am DVD-Logo verwaltet, herausgegeben werden. Analog zu den Rainbow Books für CDs stehen die DVD-Format Books unter Verschluss und sind nur für Firmen nach Unterzeichnung einer Geheimhaltungserklärung für eine Gebühr von jeweils 550.000 Yen (ca. 3.200 Euro) erhältlich. Die Inhalte der DVD-Format Books zu den physischen DVD-Formaten sind jedoch von der ISO und der ECMA teilweise genormt worden.

Im Januar 2025 kündigte die DVD FLLC infolge der Auflösung des DVD Forums und der DVD FLLC am 31. Januar 2025 an, die bislang geheimen Spezifikationen der DVD an die japanische Nationale Parlamentsbibliothek zu übergeben[22].

Im Jahr 2010 war die DVD Gegenstand des Aprilscherzes der renommierten Computerzeitschrift c’t. Dem Artikel nach sollten gepresste DVDs anfällig für Bakterienbefall sein. Als Merkmal wurden Flecken auf den DVDs genannt. Das Bakterium könne ganze Stapel – allerdings lediglich neuerer – DVDs zerstören und würde sich auch über infizierte Laufwerke verbreiten. Die Leser wurden aufgerufen, ihre DVD-Sammlung umzusortieren, so dass zwischen neuen immer zwei alte DVDs stehen, ihre DVD-Laufwerke zu behandeln und tagelang nicht zu benutzen.[23] Ein fingiertes Schreiben vom Verband der Videothekenbesitzer, datiert auf den 1. April, und die Verwendung der Nummer eines in der Fernsehserie Lost vorkommenden Impfstoffs als Bestellnummer enttarnten den Artikel als Aprilscherz.

Der Bildschirmschoner von vielen DVD-Spielern zeigt das DVD Logo, das sich diagonal bewegt; dass Betrachter beobachten, ob das wandernde Logo exakt eine Ecke trifft, wurde in The Office thematisiert.[24]

IEC 60417-5986

Im Unicode-Standard ist im Unicodeblock Verschiedene piktografische Symbole das Zeichen U+1F4C0 📀 „DVD“[25] enthalten, das eine DVD als Emoji darstellt. Außerdem ist in IEC 60417 das Symbol 5986[26] enthalten, welches optische Discs, also auch DVDs kennzeichnet.

Commons: DVD – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: DVD – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Die Präfixe werden hier bei Speicherkapazitäten im dezimalen Sinn verwendet: 1 KB = 1000 B (Byte), 1 MB (MByte) = 1000 KB (KByte), analog zu den Herstellerangaben.
  2. Augsburger Allgemeine vom 15. September 2010, Rubrik Das Datum
  3. heise.de von April 2019, MPAA-Report: Blu-Ray und DVD weichen den Streaming-Diensten, abgerufen am 11. Juni 2020.
  4. Blu-ray - Verkaufszahlen Vervierfacht. John Mc Donald, 8. Februar 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juni 2016; abgerufen am 13. Juni 2023.
  5. Verdoppelter Blu-ray-Absatz beschert Videobranche erneutes Plus. (PDF; 36 kB) Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V., 10. Februar 2011, abgerufen am 5. Juni 2016.
  6. Deutliche Zuwächse bei den Formaten Blu-ray und Video on Demand (VoD) sorgen für Rekordniveau im Kaufmarkt. (PDF; 35 kB) Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V., 9. Februar 2012, abgerufen am 5. Juni 2016.
  7. Zweitbestes Umsatzergebnis der Home-Entertainment-Branche. (PDF; 33 kB) Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V., 14. Februar 2013, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  8. Bestes Umsatzergebnis der Deutschen Home-Entertainment-Branche. (PDF; 46 kB) Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V., 12. Februar 2014, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  9. bvv-medien.org: Der Home Video Markt im Jahr 2017
  10. European video: the industry overview. (PDF; 371 kB) International Video Federation, 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. März 2016; abgerufen am 5. Juni 2016 (englisch).
  11. Golem.de: IT-News für Profis. Abgerufen am 11. Februar 2022.
  12. DVD, Audio-DVD, Video-DVD und DVD-ROM. Abgerufen am 11. Februar 2022.
  13. DVD-FAQ
  14. hier in der Bedeutung als Binärpräfix
  15. DVD - Digital Versatile Disc. Abgerufen am 11. Februar 2022.
  16. Datenblatt der SLD1236VL vom Hersteller Sony
  17. 120 mm DVD Rewritable Disk (DVD-RAM). ECMA 272, 1999.
  18. Joohyun Lee, Jaejin Lee, Taegeun Park: Error control scheme for high-speed dvd systems. In: Consumer Electronics, IEEE Transactions. Band 51, Nr. 4, 2005, S. 1197–1203.
  19. DVD Specifications for Read-Only Disc / Part 1 - Physical Specifications Version 1.0. August 1996, S. PH-5 und PH-52, 1.5.4 und 3.3 (englisch).
  20. DVD-D Germany (Memento vom 31. Dezember 2013 im Internet Archive)
  21. DVD FLLC - DVD-Format Book. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  22. Importance Notice from DVD FLLC. Abgerufen am 5. Januar 2025.
  23. Barczok, Achim: Petrischeiben – Bakterien zerstören DVDs. In: c’t, Nr. 8 vom 29. März 2010, S. 90 f.
  24. The Office US: The DVD Logo - The Office US. 11. September 2017, abgerufen am 8. März 2019.
  25. Miscellaneous Symbols and Pictographs. (PDF) Abgerufen am 10. November 2024 (englisch).
  26. IEC 60417 - 5986, Disc media; optical disc; compact disc (CD). Abgerufen am 10. November 2024 (englisch).