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„Pergamonmuseum“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Bauwerk
Das '''Pergamonmuseum''' ist Teil des Museumsensembles auf der [[Berlin]]er [[Museumsinsel]]. Es wurde zwischen [[1910]] und [[1930]] nach Plänen von [[Alfred Messel]] und [[Ludwig Hoffmann]] erbaut. Außerdem waren die Architekten Wilhelm Wille, Walter Andrae und German Bestelmayer an dem Projekt beteiligt. Heute beherbergt es die [[#Antikensammlung|Antikensammlung]], das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. Etwa 850.000 Gäste besuchen das Pergamonmuseum jährlich. Der Name stammt von der Hauptsehenswürdigkeit des Museums, dem [[Pergamonaltar]], wurde dem Gesamtbau aber erst [[1958]] verliehen. Bis dahin hieß er im Allgemeinen nur „Museumsneubau“.
| NAME = Pergamonmuseum
| BILD = Pergamonmuseum Front.jpg
| BILDBESCHREIBUNG = Vorderansicht am Kupfergraben
| ORT =
| BAUMEISTER =
| ARCHITEKT = [[Alfred Messel]], [[Ludwig Hoffmann (Architekt)|Ludwig Hoffmann]]
| ARCHITEKTIN =
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| BAUHERRIN =
| BAUSTIL = [[Neoklassizismus (bildende Kunst)|Neoklassizismus]]
| BAUJAHR = 1910–1930
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| KARTE2-TEXT =
| BESONDERHEITEN =
}}


Das '''Pergamonmuseum''' im [[Berlin]]er Ortsteil [[Berlin-Mitte|Mitte]] gehört zum [[Bauensemble]] der [[Museumsinsel (Berlin)|Museumsinsel]] und damit zum [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbe]] der [[UNESCO]]. Im Auftrag Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelms II.]] von 1907 bis 1909 von [[Alfred Messel]] im Stil des [[Neoklassizismus (bildende Kunst)|Neoklassizismus]] geplant, wurde es 1910 bis 1930 von [[Ludwig Hoffmann (Architekt)|Ludwig Hoffmann]] in vereinfachter Form ausgeführt. Zurzeit beheimatet es die [[Antikensammlung Berlin|Antikensammlung]] mit dem berühmten [[Pergamonaltar]], das [[Vorderasiatisches Museum Berlin|Vorderasiatische Museum]] und das [[Museum für Islamische Kunst (Berlin)|Museum für Islamische Kunst]].<ref>https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/pergamonmuseum/ueber-uns/profil/</ref> Im Rahmen des ''Masterplans Museumsinsel'' wird das Pergamonmuseum seit 2013 saniert und war zunächst teilweise geschlossen.<ref name="Bauabschnitt A">{{Webarchiv|url=https://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Bauprojekte/Berlin/Kultur/Museumsinsel/Pergamonmuseum/pergamonmuseum_bauabschnitt-a.html|wayback=20231022063936 |text=BBR – Bauprojekt – Pergamonmuseum – Bauabschnitt A: Grundinstandsetzung und Ergänzung}}</ref> Seit 23. Oktober 2023 ist das Museum „wegen umfassender Sanierungsarbeiten“ für etwa vier Jahre<ref>[https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/pergamonmuseum/ueber-uns/nachrichten/detail/pergamonmuseum-wegen-grundinstandsetzung-ab-oktober-2023-geschlossen/ Pergamonmuseum wegen Grundinstandsetzung ab 23. Oktober 2023 geschlossen] (28. März 2023)</ref> vollständig geschlossen. Die Wiederöffnung eines Teils ist für 2027 und die vollständige für 2037<ref name="Bauabschnitt B">{{Internetquelle |url=https://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Bauprojekte/Berlin/Kultur/Museumsinsel/Pergamonmuseum/bauabschnitt-b.html |titel=Pergamonmuseum – Bauabschnitt B: Gesamtfertigstellung der Grundinstandsetzung und Ergänzung |abruf=2023-10-22}}</ref> geplant.<ref>''[https://www1.wdr.de/kultur/kulturnachrichten/pergamon-museum-schliessung-sanierung100.html Pergamonmuseum fast vier Jahre komplett geschlossen]'', wdr.de, veröffentlicht und abgerufen am 27. März 2023.</ref>
[[Bild:Pergamonmuseum Front.jpg|thumb|300px|right|Vorderansicht des Pergamonmuseums]]


Im Jahr 2019 verzeichnete das Pergamonmuseum rund 804.000 Besucher.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.smb.museum/nachrichten/detail/staatliche-museen-zu-berlin-zaehlen-2019-mehr-als-4-millionen-besucherinnen/ |titel=Staatliche Museen zu Berlin zählen 2019 mehr als 4 Millionen Besucher*innen |datum=2020-01-31 |abruf=2020-07-19}}</ref>
==Entstehung==


Die für die Sanierung veranschlagten Kosten stiegen von zunächst rund 250 Millionen Euro (im Jahr 2000) auf 1,507 Milliarden Euro (im Jahr 2023). Weitere Kostensteigerungen gelten als wahrscheinlich. Der Zeitbedarf stieg von zunächst 5 auf wenigstens 24 Jahre.<ref name="spiegel-2024-33-34">{{Literatur | Autor=Hannes Schrader | Titel= Das Pergamonster | Sammelwerk=[[Der Spiegel]] | Nummer=33 | Datum=2024-08-10 | Seiten= 34–41 | ISSN= 0038-7452 | Online=unter anderem Titel und kostenpflichtig [https://www.spiegel.de/panorama/berliner-pergamonmuseum-bauzeit-kosten-chaos-ein-vierteljahrhundert-voller-debakel-a-e2af68dd-01b1-4712-a5a8-428dd30386fd online] }}</ref>
Schon zum Zeitpunkt der Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums (heute [[Bodemuseum]]) auf der Museumsinsel war klar, dass der Platz dort nicht für die neu hinzugekommenen Kunstschätze ausreichen würde. Insbesondere die bei den Ausgrabungen in Babylon, Uruk, Assur, Milet, Priene und Ägypten gefundenen Monumentalobjekte konnten dort nicht adäquat gezeigt werden. Aus diesem Grund gab es schon [[1907]] Planungen von [[Wilhelm von Bode]], dem Direktor des Kaiser-Friedrich-Museums, für einen Neubau in direkter Nachbarschaft. In diesem sollten neben den antiken Architekturen im Nordflügel die deutsche Kunst der Nachantike im Deutschen Museum, im Südflügel die Vorderasiatische Abteilung und (seit [[1927]] geplant) die Islamische Kunst-Abteilung unterkommen.


== Geschichte ==
Seit 1907 plante Alfred Messel den monumentalen Dreiflügelbau. Da er [[1909]] starb, übernahm sein engster Freund, der Berliner Baustadtrat Ludwig Hoffmann, die Ausführung des Baues. [[1910]] begannen die Bauarbeiten, die durch den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], die Revolution [[1918]] und die Inflation [[1922]]/[[1923]] verzögert wurden. Erst [[1930]] konnte der Bau der Dreiflügelanlage im Wesentlichen abgeschlossen und die vier Museen darin eröffnet werden.
=== Erster Bau ===
[[Datei:Berlin Pergamonmuseum 1905.jpg|mini|Ansicht des ersten Pergamonmuseums]]


Das erste Pergamonmuseum wurde 1897–1899 von [[Fritz Wolff (Architekt)|Fritz Wolff]] erbaut und am 18. Dezember 1901 von Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm&nbsp;II.]] eröffnet.<ref>[[Stiftung Preußischer Kulturbesitz]]: [http://www.smb.museum/smb/news/details.php?objID=2076 ''100 Jahre Pergamonmuseum''], 15. Dezember 2001</ref> Enthüllt wurde dabei das von [[Adolf Brütt]] geschaffene Bildnis von [[Carl Humann]]. Der Lichthof des damaligen Museumsbaus enthielt bereits weitere Architektur aus [[Pergamon]], [[Priene]] und [[Magnesia am Mäander|Magnesia]].
Während der Luftangriffe auf Berlin wurde das Pergamonmuseum schwer getroffen; viele Ausstellungsstücke wurden an sichere Orte ausgelagert, die Monumentalstücke wurden zum Teil eingemauert. [[1945]] sicherten Kunstschutzoffiziere der [[Rote Armee|Roten Armee]] alle beweglichen Bestände im Ostteil Berlins für ein großes Siegesmuseum [[Josef Stalin|Stalin]]s. Erst [[1958]] wurden die meisten Bestände an die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] zurückgegeben. Jedoch befinden sich immer noch erhebliche Teile der Sammlungen völkerrechtswidrig in den Depots der Museen von [[Moskau]] ([[Puschkin-Museum]]) und [[St. Petersburg]] ([[Eremitage (Sankt Petersburg)|Eremitage]]). Die Rückkehr dieser Bestände (darunter der berühmte [[Schliemann-Schatz]]) ist [[1990]] zwischen der Bundesrepublik und [[Russland]] vertraglich festgelegt worden, wurde jedoch bisher durch das russische Parlament, die [[Duma]], und durch Museumsdirektoren in Moskau und St. Petersburg verhindert.


Nach dem Abriss des ersten Pergamonmuseums 1908 waren die Pergamenischen Bildwerke bis zur Vollendung des Nachfolgebaus in der östlichen Säulenhalle des [[Neues Museum Berlin|Neuen Museums]] untergebracht.
==Ausstellung==

Das Museum zeigt verschiedene Stücke antiker Monumentalarchitektur, zu den wichtigsten Ausstellungsstücken zählen:
=== Zweiter Bau ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-10504, Berlin, Übergabe des Pergamon-Saales.jpg|mini|[[Wilhelm Waetzoldt]] hält die Eröffnungsrede zur Eröffnung des Pergamonmuseums, 1930]]

Da die bei den Ausgrabungen in [[Babylon]], [[Uruk]], [[Assur (Stadt)|Assur]] und [[Ägypten]] gefundenen Monumentalobjekte im ersten Bau nicht adäquat gezeigt werden konnten und dieser außerdem bald Schäden zeigte (das Fundament war abgesackt, wäre allerdings bei entsprechendem politischen Willen durchaus reparabel gewesen), gab es seit 1906 Planungen von [[Wilhelm von Bode]], dem 1905 neu berufenen Generaldirektor der damals Königlichen, seit 1918 Staatlichen Museen für einen Neubau an gleicher Stelle. In diesem sollten neben den antiken Architekturen im Nordflügel die deutsche Kunst der Nachantike im Deutschen Museum, im Südflügel die Vorderasiatische Abteilung und (seit 1927 geplant) die Islamische Kunst-Abteilung unterkommen.

Seit 1907 plante Alfred Messel aufgrund eines Konzepts von Wilhelm von Bode den monumentalen [[Dreiflügelanlage|Dreiflügelbau]] in straffen neuklassizistischen Formen. Nach seinem Tod im Jahr 1909 übernahm sein engster Freund, der Berliner Baustadtrat [[Ludwig Hoffmann (Architekt)|Ludwig Hoffmann]], die Ausführung des Baues. Außerdem waren die Architekten [[Wilhelm Wille (Architekt)|Wilhelm Wille]] und [[Walter Andrae]] für die Einrichtung der Vorderasiatischen Abteilung, des heutigen Vorderasiatischen Museums mit [[Hethiter|hethitischen]], [[sumer]]ischen, [[Assyrisches Reich|assyrischen]], [[babylon]]ischen und persischen Kunstwerken, und [[German Bestelmeyer]] für die Einrichtung des Nordflügels mit der Sammlung deutscher Kunst der Gemälde- und Skulpturengalerie (das sogenannte „[[Deutsches Museum (Berlin)|Deutsche Museum]]“) sowie [[Ernst Kühnel]], der gemeinsam mit Hoffmann die Islamische Kunstabteilung, das heutige Museum für Islamische Kunst mit der [[Mschatta-Fassade]] entwickelte, an dem Projekt beteiligt. Gemeinsam mit [[Theodor Wiegand]] entwickelte Ludwig Hoffmann die Konzeption für die Säle mit den Säulenaufbauten aus Priene, Magnesia, [[Milet]] und Pergamon sowie den Saal für den von Carl Humann entdeckten [[Pergamonaltar]] und das [[Markttor von Milet]]. 1910 begannen die Bauarbeiten, die durch den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], die [[Novemberrevolution]] 1918 und die [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923#Hyperinflation des Jahres 1923|Inflation 1922/1923]] verzögert wurden. Erst 1930 konnte der Bau der Dreiflügelanlage im Wesentlichen abgeschlossen und die vier Museen darin eröffnet werden. Nicht ausgeführt blieben die von Messel und Hoffmann ursprünglich geplante [[Portikus]] im Innenhof, die [[Kolonnade]] am Kupfergraben sowie der sich südlich zwischen dem [[Neues Museum (Berlin)|Neuen Museum]] und dem [[Kupfergraben (Spree)|Kupfergraben]] anschließende vierte Flügel für das [[Ägyptisches Museum Berlin|Ägyptische Museum]].

Der Bau präsentiert sich als eine nach Südwesten zur [[Spree]] hin orientierte tiefe Drei-Flügel-Anlage.<ref>Pergamon-Museum, in: Eva und Helmut Börsch-Supan, Günther Kühne und Hella Reelfs: ''Kunstführer Berlin.'' 4. Auflage, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1991, S.&nbsp;72.</ref> Der hohe Mittelbau am Ende des langen [[Hof (Architektur)|Vorhofes]] ist fensterlos. Die Seitenflügel tragen über dem Sockel jeweils eine Reihe mit zwölf kolossalen [[Dorische Ordnung|dorischen]] [[Pilaster]]n. Die Stirnseiten der Seitenflügel sind verbreitert, mit einer etwas hervorstehenden fensterlosen Wand zum Vorhof. Ihre Schauseiten zur Spree hin sind, etwas vorspringend, von einer Halbsäulenreihe aus jeweils sechs (ebenfalls dorischen) [[Halbsäule]]n besetzt; über diesen und dem umlaufenden [[Gesims|Dachgesims]] erheben sich an beiden Seitenflügeln die [[Giebel]].

Die Außenfassade besteht aus [[Franken (Region)|fränkischem]] und [[Oberdorla]]er [[Muschelkalk]] aus [[Thüringen]] ([[Trias (Geologie)|Trias]]), [[Lausitz]]er [[Granodiorit]] ([[Präkambrium]]) und [[Beuchaer Granitporphyr]] ([[Perm (Geologie)|Perm]]) aus [[Sachsen]] sowie aus Bale-Kalkstein ([[Kreide (Geologie)|Kreide]]) aus [[Kroatien]]. Im Gegensatz zu den in massiven [[Naturstein]]platten gefassten Schauseiten sind die weniger repräsentativen Fassaden – Nordfassade (Richtung Bodemuseum), Ostfassade (Richtung [[Hackescher Markt]]) und Südfassade (Richtung Neues Museum) – in Naturstein imitierenden [[Steinputz]] ausgeführt. Dieser mit Natursteingranulaten zementgebundene dunkelgraue Putz ist mit [[Scheinfuge]]n und einer, den Natursteinquadern entsprechend, steinmetzmäßigen Bearbeitung nachempfunden worden.

Während der aktuell durchgeführten Generalsanierung des Pergamonmuseums erfolgte eine Untersuchung der historischen Baukonstruktionen am Gebäude, die die ingenieurstechnischen Leistungen des zuständigen Stadtbaurats Wilhelm Wille und des Zivilingenieurs [[Otto Leitholf]] dokumentiert, die mit zahlreichen Sonderkonstruktionen auf den schwammigen Baugrund reagierten.<ref>{{Literatur |Autor=Christiane Oehmig, Volker Hübner, Bettina Häfner |Titel=Pergamonmuseum. Historische Baukonstruktion |Verlag=Geymüller Verlag für Architektur |Ort=Aachen / Berlin |Datum=2016 |ISBN=978-3-943164-35-0 |Seiten=15}}</ref>

<gallery mode="packed" heights="150">
Pergamonmuseum Berlin Ansicht.jpg|Ursprünglicher Plan von [[Alfred Messel]] mit viertem Flügel am [[Neues Museum (Berlin)|Neuen Museum]], nicht ausgeführt
Pergamonmuseum Berlin Kolonnade.jpg|[[Kolonnade]] am Kupfergraben, nicht ausgeführt
Pergamonmuseum Berlin Portikus.jpg|[[Portikus]] im Innenhof, nicht ausgeführt
</gallery>

=== Zerstörung und Wiederaufbau ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-12947-0003, Berlin, Bodemuseum, Pergamonmuseum.jpg|mini|Die [[Museumsinsel (Berlin)|Museumsinsel]] mit dem [[Bode-Museum]] und dem Pergamonmuseum, 1951]]

Während der [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|Luftangriffe]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] auf Berlin wurde das Pergamonmuseum schwer getroffen. Viele Ausstellungsstücke wurden an sichere Orte ausgelagert, die Monumentalstücke wurden zum Teil eingemauert. 1945 wurde ein Großteil der Exposita von der [[Rote Armee|Roten Armee]] für ein großes Siegesmuseum [[Josef Stalin|Stalins]] nach [[Moskau]] und [[Sankt Petersburg|Leningrad]] abtransportiert. 1954 konnte mit dem Miletsaal der erste Saal der Antikenabteilung wieder eröffnet werden, 1955 der von [[Elisabeth Rohde]] unter anderem durch die Übertragung des Hephaistion-Mosaiks veränderte Hellenistische Saal. 1957 und 1958 gab die Sowjetunion einen Großteil der Bestände an die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] zurück. Der Pergamonaltar konnte von [[Carl Blümel (Archäologe)|Carl Blümel]] und Elisabeth Rohde weitgehend in der Inszenierung von 1930 wieder aufgebaut werden, das [[Deutsches Museum (Berlin)|Deutsche Museum]] hingegen wurde nicht wieder eingerichtet. Die in ihm einst gezeigten Sammlungen befanden sich zum Großteil in der [[Gemäldegalerie (Berlin)|Gemäldegalerie]] und in der [[Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst|Skulpturensammlung]] in [[West-Berlin]] im [[Museumszentrum Berlin-Dahlem]]. Weitere Bestände waren im [[Berliner Flaktürme#Flakturm II: Volkspark Friedrichshain|Flakbunker Friedrichshain]] verbrannt oder befinden sich bis heute völkerrechtswidrig in den [[Depot (Museum)|Depots]] des [[Puschkin-Museum]]s in Moskau und der [[Eremitage (Sankt Petersburg)|Eremitage]] in [[Sankt Petersburg]]. Die Rückkehr dieser Bestände, darunter der berühmte [[Schatz des Priamos]], ist 1990 zwischen der Bundesrepublik und [[Russland]] vertraglich festgelegt worden, wurde jedoch bisher vom [[Duma|Russischen Parlament]] und von Museumsdirektoren in Moskau verhindert. Im Pergamonmuseum kamen die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum, das Museum für Islamische Kunst, die in der DDR neu gegründete [[Museum für Asiatische Kunst (Berlin)|Ostasiatische Abteilung]] und das [[Museum für deutsche Volkskunde]] unter; die Letzteren beiden zogen zu Beginn der 1990er Jahre wieder aus und wurden mit ihren Schwesterabteilungen in [[Berlin-Dahlem|Dahlem]] vereinigt.

Jede der Abteilungen wurde ursprünglich eigenständig bezeichnet. Erst seit 1958 führt der gesamte Bau den Namen „Pergamonmuseum“, der bis dahin für die Säle der Antikensammlung im Ostflügel reserviert war.

== Sammlungen ==
[[Datei:Pergamon Museum Berlin hm.jpg|mini|Der [[Pergamonaltar]]]]
[[Datei:Mschatta-Fassade (Pergamonmuseum).jpg|mini|[[Mschatta-Fassade]]]]
[[Datei:Berlín, Museo de Pérgamo 05.jpg|mini|Das [[Ischtar-Tor]] aus Babylon]]

Das Pergamonmuseum enthält Sammlungen dreier Museen: der [[Antikensammlung Berlin|Antikensammlung]], des [[Museum für Islamische Kunst (Berlin)|Museums für Islamische Kunst]] und des [[Vorderasiatisches Museum Berlin|Vorderasiatischen Museums]]. Das Museum zeigt verschiedene Stücke antiker Monumentalarchitektur, zu den wichtigsten und bekanntesten Ausstellungsstücken zählen


* der [[Pergamonaltar]]
* der [[Pergamonaltar]]
* das [[Markttor von Milet]]
* das [[Markttor von Milet]]
* das [[Ischtar-Tor]] und die [[Prozessionsstraße von Babylon]]
* das [[Ischtar-Tor]] und die Prozessionsstraße von Babylon
* die [[Mschatta-Fassade]]
* die [[Mschatta-Fassade]]


Im Jahr 2007 war das Pergamonmuseum mit etwa 1.135.000 Besuchern das meistbesuchte Berliner Museum und das am besten besuchte deutsche Kunstmuseum. Abgesehen von 2004 war es seit 1999 jeweils das meistbesuchte Berliner Museum.
===Antikensammlung===


=== Antikensammlung ===
[[Bild:Pergamonmuseum Pergamonaltar.jpg|thumb|300px|right|Pergamonaltar]]
{{Hauptartikel|Antikensammlung Berlin}}


Die Antikensammlung ist an drei Standorten untergebracht: im Pergamonmuseum, mit dem Großteil der Sammlung im [[Altes Museum|Alten Museum]] sowie mit Stücken etwa der Zypernsammlung im [[Neues Museum (Berlin)|Neuen Museum]]. Der Sammlungsteil im Pergamonmuseum zeigt in den drei zentralen Hauptsälen an der Kopfseite des Gebäudes Kunstwerke der [[Antikes Griechenland|griechischen]] und [[Römisches Reich|römischen]] Baukunst und daneben wenige Werke anderer Kunstrichtungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis ins Jahr 2010 waren im Nordflügel des Museums auch die Bestände der [[Ost-Berlin]]er Antikensammlung, nach der Wiedervereinigung der Antikensammlung zu Beginn der 1990er Jahre und dem Umzug der [[West-Berlin]]er Sammlung zurück in das Alte Museum vor allem Werke der Skulpturensammlung ausgestellt.
Die Antikensammlung geht auf die [[brandenburg]]ischen [[Kurfürst]]en zurück, die Objekte des klassischen Altertums sammelten. Mit dem Kauf der Sammlung eines römischen Archäologen [[1698]] wurde die eigentliche Antikensammlung begründet. Erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich wurde die Sammlung zum Teil mit der Eröffnung des [[Altes Museum|Alten Museums]] [[1830]]. Bedeutende Teile der Sammlung wurden durch die archäologischen Grabungen in [[Olympia (Griechenland)|Olympia]], [[Samos]], [[Pergamon]], [[Milet]], [[Priene]] und [[Didyma]] ergänzt.


=== Museum für Islamische Kunst ===
Die Antikensammlung ist an zwei Standorten untergebracht. Ein Teil der Antikensammlung befindet sich im Pergamonmuseum, der andere im Hauptgeschoss des Alten Museums.
{{Hauptartikel|Museum für Islamische Kunst (Berlin)}}


=== Vorderasiatisches Museum ===
[[Bild:Detail_des_Pergamon_Altars.jpg|thumb|300px|right|Detail des Pergamonaltars]]
{{Hauptartikel|Vorderasiatisches Museum Berlin}}


Im Vorderasiatischen Museum werden Exponate aus archäologischen Grabungen deutscher Wissenschaftler, unter anderem der [[Deutsche Orient-Gesellschaft|Deutschen Orient-Gesellschaft]], gezeigt, die im Bereich der sumerischen, babylonischen und assyrischen Hochkulturen ausgegraben wurden. Dazu zählen viele monumentale Baudenkmäler, Reliefs und auch kleinere Kult-, Schmuck- und Gebrauchsgegenstände.
Die Sammlung zeigt Kunstwerke der [[Antikes Griechenland|griechischen]] und [[Römisches Reich|römischen]] Antike: Baukunst, Plastiken, Inschriften, Mosaiken, Bronzen und Schmuck.


Besondere Anziehungspunkte sind das babylonische Ischtar-Tor, ein Teil der davor gelegenen Prozessionsstraße sowie die Thronsaalfassade von [[Nebukadnezar&nbsp;II.]]
Die beiden Hauptanziehungspunkte sind der Pergamonaltar aus dem [[2. Jahrhundert v. Chr.]], dessen Skultpurenfries beeindruckend den Kampf der Götter mit den Giganten darstellt, sowie das Markttor von Milet aus römischer Zeit.


== Sanierung ==
Mit der Teilung Deutschlands nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde auch die Antikensammlung geteilt, [[1959]] wurde das Pergamonmuseum in Ost-Berlin wiedereröffnet, die in West-Berlin befindlichen Bestände wurden bis [[1995]] im [[Schloss Charlottenburg]] ausgestellt.
Im Rahmen des [[Masterplan Museumsinsel|Masterplans Berliner Museumsinsel]] soll das Pergamonmuseum durch eine ''Archäologische Promenade'' mit dem [[Bode-Museum]], dem Neuen Museum und dem Alten Museum verbunden werden.<ref>[http://www.museumsinsel-berlin.de/index.php?lang=de&page=4_1_1 Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Archäologische Promenade]</ref> Als neues Eingangsgebäude bietet die [[James-Simon-Galerie]] einen der Zugänge zum Hauptrundgang im Pergamonmuseum.<ref>Bernhard Schulz: [https://www.tagesspiegel.de/kultur/eroeffnung-der-james-simon-galerie-ueber-die-treppe-ins-glueck/24571612.html ''Eröffnung der James-Simon-Galerie: Über die Treppe ins Glück.''] In: www.tagesspiegel.de, abgerufen am 30.&nbsp;Juli 2019.</ref><ref>[http://www.museumsinsel-berlin.de/index.php?lang=de&page=5_2 Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Hauptrundgang]</ref>


Im Jahr 2000 wurde für die Umbauarbeiten ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den der Kölner Architekt [[Oswald Mathias Ungers]] gewann. Unter anderem soll „mit einem ergänzenden vierten Flügel ein Hauptrundgang geschaffen werden, der die monumentale Architektur des Ägyptischen und des Vorderasiatischen Museums, der Antikensammlung und des Museums für Islamische Kunst zu einem Gesamtbild vereinigt.“<ref>[http://www.museumsinsel-berlin.de/index.php?lang=de&page=2_6_1 Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Pergamonmuseum]</ref> Das Museum für Islamische Kunst wird in den Nordflügel umziehen,<ref>[http://www.museumsinsel-berlin.de/index.php?lang=de&page=3_6_1 Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Museum für Islamische Kunst]</ref> in dem bis zum Zweiten Weltkrieg das Deutsche Museum untergebracht war.<ref>[http://www.museumsinsel-berlin.de/index.php?lang=de&page=2_6_2 Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Pergamonmuseum, 1930–1989, Historische Ansichten]</ref>
===Museum für Islamische Kunst===


Am 3. Mai 2019 fand das Richtfest für den ersten Bauabschnitt der Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/190429_PMU_Richtfest.html |titel=BBR – Pressemitteilungen – Ein kleiner Tempel für das Pergamonmuseum |abruf=2022-12-22}}</ref> Der erste Bauabschnitt kostet rund 477&nbsp;Millionen Euro und sollte bis 2025 dauern.<ref name="Bauabschnitt A" />
Mit der Eröffnung des Bode-Museums [[1904]] wurde eine Abteilung für islamische Kunst geschaffen, die mit der Eröffnung des Pergamonmuseums [[1930]] als eigenes Museum in das neue Gebäude ausgelagert wurde.


Trotz der Sanierung verzeichnete das Haus 2019 eine Gesamtzahl von rund 804.000 Besuchern und konnte damit die Vorjahresbilanz nochmals um rund 24.000 Besucher steigern.<ref name=":0" /> Im März 2023 wurde von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mitgeteilt, dass das Museum ab dem 23.&nbsp;Oktober 2023 für dreieinhalb Jahre komplett für Besucher geschlossen wird. Als Grund wurde angegeben, dass nun auch der südliche Gebäudeteil instand gesetzt wird. Mit der Wiedereröffnung des Nordflügels sowie des Mittelteils des Museums mit dem Pergamonsaal wird im Frühjahr 2027 gerechnet. Der südliche Gebäudeteil soll erst im Jahr 2037 wiedereröffnet werden.<ref>[https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2023/03/pergamon-museum-berlin-sanierung-oktober-wiedereroeffnung-2037.html ''Berliner Pergamonmuseum schließt komplett - ein Teil öffnet erst in 14 Jahren wieder.''] Bei: [[rbb24]], 27. März 2023</ref>
Neben Kunstwerken aus dem [[8. Jahrhundert|8.]] bis ins [[19. Jahrhundert]] islamischer Völker zwischen Spanien und Indien ist der Hauptanziehungspunkt die [[Mschatta-Fassade]], die von einem frühislamischen Wüstenschloss stammte und durch den Osmanischen Sultan [[Abdülhamid II.]] an den [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Kaiser Wilhelm II.]] geschenkt wurde. Noch heute befinden sich Teile der für den Bau der [[Bagdad-Bahn]] abgerissenen Schlosses auf dem Geländes des Flughafens von Amman / Jordanien.


== Rezeption ==
===Vorderasiatisches Museum===
In dem deutschen Science-Fiction-Film ''[[Ich bin dein Mensch]]'' der Regisseurin [[Maria Schrader]] von 2021 ist das Pergamonmuseum in Berlin ein zentraler Schauplatz der Handlung.


== Siehe auch ==
[[Bild:Pergamonmuseum Babylon Ischtar-Tor.jpg|thumb|300px|right|Das babylonische Ischtar-Tor]]
* [[Liste der Museen in Berlin und Umgebung]]
Im Vorderasiatischen Museum werden Exponate aus archäologischen Grabungen deutscher Wissenschaftler, u.a. der [[Deutsche Orient-Gesellschaft|Deutschen Orient-Gesellschaft]], gezeigt, die im Bereich der [[sumer]]ischen, [[babylon]]ischen und [[Assyrien|assyrischen]] Hochkulturen ausgegraben wurden. Dazu zählen viele monumentale Baudenkmäler, Reliefs und auch kleinere Kult-, Schmuck- und Gebrauchsgegenstände.
* [[Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Mitte/Alt-Kölln]]
* [[Liste archäologischer Museen]]


== Literatur ==
Besonderer Anziehungspunkt ist das babylonsiche [[Ischtar-Tor]], ein Teil der davor gelegenen Prozessionsstraße, sowie die Thronsaalfassade [[Nebukadnezar II.]].
* [[Wilhelm von Bode]]: ''Denkschrift betreffend Erweiterungs- und Neubauten bei den Königlichen Museen in Berlin''. Imberg & Lefson, Berlin 1907. Auch abgedruckt in: Wilhelm von Bode: ''Mein Leben''. 2&nbsp;Bd. Verlag H. Reckendorf, Berlin 1930.
* Volker Viergutz: ''Berliner Museumskrieg. Ein unveröffentlichtes Kapitel der Lebenserinnerungen Ludwig Hoffmanns in Berlin''. In: ''[[Berlin in Geschichte und Gegenwart]]. Jahrbuch des Landesarchivs Berlin''. 1993, {{ISSN|0175-8446}}, S.&nbsp;85–112. <small>Beschreibt den Konflikt zwischen Wilhelm von Bode und Ludwig Hoffmann um die Gestaltung des Pergamonmuseums.</small>
* [[Nikolaus Bernau]], Nadine Riedl: ''Für Kaiser und Reich. Die Antikenabteilung im Pergamonmuseum''. In: Alexis Joachimides [[et al.]] (Hrsg.): ''Museumsinszenierungen. Zur Geschichte der Institution des Kunstmuseums. Die Berliner Museumslandschaft 1830–1990''. Verlag der Kunst, Dresden und Basel 1995, ISBN 3-364-00325-4, S.&nbsp;171–190.
* [[Nicola Crüsemann]]: ''Vom Zweistromland zum Kupfergraben. Vorgeschichte und Entstehungsjahre (1899–1918) der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen vor fach- und kulturpolitischen Hintergründen''. (=&nbsp;''Jahrbuch der Berliner Museen'' N.F. Bd.&nbsp;42, 2000, Beiheft) Gebr. Mann, Berlin 2001, ISBN 3-7861-2403-5.
* Nikolaus Bernau: ''Die Architektursäle des Pergamonmuseums – ein Denkmal deutscher Architekturgeschichte''. In: [[Stefan Altekamp]], [[Mathias René Hofter]], Michael Krumme (Hrsg.): ''Posthumanistische Klassische Archäologie. Historizität und Wissenschaftlichkeit von Interessen und Methoden''. Hirmer-Verlag, München 2001, ISBN 3-7774-9300-7, S.&nbsp;461–472.
* Nikolaus Bernau: ''Museumsinsel Berlin.'' Stadtwandel-Verlag, Berlin 2006, 2.&nbsp;Aufl. 2010, ISBN 978-3-86711-163-8.
* [[Carola Wedel]] (Hrsg.): ''Das Pergamonmuseum. Menschen, Mythen, Meisterwerke''. Nicolai, Berlin 2003, ISBN 3-89479-095-4.
* Olaf Matthes: ''Das Pergamonmuseum''. Berlin-Edition, Berlin 2006, ISBN 3-8148-0143-1.
* [[Volker Kästner]]: '' Museumsbauten für den Pergamonaltar in Berlin'', in ''Pergamon. Panorama der antiken Metropole'', Begleitbuch zur Ausstellung Berlin 2011, Imhof, 2011, S.&nbsp;381–387.
* Nikolaus Bernau: ''Das Pergamonmuseum und seine vier Museen als Lehrinstrumente einer anderen Moderne'', In ''Pergamon. Panorama der antiken Metropole'', Begleitbuch zur Ausstellung Berlin 2011, Imhof, 2011, S.&nbsp;388–392.
* Can Bilsel: ''Antiquity on display. Regimes of the authentic in Berlin’s Pergamon Museum.'' Oxford University Press, Oxford 2012, ISBN 978-0-19-957055-3.
* Bénédicte Savoy, Philippa Sissis (Hrsg.): ''Die Berliner Museumsinsel: Impressionen internationaler Besucher (1830–1990). Eine Anthologie.'' Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2013, ISBN 978-3-412-20991-9.
* Christiane Oehmig, Volker Hübner, Bettina Häfner: ''Pergamonmuseum. Historische Baukonstruktionen.'' Geymüller Verlag für Architektur, Firmitas, Band 2, Aachen/Berlin 2016, ISBN 978-3-943164-35-0.


== Weblinks ==
==Masterplan Museumsinsel==
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== Einzelnachweise ==
Im Rahmen des Masterplans Berliner Museumsinsel soll das Pergamonmuseum zu einem Zentrum des Ensembles ausgebaut werden, da es attraktiv an das [[Neues Museum|Neue Museum]], das [[Bodemuseum]], die [[Alte Nationalgalerie]] und das neue Eingangsbauwerk angebunden werden kann.
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Im Jahr [[2000]] wurde für die Umbauarbeiten ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den der Kölner Architekt [[Oswald Mathias Ungers]] gewann. Nach seinen Plänen soll der Bau saniert werden. Wegen der schweren Eingriffe, die Ungers in die weitgehend seit [[1930]] unverändert erhaltene Originalsubstanz des Pergamonmuseums plant, sind die Pläne von Ungers sehr umstritten. Das bestehende Zugangsgebäude im Ehrenhof aus den [[1980er]] Jahren soll durch einen abstrahierten Portikus ersetzt werden und der bislang nach Süden offene Hof durch einen vierten, aufgeständerten Flügel geschlossen werden. [[Bild:Detail_des_Ischtar-Tors_von_Babylon.jpg|thumb|right|300px|Detail des Ischtar-Tors]] Die Verbindung zu den anderen Museumsbauten soll über eine weitgehend in den Sockelgeschossen verlaufende ''Archäologische Promenade'' erfolgen. Auch diese ist wegen der Kosten und des pädagogischen Konzepts sehr umstritten. Der Beginn der Sanierung ist für [[2005]] vorgesehen und soll bis [[2010]] abgeschlossen werden. Die Finanzierung ist derzeit nicht gesichert.
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== Weblinks ==
* [http://www.smb.spk-berlin.de:8000/smpk/de/standorte/index.jsp?n=2&r=5&objID=27&p=2 Homepage des Museums (Staatliche Museen zu Berlin)]
* [http://www.kulturberlin.de/redaktion/program/viewdoc.php?docid=0000001186&urlopt=3 kulturberlin.de]


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Aktuelle Version vom 17. Mai 2025, 18:39 Uhr

Pergamonmuseum
Vorderansicht am Kupfergraben

Vorderansicht am Kupfergraben

Daten
Architekt Alfred Messel, Ludwig Hoffmann
Baustil Neoklassizismus
Baujahr 1910–1930

Das Pergamonmuseum im Berliner Ortsteil Mitte gehört zum Bauensemble der Museumsinsel und damit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Im Auftrag Kaiser Wilhelms II. von 1907 bis 1909 von Alfred Messel im Stil des Neoklassizismus geplant, wurde es 1910 bis 1930 von Ludwig Hoffmann in vereinfachter Form ausgeführt. Zurzeit beheimatet es die Antikensammlung mit dem berühmten Pergamonaltar, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst.[1] Im Rahmen des Masterplans Museumsinsel wird das Pergamonmuseum seit 2013 saniert und war zunächst teilweise geschlossen.[2] Seit 23. Oktober 2023 ist das Museum „wegen umfassender Sanierungsarbeiten“ für etwa vier Jahre[3] vollständig geschlossen. Die Wiederöffnung eines Teils ist für 2027 und die vollständige für 2037[4] geplant.[5]

Im Jahr 2019 verzeichnete das Pergamonmuseum rund 804.000 Besucher.[6]

Die für die Sanierung veranschlagten Kosten stiegen von zunächst rund 250 Millionen Euro (im Jahr 2000) auf 1,507 Milliarden Euro (im Jahr 2023). Weitere Kostensteigerungen gelten als wahrscheinlich. Der Zeitbedarf stieg von zunächst 5 auf wenigstens 24 Jahre.[7]

Ansicht des ersten Pergamonmuseums

Das erste Pergamonmuseum wurde 1897–1899 von Fritz Wolff erbaut und am 18. Dezember 1901 von Kaiser Wilhelm II. eröffnet.[8] Enthüllt wurde dabei das von Adolf Brütt geschaffene Bildnis von Carl Humann. Der Lichthof des damaligen Museumsbaus enthielt bereits weitere Architektur aus Pergamon, Priene und Magnesia.

Nach dem Abriss des ersten Pergamonmuseums 1908 waren die Pergamenischen Bildwerke bis zur Vollendung des Nachfolgebaus in der östlichen Säulenhalle des Neuen Museums untergebracht.

Wilhelm Waetzoldt hält die Eröffnungsrede zur Eröffnung des Pergamonmuseums, 1930

Da die bei den Ausgrabungen in Babylon, Uruk, Assur und Ägypten gefundenen Monumentalobjekte im ersten Bau nicht adäquat gezeigt werden konnten und dieser außerdem bald Schäden zeigte (das Fundament war abgesackt, wäre allerdings bei entsprechendem politischen Willen durchaus reparabel gewesen), gab es seit 1906 Planungen von Wilhelm von Bode, dem 1905 neu berufenen Generaldirektor der damals Königlichen, seit 1918 Staatlichen Museen für einen Neubau an gleicher Stelle. In diesem sollten neben den antiken Architekturen im Nordflügel die deutsche Kunst der Nachantike im Deutschen Museum, im Südflügel die Vorderasiatische Abteilung und (seit 1927 geplant) die Islamische Kunst-Abteilung unterkommen.

Seit 1907 plante Alfred Messel aufgrund eines Konzepts von Wilhelm von Bode den monumentalen Dreiflügelbau in straffen neuklassizistischen Formen. Nach seinem Tod im Jahr 1909 übernahm sein engster Freund, der Berliner Baustadtrat Ludwig Hoffmann, die Ausführung des Baues. Außerdem waren die Architekten Wilhelm Wille und Walter Andrae für die Einrichtung der Vorderasiatischen Abteilung, des heutigen Vorderasiatischen Museums mit hethitischen, sumerischen, assyrischen, babylonischen und persischen Kunstwerken, und German Bestelmeyer für die Einrichtung des Nordflügels mit der Sammlung deutscher Kunst der Gemälde- und Skulpturengalerie (das sogenannte „Deutsche Museum“) sowie Ernst Kühnel, der gemeinsam mit Hoffmann die Islamische Kunstabteilung, das heutige Museum für Islamische Kunst mit der Mschatta-Fassade entwickelte, an dem Projekt beteiligt. Gemeinsam mit Theodor Wiegand entwickelte Ludwig Hoffmann die Konzeption für die Säle mit den Säulenaufbauten aus Priene, Magnesia, Milet und Pergamon sowie den Saal für den von Carl Humann entdeckten Pergamonaltar und das Markttor von Milet. 1910 begannen die Bauarbeiten, die durch den Ersten Weltkrieg, die Novemberrevolution 1918 und die Inflation 1922/1923 verzögert wurden. Erst 1930 konnte der Bau der Dreiflügelanlage im Wesentlichen abgeschlossen und die vier Museen darin eröffnet werden. Nicht ausgeführt blieben die von Messel und Hoffmann ursprünglich geplante Portikus im Innenhof, die Kolonnade am Kupfergraben sowie der sich südlich zwischen dem Neuen Museum und dem Kupfergraben anschließende vierte Flügel für das Ägyptische Museum.

Der Bau präsentiert sich als eine nach Südwesten zur Spree hin orientierte tiefe Drei-Flügel-Anlage.[9] Der hohe Mittelbau am Ende des langen Vorhofes ist fensterlos. Die Seitenflügel tragen über dem Sockel jeweils eine Reihe mit zwölf kolossalen dorischen Pilastern. Die Stirnseiten der Seitenflügel sind verbreitert, mit einer etwas hervorstehenden fensterlosen Wand zum Vorhof. Ihre Schauseiten zur Spree hin sind, etwas vorspringend, von einer Halbsäulenreihe aus jeweils sechs (ebenfalls dorischen) Halbsäulen besetzt; über diesen und dem umlaufenden Dachgesims erheben sich an beiden Seitenflügeln die Giebel.

Die Außenfassade besteht aus fränkischem und Oberdorlaer Muschelkalk aus Thüringen (Trias), Lausitzer Granodiorit (Präkambrium) und Beuchaer Granitporphyr (Perm) aus Sachsen sowie aus Bale-Kalkstein (Kreide) aus Kroatien. Im Gegensatz zu den in massiven Natursteinplatten gefassten Schauseiten sind die weniger repräsentativen Fassaden – Nordfassade (Richtung Bodemuseum), Ostfassade (Richtung Hackescher Markt) und Südfassade (Richtung Neues Museum) – in Naturstein imitierenden Steinputz ausgeführt. Dieser mit Natursteingranulaten zementgebundene dunkelgraue Putz ist mit Scheinfugen und einer, den Natursteinquadern entsprechend, steinmetzmäßigen Bearbeitung nachempfunden worden.

Während der aktuell durchgeführten Generalsanierung des Pergamonmuseums erfolgte eine Untersuchung der historischen Baukonstruktionen am Gebäude, die die ingenieurstechnischen Leistungen des zuständigen Stadtbaurats Wilhelm Wille und des Zivilingenieurs Otto Leitholf dokumentiert, die mit zahlreichen Sonderkonstruktionen auf den schwammigen Baugrund reagierten.[10]

Zerstörung und Wiederaufbau

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Die Museumsinsel mit dem Bode-Museum und dem Pergamonmuseum, 1951

Während der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg auf Berlin wurde das Pergamonmuseum schwer getroffen. Viele Ausstellungsstücke wurden an sichere Orte ausgelagert, die Monumentalstücke wurden zum Teil eingemauert. 1945 wurde ein Großteil der Exposita von der Roten Armee für ein großes Siegesmuseum Stalins nach Moskau und Leningrad abtransportiert. 1954 konnte mit dem Miletsaal der erste Saal der Antikenabteilung wieder eröffnet werden, 1955 der von Elisabeth Rohde unter anderem durch die Übertragung des Hephaistion-Mosaiks veränderte Hellenistische Saal. 1957 und 1958 gab die Sowjetunion einen Großteil der Bestände an die DDR zurück. Der Pergamonaltar konnte von Carl Blümel und Elisabeth Rohde weitgehend in der Inszenierung von 1930 wieder aufgebaut werden, das Deutsche Museum hingegen wurde nicht wieder eingerichtet. Die in ihm einst gezeigten Sammlungen befanden sich zum Großteil in der Gemäldegalerie und in der Skulpturensammlung in West-Berlin im Museumszentrum Berlin-Dahlem. Weitere Bestände waren im Flakbunker Friedrichshain verbrannt oder befinden sich bis heute völkerrechtswidrig in den Depots des Puschkin-Museums in Moskau und der Eremitage in Sankt Petersburg. Die Rückkehr dieser Bestände, darunter der berühmte Schatz des Priamos, ist 1990 zwischen der Bundesrepublik und Russland vertraglich festgelegt worden, wurde jedoch bisher vom Russischen Parlament und von Museumsdirektoren in Moskau verhindert. Im Pergamonmuseum kamen die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum, das Museum für Islamische Kunst, die in der DDR neu gegründete Ostasiatische Abteilung und das Museum für deutsche Volkskunde unter; die Letzteren beiden zogen zu Beginn der 1990er Jahre wieder aus und wurden mit ihren Schwesterabteilungen in Dahlem vereinigt.

Jede der Abteilungen wurde ursprünglich eigenständig bezeichnet. Erst seit 1958 führt der gesamte Bau den Namen „Pergamonmuseum“, der bis dahin für die Säle der Antikensammlung im Ostflügel reserviert war.

Der Pergamonaltar
Mschatta-Fassade
Das Ischtar-Tor aus Babylon

Das Pergamonmuseum enthält Sammlungen dreier Museen: der Antikensammlung, des Museums für Islamische Kunst und des Vorderasiatischen Museums. Das Museum zeigt verschiedene Stücke antiker Monumentalarchitektur, zu den wichtigsten und bekanntesten Ausstellungsstücken zählen

Im Jahr 2007 war das Pergamonmuseum mit etwa 1.135.000 Besuchern das meistbesuchte Berliner Museum und das am besten besuchte deutsche Kunstmuseum. Abgesehen von 2004 war es seit 1999 jeweils das meistbesuchte Berliner Museum.

Antikensammlung

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Die Antikensammlung ist an drei Standorten untergebracht: im Pergamonmuseum, mit dem Großteil der Sammlung im Alten Museum sowie mit Stücken etwa der Zypernsammlung im Neuen Museum. Der Sammlungsteil im Pergamonmuseum zeigt in den drei zentralen Hauptsälen an der Kopfseite des Gebäudes Kunstwerke der griechischen und römischen Baukunst und daneben wenige Werke anderer Kunstrichtungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis ins Jahr 2010 waren im Nordflügel des Museums auch die Bestände der Ost-Berliner Antikensammlung, nach der Wiedervereinigung der Antikensammlung zu Beginn der 1990er Jahre und dem Umzug der West-Berliner Sammlung zurück in das Alte Museum vor allem Werke der Skulpturensammlung ausgestellt.

Museum für Islamische Kunst

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Vorderasiatisches Museum

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Im Vorderasiatischen Museum werden Exponate aus archäologischen Grabungen deutscher Wissenschaftler, unter anderem der Deutschen Orient-Gesellschaft, gezeigt, die im Bereich der sumerischen, babylonischen und assyrischen Hochkulturen ausgegraben wurden. Dazu zählen viele monumentale Baudenkmäler, Reliefs und auch kleinere Kult-, Schmuck- und Gebrauchsgegenstände.

Besondere Anziehungspunkte sind das babylonische Ischtar-Tor, ein Teil der davor gelegenen Prozessionsstraße sowie die Thronsaalfassade von Nebukadnezar II.

Im Rahmen des Masterplans Berliner Museumsinsel soll das Pergamonmuseum durch eine Archäologische Promenade mit dem Bode-Museum, dem Neuen Museum und dem Alten Museum verbunden werden.[11] Als neues Eingangsgebäude bietet die James-Simon-Galerie einen der Zugänge zum Hauptrundgang im Pergamonmuseum.[12][13]

Im Jahr 2000 wurde für die Umbauarbeiten ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den der Kölner Architekt Oswald Mathias Ungers gewann. Unter anderem soll „mit einem ergänzenden vierten Flügel ein Hauptrundgang geschaffen werden, der die monumentale Architektur des Ägyptischen und des Vorderasiatischen Museums, der Antikensammlung und des Museums für Islamische Kunst zu einem Gesamtbild vereinigt.“[14] Das Museum für Islamische Kunst wird in den Nordflügel umziehen,[15] in dem bis zum Zweiten Weltkrieg das Deutsche Museum untergebracht war.[16]

Am 3. Mai 2019 fand das Richtfest für den ersten Bauabschnitt der Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums statt.[17] Der erste Bauabschnitt kostet rund 477 Millionen Euro und sollte bis 2025 dauern.[2]

Trotz der Sanierung verzeichnete das Haus 2019 eine Gesamtzahl von rund 804.000 Besuchern und konnte damit die Vorjahresbilanz nochmals um rund 24.000 Besucher steigern.[6] Im März 2023 wurde von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mitgeteilt, dass das Museum ab dem 23. Oktober 2023 für dreieinhalb Jahre komplett für Besucher geschlossen wird. Als Grund wurde angegeben, dass nun auch der südliche Gebäudeteil instand gesetzt wird. Mit der Wiedereröffnung des Nordflügels sowie des Mittelteils des Museums mit dem Pergamonsaal wird im Frühjahr 2027 gerechnet. Der südliche Gebäudeteil soll erst im Jahr 2037 wiedereröffnet werden.[18]

In dem deutschen Science-Fiction-Film Ich bin dein Mensch der Regisseurin Maria Schrader von 2021 ist das Pergamonmuseum in Berlin ein zentraler Schauplatz der Handlung.

  • Wilhelm von Bode: Denkschrift betreffend Erweiterungs- und Neubauten bei den Königlichen Museen in Berlin. Imberg & Lefson, Berlin 1907. Auch abgedruckt in: Wilhelm von Bode: Mein Leben. 2 Bd. Verlag H. Reckendorf, Berlin 1930.
  • Volker Viergutz: Berliner Museumskrieg. Ein unveröffentlichtes Kapitel der Lebenserinnerungen Ludwig Hoffmanns in Berlin. In: Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs Berlin. 1993, ISSN 0175-8446, S. 85–112. Beschreibt den Konflikt zwischen Wilhelm von Bode und Ludwig Hoffmann um die Gestaltung des Pergamonmuseums.
  • Nikolaus Bernau, Nadine Riedl: Für Kaiser und Reich. Die Antikenabteilung im Pergamonmuseum. In: Alexis Joachimides et al. (Hrsg.): Museumsinszenierungen. Zur Geschichte der Institution des Kunstmuseums. Die Berliner Museumslandschaft 1830–1990. Verlag der Kunst, Dresden und Basel 1995, ISBN 3-364-00325-4, S. 171–190.
  • Nicola Crüsemann: Vom Zweistromland zum Kupfergraben. Vorgeschichte und Entstehungsjahre (1899–1918) der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen vor fach- und kulturpolitischen Hintergründen. (= Jahrbuch der Berliner Museen N.F. Bd. 42, 2000, Beiheft) Gebr. Mann, Berlin 2001, ISBN 3-7861-2403-5.
  • Nikolaus Bernau: Die Architektursäle des Pergamonmuseums – ein Denkmal deutscher Architekturgeschichte. In: Stefan Altekamp, Mathias René Hofter, Michael Krumme (Hrsg.): Posthumanistische Klassische Archäologie. Historizität und Wissenschaftlichkeit von Interessen und Methoden. Hirmer-Verlag, München 2001, ISBN 3-7774-9300-7, S. 461–472.
  • Nikolaus Bernau: Museumsinsel Berlin. Stadtwandel-Verlag, Berlin 2006, 2. Aufl. 2010, ISBN 978-3-86711-163-8.
  • Carola Wedel (Hrsg.): Das Pergamonmuseum. Menschen, Mythen, Meisterwerke. Nicolai, Berlin 2003, ISBN 3-89479-095-4.
  • Olaf Matthes: Das Pergamonmuseum. Berlin-Edition, Berlin 2006, ISBN 3-8148-0143-1.
  • Volker Kästner: Museumsbauten für den Pergamonaltar in Berlin, in Pergamon. Panorama der antiken Metropole, Begleitbuch zur Ausstellung Berlin 2011, Imhof, 2011, S. 381–387.
  • Nikolaus Bernau: Das Pergamonmuseum und seine vier Museen als Lehrinstrumente einer anderen Moderne, In Pergamon. Panorama der antiken Metropole, Begleitbuch zur Ausstellung Berlin 2011, Imhof, 2011, S. 388–392.
  • Can Bilsel: Antiquity on display. Regimes of the authentic in Berlin’s Pergamon Museum. Oxford University Press, Oxford 2012, ISBN 978-0-19-957055-3.
  • Bénédicte Savoy, Philippa Sissis (Hrsg.): Die Berliner Museumsinsel: Impressionen internationaler Besucher (1830–1990). Eine Anthologie. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2013, ISBN 978-3-412-20991-9.
  • Christiane Oehmig, Volker Hübner, Bettina Häfner: Pergamonmuseum. Historische Baukonstruktionen. Geymüller Verlag für Architektur, Firmitas, Band 2, Aachen/Berlin 2016, ISBN 978-3-943164-35-0.
Commons: Pergamonmuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Pergamonmuseum – Album mit Bildern
Wiktionary: Pergamonmuseum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/pergamonmuseum/ueber-uns/profil/
  2. a b BBR – Bauprojekt – Pergamonmuseum – Bauabschnitt A: Grundinstandsetzung und Ergänzung (Memento vom 22. Oktober 2023 im Internet Archive)
  3. Pergamonmuseum wegen Grundinstandsetzung ab 23. Oktober 2023 geschlossen (28. März 2023)
  4. Pergamonmuseum – Bauabschnitt B: Gesamtfertigstellung der Grundinstandsetzung und Ergänzung. Abgerufen am 22. Oktober 2023.
  5. Pergamonmuseum fast vier Jahre komplett geschlossen, wdr.de, veröffentlicht und abgerufen am 27. März 2023.
  6. a b Staatliche Museen zu Berlin zählen 2019 mehr als 4 Millionen Besucher*innen. 31. Januar 2020, abgerufen am 19. Juli 2020.
  7. Hannes Schrader: Das Pergamonster. In: Der Spiegel. Nr. 33, 10. August 2024, ISSN 0038-7452, S. 34–41 (unter anderem Titel und kostenpflichtig online).
  8. Stiftung Preußischer Kulturbesitz: 100 Jahre Pergamonmuseum, 15. Dezember 2001
  9. Pergamon-Museum, in: Eva und Helmut Börsch-Supan, Günther Kühne und Hella Reelfs: Kunstführer Berlin. 4. Auflage, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1991, S. 72.
  10. Christiane Oehmig, Volker Hübner, Bettina Häfner: Pergamonmuseum. Historische Baukonstruktion. Geymüller Verlag für Architektur, Aachen / Berlin 2016, ISBN 978-3-943164-35-0, S. 15.
  11. Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Archäologische Promenade
  12. Bernhard Schulz: Eröffnung der James-Simon-Galerie: Über die Treppe ins Glück. In: www.tagesspiegel.de, abgerufen am 30. Juli 2019.
  13. Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Hauptrundgang
  14. Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Pergamonmuseum
  15. Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Museum für Islamische Kunst
  16. Museumsinsel Berlin – 2015 – Projektion Zukunft: Pergamonmuseum, 1930–1989, Historische Ansichten
  17. BBR – Pressemitteilungen – Ein kleiner Tempel für das Pergamonmuseum. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  18. Berliner Pergamonmuseum schließt komplett - ein Teil öffnet erst in 14 Jahren wieder. Bei: rbb24, 27. März 2023

Koordinaten: 52° 31′ 15,7″ N, 13° 23′ 48″ O