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„Robert von Greim“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Bundesarchiv Bild 101I-401-0204-25, Robert Ritter v. Greim.jpg|mini|Robert Ritter von Greim (1940)]]
'''Robert Ritter von Greim''' (* [[22. Juni]] [[1892]] in [[Bayreuth]]; † [[24. Mai]] [[1945]] in [[Salzburg]] ([[Suizid]])) war ein deutscher [[Offizier]] (letzter
'''Robert Greim''', ab 1918 '''Ritter von Greim''' (* [[22. Juni]] [[1892]] in [[Bayreuth]]; † [[24. Mai]] [[1945]] in [[Salzburg]]), war ein deutscher Heeres- und [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffenoffizier]] (ab 1945 [[Generalfeldmarschall]]) und nach der Ablösung [[Hermann Göring]]s einige Tage lang der letzte [[Oberbefehlshaber]] der deutschen [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].


== Leben ==
Dienstgrad: [[Generalfeldmarschall]]).
=== Kaiserreich und Erster Weltkrieg ===
Robert Greim wurde am 22. Juni 1892 in Bayreuth als Sohn eines [[Königreich Bayern|Königlich Bayerischen]] Gendarmeriehauptmanns geboren.


Greim trat im Juli 1911 als [[Fähnrich]] in das bayerische [[Eisenbahntruppen|Eisenbahn-Bataillon]] ein und wurde im November 1912 zum [[Königlich Bayerisches 8. Feldartillerie-Regiment „Prinz Heinrich von Preußen“|8. Feld-Artillerie-Regiment]] nach [[Nürnberg]] versetzt. Nach dem Besuch der [[Kriegsschule]] in [[München]] wurde er zu seinem Regiment zurück versetzt und zum [[Leutnant]] ernannt. Greim war anfänglich als Batterieoffizier in seinem [[Regiment]] eingesetzt.
==Anfänge==


Nach Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] wurde er zunächst als [[Ordonnanzoffizier]] und später als [[Adjutant]] bei der I. Abteilung verwandt. 1915 meldete er sich für eine Ausbildung als Flugzeugbeobachter, die er im August 1915 begann. Nach deren Abschluss wurde Greim als Beobachter in der Feldfliegerabteilung 3 b eingesetzt. Im Jahr 1916 kam Greim zur Flugzeugführerausbildung nach [[Flugplatz Schleißheim|Schleißheim]] und wurde im Januar 1917 zum [[Oberleutnant]] befördert. Mit Abschluss der Flugzeugführerausbildung kehrte Greim zu seiner Abteilung zurück, die inzwischen – infolge von Umstrukturierungen – als Fliegerabteilung 46 b bezeichnet wurde. Ab April 1917 war er in der [[Jagdgeschwader|Jagdstaffel]] 34 eingesetzt und wurde dort noch im gleichen Jahr Staffelführer. Bei einem Einsatz am 11. März 1918 gelang es Greim als vermutlich erstem deutschen Jagdpiloten, einen britischen [[Panzer]] aus der Luft mittels [[Maschinengewehr|MG]]-Feuer zu zerstören. In der [[Deutsche Frühjahrsoffensive 1918|deutschen Frühjahrsoffensive des Jahres 1918]] befehligte Greim mehrere Jagdstaffeln. Er hatte inzwischen 28 Luftsiege errungen und war mehrfach ausgezeichnet worden, u. a. auch mit dem Orden [[Pour le Mérite]]. Am 23. Oktober 1918 wurde er schließlich mit dem bayerischen [[Militär-Max-Joseph-Orden]] ausgezeichnet, was ihm die Erhebung in den persönlichen [[Adel]]sstand mit dem Titel „Ritter von“ einbrachte.
Robert Greim tratt im Jahr [[1911]] als [[Fähnrich]] in das bayerische Eisenbahn-Battaillon ein und wurde im Jahr [[1912]] zum 8. Feld-Artillerie-Regiment


=== Weimarer Republik ===
versetzt.
Schon im August 1919 veranstaltete Greim zusammen mit [[Ernst Udet]] ein Schau-Kunstfliegen auf dem [[München]]er [[Oberwiesenfeld]], bei dem sie unter anderem Luftkämpfe imitierten. Mit dem Erlös wollten sie zurückkehrende Kriegsgefangene unterstützen und vor dem Bolschewismus bewahren.<ref>[[Hans Dollinger]]: ''München im 20. Jahrhundert. Eine Chronik der Stadt von 1900 bis 2000.'' Buchendorfer, München 2001, ISBN 978-3-934036-42-0, S.&nbsp;80.</ref><ref>''[https://www.zeit.de/1990/47/uns-wird-alle-der-teufel-holen/komplettansicht „Uns wird alle der Teufel holen“.]'' In: ''[[Die Zeit]]'' Nr. 47/1990, 16. November 1990.</ref> Beim [[Kapp-Putsch]] im März 1920 übernahm Greim die Flugdienste zwischen München und Berlin. Auf eigenen Wunsch schied Greim 1920 aus dem Militärdienst mit dem [[Brevet-Rang|Ehrenrang]] eines [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmanns]] aus, worauf er an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Münchener Universität]] ein [[Rechtswissenschaft|Jurastudium]] begann.


Am 2. September 1920 heiratete er die sechs Jahre ältere Alice Wilhelmine Adelheid Braun, geb. Landauer, die Witwe von [[Hanns Braun (Leichtathlet)|Hanns Braun]], die die Töchter Gisela und Sascha mit in die Ehe brachte. Mit Alice hatte Greim einen Sohn, Hubert (1921–2018). Hubert war mit Anneliese, Tochter von [[Johann Raithel]], verheiratet.
Nach dem Besuch der Kriegsschule in [[München]] wurde er zu seinem Regiment zurück versetzt und zum [[Leutnant]] befördert.


Nach Abschluss des Studiums wurde er 1922 Angestellter bei einer Bank. Da Greim weiterhin ein starkes Interesse an der Fliegerei hatte, beteiligte er sich zusammen mit [[Ernst Udet]] an der Durchführung von Luftsportveranstaltungen.
==1. Weltkrieg==


Im Jahr 1924 ging er für drei Jahre nach [[Republik China (1912–1949)|China]] und war dort mit dem Aufbau einer Luftwaffe für die chinesische Nationalregierung beschäftigt. Als Greim im Jahr 1927 nach Deutschland zurückkehrte, wurde er Leiter der Zivilfliegerschule in [[Würzburg]]. Zu seinen Schülern während dieser Zeit gehörte unter anderem [[Elly Beinhorn]].
Greim war anfänglich als Batterieoffizier in seinem [[Regiment]] eingesetzt und wurde im Jahr [[1915]] erst als Ordonanzoffizier und später als Adjutant bei


=== Zeit des Nationalsozialismus ===
der I. Abteilung verwendet. Im selben Jahr meldete er sich für eine Ausbildung als Flugzeugbeobachter an. Nach Ende der Ausbildung wurde Greim als
==== Vorkriegszeit ====
Am 1. Januar 1934 trat Greim im Rang eines [[Major]]s in die [[Reichswehr]] ein, wo man ihn anfänglich zum [[7. (Bayerisches) Artillerie-Regiment (Reichswehr)|Artillerie-Regiment Nr. 7]] kommandierte. Bereits nach kurzer Zeit wurde er zum neu gegründeten [[Reichsluftfahrtministerium]] versetzt, wo er an der Aufstellung des neuen Jagdgeschwaders Döberitz ''Richthofen'' beteiligt war. Dieses wurde später in [[Jagdgeschwader 132 „Richthofen“|Jagdgeschwader 132]] umbenannt, dann in [[Jagdgeschwader 131 „Richthofen“|Jagdgeschwader 131]], und ging schließlich im Jagdgeschwader 2 auf.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bundesarchiv.de/aktuelles/aus_dem_archiv/galerie/00199/index.html?index=0&id=0&nr=1 |text=Bundesarchiv: Die Traditionsgeschwader der Wehrmacht. |wayback=20090101134909}}</ref>


Am 1. August 1935 wurde Greim Inspekteur der Jagdflieger und am 1. September 1935 zum [[Oberstleutnant]] befördert. Am 20.&nbsp;April 1936 erfolgte die Beförderung zum [[Oberst]] mit gleichzeitigem Wechsel in die Stellung des Inspekteurs für Flugsicherung und Gerät. Ab 1937 war Greim zusätzlich mit der Führung der Geschäfte des Luftwaffenpersonalamtes im [[Reichsluftfahrtministerium]] betraut,<ref name=":0">{{Literatur |Titel=Robert Ritter von Greim – Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien |Sammelwerk=Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien |Datum=2018-03-15 |Online=https://ns-reichsministerien.de/2018/03/15/robert-ritter-von-greim/ |Abruf=2018-03-29}}</ref> und 1938 wurde er offiziell Amtschef. Am 1.&nbsp;Februar 1938 erfolgte seine Beförderung zum [[Generalmajor]].
Beobachter in der Fliegerabteilung 3b eingesetzt.


Am 31. März 1939 übergab [[Ludwig Wolff (General, 1886)|Ludwig Wolff]] das Kommando über die [[5. Flieger-Division (1938–1939)|5.&nbsp;Flieger-Division]] an Greim.
Im Jahr [[1916]] kam Greim zur Flugzeugführerausbildung nach [[Schleißheim]] und im Januar [[1917]] wurde er zum [[Oberleutnant]] befördert. Mit


==== Zweiter Weltkrieg ====
Abschluß der Fliegerausbildung kehrte Greim zu seiner Abteilung zurück, die inzwischen in Folge von Umstrukturierungen die Nummer 46 trug.
Im Oktober 1939, nach dem [[Überfall auf Polen]], wurde Greim als [[Generalleutnant]] [[Kommandierender General]] des [[V. Fliegerkorps]]. Nach dem Ende des [[Westfeldzug]]es wurde er am 19.&nbsp;Juli 1940 zum [[General der Flieger]] befördert. Anschließend waren die zu seinem Korps gehörenden Geschwader an der [[Luftschlacht um England]] beteiligt.


Im Winter 1941/42 führte Greim in [[Mariupol]] den aus Teilen seines Korps gebildeten „Sonderstab Krim“. Am 1.&nbsp;April 1942 bekam er den Oberbefehl über das ''[[Luftwaffenkommando Ost]]'' mit Sitz in [[Smolensk]], als sein Korps das [[VIII. Fliegerkorps]] in diesem Frontbereich ablöste. Im Februar 1943 zum [[Generaloberst]] befördert, wurde er im Mai 1943 zum Oberbefehlshaber der aus seinem Kommando gebildeten [[Luftflotte 6]] ernannt. Dieser Verband unterstützte weiterhin die Luftwaffeneinsätze der [[Heeresgruppe Mitte]]. Im Rahmen des [[Unternehmen Zitadelle|Unternehmens Zitadelle]], der dritten und letzten deutschen Sommeroffensive in der Sowjetunion, bot Greims Luftflotte im Juli 1943 730 Flugzeuge auf. Nach hohen Verlusten und technischen Ausfällen aufgrund mangelhafter Versorgung mit Ersatzteilen waren beim Beginn der [[Operation Bagration|sowjetischen Sommeroffensive]] im Juni 1944 nur noch knapp 50 Maschinen einsatzbereit.
Ab April [[1917]] war er in der [[Jagdstaffel]] 34 eingesetzt und noch im gleichen Jahr wurde Greim dort Staffelkapitän. Bei einem Einsatz im März [[1918]]


[[Datei:Grave of Field Marshal Robert von Greim 01.jpg|mini|Grabstätte Greims in der Abteilung ''Kriegsgräber Zweiter Weltkrieg'' auf dem [[Salzburger Kommunalfriedhof]]]]
gelang es Greim als vermutlich erstem deutschen Jagdpiloten, einen britischen [[Panzer]] aus der Luft zu zerstören.
Noch im Januar 1945 legte Greim ein Bekenntnis zum „Führer“ ab: „Der ich an den Führer geglaubt habe – und verdammt noch mal, noch immer an ihn glaube. Ich kann nicht zum Verräter werden. Ich nicht!“ Am 30. Januar 1945 erhielt er das [[Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP|Goldene Parteiabzeichen der NSDAP]].<ref>[[Klaus D. Patzwall]]: ''Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944, Studien der Geschichte der Auszeichnungen Band 4'', Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6, S. 69.</ref> Zum 1. Februar 1945 trat er der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei ([[Liste von NSDAP-Parteimitgliedsnummern|Mitgliedsnummer]] 10.002.210).<ref>Bundesarchiv R 9361-II/316870</ref> Nachdem [[Adolf Hitler|Hitler]] am 23.&nbsp;April 1945 [[Hermann Göring|Göring]] aller Ämter enthoben hatte, wurde Greim von [[Hanna Reitsch]] am 26.&nbsp;April 1945 in das bereits eingeschlossene Berlin geflogen. Beim Anflug über dem Berliner Tiergarten geriet der Flieger unter Flakfeuer, und Greim erlitt Verletzungen am Fuß. Er wurde dann von Hitler persönlich zu Görings Nachfolger als [[Oberbefehlshaber]] der Luftwaffe ernannt und gleichzeitig zum [[Generalfeldmarschall]] befördert.<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41121768.html Armer, armer Adolf: Treue – aber nicht bis in den Tod] in ''[[Der Spiegel]]'' 16/1947, S. 5–6, vom 19. April 1947.</ref><ref name="Junge">Traudl Junge, Melissa Müller: ''Bis zur letzten Stunde – Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben'', München 2002, S. 292, Fußnote 104.</ref> Greim beteuerte danach: „Mich haben das Zusammensein mit dem Führer und seine Kraft außerordentlich bestärkt.“<ref>[[Guido Knopp]]: Die letzte Schlacht: Hitlers Ende. Abschnitt zum: 26.&nbsp;April 1945.</ref> Am 29. April 1945 erhielt er von Hitler den Befehl, den „Verräter“ [[Heinrich Himmler]] zu verhaften.<ref>[[Bernd Mayer (Journalist)|Bernd Mayer]]: ''Zwölf Menschen – zwölf Schicksale im April 1945'' in: Heimatkurier 2/2005 (Beilage des [[Nordbayerischer Kurier|Nordbayerischen Kuriers]]), S. 4.</ref> An jenem Tag nutzten Reitsch und Greim die [[Straße des 17. Juni|Charlottenburger Chaussee]] als Startbahn, um mit dem letzten Flugzeug, einer kleinen [[Arado Flugzeugwerke|Arado]], weiter nach [[Plön]] zu fliegen, wo sich zu dieser Zeit noch Hitlers Nachfolger [[Karl Dönitz]] aufhielt. Im Anschluss flogen Reitsch und Greim weiter nach [[Kitzbühel]] in [[Tirol]]. Dort geriet Greim in US-amerikanische [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|Kriegsgefangenschaft]].<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41121768.html Armer, armer Adolf: Treue – aber nicht bis in den Tod] in ''[[Der Spiegel]]'' 16/1947, S. 5–6, vom 19. April 1947.</ref><ref name="Junge" />


Greim ergab sich den Amerikanern mit den Worten „Ich bin der Chef der deutschen Luftwaffe, aber ich habe keine Luftwaffe.“ Ursprünglich sollte er am 8. Mai an den Kapitulationsverhandlungen in [[Museum Berlin-Karlshorst|Berlin-Karlshorst]] teilnehmen – wurde aber aufgrund seiner Fußverletzung von Generaloberst der Luftwaffe und Befehlshaber der Luftflotte 5 [[Hans-Jürgen Stumpff]] vertreten. Er wurde nach [[Salzburg]] in ein Lazarett gebracht, wo er erfuhr, dass die Amerikaner ihn in sowjetische Gefangenschaft überstellen wollten. Am 24.&nbsp;Mai 1945 beging Greim dort [[Suizid]] mittels [[Cyanwasserstoff|Blausäure]].<ref>{{ANNO|kna|28|05|1945|1|Feldmarschall von Greim verübt Selbstmord}}</ref><ref name=":0" /> Hierzu verwendete er die Giftkapsel, die ihm Adolf Hitler Ende April 1945 im Führerbunker überreicht hatte. Das Grab Greims befindet sich auf dem [[Salzburger Kommunalfriedhof]] (Abteilung ''Kriegsgräber Zweiter Weltkrieg'').
In der deutschen Frühjahrsoffensive des Jahres [[1918]] befehligte Greim mehrere Jagdstaffeln. Er hatte inzwischen 28 Luftsiege errungen und war


== Auszeichnungen ==
mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. auch mit dem Orden [[Pour le mérite]]. Am [[23. Oktober]] [[1918]] wurde er schließlich mit dem bayerischen
* [[Eisernes Kreuz]] (1914) II. und I. Klasse
* [[Hausorden von Hohenzollern|Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern]] mit Schwertern
* [[Militärverdienstorden (Bayern)|Bayerischer Militärverdienstorden]] IV. Klasse mit Schwertern und mit der Krone
* [[Pour le Mérite]] am 14.&nbsp;Oktober 1918<ref name="Veit">[[Veit Scherzer]]: ''Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs.'' 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 347.</ref>
* [[Militär-Max-Joseph-Orden|Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens]] am 23.&nbsp;Oktober 1918; damit verbunden die Erhebung in den persönlichen Adelsstand<ref name="Veit" />
* Bayerisches Flugzeugführerabzeichen
* Bayerisches Beobachterabzeichen
* [[Dienstauszeichnung (Wehrmacht)|Wehrmacht-Dienstauszeichnung]] IV. und III. Klasse
* [[Eisernes Kreuz|Spange zum Eisernen Kreuz]] II. und I. Klasse
* [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]] mit Eichenlaub und Schwertern<ref name="Veit" />
** Ritterkreuz 24.&nbsp;Juni 1940
** Eichenlaub 2.&nbsp;April 1943 (216.&nbsp;Verleihung)
** Schwerter 27.&nbsp;August 1944 (92.&nbsp;Verleihung)
* sechsmalige Nennung im [[Wehrmachtbericht]] am 20.&nbsp;Juni 1940; 22.&nbsp;November 1941; 19.&nbsp;Januar 1942; 3.&nbsp;September 1943; 9.&nbsp;September 1944 und 31.&nbsp;Oktober 1944
* [[Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen|Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen mit Brillanten]]


== Darstellung in Filmen ==
[[Militär-Max-Joseph-Orden]] ausgezeichnet und diese Ehrung brachte Greim die Erhebung in den persönlichen [[Adelsstand]] als Ritter von Greim.
Robert Ritter von Greim wurde in folgenden Filmproduktionen dargestellt:
* Von [[Otto Woegerer|Otto Wögerer]] in ''[[Der letzte Akt (1955)|Der letzte Akt]]''.<ref name="imdb1">{{cite web|url=https://www.imdb.com/title/tt0048295/|title=Letzte Akt, Der (1955)|accessdate=2008-05-08|publisher=IMDb.com|archiveurl=|archivedate=|language=de}}</ref>
* Von [[Eric Porter]] in ''[[Hitler – Die letzten zehn Tage]]''.<ref name="imdb4">{{cite web|url=https://www.imdb.com/title/tt0070184/|title=Hitler: The Last Ten Days (1973)|accessdate=2008-05-08|publisher=IMDb.com|archiveurl=|archivedate=|language=de}}</ref>
* Von [[Willy Bowman]] in ''The Death of Adolf Hitler''.<ref name="imdb3">{{cite web|url=https://www.imdb.com/title/tt0283307/|title=The Death of Adolf Hitler (1973) (TV)|accessdate=2008-05-08|publisher=IMDb.com|archiveurl=|archivedate=|language=de}}</ref>
* Von [[Dietrich Hollinderbäumer]] in ''[[Der Untergang]]''.<ref name="imdb2">{{cite web|url=https://www.imdb.com/title/tt0363163/|title=Untergang, Der (2004)|accessdate=2008-05-08|publisher=IMDb.com|archiveurl=|archivedate=|language=de}}</ref>


== Siehe auch ==
==Zwischen den Kriegen==
* [[Liste deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg]]


== Literatur ==
Im Jahr [[1920]] schied Greim auf eigenen Wunsch aus dem Militärdienst mit dem Ehrenrang eines [[Hauptmann]]s aus, und begann an der [[München]]er
* {{Literatur
|Autor=Kurt Braatz
|Titel=Robert von Greim
|TitelErg=Jagdflieger im Ersten Weltkrieg
|Band=I
|Auflage=1
|Verlag=NeunundzwanzigSechs Verlag
|Ort=Moosburg
|Datum=2016
|ISBN=978-3-9818324-0-2}}
* {{Literatur
|Autor=Kurt Braatz
|Titel=Robert von Greim
|TitelErg=Hitlers letzter Feldmarschall
|Band=II
|Auflage=1
|Verlag=NeunundzwanzigSechs Verlag
|Ort=Moosburg
|Datum=2018
|ISBN=978-3-9818324-1-9}}
* [[Samuel W. Mitcham|Samuel W. Mitcham Jr.]]: ''Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim.'' In: [[Gerd R. Ueberschär]] (Hrsg.): ''Hitlers militärische Elite. Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende.'' Band 2. Primus, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-089-1, S. 72–79.
* [[Janusz Piekałkiewicz]]: ''Unternehmen Zitadelle. Kursk und Orel: Die größte Panzerschlacht des Zweiten Weltkrieges.'' Pawlak, Herrsching 1989, ISBN 3-88199-579-X.
* {{BibISBN|3887411161}}


== Weblinks ==
[[Universität]] ein [[Jurastudium]]. Nach Abschluß des Studiums wurde er [[1922]] Angestellter bei einer Bank. Da Greim weiterhin ein starkes Interesse an
{{Commonscat|Robert Ritter von Greim|Robert von Greim}}
* [https://ns-reichsministerien.de/2018/03/15/robert-ritter-von-greim/ Kurzbiografie] – [https://ns-reichsministerien.de/ Projekt „Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien“]
* Tobias Rieger: [https://ns-reichsministerien.de/2018/04/20/ich-bin-der-chef-der-deutschen-luftwaffe-aber-ich-habe-keine-luftwaffe-robert-ritter-von-greims-karriere-im-reichsluftfahrtministerium/ „Ich bin der Chef der deutschen Luftwaffe, aber ich habe keine Luftwaffe“. Robert Ritter von Greims Karriere im Reichsluftfahrtministerium], online: [https://ns-reichsministerien.de/ Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien], 20. April 2018.


== Einzelnachweise ==
der Fliegerei hatte, beteiligte er sich an der Durchführung von Luftsportveranstaltungen und im Jahr [[1924]] ging er für 3 Jahre nach [[China]] und war dort
<references />


{{NaviBlock
mit dem Aufbau einer Luftwaffe für die chinesische Nationalregierung beschäftigt.
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}}


{{Normdaten|TYP=p|GND=116830670|VIAF=13068909}}
Als Greim im Jahr [[1927]] nach Deutschland zurückkehrte wurde er Leiter der Fliegerschule in [[Würzburg]].


{{SORTIERUNG:Greim, Robert Von}}
Am [[01. Januar]] [[1934]] schließlich trat Grein im Rang eines [[Major]]s in die [[Reichswehr]] ein und war anfänglich zum Artillerie-Regiment Nr. 7
[[Kategorie:Oberleutnant (Bayern)]]
[[Kategorie:Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)]]
[[Kategorie:Jagdpilot im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)]]
[[Kategorie:Major (Reichswehr)]]
[[Kategorie:Militärperson (Deutsches Heer)]]
[[Kategorie:Generalfeldmarschall (Luftwaffe der Wehrmacht)]]
[[Kategorie:Nobilitierter (Bayern)]]
[[Kategorie:Ritter (Neuzeit)]]
[[Kategorie:Träger des Pour le Mérite (Militärorden)]]
[[Kategorie:Träger des Militär-Max-Joseph-Ordens (Ritter)]]
[[Kategorie:Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (IV. Klasse)]]
[[Kategorie:Ritter des Königlichen Hausordens von Hohenzollern]]
[[Kategorie:Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse]]
[[Kategorie:Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern]]
[[Kategorie:Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP]]
[[Kategorie:Deutscher Kriegsgefangener der Vereinigten Staaten]]
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Bayer]]
[[Kategorie:Geboren 1892]]
[[Kategorie:Gestorben 1945]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
kommandiert.
|NAME=Greim, Robert von

|ALTERNATIVNAMEN=Greim, Robert (Geburtsname); Greim, Robert Ritter von
Bereits nach kurzer Zeit wurde er zum neugegründeten [[Reichsluftfahrtministerium]] versetzt und war dort mit der Aufstellung des ersten neuen
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Generalfeldmarschall

|GEBURTSDATUM=22. Juni 1892
Jagdgeschwaders ''"Richthofen"'' beteiligt.
|GEBURTSORT=[[Bayreuth]]

|STERBEDATUM=24. Mai 1945
Im Sommer des Jahres [[1935]] wurde Greim Inspekteur der Jagdflieger und am [[01. September]] [[1935]] zum [[Oberstleutnant]] befördert. Am [[20. April]]
|STERBEORT=[[Salzburg]]

}}
[[1936]] erfolgte die Ernennung zum [[Oberst]] mit gleichzeitigem Wechsel in die Stellung des Inspekteurs für Flugsicherung und Gerät.

Seit [[1937]] war Greim zusätzlich mit der Führung der Geschäfte des Luftwaffenpersonalamtes betraut, bevor er [[1938]] offiziell Amtschef wurde. Am

[[01.Februar]] [[1938]] erfogte seine Ernennung zum [[Generalmajor]].

Mit Beginn des Jahres [[1939]] bekam Greim das Kommando über die 5. Flieger-Division.

==2. Weltkrieg==

Im Oktober [[1939]], nach Ende des Polenfeldzuges, wurde Greim als [[Generalleutnant]] kommandierender General des V. Flieger-Korps. Nach dem

Ende des Westfeldzuges wurde Greim am [[19. Juli]] [[1940]] zum [[General]] der Flieger befördert. Anschließend waren die zu seinem Korps gehörenden

Geschwader an der [[Luftschlacht um England]] beteiligt.

Am [[01. April]] [[1942]] bekam Greim den Oberbefehl über das Luftwaffenkommando Ost. Im Frühjahr [[1943]] wurde Greim zum [[Generaloberst]] ernannt

und im Mai wurde das Luftwaffenkommando Ost in Luftflotte 6 umbenannt. Dieser Verband war für die Luftwaffeneinsätze zur Unterstützung der

[[Heeresgruppe]] Mitte zuständig.

Im Rahmen des ''Unternehmens Zitadelle'', der 3. und letzten deutschen Sommeroffensive in der Sowjetunion, bot Greims Luftflotte im Juli [[1943]] 730

Flugzeuge auf. Durch starke Verluste und technische Ausfälle aufgrund Schwierigkeiten bei der Ersatzteilversorgung waren beim Beginn der sowjetischen

Sommeroffensive im Jahr [[1944]] nur noch knapp 50 Maschinen einsatzbereit, sodas dem sowjetischen Angriff in dieser Hinsicht nichts entgegen gestellt

werden konnte.

Nachdem [[Göring]] von [[Hitler]] am [[23. April]] [[1945]] aller Ämter enthoben worden war, wurde Greim am [[27. April]] [[1945]] [[Göring]]s Nachfolger als

Oberbefehlshaber der [[Luftwaffe]] und gleichzeitig zum [[Generalfeldmarschall]] befördert.

Wenige Tage später geriet Greim in [[Süddeutschland]] in amerikanische Gefangenschaft und wurde nach [[Salzburg]] gebracht, wo er sich am [[24. Mai]]

[[1945]] selbst das Leben nahm.


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Aktuelle Version vom 15. März 2025, 06:55 Uhr

Robert Ritter von Greim (1940)

Robert Greim, ab 1918 Ritter von Greim (* 22. Juni 1892 in Bayreuth; † 24. Mai 1945 in Salzburg), war ein deutscher Heeres- und Luftwaffenoffizier (ab 1945 Generalfeldmarschall) und nach der Ablösung Hermann Görings einige Tage lang der letzte Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Kaiserreich und Erster Weltkrieg

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Robert Greim wurde am 22. Juni 1892 in Bayreuth als Sohn eines Königlich Bayerischen Gendarmeriehauptmanns geboren.

Greim trat im Juli 1911 als Fähnrich in das bayerische Eisenbahn-Bataillon ein und wurde im November 1912 zum 8. Feld-Artillerie-Regiment nach Nürnberg versetzt. Nach dem Besuch der Kriegsschule in München wurde er zu seinem Regiment zurück versetzt und zum Leutnant ernannt. Greim war anfänglich als Batterieoffizier in seinem Regiment eingesetzt.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er zunächst als Ordonnanzoffizier und später als Adjutant bei der I. Abteilung verwandt. 1915 meldete er sich für eine Ausbildung als Flugzeugbeobachter, die er im August 1915 begann. Nach deren Abschluss wurde Greim als Beobachter in der Feldfliegerabteilung 3 b eingesetzt. Im Jahr 1916 kam Greim zur Flugzeugführerausbildung nach Schleißheim und wurde im Januar 1917 zum Oberleutnant befördert. Mit Abschluss der Flugzeugführerausbildung kehrte Greim zu seiner Abteilung zurück, die inzwischen – infolge von Umstrukturierungen – als Fliegerabteilung 46 b bezeichnet wurde. Ab April 1917 war er in der Jagdstaffel 34 eingesetzt und wurde dort noch im gleichen Jahr Staffelführer. Bei einem Einsatz am 11. März 1918 gelang es Greim als vermutlich erstem deutschen Jagdpiloten, einen britischen Panzer aus der Luft mittels MG-Feuer zu zerstören. In der deutschen Frühjahrsoffensive des Jahres 1918 befehligte Greim mehrere Jagdstaffeln. Er hatte inzwischen 28 Luftsiege errungen und war mehrfach ausgezeichnet worden, u. a. auch mit dem Orden Pour le Mérite. Am 23. Oktober 1918 wurde er schließlich mit dem bayerischen Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet, was ihm die Erhebung in den persönlichen Adelsstand mit dem Titel „Ritter von“ einbrachte.

Weimarer Republik

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Schon im August 1919 veranstaltete Greim zusammen mit Ernst Udet ein Schau-Kunstfliegen auf dem Münchener Oberwiesenfeld, bei dem sie unter anderem Luftkämpfe imitierten. Mit dem Erlös wollten sie zurückkehrende Kriegsgefangene unterstützen und vor dem Bolschewismus bewahren.[1][2] Beim Kapp-Putsch im März 1920 übernahm Greim die Flugdienste zwischen München und Berlin. Auf eigenen Wunsch schied Greim 1920 aus dem Militärdienst mit dem Ehrenrang eines Hauptmanns aus, worauf er an der Münchener Universität ein Jurastudium begann.

Am 2. September 1920 heiratete er die sechs Jahre ältere Alice Wilhelmine Adelheid Braun, geb. Landauer, die Witwe von Hanns Braun, die die Töchter Gisela und Sascha mit in die Ehe brachte. Mit Alice hatte Greim einen Sohn, Hubert (1921–2018). Hubert war mit Anneliese, Tochter von Johann Raithel, verheiratet.

Nach Abschluss des Studiums wurde er 1922 Angestellter bei einer Bank. Da Greim weiterhin ein starkes Interesse an der Fliegerei hatte, beteiligte er sich zusammen mit Ernst Udet an der Durchführung von Luftsportveranstaltungen.

Im Jahr 1924 ging er für drei Jahre nach China und war dort mit dem Aufbau einer Luftwaffe für die chinesische Nationalregierung beschäftigt. Als Greim im Jahr 1927 nach Deutschland zurückkehrte, wurde er Leiter der Zivilfliegerschule in Würzburg. Zu seinen Schülern während dieser Zeit gehörte unter anderem Elly Beinhorn.

Zeit des Nationalsozialismus

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Am 1. Januar 1934 trat Greim im Rang eines Majors in die Reichswehr ein, wo man ihn anfänglich zum Artillerie-Regiment Nr. 7 kommandierte. Bereits nach kurzer Zeit wurde er zum neu gegründeten Reichsluftfahrtministerium versetzt, wo er an der Aufstellung des neuen Jagdgeschwaders Döberitz Richthofen beteiligt war. Dieses wurde später in Jagdgeschwader 132 umbenannt, dann in Jagdgeschwader 131, und ging schließlich im Jagdgeschwader 2 auf.[3]

Am 1. August 1935 wurde Greim Inspekteur der Jagdflieger und am 1. September 1935 zum Oberstleutnant befördert. Am 20. April 1936 erfolgte die Beförderung zum Oberst mit gleichzeitigem Wechsel in die Stellung des Inspekteurs für Flugsicherung und Gerät. Ab 1937 war Greim zusätzlich mit der Führung der Geschäfte des Luftwaffenpersonalamtes im Reichsluftfahrtministerium betraut,[4] und 1938 wurde er offiziell Amtschef. Am 1. Februar 1938 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor.

Am 31. März 1939 übergab Ludwig Wolff das Kommando über die 5. Flieger-Division an Greim.

Zweiter Weltkrieg

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Im Oktober 1939, nach dem Überfall auf Polen, wurde Greim als Generalleutnant Kommandierender General des V. Fliegerkorps. Nach dem Ende des Westfeldzuges wurde er am 19. Juli 1940 zum General der Flieger befördert. Anschließend waren die zu seinem Korps gehörenden Geschwader an der Luftschlacht um England beteiligt.

Im Winter 1941/42 führte Greim in Mariupol den aus Teilen seines Korps gebildeten „Sonderstab Krim“. Am 1. April 1942 bekam er den Oberbefehl über das Luftwaffenkommando Ost mit Sitz in Smolensk, als sein Korps das VIII. Fliegerkorps in diesem Frontbereich ablöste. Im Februar 1943 zum Generaloberst befördert, wurde er im Mai 1943 zum Oberbefehlshaber der aus seinem Kommando gebildeten Luftflotte 6 ernannt. Dieser Verband unterstützte weiterhin die Luftwaffeneinsätze der Heeresgruppe Mitte. Im Rahmen des Unternehmens Zitadelle, der dritten und letzten deutschen Sommeroffensive in der Sowjetunion, bot Greims Luftflotte im Juli 1943 730 Flugzeuge auf. Nach hohen Verlusten und technischen Ausfällen aufgrund mangelhafter Versorgung mit Ersatzteilen waren beim Beginn der sowjetischen Sommeroffensive im Juni 1944 nur noch knapp 50 Maschinen einsatzbereit.

Grabstätte Greims in der Abteilung Kriegsgräber Zweiter Weltkrieg auf dem Salzburger Kommunalfriedhof

Noch im Januar 1945 legte Greim ein Bekenntnis zum „Führer“ ab: „Der ich an den Führer geglaubt habe – und verdammt noch mal, noch immer an ihn glaube. Ich kann nicht zum Verräter werden. Ich nicht!“ Am 30. Januar 1945 erhielt er das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP.[5] Zum 1. Februar 1945 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 10.002.210).[6] Nachdem Hitler am 23. April 1945 Göring aller Ämter enthoben hatte, wurde Greim von Hanna Reitsch am 26. April 1945 in das bereits eingeschlossene Berlin geflogen. Beim Anflug über dem Berliner Tiergarten geriet der Flieger unter Flakfeuer, und Greim erlitt Verletzungen am Fuß. Er wurde dann von Hitler persönlich zu Görings Nachfolger als Oberbefehlshaber der Luftwaffe ernannt und gleichzeitig zum Generalfeldmarschall befördert.[7][8] Greim beteuerte danach: „Mich haben das Zusammensein mit dem Führer und seine Kraft außerordentlich bestärkt.“[9] Am 29. April 1945 erhielt er von Hitler den Befehl, den „Verräter“ Heinrich Himmler zu verhaften.[10] An jenem Tag nutzten Reitsch und Greim die Charlottenburger Chaussee als Startbahn, um mit dem letzten Flugzeug, einer kleinen Arado, weiter nach Plön zu fliegen, wo sich zu dieser Zeit noch Hitlers Nachfolger Karl Dönitz aufhielt. Im Anschluss flogen Reitsch und Greim weiter nach Kitzbühel in Tirol. Dort geriet Greim in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.[11][8]

Greim ergab sich den Amerikanern mit den Worten „Ich bin der Chef der deutschen Luftwaffe, aber ich habe keine Luftwaffe.“ Ursprünglich sollte er am 8. Mai an den Kapitulationsverhandlungen in Berlin-Karlshorst teilnehmen – wurde aber aufgrund seiner Fußverletzung von Generaloberst der Luftwaffe und Befehlshaber der Luftflotte 5 Hans-Jürgen Stumpff vertreten. Er wurde nach Salzburg in ein Lazarett gebracht, wo er erfuhr, dass die Amerikaner ihn in sowjetische Gefangenschaft überstellen wollten. Am 24. Mai 1945 beging Greim dort Suizid mittels Blausäure.[12][4] Hierzu verwendete er die Giftkapsel, die ihm Adolf Hitler Ende April 1945 im Führerbunker überreicht hatte. Das Grab Greims befindet sich auf dem Salzburger Kommunalfriedhof (Abteilung Kriegsgräber Zweiter Weltkrieg).

Darstellung in Filmen

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Robert Ritter von Greim wurde in folgenden Filmproduktionen dargestellt:

Commons: Robert von Greim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hans Dollinger: München im 20. Jahrhundert. Eine Chronik der Stadt von 1900 bis 2000. Buchendorfer, München 2001, ISBN 978-3-934036-42-0, S. 80.
  2. „Uns wird alle der Teufel holen“. In: Die Zeit Nr. 47/1990, 16. November 1990.
  3. Bundesarchiv: Die Traditionsgeschwader der Wehrmacht. (Memento vom 1. Januar 2009 im Internet Archive)
  4. a b Robert Ritter von Greim – Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien. In: Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien. 15. März 2018 (ns-reichsministerien.de [abgerufen am 29. März 2018]).
  5. Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944, Studien der Geschichte der Auszeichnungen Band 4, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6, S. 69.
  6. Bundesarchiv R 9361-II/316870
  7. Armer, armer Adolf: Treue – aber nicht bis in den Tod in Der Spiegel 16/1947, S. 5–6, vom 19. April 1947.
  8. a b Traudl Junge, Melissa Müller: Bis zur letzten Stunde – Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben, München 2002, S. 292, Fußnote 104.
  9. Guido Knopp: Die letzte Schlacht: Hitlers Ende. Abschnitt zum: 26. April 1945.
  10. Bernd Mayer: Zwölf Menschen – zwölf Schicksale im April 1945 in: Heimatkurier 2/2005 (Beilage des Nordbayerischen Kuriers), S. 4.
  11. Armer, armer Adolf: Treue – aber nicht bis in den Tod in Der Spiegel 16/1947, S. 5–6, vom 19. April 1947.
  12. Feldmarschall von Greim verübt Selbstmord. In: Kärntner Nachrichten, 28. Mai 1945, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/kna
  13. a b c Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 347.
  14. Letzte Akt, Der (1955). IMDb.com, abgerufen am 8. Mai 2008.
  15. Hitler: The Last Ten Days (1973). IMDb.com, abgerufen am 8. Mai 2008.
  16. The Death of Adolf Hitler (1973) (TV). IMDb.com, abgerufen am 8. Mai 2008.
  17. Untergang, Der (2004). IMDb.com, abgerufen am 8. Mai 2008.