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„Erdbeben im Indischen Ozean 2004“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Indischer Ozean Beben2004.png|mini|350px|[[Epizentrum|Epizentren]] und betroffene Küsten]]
{{Aktuell}}
{{Mehrere Bilder
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| Bild1 = Neic slav fig72.gif
| Untertitel1 = Erstes Erdbeben und Nachbeben mit einer Stärke von über 4,0 [[Momenten-Magnituden-Skala|M<sub>w</sub>]] vom 26. Dezember 2004 bis 10. Januar 2005
| Breite1 = 249
| Bild2 = 2004 Indonesia Tsunami Complete.gif
| Untertitel2 = Simulation der Ausbreitung des Tsunamis innerhalb weniger Stunden über den [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]]
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| Bild1 = 2004-tsunami.jpg
| Untertitel1 = Auftreffen des Tsunamis an der Küste Thailands, bei [[Ao Nang]], Thailand
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| Bild2 = Phuket after tsunami (2004).jpg
| Untertitel2 = [[Phuket (Stadt)|Phuket]] nach dem Tsunami – Die Tsunamiwellen, die Phuket erreichten, waren bis zu sechs Meter hoch und damit verglichen mit Wellen, mit denen der Tsunami auf andere Orte traf, durchschnittlich<ref name="Tsuji-2006">{{Literatur |Autor=Yoshinobu Tsuji, Yuichi Namegaya, Hiroyuki Matsumoto, Sin-Iti Iwasaki, Wattana Kanbua |Titel=The 2004 Indian tsunami in Thailand: Surveyed runup heights and tide gauge records |Sammelwerk=EP&S |Band=58 |Datum=2006-02 |ISSN=1880-5981 |Seiten=223–232 |Online=https://ui.adsabs.harvard.edu/abs/2006EP&S...58..223T/abstract |Abruf=2020-03-25 |DOI=10.1186/BF03353382}}</ref>
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{{Mehrere Bilder
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| Breite =
| Bild1 = KataNoiReceding.jpg
| Untertitel1 = Der Moment des stärksten Rückzugs der Wassermassen am Strand ''Hat Kata Noi'' (an der südwestlichen Seite der thailändischen Insel [[Ko Phuket|Phuket]]) um 10:25 Uhr örtlicher Zeit
| Breite1 = 250
| Bild2 = KataNoiRecedingWaters.JPG
| Untertitel2 = Der Moment des Anrollens der dritten Welle, am selben Strand um 11:00 Uhr. An dem Strand waren die Auswirkungen milde – es wurden dort keine Todesopfer verzeichnet.
| Breite2 = 250
}}
Das '''Erdbeben im Indischen Ozean'''&nbsp;– auch '''Sumatra-Andamanen-Beben''' genannt&nbsp;– am 26.&nbsp;Dezember 2004 um 00:58&nbsp;Uhr&nbsp;[[Koordinierte Weltzeit|UTC]] (07:58&nbsp;Uhr Ortszeit in West-Indonesien und Thailand) war ein unterseeisches [[Megathrust-Erdbeben#Erdbebentypen|Megathrust-Erdbeben]] mit einer [[Magnitude (Erdbeben)|Magnitude]] von&nbsp;9,1 und dem [[Epizentrum]] 85&nbsp;km vor der Nordwestküste der indonesischen Insel [[Sumatra]]. Es war das drittstärkste jemals aufgezeichnete Beben und löste eine Reihe verheerender [[Tsunami]]s an den Küsten des [[Indischer Ozean|Indischen Ozeans]] aus. An den Stränden waren zu dieser Zeit viele Menschen zum Sonnen und Baden. Insgesamt starben durch das Beben und seine Folgen etwa 230.000 Menschen. Die Tsunamis waren damit die [[Liste von Tsunamis|tödlichsten aller Zeiten]]. Über 110.000 Menschen wurden verletzt, über 1,7&nbsp;Millionen Küstenbewohner rund um den Indischen Ozean wurden obdachlos.


Allein in [[Indonesien]] starben rund 165.000 Menschen, weitere Zehntausende in [[Sri Lanka]], [[Indien]] und [[Thailand]]. Unter den Toten waren auch etwa 2.000 ausländische Touristen, die an den betroffenen Küstenabschnitten ihren Weihnachtsurlaub verbracht hatten, die Hälfte davon aus [[Schweden]] und [[Deutschland]]. Das Ereignis wurde im Vergleich zu vorherigen Naturkatastrophen dieser Schwere außergewöhnlich gut dokumentiert, da viele dieser Urlauber eine [[Videokamera|Video-]] oder [[Digitalkamera]] zur Hand hatten.
Das '''{{PAGENAME}}''' erreichte am [[26. Dezember]] 2004 um 1.58 Uhr [[MEZ]] (7.58 Uhr Ortszeit in West-[[Indonesien]] und [[Thailand]]) eine Stärke von 9,0 auf der [[Richterskala]] mit [[Epizentrum]] vor der Küste [[Sumatra]]s und verursachte durch seine [[Tsunami|Flutwellen]] verheerende Schäden in den Küstenregionen im [[Golf von Bengalen]], [[Südasien]] und [[Südostasien]]. Auch in [[Ostafrika]] kamen Menschen um. Insgesamt rechnet das [[Rotes Kreuz|Rote Kreuz]] mit mehr als 100.000 Toten. Das {{PAGENAME}} ereignete sich exakt ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in [[Bam]] ([[Iran|Südiran]]).


== Entstehung und Stärke ==
[[Image:Indischer Ozean Beben2004.png|thumb|300px|[[Epizentrum|Epizentren]] und betroffene Küsten]]
=== Ursache ===
Vor Sumatra, den [[Nikobaren]] und den [[Andamanen]] schiebt sich die [[Indisch-Australische Platte]], die einen großen Teil des Indischen Ozeans umfasst, in einer ca. 1.000 Kilometer langen Bruchzone im Durchschnitt mit etwa 33&nbsp;mm pro Jahr in Richtung Nordosten unter die [[eurasische Platte]].<ref>{{Literatur |Autor=S. Stein, E. A. Okal |Titel=Ultralong Period Seismic Study of the December 2004 Indian Ocean Earthquake and Implications for Regional Tectonics and the Subduction Process |Sammelwerk=Bulletin of the Seismological Society of America |Band=97 |Nummer=1A |Datum=2007 |ISSN=0037-1106 |Seiten=S279–S295 |Kommentar=Gemäß der Tabelle auf Seite 13 des PDF bewegt sich die Indisch-Australische Platte mit 33&nbsp;mm pro Jahr gegenüber der eurasischen Platte |Online=https://sites.northwestern.edu/sethstein/files/2017/05/sumatrabssa-1l49ryh.pdf |Format=PDF |KBytes= |DOI=10.1785/0120050617}}</ref>
Durch das Unterwandern der Plattengrenzen bauten sich in der [[Subduktion]]szone Spannungen auf, die sich schlagartig mit Erdbeben entladen haben. Wissenschaftler sind der Meinung, dass der Tsunami entstand, als ein Teil der Burma-Platte, der von der absinkenden indischen Platte nach unten gezogen wurde, nach oben zurückschnellte und so enorme Energie auf das darüberliegende Wasser übertrug. Zusätzlich wird vermutet, dass Unterwasser-Erdrutsche den Effekt noch verstärkten. Einige dieser Erdrutsche waren 2&nbsp;Kilometer lang und 100&nbsp;Meter hoch.<ref>{{Internetquelle |autor=Khao Lak Ausflüge |url=https://khao-lak-ausfluege.de/tsunami-in-khao-lak/ |titel=Tsunami in Khao Lak |werk=Khao Lak Ausflüge |datum=2023-07-13 |sprache=de-DE |abruf=2023-08-16}}</ref>


Direkter Auslöser dieses Erdbebens war möglicherweise ein Beben zwei Tage zuvor am anderen Ende der indo-australischen Platte. Dieses „seit 1924 stärkste Beben in der Region“ hatte die Stärke 8,1; das Epizentrum lag zwischen Australien und der Antarktis, rund 500 Kilometer nördlich von der [[Macquarieinsel]]. „Man kann vermuten, dass das Beben auf der einen Seite der Platte eine unausgeglichene Situation auf der anderen Seite verursacht hat, was zu diesem riesigen unterseeischen Erdbeben in Asien geführt hat“, sagte Cvetan Sinadinovski vom Institut Geoscience Australia in Canberra.<ref>[http://www.taz.de/pt/2004/12/28/a0136.nf/text.ges,1 taz, 28. Dezember 2004, nach: AP, Sydney]</ref> Darüber sind sich die Experten immer noch nicht ganz einig.
== Stärke und Entstehung ==
[[Image:2004 Indonesia Tsunami.gif|framed|right|Animation: Epizentrum und Ausbreitung]]
[[Bild:Epicentre.jpg|thumb|Übersicht des Katastrophengebietes]]


=== Stärke ===
Das [[Erdbeben]] vor Sumatra gehört mit einer Stärke von 9,0 auf der [[Richter-Skala]] und einer Energie von rund 31,62 [[Gigatonne]]n [[Trinitrotoluol|TNT]] zu den fünf stärksten aufgezeichneten Beben in der Geschichte (das stärkste war: [[Großes Chile-Erdbeben|1960 in Chile (9,5)]] [http://neic.usgs.gov/neis/eqlists/10maps_world.html]). Es folgten mehrere [[Nachbeben]], darunter eines bei den [[Nikobaren]] mit einer Stärke von 7,1.
Das [[Erdbeben]] vor Sumatra ist mit einer Stärke von 9,1 ([[Momenten-Magnituden-Skala|M<sub>w</sub>]])<ref name="usgs">{{Internetquelle |url=https://earthquake.usgs.gov/earthquakes/eventpage/official20041226005853450_30/technical |titel=Zur Stärke des Bebens (eng) |abruf=2020-02-08}}</ref> und einer freigesetzten Energie von rund 475 [[TNT-Äquivalent|Megatonnen TNT]] (fast zehnmal so viel wie [[AN602|die stärkste Atombombe]] aller Zeiten). Es war das drittstärkste zum damaligen Zeitpunkt aufgezeichnete Beben in der Geschichte.<ref>{{Webarchiv |url=http://earthquake.usgs.gov/regional/world/10_largest_world.php |text=Die stärksten Beben der Geschichte |wayback=20091007163455}} (englisch)</ref> Im Februar 2005 sprachen sich Geologen der [[Northwestern University]] nach Analyse weltweiter Seismografen-Aufzeichnungen für eine Korrektur der Bebenstärke von 9,0 auf 9,3 aus.
Damit wäre das Beben dreimal stärker als bisher angenommen und das zweitstärkste seit Beginn seismischer Messungen. Jedoch sind die früheren Messungen (damals auf der [[Richterskala|Richter-Skala]]) mit den heutigen Verfahren der [[Momenten-Magnituden-Skala|Momenten-Magnitude]] nur bedingt vergleichbar. Von Behörden, wie etwa der [[United States Geological Survey|USGS]], wurde die Korrektur in dieser Form nicht bestätigt. Das USGS änderte die Magnitude im Juli 2006 von M<sub>w</sub> 9,0<ref>{{Webarchiv |url=http://earthquake.usgs.gov/eqcenter/eqinthenews/2004/usslav/ |text=Zur Stärke des Bebens (eng) |wayback=20060717042435}}</ref> auf M<sub>w</sub> 9,1<ref>{{Webarchiv |url=http://earthquake.usgs.gov/eqcenter/eqinthenews/2004/usslav/ |text=Zur Stärke des Bebens (eng) |wayback=20060719032349}}</ref>.


=== Tsunami und Nachbeben ===
Vor Sumatra, den Nikobarischen Inseln und den [[Andamanen]] schiebt sich die [[indisch-australische Platte]], die einen großen Teil des [[Indischer Ozean|Indischen Ozeans]] umfasst, in einer 1.000 Kilometer lange Bruchzone mit ca. sieben [[Zentimeter]] pro Jahr in Richtung Osten unter die [[eurasische Platte]]. Dies geschieht normalerweise mit vielen kleinen Rucken.
Nachdem in vielen Gebieten zuerst ein [[Tsunami#Zurückweichen des Meeres|Wellental]] die Küste erreicht hatte, trafen mindestens zwei, an einigen Orten bis zu sechs Flutwellen mit steigender Wellenhöhe auf die Küsten und drangen unter teilweise großer Zerstörungswirkung mehrere Kilometer ins Landesinnere vor.
Der plötzliche Schub am 26. Dezember 2004 wurde evtl. durch ein Beben drei Tage zuvor am antarktischen Rand der indisch-australischen Platte ausgelöst.
Es kam zu einem [[Plattenbruch]] auf zuerst 500 Kilometer, der sich durch die zahlreichen Nachbeben auf 1.000 Kilometern verlängerte. Dabei schoss der Meeresboden in dieser Länge um 10 bis 30 Meter nach oben. Diese fatalen Vertikalbewegungen lösten Flutwellen ([[Tsunami]]s) aus, die den ganzen Indischen Ozean durchzogen und die Küsten überschwemmten.


Zwischen dem Beben und den ersten Tsunamiwellen vergingen zwischen 20 Minuten (in Indonesien und auf den Andamanen und Nikobaren), zwei Stunden (Thailand, Sri Lanka), 2–6 Stunden (Indien, Myanmar und Bangladesch) und mehr als sechs Stunden (Somalia, Südafrika). Damit betrug die Geschwindigkeit der Wasser-[[Druckwelle]] auf dem Meer, wie für einen Tsunami typisch, mehrere hundert [[Kilometer pro Stunde]], ehe sie mit abflachender Meerestiefe bzw. mit dem Erreichen der Küste an Geschwindigkeit abnahm.
Die Höhe der Tsunami hängt stark von der jeweiligen Küstenbeschaffenheit ab. Fällt der Meeresboden schnell ab, so hebt sich der Wasserspiegel und überflutet die Küste. Fällt der Meeresboden nur langsam ab, kann sich der Tsunami "aufbauen" und schwappt dann mit enormer Gewalt an Land (Form ähnlich einer großen Welle, nur viel breiter). Ist die Küstenlinie dann auch noch wie ein Trichter geformt, wird die Energie noch weiter gebündelt, die Welle noch gewaltiger. Tsunamis können auf dem offenen Meer Geschwindigkeiten von mehreren hundert Stundenkilometern erreichen, vergleichbar mit der Reisegeschwindigkeit eines Flugzeugs. Die Welle ist auf offener See nicht erkennbar. Ihre zerstörerische Gewalt rührt vor allem durch die Wellenlänge, die hundert Kilometer betragen kann, und somit den Wasserspiegel für Minuten um mehrere Meter anhebt. Das zurückfließende Wasser reißt anschließend alles mit auf das Meer hinaus, wodurch die meisten Opfer zu Tode kommen.


Zwischen den Einzelwellen flutete das Wasser zum Meer zurück und entfaltete auch dabei typische Wirkungen durch den Sog: Mitnehmen schwimmfähiger Gegenstände und Personen. Die meisten groben Zerstörungen an Häusern wurden allerdings von den vorrückenden Wellen verursacht. Die Straßen in bebauten Gebieten wurden regelrecht zu Kanälen, in denen ein Konglomerat aus Wasser, Autos und Gebäudetrümmern erst landeinwärts und dann wieder Richtung Meer floss.
Experten kritisierten, dass es im Indischen Ozean kein Warnsystem wie im [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] gibt. Ihren Angaben zu Folge hätten mit einem solchen Warnsystem einige tausend Menschen gerettet werden können. Die Tatsache, dass das pazifische Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii bereits Minuten nach dem Beben eine Flutwelle voraussagte, half niemandem. In den Ländern fehlten sowohl mögliche Ansprechpartner als auch Kommunikationsinfrastrukturen. Begründet wird das mit dem Umstand, dass die meisten betroffenen Länder mit größeren wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben. Auch sind die Menschen in den seltensten Fällen gegen solche Schäden versichert, zumal ein solches Ereignis sehr selten ist. Mittlerweile haben die Regierungen von Australien und Indien entschieden, ein Tsunami-Vorwarnsystem aufzubauen.


In den nächsten Tagen folgten täglich etwa 25 [[Erdbeben|Nachbeben]] mit Stärken um 5,5. Bei den [[Nikobaren]] ereignete sich drei Stunden nach dem Hauptbeben ein Nachbeben der Stärke 7,1. Ein großes Nachbeben in der Region ereignete sich drei Monate später am 28.&nbsp;März 2005 mit einer Stärke von 8,7 auf Sumatra (siehe [[Erdbeben vor Sumatra 2005]]), wenig später auch auf [[Nias]].
Im Jet Propulsion Laboratory der Nasa stellten US-Forscher unterdessen die Theorie auf, dass sich durch die Wucht des schweren Bebens die [[Erdrotation]] - möglicherweise dauerhaft - beschleunigt hat. Auf Grund der bei dem Beben bewegten Erdmasse komme man rechnerisch auf einen Wert von Drei Millionstel Sekunden, um die sich die Erde nach der Katastrophe nun schneller drehen könnte. Außerdem habe die [[Erdachse]] bei dem Beben einen Schlag um rund 2,5 cm bekommen. Die Veränderungen werden von den Experten aber als nicht bedeutsam eingestuft. Da die Erdpole ohnehin eine variable Kreisbahn von rund zehn Metern zögen, fielen diese 2,5 Zentimeter auch nicht weiter ins Gewicht.

==== Wellenhöhen bzw. Wasseranstieg ====
[[Datei:Tsunami 2004 aftermath. Aceh, Indonesia, 2005. Photo- AusAID (10730863873).jpg|mini|Küstenabschnitt von [[Leupung]] nach dem Tsunami in der Provinz [[Aceh]], Indonesien]]
[[Datei:US Navy 050102-N-9593M-040 A village near the coast of Sumatra lays in ruin after the Tsunami that struck South East Asia.jpg|mini|Südwestlicher Vorort von [[Banda Aceh]], Indonesien. Im oberen Bildabschnitt ist die Küste bzw. das Meer zu erkennen. Dort lag bzw. liegt [[Lhoknga]]. Foto der [[United States Navy|US-Marine]] vom 2. Jan. 2005.]]

* [[Sumatra]] ([[Indonesien]])<ref>http://www.tsunami.civil.tohoku.ac.jp/sumatra2004/C2.pdf</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://sos.noaa.gov/datasets/tsunami-wave-run-ups-indian-ocean-2004/ |titel=Tsunami Wave Run-ups: Indian Ocean – 2004 Dataset {{!}} Science On a Sphere |abruf=2020-03-26}}</ref>
** 6–12 Meter an der Nord- und Ostküste in der Provinz Aceh
** 15–30 Meter an der Westküste in der [[Aceh|Provinz Aceh]], bspw. bei [[Lhoknga]] unweit von [[Banda Aceh]]
*** Im Küstenabschnitt zwischen Lhoknga und dem Bezirk [[Leupung]] erreichte das Meer einen Berg- bzw. Landabschnitt in 51 Metern Höhe.<ref>{{Literatur |Autor=Raphaël Paris, Mário Cachão, Jérôme Fournier, Olivier Voldoire |Titel=Nannoliths abundance and distribution in tsunami deposits: example from the December 26, 2004 tsunami in Lhok Nga (northwest Sumatra, Indonesia) |Sammelwerk=Géomorphologie : relief, processus, environnement |Band=16 |Nummer=vol. 16 – n° 1 |Datum=2010-04-01 |ISSN=1266-5304 |Seiten=109–118 |Online=http://journals.openedition.org/geomorphologie/7865 |Abruf=2020-03-26 |DOI=10.4000/geomorphologie.7865}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.tsunami-evaluation.org/NR/rdonlyres/2E8A3262-0320-4656-BC81-EE0B46B54CAA/0/SynthRep.pdf |titel=Wayback Machine |datum=2006-08-25 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20060825234109/http://www.tsunami-evaluation.org/NR/rdonlyres/2E8A3262-0320-4656-BC81-EE0B46B54CAA/0/SynthRep.pdf |archiv-datum=2006-08-25 |abruf=2020-03-26}}</ref>
* [[Thailand]]:
** 6–10 Meter bei [[Khao Lak]]
** 3–6 Meter an der West- und Südküste der Insel [[Ko Phuket]]
** 15–19,6 Meter bei [[Ko Phra Thong]]<ref name="Tsuji-2006" />
* [[Sri Lanka]]: 4–10 Meter mit Spitzen bis zu 12 Metern im Distrikt [[Hambantota (Distrikt)|Hambantota]]<ref>{{Literatur |Autor=James Goff, Philip L-F. Liu, Bretwood Higman, Robert Morton, Bruce E. Jaffe |Titel=Sri Lanka Field Survey after the December 2004 Indian Ocean Tsunami |Sammelwerk=Earthquake Spectra |Band=22 |Nummer=3_suppl |Datum=2006-06 |ISSN=8755-2930 |Seiten=155–172 |Online=https://journals.sagepub.com/doi/10.1193/1.2205897 |Abruf=2020-03-26 |DOI=10.1193/1.2205897}}</ref>
* [[Andamanen und Nikobaren]]: 4–8 Meter, mit einer Spitze von bis zu 12 Metern auf [[Little Andaman]]<ref>https://www.eeri.org/lfe/pdf/india_tsunami_eeri_report.pdf</ref>
* [[Indien]]: 2–5 Meter mit Spitzen bis zu 10 Metern an der Küste des Bundesstaates [[Tamil Nadu]], bspw. bei [[Karaikal]]<ref>http://www.iitk.ac.in/nicee/RP/2006_Effect_EQSpectra.pdf</ref>
* [[Malediven]]: 1–3 Meter, mit bis zu 4 Meter auf dem [[Kolhumadulu-Atoll]]
* [[Myanmar]]: bis zu 3 Meter<ref>{{Literatur |Autor=Kenji Satake, Than Tin Aung, Yuki Sawai, Yukinobu Okamura, Kyaw Soe Win |Titel=Tsunami heights and damage along the Myanmar coast from the December 2004 Sumatra-Andaman earthquake |Sammelwerk=EP&S |Band=58 |Datum=2006-02 |ISSN=1880-5981 |Seiten=243–252 |Online=https://ui.adsabs.harvard.edu/abs/2006EP&S...58..243S/abstract |Abruf=2020-03-26 |DOI=10.1186/BF03353384}}</ref>
* [[Somalia]]: 4–9 Meter

== Geophysikalische Folgen ==
Forscher des [[Jet Propulsion Laboratory]] der [[NASA]] vermuten, dass sich durch die Verlagerung der tektonischen Platten die [[Erdrotation]] beschleunigt haben könnte. Aufgrund der bei dem Beben bewegten Erdmasse komme man rechnerisch darauf, dass die Länge eines Tages um 2,68&nbsp;[[Sekunde|Mikrosekunden]] kürzer geworden sei. Außerdem habe sich die [[Erdachse]] bei dem Beben durch die geänderte Masseverteilung um rund zweieinhalb Zentimeter verlagert.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.nasa.gov/home/hqnews/2005/jan/HQ_05011_earthquake.html |text=NASA Details Earthquake Effects on the Earth |wayback=20110127163105}} (englisch)</ref> Die Veränderungen werden von den Experten aber als nicht bedeutsam eingestuft, da die Erdpole ohnehin eine variable Kreisbahn von rund zehn Metern zögen. Ferner wurde die eurasische Platte um einen Zentimeter emporgehoben und um zwei Zentimeter nach Norden verschoben, glitt aber nach wenigen Minuten wieder in ihre Ausgangslage zurück.

Eine weitere Folge der Verschiebung der tektonischen Platten ist das Versinken von 15 kleineren der 572 Inseln der [[Andamanen]] und [[Nikobaren]] unter den Meeresspiegel. Darüber hinaus wurden die Nikobaren und die vor der Nordwestküste Sumatras dem Epizentrum am nächsten gelegene [[Simeuluë]]-Insel etwa 15&nbsp;Meter in südwestliche Richtung verschoben.


== Todesopfer und Zerstörungen ==
== Todesopfer und Zerstörungen ==
[[Datei:2004 Tsunami casualties and damage.png|mini|450x450px|Vom Tsunami direkt oder indirekt betroffene Staaten {{Farblegende|red|Staaten mit hohen Infrastrukturschäden und Todesopfern innerhalb eigener Staatsgrenzen}}
{{Farblegende|orange|Staaten mit moderaten Infrastrukturschäden und Todesopfern innerhalb eigener Staatsgrenzen}}
{{Farblegende|yellow|Staaten mit moderaten Infrastrukturschäden und ohne Todesopfer innerhalb eigener Staatsgrenzen}}
{{Farblegende|dodgerblue|Staaten ohne Infrastrukturschäden, mit eigenen Todesopfern abseits eigener Staatsgrenzen}}]]


Die genaue Zahl der Toten lässt sich nicht feststellen. Aus Furcht vor [[Seuche]]n wurden viele Opfer ohne genaue Zählung rasch in [[Massengrab|Massengräbern]] beerdigt. Sowohl der direkten Einwirkung der Flutwellen als auch ihren Folgeerscheinungen fielen Menschen zum Opfer. So wurden fast alle Trinkwasserquellen der betroffenen Gebiete durch das Unglück verunreinigt.
[[Bild:Seebeben_26_12_04_Laender.png|thumb|300px|Betroffene Länder]]
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{|
| valign="top" |
{| class="wikitable sortable" style="white-space: nowrap; text-align: right;"
|+ Todesfälle (inklusive Ausländer) in den direkt vom Tsunami betroffenen Ländern
|- style="text-align:center"
! Land
! data-sort-type="number"|Tote (bestätigt)
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|-
| style="text-align:left" |{{IDN|#}} [[Indonesien]]
| 131.029
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| 76.712
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| 566.898<ref name="TEC">John Cosgrave, the Evaluation Advisor and Co-ordinator of the TEC (Tsunami Evaluation Coalition): [https://web.archive.org/web/20060324222422/http://www.alnap.org/tec/pdf/TEC_initial_report_20051223_finalversion.pdf ''Initial Findings''] (PDF, englisch) von Dezember 2005 (Webarchiv-Version vom 24. März 2006).</ref>
|-
| style="text-align:left" |{{LKA|#}} [[Sri Lanka]]
| data-sort-value="31.229" |35.322<!-- Stand: 29. Dezember 2005 --><ref name="Sunil">W.A. Sunil: [https://www.wsws.org/en/articles/2005/12/sri2-d29.html ''One year after the tsunami, Sri Lankan survivors still live in squalour''] vom 29. Dezember 2005 auf wsws.org (dort angegebene Quelle für die Daten ist: ''World Bank Tsunami Fact Sheet on Sri Lanka'').</ref>
| data-sort-value="35.262" | bis zu 35.262<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 35,262" (die Angabe widerspricht der Angabe der obigen Quelle, aber beide sind von Dezember 2005 und beruhen auf offiziellen Angaben) -->
| 21.411<ref name="Sunil" /><!-- Stand: 29. Dezember 2005, ''World Bank Tsunami Fact Sheet on Sri Lanka'' -->
| 4.093
| 519.063<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005 --><!-- bzw. 516.150, Stand: 29. Dezember 2005, ''World Bank Tsunami Fact Sheet on Sri Lanka''<ref name="Sunil"/> -->
|-
| style="text-align:left" |{{IND|#}} [[Indien]]
| 12.407<!-- 9.451 bestätigte Tote, Stand: 3.1.2005<ref name="abc.net.au"/> (der Stand links kann aktueller sein als der vom 3.1.2005): mind. 14.962 - 5.511 = 9.451 bestätigte Tote
„The official toll in India has risen to at least 14,962, although this includes 5,511 people the Government says are missing presumed dead.“ -->
| data-sort-value="16.389" |12.407–16.389<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 16,389" -->
| k.&nbsp;A.
| 3.982<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 16,389" 16.389 - 12.407 = 3.982 -->
| 647.599<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005 -->
|-
| style="text-align:left" |{{THA|#}} [[Thailand]]
| 5.395<!-- Stand: 29.8.2005 --><ref name="Tsunami Memorial">Department of Disaster Prevention and Mitigation [https://web.archive.org/web/20070928063502/http://www.tsunamimemorial.or.th/information.htm ''Tsunami Memorial''] (englisch) vom 29. August 2005 (Webarchiv-Version vom 28. September 2007).</ref>
| data-sort-value="8.240" |5.395–8.240<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 8,240" -->
| 8.457<!-- Stand: 29.8.2005 --><ref name="Innenministerium, Thailand" /><ref name="Tsunami Memorial" />
| 2.817<ref name="Tsunami Memorial" /><!-- Stand: 29.8.2005 -->/2.845<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 8,240" 8.240 - 5.395 = 2.845 -->
| 58.550<ref name="Innenministerium, Thailand" />
|-
| style="text-align:left" |{{SOM|#}} [[Somalia]]
| 176<ref name="abc.net.au" /><!-- Stand: 3.1.2005; vgl. https://web.archive.org/web/20090617042814/http://www.abc.net.au/news/newsitems/200501/s1275702.htm (3. Januar 2005):
"176 people have been declared dead in Somalia" (egal welche Staatsbürgerschaft)<ref>{{cite web|url=http://www.abc.net.au/news/newsitems/200501/s1275702.htm|title=Asian tsunami death toll passes 144,000|publisher=ABC|location=Australia|date=3 January 2005|access-date=12 August 2010|archive-url=https://web.archive.org/web/20090617042814/http://www.abc.net.au/news/newsitems/200501/s1275702.htm|archive-date=17 June 2009|url-status=dead}}</ref>
-->
| data-sort-value="289" |176–289<!-- vgl. [[:en:2004_Indian_Ocean_earthquake_and_tsunami#cite_ref-131]], dort angegebene Quelle: http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/4560246.stm
"Somalia, already one of the poorest and most war-torn countries of the region, was worst affected, with 289 people reported dead or missing." (26.12.2005, 1 Jahr danach)<ref>{{cite news|author=Martin Plaut|url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/4560246.stm|title=Tsunami: Somalia's slow recovery|publisher=BBC News|date=26 December 2005|access-date=5 January 2025|archive-date=1 December 2012|archive-url=https://web.archive.org/web/20121201090554/http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/4560246.stm|url-status=live}}</ref>
--><!-- bzw. 150 Tote oder Vermisste insgesamt, niedrigere Angabe als in anderen Quellen<ref name="TEC"/> Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 150" -->
| k.&nbsp;A.
| data-sort-value="150" |ca. 150
| 5.000<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005 --><!-- + vgl. auch engl. Quelle mit Stand vom 7. Januar 2005:
https://web.archive.org/web/20080507034200/http://www.reliefweb.int/w/rwb.nsf/UNID/D39A0A882D6A7E9985256F82006A1158?OpenDocument
<ref name="reliefweb.int">{{cite web|url=http://www.reliefweb.int/w/rwb.nsf/UNID/D39A0A882D6A7E9985256F82006A1158?OpenDocument|title=India, Indonesia, Maldives, Myanmar, Somalia, Thailand: Earthquake and Tsunami OCHA Situation Report No. 14|publisher=ReliefWeb|access-date=12 August 2010|archive-date=7 May 2008|archive-url=https://web.archive.org/web/20080507034200/http://www.reliefweb.int/w/rwb.nsf/UNID/D39A0A882D6A7E9985256F82006A1158?OpenDocument|url-status=live}}</ref>
-->
|-
| style="text-align:left" |{{MMR-1989|#}} [[Myanmar]]
| 90<ref name="abc.net.au" /><!-- Stand: 3.1.2005: "In Burma at least 90 people have been killed, according to the UN, but the real toll is expected to be far higher." -->
| data-sort-value="600" |400–600 <!-- bzw. 59<ref name="TEC"/> Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 59" (entgegen anderer Quellen deutlich niedrigere Angabe) -->
| 43
| k.&nbsp;A.
| 2.592
|-
| style="text-align:left" |{{MDV|#}} [[Malediven]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tsunamimaldives.mv/?action=situationAssesment |text=Country Overview |wayback=20090617182704}} – Opfer auf den Malediven (englisch)</ref>
| 82
| data-sort-value="108" |bis zu 108<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 108" -->
| 1.113
| 26
| 21.663<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005 -->
|-
| style="text-align:left" |{{MYS|#}} [[Malaysia]]
| 69
| data-sort-value="74" |bis zu 74<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 74" -->
| 767
| 5
| 8.000<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005 -->
|-
| style="text-align:left" |{{TZA|#}} [[Tansania]]
| 10<ref name="abc.net.au" /><!-- Stand: 3.1.2005 -->
| 10<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 10" -->
| —
| —
| —
|-
| style="text-align:left" |{{SYC|#}} [[Seychellen]]
| 3<!-- Stand: 4. November 2005 --><ref name="Falko Siewert">Falko Siewert, German Red Cross in Seychelles / IFRC (International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies): [https://reliefweb.int/report/seychelles/seychelles-raises-its-voice?OpenDocument= ''The Seychelles raises its voice''] (Open Document, englisch) auf reliefweb.int vom 4.&nbsp;November 2005: „Certainly, compared with the appalling death tolls experienced by other affected countries, the Seychelles seems less hard hit. Three dead, 57 injured and 500 homeless.“</ref>
| 3<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 3" -->
| 57<ref name="Falko Siewert" /><!-- Stand: 4. November 2005 -->
| —
| 200<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005 --><ref name="Falko Siewert" /><!-- Stand: 4. November 2005 -->
|-
| style="text-align:left" |{{BGD|#}} [[Bangladesch]]
| 2<ref name="abc.net.au"><!-- Stand: 3.1.2005 -->[https://web.archive.org/web/20090617042814/http://www.abc.net.au/news/newsitems/200501/s1275702.htm ''Asian tsunami death toll passes 144,000''] (englisch) vom 3. Januar 2005 (Webarchiv-Version von 2009) bei abc.net.au.</ref>
| 2<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 2" -->
| —
| —
| —
|-
| style="text-align:left" |{{YEM|#}} [[Jemen]]
| 2<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 2" -->
| 5<ref>{{cite web|url=https://www.thenewhumanitarian.org/report/24885/yemen-tsunami-damage-over-us-1-million-unep-assessment|title=YEMEN: Tsunami damage over US$1 million – UNEP assessment|via=The New Humanitarian|language=englisch|date=2005-02-22|access-date=2025-01-05|url-status=live}}</ref><!-- vgl. [[:en:2004_Indian_Ocean_earthquake_and_tsunami#cite_ref-Okal_142-0]], in der dort angegebene Quelle steht:
"However, there have been reports of up to five people killed, and al-Ghaberi told IRIN that there might have been more deaths which remain unreported."
https://www.thenewhumanitarian.org/report/24885/yemen-tsunami-damage-over-us-1-million-unep-assessment
-->
| —
| —
| —
|-
| style="text-align:left" |{{ZAF|#}} [[Südafrika]]
| 2<ref group="A" name="Südafrika">ohne südafrikanische Bürger, die in anderen Ländern gestorben sind, z. B. als Touristen in Thailand</ref><!-- vgl. [[:en:2004_Indian_Ocean_earthquake_and_tsunami#cite_ref-Okal_142-0]], dort angegebene Quelle: https://web.archive.org/web/20120417062833/http://www.africaarray.psu.edu/publications/pdfs/359_370%20Okal_Hartnady.pdf
<ref>{{cite journal|last=Okal|first=E.A.|author2=Hartnady C.J.|title=The South Sandwich Islands earthquake of 27 June 1929: seismological study and inference on tsunami risk for the southern Atlantic|journal=[[South African Journal of Geology]]|volume=112|pages=359–370|doi=10.2113/gssajg.112.3-4.359|url=http://www.africaarray.psu.edu/publications/pdfs/359_370%20Okal_Hartnady.pdf|access-date=26 June 2011|year=2010|issue=3–4|archive-date=17 April 2012|archive-url=https://web.archive.org/web/20120417062833/http://www.africaarray.psu.edu/publications/pdfs/359_370%20Okal_Hartnady.pdf|url-status=live}}</ref>


genauere Infos zu den beiden Toten: [[:en:Countries affected by the 2004 Indian Ocean earthquake and tsunami#Countries suffering some casualties and damage]]
Mittlerweile berichten Medien von bestätigten 80.427 Todesopfern. Einige Organisationen rechnen nach einzelnen Medienberichten mit mehr als 100.000 Toten.
-->
| 2<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 2" -->
| —
| —
| —
|-
| style="text-align:left" |{{KEN|#}} [[Kenia]]
| 1<ref name="abc.net.au" /><!-- Stand: 3.1.2005 -->
| 1<ref name="TEC" /><!-- Stand: Dezember 2005: "dead or missing: 1" -->
| —
| —
| —
|-
| style="text-align:left" |{{GBR|#}} [[Diego Garcia]]
| 1
| 1
| 2
| —
| —
|}
| valign="top" |
{| class="wikitable sortable" style="white-space: nowrap; text-align: right;"
|+ Todesfälle nach Staatsangehörigkeit (13 von 58 betroffenen Staaten)
|- style="text-align:center;"
! Staatsangehörigkeit
! data-sort-type="number"|Tote (bestätigt)
! data-sort-type="number"|Verletzte
! data-sort-type="number"|Vermisste
|-
| style="text-align:left" |{{IDN|#}} [[Indonesien]]
| 130.736
|
| data-sort-value="37.000" |
|-
| style="text-align:left" |{{LKA|#}} [[Sri Lanka]]
| data-sort-value="31.229" |31.229
| data-sort-value="35.322" |
|
|-
| style="text-align:left" |{{IND|#}} [[Indien]]
| 10.749
|
| 3.874
|-
| style="text-align:left" |{{THA|#}} [[Thailand]]
| 2.232<ref name="abc.net.au" /><!-- Stand: 3.1.2005: 2.232 Thais von insg. 4.993 Toten, 300 mit unbekannter Staatsangehörigkeit und 2.461 tote Ausländer,
vgl. https://web.archive.org/web/20090617042814/http://www.abc.net.au/news/newsitems/200501/s1275702.htm:
"In Thailand Interior Ministry figures put the death toll at 4,993 - 2,461 foreigners, 2,232 Thais and 300 whose race could not be determined."


In dieser Quelle des thailändischen Innenministeriums vom 21.3.2005 sind es nur noch 1.939 tote Thailänder (gegenüber 2.232 am 3.1.2005) von insg. 5.395 Toten, aber dafür 1.503 mit unbekannter Staatsangehörigkeit und auch nur noch 1.953 tote Ausländer (gegenüber 2.461 am 3.1.2005).
Die [[Weltgesundheitsorganisation]] ([[WHO]]) befürchtet eine Verdoppelung der Opfer, sollte in den nächsten Tagen der Ausbruch von Seuchen nicht verhindert werden können.
https://web.archive.org/web/20100826234451/http://www.un.or.th/pdf/ddpm_tsunami.pdf


Und am 29.8.2005 gab es 2.436 tote Ausländer (davon nur 1.699 identifizierte). Auch weniger als noch am 3.1.2005.
29.12.2004 16:00 Uhr:
https://web.archive.org/web/20070928063502/http://www.tsunamimemorial.or.th/information.htm
Aktuellen Berichten aus den von der Außenwelt abgeschnittenen Regionen Indonesiens lassen nach Angaben von UNO-Vertretern die Befürchtungen aufkommen, dass alleine in Indonesien 80.000 Menschen ihr Leben verloren haben, sodass die Gesamtopferzahl der direkt Betroffenen auf über 100.000 ansteigen würde.
-->
[[Bild:2004_Indischer_Ozean_Erdbeben.png|thumb|Betroffene Länder]]
| 6.065<!-- Stand: 21.3.2005 --><ref name="Innenministerium, Thailand">Thailändisches Innenministerium: [https://web.archive.org/web/20100826234451/http://www.un.or.th/pdf/ddpm_tsunami.pdf ''Earthquake/Tsunami Victims Relief Efforts''] (PDF, englisch) bei un.or.th, vom 21. März 2005 (Webarchiv-Version vom 26. August 2010).</ref>
=== Asiatische Staaten ===
| 2.023<!-- Stand: 21.3.2005 --><ref name="Innenministerium, Thailand" />
|-
| style="text-align:left" |{{SWE|#}} [[Schweden]]
|543<ref group="A" name="Thailand">In Thailand starben laut thailändischem Ministerium (Stand 29. August 2005) mindestens 2.436 Ausländer aus 37 Ländern, von denen am 29. August 2005 erst 1.699 identifiziert waren. Von diesen waren 492&nbsp;Schweden, 467&nbsp;Deutsche, 157&nbsp;Finnen, 82&nbsp;Schweizer, 79&nbsp;Norweger, 78&nbsp;Briten, 69&nbsp;Österreicher, 62&nbsp;Franzosen, 37&nbsp;[[Dänemark|Dänen]], 27&nbsp;[[Niederlande|Niederländer]], 19&nbsp;[[Italien|Italiener]], je&nbsp;15 [[Vereinigte Staaten|US-Amerikaner]] und [[Kanada|Kanadier]], 13&nbsp;[[Japan|Japaner]], 12&nbsp;[[Australien|Australier]], je&nbsp;10 kamen aus [[China]] und [[Singapur]], 6 aus [[Südkorea]], je&nbsp;5 aus [[Tschechien]] und [[Polen]], je&nbsp;4 aus [[Portugal]], [[Belgien]] und den [[Philippinen]], je&nbsp;3 aus [[Estland]], [[Irland]], Südafrika und [[Neuseeland]], je&nbsp;2 aus dem direkt stark betroffenen Myanmar, aus [[Israel]], [[Luxemburg]], [[Russland]], [[Spanien]] und der [[Ukraine]] und je&nbsp;1 aus [[Griechenland]], [[Ungarn]], (Rest-)[[Serbien und Montenegro|Jugoslawien]] und [[Zimbabwe]].[https://web.archive.org/web/20070928063502/http://www.tsunamimemorial.or.th/information.htm]</ref><ref name="Tsunami Memorial" />
|
|
|-
| style="text-align:left" |{{DEU|#}} [[Deutschland]]
|539<ref group="A" name="Thailand" />
|
|
|-
| style="text-align:left" |{{FIN|#}} [[Finnland]]
|179<ref group="A" name="Thailand" />
|
|
|-
| style="text-align:left" |{{GBR|#}} [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]
|143<ref group="A" name="Thailand" />
|
|
|-
| style="text-align:left" |{{SOM|#}} [[Somalia]]
|?
|
|
|-
| style="text-align:left" |{{CHE|#}} [[Schweiz]]
|106<ref group="A" name="Thailand" />
|
|
|-
| style="text-align:left" |{{FRA|#}} [[Frankreich]]
|95<ref group="A" name="Thailand" />
|
|
|-
| style="text-align:left" |{{AUT|#}} [[Österreich]]
|86<ref group="A" name="Thailand" />
|
|
|-
| style="text-align:left" |{{NOR|#}} [[Norwegen]]
|mind. 79<br />(79 Tote in Thailand)<ref name="Tsunami Memorial" /><ref group="A" name="Thailand" />
|
|
|}
|}


; Anmerkungen
<references group="A" />

=== Asiatische Staaten ===
==== Bangladesch ====
==== Bangladesch ====
In [[Bangladesch]] ertranken zwei Kinder, weil ein Boot in stürmischer See gekentert war. Nach Berichten des [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|Roten Halbmondes]] wurden nur relativ geringe Schäden gemeldet, allerdings seien die [[Telekommunikation]]sverbindungen abgeschnitten worden.
==== Indien ====
[[Datei:Tsunami04 india1.jpg|mini|hochkant|Indische Ostküste, MODIS<br />Im rechten Bild sind die blauen Überschwemmungsgebiete an der Küste zu erkennen]]
[[Indien]] war neben Sri Lanka und Indonesien mit 16.389 Toten und Vermissten am schwersten betroffen, 647.599 Menschen wurden obdachlos.


Auf den [[Andamanen]] und [[Nikobaren]] gab es 3.500 Tote, mehr als 25.000 Personen wurden obdachlos.
In [[Bangladesch]] ertranken mindestens zwei Kinder, nachdem ein Boot in stürmischer See gekentert war. Nach Berichten des [[Roter Halbmond|Roten Halbmondes]] werden nur relativ geringe Schäden gemeldet, allerdings seien die [[Telekommunikation]]sverbindungen abgeschnitten.


Es gab keine bestätigten Berichte über tote Ausländer oder Touristen („[[The Hindu]]“, 29. Dezember 2004). Im Gegensatz zu ersten Spekulationen von Nachrichtenagenturen, dass möglicherweise ganze Stämme auf den Inseln ausgelöscht wurden, berichteten die Teams der ''Anthropological Survey of India'' (ASI), die mit Booten zu den Andamanen gefahren waren, dass die [[Andamaner|Ureinwohner]] dort die Zeichen der Natur richtig gedeutet hätten und in die höher gelegenen Gebiete geflohen seien. Nach den Angaben der Forscher soll es unter den Ureinwohnern nur einige Tote geben.
==== Indien ====

Andere Quellen<ref>{{Der Spiegel |ID=42658578 |Autor=Gerald Traufetter |Titel=ETHNOLOGIE: Fenster in die Vergangenheit |Jahr=2005 |Nr=45 |Datum=2005-10-10 |Kommentar=Der Tsunami löschte große Teile ihrer Kultur aus. Stammesführer von der Inselgruppe der Nikobaren suchen deshalb im Wiener Völkerkundemuseum nach ihren Wurzeln}}</ref> berichteten bezüglich der Ureinwohner der Nikobaren jedoch, dass viele der auf diesen Inseln beheimateten Stämme durch das Beben fast alle Alten und Kinder verloren haben, da diese sich während der Flutwelle in den Dörfern am Strand aufhielten, während alle arbeitsfähigen Männer und Frauen im höheren Inselinneren die Felder der Dörfer bestellten. Dadurch soll ein Großteil ihrer Kultur verloren gegangen sein, da mit den Dorfältesten auch ihr kulturelles Wissen starb.


Allein 7.793 Tote (Stand: 4. Juni 2005) soll es im Bundesstaat [[Tamil Nadu]] gegeben haben. In [[Chennai]] (ehemals Madras) kamen 206 Menschen um. Es wurden die Hütten von etwa 1.500 Fischern und deren Angehörigen zerstört. In [[Cuddalore]] ertranken fast 600 Menschen. Am schlimmsten betroffen war jedoch der [[Nagapattinam (Distrikt)|Distrikt Nagapattinam]], wo die Wellen eine Höhe von etwa sechs Metern erreichten. Allein hier kamen etwa 5.500 Menschen um. Luftbilder, Bilder, Texte und Hilfsmaßnahmen kamen aus dem Distrikt, der mit fast 1000 Toten schwer betroffen war.
[[Bild:Chennai damage 1.jpg|thumb|right|Schaden in Chennai (Indien)]]


Die indische Regierung kündigte ein Hilfspaket von umgerechnet 482 Millionen Euro für die betroffenen Küsten an.<ref>[[Hannoversche Allgemeine Zeitung|HAZ]] 20. Januar 2005</ref> Indien lehnte ausländische Hilfe ab, da es laut offizieller Stelle allein mit den Problemen fertig werde.
[[Indien]] ist offenbar neben Sri Lanka und Indonesien mit 12.419 sicheren und 17.000 geschätzten (Quelle: MDR) Toten am schwersten betroffen. Auf den [[Andamanen]] und [[Nikobaren]] wurden etwa 7.000 Menschen getötet. Allein 3.400 Tote soll es im Bundesstaat [[Tamil Nadu]] gegeben haben. In Teilen von [[Chennai]] sollen die Hütten von etwa 1.500 Fischern zerstört worden sein.
{{Absatz}}


==== Indonesien ====
==== Indonesien ====
{{Mehrere Bilder
| align = right
| Breite =
| Bild1 = Boat perched atop a house in Aceh after the 2004 tsunami.jpg
| Untertitel1 = Ein Boot, das in der indonesischen Provinz [[Aceh]] auf ein Dach geschwemmt wurde.
| Breite1 = 238
| Bild2 = US Navy 050119-N-2560Y-298 Aerial view of Banda Aceh, Sumatra, three weeks after a Tsunami devastated the coastal region.jpg
| Untertitel2 = Küstenabschnitt bei [[Banda Aceh]], Indonesien. Allein dort kamen über 25.000 Menschen um.<ref name=":0" /> Foto der [[United States Navy|US-Marine]] vom 2. Jan. 2005.
| Breite2 = 250
}}
Durch die Regierung in [[Indonesien]] offiziell bestätigt sind 131.029 Todesopfer. Allein in der Provinzhauptstadt [[Banda Aceh]] kamen über 25.000 Menschen um.<ref name=":0">''{{Webarchiv |url=http://www.jhsph.edu/refugee/publications_tools/publications/additional_pdfs/Doocy_2007-Aceh_Mortality_Estimation.pdf |text=Tsunami Mortality Estimates and Vulnerability Mapping in Aceh, Indonesia |wayback=20100626202807}} (PDF, englisch; 465&nbsp;kB)''</ref>


In [[Meulaboh]], einer weiteren Stadt mit etwa 120.000 Einwohnern, kamen durch sechs Meter hohe Fluten mehr als 40.000 Menschen um.
In [[Indonesien]] sind nach Aussage eines Sprechers des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch 45.266 Leichen gezählt worden, 1.240 Menschen würden noch vermisst. Indonesien scheint damit das am stärksten betroffene Land des Seebebens zu sein. Der Leiter des UN-Hilfsprogramms [[Michael Elmquist]] schätzte am Mittwoch Mittag, dass allein in der indonesischen Provinz Aceh zwischen 50.000 und 80.000 Menschen getötet wurden. Die indonesische Regierung schätzt, dass es in der Küstenstadt Meulaboh 40.000 Opfer gegeben haben könnte. Viele Gebiete sind aber immer noch nicht zugänglich.


Indonesien ist damit das am stärksten betroffene Land des Erdbebens und der Tsunamis. Lange Zeit ging man von mehr als 220.000 Todesopfern aus, allerdings wurden die Vermisstenzahlen stark nach unten korrigiert.
In der Provinz [[Aceh]] herrscht seit Jahren ein Bürgerkrieg. Die Region ist von der indonesischen Regierung vollkommen isoliert worden, was die Hilfsarbeiten enorm erschwert. Ob die indonesische Regierung die Region für Hilfsorganisationen öffnet, steht noch nicht fest.

In der Provinz [[Aceh]] herrschte bis 2005 Bürgerkrieg, wenn auch beide Parteien angesichts der Katastrophe sofort einen Waffenstillstand vereinbarten. Die Region ist von der indonesischen Regierung vollkommen isoliert worden, was die Hilfsarbeiten enorm erschwerte. Zwar wurde die Region für Hilfsaktionen geöffnet, doch auch ein Jahr nach dem Beben waren noch über 180.000 Menschen obdachlos.

Inzwischen wurde vor der indonesischen Küste ein [[German Indonesian Tsunami Early Warning System|deutsches Frühwarnsystem]] installiert. Dieses System liefert Daten in Echtzeit und sichert deswegen schnellstmögliche Vorwarnzeiten. Das System wurde in der Region des [[Sundabogen]]s installiert, der geologisch sensibelsten Region, in der auch das Erdbeben von Weihnachten 2004 seinen Ursprung hatte.


==== Malaysia ====
==== Malaysia ====
Es war auch die [[Malaysia|malaysische]] Urlaubsinsel [[Penang]] betroffen, an den Stränden wurden 68 Menschen von den Flutwellen ins Meer gerissen. Unter den Toten waren auch Ausländer.


Auf der Inselgruppe [[Pulau Langkawi]] gab es laut Channel News Asia einen Toten.
Offenbar ist auch die [[Malaysia|malaysische]] Urlaubsinsel [[Penang]] betroffen, unter den Toten hier sollen auch Ausländer sein. Insgesamt war für Malaysia (Stand 27.12.2004) zunächst von 600 Toten die Rede. Bestätigt sind bislang 63 Tote (Quelle: tagesschau.de).

Auf der die Inselgruppe [[Langkawi]] gab es laut Channel NewsAsia lediglich einen Toten. Frühere Spekulationen der Wikipedia, dass es aufgrund der Topologie der Hauptinsel (flache, besiedelte Uferzonen) auch dort zu vielen Todesopfern gekommen sein würde, erwiesen sich als falsch. Die Gruppe der ca. 100 Inseln von Langkawi befindet sich auf halbem Wege von Phuket nach Penang in der Straße von [[Malakka]], unmittelbar südlich der thailändischen Grenze.


==== Malediven ====
==== Malediven ====
Zwei Drittel der [[Malediven]]-Hauptinsel [[Malé (Insel)|Malé]] wurden überflutet und der [[Malé International Airport|internationale Flughafen der Malediven]] vorübergehend geschlossen. Einige [[Atoll]]e wurden vollständig überflutet, Gebäude ins Meer gespült und der Notstand ausgerufen. Auf den Malediven gab es nach Behördenangaben mindestens 80 Todesopfer.<ref>AP, 3. Januar 2005</ref> Nach Informationen vom 30.&nbsp;Dezember 2004 wurde die gesamte Infrastruktur auf 13 der 202 von Einheimischen bewohnten Inseln zerstört.<ref>chennaionline.com</ref> Insgesamt 29 von 87 Resortinseln trugen Schäden davon, 23 waren vorübergehend geschlossen, von denen sechs erhebliche Zerstörungen erlitten.<ref>visitmaldives.com.mv, 1. Januar 2005</ref> Nach Informationen vom 10.&nbsp;Januar 2005 waren neun Inseln der Malediven nicht mehr bewohnbar.<ref>[https://tsarchive.wordpress.com/2005/01/10/meldung204420/ Tagesschaumeldung zu den Malediven] im tagesschau.de-Archiv</ref>

Zwei Drittel Der Hauptinsel [[Malé]] sollen überflutet sein, der internationale Flughafen der [[Malediven]] war vorübergehend geschlossen. Einige [[Atoll]]e sollen vollständig überflutet, die Gebäude ins Meer gespült worden sein. Der Notstand ist ausgerufen. Auf den Malediven gibt es nach Behördenangaben 67 Todesopfer, 75 Personen werden noch vermisst. Aufgrund der Flutwelle ist die Parlamentswahl auf den Malediven verschoben worden. Ein Sprecher der Wahlbehörde in Male sagte, die Wahl solle nun am [[22. Januar]] stattfinden.(Behördenangaben)[http://www.presidencymaldives.gov.mv/v3/pages/earthquakeupdates2.phtml].


==== Myanmar ====
==== Myanmar ====
In [[Myanmar]], ehemals ''Birma'', sind einem UN-Bericht zufolge 61 Menschen ums Leben gekommen. Betroffen ist die südöstliche Küste des Landes, am stärksten betroffen waren die [[Tanintharyi-Division]] sowie das [[Irrawaddy]]-Delta. Es gibt jedoch nur wenige Nachrichten aus Myanmar, da das herrschende Militärregime alle Nachrichtenströme zensiert. Das [[Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen]] befürchtete, dass viel mehr Todesopfer zu beklagen waren als offiziell zugegeben. Hunderte Fischer sollen umgekommen sein.

In [[Myanmar]], ehemals ''Birma'', sind bisher 90 Menschen ums Leben gekommen (laut englische Wikipedia). 1500 seien verletzt sowie 25 weitere vermisst. ([http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/B610265.htm ''Reuters-alertNet''])
Am stärksten betroffen waren die [[Tenasserim]]-Divison sowie das [[Irawadi]]-Delta.


==== Singapur ====
==== Singapur ====
In [[Singapur]] selbst gab es keine Verletzten und die Insel war vom Beben nur leicht betroffen. Jedoch wurden neun Todesopfer singapurischer Nationalität in Sri Lanka und Phuket bestätigt.

In [[Singapur]] selbst gibt es keine Verletzten und die Insel ist von dem Seebeben nur leicht betroffen. Jedoch wurden laut [[AP]] bisher zwei Todesopfer singapurischer Nationalität in Sri Lanka und Phuket bestätigt; vier weitere werden noch vermisst.


==== Sri Lanka ====
==== Sri Lanka ====
{{Mehrere Bilder
| align = right
| Breite =
| Bild1 = Victims in Matara.jpg
| Untertitel1 = Todesopfer in [[Matara]], an der Südküste [[Sri Lanka]]s, am 27. Dezember 2004
| Breite1 = 250
| Bild2 = German Tsunami Relief Mission Team in Mullaitivu.jpg
| Untertitel2 = [[Asian German Sports Exchange Programme#Tsunami|AGSEP]]-Delegation in [[Mullaitivu]] im Januar, 2005
| Breite2 = 250
}}
[[Datei:Deserted house, Mount Lavinia 1.jpg|mini|Zerstörtes Haus bei [[Mount Lavinia]] ([[Sri Lanka]])]]


[[Sri Lanka]] war von der Naturkatastrophe sehr stark betroffen.
[[Sri Lanka]], ehem. ''Ceylon'', scheint von der Naturkastastrophe mit am stärksten betroffen zu sein. Krankenhäuser sind zum Teil nicht mehr in der Lage, Verletzte aufzunehmen. Es wurden offiziell 22.493 Menschen getötet [http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L26127109.htm (''reuters AlertNet'')], viele gelten allerdings noch als vermisst. Rund eine Million Menschen sind obdachlos. Der [[Notstand]] wurde ausgerufen. Anscheinend ist mehr als die Hälfte der Küste der Insel von den Flutwellen erfasst worden (Quelle: englische Wikipedia). Weil immer mehr Leichen angespült werden, geht man von Opferzahlen in der Höhe von 30.000 aus.
Die Behörden gehen von etwa 31.000 bis 38.000 Todesopfern aus. Besonders betroffen waren der Osten und der Süden der Insel:


* [[Jaffna (Distrikt)|Jaffna]] (2.900 Opfer),
Ein besonderes Problem scheint sich aus den [[Mine (Waffe)|Minen]] zu ergeben, die im [[Bürgerkrieg]] zwischen der Regierung und der nach Autonomie strebenden [[Tamilen]]-Bewegung am Strand vergraben und nun aus dem Boden herausgespült worden sein sollen.
* [[Puttalam (Distrikt)|Puttalam]] (4 Opfer),
* [[Vavuniya (Distrikt)|Vavuniya]] (109 Opfer),
* [[Gampaha (Distrikt)|Gampaha]] (7 Opfer),
* [[Colombo (Distrikt)|Colombo]] (65 Opfer),
* [[Kalutara (Distrikt)|Kalutara]] (170 Opfer),
* [[Trincomalee (Distrikt)|Trincomalee]] (947 Opfer),
* [[Matara (Distrikt)|Matara]] (1.061 Opfer),
* [[Batticaloa (Distrikt)|Batticaloa]] (2.254 Opfer),
* [[Mullaitivu (Distrikt)|Mullaitivu]] (2.000 Opfer),
* [[Hambantota (Distrikt)|Hambantota]] (4.500 Opfer),
* [[Galle (Distrikt)|Galle]] (3.941 Opfer),
* [[Ampara (Distrikt)|Ampara]] (10.436 Opfer),
* [[Kilinochchi (Distrikt)|Kilinochchi]] (560 Opfer).


Die Flutwelle löste auch den [[Eisenbahnunfall von Peraliya]] aus, der mit weit mehr als 1.000 Todesopfern unter den [[Passagier]]en und Bahnmitarbeitern als [[Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr|schwerstes Zugunglück der Geschichte]] gilt.
==== Thailand ====


Ein besonderes Problem ergab sich aus den 2.000.000 [[Antipersonenmine]]n, die im [[Bürgerkrieg]] zwischen der Regierung und der nach Autonomie strebenden [[Tamilen]]-Bewegung am Strand vergraben und nun aus dem Boden herausgespült wurden. Bereits als minenfrei markierte Gebiete stellten nun potenziell wieder eine Gefahr dar.
[[Bild:Index.1.gif|thumb|right|Betroffene Gebiete in Thailand]]
{{Absatz}}
In [[Thailand]] ist nach Medienangaben besonders die touristisch erschlossene Küste um [[Phuket]] und [[Phi Phi]] von den Flutwellen betroffen. Die offizielle Opferzahl liegt momentan bei 1830, davon drei Viertel Ausländer. Die thailändische Regierung rechnet nach der verheerenden Flutwelle aber mit mehr als 2000 Toten. Mehr als 4100 Menschen würden noch vermisst, sagte Premierminister [[Thaksin Shinawatra]] nach einem Besuch in der Katastrophenregion. Auch unter den 2500 Verletzten sollen viele Ausländer sein. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens 700 Ausländer getötet. Von den zunächst vermissten mindestens 100 Tauchern konnten jedoch laut AFP 80 gerettet werden.


==== Thailand ====
In den Flutwellen starb auch der Enkel des thailändischen [[König]]s [[Poom Jensen]]. Die Leiche wurde in einem Privatjet nach [[Bangkok]] transportiert.
{{Mehrere Bilder
| align = right
| Breite =
| Bild1 = The tsunami left this boat.jpg
| Untertitel1 = Ein Schiff, das vom Tsunami bei [[Ko Phuket]] an Land gehoben wurde.
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| Bild2 = Khao Lak Police Boat 813.jpg
| Untertitel2 = Ein etwa zwei Kilometer ins Land gespültes Boot der thailändischen Polizei
| Breite2 = 250
}}
In [[Thailand]] war insbesondere die touristisch erschlossene Küste an der [[Andamanensee]] von den Flutwellen betroffen, insbesondere die Urlauberzentren [[Khao Lak]] und [[Ko Phuket]] sowie die Insel [[Ko Phi Phi]]. 407 Dörfer wurden überflutet, von denen 47 völlig zerstört wurden.
Die Zahl der Todesopfer wird auf über 8.000 geschätzt, darunter etwa ein Drittel ausländische Touristen.<ref>[https://web.archive.org/web/20060212221342/http://web.worldbank.org/WBSITE/EXTERNAL/COUNTRIES/EASTASIAPACIFICEXT/0,,contentMDK:20768199~pagePK:146736~piPK:146830~theSitePK:226301,00.html Tsunami Thailand, One Year Later, National Response and the Contribution of International Partners]: Report der [[Weltbank]]</ref> Die regierungsamtliche Schätzung liegt bei 5.395 Toten und 2.932 Vermissten.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.un.or.th/pdf/ddpm_tsunami.pdf |text=Earthquake/Tsunami Victims Relief Efforts |wayback=20100826234451}} (PDF; 226&nbsp;kB): Angaben des thailändischen Innenministeriums</ref> Der wirtschaftliche Gesamtschaden wird von der [[Weltbank]] auf zwei Milliarden Dollar taxiert.
Anders als die meisten übrigen betroffenen Länder bat die thailändische Regierung nach dem Tsunami nicht offiziell um internationale Unterstützung, die von der Regierung geleiteten Hilfsmaßnahmen wurden jedoch insgesamt als effektiv bewertet.


=== Afrikanische Staaten ===
=== Afrikanische Staaten ===

==== Kenia ====
==== Kenia ====
An der ostafrikanischen Küste [[Kenia]]s gab es ein Todesopfer, einen Schwimmer des kenianischen Ferienresorts [[Malindi]].


Nach Aussagen von Augenzeugen soll der Meeresspiegel plötzlich um mindestens zwei Meter angestiegen sein, die Welle überschwemmte die Strände. Zum Glück für die vielen Strandurlauber aus den kenianischen Städten konnten die Sicherheitskräfte noch rechtzeitig für die Evakuierung der meisten Strände sorgen.
Auch an der ostafrikanischen Küste [[Kenia]]s wird laut [[Reuters]] von mindestens vier Todesopfern ausgegangen. Bisher wurde ein Todesopfer, ein Schwimmer des kenianischen Ferienresorts [[Malindi]], bestätigt; drei weitere Vermisste wurden wahrscheinlich von der Flut weggeschwemmt. Bisher ist unklar, ob es sich beim bestätigten Todesopfer um einen Kenianer oder einen ausländischen Touristen handelte. Nach Aussagen soll der Meeresspiegel plötzlich um mindestens zwei Meter angestiegen sein, die Welle überschwemmte die Strände.

==== Somalia ====

An der afrikanischen Ostküste in Somalia sind nach Angaben des somalischen Präsidenten 132 Menschen ertrunken; mindestens 150 Menschen werden vermisst (Quelle: [[Agence_France-Presse|AFP]]). Ferner sollen Boote gekentert sein. Nach Angaben des U.N. World Food Programme (WFP) unter Berufung auf somalische Regierungsstellen benötigen 30.000 bis 50.000 Somalis in den küstennahmen Städten der Region Puntland dringende Hilfe.


==== Seychellen ====
==== Seychellen ====
Auf den [[Seychellen]] gab es drei Todesopfer beim Kentern eines Fischerbootes. Da die Seychellen überwiegend von Korallenriffen umgeben sind, richtete die Flutwelle hier nur geringe Sachschäden an. Auf der Hauptinsel [[Mahé (Seychellen)|Mahé]] gab es minimale Überschwemmungen, da der Wasserpegel im Bereich des Hafens von Victoria kurzfristig um einen Meter anstieg. Weiterhin zerstörte die Flutwelle Straßen und Brücken in einigen Gebieten von [[Praslin]] und [[La Digue]].


==== Somalia ====
Auch auf den [[Seychellen]] soll es zu mindestens drei Todesopfern gekommen sein. Nach Aussagen soll der Meeresspiegel plötzlich um mindestens zwei Meter angestiegen sein, die Welle überschwemmte die Strände und Küsten.
Der Sprecher des Präsidenten bestätigte die Bergung von über 200 Leichen; mindestens 150 Menschen wurden vermisst. Die Küstenstadt [[Hafun]] wurde vollständig zerstört. Nach Angaben des [[Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen|UN World Food Programme]] (WFP) unter Berufung auf somalische Regierungsstellen benötigten 30.000 bis 50.000 Somalis in den küstennahen Städten der Region [[Puntland]] Hilfe.


==== Tansania ====
==== Tansania ====
Der Polizeisprecher von [[Daressalam]] bestätigte zehn Tote. Eine unbekannte Zahl weiterer Menschen werde auf See vermisst.


=== Abhängige Gebiete ===
Der Polizeisprecher von [[Daressalam]] bestätigte inzwischen zehn Tote.
==== Réunion ====
Auf der zu [[Frankreich]] gehörenden Insel [[Réunion|La Réunion]] (östlich von [[Madagaskar]]) kam es zu Sachschäden. Todesfälle sind nicht bekannt geworden.


==== Chagos-Archipel (Diego Garcia) ====
=== Kolonien ===
Auf dem [[Chagos-Archipel]] (südlich der [[Malediven]]), einem [[Britisches Territorium im Indischen Ozean|Britischen Territorium im Indischen Ozean]], auf dessen größter Insel [[Diego Garcia]] eine Militärbasis der [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]] liegt, kam es laut Aussagen von Sprechern des Militärs zu keinerlei relevanten Schäden.<ref>{{Internetquelle |autor=Scott Foster, Robert Windrem |url=http://www.nbcnews.com/id/6786984/ns/world_news-tsunami_a_year_later/t/tsunami-spares-us-base-diego-garcia/ |titel=Tsunami spares U.S. base in Diego Garcia |hrsg=[[NBC]] News, msnbc.com |datum=2005-01-05 |sprache=en |abruf=2015-12-26}}</ref>


==== Cocos Island ====
==== Cocos (Keeling) Islands ====
Die zu [[Australien]] gehörenden [[Kokosinseln]] (südlich des Bebens liegend) erreichte nur eine ca. 50&nbsp;cm hohe Welle (Quelle: [[Australian Broadcasting Corporation]]).


=== Todesopfer aus Nicht-Anrainer-Staaten ===
Die zu [[Australien]] gehörenden Inseln [[Kokosinseln]] (Südlich des Bebens liegend) erreichte nur eine ca. 50cm hohe Welle. (ABC Australien)
[[Datei:Gedenkstein für Tsunami-Opfer.JPG|mini|hochkant|Gedenkstein für die Tsunami-Opfer aus Berlin und Brandenburg an der [[Dorfkirche Tempelhof]]]]


Bei dem Tsunami starben ca. 2.240 Personen aus Nicht-Anrainer-Staaten. Dabei handelte es sich überwiegend um Urlauber aus Industriestaaten. Besonders betroffen waren Schweden und Deutschland. 537 Todesopfer aus Deutschland wurden identifiziert.
==== Diego Garcia ====


Unter den Todesopfern befanden sich unter anderem die deutsche Schauspielerin [[Manuela Brandenstein]], der australische Australian-Rules-Footballer [[Troy Broadbridge]], der norwegische Jazzmusiker [[Sigurd Køhn]], der Schweizer Schriftsteller [[Otto Marchi]], der finnische Musiker [[Aki Sirkesalo]], der norwegische Schauspieler und Musiker [[Are Storstein]], der schwedische Musiker [[Mieszko Talarczyk]], der britische Journalist und Schriftsteller [[Robert Whymant]], sowie die australische Schauspielerin [[Audrey Jane Holland]] (Ehefrau von [[Leo McKern]]), die gemeinsam mit ihrer Urenkelin Lucy Holland und der Frau ihres Enkels, Jane Attenborough (Tochter von [[Richard Attenborough]]), verstarb.<ref>[http://www.dailymail.co.uk/news/article-3259126/Put-ashes-girls-lost-tsunami-Lord-Attenborough-s-moving-plea-buried-daughter-granddaughter-died-2004-tragedy.html 'Put my ashes with girls I lost in tsunami': Lord Attenborough's moving last plea to be buried with daughter and granddaughter who died in 2004 tragedy]</ref>
Auf dem Atoll [[Diego Garcia]] (südlich der [[Malediven]]), einer Millitärbasis der [[USA]] und [[Großbritannien]]s und Teil des [[Britisches_Territorium_im_Indischen_Ozean|Britischen Territorium im Indischen Ozean]] ist es, laut millitärischen Aussagen, zu keinerlei relevanten Schäden gekommen.


==== Reunion ====
=== Seuchen ===
Als Folge der vielen Todesopfer in Verbindung mit dem heißen Klima wurde der Ausbruch von Seuchen wie [[Typhus]] oder [[Cholera]] befürchtet. Daher wurden vielerorts [[Massengrab|Massengräber]] ausgehoben und Leichen verbrannt.


Zu den anderen häufig auftretenden Problemen zählten [[Lungenentzündung]]en durch das Eindringen verschmutzten [[Wasser]]s in die Atemwege und [[Sepsis]], weil [[Wunde]]n in einem feuchtwarmen Klima [[infektion]]sgefährdeter sind.
Auf der zu [[Frankreich]] gehörenden Insel [[Réunion|La Réunion]] (östlich von [[Madagaskar]]) kam es zu Sachschäden.


=== Europäische Opfer ===
=== Ökologische Schäden ===
Neben den Todesopfern und Schäden an der Infrastruktur hat der Tsunami auch langfristige ökologische Schäden verursacht. So schien es bei den Korallenriffen, die als natürliche Wellenbrecher fungieren, vor der thailändischen Küste schwere Schäden zu geben. Vor Thailand wurden etwa 10 % der untersuchten Riffe durch den Wasserdruck und mitgeführte Trümmerstücke geschädigt. Problematisch war auch der aufgewirbelte Schlamm, der die Korallen bedeckte. Mit einer möglichen Erholung war, wenn überhaupt, erst nach Jahren zu rechnen. Auch die ebenfalls schützenden [[Mangrove (Ökosystem)|Mangrovenwälder]] an einigen Küsten wurden geschädigt. Sie sind jedoch zu einer weit schnelleren Regeneration fähig. Betroffen wurden daneben Nistgebiete von [[Meeresschildkröten]] wie der [[Lederschildkröte]].


[[Datei:2004 Indian Ocean earthquake Maldives tsunami wave.jpg|mini|Großer Tsunami von 2004 beim Auftreffen auf die maledivische Küste]]
Die bisher veröffentliche Zahl von 860 getöteten Touristen muss nach Annahmen der Deutschen Botschaft in [[Bangkok]] wahrscheinlich nach oben korrigiert werden. (reuters)
Der schwerwiegendste Langzeitschaden entstand durch das weitgehende Abtragen des [[Humus]] in den überfluteten Gebieten. Betroffen sind 250 bis 3.000&nbsp;Meter breite Küstenstreifen, deren oft nur 30&nbsp;Zentimeter dicke Humusschicht mitsamt vielen nicht tief wurzelnden Pflanzen fortgerissen wurde. Zurück bleibt meist nährstoffarmer, rötlicher [[Laterit]]boden aus [[Tonminerale|Ton]], [[Aluminiumoxid|Aluminium-]] und [[Eisen(III)-oxid|Eisenoxid]]. Da der Kreislauf aus Pflanzen, abgestorbenen Pflanzenteilen und Humusbildung zunächst unterbrochen ist, wird es vermutlich Jahrzehnte dauern, bis sich ähnliche Artengemeinschaften eingestellt haben, wie sie vor der Katastrophe vorhanden waren. Die Landwirtschaft ist durch den Oberbodenabtrag ebenfalls stark betroffen, von mittelfristig geringeren Ernten muss ausgegangen werden; bodenverbessernde Maßnahmen wie Eintrag organischen Materials und von Nährstoffen können die Situation verbessern, erfordern aber teilweise finanzielle Hilfe.


=== Kulturelle Schäden ===
Der Betreiber des Sofitel Hotels [[Khao Lak]], das zur französischen Accor-Kette gehört, bestätigte, dass etwa die Hälfte der 415 überwiegend deutschsprachigen Hotelgäste ums Leben gekommen ist.<BR>
In einigen betroffenen Regionen sind historische Bauwerke, Schulhäuser, Museen, Archive und andere Kulturgüter zerstört oder beschädigt worden. Nach den Not- und Rettungsmaßnahmen und parallel zu den allgemeinen Wiederaufbauarbeiten versuchten nationale und regionale Behörden mit der Unterstützung externer Fachorganisationen, zum Beispiel der UNESCO, die kulturellen Verluste zu erfassen.


== Kritik am Fehlen eines Vorwarnsystems und Umsetzung dessen ==
In der Zwischenzeit wurden 54 deutsche Todesopfer (vier in Sri Lanka und 50 in Thailand) gemeldet. Weiters sind 11 Schweizer und 13 österreichische Todesopfer zu beklagen (vom [[Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten|österreichischen Außenministerium]] wurden bisher erst 5 Todesfälle offiziell bestätigt, sh. [http://derstandard.at/?id=1903963]). Jedoch hat die Aussenministerin [[Ursula Plassnik]] in einem Interview am 29. Dezember 2004 verlauten lassen, daß mit 50 - 60 Todesopfern gerechnet wird sh. [http://www.orf.at/041230-82229/index.html]. Die Tageszeitung [[Kurier]] berichtet auf ihrer Online-Seite, daß über 100 tote Österreicher befürchtet werden.
Experten kritisierten nach dem Beben, dass es im Indischen Ozean kein Tsunami-Warnsystem gab, wie es im Pazifischen Ozean zu diesem Zeitpunkt bereits existierte. Ihren Angaben zufolge hätten mit einem solchen Warnsystem einige tausend Menschen gerettet werden können. Die Tatsache, dass das pazifische Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii bereits Minuten nach dem Beben eine Flutwelle voraussagte, half niemandem. In den Ländern fehlten sowohl mögliche Ansprechpartner als auch Kommunikationsinfrastrukturen. Bei Nachbeben in der Region konnten die Behörden dank der verstärkten Aufmerksamkeit jedoch Warnungen schneller verbreiten.


Kurz nach der Katastrophe bot die Bundesrepublik Deutschland technische Unterstützung bei der Entwicklung und dem Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems im Indischen Ozean an. Dieses [[German Indonesian Tsunami Early Warning System]] nahm im November 2008 den Betrieb auf.<ref>German Indonesian Tsunami Early Warning System: Neuartiges Tsunami-Frühwarnsystem geht in Betrieb. Pressemitteilung vom 11. November 2008. [http://www.gitews.de/fileadmin/documents/content/press/GITEWS_operationell_de_nov-2008.pdf PDF 42 kB]</ref>
Das [[Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten|Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten]] meldet am 28. Dezember 2004, dass sich gemäß Informationen von Reisebüros 2200 Schweizer Touristen in den betroffenen Regionen aufhalten, nicht gezählt Individualtouristen und dort wohnhafte Schweizer Staatsangehörige. Davon konnten 600 Meldungen rückgenommen werden. Das EDA bestätigte bisher (30.12.) 11 Schweizer Todesopfer.


== Internationale Hilfen ==
Von thailändischen Behörden bestätigt wurden auch der Tod von 54 Schweden und 43 Briten.
=== Kommunikation ===
Vielerorts waren sämtliche Kommunikationsverbindungen mehrere Tage unterbrochen. [[Funkamateur]]e nahmen unmittelbar nach der Katastrophe den [[Notfunk]]betrieb auf und leiteten Notrufe sowie Lagemeldungen und später auch Nachrichten Überlebender an Angehörige weiter.


=== Direkte Katastrophenhilfe und Rückholung von Touristen ===
Nach Angaben von Reuters werden 1.500 schwedische Staatsbürger vermisst, 400 Bürger aus Tschechien, 200 finnische und italienische Staatsbürger. Am 29.12.2004 gab [[Bundeskanzler]] [[Gerhard Schröder]] bekannt, dass noch ca. 1000 Deutsche vermisst werden. Es sei von einer "deutlich dreistelligen Zahl" von deutschen Todesopfern auszugehen.
[[Schweden]], [[Finnland]] und [[Norwegen]] flogen bereits am 27.&nbsp;Dezember mehr als 3.500 Urlauber aus dem Katastrophengebiet aus. Botschaftsangehörige befanden sich am Morgen des 27.&nbsp;Dezember am Flughafen von Phuket und halfen ihren Bürgern, insbesondere mit der Ausstellung von Ersatz-Reisepässen für Urlauber, die ihre Papiere durch den Tsunami verloren hatten. Der damalige finnische Staatspräsident stellte das Präsidentenflugzeug zur Verfügung, mit dem Verletzte nach Helsinki gebracht wurden.


Das [[Deutschland|deutsche]] Verteidigungsministerium entsandte den [[Berlin-Klasse|Einsatzgruppenversorger]] (EGV) ''[[Berlin (Schiff, 2001)|Berlin]]'', mit einem Marine-Einsatz-Rettungszentrum (MERZ), das wie ein kleines [[Krankenhaus]] ausgerüstet ist und 45 Patienten aufnehmen kann. Beamte des BKA und Sanitätsoffiziere der Bundeswehr waren vor Ort, um bei der Identifizierung der Opfer zu helfen.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/panorama/suedostasien-fahndung-nach-den-toten-1.856163 BKA-Mitarbeiter vor Ort]</ref>
Etliche der Toten werden jedoch vermutlich niemals identifiziert werden können, da die hohe Seuchengefahr eine rasche Beisetzung in Massengräber verlangt.
Die [[Bundeswehr]] entsandte am 29.&nbsp;Dezember einen [[MedEvac]]-[[Airbus A310]] zur intensivmedizinischen Versorgung und Rückholung deutscher Touristen in das betroffene thailändische [[Flughafen Phuket|Phuket]]. Insgesamt wurden auf drei Flügen 130 vornehmlich deutsche Personen aus dem Katastrophengebiet ausgeflogen. Ein weiterer [[Airbus A310 MRT]] wurde mit der MedEvac-Konfiguration ausgestattet und war Mitte der ersten Januarwoche einsatzbereit. Darüber hinaus wurde durch das [[Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst]] (Kdo SES) in [[Banda Aceh]] ein Rettungszentrum leicht aufgebaut und in Betrieb genommen.
Dort versahen 120 deutsche Bundeswehrsoldaten ihren Dienst, die eng mit dem EGV „Berlin“ zusammenarbeiteten. In dem Rettungszentrum leicht (RZ le) gab es neben einer Notaufnahme auch einen [[Operationssaal|OP]] und Möglichkeiten zur [[Intensivpflege]]. In einer Pressekonferenz am 29.&nbsp;Dezember kündigte Bundeskanzler Schröder an, dass bei Bedarf weitere Einheiten der Bundeswehr – nötigenfalls auch für längere Zeit – im Katastrophengebiet eingesetzt werden sollen. Insbesondere der Aufbau und Betrieb von Trinkwasseraufbereitungsanlagen soll von Soldaten übernommen werden, um die Arbeit ziviler Hilfsorganisationen zu ergänzen und den großen Bedarf zu decken. Diese Zusage wurde realisiert und in Anspruch genommen.


Das deutsche [[Technisches Hilfswerk|Technische Hilfswerk]] (THW) war ab dem 27. Dezember mit einem dreiköpfigen Erkundungsteam in Sri Lanka. Ab dem 28.&nbsp;Dezember war die [[Schnelleinsatzeinheit Bergung Ausland|SEEBA]] mit 19 Helfern in Phuket, Thailand, um dort die Bergungsarbeiten zu unterstützen. Im Distrikt [[Galle (Stadt)|Galle]], Sri Lanka, hielten sich 16 Helfer der [[Schnelleinsatzeinheit Wasserversorgung Ausland|SEEWA]] auf, um dort zwei [[Trinkwasseraufbereitung]]sanlagen zu betreiben. 23 Helfer wurden am 31.&nbsp;Dezember auf die Malediven gesandt, um dort die Trinkwasserversorgung mit mobilen Geräten sicherzustellen und zerstörte Infrastruktur wieder in Stand zu setzen.<ref>[http://www.thw.de/ THW vor Ort (Suchbegriff: „Malediven“)]</ref> Ein weiteres Team mit 42 Helfern war ab dem 7.&nbsp;Januar in Banda Aceh und [[Seulimum]] mit mehreren Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit einer Kapazität von mehr als 200.000&nbsp;Litern und zur Instandsetzung der zerstörten Infrastruktur im Einsatz, wobei insbesondere die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung, der Flüchtlinge und des zentralen Krankenhauses in Banda Aceh sichergestellt wurde.<ref>[http://www.thw.de/SharedDocs/Meldungen/DE/Pressemitteilungen/international/2005/01/meldung_010_indonesien.html THW Pressemitteilung vom 17. Januar 2005]</ref>
=== Seuchen ===
Neben den Toten, die unmittelbar durch die Beben oder die Flutwelle getötet wurden, drohten Seuchen wie [[Typhus]] oder [[Cholera]] auszubrechen. [[Massengrab|Massengräber]] wurden ausgehoben, um die Seuchengefahr zu mindern.
Die Opferzahlen könnten sich durch Seuchen verdoppeln. [http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,334722,00.html ''Spiegel''] und [http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~EF1161110CD7C43ECB897BBD963F1761D~ATpl~Ecommon~Sspezial.html ''FAZ'']
In Indien hat man damit begonnen, die Bevölkerung in den Küstenregionen gegen Typhus und Cholera zu impfen.

== Reaktion in Europa ==

=== Hilfen ===


Die Regionalärztin Kairo des Auswärtigen Amtes wurde nach Thailand entsandt und sorgte innerhalb von drei Tagen vor Ort für die Evakuierung von etwa 300 Schwerstverletzten mit einer Maschine der Bundesluftwaffe. Sowohl [[LTU]] als auch [[Lufthansa]] und [[Condor Flugdienst|Condor]] starteten Hilfs- und Rückführungsflüge von Touristen in und aus der Region. Es wurden dabei Hilfsgüter hin- und Verletzte sowie betroffene Touristen ausgeflogen. Angestellte des Medizinischen Dienstes der LTU, Lufthansa sowie des Frankfurter Flughafens wurden vom Krisenstab des Auswärtigen Amtes in diese Aktionen eingebunden. So waren Ärzte von Fraport und Lufthansa vor Ort; [[Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen|CISM-Teams]] betreuten u.&nbsp;a. betroffene Passagiere. Crewmitglieder, welche auf diesen Evakuierungsflügen eingesetzt worden waren, wurden von CISM-Teams betreut.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.laekh.de/upload/Hess._Aerzteblatt/2005/2005_02/2005_02_02.pdf |text=Landesärztekammer Hessen: Hessisches Ärzteblatt 02/2005 (PDF; 209&nbsp;kB) |wayback=20120131180619}}</ref><ref>[http://www.aerzteblatt.de/pdf/102/3/a97.pdf Deutsches Ärzteblatt, Jg. 102, Heft 3, 21. Januar 2005 (PDF; 85&nbsp;kB)]</ref>
Die Bundesregierung stockt ihre Hilfe auf 20 Millionen Euro (29. Dezember) auf und bittet die Bundesbürger zu spenden, statt Silvesterböller zu kaufen.
[[Datei:041231중앙119구조본부 서남아시아 지진해일 출동21.jpg|mini|Südkoreanische Armeeangehörige bei Aufräumarbeiten in Thailand]]
Mitarbeiter von [[Caritas Internationalis|Caritas]], der [[Diakonie Katastrophenhilfe]] und [[Malteser Hilfsdienst]] organisierten erste Hilfen wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel und Notunterkünfte für 50.000 Opfer in den [[Indien|südindischen]] Bundesstaaten [[Tamil Nadu]] und [[Andhra Pradesh]]. Auch auf [[Sri Lanka]] und in [[Thailand]] sind die lokalen Partner vor Ort, jetzt allerdings um Wiederaufbau zu leisten.


[[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] entsandte Identifikationsexperten von [[Scotland Yard]] sowie mehrere hundert Soldaten in die Region, insbesondere nach Sri Lanka. Die [[Royal Air Force]] begann am 27.&nbsp;Dezember mit dem Ausfliegen von Touristen, unter anderem mit vier Aeromed ([[MedEvac]]) Lockheed-Tristar Flugzeugen sowie gecharterten [[Russland|russischen]] Transportflugzeugen. Zudem traf am 2.&nbsp;Januar ein Flottenverband der [[Royal Navy]] mit Hilfsgütern, technischem Gerät und Hubschraubern vor der Küste Sri Lankas ein.
Die [[Europäische Kommission]] stellt drei Millionen Euro bereit. Damit sollen erste lebenswichtige Hilfsgüter finanziert werden. Die [[Europäische Union|EU]] werde weitere Hilfe leisten, sobald das ganze Ausmaß der Hilfsbedürftigkeit einzuschätzen sei. Am 29. Dezember wurde geplant die Sofort-Hilfe-Gelder auf 30 Millionen Euro zu verzehnfachen.


Die Republik [[Österreich]] entsandte Polizisten und Rettungsleute nach Thailand und Sri Lanka, die bei der Vermisstensuche und Heimholung der Verletzten helfen sollten, sowie [[Einsatzkommando Cobra|Cobra]]-Leute und [[Gerichtsmediziner]] zur Hilfe bei der [[Identitätsfeststellung|Identifizierung]] von Personen. Ebenfalls schickte das [[Bundesheer]] ein [[Austrian Forces Disaster Relief Unit|AFDRU]] Kontingent nach Sri Lanka, das mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen und Sanitätern die dortige Bevölkerung unterstützte. Das [[Österreichisches Rotes Kreuz|Österreichische Rote Kreuz]] sowie der [[Arbeiter-Samariter-Bund|ASB]] schickten am 27. und 28.&nbsp;Dezember eine [[Fact Finding Mission]] in das Katastrophengebiet, um vorerst den österreichischen Touristen zu helfen und in der Folge weitere Hilfsmöglichkeiten auszuloten. Speziell auf dem Gebiet der Trink[[wasseraufbereitung]] war das Rote Kreuz tätig. Das [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|Internationale Komitee vom Roten Kreuz]] (IKRK) in Genf lieferte eine Datenbank, in der alle Vermissten namentlich gelistet werden mussten, ehe nach ihnen gesucht werden konnte.
Die Republik Österreich sowie die Schweiz stellen ebenfalls Hilfsgelder in der Höhe von je einer Million Euro zur Verfügung. Bundeskanzler [[Wolfgang Schüssel]] schloß sich der Bitte, auf Böller zu verzichten und das Geld zu spenden, an.


Die [[Schweizerische Rettungsflugwacht]] ''Rega'' hat in Zusammenarbeit mit diversen Versicherungen über 60 Patienten aus [[Thailand]] und [[Sri Lanka]] repatriiert. Das [[Schweizerisches Korps für humanitäre Hilfe|Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe]] (früher Schweizerisches Katastrophenhilfekorps genannt) hat unter der Leitung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) der [[Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten|Schweizer Außenministeriums]] am 28.&nbsp;Dezember Expertenteams und medizinisches Material nach Indien, Sri Lanka und Thailand geschickt.<ref>[http://www.sdc.admin.ch/index.php?navID=26465&itemID=20741&langID=6& Schweizer Rettungswacht vor Ort]</ref> Die Expertenteams sollten abklären, welche weiteren Spezialisten (Ärzte, Psychologen, Hundestaffeln, Bauspezialisten etc.) vor Ort benötigt wurden.
Das [[Technisches Hilfswerk|Technische Hilfswerk]] (THW) ist seit dem [[27. Dezember]], sechs Uhr Ortszeit, mit einem dreiköpfigen Erkundungsteam in Sri Lanka. Die [[Schnelleinsatzeinheit Bergung Ausland|SEEBA]] ist seit dem [[28. Dezember]], 20 Uhr Ortszeit mit 19 Helfern in Phuket, Thailand um dort die Bergungsarbeiten zu Unterstützen. 16 Helfer der [[Schnelleinsatzeinheit Wasserversorgung Ausland|SEEWA]] sind seit dem [[29. Dezember]], 13 Uhr Ortszeit in Sri Lanka und haben ihr Ziel im Distrikt Galle, um dort zwei [[Trinkwasseraufbereitung|Trinkwasseraufbereitungsanlagen]] zu betreiben. Die Anlagen haben ein Leistungsvermögen von 6.000 Kubikmetern in der Stunde. (Quelle: [http://www.thw.de www.thw.de])
[[Datei:Humanitarian aid Sumatra Tsunami 2004.jpeg|mini|Die ''[[Abraham Lincoln (Schiff)|Abraham Lincoln]]'' folgt dem [[Hospitalschiff|Lazarettschiff]] ''[[Mercy (Schiff)|Mercy]]'' im Februar 2005, im Küstengebiet des indischen Ozeans]]
[[Datei:HSL-47 Disaster Relief.jpg|mini|US-Hubschrauber, des [[Carrier Air Wing Two]] im Rahmen der US-amerikanischen [[Operation Unified Assistance]], bei der Verteilung von Lebensmitteln nach dem Tsunami in Südostasien.]]
Die [[Vereinigte Staaten|USA]] beorderten die Flugzeugträgergruppe um die ''[[Abraham Lincoln (Schiff)|Abraham Lincoln]]'' von Hong Kong aus nach Sumatra, wo ab dem 2.&nbsp;Januar 2005 die Soldaten und die Hubschrauber bei der Versorgung der Bevölkerung halfen. Ein weiterer Schiffsverband wurde in die Umgebung von Sri Lanka beordert. Die medizinischen Einrichtungen auf den Schiffen (OPs auf Flugzeugträger etc.) konnten die Spitäler in der Gegend entlasten.


[[Datei:JGSDF International disaster relief activities in Indonesia.jpg|mini|Soldaten der japanischen [[Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte]] bei der Hilfsmission nach dem Tsunami]]
[[Japan]] entsandte verschiedene Einheiten seiner [[Selbstverteidigungsstreitkräfte]] in die Krisenregion. Das 20-köpfige Erkundungsteam hätte laut Regierung auf bis zu 800 Mitglieder erhöht werden können, so die Zusage des Staatschefs. Diese Kräfte wurden vollständig abbeordert und leisteten ihren Dienst.


[[Frankreich]] entsandte am 2. Januar 2005 den Hubschrauberträger ''[[Jeanne d’Arc (Schiff, 1964)|Jeanne d’Arc]]'' ins Krisengebiet.
Die [[Bundeswehr]] hat am Dienstagabend ein [[Medevac|MedEvac]]-[[Airbus A310]] zur intesivmedizinischen Versorgung und Rückholung deutscher Touristen in das betroffene thailändische [[Phuket]] entsandt.
In einer Pressekonferenz am 29. Dezember kündigte Bundeskanzler Schröder an, dass bei Bedarf weitere Einheiten der Bundeswehr -nötigenfalls auch für längere Zeit- im Katastrophengebiet eingesetzt werden sollen. Insbesondere der Aufbau und Betrieb von Trinkwasseraufbereitungsanlagen soll von Soldaten übernommen werden, um die Arbeit ziviler Hilfsorganisationen zu ergänzen und den großen Bedarf zu decken.


Die Organisation ''[[Ärzte ohne Grenzen]]'' (MSF) schickte ein Charterflugzeug mit 32&nbsp;Tonnen Hilfsgütern von [[Ostende]] nach [[Sumatra]]. Die Lieferung beinhaltete medizinische und sanitäre Hilfsgüter, die für 30.000 bis 40.000 Menschen reichen mussten. Zudem reiste ein Notfallteam, bestehend aus sechs Personen, in die Region. Darunter waren Wasserexperten, [[Logistik]]er und Mediziner (Quelle: [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]]).


Am 28. Dezember brach die griechische Hilfsorganisation [[ESEPA]] nach Colombo auf, um gemeinsam mit weiteren Hilfsorganisationen Hilfsmaterial und Spendengüter zu überführen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.esepa.net/index.php?name=newsletterarchiv&action=showletter&newsid=44 |text=ESEPA Newsletter-Archiv Griechische Kräfte vor Ort |wayback=20070929165651}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://forum.esepa.net/viewtopic.php?t=362 |text=Griech. Zivilschutz |wayback=20070929165634}}</ref>
Mitarbeiter von [[Caritas]] und [[Diakonie]] organisieren zur Zeit erste Hilfen wie Nahrungsmittel, Trinkwasser und Notunterkünfte für die Opfer berichtete Pfr. Joseph Selvaraj, Direktor der Caritas [[Tamil Nadu]] aus [[Südindien]]. Auch auf [[Sri Lanka]] und in [[Thailand]] sind die lokalen Partner vor Ort.


Ferner war das [[Greenpeace]]-Schiff ''[[Rainbow Warrior (Schiff, 1957)|Rainbow Warrior]]'' zur Unterstützung von ''Ärzte ohne Grenzen'' ab dem 4.&nbsp;Januar 2005 unterwegs an der Westküste von Sumatra, um deren Einsatz im Katastrophen-Gebiet auf Aceh logistisch zu unterstützen. Es brachte Nahrungsmittel, Helikopter-Treibstoff, medizinische Geräte, Medikamente, und medizinisches Fachpersonal in die schwer erreichbare Krisenregion.
Die Diakonie Katastrophenhilfe versorgt unter anderem in den [[Indien|südindischen]] Bundesstaaten [[Tamil Nadu]] und [[Andhra Pradesh]] 50.000 Menschen mit Essen, Trinkwasser und Hygieneartikeln.


=== Finanzielle Unterstützung durch Geberstaaten und Institutionen ===
Auch das [[Österreichisches Rotes Kreuz|Österreichische Rote Kreuz]] sowie der [[Arbeiter-Samariter-Bund|ASB]] schickte bereits am 27. und 28. Dezember eine [[Fact Finding Mission]] in das Katastrophengebiet um vorerst den österreichischen Touristen zu helfen und in der Folge weitere Hilfsmöglichkeiten auszuloten. Speziell auf dem Gebiet der [[Wasseraufbereitung|Trinkwasseraufbereitung]] will das Rote Kreuz tätig werden.
Die folgenden Angaben stammen aus unbekannten Quellen. Es ist zu berücksichtigen, dass es sich teilweise um grobe Schätzungen handeln muss und zudem zwischen anfänglich zugesagten und tatsächlich geflossenen Hilfsgeldern unterschieden werden muss.


{| class="wikitable" style="font-size: .95em; border-collapse: collapse;"
Für die finanzielle Unterstützung wurde vom [[ORF]] auch die Aktion [[Nachbar in Not]] neu gestartet.
|- style="text-align: center; background: #EAECF0;"

! rowspan="2"| Land/Institution
[[Ärzte ohne Grenzen]] schickte am Montagnachmittag einen Charterflieger mit 32 Tonnen Hilfsgütern von [[Ostende]] in die Krisenregion. Ziel war [[Sumatra]]. Die Lieferung beinhaltet medizinische und sanitäre Hilfsgüter, die für 30.000 bis 40.000 Menschen reichen. Zudem reist ein Notfallteam, bestehend aus sechs Personen, in die Region. Darunter sind Wasserexperten, [[Logistik]]er und Mediziner (Quelle: [[Kurier]]).
! colspan="3"| Beträge in Millionen Euro

|
Das [[Schweiz]]erische [[Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten|EDA]] hat eine Million Franken Nothilfe bereitgestellt. Das [[Schweizerisches Korps für Humanitäre Hilfe|Schweizer Katastrophenhilfskorps]] hat unter der Leitung des [[DEZA]] am 28. Dezember Expertenteams und medizinisches Material nach Indien, Sri Lanka und Thailand geschickt. Die Expertenteams sollen abklären, welche weiteren Spezialisten (Ärzte, Psychologen, Hundestaffeln, Bauspezialisten etc.) vor Ort benötigt werden.
|- style="text-align: center; background: #EAECF0;"

! staatlich
== Liste der Beben in der Region ==
! privat

! insgesamt
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" style="border-collapse:collapse;"
! Anteil am [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]]
!bgcolor=#E6E6FA|[[Richterskala|Stärke]]
!bgcolor=#E6E6FA|Datum
!bgcolor=#E6E6FA align="center"|Zeit ([[MEZ]])
!bgcolor=#E6E6FA align="center"|Länge
!bgcolor=#E6E6FA align="center"|Breite
!bgcolor=#E6E6FA align="center"|Tiefe
!bgcolor=#E6E6FA|Region
|-
|-
| [[Internationaler Währungsfonds]]
|align="center"|6.2
| 735
|29.12.2004
| –
|align="center"|06:56:50
| 735
|align="center"|8.781°N
|align="center"|93.218°E
|30 km
|[[Nikobaren]]
|-
|-
| [[Australien]]
|align="center"|6.1
| 600
|29.12.2004
| 45
|align="center"|02:50:55
| 645
|align="center"|9.076°N
|align="center"|93.795°E
|24.9 km
|[[Nikobaren]]
|-
|-
| [[Deutschland]]
|align="center"|5.8
| 500
|29.12.2004
| 502,5
|align="center"|02:39:41
| 1002,5
|align="center"|8.204°N
| 0,04 %
|align="center"|93.096°E
|30 km
|[[Nikobaren]]
|-
|-
| [[Europäische Kommission]]
|align="center"|5.8
| 500
|28.12.2004
| –
|align="center"|12:17:43
| 500
|align="center"|4.710°N
|align="center"|95.180°E
|28.2 km
|[[Sumatra|Nordsumatra]], Indonesien
|-
|-
| [[Japan]]
|align="center"|5.7
| 370
|27.12.2004
| k. A.
|align="center"|21:10:48
| 370
|align="center"|2.86°N
|align="center"|95.60°E
|10 km
|Simeulue, [[Indonesien]]
|-
|-
| [[Kanada]]
|align="center"|5.4
| 324,08 (425 USD)
|27.12.2004
| 93,61 (123 USD)
|align="center"|20:28:49
| 447
|align="center"|8.569°N
| 0,05 %
|align="center"|93.643°E
|10 km
|[[Nikobaren]]
|-
|-
| [[Vereinigte Staaten]]
|align="center"|5.8
| 260 (350 USD)
|27.12.2004
| 152,30 (200 USD)
|align="center"|15:46:46
| 412
|align="center"|12.356°N
|align="center"|93.502°E
|10 km
|[[Andamanen]]
|-
|-
| [[Niederlande]]
|align="center"|5.1
| 230
|27.12.2004
| 115
|align="center"|12:57:53
| 345
|align="center"|8.068°N
|align="center"|92.285°E
|10 km
|[[Nikobaren]]
|-
|-
| [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]
|align="center"|5.3
| 73,06 (96 USD)
|27.12.2004
| 143,84 (189 USD)
|align="center"|11:46:47
| 216
|align="center"|13.585°N
|align="center"|93.074°E
|10 km
|[[Andamanen]]
|-
|-
| [[Weltbank]]
|align="center"|5.1
| 190,26 (250 USD)
|27.12.2004
| –
|align="center"|11:46:38
| 190
|align="center"|13.632°N
|align="center"|93.102°E
|10 km
|[[Andamanen]]
|-
|-
| [[Norwegen]]
|align="center"|5.9
| 135
|27.12.2004
| 41
|align="center"|11:05:02
| 175
|align="center"|04.785°N
| 0,085 %
|align="center"|95.115°E
|10 km
|[[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|-
| [[Asiatische Entwicklungsbank|Asian Development Bank]]
|align="center"|6.1
| 133,18 (175 USD)
|27.12.2004
| –
|align="center"|10:39:06
| 133
|align="center"|05.38°N
|align="center"|94.71°E
|35 km
|[[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|-
| [[Kuwait]]
|align="center"|5.4
| 76,05 (100 USD)
|27.12.2004
| k. A.
|align="center"|07:59:15
| 76
|align="center"|03.01°N
|align="center"|95.54°E
|10 km
|Vor der Westküste von [[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|-
| [[Italien]]
|align="center"|6.1
| 112 (146 USD)
|27.12.2004
| 69,05
|align="center"|01:49:28
| 181
|align="center"|12.98°N
|align="center"|92.45°E
|10 km
|[[Andamanen]]
|-
|-
| [[Schweden]]
|align="center"|6.0
| 59
|27.12.2004
| 40
|align="center"|01:32:16
| 99
|align="center"|5.50°N
|align="center"|94.46°E
|10 km
|[[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|-
| [[Frankreich]]
|align="center"|6.2
| 49
|26.12.2004
| 45
|align="center"|20:19:56
| 94
|align="center"|2.77°N
|align="center"|94.16°E
|10 km
|Vor der Westküste von [[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|-
| [[Vereinigte Arabische Emirate]]
|align="center"|5.5
| 30
|26.12.2004
| 62,36
|align="center"|20:03:49
| 92
|align="center"|4.07°N
|align="center"|94.20°E
|10 km
|Vor der Westküste von [[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|-
| [[Schweiz]]
|align="center"|5.5
| 17,3
|26.12.2004
| 143 (224 CHF)
|align="center"|16:12:22
| 160
|align="center"|6.70°N
|align="center"|93.02°E
|10 km
|[[Nikobaren]]
|-
|-
| [[Österreich]]
|align="center"|6.1
| 8,8 (urspr. zugesagt: 50)<ref>[[Der Standard]]: [http://derstandard.at/?url=/?id=3152356 ''Revisionsbericht zu Tsunami-Hilfe: Drei Viertel der Gelder nicht ausbezahlt''], 15. Dezember 2007</ref>
|26.12.2004
| 20
|align="center"|16:06:35
| 28,8
|align="center"|3.70°N
|align="center"|94.02°E
|10 km
|Vor der Westküste von [[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|-
| und weitere Länder
|align="center"|5.8
|
|26.12.2004
|
|align="center"|15:48:44
|
|align="center"|13.60°N
|align="center"|92.87°E
|10 km
|[[Andamanen]]
|-
|-
|- class="hintergrundfarbe5" style="border-top:3px double gray"
|align="center"|5.9
! style="text-align:left"| gesamt
|26.12.2004
| ≈ 4,8 Mrd.
|align="center"|14:56:40
| >> 1,5 Mrd.
|align="center"|2.79°N
| 6,3 Mrd.
|align="center"|94.46°E
|
|10 km
|vor der Westküste von [[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|align="center"|5.5
|26.12.2004
|align="center"|13:11:58
|align="center"|11.59°N
|align="center"|92.45°E
|10 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|5.4
|26.12.2004
|align="center"|13:09:41
|align="center"|12.21°N
|align="center"|92.62°E
|10 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|6.2
|26.12.2004
|align="center"|12:05:01
|align="center"|13.542°N
|align="center"|92.877°E
|10 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|6.3
|26.12.2004
|align="center"|11:19:28
|align="center"|13.470°N
|align="center"|92.779°E
|5.9 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|5.5
|26.12.2004
|align="center"|11:18:13
|align="center"|8.967°N
|align="center"|93.772°E
|14.4 km
|[[Nikobaren]]
|-
|align="center"|6.6
|26.12.2004
|align="center"|10:20:01
|align="center"|8.911°N
|align="center"|92.346°E
|10.3 km
|[[Nikobaren]]
|-
|align="center"|5.8
|26.12.2004
|align="center"|08:38:27
|align="center"|13.172°N
|align="center"|93.009°E
|30 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|5.6
|26.12.2004
|align="center"|08:07:12
|align="center"|10.367°N
|align="center"|93.734°E
|30 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|5.5
|26.12.2004
|align="center"|07:22:02
|align="center"|10.667°N
|align="center"|92.332°E
|38.9 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|7.1
|26.12.2004
|align="center"|05:21:29
|align="center"|6.893°N
|align="center"|92.901°E
|36.9 km
|[[Nikobaren]]
|-
|align="center"|5.4
|26.12.2004
|align="center"|05:10:12
|align="center"|5.487°N
|align="center"|92.921°E
|34.7 km
|Vor der Westküste von [[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|align="center"|5.8
|26.12.2004
|align="center"|04:17:52
|align="center"|7.158°N
|align="center"|92.854°E
|30 km
|[[Nikobaren]]
|-
|align="center"|5.9
|26.12.2004
|align="center"|04:08:44
|align="center"|13.745°N
|align="center"|93.075°E
|30 km
|[[Nikobaren]]
|-
|align="center"|5.9
|26.12.2004
|align="center"|04:08:44
|align="center"|13.745°N
|align="center"|93.075°E
|30 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|5.8
|26.12.2004
|align="center"|03:59:14
|align="center"|3.202°N
|align="center"|94.343°E
|30 km
|Vor der Westküste von [[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|align="center"|6.0
|26.12.2004
|align="center"|03:52:01
|align="center"|12.479°N
|align="center"|92.566°E
|30 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|5.9
|26.12.2004
|align="center"|03:36:09
|align="center"|12.179°N
|align="center"|92.955°E
|32.2 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|5.7
|26.12.2004
|align="center"|03:34:52
|align="center"|4.007°N
|align="center"|94.148°E
|30 km
|Vor der Westküste von [[Sumatra|Nordsumatra]]
|-
|align="center"|5.9
|26.12.2004
|align="center"|03:22:03
|align="center"|8.830°N
|align="center"|92.544°E
|28.0 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|5.7
|26.12.2004
|align="center"|03:15:56
|align="center"|12.349°N
|align="center"|92.536°E
|7.9 km
|[[Andamanen]]
|-
|align="center"|5.8
|26.12.2004
|align="center"|02:48:49
|align="center"|5.408°N
|align="center"|94.459°E
|32.7 km
|[[Sumatra|Nordsumatra]], Indonesien
|-
|align="center"|6.2
|26.12.2004
|align="center"|02:21:21
|align="center"|6.392°N
|align="center"|93.389°E
|30 km
|[[Nikobaren]]
|-
|align="center"|9.0
|26.12.2004
|align="center"|01:58:53
|align="center"|3.298°N
|align="center"|95.779°E
|30 km
|Vor der Westküste von [[Sumatra|Nordsumatra]]
|}
|}
Quelle: [http://www.usgs.gov/ USGS]


=== Unterstützung durch Privatspenden ===
'''Anmerkung:''' Am [[23. Dezember]] 2004 fand ein von der Öffentlichkeit kaum beachtetes Erdbeben der Stärke 8.1 bei der [[Macquarieinsel]] (südlich [[Neuseeland]]s) statt, das keine größeren Schäden verursachte.
Nach der Katastrophe gingen alleine aus Deutschland Privatspenden in Höhe von 670 Millionen Euro für die Tsunami-Opfer ein.<ref>{{Literatur |Autor=Markus Dettmer, Laura Meyer |Titel=Krieg in der Ukraine: Deutsche spenden Rekordsumme für die Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-05-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/krieg-in-der-ukraine-deutsche-spenden-rekordsumme-fuer-die-ukraine-a-11a542a0-0055-4b4b-90ed-3db7c5e7c596 |Abruf=2022-05-10}}</ref>

== Identifizierung der Todesopfer in Thailand ==
Die [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung#Mission und Aufgaben 2|Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften]] leiteten die „Hilfseinsätze bei nicht-kriegerischen Einsätzen, zum Beispiel bei Naturkatastrophen“ internationalen Ausmaßes, koordinierten die Hilfe und übernahmen die Aufgabe, eine Datenbank zur Registrierung aller Vermissten zu verwalten. Sie wurden unterstützt von der halbamtlichen Organisation ''THAICAREYOU,'' über die anhand von Kleidung und Detailzusammenführung die mögliche Identität der Todesopfer ermittelte.
Die Ergebnisse wurden dann an die aus Polizeikräften bestehenden [[Identifizierungskommission]]en vor Ort weitergegeben. Über [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-Proben und den [[Datenabgleich|Abgleich]] des [[Zahnmedizin|Zahnstatus]] (angefordert beim Zahnarzt der Opfer über die Angehörigen oder Suchpaten) konnte die Identität oft zweifelsfrei bestätigt werden. Dann wurde dies an das ICRC zurückgemeldet, das dann direkt oder über [[Regierung]]sstellen die Verständigung der Angehörigen und Freunde übernahm. Viele angeschlossene Hilfsdienste unterstützten privat und ehrenamtlich die Ermittlungsbehörden vor Ort.

== Spielfilme und Filmdokumentationen ==
* 2006 erschien der Fernsehfilm ''[[Tsunami – Die Killerwelle]],'' der vom Tsunami vom 26.&nbsp;Dezember 2004 und dessen Folgen in der thailändischen Region erzählt. Er ist eine Co-Produktion von [[Home Box Office|HBO]] und [[British Broadcasting Corporation|BBC]].<ref>[http://www.imdb.com/title/tt0758789/combined www.imdb.com]</ref>
* [[Juan Antonio Bayona]] thematisiert in dem 2012 erschienenen [[Melodram (Film)|melodramatischen]] Kinofilm ''[[The Impossible]]'' die Erlebnisse der Spanierin [[María Belón]] und ihrer Familie während des Tsunamis.
* [[National Geographic Deutschland]] veröffentlichte mit ''Der Tsunami 2004'' die siebte Folge der dritten Staffel von [[Sekunden vor dem Unglück]] auf [[YouTube]], Laufzeit: 50 min.<ref>{{Internetquelle |autor=National Geographic Deutschland |url=https://www.youtube.com/watch?v=m8LGaQOf3UQ |titel=Der Tsunami 2004 - Ganze Folge {{!}} Sekunden vor dem Unglück |werk=youtube.com |datum=2023-07-04 |abruf=2024-12-10}}</ref>
* Die Ausstrahlung der deutschen Fernsehserie ''[[Die zweite Welle]]'' fand im Dezember 2023 im ZDF statt.
* [[Spiegel TV]] produzierte für [[RTL+]] mit ''Tsunami 2004'' eine Filmdokumentation, die im Jahr 2024 veröffentlicht wurde.<ref>{{Literatur |Titel=TV-Doku »Tsunami 2004« – »Was wäre gewesen, wenn …?« – Spiegel TV für RTL+ |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-12-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/tv-doku-tsunami-2004-was-waere-gewesen-wenn-spiegel-tv-fuer-rtl-a-78459e36-3f27-4f69-b6f2-9c983765da5c |Abruf=2024-12-10}}</ref>
* Zum 20-jährigen Jahrestag der Katastrophe erstellten Sonja von Behrens und Dirk Kämper für das [[ZDF]] eine Dokumentation in der Dokumentationsreihe ''[[Terra X History]]'' mit dem Titel ''Überlebt! Tsunami 2004'' (Erstausstrahlung im ZDF am 26. November 2024).<ref>[[ZDF]]: ''Terra X History: Überlebt! Tsunami 2004,'' Dokumentation von 2004, vgl. [https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x-history/ueberlebt-tsunami-2004-100.html ZDF-Mediathek.]</ref><ref>[https://presseportal.zdf.de/pressemappe/ueberlebt-tsunami-2004 ZDF-Presseportal über die Dokumentation,] abgerufen am 4. Januar 2025.</ref> Darin erzählen viele Zeitzeugen, insb. deutschsprachige, über ihre Erlebnisse 2004 in den betroffenen Regionen, u.&nbsp;a. die Schauspielerin [[Natalia Wörner]], die damals in [[Khao Lak#Der Tsunami vom 26. Dezember 2004|Khao Lak]], einer vom Tsunami schwer betroffenen touristischen Region in Thailand, Urlaub machte. Wissenschaftler erläutern zusätzlich zu den persönlichen Schilderungen die Entstehung des Tsunamis, wie sich die Naturkatastrophe ereignen konnte und welche Kräfte dabei freigesetzt wurden. Zudem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man Risikogebiete besser vor solchen Katastrophen schützen kann, aber auch dargestellt, woran eine frühzeitige Warnung scheiterte.<ref>Hans Czerny: [https://www.prisma.de/news/tv/Terra-X-History-Ueberlebt-Tsunami-2004-Alle-Infos-zur-ZDF-Doku,50192247 ''Die Tsunami-Katastrophe 2004: Rückblick und Erkenntnisse''] vom 26. November 2024, prisma.de.</ref><ref>Hitchecker.de: [https://www.hitchecker.de/tv-film/news/zdf-dokumentation-ueberlebt-tsunami-2004.html ''Terra X History: ZDF-Doku „Überlebt! Tsunami 2004“ gedenkt der Jahrhundertkatastrophe''] vom 16. November 2024.</ref>


==Siehe auch ==
== Literatur ==
* Thomas Knieper: ''Die Flut im Wohnzimmer: Die Tsunami-Berichterstattung als traumatischer Stressor für die bundesdeutsche Bevölkerung.'' In: [[Publizistik (Zeitschrift)|Publizistik: Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung]]. 2006, 51. Jahrgang, Heft 1, S. 52–66.
* [[Liste von Erd- und Seebeben]]
* [[Linda Maria Koldau]]: ''Tsunamis. Entstehung, Geschichte, Prävention'' C.H. Beck, München 2013 (C. H. Beck Reihe Wissen 2770), ISBN 978-3-406-64656-0<ref>{{Webarchiv |url=http://www.chbeck.de/Koldau-Maria-Tsunamis/productview.aspx?product=11510074 |text=chbeck.de |wayback=20131019154353}}.</ref>
* '''[[n:Verheerende Erdbeben in Südostasien|Wikinews:Verheerende Erdbeben in Südostasien]]'''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|2004 Indian Ocean tsunami|Erdbeben im Indischen Ozean 2004}}
* [http://www.tsunamiforum.org Tsunami Disaster communication platform www.tsunamiforum.org (int.)]
{{Wikinews|Verheerende Erdbeben in Südostasien|Erdbeben im Indischen Ozean 2004}}
{{commons|2004 Indian Ocean earthquake}}
{{Wikinews|Tsunami vom Dezember 2004 wirkte wie eine 100-Gigatonnen-Bombe}}
* [http://neic.usgs.gov/neis/eqlists/10maps_world.html Liste stärkster Erdbeben (engl.)]
* [http://www.pmel.noaa.gov/tsunami www.pmel.noaa.gov/tsunami] Tsunami-Forschungsprogramm der USA (englisch)
* [http://www.diepresse.at/Artikel.aspx?channel=c&ressort=c&id=458221 Opferlisten, Hotlines, Hotelzustandsberichte, Spenden]
* {{Webarchiv |url=http://www.aims.gov.au/pages/research/coral-bleaching/scr-tac2005/pdf/scr-tac2005-all.pdf |text=Status of Coral Reefs in Tsunami Affected Countries: 2005 |wayback=20080802163015}} – 2005 Publikation des Australian Institute of Marine Science (PDF; 5,9&nbsp;MB)
* [http://www.reise-report.de/news+M5387a439466.html Hotlines für Angehörige von deutschen Reiseveranstaltern, Airlines und des Auswärtigen Amtes]
* Das [[Internationales Seismologisches Zentrum|Internationale Seismologische Zentrum]] verfügt über eine [http://www.isc.ac.uk/cgi-bin/FormatBibprint.pl?evid=7453151 Bibliographie] und weitere [http://www.isc.ac.uk/cgi-bin/web-db-v4?event_id=7453151&out_format=IMS1.0&request=COMPREHENSIVE Daten] zu dieser Naturkatastrophe.
* [http://www.digitalvoodoo.de/blog/archives/asien/phi-phi-island-verwuestet.php Bilder vom verwüsteten Koh Phi Phi Island]
* [http://www.wissen-news.de/tsunami.php Tsunami-Katastrophe in Asien (dt.)]
* [http://www.bmaa.gv.at/ Hotlines des österreichischen Außenministeriums]
* http://tsunamihelp.blogspot.com/
* http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/4125837.stm
* http://news.bbc.co.uk/2/hi/talking_point/4125619.stm
* http://news.bbc.co.uk/2/hi/in_pictures/4126227.stm
* http://www.livejournal.com/users/insomnia/525268.html
* [http://www.phuket-inter-hospital.co.th/vstoday_Forien.htm Liste der Personen im Phuket International Hospital]
* [http://www.phuket-inter-hospital.co.th/boy.htm Deutsches Mädchen in Phuket sucht seine Eltern (Offizielle Seite des Phuket international Hospital)]
* [http://www.thaipage.ch Sawadee Khrap - Aktuelle Nachrichten aus Thailand]
* [http://www.asinah.org/travel-guides/thailandtsunami.html Liste über den Zustand von Resorts auf Phi Phi, Phuket, Koh Lanta, Khao Lak und Khao Sok]
* [http://tourist.police.go.th/ Offizielle Webseite der Touristen Polizei in Thailand, Notrufnummer 1155]
* [http://www.globalsecurity.org/eye/andaman-ani.htm Zeitliche Ausbreitung des Tsunami.]
* [http://www.sawadee.com/tsunami/hotels.htm Laufend aktualisierte Liste über den Zustand der Hotels in Südthailand]
* [http://www.supportasia.org/ Spendenseite]
* [http://crackhouse.blogspot.com Eine 156MB .torrent Datei] mit Videos von Phuket, Patong und Sri Lanka


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Naturkatastrophe]]
<references responsive />
[[Kategorie:2004]]


[[Kategorie:Erdbeben in Asien|Indischen Ozean 2004]]
[[be:Землятрус ля Суматры 2004]]
[[Kategorie:Tsunami|Indischen Ozean 2004 #Erdbeben im]]
[[bg:Земетресение с магнитуд 9.0 по скалата на Рихтер в Индийския океан]]
[[Kategorie:Naturkatastrophe 2004]]
[[el:&#931;&#949;&#953;&#963;&#956;&#972;&#962; 26&#951;&#962; &#916;&#949;&#954;&#949;&#956;&#946;&#961;&#943;&#959;&#965; (&#921;&#957;&#948;&#953;&#954;&#972;&#962; &#969;&#954;&#949;&#945;&#957;&#972;&#962;)]]
[[Kategorie:Südostasiatische Geschichte]]
[[en:2004 Indian Ocean earthquake]]
[[Kategorie:Südasiatische Geschichte]]
[[eo:Hinda Oceana Tertremo je 2004]]
[[Kategorie:Geschichte (Indischer Ozean)]]
[[es:Terremoto del Océano Índico, 2004]]
[[Kategorie:Auslandseinsatz der Bundeswehr]]
[[fr:Tremblement de terre du 26 décembre 2004]]
[[id:Gempa bumi 26 Desember 2004]]
[[ja:インド洋大地震 (2004年)]]
[[kn:&#3304;&#3302;&#3302;&#3306; &#3257;&#3263;&#3302;&#3238;&#3266; &#3246;&#3257;&#3262;&#3256;&#3262;&#3223;&#3248;&#3238; &#3245;&#3266;&#3221;&#3302;&#3242;]]
[[ms:Gempa bumi 26 Disember 2004]]
[[nl:Aardbeving Indische Oceaan 2004]]
[[no:Tsunamien i Indiahavet 2004]]
[[pl:Trz&#281;sienie ziemi na Oceanie Indyjskim, 2004]]
[[pt:Terramoto do Índico de 2004]]
[[sl:Potres (Indijski ocean 2004)]]
[[fi:2004 Intian valtameren maanjäristys]]
[[sv:Jordbävningen i Indiska oceanen 2004]]
[[th:&#3649;&#3612;&#3656;&#3609;&#3604;&#3636;&#3609;&#3652;&#3627;&#3623;&#3617;&#3627;&#3634;&#3626;&#3617;&#3640;&#3607;&#3619;&#3629;&#3636;&#3609;&#3648;&#3604;&#3637;&#3618; &#3614;.&#3624;. 2547]]
[[zh:2004年印度洋大地震]]

Aktuelle Version vom 28. April 2025, 21:26 Uhr

Epizentren und betroffene Küsten
Erstes Erdbeben und Nachbeben mit einer Stärke von über 4,0 Mw vom 26. Dezember 2004 bis 10. Januar 2005
Simulation der Ausbreitung des Tsunamis innerhalb weniger Stunden über den Indischen Ozean
Auftreffen des Tsunamis an der Küste Thailands, bei Ao Nang, Thailand
Phuket nach dem Tsunami – Die Tsunamiwellen, die Phuket erreichten, waren bis zu sechs Meter hoch und damit verglichen mit Wellen, mit denen der Tsunami auf andere Orte traf, durchschnittlich[1]
Der Moment des stärksten Rückzugs der Wassermassen am Strand Hat Kata Noi (an der südwestlichen Seite der thailändischen Insel Phuket) um 10:25 Uhr örtlicher Zeit
Der Moment des Anrollens der dritten Welle, am selben Strand um 11:00 Uhr. An dem Strand waren die Auswirkungen milde – es wurden dort keine Todesopfer verzeichnet.

Das Erdbeben im Indischen Ozean – auch Sumatra-Andamanen-Beben genannt – am 26. Dezember 2004 um 00:58 Uhr UTC (07:58 Uhr Ortszeit in West-Indonesien und Thailand) war ein unterseeisches Megathrust-Erdbeben mit einer Magnitude von 9,1 und dem Epizentrum 85 km vor der Nordwestküste der indonesischen Insel Sumatra. Es war das drittstärkste jemals aufgezeichnete Beben und löste eine Reihe verheerender Tsunamis an den Küsten des Indischen Ozeans aus. An den Stränden waren zu dieser Zeit viele Menschen zum Sonnen und Baden. Insgesamt starben durch das Beben und seine Folgen etwa 230.000 Menschen. Die Tsunamis waren damit die tödlichsten aller Zeiten. Über 110.000 Menschen wurden verletzt, über 1,7 Millionen Küstenbewohner rund um den Indischen Ozean wurden obdachlos.

Allein in Indonesien starben rund 165.000 Menschen, weitere Zehntausende in Sri Lanka, Indien und Thailand. Unter den Toten waren auch etwa 2.000 ausländische Touristen, die an den betroffenen Küstenabschnitten ihren Weihnachtsurlaub verbracht hatten, die Hälfte davon aus Schweden und Deutschland. Das Ereignis wurde im Vergleich zu vorherigen Naturkatastrophen dieser Schwere außergewöhnlich gut dokumentiert, da viele dieser Urlauber eine Video- oder Digitalkamera zur Hand hatten.

Entstehung und Stärke

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Vor Sumatra, den Nikobaren und den Andamanen schiebt sich die Indisch-Australische Platte, die einen großen Teil des Indischen Ozeans umfasst, in einer ca. 1.000 Kilometer langen Bruchzone im Durchschnitt mit etwa 33 mm pro Jahr in Richtung Nordosten unter die eurasische Platte.[2] Durch das Unterwandern der Plattengrenzen bauten sich in der Subduktionszone Spannungen auf, die sich schlagartig mit Erdbeben entladen haben. Wissenschaftler sind der Meinung, dass der Tsunami entstand, als ein Teil der Burma-Platte, der von der absinkenden indischen Platte nach unten gezogen wurde, nach oben zurückschnellte und so enorme Energie auf das darüberliegende Wasser übertrug. Zusätzlich wird vermutet, dass Unterwasser-Erdrutsche den Effekt noch verstärkten. Einige dieser Erdrutsche waren 2 Kilometer lang und 100 Meter hoch.[3]

Direkter Auslöser dieses Erdbebens war möglicherweise ein Beben zwei Tage zuvor am anderen Ende der indo-australischen Platte. Dieses „seit 1924 stärkste Beben in der Region“ hatte die Stärke 8,1; das Epizentrum lag zwischen Australien und der Antarktis, rund 500 Kilometer nördlich von der Macquarieinsel. „Man kann vermuten, dass das Beben auf der einen Seite der Platte eine unausgeglichene Situation auf der anderen Seite verursacht hat, was zu diesem riesigen unterseeischen Erdbeben in Asien geführt hat“, sagte Cvetan Sinadinovski vom Institut Geoscience Australia in Canberra.[4] Darüber sind sich die Experten immer noch nicht ganz einig.

Das Erdbeben vor Sumatra ist mit einer Stärke von 9,1 (Mw)[5] und einer freigesetzten Energie von rund 475 Megatonnen TNT (fast zehnmal so viel wie die stärkste Atombombe aller Zeiten). Es war das drittstärkste zum damaligen Zeitpunkt aufgezeichnete Beben in der Geschichte.[6] Im Februar 2005 sprachen sich Geologen der Northwestern University nach Analyse weltweiter Seismografen-Aufzeichnungen für eine Korrektur der Bebenstärke von 9,0 auf 9,3 aus. Damit wäre das Beben dreimal stärker als bisher angenommen und das zweitstärkste seit Beginn seismischer Messungen. Jedoch sind die früheren Messungen (damals auf der Richter-Skala) mit den heutigen Verfahren der Momenten-Magnitude nur bedingt vergleichbar. Von Behörden, wie etwa der USGS, wurde die Korrektur in dieser Form nicht bestätigt. Das USGS änderte die Magnitude im Juli 2006 von Mw 9,0[7] auf Mw 9,1[8].

Tsunami und Nachbeben

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Nachdem in vielen Gebieten zuerst ein Wellental die Küste erreicht hatte, trafen mindestens zwei, an einigen Orten bis zu sechs Flutwellen mit steigender Wellenhöhe auf die Küsten und drangen unter teilweise großer Zerstörungswirkung mehrere Kilometer ins Landesinnere vor.

Zwischen dem Beben und den ersten Tsunamiwellen vergingen zwischen 20 Minuten (in Indonesien und auf den Andamanen und Nikobaren), zwei Stunden (Thailand, Sri Lanka), 2–6 Stunden (Indien, Myanmar und Bangladesch) und mehr als sechs Stunden (Somalia, Südafrika). Damit betrug die Geschwindigkeit der Wasser-Druckwelle auf dem Meer, wie für einen Tsunami typisch, mehrere hundert Kilometer pro Stunde, ehe sie mit abflachender Meerestiefe bzw. mit dem Erreichen der Küste an Geschwindigkeit abnahm.

Zwischen den Einzelwellen flutete das Wasser zum Meer zurück und entfaltete auch dabei typische Wirkungen durch den Sog: Mitnehmen schwimmfähiger Gegenstände und Personen. Die meisten groben Zerstörungen an Häusern wurden allerdings von den vorrückenden Wellen verursacht. Die Straßen in bebauten Gebieten wurden regelrecht zu Kanälen, in denen ein Konglomerat aus Wasser, Autos und Gebäudetrümmern erst landeinwärts und dann wieder Richtung Meer floss.

In den nächsten Tagen folgten täglich etwa 25 Nachbeben mit Stärken um 5,5. Bei den Nikobaren ereignete sich drei Stunden nach dem Hauptbeben ein Nachbeben der Stärke 7,1. Ein großes Nachbeben in der Region ereignete sich drei Monate später am 28. März 2005 mit einer Stärke von 8,7 auf Sumatra (siehe Erdbeben vor Sumatra 2005), wenig später auch auf Nias.

Wellenhöhen bzw. Wasseranstieg

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Küstenabschnitt von Leupung nach dem Tsunami in der Provinz Aceh, Indonesien
Südwestlicher Vorort von Banda Aceh, Indonesien. Im oberen Bildabschnitt ist die Küste bzw. das Meer zu erkennen. Dort lag bzw. liegt Lhoknga. Foto der US-Marine vom 2. Jan. 2005.

Geophysikalische Folgen

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Forscher des Jet Propulsion Laboratory der NASA vermuten, dass sich durch die Verlagerung der tektonischen Platten die Erdrotation beschleunigt haben könnte. Aufgrund der bei dem Beben bewegten Erdmasse komme man rechnerisch darauf, dass die Länge eines Tages um 2,68 Mikrosekunden kürzer geworden sei. Außerdem habe sich die Erdachse bei dem Beben durch die geänderte Masseverteilung um rund zweieinhalb Zentimeter verlagert.[17] Die Veränderungen werden von den Experten aber als nicht bedeutsam eingestuft, da die Erdpole ohnehin eine variable Kreisbahn von rund zehn Metern zögen. Ferner wurde die eurasische Platte um einen Zentimeter emporgehoben und um zwei Zentimeter nach Norden verschoben, glitt aber nach wenigen Minuten wieder in ihre Ausgangslage zurück.

Eine weitere Folge der Verschiebung der tektonischen Platten ist das Versinken von 15 kleineren der 572 Inseln der Andamanen und Nikobaren unter den Meeresspiegel. Darüber hinaus wurden die Nikobaren und die vor der Nordwestküste Sumatras dem Epizentrum am nächsten gelegene Simeuluë-Insel etwa 15 Meter in südwestliche Richtung verschoben.

Todesopfer und Zerstörungen

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Vom Tsunami direkt oder indirekt betroffene Staaten
  • Staaten mit hohen Infrastrukturschäden und Todesopfern innerhalb eigener Staatsgrenzen
  • Staaten mit moderaten Infrastrukturschäden und Todesopfern innerhalb eigener Staatsgrenzen
  • Staaten mit moderaten Infrastrukturschäden und ohne Todesopfer innerhalb eigener Staatsgrenzen
  • Staaten ohne Infrastrukturschäden, mit eigenen Todesopfern abseits eigener Staatsgrenzen
  • Die genaue Zahl der Toten lässt sich nicht feststellen. Aus Furcht vor Seuchen wurden viele Opfer ohne genaue Zählung rasch in Massengräbern beerdigt. Sowohl der direkten Einwirkung der Flutwellen als auch ihren Folgeerscheinungen fielen Menschen zum Opfer. So wurden fast alle Trinkwasserquellen der betroffenen Gebiete durch das Unglück verunreinigt.

    Todesfälle (inklusive Ausländer) in den direkt vom Tsunami betroffenen Ländern
    Land Tote (bestätigt) Tote (geschätzt) Verletzte Vermisste Wohnungslose
    (engl. Displaced)
    Indonesien Indonesien 131.029 131.029–166.334[18] 76.712 ≈35.300[18] 566.898[18]
    Sri Lanka Sri Lanka 35.322[19] bis zu 35.262[18] 21.411[19] 4.093 519.063[18]
    Indien Indien 12.407 12.407–16.389[18] k. A. 3.982[18] 647.599[18]
    Thailand Thailand 5.395[20] 5.395–8.240[18] 8.457[21][20] 2.817[20]/2.845[18] 58.550[21]
    Somalia Somalia 176[22] 176–289 k. A. ca. 150 5.000[18]
    Myanmar 1974 Myanmar 90[22] 400–600 43 k. A. 2.592
    Malediven Malediven[23] 82 bis zu 108[18] 1.113 26 21.663[18]
    Malaysia Malaysia 69 bis zu 74[18] 767 5 8.000[18]
    Tansania Tansania 10[22] 10[18]
    Seychellen Seychellen 3[24] 3[18] 57[24] 200[18][24]
    Bangladesch Bangladesch 2[22] 2[18]
    Jemen Jemen 2[18] 5[25]
    Sudafrika Südafrika 2[A 1] 2[18]
    Kenia Kenia 1[22] 1[18]
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Diego Garcia 1 1 2
    Todesfälle nach Staatsangehörigkeit (13 von 58 betroffenen Staaten)
    Staatsangehörigkeit Tote (bestätigt) Verletzte Vermisste
    Indonesien Indonesien 130.736
    Sri Lanka Sri Lanka 31.229
    Indien Indien 10.749 3.874
    Thailand Thailand 2.232[22] 6.065[21] 2.023[21]
    SchwedenSchweden Schweden 543[A 2][20]
    Deutschland Deutschland 539[A 2]
    Finnland Finnland 179[A 2]
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Großbritannien 143[A 2]
    Somalia Somalia ?
    Schweiz Schweiz 106[A 2]
    FrankreichFrankreich Frankreich 95[A 2]
    OsterreichÖsterreich Österreich 86[A 2]
    Norwegen Norwegen mind. 79
    (79 Tote in Thailand)[20][A 2]
    Anmerkungen
    1. ohne südafrikanische Bürger, die in anderen Ländern gestorben sind, z. B. als Touristen in Thailand
    2. a b c d e f g h In Thailand starben laut thailändischem Ministerium (Stand 29. August 2005) mindestens 2.436 Ausländer aus 37 Ländern, von denen am 29. August 2005 erst 1.699 identifiziert waren. Von diesen waren 492 Schweden, 467 Deutsche, 157 Finnen, 82 Schweizer, 79 Norweger, 78 Briten, 69 Österreicher, 62 Franzosen, 37 Dänen, 27 Niederländer, 19 Italiener, je 15 US-Amerikaner und Kanadier, 13 Japaner, 12 Australier, je 10 kamen aus China und Singapur, 6 aus Südkorea, je 5 aus Tschechien und Polen, je 4 aus Portugal, Belgien und den Philippinen, je 3 aus Estland, Irland, Südafrika und Neuseeland, je 2 aus dem direkt stark betroffenen Myanmar, aus Israel, Luxemburg, Russland, Spanien und der Ukraine und je 1 aus Griechenland, Ungarn, (Rest-)Jugoslawien und Zimbabwe.[1]

    Asiatische Staaten

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    In Bangladesch ertranken zwei Kinder, weil ein Boot in stürmischer See gekentert war. Nach Berichten des Roten Halbmondes wurden nur relativ geringe Schäden gemeldet, allerdings seien die Telekommunikationsverbindungen abgeschnitten worden.

    Indische Ostküste, MODIS
    Im rechten Bild sind die blauen Überschwemmungsgebiete an der Küste zu erkennen

    Indien war neben Sri Lanka und Indonesien mit 16.389 Toten und Vermissten am schwersten betroffen, 647.599 Menschen wurden obdachlos.

    Auf den Andamanen und Nikobaren gab es 3.500 Tote, mehr als 25.000 Personen wurden obdachlos.

    Es gab keine bestätigten Berichte über tote Ausländer oder Touristen („The Hindu“, 29. Dezember 2004). Im Gegensatz zu ersten Spekulationen von Nachrichtenagenturen, dass möglicherweise ganze Stämme auf den Inseln ausgelöscht wurden, berichteten die Teams der Anthropological Survey of India (ASI), die mit Booten zu den Andamanen gefahren waren, dass die Ureinwohner dort die Zeichen der Natur richtig gedeutet hätten und in die höher gelegenen Gebiete geflohen seien. Nach den Angaben der Forscher soll es unter den Ureinwohnern nur einige Tote geben.

    Andere Quellen[26] berichteten bezüglich der Ureinwohner der Nikobaren jedoch, dass viele der auf diesen Inseln beheimateten Stämme durch das Beben fast alle Alten und Kinder verloren haben, da diese sich während der Flutwelle in den Dörfern am Strand aufhielten, während alle arbeitsfähigen Männer und Frauen im höheren Inselinneren die Felder der Dörfer bestellten. Dadurch soll ein Großteil ihrer Kultur verloren gegangen sein, da mit den Dorfältesten auch ihr kulturelles Wissen starb.

    Allein 7.793 Tote (Stand: 4. Juni 2005) soll es im Bundesstaat Tamil Nadu gegeben haben. In Chennai (ehemals Madras) kamen 206 Menschen um. Es wurden die Hütten von etwa 1.500 Fischern und deren Angehörigen zerstört. In Cuddalore ertranken fast 600 Menschen. Am schlimmsten betroffen war jedoch der Distrikt Nagapattinam, wo die Wellen eine Höhe von etwa sechs Metern erreichten. Allein hier kamen etwa 5.500 Menschen um. Luftbilder, Bilder, Texte und Hilfsmaßnahmen kamen aus dem Distrikt, der mit fast 1000 Toten schwer betroffen war.

    Die indische Regierung kündigte ein Hilfspaket von umgerechnet 482 Millionen Euro für die betroffenen Küsten an.[27] Indien lehnte ausländische Hilfe ab, da es laut offizieller Stelle allein mit den Problemen fertig werde.

    Ein Boot, das in der indonesischen Provinz Aceh auf ein Dach geschwemmt wurde.
    Küstenabschnitt bei Banda Aceh, Indonesien. Allein dort kamen über 25.000 Menschen um.[28] Foto der US-Marine vom 2. Jan. 2005.

    Durch die Regierung in Indonesien offiziell bestätigt sind 131.029 Todesopfer. Allein in der Provinzhauptstadt Banda Aceh kamen über 25.000 Menschen um.[28]

    In Meulaboh, einer weiteren Stadt mit etwa 120.000 Einwohnern, kamen durch sechs Meter hohe Fluten mehr als 40.000 Menschen um.

    Indonesien ist damit das am stärksten betroffene Land des Erdbebens und der Tsunamis. Lange Zeit ging man von mehr als 220.000 Todesopfern aus, allerdings wurden die Vermisstenzahlen stark nach unten korrigiert.

    In der Provinz Aceh herrschte bis 2005 Bürgerkrieg, wenn auch beide Parteien angesichts der Katastrophe sofort einen Waffenstillstand vereinbarten. Die Region ist von der indonesischen Regierung vollkommen isoliert worden, was die Hilfsarbeiten enorm erschwerte. Zwar wurde die Region für Hilfsaktionen geöffnet, doch auch ein Jahr nach dem Beben waren noch über 180.000 Menschen obdachlos.

    Inzwischen wurde vor der indonesischen Küste ein deutsches Frühwarnsystem installiert. Dieses System liefert Daten in Echtzeit und sichert deswegen schnellstmögliche Vorwarnzeiten. Das System wurde in der Region des Sundabogens installiert, der geologisch sensibelsten Region, in der auch das Erdbeben von Weihnachten 2004 seinen Ursprung hatte.

    Es war auch die malaysische Urlaubsinsel Penang betroffen, an den Stränden wurden 68 Menschen von den Flutwellen ins Meer gerissen. Unter den Toten waren auch Ausländer.

    Auf der Inselgruppe Pulau Langkawi gab es laut Channel News Asia einen Toten.

    Zwei Drittel der Malediven-Hauptinsel Malé wurden überflutet und der internationale Flughafen der Malediven vorübergehend geschlossen. Einige Atolle wurden vollständig überflutet, Gebäude ins Meer gespült und der Notstand ausgerufen. Auf den Malediven gab es nach Behördenangaben mindestens 80 Todesopfer.[29] Nach Informationen vom 30. Dezember 2004 wurde die gesamte Infrastruktur auf 13 der 202 von Einheimischen bewohnten Inseln zerstört.[30] Insgesamt 29 von 87 Resortinseln trugen Schäden davon, 23 waren vorübergehend geschlossen, von denen sechs erhebliche Zerstörungen erlitten.[31] Nach Informationen vom 10. Januar 2005 waren neun Inseln der Malediven nicht mehr bewohnbar.[32]

    In Myanmar, ehemals Birma, sind einem UN-Bericht zufolge 61 Menschen ums Leben gekommen. Betroffen ist die südöstliche Küste des Landes, am stärksten betroffen waren die Tanintharyi-Division sowie das Irrawaddy-Delta. Es gibt jedoch nur wenige Nachrichten aus Myanmar, da das herrschende Militärregime alle Nachrichtenströme zensiert. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen befürchtete, dass viel mehr Todesopfer zu beklagen waren als offiziell zugegeben. Hunderte Fischer sollen umgekommen sein.

    In Singapur selbst gab es keine Verletzten und die Insel war vom Beben nur leicht betroffen. Jedoch wurden neun Todesopfer singapurischer Nationalität in Sri Lanka und Phuket bestätigt.

    Todesopfer in Matara, an der Südküste Sri Lankas, am 27. Dezember 2004
    AGSEP-Delegation in Mullaitivu im Januar, 2005
    Zerstörtes Haus bei Mount Lavinia (Sri Lanka)

    Sri Lanka war von der Naturkatastrophe sehr stark betroffen. Die Behörden gehen von etwa 31.000 bis 38.000 Todesopfern aus. Besonders betroffen waren der Osten und der Süden der Insel:

    Die Flutwelle löste auch den Eisenbahnunfall von Peraliya aus, der mit weit mehr als 1.000 Todesopfern unter den Passagieren und Bahnmitarbeitern als schwerstes Zugunglück der Geschichte gilt.

    Ein besonderes Problem ergab sich aus den 2.000.000 Antipersonenminen, die im Bürgerkrieg zwischen der Regierung und der nach Autonomie strebenden Tamilen-Bewegung am Strand vergraben und nun aus dem Boden herausgespült wurden. Bereits als minenfrei markierte Gebiete stellten nun potenziell wieder eine Gefahr dar.

    Ein Schiff, das vom Tsunami bei Ko Phuket an Land gehoben wurde.
    Ein etwa zwei Kilometer ins Land gespültes Boot der thailändischen Polizei

    In Thailand war insbesondere die touristisch erschlossene Küste an der Andamanensee von den Flutwellen betroffen, insbesondere die Urlauberzentren Khao Lak und Ko Phuket sowie die Insel Ko Phi Phi. 407 Dörfer wurden überflutet, von denen 47 völlig zerstört wurden. Die Zahl der Todesopfer wird auf über 8.000 geschätzt, darunter etwa ein Drittel ausländische Touristen.[33] Die regierungsamtliche Schätzung liegt bei 5.395 Toten und 2.932 Vermissten.[34] Der wirtschaftliche Gesamtschaden wird von der Weltbank auf zwei Milliarden Dollar taxiert. Anders als die meisten übrigen betroffenen Länder bat die thailändische Regierung nach dem Tsunami nicht offiziell um internationale Unterstützung, die von der Regierung geleiteten Hilfsmaßnahmen wurden jedoch insgesamt als effektiv bewertet.

    Afrikanische Staaten

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    An der ostafrikanischen Küste Kenias gab es ein Todesopfer, einen Schwimmer des kenianischen Ferienresorts Malindi.

    Nach Aussagen von Augenzeugen soll der Meeresspiegel plötzlich um mindestens zwei Meter angestiegen sein, die Welle überschwemmte die Strände. Zum Glück für die vielen Strandurlauber aus den kenianischen Städten konnten die Sicherheitskräfte noch rechtzeitig für die Evakuierung der meisten Strände sorgen.

    Auf den Seychellen gab es drei Todesopfer beim Kentern eines Fischerbootes. Da die Seychellen überwiegend von Korallenriffen umgeben sind, richtete die Flutwelle hier nur geringe Sachschäden an. Auf der Hauptinsel Mahé gab es minimale Überschwemmungen, da der Wasserpegel im Bereich des Hafens von Victoria kurzfristig um einen Meter anstieg. Weiterhin zerstörte die Flutwelle Straßen und Brücken in einigen Gebieten von Praslin und La Digue.

    Der Sprecher des Präsidenten bestätigte die Bergung von über 200 Leichen; mindestens 150 Menschen wurden vermisst. Die Küstenstadt Hafun wurde vollständig zerstört. Nach Angaben des UN World Food Programme (WFP) unter Berufung auf somalische Regierungsstellen benötigten 30.000 bis 50.000 Somalis in den küstennahen Städten der Region Puntland Hilfe.

    Der Polizeisprecher von Daressalam bestätigte zehn Tote. Eine unbekannte Zahl weiterer Menschen werde auf See vermisst.

    Abhängige Gebiete

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    Auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Réunion (östlich von Madagaskar) kam es zu Sachschäden. Todesfälle sind nicht bekannt geworden.

    Chagos-Archipel (Diego Garcia)

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    Auf dem Chagos-Archipel (südlich der Malediven), einem Britischen Territorium im Indischen Ozean, auf dessen größter Insel Diego Garcia eine Militärbasis der USA und Großbritanniens liegt, kam es laut Aussagen von Sprechern des Militärs zu keinerlei relevanten Schäden.[35]

    Cocos (Keeling) Islands

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    Die zu Australien gehörenden Kokosinseln (südlich des Bebens liegend) erreichte nur eine ca. 50 cm hohe Welle (Quelle: Australian Broadcasting Corporation).

    Todesopfer aus Nicht-Anrainer-Staaten

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    Gedenkstein für die Tsunami-Opfer aus Berlin und Brandenburg an der Dorfkirche Tempelhof

    Bei dem Tsunami starben ca. 2.240 Personen aus Nicht-Anrainer-Staaten. Dabei handelte es sich überwiegend um Urlauber aus Industriestaaten. Besonders betroffen waren Schweden und Deutschland. 537 Todesopfer aus Deutschland wurden identifiziert.

    Unter den Todesopfern befanden sich unter anderem die deutsche Schauspielerin Manuela Brandenstein, der australische Australian-Rules-Footballer Troy Broadbridge, der norwegische Jazzmusiker Sigurd Køhn, der Schweizer Schriftsteller Otto Marchi, der finnische Musiker Aki Sirkesalo, der norwegische Schauspieler und Musiker Are Storstein, der schwedische Musiker Mieszko Talarczyk, der britische Journalist und Schriftsteller Robert Whymant, sowie die australische Schauspielerin Audrey Jane Holland (Ehefrau von Leo McKern), die gemeinsam mit ihrer Urenkelin Lucy Holland und der Frau ihres Enkels, Jane Attenborough (Tochter von Richard Attenborough), verstarb.[36]

    Als Folge der vielen Todesopfer in Verbindung mit dem heißen Klima wurde der Ausbruch von Seuchen wie Typhus oder Cholera befürchtet. Daher wurden vielerorts Massengräber ausgehoben und Leichen verbrannt.

    Zu den anderen häufig auftretenden Problemen zählten Lungenentzündungen durch das Eindringen verschmutzten Wassers in die Atemwege und Sepsis, weil Wunden in einem feuchtwarmen Klima infektionsgefährdeter sind.

    Ökologische Schäden

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    Neben den Todesopfern und Schäden an der Infrastruktur hat der Tsunami auch langfristige ökologische Schäden verursacht. So schien es bei den Korallenriffen, die als natürliche Wellenbrecher fungieren, vor der thailändischen Küste schwere Schäden zu geben. Vor Thailand wurden etwa 10 % der untersuchten Riffe durch den Wasserdruck und mitgeführte Trümmerstücke geschädigt. Problematisch war auch der aufgewirbelte Schlamm, der die Korallen bedeckte. Mit einer möglichen Erholung war, wenn überhaupt, erst nach Jahren zu rechnen. Auch die ebenfalls schützenden Mangrovenwälder an einigen Küsten wurden geschädigt. Sie sind jedoch zu einer weit schnelleren Regeneration fähig. Betroffen wurden daneben Nistgebiete von Meeresschildkröten wie der Lederschildkröte.

    Großer Tsunami von 2004 beim Auftreffen auf die maledivische Küste

    Der schwerwiegendste Langzeitschaden entstand durch das weitgehende Abtragen des Humus in den überfluteten Gebieten. Betroffen sind 250 bis 3.000 Meter breite Küstenstreifen, deren oft nur 30 Zentimeter dicke Humusschicht mitsamt vielen nicht tief wurzelnden Pflanzen fortgerissen wurde. Zurück bleibt meist nährstoffarmer, rötlicher Lateritboden aus Ton, Aluminium- und Eisenoxid. Da der Kreislauf aus Pflanzen, abgestorbenen Pflanzenteilen und Humusbildung zunächst unterbrochen ist, wird es vermutlich Jahrzehnte dauern, bis sich ähnliche Artengemeinschaften eingestellt haben, wie sie vor der Katastrophe vorhanden waren. Die Landwirtschaft ist durch den Oberbodenabtrag ebenfalls stark betroffen, von mittelfristig geringeren Ernten muss ausgegangen werden; bodenverbessernde Maßnahmen wie Eintrag organischen Materials und von Nährstoffen können die Situation verbessern, erfordern aber teilweise finanzielle Hilfe.

    Kulturelle Schäden

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    In einigen betroffenen Regionen sind historische Bauwerke, Schulhäuser, Museen, Archive und andere Kulturgüter zerstört oder beschädigt worden. Nach den Not- und Rettungsmaßnahmen und parallel zu den allgemeinen Wiederaufbauarbeiten versuchten nationale und regionale Behörden mit der Unterstützung externer Fachorganisationen, zum Beispiel der UNESCO, die kulturellen Verluste zu erfassen.

    Kritik am Fehlen eines Vorwarnsystems und Umsetzung dessen

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    Experten kritisierten nach dem Beben, dass es im Indischen Ozean kein Tsunami-Warnsystem gab, wie es im Pazifischen Ozean zu diesem Zeitpunkt bereits existierte. Ihren Angaben zufolge hätten mit einem solchen Warnsystem einige tausend Menschen gerettet werden können. Die Tatsache, dass das pazifische Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii bereits Minuten nach dem Beben eine Flutwelle voraussagte, half niemandem. In den Ländern fehlten sowohl mögliche Ansprechpartner als auch Kommunikationsinfrastrukturen. Bei Nachbeben in der Region konnten die Behörden dank der verstärkten Aufmerksamkeit jedoch Warnungen schneller verbreiten.

    Kurz nach der Katastrophe bot die Bundesrepublik Deutschland technische Unterstützung bei der Entwicklung und dem Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems im Indischen Ozean an. Dieses German Indonesian Tsunami Early Warning System nahm im November 2008 den Betrieb auf.[37]

    Internationale Hilfen

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    Vielerorts waren sämtliche Kommunikationsverbindungen mehrere Tage unterbrochen. Funkamateure nahmen unmittelbar nach der Katastrophe den Notfunkbetrieb auf und leiteten Notrufe sowie Lagemeldungen und später auch Nachrichten Überlebender an Angehörige weiter.

    Direkte Katastrophenhilfe und Rückholung von Touristen

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    Schweden, Finnland und Norwegen flogen bereits am 27. Dezember mehr als 3.500 Urlauber aus dem Katastrophengebiet aus. Botschaftsangehörige befanden sich am Morgen des 27. Dezember am Flughafen von Phuket und halfen ihren Bürgern, insbesondere mit der Ausstellung von Ersatz-Reisepässen für Urlauber, die ihre Papiere durch den Tsunami verloren hatten. Der damalige finnische Staatspräsident stellte das Präsidentenflugzeug zur Verfügung, mit dem Verletzte nach Helsinki gebracht wurden.

    Das deutsche Verteidigungsministerium entsandte den Einsatzgruppenversorger (EGV) Berlin, mit einem Marine-Einsatz-Rettungszentrum (MERZ), das wie ein kleines Krankenhaus ausgerüstet ist und 45 Patienten aufnehmen kann. Beamte des BKA und Sanitätsoffiziere der Bundeswehr waren vor Ort, um bei der Identifizierung der Opfer zu helfen.[38] Die Bundeswehr entsandte am 29. Dezember einen MedEvac-Airbus A310 zur intensivmedizinischen Versorgung und Rückholung deutscher Touristen in das betroffene thailändische Phuket. Insgesamt wurden auf drei Flügen 130 vornehmlich deutsche Personen aus dem Katastrophengebiet ausgeflogen. Ein weiterer Airbus A310 MRT wurde mit der MedEvac-Konfiguration ausgestattet und war Mitte der ersten Januarwoche einsatzbereit. Darüber hinaus wurde durch das Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst (Kdo SES) in Banda Aceh ein Rettungszentrum leicht aufgebaut und in Betrieb genommen. Dort versahen 120 deutsche Bundeswehrsoldaten ihren Dienst, die eng mit dem EGV „Berlin“ zusammenarbeiteten. In dem Rettungszentrum leicht (RZ le) gab es neben einer Notaufnahme auch einen OP und Möglichkeiten zur Intensivpflege. In einer Pressekonferenz am 29. Dezember kündigte Bundeskanzler Schröder an, dass bei Bedarf weitere Einheiten der Bundeswehr – nötigenfalls auch für längere Zeit – im Katastrophengebiet eingesetzt werden sollen. Insbesondere der Aufbau und Betrieb von Trinkwasseraufbereitungsanlagen soll von Soldaten übernommen werden, um die Arbeit ziviler Hilfsorganisationen zu ergänzen und den großen Bedarf zu decken. Diese Zusage wurde realisiert und in Anspruch genommen.

    Das deutsche Technische Hilfswerk (THW) war ab dem 27. Dezember mit einem dreiköpfigen Erkundungsteam in Sri Lanka. Ab dem 28. Dezember war die SEEBA mit 19 Helfern in Phuket, Thailand, um dort die Bergungsarbeiten zu unterstützen. Im Distrikt Galle, Sri Lanka, hielten sich 16 Helfer der SEEWA auf, um dort zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen zu betreiben. 23 Helfer wurden am 31. Dezember auf die Malediven gesandt, um dort die Trinkwasserversorgung mit mobilen Geräten sicherzustellen und zerstörte Infrastruktur wieder in Stand zu setzen.[39] Ein weiteres Team mit 42 Helfern war ab dem 7. Januar in Banda Aceh und Seulimum mit mehreren Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit einer Kapazität von mehr als 200.000 Litern und zur Instandsetzung der zerstörten Infrastruktur im Einsatz, wobei insbesondere die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung, der Flüchtlinge und des zentralen Krankenhauses in Banda Aceh sichergestellt wurde.[40]

    Die Regionalärztin Kairo des Auswärtigen Amtes wurde nach Thailand entsandt und sorgte innerhalb von drei Tagen vor Ort für die Evakuierung von etwa 300 Schwerstverletzten mit einer Maschine der Bundesluftwaffe. Sowohl LTU als auch Lufthansa und Condor starteten Hilfs- und Rückführungsflüge von Touristen in und aus der Region. Es wurden dabei Hilfsgüter hin- und Verletzte sowie betroffene Touristen ausgeflogen. Angestellte des Medizinischen Dienstes der LTU, Lufthansa sowie des Frankfurter Flughafens wurden vom Krisenstab des Auswärtigen Amtes in diese Aktionen eingebunden. So waren Ärzte von Fraport und Lufthansa vor Ort; CISM-Teams betreuten u. a. betroffene Passagiere. Crewmitglieder, welche auf diesen Evakuierungsflügen eingesetzt worden waren, wurden von CISM-Teams betreut.[41][42]

    Südkoreanische Armeeangehörige bei Aufräumarbeiten in Thailand

    Mitarbeiter von Caritas, der Diakonie Katastrophenhilfe und Malteser Hilfsdienst organisierten erste Hilfen wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel und Notunterkünfte für 50.000 Opfer in den südindischen Bundesstaaten Tamil Nadu und Andhra Pradesh. Auch auf Sri Lanka und in Thailand sind die lokalen Partner vor Ort, jetzt allerdings um Wiederaufbau zu leisten.

    Großbritannien entsandte Identifikationsexperten von Scotland Yard sowie mehrere hundert Soldaten in die Region, insbesondere nach Sri Lanka. Die Royal Air Force begann am 27. Dezember mit dem Ausfliegen von Touristen, unter anderem mit vier Aeromed (MedEvac) Lockheed-Tristar Flugzeugen sowie gecharterten russischen Transportflugzeugen. Zudem traf am 2. Januar ein Flottenverband der Royal Navy mit Hilfsgütern, technischem Gerät und Hubschraubern vor der Küste Sri Lankas ein.

    Die Republik Österreich entsandte Polizisten und Rettungsleute nach Thailand und Sri Lanka, die bei der Vermisstensuche und Heimholung der Verletzten helfen sollten, sowie Cobra-Leute und Gerichtsmediziner zur Hilfe bei der Identifizierung von Personen. Ebenfalls schickte das Bundesheer ein AFDRU Kontingent nach Sri Lanka, das mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen und Sanitätern die dortige Bevölkerung unterstützte. Das Österreichische Rote Kreuz sowie der ASB schickten am 27. und 28. Dezember eine Fact Finding Mission in das Katastrophengebiet, um vorerst den österreichischen Touristen zu helfen und in der Folge weitere Hilfsmöglichkeiten auszuloten. Speziell auf dem Gebiet der Trinkwasseraufbereitung war das Rote Kreuz tätig. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf lieferte eine Datenbank, in der alle Vermissten namentlich gelistet werden mussten, ehe nach ihnen gesucht werden konnte.

    Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega hat in Zusammenarbeit mit diversen Versicherungen über 60 Patienten aus Thailand und Sri Lanka repatriiert. Das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (früher Schweizerisches Katastrophenhilfekorps genannt) hat unter der Leitung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) der Schweizer Außenministeriums am 28. Dezember Expertenteams und medizinisches Material nach Indien, Sri Lanka und Thailand geschickt.[43] Die Expertenteams sollten abklären, welche weiteren Spezialisten (Ärzte, Psychologen, Hundestaffeln, Bauspezialisten etc.) vor Ort benötigt wurden.

    Die Abraham Lincoln folgt dem Lazarettschiff Mercy im Februar 2005, im Küstengebiet des indischen Ozeans
    US-Hubschrauber, des Carrier Air Wing Two im Rahmen der US-amerikanischen Operation Unified Assistance, bei der Verteilung von Lebensmitteln nach dem Tsunami in Südostasien.

    Die USA beorderten die Flugzeugträgergruppe um die Abraham Lincoln von Hong Kong aus nach Sumatra, wo ab dem 2. Januar 2005 die Soldaten und die Hubschrauber bei der Versorgung der Bevölkerung halfen. Ein weiterer Schiffsverband wurde in die Umgebung von Sri Lanka beordert. Die medizinischen Einrichtungen auf den Schiffen (OPs auf Flugzeugträger etc.) konnten die Spitäler in der Gegend entlasten.

    Soldaten der japanischen Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte bei der Hilfsmission nach dem Tsunami

    Japan entsandte verschiedene Einheiten seiner Selbstverteidigungsstreitkräfte in die Krisenregion. Das 20-köpfige Erkundungsteam hätte laut Regierung auf bis zu 800 Mitglieder erhöht werden können, so die Zusage des Staatschefs. Diese Kräfte wurden vollständig abbeordert und leisteten ihren Dienst.

    Frankreich entsandte am 2. Januar 2005 den Hubschrauberträger Jeanne d’Arc ins Krisengebiet.

    Die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) schickte ein Charterflugzeug mit 32 Tonnen Hilfsgütern von Ostende nach Sumatra. Die Lieferung beinhaltete medizinische und sanitäre Hilfsgüter, die für 30.000 bis 40.000 Menschen reichen mussten. Zudem reiste ein Notfallteam, bestehend aus sechs Personen, in die Region. Darunter waren Wasserexperten, Logistiker und Mediziner (Quelle: Kurier).

    Am 28. Dezember brach die griechische Hilfsorganisation ESEPA nach Colombo auf, um gemeinsam mit weiteren Hilfsorganisationen Hilfsmaterial und Spendengüter zu überführen.[44][45]

    Ferner war das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior zur Unterstützung von Ärzte ohne Grenzen ab dem 4. Januar 2005 unterwegs an der Westküste von Sumatra, um deren Einsatz im Katastrophen-Gebiet auf Aceh logistisch zu unterstützen. Es brachte Nahrungsmittel, Helikopter-Treibstoff, medizinische Geräte, Medikamente, und medizinisches Fachpersonal in die schwer erreichbare Krisenregion.

    Finanzielle Unterstützung durch Geberstaaten und Institutionen

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    Die folgenden Angaben stammen aus unbekannten Quellen. Es ist zu berücksichtigen, dass es sich teilweise um grobe Schätzungen handeln muss und zudem zwischen anfänglich zugesagten und tatsächlich geflossenen Hilfsgeldern unterschieden werden muss.

    Land/Institution Beträge in Millionen Euro
    staatlich privat insgesamt Anteil am BIP
    Internationaler Währungsfonds 735 735
    Australien 600 45 645
    Deutschland 500 502,5 1002,5 0,04 %
    Europäische Kommission 500 500
    Japan 370 k. A. 370
    Kanada 324,08 (425 USD) 93,61 (123 USD) 447 0,05 %
    Vereinigte Staaten 260 (350 USD) 152,30 (200 USD) 412
    Niederlande 230 115 345
    Großbritannien 73,06 (96 USD) 143,84 (189 USD) 216
    Weltbank 190,26 (250 USD) 190
    Norwegen 135 41 175 0,085 %
    Asian Development Bank 133,18 (175 USD) 133
    Kuwait 76,05 (100 USD) k. A. 76
    Italien 112 (146 USD) 69,05 181
    Schweden 59 40 99
    Frankreich 49 45 94
    Vereinigte Arabische Emirate 30 62,36 92
    Schweiz 17,3 143 (224 CHF) 160
    Österreich 8,8 (urspr. zugesagt: 50)[46] 20 28,8
    und weitere Länder
    gesamt ≈ 4,8 Mrd. >> 1,5 Mrd. 6,3 Mrd.

    Unterstützung durch Privatspenden

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    Nach der Katastrophe gingen alleine aus Deutschland Privatspenden in Höhe von 670 Millionen Euro für die Tsunami-Opfer ein.[47]

    Identifizierung der Todesopfer in Thailand

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    Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften leiteten die „Hilfseinsätze bei nicht-kriegerischen Einsätzen, zum Beispiel bei Naturkatastrophen“ internationalen Ausmaßes, koordinierten die Hilfe und übernahmen die Aufgabe, eine Datenbank zur Registrierung aller Vermissten zu verwalten. Sie wurden unterstützt von der halbamtlichen Organisation THAICAREYOU, über die anhand von Kleidung und Detailzusammenführung die mögliche Identität der Todesopfer ermittelte. Die Ergebnisse wurden dann an die aus Polizeikräften bestehenden Identifizierungskommissionen vor Ort weitergegeben. Über DNA-Proben und den Abgleich des Zahnstatus (angefordert beim Zahnarzt der Opfer über die Angehörigen oder Suchpaten) konnte die Identität oft zweifelsfrei bestätigt werden. Dann wurde dies an das ICRC zurückgemeldet, das dann direkt oder über Regierungsstellen die Verständigung der Angehörigen und Freunde übernahm. Viele angeschlossene Hilfsdienste unterstützten privat und ehrenamtlich die Ermittlungsbehörden vor Ort.

    Spielfilme und Filmdokumentationen

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    • 2006 erschien der Fernsehfilm Tsunami – Die Killerwelle, der vom Tsunami vom 26. Dezember 2004 und dessen Folgen in der thailändischen Region erzählt. Er ist eine Co-Produktion von HBO und BBC.[48]
    • Juan Antonio Bayona thematisiert in dem 2012 erschienenen melodramatischen Kinofilm The Impossible die Erlebnisse der Spanierin María Belón und ihrer Familie während des Tsunamis.
    • National Geographic Deutschland veröffentlichte mit Der Tsunami 2004 die siebte Folge der dritten Staffel von Sekunden vor dem Unglück auf YouTube, Laufzeit: 50 min.[49]
    • Die Ausstrahlung der deutschen Fernsehserie Die zweite Welle fand im Dezember 2023 im ZDF statt.
    • Spiegel TV produzierte für RTL+ mit Tsunami 2004 eine Filmdokumentation, die im Jahr 2024 veröffentlicht wurde.[50]
    • Zum 20-jährigen Jahrestag der Katastrophe erstellten Sonja von Behrens und Dirk Kämper für das ZDF eine Dokumentation in der Dokumentationsreihe Terra X History mit dem Titel Überlebt! Tsunami 2004 (Erstausstrahlung im ZDF am 26. November 2024).[51][52] Darin erzählen viele Zeitzeugen, insb. deutschsprachige, über ihre Erlebnisse 2004 in den betroffenen Regionen, u. a. die Schauspielerin Natalia Wörner, die damals in Khao Lak, einer vom Tsunami schwer betroffenen touristischen Region in Thailand, Urlaub machte. Wissenschaftler erläutern zusätzlich zu den persönlichen Schilderungen die Entstehung des Tsunamis, wie sich die Naturkatastrophe ereignen konnte und welche Kräfte dabei freigesetzt wurden. Zudem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man Risikogebiete besser vor solchen Katastrophen schützen kann, aber auch dargestellt, woran eine frühzeitige Warnung scheiterte.[53][54]
    Commons: Erdbeben im Indischen Ozean 2004 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. a b Yoshinobu Tsuji, Yuichi Namegaya, Hiroyuki Matsumoto, Sin-Iti Iwasaki, Wattana Kanbua: The 2004 Indian tsunami in Thailand: Surveyed runup heights and tide gauge records. In: EP&S. Band 58, Februar 2006, ISSN 1880-5981, S. 223–232, doi:10.1186/BF03353382 (harvard.edu [abgerufen am 25. März 2020]).
    2. S. Stein, E. A. Okal: Ultralong Period Seismic Study of the December 2004 Indian Ocean Earthquake and Implications for Regional Tectonics and the Subduction Process. In: Bulletin of the Seismological Society of America. Band 97, 1A, 2007, ISSN 0037-1106, S. S279–S295, doi:10.1785/0120050617 (northwestern.edu [PDF] Gemäß der Tabelle auf Seite 13 des PDF bewegt sich die Indisch-Australische Platte mit 33 mm pro Jahr gegenüber der eurasischen Platte).
    3. Khao Lak Ausflüge: Tsunami in Khao Lak. In: Khao Lak Ausflüge. 13. Juli 2023, abgerufen am 16. August 2023 (deutsch).
    4. taz, 28. Dezember 2004, nach: AP, Sydney
    5. Zur Stärke des Bebens (eng). Abgerufen am 8. Februar 2020.
    6. Die stärksten Beben der Geschichte (Memento vom 7. Oktober 2009 im Internet Archive) (englisch)
    7. Zur Stärke des Bebens (eng) (Memento vom 17. Juli 2006 im Internet Archive)
    8. Zur Stärke des Bebens (eng) (Memento vom 19. Juli 2006 im Internet Archive)
    9. http://www.tsunami.civil.tohoku.ac.jp/sumatra2004/C2.pdf
    10. Tsunami Wave Run-ups: Indian Ocean – 2004 Dataset | Science On a Sphere. Abgerufen am 26. März 2020.
    11. Raphaël Paris, Mário Cachão, Jérôme Fournier, Olivier Voldoire: Nannoliths abundance and distribution in tsunami deposits: example from the December 26, 2004 tsunami in Lhok Nga (northwest Sumatra, Indonesia). In: Géomorphologie : relief, processus, environnement. Band 16, vol. 16 – n° 1, 1. April 2010, ISSN 1266-5304, S. 109–118, doi:10.4000/geomorphologie.7865 (openedition.org [abgerufen am 26. März 2020]).
    12. Wayback Machine. (PDF) 25. August 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. August 2006; abgerufen am 26. März 2020.
    13. James Goff, Philip L-F. Liu, Bretwood Higman, Robert Morton, Bruce E. Jaffe: Sri Lanka Field Survey after the December 2004 Indian Ocean Tsunami. In: Earthquake Spectra. Band 22, 3_suppl, Juni 2006, ISSN 8755-2930, S. 155–172, doi:10.1193/1.2205897 (sagepub.com [abgerufen am 26. März 2020]).
    14. https://www.eeri.org/lfe/pdf/india_tsunami_eeri_report.pdf
    15. http://www.iitk.ac.in/nicee/RP/2006_Effect_EQSpectra.pdf
    16. Kenji Satake, Than Tin Aung, Yuki Sawai, Yukinobu Okamura, Kyaw Soe Win: Tsunami heights and damage along the Myanmar coast from the December 2004 Sumatra-Andaman earthquake. In: EP&S. Band 58, Februar 2006, ISSN 1880-5981, S. 243–252, doi:10.1186/BF03353384 (harvard.edu [abgerufen am 26. März 2020]).
    17. NASA Details Earthquake Effects on the Earth (Memento vom 27. Januar 2011 im Internet Archive) (englisch)
    18. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v John Cosgrave, the Evaluation Advisor and Co-ordinator of the TEC (Tsunami Evaluation Coalition): Initial Findings (PDF, englisch) von Dezember 2005 (Webarchiv-Version vom 24. März 2006).
    19. a b W.A. Sunil: One year after the tsunami, Sri Lankan survivors still live in squalour vom 29. Dezember 2005 auf wsws.org (dort angegebene Quelle für die Daten ist: World Bank Tsunami Fact Sheet on Sri Lanka).
    20. a b c d e Department of Disaster Prevention and Mitigation Tsunami Memorial (englisch) vom 29. August 2005 (Webarchiv-Version vom 28. September 2007).
    21. a b c d Thailändisches Innenministerium: Earthquake/Tsunami Victims Relief Efforts (PDF, englisch) bei un.or.th, vom 21. März 2005 (Webarchiv-Version vom 26. August 2010).
    22. a b c d e f Asian tsunami death toll passes 144,000 (englisch) vom 3. Januar 2005 (Webarchiv-Version von 2009) bei abc.net.au.
    23. Country Overview (Memento vom 17. Juni 2009 im Internet Archive) – Opfer auf den Malediven (englisch)
    24. a b c Falko Siewert, German Red Cross in Seychelles / IFRC (International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies): The Seychelles raises its voice (Open Document, englisch) auf reliefweb.int vom 4. November 2005: „Certainly, compared with the appalling death tolls experienced by other affected countries, the Seychelles seems less hard hit. Three dead, 57 injured and 500 homeless.“
    25. YEMEN: Tsunami damage over US$1 million – UNEP assessment. via The New Humanitarian, 22. Februar 2005, abgerufen am 5. Januar 2025 (englisch).
    26. Gerald Traufetter: ETHNOLOGIE: Fenster in die Vergangenheit. In: Der Spiegel. Nr. 45, 2005 (online10. Oktober 2005, Der Tsunami löschte große Teile ihrer Kultur aus. Stammesführer von der Inselgruppe der Nikobaren suchen deshalb im Wiener Völkerkundemuseum nach ihren Wurzeln).
    27. HAZ 20. Januar 2005
    28. a b Tsunami Mortality Estimates and Vulnerability Mapping in Aceh, Indonesia (Memento vom 26. Juni 2010 im Internet Archive) (PDF, englisch; 465 kB)
    29. AP, 3. Januar 2005
    30. chennaionline.com
    31. visitmaldives.com.mv, 1. Januar 2005
    32. Tagesschaumeldung zu den Malediven im tagesschau.de-Archiv
    33. Tsunami Thailand, One Year Later, National Response and the Contribution of International Partners: Report der Weltbank
    34. Earthquake/Tsunami Victims Relief Efforts (Memento vom 26. August 2010 im Internet Archive) (PDF; 226 kB): Angaben des thailändischen Innenministeriums
    35. Scott Foster, Robert Windrem: Tsunami spares U.S. base in Diego Garcia. NBC News, msnbc.com, 5. Januar 2005, abgerufen am 26. Dezember 2015 (englisch).
    36. 'Put my ashes with girls I lost in tsunami': Lord Attenborough's moving last plea to be buried with daughter and granddaughter who died in 2004 tragedy
    37. German Indonesian Tsunami Early Warning System: Neuartiges Tsunami-Frühwarnsystem geht in Betrieb. Pressemitteilung vom 11. November 2008. PDF 42 kB
    38. BKA-Mitarbeiter vor Ort
    39. THW vor Ort (Suchbegriff: „Malediven“)
    40. THW Pressemitteilung vom 17. Januar 2005
    41. Landesärztekammer Hessen: Hessisches Ärzteblatt 02/2005 (PDF; 209 kB) (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive)
    42. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 102, Heft 3, 21. Januar 2005 (PDF; 85 kB)
    43. Schweizer Rettungswacht vor Ort
    44. ESEPA Newsletter-Archiv Griechische Kräfte vor Ort (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
    45. Griech. Zivilschutz (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
    46. Der Standard: Revisionsbericht zu Tsunami-Hilfe: Drei Viertel der Gelder nicht ausbezahlt, 15. Dezember 2007
    47. Markus Dettmer, Laura Meyer: Krieg in der Ukraine: Deutsche spenden Rekordsumme für die Ukraine. In: Der Spiegel. 10. Mai 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. Mai 2022]).
    48. www.imdb.com
    49. National Geographic Deutschland: Der Tsunami 2004 - Ganze Folge | Sekunden vor dem Unglück. In: youtube.com. 4. Juli 2023, abgerufen am 10. Dezember 2024.
    50. TV-Doku »Tsunami 2004« – »Was wäre gewesen, wenn …?« – Spiegel TV für RTL+. In: Der Spiegel. 10. Dezember 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. Dezember 2024]).
    51. ZDF: Terra X History: Überlebt! Tsunami 2004, Dokumentation von 2004, vgl. ZDF-Mediathek.
    52. ZDF-Presseportal über die Dokumentation, abgerufen am 4. Januar 2025.
    53. Hans Czerny: Die Tsunami-Katastrophe 2004: Rückblick und Erkenntnisse vom 26. November 2024, prisma.de.
    54. Hitchecker.de: Terra X History: ZDF-Doku „Überlebt! Tsunami 2004“ gedenkt der Jahrhundertkatastrophe vom 16. November 2024.
    55. chbeck.de (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive).