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„Cotranslationaler Proteintransport“ – Versionsunterschied

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Als '''cotranslationaler Proteintransport''' oder '''cotranslationale Translokation''' wird in der [[Zellbiologie]] ein Vorgang bezeichnet, bei dem schon während der [[Translation (Biologie)|Translation]] die sich bildende [[Polypeptid]]kette eines [[Protein]]s in bzw. durch eine [[Biomembran]] transportiert wird. Davon unterschieden wird ein [[posttranslationaler Proteintransport]] genannter Vorgang, mit dem erst nach der Translation das somit vollständig gebildete Protein transportiert wird.
Beim '''cotranslationalen Proteintransport''' werden die [[Protein]]e noch während ihrer [[Eiweißsynthese|Synthese]] am [[Ribosom]] durch die [[Endoplasmatisches Retikulum|ER]]-[[Biomembran|Membran]] transportiert (Abb. 1). Der Transportprozeß beginnt mit der spezifischen Erkennung der N-terminalen Signalsequenz. Sobald die [[Signalsequenz]] an der Oberfläche des Ribosoms erscheint, wird sie vom Signalsequenzerkennungspartikel (SRP) gebunden, das im Säuger aus sechs Proteinen und einer 7s [[Ribonukleinsäure|RNA]] besteht. Das gebundene SRP interagiert dabei nicht nur mit der Signalsequenz, sondern auch mit dem Ribosom, wodurch die Synthesegeschwindigkeit der naszierenden Polypeptidkette drastisch herabgesetzt wird. Das SRP ist somit in der Lage, das Ribosom zur ER-Membran zielzuleiten, ohne dass vorher das zu transportierende Protein fertiggestellt wird. An der ER-Membran angelangt, interagiert der Komplex aus Ribosom, naszierender Peptidkette und SRP auf zweifache Weise mit der Membran. Zum einen wird das SRP von seinem membranständigen Rezeptor (SRP-Rezeptor) gebunden, zum anderen interagiert das Ribosom direkt mit dem tunnelbildenden Sec61-Komplex. Nachdem SRP und SRP-Rezeptor aneinander gebunden haben, löst sich das SRP unter GTP-Hydrolyse vom Ribosom und übergibt die naszierende Polypeptidkette an den eigentlichen Translokationsapparat.


== Vorkommen ==
Im [[Säugetiere|Säugersystem]] konnte in Rekonstitutionsexperimenten gezeigt werden, dass neben dem SRP-Rezeptor nur noch zwei weitere Komponenten in der Membran benötigt werden, um Proteine in vitro cotranslational zu transportieren. Es handelt sich dabei um das TRAM-Protein (translocating chain-associated membrane protein) und um den heterotrimeren Sec61-Komplex. Quervernetzungsexperimente sowie [[Elektronenmikroskop|elektronenmikroskopische]] Untersuchungen zeigten, daß der Sec61-Komplex den Kanal bildet, durch den die Proteine hindurchtransportiert werden. Der Kanal wird dabei von 3 bis 4 heterotrimeren Sec61-Komplexen gebildet, die im elektronenmikroskopischen Bild als ringförmige Struktur erscheinen.
Bei [[Eukaryoten]] kommt cotranslationaler Proteintransport vor allem bei Transport durch oder in die Membran des [[Endoplasmatisches Retikulum|endoplasmatischen Retikulums]] (ER) vor. Durch [[Intrazellulärer Transport#Vesikulärer intrazellulärer Transport|Vesikeltransport]] können sich die membrangebundenen Proteine in die Membranen anderer [[Organellen]] oder in die [[Cytoplasmamembran]] über den [[Sekretorischer Weg|sekretorischen Weg]] verteilen. Die aus diesem Grund an der ER-Membran sitzenden [[Ribosomen]] geben dem rauen ER seinen Namen.
Die Insertion der naszierenden Kette in den Translokationskanal erfolgt in zwei Schritten. Zu Beginn des Translokationsprozesses ist die Bindung zwischen Sec61-Komplex und Ribosom relativ schwach. Die Ribosomen können durch eine Hochsalzbehandlung von der Membran abgewaschen werden. Erst wenn die naszierenden Kette eine Länge von ca. 70 Aminosäuren erreicht hat und eine funktionelle Signalsequenz vorhanden ist, wird die Bindung zwischen Ribosom und Sec61-Komplex hochsalzresistent. Gleichzeitig öffnet sich der Translokationskanal zur luminalen Seite des ER. Durch elektronenmikroskopische Aufnahmen konnte gezeigt werden, daß das Ribosom so auf der Membranpore sitzt, dass der Sec61-Kanal eine Verlängerung des Ribosomenkanals darstellt. Die GTP-abhängige Synthese der naszierenden Kette am Ribosom reicht als alleinige Kraft aus, um die naszierende Polypeptidkette ins Lumen des ER zu transportieren.


Bei [[Prokaryoten]] kommt cotranslationaler Proteintransport an der Cytoplasmamembran vor.


== Mechanismus ==
[[bild:Cotrans.jpg|Co-Translationaler ER-Transport]]
[[Datei:Cotrans.png|miniatur|hochkant=2.0|Modell des cotranslationalen Proteintransportes durch die ER-Membran in Säugerzellen]]


Der Transportprozess beginnt mit der spezifischen Erkennung der N-terminalen [[Signalsequenz]]. Sobald diese an der Oberfläche des Ribosoms erscheint, wird sie vom [[Signalerkennungspartikel]] (''signal recognition particle'', SRP) gebunden, das im Säuger aus sechs Proteinen und einer [[7SL-RNA]] besteht. Das gebundene SRP interagiert dabei nicht nur mit der Signalsequenz, sondern auch mit dem Ribosom, wodurch die Synthesegeschwindigkeit der [[Naszierender Stoff|naszierenden]] Polypeptidkette herabgesetzt wird. SRP ist somit in der Lage, das Ribosom zur ER-Membran zielzuleiten, ohne dass vorher das zu transportierende Protein fertiggestellt wird. An der ER-Membran angelangt, interagiert der Komplex aus Ribosom, naszierender Peptidkette und SRP auf zweifache Weise mit der Membran. Zum einen wird das SRP von seinem membranständigen [[Rezeptor (Biochemie)|Rezeptor]] (SRP-Rezeptor) gebunden, zum anderen interagiert das Ribosom direkt mit dem tunnelbildenden [[Sec61-Komplex]] (bei Säugern bestehend aus [[Sec61A1]], [[Sec61B]] und [[Sec61G]]). Nachdem SRP und SRP-Rezeptor aneinander gebunden haben, löst sich das SRP unter GTP-Hydrolyse vom Ribosom und übergibt die naszierende Polypeptidkette an den eigentlichen Translokationsapparat. Die genauen Prozesse sind noch Gegenstand der Forschung.


Im [[Säugetiere|Säugersystem]] konnte in [[Rekonstitution]]sexperimenten gezeigt werden, dass neben dem SRP-Rezeptor nur noch zwei weitere Komponenten in der Membran benötigt werden, um Proteine ''[[in vitro]]'' cotranslational zu transportieren. Es handelt sich dabei um das TRAM-Protein (''translocating chain-associated membrane protein'') und um den [[heterotrimer]]en [[Sec61-Komplex]]. Quervernetzungsexperimente sowie [[elektronenmikroskop]]ische Untersuchungen zeigten, dass der Sec61-Komplex den Kanal bildet, durch den die Proteine hindurchtransportiert werden. Der Kanal wird dabei von drei bis vier heterotrimeren Sec61-Komplexen gebildet, die im elektronenmikroskopischen Bild als ringförmige Struktur erscheinen.
Abb. Modell des cotranslationalen Proteintransportes durch die ER-Membran in Säugerzellen.


Die Insertion der naszierenden Kette in den Translokationskanal erfolgt in zwei Schritten. Zu Beginn des Translokationsprozesses ist die Bindung zwischen Sec61-Komplex und Ribosom relativ schwach. Die Ribosomen können durch eine Hochsalzbehandlung von der Membran abgewaschen werden. Erst wenn die naszierende Kette eine Länge von ca. 70 Aminosäuren erreicht hat und eine funktionelle Signalsequenz vorhanden ist, erhöht sich die Bindung zwischen Ribosom und Sec61-Komplex – selbst unter Hochsalzbedingungen lösen sich nicht Ribosomen von der Membran ab. Gleichzeitig öffnet sich der Translokationskanal zur luminalen Seite des ER. Durch elektronenmikroskopische Aufnahmen konnte gezeigt werden, dass das Ribosom so auf der Membranpore sitzt, dass der Sec61-Kanal eine Verlängerung des Ribosomenkanals darstellt. Die GTP-abhängige Synthese der naszierenden Kette am Ribosom reicht als alleinige Kraft aus, um die naszierende Polypeptidkette ins [[Lumen (Biologie)|Lumen]] des ER zu transportieren.
# Die [[Signalsequenz]] der wachsenden Polypeptidkette wird vom SRP erkannt und gebunden. Gleichzeitig interagiert das SRP auch mit dem Ribosom, wodurch es zu einem Elongationsarrest kommt.

# Der Komplex aus Ribosom, naszierender Polypeptidkette und SRP bindet an die ER-Membran, wobei das SRP mit seinem membranständigen Rezeptor und das Ribosom mit dem Sec61-Komplex interagiert.
# Die Signalsequenz der wachsenden Polypeptidkette wird vom SRP erkannt und gebunden. Gleichzeitig interagiert das SRP auch mit dem Ribosom, wodurch es zu einem Elongationsarrest kommt.
# Unter [[Guanosintriphosphat|GTP]]-Hydrolyse wird die Signalsequenz vom SRP auf den Sec61-Komplex übertragen. Es erfolgt ein zweiter Signalsequenz-erkennungsschritt durch den Sec61-Komplex.
# Der Komplex aus Ribosom, naszierender Polypeptidkette und SRP bindet an die ER-Membran an den Sec61-Komplex, diese Bindung wird durch einen membranständigen SRP-Rezeptor vermittelt.
# Der Translokationskanal öffnet sich zum ER-Lumen. Der N-Terminus der naszierenden Kette liegt in einer Haarnadelkonformation vor, wobei der eine Teil der Schleife von der Signalsequenz und der andere Teil von den C-terminal nachfolgenden Abschnitten der Polypeptidkette gebildet wird. Die Signalsequenz interagiert dabei mit Sec61a, TRAMp und Membranlipiden. Durch die weitere Elongation der Polypeptidkette wird der C-terminale Bereich der Schleife durch die Membran geschoben. Die Signalsequenz wird dabei vom restlichen Protein durch den Signalpeptidase-Komplex (SP-Komplex) abgespalten.
# Nach GTP-Hydrolyse löst sich SRP vom Ribosom, dieses wird auf den Sec61-Komplex übertragen. Es erfolgt ein zweiter Signalsequenzerkennungsschritt durch den Sec61-Komplex.
# Der Translokationskanal öffnet sich zum ER-Lumen. Der N-Terminus der naszierenden Kette liegt in einer Haarnadelkonformation vor, wobei der eine Teil der Schleife von der Signalsequenz und der andere Teil von den C-terminal nachfolgenden Abschnitten der Polypeptidkette gebildet wird. Die Signalsequenz interagiert dabei mit Sec61a, TRAM und Membranlipiden. Durch die weitere Elongation der Polypeptidkette wird der C-terminale Bereich der Schleife durch die Membran geschoben. Die Signalsequenz wird dabei vom restlichen Protein durch den Signalpeptidasekomplex (SP-Komplex) abgespalten.
# Anschließend wird die restliche naszierende Polypeptidkette direkt durch den von Ribosom und Sec61-Komplex gebildeten Kanal ins Lumen des ER transportiert.
# Anschließend wird die restliche naszierende Polypeptidkette direkt durch den von Ribosom und Sec61-Komplex gebildeten Kanal ins Lumen des ER transportiert.

== Literatur ==
* T. U. Schwartz: ''Origins and evolution of cotranslational transport to the ER.'' In: ''Adv Exp Med Biol.'' Band 607, 2007, S. 52–60. PMID 17977458; {{DOI|10.1007/978-0-387-74021-8_4}}
* C. Rabu, V. Schmid, B. Schwappach, S. High: ''Biogenesis of tail-anchored proteins: the beginning for the end?'' In: ''J Cell Sci.'' Band 122(Pt 20), 2009, S. 3605–3612. PMID 19812306; [http://jcs.biologists.org/content/122/20/3605.full.pdf+html PDF] (freier Volltextzugriff, englisch)
* R. Zimmermann, S. Eyrisch, M. Ahmad, V. Helms: ''Protein translocation across the ER membrane.'' In: ''[[Biochim Biophys Acta]].'' Band 1808, Nr. 3, 2011, S. 912–924. PMID 20599535; [[doi:10.1016/j.bbamem.2010.06.015]]
* I. Saraogi, S. O. Shan: ''Molecular mechanism of co-translational protein targeting by the signal recognition particle.'' In: ''Traffic.'' Band 12, Nr. 5, 2011, S. 535–542. PMID 2129150; [[doi:10.1111/j.1600-0854.2011.01171.x]]
* S. Shao, R. S. Hegde: ''Membrane protein insertion at the endoplasmic reticulum.'' In: ''Annu Rev Cell Dev Biol.'' Band 27, 2011, S. 25–56. PMID 21801011; [[doi:10.1146/annurev-cellbio-092910-154125]]
* R. S. Hegde, R. J. Keenan: ''Tail-anchored membrane protein insertion into the endoplasmic reticulum.'' In: ''[[Nat Rev Mol Cell Biol]].'' Band 12, Nr. 12, 2011, S. 787–798. PMID 22086371; [[doi:10.1038/nrm3226]]

[[Kategorie:Signaltransduktion]]
[[Kategorie:Proteintransport]]

Aktuelle Version vom 25. März 2020, 22:46 Uhr

Als cotranslationaler Proteintransport oder cotranslationale Translokation wird in der Zellbiologie ein Vorgang bezeichnet, bei dem schon während der Translation die sich bildende Polypeptidkette eines Proteins in bzw. durch eine Biomembran transportiert wird. Davon unterschieden wird ein posttranslationaler Proteintransport genannter Vorgang, mit dem erst nach der Translation das somit vollständig gebildete Protein transportiert wird.

Bei Eukaryoten kommt cotranslationaler Proteintransport vor allem bei Transport durch oder in die Membran des endoplasmatischen Retikulums (ER) vor. Durch Vesikeltransport können sich die membrangebundenen Proteine in die Membranen anderer Organellen oder in die Cytoplasmamembran über den sekretorischen Weg verteilen. Die aus diesem Grund an der ER-Membran sitzenden Ribosomen geben dem rauen ER seinen Namen.

Bei Prokaryoten kommt cotranslationaler Proteintransport an der Cytoplasmamembran vor.

Modell des cotranslationalen Proteintransportes durch die ER-Membran in Säugerzellen

Der Transportprozess beginnt mit der spezifischen Erkennung der N-terminalen Signalsequenz. Sobald diese an der Oberfläche des Ribosoms erscheint, wird sie vom Signalerkennungspartikel (signal recognition particle, SRP) gebunden, das im Säuger aus sechs Proteinen und einer 7SL-RNA besteht. Das gebundene SRP interagiert dabei nicht nur mit der Signalsequenz, sondern auch mit dem Ribosom, wodurch die Synthesegeschwindigkeit der naszierenden Polypeptidkette herabgesetzt wird. SRP ist somit in der Lage, das Ribosom zur ER-Membran zielzuleiten, ohne dass vorher das zu transportierende Protein fertiggestellt wird. An der ER-Membran angelangt, interagiert der Komplex aus Ribosom, naszierender Peptidkette und SRP auf zweifache Weise mit der Membran. Zum einen wird das SRP von seinem membranständigen Rezeptor (SRP-Rezeptor) gebunden, zum anderen interagiert das Ribosom direkt mit dem tunnelbildenden Sec61-Komplex (bei Säugern bestehend aus Sec61A1, Sec61B und Sec61G). Nachdem SRP und SRP-Rezeptor aneinander gebunden haben, löst sich das SRP unter GTP-Hydrolyse vom Ribosom und übergibt die naszierende Polypeptidkette an den eigentlichen Translokationsapparat. Die genauen Prozesse sind noch Gegenstand der Forschung.

Im Säugersystem konnte in Rekonstitutionsexperimenten gezeigt werden, dass neben dem SRP-Rezeptor nur noch zwei weitere Komponenten in der Membran benötigt werden, um Proteine in vitro cotranslational zu transportieren. Es handelt sich dabei um das TRAM-Protein (translocating chain-associated membrane protein) und um den heterotrimeren Sec61-Komplex. Quervernetzungsexperimente sowie elektronenmikroskopische Untersuchungen zeigten, dass der Sec61-Komplex den Kanal bildet, durch den die Proteine hindurchtransportiert werden. Der Kanal wird dabei von drei bis vier heterotrimeren Sec61-Komplexen gebildet, die im elektronenmikroskopischen Bild als ringförmige Struktur erscheinen.

Die Insertion der naszierenden Kette in den Translokationskanal erfolgt in zwei Schritten. Zu Beginn des Translokationsprozesses ist die Bindung zwischen Sec61-Komplex und Ribosom relativ schwach. Die Ribosomen können durch eine Hochsalzbehandlung von der Membran abgewaschen werden. Erst wenn die naszierende Kette eine Länge von ca. 70 Aminosäuren erreicht hat und eine funktionelle Signalsequenz vorhanden ist, erhöht sich die Bindung zwischen Ribosom und Sec61-Komplex – selbst unter Hochsalzbedingungen lösen sich nicht Ribosomen von der Membran ab. Gleichzeitig öffnet sich der Translokationskanal zur luminalen Seite des ER. Durch elektronenmikroskopische Aufnahmen konnte gezeigt werden, dass das Ribosom so auf der Membranpore sitzt, dass der Sec61-Kanal eine Verlängerung des Ribosomenkanals darstellt. Die GTP-abhängige Synthese der naszierenden Kette am Ribosom reicht als alleinige Kraft aus, um die naszierende Polypeptidkette ins Lumen des ER zu transportieren.

  1. Die Signalsequenz der wachsenden Polypeptidkette wird vom SRP erkannt und gebunden. Gleichzeitig interagiert das SRP auch mit dem Ribosom, wodurch es zu einem Elongationsarrest kommt.
  2. Der Komplex aus Ribosom, naszierender Polypeptidkette und SRP bindet an die ER-Membran an den Sec61-Komplex, diese Bindung wird durch einen membranständigen SRP-Rezeptor vermittelt.
  3. Nach GTP-Hydrolyse löst sich SRP vom Ribosom, dieses wird auf den Sec61-Komplex übertragen. Es erfolgt ein zweiter Signalsequenzerkennungsschritt durch den Sec61-Komplex.
  4. Der Translokationskanal öffnet sich zum ER-Lumen. Der N-Terminus der naszierenden Kette liegt in einer Haarnadelkonformation vor, wobei der eine Teil der Schleife von der Signalsequenz und der andere Teil von den C-terminal nachfolgenden Abschnitten der Polypeptidkette gebildet wird. Die Signalsequenz interagiert dabei mit Sec61a, TRAM und Membranlipiden. Durch die weitere Elongation der Polypeptidkette wird der C-terminale Bereich der Schleife durch die Membran geschoben. Die Signalsequenz wird dabei vom restlichen Protein durch den Signalpeptidasekomplex (SP-Komplex) abgespalten.
  5. Anschließend wird die restliche naszierende Polypeptidkette direkt durch den von Ribosom und Sec61-Komplex gebildeten Kanal ins Lumen des ER transportiert.