„Juba“ – Versionsunterschied
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{{Begriffsklärungshinweis}} |
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''Dieser Artikel beschäftigt sich mit einer Stadt im Sudan. Für die antiken Könige siehe [[Iuba I.]] und [[Iuba II.]]'' |
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{{Infobox Ort |
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| BREITE = 4/51/0/N |
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'''Juba''' ist mit schätzungsweise 200.000 Einwohnern eine der bevölkerungsreichsten Städte des [[Sudan]]s. Die [[Bari(Volk)|]] stellen in Juba die stärkste Volksgruppe. Juba ist etwa zur Hälfte von Katholiken bewohnt und hat eine Universität. |
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| LÄNGE = 31/36/0/E |
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| NAME = Juba<br />Dschuba |
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| KARTE = |
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| WAPPEN = Juba City Council logo.png |
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| FLAGGE = |
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| VE3-NAME = |
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| VE3-ART = |
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| HÖHE = 550 |
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| FLÄCHE = |
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| EINWOHNER = 500.000 |
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| STAND = 2017 |
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| M-EINWOHNER = |
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| M-STAND = |
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| GRÜNDUNG = 1922 |
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| ISO-CODE = SS-EC |
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| WWW = |
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| WWW-SPRACHE = |
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| BÜRGERMEISTER = |
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| BM-TITEL = |
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| PARTEI = |
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| BILD = Juba Sudan aerial view.jpg |
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| BILD-TEXT = Ansicht eines Teils von Juba aus der Luft |
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}} |
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'''Juba''', amtliche deutsche Schreibweise '''Dschuba''' ([{{IPA|ˈdʒuːbɑː}}], {{arS|جوبا|w=Dschūbā|d=Ǧūbā}}), ist die [[Hauptstadt]] des [[Südsudan]] und des Bundesstaates [[Central Equatoria]]. |
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== Lage == |
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Eine der größten Gefahren der Sicherheit der Bewohner ist der rassistische Krieg gegen die in Juba lebenden Bari und andere afrikanische Volksgruppen. |
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[[Datei:Sudan Juba overview march 2006.jpg|mini|Blick auf Siedlung in Juba]] |
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[[Datei:Blick auf Juba im Landeanflug (2018).jpg|mini|Blick auf Juba im Landeanflug (2018)]] |
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Die Stadt liegt im Süden des Südsudan am westlichen Ufer des [[Nil]]s, der hier ''[[Bahr al-Dschabal (Fluss)|Bahr al-Dschabal]]'' und flussabwärts ''[[Weißer Nil]]'' genannt wird. |
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== Administrative Gliederung == |
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Das Stadtgebiet ist in drei Abschnitte aufgeteilt, die jeweils ihre eigenen Verwaltungen besitzen:<ref>[http://www.southsudanmaps.org/Resources/Juba%20Assessment%20Report.pdf Juba Assessment Report] (PDF; 2,4 MB) von [[USAID]], Stand: November 2005.</ref> |
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* Juba: im Nordosten, umfasst den Kernbereich der Stadt |
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* Kator: im Südwesten |
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* Munuki: im Nordwesten |
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== Regierungssitz == |
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In Juba befindet sich auch der Sitz der südsudanesischen Regierung und des Parlaments, das aus einem Unterhaus, der [[Nationale Legislativversammlung|Nationalen Legislativversammlung]] und einem Oberhaus, dem [[Rat der Staaten]], besteht.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Suedsudan_node.html |titel=Südsudan |werk= |hrsg=Auswärtiges Amt |datum=2017-08 |zugriff=2017-10-14 |sprache=}}</ref> |
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== Bevölkerung == |
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[[Datei:Sudan Juba hut 30dez2005.jpg|mini|Hütte in Juba]] |
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Konkrete Zahlen über die genaue Einwohnerzahl Jubas liegen nicht vor. Schätzungen gehen von mehr als 500.000 Einwohnern aus.<ref name=":0" /> |
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Bevölkerungsentwicklung: |
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{| class="wikitable" |
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|- class=hintergrundfarbe6 |
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! Jahr |
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! Einwohner<ref>{{Webarchiv | url=http://bevoelkerungsstatistik.de/wg.php?x=&men=gcis&lng=de&dat=32&geo=-188&srt=npan&col=aohdq&pt=c&va=x.&srt=pnan | wayback=20070930182917 | text=Sudan: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung}}</ref><ref>[http://www.wolframalpha.com/input/?i=Juba&lk=1&a=ClashPrefs_*City.*Juba.CentralEquatoria.Sudan-- 2011 Bevölkerungsschätzung]</ref> |
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| 1973 (Zensus) |
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| align=right | 56.737 |
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| 1983 (Zensus) |
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| align=right | 83.787 |
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| 1993 (Zensus) |
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| align=right | 114.980 |
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| 2011 (Schätzung) |
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| align=right | 372.413 |
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|2017 (Schätzung) |
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|über 500.000 |
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|} |
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{{Belege|...dass die Bari die stärkste Bevölkerungsgruppe seien}} |
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Die [[Bari (Volk)|Bari]] <!-- Quelle? -->stellen in Juba die stärkste Ethnie. Etwa die Hälfte der Einwohner der Stadt bekennt sich zum [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] Glauben. |
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== Geschichte == |
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1922 gründete eine kleine Anzahl von [[Griechen]] Juba am nördlichen Ufer des Weißen Nils. Die Griechen waren zuvor aus dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] geflohen und errichteten neben dem heute als Gewerbebezirk bekannten Bereich der Stadt solche Gebäude wie das Paradise Hotel, die Residenz des [[Norwegen|norwegischen]] [[Konsul]]s sowie verschiedene, heute z. B. als Banken genutzte Gebäude. Diese Bauten waren bis in die 1940er Jahre die einzigen in Massivbauweise errichteten Gebäude der Stadt. Auf ihrem Höhepunkt bestand die griechische Gemeinde der Stadt aus 10.000 Personen.<ref>{{Webarchiv | url=http://english.alarabiya.net:80/articles/2011/01/15/133564.html | wayback=20120624181103 | text=South-Sudan’s lost white tribe: the Juba Greeks}}</ref><ref>[http://allafrica.com/stories/201010251086.html Sudan: Visit to Juba Bar Where Old And New Mix] (engl.), auf allafrica.com</ref> |
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Am 12. und 13. Juni 1947 fand in Juba die ''Sudan Administration Conference'' statt, die als [[Juba-Konferenz]] in die Geschichte einging. Auf dieser Konferenz beschlossen [[Vereinigtes Königreich|Briten]] und Vertreter des Nordsudan die Vereinigung von Nord- und Südsudan, ohne dass eigene Vertreter des Südsudan anwesend waren. |
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Am 8. und 9. Juli 1965 wurde in Juba ein Massaker verübt; bei Übergriffen auf Repräsentanten der südsudanesischen Elite wurden insgesamt 1400 Menschen getötet. |
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Am 2. Februar 1977 kam es zu einer [[Meuterei]] von Regierungstruppen in Juba. Juba lag im umkämpften Gebiet des [[Sezessionskrieg im Südsudan|Sezessionskrieges im Südsudan]]. |
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Aufgrund des Friedensabkommens zwischen [[Khartum]] und der [[Sudanesische Volksbefreiungsarmee (1983-2011)|SPLA]] wurde Juba 2005 an die Truppen der SPLA übergeben. Seitdem war Juba Hauptstadt der autonomen Region Südsudan, nachdem [[Rumbik]] in den Jahren zuvor übergangsweise diese Aufgabe übernommen hatte. |
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Nach dem Tod von [[John Garang]], dem Führer der SPLA, brachen am 1. und 2. August 2005 Unruhen in der Stadt aus, bei denen hauptsächlich sudanesische Araber das Ziel von Gewalttaten wurden, weil ein Teil der Bevölkerung vermutete, dass die Regierung in Khartum am Tod Garangs beteiligt gewesen sei. Dabei wurden sudanesische Araber verfolgt und getötet sowie ihre Geschäfte und Häuser geplündert und zerstört. Es kamen 15 Menschen ums Leben und mehrere hundert wurden verletzt. Als Folge verließen viele sudanesische Araber am 3. August 2005 die Stadt. |
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[[Datei:Sudan Juba grave of John Garang 17jun2006.jpg|mini|links|Das Mausoleum von John Garang, bewacht von SPLA-Soldaten]] |
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[[Datei:John Garang Mausoleum Square in Juba.JPG|mini|John-Garang-Mausoleum-Platz]] |
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John Garang wurde am 6. August 2005 in einem Mausoleum nahe der [[Allerheiligen Kathedrale von Juba|Allerheiligen-Kathedrale]] in Juba beigesetzt. Unter den Trauergästen waren der [[südafrika]]nische Präsident [[Thabo Mbeki]], der sudanesische Präsident [[Umar al-Baschir]] und der neue Anführer der SPLA [[Salva Kiir]]. Letztere betonten dabei erneut, dass sie an dem Friedensplan vom Januar 2005, der den 21 Jahre andauernden Sezessionskrieg in Südsudan beendete, ohne Abstriche festhalten wollten. |
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Am 9. Juli 2011 wurde Juba Hauptstadt des neu gegründeten Südsudan.<ref>Das [http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Suedsudan_node.html Auswärtige Amt] zur Gründung Südsudans.</ref> Die Feierlichkeiten hierzu fanden am John-Garang-Mausoleum-Platz statt. |
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Am 2. September 2011 beschloss die Regierung, dass in einigen Jahren [[Ramciel]] die neue Hauptstadt werden solle. |
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Vom 8. bis zum 11. Juli 2016 war Juba Schauplatz heftiger Kämpfe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2016-07/suedsudan-juba-gefechte |titel=Südsudan: Erneut schwere Gefechte in Juba |zugriff=2018-12-06 |sprache=de}}</ref> zwischen verfeindeten Kräften der SPLA und SPLA-IO. Die zahlreiche Todesopfer fordernden Auseinandersetzungen führten zum Ende des Friedensabkommens, das den seit 2013 tobenden Bürgerkrieg zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Rivalen Riek Machar vorübergehend beigelegt hatte. |
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== Infrastruktur == |
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[[Datei:Sudan Juba cattle on street.jpg|mini|Rinderherde auf einer Straße in Juba]] |
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* [[Juba-Brücke]] über den Nil im Süden der Stadt, die eine Verbindung mit dem östlichen Ufer und mit Uganda über die Grenzstadt [[Nimule]] erlaubt. |
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* Flusshafen am Nil, der seit dem 21. August 2007 auch über einen Kran verfügt. Dieser wurde durch japanische Entwicklungshilfe ermöglicht.<ref>[http://www.sudantribune.com/spip.php?article23396 23. August 2007 - Sudan Tribune: "South Sudan inaugurates modern river port in Juba"]</ref> |
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:Allerdings wird von lokalen Geschäftsleuten und Transportfirmen bezweifelt, dass die Kapazität des neuen Krans ausreicht, die Transportbedürfnisse der Region zu befriedigen.<ref>[http://www.sudantribune.com/spip.php?article23392 23. August 2007 - Sudan Tribune: "South Sudan needs river transport to boost economy"]</ref> |
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* [[Flughafen Juba]] |
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* Sportstadion, in der Nähe des Nils |
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[[Datei:Sudan Juba bridge.jpg|mini|links|Brücke im Süden Jubas über den Nil]] |
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Die Juba-Brücke ist die einzige Brücke über den Nil zwischen [[Kusti]] im Sudan (etwa 260 km südlich von [[Khartum]]) und dem 350 km flussaufwärts in Uganda liegenden [[Pakwach]]. |
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Im Januar 2013 hat Japan eine Unterstützung in Höhe von 91 Mio. US$ für eine neue Brücke und von 29 Mio. US$ für den Ausbau des Hafens zugesagt.<ref>[http://reliefweb.int/report/south-sudan-republic/japan-provides-grant-assistance-120-million-us-dollars-infrastructure Japan Provides Grant Assistance of 120 Million US Dollars for Infrastructure in Juba City] auf reliefweb.int vom 18. Januar 2013</ref> |
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== Bildung == |
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In der Stadt befindet sich die älteste Hochschule des Südsudan, die [[Universität Juba]]. Ein Großteil des Lehrbetriebs wurde wegen des Bürgerkrieges ab 1989 nach Khartum verlegt. |
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2009 wurde die [[St. Mary’s University Juba]] durch das katholische [[Erzbistum Juba]] gegründet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sudantribune.com/Catholic-University-opens-in-Juba,30887|titel=Catholic University opens in Juba|abruf=2021-04-06|sprache=en}}</ref> |
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== Religion == |
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Juba ist Sitz des [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen]] [[Erzbistum Juba|Erzbistums Juba]] mit der Kator-Kathedrale. Die [[Allerheiligenkathedrale von Juba]] gehört zur [[Province of the Episcopal Church of South Sudan|anglikanischen Kirche]] im Südsudan. |
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{{siehe auch|Hai-Malakal-Friedhof}} |
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== Klimatabelle == |
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{{Klimatabelle |
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| TABELLE = |
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| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert |
|||
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200 |
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| QUELLE = [http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=sd&stat=62941 wetterkontor.de] |
|||
| Überschrift = |
|||
| Ort = Juba |
|||
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| hmjan = 37.2 |
|||
| hmfeb = 37.6 |
|||
| hmmär = 37.1 |
|||
| hmapr = 35.2 |
|||
| hmmai = 33.2 |
|||
| hmjun = 32.0 |
|||
| hmjul = 30.6 |
|||
| hmaug = 30.7 |
|||
| hmsep = 32.2 |
|||
| hmokt = 33.7 |
|||
| hmnov = 35.7 |
|||
| hmdez = 36.0 |
|||
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| lmjan = 19.9 |
|||
| lmfeb = 21.3 |
|||
| lmmär = 22.7 |
|||
| lmapr = 22.7 |
|||
| lmmai = 21.8 |
|||
| lmjun = 21.1 |
|||
| lmjul = 20.3 |
|||
| lmaug = 20.1 |
|||
| lmsep = 20.2 |
|||
| lmokt = 20.4 |
|||
| lmnov = 20.0 |
|||
| lmdez = 19.6 |
|||
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| avjan = |
|||
| avfeb = |
|||
| avmär = |
|||
| avapr = |
|||
| avmai = |
|||
| avjun = |
|||
| avjul = |
|||
| avaug = |
|||
| avsep = |
|||
| avokt = |
|||
| avnov = |
|||
| avdez = |
|||
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --> |
|||
| nbjan = 4 |
|||
| nbfeb = 9 |
|||
| nbmär = 44 |
|||
| nbapr = 98 |
|||
| nbmai = 145 |
|||
| nbjun = 101 |
|||
| nbjul = 127 |
|||
| nbaug = 159 |
|||
| nbsep = 107 |
|||
| nbokt = 111 |
|||
| nbnov = 41 |
|||
| nbdez = 9 |
|||
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --> |
|||
| shjan = 9.2 |
|||
| shfeb = 8.1 |
|||
| shmär = 7.3 |
|||
| shapr = 6.7 |
|||
| shmai = 7.8 |
|||
| shjun = 7.4 |
|||
| shjul = 6.1 |
|||
| shaug = 6.7 |
|||
| shsep = 7.8 |
|||
| shokt = 7.8 |
|||
| shnov = 8.0 |
|||
| shdez = 8.9 |
|||
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.ä.) für den jeweiligen Monat in °C --> |
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| wtjan = |
|||
| wtfeb = |
|||
| wtmär = |
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| wtapr = |
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| wtmai = |
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| wtjun = |
|||
| wtjul = |
|||
| wtaug = |
|||
| wtsep = |
|||
| wtokt = |
|||
| wtnov = |
|||
| wtdez = |
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<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --> |
|||
| rdjan = 0 |
|||
| rdfeb = 2 |
|||
| rdmär = 7 |
|||
| rdapr = 11 |
|||
| rdmai = 13 |
|||
| rdjun = 11 |
|||
| rdjul = 11 |
|||
| rdaug = 12 |
|||
| rdsep = 10 |
|||
| rdokt = 9 |
|||
| rdnov = 5 |
|||
| rddez = 2 |
|||
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --> |
|||
| lfjan = 43 |
|||
| lffeb = 41 |
|||
| lfmär = 50 |
|||
| lfapr = 63 |
|||
| lfmai = 85 |
|||
| lfjun = 77 |
|||
| lfjul = 82 |
|||
| lfaug = 83 |
|||
| lfsep = 77 |
|||
| lfokt = 71 |
|||
| lfnov = 63 |
|||
| lfdez = 52 |
|||
}} |
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== Töchter und Söhne der Stadt == |
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* [[Santino Kenyi]] (* 1993), Mittelstreckenläufer |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
|||
{{Wiktionary}} |
|||
* {{internetquelle |
|||
| autor= |
|||
| hrsg= |
|||
| url=http://www.southsudanmaps.org/Juba.html |
|||
| format= |
|||
| sprache=en |
|||
| titel= Detail- und Übersichts-Karten zur Stadt |
|||
| titelerg= |
|||
| werk=southsudanmaps.org |
|||
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|||
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| zugriff=2010-12-30 |
|||
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|||
| zitat= |
|||
| offline= |
|||
}} |
|||
* {{internetquelle |
|||
| autor=Johannes Dieterich |
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| sprache=de |
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| titelerg= |
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| werk=[[Frankfurter Rundschau]] |
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| seiten= |
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| datum=2010-12-28 |
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| zugriff=2010-12-30 |
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| kommentar=Porträt der Stadt im Vorfeld des [[Unabhängigkeitsreferendum im Südsudan 2011|Unabhängigkeitsreferendums im Südsudan 2011]] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Hauptstädte der Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4219566-4|LCCN=n/81/93408|VIAF=140730517}} |
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[[Kategorie:Juba| ]] |
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[[Kategorie:Hauptstadt eines Bundesstaates im Südsudan]] |
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[[Kategorie:Hauptstadt in Afrika]] |
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[[Kategorie:Ort in Afrika]] |
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[[Kategorie:Hochschul- oder Universitätsstadt]] |
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[[Kategorie:Ort am Nil]] |
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[[Kategorie:Gemeindegründung 1922]] |
Aktuelle Version vom 25. März 2025, 14:27 Uhr
Juba Dschuba | ||
---|---|---|
| ||
Koordinaten | 4° 51′ N, 31° 36′ O | |
Symbole | ||
| ||
Basisdaten | ||
Staat | Südsudan | |
Bundesstaat | Central Equatoria | |
ISO 3166-2 | SS-EC | |
Höhe | 550 m | |
Einwohner | 500.000 (2017) | |
Gründung | 1922 | |
![]() Ansicht eines Teils von Juba aus der Luft
|
Juba, amtliche deutsche Schreibweise Dschuba ([arabisch جوبا Dschūbā, DMG Ǧūbā), ist die Hauptstadt des Südsudan und des Bundesstaates Central Equatoria.
],Lage
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Die Stadt liegt im Süden des Südsudan am westlichen Ufer des Nils, der hier Bahr al-Dschabal und flussabwärts Weißer Nil genannt wird.
Administrative Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtgebiet ist in drei Abschnitte aufgeteilt, die jeweils ihre eigenen Verwaltungen besitzen:[1]
- Juba: im Nordosten, umfasst den Kernbereich der Stadt
- Kator: im Südwesten
- Munuki: im Nordwesten
Regierungssitz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Juba befindet sich auch der Sitz der südsudanesischen Regierung und des Parlaments, das aus einem Unterhaus, der Nationalen Legislativversammlung und einem Oberhaus, dem Rat der Staaten, besteht.[2]
Bevölkerung
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Konkrete Zahlen über die genaue Einwohnerzahl Jubas liegen nicht vor. Schätzungen gehen von mehr als 500.000 Einwohnern aus.[2]
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr | Einwohner[3][4] |
---|---|
1973 (Zensus) | 56.737 |
1983 (Zensus) | 83.787 |
1993 (Zensus) | 114.980 |
2011 (Schätzung) | 372.413 |
2017 (Schätzung) | über 500.000 |
Die Bari stellen in Juba die stärkste Ethnie. Etwa die Hälfte der Einwohner der Stadt bekennt sich zum katholischen Glauben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1922 gründete eine kleine Anzahl von Griechen Juba am nördlichen Ufer des Weißen Nils. Die Griechen waren zuvor aus dem Osmanischen Reich geflohen und errichteten neben dem heute als Gewerbebezirk bekannten Bereich der Stadt solche Gebäude wie das Paradise Hotel, die Residenz des norwegischen Konsuls sowie verschiedene, heute z. B. als Banken genutzte Gebäude. Diese Bauten waren bis in die 1940er Jahre die einzigen in Massivbauweise errichteten Gebäude der Stadt. Auf ihrem Höhepunkt bestand die griechische Gemeinde der Stadt aus 10.000 Personen.[5][6]
Am 12. und 13. Juni 1947 fand in Juba die Sudan Administration Conference statt, die als Juba-Konferenz in die Geschichte einging. Auf dieser Konferenz beschlossen Briten und Vertreter des Nordsudan die Vereinigung von Nord- und Südsudan, ohne dass eigene Vertreter des Südsudan anwesend waren.
Am 8. und 9. Juli 1965 wurde in Juba ein Massaker verübt; bei Übergriffen auf Repräsentanten der südsudanesischen Elite wurden insgesamt 1400 Menschen getötet.
Am 2. Februar 1977 kam es zu einer Meuterei von Regierungstruppen in Juba. Juba lag im umkämpften Gebiet des Sezessionskrieges im Südsudan.
Aufgrund des Friedensabkommens zwischen Khartum und der SPLA wurde Juba 2005 an die Truppen der SPLA übergeben. Seitdem war Juba Hauptstadt der autonomen Region Südsudan, nachdem Rumbik in den Jahren zuvor übergangsweise diese Aufgabe übernommen hatte.
Nach dem Tod von John Garang, dem Führer der SPLA, brachen am 1. und 2. August 2005 Unruhen in der Stadt aus, bei denen hauptsächlich sudanesische Araber das Ziel von Gewalttaten wurden, weil ein Teil der Bevölkerung vermutete, dass die Regierung in Khartum am Tod Garangs beteiligt gewesen sei. Dabei wurden sudanesische Araber verfolgt und getötet sowie ihre Geschäfte und Häuser geplündert und zerstört. Es kamen 15 Menschen ums Leben und mehrere hundert wurden verletzt. Als Folge verließen viele sudanesische Araber am 3. August 2005 die Stadt.

John Garang wurde am 6. August 2005 in einem Mausoleum nahe der Allerheiligen-Kathedrale in Juba beigesetzt. Unter den Trauergästen waren der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki, der sudanesische Präsident Umar al-Baschir und der neue Anführer der SPLA Salva Kiir. Letztere betonten dabei erneut, dass sie an dem Friedensplan vom Januar 2005, der den 21 Jahre andauernden Sezessionskrieg in Südsudan beendete, ohne Abstriche festhalten wollten.
Am 9. Juli 2011 wurde Juba Hauptstadt des neu gegründeten Südsudan.[7] Die Feierlichkeiten hierzu fanden am John-Garang-Mausoleum-Platz statt.
Am 2. September 2011 beschloss die Regierung, dass in einigen Jahren Ramciel die neue Hauptstadt werden solle.
Vom 8. bis zum 11. Juli 2016 war Juba Schauplatz heftiger Kämpfe[8] zwischen verfeindeten Kräften der SPLA und SPLA-IO. Die zahlreiche Todesopfer fordernden Auseinandersetzungen führten zum Ende des Friedensabkommens, das den seit 2013 tobenden Bürgerkrieg zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Rivalen Riek Machar vorübergehend beigelegt hatte.
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Juba-Brücke über den Nil im Süden der Stadt, die eine Verbindung mit dem östlichen Ufer und mit Uganda über die Grenzstadt Nimule erlaubt.
- Flusshafen am Nil, der seit dem 21. August 2007 auch über einen Kran verfügt. Dieser wurde durch japanische Entwicklungshilfe ermöglicht.[9]
- Allerdings wird von lokalen Geschäftsleuten und Transportfirmen bezweifelt, dass die Kapazität des neuen Krans ausreicht, die Transportbedürfnisse der Region zu befriedigen.[10]
- Flughafen Juba
- Sportstadion, in der Nähe des Nils

Die Juba-Brücke ist die einzige Brücke über den Nil zwischen Kusti im Sudan (etwa 260 km südlich von Khartum) und dem 350 km flussaufwärts in Uganda liegenden Pakwach.
Im Januar 2013 hat Japan eine Unterstützung in Höhe von 91 Mio. US$ für eine neue Brücke und von 29 Mio. US$ für den Ausbau des Hafens zugesagt.[11]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Stadt befindet sich die älteste Hochschule des Südsudan, die Universität Juba. Ein Großteil des Lehrbetriebs wurde wegen des Bürgerkrieges ab 1989 nach Khartum verlegt.
2009 wurde die St. Mary’s University Juba durch das katholische Erzbistum Juba gegründet.[12]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Juba ist Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Juba mit der Kator-Kathedrale. Die Allerheiligenkathedrale von Juba gehört zur anglikanischen Kirche im Südsudan.
Klimatabelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Juba | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Juba
Quelle: wetterkontor.de
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Töchter und Söhne der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Santino Kenyi (* 1993), Mittelstreckenläufer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Detail- und Übersichts-Karten zur Stadt. In: southsudanmaps.org. Abgerufen am 30. Dezember 2010 (englisch).
- Johannes Dieterich: Keine Zeit für Träume. In: Frankfurter Rundschau. 28. Dezember 2010, abgerufen am 30. Dezember 2010 (Porträt der Stadt im Vorfeld des Unabhängigkeitsreferendums im Südsudan 2011).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Juba Assessment Report (PDF; 2,4 MB) von USAID, Stand: November 2005.
- ↑ a b Südsudan. Auswärtiges Amt, August 2017, abgerufen am 14. Oktober 2017.
- ↑ Sudan: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung ( vom 30. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ 2011 Bevölkerungsschätzung
- ↑ South-Sudan’s lost white tribe: the Juba Greeks ( vom 24. Juni 2012 im Internet Archive)
- ↑ Sudan: Visit to Juba Bar Where Old And New Mix (engl.), auf allafrica.com
- ↑ Das Auswärtige Amt zur Gründung Südsudans.
- ↑ Südsudan: Erneut schwere Gefechte in Juba. Abgerufen am 6. Dezember 2018.
- ↑ 23. August 2007 - Sudan Tribune: "South Sudan inaugurates modern river port in Juba"
- ↑ 23. August 2007 - Sudan Tribune: "South Sudan needs river transport to boost economy"
- ↑ Japan Provides Grant Assistance of 120 Million US Dollars for Infrastructure in Juba City auf reliefweb.int vom 18. Januar 2013
- ↑ Catholic University opens in Juba. Abgerufen am 6. April 2021 (englisch).