„Max Reimann“ – Versionsunterschied
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'''Max Reimann''' (* [[31. Oktober]] [[1898]] in [[Elblag|Elbing]], † [[18. Januar]] [[1977]] in [[Düsseldorf]]) war ein deutscher [[Politiker]] ([[KPD]], später [[DKP]]). |
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[[Datei:Tombstone Max Reimann.jpg|mini|Grab von Max Reimann auf dem [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde]] in Berlin]] |
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[[Datei:Leipzig - Richard-Lehmann-Straße - Max-Reimann-Büste 03 ies.jpg|mini|Max-Reimann-Büste in der Richard-Lehmann-Straße in Leipzig]] |
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'''Max Reimann''' (* [[31. Oktober]] [[1898]] in [[Elbląg|Elbing]]; † [[18. Januar]] [[1977]] in [[Düsseldorf]]) war ein deutscher [[Politiker]] ([[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]], später [[Deutsche Kommunistische Partei|DKP]]) und antifaschistischer [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstandskämpfer]]. |
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== Leben == |
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'''Reimann''' trat [[1919]] der neugegründeten KPD bei. Ab [[1933]] war er in der Illegalität für sie tätig. [[1939]] wurde er verhaftet und saß bis [[1945]] im [[KZ Sachsenhausen]]. |
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=== Im Kaiserreich === |
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Max Reimann wurde im westpreußischen Elbing als Sohn eines Metallarbeiters geboren. Von 1904 bis 1912 besuchte er die Volksschule in Elbing, von 1912 bis 1916 arbeitete er als Nieter, 1913 wurde er Mitglied des [[Deutscher Metallarbeiter-Verband|Deutschen Metallarbeiter-Verbandes]] und dessen Jugendleitung sowie der [[Sozialistische Arbeiter-Jugend|Sozialistischen Arbeiter-Jugend]], 1916 auch des [[Spartakusbund]]es. |
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=== Novemberrevolution & Weimarer Republik === |
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Der 15. KPD-Parteitag im April [[1946]] delegierte '''Reimann''' neben 11 weiteren Spitzenfunktionären (u.a. [[Kurt Müller (Politiker)|Kurt Müller]], [[Walter Fisch]], [[Fritz Sperling]] und [[Albert Buchmann]]) in den Parteivorstand der [[SED]]. Er - wie auch die anderen 11 - mußten auf Anordnung der westlichen Besatzungsmächte jedoch wieder ausscheiden, da die SED im Westen nicht zugelassen war. [[1948]] wurde er Vorsitzender der westdeutschen KPD, nachdem er bereits zuvor die Partei in der britischen Zone geführt hatte. |
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Im Jahr 1918 wegen Teilnahme an Kämpfen gegen das [[Freikorps]] [[Rüdiger von der Goltz (Offizier)|von der Goltz]] in Elbing zu einem Jahr [[Festungshaft]] verurteilt, verbrachte er die Haft in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]]. 1920 wechselte Reimann als Bergarbeiter nach [[Ahlen]] und trat dort dem [[Verband der Bergbauindustriearbeiter Deutschlands|Deutschen Bergarbeiter-Verband]] bei. Er wurde ehrenamtlicher Politischer Leiter der KPD Ahlen und ab 1921 hauptamtlicher KPD-Funktionär. 1923 nahm er an den aus der [[Ruhrbesetzung]] resultierenden Kämpfen im Ruhrgebiet teil und kam anschließend kurz in Haft. Von 1920 bis 1928 betrieb er Gewerkschaftsarbeit im KPD-Unterbezirk Hamm und war Mitbegründer der [[Kommunistischer Jugendverband Deutschlands (1920)|Kommunistischen Jugend Deutschlands]] im Unterbezirk Buer-Recklinghausen, wo er auch für die Aufnahme des aus der „Bourgeoisie“ stammenden [[Kurt Goldstein (Journalist)|Kurt Goldstein]] in den Jugendverband zuständig war. Ab 1926 war Reimann Mitglied der Leitung der [[Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition|Revolutionären Gewerkschafts-Opposition]] (RGO) des Deutschen Bergarbeiter-Verbandes und zwischen 1929 und 1932 Sekretär des KPD-Unterbezirks Hamm und 2. Sekretär der RGO im Ruhrgebiet. Außerdem gehörte er als eines der jüngsten Mitglieder der Leitung des KPD-Bezirkes Ruhrgebiet an und sprach im Januar 1933 auch auf dessen 14. und zugleich letztem legalen Bezirksparteitag vor dem Verbot durch die Nazis. Reimann wurde hier auch als Leitungsmitglied wiedergewählt.<ref>[[Detlev Peukert]]: Ruhrarbeiter gegen den Faschismus. Dokumentation über den Widerstand im Ruhrgebiet, 1933–1945. Roederberg-Verlag, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-87682-026-X, S. 36 ff.</ref> |
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=== Im Nationalsozialismus === |
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Von [[1946]] bis [[1954]] war Reimann [[MdL|Landtagsabgeordneter]] in [[Nordrhein-Westfalen]], [[1946]] bis [[1948]] war Mitglied des [[Zonenbeirat]]es der britischen [[Besatzungszone]]. [[1947]] bis [[1949]] gehörte er dem [[Wirtschaftsrat]] der [[Bizone]] für [[Nordrhein-Westfalen]] an. [[1948]]/49 war er Mitglied des [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rates]] (als Vorsitzender der KPD-Gruppe), anschließend [[1949]] bis [[1953]] [[MdB|Bundestagsabgeordneter]] und Fraktionsvorsitzender. Am [[13. Juni]] [[1950]] wurde er wegen unparlamentarischen Verhaltens von [[Bundestagspräsident]] [[Erich Köhler]] für 30 Sitzungstage von der Teilnahme an Plenarsitzungen ausgeschlossen. |
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Ab 1933 war Reimann als Politischer Leiter der RGO Ruhr und ab Juni 1933 als Oberberater der RGO am Mittelrhein und in Köln in illegalem Einsatz politisch aktiv. 1934 zum Reichsleiter der RGO aufgestiegen, wurde er Mitarbeiter des Westeuropa-Sekretariats der Gewerkschaft in Paris. 1935 beteiligte er sich im [[Saargebiet]] am Wahlkampf zur [[Saarabstimmung]], die für die Gegner des Nationalsozialismus verlorenging, und nahm in demselben Jahr am 7. Kongress der [[Kommunistische Internationale|Kommunistischen Internationale]] in Moskau teil. 1939 arbeitete er im KPD-Auslandssekretariat in Prag sowie mehrfach illegal in Deutschland. Nach dem [[Zerschlagung der Tschechoslowakei|deutschen Einmarsch in Prag]] leitete er bis zu seiner Verhaftung am 4. April 1939 die Flucht von KPD-Kadern ins Ausland. Im Mai 1940 wurde Reimann wegen „Vorbereitung zum [[Hochverrat]]“ zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Haft begann im [[Gefängnis Hamm]] und setzte sich ab 1942 im [[KZ Sachsenhausen]] fort, dort wurde er Mitglied der illegalen Lagerleitung. 1944 erfolgte die Verlegung in das Außenlager in [[Falkensee]]. Max Reimann war gemeinsam mit anderen Häftlingen an der Selbstbefreiung des Lagers beteiligt. |
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Noch im Jahr 1945 nahm er an Beratungen zwischen regionalen Vertretern von KPD und [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] in Westfalen teil, bei denen u. a. auch [[Josef Ledwohn]] und [[Fritz Henßler]] sprachen.<ref>Peukert, Frankfurt am Main 1976, S. 335.</ref> |
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'''Reimann''' lehnte das [[Besatzungsstatut]] vehement ab und bezeichnete es als ''"Kolonialisierung"'' Westdeutschlands. Einem [[Haftbefehl]] entzog er sich [[1954]] durch Übersiedlung in die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Er leitete von dort aber weiter die Partei - auch nach dem [[KPD-Verbot]] [[1956]] (in der Illegalität führte er die Bezeichnung ''1. Sekretär''). |
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=== Nach 1945 === |
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[[1968]] kehrte er in die [[Bundesrepublik Deutschland]] zurück und wurde Mitglied der DKP. Seit [[1971]] war er Ehrenvorsitzender dieser Partei. |
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Der 15. KPD-Parteitag im April 1946 delegierte Reimann neben elf weiteren Spitzenfunktionären (u. a. [[Kurt Müller (Politiker, 1903)|Kurt Müller]], [[Walter Fisch]], [[Fritz Sperling (Politiker)|Fritz Sperling]] und [[Albert Buchmann (Politiker)|Albert Buchmann]]) in den Parteivorstand der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]. Er – wie auch die anderen elf – mussten auf Anordnung der westlichen Besatzungsmächte jedoch wieder ausscheiden, da die SED im Westen nicht zugelassen war.<ref>Dietrich Staritz, ''Kommunistische Partei Deutschlands'', in: [[Richard Stöss]] (Hrsg.), Parteien-Handbuch, Taschenbuch-Ausgabe, [[Westdeutscher Verlag]], Opladen 1986, S. 1672.</ref> 1948 wurde er Vorsitzender der westdeutschen KPD, nachdem er bereits zuvor die Partei in der [[Britische Besatzungszone|britischen Besatzungszone]] geführt hatte. |
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[[Datei:Sportclubs Cottbus 1963.jpg|mini|Ehemaliges Max-Reimann-Stadion in Cottbus]] |
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==Veröffentlichungen== |
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*''Die Bedeutung des III. Parteitages der SED für Westdeutschland'', in: Wissen und Tat, 1950, Heft 8, Seite 17. |
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*mit [[Franz Dahlem]]: ''Die nächsten Aufgaben der KPD. Reden auf der Konferenz der Westdeutschen Gastdelegierten zum II. Parteitag der SED'', Hagen/Westfalen, 1951. |
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*''Für dauerhaften Frieden, Demokratie und Fortschritt. Der 20. Parteitag und unsere Aufgaben'', in: Wissen und Tat, 1956, Heft 4, Seiten 23 bis 40. |
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*''Referat vor der 10. Tagung des ZK der KPD'', in: Wissen und Tat, 1967, Heft 6, Seiten 2 bis 15. |
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*''10 Jahre Marxistische Blätter'', in: Marxistische Blätter, 1973, Heft 6, Seiten 15 bis 17. |
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Von 1946 bis 1954 gehörte Reimann dem [[Landtag Nordrhein-Westfalen|nordrhein-westfälischen Landtag]] an, zwischen 1946 und 1948 war er Mitglied des [[Zonenbeirat]]es der britischen Besatzungszone und von 1947 bis 1949 Mitglied des [[Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes|Wirtschaftsrats der Bizone]] für [[Nordrhein-Westfalen]]. 1948/49 wurde er Mitglied des [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rates]] und war Vorsitzender der KPD-Gruppe, anschließend [[Bundestagswahl 1949|1949]] bis 1953 [[Mitglied des Deutschen Bundestages|Bundestagsabgeordneter]] und Fraktionsvorsitzender der KPD. Bekannt wurden seine Worte zur Ablehnung des Grundgesetzes durch die KPD: <blockquote>„Wir unterschreiben nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, da wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen werden, die es angenommen haben!“</blockquote>Am 13. Juni 1950 verabschiedete der Bundestag gegen die Stimmen der KPD-Fraktion einen [[Entschließungsantrag]] gegen die Bestätigung der [[Oder-Neiße-Grenze]] zwischen der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] und der [[Polen|Volksrepublik Polen]]. Reimann verlangte eine Aussprache im Parlament zur Thematik, woraufhin ihm [[Bundestagspräsident]] [[Erich Köhler]] nicht das Wort erteilte. Weil Reimann daraufhin nicht das Redepult räumte, wurde dieser wegen unparlamentarischen Verhaltens für 30 Sitzungstage von der Teilnahme an Plenarsitzungen ausgeschlossen.<ref>[https://www.spiegel.de/geschichte/annaeherung-in-amnesie-a-3cc666da-0002-0001-0000-000076574307 Uwe Klußmann: ''Annäherung in Amnesie''], in: SPIEGEL Geschichte 1/2011.</ref> |
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[[Kategorie:Mann|Reimann, Max]] |
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[[Kategorie:Mitglied des Parlamentarischen Rates|Reimann, Max]] |
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Reimann lehnte das [[Besatzungsstatut]] vehement ab und bezeichnete es als „Kolonialisierung“ Westdeutschlands. Einem [[Haftbefehl]] entzog er sich 1954 durch Übersiedlung in die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Er leitete von dort weiter die Partei, auch nach dem [[KPD-Verbot]] 1956. Ab 1957 als 1. Sekretär des Zentralkomitee der illegalen KPD.<ref>Hans Kluth: Die KPD in der Bundesrepublik: Ihre politische Tätigkeit und Organisation 1945 – 1956. Westdeutscher Verlag, Köln / Opladen, 1959, S. 129</ref> |
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[[Kategorie:Bundestagsabgeordneter|Reimann, Max]] |
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[[Kategorie:KPD-Mitglied|Reimann, Max]] |
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==== Parteiinterne Säuberungen 1950 ==== |
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[[Kategorie:DKP-Mitglied|Reimann, Max]] |
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Im März 1950 spielte Max Reimann eine bedeutende Rolle bei den von Moskau aus gesteuerten parteiinternen [[Stalinsche Säuberungen|Säuberungen]] im Zuge der [[Noel Field|Noel-Field-Affäre]]. So wurde unter anderem der stellvertretende KPD-Parteivorsitzende und nordrhein-westfälische Bundestagsabgeordnete [[Kurt Müller (Politiker, 1903)|Kurt Müller]] durch ein Telefonat mit Max Reimann nach Ost-Berlin gebeten. Nach einem Gespräch mit [[Walter Ulbricht]] wurde Müller noch im ZK-Gebäude verhaftet und in das zentrale Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit in [[Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen|Berlin-Hohenschönhausen]] verbracht. Kurz darauf wurde er von einem sowjetischen Gericht zu 25 Jahren Haft verurteilt und in die Sowjetunion verschleppt. Die Verhöre wurden vom damaligen stellvertretenden Minister für Staatssicherheit [[Erich Mielke]] persönlich durchgeführt. Neben Müller wurden u. a. auch der Fraktionsvorsitzende der KPD im Hessischen Landtag [[Leo Bauer]], der Hamburger KPD-Landesvorsitzende [[Willi Prinz]] und Müllers Nachfolger als stellvertretender KPD-Parteivorsitzender [[Fritz Sperling (Politiker)|Fritz Sperling]] nach Ost-Berlin gelotst und dort verhaftet. Die Verhafteten wurden während der Verhöre durch das [[Ministerium für Staatssicherheit]] der DDR und den sowjetischen Geheimdienst [[Innenministerium der UdSSR|MWD]] gefoltert, anschließend wurden sie in Schauprozessen zu langjährigen Haftstrafen in Arbeitslagern und Zuchthäusern verurteilt. Reimann setzte sich für die Freilassung von Sperling ein. Fritz Sperling starb bereits zwei Jahre nach seiner Haftentlassung, 46-jährig, an den Folgen der erlittenen Misshandlungen.<ref>Jens Ulrich Klocksin: Kommunisten im Parlament. Die KPD in Regierungen und Parlamenten der westdeutschen Besatzungszonen und der Bundesrepublik Deutschland (1945–1956). Bonn: Verlag im Hof, 1993, 2. Auflage 1994, S. 447–450, ISBN 3-925689-04-4</ref><ref>Kurt Müller (1903–1990) zum Gedenken. Hrsg. v. Dieter Dowe, Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung.</ref> |
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==== Überleitung der KPD in die DKP ==== |
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Von Ost-Berlin aus trat Reimann für die Wiederzulassung der KPD in der Bundesrepublik ein. Als die SED sich 1968 entschloss, mit KPD-Funktionären wie [[Kurt Bachmann]], [[Herbert Mies]] und anderen eine legale kommunistische Partei in der Bundesrepublik Deutschland einzurichten, beharrte Reimann zunächst weiter darauf, stattdessen für die Aufhebung des KPD-Verbots einzutreten. Erst als nach [[Willy Brandt]]s Treffen mit [[Leonid Iljitsch Breschnew|Breschnew]] im September 1971 auf der [[Krim]]<ref>{{Internetquelle |autor=Wolfgang Stenke |url=https://www.deutschlandfunk.de/gespraechsmarathon-auf-der-krim-100.html |titel=Gesprächsmarathon auf der Krim |werk=[[Deutschlandfunk]] |datum=2006-09-16 |abruf=2023-11-04}}</ref> erkennbar war, dass der [[Deutsche Kommunistische Partei|DKP]] kein Verbot drohte, fand Reimann sich im September 1971 bereit, der neuen Partei beizutreten. |
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1968 kehrte er in die [[Bundesrepublik Deutschland]] zurück. Ab 1971 war er Ehrenvorsitzender der DKP. Er wurde in [[Düsseldorf]] auf dem [[Stoffeler Friedhof]] beerdigt.<ref>[http://maxreimann.com/Willkommen.html maxreimann.com]</ref><ref>Karl-Heinz Janßen: ''Apotheose eines Genossen. In Düsseldorf wurde der Altkommunist Max Reimann zu Grabe getragen''. In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 6/1977; [https://www.zeit.de/1977/06/apotheose-eines-genossen zeit.de]</ref> Nach dem Tod seiner Frau Ilse Reimann veranlasste die Familie die Umbettung der beiden Urnen auf den [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde|Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde]] (''[[Zentralfriedhof Friedrichsfelde#Gräberanlage für Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes|Gräberanlage für Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes]]''). |
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== Veröffentlichungen == |
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* ''Die Bedeutung des III. Parteitages der SED für Westdeutschland.'' In: ''Wissen und Tat'', 1950, Heft 8, S. 17. |
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* mit [[Franz Dahlem]]: ''Die nächsten Aufgaben der KPD. Reden auf der Konferenz der Westdeutschen Gastdelegierten zum II. Parteitag der SED.'' Hagen/Westfalen 1951. |
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* ''Die neue Lage und die Aufgaben der Partei. XIV. Tagung des Parteivorstandes der Kommunistischen Partei Deutschlands am 30. Mai 1954.'' Dietz, Berlin 1954. |
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* ''Für dauerhaften Frieden, Demokratie und Fortschritt. Der 20. Parteitag und unsere Aufgaben.'' In: ''Wissen und Tat'', 1956, Heft 4, S. 23–40. |
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* ''Im Interesse der Kräfte des Friedens.'' In: ''Probleme des Friedens und des Sozialismus'', Berlin 1966, Heft 6, S. 440–441. |
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* ''Die Verschärfung der Lage und die westdeutsche Arbeiterbewegung. Aus dem Referat des Genossen Max Reimann auf der 7. Tagung des ZK der KPD.'' In: ''Wissen und Tat'', 1966, Heft 5/6, S. 2–35. |
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* mit [[Willi Mohn]], [[Max Schäfer (Parteifunktionär)|Max Schäfer]]: ''Der XXIII. Parteitag der KPdSU und seine Beschlüsse – eine starke Waffe in unserem Kampf für Frieden, Demokratie und soziale Sicherheit.'' In: ''Wissen und Tat'', 1966, Heft 7/8, S. 6–13. |
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* ''Das Zusammenwirken von Kommunisten und Sozialdemokraten – die wichtigste Voraussetzung für die Herstellung der Aktionseinheit der Volkskräfte. Auszüge aus der Rede auf der 8. Tagung des Zentralkomitees der KPD.'' In: ''[[Neues Deutschland]]'', 29. Juli 1966, S. 4. |
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* ''Die Lage nach der Bonner Regierungsbildung und die nächsten Aufgaben der KPD. Aus dem Referat auf der 9. Tagung des Zentralkomitees der KPD.'' In: ''Neues Deutschland'', 31. Dezember 1966, S. 5. |
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* ''Referat vor der 10. Tagung des ZK der KPD.'' In: ''Wissen und Tat'', 1967, Heft 6, S. 2–15. |
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* ''Streiflichter aus dem Leben eines Kommunisten – [[Franz Ahrens (Journalist)|Franz Ahrens]] über Max Reimann.'' Dötze, Hamburg 1968. |
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* ''10 Jahre Marxistische Blätter.'' In: ''Marxistische Blätter'', Bonn 1973, Heft 6, S. 15–17. |
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* ''Entscheidungen 1945–1956.'' Verlag Marxistische Blätter, Frankfurt am Main 1973, ISBN 3-88012-166-4. |
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== Ehrungen == |
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In der DDR sind mehrere Straßen nach ihm benannt worden, die teilweise bis heute so heißen. |
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* In der Stadt [[Eberswalde]] wurde ab den 1970er Jahren eine Neubausiedlung Max-Reimann-Viertel (heute Brandenburgisches Viertel) genannt. |
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* Die ''Max-Reimann-Straße'' am Freibad in [[Kleinmachnow]] ist nach ihm benannt, da er dort während seiner Zeit in der DDR lebte. |
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* Auf Rügen ist in [[Altenkirchen (Rügen)|Altenkirchen]], im Norden der Insel, eine Straße nach ihm benannt. |
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* In Ladebow, einem Stadtteil [[Greifswald]]s, existiert ebenfalls eine ''Max-Reimann-Straße''. |
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* Der in [[Kleinmachnow]] ansässige Kraftfahrzeug-Instandsetzungsbetrieb wurde auch nach ihm benannt (VEB KIB „Max Reimann“). |
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* Das [[Max-Reimann-Stadion]] in [[Cottbus]] war nach ihm benannt. |
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* Das Schwellenwerk in [[Zernsdorf]], heute ein Ortsteil von Königs Wusterhausen, trug seinen Namen. |
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* 1952 erhielt das Gaswerk in [[Leipzig]] den Namen „Max Reimann“. |
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* In der Leipziger Richard-Lehmann-Straße befindet sich eine Max-Reimann-Büste. |
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== Literatur == |
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* {{WWW-DDR|id=max-reimann|lemma=Reimann, Max|autor=Bernd-Rainer Barth|band=2|idNum=2796}} |
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* {{NDB|21|336|337|Reimann, Max|Erhard H. M. Lange|118744097}} |
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* [https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/max-reimann ''Reimann, Max''.] In: {{BibISBN|978-3-320-02130-6}} |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|audio=0|video=0}} |
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* {{DNB-Portal|118744097}} |
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* {{Pressemappe|FID=pe/014361}} |
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* [http://www.maxreimann.com/ Website über Max Reimann] |
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* {{NRW Landtag|ID=00732}} |
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* [https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/f1cb39cd-b2a4-415b-9626-69cdacb23b91/ Nachlass Bundesarchiv NY 4230] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Parteivorsitzende der KPD}} |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=118744097|LCCN=no2019115516|VIAF=74648470}} |
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{{SORTIERUNG:Reimann, Max}} |
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[[Kategorie:Person (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)]] |
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[[Kategorie:Mitglied des Parlamentarischen Rates]] |
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[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)]] |
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[[Kategorie:Bundestagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)]] |
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[[Kategorie:Fraktionsvorsitzender (Deutscher Bundestag)]] |
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[[Kategorie:DMV-Funktionär]] |
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[[Kategorie:RGO-Funktionär]] |
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[[Kategorie:Vorsitzender der KPD]] |
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[[Kategorie:Mitglied des Parteivorstands der KPD]]<!-- In seiner Zeit als Vorsitzender war er damit zwar zwangsläufig Mitglied des Parteivorstands, dies gilt aber nicht für den gesamten Zeitraum der Existenz der KPD, weshalb es keine Unterkategorie sein kann. --> |
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[[Kategorie:Mitglied des Zentralkomitees der KPD]]<!-- Ab 1957 Mitglied und 1. Sekretär des ZK der illegalen KPD in der BRD. --> |
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[[Kategorie:DKP-Mitglied]] |
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[[Kategorie:Mitglied des Parteivorstandes der SED]] |
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[[Kategorie:Übersiedler in der DDR]] |
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[[Kategorie:Mitglied des Zonenbeirates]] |
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[[Kategorie:Person (Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes)]] |
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[[Kategorie:Opfer der NS-Justiz]] |
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[[Kategorie:Träger des Sterns der Völkerfreundschaft]] |
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[[Kategorie:Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus]] |
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[[Kategorie:Häftling im KZ Sachsenhausen]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1898]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1977]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Reimann, Max |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Politiker (KPD, DKP), MdL, MdB |
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|GEBURTSDATUM=31. Oktober 1898 |
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|GEBURTSORT=[[Elbląg|Elbing]] |
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|STERBEDATUM=18. Januar 1977 |
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|STERBEORT=[[Düsseldorf]] |
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Aktuelle Version vom 15. Februar 2025, 17:11 Uhr




Max Reimann (* 31. Oktober 1898 in Elbing; † 18. Januar 1977 in Düsseldorf) war ein deutscher Politiker (KPD, später DKP) und antifaschistischer Widerstandskämpfer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Kaiserreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Max Reimann wurde im westpreußischen Elbing als Sohn eines Metallarbeiters geboren. Von 1904 bis 1912 besuchte er die Volksschule in Elbing, von 1912 bis 1916 arbeitete er als Nieter, 1913 wurde er Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes und dessen Jugendleitung sowie der Sozialistischen Arbeiter-Jugend, 1916 auch des Spartakusbundes.
Novemberrevolution & Weimarer Republik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1918 wegen Teilnahme an Kämpfen gegen das Freikorps von der Goltz in Elbing zu einem Jahr Festungshaft verurteilt, verbrachte er die Haft in Königsberg. 1920 wechselte Reimann als Bergarbeiter nach Ahlen und trat dort dem Deutschen Bergarbeiter-Verband bei. Er wurde ehrenamtlicher Politischer Leiter der KPD Ahlen und ab 1921 hauptamtlicher KPD-Funktionär. 1923 nahm er an den aus der Ruhrbesetzung resultierenden Kämpfen im Ruhrgebiet teil und kam anschließend kurz in Haft. Von 1920 bis 1928 betrieb er Gewerkschaftsarbeit im KPD-Unterbezirk Hamm und war Mitbegründer der Kommunistischen Jugend Deutschlands im Unterbezirk Buer-Recklinghausen, wo er auch für die Aufnahme des aus der „Bourgeoisie“ stammenden Kurt Goldstein in den Jugendverband zuständig war. Ab 1926 war Reimann Mitglied der Leitung der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) des Deutschen Bergarbeiter-Verbandes und zwischen 1929 und 1932 Sekretär des KPD-Unterbezirks Hamm und 2. Sekretär der RGO im Ruhrgebiet. Außerdem gehörte er als eines der jüngsten Mitglieder der Leitung des KPD-Bezirkes Ruhrgebiet an und sprach im Januar 1933 auch auf dessen 14. und zugleich letztem legalen Bezirksparteitag vor dem Verbot durch die Nazis. Reimann wurde hier auch als Leitungsmitglied wiedergewählt.[1]
Im Nationalsozialismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1933 war Reimann als Politischer Leiter der RGO Ruhr und ab Juni 1933 als Oberberater der RGO am Mittelrhein und in Köln in illegalem Einsatz politisch aktiv. 1934 zum Reichsleiter der RGO aufgestiegen, wurde er Mitarbeiter des Westeuropa-Sekretariats der Gewerkschaft in Paris. 1935 beteiligte er sich im Saargebiet am Wahlkampf zur Saarabstimmung, die für die Gegner des Nationalsozialismus verlorenging, und nahm in demselben Jahr am 7. Kongress der Kommunistischen Internationale in Moskau teil. 1939 arbeitete er im KPD-Auslandssekretariat in Prag sowie mehrfach illegal in Deutschland. Nach dem deutschen Einmarsch in Prag leitete er bis zu seiner Verhaftung am 4. April 1939 die Flucht von KPD-Kadern ins Ausland. Im Mai 1940 wurde Reimann wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Haft begann im Gefängnis Hamm und setzte sich ab 1942 im KZ Sachsenhausen fort, dort wurde er Mitglied der illegalen Lagerleitung. 1944 erfolgte die Verlegung in das Außenlager in Falkensee. Max Reimann war gemeinsam mit anderen Häftlingen an der Selbstbefreiung des Lagers beteiligt.
Noch im Jahr 1945 nahm er an Beratungen zwischen regionalen Vertretern von KPD und SPD in Westfalen teil, bei denen u. a. auch Josef Ledwohn und Fritz Henßler sprachen.[2]
Nach 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 15. KPD-Parteitag im April 1946 delegierte Reimann neben elf weiteren Spitzenfunktionären (u. a. Kurt Müller, Walter Fisch, Fritz Sperling und Albert Buchmann) in den Parteivorstand der SED. Er – wie auch die anderen elf – mussten auf Anordnung der westlichen Besatzungsmächte jedoch wieder ausscheiden, da die SED im Westen nicht zugelassen war.[3] 1948 wurde er Vorsitzender der westdeutschen KPD, nachdem er bereits zuvor die Partei in der britischen Besatzungszone geführt hatte.

Von 1946 bis 1954 gehörte Reimann dem nordrhein-westfälischen Landtag an, zwischen 1946 und 1948 war er Mitglied des Zonenbeirates der britischen Besatzungszone und von 1947 bis 1949 Mitglied des Wirtschaftsrats der Bizone für Nordrhein-Westfalen. 1948/49 wurde er Mitglied des Parlamentarischen Rates und war Vorsitzender der KPD-Gruppe, anschließend 1949 bis 1953 Bundestagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender der KPD. Bekannt wurden seine Worte zur Ablehnung des Grundgesetzes durch die KPD:
„Wir unterschreiben nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, da wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen werden, die es angenommen haben!“
Am 13. Juni 1950 verabschiedete der Bundestag gegen die Stimmen der KPD-Fraktion einen Entschließungsantrag gegen die Bestätigung der Oder-Neiße-Grenze zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen. Reimann verlangte eine Aussprache im Parlament zur Thematik, woraufhin ihm Bundestagspräsident Erich Köhler nicht das Wort erteilte. Weil Reimann daraufhin nicht das Redepult räumte, wurde dieser wegen unparlamentarischen Verhaltens für 30 Sitzungstage von der Teilnahme an Plenarsitzungen ausgeschlossen.[4]
Reimann lehnte das Besatzungsstatut vehement ab und bezeichnete es als „Kolonialisierung“ Westdeutschlands. Einem Haftbefehl entzog er sich 1954 durch Übersiedlung in die DDR. Er leitete von dort weiter die Partei, auch nach dem KPD-Verbot 1956. Ab 1957 als 1. Sekretär des Zentralkomitee der illegalen KPD.[5]
Parteiinterne Säuberungen 1950
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im März 1950 spielte Max Reimann eine bedeutende Rolle bei den von Moskau aus gesteuerten parteiinternen Säuberungen im Zuge der Noel-Field-Affäre. So wurde unter anderem der stellvertretende KPD-Parteivorsitzende und nordrhein-westfälische Bundestagsabgeordnete Kurt Müller durch ein Telefonat mit Max Reimann nach Ost-Berlin gebeten. Nach einem Gespräch mit Walter Ulbricht wurde Müller noch im ZK-Gebäude verhaftet und in das zentrale Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen verbracht. Kurz darauf wurde er von einem sowjetischen Gericht zu 25 Jahren Haft verurteilt und in die Sowjetunion verschleppt. Die Verhöre wurden vom damaligen stellvertretenden Minister für Staatssicherheit Erich Mielke persönlich durchgeführt. Neben Müller wurden u. a. auch der Fraktionsvorsitzende der KPD im Hessischen Landtag Leo Bauer, der Hamburger KPD-Landesvorsitzende Willi Prinz und Müllers Nachfolger als stellvertretender KPD-Parteivorsitzender Fritz Sperling nach Ost-Berlin gelotst und dort verhaftet. Die Verhafteten wurden während der Verhöre durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR und den sowjetischen Geheimdienst MWD gefoltert, anschließend wurden sie in Schauprozessen zu langjährigen Haftstrafen in Arbeitslagern und Zuchthäusern verurteilt. Reimann setzte sich für die Freilassung von Sperling ein. Fritz Sperling starb bereits zwei Jahre nach seiner Haftentlassung, 46-jährig, an den Folgen der erlittenen Misshandlungen.[6][7]
Überleitung der KPD in die DKP
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Ost-Berlin aus trat Reimann für die Wiederzulassung der KPD in der Bundesrepublik ein. Als die SED sich 1968 entschloss, mit KPD-Funktionären wie Kurt Bachmann, Herbert Mies und anderen eine legale kommunistische Partei in der Bundesrepublik Deutschland einzurichten, beharrte Reimann zunächst weiter darauf, stattdessen für die Aufhebung des KPD-Verbots einzutreten. Erst als nach Willy Brandts Treffen mit Breschnew im September 1971 auf der Krim[8] erkennbar war, dass der DKP kein Verbot drohte, fand Reimann sich im September 1971 bereit, der neuen Partei beizutreten.
1968 kehrte er in die Bundesrepublik Deutschland zurück. Ab 1971 war er Ehrenvorsitzender der DKP. Er wurde in Düsseldorf auf dem Stoffeler Friedhof beerdigt.[9][10] Nach dem Tod seiner Frau Ilse Reimann veranlasste die Familie die Umbettung der beiden Urnen auf den Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde (Gräberanlage für Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes).
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Bedeutung des III. Parteitages der SED für Westdeutschland. In: Wissen und Tat, 1950, Heft 8, S. 17.
- mit Franz Dahlem: Die nächsten Aufgaben der KPD. Reden auf der Konferenz der Westdeutschen Gastdelegierten zum II. Parteitag der SED. Hagen/Westfalen 1951.
- Die neue Lage und die Aufgaben der Partei. XIV. Tagung des Parteivorstandes der Kommunistischen Partei Deutschlands am 30. Mai 1954. Dietz, Berlin 1954.
- Für dauerhaften Frieden, Demokratie und Fortschritt. Der 20. Parteitag und unsere Aufgaben. In: Wissen und Tat, 1956, Heft 4, S. 23–40.
- Im Interesse der Kräfte des Friedens. In: Probleme des Friedens und des Sozialismus, Berlin 1966, Heft 6, S. 440–441.
- Die Verschärfung der Lage und die westdeutsche Arbeiterbewegung. Aus dem Referat des Genossen Max Reimann auf der 7. Tagung des ZK der KPD. In: Wissen und Tat, 1966, Heft 5/6, S. 2–35.
- mit Willi Mohn, Max Schäfer: Der XXIII. Parteitag der KPdSU und seine Beschlüsse – eine starke Waffe in unserem Kampf für Frieden, Demokratie und soziale Sicherheit. In: Wissen und Tat, 1966, Heft 7/8, S. 6–13.
- Das Zusammenwirken von Kommunisten und Sozialdemokraten – die wichtigste Voraussetzung für die Herstellung der Aktionseinheit der Volkskräfte. Auszüge aus der Rede auf der 8. Tagung des Zentralkomitees der KPD. In: Neues Deutschland, 29. Juli 1966, S. 4.
- Die Lage nach der Bonner Regierungsbildung und die nächsten Aufgaben der KPD. Aus dem Referat auf der 9. Tagung des Zentralkomitees der KPD. In: Neues Deutschland, 31. Dezember 1966, S. 5.
- Referat vor der 10. Tagung des ZK der KPD. In: Wissen und Tat, 1967, Heft 6, S. 2–15.
- Streiflichter aus dem Leben eines Kommunisten – Franz Ahrens über Max Reimann. Dötze, Hamburg 1968.
- 10 Jahre Marxistische Blätter. In: Marxistische Blätter, Bonn 1973, Heft 6, S. 15–17.
- Entscheidungen 1945–1956. Verlag Marxistische Blätter, Frankfurt am Main 1973, ISBN 3-88012-166-4.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der DDR sind mehrere Straßen nach ihm benannt worden, die teilweise bis heute so heißen.
- In der Stadt Eberswalde wurde ab den 1970er Jahren eine Neubausiedlung Max-Reimann-Viertel (heute Brandenburgisches Viertel) genannt.
- Die Max-Reimann-Straße am Freibad in Kleinmachnow ist nach ihm benannt, da er dort während seiner Zeit in der DDR lebte.
- Auf Rügen ist in Altenkirchen, im Norden der Insel, eine Straße nach ihm benannt.
- In Ladebow, einem Stadtteil Greifswalds, existiert ebenfalls eine Max-Reimann-Straße.
- Der in Kleinmachnow ansässige Kraftfahrzeug-Instandsetzungsbetrieb wurde auch nach ihm benannt (VEB KIB „Max Reimann“).
- Das Max-Reimann-Stadion in Cottbus war nach ihm benannt.
- Das Schwellenwerk in Zernsdorf, heute ein Ortsteil von Königs Wusterhausen, trug seinen Namen.
- 1952 erhielt das Gaswerk in Leipzig den Namen „Max Reimann“.
- In der Leipziger Richard-Lehmann-Straße befindet sich eine Max-Reimann-Büste.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernd-Rainer Barth: Reimann, Max. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Erhard H. M. Lange: Reimann, Max. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 336 f. (Digitalisat).
- Reimann, Max. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Max Reimann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zeitungsartikel über Max Reimann in den Historischen Pressearchiven der ZBW
- Website über Max Reimann
- Max Reimann beim Landtag Nordrhein-Westfalen
- Nachlass Bundesarchiv NY 4230
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Detlev Peukert: Ruhrarbeiter gegen den Faschismus. Dokumentation über den Widerstand im Ruhrgebiet, 1933–1945. Roederberg-Verlag, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-87682-026-X, S. 36 ff.
- ↑ Peukert, Frankfurt am Main 1976, S. 335.
- ↑ Dietrich Staritz, Kommunistische Partei Deutschlands, in: Richard Stöss (Hrsg.), Parteien-Handbuch, Taschenbuch-Ausgabe, Westdeutscher Verlag, Opladen 1986, S. 1672.
- ↑ Uwe Klußmann: Annäherung in Amnesie, in: SPIEGEL Geschichte 1/2011.
- ↑ Hans Kluth: Die KPD in der Bundesrepublik: Ihre politische Tätigkeit und Organisation 1945 – 1956. Westdeutscher Verlag, Köln / Opladen, 1959, S. 129
- ↑ Jens Ulrich Klocksin: Kommunisten im Parlament. Die KPD in Regierungen und Parlamenten der westdeutschen Besatzungszonen und der Bundesrepublik Deutschland (1945–1956). Bonn: Verlag im Hof, 1993, 2. Auflage 1994, S. 447–450, ISBN 3-925689-04-4
- ↑ Kurt Müller (1903–1990) zum Gedenken. Hrsg. v. Dieter Dowe, Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung.
- ↑ Wolfgang Stenke: Gesprächsmarathon auf der Krim. In: Deutschlandfunk. 16. September 2006, abgerufen am 4. November 2023.
- ↑ maxreimann.com
- ↑ Karl-Heinz Janßen: Apotheose eines Genossen. In Düsseldorf wurde der Altkommunist Max Reimann zu Grabe getragen. In: Die Zeit, Nr. 6/1977; zeit.de
Personendaten | |
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NAME | Reimann, Max |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (KPD, DKP), MdL, MdB |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1898 |
GEBURTSORT | Elbing |
STERBEDATUM | 18. Januar 1977 |
STERBEORT | Düsseldorf |
- Person (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- Mitglied des Parlamentarischen Rates
- Landtagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)
- Bundestagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)
- Fraktionsvorsitzender (Deutscher Bundestag)
- DMV-Funktionär
- RGO-Funktionär
- Vorsitzender der KPD
- Mitglied des Parteivorstands der KPD
- Mitglied des Zentralkomitees der KPD
- DKP-Mitglied
- Mitglied des Parteivorstandes der SED
- Übersiedler in der DDR
- Mitglied des Zonenbeirates
- Person (Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes)
- Opfer der NS-Justiz
- Träger des Sterns der Völkerfreundschaft
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Häftling im KZ Sachsenhausen
- Deutscher
- Geboren 1898
- Gestorben 1977
- Mann