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„Substandard“ – Versionsunterschied

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Das Wort '''Substandard''' (lat. ''sub'': 'unter') bezeichnet allgemein einen unter einem definierten [[Standard]] liegenden Tatbestand.
Das Wort '''Substandard''' ({{laS|sub|de=unter}}) bezeichnet allgemein den unter einem genau festgelegten [[Standard]] liegenden Tatbestand einer Sache.


In der [[Sprachwissenschaft]] (Linguistik) bezeichnet ''Substandard (Substandardvarietäten'', ''Nichtstandardvarietäten)'' den sprechsprachlichen Bereich unterhalb der normierten [[Standardvarietät|Standardsprache]]. Damit gehören sowohl [[dialekt]]ale als auch [[regiolekt]]ale Varietäten ([[Umgangssprache]]n) zum substandardsprachlichen Bereich. Um den möglicherweise [[Pejorativum|pejorativen]] Aspekt des ''Sub-'' beziehungsweise „unter-“ zu vermeiden, wird heute gleich absolut von '''Nonstandard''' gesprochen.<ref>Vgl. etwa Ulrich Ammon: ''Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Problem der nationalen Varietäten.'' Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-014753-X, S.&nbsp;82–88; Aljona Merk: ''Standard und Nonstandard. Definition und Funktion aus soziolinguistischer Perspektive.'' Grin Verlag, München 2007, ISBN 978-3-640-61309-0.</ref>
In der [[Sprachwissenschaft|Linguistik]] referiert '''Substandard''' auf den sprechsprachlichen Gesamtbereich unterhalb der normierten [[Standardsprache]]. Damit gehören sowohl dialektale als auch regiolektale Varietäten ('''Umgangssprachen''') zum substandardsprachlichen Bereich.


== Literatur ==
''Siehe auch:'' [[Umgangssprache]], [[Standardsprache]].
* Csaba Földes: ''Die deutsche Sprache und ihre Architektur. Aspekte von Vielfalt, Variabilität und Regionalität: variationstheoretische Überlegungen''. In: ''Studia Linguistica'' XXIV (Acta Universitatis Wratislaviensis; 2743). Wrocław 2005, S.&nbsp;37–59 ([https://www.foeldes.eu/sites/default/files/Variationstheorie.pdf online]).
* Alfred Lameli: ''Standard und Substandard. Regionalismen im diachronen Längsschnitt'' (=&nbsp;''Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik.'' Beihefte 128). Stuttgart 2004.
* Alexandra N. Lenz: ''Struktur und Dynamik des Substandards. Eine Studie zum Westmitteldeutschen (Wittlich/Eifel).'' Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte 125, Stuttgart 2003.


== Weblinks ==
[[Kategorie:Linguistik]]
* [https://www.sprachnudel.de Szenesprache Wörterbuch] – listet zahlreiche Beispiele für Substandards auf

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Soziolinguistik]]

Aktuelle Version vom 5. Februar 2024, 19:35 Uhr

Das Wort Substandard (lateinisch sub ‚unter‘) bezeichnet allgemein den unter einem genau festgelegten Standard liegenden Tatbestand einer Sache.

In der Sprachwissenschaft (Linguistik) bezeichnet Substandard (Substandardvarietäten, Nichtstandardvarietäten) den sprechsprachlichen Bereich unterhalb der normierten Standardsprache. Damit gehören sowohl dialektale als auch regiolektale Varietäten (Umgangssprachen) zum substandardsprachlichen Bereich. Um den möglicherweise pejorativen Aspekt des Sub- beziehungsweise „unter-“ zu vermeiden, wird heute gleich absolut von Nonstandard gesprochen.[1]

  • Csaba Földes: Die deutsche Sprache und ihre Architektur. Aspekte von Vielfalt, Variabilität und Regionalität: variationstheoretische Überlegungen. In: Studia Linguistica XXIV (Acta Universitatis Wratislaviensis; 2743). Wrocław 2005, S. 37–59 (online).
  • Alfred Lameli: Standard und Substandard. Regionalismen im diachronen Längsschnitt (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte 128). Stuttgart 2004.
  • Alexandra N. Lenz: Struktur und Dynamik des Substandards. Eine Studie zum Westmitteldeutschen (Wittlich/Eifel). Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte 125, Stuttgart 2003.

Einzelnachweise

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  1. Vgl. etwa Ulrich Ammon: Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Problem der nationalen Varietäten. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-014753-X, S. 82–88; Aljona Merk: Standard und Nonstandard. Definition und Funktion aus soziolinguistischer Perspektive. Grin Verlag, München 2007, ISBN 978-3-640-61309-0.