„Horst (Essen)“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Stadtteil von Essen |
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'''Horst''' ist ein Stadtteil im Südosten der Stadt [[Essen]] und ist auf den Ruhrhöhen gelegen. An die Grenzen von Horst befinden sich die Stadtteile Steele, Freisenbruch und Eiberg und von der [[Ruhr]] getrennt Burgaltendorf und Überruhr, sowie die Bochumer Stadtteile Eiberg, Wattenscheid-Höntrop und Dahlhausen. |
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|NAME= Horst |
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Der Stadtteil selbst ist in drei Bereiche geteilt. Er besteht aus dem sogenannten Untern Horst (in den Ruhrauen), dem oberen Horst (auf dem Berg gelegenen Bereich) und dem Hörster Feld (eine Hochhaussiedlung aus den 70ern). |
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|BEZIRK= [[Liste der Stadtbezirke und Stadtteile von Essen|Stadtbezirk VII Steele/Kray]] |
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|ORTSTEILNUMMER= 46 |
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|EINGEMEINDUNG= 1926-04-01 |
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|NEUGRÜNDUNG= |
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| BILD = Essen-Horst.JPG |
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| BILD-BESCHREIBUNG = Essen-Horst, Blick von Süden |
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|QUELLE= [https://www.essen.de/rathaus/statistik/StartseiteStatistik.de.html Statistik der Stadt Essen] |
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'''Horst''' ist ein Stadtteil im Osten der Stadt [[Essen]], teils auf den [[Ruhrhöhen]] gelegen. |
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== Lage == |
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Horst wurde zusammen mit [[Steele]] 1929 nach Essen eingemeindet und hat ca. 11.400 Einwohner. |
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Horst grenzt an die Stadtteile [[Steele (Essen)|Steele]], [[Freisenbruch]] und, von der [[Ruhr]] getrennt, an [[Burgaltendorf]] und [[Überruhr]] sowie an die [[Bochum]]er Stadtteile [[Höntrop]] und [[Dahlhausen (Bochum)|Dahlhausen]]. Den Stadtteil kann man in drei Bereiche gliedern: das sogenannte Untere Horst (in den Ruhrauen), das Obere Horst (auf dem Berg gelegener Bereich) und das Hörsterfeld (eine Hochhaussiedlung aus den 1970er Jahren). Das nächstgelegene [[Mittelzentrum]] ist in Essen-Steele. |
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== Geschichte == |
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Drei Buslinien und zwei Haltepunkte der S-Bahn sorgen für eine gute Verkehrsanbindung nach [[Bochum]], [[Hattingen]] und die Essener City. Es gibt Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf und alle Schulformen im selben oder in den angrenzenden Stadtteilen und verschiedene Freizeiteinrichtungen. |
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Namensgebend ist das [[Altsächsische Sprache|altsächsische]] Wort "hurst" für Gestrüpp oder das [[Althochdeutsch|althochdeutsche]] Wort "Horst" für die Bezeichnung eines [[Niederwald]]es.<ref>{{Internetquelle |autor=Gerhard Koelber |url=http://www.koeblergerhard.de/as/4A/as_h.html |titel=Altsächsisches Wörterbuch: Buchstabe H |datum=2013 |sprache=as, de, en, lat |abruf=2018-02-27}}</ref> Seit 955 gehörte Horst mit Steele und den Bauerschaften Eiberg und [[Freisenbruch]] zum [[Stift Essen]]. 1226 wurde die Gemeinde Horst gewaltsam vom Stift getrennt, was mit der Ermordung des Erzbischofs [[Engelbert I. von Köln]] und der Hinrichtung des Grafen [[Friedrich von Isenberg]] in Zusammenhang stand. 1815 kam Horst zum Amt [[Winz (Hattingen)|Winz-Hattingen]], [[Kreis Bochum]]. Grund war die Neuordnung Europas auf dem [[Wiener Kongress]].<ref name="chronik">{{Webarchiv |url=http://213.160.26.134/Buergerverein/index.php?option=com_content&task=view&id=19&Itemid=35 |text=Steeler Bürgerschaft e. V. – Steeler Chronik |wayback=20100323113126}} zuletzt gesichtet am 29. Oktober 2010, offline</ref> Am 1. April 1919 wurde Horst zusammen mit Eiberg und Freisenbruch nach [[Königssteele]] eingemeindet.<ref>[https://www.eiberg-heimatgeschichtskreis.de/page/6/interessantes+und+wissenswertes+zu+eiberg+und+der+naeheren+umgebung Webseite des Heimatgeschichtskreises Eiberg]</ref><ref name="Reekers">{{BibISBN|3-402-05875-8|Seite=254}}</ref> Mit Inkrafttreten des [[Gesetz über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke|Gesetzes über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke]] am 1. April 1926 wurde Königssteele nach [[Steele (Essen)|Steele]] eingemeindet. Teile der Gemeinde wurden auch nach Linden-Dahlhausen und Wattenscheid umgegliedert.<ref name="Reekers" /> |
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=== Ehemaliger Steinkohlenbergbau === |
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Das nächstgelegene [[Mittelzentrum]] ist Steele. |
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[[Datei:Essen Horst - Zeche Wohlverwahrt 01.jpg|mini|links|Gebäude der ehemaligen [[Zeche Wohlverwahrt]]]] |
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Wie nahezu alle Ortschaften an der unteren Ruhr war auch Horst lange vom [[Steinkohlenbergbau]] gekennzeichnet. In und um Horst förderten schon früh diverse kleine Bergwerke, wobei zunächst die [[Ruhrschifffahrt]] und bald darauf die Eisenbahn den Abtransport der Kohle übernahm. Durch Horst bis zur Ruhr führte zunächst die [[Mariannenbahn]], eine von der [[Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank]] in [[Höntrop]] kommende Pferdebahn, deren Gleise auf Sandsteinschwellen verlegt waren. |
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Der [[Hünninghauser Erbstolln]], südlich des heutigen [[Bahnhof Essen-Steele Ost|Bahnhofs Essen-Steele Ost]] am westlichen Rand auf Horster Gebiet gelegen, war ein [[Stollen (Bergbau)|Bergbaustollen]], der 1725 seinen Betrieb aufnahm. Er durchbrach dabei als einer der ersten die [[Mergel]]decke. Die [[Zeche Wecklenbank]] betrieb ab 1737 im Bereich von Haus Horst einen Stollen, der 1835 zum [[Horster Erbstollen]] wurde und bis 1879 in Betrieb war. Dessen Stollen[[mundloch]] ist noch in der Nähe des [[Wasserkraftwerk Horster Mühle|Horster Wasserkraftwerkes]] erkennbar. Der Stollen ''Schwarzer Junge'' im Bereich der Dr.-C.-Otto-Straße ging 1772 in Betrieb. Sein Grubenfeld fiel 1920 zur [[Zeche Robert]], die mit Unterbrechungen zwischen 1853 und 1934 förderte. Der kleine Betrieb der [[Zeche Schultenkämperbank]] begann 1740 und ging 1871 zum Horst Erbstollen und der [[Zeche Eiberg]] über. Weiteren Bergbau betrieben die [[Zeche Fridolin]] und die 1791 gegründete und 1962 als letzte Zeche in Horst geschlossene [[Zeche Wohlverwahrt]].<ref>Förderverein Bergbauhistorischer Stätten im Ruhrrevier e. V. (Hrsg.), Karlheinz Rabas, Karl A Rubach: Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen, 2008, ISBN 978-3-929158-22-9</ref> |
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<div style="clear:left;"></div> |
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=== Wappen === |
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[[Datei:DEU Horst (Essen) COA.svg|mini|hochkant=0.4|links|Wappen von Horst]] |
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[[Blasonierung]]:„In Silber (Weiß) drei aufrechte rote [[Pferdepramme]]n mit Kordeln im Verhältnis 2:1.“ |
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Das Wappen wurde von [[Kurt Schweder]] entworfen und hatte nie offiziellen Charakter. Ende der 1980er Jahre schuf der Heraldiker für alle Essener Stadtteile Wappen. Sie sind inzwischen von der Essener Bevölkerung gut angenommen worden. |
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== In und um Horst == |
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Das Wappen ist identisch mit dem der Burgherren [[Haus Horst (Essen)|von der Horst]].<ref>Vgl. dazu Johann Rainer Busch: ''Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile'' Essen 2009, S. 90.</ref> |
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== Ortsteile == |
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* MTG Horst 1881 e.V. Essens größter Sportverein mit über 30 Sportarten. |
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=== Unteres Horst === |
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* Das Horster Eck - Horster Billard-Freunde (Eine Europäische Spitzenmannschaft) |
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Große Teile des Unteren Horst liegen direkt an der Ruhr, welche hier als Naherholungsgebiet zählt. In den Ruhrauen befinden sich Gewerbegebiete, und darin eines der größten Kühlhäuser Deutschlands. 1856 errichtete hier der ''Berg- und Hütten-Aktien-Verein Neu-Schottland'' ein Hüttenwerk zur Schienenherstellung. Vier Jahre später wurde dabei ein Schmelzwerk, die ''Freisenbrucher Hütte'', mit zwei Hochöfen erbaut. 1870 kam das Martinstahlwerk ''Union-Horst'' und 1885 eine Schraubenfabrik hinzu.<ref name="chronik" /> Das Hüttenwerk schloss 1923, die Schraubenwerke folgten am 30. September 1993. Das heutige daraus entstandene Gewerbegebiet wurde 2017 von einem Investor gekauft.<ref name="WAZ">[https://www.waz.de/staedte/essen/die-dahlhauser-strasse-in-essen-besass-ein-herz-aus-eisen-id213091861.html Die Dahlhauser Straße in Essen besaß ein Herz aus Eisen]; In: [[Westdeutsche Allgemeine Zeitung]] vom 13. Januar 2018; abgerufen am 6. Februar 2018</ref> Im Jahr 1723 entstand im benachbarten Steele die [[Glashütte Wisthoff]], die seit 1971 im Unteren Horst ihren Betrieb führt und heute Teil der [[Gerresheimer]]-Gruppe ist. |
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* Eisenbahn Museum Dahlhausen |
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* Glashütte Wisthoff |
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An der Horster Straße (damals Altendorfer Straße) steht noch das alte, seit 1989 denkmalgeschützte<ref>[https://geo.essen.de/webdaten/sta61/Denkmaeler/Foto_Htm_und_pdf/AK1_Lfd_Nr_521.pdf Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen], abgerufen am 6. Februar 2018</ref> Brauerei-Gebäude samt Unternehmervilla der ''Union-Brauerei Horst-Steele'', die hier 1889 durch die Kaufleute Bodenheim aus Düsseldorf und Knösels aus Krefeld gegründet wurde. Noch vor der Jahrhundertwende übernahmen dann die Steeler Bürger Heinrich Tossen und Schulte-Bäuminghaus das Unternehmen. 1914 setzte man 20.000 Hektoliter Bier um. Nach Umsatzeinbrüchen im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde die Horster Brauerei von der Dortmunder Schwester, der späteren [[Dortmunder Union-Brauerei]] aufgekauft.<ref>Karl Hansmann: Ein altes Haus packt aus: Von Hölzken op Stöcksken; Norderstedt: Books on Demand GmbH, Januar 2005, ISBN 978-3-8334-2407-6</ref> |
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* [[Vryburg]] |
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* Herrenhaus Villa Vogelsang (Heutzutage ein Linux-Themenhotel) |
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In der Gaststätte ''Horster Eck'' spielt der international erfolgreiche Billardverein [[BF Horster-Eck Essen 1959]]. Weiter östlich, direkt an der Ruhr, hat Essens größter Sportverein, die [[MTG Horst-Essen|MTG Horst 1881 e. V.]] sein Domizil (MTG – Märkische Turngemeinde). Hier gab es ein Freibad zum Baden in der Ruhr. Das Schwimmen in der Unteren Ruhr, und damit auch in Horst, wurde, begründet mit dem hohen Bakteriengehalt des Wassers, im September 1952 durch Erlass der Bezirksregierung Düsseldorf verboten. Das Verbot gilt bis heute.<ref>{{Internetquelle |autor=Marcus Schymiczek |url=https://www.waz.de/staedte/essen/article3369058/neuer-anlauf-fuers-baden-in-ruhr-und-baldeneysee.html |titel=Neuer Anlauf fürs Baden in Ruhr und Baldeneysee |werk=Westdeutsche Allgemeine Zeitung |hrsg=Funke Mediengruppe |datum=2010-07-06 |abruf=2018-02-06 |sprache=de}}</ref> |
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* [[Haus_Horst|Haus Horst]] |
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* Borgmann Frischdienstzentrum (Größtes Kühlhaus Deutschlands) |
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=== Oberes Horst === |
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* Berühmtester Horster: [[Franz Dinnendahl]] |
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Die Bahnstrecke der [[S-Bahn Rhein-Ruhr]], auf der die Linie S3 verkehrt, trennt das Obere vom Unteren Horst. Nördlich des S-Bahn-Haltepunktes Essen-Horst ist in den Jahren 2013 bis 2016 die Wohnsiedlung ''Ruhrterrassen'' errichtet worden. Sie liegt auf dem Gelände der einstigen Abbruchfirma ''Altwert'', die auf ein 1909 durch den Bauunternehmer Hermann Sprenger gegründetes Unternehmen zurückging. |
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Im Oberen Horst liegt der Ortskern mit einigen Einkaufsmöglichkeiten. Zentral gelegen findet sich die neugotische katholische Pfarrkirche St. Josef, die 1887 eingeweiht wurde. Die benachbarte evangelische [[Zionskirche (Essen-Horst)|Zionskirche]] mit freistehendem Glockenturm wurde 1957 errichtet. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt die katholische Josef-Grundschule. Als ''Horster Schule'' hat sie bereits seit 1886, gleich neben dem seit 1903 errichteten, heutigen Gebäude existiert. Im [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Dritten Reich]] wurde die Schule bis 1945 in ''Wilhelm-Gustloff-Schule'' umbenannt.<ref>[https://josefschule-horst.essen.de/pages/startseite/historisches.php "Historisches" auf der Homepage der Josefschule]; abgerufen am 6. Februar 2018</ref> Im Hörsterfeld befindet sich mit der Astrid-Lindgren-Schule eine weitere Grundschule. Außerdem gibt es noch einen Kindergarten. |
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Auf den Ruhrhöhen nahe dem Hörsterfeld liegen das Bodendenkmal der [[mittelalter]]lichen [[Ringwall]]anlage [[Vryburg (Denkmal)|Vryburg]] sowie der ehemalige Rittersitz [[Haus Horst (Essen)|Haus Horst]]. |
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Unterhalb des Hauses Horst wurde am 4. November 1934 von den Nationalsozialisten das [[Ruhrkämpferehrenmal]] eingeweiht. Es steht für Gefallene der Freikorps, Einwohnerwehren, Reichswehr- und Polizeieinheiten, die 1918 bis 1920 gegen die revolutionären Arbeiter im Ruhrgebiet kämpften, wonach es zum [[Ruhraufstand]] kam. Mit diesem Ehrenmal versuchten die Nationalsozialisten ihre Sichtweise in diesen Jahren propagandistisch durchzusetzen, also die [[Weimarer Republik]] und das Ergebnis der [[Novemberrevolution]] herabzuwürdigen und die [[Machtergreifung]] 1933 als ''Rettung Deutschlands'' hinzustellen.<ref name="chronik" /> |
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Etwas weiter westlich steht die [[Villa Vogelsang]], ein [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhaus]], dessen Eigentümer der Unternehmer [[Wilhelm Vogelsang]] war. In den 1960er Jahren als Kloster genutzt, befindet sich heute ein Linux-Themenhotel in dem denkmalgeschützten Gebäude. Unterhalb, direkt an der Ruhr, befindet sich das [[Wasserkraftwerk Horster Mühle]] mit der alten Schleuse am gegenüberliegenden Ruhrufer. Diese wurde 1775 für die [[Ruhrschifffahrt]] angelegt und steht heute restauriert unter Denkmalschutz. Der Industrielle [[Franz Dinnendahl]] wurde etwa 300 Meter flussaufwärts der Schleuse in einer bereits 1319 erwähnten Mühle geboren. |
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=== Hörsterfeld === |
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Ab 1973 entstand die zum Stadtteil gehörende [[Großwohnsiedlung]] ''Hörsterfeld'' für rund 6000 Menschen mit Einkaufsstraße auf einem ehemaligen Ackergelände. Die meisten der Hochhäuser wurden von der gewerkschaftseigenen [[Neue Heimat|Neuen Heimat]] errichtet. Später siedelte die Stadt überdurchschnittlich viele Menschen mit problematischem sozialen Hintergrund hier an<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Spletter |url=https://www.waz.de/staedte/essen/article3571492/in-hoersterfeld-weht-immer-ein-frischer-wind.html |titel=„In Hörsterfeld weht immer ein frischer Wind“ |werk=Westdeutsche Allgemeine Zeitung |hrsg=Funke Mediengruppe |datum=2010-08-17 |abruf=2018-02-06 |sprache=de}}</ref>. Bis 2014 bestand ein Leerstand von Mietwohnungen in Höhe von etwa 30 %, der ab dieser Zeit sich jedoch durch den Zuzug vieler Geflüchteter auflöste. Heute ist das Hörsterfeld vollvermietet. Von 2015 bis 2017 wurde im nördlichen Bereich an der Dahlhauser Straße ein [[Deutsches Rotes Kreuz|DRK]]-Seniorenzentrum errichtet, das Anfang 2017 bezogen wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Dominika Sagan |url=https://www.waz.de/staedte/essen/ost/article11658247/das-neue-drk-heim-in-horst-soll-ein-soziales-zentrum-fuer-alle-werden.html |titel=Das neue DRK-Heim in Horst soll ein soziales Zentrum für alle werden |werk=Westdeutsche Allgemeine Zeitung |hrsg=Funke Mediengruppe |datum=2016-03-17 |abruf=2018-02-06 |sprache=de}}</ref> |
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== Bevölkerung == |
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Am 31. Dezember 2023 lebten 11.230 Einwohner in Horst.<ref>[https://media.essen.de/media/wwwessende/aemter/12/Bevoelkerungszahlen.pdf Bevölkerungszahlen der Stadtteile]</ref> |
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Strukturdaten der Bevölkerung in Horst (Stand: 31. Dezember 2023): |
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* Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 21,1 % (Essener Durchschnitt: 16,9 %)<ref>[https://media.essen.de/media/wwwessende/aemter/12/Bevoelkerungszahlen.pdf Anteil der Bevölkerung unter 18 Jahren]</ref> |
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* Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 22,9 % (Essener Durchschnitt: 21,6 %)<ref>[https://media.essen.de/media/wwwessende/aemter/12/Bevoelkerungszahlen.pdf Anteil der Bevölkerung von 65 Jahren und älter]</ref> |
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* Ausländeranteil: 21,4 % (Essener Durchschnitt: 20,0 %)<ref>[https://media.essen.de/media/wwwessende/aemter/12/Bevoelkerungszahlen.pdf Ausländeranteil in den Stadtteilen]</ref> |
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== Verkehr == |
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Die [[S-Bahn]]-Haltepunkte [[Haltepunkt Essen-Eiberg|Essen-Eiberg]] und [[Bahnhof Essen-Steele Ost|Essen-Steele Ost]] an der [[Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg]] bieten mit der Linie [[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S1]] eine direkte Verbindung zu den größten Städten im Ruhrgebiet in westlicher und östlicher Richtung. Der Haltepunkt Essen-Horst an der ehemaligen [[Bahnstrecke Essen-Überruhr–Bochum-Langendreer]] sorgt mit der Linie S3 für eine Verkehrsanbindung nach [[Hattingen]] und über [[Essen Hauptbahnhof]] nach [[Oberhausen]]. |
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{{Linienverlauf S-Bahn Rhein-Ruhr|S3}} |
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Die Buslinien 164 und 184 der [[Ruhrbahn]] verbinden Horst mit Essen-Steele. Nachdem im Dezember 2019 die Buslinie 167 vom S-Bahn-Haltepunkt Essen-Horst nach Steele entfiel, übernimmt seit 1. Februar 2020 der Ersatzbus E64 an den Steeler Wochenmarkttagen die ÖPNV-Verbindung der Ruhrbahn von Horst nach Steele.<ref>[https://www.ruhrbahn.de/ Ruhrbahn]</ref><ref>''Neuer E-Bus-Einsatz zwischen Horst und Steele''; Pressemeldung der Stadt Essen vom 29. Januar 2020</ref> |
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1901 bis 1958 gab es eine erste Schwimmbrücke über die Ruhr, die Pfennigbrücke. 1982 wurde die [[Schwimmbrücke Holtey]] als Fuß- und Radwegbrücke neu errichtet. |
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== Persönlichkeiten == |
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* [[Franz Dinnendahl]] (1775–1849), Pionier der Industrialisierung im Ruhrgebiet und der Dampfmaschine in Deutschland |
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* [[Johann Dinnendahl]] (1780–1826), deutscher Konstrukteur und Erfinder |
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* [[Helene Kröller-Müller]] (1869–1939), deutsch-niederländische Kunstsammlerin, in Horst geboren |
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== Bilder == |
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<gallery heights="140" mode="packed"> |
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Haus Horst2.JPG|[[Haus Horst (Essen)|Haus Horst]] |
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Essen Horst 02 ies.jpg|[[Ruhrkämpferehrenmal]] bei Haus Horst an der Ruhr |
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Oberer Horst.jpg|Dahlhauser Straße im Oberen Horst |
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Hörsterfeld.jpg|Ladenstraße der Wohnsiedlung Hörsterfeld |
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St.-Josef-Kirche Essen-Horst ShiftN.jpg|St. Joseph |
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Zionskirche Essen.jpg|[[Zionskirche (Essen-Horst)|Zionskirche]] |
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Bahnhof Essen-Horst.jpg|S-Bahn-Haltepunkt Essen-Horst |
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Wisthoff.JPG|[[Glashütte Wisthoff]] |
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== Literatur == |
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* {{Literatur |
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|Autor=Gertrude Hermann, Wilhelm Hermann |
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|Titel=Die alten Zechen an der Ruhr |
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|Auflage=4. |
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|Datum=1994 |
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|ISBN=3-7845-6992-7 |
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|Seiten=227–228}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Klaus Hermsen |
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|Titel=Horst – mehr als ein Dorf |
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|Verlag=Selbstverlag |
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|Datum=1983}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Wolfhart Hoffmann |
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|Titel=Natur an der Ruhr bei Essen-Horst: Bilddokumentation |
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|Verlag=Bacht |
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|Ort=Essen |
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|Datum=1997 |
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|ISBN=3-87034-055-X}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Tim Schanetzki |
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|Titel=125 Jahre Ofenbank. Zeitgeist und Wohnen in Horst. |
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|Datum=}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Franz van der Kemp |
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|Titel=Achtung Achtung! Ende Ende! Geschichte einer Kindheit in dunkler Zeit 1932–1951. |
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|Datum=2003 |
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|ISBN=3-00-011993-0}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Irene Voigt |
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|Titel=Burg Horst: Die Geschichte eines alten Hauses an der Ruhr 1142–1983 |
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|Verlag=Pomp und Sobkowiak |
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|Ort=Essen |
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|Datum=1983 |
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|ISBN=3-922693-54-7}} |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste der Baudenkmäler in Horst (Essen)|Liste der Baudenkmäler in Horst]] |
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* [[Liste der Straßen in Essen-Horst]] |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|audio=0|video=0}} |
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* [https://www.essen.de/dasistessen/stadtteile/horst_1/horst_startseite.de.jsp Horst auf Essen.de] |
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* [http://www.essen-marketing.de/downloads/essensindwir2010.pdf "Essen sind wir", Hrsg. Essener Marketing GmbH, 2010 - S. 33 bis 38, PDF 3 MB], zuletzt gesichtet am 22. Juni 2012 |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Stadtteile von Essen}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4123161-2|VIAF=234639135}} |
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[[Kategorie:Horst (Essen)| ]] |
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[[Kategorie:Ort an der Ruhr|Horst]] |
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[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Essen)]] |
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[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1919]] |
Aktuelle Version vom 8. Mai 2025, 18:00 Uhr
![]() ![]() Horst | |
![]() | |
Basisdaten | |
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Fläche | 4,17 km² |
Einwohner | 11.250 (30. Sep. 2022) |
Koordinaten | 51° 26′ 14″ N, 7° 6′ 33″ O |
Höhe | 89 m |
Eingemeindung | 1. Apr. 1926 |
Räumliche Zuordnung | |
Postleitzahl | 45279 |
Stadtteilnummer | 46 |
Bezirk | Stadtbezirk VII Steele/Kray |
Bild | |
Essen-Horst, Blick von Süden | |
Quelle: Statistik der Stadt Essen |
Horst ist ein Stadtteil im Osten der Stadt Essen, teils auf den Ruhrhöhen gelegen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Horst grenzt an die Stadtteile Steele, Freisenbruch und, von der Ruhr getrennt, an Burgaltendorf und Überruhr sowie an die Bochumer Stadtteile Höntrop und Dahlhausen. Den Stadtteil kann man in drei Bereiche gliedern: das sogenannte Untere Horst (in den Ruhrauen), das Obere Horst (auf dem Berg gelegener Bereich) und das Hörsterfeld (eine Hochhaussiedlung aus den 1970er Jahren). Das nächstgelegene Mittelzentrum ist in Essen-Steele.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namensgebend ist das altsächsische Wort "hurst" für Gestrüpp oder das althochdeutsche Wort "Horst" für die Bezeichnung eines Niederwaldes.[1] Seit 955 gehörte Horst mit Steele und den Bauerschaften Eiberg und Freisenbruch zum Stift Essen. 1226 wurde die Gemeinde Horst gewaltsam vom Stift getrennt, was mit der Ermordung des Erzbischofs Engelbert I. von Köln und der Hinrichtung des Grafen Friedrich von Isenberg in Zusammenhang stand. 1815 kam Horst zum Amt Winz-Hattingen, Kreis Bochum. Grund war die Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress.[2] Am 1. April 1919 wurde Horst zusammen mit Eiberg und Freisenbruch nach Königssteele eingemeindet.[3][4] Mit Inkrafttreten des Gesetzes über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke am 1. April 1926 wurde Königssteele nach Steele eingemeindet. Teile der Gemeinde wurden auch nach Linden-Dahlhausen und Wattenscheid umgegliedert.[4]
Ehemaliger Steinkohlenbergbau
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Wie nahezu alle Ortschaften an der unteren Ruhr war auch Horst lange vom Steinkohlenbergbau gekennzeichnet. In und um Horst förderten schon früh diverse kleine Bergwerke, wobei zunächst die Ruhrschifffahrt und bald darauf die Eisenbahn den Abtransport der Kohle übernahm. Durch Horst bis zur Ruhr führte zunächst die Mariannenbahn, eine von der Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank in Höntrop kommende Pferdebahn, deren Gleise auf Sandsteinschwellen verlegt waren.
Der Hünninghauser Erbstolln, südlich des heutigen Bahnhofs Essen-Steele Ost am westlichen Rand auf Horster Gebiet gelegen, war ein Bergbaustollen, der 1725 seinen Betrieb aufnahm. Er durchbrach dabei als einer der ersten die Mergeldecke. Die Zeche Wecklenbank betrieb ab 1737 im Bereich von Haus Horst einen Stollen, der 1835 zum Horster Erbstollen wurde und bis 1879 in Betrieb war. Dessen Stollenmundloch ist noch in der Nähe des Horster Wasserkraftwerkes erkennbar. Der Stollen Schwarzer Junge im Bereich der Dr.-C.-Otto-Straße ging 1772 in Betrieb. Sein Grubenfeld fiel 1920 zur Zeche Robert, die mit Unterbrechungen zwischen 1853 und 1934 förderte. Der kleine Betrieb der Zeche Schultenkämperbank begann 1740 und ging 1871 zum Horst Erbstollen und der Zeche Eiberg über. Weiteren Bergbau betrieben die Zeche Fridolin und die 1791 gegründete und 1962 als letzte Zeche in Horst geschlossene Zeche Wohlverwahrt.[5]
Wappen
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Blasonierung:„In Silber (Weiß) drei aufrechte rote Pferdeprammen mit Kordeln im Verhältnis 2:1.“
Das Wappen wurde von Kurt Schweder entworfen und hatte nie offiziellen Charakter. Ende der 1980er Jahre schuf der Heraldiker für alle Essener Stadtteile Wappen. Sie sind inzwischen von der Essener Bevölkerung gut angenommen worden. Das Wappen ist identisch mit dem der Burgherren von der Horst.[6]
Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unteres Horst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Große Teile des Unteren Horst liegen direkt an der Ruhr, welche hier als Naherholungsgebiet zählt. In den Ruhrauen befinden sich Gewerbegebiete, und darin eines der größten Kühlhäuser Deutschlands. 1856 errichtete hier der Berg- und Hütten-Aktien-Verein Neu-Schottland ein Hüttenwerk zur Schienenherstellung. Vier Jahre später wurde dabei ein Schmelzwerk, die Freisenbrucher Hütte, mit zwei Hochöfen erbaut. 1870 kam das Martinstahlwerk Union-Horst und 1885 eine Schraubenfabrik hinzu.[2] Das Hüttenwerk schloss 1923, die Schraubenwerke folgten am 30. September 1993. Das heutige daraus entstandene Gewerbegebiet wurde 2017 von einem Investor gekauft.[7] Im Jahr 1723 entstand im benachbarten Steele die Glashütte Wisthoff, die seit 1971 im Unteren Horst ihren Betrieb führt und heute Teil der Gerresheimer-Gruppe ist.
An der Horster Straße (damals Altendorfer Straße) steht noch das alte, seit 1989 denkmalgeschützte[8] Brauerei-Gebäude samt Unternehmervilla der Union-Brauerei Horst-Steele, die hier 1889 durch die Kaufleute Bodenheim aus Düsseldorf und Knösels aus Krefeld gegründet wurde. Noch vor der Jahrhundertwende übernahmen dann die Steeler Bürger Heinrich Tossen und Schulte-Bäuminghaus das Unternehmen. 1914 setzte man 20.000 Hektoliter Bier um. Nach Umsatzeinbrüchen im Ersten Weltkrieg wurde die Horster Brauerei von der Dortmunder Schwester, der späteren Dortmunder Union-Brauerei aufgekauft.[9]
In der Gaststätte Horster Eck spielt der international erfolgreiche Billardverein BF Horster-Eck Essen 1959. Weiter östlich, direkt an der Ruhr, hat Essens größter Sportverein, die MTG Horst 1881 e. V. sein Domizil (MTG – Märkische Turngemeinde). Hier gab es ein Freibad zum Baden in der Ruhr. Das Schwimmen in der Unteren Ruhr, und damit auch in Horst, wurde, begründet mit dem hohen Bakteriengehalt des Wassers, im September 1952 durch Erlass der Bezirksregierung Düsseldorf verboten. Das Verbot gilt bis heute.[10]
Oberes Horst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnstrecke der S-Bahn Rhein-Ruhr, auf der die Linie S3 verkehrt, trennt das Obere vom Unteren Horst. Nördlich des S-Bahn-Haltepunktes Essen-Horst ist in den Jahren 2013 bis 2016 die Wohnsiedlung Ruhrterrassen errichtet worden. Sie liegt auf dem Gelände der einstigen Abbruchfirma Altwert, die auf ein 1909 durch den Bauunternehmer Hermann Sprenger gegründetes Unternehmen zurückging.
Im Oberen Horst liegt der Ortskern mit einigen Einkaufsmöglichkeiten. Zentral gelegen findet sich die neugotische katholische Pfarrkirche St. Josef, die 1887 eingeweiht wurde. Die benachbarte evangelische Zionskirche mit freistehendem Glockenturm wurde 1957 errichtet. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt die katholische Josef-Grundschule. Als Horster Schule hat sie bereits seit 1886, gleich neben dem seit 1903 errichteten, heutigen Gebäude existiert. Im Dritten Reich wurde die Schule bis 1945 in Wilhelm-Gustloff-Schule umbenannt.[11] Im Hörsterfeld befindet sich mit der Astrid-Lindgren-Schule eine weitere Grundschule. Außerdem gibt es noch einen Kindergarten.
Auf den Ruhrhöhen nahe dem Hörsterfeld liegen das Bodendenkmal der mittelalterlichen Ringwallanlage Vryburg sowie der ehemalige Rittersitz Haus Horst.
Unterhalb des Hauses Horst wurde am 4. November 1934 von den Nationalsozialisten das Ruhrkämpferehrenmal eingeweiht. Es steht für Gefallene der Freikorps, Einwohnerwehren, Reichswehr- und Polizeieinheiten, die 1918 bis 1920 gegen die revolutionären Arbeiter im Ruhrgebiet kämpften, wonach es zum Ruhraufstand kam. Mit diesem Ehrenmal versuchten die Nationalsozialisten ihre Sichtweise in diesen Jahren propagandistisch durchzusetzen, also die Weimarer Republik und das Ergebnis der Novemberrevolution herabzuwürdigen und die Machtergreifung 1933 als Rettung Deutschlands hinzustellen.[2]
Etwas weiter westlich steht die Villa Vogelsang, ein Herrenhaus, dessen Eigentümer der Unternehmer Wilhelm Vogelsang war. In den 1960er Jahren als Kloster genutzt, befindet sich heute ein Linux-Themenhotel in dem denkmalgeschützten Gebäude. Unterhalb, direkt an der Ruhr, befindet sich das Wasserkraftwerk Horster Mühle mit der alten Schleuse am gegenüberliegenden Ruhrufer. Diese wurde 1775 für die Ruhrschifffahrt angelegt und steht heute restauriert unter Denkmalschutz. Der Industrielle Franz Dinnendahl wurde etwa 300 Meter flussaufwärts der Schleuse in einer bereits 1319 erwähnten Mühle geboren.
Hörsterfeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1973 entstand die zum Stadtteil gehörende Großwohnsiedlung Hörsterfeld für rund 6000 Menschen mit Einkaufsstraße auf einem ehemaligen Ackergelände. Die meisten der Hochhäuser wurden von der gewerkschaftseigenen Neuen Heimat errichtet. Später siedelte die Stadt überdurchschnittlich viele Menschen mit problematischem sozialen Hintergrund hier an[12]. Bis 2014 bestand ein Leerstand von Mietwohnungen in Höhe von etwa 30 %, der ab dieser Zeit sich jedoch durch den Zuzug vieler Geflüchteter auflöste. Heute ist das Hörsterfeld vollvermietet. Von 2015 bis 2017 wurde im nördlichen Bereich an der Dahlhauser Straße ein DRK-Seniorenzentrum errichtet, das Anfang 2017 bezogen wurde.[13]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 31. Dezember 2023 lebten 11.230 Einwohner in Horst.[14]
Strukturdaten der Bevölkerung in Horst (Stand: 31. Dezember 2023):
- Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 21,1 % (Essener Durchschnitt: 16,9 %)[15]
- Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 22,9 % (Essener Durchschnitt: 21,6 %)[16]
- Ausländeranteil: 21,4 % (Essener Durchschnitt: 20,0 %)[17]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die S-Bahn-Haltepunkte Essen-Eiberg und Essen-Steele Ost an der Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg bieten mit der Linie S1 eine direkte Verbindung zu den größten Städten im Ruhrgebiet in westlicher und östlicher Richtung. Der Haltepunkt Essen-Horst an der ehemaligen Bahnstrecke Essen-Überruhr–Bochum-Langendreer sorgt mit der Linie S3 für eine Verkehrsanbindung nach Hattingen und über Essen Hauptbahnhof nach Oberhausen.
Linie | Verlauf | Takt |
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S 3 | Oberhausen Hbf ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
30 min |
Die Buslinien 164 und 184 der Ruhrbahn verbinden Horst mit Essen-Steele. Nachdem im Dezember 2019 die Buslinie 167 vom S-Bahn-Haltepunkt Essen-Horst nach Steele entfiel, übernimmt seit 1. Februar 2020 der Ersatzbus E64 an den Steeler Wochenmarkttagen die ÖPNV-Verbindung der Ruhrbahn von Horst nach Steele.[18][19]
Linie | Verlauf | Takt (Mo–Fr) |
---|---|---|
164 184 |
Ringlinie Steele-Hörsterfeld: Steele ![]() ![]() ![]() ![]() Linie 164 verkehrt gegen den Uhrzeigersinn, die Linie 184 verkehrt im Uhrzeigersinn. |
–
|
NE5 | Essen Hbf – Huttrop – Steele ![]() ![]() |
60 min |
1901 bis 1958 gab es eine erste Schwimmbrücke über die Ruhr, die Pfennigbrücke. 1982 wurde die Schwimmbrücke Holtey als Fuß- und Radwegbrücke neu errichtet.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Dinnendahl (1775–1849), Pionier der Industrialisierung im Ruhrgebiet und der Dampfmaschine in Deutschland
- Johann Dinnendahl (1780–1826), deutscher Konstrukteur und Erfinder
- Helene Kröller-Müller (1869–1939), deutsch-niederländische Kunstsammlerin, in Horst geboren
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Ruhrkämpferehrenmal bei Haus Horst an der Ruhr
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Dahlhauser Straße im Oberen Horst
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Ladenstraße der Wohnsiedlung Hörsterfeld
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St. Joseph
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S-Bahn-Haltepunkt Essen-Horst
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gertrude Hermann, Wilhelm Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage. 1994, ISBN 3-7845-6992-7, S. 227–228.
- Klaus Hermsen: Horst – mehr als ein Dorf. Selbstverlag, 1983.
- Wolfhart Hoffmann: Natur an der Ruhr bei Essen-Horst: Bilddokumentation. Bacht, Essen 1997, ISBN 3-87034-055-X.
- Tim Schanetzki: 125 Jahre Ofenbank. Zeitgeist und Wohnen in Horst.
- Franz van der Kemp: Achtung Achtung! Ende Ende! Geschichte einer Kindheit in dunkler Zeit 1932–1951. 2003, ISBN 3-00-011993-0.
- Irene Voigt: Burg Horst: Die Geschichte eines alten Hauses an der Ruhr 1142–1983. Pomp und Sobkowiak, Essen 1983, ISBN 3-922693-54-7.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Horst auf Essen.de
- "Essen sind wir", Hrsg. Essener Marketing GmbH, 2010 - S. 33 bis 38, PDF 3 MB, zuletzt gesichtet am 22. Juni 2012
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gerhard Koelber: Altsächsisches Wörterbuch: Buchstabe H. 2013, abgerufen am 27. Februar 2018 (assamesisch, deutsch, englisch, lat).
- ↑ a b c Steeler Bürgerschaft e. V. – Steeler Chronik ( vom 23. März 2010 im Internet Archive) zuletzt gesichtet am 29. Oktober 2010, offline
- ↑ Webseite des Heimatgeschichtskreises Eiberg
- ↑ a b Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. (= Veröffentlichungen des Provinzialinstituts für Westfälische Landes- und Volksforschung des LWL, Reihe 1, Heft 18.). Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 254.
- ↑ Förderverein Bergbauhistorischer Stätten im Ruhrrevier e. V. (Hrsg.), Karlheinz Rabas, Karl A Rubach: Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen, 2008, ISBN 978-3-929158-22-9
- ↑ Vgl. dazu Johann Rainer Busch: Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile Essen 2009, S. 90.
- ↑ Die Dahlhauser Straße in Essen besaß ein Herz aus Eisen; In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 13. Januar 2018; abgerufen am 6. Februar 2018
- ↑ Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen, abgerufen am 6. Februar 2018
- ↑ Karl Hansmann: Ein altes Haus packt aus: Von Hölzken op Stöcksken; Norderstedt: Books on Demand GmbH, Januar 2005, ISBN 978-3-8334-2407-6
- ↑ Marcus Schymiczek: Neuer Anlauf fürs Baden in Ruhr und Baldeneysee. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 6. Juli 2010, abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ "Historisches" auf der Homepage der Josefschule; abgerufen am 6. Februar 2018
- ↑ Martin Spletter: „In Hörsterfeld weht immer ein frischer Wind“. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 17. August 2010, abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ Dominika Sagan: Das neue DRK-Heim in Horst soll ein soziales Zentrum für alle werden. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 17. März 2016, abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ Bevölkerungszahlen der Stadtteile
- ↑ Anteil der Bevölkerung unter 18 Jahren
- ↑ Anteil der Bevölkerung von 65 Jahren und älter
- ↑ Ausländeranteil in den Stadtteilen
- ↑ Ruhrbahn
- ↑ Neuer E-Bus-Einsatz zwischen Horst und Steele; Pressemeldung der Stadt Essen vom 29. Januar 2020