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„Schall“ – Versionsunterschied

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'''Schall''' (von [[althochdeutsch]] ''scal'') bezeichnet allgemein das [[Geräusch]], den [[Klang]], den [[Ton (Musik)|Ton]], wie er vom Menschen vernommen wird. Schall stellt die [[Schallfeld]]-Ausbreitung von kleinsten Druck- und Dichtestörungen in einem Medium (Gase, Flüssigkeiten, Festkörper) dar. Wir unterscheiden den '''Nutzschall''', wie ein Streichqartett oder ein Sinfonieorchester zur Erbauung und den '''Störschall''', wie ein Presslufthammer oder der Verkehrslärm als großes Ärgernis. Siehe auch [[Schallausbreitung]].
{{Linkbox Schallgrößen}}
'''Schall''' (von [[althochdeutsch]] ''scal'') bezeichnet allgemein mechanische Schwingungen in einem [[Ausbreitungsmedium|elastischen Medium]] (Gas, Flüssigkeit, Festkörper).<ref name="spektrum">{{Internetquelle |url=https://www.spektrum.de/lexikon/physik/schall/12766 |titel=Schall |werk=Lexikon der Physik |hrsg=Spektrum |datum=1998 |abruf=2018-08-02}}</ref> Diese Schwingungen rufen Druck- und Dichteschwankungen hervor, die sich in dem Medium ausbreiten und so die '''Schallwellen''' bilden.


Umgangssprachlich bezeichnet '''Schall''' vor allem das [[Geräusch]], den [[Klang]], den [[Ton (Musik)|Ton]], den [[Knall]] (Schallarten), wie er von Menschen und Tieren mit dem Gehör, also dem Ohr-Gehirn-System [[Auditive Wahrnehmung|auditiv wahrgenommen]] werden kann. Man unterscheidet dabei den [[Nutzschall]], wie Musik oder die Stimme beim Gespräch, und den [[Störschall]], wie Baustellen- oder [[Straßenverkehrslärm|Verkehrslärm]].
[[Physik|Physikalisch]] gesehen ist Schall eine [[Welle (Physik)|Welle]]. In Gasen und in Flüssigkeiten ist Schall immer eine [[Longitudinalwelle]], also auch im wichtigsten Medium, in Luft. In Festkörpern gibt es auch [[Transversalwelle]]n. Schallwellen transportieren Informationen und Energie. Sie bewegen Mediumteilchen (meistens Luft) um einen mittleren Zustand und breiten sich mit einer charakteristischen Geschwindigkeit, der [[Schallgeschwindigkeit]] ''c'' aus. Diese beträgt 343 m/s in Luft bei einer Temperatur von 20 °C und 1407 m/s in Wasser bei einer Temperatur von 0 °C. Weiterhin ist Schall dadurch definiert, dass die Schwankungen der [[Zustandsgröße|Zustandsgrößen]] [[Druck (Physik)|Druck]] und [[Dichte]] klein im Verhältnis zu ihren Ruhegrößen sind. Das wird dadurch anschaulich, wenn man bei beispielsweise großem Lärm den Schalldruckpegel von 120 dBSPL ([[Dezibel]]), das ist etwa die [[Schmerzschwelle]] des Menschen, mit dem normalen atmosphärischen Druck vergleicht: Der Ruhedruck der Atmosphäre beträgt 101325 Pascal (= 1013,25 Hektopascal) und bei einem Schalldruckpegel von 120 dBSPL beträgt der [[Effektivwert]] des [[Schalldruck]]s ''p'' = 20 Pascal = 20 N/m². Selbst bei diesem gewaltigen "[[Lärm]]" ist die Druckschwankung dennoch relativ klein.


„Schall“ ist ein [[Kollektivum]] und wird nur im [[Singular]] benutzt.
Die zugehörige Wissenschaft ist die [[Akustik]], welche wiederum ein Untergebiet der [[Gasdynamik]] ist. Die beiden Energieformen, die sich beim Schall ineinander wandeln, sind die Kompressionsenergie und die Bewegungsenergie als [[Schallenergiegröße]], charakterisiert aber durch die [[Schallfeldgröße]]:


== Physikalische Definition ==
*[[Schalldruck|Schalldruck]] ''p'' im N/m² = Pa (Pascal)
[[Physik]]alisch gesehen ist Schall eine als [[mechanische Welle]] fortschreitende Deformation in einem [[Ausbreitungsmedium|Medium]]. In ruhenden Gasen und Flüssigkeiten ist Schall immer eine [[Longitudinalwelle]], also näherungsweise auch in Luft. Die allgemeine [[Wellengleichung]] für dreidimensionale Schallfelder in fluiden Medien<ref>Heinrich Kuttruff: ''Akustik: Eine Einführung''. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7776-1244-8, S. 40.</ref> lautet wie folgt:
*[[Schallschnelle|Schallschnelle]] ''v'' in m/s
:<math>
\Delta p = \frac{1}{c^2} \frac{\partial^2 p}{\partial t^2}
</math>


Darin ist <math>\Delta </math> der [[Laplace-Operator#Darstellung|Laplace-Operator]]. Schall breitet sich mit einer für das Medium und dessen Zustand ([[Temperatur]], [[Druck (Physik)|Druck]] usw.) charakteristischen und konstanten [[Schallgeschwindigkeit]] <math>c</math> aus. Bei einer Temperatur von 20&nbsp;°C beträgt diese in Luft 343&nbsp;m/s und in Wasser 1484&nbsp;m/s, siehe auch [[Schallgeschwindigkeit#Beispiele für Schallgeschwindigkeiten in verschiedenen Medien|Schallgeschwindigkeit in verschiedenen Medien]]. Die [[Wellenlänge]] <math>\lambda</math> der Schallwelle, die Frequenz <math>f</math> und die Schallgeschwindigkeit <math>c</math> sind über folgende Beziehung verknüpft:
Die linearen Schallfeldgrößen und die quadratischen Schallenergiegrößen müssen deutlich auseinander gehalten werden.
:<math>
\lambda = \frac{c}{f}
</math>


In [[Gas]]en wie Luft kann Schall als eine dem statischen [[Luftdruck]] überlagerte Schall[[druckwelle]] beschrieben werden. Meistens sind bei Schallwellen die Schwankungen der [[Zustandsgröße]]n Druck und [[Dichte]] klein im Verhältnis zu ihren Ruhegrößen. Das wird anschaulich, wenn man [[Schalldruckpegel]] von 130 dB ([[Dezibel]]), das ist etwa die [[Schmerzschwelle]] des Menschen, mit dem normalen atmosphärischen Druck vergleicht: Der Ruhedruck der Atmosphäre beträgt 101325 [[Pascal (Einheit)|Pascal]] (= 1013,25 Hektopascal), während ein Schalldruckpegel von 130&nbsp;dB einem [[Effektivwert]] des [[Schalldruck]]s ''p'' von gerade einmal 63 Pascal entspricht.
[[Welle (Physik)|Welle]]n sind zeitlich und örtlich periodische Veränderungen einer physikalischen Größe ''g(t,x)''. Der '''[[Schalldruck]]''' ''p'' ist die wichtigste Schallfeldgröße als [[Skalar]] überhaupt (siehe auch [[Druckwelle]]). Dieses hat verschiedene Gründe: Der [[Druck (Physik)|Druck]] ist relativ leicht messbar. Er ist eine anschauliche Größe, und vom Menschen physiologisch erfassbar. Die '''[[Schallschnelle]]''' ''v'' ist als Schallfeldgröße ein [[Vektor]], wobei bei Einwirkung von Schall die Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegung von den Fluidelementen (Luftteilchen) gemeint ist. Hierbei wird [[Geschwindigkeit]] nie als Begriff verwendet, da die [[Schallgeschwindigkeit]] ''c'' bereits die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Schallwelle beschreibt. Die Schnelle ist nicht so leicht bestimmbar. Man muss sich hierbei klar werden, dass die maximal auftretenden Geschwindigkeiten bei der [[Auslenkung]] der Fluidelemente klein im Vergleich zur Schallgeschwindigkeit sind: Bei einem "Lärm" von etwa 120 dB ([[Schmerzschwelle]]) beträgt die Schnelle[[amplitude]] in Luft gerade einmal 0,05 m/s. Bei der [[Hörschwelle]] des Menschen von 0 dBSPL hat die Schnelleamplitude einen Wert von 5 &middot; 10<sup>-8</sup> m/s. Hierbei werden die Luftpartikel nur ganz gering ausgelenkt. Daher ist die Schnelle sicher wesentlich ungeeigneter, um Schall zu quantifizieren. Man beachte außerdem, dass es sich bei der Schallschnelle um eine geordnete Bewegung aller Teilchen handelt. Eine ungeordnete Bewegung von Materieteilchen findet immer statt. Dieses Phänomen wird mit Erzeugung von [[Wärme]] bezeichnet.


Dagegen gibt es in Festkörpern auch [[Transversalwelle]]n und [[geführte Welle]]n. Im [[Vakuum]] gibt es keinen Schall, da er im Gegensatz zu [[Elektromagnetische Welle|elektromagnetischen Wellen]] immer ein Trägermedium braucht. Schallausbreitung findet auch im [[Weltraum#Schall im Weltraum|Weltraum]] statt,<ref>{{Literatur |Autor=Bryan Gaensler |Titel=Kosmos xxxtrem! |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Heidelberg |Datum=2015 |ISBN=978-3-662-43391-1 |Kapitel=8 'Sphärenklänge: Extreme des Schalls'}}</ref> wegen der geringen Dichte sind die übertragenen Energien sehr gering, und die Schallgeschwindigkeit liegt im zweistelligen km/s-Bereich. Man beobachtet astronomische Überschallereignisse in Form von [[Bugstoßwelle]]n.
Entsprechend dem Gebiet der [[Frequenz]] ''f'' unterscheidet man:


== Akustik ==
*[[Infraschall]] < 16 Hz ist für Menschen nicht hörbar, da zu tief
Die zugehörige Wissenschaft ist die [[Akustik]]. Die beiden Energieformen, die sich beim Schall ineinander umwandeln, sind die Kompressionsenergie und die Bewegungsenergie als [[Schallenergiegröße]], charakterisiert werden sie aber durch die [[Schallfeldgröße]]n:
*Hörschall von 16 Hz bis 20 kHz, ist für Menschen hörbarer Schall
* Schalldruck ''p'' in N/m<sup>2</sup> = Pa ([[Pascal (Einheit)|Pascal]])
*[[Ultraschall]] von 20 kHz bis 10 GHz ist für Menschen nicht hörbar, da zu hoch
* [[Schallschnelle]] ''v'' in m/s
*[[Hyperschall]] > 10 GHz sind nur noch bedingt ausbreitungsfähige Wellen


Wellen sind zeitlich und örtlich periodische Veränderungen einer physikalischen Größe ''g(t,&nbsp;x)''. Der Schalldruck ''p'' ist die wichtigste Schallfeldgröße als [[Skalar (Physik)|Skalar]] überhaupt; siehe auch [[Druckwelle]]. Dieses hat verschiedene Gründe: Der Schalldruck ist eine anschauliche Größe, mit Mikrofonen relativ leicht messbar und auch vom Menschen [[physiologisch]] erfassbar. Der Schallwechseldruck ''p'' ist einfach zu messen. Bei einem Schalldruckpegel von 0 dB, also bei der [[Hörschwelle]], hat der [[Schalldruck]] als [[Effektivwert]] einen Wert von {{ZahlExp|2|-5|post=Pa}}. Dagegen ist die Schallfeldgröße Schallschnelle ''v'' ein [[Vektor]], wobei bei Einwirkung von Schall die ''Geschwindigkeit'' der Hin- und Herbewegung der [[Fluidelement]]e (Luftteilchen) gemeint ist. Der Begriff ''Geschwindigkeit'' wird hier zur deutlichen Abgrenzung zur Schallgeschwindigkeit ''c'' allerdings vermieden. Die Schnelle ist nicht so leicht bestimmbar. Man muss sich hierbei darüber im Klaren sein, dass die maximal auftretenden Geschwindigkeiten bei der [[Auslenkung]] der Fluidelemente im Vergleich zur Schallgeschwindigkeit klein sind: Bei einem Schalldruckpegel von 130&nbsp;dB, der Schmerzschwelle, beträgt die Schallschnelle in Luft gerade einmal 0,153&nbsp;m/s. Bei der Hörschwelle des Menschen hat der Effektivwert der Schallschnelle einen Wert von {{ZahlExp|5|-8|post=m/s}} entsprechend einem Schallschnellepegel von 0&nbsp;dB. Hierbei werden die Luftpartikel nur ganz gering ausgelenkt.
Schall ist im Gegensatz zu [[Licht]] eine Materiewelle. Da Schall zu seiner Ausbreitung ein materielles Medium benötigt, ist er im [[Vakuum]] nicht existent, z. B. auf dem Mond.


== Einteilung nach Frequenz ==
[[Schall]] wird mit [[Mikrofon]]en aufgenommen, wobei die Wandler jeweils als [[Sensor]] im [[Schallfeld]] wirken und<br>
Entsprechend dem [[Frequenz]]bereich unterscheidet man:
Schall wird mit [[Lautsprecher]]n durch "Spannungs- in Schalldruck-Wandler" wiedergegeben.
* [[Infraschall]] < 16&nbsp;Hz ist für Menschen nicht hörbar, da die Frequenz zu niedrig ist
* [[Auditive Wahrnehmung|Hörschall]] von 16&nbsp;Hz bis 20&nbsp;kHz, ist für Menschen hörbarer Schall
* [[Ultraschall]] von 20&nbsp;kHz bis 1,6&nbsp;GHz ist für Menschen nicht hörbar, da zu hochfrequent
* [[Hyperschall]] > 1&nbsp;GHz wird durch Schallwellen gebildet, die nur noch bedingt ausbreitungsfähig sind


Die Hörschwelle, Empfindung einer bestimmten Lautstärke und die Grenze zur Schmerzempfindung des Menschen verlaufen im Bereich von 16–20.000&nbsp;Hz entlang einer Schar von Hörkurven, die im Bereich niedrigster und höchster Frequenzen tendenziell konvergieren. Das Hörvermögen insbesondere im Bereich hoher Töne nimmt mit zunehmendem Lebensalter aber auch durch Strapazierung des Gehörs durch laute Musik, Lärm oder Knall teilweise irreversibel ab.
== Schallminderung ==


Hunde und Fledermäuse können auch Töne über 20&nbsp;kHz hören. Infraschall kann vom Menschen unter Umständen mit der Bauchdecke, Fingerspitzen oder beim Stehen mit den Füßen haptisch gefühlt oder an Festkörpern mit dem Auge als Vibration gesehen werden. Wird ein Piezo-Ultraschallgeber zum Vernebeln von Wasser mit dem Finger berührt, wird darin eine Hitzeempfindung erzeugt. Mit Ultraschall werden insbesondere Plastikgehäuse von Netzteilen dauerhaft [[Ultraschallschweißen|verschweißt]].
Das Gehör arbeitet ohne Unterbrechungen; sein Einsatz wird nicht bewußt gelenkt. Während die Augen bei Bedarf mit [[Augenlid]]ern abdeckt werden können oder noch einfacher die Blickrichtung geändert werden kann, werden akustische Signale jederzeit (auch im Schlaf) wahrgenommen. Daher werden störende Wirkungen von Geräuschen als besonders bedeutsam empfunden. Lang andauernde und starke
Schalleinwirkungen können die Gesundheit beeinträchtigen und schädigen. Der Minderung von Schall kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Dies geschieht vorzugsweise durch die Vermeidung der Geräuschentstehung oder ersatzweise durch nachträgliche Maßnahmen:
Dazu stehen die Prinzipien der [[Schalldämmung]] (Manipulation des Schallausbreitungsweges) und der [[Schalldämpfung]] (Umwandlung
von Schallenergie in Wärmeenergie) zur Verfügung.


== Einteilung nach der Wellenform ==
Beispiele für die Anwendung dieser Mechanismen sind:
Man unterscheidet grob zwischen den beiden periodischen [[Wellenform]]en „Ton“ und „Klang“ und den nichtperiodischen „Geräusch“ und „Knall“. Ein Ton besteht aus einer reinen sinusförmigen Schwingung. Der Klang ist eine [[Tongemisch|Mischung mehrerer Töne]], z.&nbsp;B. den [[Oberton|Obertönen]]. Ein Knall besitzt einen „Peak“, die Amplitude nimmt dann schnell wieder ab.


<gallery>
* [[Lärmschutzwand]]
Oszi Ton.svg|Schematisches Oszilloskopbild eines Tons,
* [[verkehrsberuhigter Bereich]], evtl. sogar [[Umzug]] weg von der [[Stadt]]
Oszi Klang.svg|eines Klangs,
* [[Ohrstöpsel]]
Oszi Geräusch.svg|eines Geräusches und
* [[dicht schließend]]e [[Fenster]]
Oszi Knall.svg|eines Knalls.
* [[lüfterlos]]es Design von [[Computer]]n
</gallery>
* [[Spindel]]-loses Design von [[Computern]] (also ohne klassische [[Festplatte]], vielleicht mit [[Flash-Speicher]])
* [[Flüssigkeitslager]] (statt [[Kugellager]])


== Unterschiedliche Geräusche ==
==Siehe auch andere Begriffe, die mit Schall verbunden sind:==
[[Datei:Schalldarstellung static.png|mini|hochkant|Abbildung 1: Zeitliche Verläufe des Schalldrucks von unterschiedlichen Geräuschen]]
In Abbildung 1 sind schematische zeitliche Verläufe des Schalldrucks von unterschiedlichen Geräuschen dargestellt:
* Die erste Wellenform zeigt einen Gewehrschuss.
* Die zweite eine [[Sinus]]schwingung mit sinkender [[Periodendauer]], bzw. steigender [[Frequenz]].
* Die dritte Wellenform zeigt das gesprochene Wort „Wikipedia“.


== Siehe auch ==
*[[Lärm]], [[Schalldruck]], [[Schallauslenkung]], [[Schallausschlag]], [[Schallschnelle]], [[Schallbeschleunigung]],<br>
* [[Antischall]]
*[[Schallintensität]], [[Schallenergiedichte]], [[Schallleistung]], [[Schallfluss]], [[Schallgeschwindigkeit]]
* [[Luftschall]]
*[[Schallfeldgröße]], [[Schallenergiegröße]], [[Schallkennimpedanz]], [[Schalldruckamplitude]]
* [[Schalldämmung]]
*[[Schalldruckpegel]], [[Schallschnellepegel]], [[Schallintensitätspegel]], [[Schallleistungspegel]]
* [[Trittschall]]
* [[Wasserschall]]


== Weblinks ==
== Literatur ==
* [[Hans Breuer (Physiker)|Hans Breuer]]: ''dtv-Atlas Physik, Band 1. Mechanik, Akustik, Thermodynamik, Optik.'' dtv-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-03226-X.
* Heinrich Kuttruff: ''Akustik: Eine Einführung.'' S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7776-1244-8.
* [[Clemens Kühn]]: ''Musiklehre. Grundlagen und Erscheinungsformen der abendländischen Musik.'' Laaber-Verlag, 1980, ISBN 3-921518-60-1, S. 43–50 (''Material: 1. Akustische Begründung'').


== Weblinks ==
*[http://www.sengpielaudio.com/Rechner-wellenlaenge.htm Berechnung von Wellenlänge des Schalls, Frequenz und Schallgeschwindigkeit]
{{Commonscat|Sound|Schall}}
*[http://www.sengpielaudio.com/Rechner-wellen.htm Berechnung der Wellenlänge einer Schallwelle in Luft bei gegebener Frequenz und Temperatur]
{{Wiktionary}}
{{Wikiquote}}
* [http://www.sengpielaudio.com/Rechner-wellen.htm Akustik-Berechnung der Wellenlänge einer Schallwelle in Luft bei gegebener Frequenz und Temperatur]
* [http://www.uni-due.de/ibpm/BauPhy/Schall/indexschall.htm Grundlagen zum Schall und die schalltechnischen Begriffe]
<!-- *[http://web.archive.org/web/20070622164232/http://www.ias.et.tu-dresden.de/akustik/Publikationen/Stroemungsakustik/koe2004_4.pdf Ausgewählte Grundlagen der Technischen Akustik und Strömungsakustik] (PDF; 360&nbsp;kB) -->


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Akustik]]
<references />
[[Kategorie:Wellenlehre]]


{{Navigationsleiste Schall-Spektrum}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4129541-9}}


[[af:Klank]]
[[Kategorie:Schall| ]]
[[ca:So]]
[[cs:Zvuk]]
[[en:Sound]]
[[fi:Ääni]]
[[fr:Son]]
[[id:Suara]]
[[ja:音]]
[[nl:Geluid]]
[[simple:Sound]]
[[sl:Zvok]]
[[sv:Ljud]]
[[zh:声音]]

Aktuelle Version vom 30. Januar 2025, 13:11 Uhr

Schallgrößen

Schall (von althochdeutsch scal) bezeichnet allgemein mechanische Schwingungen in einem elastischen Medium (Gas, Flüssigkeit, Festkörper).[1] Diese Schwingungen rufen Druck- und Dichteschwankungen hervor, die sich in dem Medium ausbreiten und so die Schallwellen bilden.

Umgangssprachlich bezeichnet Schall vor allem das Geräusch, den Klang, den Ton, den Knall (Schallarten), wie er von Menschen und Tieren mit dem Gehör, also dem Ohr-Gehirn-System auditiv wahrgenommen werden kann. Man unterscheidet dabei den Nutzschall, wie Musik oder die Stimme beim Gespräch, und den Störschall, wie Baustellen- oder Verkehrslärm.

„Schall“ ist ein Kollektivum und wird nur im Singular benutzt.

Physikalische Definition

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Physikalisch gesehen ist Schall eine als mechanische Welle fortschreitende Deformation in einem Medium. In ruhenden Gasen und Flüssigkeiten ist Schall immer eine Longitudinalwelle, also näherungsweise auch in Luft. Die allgemeine Wellengleichung für dreidimensionale Schallfelder in fluiden Medien[2] lautet wie folgt:

Darin ist der Laplace-Operator. Schall breitet sich mit einer für das Medium und dessen Zustand (Temperatur, Druck usw.) charakteristischen und konstanten Schallgeschwindigkeit aus. Bei einer Temperatur von 20 °C beträgt diese in Luft 343 m/s und in Wasser 1484 m/s, siehe auch Schallgeschwindigkeit in verschiedenen Medien. Die Wellenlänge der Schallwelle, die Frequenz und die Schallgeschwindigkeit sind über folgende Beziehung verknüpft:

In Gasen wie Luft kann Schall als eine dem statischen Luftdruck überlagerte Schalldruckwelle beschrieben werden. Meistens sind bei Schallwellen die Schwankungen der Zustandsgrößen Druck und Dichte klein im Verhältnis zu ihren Ruhegrößen. Das wird anschaulich, wenn man Schalldruckpegel von 130 dB (Dezibel), das ist etwa die Schmerzschwelle des Menschen, mit dem normalen atmosphärischen Druck vergleicht: Der Ruhedruck der Atmosphäre beträgt 101325 Pascal (= 1013,25 Hektopascal), während ein Schalldruckpegel von 130 dB einem Effektivwert des Schalldrucks p von gerade einmal 63 Pascal entspricht.

Dagegen gibt es in Festkörpern auch Transversalwellen und geführte Wellen. Im Vakuum gibt es keinen Schall, da er im Gegensatz zu elektromagnetischen Wellen immer ein Trägermedium braucht. Schallausbreitung findet auch im Weltraum statt,[3] wegen der geringen Dichte sind die übertragenen Energien sehr gering, und die Schallgeschwindigkeit liegt im zweistelligen km/s-Bereich. Man beobachtet astronomische Überschallereignisse in Form von Bugstoßwellen.

Die zugehörige Wissenschaft ist die Akustik. Die beiden Energieformen, die sich beim Schall ineinander umwandeln, sind die Kompressionsenergie und die Bewegungsenergie als Schallenergiegröße, charakterisiert werden sie aber durch die Schallfeldgrößen:

Wellen sind zeitlich und örtlich periodische Veränderungen einer physikalischen Größe g(t, x). Der Schalldruck p ist die wichtigste Schallfeldgröße als Skalar überhaupt; siehe auch Druckwelle. Dieses hat verschiedene Gründe: Der Schalldruck ist eine anschauliche Größe, mit Mikrofonen relativ leicht messbar und auch vom Menschen physiologisch erfassbar. Der Schallwechseldruck p ist einfach zu messen. Bei einem Schalldruckpegel von 0 dB, also bei der Hörschwelle, hat der Schalldruck als Effektivwert einen Wert von 2e-5 Pa. Dagegen ist die Schallfeldgröße Schallschnelle v ein Vektor, wobei bei Einwirkung von Schall die Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegung der Fluidelemente (Luftteilchen) gemeint ist. Der Begriff Geschwindigkeit wird hier zur deutlichen Abgrenzung zur Schallgeschwindigkeit c allerdings vermieden. Die Schnelle ist nicht so leicht bestimmbar. Man muss sich hierbei darüber im Klaren sein, dass die maximal auftretenden Geschwindigkeiten bei der Auslenkung der Fluidelemente im Vergleich zur Schallgeschwindigkeit klein sind: Bei einem Schalldruckpegel von 130 dB, der Schmerzschwelle, beträgt die Schallschnelle in Luft gerade einmal 0,153 m/s. Bei der Hörschwelle des Menschen hat der Effektivwert der Schallschnelle einen Wert von 5e-8 m/s entsprechend einem Schallschnellepegel von 0 dB. Hierbei werden die Luftpartikel nur ganz gering ausgelenkt.

Einteilung nach Frequenz

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Entsprechend dem Frequenzbereich unterscheidet man:

  • Infraschall < 16 Hz ist für Menschen nicht hörbar, da die Frequenz zu niedrig ist
  • Hörschall von 16 Hz bis 20 kHz, ist für Menschen hörbarer Schall
  • Ultraschall von 20 kHz bis 1,6 GHz ist für Menschen nicht hörbar, da zu hochfrequent
  • Hyperschall > 1 GHz wird durch Schallwellen gebildet, die nur noch bedingt ausbreitungsfähig sind

Die Hörschwelle, Empfindung einer bestimmten Lautstärke und die Grenze zur Schmerzempfindung des Menschen verlaufen im Bereich von 16–20.000 Hz entlang einer Schar von Hörkurven, die im Bereich niedrigster und höchster Frequenzen tendenziell konvergieren. Das Hörvermögen insbesondere im Bereich hoher Töne nimmt mit zunehmendem Lebensalter aber auch durch Strapazierung des Gehörs durch laute Musik, Lärm oder Knall teilweise irreversibel ab.

Hunde und Fledermäuse können auch Töne über 20 kHz hören. Infraschall kann vom Menschen unter Umständen mit der Bauchdecke, Fingerspitzen oder beim Stehen mit den Füßen haptisch gefühlt oder an Festkörpern mit dem Auge als Vibration gesehen werden. Wird ein Piezo-Ultraschallgeber zum Vernebeln von Wasser mit dem Finger berührt, wird darin eine Hitzeempfindung erzeugt. Mit Ultraschall werden insbesondere Plastikgehäuse von Netzteilen dauerhaft verschweißt.

Einteilung nach der Wellenform

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Man unterscheidet grob zwischen den beiden periodischen Wellenformen „Ton“ und „Klang“ und den nichtperiodischen „Geräusch“ und „Knall“. Ein Ton besteht aus einer reinen sinusförmigen Schwingung. Der Klang ist eine Mischung mehrerer Töne, z. B. den Obertönen. Ein Knall besitzt einen „Peak“, die Amplitude nimmt dann schnell wieder ab.

Unterschiedliche Geräusche

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Abbildung 1: Zeitliche Verläufe des Schalldrucks von unterschiedlichen Geräuschen

In Abbildung 1 sind schematische zeitliche Verläufe des Schalldrucks von unterschiedlichen Geräuschen dargestellt:

  • Die erste Wellenform zeigt einen Gewehrschuss.
  • Die zweite eine Sinusschwingung mit sinkender Periodendauer, bzw. steigender Frequenz.
  • Die dritte Wellenform zeigt das gesprochene Wort „Wikipedia“.
  • Hans Breuer: dtv-Atlas Physik, Band 1. Mechanik, Akustik, Thermodynamik, Optik. dtv-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-03226-X.
  • Heinrich Kuttruff: Akustik: Eine Einführung. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7776-1244-8.
  • Clemens Kühn: Musiklehre. Grundlagen und Erscheinungsformen der abendländischen Musik. Laaber-Verlag, 1980, ISBN 3-921518-60-1, S. 43–50 (Material: 1. Akustische Begründung).
Commons: Schall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schall – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Schall – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Schall. In: Lexikon der Physik. Spektrum, 1998, abgerufen am 2. August 2018.
  2. Heinrich Kuttruff: Akustik: Eine Einführung. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7776-1244-8, S. 40.
  3. Bryan Gaensler: Kosmos xxxtrem! Springer-Verlag, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-43391-1, 8 'Sphärenklänge: Extreme des Schalls'.