„Ortsbrust“ – Versionsunterschied
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'''Ortsbrust''' ist beim [[Untertagebau]] der Bereich (Ende) eines Bergbauortes (Hohlraum), an dem zur Zeit [[Ausbruch]] stattfindet. |
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Eine '''Ortsbrust''',<ref name="Quelle 5" /> auch ''Ortsstoß'' genannt,<ref name="Quelle 4" /> ist die Stelle einer [[Strecke (Bergbau)|Strecke]] eines [[Stollen (Bergbau)|Stollens]]<ref name="Quelle 1" /> oder eines [[Tunnel]]s,<ref name="Quelle 6" /> an der bergmännischer [[Streckenauffahrung|Vortrieb]] stattfindet.<ref name="Quelle 1" /> Zusammen mit den seitlichen Begrenzungsflächen bildet sie den [[Stoß (Bergbau)|Stoß]].<ref name="Quelle 2" /> |
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==Weblinks== |
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*[http://www.steinkohle-portal.de/index.html ''Steinkohle-Portal''] |
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Allgemein wird beim Untertagebau diejenige Begrenzungsfläche eines [[söhlig]]en (waagerechten) oder geneigten [[Grubenbau]]s, die in Vortriebsrichtung liegt, an der mit bergmännischen Verfahren erfolgender Vortrieb stattfindet oder stattgefunden hat und Gebirge hereingewonnen wurde, als „Ortsbrust“ bezeichnet.<ref name="Quelle 1" /> In gleichem Sinne werden im Tunnelbau anstelle des Begriffs Ortsbrust<ref group="ANM" name="Anm. Girm." /> auch analog die Begriffe Tunnel- und Stollenbrust gebraucht.<ref name="Quelle 6" /> |
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Die zur direkten [[Rohstoff]]gewinnung dienenden Abbaufronten werden im Allgemeinen nicht als Ortsbrust, sondern als Abbaustoß bezeichnet.<ref name="Quelle 3" /> |
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== Weitere Begriffe == |
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* [[Firste]] – die obere Begrenzung,<ref name="Quelle 2" /> |
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* [[Sohle (Bergbau)|Sohle]] – der Boden, bzw. das Höhenniveau des Abbaus,<ref name="Quelle 1" /> |
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* [[Stoß (Bergbau)|Stoß]] – die jeweils senkrecht (auch schräg) stehende Wand.<ref name="Quelle 5" /> |
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== Einzelnachweise == |
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<references> |
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<ref name="Quelle 1">[[Walter Bischoff]], Heinz Bramann, [[Westfälische Berggewerkschaftskasse]] Bochum: ''Das kleine Bergbaulexikon.'' 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen 1988, ISBN 3-7739-0501-7.</ref> |
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<ref name="Quelle 2">Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Hans-Dieter Hilden, Herbert Ommer, Siegfried Raimann: ''Das Erbe des Erzes''. Band 4, Der Lüderich, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 3-932326-52-0, S. 239–249.</ref> |
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<ref name="Quelle 3">{{Literatur| Autor=Horst Roschlau, Wolfram Heinze| Herausgeber=SDAG Wismut| Titel=Wissenspeicher Bergbautechnologie| Verlag=Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie| Ort=Leipzig| Auflage=1.| Jahr=1974| Seiten=208, 216| Kommentar=}}</ref> |
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<ref name="Quelle 4"> ''Erklärendes Wörterbuch der im Bergbau in der Hüttenkunde und in Salinenwerken vorkommenden technischen und in Salinenwerken vorkommenden technischen Kunstausdrücke und Fremdwörter.'' Verlag der Falkenberg’schen Buchhandlung, Burgsteinfurt 1869.</ref> |
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<ref name="Quelle 5">Tilo Cramm, Joachim Huske: Bergmannssprache im Ruhrrevier. 5. überarbeitete und neu gestaltete Auflage, Regio-Verlag, Werne 2002, ISBN 3-929158-14-0.</ref> |
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<ref name="Quelle 6">Gerhard Girmscheid: ''Bauprozesse und Bauverfahren des Tunnelbaus.'' Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH und Co.KG., Berlin 2013, ISBN 978-3-433-03047-9, S. 2, 25, 56, 103, 273, 587, 589, 618.</ref> |
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== Anmerkungen == |
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<ref group="ANM" name="Anm. Girm.">Unter den Tunnelbauern gilt auch heute noch der Ausspruch: „Vor der Ortsbrust ist es schwarz“. (Quelle: Gerhard Girmscheid: ''Bauprozesse und Bauverfahren des Tunnelbaus.'')</ref> |
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[[Kategorie:Grubengebäude]] |
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[[Kategorie:Tunnelbau]] |
Aktuelle Version vom 15. April 2024, 07:56 Uhr

Eine Ortsbrust,[1] auch Ortsstoß genannt,[2] ist die Stelle einer Strecke eines Stollens[3] oder eines Tunnels,[4] an der bergmännischer Vortrieb stattfindet.[3] Zusammen mit den seitlichen Begrenzungsflächen bildet sie den Stoß.[5]
Allgemein wird beim Untertagebau diejenige Begrenzungsfläche eines söhligen (waagerechten) oder geneigten Grubenbaus, die in Vortriebsrichtung liegt, an der mit bergmännischen Verfahren erfolgender Vortrieb stattfindet oder stattgefunden hat und Gebirge hereingewonnen wurde, als „Ortsbrust“ bezeichnet.[3] In gleichem Sinne werden im Tunnelbau anstelle des Begriffs Ortsbrust[ANM 1] auch analog die Begriffe Tunnel- und Stollenbrust gebraucht.[4]
Die zur direkten Rohstoffgewinnung dienenden Abbaufronten werden im Allgemeinen nicht als Ortsbrust, sondern als Abbaustoß bezeichnet.[6]
Weitere Begriffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Firste – die obere Begrenzung,[5]
- Sohle – der Boden, bzw. das Höhenniveau des Abbaus,[3]
- Stoß – die jeweils senkrecht (auch schräg) stehende Wand.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Tilo Cramm, Joachim Huske: Bergmannssprache im Ruhrrevier. 5. überarbeitete und neu gestaltete Auflage, Regio-Verlag, Werne 2002, ISBN 3-929158-14-0.
- ↑ Erklärendes Wörterbuch der im Bergbau in der Hüttenkunde und in Salinenwerken vorkommenden technischen und in Salinenwerken vorkommenden technischen Kunstausdrücke und Fremdwörter. Verlag der Falkenberg’schen Buchhandlung, Burgsteinfurt 1869.
- ↑ a b c d Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen 1988, ISBN 3-7739-0501-7.
- ↑ a b Gerhard Girmscheid: Bauprozesse und Bauverfahren des Tunnelbaus. Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH und Co.KG., Berlin 2013, ISBN 978-3-433-03047-9, S. 2, 25, 56, 103, 273, 587, 589, 618.
- ↑ a b Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Hans-Dieter Hilden, Herbert Ommer, Siegfried Raimann: Das Erbe des Erzes. Band 4, Der Lüderich, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 3-932326-52-0, S. 239–249.
- ↑ Horst Roschlau, Wolfram Heinze: Wissenspeicher Bergbautechnologie. Hrsg.: SDAG Wismut. 1. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1974, S. 208, 216.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Unter den Tunnelbauern gilt auch heute noch der Ausspruch: „Vor der Ortsbrust ist es schwarz“. (Quelle: Gerhard Girmscheid: Bauprozesse und Bauverfahren des Tunnelbaus.)