Zum Inhalt springen

„Crailsheim“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Bear (Diskussion | Beiträge)
neue Gliederung nach Formatvorlage, vollständig überarbeitet u. umfangreich mit Inhalt gefüllt
K Typografie (https://www.duden.de/rechtschreibung/e__V_)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis}}
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; background:#e3e3e3;"
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
|Art = Stadt
! Karte
|Wappen = <!-- Wikidata -->
|- bgcolor="#FFFFFF" align="center"
|Breitengrad = 49/08/05/N
| [[Bild:Wappen_crailsheim.png|120px|Wappen der Stadt Crailsheim]]
|Längengrad = 10/04/14/O
| [[Bild:Karte_Crailsheim_in_Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Crailsheim hervorgehoben]]
|Lageplan = Crailsheim in SHA.svg
|-
|Bundesland = Baden-Württemberg
! colspan="2" | Basisdaten
|Regierungsbezirk = Stuttgart
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Landkreis = Schwäbisch Hall
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Baden-Württemberg]]
|Höhe = 414
|- bgcolor="#FFFFFF"
|PLZ = 74564, <!--nur Wohnplatz Mittelmühle von Westgartshausen:-->74597
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Stuttgart|Stuttgart]]
|Vorwahl = 07951, [[Triensbach (Crailsheim)|07954]], 07904
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Gemeindeschlüssel = 08127014
| [[Regionalverband]]: || [[Regionalverband Heilbronn-Franken|Heilbronn-Franken]]
|LOCODE = DE CRH
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Gliederung = [[Kernstadt]] und 8 [[Stadtteil]]e
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Schwäbisch Hall|Schwäbisch Hall]]
|Adresse = Marktplatz 1<br />74564 Crailsheim
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Website = [https://www.crailsheim.de/ www.crailsheim.de]
| [[Gemeindearten|Gemeindeart]]: || [[Große Kreisstadt]]
|Bürgermeister = [[Christoph G. Grimmer|Christoph Grimmer]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister
| [[Geografische Lage]]: || 49° 8' n. Br.<br />10° 4' ö. L.
|Partei = parteilos
|- bgcolor="#FFFFFF"
}}
| [[Höhe]]: || 432 m ü. [[Normalnull|NN]]

|- bgcolor="#FFFFFF"
[[Datei:Crailsheim1.jpg|mini|hochkant=1.3|Schulstraße mit der [[Johanneskirche (Crailsheim)|Johanneskirche]] im Hintergrund]]
| [[Fläche]]: || 109,08 [[Quadratkilometer|km²]]
'''Crailsheim''' (im regionalen, [[hohenlohisch]]en Dialekt [{{IPA|ˈgʀɑːlsɘ}}]) ist eine Stadt im [[Franken (Region)|fränkisch]] geprägten Nordosten [[Baden-Württemberg]]s, etwa 32&nbsp;Kilometer östlich von [[Schwäbisch Hall]] und 40&nbsp;Kilometer südwestlich von [[Ansbach]]. Sie ist nach Schwäbisch Hall die zweitgrößte Stadt des [[Landkreis Schwäbisch Hall|Landkreises Schwäbisch Hall]] und die drittgrößte der [[Region Heilbronn-Franken]].
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Einwohner]]: || 32.352 ''<small>(30.06.2004)</small>''
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 296 Einwohner je km²
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Postleitzahl]]en: || 74551-74564 (alt: 7180)
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 07951
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>SHA</tt>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 08 1 27 014
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Stadtgliederung: || [[Kernstadt]] und 8 [[Stadtteil]]e
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der <br />Stadtverwaltung: || Marktplatz 1<br />74564 Crailsheim
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Offizielle Website: || [http://www.crailsheim.de/ www.crailsheim.de]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| E-Mail-Adresse: || [mailto:info@crailsheim.de info@crailsheim.de]
|-
! colspan="2" | Politik
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Oberbürgermeister]]: || Andreas Raab
|}
'''Crailsheim''' ist eine [[Stadt]] im Nordosten des [[Bundesland (Deutschland)|Bundeslandes]] [[Baden-Württemberg]], etwa 25 km östlich von [[Schwäbisch Hall]] bzw. 40 km südwestlich von [[Ansbach]]. Sie ist nach Schwäbisch Hall die zweitgrößte Stadt des [[Landkreis Schwäbisch Hall|Landkreises Schwäbisch Hall]] und bildet ein [[Mittelzentrum]] im Bereich des [[Oberzentrum]]s [[Heilbronn]]. Zum Mittelbereich Crailsheim gehören neben Crailsheim die Städte und Gemeinden [[Blaufelden]], [[Fichtenau]], [[Frankenhardt]], [[Gerabronn]], [[Kirchberg an der Jagst]], [[Kreßberg]], [[Langenburg]], [[Rot am See]], [[Satteldorf]], [[Schrozberg]], [[Stimpfach]] und [[Wallhausen]].


Seit [[1. Januar]] [[1972]] ist Crailsheim [[Große Kreisstadt]]. Mit den Gemeinden [[Frankenhardt]], [[Satteldorf]] und [[Stimpfach]] hat die Stadt Crailsheim eine [[Verwaltungsgemeinschaft]] vereinbart.
Seit dem 1. Januar 1972 ist Crailsheim eine [[Große Kreisstadt]]. Mit den Gemeinden [[Frankenhardt]], [[Satteldorf]] und [[Stimpfach]] ist die Stadt Crailsheim eine [[Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft]] eingegangen.


== Geografie ==
== Geographie ==
=== Lage ===
Crailsheim liegt auf der [[Hohenloher Ebene]] zu beiden Seiten der [[Jagst]], einem rechten Nebenfluss des [[Neckar]]s.
[[Datei:Panorama Crailsheim.jpg|mini|hochkant=2|Panoramabild der Stadt Crailsheim]]
[[Datei:An der Jagst.JPG|mini|Blick nach Südosten über die Jagst zur Johanneskirche]]
Crailsheim liegt auf beiden Seiten der [[Jagst]] in der weiten, nach ihr benannten [[Schichtstufe|Stufenrandbucht]] ''Crailsheimer Bucht,'' die der Fluss bei seinem Austritt aus dem [[Keuperbergland]] im Süden und Osten an der Grenze zur [[Neckar- und Tauber-Gäuplatten|Gäulandschaft]] der südöstlichen [[Hohenloher und Haller Ebene]] ausgeräumt hat. Der Fluss läuft dann in den [[Kocher-Jagst-Ebenen]] weiter. Die umrahmenden Berge östlich der Bucht, ''[[Crailsheimer Hardt]]'' genannt, sind Teil der [[Frankenhöhe]]. Den West- und Südwestrand bilden die Höhenwälder um den [[Burgbergturm (Frankenhardt)|Burgberg]] (534&nbsp;m), denen [[Geomorphologie|morphologisch]] getrennt im Süden die [[Ellwanger Berge]] folgen, beides Teile der [[Schwäbisch-Fränkische Waldberge|Schwäbisch-Fränkischen Waldberge]]. Anteil am Stadtgebiet haben alle genannten [[Naturraum|Naturräume]].<ref>''Naturräume Baden-Württembergs.'' Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009.</ref> Crailsheim gehört zur [[Region Heilbronn-Franken]], deren größte Stadt [[Heilbronn]] sich circa 75 km westlich befindet.


=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Crailsheim. Sie werden im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Nordosten genannt:<br/>
Die folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt, im [[Uhrzeigersinn]] von Nordosten, an: [[Satteldorf]], [[Kreßberg]], [[Fichtenau]], [[Stimpfach]], [[Frankenhardt]], [[Vellberg]], [[Ilshofen]] und [[Kirchberg an der Jagst]] (alle Landkreis Schwäbisch Hall).
[[Satteldorf]], [[Kreßberg]], [[Fichtenau]], [[Stimpfach]], [[Frankenhardt]], [[Vellberg]], [[Ilshofen]] und [[Kirchberg an der Jagst]].


=== Stadtgliederung ===
=== Stadtgliederung ===
Das Stadtgebiet Crailsheims gliedert sich in die [[Kernstadt]] und die 8 [[Stadtteil]]e Goldbach, Jagstheim, Onolzheim, Roßfeld, Tiefenbach, Triensbach, Westgartshausen und Beuerlbach, die erst im Rahmen der [[Gebietsreform]] der [[1970er]] Jahre eingemeindet wurden. Die Stadtteile (ohne Beuerlbach) sind zugleich [[Ortschaft]]en im Sinne der baden-württembergischen [[Gemeindeordnung]], d.h. sie haben einen [[Ortschaftsrat]], dem ein [[Ortsvorsteher]] vorsteht. Die Ortschaftsräte werden bei jeder Kommunalwahl von der wahlberechtigten Bevölkerung der Ortschaft gewählt.
Das Stadtgebiet Crailsheims gliedert sich in die neun [[Stadtteil]]e Beuerlbach, Crailsheim, Goldbach, [[Jagstheim]], Onolzheim, Roßfeld, [[Tiefenbach (Crailsheim)|Tiefenbach]], Triensbach und Westgartshausen. Alle Stadtteile, ausgenommen Beuerlbach und Crailsheim, sind zugleich [[Ortschaft]]en nach der baden-württembergischen [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Gemeindeordnung]], d.&nbsp;h., sie haben einen [[Ortschaftsrat]] mit einem [[Ortsvorsteher]] als Vorsitzendem. Die Ortschaftsräte werden bei jeder Kommunalwahl von der wahlberechtigten Bevölkerung der Ortschaft gewählt.


Einige der Stadtteile sind administrativ weiter untergliedert in Wohngebiete bzw. -bezirke oder [[Wohnplatz|Wohnplätze]] mit eigenem Namen:
Die Stadtteile bzw. Ortschaften gliedern sich teilweise in weitere Wohngebiete bzw. -bezirke oder [[Wohnplatz|Wohnplätze]] mit eigenem Namen. Dabei handelt es sich um die [[1940]] eingemeindete, im Süden der Kernstadt gelegene, ehemals selbständige Gemeinde Ingersheim, zu dessen Gemeindegebiet auch Altenmünster und Rodmühle gehörten sowie um Wohngebiete, die nach [[1945]] neu entstanden sind. Die weitere Gliederung der Stadtteile ist teilweise in der [[Hauptsatzung]] der Stadt geregelt.
* [[Datei:Rathaus und Liebfrauenkapelle Crailsheim.jpg|mini|Rathaus (links) und [[Liebfrauenkapelle (Crailsheim)|Liebfrauenkapelle]] (rechts) Crailsheim]]''Crailsheim:'' Kernstadt, [[Altenmünster (Crailsheim)|Altenmünster]], [[Ingersheim an der Jagst|Ingersheim]] und [[Rotmühle (Crailsheim)]]
* ''Goldbach:'' Goldbach; die Burgstelle der ehemaligen [[Burg Schönebürg]] ist heute eine Walderholungsanlage
* ''Westgartshausen:'' Lohr, Mittelmühle, [[Ofenbach (Crailsheim)|Ofenbach]], Oßhalden, Schüttberg, Wegses, Westgartshausen und Wittau sowie die abgegangene [[Burg Lohr (Crailsheim)|Burg Lohr]] der Herren von Lohr
* ''Jagstheim:'' [[Alexandersreut]], Burgbergsiedlung (Neubausiedlung), Eichelberg, Jagstheim, Stöckenhof, Kaihof und Jakobsburg sowie die abgegangene [[Pfannenburg]]
* ''Onolzheim:'' Onolzheim und Hammerschmiede, [[Burgstall Onolzheim]]
* ''Roßfeld:'' Hagenhof, Ölhaus, Maulach, Roßfeld, Sauerbronnen und Teile des zum Wohngebiet umgebauten ehemaligen US-amerikanischen Militärstützpunkt McKee Barracks sowie die abgegangene [[Wasserburg Flügelau]]
* ''Tiefenbach:'' Rüddern, Tiefenbach, [[Weidenhäuser Mühle]], [[Wollmershausen (Crailsheim)|Wollmershausen]]
* ''Triensbach:'' Buch, Erkenbrechtshausen, Heinkenbusch, Saurach, Triensbach und Weilershof


Die Kernstadt ihrerseits besteht aus den Wohngebieten
Die Wohnbezirke in der (weiteren) Kernstadt sind: Innenstadt, Schießberg (im Volksmund auch "Hexenbuckel" genannt), Kreuzberg (seit den [[1950er]] Jahren im Osten und Süden aufgebauter Stadtteil, mittlerweile der größte Stadtteil), Türkei (aus einer ehemaligen Gastarbeiter-Siedlung, daher der Name, entstandener Stadtteil im Süden), Fliegerhorst (auf dem ehemaligen, [[1945]] zerstörten Flugplatz-Areal im Westen, heute Gewerbegebiet), Sauerbrunnen (in der Nachkriegszeit errichtete Siedlung im Westen, gehört aber heute zur Ortschaft Roßfeld), Roter Buck (hauptsächlich in den [[1960er]] und [[1970er]] Jahren erbaute Siedlung im Nordwesten) und der am [[1. Januar]] [[1975]] von der Gemeinde Satteldorf umgemeindete Stadtteil Beuerlbach im Nordosten.
* ''Innenstadt,'' sie umfasst das Gebiet der Altstadt
* ''Schießberg,'' im Volksmund auch „Hexenbuckel“ genannt, im Nordosten
* ''Kreuzberg,'' ein seit den 1950er Jahren im Osten und Süden aufgebauter Stadtteil, mittlerweile der größte Stadtteil
* ''Türkei,'' ein Stadtteil im Süden (der Name rührt vermutlich von den Zuständen im Arbeiterlager, das dort für den Eisenbahnbau gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand, nicht aber von der Nationalität dieser Wanderarbeiter her<ref>Kerstin Schellhorn: {{Webarchiv |url=https://www.swp.de/suedwesten/landkreise/lk-schwaebisch-hall/tuerkei-ohne-tuerken_-wie-der-crailsheimer-stadtteil-zu-seinem-namen-kam-21020669.html |text=''Türkei ohne Türken: Wie der Crailsheimer Stadtteil zu seinem Namen kam.'' |wayback=20190624212853}} In: ''[[Hohenloher Tagblatt]].'' 2. Oktober 2013, abgerufen am 26. November 2013.</ref>)
* ''Fliegerhorst,'' auf dem ehemaligen, 1945 zerstörten Flugplatz-Areal im Westen gelegen, heute größtenteils Gewerbegebiet
* ''Sauerbrunnen,'' eine in der Nachkriegszeit aufgebaute Vertriebenensiedlung im Westen
* ''Roter Buck,'' eine vor allem in den 1960er und 1970er Jahren erbaute Siedlung im Nordwesten


=== Flächenaufteilung ===
Die 7 Stadtteile, zugleich Ortschaften, sind:
<timeline>
*''Goldbach'' im Osten, früher hohenlohisches Lehen und Rittergut, fiel [[1729]] an [[Ansbach]]
ImageSize = width:600 height:150
*''Westgartshausen'' mit Lohr, Mittelmühle, Ofenbach, Oßhalden, Schüttberg, Wegses, Wittau (im Südosten). Teilweise früher zur Freien Reichsstadt [[Dinkelsbühl]] gehörig, der Hauptort Westgartshausen war jedoch ab [[1399]] im Besitz der [[Burggrafen zu Nürnberg]]. Ehemalige Burg der Herren von Lohr
PlotArea = width:90% height:66% bottom:25% left:5%
*''Jagstheim'' mit Alexandersreut, Burgbergsiedlung (Neubausiedlung), Eichelberg, Stöckenhof, Kaihof und Jakobsburg (im Süden). Früher extrem zersplitterter Grundbesitz (u.a. in Teilbesitz der Freien Reichsstadt [[Schwäbisch Hall]], ab [[1796]] preußisch. Ehemalige Pfannenburg.
DateFormat = x.y
*''Onolzheim'' mit Hammerschmiede (im Südwesten); häufig wechselnde Besitzer, seit [[1399]] überwiegend zu [[Ansbach]] gehörig.
Period = from:0 till:100
*''Roßfeld'' mit Maulach, Hagenhof, Ölhaus und Sauerbrunnen sowie der zum Wohngebiet umgebaute ehemalige US-amerikanische Stützpunkt McKee Barracks (im Westen). Früher zur Grafschaft Flügelau gehörig, danach mehrmals wechselnde Besitzer, ab [[1399]] weitgehend im Besitz [[Ansbach]]s. Ehemalige Burg Flügelau.
Legend = columns:2 columnwidth:250 left:12% top:95%
*''Tiefenbach'' mit Wollmershausen, Rüddern und Weidenhausen (im Nordwesten). Früher im Besitz von [[Ansbach]], [[Hohenlohe]], [[Dinkelsbühl]] u.a., teilweise auch des Hochstifts [[Würzburg]], kam [[1797]] zu [[Preußen]]
TimeAxis = orientation:horizontal
*''Triensbach'' mit Buch, Erkenbrechtshausen, Heinkenbusch, Saurach und Weilershof (im Nordwesten). Frühere Besitzer waren dieselben wie in Tiefenbach. Wasserschloss von Erkenbrechtshausen.
ScaleMajor = unit:year increment:10 start:0
<!-- === Klima === -->

# The formatting blanks in the Colors-section are in fact figure spaces (U+2007)
Colors =
id:Gesa value:white legend:    10908_ha Gesamtfläche
id:Wald value:teal legend:2675_ha = 24,5_% Waldfläche
id:Land value:yelloworange legend:6109_ha = 56,0_% Landwirtschaftsfläche
id:Wass value:brightblue legend:  91_ha =  0,8_% Wasserfläche
id:Erho value:green legend:  98_ha =  0,9_% Erholungsfläche
id:Geba value:red legend:1123_ha = 10,3_% Gebäude-_und_Freifläche
id:Verk value:tan1 legend: 727_ha =  6,7_% Verkehrsfläche
id:Sons value:purple legend:  73_ha =  0,7_% Sonstige_Flächen

PlotData =
from:00.0 till:24.5 color:Wald
from:24.5 till:80.5 color:Land
from:80.5 till:81.3 color:Wass
from:81.3 till:82.2 color:Erho
from:82.2 till:92.5 color:Geba
from:92.5 till:99.2 color:Verk
from:99.2 till:99.9 color:Sons
</timeline>

Nach Daten des [[Statistisches Landesamt Baden-Württemberg|Statistischen Landesamtes]], Stand 2014.<ref>[https://www.statistik-bw.de/BevoelkGebiet/GebietFlaeche/015152xx.tab?R=GS127014 ''Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung''] für die Stadt Crailsheim. Statistisches Landesamt, abgerufen am 18. August 2021.</ref>

=== Raumplanung ===
Crailsheim bildet ein Mittelzentrum innerhalb der [[Region Heilbronn-Franken]], in der [[Heilbronn]] als [[Oberzentrum]] ausgewiesen ist. Zum Mittelbereich Crailsheim gehören neben Crailsheim die Städte und Gemeinden im nordöstlichen Teil des Landkreises Schwäbisch Hall, und zwar [[Blaufelden]], [[Fichtenau]], [[Frankenhardt]], [[Gerabronn]], [[Kirchberg an der Jagst]], [[Kreßberg]], [[Langenburg]], [[Rot am See]], [[Satteldorf]], [[Schrozberg]], [[Stimpfach]] und [[Wallhausen (Württemberg)|Wallhausen]].

=== Schutzgebiete ===
Auf dem Crailsheimer Stadtgebiet gibt es insgesamt sieben [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]]: Den [[Reusenberg]] nördlich von Maulach, das [[Hammersbachtal nordöstlich von Westgartshausen]] sowie das Naturschutzgebiet [[Wacholderberg-Geigerswasen]] bei Westgartshausen, den [[Crailsheimer Eichwald]] nordöstlich von Crailsheim und das Natur- und Landschaftsschutzgebiet [[Jagsttal mit Seitentälern zwischen Crailsheim und Kirchberg]], das unterhalb der Kläranlage beginnt und bis Kirchberg reicht.

Hinzu kommen weitere 13 Landschaftsschutzgebiete, die ganz oder teilweise auf Crailsheimer Gebiet liegen:
* [[Eichenhain Hölzle südlich der Straße Jagstheim-Unterspeltach]]
* [[Jagsttal mit angrenzenden Gebieten zwischen der Kreisgrenze gegen den Ostalbkreis und der Brücke der Bundesstraße 290 über die Jagst bei der Wiesmühle]]
* [[Jagsttal zwischen der Wiesmühle und Crailsheim]]
* [[Jagstufer Heldenmühle bis zur Tiefenbacher Straße]]
* [[Keuperstufenrand bei Goldbach]]
* [[Keuperstufenrand bei Wittau]]
* [[Kreckelberg, Karlsberg (Galgenberg) mit Weinberg und Breitsee]]
* [[Kühnbachtal oberhalb Beuerlbach mit Hermannsberg]]
* [[Lerchenberg-Hahnenberg]]
* [[Pappelallee bei Onolzheim]]
* [[Reiglersbachtal und Umgebung]]
* [[Retzklinge-Ebnet-Frauenberg und Umgebung]]
* [[Veitwasen-Schlechtenberg-Lindle-Spitalfeld-Goldbachäcker und Umgebung]]

Außerdem liegen auf dem Stadtgebiet mehrere Teilgebiete des [[FFH-Gebiet]]s [[Crailsheimer Hart und Reusenberg]] und ein Teil des FFH-Gebiets [[Jagst bei Kirchberg und Brettach]]. Die Jagst ist als Vogelschutzgebiet [[Jagst mit Seitentälern (Vogelschutzgebiet)|Jagst mit Seitentälern]] ausgewiesen.<ref>[https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/q/2ITiolisF05rKIHLuerjK5 ''Daten- und Kartendienst der LUBW.''] [[Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg|LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg]], abgerufen am 5. Februar 2024 (Karte).</ref>

{{Siehe auch|Liste der Naturdenkmale in Crailsheim}}


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Frühes und hohes Mittelalter ===
Die erste urkundliche Erwähnung von Crailsheim datiert von [[1136]], damals hieß es noch "Cröwelsheim", später "Krawelsheim". [[1316]] erhielt Crailsheim das Marktrecht, [[1338]] das Stadtrecht. [[1314]] wurden die Fürsten von [[Hohenlohe]] damit [[Lehnswesen|belehnt]]. [[1399]] wurde es an die [[Burggrafen zu Nürnberg]] aus dem Haus [[Hohenzollern]] verkauft, die später zu Markgrafen von [[Brandenburg-Ansbach]] wurden. [[1792]] ging es an [[Preußen]] über; [[1806]] infolge der [[Napoléon Bonaparte|napoleonischen]] Kriege an [[Bayern]]. [[1810]] wurde es von Bayern an [[Württemberg]] abgetreten. Württemberg machte Crailsheim zum Sitz eines [[Oberamt]]es, [[1817]] kam das Oberamt Crailsheim zum neugegründeten württembergischen [[Jagstkreis]].
Das Gebiet um Crailsheim war im frühen Mittelalter Teil des zum [[Herzogtum Franken]] gehörigen Maulachgaus. Die Stadt selbst hat ihren Ursprung in einer fränkischen Siedlung aus dem 7. Jahrhundert in der Nähe eines Jagstüberganges. Die erste urkundliche Erwähnung von Crailsheim datiert von 1136,<ref name="Strohmaier">{{Literatur |Autor=Gerhard Strohmaier |Titel=Geschichte des Hohenloher Landes |Verlag=Books on Demand |Ort=Norderstedt |Datum=2016 |ISBN=978-3-8370-9991-1}}</ref>{{rp|S. 173}} damals hieß es noch „Cröwelsheim“, später „Krawelsheim“. Führende Adelsfamilien in dieser Zeit waren die Herren von [[Burg Lohr (Crailsheim)|Lohr]] und von [[Wasserburg Flügelau|Flügelau]]; Teile gehörten dem Stift St. Moritz in Augsburg.<ref name="Strohmaier" />{{rp|S. 176}} Nach dem Aussterben der Herren von Lohr und von Flügelau kam Crailsheim Ende des 13.&nbsp;Jahrhunderts an die [[Grafen von Oettingen]].<ref name="Strohmaier" />{{rp|S. 176}}
[[Datei:Crailsheim Stadtplan 1828 29.jpg|mini|Plan Crailsheims, angefertigt 1828/29 bei der Württembergischen Landesvermessung]]
Nach der Verhängung der Reichsacht über Konrad Schrimpf Graf von Oettingen im Jahr 1310 wurde Crailsheim als [[Lehnswesen|Reichslehen]] eingezogen und vier Jahre später als Lehen an die Edelherren von [[Hohenlohe (Adelsgeschlecht)|Hohenlohe]] übergeben.<ref name="Strohmaier" />{{rp|S. 176}} Im Jahr 1324 erscheint Crailsheim als [[Marktrecht (historisch)|Markt]], 1335 als [[Zoll (Abgabe)|Zollstätte]], deren Einkünfte [[Kraft II. (Hohenlohe-Weikersheim)|Kraft II. von Hohenlohe]] von [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig dem Bayern]] bekommen hatte, 1338 folgt die Erhebung zur Stadt und die Ausstattung mit [[Schwäbisch Hall|hällischem]] Stadtrecht und dem [[Blutgerichtsbarkeit|Blutbann]]<ref name="Strohmaier" />{{rp|S. 178}}. 1350 wurde mit dem Bau einer [[Stadtmauer]] begonnen.<ref name="Strohmaier" />{{rp|S. 178}}
{{Siehe auch|Burg Crailsheim}}


=== Der schwäbische Städtebund und die Horaffensage ===
[[Bild:Crailsheim-1914.jpg|thumb|280px|left|Crailsheim 1914]]
Im Jahr 1376 schlossen sich verschiedene Städte im [[Schwäbischer Städtebund|Schwäbischen Städtebund]] gegen [[Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl&nbsp;IV.]] zusammen, der sie hart auspresste und aufgrund seiner Raffgier auch „des deutschen Reiches Stiefvater“ genannt wurde. Unterstützung erhielt er dabei u.&nbsp;a. von [[Kraft IV. (Hohenlohe-Weikersheim)|Kraft IV. von Hohenlohe]]. Nach wechselseitigen [[Plünderung]]en und [[Brandschatzung]]en zogen die zum Schwäbischen Städtebund gehörenden [[Freie und Reichsstädte|Reichsstädte]] Schwäbisch Hall, Rothenburg und Dinkelsbühl im Herbst 1379 vor der in hohenlohischem Besitz stehenden Stadt Crailsheim auf und belagerten sie, bis sie erfolglos am 17. Februar, dem Mittwoch vor [[Fastensonntag|Estomihi]], des Jahres 1380 abziehen mussten.<ref name="Strohmaier" />{{rp|S. 179}} Soweit sind die Vorgänge historisch belegt.
Mit Eröffnung der Eisenbahn, insbesondere der Linie Stuttgart-Nürnberg [[1875]] wurde die Stadt Eisenbahnknotenpunkt und Grenzbahnhof. Die Eisenbahn brachte einen deutlichen Wirtschaftsaufschwung. In den [[1930er]] Jahren wurde zudem ein Flugplatz der [[Luftwaffe]] im Westen der Stadt errichtet. [[1938]] wurde das Oberamt Crailsheim in den [[Landkreis Crailsheim]] überführt.


Es wird gern erzählt, dass die eingeschlossenen Crailsheimer – vor allem die Crailsheimerinnen – nach Monaten der Belagerung, die sie zermürbt hatte, zu einer letzten List griffen, um die Stürmung der Stadt abzuwenden. Die Frauen sammelten das letzte noch vorhandene Mehl, buken daraus die in ihrer Form unverkennbaren Horaffen (= „Horn offen“) und warfen sie über die Stadtmauer. Gleichzeitig bestieg die Bürgermeistersgattin mutig die Stadtmauer und zog blank: Sie streckte den Angreifern ihr Hinterteil entgegen, dessen Konturen von unten, aus der Sicht der Belagerer, denen der Horaffen glichen. Die Reichsstädter erschraken ob der Leibesfülle und fürchteten nun, dass alle eingeschlossenen Crailsheimer so wohlgenährt wie des Bürgermeisters Gattin seien und es daher noch lange brauchen würde, die Stadt auszuhungern. Da die von den Städten eingesetzten [[Söldner]]heere große Summen verschlangen, sah man sich angesichts dessen zum Abzug genötigt. Die Crailsheimer feiern seit damals den Mittwoch vor Estomihi als Stadtfeiertag (2016 am 3.&nbsp;Februar), an dem die Schüler der Crailsheimer Schulen je einen Horaffen von den Crailsheimer Bäckereien geschenkt bekommen.<ref name="Strohmaier" />{{rp|S. 179}}
Flugplatz und Eisenbahn waren für die Alliierten ab [[1944]] Grund für Luftangriffe im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Nachdem die Stadt bereits Anfang April [[1945]] von den Amerikanern eingenommen worden war, zwangen deutsche Gegenangriffe während der Schlacht um Crailsheim die Amerikaner noch einmal zum Rückzug. Im Zuge der zweiten Eroberung Crailsheims wurde die Stadt am [[20. April]] 1945 durch US-amerikanische Luftangriffe zu 80%, die historische Innenstadt zu 95% zerstört. Der Wiederaufbau Crailsheims nach 1945 erfolgte nicht nach historischem Vorbild, sondern im Rahmen einer Generalplanung nach "modernen" Gesichtspunkten (d.h. nach Gesichtspunkten, die 1945 modern erschienen). So hat sich das Stadtbild stark gewandelt.


Eine andere Deutung des Horaffengebäcks geht auf die Frau [[Kraft II. (Hohenlohe-Weikersheim)|Krafts II. von Hohenlohe]], Adelheid von Württemberg, zurück. Sie soll ihren Wohnsitz auf der Schönebürg bei Goldbach (daher dort wohl die Straße Adelheidsruh bzw. die Adelheidstraße gegenüber vom Volksfestplatz) gehabt haben und oft über das Ansbacher Tor nach Crailsheim gefahren sein, das sich vor ihr von selbst aufgetan habe. Sie soll eine Seelstiftung in der Johanneskirche angelegt haben, auf die sich die Horaffen als sog. [[Seele (Gebäck)|Seelgebäck]] beziehen, und hat wohl der Stadt Crailsheim Felder, Wiesen und Wälder sowie Fischteiche vermacht, die dadurch zur [[Allmende]] wurden.<ref name="Strohmaier" />{{rp|S. 180}}
Mit der [[Kreisreform]] zum [[1. Januar]] [[1973]] wurde der Landkreis Crailsheim dem [[Landkreis Schwäbisch Hall]] zugeordnet. Bereits mit der ersten Eingliederung von Nachbargemeinden [[1971]] überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Crailsheim die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]], was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom [[1. Januar]] [[1972]] beschloss.

=== Zugehörigkeit zum Fürstentum Ansbach ===
1387 wurde die Stadt von den Hohenloher Grafen an die drei Reichsstädte [[Rothenburg ob der Tauber#Reichsstadt|Rothenburg]], [[Reichsstadt Hall|Hall]] und [[Reichsstadt Dinkelsbühl|Dinkelsbühl]], im Folgejahr und erneut 1390 an die [[Landgrafen von Leuchtenberg]] verpfändet. Letztere verkauften die Stadt 1399 für 26.000 [[Gulden]] an die Burggrafen zu [[Nürnberg]] aus dem [[Haus Hohenzollern]], die später zu Markgrafen von Brandenburg-Ansbach wurden. Crailsheim war damit ein Teil des [[Fürstentum Ansbach|Fürstentums Ansbach]], das ab 1500 zum [[Fränkischer Reichskreis|Fränkischen Reichskreis]] gehörte; im Fürstentum Ansbach wurde schon frühzeitig die Reformation durchgeführt (siehe dazu auch unten bei [[#Christentum|Religionen]]).

In Crailsheim haben zwischen 1552 und 1603 [[Hexenverfolgung]]en stattgefunden. 17 Männer und Frauen, darunter eine [[Anna Dürrin]], gerieten in einen [[Hexenprozess]]. Mindestens sechs überlebten nicht. Die letzte Hinrichtung wurde 1594 an Anna Dasing „die Seilerin“ genannt, vollzogen.<ref>Traudl Kleefeld: ''Zusammenstellung der aufgefundenen Hexenverfahren im Bereich des Markgraftums Ansbach.'' In: Hans Gräser, Traudl Kleefeld und Gernot Stepper: ''Hexenverfolgung im Markgraftum Brandenburg-Ansbach und in der Herrschaft Sugenheim mit Quellen aus der Amtsstadt Crailsheim'' (= ''Mittelfränkische Studien.'' Band 15; ''Veröffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Württembergisch Franken.'' Band 19). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 2001, ISBN 3-87707-573-8, S. 424–433.</ref>

Im 18. Jahrhundert waren bereits zahlreiche [[Judentum|jüdische]] Familien angesiedelt, die sich 1783 eine eigene [[Synagoge]] errichteten. Sie wurde beim [[Novemberpogrom 1938]] geschändet und fiel später dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zum Opfer.

1791/1792 ging Crailsheim zusammen mit dem [[Fürstentum Ansbach]] an [[Preußen]] über; 1806 kam es infolge der [[Koalitionskriege]] an das [[Königreich Bayern]].

=== Württembergische Zeit ===
[[Datei:1856 Württemberg 3kr Crailsheim.jpg|mini|150px|Freimarke des [[Königreich Württemberg|Königreichs Württemberg]] aus dem Jahr 1856]] 1810 wurde die Stadt auf Grund des [[Grenzvertrag zwischen Bayern und Württemberg|Grenzvertrags von 1810]] von Bayern an das [[Königreich Württemberg]] abgetreten. Württemberg machte Crailsheim zum Sitz des [[Oberamt Crailsheim|Oberamtes Crailsheim]], was in seiner Funktion einem heutigen Landkreis entsprach. 1817 wurde das Oberamt Crailsheim dem neu gegründeten württembergischen [[Jagstkreis]] unterstellt, der die Aufgaben eines heutigen Regierungsbezirks ausübte.

Der Eisenbahnbau der [[Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen|Württembergischen Staatsbahnen]] machte die Stadt zum Eisenbahnknotenpunkt und Grenzbahnhof an der bedeutenden Linie Stuttgart–Nürnberg (1875). Es setzte ein merklicher Wirtschaftsaufschwung ein.

=== NS-Zeit ===
[[Datei:Photo - Luftbild - Luftangriff auf Crailsheim - 1945-02-23.jpg|mini|Luftangriff auf Crailsheim<br />am 23. Februar 1945]]
In den 1930er Jahren errichtete die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] im Westen der Stadt einen Flugplatz. Während der [[Württemberg zur Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] gab es in Württemberg mehrere Verwaltungsreformen. So wurde 1934 das Oberamt Crailsheim zum ''Kreis Crailsheim'', aus dem 1938 der [[Landkreis Crailsheim]] hervorging.

Im Frühjahr 1931 marschierten über 1.000 Angehörige der [[Sturmabteilung|SA]] nach einer [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Versammlung durch Crailsheim, um die jüdischen Geschäftsinhaber einzuschüchtern. Am 21. März 1933 durchsuchten SA-Angehörige aus Heilbronn Häuser von NS-Gegnern und Juden; die Opfer wurden durch die Stadt getrieben, im Schloss stundenlang gefangengehalten und zusammengeschlagen („''Judenauspeitschung“''). Am 1. April 1933 verwehrten SA-Leute Käufern den Zutritt zu jüdischen Geschäften.<ref>{{Internetquelle |autor=Klaus-Dieter Alicke |url=https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/c-d/93-crailsheim-baden-wuerttemberg |titel=Crailsheim (Baden-Württemberg) |werk=Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum |abruf=2025-02-18}}</ref> Beim [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom 1938]] wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört, diese wegen der dichten Bebauung jedoch nicht in Brand gesetzt. Das Gebäude wurde 1942 als Unterkunft für Zwangsarbeiter umgebaut und 1945 kriegszerstört. Die jüdische Gemeinde wurde im Juli 1939 aufgelöst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alemannia-judaica.de/crailsheim_synagoge.htm |titel=Die Synagoge in Crailsheim (Landkreis Schwäbisch Hall) |werk=[[Alemannia Judaica]] |datum=2020-06-30 |abruf=2025-02-12}}</ref> Das ''[[Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945|Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933–1945)]]'' verzeichnet namentlich 52 jüdische Einwohner Crailsheims, die [[Deportation von Juden aus Deutschland|deportiert]] und größtenteils [[Holocaust|ermordet]] wurden.<ref>[https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ ''Gedenkbuch. Suche im Namenverzeichnis.'' Suchen nach: Crailsheim – Wohnort.] In: ''bundesarchiv.de,'' abgerufen am 1. Mai 2023.</ref> Die ''Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer (Beta)'' von [[Yad Vashem]] verzeichnet namentlich 45 jüdische Bürgerinnen und Bürger, die vor dem Krieg in Crailsheim ansässig waren und ermordet wurden.<ref>[https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de&advancedSearch=true&plp_value=Crailsheim&plp_type=literal&fate_value=murdered Anmerkung zu Wohnort:] „Ständiger Wohnsitz vor dem Krieg. Wenn keine Angaben dazu vorliegen, wird der Geburtsort angezeigt. Die Angabe des Landes basiert auf dem Grenzverlauf im Januar 1938.“ (hier: manuelle Auszählung; „64 Ergebnisse“, abzgl. 10 Auswärtiger [inkl. einer Mehrfachnennung], abzgl. 9 Mehrfachnennungen jüdische Einwohner Crailsheims = 45). In: ''yadvashem.org,'' abgerufen am 5. Mai 2017.</ref> 2012 wurden von [[Gunter Demnig]] die ersten [[Liste der Stolpersteine in Crailsheim|Stolpersteine]] für die Opfer in Crailsheim verlegt.

Flugplatz und Eisenbahn waren im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] ab 1944 Ziel alliierter Luftangriffe. Nachdem die Stadt bereits Anfang April 1945 von den Amerikanern eingenommen worden war, zwangen deutsche Gegenangriffe während der [[Schlacht um Crailsheim]] die Amerikaner noch einmal zum Rückzug. Im Zuge ihrer zweiten Eroberung wurde die Stadt am 20. April 1945 durch US-amerikanische Luftangriffe zu 80 %, die historische Innenstadt zu 95 % zerstört.

=== Nachkriegszeit ===
1945 fiel Crailsheim in die [[Amerikanische Besatzungszone]] und gehörte somit zum neu gegründeten Land [[Württemberg-Baden]]. Mit der Gründung [[Baden-Württemberg]]s 1952 wurde die Stadt Bestandteil des heutigen Bundeslandes.

Nach dem Krieg baute man Crailsheim nicht nach historischem Vorbild, sondern im Rahmen einer Generalplanung nach den damals modernen Auffassungen wieder auf; das Stadtbild wurde dabei stark verändert.

Mit der ersten Eingliederung von Nachbargemeinden 1971 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Crailsheim die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1972 beschloss. Im Zuge der [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973|Kreisreform zum 1. Januar 1973]] wurde der [[Landkreis Crailsheim]] dem Landkreis Schwäbisch Hall zugeschlagen.

<!--Am 24. Februar-->2015 wurde Crailsheim<!--als 17. Stadt--> der Ehrentitel „[[Reformationsstadt Europas]]“ durch die [[Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa#Reformationsstadt Europas|Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa]] verliehen.<ref name="Reformation">[https://www.stadtarchiv-crailsheim.de/projekte/reformationsstadt-europas/ ''Reformationsstadt Europas.''] In: ''stadtarchiv-crailsheim.de,'' abgerufen am 28. Januar 2017. Siehe das Stadtporträt des Projekts „Reformationsstädte Europas“: [https://reformation-cities.org/cities/crailsheim/ ''Reformationsstadt Crailsheim. Deutschland.''] In: ''reformation-cities.org/cities,'' abgerufen am 28. Januar 2017, sowie das Stadtporträt des [[Europäischer Stationenweg|Projekts „Europäischer Stationenweg“]]: {{Webarchiv |url=https://r2017.org/europaeischer-stationenweg/ |text=''Crailsheim.'' |wayback=20190629153419}} In: ''r2017.org/europaeischer-stationenweg,'' abgerufen am 28. Januar 2017. Zur Bedeutung Crailsheims in der Reformationsgeschichte siehe auch den Abschnitt [[#Christentum|Religionen]].</ref>


<!-- === Religionen === -->
=== Eingemeindungen ===
=== Eingemeindungen ===
*[[1940]]: Ingersheim mit Altenmünster und Rodmühle
* 1. April 1940: [[Ingersheim an der Jagst|Ingersheim]] mit [[Altenmünster (Crailsheim)|Altenmünster]] und Rodmühle
* 1. Januar 1971: [[Tiefenbach (Crailsheim)|Tiefenbach]]<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982A">{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=447}}</ref>
*[[1. Januar]] [[1971]] Tiefenbach
*[[1. August]] [[1971]] Onolzheim
* 1. August 1971: Onolzheim<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982A" />
*[[1. Januar]] [[1972]] Roßfeld
* 1. Januar 1972: Roßfeld<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982A" />
* 1. März 1972: [[Jagstheim]]<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982B">{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=448}}</ref>
*[[1. März]] [[1972]] Jagstheim
*[[1. Januar]] [[1973]] Westgartshausen
* 1. Januar 1973: Westgartshausen<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982B" />
*[[1. Januar]] [[1975]]: Goldbach, Triensbach und Ortsteil Beuerlbach der Gemeinde Satteldorf
* 1. Januar 1975: Goldbach, Triensbach und der Ortsteil Beuerlbach der Gemeinde [[Satteldorf]]<ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=468}}</ref>

{| class="wikitable"
|+ Wappen der ehemaligen Gemeinden<ref name="Stadtteile_Wappen" />
|-
! [[Datei:Wappen Ingersheim-Altenmuenster.svg|55px|Ingersheim]]<br />[[Ingersheim an der Jagst|Ingersheim]]
! [[Datei:Wappen Crailsheim-Tiefenbach.png|55px|Tiefenbach]]<br />[[Tiefenbach (Crailsheim)|Tiefenbach]]
! [[Datei:Wappen Onolzheim.png|55px|Onolzheim]]<br />Onolzheim
! [[Datei:Wappen Rossfeld.png|55px|Roßfeld]]<br />Roßfeld
! [[Datei:Wappen Jagstheim.png|55px|Jagstheim]]<br />[[Jagstheim]]
! [[Datei:Wappen Westgartshausen.png|55px|Westgartshausen]]<br />Westgartshausen
! [[Datei:Wappen Goldbach.png|55px|Goldbach]]<br />Goldbach
! [[Datei:Wappen Triensbach.png|55px|Triensbach]]<br />Triensbach
! [[Datei:Wappen Beuerlbach.png|55px|Beuerlbach]]<br />Beuerlbach
|}

=== Einwohnerstatistik ===
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse {{FN|(1)}} oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
[[Datei:Einwohnerentwicklung von Crailsheim.svg|mini|390px|Einwohnerentwicklung von Crailsheim von 1837 bis 2017]]


=== Einwohnerentwicklung ===
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
{| border="1" cellspacing="0"
{| border="1" cellspacing="0"
|-
| valign="top" |
|
{|
{|
|- class="hintergrundfarbe5"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohnerzahlen
! Einwohner
|-----
|-
| [[1737]] || align="right" | ca. 2.400
| 1737 ||style="text-align:right"| etwa 2.400
|-----
|-
| [[1823]] || align="right" | 2.688
| 1823 ||style="text-align:right"| 2.688
|-----
|-
| [[1843]] || align="right" | 3.012
| 1843 ||style="text-align:right"| 3.012
|-----
|-
| [[1855]] || align="right" | 2.854
| 1855 ||style="text-align:right"| 2.854
|-----
|-
| [[1. Dezember]] [[1871]] || align="right" | 3.688
| 1. Dezember 1871 ||style="text-align:right"| 3.688
|-----
|-
| [[1. Dezember]] [[1880]] ¹ || align="right" | 4.642
| 1. Dezember 1880 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 4.642
|-----
|-
| [[1. Dezember]] [[1900]] ¹ || align="right" | 5.251
| 1885 ||style="text-align:right"| 4.710
|-----
|-
| [[1. Dezember]] [[1910]] ¹ || align="right" | 6.101
| 1. Dezember 1900 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 5.251
|-----
|-
| [[16. Juni]] [[1925]] ¹ || align="right" | 6.420
| 1. Dezember 1910 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 6.101
|-----
|-
| [[16. Juni]] [[1933]] ¹ || align="right" | 6.444
| 16. Juni 1925 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 6.420
|-----
|-
| [[17. Mai]] [[1939]] ¹ || align="right" | 8.940
| 16. Juni 1933 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 6.444
|-
| 17. Mai 1939 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 8.940
|-
| Dezember 1945 ||style="text-align:right"| 8.202
|-
| 13. September 1950 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 10.133
|-
| 6. Juni 1961 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 14.387
|-
| 27. Mai 1970 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 16.540
|}
|}
|
| valign="top" |
{|
{|
|- class="hintergrundfarbe5"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohnerzahlen
! Einwohner
|-----
|-
| Dezember [[1945]] || align="right" | 8.202
| 31. Dezember 1975 ||style="text-align:right"| 24.506
|-----
|-
| [[13. September]] [[1950]] ¹ || align="right" | 10.133
| 31. Dezember 1980 ||style="text-align:right"| 24.685
|-----
|-
| [[6. Juni]] [[1961]] ¹ || align="right" | 14.387
| 25. Mai 1987 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 26.083
|-----
|-
| [[27. Mai]] [[1970]] ¹ || align="right" | 16.540
| 31. Dezember 1990 ||style="text-align:right"| 27.917
|-----
|-
| [[31. Dezember]] [[1975]] || align="right" | 24.506
| 31. Dezember 1995 ||style="text-align:right"| 31.222
|-----
|-
| [[31. Dezember]] [[1980]] || align="right" | ?
| 31. Dezember 2000 ||style="text-align:right"| 32.063
|-----
|-
| [[27. Mai]] [[1987]] ¹ || align="right" | ?
| 31. Dezember 2005 ||style="text-align:right"| 32.574
|-----
|-
| [[31. Dezember]] [[1990]] || align="right" | 27.917
| 31. Dezember 2010 ||style="text-align:right"| 33.021
|-----
|-
| [[31. Dezember]] [[1995]] || align="right" | 31.222
| 9. Mai 2011 {{FN|(1)}} ||style="text-align:right"| 32.303
|-----
|-
| [[31. Dezember]] [[2000]] || align="right" | 32.063
| 31. Dezember 2015 ||style="text-align:right"| 33.768
|-----
|-
| [[30. Juni]] [[2004]] || align="right" | 32.352
| 31. Dezember 2016 ||style="text-align:right"| 33.735
|-
| 31. Dezember 2017 ||style="text-align:right"| 34.130
|-
| 31. Dezember 2018 ||style="text-align:right"| 34.400
|-
| 31. Dezember 2020 ||style="text-align:right"| 34.881
|-
| 31. Dezember 2021 ||style="text-align:right"| 35.096
|-
| 31. Dezember 2022 ||style="text-align:right"| 35.760
|-
| 31. Dezember 2023 ||style="text-align:right"| 36.239<!--
|-
| 31. Dezember 2024 ||style="text-align:right"| -->
|}
|}
|}
|}
¹ Volkszählungsergebnis
{{FNZ|(1)|Volkszählungsergebnis}}

Nach Angaben des Regionalen Rechenzentrums lebten zum 31.&nbsp;Dezember 2023 insgesamt 36.476 Einwohner in der Stadt, davon 17.886 Frauen (49,0&nbsp;Prozent) und 18.590 Männer (51,0&nbsp;Prozent). 8.109 Einwohner (22,2&nbsp;Prozent) hatten keinen deutschen Pass. Die relevantesten Herkunftsländer waren [[Rumänien]], die [[Türkei]], die [[Ukraine]] sowie [[Ungarn]]. Insgesamt lebten in Crailsheim 107 verschiedene Nationalitäten zusammen.<ref name="Stadtblatt Einwohnerzahlen 2023">{{Literatur |Hrsg=Stadtverwaltung Crailsheim |Titel=Statistik – Crailsheim wächst weiter |Sammelwerk=Stadtblatt Crailsheim |Nummer=Nummer 4, Jahrgang 57 |Verlag=Krieger-Verlag GmbH |Ort=Blaufelden |Datum=2024-01-25 |Seiten=5 |Online=[https://www.crailsheim.de/site/Crailsheim/get/documents_E358516693/crailsheim/Dateien_Crailsheim/Startseite/Stadtblatt%202024/Crailsheim_4g.pdf#page=5 crailsheim.de] |Format=PDF |KBytes=9190 |Abruf=2024-05-11}}</ref>

=== Christentum ===
Das Gebiet der Stadt Crailsheim gehörte ursprünglich zum [[Bistum Würzburg]] und war dem [[Archidiakonat]] Kapitel Crailsheim zugeordnet. 1522 begann mit der ersten evangelischen Predigt durch [[Adam Weiß]] die [[Reformation]] in der Stadt, die sich bald vollständig durchsetzte (1525 neue [[Kirchenordnung]]). Die Stadt wurde alsbald auch Sitz eines [[Dekanat]]s innerhalb der [[Fürstentum Ansbach|Markgraftums Ansbach]]. Danach war Crailsheim über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Seit dem Übergang an [[Württemberg]] gehört die [[Kirchengemeinde]] zur [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]]. Weiterhin blieb Crailsheim Sitz eines Dekanats (siehe [[Kirchenbezirk Crailsheim]], seit 2024 fusioniert zum Kirchenbezirk Crailsheim-Blaufelden), zu dem heute die Kirchengemeinden des gesamten Umlands gehören. Das Gebiet der Kernstadt betreut heute die Gesamtkirchengemeinde Crailsheim, bestehend aus der Johanneskirchengemeinde und der Christuskirchengemeinde (Sauerbrunnen/Roter Buck), dazu kommen die Kirchengemeinden in Altenmünster und Ingersheim, weitere Kirchengemeinden bestehen in den Stadtteilen Goldbach, Ingersheim, Jagstheim, Onolzheim, Roßfeld, Tiefenbach, Triensbach und Westgartshausen.

Spätestens seit dem 19. Jahrhundert zogen auch [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] nach Crailsheim. Seit 1877 gibt es wieder eine eigene [[Pfarrei]] und 1886/87 wurde die Kirche St. Bonifatius erbaut, die 1966 durch einen turmlosen Neubau ersetzt wurde. Die zweite Pfarrei „Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ wurde 1964 gegründet und bezog im selben Jahr eine neue Kirche. Beide Kirchengemeinden bilden heute die [[Seelsorgeeinheit]] Crailsheim im Dekanat Schwäbisch Hall innerhalb des [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Bistums Rottenburg-Stuttgart]], die alle Katholiken im Stadtgebiet Crailsheim betreut. Außer den beiden Kirchen der Kernstadt gibt es noch drei weitere katholische Kirchen im Stadtgebiet, in Onolzheim (Christus König), Jagstheim (St. Peter und Paul) und Westgartshausen (Heilig-Geist).

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Crailsheim auch [[Freikirche]]n, darunter eine [[Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde]], eine [[Evangelisch-methodistische Kirche]], eine Freie Christliche Gemeinde, die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-[[Adventisten]], die [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche]], den [[Süddeutscher Gemeinschaftsverband|Süddeutschen Gemeinschaftsverband]] und das Christliche Zentrum der [[Volksmission]].

Ferner sind in Crailsheim eine [[Katholisch-apostolische Gemeinden|katholisch-apostolische Gemeinde]], die [[Neuapostolische Kirche]] – zusätzlich auch in Goldbach und Jagstheim – sowie die [[Zeugen Jehovas]] vertreten.

=== Konfessionsstatistik ===
Gemäß dem [[Zensus 2011]] waren 54,0 % der Einwohner [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]], 21,2 % [[Römisch-katholische Kirche|katholisch]] und 24,8 % gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] oder keiner Glaubensgemeinschaft an oder verblieben ohne Angabe.<ref>{{Toter Link |datum=2023-12 |fix-attempted=1 |url=https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:081275002014,BEK_4_2_6,RELIGION_KURZ-1,table |text=''Stadt Crailsheim Religion.''}} In: [[Zensus 2011]] (Suche in [https://www.zensus2011.de/ zensus2011.de]). Die Zahl der Protestanten und Katholiken sinkt seit vielen Jahren kontinuierlich in Crailsheim.</ref>
Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem jährlich um zirka 1,5 Prozentpunkt gesunken. Gemäß dem [[Zensus 2022]] waren (Stand Mai 2022) 41,6 % der Einwohner evangelisch, 17,5 % katholisch, und 40,9 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.<ref>[https://ergebnisse.zensus2022.de/datenbank/online/themes/search/s/cmVsaWdpb24= Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022, Religion)], abgerufen am 20. September 2024</ref> Mit Stand 31.&nbsp;Dezember 2023 waren 38,6 % der Bevölkerung evangelisch, 16,4 % katholisch und die restlichen 45,0 % gehörten anderen Glaubensgemeinschaften an oder waren [[konfessionslos]].<ref name="Stadtblatt Einwohnerzahlen 2023" /><ref>ht: [https://www.swp.de/neubuerger-in-crailsheim-zum-stichtag-fast-35.000-einwohner-42634958.html ''Neubürger in Crailsheim. Zum Stichtag fast 35.000 Einwohner.''] In: ''[[Südwest Presse]].'' 15. Januar 2020, abgerufen am 22. Mai 2020.</ref>


== Politik ==
== Politik ==
=== Gemeinderat ===
=== Gemeinderat ===
{{Wahldiagramm
Der [[Gemeinderat]] der Stadt Crailsheim hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni [[2004]] insgesamt 41 Mitglieder, die den Titel "Stadträtin/Stadtrat" führen. Sie gehören folgenden Parteien an:
| LAND = DE
*[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 19 Sitze
| TITEL = Gemeinderatswahl 2025<ref name="Wahlen_2024">Ergebnisse laut {{Internetquelle |url=https://wahlergebnisse.komm.one/lb/produktion/wahltermin-20250323/08127014/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=8230&stimmentyp=0&id=ebene_-21673_id_32715 |titel=Wahlergebnisse Crailsheim |abruf=2025-03-26}}</ref>
*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 10 Sitze
| JAHRALT = 2024
*AWV 9 Sitze
| JAHRNEU = 2025
*UGL 3 Sitze
| GUV = ja
| PROZENT = nein
| PARTEI1 = CDU
| ERGEBNIS1 = 30.50
| ERGEBNISALT1 = 31.90
| PARTEI2 = AWV
| ERGEBNIS2 = 22.54
| ERGEBNISALT2 = 25.33
| FARBE2 = F0F01D
| ANMERKUNG2 = Allgemeine Wählervereinigung Crailsheim
| PARTEI3 = SPD
| ERGEBNIS3 = 21.50
| ERGEBNISALT3 = 18.28
| PARTEI4 = GRÜNE
| ERGEBNIS4 = 11.00
| ERGEBNISALT4 = 9.39
| PARTEI5 = BLC
| ERGEBNIS5 = 6.47
| ERGEBNISALT5 = 6.03
| FARBE5 = 9E30F2
| ANMERKUNG5 = Bürgerliste Crailsheim
| PARTEI6 = AfD
| ERGEBNIS6 = 0.0
| ERGEBNISALT6 = 8.25
| PARTEI7 = ABC
| ERGEBNIS7 = 7.99
| ERGEBNISALT7 = 0.83
| ANMERKUNG7 = Aktive Bürger Crailsheim
| FARBE7 = D18600
}}

Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] der Stadt Crailsheim hat neben dem Oberbürgermeister als Vorsitzendem 40 Mitglieder, die den Titel ''[[Stadtrat]]'' führen. Die Wiederholungswahl zur [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2024|Kommunalwahl am 9.&nbsp;Juni 2024]], welche am 23.&nbsp;März 2025 stattfand, führte zu folgendem Ergebnis:<ref name="Wahlen_2024" />
{| align="right"
|{{Sitzverteilung
| float = right
| Breite = 0.95
| Überschrift = Aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat<br /><small>(Stand: 10. Juni 2024)</small>
| BLC|GRÜNE|AWV|SPD|CDU|ABC
| BLC = 3
| GRÜNE = 4
| AWV = 9
| SPD = 9
| CDU = 12
| ABC = 3
| AWV Farbe = F0F01D
| BLC Farbe = 9E30F2
| ABC Farbe = D18600
}}
|}

{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
! Partei / Liste !! Stimmen-<br />anteil !! +/− %p !! Sitze !! +/−
|-
|style="text-align:left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
| 30,50 % || − 1,40 || 12 || − 2
|-
|style="text-align:left" | AWV
| 22,54 % || − 2,79 || 9 || − 2
|-
|style="text-align:left" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
| 21,50 % || + 3,22 || 9 || + 1
|-
|style="text-align:left" | [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]
| 11,00 % || + 1,61 || 4 || &nbsp;
|-
|style="text-align:left" | BLC
| {{0}}6,47 % || + 0,44 || 3 || &nbsp;
|-
|style="text-align:left" | [[Alternative für Deutschland|AfD]]
| {{0}}0,00 % || − 8,25 || 0 || − 3
|-
|style="text-align:left" | ABC
| {{0}}7,99 % || + 7,16 || 3 || + 3
|}
<small>+/−: Veränderung gegenüber der Wahl 2024</small>

Entgegen des Bundestrends gewannen vor allem SPD und Grüne Stimmen, während CDU und die Allgemeine Wählervereinigung Stimmen einbüßten. Die größten Zuwächse erzielten die ''Aktiven Bürger Crailsheim'' (ABC). Die AfD trat bei der Wiederholungswahl nicht erneut an, da die Liste der Wahlvorschläge nicht rechtzeitig eingereicht wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Eberhard Wein |url=https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.gemeinderatswahl-in-crailsheim-afd-verbaselt-termin-und-muss-zuschauen.ca3969b3-e07f-4653-bd3b-ad499554210b.html |titel=Gemeinderatswahl in Crailsheim – AfD verbaselt Termin und muss zuschauen |abruf=2025-03-26 |hrsg=Stuttgarter Nachrichten |datum=2025-01-16 |sprache=de}}</ref>

Der Frauenanteil im Gremium beträgt 20 Prozent. Die Anzahl an Stadträten aus den Teilorten stieg trotz Abschaffung der unechten Teilortswahl. Die Wahlbeteiligung lag bei niedrigen 33,1 Prozent; der Trend der steigenden Wahlbeteiligung nach 35,0&nbsp;Prozent im Jahre 2014, 44,7&nbsp;Prozent 2019 und 48,61&nbsp;Prozent 2024 konnte nicht aufrechterhalten werden.

Die seit 1984 im Gemeinderat vertretene ''Unabhängige Grüne Liste'' (UGL) trat ab der Wahl 2014 nicht mehr an. Aus ihr hervorgegangen sind die Liste der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] und die ''Bürgerliste Crailsheim'' (BLC). Erstmals trat 2024 auch die Liste ''Aktive Bürger'' mit einem einzelnen Bewerber an, blieb jedoch mit nur 0,83&nbsp;Prozent der Stimmen zunächst erfolglos und konnte sich erst ab 2025 im Gremium etablieren.

Vor der Abschaffung der [[Unechte Teilortswahl|unechten Teilortswahl]] bestand der Gemeinderat aufgrund von [[Überhangmandat]]en lange aus 43 statt zu wählenden 36&nbsp;Mitgliedern. Im Zuge der Abschaffung wurde die Mitgliederzahl für zwei Wahlperioden auf 40 festgelegt.

==== Anfechtung der Gemeinderatswahl 2024 ====
Am 11.&nbsp;Juni 2024, einen Tag nach Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses der Kommunalwahl 2024, wurde bekannt, dass die Wahl beim [[Regierungspräsidium Stuttgart]] nach Paragraf 31 des [[Kommunalwahlrecht (Baden-Württemberg)|Kommunalwahlgesetzes]] angefochten wurde. Nach Angaben des Bürgermeisters und Wahlleiters Jörg Steuler wurde als Begründung die Unechte Teilortswahl und die Nichtanpassung von Sitzzahlen genannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Jens Sitarek |url=https://www.swp.de/lokales/crailsheim/kommunalwahl-in-crailsheim-wahlanfechtung-jetzt-prueft-das-regierungspraesidium-73979957.html |titel=Kommunalwahl in Crailsheim – Wahlanfechtung! Jetzt prüft das Regierungspräsidium |abruf=2024-06-11 |hrsg=Südwest Presse |datum=2024-06-11 |sprache=de}}</ref> Die klagende Person habe sich auf ein Urteil des [[Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg|Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württembergs]] aus dem Jahr 2022 berufen, das die Gemeinderatswahl 2019 in [[Tauberbischofsheim]] für ungültig erklärte.<ref name="Anfechtung Wahl TBB">{{Internetquelle |url=https://verwaltungsgerichtshof-baden-wuerttemberg.justiz-bw.de/pb/,Lde/10443194/?LISTPAGE=1213200 |titel=Tauberbischofsheim: Wahl zum Gemeinderat vom 26.05.2019 unwirksam |abruf=2024-06-13 |hrsg=Pressestelle des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württembergs |datum=2022-07-19 |sprache=de}}</ref> Über die Anfechtung entscheidet nach einer individuellen Prüfung das Regierungspräsidium Stuttgart. Dem Antrag wurde stattgegeben, die Wahl für ungültig erklärt und eine Wiederholungswahl angeordnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Jens Sitarek |url=https://www.swp.de/lokales/crailsheim/wahlanfechtung-in-crailsheim-jetzt-aeussern-sich-stadt-und-regierungspraesidium-73986127.html |titel=Wahlanfechtung in Crailsheim – Jetzt äußern sich Stadt und Regierungspräsidium |abruf=2024-06-13 |hrsg=Südwest Presse |datum=2024-06-12 |sprache=de}}</ref> Die Wiederholungswahl wird am 23.&nbsp;März 2025 stattfinden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.crailsheim.de/250117_gemeindewahlausschuss |titel=Gemeinderatswahl – Insgesamt sechs Listen mit 152 Kandidierenden stehen zur Wahl |abruf=2025-02-22 |hrsg=Stadt Crailsheim |datum=2025-01-17 |sprache=de}}</ref>

Dem vorausgegangen waren mehrere Initiativen von Oberbürgermeister Christoph Grimmer und der Fraktion der Grünen, die Unechte Teilortswahl rechtzeitig vor der Wahl 2024 abzuschaffen. Dies wurde insbesondere auch mit dem oben genannten Urteil bezüglich der Situation in Tauberbischofsheim begründet.<ref name="Anfechtung Wahl TBB" /> In Crailsheim sei die Überrepräsentation einzelner Teilorte teils noch erheblich höher, begründete Grimmer 2023, und rechnete einer Wahlanfechtung in Crailsheim große Chancen aus. Beispielsweise ergebe sich für Beuerlbach eine Überrepräsentation von 70,48&nbsp;Prozent, für Triensbach von 53,01&nbsp;Prozent, für Tiefenbach von 39,85&nbsp;Prozent und für Westgartshausen von 29,56&nbsp;Prozent. Sowohl für die gänzliche Abschaffung, als auch für einen Kompromissvorschlag, der die Schaffung von fünf Wahlbezirken vorsah, fanden sich jedoch keine Mehrheiten im Gemeinderat.<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Unbehauen |url=https://www.swp.de/lokales/crailsheim/gemeinderat-crailsheim-oberbuergermeister-grimmer-_fassungslos_-wieder-keine-mehrheit-fuer-reform-der-teilortswahl-70787171.html |titel=Gemeinderat Crailsheim – Oberbürgermeister Grimmer „fassungslos“: Wieder keine Mehrheit für Reform der Teilortswahl |abruf=2024-06-13 |hrsg=Südwest Presse |datum=2023-06-02 |sprache=de}}</ref>


=== Bürgermeister ===
=== Bürgermeister ===
An der Spitze der Stadt stand zunächst der [[Vogt]], der für die hohe Gerichtsbarkeit zuständig war. Die niedere Gerichtsbarkeit oblag dem [[Gemeinderat|Rat]], den beiden [[Bürgermeister]]n und 12 Richtern. Dem Rat gehörten ab [[1338]] 7 dann 9 Männer an. Später gab es einen Oberen und einen Unteren Rat. Der Rat wurde mehrfach verändert. In württembergischer Zeit stand der Stadtschultheiß an der Spitze der Stadt, der nach Einführung der [[Deutsche Gemeindeordnung|Deutschen Gemeindeordnung]] [[1935]] die Amtsbezeichnung Bürgermeister erhielt. Nach [[1972]], als Crailsheim [[Große Kreisstadt]] wurde, trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung [[Oberbürgermeister]]. Dieser wird von der wahlberechtigten Bevölkerung auf 8 Jahre direkt gewählt. Er hat zwei hauptamtliche Stellvertreter, die Beigeordneten. Der 1. Beigeordnete trägt die Amtsbezeichnung "Erster Bürgermeister". Dieses Amt hat Harald Rilk von den Freien Wählern inne. Der weitere Beigeordnete und 2. Stellvertreter des Oberbürgermeisters trägt die Amtsbezeichnung "Bürgermeister" und ist u.a. für Bauangelegenheiten ("Baubürgermeister") zuständig. Diese Amt hat seit [[2002]] Herbert Holl inne.
An der Spitze der Stadt stand ursprünglich ein [[Vogt]], der die hohe Gerichtsbarkeit ausübte. Die niedere Gerichtsbarkeit oblag dem Rat, den beiden [[Bürgermeister]]n und zwölf Richtern. Dem Rat gehörten ab 1338 sieben, danach neun Männer an. Später gab es einen Oberen und einen Unteren Rat. Der Rat wurde mehrfach verändert. In württembergischer Zeit stand der Stadtschultheiß an der Spitze der Stadt, der nach Einführung der [[Deutsche Gemeindeordnung|Deutschen Gemeindeordnung]] 1935 die Amtsbezeichnung Bürgermeister erhielt. Seit 1972, als Crailsheim Große Kreisstadt wurde, trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung [[Oberbürgermeister]]. Dieser wird von der wahlberechtigten Bevölkerung auf acht Jahre direkt gewählt.
{{Hauptartikel|Liste der Bürgermeister von Crailsheim}}


'''Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister'''
==== Oberbürgermeister ====
Seit dem 1. Februar 2018 ist der parteilose [[Christoph G. Grimmer|Christoph Grimmer]] Oberbürgermeister. Er hatte sich in der Wahl am 12. November 2017 mit 56,9 % der abgegebenen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 39,1 % in einem breiten Bewerberfeld von zwölf Kandidaten unter anderem gegen die Mitbewerber Ulrich Seel (CDU; 12,14 %), Sebastian Klunker (parteilos; 11,54 %) und Jürgen Loga (parteilos; 9,29 %) im ersten Wahlgang mit [[Absolute Mehrheit|absoluter Mehrheit]] durchsetzen können.<ref>''Dr. Christoph Grimmer ab 1. Februar im Amt.'' In: ''Stadtblatt. Amtsblatt der großen Kreisstadt Crailsheim.'' Jg. 50, Nr. 46, 16. November 2017, S. 1 f. ({{Webarchiv |url=https://www.crailsheim.de/fileadmin/images/web/news/2017/Crailsheim_46g_web.pdf |text=crailsheim.de |wayback=20180202190115}} [PDF; 612&nbsp;kB]).</ref>
*[[1810]]-[[1813]]: Georg Adreas Eychmüller
*[[1813]]-[[1815]]: Baumann, Amtsverweser
*[[1815]]-[[1856]]: Johann Friedrich Faber
*[[1856]]-[[1867]]: Gottlob Nagel
*[[1867]]-[[1899]]: Leonhard Sachs
*[[1899]]-[[1910]]: Hugo Sachs
*[[1911]]-[[1945]]: Friedrich Fröhlich
*[[1945]]-[[1946]]: Wilhelm Gebhardt
*[[1946]]-[[1948]]: Fritz Schatz
*[[1948]]-[[1962]]: Wilhelm Gebhardt
*[[1962]]-[[1982]]: Hellmut Zundel
*[[1983]]-[[1991]]: Karl Reu
*[[1991]]-[[1999]]: Georg Schlenvoigt
*[[1999]]-heute: Andreas Raab CDU


Vorgänger war vom 1. Februar 2010 bis zum 31. Januar 2018 [[Rudolf Michl]] (SPD), der aus ausschließlich privaten Gründen von einer erneuten Kandidatur zu einer zweiten Amtszeit absah.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.swp.de/suedwesten/staedte/crailsheim/oberbuergermeister-rudolf-michl-kandidiert-nicht-erneut-23394527.html |text=''OB-Wahl: Keine erneute Kandidatur.'' |wayback=20190624212851}} In: ''[[Hohenloher Tagblatt]].'' 22. März 2017, abgerufen am 5. September 2017.</ref> Michl wurde am 29. November 2009 im zweiten Wahlgang in sein Amt gewählt, nachdem keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang am 8. November 2009 die absolute Mehrheit erreichen konnte. Bei dieser war nur noch eine [[einfache Mehrheit]] erforderlich. Michl erzielte dabei eine absolute Mehrheit von 50,8 %.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.staatsanzeiger.de/index.php?id=562&tx_stvbwheutefe_pi2%5BshowUid%5D=59023 |text=''Oberbürgermeister in Crailsheim und Bretten gewählt'' |wayback=20140204033623}}. In: ''staatsanzeiger.de.'' Staatsanzeiger für Baden-Württemberg. 30. November 2009, abgerufen am 28. Januar 2017.</ref> Michls Vorgänger war von 1999 bis 2009 [[Andreas Raab]] (CDU), der am 25. Juni 2009 wegen gesundheitlicher Probleme und Angriffen aus dem Gemeinderat gegen sich seinen Rücktritt zum 31. Oktober 2009 erklärt hatte,<ref>Andreas Harthan: {{Webarchiv |url=http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/An-sich-selbst-gescheitert;art5722,192019 |text=''An sich selbst gescheitert'' |wayback=20140219025934}}. In: ''swp.de.'' [[Hohenloher Tagblatt]]. 23. Oktober 2009, abgerufen am 28. Januar 2017.</ref> um dann am 17. Juli 2009 bekannt zu geben, schon mit Ablauf des 11. September 2009 als Oberbürgermeister aus dem Amt zu scheiden<ref>[https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=3138 ''Letzter Arbeitstag von Crailsheims Oberbürgermeister Andreas Raab – Kurzinterview mit dem Regierungspräsidium Stuttgart.''] In: ''hohenlohe-ungefiltert.de.'' 31. Juli 2009, abgerufen am 1. August 2009.</ref> und auch sein Kreistagsmandat, für das er erst am 7. Juni 2009 als kreisweiter Stimmenkönig wiedergewählt worden war, niederzulegen.<ref>Mathias Bartels: {{Webarchiv |url=http://www.suedwest-aktiv.de/region/hohenlohertagblatt/crailsheim/4481116/artikel.php?SWAID=ddf977e5fde32f318e7644479d01fa95 |text=''Raab: Verzicht auf alle Ämter. Schluss als OB Anfang September – Auch Kreistagsmandat niedergelegt'' |wayback=20140201204433}}. In: ''suedwest-aktiv.de.'' ''[[Hohenloher Tagblatt]].'' 18. Juli 2009, abgerufen am 28. Januar 2017.</ref>
=== Wahlergebnisse ===
* Landtagswahl [[2001]]: CDU 41,88%; SPD 31,12%; FDP/DVP 12,33%; Grüne 4,36%; REP 7,96%; Sonstige 2,36%; Wahlbeteiligung 54,23%
* Bundestagswahl [[2002]](Zweitstimmen): CDU 47,7; SPD 33,3%; FDP/DVP 6,0%; Grüne 8,3%; REP 1,5%; Wahlbeteiligung 67,1%
* Europawahl [[2004]]: CDU 44,9%; SPD 20,9%; FDP 8,3%; B90/Grüne 12,2%; REP 2,9%; Wahlbeteiligung 50%


=== Wappen ===
==== Beigeordnete ====
Crailsheim besitzt derzeit neben dem Oberbürgermeister einen hauptamtlichen Stellvertreter, den ''Bürgermeister für Soziales und Bauen''. Seit dem 14. Juni 2018 hält dieses Amt der parteilose [[Jörg Steuler]] inne. Er betreut die Ressorts Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr, Soziales und Kultur sowie Sicherheit und Bürgerservice. Steuler stammt aus [[Neuwied]] und war dort zuvor langjährig als [[Bauamt (Behörde)|Bauamtsleiter]] tätig.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Harthan |url=https://www.swp.de/suedwesten/staedte/crailsheim/_hier-geht-was_-der-neue-buergermeister-ist-zuversichtlich-26991638.html |titel=„Hier geht was“: Der neue Bürgermeister ist zuversichtlich |werk=swp.de |datum=2018-06-15 |abruf=2018-06-18}}</ref>
Das [[Wappen]] der Stadt Crailsheim zeigt in Gold drei gestürzte schwarze Kesselhaken ("Kräuel" oder "Craile") nebeneinander. Die Stadtflagge ist schwarz-gelb.


Bis 2018 hatte der Oberbürgermeister zwei Beigeordnete als hauptamtliche Stellvertreter. Der erste Beigeordnete trug die Amtsbezeichnung ''Erster Bürgermeister''. Dieses Amt hatte seit 1994 bis zuletzt der parteilose Harald Rilk inne, der 1999 bis 2009 zugleich für die Freien Wähler Mitglied des Kreistags war. Der weitere Beigeordnete und zweite Stellvertreter des Oberbürgermeisters trug die Amtsbezeichnung ''Bürgermeister'' und war unter anderem für Bauangelegenheiten („Baubürgermeister“) zuständig. Seit 2002 bekleidete dieses Amt Herbert Holl (CDU). Die Amtszeiten der beiden Stellvertreter endeten je im Februar und April 2018. Beide wollten für keine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Harthan, Sebastian Unbehauen |url=https://www.swp.de/suedwesten/staedte/crailsheim/wer-zieht-in-dieses-buero-ein_-23632177.html |titel=OB-Wahlen: Wer zieht in dieses Büro ein? |werk=swp.de |datum=2017-08-31 |offline=1 |abruf=2018-06-18 |kommentar=keine Mementos}}; [https://www.genios.de/searchResult/Alle?ZG_PORTAL=PRESSESEARCH&explicitSearch=true&requestText=%22Wer+zieht+in+dieses+Büro+ein%22 eingeschränkte Vorschau] bei ''[[GBI-Genios]],'' abgerufen am 20. Oktober 2022.</ref> Ein Wahlkampfanliegen Grimmers war es, die Organisation der Stadtspitze zu optimieren und in diesem Zuge künftig nur noch einen Beigeordneten zu bestellen. Mit Beschluss des Gemeinderates in der Februarsitzung 2018 wurde diesem Vorschlag entsprochen.<ref>{{Internetquelle |autor=Christine Hofmann |url=https://www.swp.de/suedwesten/staedte/crailsheim/neuer-buergermeister-muss-studiert-haben-24977994.html |titel=Neuer Bürgermeister muss studiert haben |werk=swp.de |datum=2018-03-13 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180618230428/https://www.swp.de/suedwesten/staedte/crailsheim/neuer-buergermeister-muss-studiert-haben-24977994.html |archiv-datum=2018-06-18 |abruf=2018-06-18}}</ref>
Es handelt sich um ein so genannten "redendes Wappen". Die Kräuel sind schon im Siegel um [[1310]] nachweisbar. Anfangs waren sie im gebrauchsfähigen Zustand abgebildet. Ab [[1434]] erscheinen sie aber in gestürzter Form. Im [[19. Jahrhundert]] wurde die Blasonierung festgelegt.

=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
|Wappenbild = Wappen Crailsheim Neu.svg
|Größe =
|Kurzdarstellung= Wappen der Stadt Crailsheim
|Blasonierung = Das [[Wappen]] der Stadt Crailsheim zeigt in [[Tingierung#Metalle|Gold]] drei [[gestürzt]]e [[Schwarz#Heraldik|schwarze]] [[Kesselhaken]] ([[Krail|„Kräuel“ oder „Craile“]]) nebeneinander.
|Quelle = {{Internetquelle |url=https://www.crailsheim.de/stadtleben/crailsheim-allgemein/geschichte/stadtteile-und-wappen/ |titel=Stadtteile und Wappen |titelerg=Crailsheim |werk=crailsheim.de |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170129101327/https://www.crailsheim.de/stadtleben/crailsheim-allgemein/geschichte/stadtteile-und-wappen/ |archiv-datum=2017-01-29 |abruf=2022-05-26}}
|Begründung = Es handelt sich um ein so genanntes „[[redendes Wappen]]“. Die Kräuel sind schon im Siegel um 1310 nachweisbar. Anfangs waren sie aufrecht, d.&nbsp;h. in Arbeitsstellung mit den Griffen nach oben, abgebildet, ab 1434 erscheinen sie dann in gestürzter Lage, die [[Dreipass (Heraldik)|Dreipässe]] (Ringe) nach unten. Im 19. Jahrhundert wurden die Wappenfarben festgelegt.
|ref = Stadtteile_Wappen
}}
Die Stadtflagge ist schwarz-gelb.


=== Städtepartnerschaften ===
=== Städtepartnerschaften ===
Crailsheim unterhält seit [[1947]] eine [[Städtepartnerschaft]] mit [[Worthington]], [[Minnesota]] ([[USA]]); dies war die erste deutsch-amerikanische Städtepartnerschaft überhaupt. Seit [[1969]] ist Crailsheim zudem Partnerstadt von [[Pamiers]] (Süd[[frankreich]]); seit [[2000]] auch von [[Jurbarkas]] ([[Litauen]]) und [[Bilgoraj]] ([[Polen]]).
Crailsheim unterhält seit 1947 eine [[Städtepartnerschaft]] mit [[Worthington (Minnesota)|Worthington]], Minnesota (USA), die erste deutsch-amerikanische Städtepartnerschaft überhaupt. Seit 1969 ist Crailsheim Partnerstadt von [[Pamiers]] (Südfrankreich) und seit 2000 auch von [[Jurbarkas]] (Litauen) und [[Biłgoraj]] (Polen).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.crailsheim.de/rathaus/partnerstaedte |titel=Partnerstädte |titelerg=Worthington – Pamiers – Jurbarkas – Bilgoraj |werk=crailsheim.de |sprache=de |abruf=2022-05-26}}</ref>


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
[[Voith (Unternehmen)|Voith]] Turbo betreibt Schwermaschinenbau in Crailsheim. Auch sind einige [[Sondermaschinenbau]]er ansässig, vor allem Hersteller von [[Verpackungsmaschine]]n: die Unternehmen [[Groninger (Unternehmen)|Groninger & Co. GmbH]], [[Gerhard Schubert (Unternehmen)|Gerhard Schubert GmbH]], R. Weiss Verpackungstechnik GmbH & Co. KG und ein Werk der [[Syntegon Technology|Syntegon Technology GmbH]].
Ansässige Unternehmen betreiben u.a. Maschinenbau (Voith Turbo), stellen Konsumgüter her (Procter&Gamble) oder sind in der Lebensmittelindustrie tätig (Zimmermann Brotfabrik). Im Umland wird Landwirtschaft betrieben. Durch seinen recht hohen Einzugsbereich von rund 80.000 Menschen ist Crailsheim, die "Einkaufsstadt" in der Region. Die Crailsheimer Unternehmen beschäftigen insgesamt über 20.000 Arbeitnehmer.

Die Konsumgüterbranche ist mit einem Werk der US-Firma [[Procter & Gamble]] und mehreren Betrieben der Lebensmittelindustrie vertreten: eine Produktionsstätte der Firma [[Bürger (Unternehmen)|Bürger]]-Maultaschen, der Schlacht- und Zerlegebetrieb [[Vion N.V.|Vion Crailsheim GmbH]], eine Brotfabrik (Teil der [[Lieken]]-Gruppe mit 300 Mitarbeitern<ref>Heribert Lohr: [https://www.swp.de/suedwesten/staedte/schwaebisch-hall/stehen-die-jobs-auf-der-kippe_-27505376.html ''Crailsheim. Lieken: Stehen Crailsheimer Jobs auf der Kippe?''] In: ''swp.de,'' 7. September 2018, abgerufen am 24. Juni 2019.</ref>), sowie die [[Biermanufaktur Engel|Privatbrauerei Engel]]. Die Stadt ist Heimat und Sitz der Schuhmarke [[Möbus (Schuhe)|Möbus]]. Die [[Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim]] hat ihren Hauptsitz in Crailsheim und in [[Schwäbisch Hall]].

Die Crailsheimer Unternehmen beschäftigen insgesamt über 20.000 Arbeitnehmer und machen die Stadt, zusammen mit ihren Handelsbetrieben, zum wirtschaftlichen Mittelpunkt der Region. Crailsheim ist die zentrale Einkaufsstadt für 100.000 Personen. Im Umland wird Landwirtschaft betrieben.


=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
==== Eisenbahn ====
Crailsheim hat eine Anschlusstelle an der [[Bundesautobahn 6]] Heilbronn-Nürnberg. Unweit östlich der Stadt liegt auch das Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim, an welchem die A 6 die [[Bundesautobahn 7|A 7]] Ulm-Würzburg kreuzt. Die Stadt ist auch ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Hier kreuzen sich die Strecken Aalen-Nürnberg und Schwäbisch Hall-Nürnberg. Eine weitere Bahnlinie führt über Blaufelden-Weikersheim nach Lauda und dann weiter über Wertheim nach Aschaffenburg. Den öffentlichen Personennahverkehr ([[ÖPNV]]) bedienen mehrere Buslinien.
[[Datei:Crailsheim Bahnhof 1905.png|mini|Erster Bahnhof in Crailsheim, Bild von 1905]]
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
Der [[Bahnhof Crailsheim]] ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Hier treffen die [[Bahnstrecke Goldshöfe–Crailsheim]], die [[Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn]], die [[Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim]] und die [[Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen]] aufeinander.

Crailsheim wird über die [[Intercity (Deutschland)|Intercity]]-[[Liste der Intercity-Linien (Deutschland)#Linie 61|Linie 61]] (Basel–) Karlsruhe–Stuttgart–Aalen–Nürnberg im Zwei-Stunden-Takt von Fernzügen angefahren. Der Regionalverkehr nach Stuttgart, Nürnberg, Ulm, Heilbronn und Aschaffenburg wird in gleichem Rhythmus durch mehrere [[Regionalexpress]]linien sowie nach Würzburg durch eine [[Regionalbahn]]linie bedient.

[[Datei:ICE Crailsheim.jpg|mini|ICE 1 „Crailsheim“]]
Die Stadt Crailsheim ist seit dem 19. Oktober 2004 [[Liste nach Gemeinden und Regionen benannter IC/ICE-Fahrzeuge|Namenspatin]] des [[ICE 1]] mit der Triebzugnummer ''401-168''. Am 11. November 2017 kam der [[DB Regio|DB-Regio]]-Triebwagen ''3442-700'' der Bauart [[Bombardier Talent 2]] hinzu.<ref>Jens Sitarek: {{Webarchiv |url=https://www.swp.de/suedwesten/staedte/crailsheim/ganz-grosser-bahnhof-24067515.html |text=''Der Zug, der jetzt Crailsheim heißt.'' |wayback=20180619140740}} In: ''swp.de.'' 13. November 2017, abgerufen am 6. April 2018.</ref>

==== Straße ====
Die [[Bundesstraße&nbsp;290]] führt von [[Bad Mergentheim]] im Nordwesten über die [[Hohenloher Ebene]] nach Crailsheim und von dort [[jagst]]aufwärts südlich weiter nach [[Ellwangen]]. Von [[Schwäbisch Hall]] im Westsüdwesten führt die [[Liste der Landesstraßen in Baden-Württemberg ab der L 2000#L 2218|Landesstraße&nbsp;2218]] über Crailsheim nach [[Dinkelsbühl]] im Ostsüdosten, ab der Landesgrenze zu Bayern als [[Liste der Staatsstraßen in Mittelfranken#St 2218|Staatsstraße&nbsp;2218]]. Über Crailsheim verbindet die [[Landesstraße 1066|L&nbsp;1066]] [[Gaildorf]] im Südwesten mit [[Feuchtwangen]] im Osten, ab der Grenze als ''St&nbsp;1066''. Vor dem Bau der A&nbsp;6 verlief auf der heutigen westlichen Trasse ab Schwäbisch Hall der L&nbsp;2218 und der östlichen bis Feuchtwangen der L&nbsp;1066 die alte [[Bundesstraße 14|B&nbsp;14]]. Diese wurde in diesem Bereich zur Landesstraße herabgestuft.

[[Datei:A6Exit46.jpg|mini|A 6: Abfahrt Crailsheim (bei Satteldorf)]]
Crailsheim hat über die B&nbsp;290 etwa 5&nbsp;km nördlich des Stadtzentrums bei [[Satteldorf]] Anschluss an die [[Bundesautobahn 6]] Heilbronn–Nürnberg. Knapp 14&nbsp;km nordöstlich der Stadt liegt das [[Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim]], an welchem die A&nbsp;6 auf die [[Bundesautobahn 7|A&nbsp;7]] Ulm–Würzburg trifft. Über die L&nbsp;1066 erreicht man aus Crailsheim nach etwa 14&nbsp;km im Osten die erste Anschlussstelle Feuchtwangen der A&nbsp;7 südlich des Autobahnkreuzes, über die L&nbsp;2218 nach etwa 12&nbsp;km im Ostsüdosten ihre nächste Dinkelsbühl-Fichtenau. Beide Verbindungen führen zunächst über Steigen den steilen Westabhang der [[Frankenhöhe]] hinauf.

==== Nahverkehr ====
Den öffentlichen Personennahverkehr ([[ÖPNV]]) bedienen mehrere Buslinien. Der Betreiber des Stadtbusverkehrs ist die [[Stadtbus Crailsheim|StadtBus Crailsheim SBC]]. Die Stadt gehört dem [[Verkehrsverbund]] [[KreisVerkehr Schwäbisch Hall]] an, dessen Linien im Crailsheimer Nahbereich zweistellige Nummern mit führender 5 oder 6 tragen.

==== Radverkehr ====
Durch Alltagsrouten aus dem [[Radnetz Baden-Württemberg]] ist Crailsheim mit Schwäbisch Hall, Bad Mergentheim und Ellwangen verbunden sowie Richtung Feuchtwangen.

Zudem bestehen als touristische Landes-[[Radwanderweg|Radfernwege]]:
* Der [[Kocher-Jagst-Radweg]] ist ein Rundkurs entlang der beiden Flüsse [[Kocher (Fluss)|Kocher]] und [[Jagst]] zwischen [[Bad Friedrichshall]] und einer Querverbindung zwischen den Tälern bei [[Aalen]] (Stadtteil Unterkochen) und [[Lauchheim]].
* Der [[Württemberger Tälerradweg]] führt von Crailsheim über Aalen nach [[Ulm]] und weiter über [[Göppingen]] nach [[Schwäbisch Gmünd]].

Crailsheim ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e.&nbsp;V.<ref>[https://www.crailsheim.de/mobilitaet/radverkehr Radverkehr auf www.crailsheim.de]</ref>

=== Energie ===
Im neu erschlossenen Wohn- und Mischgebiet Hirtenwiesen (ehedem Gelände der Luftwaffe, später Kaserne der US-Streitkräfte) steht die größte zusammenhängende thermische Solaranlage Deutschlands mit derzeit 7500&nbsp;m² Kollektorfläche. Die Anlage ersetzt 200.000 Liter Heizöl jährlich und vermeidet 500 Tonnen Treibhausgase.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kommunal-erneuerbar.de/de/energie-kommunen/2014/crailsheim.html |text=''Energiekommunen: Crailsheim'' |wayback=20151217220803}}. In: ''kommunal-erneuerbar.de.'' Juli 2014, abgerufen am 28. Januar 2017.</ref>

=== Medien ===
=== Medien ===
Seit 1838 erschien das ''Amts- und Intelligenzblatt für das Oberamt Crailsheim und die Umgebung''. Daraus ging 1872 der ''[[Fränkischer Grenzbote|Fränkische Grenzbote]]'' hervor, den es bis 1941 gab. In Crailsheim erscheint heute täglich das ''[[Hohenloher Tagblatt]]''. Es wird vom Hohenloher Druck- und Verlagshaus Verlag Hohenloher Tagblatt Richter und Gebr. Wankmüller GmbH & Co KG (HDV) in Crailsheim herausgegeben und bezieht den überregionalen Mantel von der [[Südwest Presse]] aus Ulm. Wöchentlich erscheinen das seit Ende 1968 von der Stadtverwaltung herausgegebene [[Amtsblatt]] ''Crailsheimer Stadtblatt''<ref>{{Webarchiv |url=https://www.crailsheim.de/rathaus/oeffentlichkeitsarbeit/infos-zum-stadtblatt/ |text=''Stadtblatt'' |wayback=20170129101338}}. In: ''crailsheim.de,'' abgerufen am 28. Januar 2017 (Informationen zum Crailsheimer Stadtblatt).</ref> und das kostenlose [[Anzeigenblatt]] ''Hohenloher'' vom Verlag des Hohenloher Tagblatts.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.suedwest-aktiv.de/region/hohenlohertagblatt/wirueberuns/derverlag |text=''Informationen zur Hohenloher Wochenpost'' |wayback=20090429071657}}. In: ''suedwest-aktiv.de,'' abgerufen am 28. Januar 2017.</ref>
In Crailsheim erscheint als Tageszeitung das "Hohenloher Tagblatt", eine Lokalausgabe der Südwestpresse aus Ulm.

=== Gerichte, Behörden und Einrichtungen ===
Crailsheim ist Sitz eines [[Amtsgericht Crailsheim|Amtsgerichtes]], das zum [[Landgericht Ellwangen|Landgerichtsbezirk Ellwangen]] und zum [[Oberlandesgericht Stuttgart|Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart]] gehört, sowie einiger Kammern des [[Arbeitsgericht Heilbronn|Arbeitsgerichts Heilbronn]]. Ferner gibt es eine Außenstelle des [[Finanzamt]]s Schwäbisch Hall, eine Außenstelle des Landratsamts Schwäbisch Hall und ein Flurneuordnungsamt. Das Polizeirevier Crailsheim gehört organisatorisch zum [[Polizeipräsidium Aalen]] und ist zuständig für die Gemeinden des ehemaligen Kreises Crailsheim. Die kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung übernimmt das Kriminalkommissariat in Schwäbisch Hall.<ref>[https://ppaalen.polizei-bw.de/ueber-uns/ ''Polizeipräsidium Aalen. Startseite.''] In: ''ppaalen.polizei-bw.de,'' abgerufen am 18. Januar 2018.</ref> Die [[Agentur für Arbeit]] ist in Crailsheim durch eine Zweigstelle vertreten.


Die Stadt ist ebenfalls Sitz des [[Kirchenbezirk Crailsheim|Kirchenbezirks Crailsheim]] der [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]].
=== Öffentliche Einrichtungen ===
[[Datei:Crailsheim Krankenhaus 4051.jpg|mini|Ehemaliges Kreiskrankenhaus Crailsheim (heute Klinikum)]]
Crailsheim hat ein Amtsgericht, ein Notariat und ein Finanzamt. Ferner befindet sich hier eine Außenstelle des Landratsamts Schwäbisch Hall.
Am Rande der Innenstadt liegt das ''Klinikum Crailsheim,'' für das seit Mai 2013 ein Neubau errichtet wird, in direkter Nähe zum örtlichen Polizeirevier und zum [[Feuerwehrhaus]] der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]] der Crailsheimer Kernstadt.<ref name="Klinikum-Neubau">{{Internetquelle |url=http://www.klinikum-crailsheim.de/index.php?id=102&no_cache=1 |titel=Neubau. Baufortschritt und Informationen rund um den Klinikneubau |werk=klinikum-crailsheim.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150402215415/http://www.klinikum-crailsheim.de/index.php?id=102&no_cache=1 |archiv-datum=2015-04-02 |abruf=2015-03-14}}</ref>


=== Bildung ===
=== Bildung ===
Crailsheim hat zwei [[Gymnasium|Gymnasien]] (Albert-Schweitzer-Gymnasium und Lise-Meitner-Gymnasium), zwei [[Realschule]]n (Realschule am Karlsberg und Realschule zur Flügelau), eine [[Förderschule]] (Käthe-Kollwitz-Schule), vier Grund- und [[Hauptschule]]n, teilweise mit Werkrealschule (Eichendorffschule, Geschwister-Scholl-Schule Ingersheim, Grund- und Hauptschule Altenmünster und Leonhard-Sachs-Schule) sowie zwei [[Grundschule]]n (Astrid-Lindgren-Schule und Reußenbergschule Grundschule Tiefenbach).
Die Stadt Crailsheim ist Träger von zwei [[Gymnasium|Gymnasien]] (Albert-Schweitzer-Gymnasium und Lise-Meitner-Gymnasium), zwei [[Realschule]]n (Realschule am Karlsberg und Realschule zur Flügelau), einer [[Förderschule (Deutschland)|Förderschule]] (Käthe-Kollwitz-Schule), zwei Grund- und [[Werkrealschule]]n (Eichendorffschule und Leonhard-Sachs-Schule) sowie von vier [[Grundschule]]n (Astrid-Lindgren-Schule, Geschwister-Scholl-Schule, Reußenbergschule und Schule Altenmünster).<ref name="schulen">{{Internetquelle |url=https://www.crailsheim.de/bildung/schulen/ |titel=Schulen in Crailsheim |werk=crailsheim.de |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160114164231/https://www.crailsheim.de/bildung/schulen/ |archiv-datum=2016-01-14 |abruf=2017-01-28}}</ref>


Der Landkreis Schwäbisch Hall ist Träger der drei [[Berufsbildende Schule|Beruflichen Schulen]] (Gewerbliche Schule, Kaufmännische Schule und Eugen-Grimminger-Schule - Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule) sowie der Schule für Sprachbehinderte.
Der Landkreis Schwäbisch Hall ist Träger der drei [[Berufsbildende Schule|Beruflichen Schulen]] (Gewerbliche Schule mit technischem Gymnasium, Kaufmännische Schule mit Wirtschaftsgymnasium und Eugen-Grimminger-Schule Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule mit sozialwissenschaftlichem Gymnasium<ref>[https://www.eugen-grimminger-schule.de/index.php?id=62 ''Sozial- und Gesundheitswissenschaftliches Gymnasium Profil: Soziales (SGGS).''] In: ''eugen-grimminger-schule.de,'' abgerufen am 28. Januar 2017.</ref>) sowie der Schule für Sprachbehinderte.<ref name="schulen" />


Die Städtische [[Volkshochschule]] Crailsheim, zu deren Angebot unter anderem eine [[Abendschule|Abendrealschule]] gehört, sowie die Freie Akademie Albertus Magnus (Grundschule und Gymnasium) und die Freie [[Waldorfschule]] am Burgberg runden das Schulangebot in Crailsheim ab.<ref name="schulen" />
Die private Abendrealschule Crailsheim runden das Schulangebot Crailsheim ab.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Das Kulturangebot in Crailsheim ist mit einen vielseitigen Spektrum in Musik, Literatur, Theater und bildenden Künsten gefächert. Dabei gibt es sowohl städtische wie auch bürgerliche Kulturveranstaltungen. Das Städtische Museum befindet sich im ehemaligen Spital in Crailsheim.
Das Kulturangebot in Crailsheim ist mit einem vielseitigen Spektrum in Musik, Literatur, Theater und bildenden Künsten gefächert. Dabei gibt es sowohl städtische wie auch bürgerliche Kulturveranstaltungen. Das Städtische Museum befindet sich im ehemaligen [[Heilig-Geist-Spital (Crailsheim)|Spital]] in Crailsheim.

Eines der Höhepunkte ist das Kulturwochenende, dass jedes Jahr im Sommer veranstaltet wird. Das seit 1994 stattfindende Kulturfestival wird von der Stadt zum großen Teil finanziert und ist für jeden Besucher kostenlos.
Einer der Höhepunkte ist das Kulturwochenende, das jedes Jahr im Sommer veranstaltet wird. Das seit 1994 stattfindende Kulturfestival wird zum großen Teil von der Stadt finanziert und ist für jeden Besucher kostenlos.
<!-- === Musik === -->

<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->
=== Bauwerke ===
=== Bauwerke ===
[[Datei:Johanneskirche in Crailsheim.jpg|mini|Johanneskirche]]
Crailsheim wurde aufgrund des strategisch wichtigen Eisenbahnknotens im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] stark bombardiert und zu 80% zerstört. An historischen Gebäuden erhalten blieb beispielsweise die [[1393]] geweihte Liebfrauenkapelle, die Johanneskirche ([[1398]]-[[1440]] erbaut) und das Spital zum heiligen Geist von [[1400]]. [[Wahrzeichen]] der Stadt ist jedoch der 57,5 m hohe '''Rathausturm'''. Er wurde im Jahre [[1717]] zur 200. Wiederkehr der [[Reformation]] erbaut und gilt bis heute als "höchstes Reformationsdenkmal" der Welt.
{{Belege fehlen|Die Behauptung, die Aussage der Infotafel am Rathausturm sei falsch, bedarf eines handfesten Beleges. Bisher ist dies als Behauptung bzw. Meinung eines einzelnen Autoren anzusehen. --[[Benutzer:AndreR|AndreR]] ([[Benutzer Diskussion:AndreR|Diskussion]]) 01:03, 17. Sep. 2019 (CEST)}}
Crailsheim wurde als strategisch wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert und zu 80 Prozent zerstört. Erhalten blieben oder nach dem Krieg wiedererrichtet wurden von den historischen Gebäuden die 1393 geweihte [[Liebfrauenkapelle (Crailsheim)|Liebfrauenkapelle]], die [[Johanneskirche (Crailsheim)|Johanneskirche]] (Bauzeit 1398–1440) und das Spital zum heiligen Geist von 1400 sowie der 57,5&nbsp;m hohe ''Rathausturm''. Dieser wurde in den Jahren 1717–1718 als Wachturm neu erbaut<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.swp.de/suedwesten/staedte/crailsheim/kein-turm-ragt-hoeher-hinaus-23606503.html |titel=Serie: Crailsheimer Rathausturm: Richtfest jährt sich zum 300. Mal |hrsg=Südwest Presse Online-Dienste |datum=2017-08-11 |sprache=de |offline=1 |abruf=2019-09-10 |kommentar=keine Mementos}}</ref>. Historisch nicht belegen lässt sich, dass der Rathausturm anlässlich des 200. Jubiläums der Reformation erbaut wurde. Eine entsprechende Tafel am Turm und die Bezeichnung des Turms als „höchstes Reformationsdenkmal der Welt“ sind unzutreffend. An der Nordostecke der Stadtmauer steht der aus der Stauferzeit stammende ''Diebsturm''.

Außer der [[Johanneskirche (Crailsheim)|Johanneskirche]] und der [[Liebfrauenkapelle (Crailsheim)|Liebfrauenkapelle]] liegen in der Kernstadt noch die [[Gottesackerkapelle (Crailsheim)|Gottesackerkapelle]] auf dem Ehrenfriedhof (erbaut 1579–1580, Turm von 1586), die katholische Pfarrkirche St. Bonifatius (erbaut 1886/87, doch 1966 durch einen turmlosen Neubau ersetzt), die katholische Kirche Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit (im örtlichen Sprachgebrauch ''Dreifaltigkeitskirche'', erbaut 1964) sowie die derzeit katholisch-apostolische, davor aber römisch-katholische Kirche (erbaut im 19. Jh.).

Kirchenbauten in den anderen Stadtteilen: Evangelische Kirche Altenmünster, erbaut 1790 anstelle einer alten Kirche von 1444; evangelische Kirche Ingersheim, erbaut im spätgotischen Stil mit Turmchor und Wandmalereien von 1607 und 1701, das Schiff wurde 1961/62 neu angebaut; evangelische Kirche Goldbach von 1725 mit älteren Teilen; evangelische Kirche Jagstheim von 1764/65 mit Turm von 1719 sowie katholische Kirche St. Peter und Paul Jagstheim; evangelische Kirche Onolzheim von 1755, 1863 verlängert sowie katholische Kirche Christus König Onolzheim; evangelische Kirche Roßfeld, 1714 umgebaut; evangelische Kirche Tiefenbach mit mittelalterlichem Chor und Schiff von 1512, 1707 und 1969 vergrößert; evangelische Kirche Triensbach mit spätbarockem Schiff von 1725; evangelische Kirche Westgartshausen mit spätmittelalterlichem Turmchor und Schiff von 1610 sowie katholische Kirche Heilig-Geist Westgartshausen.

Auffällig im Stadtbild ist auch der 1912 erbaute [[Wasserturm Crailsheim|Wasserturm]], der die Dampflokomotiven mit Wasser aus der Jagst versorgte. Mittlerweile ist der Turm nur noch zu mieten.

Das Landesherrliches Schloss Schloss Crailsheim, das wiederholt als markgräflicher Witwensitz der Hohenzollern diente, wurde im April 1945 während des Zweiten Weltkriegs komplett zerstört und anschließend abgebrochen.<ref>{{AlleBurgen |ID=12603 |Name=Verschwundenes Schloss Crailsheim |Abruf=2024-05-15}}</ref>

=== Gedenkstätten ===
[[Datei:Crailsheim Synagogengedenkstein.jpg|mini|hochkant|Gedenkstein am Ort der ehemaligen Crailsheimer Synagoge]]
Seit 1990 erinnert eine weiße Muschelkalk-Stele in der ''Adam-Weiß-Straße'' an die ehemals hier stehende [[Synagoge]], die 1938 von [[Sturmabteilung|SA-Männern]] geschändet wurde und 1945 dann dem Luftkrieg zum Opfer fiel. Sie ist zugleich Gedenkstein für die jüdischen Mitbürger, die verfolgt und 1942 zur Vernichtung deportiert wurden. Auf dem [[Jüdischer Friedhof Crailsheim|jüdischen Friedhof Crailsheim]] in der ''Beuerlbacher Straße'' erinnert eine Gedenkstätte mit einer Tafel von 52 Namen an die Crailsheimer Juden, die [[Opfer des Nationalsozialismus]] wurden.<ref>''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation.'' Band I. [[Bundeszentrale für Politische Bildung]], Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 30 f. (Buchh.-Ausg., fälschlich als 2. Auflage bezeichnet).</ref> Zudem wurden am 13. November 2012 die ersten vier [[Stolpersteine]] verlegt.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.swp.de/suedwesten/staedte/crailsheim/aktionskuenstler-gunter-demnig-verlegt-erste-neun-_stolpersteine_-in-crailsheim-21702053.html |text=''Juden: Aktionskünstler Gunter Demnig verlegt erste neun „Stolpersteine“ in Crailsheim.'' |wayback=20190624212849}} In: ''swp.de.'' 14. November 2012, abgerufen am 28. Januar 2017 („Sie waren Nachbarn, Geschäftspartner, Freunde – bis die Nationalsozialisten die Crailsheimer Juden unbarmherzig ausradierten. Seit gestern erinnern die ersten neun ‚Stolpersteine‘ an die Ermordeten.“).</ref><ref>[https://crailsheimer-historischer-verein.de/veranstaltungen/veranstaltung/126/stolpersteine-crailsheim-ii/ ''Stolpersteine Crailsheim II.''] In: ''crailsheimer-historischer-verein.de,'' abgerufen am 28. Januar 2017.</ref>


Interessant ist auch der Wasserturm, der [[1912]] erbaut wurde, um die Dampfloks mit Wasser aus der Jagst zu versorgen. Heute ist darin eine Kneipe untergebracht.
<!-- === Parks === -->
<!-- === Sport === -->
=== Horaffensage ===
=== Horaffensage ===
[[Datei:Horaff01.jpg|mini|links|Ein Horaff, wie er am Stadtfeiertag an die Schüler verteilt wird]]
Stolz sind die Crailsheimer auf ihre Stadtsage vom "Horaffen": bei einer monatelangen Belagerung durch die verbündeten Städte [[Schwäbisch Hall]], [[Rothenburg ob der Tauber]] und [[Dinkelsbühl]] im [[14. Jahrhundert]] gingen die Lebensmittel der Crailsheimer zur Neige. Mit dem letzten Mehl buken die Frauen die traditionellen Hörnchen (Horaffen genannt, die Crailsheimer wurden damals auch von ihren Nachbarstädten abwertend als "Horaffen" bezeichnet) und warfen sie den Belagerern über die Stadtmauer. Dann bestieg die Bürgermeistersgattin, die dickste Frau der Stadt, die Stadtmauer und zeigte den Belagerern ihr ausladendes, blankes Hinterteil. In Angesicht von so viel Überfluss erkannten die Belagerer die Aussichtslosigkeit ihres Tuns und zogen ab. Heute noch wird am Stadtfeiertag das Horaffengebäck an alle Schulkinder verteilt. Die Form des Horaffens (etwa ein rundes W) soll dabei an das Hinterteil der Bürgermeistersfrau erinnern.
Stolz sind die Crailsheimer auf ihre Stadtsage vom „[[Horaff]]en“:<ref>Siehe dazu den Vortrag von [[Klaus Graf (Historiker)|Klaus Graf]]: [https://freidok.uni-freiburg.de/data/5415 ''Die Crailsheimer Stadtfeier.''] In: ''Mitteilungsblätter des Crailsheimer Historischen Vereins.'' 12 (1997), {{ZDB|153376-9}}, S. 33–42, {{URN|nbn:de:bsz:25-opus-54151}}; online in: ''uni-freiburg.de.'' 2. Juli 2008, letzte Bearb.: 29. April 2015, abgerufen am 28. Januar 2017 ([https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:5415/datastreams/FILE1/content PDF; 2,7&nbsp;MB]; Scan mit leicht korrigierter OCR).</ref> Nach einer fünfmonatigen Belagerung durch die verbündeten [[Freie Reichsstadt|Reichsstädte]] Schwäbisch Hall, Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl im Winter 1379/1380 gingen die Lebensmittel der Crailsheimer zur Neige. Angesichts der ernsten Lage griff man zu einer List.

Mit dem letzten Mehl buken die Frauen die traditionellen Hörnchen, Horaffen genannt, und warfen sie den Belagerern über die Stadtmauer. Dann stieg die Bürgermeistergattin auf die Stadtmauer, die dickste Frau der Stadt, und zeigte den Belagerern ihr blankes, ausladendes Hinterteil. Angesichts des demonstrierten Überflusses und der wohlgenährten Bürgermeistergattin sahen die Feinde ihre Belagerung als aussichtslos an und zogen am Mittwoch vor [[Estomihi]] (7. Sonntag vor Ostern im [[Kirchenkalender]]) im Jahr 1380 (1. Februar) ab.

Der Stadtfeiertag wird heute noch jedes Jahr am Mittwoch vor Estomihi mit Beflaggung der Stadt und einem kleinen Festakt, ergänzt seit vielen Jahren um einen [[Ökumenische Bewegung|ökumenischen]] Gottesdienst, einen heimatgeschichtlichen Abend und eine Horaffengala am Wochenende vor dem eigentlichen Stadtfeiertag, begangen. An diesem [[Bewegliche Feiertage|beweglichen Jahrestag]] verteilen die örtlichen Bäckereien Horaffengebäck aus Hefeteig an alle Schul- und Kindergartenkinder.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.crailsheim.de/367.0.html |text=''Crailsheimer Stadtfeiertag'' |wayback=20041019215535}}. In: ''crailsheim.de,'' abgerufen am 28. Januar 2017.</ref> Die Form des Horaffens erinnert angeblich an das Hinterteil der Bürgermeistersfrau. Es geht auf ein altes keltisches Abwehrzeichen zurück, das früher auch über Haustüren angebracht wurde. Die Bezeichnung ''Horaffen'' für die Crailsheimer, ein Schmähwort der abziehenden reichsstädtischen Truppen, ist noch heute gelegentlich zu lesen und zu hören, aber heute meist weniger herabsetzend gemeint.

=== Sport ===
Die Frauen des [[TSV Crailsheim]] spielen nach ihrem Abstieg 2009 in der [[2. Frauen-Bundesliga|2. Fußball-Bundesliga Süd]]. Die Mannschaft der Männer spielten zeitweise in der [[Fußball-Oberliga Baden-Württemberg]]. Derzeit gehören sie der [[Verbandsliga Württemberg]] an.

Die Basketballer der [[Crailsheim Merlins]] spielen ab der [[Basketball-Bundesliga 2018/19|Saison 2018/19]] in der [[Basketball-Bundesliga|easyCredit Basketball Bundesliga]], der höchsten Spielklasse Deutschlands. Die Heimspiele werden in der [[Arena Hohenlohe]] und nicht mehr in der Crailsheimer HAKRO-Arena (früher Crailsheimer Sportarena) ausgetragen.<ref>[https://www.arena-hohenlohe.com/ Website der Arena Hohenlohe.] In: ''arena-hohenlohe.com,'' abgerufen am 28. Januar 2017.</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.crailsheim.de/1478.0.html |text=''Sporthallen, Mehrzweckhallen, Turn- und Festhallen'' |wayback=20140728124002}}. In: ''crailsheim.de,'' abgerufen am 28. Januar 2017. {{Webarchiv |url=http://www.crailsheim.de/fileadmin/images/web/kultur_bildung_freizeit/freizeit/Turnhallen/Sportarena.pdf |text=''Sportarena'' |wayback=20140413233918}}. (PDF; 837&nbsp;kB) In: ''crailsheim.de,'' 14. Mai 2012, abgerufen am 28. Januar 2017.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://crailsheim-merlins.de/component/content/article/8-beko-bbl/5120-lizenz-fuer-arena-hohenlohe-erteilet |titel=Lizenz für Arena Hohenlohe erteilet |titelerg=(sic!) |werk=crailsheim-merlins.de |datum=2014-09-19 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160305213556/http://crailsheim-merlins.de/component/content/article/8-beko-bbl/5120-lizenz-fuer-arena-hohenlohe-erteilet |archiv-datum=2016-03-05 |abruf=2019-06-24}}</ref>
Die Crailsheim Hurricanes, die Damen der Footballabteilung der Crailsheim Titans, spielen in der [[Football-Bundesliga (Damen)|1.&nbsp;Liga der DBL]]. Die Hurricanes gehören zu den stärksten Damenmannschaften in Europa und stellen regelmäßig einige Spielerinnen für die Nationalmannschaft.


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Datei:Fraenkischesvolksfest2005beiNacht.jpg|mini|Volksfest 2005 bei Nacht]]
Höhepunkt im Jahresablauf und die so genannte fünfte Jahreszeit in Crailsheim ist das "[[Fränkisches Volksfest|Fränkische Volksfest]]", das jährlich über 250.000 Besucher anzieht. Es dauert vier Tage und beginnt traditionell am Freitag vor dem zweitletzten Montag im September. Das seit [[1841]] durchgeführte Volksfest zeichnet sich durch zwei Festzüge (samstags und sonntags) und zahlreiche Viehprämierungen aus; wichtigster Bestandteil ist jedoch natürlich der 40.000 Quadratmeter große Vergnügungspark mit Fahrgeschäften, Buden und den zwei großen Bierzelten.
* Höhepunkt im Jahresablauf und die sogenannte fünfte Jahreszeit in Crailsheim ist das „[[Fränkisches Volksfest|Fränkische Volksfest]]“, das jährlich über 250.000 Besucher anzieht. Es dauert vier Tage und beginnt traditionell am Freitag vor dem zweitletzten Montag im September. Während des seit 1841 abgehaltenen Volksfestes werden zwei Festzüge (samstags und sonntags) abgehalten und es finden zahlreiche Viehprämierungen statt. Wichtigster Bestandteil aber ist heute ein Vergnügungspark auf 40.000 Quadratmetern mit Fahrgeschäften, Buden und zwei großen Bierzelten.
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
* Bis ca. 2002 fand im Frühling ebenfalls auf dem Volksfestplatz das ''Crailsheimer Frühlingsfest'' statt.
* Immer am letzten Juniwochenende fand von 1985 bis 2011 das ''Crailsheimer Wirtefest'' statt.
* Mitte Juli findet das traditionelle Parkfest der historischen Bürgerwache Crailsheim im Park an der Spitalstraße statt
* Ende August findet im Stadtteil Goldbach das Goldbacher Lichterfest statt, dass von den Bürgern des Stadtteils organisiert wird.
* Im Oktober findet seit 2012 das ''Suppenfest'' auf dem Schweinemarktplatz statt, bei der Gäste gegen einen Pauschalpreis Suppen aus allen Teilen der Welt verkosten können.
* Mitte Oktober findet im Stadtteil Onolzheim der ''Hammeltanz'' an zwei Tagen (sonntags und montags) statt. Es wird durch Onolzheim ein ca. 1,5-stündiger Festzug an beiden Tagen durchgeführt.
* Ende Oktober findet seit 2018 im zweijährigen Wechsel die ''Lange Nacht der Türme'' sowie seit 2019 die ''Nacht der offenen Kirchen'' statt.
* Seit 1996 wird im Sommer über vier Tage in der Innenstadt von Crailsheim ein ''Kulturwochenende'' unter freiem Himmel abgehalten, mit Musik, Theater, Tanz, Comedy und Kunst rund um das Rathaus und im Spitalpark.
* Ende November findet der kulinarische Weihnachtsmarkt auf dem Schweinemarktplatz und rund um das Rathaus statt.


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Crailsheim}}
=== Ehrenbürger ===
Die Stadt Crailsheim hat folgenden Personen das [[Ehrenbürger]]recht verliehen:
*[[1884]]: Alois Paradies, Forstmeister und Vorsitzender des Verschönerungsvereins
*[[1906]]: Heinrich Krauss, Eichmeister und Gemeinderat, langjähriges Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr
*[[1912]]: Richard Blezinger, Botaniker und Apothekenbesitzer
*[[1923]]: Friedrich Hummel, Stadtpfarrer und Dekan, Historiker
*[[1955]]: Friedrich Fröhlich, Stadtschultheiß und Bürgermeister
*[[1987]]: Theodora Cashel, Gründerin der Patenschaft mit Worthington


=== Söhne und Töchter der Stadt ===
*um [[1480]], Adam Weiß, † 25. September 1534 in Crailsheim, Reformator
*[[1802]], [[29. Januar]], Karl Fröhlich, † 22. Januar 1882 in Schachen, Botaniker
*[[1918]], [[22. September]] im Stadtteil Ingersheim, [[Hans Scholl]], † 22. Februar 1943 in München, Widerstandskämpfer
<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen=== -->
== Literatur ==
== Literatur ==
* {{LexikonFranken |Stichwort=Creilsheim |Band=1 |Sp=546 |SpBis=552}}
''Württembergisches Städtebuch''; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961
* {{OberamtWürtt |Oberamt=Crailsheim |Titel=Crailsheim |Seite=193–245 |Wikisource=Kapitel B 1}}
<!-- == Sonstiges == -->
* ''Crailsheim / Hohenlohe-Franken.'' In: ''Blätter des [[Schwäbischer Albverein|Schwäbischen Albvereins]].'' 107. Jg., Nr. 2, März/April 2001 (Geschichte Crailsheims; [https://www.schwaben-kultur.de/pdfs/2001-2.pdf schwaben-kultur.de] [PDF; 2,2&nbsp;MB; 36&nbsp;S.])
* ''Crailsheim … ein historischer Stadtrundgang.'' Texte: Crailsheimer Historischer Verein, Pfarrer König †, überarbeitet von K. Wiedmann und F. Förtsch (9 S.; {{Webarchiv |url=https://www.crailsheim.de/fileadmin/images/web/kultur_bildung_freizeit/freizeit/Prospekte_Broschueren/CR_RZ_DE_Rund1_k.pdf |text=crailsheim.de |wayback=20160304050152}} [PDF; 4,1&nbsp;MB]).
* Bernd Friedel: ''Crailsheim im Feuerregen. Die letzten Kriegsmonate der im Zweiten Weltkrieg heftig umkämpften Stadt. Mit Berichten über die dramatischen Ereignisse in den Dörfern und Städten im Altkreis Crailsheim.'' Hohenloher Druck- und Verlagshaus, Crailsheim 1985, ISBN 3-87354-133-5; 3. Auflage, ebenda 1988, ISBN 3-87354-133-5<!--in WorldCat; nicht in DNB-->.
* [[Traudl Kleefeld]], Hans Gräser, Gernot Stepper: ''Hexenverfolgung im Markgraftum Brandenburg-Ansbach und in der Herrschaft Sugenheim mit Quellen aus der Amtsstadt Crailsheim'' (= ''Mittelfränkische Studien.'' Band 15; ''Veröffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Württembergisch Franken.'' Band 19). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 2001, ISBN 3-87707-573-8.
* {{Literatur
|Autor=Gottfried Stieber
|Titel=Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach
|TitelErg=Aus zuverlässigen archivalischen Documenten und anderen glaubwürdigen Schrifften<!-- sic! -->
|Verlag=Johann Jacob Enderes
|Ort=Schwabach
|Datum=1761
|Kommentar=Nachdruck: Verlag für Kunstreproduktionen Schmidt, Neustadt an der Aisch 1994, Teil 1: ISBN 3-89557-007-9, Teil 2: ISBN 3-89557-011-7
|Online={{Google Buch |BuchID=ueUAAAAAcAAJ |Linktext=Scan}}
|OCLC=250322606}}:
** ''Creilsheim,'' S. 294–306 ({{Google Buch |BuchID=ueUAAAAAcAAJ |Seite=294 |Hervorhebung=Creilsheim. Crailsheim. |Linktext=Scan}})
** ''Onolzheim,'' S. 614–616 ({{Google Buch |BuchID=ueUAAAAAcAAJ |Seite=614 |Hervorhebung=Onolzheim. |Linktext=Scan}})
** ''Roßfeld,'' S. 667–669 ({{Google Buch |BuchID=ueUAAAAAcAAJ |Seite=667 |Hervorhebung=Roßfeld. |Linktext=Scan}})
** ''Trienspach,'' S. 818–820 ({{Google Buch |BuchID=ueUAAAAAcAAJ |Seite=818 |Hervorhebung=Trienspach. |Linktext=Scan}})
** ''Weschgertshaußen,'' S. 940–941 ({{Google Buch |BuchID=ueUAAAAAcAAJ |Seite=940 |Hervorhebung=Weschgertshaußen. |Linktext=Scan}})
* Karl Wiedmann: ''Krail und Horaff – Stadtarchäologische Forschungen zur Siedlungs- und Baugeschichte der Stadt Crailsheim'' (= ''Historische Schriftenreihe der Stadt Crailsheim.'' Band 6). Hrsg. vom Stadtarchiv Crailsheim, Crailsheim 2008, ISBN 978-3-00-026238-8<!--in WorldCat; ISBN nicht in {{DNB|1061214176}}-->.
* {{MerianTopo |Titel=Kreylßheim |Band=9 |Seite=54}}

== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Crailsheim}}
*[http://www.crailsheim.de/ Offizielle Internetseite der Stadt]
{{Wikivoyage}}
*[http://www.c-inside.de/ Eventportal für die Region Crailsheim]
* [https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/p/7EVG Karte des Stadtgebietes von Crailsheim] auf: {{GeoQuelle|DE-BW|LUBW|ref=nein}}<!--bessere Karte-->
* {{Internetquelle
|url=https://www.geoportal-bw.de/geoportal/opencms/de/geoviewer.html?WMC=1433849760353174
|titel=Karte der Crailsheimer Innenstadt
|werk=geoportal-bw.de
|offline=1
|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304204149/https://www.geoportal-bw.de/geoportal/opencms/de/geoviewer.html?WMC=1433849760353174
|archiv-datum=2016-03-04
|abruf=2019-06-24
|abruf-verborgen=1}} Auf: {{GeoQuelle|DE-BW|GeoView|ref=nein}}<!--besser verfügbare Karte-->
* [https://www.crailsheim.de/ Website der Stadt Crailsheim]
* [https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/groesste-solarthermische-anlage-deutschlands-eingeweiht/ ''Größte solarthermische Anlage Deutschlands in Crailsheim eingeweiht.''] In: ''baden-wuerttemberg.de,'' 5. Mai 2022

== Einzelnachweise ==
<references responsive />


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall}}

{{Große Kreisstädte in Baden-Württemberg}}
{{Normdaten|TYP=g|GND=4010676-7|LCCN=n84112531|VIAF=235874259}}
[[Kategorie:Landkreis Schwäbisch Hall]]

[[Kategorie:Ort in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Schwäbisch Hall]]
[[Kategorie:Ort an der Jagst]]
[[Kategorie:Crailsheim| ]]
[[Kategorie:Große Kreisstadt in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1136]]
[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1338]]

Aktuelle Version vom 1. Mai 2025, 16:41 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Crailsheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Crailsheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 8′ N, 10° 4′ OKoordinaten: 49° 8′ N, 10° 4′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Schwäbisch Hall
Höhe: 414 m ü. NHN
Fläche: 109,08 km2
Einwohner: 35.346 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 324 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 74564, 74597
Vorwahlen: 07951, 07954, 07904Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SHA, BK, CR
Gemeindeschlüssel: 08 1 27 014
Stadtgliederung: Kernstadt und 8 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
74564 Crailsheim
Website: www.crailsheim.de
Oberbürgermeister: Christoph Grimmer (parteilos)
Lage der Stadt Crailsheim im Landkreis Schwäbisch Hall
KarteBayernHohenlohekreisLandkreis HeilbronnMain-Tauber-KreisNeckar-Odenwald-KreisOstalbkreisRems-Murr-KreisBlaufeldenBraunsbachBühlertannBühlerzellBühlerzellCrailsheimFichtenauFichtenbergFrankenhardtGaildorfGerabronnIlshofenIlshofenKirchberg an der JagstKreßbergLangenburgMainhardtMichelbach an der BilzMichelfeldOberrotObersontheimRosengarten (Landkreis Schwäbisch Hall)Rot am SeeSatteldorfSchrozbergSchwäbisch HallStimpfachSulzbach-LaufenUntermünkheimVellbergWallhausen (Württemberg)Wolpertshausen
Karte
Schulstraße mit der Johanneskirche im Hintergrund

Crailsheim (im regionalen, hohenlohischen Dialekt [ˈgʀɑːlsɘ]) ist eine Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs, etwa 32 Kilometer östlich von Schwäbisch Hall und 40 Kilometer südwestlich von Ansbach. Sie ist nach Schwäbisch Hall die zweitgrößte Stadt des Landkreises Schwäbisch Hall und die drittgrößte der Region Heilbronn-Franken.

Seit dem 1. Januar 1972 ist Crailsheim eine Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Frankenhardt, Satteldorf und Stimpfach ist die Stadt Crailsheim eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Panoramabild der Stadt Crailsheim
Blick nach Südosten über die Jagst zur Johanneskirche

Crailsheim liegt auf beiden Seiten der Jagst in der weiten, nach ihr benannten Stufenrandbucht Crailsheimer Bucht, die der Fluss bei seinem Austritt aus dem Keuperbergland im Süden und Osten an der Grenze zur Gäulandschaft der südöstlichen Hohenloher und Haller Ebene ausgeräumt hat. Der Fluss läuft dann in den Kocher-Jagst-Ebenen weiter. Die umrahmenden Berge östlich der Bucht, Crailsheimer Hardt genannt, sind Teil der Frankenhöhe. Den West- und Südwestrand bilden die Höhenwälder um den Burgberg (534 m), denen morphologisch getrennt im Süden die Ellwanger Berge folgen, beides Teile der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge. Anteil am Stadtgebiet haben alle genannten Naturräume.[2] Crailsheim gehört zur Region Heilbronn-Franken, deren größte Stadt Heilbronn sich circa 75 km westlich befindet.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt, im Uhrzeigersinn von Nordosten, an: Satteldorf, Kreßberg, Fichtenau, Stimpfach, Frankenhardt, Vellberg, Ilshofen und Kirchberg an der Jagst (alle Landkreis Schwäbisch Hall).

Stadtgliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stadtgebiet Crailsheims gliedert sich in die neun Stadtteile Beuerlbach, Crailsheim, Goldbach, Jagstheim, Onolzheim, Roßfeld, Tiefenbach, Triensbach und Westgartshausen. Alle Stadtteile, ausgenommen Beuerlbach und Crailsheim, sind zugleich Ortschaften nach der baden-württembergischen Gemeindeordnung, d. h., sie haben einen Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzendem. Die Ortschaftsräte werden bei jeder Kommunalwahl von der wahlberechtigten Bevölkerung der Ortschaft gewählt.

Einige der Stadtteile sind administrativ weiter untergliedert in Wohngebiete bzw. -bezirke oder Wohnplätze mit eigenem Namen:

  • Rathaus (links) und Liebfrauenkapelle (rechts) Crailsheim
    Crailsheim: Kernstadt, Altenmünster, Ingersheim und Rotmühle (Crailsheim)
  • Goldbach: Goldbach; die Burgstelle der ehemaligen Burg Schönebürg ist heute eine Walderholungsanlage
  • Westgartshausen: Lohr, Mittelmühle, Ofenbach, Oßhalden, Schüttberg, Wegses, Westgartshausen und Wittau sowie die abgegangene Burg Lohr der Herren von Lohr
  • Jagstheim: Alexandersreut, Burgbergsiedlung (Neubausiedlung), Eichelberg, Jagstheim, Stöckenhof, Kaihof und Jakobsburg sowie die abgegangene Pfannenburg
  • Onolzheim: Onolzheim und Hammerschmiede, Burgstall Onolzheim
  • Roßfeld: Hagenhof, Ölhaus, Maulach, Roßfeld, Sauerbronnen und Teile des zum Wohngebiet umgebauten ehemaligen US-amerikanischen Militärstützpunkt McKee Barracks sowie die abgegangene Wasserburg Flügelau
  • Tiefenbach: Rüddern, Tiefenbach, Weidenhäuser Mühle, Wollmershausen
  • Triensbach: Buch, Erkenbrechtshausen, Heinkenbusch, Saurach, Triensbach und Weilershof

Die Kernstadt ihrerseits besteht aus den Wohngebieten

  • Innenstadt, sie umfasst das Gebiet der Altstadt
  • Schießberg, im Volksmund auch „Hexenbuckel“ genannt, im Nordosten
  • Kreuzberg, ein seit den 1950er Jahren im Osten und Süden aufgebauter Stadtteil, mittlerweile der größte Stadtteil
  • Türkei, ein Stadtteil im Süden (der Name rührt vermutlich von den Zuständen im Arbeiterlager, das dort für den Eisenbahnbau gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand, nicht aber von der Nationalität dieser Wanderarbeiter her[3])
  • Fliegerhorst, auf dem ehemaligen, 1945 zerstörten Flugplatz-Areal im Westen gelegen, heute größtenteils Gewerbegebiet
  • Sauerbrunnen, eine in der Nachkriegszeit aufgebaute Vertriebenensiedlung im Westen
  • Roter Buck, eine vor allem in den 1960er und 1970er Jahren erbaute Siedlung im Nordwesten

Flächenaufteilung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[4]

Crailsheim bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Heilbronn-Franken, in der Heilbronn als Oberzentrum ausgewiesen ist. Zum Mittelbereich Crailsheim gehören neben Crailsheim die Städte und Gemeinden im nordöstlichen Teil des Landkreises Schwäbisch Hall, und zwar Blaufelden, Fichtenau, Frankenhardt, Gerabronn, Kirchberg an der Jagst, Kreßberg, Langenburg, Rot am See, Satteldorf, Schrozberg, Stimpfach und Wallhausen.

Auf dem Crailsheimer Stadtgebiet gibt es insgesamt sieben Naturschutzgebiete: Den Reusenberg nördlich von Maulach, das Hammersbachtal nordöstlich von Westgartshausen sowie das Naturschutzgebiet Wacholderberg-Geigerswasen bei Westgartshausen, den Crailsheimer Eichwald nordöstlich von Crailsheim und das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Jagsttal mit Seitentälern zwischen Crailsheim und Kirchberg, das unterhalb der Kläranlage beginnt und bis Kirchberg reicht.

Hinzu kommen weitere 13 Landschaftsschutzgebiete, die ganz oder teilweise auf Crailsheimer Gebiet liegen:

Außerdem liegen auf dem Stadtgebiet mehrere Teilgebiete des FFH-Gebiets Crailsheimer Hart und Reusenberg und ein Teil des FFH-Gebiets Jagst bei Kirchberg und Brettach. Die Jagst ist als Vogelschutzgebiet Jagst mit Seitentälern ausgewiesen.[5]

Frühes und hohes Mittelalter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet um Crailsheim war im frühen Mittelalter Teil des zum Herzogtum Franken gehörigen Maulachgaus. Die Stadt selbst hat ihren Ursprung in einer fränkischen Siedlung aus dem 7. Jahrhundert in der Nähe eines Jagstüberganges. Die erste urkundliche Erwähnung von Crailsheim datiert von 1136,[6]:S. 173 damals hieß es noch „Cröwelsheim“, später „Krawelsheim“. Führende Adelsfamilien in dieser Zeit waren die Herren von Lohr und von Flügelau; Teile gehörten dem Stift St. Moritz in Augsburg.[6]:S. 176 Nach dem Aussterben der Herren von Lohr und von Flügelau kam Crailsheim Ende des 13. Jahrhunderts an die Grafen von Oettingen.[6]:S. 176

Plan Crailsheims, angefertigt 1828/29 bei der Württembergischen Landesvermessung

Nach der Verhängung der Reichsacht über Konrad Schrimpf Graf von Oettingen im Jahr 1310 wurde Crailsheim als Reichslehen eingezogen und vier Jahre später als Lehen an die Edelherren von Hohenlohe übergeben.[6]:S. 176 Im Jahr 1324 erscheint Crailsheim als Markt, 1335 als Zollstätte, deren Einkünfte Kraft II. von Hohenlohe von Ludwig dem Bayern bekommen hatte, 1338 folgt die Erhebung zur Stadt und die Ausstattung mit hällischem Stadtrecht und dem Blutbann[6]:S. 178. 1350 wurde mit dem Bau einer Stadtmauer begonnen.[6]:S. 178

Der schwäbische Städtebund und die Horaffensage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1376 schlossen sich verschiedene Städte im Schwäbischen Städtebund gegen Kaiser Karl IV. zusammen, der sie hart auspresste und aufgrund seiner Raffgier auch „des deutschen Reiches Stiefvater“ genannt wurde. Unterstützung erhielt er dabei u. a. von Kraft IV. von Hohenlohe. Nach wechselseitigen Plünderungen und Brandschatzungen zogen die zum Schwäbischen Städtebund gehörenden Reichsstädte Schwäbisch Hall, Rothenburg und Dinkelsbühl im Herbst 1379 vor der in hohenlohischem Besitz stehenden Stadt Crailsheim auf und belagerten sie, bis sie erfolglos am 17. Februar, dem Mittwoch vor Estomihi, des Jahres 1380 abziehen mussten.[6]:S. 179 Soweit sind die Vorgänge historisch belegt.

Es wird gern erzählt, dass die eingeschlossenen Crailsheimer – vor allem die Crailsheimerinnen – nach Monaten der Belagerung, die sie zermürbt hatte, zu einer letzten List griffen, um die Stürmung der Stadt abzuwenden. Die Frauen sammelten das letzte noch vorhandene Mehl, buken daraus die in ihrer Form unverkennbaren Horaffen (= „Horn offen“) und warfen sie über die Stadtmauer. Gleichzeitig bestieg die Bürgermeistersgattin mutig die Stadtmauer und zog blank: Sie streckte den Angreifern ihr Hinterteil entgegen, dessen Konturen von unten, aus der Sicht der Belagerer, denen der Horaffen glichen. Die Reichsstädter erschraken ob der Leibesfülle und fürchteten nun, dass alle eingeschlossenen Crailsheimer so wohlgenährt wie des Bürgermeisters Gattin seien und es daher noch lange brauchen würde, die Stadt auszuhungern. Da die von den Städten eingesetzten Söldnerheere große Summen verschlangen, sah man sich angesichts dessen zum Abzug genötigt. Die Crailsheimer feiern seit damals den Mittwoch vor Estomihi als Stadtfeiertag (2016 am 3. Februar), an dem die Schüler der Crailsheimer Schulen je einen Horaffen von den Crailsheimer Bäckereien geschenkt bekommen.[6]:S. 179

Eine andere Deutung des Horaffengebäcks geht auf die Frau Krafts II. von Hohenlohe, Adelheid von Württemberg, zurück. Sie soll ihren Wohnsitz auf der Schönebürg bei Goldbach (daher dort wohl die Straße Adelheidsruh bzw. die Adelheidstraße gegenüber vom Volksfestplatz) gehabt haben und oft über das Ansbacher Tor nach Crailsheim gefahren sein, das sich vor ihr von selbst aufgetan habe. Sie soll eine Seelstiftung in der Johanneskirche angelegt haben, auf die sich die Horaffen als sog. Seelgebäck beziehen, und hat wohl der Stadt Crailsheim Felder, Wiesen und Wälder sowie Fischteiche vermacht, die dadurch zur Allmende wurden.[6]:S. 180

Zugehörigkeit zum Fürstentum Ansbach

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1387 wurde die Stadt von den Hohenloher Grafen an die drei Reichsstädte Rothenburg, Hall und Dinkelsbühl, im Folgejahr und erneut 1390 an die Landgrafen von Leuchtenberg verpfändet. Letztere verkauften die Stadt 1399 für 26.000 Gulden an die Burggrafen zu Nürnberg aus dem Haus Hohenzollern, die später zu Markgrafen von Brandenburg-Ansbach wurden. Crailsheim war damit ein Teil des Fürstentums Ansbach, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte; im Fürstentum Ansbach wurde schon frühzeitig die Reformation durchgeführt (siehe dazu auch unten bei Religionen).

In Crailsheim haben zwischen 1552 und 1603 Hexenverfolgungen stattgefunden. 17 Männer und Frauen, darunter eine Anna Dürrin, gerieten in einen Hexenprozess. Mindestens sechs überlebten nicht. Die letzte Hinrichtung wurde 1594 an Anna Dasing „die Seilerin“ genannt, vollzogen.[7]

Im 18. Jahrhundert waren bereits zahlreiche jüdische Familien angesiedelt, die sich 1783 eine eigene Synagoge errichteten. Sie wurde beim Novemberpogrom 1938 geschändet und fiel später dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.

1791/1792 ging Crailsheim zusammen mit dem Fürstentum Ansbach an Preußen über; 1806 kam es infolge der Koalitionskriege an das Königreich Bayern.

Württembergische Zeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Freimarke des Königreichs Württemberg aus dem Jahr 1856

1810 wurde die Stadt auf Grund des Grenzvertrags von 1810 von Bayern an das Königreich Württemberg abgetreten. Württemberg machte Crailsheim zum Sitz des Oberamtes Crailsheim, was in seiner Funktion einem heutigen Landkreis entsprach. 1817 wurde das Oberamt Crailsheim dem neu gegründeten württembergischen Jagstkreis unterstellt, der die Aufgaben eines heutigen Regierungsbezirks ausübte.

Der Eisenbahnbau der Württembergischen Staatsbahnen machte die Stadt zum Eisenbahnknotenpunkt und Grenzbahnhof an der bedeutenden Linie Stuttgart–Nürnberg (1875). Es setzte ein merklicher Wirtschaftsaufschwung ein.

Luftangriff auf Crailsheim
am 23. Februar 1945

In den 1930er Jahren errichtete die Luftwaffe im Westen der Stadt einen Flugplatz. Während der NS-Zeit gab es in Württemberg mehrere Verwaltungsreformen. So wurde 1934 das Oberamt Crailsheim zum Kreis Crailsheim, aus dem 1938 der Landkreis Crailsheim hervorging.

Im Frühjahr 1931 marschierten über 1.000 Angehörige der SA nach einer NSDAP-Versammlung durch Crailsheim, um die jüdischen Geschäftsinhaber einzuschüchtern. Am 21. März 1933 durchsuchten SA-Angehörige aus Heilbronn Häuser von NS-Gegnern und Juden; die Opfer wurden durch die Stadt getrieben, im Schloss stundenlang gefangengehalten und zusammengeschlagen („Judenauspeitschung“). Am 1. April 1933 verwehrten SA-Leute Käufern den Zutritt zu jüdischen Geschäften.[8] Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört, diese wegen der dichten Bebauung jedoch nicht in Brand gesetzt. Das Gebäude wurde 1942 als Unterkunft für Zwangsarbeiter umgebaut und 1945 kriegszerstört. Die jüdische Gemeinde wurde im Juli 1939 aufgelöst.[9] Das Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933–1945) verzeichnet namentlich 52 jüdische Einwohner Crailsheims, die deportiert und größtenteils ermordet wurden.[10] Die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer (Beta) von Yad Vashem verzeichnet namentlich 45 jüdische Bürgerinnen und Bürger, die vor dem Krieg in Crailsheim ansässig waren und ermordet wurden.[11] 2012 wurden von Gunter Demnig die ersten Stolpersteine für die Opfer in Crailsheim verlegt.

Flugplatz und Eisenbahn waren im Zweiten Weltkrieg ab 1944 Ziel alliierter Luftangriffe. Nachdem die Stadt bereits Anfang April 1945 von den Amerikanern eingenommen worden war, zwangen deutsche Gegenangriffe während der Schlacht um Crailsheim die Amerikaner noch einmal zum Rückzug. Im Zuge ihrer zweiten Eroberung wurde die Stadt am 20. April 1945 durch US-amerikanische Luftangriffe zu 80 %, die historische Innenstadt zu 95 % zerstört.

1945 fiel Crailsheim in die Amerikanische Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden. Mit der Gründung Baden-Württembergs 1952 wurde die Stadt Bestandteil des heutigen Bundeslandes.

Nach dem Krieg baute man Crailsheim nicht nach historischem Vorbild, sondern im Rahmen einer Generalplanung nach den damals modernen Auffassungen wieder auf; das Stadtbild wurde dabei stark verändert.

Mit der ersten Eingliederung von Nachbargemeinden 1971 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Crailsheim die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1972 beschloss. Im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Crailsheim dem Landkreis Schwäbisch Hall zugeschlagen.

2015 wurde Crailsheim der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[12]

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wappen der ehemaligen Gemeinden[16]
Ingersheim
Ingersheim
Tiefenbach
Tiefenbach
Onolzheim
Onolzheim
Roßfeld
Roßfeld
Jagstheim
Jagstheim
Westgartshausen
Westgartshausen
Goldbach
Goldbach
Triensbach
Triensbach
Beuerlbach
Beuerlbach

Einwohnerstatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse  (1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Einwohnerentwicklung von Crailsheim von 1837 bis 2017
Jahr Einwohner
1737 etwa 2.400
1823 2.688
1843 3.012
1855 2.854
1. Dezember 1871 3.688
1. Dezember 1880  (1) 4.642
1885 4.710
1. Dezember 1900  (1) 5.251
1. Dezember 1910  (1) 6.101
16. Juni 1925  (1) 6.420
16. Juni 1933  (1) 6.444
17. Mai 1939  (1) 8.940
Dezember 1945 8.202
13. September 1950  (1) 10.133
6. Juni 1961  (1) 14.387
27. Mai 1970  (1) 16.540
Jahr Einwohner
31. Dezember 1975 24.506
31. Dezember 1980 24.685
25. Mai 1987  (1) 26.083
31. Dezember 1990 27.917
31. Dezember 1995 31.222
31. Dezember 2000 32.063
31. Dezember 2005 32.574
31. Dezember 2010 33.021
9. Mai 2011  (1) 32.303
31. Dezember 2015 33.768
31. Dezember 2016 33.735
31. Dezember 2017 34.130
31. Dezember 2018 34.400
31. Dezember 2020 34.881
31. Dezember 2021 35.096
31. Dezember 2022 35.760
31. Dezember 2023 36.239
(1) 
Volkszählungsergebnis

Nach Angaben des Regionalen Rechenzentrums lebten zum 31. Dezember 2023 insgesamt 36.476 Einwohner in der Stadt, davon 17.886 Frauen (49,0 Prozent) und 18.590 Männer (51,0 Prozent). 8.109 Einwohner (22,2 Prozent) hatten keinen deutschen Pass. Die relevantesten Herkunftsländer waren Rumänien, die Türkei, die Ukraine sowie Ungarn. Insgesamt lebten in Crailsheim 107 verschiedene Nationalitäten zusammen.[17]

Das Gebiet der Stadt Crailsheim gehörte ursprünglich zum Bistum Würzburg und war dem Archidiakonat Kapitel Crailsheim zugeordnet. 1522 begann mit der ersten evangelischen Predigt durch Adam Weiß die Reformation in der Stadt, die sich bald vollständig durchsetzte (1525 neue Kirchenordnung). Die Stadt wurde alsbald auch Sitz eines Dekanats innerhalb der Markgraftums Ansbach. Danach war Crailsheim über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Seit dem Übergang an Württemberg gehört die Kirchengemeinde zur Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Weiterhin blieb Crailsheim Sitz eines Dekanats (siehe Kirchenbezirk Crailsheim, seit 2024 fusioniert zum Kirchenbezirk Crailsheim-Blaufelden), zu dem heute die Kirchengemeinden des gesamten Umlands gehören. Das Gebiet der Kernstadt betreut heute die Gesamtkirchengemeinde Crailsheim, bestehend aus der Johanneskirchengemeinde und der Christuskirchengemeinde (Sauerbrunnen/Roter Buck), dazu kommen die Kirchengemeinden in Altenmünster und Ingersheim, weitere Kirchengemeinden bestehen in den Stadtteilen Goldbach, Ingersheim, Jagstheim, Onolzheim, Roßfeld, Tiefenbach, Triensbach und Westgartshausen.

Spätestens seit dem 19. Jahrhundert zogen auch Katholiken nach Crailsheim. Seit 1877 gibt es wieder eine eigene Pfarrei und 1886/87 wurde die Kirche St. Bonifatius erbaut, die 1966 durch einen turmlosen Neubau ersetzt wurde. Die zweite Pfarrei „Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ wurde 1964 gegründet und bezog im selben Jahr eine neue Kirche. Beide Kirchengemeinden bilden heute die Seelsorgeeinheit Crailsheim im Dekanat Schwäbisch Hall innerhalb des Bistums Rottenburg-Stuttgart, die alle Katholiken im Stadtgebiet Crailsheim betreut. Außer den beiden Kirchen der Kernstadt gibt es noch drei weitere katholische Kirchen im Stadtgebiet, in Onolzheim (Christus König), Jagstheim (St. Peter und Paul) und Westgartshausen (Heilig-Geist).

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Crailsheim auch Freikirchen, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, eine Evangelisch-methodistische Kirche, eine Freie Christliche Gemeinde, die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, den Süddeutschen Gemeinschaftsverband und das Christliche Zentrum der Volksmission.

Ferner sind in Crailsheim eine katholisch-apostolische Gemeinde, die Neuapostolische Kirche – zusätzlich auch in Goldbach und Jagstheim – sowie die Zeugen Jehovas vertreten.

Konfessionsstatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß dem Zensus 2011 waren 54,0 % der Einwohner evangelisch, 21,2 % katholisch und 24,8 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft oder keiner Glaubensgemeinschaft an oder verblieben ohne Angabe.[18] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem jährlich um zirka 1,5 Prozentpunkt gesunken. Gemäß dem Zensus 2022 waren (Stand Mai 2022) 41,6 % der Einwohner evangelisch, 17,5 % katholisch, und 40,9 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[19] Mit Stand 31. Dezember 2023 waren 38,6 % der Bevölkerung evangelisch, 16,4 % katholisch und die restlichen 45,0 % gehörten anderen Glaubensgemeinschaften an oder waren konfessionslos.[17][20]

Gemeinderatswahl 2025[21]
 %
40
30
20
10
0
30,50
22,54
21,50
11,00
6,47
n. k.
7,99
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2024
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−1,40
−2,79
+3,22
+1,61
+0,44
−8,25
+7,16
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Allgemeine Wählervereinigung Crailsheim
e Bürgerliste Crailsheim
g Aktive Bürger Crailsheim

Der Gemeinderat der Stadt Crailsheim hat neben dem Oberbürgermeister als Vorsitzendem 40 Mitglieder, die den Titel Stadtrat führen. Die Wiederholungswahl zur Kommunalwahl am 9. Juni 2024, welche am 23. März 2025 stattfand, führte zu folgendem Ergebnis:[21]

Aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat
(Stand: 10. Juni 2024)
      
Insgesamt 40 Sitze
  • BLC: 3
  • Grüne: 4
  • AWV: 9
  • SPD: 9
  • CDU: 12
  • ABC: 3
Partei / Liste Stimmen-
anteil
+/− %p Sitze +/−
CDU 30,50 % − 1,40 12 − 2
AWV 22,54 % − 2,79 9 − 2
SPD 21,50 % + 3,22 9 + 1
Grüne 11,00 % + 1,61 4  
BLC 06,47 % + 0,44 3  
AfD 00,00 % − 8,25 0 − 3
ABC 07,99 % + 7,16 3 + 3

+/−: Veränderung gegenüber der Wahl 2024

Entgegen des Bundestrends gewannen vor allem SPD und Grüne Stimmen, während CDU und die Allgemeine Wählervereinigung Stimmen einbüßten. Die größten Zuwächse erzielten die Aktiven Bürger Crailsheim (ABC). Die AfD trat bei der Wiederholungswahl nicht erneut an, da die Liste der Wahlvorschläge nicht rechtzeitig eingereicht wurde.[22]

Der Frauenanteil im Gremium beträgt 20 Prozent. Die Anzahl an Stadträten aus den Teilorten stieg trotz Abschaffung der unechten Teilortswahl. Die Wahlbeteiligung lag bei niedrigen 33,1 Prozent; der Trend der steigenden Wahlbeteiligung nach 35,0 Prozent im Jahre 2014, 44,7 Prozent 2019 und 48,61 Prozent 2024 konnte nicht aufrechterhalten werden.

Die seit 1984 im Gemeinderat vertretene Unabhängige Grüne Liste (UGL) trat ab der Wahl 2014 nicht mehr an. Aus ihr hervorgegangen sind die Liste der Grünen und die Bürgerliste Crailsheim (BLC). Erstmals trat 2024 auch die Liste Aktive Bürger mit einem einzelnen Bewerber an, blieb jedoch mit nur 0,83 Prozent der Stimmen zunächst erfolglos und konnte sich erst ab 2025 im Gremium etablieren.

Vor der Abschaffung der unechten Teilortswahl bestand der Gemeinderat aufgrund von Überhangmandaten lange aus 43 statt zu wählenden 36 Mitgliedern. Im Zuge der Abschaffung wurde die Mitgliederzahl für zwei Wahlperioden auf 40 festgelegt.

Anfechtung der Gemeinderatswahl 2024

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 11. Juni 2024, einen Tag nach Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses der Kommunalwahl 2024, wurde bekannt, dass die Wahl beim Regierungspräsidium Stuttgart nach Paragraf 31 des Kommunalwahlgesetzes angefochten wurde. Nach Angaben des Bürgermeisters und Wahlleiters Jörg Steuler wurde als Begründung die Unechte Teilortswahl und die Nichtanpassung von Sitzzahlen genannt.[23] Die klagende Person habe sich auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württembergs aus dem Jahr 2022 berufen, das die Gemeinderatswahl 2019 in Tauberbischofsheim für ungültig erklärte.[24] Über die Anfechtung entscheidet nach einer individuellen Prüfung das Regierungspräsidium Stuttgart. Dem Antrag wurde stattgegeben, die Wahl für ungültig erklärt und eine Wiederholungswahl angeordnet.[25] Die Wiederholungswahl wird am 23. März 2025 stattfinden.[26]

Dem vorausgegangen waren mehrere Initiativen von Oberbürgermeister Christoph Grimmer und der Fraktion der Grünen, die Unechte Teilortswahl rechtzeitig vor der Wahl 2024 abzuschaffen. Dies wurde insbesondere auch mit dem oben genannten Urteil bezüglich der Situation in Tauberbischofsheim begründet.[24] In Crailsheim sei die Überrepräsentation einzelner Teilorte teils noch erheblich höher, begründete Grimmer 2023, und rechnete einer Wahlanfechtung in Crailsheim große Chancen aus. Beispielsweise ergebe sich für Beuerlbach eine Überrepräsentation von 70,48 Prozent, für Triensbach von 53,01 Prozent, für Tiefenbach von 39,85 Prozent und für Westgartshausen von 29,56 Prozent. Sowohl für die gänzliche Abschaffung, als auch für einen Kompromissvorschlag, der die Schaffung von fünf Wahlbezirken vorsah, fanden sich jedoch keine Mehrheiten im Gemeinderat.[27]

An der Spitze der Stadt stand ursprünglich ein Vogt, der die hohe Gerichtsbarkeit ausübte. Die niedere Gerichtsbarkeit oblag dem Rat, den beiden Bürgermeistern und zwölf Richtern. Dem Rat gehörten ab 1338 sieben, danach neun Männer an. Später gab es einen Oberen und einen Unteren Rat. Der Rat wurde mehrfach verändert. In württembergischer Zeit stand der Stadtschultheiß an der Spitze der Stadt, der nach Einführung der Deutschen Gemeindeordnung 1935 die Amtsbezeichnung Bürgermeister erhielt. Seit 1972, als Crailsheim Große Kreisstadt wurde, trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von der wahlberechtigten Bevölkerung auf acht Jahre direkt gewählt.

Oberbürgermeister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 1. Februar 2018 ist der parteilose Christoph Grimmer Oberbürgermeister. Er hatte sich in der Wahl am 12. November 2017 mit 56,9 % der abgegebenen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 39,1 % in einem breiten Bewerberfeld von zwölf Kandidaten unter anderem gegen die Mitbewerber Ulrich Seel (CDU; 12,14 %), Sebastian Klunker (parteilos; 11,54 %) und Jürgen Loga (parteilos; 9,29 %) im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit durchsetzen können.[28]

Vorgänger war vom 1. Februar 2010 bis zum 31. Januar 2018 Rudolf Michl (SPD), der aus ausschließlich privaten Gründen von einer erneuten Kandidatur zu einer zweiten Amtszeit absah.[29] Michl wurde am 29. November 2009 im zweiten Wahlgang in sein Amt gewählt, nachdem keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang am 8. November 2009 die absolute Mehrheit erreichen konnte. Bei dieser war nur noch eine einfache Mehrheit erforderlich. Michl erzielte dabei eine absolute Mehrheit von 50,8 %.[30] Michls Vorgänger war von 1999 bis 2009 Andreas Raab (CDU), der am 25. Juni 2009 wegen gesundheitlicher Probleme und Angriffen aus dem Gemeinderat gegen sich seinen Rücktritt zum 31. Oktober 2009 erklärt hatte,[31] um dann am 17. Juli 2009 bekannt zu geben, schon mit Ablauf des 11. September 2009 als Oberbürgermeister aus dem Amt zu scheiden[32] und auch sein Kreistagsmandat, für das er erst am 7. Juni 2009 als kreisweiter Stimmenkönig wiedergewählt worden war, niederzulegen.[33]

Crailsheim besitzt derzeit neben dem Oberbürgermeister einen hauptamtlichen Stellvertreter, den Bürgermeister für Soziales und Bauen. Seit dem 14. Juni 2018 hält dieses Amt der parteilose Jörg Steuler inne. Er betreut die Ressorts Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr, Soziales und Kultur sowie Sicherheit und Bürgerservice. Steuler stammt aus Neuwied und war dort zuvor langjährig als Bauamtsleiter tätig.[34]

Bis 2018 hatte der Oberbürgermeister zwei Beigeordnete als hauptamtliche Stellvertreter. Der erste Beigeordnete trug die Amtsbezeichnung Erster Bürgermeister. Dieses Amt hatte seit 1994 bis zuletzt der parteilose Harald Rilk inne, der 1999 bis 2009 zugleich für die Freien Wähler Mitglied des Kreistags war. Der weitere Beigeordnete und zweite Stellvertreter des Oberbürgermeisters trug die Amtsbezeichnung Bürgermeister und war unter anderem für Bauangelegenheiten („Baubürgermeister“) zuständig. Seit 2002 bekleidete dieses Amt Herbert Holl (CDU). Die Amtszeiten der beiden Stellvertreter endeten je im Februar und April 2018. Beide wollten für keine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen.[35] Ein Wahlkampfanliegen Grimmers war es, die Organisation der Stadtspitze zu optimieren und in diesem Zuge künftig nur noch einen Beigeordneten zu bestellen. Mit Beschluss des Gemeinderates in der Februarsitzung 2018 wurde diesem Vorschlag entsprochen.[36]

Wappen der Stadt Crailsheim
Wappen der Stadt Crailsheim
Blasonierung: „Das Wappen der Stadt Crailsheim zeigt in Gold drei gestürzte schwarze Kesselhaken („Kräuel“ oder „Craile“) nebeneinander.“[16]
Wappenbegründung: Es handelt sich um ein so genanntes „redendes Wappen“. Die Kräuel sind schon im Siegel um 1310 nachweisbar. Anfangs waren sie aufrecht, d. h. in Arbeitsstellung mit den Griffen nach oben, abgebildet, ab 1434 erscheinen sie dann in gestürzter Lage, die Dreipässe (Ringe) nach unten. Im 19. Jahrhundert wurden die Wappenfarben festgelegt.

Die Stadtflagge ist schwarz-gelb.

Städtepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Crailsheim unterhält seit 1947 eine Städtepartnerschaft mit Worthington, Minnesota (USA), die erste deutsch-amerikanische Städtepartnerschaft überhaupt. Seit 1969 ist Crailsheim Partnerstadt von Pamiers (Südfrankreich) und seit 2000 auch von Jurbarkas (Litauen) und Biłgoraj (Polen).[37]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voith Turbo betreibt Schwermaschinenbau in Crailsheim. Auch sind einige Sondermaschinenbauer ansässig, vor allem Hersteller von Verpackungsmaschinen: die Unternehmen Groninger & Co. GmbH, Gerhard Schubert GmbH, R. Weiss Verpackungstechnik GmbH & Co. KG und ein Werk der Syntegon Technology GmbH.

Die Konsumgüterbranche ist mit einem Werk der US-Firma Procter & Gamble und mehreren Betrieben der Lebensmittelindustrie vertreten: eine Produktionsstätte der Firma Bürger-Maultaschen, der Schlacht- und Zerlegebetrieb Vion Crailsheim GmbH, eine Brotfabrik (Teil der Lieken-Gruppe mit 300 Mitarbeitern[38]), sowie die Privatbrauerei Engel. Die Stadt ist Heimat und Sitz der Schuhmarke Möbus. Die Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim hat ihren Hauptsitz in Crailsheim und in Schwäbisch Hall.

Die Crailsheimer Unternehmen beschäftigen insgesamt über 20.000 Arbeitnehmer und machen die Stadt, zusammen mit ihren Handelsbetrieben, zum wirtschaftlichen Mittelpunkt der Region. Crailsheim ist die zentrale Einkaufsstadt für 100.000 Personen. Im Umland wird Landwirtschaft betrieben.

Erster Bahnhof in Crailsheim, Bild von 1905

Der Bahnhof Crailsheim ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Hier treffen die Bahnstrecke Goldshöfe–Crailsheim, die Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn, die Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim und die Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen aufeinander.

Crailsheim wird über die Intercity-Linie 61 (Basel–) Karlsruhe–Stuttgart–Aalen–Nürnberg im Zwei-Stunden-Takt von Fernzügen angefahren. Der Regionalverkehr nach Stuttgart, Nürnberg, Ulm, Heilbronn und Aschaffenburg wird in gleichem Rhythmus durch mehrere Regionalexpresslinien sowie nach Würzburg durch eine Regionalbahnlinie bedient.

ICE 1 „Crailsheim“

Die Stadt Crailsheim ist seit dem 19. Oktober 2004 Namenspatin des ICE 1 mit der Triebzugnummer 401-168. Am 11. November 2017 kam der DB-Regio-Triebwagen 3442-700 der Bauart Bombardier Talent 2 hinzu.[39]

Die Bundesstraße 290 führt von Bad Mergentheim im Nordwesten über die Hohenloher Ebene nach Crailsheim und von dort jagstaufwärts südlich weiter nach Ellwangen. Von Schwäbisch Hall im Westsüdwesten führt die Landesstraße 2218 über Crailsheim nach Dinkelsbühl im Ostsüdosten, ab der Landesgrenze zu Bayern als Staatsstraße 2218. Über Crailsheim verbindet die L 1066 Gaildorf im Südwesten mit Feuchtwangen im Osten, ab der Grenze als St 1066. Vor dem Bau der A 6 verlief auf der heutigen westlichen Trasse ab Schwäbisch Hall der L 2218 und der östlichen bis Feuchtwangen der L 1066 die alte B 14. Diese wurde in diesem Bereich zur Landesstraße herabgestuft.

A 6: Abfahrt Crailsheim (bei Satteldorf)

Crailsheim hat über die B 290 etwa 5 km nördlich des Stadtzentrums bei Satteldorf Anschluss an die Bundesautobahn 6 Heilbronn–Nürnberg. Knapp 14 km nordöstlich der Stadt liegt das Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim, an welchem die A 6 auf die A 7 Ulm–Würzburg trifft. Über die L 1066 erreicht man aus Crailsheim nach etwa 14 km im Osten die erste Anschlussstelle Feuchtwangen der A 7 südlich des Autobahnkreuzes, über die L 2218 nach etwa 12 km im Ostsüdosten ihre nächste Dinkelsbühl-Fichtenau. Beide Verbindungen führen zunächst über Steigen den steilen Westabhang der Frankenhöhe hinauf.

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien. Der Betreiber des Stadtbusverkehrs ist die StadtBus Crailsheim SBC. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund KreisVerkehr Schwäbisch Hall an, dessen Linien im Crailsheimer Nahbereich zweistellige Nummern mit führender 5 oder 6 tragen.

Durch Alltagsrouten aus dem Radnetz Baden-Württemberg ist Crailsheim mit Schwäbisch Hall, Bad Mergentheim und Ellwangen verbunden sowie Richtung Feuchtwangen.

Zudem bestehen als touristische Landes-Radfernwege:

Crailsheim ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V.[40]

Im neu erschlossenen Wohn- und Mischgebiet Hirtenwiesen (ehedem Gelände der Luftwaffe, später Kaserne der US-Streitkräfte) steht die größte zusammenhängende thermische Solaranlage Deutschlands mit derzeit 7500 m² Kollektorfläche. Die Anlage ersetzt 200.000 Liter Heizöl jährlich und vermeidet 500 Tonnen Treibhausgase.[41]

Seit 1838 erschien das Amts- und Intelligenzblatt für das Oberamt Crailsheim und die Umgebung. Daraus ging 1872 der Fränkische Grenzbote hervor, den es bis 1941 gab. In Crailsheim erscheint heute täglich das Hohenloher Tagblatt. Es wird vom Hohenloher Druck- und Verlagshaus Verlag Hohenloher Tagblatt Richter und Gebr. Wankmüller GmbH & Co KG (HDV) in Crailsheim herausgegeben und bezieht den überregionalen Mantel von der Südwest Presse aus Ulm. Wöchentlich erscheinen das seit Ende 1968 von der Stadtverwaltung herausgegebene Amtsblatt Crailsheimer Stadtblatt[42] und das kostenlose Anzeigenblatt Hohenloher vom Verlag des Hohenloher Tagblatts.[43]

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Crailsheim ist Sitz eines Amtsgerichtes, das zum Landgerichtsbezirk Ellwangen und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört, sowie einiger Kammern des Arbeitsgerichts Heilbronn. Ferner gibt es eine Außenstelle des Finanzamts Schwäbisch Hall, eine Außenstelle des Landratsamts Schwäbisch Hall und ein Flurneuordnungsamt. Das Polizeirevier Crailsheim gehört organisatorisch zum Polizeipräsidium Aalen und ist zuständig für die Gemeinden des ehemaligen Kreises Crailsheim. Die kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung übernimmt das Kriminalkommissariat in Schwäbisch Hall.[44] Die Agentur für Arbeit ist in Crailsheim durch eine Zweigstelle vertreten.

Die Stadt ist ebenfalls Sitz des Kirchenbezirks Crailsheim der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Ehemaliges Kreiskrankenhaus Crailsheim (heute Klinikum)

Am Rande der Innenstadt liegt das Klinikum Crailsheim, für das seit Mai 2013 ein Neubau errichtet wird, in direkter Nähe zum örtlichen Polizeirevier und zum Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr der Crailsheimer Kernstadt.[45]

Die Stadt Crailsheim ist Träger von zwei Gymnasien (Albert-Schweitzer-Gymnasium und Lise-Meitner-Gymnasium), zwei Realschulen (Realschule am Karlsberg und Realschule zur Flügelau), einer Förderschule (Käthe-Kollwitz-Schule), zwei Grund- und Werkrealschulen (Eichendorffschule und Leonhard-Sachs-Schule) sowie von vier Grundschulen (Astrid-Lindgren-Schule, Geschwister-Scholl-Schule, Reußenbergschule und Schule Altenmünster).[46]

Der Landkreis Schwäbisch Hall ist Träger der drei Beruflichen Schulen (Gewerbliche Schule mit technischem Gymnasium, Kaufmännische Schule mit Wirtschaftsgymnasium und Eugen-Grimminger-Schule – Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule mit sozialwissenschaftlichem Gymnasium[47]) sowie der Schule für Sprachbehinderte.[46]

Die Städtische Volkshochschule Crailsheim, zu deren Angebot unter anderem eine Abendrealschule gehört, sowie die Freie Akademie Albertus Magnus (Grundschule und Gymnasium) und die Freie Waldorfschule am Burgberg runden das Schulangebot in Crailsheim ab.[46]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kulturangebot in Crailsheim ist mit einem vielseitigen Spektrum in Musik, Literatur, Theater und bildenden Künsten gefächert. Dabei gibt es sowohl städtische wie auch bürgerliche Kulturveranstaltungen. Das Städtische Museum befindet sich im ehemaligen Spital in Crailsheim.

Einer der Höhepunkte ist das Kulturwochenende, das jedes Jahr im Sommer veranstaltet wird. Das seit 1994 stattfindende Kulturfestival wird zum großen Teil von der Stadt finanziert und ist für jeden Besucher kostenlos.

Johanneskirche

Crailsheim wurde als strategisch wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert und zu 80 Prozent zerstört. Erhalten blieben oder nach dem Krieg wiedererrichtet wurden von den historischen Gebäuden die 1393 geweihte Liebfrauenkapelle, die Johanneskirche (Bauzeit 1398–1440) und das Spital zum heiligen Geist von 1400 sowie der 57,5 m hohe Rathausturm. Dieser wurde in den Jahren 1717–1718 als Wachturm neu erbaut[48]. Historisch nicht belegen lässt sich, dass der Rathausturm anlässlich des 200. Jubiläums der Reformation erbaut wurde. Eine entsprechende Tafel am Turm und die Bezeichnung des Turms als „höchstes Reformationsdenkmal der Welt“ sind unzutreffend. An der Nordostecke der Stadtmauer steht der aus der Stauferzeit stammende Diebsturm.

Außer der Johanneskirche und der Liebfrauenkapelle liegen in der Kernstadt noch die Gottesackerkapelle auf dem Ehrenfriedhof (erbaut 1579–1580, Turm von 1586), die katholische Pfarrkirche St. Bonifatius (erbaut 1886/87, doch 1966 durch einen turmlosen Neubau ersetzt), die katholische Kirche Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit (im örtlichen Sprachgebrauch Dreifaltigkeitskirche, erbaut 1964) sowie die derzeit katholisch-apostolische, davor aber römisch-katholische Kirche (erbaut im 19. Jh.).

Kirchenbauten in den anderen Stadtteilen: Evangelische Kirche Altenmünster, erbaut 1790 anstelle einer alten Kirche von 1444; evangelische Kirche Ingersheim, erbaut im spätgotischen Stil mit Turmchor und Wandmalereien von 1607 und 1701, das Schiff wurde 1961/62 neu angebaut; evangelische Kirche Goldbach von 1725 mit älteren Teilen; evangelische Kirche Jagstheim von 1764/65 mit Turm von 1719 sowie katholische Kirche St. Peter und Paul Jagstheim; evangelische Kirche Onolzheim von 1755, 1863 verlängert sowie katholische Kirche Christus König Onolzheim; evangelische Kirche Roßfeld, 1714 umgebaut; evangelische Kirche Tiefenbach mit mittelalterlichem Chor und Schiff von 1512, 1707 und 1969 vergrößert; evangelische Kirche Triensbach mit spätbarockem Schiff von 1725; evangelische Kirche Westgartshausen mit spätmittelalterlichem Turmchor und Schiff von 1610 sowie katholische Kirche Heilig-Geist Westgartshausen.

Auffällig im Stadtbild ist auch der 1912 erbaute Wasserturm, der die Dampflokomotiven mit Wasser aus der Jagst versorgte. Mittlerweile ist der Turm nur noch zu mieten.

Das Landesherrliches Schloss Schloss Crailsheim, das wiederholt als markgräflicher Witwensitz der Hohenzollern diente, wurde im April 1945 während des Zweiten Weltkriegs komplett zerstört und anschließend abgebrochen.[49]

Gedenkstein am Ort der ehemaligen Crailsheimer Synagoge

Seit 1990 erinnert eine weiße Muschelkalk-Stele in der Adam-Weiß-Straße an die ehemals hier stehende Synagoge, die 1938 von SA-Männern geschändet wurde und 1945 dann dem Luftkrieg zum Opfer fiel. Sie ist zugleich Gedenkstein für die jüdischen Mitbürger, die verfolgt und 1942 zur Vernichtung deportiert wurden. Auf dem jüdischen Friedhof Crailsheim in der Beuerlbacher Straße erinnert eine Gedenkstätte mit einer Tafel von 52 Namen an die Crailsheimer Juden, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.[50] Zudem wurden am 13. November 2012 die ersten vier Stolpersteine verlegt.[51][52]

Ein Horaff, wie er am Stadtfeiertag an die Schüler verteilt wird

Stolz sind die Crailsheimer auf ihre Stadtsage vom „Horaffen“:[53] Nach einer fünfmonatigen Belagerung durch die verbündeten Reichsstädte Schwäbisch Hall, Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl im Winter 1379/1380 gingen die Lebensmittel der Crailsheimer zur Neige. Angesichts der ernsten Lage griff man zu einer List.

Mit dem letzten Mehl buken die Frauen die traditionellen Hörnchen, Horaffen genannt, und warfen sie den Belagerern über die Stadtmauer. Dann stieg die Bürgermeistergattin auf die Stadtmauer, die dickste Frau der Stadt, und zeigte den Belagerern ihr blankes, ausladendes Hinterteil. Angesichts des demonstrierten Überflusses und der wohlgenährten Bürgermeistergattin sahen die Feinde ihre Belagerung als aussichtslos an und zogen am Mittwoch vor Estomihi (7. Sonntag vor Ostern im Kirchenkalender) im Jahr 1380 (1. Februar) ab.

Der Stadtfeiertag wird heute noch jedes Jahr am Mittwoch vor Estomihi mit Beflaggung der Stadt und einem kleinen Festakt, ergänzt seit vielen Jahren um einen ökumenischen Gottesdienst, einen heimatgeschichtlichen Abend und eine Horaffengala am Wochenende vor dem eigentlichen Stadtfeiertag, begangen. An diesem beweglichen Jahrestag verteilen die örtlichen Bäckereien Horaffengebäck aus Hefeteig an alle Schul- und Kindergartenkinder.[54] Die Form des Horaffens erinnert angeblich an das Hinterteil der Bürgermeistersfrau. Es geht auf ein altes keltisches Abwehrzeichen zurück, das früher auch über Haustüren angebracht wurde. Die Bezeichnung Horaffen für die Crailsheimer, ein Schmähwort der abziehenden reichsstädtischen Truppen, ist noch heute gelegentlich zu lesen und zu hören, aber heute meist weniger herabsetzend gemeint.

Die Frauen des TSV Crailsheim spielen nach ihrem Abstieg 2009 in der 2. Fußball-Bundesliga Süd. Die Mannschaft der Männer spielten zeitweise in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg. Derzeit gehören sie der Verbandsliga Württemberg an.

Die Basketballer der Crailsheim Merlins spielen ab der Saison 2018/19 in der easyCredit Basketball Bundesliga, der höchsten Spielklasse Deutschlands. Die Heimspiele werden in der Arena Hohenlohe und nicht mehr in der Crailsheimer HAKRO-Arena (früher Crailsheimer Sportarena) ausgetragen.[55][56][57] Die Crailsheim Hurricanes, die Damen der Footballabteilung der Crailsheim Titans, spielen in der 1. Liga der DBL. Die Hurricanes gehören zu den stärksten Damenmannschaften in Europa und stellen regelmäßig einige Spielerinnen für die Nationalmannschaft.

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Volksfest 2005 bei Nacht
  • Höhepunkt im Jahresablauf und die sogenannte fünfte Jahreszeit in Crailsheim ist das „Fränkische Volksfest“, das jährlich über 250.000 Besucher anzieht. Es dauert vier Tage und beginnt traditionell am Freitag vor dem zweitletzten Montag im September. Während des seit 1841 abgehaltenen Volksfestes werden zwei Festzüge (samstags und sonntags) abgehalten und es finden zahlreiche Viehprämierungen statt. Wichtigster Bestandteil aber ist heute ein Vergnügungspark auf 40.000 Quadratmetern mit Fahrgeschäften, Buden und zwei großen Bierzelten.
  • Bis ca. 2002 fand im Frühling ebenfalls auf dem Volksfestplatz das Crailsheimer Frühlingsfest statt.
  • Immer am letzten Juniwochenende fand von 1985 bis 2011 das Crailsheimer Wirtefest statt.
  • Mitte Juli findet das traditionelle Parkfest der historischen Bürgerwache Crailsheim im Park an der Spitalstraße statt
  • Ende August findet im Stadtteil Goldbach das Goldbacher Lichterfest statt, dass von den Bürgern des Stadtteils organisiert wird.
  • Im Oktober findet seit 2012 das Suppenfest auf dem Schweinemarktplatz statt, bei der Gäste gegen einen Pauschalpreis Suppen aus allen Teilen der Welt verkosten können.
  • Mitte Oktober findet im Stadtteil Onolzheim der Hammeltanz an zwei Tagen (sonntags und montags) statt. Es wird durch Onolzheim ein ca. 1,5-stündiger Festzug an beiden Tagen durchgeführt.
  • Ende Oktober findet seit 2018 im zweijährigen Wechsel die Lange Nacht der Türme sowie seit 2019 die Nacht der offenen Kirchen statt.
  • Seit 1996 wird im Sommer über vier Tage in der Innenstadt von Crailsheim ein Kulturwochenende unter freiem Himmel abgehalten, mit Musik, Theater, Tanz, Comedy und Kunst rund um das Rathaus und im Spitalpark.
  • Ende November findet der kulinarische Weihnachtsmarkt auf dem Schweinemarktplatz und rund um das Rathaus statt.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Johann Kaspar Bundschuh: Creilsheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 546–552 (Digitalisat).
  • Crailsheim. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Crailsheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 63). W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, S. 193–245 (Volltext [Wikisource]).
  • Crailsheim / Hohenlohe-Franken. In: Blätter des Schwäbischen Albvereins. 107. Jg., Nr. 2, März/April 2001 (Geschichte Crailsheims; schwaben-kultur.de [PDF; 2,2 MB; 36 S.])
  • Crailsheim … ein historischer Stadtrundgang. Texte: Crailsheimer Historischer Verein, Pfarrer König †, überarbeitet von K. Wiedmann und F. Förtsch (9 S.; crailsheim.de (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) [PDF; 4,1 MB]).
  • Bernd Friedel: Crailsheim im Feuerregen. Die letzten Kriegsmonate der im Zweiten Weltkrieg heftig umkämpften Stadt. Mit Berichten über die dramatischen Ereignisse in den Dörfern und Städten im Altkreis Crailsheim. Hohenloher Druck- und Verlagshaus, Crailsheim 1985, ISBN 3-87354-133-5; 3. Auflage, ebenda 1988, ISBN 3-87354-133-5.
  • Traudl Kleefeld, Hans Gräser, Gernot Stepper: Hexenverfolgung im Markgraftum Brandenburg-Ansbach und in der Herrschaft Sugenheim mit Quellen aus der Amtsstadt Crailsheim (= Mittelfränkische Studien. Band 15; Veröffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Württembergisch Franken. Band 19). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 2001, ISBN 3-87707-573-8.
  • Gottfried Stieber: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Aus zuverlässigen archivalischen Documenten und anderen glaubwürdigen Schrifften. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 250322606 (Scan in der Google-Buchsuche – Nachdruck: Verlag für Kunstreproduktionen Schmidt, Neustadt an der Aisch 1994, Teil 1: ISBN 3-89557-007-9, Teil 2: ISBN 3-89557-011-7).:
    • Creilsheim, S. 294–306 (Scan in der Google-Buchsuche)
    • Onolzheim, S. 614–616 (Scan in der Google-Buchsuche)
    • Roßfeld, S. 667–669 (Scan in der Google-Buchsuche)
    • Trienspach, S. 818–820 (Scan in der Google-Buchsuche)
    • Weschgertshaußen, S. 940–941 (Scan in der Google-Buchsuche)
  • Karl Wiedmann: Krail und Horaff – Stadtarchäologische Forschungen zur Siedlungs- und Baugeschichte der Stadt Crailsheim (= Historische Schriftenreihe der Stadt Crailsheim. Band 6). Hrsg. vom Stadtarchiv Crailsheim, Crailsheim 2008, ISBN 978-3-00-026238-8.
  • Martin Zeiller: Kreylßheim. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Franconiae (= Topographia Germaniae. Band 9). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 54 (Volltext [Wikisource]).
Commons: Crailsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Crailsheim – Reiseführer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009.
  3. Kerstin Schellhorn: Türkei ohne Türken: Wie der Crailsheimer Stadtteil zu seinem Namen kam. (Memento vom 24. Juni 2019 im Internet Archive) In: Hohenloher Tagblatt. 2. Oktober 2013, abgerufen am 26. November 2013.
  4. Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für die Stadt Crailsheim. Statistisches Landesamt, abgerufen am 18. August 2021.
  5. Daten- und Kartendienst der LUBW. LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, abgerufen am 5. Februar 2024 (Karte).
  6. a b c d e f g h i Gerhard Strohmaier: Geschichte des Hohenloher Landes. Books on Demand, Norderstedt 2016, ISBN 978-3-8370-9991-1.
  7. Traudl Kleefeld: Zusammenstellung der aufgefundenen Hexenverfahren im Bereich des Markgraftums Ansbach. In: Hans Gräser, Traudl Kleefeld und Gernot Stepper: Hexenverfolgung im Markgraftum Brandenburg-Ansbach und in der Herrschaft Sugenheim mit Quellen aus der Amtsstadt Crailsheim (= Mittelfränkische Studien. Band 15; Veröffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Württembergisch Franken. Band 19). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 2001, ISBN 3-87707-573-8, S. 424–433.
  8. Klaus-Dieter Alicke: Crailsheim (Baden-Württemberg). In: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Abgerufen am 18. Februar 2025.
  9. Die Synagoge in Crailsheim (Landkreis Schwäbisch Hall). In: Alemannia Judaica. 30. Juni 2020, abgerufen am 12. Februar 2025.
  10. Gedenkbuch. Suche im Namenverzeichnis. Suchen nach: Crailsheim – Wohnort. In: bundesarchiv.de, abgerufen am 1. Mai 2023.
  11. Anmerkung zu Wohnort: „Ständiger Wohnsitz vor dem Krieg. Wenn keine Angaben dazu vorliegen, wird der Geburtsort angezeigt. Die Angabe des Landes basiert auf dem Grenzverlauf im Januar 1938.“ (hier: manuelle Auszählung; „64 Ergebnisse“, abzgl. 10 Auswärtiger [inkl. einer Mehrfachnennung], abzgl. 9 Mehrfachnennungen jüdische Einwohner Crailsheims = 45). In: yadvashem.org, abgerufen am 5. Mai 2017.
  12. Reformationsstadt Europas. In: stadtarchiv-crailsheim.de, abgerufen am 28. Januar 2017. Siehe das Stadtporträt des Projekts „Reformationsstädte Europas“: Reformationsstadt Crailsheim. Deutschland. In: reformation-cities.org/cities, abgerufen am 28. Januar 2017, sowie das Stadtporträt des Projekts „Europäischer Stationenweg“: Crailsheim. (Memento vom 29. Juni 2019 im Internet Archive) In: r2017.org/europaeischer-stationenweg, abgerufen am 28. Januar 2017. Zur Bedeutung Crailsheims in der Reformationsgeschichte siehe auch den Abschnitt Religionen.
  13. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 447 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  14. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 448 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  15. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 468 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  16. a b Stadtteile und Wappen. Crailsheim. In: crailsheim.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2017; abgerufen am 26. Mai 2022.
  17. a b Statistik – Crailsheim wächst weiter. In: Stadtverwaltung Crailsheim (Hrsg.): Stadtblatt Crailsheim. Nr. 4, Jahrgang 57. Krieger-Verlag GmbH, Blaufelden 25. Januar 2024, S. 5 (crailsheim.de [PDF; 9,2 MB; abgerufen am 11. Mai 2024]).
  18. @1@2Vorlage:Toter Link/ergebnisse.zensus2011.deStadt Crailsheim Religion. (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) In: Zensus 2011 (Suche in zensus2011.de). Die Zahl der Protestanten und Katholiken sinkt seit vielen Jahren kontinuierlich in Crailsheim.
  19. Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022, Religion), abgerufen am 20. September 2024
  20. ht: Neubürger in Crailsheim. Zum Stichtag fast 35.000 Einwohner. In: Südwest Presse. 15. Januar 2020, abgerufen am 22. Mai 2020.
  21. a b Ergebnisse laut Wahlergebnisse Crailsheim. Abgerufen am 26. März 2025.
  22. Eberhard Wein: Gemeinderatswahl in Crailsheim – AfD verbaselt Termin und muss zuschauen. Stuttgarter Nachrichten, 16. Januar 2025, abgerufen am 26. März 2025.
  23. Jens Sitarek: Kommunalwahl in Crailsheim – Wahlanfechtung! Jetzt prüft das Regierungspräsidium. Südwest Presse, 11. Juni 2024, abgerufen am 11. Juni 2024.
  24. a b Tauberbischofsheim: Wahl zum Gemeinderat vom 26.05.2019 unwirksam. Pressestelle des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württembergs, 19. Juli 2022, abgerufen am 13. Juni 2024.
  25. Jens Sitarek: Wahlanfechtung in Crailsheim – Jetzt äußern sich Stadt und Regierungspräsidium. Südwest Presse, 12. Juni 2024, abgerufen am 13. Juni 2024.
  26. Gemeinderatswahl – Insgesamt sechs Listen mit 152 Kandidierenden stehen zur Wahl. Stadt Crailsheim, 17. Januar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025.
  27. Sebastian Unbehauen: Gemeinderat Crailsheim – Oberbürgermeister Grimmer „fassungslos“: Wieder keine Mehrheit für Reform der Teilortswahl. Südwest Presse, 2. Juni 2023, abgerufen am 13. Juni 2024.
  28. Dr. Christoph Grimmer ab 1. Februar im Amt. In: Stadtblatt. Amtsblatt der großen Kreisstadt Crailsheim. Jg. 50, Nr. 46, 16. November 2017, S. 1 f. (crailsheim.de (Memento vom 2. Februar 2018 im Internet Archive) [PDF; 612 kB]).
  29. OB-Wahl: Keine erneute Kandidatur. (Memento vom 24. Juni 2019 im Internet Archive) In: Hohenloher Tagblatt. 22. März 2017, abgerufen am 5. September 2017.
  30. Oberbürgermeister in Crailsheim und Bretten gewählt (Memento vom 4. Februar 2014 im Internet Archive). In: staatsanzeiger.de. Staatsanzeiger für Baden-Württemberg. 30. November 2009, abgerufen am 28. Januar 2017.
  31. Andreas Harthan: An sich selbst gescheitert (Memento vom 19. Februar 2014 im Internet Archive). In: swp.de. Hohenloher Tagblatt. 23. Oktober 2009, abgerufen am 28. Januar 2017.
  32. Letzter Arbeitstag von Crailsheims Oberbürgermeister Andreas Raab – Kurzinterview mit dem Regierungspräsidium Stuttgart. In: hohenlohe-ungefiltert.de. 31. Juli 2009, abgerufen am 1. August 2009.
  33. Mathias Bartels: Raab: Verzicht auf alle Ämter. Schluss als OB Anfang September – Auch Kreistagsmandat niedergelegt (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive). In: suedwest-aktiv.de. Hohenloher Tagblatt. 18. Juli 2009, abgerufen am 28. Januar 2017.
  34. Andreas Harthan: „Hier geht was“: Der neue Bürgermeister ist zuversichtlich. In: swp.de. 15. Juni 2018, abgerufen am 18. Juni 2018.
  35. Andreas Harthan, Sebastian Unbehauen: OB-Wahlen: Wer zieht in dieses Büro ein? In: swp.de. 31. August 2017, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. Juni 2018 (keine Mementos).@1@2Vorlage:Toter Link/www.swp.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven); eingeschränkte Vorschau bei GBI-Genios, abgerufen am 20. Oktober 2022.
  36. Christine Hofmann: Neuer Bürgermeister muss studiert haben. In: swp.de. 13. März 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juni 2018; abgerufen am 18. Juni 2018.
  37. Partnerstädte. Worthington – Pamiers – Jurbarkas – Bilgoraj. In: crailsheim.de. Abgerufen am 26. Mai 2022.
  38. Heribert Lohr: Crailsheim. Lieken: Stehen Crailsheimer Jobs auf der Kippe? In: swp.de, 7. September 2018, abgerufen am 24. Juni 2019.
  39. Jens Sitarek: Der Zug, der jetzt Crailsheim heißt. (Memento vom 19. Juni 2018 im Internet Archive) In: swp.de. 13. November 2017, abgerufen am 6. April 2018.
  40. Radverkehr auf www.crailsheim.de
  41. Energiekommunen: Crailsheim (Memento vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive). In: kommunal-erneuerbar.de. Juli 2014, abgerufen am 28. Januar 2017.
  42. Stadtblatt (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive). In: crailsheim.de, abgerufen am 28. Januar 2017 (Informationen zum Crailsheimer Stadtblatt).
  43. Informationen zur Hohenloher Wochenpost (Memento vom 29. April 2009 im Internet Archive). In: suedwest-aktiv.de, abgerufen am 28. Januar 2017.
  44. Polizeipräsidium Aalen. Startseite. In: ppaalen.polizei-bw.de, abgerufen am 18. Januar 2018.
  45. Neubau. Baufortschritt und Informationen rund um den Klinikneubau. In: klinikum-crailsheim.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2015; abgerufen am 14. März 2015.
  46. a b c Schulen in Crailsheim. In: crailsheim.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Januar 2016; abgerufen am 28. Januar 2017.
  47. Sozial- und Gesundheitswissenschaftliches Gymnasium Profil: Soziales (SGGS). In: eugen-grimminger-schule.de, abgerufen am 28. Januar 2017.
  48. Serie: Crailsheimer Rathausturm: Richtfest jährt sich zum 300. Mal. Südwest Presse Online-Dienste, 11. August 2017, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. September 2019 (keine Mementos).@1@2Vorlage:Toter Link/www.swp.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  49. Verschwundenes Schloss Crailsheim in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  50. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band I. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 30 f. (Buchh.-Ausg., fälschlich als 2. Auflage bezeichnet).
  51. Juden: Aktionskünstler Gunter Demnig verlegt erste neun „Stolpersteine“ in Crailsheim. (Memento vom 24. Juni 2019 im Internet Archive) In: swp.de. 14. November 2012, abgerufen am 28. Januar 2017 („Sie waren Nachbarn, Geschäftspartner, Freunde – bis die Nationalsozialisten die Crailsheimer Juden unbarmherzig ausradierten. Seit gestern erinnern die ersten neun ‚Stolpersteine‘ an die Ermordeten.“).
  52. Stolpersteine Crailsheim II. In: crailsheimer-historischer-verein.de, abgerufen am 28. Januar 2017.
  53. Siehe dazu den Vortrag von Klaus Graf: Die Crailsheimer Stadtfeier. In: Mitteilungsblätter des Crailsheimer Historischen Vereins. 12 (1997), ZDB-ID 153376-9, S. 33–42, urn:nbn:de:bsz:25-opus-54151; online in: uni-freiburg.de. 2. Juli 2008, letzte Bearb.: 29. April 2015, abgerufen am 28. Januar 2017 (PDF; 2,7 MB; Scan mit leicht korrigierter OCR).
  54. Crailsheimer Stadtfeiertag (Memento vom 19. Oktober 2004 im Internet Archive). In: crailsheim.de, abgerufen am 28. Januar 2017.
  55. Website der Arena Hohenlohe. In: arena-hohenlohe.com, abgerufen am 28. Januar 2017.
  56. Sporthallen, Mehrzweckhallen, Turn- und Festhallen (Memento vom 28. Juli 2014 im Internet Archive). In: crailsheim.de, abgerufen am 28. Januar 2017. Sportarena (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive). (PDF; 837 kB) In: crailsheim.de, 14. Mai 2012, abgerufen am 28. Januar 2017.
  57. Lizenz für Arena Hohenlohe erteilet. (sic!). In: crailsheim-merlins.de. 19. September 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 24. Juni 2019.