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„Gefährliche Züge“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Film
La diagonale du fou (dts: "Duell ohne Gnade)
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| Deutscher Titel = Gefährliche Züge
| Originaltitel = La Diagonale du fou
| Produktionsland = [[Schweiz]], [[Frankreich]]
| Originalsprache = [[Französische Sprache|Französisch]]
| Erscheinungsjahr = 1984
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| Regie = [[Richard Dembo]]
| Drehbuch = [[Richard Dembo]]
| Produzent = [[Arthur Cohn]],<br />[[Martine Marignac]]
| Musik = [[Gabriel Yared]]
| Kamera = [[Raoul Coutard]]
| Schnitt = [[Agnès Guillemot]]
| Besetzung =
* [[Michel Piccoli]]: Akiva Liebskind
* [[Alexandre Arbatt]]: Pavius Fromm
* [[Liv Ullmann]]: Marina Fromm
* [[Leslie Caron]]: Henia Liebskind
* [[Pierre Michaël]]: Yachvili
* [[Wojciech Pszoniak]]: Felton
* [[Jean-Hugues Anglade]]: Miller
* [[Daniel Olbrychski]]: Tac-Tac
* [[Michel Aumont]]: Keroosian
* [[Serge Avedikian]]: Fadenko
* [[Pierre Vial]]: Anton Heller
* [[Bernhard Wicki]]: Puhl
* [[Benoît Régent]]: Barabal
| Synchronisation =
}}


'''Gefährliche Züge''' (alternativ: ''Duell ohne Gnade'') ist ein schweizerisch-französischer Film von [[Filmregisseur]] [[Richard Dembo]] aus dem Jahr 1984.
Französischer Film von Richard Dembo (1983) um eine fiktive Geschichte, deren Einzelmotive aber nicht frei erfunden sind, sondern auf diverse Duelle um die Schachmeisterschaft, vor allem die zwischen [[Viktor Kortschnoj]] und [[Anatolij Karpov]], zurück gehen: ein junger j&uuml;discher Emigrant aus der Sowjetunion ([[Alexandre Arbatt]]) fordert den alternden Weltmeister ([[Michel Piccoli]]) heraus; das Match findet in der neutralen Schweiz statt und wird mit allen Haken und Ösen geführt, von absichtlichen Verspätungen über Hypnotiseure im Zuschauerraum bis zum Kugelschreiberklau. Als der Herausforderer 5:3 führt und nur noch einen Sieg benötigt, bringen die Sowjets dessen Frau - die nicht mit emigriert ist und die sie inzwischen in die Irrenanstalt gesteckt haben - in die Schweiz, um den Herausforderer psychisch zu belasten. Gleichzeitig erlauben sie dem alten Kardiologen und Freund des Weltmeisters - der schwer herzkrank ist - die Ausreise, die sie ihm Jahrzehnte lang verweigert hatten, da der Champ jeden anderen Arzt ablehnt. Der Titelverteidiger gewinnt die nächsten beiden Partien, kann also ausgleichen, erleidet jedoch unmittelbar nach dem 5. Sieg eine Herzattacke und muß den Kampf aufgeben, sehr zum Ärger des Herausforderers, der am Brett siegen wollte. Sein Kommentar: "Ich habe es ja gleich gesagt, die lassen ihn lieber verrecken als mich gewinnen." Am Ende spielt er die letzte Partie mit dem Weltmeister am Krankenbett, wobei makabrerweise das Computersignal anzeigt, dass die Herztätigkeit des Ex-Weltmeisters immer mehr nachläßt und schließlich aussetzt.


== Handlung ==
Der französische Titel arbeitet mit der - im Deutschen nicht wiederzugebenden - Doppeldeutigkeit des Wortes "fou": "La diagonale du fou" ist eigentlich die Diagonale des Läufers auf dem Schachbrett; aber "fou" heißt auch "Narr", und natürlich ist der alte Weltmeister ein Narr, dass er weiter spielt, obwohl er längst weiß, dass er keine Chance hat und entweder unterliegen wird oder sterben - oder beides.
Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, deren Einzelmotive aber nicht frei erfunden sind, sondern auf diverse Duelle um die [[Schach]]meisterschaft, vor allem die zwischen [[Viktor Kortschnoi]] und [[Anatoli Jewgenjewitsch Karpow|Anatoli Karpow]], zurückgehen: Ein junger [[Litauische Sozialistische Sowjetrepublik|litauischer]] Emigrant aus der Sowjetunion fordert den alternden Weltmeister heraus; das Match findet in der neutralen Schweiz statt und wird mit allen Haken und Ösen geführt, von absichtlichen Verspätungen über Hypnotiseure im Zuschauerraum bis zum Diebstahl des Füllfederhalters. Als der Herausforderer 5:3 führt und nur noch einen Sieg benötigt, bringen die Sowjets dessen Frau die nicht mit emigriert ist und die sie inzwischen in die Irrenanstalt gesteckt haben in die Schweiz, um den Herausforderer psychisch zu belasten. Gleichzeitig erlauben sie dem alten Kardiologen und Freund des Weltmeisters, der schwer herzkrank ist, die Ausreise, die sie ihm jahrzehntelang verweigert hatten, da der Champion jeden anderen Arzt ablehnt. Der Titelverteidiger gewinnt die nächsten beiden Partien, kann also ausgleichen, erleidet jedoch unmittelbar nach dem 5. Sieg einen [[Herzinfarkt]] und muss den Kampf aufgeben, sehr zum Ärger des Herausforderers, der am Brett siegen wollte. Sein Kommentar lautet: „Ich habe es ja gleich gesagt, die lassen ihn lieber verrecken als mich gewinnen. Am Ende spielt er die letzte Partie mit dem Weltmeister am Krankenbett, wobei makabererweise das Computersignal anzeigt, dass die Herztätigkeit des Ex-Weltmeisters immer mehr nachlässt und schließlich aussetzt.

== Kritik ==
{{Zitat|Ambitionierter, um Originalität bemühter Polit-Thriller; geschickt und einfallsreich inszeniert, überwiegend eindringlich gespielt. Dennoch fehlt es ihm etwas an Spannung und Suspense, weil er allzu planmäßig angelegt ist.|[[film-dienst]]}}

== Auszeichnungen ==
* 1985 – [[Oscar]] als [[Oscar/Bester fremdsprachiger Film|Bester ausländischer Film]], [[Louis-Delluc-Preis]], [[Prix de l’Académie nationale du cinéma]]

== Sonstiges ==
Der französische Titel arbeitet mit der im Deutschen nicht wiederzugebenden Doppeldeutigkeit des Wortes ''fou'': ''La diagonale du fou'' ist eigentlich die Diagonale des [[Läufer (Schach)|Läufers]] auf dem Schachbrett; aber ''fou'' heißt auch ‚[[Narr]]‘.

== Weblinks ==

* {{IMDb|tt0087144}}
* {{Rotten Tomatoes|dangerous_moves}}

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[[Kategorie:Filmtitel 1984]]
[[Kategorie:Französischer Film]]
[[Kategorie:Schweizer Film]]
[[Kategorie:Filmdrama]]
[[Kategorie:Politthriller]]
[[Kategorie:Schach im Film]]

Aktuelle Version vom 18. September 2020, 19:10 Uhr

Film
Titel Gefährliche Züge
Originaltitel La Diagonale du fou
Produktionsland Schweiz, Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 95 Minuten
Stab
Regie Richard Dembo
Drehbuch Richard Dembo
Produktion Arthur Cohn,
Martine Marignac
Musik Gabriel Yared
Kamera Raoul Coutard
Schnitt Agnès Guillemot
Besetzung

Gefährliche Züge (alternativ: Duell ohne Gnade) ist ein schweizerisch-französischer Film von Filmregisseur Richard Dembo aus dem Jahr 1984.

Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, deren Einzelmotive aber nicht frei erfunden sind, sondern auf diverse Duelle um die Schachmeisterschaft, vor allem die zwischen Viktor Kortschnoi und Anatoli Karpow, zurückgehen: Ein junger litauischer Emigrant aus der Sowjetunion fordert den alternden Weltmeister heraus; das Match findet in der neutralen Schweiz statt und wird mit allen Haken und Ösen geführt, von absichtlichen Verspätungen über Hypnotiseure im Zuschauerraum bis zum Diebstahl des Füllfederhalters. Als der Herausforderer 5:3 führt und nur noch einen Sieg benötigt, bringen die Sowjets dessen Frau – die nicht mit emigriert ist und die sie inzwischen in die Irrenanstalt gesteckt haben – in die Schweiz, um den Herausforderer psychisch zu belasten. Gleichzeitig erlauben sie dem alten Kardiologen und Freund des Weltmeisters, der schwer herzkrank ist, die Ausreise, die sie ihm jahrzehntelang verweigert hatten, da der Champion jeden anderen Arzt ablehnt. Der Titelverteidiger gewinnt die nächsten beiden Partien, kann also ausgleichen, erleidet jedoch unmittelbar nach dem 5. Sieg einen Herzinfarkt und muss den Kampf aufgeben, sehr zum Ärger des Herausforderers, der am Brett siegen wollte. Sein Kommentar lautet: „Ich habe es ja gleich gesagt, die lassen ihn lieber verrecken als mich gewinnen.“ Am Ende spielt er die letzte Partie mit dem Weltmeister am Krankenbett, wobei makabererweise das Computersignal anzeigt, dass die Herztätigkeit des Ex-Weltmeisters immer mehr nachlässt und schließlich aussetzt.

„Ambitionierter, um Originalität bemühter Polit-Thriller; geschickt und einfallsreich inszeniert, überwiegend eindringlich gespielt. Dennoch fehlt es ihm etwas an Spannung und Suspense, weil er allzu planmäßig angelegt ist.“

film-dienst

Der französische Titel arbeitet mit der im Deutschen nicht wiederzugebenden Doppeldeutigkeit des Wortes fou: La diagonale du fou ist eigentlich die Diagonale des Läufers auf dem Schachbrett; aber fou heißt auch ‚Narr‘.