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„Ridnaun“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Ridnaun-Ridanna.JPG|miniatur|Das Ridnauntal: [[Mareit]] im Vordergrund, Ridnaun im Hintergrund]]
Seitental des Eisacktales, mündet bei Sterzing in letzteres.
[[Datei:ITA — Region Trentino-Südtirol — Provinz Bozen–Südtirol — Bezirksgemeinschaft Wipptal — Gde. Ratschings — Ridnaun (kath. Kirche hl. Josef) 2024-07-13 Mattes.jpg|miniatur|Kath. Kirche hl. Josef]]
'''Ridnaun''' ([[Italienische Sprache|italienisch]]: ''Ridanna'') ist eine [[Fraktion (Italien)|Fraktion]] und [[Katastralgemeinde]] der [[Italienische Gemeinden|Gemeinde]] [[Ratschings]] in [[Südtirol]] ([[Italien]]). Der Ort liegt im [[Ridnauntal]] auf rund {{Höhe|1350|it}} und hat etwa 850 Einwohner.

== Geschichte ==
Die Siedlung ist erstmals im [[Diözese Bozen-Brixen|Brixner]] [[Urbar (Verzeichnis)|Urbar]] von 1253 als ''Ridenowe'' schriftlich genannt. Im [[Grafschaft Tirol|Tiroler]] landesfürstlichen [[Urbar (Verzeichnis)|Urbar]] des Grafen [[Meinhard II.]] von Tirol-Görz aus dem Jahr 1288 ist sie als ''Ridenawe swaige'' verschriftlicht, was auf einen [[Schwaighof (Hofform)|Schwaighof]] als Urhof schließen lässt.

Die Geschichte des Ortes wurde über 800 Jahre lang vom Silber-, Blei- und Zinkabbau am [[Schneeberg (Südtirol)|Schneeberg]] bestimmt. Das Bergwerk war eines der am längsten fördernden und eines der höchstgelegenen Bergwerke im Alpenraum. Erst 1985 wurde es aufgrund mangelnder Rentabilität endgültig geschlossen. Das [[Südtiroler Bergbaumuseum]] erinnert an diese Geschichte.

Bis 1929 war Ridnaun eine eigenständige Gemeinde, ehe es zusammen mit [[Mareit]], [[Jaufental]] und [[Telfes (Ratschings)|Telfes]] der Gemeinde Ratschings zugeschlagen wurde.

== Wirtschaft ==
Ridnaun hat einen bedeutenden [[Fremdenverkehr]]. Der Ort bietet über das ganze Jahr zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Im Sommer sind die Schutzhütten des hinteren Ridnauntales ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger. Von hier aus können die zahlreichen Gipfel rund um den [[Übeltalferner]], den größten Gletscher Südtirols, bestiegen werden. Im Winter ist Ridnaun vor allem bei Langläufern und Biathleten bekannt. Hier befindet sich auch ein modernes Biathlonzentrum, das 2011 Austragungsort der [[Biathlon-Europameisterschaften 2011|Biathlon-Europameisterschaften]] war.

== Bildung ==
In Ridnaun gibt es eine [[Grundschule (Südtirol)|Grundschule]] für die deutsche Sprachgruppe.

== Söhne und Töchter ==
Der bedeutende [[Südtiroler Volkspartei|SVP]]-Politiker [[Friedl Volgger]] war ein Ridnauner.

Berühmteste Person aus Ridnaun ist [[Maria Fassnauer]], die „Ridnauner Riesin“. Sie trat um 1900 mit ihrer überlieferten Körpergröße von 2,28 m europaweit als [[Zirkus]]- und [[Varieté]]attraktion auf.

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[[Kategorie:Ort in Südtirol]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Südtirol)]]
[[Kategorie:Fraktion in Ratschings]]
[[Kategorie:Stubaier Alpen]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1253]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1929]]

Aktuelle Version vom 23. Mai 2025, 08:38 Uhr

Das Ridnauntal: Mareit im Vordergrund, Ridnaun im Hintergrund
Kath. Kirche hl. Josef

Ridnaun (italienisch: Ridanna) ist eine Fraktion und Katastralgemeinde der Gemeinde Ratschings in Südtirol (Italien). Der Ort liegt im Ridnauntal auf rund 1350 m s.l.m. und hat etwa 850 Einwohner.

Die Siedlung ist erstmals im Brixner Urbar von 1253 als Ridenowe schriftlich genannt. Im Tiroler landesfürstlichen Urbar des Grafen Meinhard II. von Tirol-Görz aus dem Jahr 1288 ist sie als Ridenawe swaige verschriftlicht, was auf einen Schwaighof als Urhof schließen lässt.

Die Geschichte des Ortes wurde über 800 Jahre lang vom Silber-, Blei- und Zinkabbau am Schneeberg bestimmt. Das Bergwerk war eines der am längsten fördernden und eines der höchstgelegenen Bergwerke im Alpenraum. Erst 1985 wurde es aufgrund mangelnder Rentabilität endgültig geschlossen. Das Südtiroler Bergbaumuseum erinnert an diese Geschichte.

Bis 1929 war Ridnaun eine eigenständige Gemeinde, ehe es zusammen mit Mareit, Jaufental und Telfes der Gemeinde Ratschings zugeschlagen wurde.

Ridnaun hat einen bedeutenden Fremdenverkehr. Der Ort bietet über das ganze Jahr zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Im Sommer sind die Schutzhütten des hinteren Ridnauntales ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger. Von hier aus können die zahlreichen Gipfel rund um den Übeltalferner, den größten Gletscher Südtirols, bestiegen werden. Im Winter ist Ridnaun vor allem bei Langläufern und Biathleten bekannt. Hier befindet sich auch ein modernes Biathlonzentrum, das 2011 Austragungsort der Biathlon-Europameisterschaften war.

In Ridnaun gibt es eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe.

Söhne und Töchter

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Der bedeutende SVP-Politiker Friedl Volgger war ein Ridnauner.

Berühmteste Person aus Ridnaun ist Maria Fassnauer, die „Ridnauner Riesin“. Sie trat um 1900 mit ihrer überlieferten Körpergröße von 2,28 m europaweit als Zirkus- und Varietéattraktion auf.

Koordinaten: 46° 54′ 35″ N, 11° 18′ 21″ O