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„Hamilton-Funktion“ – Versionsunterschied

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Fettdruck der Vektoren aus generalisierten Koordinaten und Impulsen aus Konvention und zur besseren Lesbarkeit.
 
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{{Dieser Artikel|behandelt die ''Hamilton-Funktion'' in der theoretischen Mechanik. Siehe [[Hamilton-Funktion (Kontrolltheorie)]] für die Bedeutung in der ''Theorie der optimalen Steuerung.''}}
Eine '''Hamilton-Funktion''' <math>H(q,p)</math> (nach [[William Rowan Hamilton]]), die von den generalisierten Koordinaten <math>q</math> und den generalisierten Impulsen <math>p</math> abhängt, ist die [[Legendre-Transformation]] einer [[Lagrangefunktion]]
Die '''Hamilton-Funktion''' <math>\mathcal H(\vec q_1, \vec q_2, \ldots,\vec p_1, \vec p_2, \ldots, t)</math> (auch '''Hamiltonian,''' nach [[William Rowan Hamilton]]) eines Systems von [[Teilchen]] ist, wenn keine rheonomen (d.&nbsp;h. zeitabhängigen) [[Zwangsbedingung]]en vorliegen, die Gesamt[[energie]] als Funktion der Orte und Impulse der Teilchen und gegebenenfalls der Zeit. Sie ist eine [[Legendre-Transformation|Legendre-Transformierte]] der [[Lagrange-Funktion]] des Systems. Statt durch die Orts- und Impulskoordinaten kann der funktionale Zusammenhang auch durch die [[Generalisierte Koordinate|verallgemeinerten Ortskoordinaten]] <math>\mathbf{q}=(q_1, q_2, \dotsc, q_n)</math> und [[Generalisierter Impuls|verallgemeinerten Impulskoordinaten]] <math>\mathbf{p}=(p_1, p_2, \dotsc, p_n)</math> ausgedrückt werden.
<math>L(q,\dot q)</math>, die hingegen von den generalisierten Koordinaten und
ihren Geschwindigkeiten abhängt.
Zum Zusammenhang mit der Lagrange-Funktion und zur Berechnung der
Hamilton-Funktion siehe: [[Hamilton-Formalismus]]


== Definition ==
Unter bestimmten [[Zwangsbedinungen]] kann die Hamilton-Funktion aus der
Die Hamilton-Funktion ist definiert durch
einfachen Gleichung


:<math>\mathcal H(\mathbf{q},\mathbf{p}, t) := \left\{\sum_{i=1}^n \dot{q}_i p_i\right\} - \mathcal L(\mathbf{q}, \dot{\mathbf{q}}, t), \text{ mit } \dot{\mathbf{q}} = \dot{\mathbf{q}}(\mathbf{q}, \mathbf{p}, t)</math>
:<math>H=T+V</math>


und hängt ab von
gewonnen werden, wobei <math>T</math> die kinetische und <math>V</math> die potentielle Energie ist. Unter diesen Umständen kann die Hamiltonfunktion auch mit der gesamten mechanischen Energie des Systems identifiziert werden.
* der Zeit <math>t</math>,
* den [[Generalisierte Koordinate|generalisierten Koordinaten]] <math>\mathbf{q}=(q_1, q_2, \dotsc, q_n)</math> und
* den [[Generalisierter Impuls|generalisierten Impulsen]] <math>\mathbf{p}=(p_1, p_2, \dotsc, p_n)</math>.


Sie geht hervor aus einer [[Legendre-Transformation]] der [[Lagrange-Funktion]] <math>\mathcal L(t, \mathbf{q}, \dot{\mathbf{q}})</math> bezüglich der generalisierten Geschwindigkeiten, die von den generalisierten Koordinaten und ihren Geschwindigkeiten <math>\dot{\mathbf{q}} =(\dot q_1, \dot q_2, \dotsc, \dot q_n)</math> abhängt:
Die Bedeutung der Hamilton-Funktion liegt einerseits in
der Erweiterung der klassischen Mechanik. Andererseits
wurde sie zentraler Ausgangspunkt für die Quantenmechanik
([[Schrödingergleichung]]). Die kanonischen Variablen werden
kanonische Operatoren, die die [[Heisenbergsche Unschärferelation]]
erfüllen. Zudem sind die [[Heisenbergsche Bewegungsgleichungen|Heisenbergschen Bewegungsgleichungen]] der Quantenmechanik direkt von den klassischen Hamiltonschen Bewegungsgleichungen
abgeleitet.


:<math>\mathcal H(t,\mathbf{q},\mathbf{p})= \left\{\sum_{i=1}^n \dot q_i\, p_i\right\} - \mathcal L(t, \mathbf{q}, \dot{\mathbf{q}})</math>
[[Kategorie:Physik]]

[[Kategorie:Klassische Mechanik]]
Dabei sind auf der rechten Seite mit den Geschwindigkeiten <math>\dot \mathbf{q}</math> diejenigen Funktionen

:<math>\dot \mathbf{q}(t, \mathbf{q}, \mathbf{p})</math>

gemeint, die man erhält, wenn man die Definition der generalisierten Impulse

:<math>p_i(\mathbf{q}, \mathbf{p}, t) := \frac{\partial \mathcal L}{\partial \dot q_i}(\mathbf{q}, \dot\mathbf{q}, t),
\quad i = 1, \dots, n</math>

nach den Geschwindigkeiten auflöst.

== Eigenschaften ==
=== Ableitung ===
Das [[Totales Differential|totale Differential]] der Hamilton-Funktion lautet:

:<math>\mathrm d\mathcal H = \sum_{i=1}^n \frac{\partial \mathcal H}{\partial q_i} \mathrm dq_i + \sum_{i=1}^n \frac{\partial \mathcal H}{\partial p_i} \mathrm dp_i + \frac{\partial \mathcal H}{\partial t} \mathrm dt</math>

Aufgrund der [[Produktregel]] erhält man

:<math>\mathrm d\mathcal H = \sum_{i=1}^n \left( p_i \mathrm d\dot{q}_i + \dot{q}_i \mathrm dp_i - \frac{\partial \mathcal L}{\partial q_i} \mathrm dq_i - \frac{\partial \mathcal L}{\partial \dot{q}_i} \mathrm d\dot{q}_i \right) - \frac{\partial \mathcal L}{\partial t} \mathrm dt,</math>

wobei wegen der Definition des verallgemeinerten Impulses <math>\frac{\partial \mathcal L}{\partial \dot{q}_i} = p_i</math> die ersten und letzten Terme in den Klammern die Summe&nbsp;0 haben, sodass gilt:

:<math>\mathrm d\mathcal H = \sum_{i=1}^n \left(\dot{q}_i \mathrm dp_i - \frac{\partial \mathcal L}{\partial q_i} \mathrm dq_i\right) - \frac{\partial \mathcal L}{\partial t} \mathrm dt</math>

Mit der obigen Schreibweise des totalen Differentials folgen hieraus die [[partielle Ableitung|partiellen Ableitungen]] der Hamilton-Funktion:

:<math>\frac{\partial \mathcal H}{\partial p_i} = \dot{q}_i</math>
:<math>\frac{\partial \mathcal H}{\partial q_i} = -\frac{\partial \mathcal L}{\partial q_i} = -\dot{p}_i</math>
:<math>\frac{\partial \mathcal H}{\partial t} = -\frac{\partial \mathcal L}{\partial t}</math>

=== Erhaltungsgröße ===
Die totale Ableitung der Hamilton-Funktion nach der Zeit ist identisch mit der partiellen:

:<math>\begin{align}
\frac{\mathrm d\mathcal H}{\mathrm dt} & = \sum_{i=1}^f \left(\frac{\partial \mathcal H}{\partial p_i} \dot{p}_i + \frac{\partial \mathcal H}{\partial q_i} \dot{q}_i\right) + \frac{\partial \mathcal H}{\partial t}\\
& = \sum_{i=1}^f \left(\dot{q}_i \dot{p}_i - \dot{p}_i \dot{q}_i\right) + \frac{\partial \mathcal H}{\partial t}\\
& = \frac{\partial \mathcal H}{\partial t}
\end{align}</math>

Wenn die Hamilton-Funktion also nicht explizit von der Zeit <math>t</math> abhängt, ist ihr Wert eine [[Erhaltungsgröße]]:

:<math>\mathcal H \neq \mathcal H(t) \Rightarrow \frac{\mathrm d\mathcal H}{\mathrm dt} = \frac{\partial \mathcal H}{\partial t} = 0 \Rightarrow \mathcal H = konst.</math>

=== Implikationen ===
Die Hamilton-Funktion bestimmt die [[Zeitentwicklung|zeitliche Entwicklung]] der Teilchenorte und -impulse durch die [[Hamiltonsche Bewegungsgleichung|Hamiltonschen Bewegungsgleichungen]]:

:<math>\dot q_k =\frac{\partial \mathcal H}{\partial p_k}</math>
:<math>\dot p_k =-\frac{\partial \mathcal H}{\partial q_k}</math>

Ebenso bestimmt der [[Hamiltonoperator]] die Zeitentwicklung in der [[Quantenmechanik]]. Man erhält ihn in vielen Fällen aus der Hamiltonfunktion durch [[Erste Quantisierung|kanonische Quantisierung]], indem man den algebraischen Ausdruck für <math>\mathcal H(t, \mathbf{q}, \mathbf{p})</math> als Funktion von [[Operator (Mathematik)|Operatoren]] <math>\mathbf{q}</math> und <math>\mathbf{p}</math> liest, die den [[kanonische Vertauschungsrelationen|kanonischen Vertauschungsrelationen]] genügen.

== Beispiele ==
=== Massenpunkt ===
Bei einem Teilchen der Masse <math>m</math>, das sich nichtrelativistisch in einem Potential <math>V</math> bewegt, setzt sich die Hamilton-Funktion aus kinetischer und potentieller Energie zusammen:
:<math>\mathcal H(t, \vec q, \vec p)=\frac{\vec p^2}{2\,m}+V(\vec q)</math>
Für ein relativistisches, freies Teilchen mit der [[Energie-Impuls-Relation|Energie-Impuls-Beziehung]]
:<math>E^2-\vec p^2\,c^2=m^2\,c^4</math>
gilt für die Hamilton-Funktion<ref>{{Literatur |Autor= L. D. Landau, E. M. Lifschitz |Titel= Lehrbuch der theoretischen Physik, Band 2, Klassische Feldtheorie - |Auflage=8. |Verlag=Akademie Verlag |Ort=Berlin |Datum= 1981 |ISBN= |Seiten= 32}}</ref>
:<math>\mathcal H(t, \vec q, \vec p)=\sqrt{m^2\,c^4+\vec p^2\,c^2}.</math>

Beim freien relativistischen Teilchen mit der Lagrangefunktion<ref>{{Literatur |Autor= L. D. Landau, E. M. Lifschitz |Titel= Lehrbuch der theoretischen Physik, Band 2, Klassische Feldtheorie - |Auflage=8. |Verlag=Akademie Verlag |Ort=Berlin |Datum= 1981 |ISBN= |Seiten= 30}}</ref>
:<math>\mathcal L= -m\,c^2 \sqrt{1-\dot{\vec q}^2/c^2}</math>
hängt der generalisierte Impuls <math>\vec p = \frac{\partial \mathcal L}{\partial \dot{\vec q}}</math> gemäß
:<math>\vec p=\frac{m \dot{\vec q}}{\sqrt{1-\dot{\vec q}^2/c^2}}</math>
von der Geschwindigkeit <math>\dot{\vec q}</math> ab. Umgekehrt ist die Geschwindigkeit daher die Funktion
:<math>\dot{\vec q}=\frac{\vec p\,c^2}{\sqrt{m^2\,c^4+\vec p^2\,c^2}}</math>
des Impulses.

=== Harmonischer Oszillator ===
Die Hamilton-Funktion eines eindimensionalen [[Harmonischer Oszillator|harmonischen Oszillators]] ist gegeben durch<ref>{{Literatur | Autor=Torsten Fließbach| Titel= Mechanik - Lehrbuch zur Theoretischen Physik I | Auflage= 6.| Verlag= Spektrum Akademischer Verlag|Ort= Berlin | Jahr= 2009 | ISBN=978-3-8274-2148-7 | Seiten=247 }}</ref>:

:<math>\mathcal H(x, p) = \dot{x} p - \mathcal L(x, \dot{x}) = \frac{p^2}{2m} + \frac m2 \omega_0^2 x^2 = T + V = E</math>

=== Geladenes Teilchen im elektromagnetischen Feld ===
In kartesischen Koordinaten (<math>\vec q = \vec x</math>) lautet die [[Lagrange-Funktion]] eines Teilchens der Ladung <math>q</math>, das sich durch ein elektromagnetisches Feld bewegt<ref>{{Literatur | Autor=Torsten Fließbach| Titel= Mechanik - Lehrbuch zur Theoretischen Physik I | Auflage= 6.| Verlag= Spektrum Akademischer Verlag|Ort= Berlin | Jahr= 2009 | ISBN=978-3-8274-2148-7 | Seiten=73 }}</ref>,

:<math>\mathcal L = \frac 12 m \dot{\vec{x}}^2 + q \left( \dot{\vec{x}} \cdot \vec{A} \right) - q \phi</math>

Dabei ist <math>\phi</math> das [[Elektrisches Potential|elektrische Potential]] und <math>\vec A</math> das [[Magnetisches Vektorpotential|Vektorpotential]] des magnetischen Feldes. Der [[Generalisierter Impuls|kanonische Impuls]] ist

:<math>\vec p = \frac{\partial \mathcal L}{\partial \dot \vec x} = m\dot \vec x + q \vec A </math>

Diese Gleichung kann so umgestellt werden, dass die Geschwindigkeit durch den Impuls ausgedrückt wird:

:<math>\dot \vec x = \frac 1m \left( \vec p - q \vec A \right) </math>

Wird der Ausdruck für <math>\dot \vec x </math> und <math>\vec p</math> in die Definition der Hamilton-Funktion eingesetzt, ergibt sich diese zu:

:<math>
\begin{align}
\mathcal H & = \dot \vec x \cdot \vec p - \mathcal L = \frac{\vec p}{m}\cdot \left( \vec p - q \vec A \right)-\frac{m}{2} \frac{1}{m^2} \left( \vec p - q \vec A \right)^2 - \frac {q}{m} \left( \vec p - q \vec A \right)\cdot \vec{A} + q \phi \\
& = \frac{1}{m} \left( \vec p - q \vec A \right)^2 - \frac{1}{2m} \left( \vec p - q \vec A \right)^2+ q \phi= \frac{1}{2m} \left( \vec p - q \vec A \right)^2 + q \phi
\end{align} </math>

== Literatur ==
*{{Literatur
| Autor=Herbert Goldstein, Charles P. Poole, Jr., John L. Safko
| Titel=Klassische Mechanik
| Auflage=3
| Verlag=Wiley-VCH
| Ort=Weinheim
| Datum=2006
| ISBN=3-527-40589-5
}}
*{{Literatur
| Autor=Wolfgang Nolting
| Titel=Grundkurs Theoretische Physik 2. Analytische Mechanik
| Auflage=7
| Verlag=Springer
| Ort=Heidelberg
| Datum=2006
| ISBN=3-540-30660-9
}}

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Theoretische Mechanik]]
[[Kategorie:William Rowan Hamilton als Namensgeber]]

Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 15:51 Uhr

Die Hamilton-Funktion (auch Hamiltonian, nach William Rowan Hamilton) eines Systems von Teilchen ist, wenn keine rheonomen (d. h. zeitabhängigen) Zwangsbedingungen vorliegen, die Gesamtenergie als Funktion der Orte und Impulse der Teilchen und gegebenenfalls der Zeit. Sie ist eine Legendre-Transformierte der Lagrange-Funktion des Systems. Statt durch die Orts- und Impulskoordinaten kann der funktionale Zusammenhang auch durch die verallgemeinerten Ortskoordinaten und verallgemeinerten Impulskoordinaten ausgedrückt werden.

Die Hamilton-Funktion ist definiert durch

und hängt ab von

  • der Zeit ,
  • den generalisierten Koordinaten und
  • den generalisierten Impulsen .

Sie geht hervor aus einer Legendre-Transformation der Lagrange-Funktion bezüglich der generalisierten Geschwindigkeiten, die von den generalisierten Koordinaten und ihren Geschwindigkeiten abhängt:

Dabei sind auf der rechten Seite mit den Geschwindigkeiten diejenigen Funktionen

gemeint, die man erhält, wenn man die Definition der generalisierten Impulse

nach den Geschwindigkeiten auflöst.

Das totale Differential der Hamilton-Funktion lautet:

Aufgrund der Produktregel erhält man

wobei wegen der Definition des verallgemeinerten Impulses die ersten und letzten Terme in den Klammern die Summe 0 haben, sodass gilt:

Mit der obigen Schreibweise des totalen Differentials folgen hieraus die partiellen Ableitungen der Hamilton-Funktion:

Erhaltungsgröße

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Die totale Ableitung der Hamilton-Funktion nach der Zeit ist identisch mit der partiellen:

Wenn die Hamilton-Funktion also nicht explizit von der Zeit abhängt, ist ihr Wert eine Erhaltungsgröße:

Die Hamilton-Funktion bestimmt die zeitliche Entwicklung der Teilchenorte und -impulse durch die Hamiltonschen Bewegungsgleichungen:

Ebenso bestimmt der Hamiltonoperator die Zeitentwicklung in der Quantenmechanik. Man erhält ihn in vielen Fällen aus der Hamiltonfunktion durch kanonische Quantisierung, indem man den algebraischen Ausdruck für als Funktion von Operatoren und liest, die den kanonischen Vertauschungsrelationen genügen.

Bei einem Teilchen der Masse , das sich nichtrelativistisch in einem Potential bewegt, setzt sich die Hamilton-Funktion aus kinetischer und potentieller Energie zusammen:

Für ein relativistisches, freies Teilchen mit der Energie-Impuls-Beziehung

gilt für die Hamilton-Funktion[1]

Beim freien relativistischen Teilchen mit der Lagrangefunktion[2]

hängt der generalisierte Impuls gemäß

von der Geschwindigkeit ab. Umgekehrt ist die Geschwindigkeit daher die Funktion

des Impulses.

Harmonischer Oszillator

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Die Hamilton-Funktion eines eindimensionalen harmonischen Oszillators ist gegeben durch[3]:

Geladenes Teilchen im elektromagnetischen Feld

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In kartesischen Koordinaten () lautet die Lagrange-Funktion eines Teilchens der Ladung , das sich durch ein elektromagnetisches Feld bewegt[4],

Dabei ist das elektrische Potential und das Vektorpotential des magnetischen Feldes. Der kanonische Impuls ist

Diese Gleichung kann so umgestellt werden, dass die Geschwindigkeit durch den Impuls ausgedrückt wird:

Wird der Ausdruck für und in die Definition der Hamilton-Funktion eingesetzt, ergibt sich diese zu:

  • Herbert Goldstein, Charles P. Poole, Jr., John L. Safko: Klassische Mechanik. 3. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2006, ISBN 3-527-40589-5.
  • Wolfgang Nolting: Grundkurs Theoretische Physik 2. Analytische Mechanik. 7. Auflage. Springer, Heidelberg 2006, ISBN 3-540-30660-9.

Einzelnachweise

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  1. L. D. Landau, E. M. Lifschitz: Lehrbuch der theoretischen Physik, Band 2, Klassische Feldtheorie -. 8. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1981, S. 32.
  2. L. D. Landau, E. M. Lifschitz: Lehrbuch der theoretischen Physik, Band 2, Klassische Feldtheorie -. 8. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1981, S. 30.
  3. Torsten Fließbach: Mechanik - Lehrbuch zur Theoretischen Physik I. 6. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8274-2148-7, S. 247.
  4. Torsten Fließbach: Mechanik - Lehrbuch zur Theoretischen Physik I. 6. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8274-2148-7, S. 73.