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„Cargolifter CL160“ – Versionsunterschied

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'''CL160''' war das geplante Frachtluftschiff der [[Cargolifter AG]], die im Jahr 2002 in Insolvenz gegangen ist. Das Luftschiff wurde nie produziert. Es war dafür gedacht, schwere Lasten bis zu 160 Tonnen (daher auch die Bezeichnung) über große Entfernungen zu transportieren.
Der '''CL160''' war das geplante [[Transportluftschiff]] der deutschen [[Cargolifter AG]], die im Jahr 2002 [[Insolvenz]] anmeldete. Die Luftschiffentwicklung kam durch die Insolvenz des Unternehmens nie über die Konzeptionsphase hinaus. Es sollte über große Entfernungen Lasten von bis zu 160 [[Tonne (Einheit)|Tonnen]] transportieren, womit sich auch seine Modellbezeichnung erklärt.


== Beschreibung ==
===Technische Daten (geplant)===
Der CL160 wurde als [[Kielluftschiff]] konstruiert. Der Kiel sollte aus [[Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff|kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff]] bestehen und von der Bugspitze bis zum Heck reichend Quartiere, Last, Leitwerk und Antrieb tragen. Für Letzteren waren acht [[General Electric CT7|General-Electric-CT7]]-8L-[[Wellenturbine]]n mit je 5882 kW (8000 PS) vorgesehen, von denen die Hälfte nur zum Steuern dienen sollte. Viele Details der Konstruktion blieben offen, einige Komponenten waren vor der Insolvenz jedoch bereits gefertigt worden.


Eine grundsätzliche Hürde für die Konstruktion großer Frachtluftschiffe stellt der umfangreiche [[Auftriebsausgleich]] bei Be- und Entladung des Luftschiffs dar. Für den CL160 war ein [[Lastaustauschverfahren]] vorgesehen, das am [[Cargolifter CL75 AirCrane]] auch praktisch erprobt wurde. Der CL160 sollte zur Frachtaufnahme über dem [[Ladeplatz]] verankert werden und dann mittels eines eingebauten Lastrahmens die Nutzlast aufnehmen. Beim Absetzen der Last war zum Ausgleich des Gewichtsverlustes vorgesehen, [[Ballast]]wasser aus Tankwagen vom Boden aufzunehmen. Angeblich war auch eine [[Ballastwassergewinnungsanlage]] geplant. Letztlich kam man jedoch über technische Grundideen zur Lösung des Problems nicht hinaus.<ref>Philipp Hermanns: ''Organizational Hubris – Aufstieg und Fall einer Celebrity Firm am Beispiel der CargoLifter AG.'' Kölner Wissenschaftsverlag, Köln 2012, ISBN 978-3-942720-33-5, S. 194 ff.</ref>
*Abmessungen: 65 m Durchmesser, 260 m Länge, 82 m Höhe (insgesamt)
*Hüllenvolumen: 550.000 Kubikmeter, als [[Traggas]] war Helium vorgesehen
*Leergewicht: 260 t
*Ladevolumen: 3.200 Kubikmeter (50 m x 8 m x 8 m)
*max. Nutzlast: 160 t
*Reichweite: bis zu 10.000 km


Vom CL160 wurde als Versuchsträger im Maßstab 1:8 das flugfähige Modell [[Cargolifter Joey]] gebaut, um während der Entwicklung unter anderem Modellrechnungen zu überprüfen, neue Werkstoffe zu testen und Flugerfahrung zu sammeln.
Angetrieben werden sollte das ''CL160'' von acht GE [[CT7-8L]] [[Wellenturbine]]n ([[General Electric Aircraft]]) von denen die Hälfte nur zum Steuern verwendet werden sollte.


In der bereits fertiggestellten [[Cargolifter-Luftschiffhalle]] befindet sich heute der Freizeitpark [[Tropical Islands]].
Das Schiff sollte zur Frachtaufnahme über dem Ladeplatz verankert werden und dann mittels eingebautem Kran die Last aufnehmen. Beim Absetzen der Last sollte [[Ballast]]wasser aus Tankwagen vom Boden aufgenommen werden, um den Gewichtsverlust durch das Absetzen der Fracht auszugleichen.


== Technische Daten (geplant) ==
Das ''CL160'' sollte von der Konstruktion her als [[Kielluftschiff]] ausgeführt werden. Der Kiel sollte aus [[kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff|kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff]] bestehen und von der Bugspitze bis zu Heck reichend die Quartiere, Last, Antrieb und Leitwerk tragen.
* Abmessungen: 65&nbsp;m Durchmesser, 260 m&nbsp;Länge, 82&nbsp;m Gesamthöhe
* Hüllenvolumen: 550.000 Kubikmeter, als [[Traggas]] war [[Helium]] vorgesehen
* Leergewicht: 260&nbsp;t
* Ladevolumen: 3.200&nbsp;Kubikmeter (50&nbsp;m × 8&nbsp;m × 8&nbsp;m)
* Nutzlast: bis zu 160&nbsp;t
* Reichweite: bis zu 10.000&nbsp;km
* Höchstgeschwindigkeit: 125&nbsp;km/h
* max. Flughöhe 2.000&nbsp;m
*Besatzung: 10–12 Personen


== Weblinks ==
Viele Details blieben jedoch offen. So war angeblich auch eine [[Ballastwassergewinnungsanlage]] geplant
* [https://zukunft-in-brand.de/lta/lta-technik-gesellschaft/2006/cl-160.html Artikel mit Bild von zukunft-in-brand.de]
* [http://web.archive.org/web/20170206050930/http://www.aerospace-technology.com/projects/cargolifter/cargolifter1.html Der Cargolifter bei Aerospace Technology]


== Einzelnachweise ==
Vom geplanten Luftschff ''CL160'' wurde ein flugfähiges Modell gebaut. [[Joey]] war ein Versuchsträger im Maßstab 1:8, um Flugerfahrung zu sammeln, Entwicklungen zu testen, Modellrechnungen zu überprüfen und neue Werkstoffe zu testen.
<references />
==Siehe auch==
*[[Luftschiffhalle]]


[[Kategorie:Cargolifter|CL160]]
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[[Kategorie:Luftschifftyp]]
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[[Kategorie:Geschichte der Luftfahrt (Deutschland)]]

[[Kategorie:Luftschiff]]
[[Kategorie:Verkehrsgeschichte (Brandenburg)]]
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[[Kategorie:Halbstarres Luftschiff]]

Aktuelle Version vom 3. Dezember 2024, 22:55 Uhr

Der CL160 war das geplante Transportluftschiff der deutschen Cargolifter AG, die im Jahr 2002 Insolvenz anmeldete. Die Luftschiffentwicklung kam durch die Insolvenz des Unternehmens nie über die Konzeptionsphase hinaus. Es sollte über große Entfernungen Lasten von bis zu 160 Tonnen transportieren, womit sich auch seine Modellbezeichnung erklärt.

Der CL160 wurde als Kielluftschiff konstruiert. Der Kiel sollte aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff bestehen und von der Bugspitze bis zum Heck reichend Quartiere, Last, Leitwerk und Antrieb tragen. Für Letzteren waren acht General-Electric-CT7-8L-Wellenturbinen mit je 5882 kW (8000 PS) vorgesehen, von denen die Hälfte nur zum Steuern dienen sollte. Viele Details der Konstruktion blieben offen, einige Komponenten waren vor der Insolvenz jedoch bereits gefertigt worden.

Eine grundsätzliche Hürde für die Konstruktion großer Frachtluftschiffe stellt der umfangreiche Auftriebsausgleich bei Be- und Entladung des Luftschiffs dar. Für den CL160 war ein Lastaustauschverfahren vorgesehen, das am Cargolifter CL75 AirCrane auch praktisch erprobt wurde. Der CL160 sollte zur Frachtaufnahme über dem Ladeplatz verankert werden und dann mittels eines eingebauten Lastrahmens die Nutzlast aufnehmen. Beim Absetzen der Last war zum Ausgleich des Gewichtsverlustes vorgesehen, Ballastwasser aus Tankwagen vom Boden aufzunehmen. Angeblich war auch eine Ballastwassergewinnungsanlage geplant. Letztlich kam man jedoch über technische Grundideen zur Lösung des Problems nicht hinaus.[1]

Vom CL160 wurde als Versuchsträger im Maßstab 1:8 das flugfähige Modell Cargolifter Joey gebaut, um während der Entwicklung unter anderem Modellrechnungen zu überprüfen, neue Werkstoffe zu testen und Flugerfahrung zu sammeln.

In der bereits fertiggestellten Cargolifter-Luftschiffhalle befindet sich heute der Freizeitpark Tropical Islands.

Technische Daten (geplant)

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  • Abmessungen: 65 m Durchmesser, 260 m Länge, 82 m Gesamthöhe
  • Hüllenvolumen: 550.000 Kubikmeter, als Traggas war Helium vorgesehen
  • Leergewicht: 260 t
  • Ladevolumen: 3.200 Kubikmeter (50 m × 8 m × 8 m)
  • Nutzlast: bis zu 160 t
  • Reichweite: bis zu 10.000 km
  • Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h
  • max. Flughöhe 2.000 m
  • Besatzung: 10–12 Personen

Einzelnachweise

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  1. Philipp Hermanns: Organizational Hubris – Aufstieg und Fall einer Celebrity Firm am Beispiel der CargoLifter AG. Kölner Wissenschaftsverlag, Köln 2012, ISBN 978-3-942720-33-5, S. 194 ff.