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„Emmy Noether“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Noether.jpg|thumb|Emmy Noether]]
[[Datei:Noether.jpg|mini|Porträt von Emmy Noether, vor 1910]]
'''Amalie Emmy Noether''' (* [[23. März]] [[1882]] in [[Erlangen]], [[Königreich Bayern]]; † [[14. April]] [[1935]] in [[Bryn Mawr (Pennsylvania)|Bryn Mawr]], [[Pennsylvania]]) war eine deutsche [[Mathematiker]]in mit bayerischer Staatsangehörigkeit, die grundlegende Beiträge zur [[Abstrakte Algebra|Abstrakten Algebra]] und zur [[Theoretische Physik|Theoretischen Physik]] lieferte. Insbesondere revolutionierte sie die Theorie der [[Ring (Algebra)|Ringe]], [[Körper (Algebra)|Körper]] und [[Algebra über einem Körper|Algebren]]. Das von ihr formulierte [[Noether-Theorem]] verbindet [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] von physikalischen Naturgesetzen mit der Existenz von zugehörigen [[Erhaltungsgröße]]n.


== Leben ==
'''Amalie "Emmy" Noether''' (* [[23. März]] [[1882]] in [[Erlangen]]; † [[14. April]] [[1935]] in [[Pennsylvania]], [[USA]]) war eine [[Deutschland|deutsche]] [[Mathematiker|Mathematikerin]].
[[Datei:Schild, Geburtshaus Emmy Noether - Hauptstraße 23, Erlangen retuschiert.jpg|mini|Gedenktafel am Geburtshaus in Erlangen]]
[[Datei:NoetherFamily MFO3120.jpg|mini|Emmy Noether und ihre Brüder Alfred, [[Fritz Noether|Fritz]] und Robert]]


Emmy Noethers Eltern waren Max und Ida Noether. An ihrem Geburtshaus in der Erlanger Hauptstraße&nbsp;23 erinnert eine Tafel an die Familie. Ihr Vater [[Max Noether]] hatte einen [[Lehrstuhl]] für Mathematik an der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Universität Erlangen]] inne. Emmy wuchs mit drei jüngeren Brüdern auf; einer davon, [[Fritz Noether]], wurde ebenfalls Mathematiker. Emmys Familie gehörte zum [[Liberales Judentum|liberalen Judentum]], für das es selbstverständlich war, auch Töchtern eine gute Ausbildung zu verschaffen.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 15.</ref> Mit Geburt erwarb sie die bayerische Staatsangehörigkeit.<ref>In Noethers Lebenslauf von 1917 gibt sie ihre bayerische Staatsangehörigkeit an. Siehe Seite 44 in: The Noether Theorems, Y. Kosmann-Schwarzbach, Springer-Verlag, 2011.</ref>
Ihr Vater, [[Max Noether]] war Mathematiker und Professor in [[Erlangen]]. Sie zeigte in mathematischer Richtung keine besondere Frühreife, sondern hatte als Teenager Interesse an Musik und Tanzen.


Emmy Noether besuchte von 1889 bis 1897 die Städtische [[Höhere Mädchenschule|Höhere Töchterschule]], die in diesen Jahren im [[Lynckersches Palais|Lynckerschen Palais]] in der Friedrichstraße 35 in Erlangen untergebracht war; der Besuch eines Gymnasiums war Mädchen zu dieser Zeit in Bayern nicht erlaubt. Nach dem damaligen [[Lehrplan]] wurden an der Höheren Töchterschule nur elementare Kenntnisse in vielen Fächern vermittelt; insbesondere wurden kein Latein, keine Naturwissenschaften und nur elementare Inhalte der Mathematik unterrichtet. Eine Vorbereitung auf das [[Abitur]] gab es auch nicht; die Schulbildung endete mit der 10.&nbsp;Klasse.<ref>Knut Radbruch: ''Emmy Noether: Mathematikerin mit hellem Blick in dunkler Zeit.'' In: ''Erlanger Universitätsreden.'' Nr.&nbsp;71/2008, 3.&nbsp;Folge, S. 6.</ref>
Emmy Noether promovierte [[1907]] zum Doktor der Mathematik in [[Erlangen]].
[[1909]] wurde sie von [[Felix Klein]] und [[David Hilbert]] nach [[Göttingen]] gerufen.
Nachdem ihre [[Habilitation]] [[1915]] aufgrund bürokratischer Bestimmungen
(Frauen durften nicht Professoren werden) verweigert wurde,
unterrichtete sie als Hilberts Assistentin.


Im April 1900 legte Emmy Noether die [[Staatsexamen|Staatsprüfung]] zur Lehrerin der englischen und französischen Sprache an Mädchenschulen in [[Ansbach]] ab. Noethers Biografen David E. Rowe und Mechthild Koreuber gehen davon aus, dass Emmy Noether diese Staatsprüfung nicht mit der Absicht zu unterrichten ablegte:
Nach Aufhebung der Verbots weiblicher Kandidaten habilitierte sie [[1919]],
Sie folgte vielmehr dem Vorbild ihrer Französischlehrerin und beantragte mit Unterstützung ihres Vaters die Erlaubnis, sich als Gasthörerin an der Universität Erlangen zu immatrikulieren. Dort belegte sie in den folgenden drei Jahren Kurse in Mathematik, aber auch in [[Geschichte]], [[Romanische Sprachen|Romanischen Sprachen]] und [[Archäologie]].<ref name="Rowe16">David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 16.</ref>
bekam aber erst [[1923]] ihre erste bezahlte Stellung.
[[1933]] [[Emigration|emigrierte]] sie aufgrund ihrer politischen Ansichten und ihrer jüdischen Abstammung in die USA.
Sie starb an den Komplikationen einer Unterleibsoperation am [[14. April]] [[1935]] im US-amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania.


Außerdem bereitete sie sich auf die Abiturprüfung vor, wobei ihre Familie sie unterstützte, indem sie Privatunterricht für sie bezahlte. Während Emmy Noethers Bruder Fritz seine Abiturprüfung 1903 am humanistischen [[Gymnasium Fridericianum Erlangen]] ablegen konnte, war dies für Emmy als Mädchen nicht möglich. Stattdessen beantragte sie, in [[Nürnberg]] als [[Abitur für Nichtschüler|Externe]] am Königlichen [[Realgymnasium]] die Abiturprüfung ablegen zu können, die sie im Juli 1903 bestand.<ref name="Rowe16" />
Emmy Noether hat wesentliche Beiträge zur [[Algebra]] geleistet.
In der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] ist sie durch das nach ihr
benannte [[Noether-Theorem]] bekannt.


=== Studium und Forschung in Erlangen ===
[[Kategorie:Frau|Noether, Emmy]]
Obwohl 1903 Frauen erstmals an [[Königreich Bayern|bayerischen]] Universitäten zum [[Frauenstudium|Studium]] zugelassen wurden, was auch Emmy Noether die [[Immatrikulation]] an der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Universität Erlangen]] erlaubte, ging sie zunächst an die [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]], kehrte nach einem Semester jedoch wieder zurück nach Erlangen. Im Wintersemester 1904 schrieb sie sich an der Universität in Erlangen ein, wo sie die nächsten vier Jahre Mathematik studierte.
[[Kategorie:Erlanger|Noether, Emmy]]
[[Kategorie:Mathematiker|Noether, Emmy]]


Ihr Studium schloss sie 1907 mit einer [[Promotion (Doktor)|Promotion]] über die [[Invariante (Mathematik)|Invariantentheorie]] bei [[Paul Gordan]] mit der Note [[summa cum laude]] ab.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 16–17.</ref> Sie war damit die zweite Deutsche, die an einer deutschen Universität in Mathematik promoviert wurde.<ref>Die erste war [[Marie Gernet]] 1895 in Heidelberg bei [[Leo Koenigsberger]], die auch als erste Mathematikerin mit [[Rigorosum]] (Doktorprüfung) promoviert wurde. In Bern wurde 1907 [[Annie Leuch-Reineck|Annie Reineck]] (die aus Thüringen stammte) ebenfalls vor Emmy Noether promoviert. Siehe: {{BibISBN|3-593-35749-6||Seite=137}}</ref>
[[en:Emmy Noether]]

[[fr:Emmy Noether]]
Nach ihrer Promotion blieb Emmy Noether zunächst an der Universität in Erlangen, wo sie ihre Mathematikstudien fortsetzte und auf inoffizieller Basis ihren Vater Max Noether und Paul Gordan, die beiden Mathematikprofessoren in Erlangen zu der Zeit, unterstützte. Obwohl Emmy Noether sogar Doktoranden betreute, hatte sie keinen offiziellen Status an der Universität und erhielt auch keine Bezahlung, da bezahlte [[Postdoc]]-Stellen ihren männlichen Kollegen vorbehalten waren. Bis zu Gordans Tod im Jahr 1912 arbeitete Emmy Noether weiterhin im Gebiet der Invariantentheorie, dem Fachgebiet von Paul Gordan und Thema ihrer Dissertation. Sie veröffentlichte auch zwei größere Artikel in der mathematischen Fachzeitschrift [[Journal für die reine und angewandte Mathematik|Crelles Journal]] dazu, bevor sie sich anderen mathematischen Themen zuwandte.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 17–18.</ref>
[[it:Emmy Noether]]

[[nl:Emmy Noether]]
1908 wurde sie Mitglied des [[Circolo Matematico di Palermo]], 1909 trat sie der [[Deutsche Mathematiker-Vereinigung|Deutschen Mathematiker-Vereinigung]] bei.
[[pl:Emmy Noether]]

=== Forschung und Habilitation in Göttingen ===
[[Datei:Hilbert.jpg|mini|[[David Hilbert]]]]
1915 wurde Emmy Noether von [[Felix Klein (Mathematiker)|Felix Klein]] und [[David Hilbert]] an die [[Georg-August-Universität Göttingen]] eingeladen, um sie dort bei ihren Forschungen zu unterstützen und möglicherweise dort auch zu [[Habilitation|habilitieren]]. Göttingen galt zu dieser Zeit als das führende mathematische Zentrum in der Welt. Durch Klein und Hilbert ermutigt, stellte Noether am 20.&nbsp;Juli 1915 einen Antrag auf [[Habilitation]] in Göttingen. Dieser Antrag war ein mutiger Schritt, denn damit würde Emmy Noether die erste weibliche Fakultätsangehörige an einer deutschen Universität.<ref name="rowe19">David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 19.</ref>

Der Antragstellung folgten intensive kontroverse Diskussionen in der Fakultät, bei denen sich viele Fakultätsangehörige grundsätzlich gegen eine Habilitation von Frauen aussprachen. Letztlich konnten sich aber Hilbert und Klein durchsetzen; berühmt wurde die in diesem Zusammenhang gefallene Äußerung Hilberts, „eine Fakultät sei doch keine [[Badeanstalt]]“.<ref>Constance Reid: ''Hilbert-Courant.'' Springer 1986, S.&nbsp;143.<br /> Diese Bemerkung hat auch einen konkreten Hintergrund.
Die Göttinger Mathematiker trafen sich regelmäßig in der Klieschen Badeanstalt an der [[Leine (Aller)|Leine]], die nur für Männer zugelassen war, mit Ausnahme von Emmy Noether, die dort regelmäßig badete, und Nina Courant, der Ehefrau von Richard Courant und Tochter von [[Carl Runge]].<br />P. Alexandroff: {{Webarchiv |url=http://gdz.sub.uni-goettingen.de/no_cache/dms/load/img/?IDDOC=248104 |text=''Heinz Hopf zum Gedenken.'' |wayback=20151127165150}}. Jahresbericht DMV 1976.</ref>

Da die Habilitation von Frauen an preußischen Universitäten durch einen Erlass vom 29.&nbsp;Mai 1908 untersagt war, stellte die Mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung der Philosophischen Fakultät der Universität zu Göttingen am 26.&nbsp;November 1915 einen offiziellen Antrag an den preußischen Minister: „Eure Exzellenz bittet die mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung der philosophischen Fakultät der Göttinger Universität ehrerbietigst, ihr im Falle des Habilitationsgesuches von Fräulein Dr.&nbsp;Emmy Noether (für Mathematik) Dispens von dem Erlaß des 29.&nbsp;Mai 1908 gewähren zu wollen, nach welchem die Habilitation von Frauen unzulässig ist“.<ref name="Tollmien">Cordula Tollmien: ''„Sind wir doch der Meinung, daß ein weiblicher Kopf nur ganz ausnahmsweise in der Mathematik schöpferisch tätig sein kann&nbsp;…“ Emmy Noether 1882–1935, zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Habilitation von Frauen an der Universität Göttingen.'' In: ''Göttinger Jahrbuch.'' 38, 1990, S.&nbsp;163.</ref> Explizit wurde hinzugefügt, dass es keinesfalls um Aufhebung des Habilitationsverbots für Frauen gehe, sondern nur um eine einmalige Ausnahmegenehmigung für Emmy Noether: „Unser Antrag zielt auch nicht dahin, um Aufhebung des Erlasses vorstellig zu werden; sondern wir bitten nur um Dispens für den vorliegenden einzigartig liegenden Fall“.<ref name="Tollmien" />

In der abschlägigen Antwort des Ministers vom 5.&nbsp;November 1917 hieß es:
{{Zitat
|Text=Die Zulassung von Frauen zur Habilitation als Privatdozent begegnet in akademischen Kreisen nach wie vor erheblichen Bedenken. Da die Frage nur grundsätzlich entschieden werden kann, vermag ich auch die Zulassung von Ausnahmen nicht zu genehmigen, selbst wenn im Einzelfall dadurch gewisse Härten unvermeidbar sind. Sollte die grundsätzliche Stellungnahme der Fakultäten, mit der der Erlaß vom 29.&nbsp;Mai 1908 rechnet, eine andere werden, bin ich gern bereit, die Frage erneut zu prüfen.
|ref=<ref>Cordula Tollmien: ''„Sind wir doch der Meinung, daß ein weiblicher Kopf nur ganz ausnahmsweise in der Mathematik schöpferisch tätig sein kann&nbsp;…“ Emmy Noether 1882–1935, zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Habilitation von Frauen an der Universität Göttingen.'' In: ''Göttinger Jahrbuch.'' 38, 1990, S.&nbsp;181.</ref>}}

Hilbert erreichte zumindest einen Kompromiss mit dem Ministerium, so dass er ab dem Wintersemester 1916/17 Veranstaltungen unter seinem Namen „mit der Unterstützung von Frl. Dr. Noether“ anbieten konnte. De facto hielt Emmy Noether diese Veranstaltungen, die sich mit fortgeschrittenen Themen aus der Algebra befassten, allein ab.<ref name="rowe19" />

Seit 1916 war Emmy Noether in Kontakt mit [[Albert Einstein]], denn sie arbeitete mit Hilbert an verschiedenen Problemen, die mit Einsteins [[Relativitätstheorie]] zusammenhingen. 1918 veröffentlichte Noether ihren heute berühmten Beitrag zur Relativitätstheorie, ''Invariante Variationsprobleme'', in dem sie zwischen verschiedenen Erhaltungsgesetzen in der [[Theoretische Physik|Theoretischen Physik]] unterscheidet.<ref name="rowe19_20">David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 19–20.</ref>

Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und dem Zusammenbruch des [[Deutsches Kaiserreich|Kaiserreichs]] 1918 kam es in der [[Weimarer Republik]] zu einer allgemeinen rechtlichen Besserstellung der Frauen. Neben dem [[Wahlrecht]] wurde auch die Habilitationsordnung so geändert, dass auch Frauen zur Habilitation zugelassen werden konnten. So konnte sich Emmy Noether 1919 als erste Frau in Deutschland in Mathematik habilitieren. Als Habilitationsschrift reichte sie ihre Forschung zu ''Invariante Variationsprobleme'' ein.<ref name="rowe19_20" />

Durch die Habilitation hatte Emmy Noether nun den Status einer (unbezahlten) Privatdozentin. Erst 1922 erhielt sie auf Antrag der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung der Universität den Titel „nicht beamteter außerordentlicher Professor“, was allerdings auch mit keiner Bezahlung verbunden war.<ref name="Radbruch15">Knut Radbruch: ''Emmy Noether: Mathematikerin mit hellem Blick in dunkler Zeit.'' In: ''Erlanger Universitätsreden.'' Nr.&nbsp;71/2008, 3.&nbsp;Folge, S. 15.</ref>
Sie war damit die erste Frau in Deutschland, die eine (nichtbeamtete) Professur innehatte.<ref>Renate Tobies: ''Frauen in der Mathematik.'' DMV.</ref>
Erst 1923 erhielt sie ihren ersten (sehr gering) bezahlten Lehrauftrag, der auch jedes Semester neu beantragt werden musste.<ref name="Radbruch15" /> Eine ordentliche Professur erhielt sie nie, im Gegensatz zu ihrem mathematisch weniger bedeutenden jüngeren Bruder Fritz, der bereits 1922 ordentlicher Professor wurde. Bis zur [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Hyperinflation im selben Jahr]] lebte sie sehr sparsam von einer Erbschaft.

=== Forschung und Lehre in Abstrakter Algebra ===
[[Datei:EmmyNoether MFO3096.jpg|mini|Emmy Noether, ca. 1930]]

1920 begann Emmy Noether ihre Arbeiten in [[Abstrakte Algebra|Abstrakter Algebra]], das Forschungsgebiet, für das sie in der Nachwelt die größte Bekanntheit erreichte. Der Mathematikhistoriker [[Israel Kleiner (Mathematiker)|Israel Kleiner]] schreibt, dass Noether sich mit der kompletten Bandbreite der Themen aus der Algebra des 19. und 20.&nbsp;Jahrhunderts beschäftigte. Bedeutend sei in diesem Zusammenhang, dass Emmy Noether den kompletten Themenbereich so transformierte, dass sie eine neue algebraische Tradition begründete, die [[Abstrakte Algebra|Abstrakte]] bzw. [[Moderne Algebra]].<ref>Israel Kleiner: ''A History of Abstract Algebra''. Birkhäuser, Boston 2007, S. 91–92.</ref>

1920 veröffentlichte Noether gemeinsam mit W. Schmeidler einen Aufsatz über [[Ideal (Ringtheorie)|Idealtheorie]], in der sie Linksideale und Rechtsideale in einem [[Ring (Algebra)|Ring]] definierten. Im folgenden Jahr veröffentlichte Noether den Aufsatz ''Idealtheorie in Ringbereichen''. Diese Veröffentlichung führte dazu, dass im Folgenden [[Modul (Mathematik)|Moduln]] und Ringe, wenn sie keine unendliche Schachtelung von immer größeren Unterstrukturen enthalten können, als [[Noetherscher Ring|„noethersch“]] bezeichnet werden; auch verschiedene andere mathematische Objekte werden als „noethersch“ bezeichnet.

Noethers Einfluss auf die Entwicklung der Modernen Algebra ging über ihre eigene Forschung hinaus: So betreute sie eine Reihe von Doktoranden und scharte eine Zahl von jungen Mathematikern um sich, die von ihrer Lehre profitierten und ihre Ideen aufgriffen und weiterentwickelten. In Göttingen betreute sie u.&nbsp;a. [[Grete Hermann]], ihre erste Doktorandin, die 1925 promovierte, sowie [[Max Deuring]], [[Hans Fitting (Mathematiker)|Hans Fitting]] und [[Zeng Jiongzhi]]. Weitere Mathematiker mit denen sie zusammenarbeitete waren [[Bartel Leendert van der Waerden|B. L. van der Waerden]], dessen Publikation ''Moderne Algebra'' eine grundlegende Einführung in dieses Forschungsgebiet darstellte. Ähnliches gilt für den japanischen Mathematiker [[Shōda Kenjirō|Kenjiro Shoda]], dessen Lehrbuch ''Abstract Algebra'' 1932 veröffentlicht und mehrmals nachgedruckt wurde.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 107.</ref>

=== Gastprofessuren und Anerkennungen ===
1928/29 übernahm Emmy Noether eine Gastprofessur in [[Moskau]], 1930 eine in [[Frankfurt am Main]]. Bei ihrer Rückkehr aus der [[Sowjetunion]] äußerte sie sich sehr positiv über die dortige Lage, weshalb ihr die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] später unterstellten, eine [[Kommunismus|Kommunistin]] zu sein.
Sie bekannte sich zum [[Pazifismus]] und war von 1919 bis 1922 Mitglied der [[Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands|USPD]], danach bis 1924 Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]].<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 37–38.</ref>

1932 erhielt sie zusammen mit [[Emil Artin]] den [[Ackermann-Teubner-Gedächtnispreis]] für ihre wissenschaftlichen Leistungen, vor der Stiftung der [[Fields-Medaille]] die höchste Auszeichnung, die in Deutschland für mathematische Leistungen vergeben wurde.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 37–38.</ref>

Im September 1932 hielt Emmy Noether einen [[Keynote|Plenarvortrag]] auf dem [[Internationaler Mathematikerkongress|Internationalen Mathematikerkongress]] in [[Zürich]] über ''Hyperkomplexe Systeme und ihre Beziehungen zur kommutativen Algebra und zur Zahlentheorie''. Der Kongress wurde von 800 Personen besucht, darunter Mathematiker wie [[Hermann Weyl]], [[Edmund Landau]] und [[Wolfgang Krull]] sowie eng mit Noether verbundene Algebraiker wie [[Olga Taussky-Todd|Olga Taussky]], [[Helmut Hasse]] und Bartel Leendert van der Waerden. Der Kongress wird gelegentlich als der Höhepunkt von Noethers mathematischer Karriere bezeichnet.<ref>Clark Kimberling: ''Emmy Noether and Her Influence.'' In: James W. Brewer, Martha K. Smith (Hrsg.): ''Emmy Noether: A tribute to her life and work''. Marcel Dekker, New York 1981, ISBN 978-0-8247-1550-2, S. 3–61, hier S. 26–27.</ref><ref>Auguste Dick: '' Emmy Noether: 1882–1935''. Ins Englische übersetzt von H.I. Blocher. Birkhäuser, Boston 1981, ISBN 978-3-7643-3019-4, S. 74–75.</ref>

=== USA ===
[[Datei:Entrance Bryn Mawr.JPG|mini|Bryn Mawr College]]
1933 war Emmy Noether durch das sogenannte [[Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums]] betroffen, mit dem das [[Zeit des Nationalsozialismus|Naziregime]] jüdische und politisch missliebige Beamte aus dem Dienst zu entfernen suchte, obwohl Noether selbst keine verbeamtete Professorin war. Im April 1933 wurde sie&nbsp;– wie fünf weitere jüdische Kollegen in Göttingen, darunter die Mathematiker [[Max Born]], [[Felix Bernstein]] und [[Richard Courant]]&nbsp;– vom [[Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung|Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung]] [[Bernhard Rust]] „bis zur endgültigen Entscheidung“ aufgrund des Beamtengesetzes beurlaubt.<ref>{{ANNO|aze|26|04|1933|1|Die Säuberung der Hochschulen von Gelehrten geht weiter}}</ref>

Obwohl sich [[Helmut Hasse]] für Noether einsetzte und Fürsprachen für Noether unter Mathematikerkollegen sammelte, wurde Noether am 13.&nbsp;September 1933 die Lehrbefugnis endgültig entzogen,<ref>{{ANNO|nwj|05|10|1933|2|Neue Professoren-Entlassungen im Reich}}</ref> womit sie ihr kleines Einkommen als Dozentin verlor.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 156, 159, 172.</ref>

Ohne Einkommen sah sich Noether gezwungen, Deutschland zu verlassen und im Ausland eine Stelle zu suchen. Sie hatte zwei Angebote, eines vom [[Somerville College]] der [[University of Oxford]] für ein [[Trimester (Studium)|Trimester]] zu unterrichten, und eines aus [[Bryn Mawr College|Bryn Mawr]], einem Frauencollege in [[Pennsylvania]]. Dort sollte sie für das akademische Jahr 1933/34 eine Stelle erhalten. Noether versuchte zunächst, den Aufenthalt in Bryn Mawr zu verschieben, damit sie die Stelle in Oxford antreten könnte. Als sich dies als nicht möglich herausstellte, ging sie in die USA.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 172.</ref> Parallel zu diesen beiden Angeboten hatte sie auch eine vorläufige Anfrage aus Moskau, ob sie Interesse an einer Professur dort habe, vermutlich initiiert durch die Bemühungen ihres dortigen Freundes, des Topologen [[Pawel Sergejewitsch Alexandrow|Pawel Alexandrow]]. Obwohl sie auf diese Anfrage antwortete, da ihre langfristige Zukunft ja nicht gesichert war, erhielt sie keine weitere Antwort.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 182.</ref>

Ende 1933 trat sie die Gastprofessur am ''Women’s College Bryn Mawr'' an, ihre erste angemessen bezahlte Stelle. Ab 1934 hielt sie auch Vorträge am [[Institute for Advanced Study]] in [[Princeton (New Jersey)|Princeton]]. Dort beeinflusste sie mit ihrem Zugang zur Mathematik unter anderem [[Oscar Zariski]], [[Abraham Adrian Albert]] und wahrscheinlich auch [[Nathan Jacobson]].<ref>Reinhard Siegmund-Schulze: ''Mathematicians fleeing from Nazi-Germany.'' Princeton University Press 2009, S.&nbsp;290.</ref> In Bryn Mawr unterrichtete Noether Mathematik für Doktorandinnen und Post-Graduierte, darunter [[Marie Johanna Weiss]], Ruth Stauffer, Grace Shover Quinn und Olga Taussky-Todd.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 202–203.</ref>

1934 kam sie noch einmal nach Europa und besuchte [[Emil Artin]] und ihren Bruder Fritz in Deutschland. Emmy Noether starb am 14.&nbsp;April 1935 im Alter von 53 Jahren an den Folgen einer Unterleibsoperation. Nach ihrer Einäscherung wurde ihre Urne im Kreuzgang der M.&nbsp;Carey Thomas Library auf dem Campus des [[Bryn Mawr College]] beigesetzt.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 194, 209–212.</ref>

== Schaffen ==
Emmy Noether gilt als Begründerin der Modernen Algebra. Ihr erstes mathematisches Forschungsgebiet war jedoch die [[Invariante (Mathematik)|Invariantentheorie]], das Spezialgebiet ihres Erlanger Doktorvaters Paul Gordan. Mit einer Arbeit zur Invariantentheorie wurde Emmy Noether 1907 mit ''[[summa cum laude]]'' promoviert.

Mit dem Aufsatz ''Invariante Variationsprobleme'' von 1918 leistete Noether auch Außerordentliches für die Theoretische Physik und legte mit dem [[Noether-Theorem]] den Grundstein zu einer neuartigen Betrachtung von [[Erhaltungssatz|Erhaltungsgrößen]].<ref>Noether: ''Invariante Variationsprobleme.'' Nachrichten der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse, 1918, S.&nbsp;235–257, [http://arxiv.org/abs/physics/0503066v1 Englische Übersetzung.]</ref> Es dauerte eine erhebliche Zeit, bis die Bedeutung dieser Arbeit in der physikalischen Forschung erkannt wurde; heute gilt die Arbeit als ein [[Meilenstein]] der Theoretischen Physik.<ref name="Rowe27">David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 27.</ref>

Anfang der 1920er Jahre änderten sich Noethers Forschungsinteressen entscheidend: Noether wandte sich abstrakten algebraischen Methoden zu, einem Gebiet, das zu der Zeit in der Mathematik eher umstritten war.<ref>David E. Rowe, Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 27–29.</ref> Gordan hatte Hilberts [[Beweis (Mathematik)|Beweis]] seines [[Hilbertscher Basissatz|Basistheorems]], der viele Resultate Gordans verallgemeinerte, aber ein reiner Existenzbeweis war, mit den Worten kommentiert, dass dies nicht Mathematik, sondern Theologie sei.<ref>Constance Reid: ''Hilbert-Courant.'' Springer 1986, S.&nbsp;34 (Ausgabe in einem Band).</ref>
Ein wesentlicher Beitrag Noethers in diesem Bereich war ihre Publikation ''Idealtheorie in Ringbereichen'' von 1921, mit dem Noether Ansätze für eine allgemeine Theorie [[Ring (Algebra)|kommutativer Ringe]] entwickelte. Noethers Arbeiten legten schließlich die Grundlagen für eine moderne [[Kommutative Algebra]], dem Zweig der Algebra, der sich mit kommutativen Ringen, ihren [[Ideal (Ringtheorie)|Idealen]] und den [[Modul (Mathematik)|Moduln]] über diesen Ringen befasst. Die moderne [[Algebraische Geometrie]] und die [[Algebraische Zahlentheorie]] entwickelten sich auf den Grundlagen der kommutativen Algebra.<ref name="Rowe27" />

Neben ihren Forschungsarbeiten übte Emmy Noether durch ihre Lehre auch bedeutenden Einfluss auf den mathematischen Nachwuchs aus. In Göttingen, damals weltweit führend in mathematischer Forschung, scharte sich ab Mitte der 1920er Jahre eine Reihe begabter Studenten um sie. Diese informelle Gruppe wurde auch als „Noether-Schule“ bezeichnet. Zu ihren Doktoranden zählten [[Grete Hermann]], [[Jakob Levitzki]], [[Max Deuring]], [[Ernst Witt]], dessen offizieller Betreuer [[Gustav Herglotz|Herglotz]] war, [[Heinrich Grell]], [[Zeng Jiongzhi|Chiungtze Tsen]], [[Hans Fitting (Mathematiker)|Hans Fitting]] und [[Otto Franz Georg Schilling|Otto Schilling]]. Der Niederländer [[Bartel Leendert van der Waerden]] kam auch nach Göttingen, um bei ihr zu studieren. Andere bedeutende Algebraiker in Deutschland, die mit der Noetherschen Schule verbunden waren, waren Emil Artin, [[Helmut Hasse]] (mit dem sie den wichtigen [[Satz von Brauer-Hasse-Noether]] in der Theorie der Algebren bewies) und [[Wolfgang Krull]].

Noethers Einfluss ist auch im Standard-Einführungswerk [[Moderne Algebra]] von Bartel van der Waerden bemerkbar, so schrieb van der Waerden in seinem Werk, dass es auch auf Vorlesungen von Emil Artin und Emmy Noether aufbaue. Noether wird ferner eine entscheidende Rolle bei der Durchsetzung abstrakter algebraischer Methoden in der [[Topologie (Mathematik)|Topologie]] zugeschrieben. Dies geschah fast ausschließlich durch mündliche Beiträge, zum Beispiel in den Vorlesungen von [[Heinz Hopf]] 1926/27 in Göttingen und in Noethers eigenen Vorlesungen um 1925.<ref>In Veröffentlichungen nur in einer kurzen Mitteilung: ''Ableitung der Elementarteilertheorie aus der Gruppentheorie.'' Jahresbericht DMV, Band&nbsp;34, 1926, 2.&nbsp;Abteilung, S.&nbsp;104, Nachricht vom 27.&nbsp;Januar 1925. Alexandroff erwähnt in seinen Erinnerungen (Russ. Math. Surveys 1979), dass Emmy Noether ihre Idee der Einführung von Bettigruppen von Komplexen bei einem Abendessen im Dezember 1925 in [[Luitzen Egbertus Jan Brouwer|Brouwers]] Haus ausführte. (Frei, Stammbach: ''Heinz Hopf.'' In I.&nbsp;James: ''History of Topology.'' 1999, S.&nbsp;996.)</ref> Das beeinflusste auch den Topologen [[Pawel Sergejewitsch Alexandrow]], der Göttingen besuchte.

== Ehrungen ==
Nach Emmy Noether sind folgende mathematische Strukturen und Sätze benannt:
* [[Noethersche Ordnung]]: Eine halbgeordnete Menge, die keine unendlichen echt absteigenden Ketten enthält.
* [[Noethersche Induktion]]: Eine Variante der transfiniten Induktion.
* [[Noetherscher Raum]]: Ein topologischer Raum, in dem eine aufsteigende Kettenbedingung für offene Mengen gilt.
* [[Noetherscher Modul]]: Ein R-Linksmodul, in dem jeder Untermodul endlich erzeugt ist.
* [[Noetherscher Ring]]: Ein Ring, der als R-Linksmodul und als R-Rechtsmodul noethersch ist.
* [[Satz von Lasker-Noether]]: Für jedes echte Ideal in einem noetherschen Ring existiert eine [[Primärzerlegung]].
* [[Noetherscher Normalisierungssatz]]: Eine endlich erzeugte Algebra über einem Körper ist endlich über einem Polynomring.
* [[Noether-Theorem]]: Zu jeder kontinuierlichen Symmetrie eines physikalischen Systems gehört eine Erhaltungsgröße.
* [[Satz von Skolem-Noether]]: Je zwei K-Algebrenhomomorphismen aus einer einfachen Algebra B in eine Azumaya-Algebra A sind konjugiert zueinander.
Weiter sind nach Emmy Noether benannt:
* Das [[Emmy-Noether-Programm]] der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
* Die [[Noether Lecture]], eine jährliche Ehrung der ''Association for Women in Mathematics'' in den USA für Frauen, die fundamentale und nachhaltige Beiträge zur Mathematik geleistet haben, und die [[ICM Emmy Noether Lecture]] der [[International Mathematical Union]], gehalten auf dem Internationalen Mathematikerkongress
* Der [[Emmy-Noether-Campus]] der [[Universität Siegen]] am [[Fischbacherberg]], auf dem die Fachbereiche der Mathematik und der Physik beheimatet sind
* Das [[Emmy-Noether-Gymnasium]], ein Gymnasium in Berlin Treptow-Köpenick
* Das [[Emmy-Noether-Gymnasium (Erlangen)]], ein naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium in Erlangen-Bruck

* Die [[Gesamtschule Kaarst-Büttgen|Emmy-Noether-Gesamtschule Kaarst]], eine Gesamtschule in [[Büttgen]] ([[Kaarst]]).

* Die [[Snedwinkela-Realschule|Emmy-Noether-Schule]], eine Gesamtschule<ref>{{Internetquelle |autor=Bezirksregierung Münster – Pressestelle |url=https://www.bezreg-muenster.de/de/presse/2020/2020-09-08_emmy-noether-sekundarschule/index.html |titel=Emmy-Noether-Sekundarschule wird zur Gesamtschule |datum=2020-09-08 |sprache=de |abruf=2021-09-27}}</ref> in [[Neuenkirchen (Kreis Steinfurt)]].
* Ein großer Hörsaal im mathematischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg
* Der Krater [[Nöther (Mondkrater)|Nöther]] auf der Rückseite des Mondes
* Der Hauptgürtel-Asteroid [[(7001) Noether]]
* Der Emmy-Noether Verein e.&nbsp;V. mit Buch Publikationen im MINT Verlag [[Bad Wörishofen]]
* Straßen und Wege in zahlreichen Städten, unter anderem in Bonn,<ref>{{Bonner Straßenkataster|3137|Emmy-Noether-Weg}}, abgerufen am 18. Dezember 2021.</ref> Braunschweig, Bremen, Erlangen, Freiburg,<ref>[https://www.google.de/maps/place/Emmy-Noether-Stra%C3%9Fe,+Freiburg+im+Breisgau/@48.0117877,7.8371322,17z/data=!3m1!4b1!4m5!3m4!1s0x47911b829a52b77f:0xe91578cd28d05e38!8m2!3d48.0117877!4d7.8393209 google.de/maps], abgerufen am 18. Dezember 2021.</ref> Göttingen (1985)<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.cordula-tollmien.de/noetherrezeptionsgeschichtegoettingen.html |titel=Öffentliche Würdigung von Emmy Noether in Göttingen |werk=cordula-tollmien.de |abruf=2025-06-09}}</ref><ref name=":1">Gerd Tamke, Rainer Driever: ''Göttinger Straßennamen''. 3. neu überarbeitete, wesentlich erweiterte Auflage, Göttingen 2012 (= Veröffentlichung des [[Stadtarchiv Göttingen|Stadtarchivs Göttingen]], 2). [https://www.stadtarchiv.goettingen.de/strassennamen/tamke-driever%20goettinger%20strassennamen_02.pdf Digitalisat (PDF) im Internet auf stadtarchiv.goettingen.de], abgerufen am 9. Juni 2025 (ohne Seitenzählung, PDF-Seite 76).</ref>, Hannover, Heidelberg, Karlsruhe, Köln, Landsberg am Lech, Leverkusen,<ref>[http://www.leverkusen.com/strasse/index.php?view=Noether ''Emmy-Noether-Straße'']. In: leverkusen.com, abgerufen am 18. Dezember 2021.</ref> Lüneburg, München<ref>{{Internetquelle |autor=Süddeutsche Zeitung |url=https://www.sueddeutsche.de/muenchen/moosach-erinnerung-im-vorbeigehen-1.3399300 |titel=Erinnerung im Vorbeigehen |sprache=de |abruf=2020-12-10}}</ref>, Nürnberg und Neu-Ulm. In [[Unterschleißheim]] gibt es einen ''Emmy-Noether-Ring'', was als Anspielung auf Noethers Arbeitsgebiet verstanden werden kann.
[[Datei:Göttinger Gedenktafel - Noether, Emmy, 1, Stegemühlenweg 51, Südstadt, Göttingen, Landkreis Göttingen.jpg|mini|[[Göttinger Gedenktafeln|Göttinger Gedenktafel]] am Haus von Noethers letztem Göttinger Wohnort, Stegemühlenweg 51]]
Weitere Ehrungen:
* Besonders zahlreich waren und sind Ehrungen Emmy Noethers in ihrem ehemaligen Wirkungsort Göttingen: Hier gab es seit den 1980er Jahren mehrere Ausstellungen über Leben und Wirken Emmy Noethers.<ref name=":0" /> Neben dem 1985 in einem Neubaugebiet des Ortsteils [[Weende (Göttingen)|Weende]] eingerichteten „Emmy-Noether-Weg“<ref name=":1" /> wird ihrer seit 1978 durch eine [[Göttinger Gedenktafeln|Göttinger Gedenktafel]] an ihrem letzten Wohnhaus ''Stegemühlenweg 51''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stadtarchiv.goettingen.de/texte/gedenktafeln_n.htm |titel=Gedenktafeln für Personen |werk=Stadtarchiv.Göttingen.de |abruf=2020-11-25}}</ref><ref>Siegfried Schütz, [[Walter Nissen]]: ''Göttinger Gedenktafeln. Ein biografischer Wegweiser.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-525-30081-7, S. 170 f.</ref>[[Datei:Ruhmeshalle Muenchen Emmy Noether Mathematikerin-1 retusche.jpg|mini|hochkant|Marmorbüste von 2009 in der [[Ruhmeshalle]] in München]]<ref name=":0" /> und ein in den 2000er Jahren gestaltetes Schaufenster im ehemaligen ''Stadtbad-Areal'' (Robert-Gernhardt-Platz)<ref>[https://noethember.wordpress.com/2018/11/16/noethember-tag-16/ ''#Noethember – Tag 16: Das ehemalige Stadtbadareal in Göttingen'']. In: Noethember (noethember.wordpress.com), 16. November 2018, abgerufen am 18. Dezember 2021.</ref> gedacht. Ferner heißt seit 1985 der Aufenthaltsraum im Keller ihres ehemaligen Göttinger Institutsgebäudes in der Bunsenstraße 3/5 „Emmy Noether Raum“.<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |url=https://goest.de/noether.htm |titel=Emmy Noether |werk=goest.de |abruf=2025-06-09}}</ref> Im universitären Tagungs- und Veranstaltungsgebäude ''Alte Mensa'' (Wilhelmsplatz 3) gibt es einen „Emmy-Noether-Saal“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-goettingen.de/de/tagungs-+und+veranstaltungshaus+alte+mensa/525947.html |titel=Tagungs- und Veranstaltungshaus Alte Mensa |hrsg=uni-goettingen.de |abruf=2025-06-09}}</ref> 2020 und 2024 sprachen sich studentische Gruppierungen der [[Georg-August-Universität Göttingen]] dafür aus, dass diese in „Emmy-Noether-Universität“ umbenannt werden soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://emmy-noether.uni-goettingen.de/ |titel=Diskussion über den Uninamen |werk=Emmy-Noether-Universität Göttingen. Projekt zur Umbenennung der Göttinger Universität |datum=2020-08-07 |abruf=2025-06-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://nordcampus-goettingen.de/emmy-noether-universitaet-goettingen/ |titel=Emmy-Noether-Universität Göttingen |werk=nordcampus-goettingen.de |datum=2020-07-02 |abruf=2025-06-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Frauentag-Aktivisten-ueberkleben-Namen-der-Uni-Goettingen,aktuellbraunschweig12388.html |titel=Frauentag: Aktivisten überkleben Namen der Uni Göttingen |werk=ndr.de |datum=2024-03-08 |abruf=2025-06-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.goettinger-tageblatt.de/Campus/Goettingen/Universitaet-Goettingen-Fraktion-schlaegt-Benennung-nach-Emmy-Noether-vor |titel=Einen Frau als Namenspatronin. Göttingen: Heißt die Georg-August-Universität bald Emmy-Noether-Universität? |werk=goettinger-tageblatt.de |datum=2020-07-13 |abruf=2025-06-09}}</ref>
* Seit April 2009 steht eine von dem Bildhauer [[Matthias Gangkofner]] geschaffene Porträtbüste aus [[Marmor]] in der [[Ruhmeshalle (München)|Ruhmeshalle]] in [[München]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schloesser.bayern.de/deutsch/presse/archiv09/mu_ruhm/buesten_fm.htm |titel=Pressemitteilung. Sechs neue Marmorbüsten bereichern die Ruhmeshalle |werk=schloesser.bayern.de |hrsg=Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen |datum=2009-04-23 |abruf=2025-06-09}}</ref>
* Eine –&nbsp;literarisch freie&nbsp;– Würdigung ihres Lebens und Wirkens findet sich im Roman ''Abendland'' (2007) von [[Michael Köhlmeier]].
* Am 23.&nbsp;März 2015, zum 133.&nbsp;Geburtstag, würdigte [[Google LLC|Google]] Emmy Noether mit einem eigenen [[Google Doodle]]: „Noether-Doodle“.<ref>[https://www.google.com/doodles/emmy-noethers-133rd-birthday ''133. Geburtstag von Emmy Noether'']. In: google.com/doodles, abgerufen am 18. Dezember 2021.</ref>
* Der Supercomputer ''Emmy'' des Norddeutschen Verbundes für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) in Göttingen ist nach Emmy Noether benannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Georg-August-Universität Göttingen – Öffentlichkeitsarbeit |url=https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=6078 |titel=Presseinformationen – Georg-August-Universität Göttingen |abruf=2020-11-25}}</ref> Er belegte unter den 500 schnellsten Rechnern der Welt im Jahr 2020 den 47. Platz.<ref>{{Internetquelle |url=https://info.gwdg.de/news/goettinger-supercomputer-emmy-ist-norddeutschlands-schnellster-rechner/ |titel=Göttinger Supercomputer „Emmy“ ist Norddeutschlands schnellster Rechner – News |abruf=2020-11-25}}</ref>

== Werke (Auswahl) ==
* ''Über die Bildung des Formensystems der ternären biquadratischen Form.'' Erlangen 1908, {{OCLC|313561222}} (Inaugural-Dissertation Universität Erlangen 1907, 72 Seiten).
* ''Der Endlichkeitssatz der Invarianten Endlicher Gruppen.'' In: ''[[Mathematische Annalen]].'' 77, 1915, S.&nbsp;89–92, [https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN235181684_0077 GDZ]
* ''Invariante Variationsprobleme.'' In: ''Nachr. D. König. Gesellsch. D. Wiss. Zu Göttingen, Math-phys. Klasse.'' Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1918, S.&nbsp;235–257, [[s:Invariante Variationsprobleme|Volltext bei Wikisource]]
* ''Idealtheorie in Ringbereichen.'' In: ''[[Mathematische Annalen]].'' 83, 1921, S.&nbsp;24–66, [https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN235181684_0083 GDZ]
* ''Abstrakter Aufbau der Idealtheorie in algebraischen Zahl- und Funktionenkörpern.'' In: [[Mathematische Annalen]]. 96 (1): S. 26–61, Göttingen 1927, [[Digital Object Identifier|doi]]: [[doi:10.1007/BF01209152|10.1007/BF01209152]]
* [[Nathan Jacobson]] (Hrsg.): ''Gesammelte Abhandlungen / Collected Papers.'' Springer, Berlin u.&nbsp;a. 1983, ISBN 3-540-11504-8.
* [[Franz Lemmermeyer]], [[Peter Roquette]] (Hrsg.): ''[http://webdoc.sub.gwdg.de/univerlag/2006/hasse_noether_web.pdf Helmut Hasse und Emmy Noether. Die Korrespondenz 1925–1935.]'' (PDF; 4&nbsp;MB). Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2006, ISBN 3-938616-35-0.

== Literatur ==
=== Lexikonartikel und kurze biografische Artikel ===
* {{NDB|19|320|321|Noether, Amalie Emmy|[[Rudolf Fritsch (Mathematiker)|Rudolf Fritsch]]|118588443}}
* [[Michaela Karl]]: ''Emmy Noether: Die Mutter der Neuen Algebra.'' In: ''Bayerische Amazonen&nbsp;– 12&nbsp;Porträts.'' Pustet, Regensburg 2004, ISBN 3-7917-1868-1, S.&nbsp;84–96.
* [[Clark Kimberling]]: ''Emmy Noether.'' In: ''American Mathematical Monthly.'' Februar 1972, S.&nbsp;136.
* [[Knut Radbruch]]: [https://www.zuv.fau.de/einrichtungen/presse/publikationen/erlanger-universitaetsreden/71_unirede_radbruch.pdf Emmy Noether:Mathematikerin mit hellem Blick in dunkler Zeit]. (PDF; 1,3&nbsp;MB). In: ''Erlanger Universitätsreden.'' Nr.&nbsp;71/2008, 3.&nbsp;Folge.
* Bartel L. van der Waerden: ''Nachruf auf Emmy Noether.'' In: ''Mathematische Annalen.'' Band&nbsp;111, 1935, S.&nbsp;469–476.

=== Biografien ===
* James Brewer, Martha K. Smith (Hrsg.): ''Emmy Noether. A Tribute to Her Life and Work.'' Dekker, New York 1981 (darin von Clark Kimberling: ''Emmy Noether and her Influence.'' S.&nbsp;3–61).
* [[Auguste Dick]]: ''Emmy Noether. 1882–1935'' (=&nbsp;''Elemente der Mathematik.'' Kurze Mathematiker-Biographien, Beih.&nbsp;13). Birkhäuser, Basel 1970, {{DNB|456448861}}.
** Englische Übersetzung, Birkhäuser 1981.
* [[Lars Jaeger]]: ''Emmy Noether. Ihr steiniger Weg an die Weltspitze der Mathematik. Biografie.'' Südverlag GmbH, Konstanz 2022, ISBN 978-3-87800-161-4.
* [[David E. Rowe]], Mechthild Koreuber: ''Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics''. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9.
* Margaret B. W. Tent: ''Emmy Noether. The Mother of Modern Algebra.'' A.&nbsp;K.&nbsp;Peters, Wellesley, Massachusetts, 2008, ISBN 978-1-56881-430-8.
* [[Cordula Tollmien]]: ''Die Lebens- und Familiengeschichte der Mathematikerin Emmy Noether in Einzelaspekten 1/2021: [https://tredition.de/autoren/cordula-tollmien-29214/kann-eine-frau-privatdozentin-werden-die-umfrage-des-preussischen-kultusministeriums-zur-habilitation-von-frauen-1907-hardcover-131662/ „Kann eine Frau Privatdozentin werden?“ – die Umfrage des Preußischen Kultusministeriums zur Habilitation von Frauen 1907]''. [https://tredition.de/ tredition], Hamburg 2021, ISBN 978-3-347-05156-0.
* Cordula Tollmien: ''Die Lebens- und Familiengeschichte der Mathematikerin Emmy Noether in Einzelaspekten 2/2021: [https://tredition.de/autoren/cordula-tollmien-29214/wir-bitten-nur-um-dispens-fuer-den-vorliegenden-einzigartig-liegenden-fall-die-habilitation-emmy-noethers-hardcover-124640/ „Wir bitten nur um Dispens für den vorliegenden einzigartig liegenden Fall.“ Die Habilitation Emmy Noethers.]'' [https://tredition.de/ tredition], Hamburg 2021, ISBN 978-3-7497-7453-1.

=== Wissenschaftsgeschichte ===
* Alain Herreman: ''Topology becomes algebraic with Emmy Noether. Linear combinations and the algebraisation of topology'' (=&nbsp;''Preprint.'' MPI für Wissenschaftsgeschichte, Band&nbsp;106). Berlin 1998, {{DNB|956466419}}.
* Johanna Klatt: ''Amalie Emmy Noether. Emmy und „ihre Jungs“.'' In: [[Stine Marg]], Franz Walter (Hrsg.): ''Göttinger Köpfe und ihr Wirken in die Welt.'' Vandenhoeck&nbsp;& Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-30036-7, S.&nbsp;73–80.
* Mechthild Koreuber: ''Emmy Noether, die Noether-Schule und die Moderne Algebra. Zur Geschichte einer kulturellen Bewegung'' (=&nbsp;''Mathematik im Kontext.'') Springer, Spektrum, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-44149-7 (Dissertation TU Braunschweig 2014, 368 Seiten).
* [[Peter Roquette]]: ''The Brauer-Hasse-Noether Theorem in Historical Perspective'' (=&nbsp;''Schriften der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.'' 15). Springer, Berlin u.&nbsp;a. 2005, ISBN 3-540-23005-X.
* [[Reinhard Siegmund-Schultze]]: [https://www.degruyter.com/downloadpdf/j/dmvm.2011.19.issue-2/dmvm-2011-0046/dmvm-2011-0046.pdf ''Göttinger Feldgraue, Einstein und die verzögerte Wahrnehmung von Emmy Noethers Sätzen über invariante Variationsprobleme (1918).''] In: ''Mitteilungen DMV.'' Band&nbsp;19, 2011, S.&nbsp;100–104, {{ISSN|0947-4471}}, [[doi:10.1515/dmvm-2011-0046]] (free access).
* Reinhard Siegmund-Schultze: [https://www.degruyter.com/downloadpdf/j/dmvm.2017.25.issue-3/dmvm-2017-0047/dmvm-2017-0047.pdf ''Emmy Noether – „das Experiment, eine Frau zum Ordinarius zu machen“''.] In: ''Mitteilungen DMV.'' Band&nbsp;25, 2017, S.&nbsp;157–163, [[doi:10.1515/dmvm-2017-0047]] (free access).
* [[Renate Tobies]]: ''Emmy Noether&nbsp;– „Meine Herren, eine Universität ist doch keine Badeanstalt!“.'' In: ''Spektrum der Wissenschaft.'' August 2004, S.&nbsp;70–77.
* [[Cordula Tollmien]]: ''„Sind wir doch der Meinung, daß ein weiblicher Kopf nur ganz ausnahmsweise in der Mathematik schöpferisch tätig sein kann&nbsp;…“&nbsp;– eine Biographie der Mathematikerin Emmy Noether (1882–1935) und zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Habilitation von Frauen an der Universität Göttingen.'' In: ''Göttinger Jahrbuch.'' 38, 1990, S.&nbsp;153–219, {{ISSN|0072-4882}}.
* Bartel L. van der Waerden: ''The school of Hilbert and Emmy Noether.'' In: ''Bulletin of the London Mathematical Society.'' Band&nbsp;15, 1983, S.&nbsp;1–7.
* Bartel L. van der Waerden: ''A History of Algebra. From al-Khwarizmi to Emmy Noether.'' Springer, Berlin u.&nbsp;a. 1985, ISBN 3-540-13610-X.

== Weblinks ==
{{Wikisource}}
{{Commonscat}}
* {{DNB-Portal|118588443}}
* {{MacTutor|id=Noether_Emmy}}
* {{MathGenealogyProject|id=6967}}
* [http://www.math.uni-goettingen.de/historisches/noether.html ''Emmy Noether''], Kurzbiografie von der Universität Göttingen.
* [http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/emmy-noether/ ''Emmy Noether''] auf FemBiographie.
* [http://www5.in.tum.de/lehre/seminare/math_nszeit/SS03/vortraege/innen/emmyNoether.htm ''Mathematikerinnen in der NS-Zeit&nbsp;– E.N.''] Forschungs- und Lehreinheit Informatik V, Technische Universität München. (ausführliche tabellarische Lebensdaten mit diversen Fotos)
* [http://www.tollmien.com/noether.html ''Emmy Noether''] Lebensdaten, Quellen, Würdigungen, zusammengestellt von [[Cordula Tollmien]].
* [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/entdeckungen-grosser-forscher/noether-emmy-100.html ''Emmy Noether: Mutter der modernen Algebra''], ARD Alpha.
* Heinz Klaus Strick: [https://www.spektrum.de/wissen/amalie-emmy-noether-1882-1935/1141528 Amalie Emmy Noether (1882–1935)], [[Spektrum.de|Spektrum]].de, 1. März 2012.
* Wolfgang Burgmer: [https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/noether-100.html ''14.04.1935 – Todestag von Emmy Noether''] [[WDR]] [[ZeitZeichen (Hörfunksendung)|ZeitZeichen]] vom 14. April 2020. (Podcast u.&nbsp;a. mit Mechthild Koreuber)
* [http://cdn-storage.br.de/mir-live/MUJIuUOVBwQIb71S/uXOHb7Z1iwOD/_2rc_H1S/_-iS/_AFH5-v6/130113_1931_Die-Entdeckungen-grosser-Forscher_Emmy-Noether.mp4 Emmy Noether&nbsp;– mp4-Feature über Leben und Werk inkl. populärwissenschaftliche Erklärung des Noether-Theorems] von Prof.&nbsp;Ernst Peter Fischer, Mediathek RadioWissen br-online.de.
* Jasmin Lörchner: [https://podcasts.apple.com/de/podcast/emmy-noether-gr%C3%B6%C3%9Fte-mathematikerin-des-20-jahrhunderts/id1518305087?i=1000613905637 Emmy Noether: Größte Mathematikerin des 20. Jahrhunderts], vom 22. Mai 2023, Podcast HerStory, Frauen und Queers in die Geschichtsbücher, Episode 74.
* Markus Mähner: [https://www.br.de/mediathek/podcast/radiowissen/emmy-noether-eine-frau-erneuert-die-algebra/2069118 ''Emmy Noether - Eine Frau erneuert die Algebra''] [[Bayern 2]] [[Radiowissen]]. Ausstrahlung am 30. Oktober 2023. (Podcast)

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=p|GND=118588443|LCCN=n80073611|NDL=00621217|VIAF=73918294}}

{{SORTIERUNG:Noether, Emmy}}
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[[Kategorie:Algebraiker (20. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen)]]
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[[Kategorie:Absolvent der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]]
[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Asteroiden]]
[[Kategorie:Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus]]
[[Kategorie:Deutscher Emigrant in den Vereinigten Staaten]]
[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Mondkrater]]
[[Kategorie:USPD-Mitglied]]
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[[Kategorie:Bayer]]
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{{Personendaten
|NAME=Noether, Emmy
|ALTERNATIVNAMEN=Noether, Amalie Emmy
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Mathematikerin
|GEBURTSDATUM=23. März 1882
|GEBURTSORT=[[Erlangen]], [[Königreich Bayern]], [[Deutsches Kaiserreich]]
|STERBEDATUM=14. April 1935
|STERBEORT=[[Bryn Mawr (Pennsylvania)|Bryn Mawr]], [[Pennsylvania]], Vereinigte Staaten
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Aktuelle Version vom 5. Juli 2025, 12:36 Uhr

Porträt von Emmy Noether, vor 1910

Amalie Emmy Noether (* 23. März 1882 in Erlangen, Königreich Bayern; † 14. April 1935 in Bryn Mawr, Pennsylvania) war eine deutsche Mathematikerin mit bayerischer Staatsangehörigkeit, die grundlegende Beiträge zur Abstrakten Algebra und zur Theoretischen Physik lieferte. Insbesondere revolutionierte sie die Theorie der Ringe, Körper und Algebren. Das von ihr formulierte Noether-Theorem verbindet Symmetrien von physikalischen Naturgesetzen mit der Existenz von zugehörigen Erhaltungsgrößen.

Gedenktafel am Geburtshaus in Erlangen
Emmy Noether und ihre Brüder Alfred, Fritz und Robert

Emmy Noethers Eltern waren Max und Ida Noether. An ihrem Geburtshaus in der Erlanger Hauptstraße 23 erinnert eine Tafel an die Familie. Ihr Vater Max Noether hatte einen Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Erlangen inne. Emmy wuchs mit drei jüngeren Brüdern auf; einer davon, Fritz Noether, wurde ebenfalls Mathematiker. Emmys Familie gehörte zum liberalen Judentum, für das es selbstverständlich war, auch Töchtern eine gute Ausbildung zu verschaffen.[1] Mit Geburt erwarb sie die bayerische Staatsangehörigkeit.[2]

Emmy Noether besuchte von 1889 bis 1897 die Städtische Höhere Töchterschule, die in diesen Jahren im Lynckerschen Palais in der Friedrichstraße 35 in Erlangen untergebracht war; der Besuch eines Gymnasiums war Mädchen zu dieser Zeit in Bayern nicht erlaubt. Nach dem damaligen Lehrplan wurden an der Höheren Töchterschule nur elementare Kenntnisse in vielen Fächern vermittelt; insbesondere wurden kein Latein, keine Naturwissenschaften und nur elementare Inhalte der Mathematik unterrichtet. Eine Vorbereitung auf das Abitur gab es auch nicht; die Schulbildung endete mit der 10. Klasse.[3]

Im April 1900 legte Emmy Noether die Staatsprüfung zur Lehrerin der englischen und französischen Sprache an Mädchenschulen in Ansbach ab. Noethers Biografen David E. Rowe und Mechthild Koreuber gehen davon aus, dass Emmy Noether diese Staatsprüfung nicht mit der Absicht zu unterrichten ablegte: Sie folgte vielmehr dem Vorbild ihrer Französischlehrerin und beantragte mit Unterstützung ihres Vaters die Erlaubnis, sich als Gasthörerin an der Universität Erlangen zu immatrikulieren. Dort belegte sie in den folgenden drei Jahren Kurse in Mathematik, aber auch in Geschichte, Romanischen Sprachen und Archäologie.[4]

Außerdem bereitete sie sich auf die Abiturprüfung vor, wobei ihre Familie sie unterstützte, indem sie Privatunterricht für sie bezahlte. Während Emmy Noethers Bruder Fritz seine Abiturprüfung 1903 am humanistischen Gymnasium Fridericianum Erlangen ablegen konnte, war dies für Emmy als Mädchen nicht möglich. Stattdessen beantragte sie, in Nürnberg als Externe am Königlichen Realgymnasium die Abiturprüfung ablegen zu können, die sie im Juli 1903 bestand.[4]

Studium und Forschung in Erlangen

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Obwohl 1903 Frauen erstmals an bayerischen Universitäten zum Studium zugelassen wurden, was auch Emmy Noether die Immatrikulation an der Universität Erlangen erlaubte, ging sie zunächst an die Universität Göttingen, kehrte nach einem Semester jedoch wieder zurück nach Erlangen. Im Wintersemester 1904 schrieb sie sich an der Universität in Erlangen ein, wo sie die nächsten vier Jahre Mathematik studierte.

Ihr Studium schloss sie 1907 mit einer Promotion über die Invariantentheorie bei Paul Gordan mit der Note summa cum laude ab.[5] Sie war damit die zweite Deutsche, die an einer deutschen Universität in Mathematik promoviert wurde.[6]

Nach ihrer Promotion blieb Emmy Noether zunächst an der Universität in Erlangen, wo sie ihre Mathematikstudien fortsetzte und auf inoffizieller Basis ihren Vater Max Noether und Paul Gordan, die beiden Mathematikprofessoren in Erlangen zu der Zeit, unterstützte. Obwohl Emmy Noether sogar Doktoranden betreute, hatte sie keinen offiziellen Status an der Universität und erhielt auch keine Bezahlung, da bezahlte Postdoc-Stellen ihren männlichen Kollegen vorbehalten waren. Bis zu Gordans Tod im Jahr 1912 arbeitete Emmy Noether weiterhin im Gebiet der Invariantentheorie, dem Fachgebiet von Paul Gordan und Thema ihrer Dissertation. Sie veröffentlichte auch zwei größere Artikel in der mathematischen Fachzeitschrift Crelles Journal dazu, bevor sie sich anderen mathematischen Themen zuwandte.[7]

1908 wurde sie Mitglied des Circolo Matematico di Palermo, 1909 trat sie der Deutschen Mathematiker-Vereinigung bei.

Forschung und Habilitation in Göttingen

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David Hilbert

1915 wurde Emmy Noether von Felix Klein und David Hilbert an die Georg-August-Universität Göttingen eingeladen, um sie dort bei ihren Forschungen zu unterstützen und möglicherweise dort auch zu habilitieren. Göttingen galt zu dieser Zeit als das führende mathematische Zentrum in der Welt. Durch Klein und Hilbert ermutigt, stellte Noether am 20. Juli 1915 einen Antrag auf Habilitation in Göttingen. Dieser Antrag war ein mutiger Schritt, denn damit würde Emmy Noether die erste weibliche Fakultätsangehörige an einer deutschen Universität.[8]

Der Antragstellung folgten intensive kontroverse Diskussionen in der Fakultät, bei denen sich viele Fakultätsangehörige grundsätzlich gegen eine Habilitation von Frauen aussprachen. Letztlich konnten sich aber Hilbert und Klein durchsetzen; berühmt wurde die in diesem Zusammenhang gefallene Äußerung Hilberts, „eine Fakultät sei doch keine Badeanstalt“.[9]

Da die Habilitation von Frauen an preußischen Universitäten durch einen Erlass vom 29. Mai 1908 untersagt war, stellte die Mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung der Philosophischen Fakultät der Universität zu Göttingen am 26. November 1915 einen offiziellen Antrag an den preußischen Minister: „Eure Exzellenz bittet die mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung der philosophischen Fakultät der Göttinger Universität ehrerbietigst, ihr im Falle des Habilitationsgesuches von Fräulein Dr. Emmy Noether (für Mathematik) Dispens von dem Erlaß des 29. Mai 1908 gewähren zu wollen, nach welchem die Habilitation von Frauen unzulässig ist“.[10] Explizit wurde hinzugefügt, dass es keinesfalls um Aufhebung des Habilitationsverbots für Frauen gehe, sondern nur um eine einmalige Ausnahmegenehmigung für Emmy Noether: „Unser Antrag zielt auch nicht dahin, um Aufhebung des Erlasses vorstellig zu werden; sondern wir bitten nur um Dispens für den vorliegenden einzigartig liegenden Fall“.[10]

In der abschlägigen Antwort des Ministers vom 5. November 1917 hieß es:

„Die Zulassung von Frauen zur Habilitation als Privatdozent begegnet in akademischen Kreisen nach wie vor erheblichen Bedenken. Da die Frage nur grundsätzlich entschieden werden kann, vermag ich auch die Zulassung von Ausnahmen nicht zu genehmigen, selbst wenn im Einzelfall dadurch gewisse Härten unvermeidbar sind. Sollte die grundsätzliche Stellungnahme der Fakultäten, mit der der Erlaß vom 29. Mai 1908 rechnet, eine andere werden, bin ich gern bereit, die Frage erneut zu prüfen.“[11]

Hilbert erreichte zumindest einen Kompromiss mit dem Ministerium, so dass er ab dem Wintersemester 1916/17 Veranstaltungen unter seinem Namen „mit der Unterstützung von Frl. Dr. Noether“ anbieten konnte. De facto hielt Emmy Noether diese Veranstaltungen, die sich mit fortgeschrittenen Themen aus der Algebra befassten, allein ab.[8]

Seit 1916 war Emmy Noether in Kontakt mit Albert Einstein, denn sie arbeitete mit Hilbert an verschiedenen Problemen, die mit Einsteins Relativitätstheorie zusammenhingen. 1918 veröffentlichte Noether ihren heute berühmten Beitrag zur Relativitätstheorie, Invariante Variationsprobleme, in dem sie zwischen verschiedenen Erhaltungsgesetzen in der Theoretischen Physik unterscheidet.[12]

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Kaiserreichs 1918 kam es in der Weimarer Republik zu einer allgemeinen rechtlichen Besserstellung der Frauen. Neben dem Wahlrecht wurde auch die Habilitationsordnung so geändert, dass auch Frauen zur Habilitation zugelassen werden konnten. So konnte sich Emmy Noether 1919 als erste Frau in Deutschland in Mathematik habilitieren. Als Habilitationsschrift reichte sie ihre Forschung zu Invariante Variationsprobleme ein.[12]

Durch die Habilitation hatte Emmy Noether nun den Status einer (unbezahlten) Privatdozentin. Erst 1922 erhielt sie auf Antrag der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung der Universität den Titel „nicht beamteter außerordentlicher Professor“, was allerdings auch mit keiner Bezahlung verbunden war.[13] Sie war damit die erste Frau in Deutschland, die eine (nichtbeamtete) Professur innehatte.[14] Erst 1923 erhielt sie ihren ersten (sehr gering) bezahlten Lehrauftrag, der auch jedes Semester neu beantragt werden musste.[13] Eine ordentliche Professur erhielt sie nie, im Gegensatz zu ihrem mathematisch weniger bedeutenden jüngeren Bruder Fritz, der bereits 1922 ordentlicher Professor wurde. Bis zur Hyperinflation im selben Jahr lebte sie sehr sparsam von einer Erbschaft.

Forschung und Lehre in Abstrakter Algebra

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Emmy Noether, ca. 1930

1920 begann Emmy Noether ihre Arbeiten in Abstrakter Algebra, das Forschungsgebiet, für das sie in der Nachwelt die größte Bekanntheit erreichte. Der Mathematikhistoriker Israel Kleiner schreibt, dass Noether sich mit der kompletten Bandbreite der Themen aus der Algebra des 19. und 20. Jahrhunderts beschäftigte. Bedeutend sei in diesem Zusammenhang, dass Emmy Noether den kompletten Themenbereich so transformierte, dass sie eine neue algebraische Tradition begründete, die Abstrakte bzw. Moderne Algebra.[15]

1920 veröffentlichte Noether gemeinsam mit W. Schmeidler einen Aufsatz über Idealtheorie, in der sie Linksideale und Rechtsideale in einem Ring definierten. Im folgenden Jahr veröffentlichte Noether den Aufsatz Idealtheorie in Ringbereichen. Diese Veröffentlichung führte dazu, dass im Folgenden Moduln und Ringe, wenn sie keine unendliche Schachtelung von immer größeren Unterstrukturen enthalten können, als „noethersch“ bezeichnet werden; auch verschiedene andere mathematische Objekte werden als „noethersch“ bezeichnet.

Noethers Einfluss auf die Entwicklung der Modernen Algebra ging über ihre eigene Forschung hinaus: So betreute sie eine Reihe von Doktoranden und scharte eine Zahl von jungen Mathematikern um sich, die von ihrer Lehre profitierten und ihre Ideen aufgriffen und weiterentwickelten. In Göttingen betreute sie u. a. Grete Hermann, ihre erste Doktorandin, die 1925 promovierte, sowie Max Deuring, Hans Fitting und Zeng Jiongzhi. Weitere Mathematiker mit denen sie zusammenarbeitete waren B. L. van der Waerden, dessen Publikation Moderne Algebra eine grundlegende Einführung in dieses Forschungsgebiet darstellte. Ähnliches gilt für den japanischen Mathematiker Kenjiro Shoda, dessen Lehrbuch Abstract Algebra 1932 veröffentlicht und mehrmals nachgedruckt wurde.[16]

Gastprofessuren und Anerkennungen

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1928/29 übernahm Emmy Noether eine Gastprofessur in Moskau, 1930 eine in Frankfurt am Main. Bei ihrer Rückkehr aus der Sowjetunion äußerte sie sich sehr positiv über die dortige Lage, weshalb ihr die Nationalsozialisten später unterstellten, eine Kommunistin zu sein. Sie bekannte sich zum Pazifismus und war von 1919 bis 1922 Mitglied der USPD, danach bis 1924 Mitglied der SPD.[17]

1932 erhielt sie zusammen mit Emil Artin den Ackermann-Teubner-Gedächtnispreis für ihre wissenschaftlichen Leistungen, vor der Stiftung der Fields-Medaille die höchste Auszeichnung, die in Deutschland für mathematische Leistungen vergeben wurde.[18]

Im September 1932 hielt Emmy Noether einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Zürich über Hyperkomplexe Systeme und ihre Beziehungen zur kommutativen Algebra und zur Zahlentheorie. Der Kongress wurde von 800 Personen besucht, darunter Mathematiker wie Hermann Weyl, Edmund Landau und Wolfgang Krull sowie eng mit Noether verbundene Algebraiker wie Olga Taussky, Helmut Hasse und Bartel Leendert van der Waerden. Der Kongress wird gelegentlich als der Höhepunkt von Noethers mathematischer Karriere bezeichnet.[19][20]

Bryn Mawr College

1933 war Emmy Noether durch das sogenannte Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums betroffen, mit dem das Naziregime jüdische und politisch missliebige Beamte aus dem Dienst zu entfernen suchte, obwohl Noether selbst keine verbeamtete Professorin war. Im April 1933 wurde sie – wie fünf weitere jüdische Kollegen in Göttingen, darunter die Mathematiker Max Born, Felix Bernstein und Richard Courant – vom Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Bernhard Rust „bis zur endgültigen Entscheidung“ aufgrund des Beamtengesetzes beurlaubt.[21]

Obwohl sich Helmut Hasse für Noether einsetzte und Fürsprachen für Noether unter Mathematikerkollegen sammelte, wurde Noether am 13. September 1933 die Lehrbefugnis endgültig entzogen,[22] womit sie ihr kleines Einkommen als Dozentin verlor.[23]

Ohne Einkommen sah sich Noether gezwungen, Deutschland zu verlassen und im Ausland eine Stelle zu suchen. Sie hatte zwei Angebote, eines vom Somerville College der University of Oxford für ein Trimester zu unterrichten, und eines aus Bryn Mawr, einem Frauencollege in Pennsylvania. Dort sollte sie für das akademische Jahr 1933/34 eine Stelle erhalten. Noether versuchte zunächst, den Aufenthalt in Bryn Mawr zu verschieben, damit sie die Stelle in Oxford antreten könnte. Als sich dies als nicht möglich herausstellte, ging sie in die USA.[24] Parallel zu diesen beiden Angeboten hatte sie auch eine vorläufige Anfrage aus Moskau, ob sie Interesse an einer Professur dort habe, vermutlich initiiert durch die Bemühungen ihres dortigen Freundes, des Topologen Pawel Alexandrow. Obwohl sie auf diese Anfrage antwortete, da ihre langfristige Zukunft ja nicht gesichert war, erhielt sie keine weitere Antwort.[25]

Ende 1933 trat sie die Gastprofessur am Women’s College Bryn Mawr an, ihre erste angemessen bezahlte Stelle. Ab 1934 hielt sie auch Vorträge am Institute for Advanced Study in Princeton. Dort beeinflusste sie mit ihrem Zugang zur Mathematik unter anderem Oscar Zariski, Abraham Adrian Albert und wahrscheinlich auch Nathan Jacobson.[26] In Bryn Mawr unterrichtete Noether Mathematik für Doktorandinnen und Post-Graduierte, darunter Marie Johanna Weiss, Ruth Stauffer, Grace Shover Quinn und Olga Taussky-Todd.[27]

1934 kam sie noch einmal nach Europa und besuchte Emil Artin und ihren Bruder Fritz in Deutschland. Emmy Noether starb am 14. April 1935 im Alter von 53 Jahren an den Folgen einer Unterleibsoperation. Nach ihrer Einäscherung wurde ihre Urne im Kreuzgang der M. Carey Thomas Library auf dem Campus des Bryn Mawr College beigesetzt.[28]

Emmy Noether gilt als Begründerin der Modernen Algebra. Ihr erstes mathematisches Forschungsgebiet war jedoch die Invariantentheorie, das Spezialgebiet ihres Erlanger Doktorvaters Paul Gordan. Mit einer Arbeit zur Invariantentheorie wurde Emmy Noether 1907 mit summa cum laude promoviert.

Mit dem Aufsatz Invariante Variationsprobleme von 1918 leistete Noether auch Außerordentliches für die Theoretische Physik und legte mit dem Noether-Theorem den Grundstein zu einer neuartigen Betrachtung von Erhaltungsgrößen.[29] Es dauerte eine erhebliche Zeit, bis die Bedeutung dieser Arbeit in der physikalischen Forschung erkannt wurde; heute gilt die Arbeit als ein Meilenstein der Theoretischen Physik.[30]

Anfang der 1920er Jahre änderten sich Noethers Forschungsinteressen entscheidend: Noether wandte sich abstrakten algebraischen Methoden zu, einem Gebiet, das zu der Zeit in der Mathematik eher umstritten war.[31] Gordan hatte Hilberts Beweis seines Basistheorems, der viele Resultate Gordans verallgemeinerte, aber ein reiner Existenzbeweis war, mit den Worten kommentiert, dass dies nicht Mathematik, sondern Theologie sei.[32] Ein wesentlicher Beitrag Noethers in diesem Bereich war ihre Publikation Idealtheorie in Ringbereichen von 1921, mit dem Noether Ansätze für eine allgemeine Theorie kommutativer Ringe entwickelte. Noethers Arbeiten legten schließlich die Grundlagen für eine moderne Kommutative Algebra, dem Zweig der Algebra, der sich mit kommutativen Ringen, ihren Idealen und den Moduln über diesen Ringen befasst. Die moderne Algebraische Geometrie und die Algebraische Zahlentheorie entwickelten sich auf den Grundlagen der kommutativen Algebra.[30]

Neben ihren Forschungsarbeiten übte Emmy Noether durch ihre Lehre auch bedeutenden Einfluss auf den mathematischen Nachwuchs aus. In Göttingen, damals weltweit führend in mathematischer Forschung, scharte sich ab Mitte der 1920er Jahre eine Reihe begabter Studenten um sie. Diese informelle Gruppe wurde auch als „Noether-Schule“ bezeichnet. Zu ihren Doktoranden zählten Grete Hermann, Jakob Levitzki, Max Deuring, Ernst Witt, dessen offizieller Betreuer Herglotz war, Heinrich Grell, Chiungtze Tsen, Hans Fitting und Otto Schilling. Der Niederländer Bartel Leendert van der Waerden kam auch nach Göttingen, um bei ihr zu studieren. Andere bedeutende Algebraiker in Deutschland, die mit der Noetherschen Schule verbunden waren, waren Emil Artin, Helmut Hasse (mit dem sie den wichtigen Satz von Brauer-Hasse-Noether in der Theorie der Algebren bewies) und Wolfgang Krull.

Noethers Einfluss ist auch im Standard-Einführungswerk Moderne Algebra von Bartel van der Waerden bemerkbar, so schrieb van der Waerden in seinem Werk, dass es auch auf Vorlesungen von Emil Artin und Emmy Noether aufbaue. Noether wird ferner eine entscheidende Rolle bei der Durchsetzung abstrakter algebraischer Methoden in der Topologie zugeschrieben. Dies geschah fast ausschließlich durch mündliche Beiträge, zum Beispiel in den Vorlesungen von Heinz Hopf 1926/27 in Göttingen und in Noethers eigenen Vorlesungen um 1925.[33] Das beeinflusste auch den Topologen Pawel Sergejewitsch Alexandrow, der Göttingen besuchte.

Nach Emmy Noether sind folgende mathematische Strukturen und Sätze benannt:

Weiter sind nach Emmy Noether benannt:

  • Die Emmy-Noether-Schule, eine Gesamtschule[34] in Neuenkirchen (Kreis Steinfurt).
  • Ein großer Hörsaal im mathematischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg
  • Der Krater Nöther auf der Rückseite des Mondes
  • Der Hauptgürtel-Asteroid (7001) Noether
  • Der Emmy-Noether Verein e. V. mit Buch Publikationen im MINT Verlag Bad Wörishofen
  • Straßen und Wege in zahlreichen Städten, unter anderem in Bonn,[35] Braunschweig, Bremen, Erlangen, Freiburg,[36] Göttingen (1985)[37][38], Hannover, Heidelberg, Karlsruhe, Köln, Landsberg am Lech, Leverkusen,[39] Lüneburg, München[40], Nürnberg und Neu-Ulm. In Unterschleißheim gibt es einen Emmy-Noether-Ring, was als Anspielung auf Noethers Arbeitsgebiet verstanden werden kann.
Göttinger Gedenktafel am Haus von Noethers letztem Göttinger Wohnort, Stegemühlenweg 51

Weitere Ehrungen:

  • Besonders zahlreich waren und sind Ehrungen Emmy Noethers in ihrem ehemaligen Wirkungsort Göttingen: Hier gab es seit den 1980er Jahren mehrere Ausstellungen über Leben und Wirken Emmy Noethers.[37] Neben dem 1985 in einem Neubaugebiet des Ortsteils Weende eingerichteten „Emmy-Noether-Weg“[38] wird ihrer seit 1978 durch eine Göttinger Gedenktafel an ihrem letzten Wohnhaus Stegemühlenweg 51[41][42]
    Marmorbüste von 2009 in der Ruhmeshalle in München
    [37] und ein in den 2000er Jahren gestaltetes Schaufenster im ehemaligen Stadtbad-Areal (Robert-Gernhardt-Platz)[43] gedacht. Ferner heißt seit 1985 der Aufenthaltsraum im Keller ihres ehemaligen Göttinger Institutsgebäudes in der Bunsenstraße 3/5 „Emmy Noether Raum“.[37][44] Im universitären Tagungs- und Veranstaltungsgebäude Alte Mensa (Wilhelmsplatz 3) gibt es einen „Emmy-Noether-Saal“.[45] 2020 und 2024 sprachen sich studentische Gruppierungen der Georg-August-Universität Göttingen dafür aus, dass diese in „Emmy-Noether-Universität“ umbenannt werden soll.[46][47][48][49]
  • Seit April 2009 steht eine von dem Bildhauer Matthias Gangkofner geschaffene Porträtbüste aus Marmor in der Ruhmeshalle in München.[50]
  • Eine – literarisch freie – Würdigung ihres Lebens und Wirkens findet sich im Roman Abendland (2007) von Michael Köhlmeier.
  • Am 23. März 2015, zum 133. Geburtstag, würdigte Google Emmy Noether mit einem eigenen Google Doodle: „Noether-Doodle“.[51]
  • Der Supercomputer Emmy des Norddeutschen Verbundes für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) in Göttingen ist nach Emmy Noether benannt.[52] Er belegte unter den 500 schnellsten Rechnern der Welt im Jahr 2020 den 47. Platz.[53]

Werke (Auswahl)

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Lexikonartikel und kurze biografische Artikel

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Wissenschaftsgeschichte

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Wikisource: Emmy Noether – Quellen und Volltexte
Commons: Emmy Noether – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 15.
  2. In Noethers Lebenslauf von 1917 gibt sie ihre bayerische Staatsangehörigkeit an. Siehe Seite 44 in: The Noether Theorems, Y. Kosmann-Schwarzbach, Springer-Verlag, 2011.
  3. Knut Radbruch: Emmy Noether: Mathematikerin mit hellem Blick in dunkler Zeit. In: Erlanger Universitätsreden. Nr. 71/2008, 3. Folge, S. 6.
  4. a b David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 16.
  5. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 16–17.
  6. Die erste war Marie Gernet 1895 in Heidelberg bei Leo Koenigsberger, die auch als erste Mathematikerin mit Rigorosum (Doktorprüfung) promoviert wurde. In Bern wurde 1907 Annie Reineck (die aus Thüringen stammte) ebenfalls vor Emmy Noether promoviert. Siehe: Renate Tobies (Hrsg.): „Aller Männerkultur zum Trotz“. Frauen in Mathematik und Naturwissenschaften. Mit einem Geleitwort von Knut Radbruch. Campus, Frankfurt a. M. / New York 1997, ISBN 3-593-35749-6, S. 137 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 17–18.
  8. a b David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 19.
  9. Constance Reid: Hilbert-Courant. Springer 1986, S. 143.
    Diese Bemerkung hat auch einen konkreten Hintergrund. Die Göttinger Mathematiker trafen sich regelmäßig in der Klieschen Badeanstalt an der Leine, die nur für Männer zugelassen war, mit Ausnahme von Emmy Noether, die dort regelmäßig badete, und Nina Courant, der Ehefrau von Richard Courant und Tochter von Carl Runge.
    P. Alexandroff: Heinz Hopf zum Gedenken. (Memento vom 27. November 2015 im Internet Archive). Jahresbericht DMV 1976.
  10. a b Cordula Tollmien: „Sind wir doch der Meinung, daß ein weiblicher Kopf nur ganz ausnahmsweise in der Mathematik schöpferisch tätig sein kann …“ Emmy Noether 1882–1935, zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Habilitation von Frauen an der Universität Göttingen. In: Göttinger Jahrbuch. 38, 1990, S. 163.
  11. Cordula Tollmien: „Sind wir doch der Meinung, daß ein weiblicher Kopf nur ganz ausnahmsweise in der Mathematik schöpferisch tätig sein kann …“ Emmy Noether 1882–1935, zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Habilitation von Frauen an der Universität Göttingen. In: Göttinger Jahrbuch. 38, 1990, S. 181.
  12. a b David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 19–20.
  13. a b Knut Radbruch: Emmy Noether: Mathematikerin mit hellem Blick in dunkler Zeit. In: Erlanger Universitätsreden. Nr. 71/2008, 3. Folge, S. 15.
  14. Renate Tobies: Frauen in der Mathematik. DMV.
  15. Israel Kleiner: A History of Abstract Algebra. Birkhäuser, Boston 2007, S. 91–92.
  16. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 107.
  17. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 37–38.
  18. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 37–38.
  19. Clark Kimberling: Emmy Noether and Her Influence. In: James W. Brewer, Martha K. Smith (Hrsg.): Emmy Noether: A tribute to her life and work. Marcel Dekker, New York 1981, ISBN 978-0-8247-1550-2, S. 3–61, hier S. 26–27.
  20. Auguste Dick: Emmy Noether: 1882–1935. Ins Englische übersetzt von H.I. Blocher. Birkhäuser, Boston 1981, ISBN 978-3-7643-3019-4, S. 74–75.
  21. Die Säuberung der Hochschulen von Gelehrten geht weiter. In: Arbeiter-Zeitung, 26. April 1933, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  22. Neue Professoren-Entlassungen im Reich. In: Neues Wiener Journal, 5. Oktober 1933, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  23. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 156, 159, 172.
  24. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 172.
  25. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 182.
  26. Reinhard Siegmund-Schulze: Mathematicians fleeing from Nazi-Germany. Princeton University Press 2009, S. 290.
  27. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 202–203.
  28. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 194, 209–212.
  29. Noether: Invariante Variationsprobleme. Nachrichten der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse, 1918, S. 235–257, Englische Übersetzung.
  30. a b David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 27.
  31. David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 27–29.
  32. Constance Reid: Hilbert-Courant. Springer 1986, S. 34 (Ausgabe in einem Band).
  33. In Veröffentlichungen nur in einer kurzen Mitteilung: Ableitung der Elementarteilertheorie aus der Gruppentheorie. Jahresbericht DMV, Band 34, 1926, 2. Abteilung, S. 104, Nachricht vom 27. Januar 1925. Alexandroff erwähnt in seinen Erinnerungen (Russ. Math. Surveys 1979), dass Emmy Noether ihre Idee der Einführung von Bettigruppen von Komplexen bei einem Abendessen im Dezember 1925 in Brouwers Haus ausführte. (Frei, Stammbach: Heinz Hopf. In I. James: History of Topology. 1999, S. 996.)
  34. Bezirksregierung Münster – Pressestelle: Emmy-Noether-Sekundarschule wird zur Gesamtschule. 8. September 2020, abgerufen am 27. September 2021.
  35. Emmy-Noether-Weg im Bonner Straßenkataster, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  36. google.de/maps, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  37. a b c d Öffentliche Würdigung von Emmy Noether in Göttingen. In: cordula-tollmien.de. Abgerufen am 9. Juni 2025.
  38. a b Gerd Tamke, Rainer Driever: Göttinger Straßennamen. 3. neu überarbeitete, wesentlich erweiterte Auflage, Göttingen 2012 (= Veröffentlichung des Stadtarchivs Göttingen, 2). Digitalisat (PDF) im Internet auf stadtarchiv.goettingen.de, abgerufen am 9. Juni 2025 (ohne Seitenzählung, PDF-Seite 76).
  39. Emmy-Noether-Straße. In: leverkusen.com, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  40. Süddeutsche Zeitung: Erinnerung im Vorbeigehen. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
  41. Gedenktafeln für Personen. In: Stadtarchiv.Göttingen.de. Abgerufen am 25. November 2020.
  42. Siegfried Schütz, Walter Nissen: Göttinger Gedenktafeln. Ein biografischer Wegweiser. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-525-30081-7, S. 170 f.
  43. #Noethember – Tag 16: Das ehemalige Stadtbadareal in Göttingen. In: Noethember (noethember.wordpress.com), 16. November 2018, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  44. Emmy Noether. In: goest.de. Abgerufen am 9. Juni 2025.
  45. Tagungs- und Veranstaltungshaus Alte Mensa. uni-goettingen.de, abgerufen am 9. Juni 2025.
  46. Diskussion über den Uninamen. In: Emmy-Noether-Universität Göttingen. Projekt zur Umbenennung der Göttinger Universität. 7. August 2020, abgerufen am 9. Juni 2025.
  47. Emmy-Noether-Universität Göttingen. In: nordcampus-goettingen.de. 2. Juli 2020, abgerufen am 9. Juni 2025.
  48. Frauentag: Aktivisten überkleben Namen der Uni Göttingen. In: ndr.de. 8. März 2024, abgerufen am 9. Juni 2025.
  49. Einen Frau als Namenspatronin. Göttingen: Heißt die Georg-August-Universität bald Emmy-Noether-Universität? In: goettinger-tageblatt.de. 13. Juli 2020, abgerufen am 9. Juni 2025.
  50. Pressemitteilung. Sechs neue Marmorbüsten bereichern die Ruhmeshalle. In: schloesser.bayern.de. Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, 23. April 2009, abgerufen am 9. Juni 2025.
  51. 133. Geburtstag von Emmy Noether. In: google.com/doodles, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  52. Georg-August-Universität Göttingen – Öffentlichkeitsarbeit: Presseinformationen – Georg-August-Universität Göttingen. Abgerufen am 25. November 2020.
  53. Göttinger Supercomputer „Emmy“ ist Norddeutschlands schnellster Rechner – News. Abgerufen am 25. November 2020.