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„Organisationsstruktur der SS“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Organisationsstruktur der Schutzstaffel und der Polizei im Deutschen Reich (Version 2).svg|mini|Organisationsstruktur der SS und der Polizei im Reichsgebiet]]
''Dieser Artikel befasst sich mit der Organisationsstruktur der SS. Ein Überblick über geschichtliche Rolle der SS findet sich unter [[Schutzstaffel]]''.
Die [[Schutzstaffel]] (SS) wurde am 4. April 1925 als Leibwache für [[Adolf Hitler]] gegründet. Von August 1934 bis Mai 1945 bildete sie eine Hitler direkt unterstellte, eigenständige Organisation im Rahmen der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei]] (NSDAP), angeführt von [[Heinrich Himmler]], seit dem 6. Januar 1929 ''[[Reichsführer SS]]''. Formal unterstand die Schutzstaffel zunächst der [[Sturmabteilung]] (SA).
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Als [[paramilitär]]ische Organisation orientierte sich die Struktur der SS an [[Militärischer Verband|militärischen Verbänden]] und folgte – wie alle anderen parteilichen und staatlichen Organisationen in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] – dem [[Führerprinzip]]. Bis zum [[Überfall auf Polen]] (1. September 1939) waren allerdings 90 % der Gründungsmitglieder altersbedingt aus dem aktiven Dienst der SS ausgeschieden; nur 10 % der Altmitglieder gehörten der SS auch 1945 noch an.<ref>[[Heinz Höhne]]: ''Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS.'' Weltbild, Augsburg 1992, ISBN 3-89350-549-0, S. 127.</ref> Von den 1939 aktiven 260.000 SS-Mitgliedern wurden nach Kriegsbeginn 170.000 oder 60 % zur [[Wehrmacht]] und rund 36.000 zur [[SS-Verfügungstruppe]] eingezogen. Die übrigen SS-Mitglieder, die vom Kriegsdienst nicht betroffen waren, waren entweder überaltert oder nach damaliger Auffassung auf „unabkömmlichen Posten“ in der öffentlichen Verwaltung oder bei den Polizeikräften eingesetzt.
Die '''Schutzstaffel der NSDAP''' (kurz: '''SS''') war von [[1934]] bis [[1945]] eine eigenständige [[Organisation]] im Rahmen der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei]].


== Mitgliederzahlen ==
== Organisation ==
Die SS verstand sich als „[[Elite]]organisation“ zur rücksichtslosen Durchsetzung der [[Nationalsozialistische Rassenhygiene|NS-Rassentheorie]] und zur Umsetzung der [[Nationalsozialistische Europapläne|Expansionspläne der NSDAP]]. Die Organisation war nur für ausgewählte Nationalsozialisten zugänglich; ein wie auch immer gearteter Zwang zum Beitritt existierte nicht. Die Unterwerfung unter die Befehle und Vorschriften erfolgte zumeist freiwillig, da die Zugehörigkeit zur SS seit der [[Machtübernahme]] 1933 mit Privilegien und Macht verbunden war und in nationalsozialistischen Kreisen als „Ehre“ galt – nach dem Wahlspruch „[[Meine Ehre heißt Treue]]“. Seltenes abweichendes Verhalten wurde mit Gewalt bis hin zu Mord geahndet. Auch wenn es in den [[SS-Totenkopfverbände]]n der [[Konzentrationslager]] Aufseherinnen „im [[SS-Gefolge]]“ gab, nahm dieser äußerst [[Patriarchat (Soziologie)|patriarchalische]] Verband ausschließlich Männer auf.


Charakteristisch für die Organisationsstruktur der SS war weiterhin das Prinzip der doppelten Unterstellung. Das bedeutete, dass ein untergeordneter Rang zwei (oder mehr) übergeordneten Instanzen unterstellt war. Beispielhaft für dieses Prinzip ist das Unterstellungsverhältnis der Kommandantur-Angehörigen in den Konzentrations- und [[Vernichtungslager]]n. Diese waren in der Regel disziplinarisch dem KZ-Kommandanten unterstellt, empfingen ihre „fachlichen“ Weisungen jedoch von der funktionsmäßig übergeordneten Abteilung in der [[Inspektion der Konzentrationslager]]. Das Prinzip der doppelten Unterstellung wurde üblicherweise nur für höhere Ränge angewendet. Die SS-Führer, die zwei verschiedenen SS-Verwaltungseinheiten unterstellt waren, genossen durch das dadurch entstehende diffuse Kompetenzverhältnis relativ große Freiheiten, waren aber zugleich einer stärkeren Kontrolle ihrer „politischen Zuverlässigkeit“ und „Effizienz“ ausgesetzt.
Als am [[6. Januar]] [[1929]] [[Heinrich Himmler]] die Führung der SS übernahm, umfasste diese 280 Mann. Himmler begann mit dem raschen Ausbau seiner Macht: er sah die SS als eine Partei-Polizei. Ende [[1929]] wurde das 1.000ste Mitglied aufgenommen, mit der [[Machtübernahme]] im Januar [[1933]] hatte die Schutzstaffel bereits 52.000 Mitglieder, denen etwa 3,5 Millionen SA-Angehörige gegenüberstanden.


== Organisationsentwicklung ==
Ihren Mitgliederhöchststand erreichte die SS Ende [[1944]], als ihr nun 400.000 Menschen angehörten. Dazu kamen zahlreiche "SS-Ehrenführer"; dieses waren vor allem Menschen, die die SS und ihren Reichsführer finanziell großzügig unterstützt hatten. Dafür wurden sie in höhere SS-Dienstgrade befördert, ohne das sie SS-Mitglieder waren - einzige Bedingung der Ehrenführer war, bei besonderen Anlässen die SS-Uniform zu tragen. Bekanntester SS-Ehrenführer war [[Rudolf Heß]], der laut SS-Dienstalterverzeichnis des Jahres [[1934]] aufgrund ''Verfügung des Führers'' die Berechtigung erhielt, ''den Dienstanzug eines SS-Obergruppenführers zu tragen''.
=== Die Anfänge (1925–1933) ===
Bereits im Frühjahr 1925 wurden bei der späteren SS erste Organisationsstrukturen eingeführt, die auf den damaligen Strukturen der SA fußten. Auf dem Reichsparteitag 1926 hatte der Anfang April 1925 aufgestellte ''Saal-Schutz'' der NSDAP bereits so viele Mitglieder, dass ihm dort am 9. November die ersten vier [[Standarte]]n verliehen werden konnten. Am selben Tag wurde der Saal-Schutz auch offiziell in ''Schutzstaffel'' umbenannt.


Im Jahr 1929 umfasste die SS bereits 22 Standarten. Diese waren sowohl zentral wie auch regional organisiert. Jene Standarten, die der ''SS-Oberleitung'' unterstellt waren, wurden zentral verwaltet; auf ihren Mannschaftsbestand hatte der Reichsführer SS direkten Zugriff. Das betraf 1929 insgesamt 12 Standarten.
=== Der deutsche Adel und die Reiter-SS ===


Hinzu kamen die regionalen SS-Standarten.<ref>Die aufgeführten Einheiten erreichten anhand der Gesamtmitgliederstärke und weiterer Daten aus dem ehem. BDC, dann [[Bundesarchiv (Deutschland)|BArch]], damals kaum Kompaniegröße.</ref> Diese waren:
Die SS-Mitglieder kamen aus allen Bevölkerungsschichten. Gründer der "'''SS-Reiterstandarten''' war der begeisterte Reiter und Jockey [[Hermann Fegelein]].


# die zwei Standarten des SS-Gaus Berlin-Brandenburg (teils mit Mecklenburg),<ref>Beate Behrens: ''Mit Hitler zur Macht. Aufstieg des Nationalsozialismus in Mecklenburg und Lübeck 1922–1933.'' Verlag Neuer Hochschschulschriftenverlag, Rostock 1998, ISBN 3-929544-52-0, S. 117.</ref> (Leitung seit 1926, seit 1928 als SS-Standartenführer, [[Kurt Wege (Politiker, 1891)|Kurt Wege]])
Ab 1933 traten auch Teile des deutschen [[Adel|Erbadels]] und des alten preußischen [[Militäradel]]s der SS bei:
# die vier Standarten des SS-Gaus Franken,
# die drei Standarten des SS-Gaus Niederbayern (SS-Gau-Führer für Niederbayern war 1926–1930 Heinrich Himmler, der ab 1927 auch ''Stellvertretender Reichsführer SS'' wurde),
# die vier Standarten des SS-Gaus Oberbayern (SS-Gau-Führer für Oberbayern war von 1929 bis zum 31. Oktober 1931 [[Rudolf Heß]]),
# die fünf Standarten des SS-Gaus Rheinland-Süd und
# die vier Standarten des SS-Gaus Sachsen.


Die SS-Gau-Führer agierten über die ihnen zugeordneten SS-Standarten autonom und waren bis Ende 1928 der SS-Oberleitung nur formal unterstellt. Dieses änderte sich erst im Januar 1929, als Heinrich Himmler als Reichsführer SS eingesetzt wurde. Mit dem Antritt Himmlers wurden alle bestehenden Standarten dessen zentralem Kommando unterstellt.
Der Prinz von Hohenzollern-Emden und der Graf von der Schulenburg sowie der Erbgroßherzog von Mecklenburg und der Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont waren die ersten, die der SS beitraten. Im Anschluß kamen noch bedeutende Namen wie die Edler von Daniels, Graf von Rödern, Graf Strachwitz, Freiherr von der Goltz, von Keudell, von Alvenleben, von Podbielski, von Treuenfeld hinzu; schließlich machte der Adel einen hohen Prozentanteil an den höheren SS-Führungsposten aus. (1938 machte der Adel 18,7 % der Obergruppenführer, 9,8 % der Gruppenführer, 14,3 % der Brigadeführer, 8,8 % der Oberführer und 8,4 % der Standartenführer aus.)


Dieser führte unverzüglich eine neue SS-Ordnung ein, die bis Ende 1930 Bestand hatte. So gab es neben dem ''SS-Oberstab'' nun drei ''SS-Oberführerbereiche'', die wie folgt verteilt waren:
Vom Adel und deren Reitervereinen trat nur ein kleiner Teil Reiter-SA bei. Das Gros der Reitervereine zog trat der Schutzstaffel als sogenannte '''Reiter-SS''' bei: Alle Reitervereine der Hauptzuchtgebiete Ostpreußen, Holstein, Oldenburg, Hannover und Westfalen bildeten den Kern der Reiter-SS, die [[1934]] teilweise den Totenkopf-Verbänden zugeschlagen wurden. Dadurch wurde die SS auch international bekannt, als [[1935]] der Turnierreiter und SS-Unterscharführer Günter Temme auf "Egly" erstmals in der Geschichte des deutschen Derbys einen fehlerfreien Sieg einfahren konnte und [[1937]] gewannen die Angehörigen der Reiter-SS aller innerdeutschen Meisterschaften.


# Bereich „Ost“ (SS-Brigaden Berlin-Brandenburg, Ostpreußen und Schlesien mit insgesamt 8 Standarten)
==Aufnahmeritual und -kriterien==
# Bereich „West“ (SS-Brigaden Hessen-Nassau, Rheinland-Nord, Rheinland-Süd, Südhannover-Braunschweig und Thüringen mit insgesamt 16 Standarten)
# Bereich „Süd“ (SS-Brigaden Baden, Württemberg, Franken, Niederbayern, Oberbayern-Süd und Österreich mit insgesamt 7 Standarten)


1931 wurde die Schutzstaffel nicht nur in allen Bereichen ausgedehnt, sondern es wurde auch eine andere Struktur aufgebaut, die bis zur Machtübernahme 1933 Bestand hatte und auch unter der Bezeichnung ''Reichsleitung SS'' bekannt war:
Unter dem ersten Reichsführer-SS, [[Julius Schreck]], wurden für Bewerber der Schutzstaffel strenge Auswahlkriterien eingeführt.


SS-Oberstab:
Jeder Interessierte konnte im Alter von mindestens 25 Jahren ein ''Staffel-Bewerber'' werden. Der Staffel-Bewerber trat am [[9. November]] in die SS ein und erhielt eine Uniform ohne Kragenspiegel. Auf dem Parteitag des gleichen Jahres wurde dieser Bewerber als ''Staffel-Anwärter'' als vorläufiges Mitglied in die SS aufgenommen. Als Höchstalter wurde das Alter von 35 Jahren angesetzt.
# SS-Amt
# SS-Zentralkanzlei
# SS-Personalabteilung
# SS-Verwaltungsabteilung
# SS-Sanitätsabteilung
# SS-Führungsstab (1932)
# SS-Verbindungsdienst (1933)
# [[Sicherheitsdienst des Reichsführers SS|SS-Sicherheitsdienst]] (1931)
# SS-Rasseamt


Ab 1930 wurde die interne Verwaltung der SS völlig umstrukturiert. Es wurde eine Ordnung eingeführt, die sich sehr eng an die der SA anlehnte. Des Weiteren wurden die [[Dienstgrade der SA|Rangabzeichen der SA]] komplett übernommen und nun eigenständige Uniformen eingeführt. Die SS begann nun, sich durchweg in Schwarz zu kleiden und sich dadurch auch optisch von der SA abzuheben. Himmler wollte damit der obersten SA-Führung zeigen, dass er sich nicht mehr als deren Untergebener sah, sondern als gleichberechtigter Partner.
(Staffel-Anwärter führten als Dienstgrade die Bezeichnungen "Staffel-Anwärter", "Staffel-Mann", "Staffel-Sturmmann" usw.)


Im März 1933 wurden in Berlin 120 ausgesuchte SS-Männer unter der Führung Sepp Dietrichs bewaffnet. Diese übernahmen den Wachdienst innerhalb der Reichskanzlei, während draußen noch die Doppelposten der [[Reichswehr]] standen. Diese 120 Mann – viele von ihnen gehörten schon 1923 dem ''[[Stoßtrupp Adolf Hitler]]'' an – wurden anfänglich als ''SS-Stabswache Berlin'' bezeichnet, doch nur kurze Zeit später waren sie als ''[[Leibstandarte SS Adolf Hitler]]'' bekannt.
Bereits im darauf folgenden Januar besaß der Staffel-Anwärter schon die Dienstgrad ''Staffel-Mann'' und war bereits mit einem vorläufigen SS-Ausweis versehen.


Andere SS-Einheiten wurden ebenfalls über ''Stabswachen'' zu ''SS-Sonderkommandos'' und später in ''[[Waffen-SS|Politischen Bereitschaften]]'' zusammengefasst und ebenfalls bewaffnet. Zu diesem Zweck erhielten sie den Rang einer offiziellen [[Hilfspolizei]].
Mit Beendigung der dreijährigen Probezeit, in der der Anwärter in die NSDAP eintreten und die Sportabzeichen der Partei (das "SA-Sportabzeichen" und die "SS-Leistungsrune") erwerben musste, wurde der Staffel-Anwärter offiziell am [[20. April]] in die Schutzstaffel übernommen. Er musste zwei Zeugen aus Reihen der SS vorweisen, die dem Anwärter seine bedingungslose Hingabe zum [[Nationalsozialismus]] und die absolute Loyalität des Anwärters zur Person Adolf Hitlers bescheinigen mussten. Im Beisein der Kameraden legte der Anwärter den [[Fahneneid]] ab: Der aufgenommene SS-Mann erhielt nun neben dem endgültigen Mitgliedsbuch und Zivilabzeichen der SS (2 weiße [[Runen|Sig-Runen]] auf schwarzem Grund) auch die Kragenspiegel und das "Sturmband", das über den linken Ärmelaufschlag zu tragen war.


=== Umstrukturierungen nach 1934 ===
Im April [[1926]] wurde Joseph Berchtold zum Reichsführer-SS ernannt und der Schutzstaffel wurde die so genannte "[[Blutfahne der NSDAP]]" übergeben. Die Oberste SA-Führung war entsetzt, aber Hitler konnte einen Machtkampf gerade noch vermeiden: Er unterstellte die Schutzstaffel der Obersten SA-Führung; die SS war damit offiziell eine Untergliederung der [[SA]]. Träger der Blutfahne wurde Jakob Grimmiger, ein Mitglied der Münchner SS-Standarte 1.
Im September 1934 wurden die Leibstandarte SS Adolf Hitler und die Politischen Bereitschaften durch Hitler zur ''[[SS-Verfügungstruppe]]'' (kurz: ''Verfügungstruppe'') zusammengefasst. Diese war eine kasernierte Sonderformation der SS, die ständig unter Waffen stand und nach den strengen Richtlinien der Wehrmacht ausgebildet wurde.


Ab dem Herbst 1934 benannte sich die eigentliche Schutzstaffel in ''[[Allgemeine SS]]'' (auch „Schwarze SS“ oder „Heimat-SS“) um, um sich von den bewaffneten „Töchterverbänden“, der Verfügungstruppe (''SS-VT'') und den [[SS-Totenkopfverbände]]n (''SS-TV''), abzuheben.
Ab [[1931]] mussten alle SS-Anwärter auf Drängen Himmlers einen Ahnennachweis erbringen. Dazu wurde von ihm das "SS-Rasseamt" eingeführt. Dieser Nachweis musste von unteren Diensträngen (und ihren Frauen) bis zurück ins Jahr 1800, von SS-Führern des mittleren und oberen Dienstes (und deren Frauen) sogar bis 1750 erbracht werden.


Die Allgemeine SS blieb weiterhin eine Organisation des Vereinsrechtes, deren Mitglieder (bis auf ca. 10.000 hauptberuflicher SS-Führer) überwiegend nur aus Berufstätigen bestand, die ihren Dienst in der SS freiwillig und unentgeltlich nach Feierabend versahen. Dennoch erhielten ihre unbewaffneten Mitglieder regelmäßig eine militärische Ausbildung. Diese Ausbildung führten Angehörige der ''[[SS-Totenkopf-Standarten]]'' in den Konzentrationslagern Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald durch. Dort fanden auch die „politischen und rassischen Schulungen“ im Rahmen des [[SS-Dienst]]es der SS-Angehörigen statt.
Ab [[1935]] war eine weitere Voraussetzung für die SS-Aufnahme bzw. für eine Verwendung bei deren [[Verfügungstruppe]] eine außerordentlich gute körperliche Gesundheit. Da zeitweilig ein starker Andrang bei der SS-VT bestand, konnte sich der Reichsführer-SS Heinrich Himmler die Anwärter auswählen. Für [[Sepp Dietrich]] (SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS) ist belegt, daß er Anwärter unter einer Körpergröße von 178 cm, einer "unarischen Kopfform" oder einer einzigen Zahnfüllung für die Verwendung in "seiner" [[Leibstandarte]] abgelehnt hatte.


Die finanzielle Versorgung der Allgemeinen SS, deren hohe Ansprüche kaum von den Mitgliedsbeiträgen getragen werden konnten, oblag den privatrechtlichen Vereinen „[[Freundeskreis Reichsführer SS]]“ und der „[[Förderndes Mitglied der SS|Organisation der Fördernden Mitglieder der SS]]“. Durch die Errichtung von Konzentrationslagern und der Ausbeutung der dort Inhaftierten und den Verleih der Gefangenen an Firmen konnte sich die SS rasch ein lukratives Wirtschaftsimperium aufbauen. Den Anfang machten die Gewinne der Handwerksbetriebe in den Konzentrationslager in Dachau.<ref>Hermann Kaienburg, Die Wirtschaft der SS, 2003; Christian Schmitt, Die Wirtschaftsunternehmen der SS: Ein auf Zwangsarbeit aufgebautes Wirtschaftsimperium?, 2011; </ref> Hinzu kamen Liegenschaften aus Arisierungen, Diebstahl von Kunstgegenständen und Bargeld etc.
== Die Gliederung der SS ==


Ebenfalls wurden 1934 die „[[SS-Junkerschulen]]“ unter dem damaligen SS-Standartenführer [[Paul Hausser]] gegründet, die die Offiziersausbildung der SS-VT unter den Richtlinien der Wehrmacht durchführte.
=== Reichsführer-SS ===


Zwischen 1935 und Anfang 1945 erschien die von [[Gunter d’Alquen]] geleitete und wöchentlich erscheinende, antisemitische SS-Zeitung „[[Das Schwarze Korps]]“. Es handelte sich um die auflagenstärkste Wochenzeitung nach der von [[Joseph Goebbels]] herausgegebenen „[[Das Reich]]“.
Der Titel '''Reichsführer-SS''' (kurz: '''Reichsführer (RFSS)''') wurde [[1925]] eingeführt. Er bezeichnete damals den formal obersten Kommandeur der [[Schutzstaffel|SS]].


=== Die SS und die Polizei ===
Der Titel "Reichsführer-SS" wurde 1925 durch [[Adolf Hitler]] geschaffen, als der die gesamte SS der [[Sturmabteilung|Obersten SA-Führung]] unterstellte. Deren oberster Führer trug den Titel ''Reichs-SA-Führer''. Damit wurde also die genaue Entsprechung für die SS geschaffen.
Himmler begann ab 1933 seine Macht stetig auszubauen. Bereits kurz nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er zum Chef der [[Bayerische Politische Polizei|Bayerischen Politischen Polizei]] (BPP) ernannt. Deren Reorganisation in Bayern wurde zum Muster der Koorganisation von SS, SD und Kriminalpolizei im Deutschen Reich.


1934 wurden die „Politischen Polizeien des Deutschen Reiches“ von [[Hermann Göring]] zur [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] zusammengefasst und Himmler wenig später zu deren Chef ernannt.
Vor und nach Himmler gab es weitere, im Vergleich mit diesem aber unbedeutende Reichsführer-SS.


Am 17. Juni 1936 wurde Himmler die gesamte Polizei des Reiches unterstellt. Er übte diese zweite und staatliche Funktion in Personalunion aus, seine Bezeichnung wurde im Erlass des Reichsministerium des Innern vom 17. Juni 1936 vorgeschrieben: „Der Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern“ (Punkt 4) – in der Abkürzung als RFSSuChdDt.Pol. bekannt. Himmler war in seiner Funktion als Chef der staatlichen Polizei dem Minister „persönlich und unmittelbar unterstellt“ (Punkt 2), er vertrat den Minister (nur) im Polizeibereich in dessen Abwesenheit (Punkt 3) – RGBl. I S. 478.<ref>[https://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=dra&datum=19360004&seite=00000487 RGBl. Teil I, S. 478.], In: [[Österreichische Nationalbibliothek]], ''Alex''.</ref>
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|+'''Tabelle mit den Personen, die den Titel "Reichsführer-SS" trugen'''
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| [[Julius Schreck]] || 1925-1926 || [[Heinrich Himmler]] || 1929-1945
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| [[Joseph Berchtold]] || 1926-1927 ||[[Karl Hanke]] || 1945 - 1945
|-
| [[Erhard Heiden]] || 1927-1929|| -- || --


Himmler ordnete per Erlass des RMdI vom 26. Juni 1936 die staatliche Polizei neu, sie wurde zentralisiert und auf zwei Hauptämter im Ministerium des Innern aufgeteilt: Die politische Polizei wurde im [[Sicherheitspolizei (Nationalsozialismus)|Hauptamt Sicherheitspolizei]] zusammengefasst und bestand aus [[Geheime Staatspolizei|Geheimer Staatspolizei]] (Gestapo) und [[Kriminalpolizei]], die Leitung übertrug Himmler in Personalunion SS-Obergruppenführer [[Reinhard Heydrich]] und somit dem Chef des [[Sicherheitsdienst des Reichsführers SS|SS-Sicherheitsdienstes]] (SD). Falls ein Beamter der Gestapo oder Kriminalpolizei auch SS-Angehöriger war oder einen Antrag zur Aufnahme stellte, wurde er automatisch in den SD übernommen und trug damit Uniform. Beide Ämter (Sicherheitspolizei und SD) wurden 1939 kurz nach Kriegsbeginn auch organisatorisch im [[Reichssicherheitshauptamt]] (RSHA) zusammengeführt. Die uniformierte Polizei (Schutzpolizei, Gendarmerie, Gemeindepolizei) wurde im Hauptamt Ordnungspolizei zusammengefasst, die Adresse blieb jene des Ministeriums, als Chef wurde der General der Polizei [[Kurt Daluege]] bestellt. Wenn ein uniformierter Polizeibeamter SS-Angehöriger war oder wurde, konnte er seine Zugehörigkeit „nur“ durch ein aufgenähte SS-Rune unterhalb der linken Brusttasche zeigen.<ref>Hans Buchheim, SS und Polizei im NS-Staat, 1946, S. 103 f.</ref>


Längerfristig plante Himmler die „Verschmelzung“ der SS mit der Polizei, im Bereich der Sicherheitspolizei konnte dies fast vollständig (RSHA) umgesetzt werden, die Ordnungspolizei blieb im Ministerium des Innern. Im gesamten Polizeibereich behielten oder erhielten nur jene Führungspositionen, die auch der SS angehörten. Eine weitere Zwischenstelle wurde im Vorfeld der Kriegspläne geschaffen. Das Ministerium des Innern etablierte in Absprache mit der Wehrmacht am 13. November 1937 mit Erlass<ref>RMdI. Pol O-Kdo g 1 Nr. 537/37, Friedrich Wilhelm: ''Die Polizei im NS-Staat. Die Geschichte ihrer Organisation im Überblick'', Teil der [[Anne-Frank-Shoah-Bibliothek]], 1. Auflage, Schöningh, Paderborn; München; Wien; Zürich 1997, S. 106.</ref> die Position eines [[Höhere SS- und Polizeiführer|Höheren SS- und Polizeiführers]] (HSSPF), der im Mobilisierungsfall SS und Polizei zu koordinieren hatte.<ref>Hans Buchheim: ''SS und Polizei im NS-Staat'', In: ''Staatspolitische Schriftenreihe''; 13, Hrsg. Studiengesellschaft für Zeitprobleme, Duisdorf b. Bonn 1964, S. 15 ff.</ref> Mit dieser für beide Organisationsbereiche zuständigen Zwischenstelle erhielt Himmler im Krieg direkten Zugriff auch auf die Ordnungspolizei.
|-
|}


1943 wurde Himmler auch Reichs- und preußischer Minister des Innern sowie Generalbevollmächtigter für die Reichsverwaltung. Den Titel ''Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei'' führte er nun ohne den Zusatz „im Reichsinnenministerium“.
=== SS-Oberleitung (1926-33) ===


=== Umstrukturierungen nach 1941 ===
Die '''SS-Oberleitung''' umfaßte [[1926]]/[[1928|28]] in ihrer Gesamtheit 12 [[Standarte]]n. Davon entfielen auf:
1941/42 wurden nun die SS-Totenkopfstandarten offiziell aufgelöst und ihre Angehörigen endgültig der [[Waffen-SS]] (formal der SS-Totenkopf-Division) zugeordnet. Die in den [[Konzentrationslager|KZ]] dienenden [[SS-Totenkopf-Wachsturmbanne]] bekamen ihren Sold nun nicht mehr aus dem Polizeietat, sondern erhielten die Soldbücher und die Uniformen der Totenkopf-Division. Ein kleines Detail unterschied jedoch die Angehörigen der ehemaligen Wachsturmbanne von Angehörigen der Totenkopf-Division: Es war ihnen untersagt, jegliche Art von Ärmelstreifen zu verwenden. Darunter fielen auch der aktuelle Ärmelstreifen der SS-Division „Totenkopf“ und dessen „Traditionsärmelbänder“ (Aufschriften „Oberbayern“, „Brandenburg“ und „Thüringen“).


== Die „SS-Dienstalterslisten“ ==
# ''SS-Gau Berlin-Brandenburg'' mit 2 Standarten,
{{Hauptartikel|Dienstalterslisten der SS}}


Zwischen August 1934 und November 1944 erschienen im Auftrag der SS-Personalabteilung bzw. des späteren SS-Personalhauptamtes die sogenannten „SS-Dienstalterslisten“ oder kurz „SS-DAL“. Diese waren ein Verzeichnis der aktiven SS-Führer. Seit 1936 wurden auch [[Polizei]]offiziere aufgeführt, sobald ihrem Dienstgrad ein SS-Rang entsprach.
# ''SS-Gau Franken'' mit 4 Standarten,


Im Sommer 1944 wurde für die [[Waffen-SS]] ein Einzelexemplar einer „Dienstaltersliste der Waffen-SS“ herausgegeben und im November 1944 wurde vorzeitig der erste Teil der 1945er Dienstaltersliste herausgebracht, indes am 30. Januar 1945 lediglich ein Berichtigungsblatt zu dieser Liste erschien. Brün Meyer hat die „Dienstaltersliste der Waffen-SS. SS-Obergruppenführer bis SS-Hauptsturmführer; Stand vom 1. Juli 1944“, neu herausgegeben, Osnabrück (Biblio Verlag), 1987, mit Anhang 1 – 2, Ill., 274 S. mit Generalen der Waffen-SS im Bild (103).
# ''SS-Gau Niederbayern'' mit 3 Standarten*


== Die SS-Hauptämter (1938–1941) ==
# ''SS-Gau Oberbayern'' mit 4 Standarten,
{{Hauptartikel|SS-Hauptämter}}


Im Jahre 1938 unterstanden dem Reichsführer SS drei [[Hauptamt|Hauptämter]]:
# ''SS-Gau Rheinland-Süd'' mit 5 Standarten
* Das [[SS-Hauptamt]] als oberste Befehlsstelle der drei SS-Gliederungen,
* das [[SD-Hauptamt|Hauptamt Sicherheitsdienst]] als politische Überwachungsstelle und
* das [[Rasse- und Siedlungshauptamt]], dem die [[Weltanschauung#Im Nationalsozialismus|weltanschauliche Erziehung]] und Durchführung der Gedanken von „[[Blut-und-Boden-Ideologie|Blut und Boden]]“ oblag.


Im Jahre 1943 wurde die SS von zwölf SS-Hauptämtern aus verwaltet.
# ''SS-Gau Sachsen'' mit 4 Standarten.


== Das Führungspersonal ==
Dieses Ordnungssystem wurde von der NSDAP und deren Sturmabteilung geprägt.
Für Bewerber um eine Offizierslaufbahn war die Vorlage des großen [[Ariernachweis]]es, also eine Zurückverfolgung der reinblutigen Abstammung bis in das Jahr 1750 obligatorisch, dies galt ab 1931. Die SS war hierarchisch entsprechend einer militärischen Struktur aufgebaut:
(* = SS-Gau-Führer war Heinrich Himmler)


=== Reichsführer SS ===
Als Himmler Reichsführer-SS wurde, führte er unverzüglich eine neue SS-Ordnung ein, die bis Ende 1930 Bestand hatte. So gab es neben dem '''SS-Oberstab''' nun drei '''SS-Oberführerbereiche''' die wie folgt verteilt waren:
{{Hauptartikel|Reichsführer SS}}


An der Spitze der SS stand der ''Reichsführer SS'' (RFSS). Der Titel wurde offiziell 1926 in Anlehnung an den ''Reichs-SA-Führer'' eingeführt<ref>Heinz Höhne: ''Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS.'' Weltbild, Augsburg 1992, S. 29.</ref> und bezeichnete den formal obersten Kommandeur der SS. In der Zeit zwischen 1925 und 1926 lautete der Titel des obersten SS-Kommandanten ''Oberleiter''.
# ''Bereich "Ost"''(Brigaden Berlin-Brandenburg, Ostpreußen und Schlesien mit insgesamt 8 Standarten)


=== SS-Oberst-Gruppenführer ===
# ''Bereich "West"'' (Brigaden Hessen-Nassau, Rheinland-Nord, Rheinland-Süd, Südhannover-Braunschweig und Thüringen mit insgesamt 16 Standarten)
{{Hauptartikel|SS-Oberst-Gruppenführer}}


{{Zitat |Text=Der Reichsführer SS hat angeordnet, daß der neue Dienstgrad des SS-Oberst-Gruppenführer –&nbsp;um Verwechslungen mit dem Dienstgrad des SS-Obergruppenführers zu vermeiden&nbsp;– wie folgt geschrieben wird: SS-Oberst-Gruppenführer. |ref=<ref>''Verordnungsblatt der Waffen-SS'', 3. Jg., Nr. 12 vom 15. Juni 1942, S. 46; zitiert nach Klietmann in: ''Feldgrau'', 13. Jg., Nr. 1, Berlin 1967.</ref>}}
# ''Bereich "Süd"'' (Brigaden Baden-Württemberg, Franken, Niederbayern, Oberbayern-Süd und Österreich mit insgesamt 7 Standarten)


{| class="sortable wikitable toptextcells"
1931 wurde die Schutzstaffel nicht nur in allen Bereichen ausgedehnt sondern es wurde auch eine andere Struktur aufgebaut, die bis zur Machtübernahme [[1933]] Bestand hatte:
|- class="hintergrundfarbe5"
! Name
! Dienststellung
! SS-<br />Nummer
! SS-<br />Eintritt
! NSDAP-<br />Nummer
|-
|[[Kurt Daluege]]
|Chef der [[Ordnungspolizei]] und stellvertretender [[Protektorat Böhmen und Mähren|Reichsprotektor von Böhmen und Mähren]]
|1.119
|25. Juli 1930
|31.981
|-
|[[Sepp Dietrich|Josef Dietrich]]
|Befehlshaber [[6. Panzerarmee (Wehrmacht)|6. SS-Panzerarmee]], Kommandeur [[Leibstandarte SS Adolf Hitler]]
|1.177
|5. Mai 1928
|89.015
|-
|[[Paul Hausser]]
|Befehlshaber [[II. SS-Panzerkorps]] und [[Heeresgruppe G]]
|239.795
|15. November 1934
|4.158.779
|-
|[[Franz Xaver Schwarz (Politiker)|Franz Xaver Schwarz]]
|[[Schatzmeister]] der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]
|38.500
|16. September 1931
|6
|}


=== SS-Obergruppenführer ===
'''SS-Oberstab'''
{{Hauptartikel|SS-Obergruppenführer}}
# ''SS-Amt''
# ''SS-Zentralkanzlei''
# ''SS-Personalabteilung''
# ''SS-Verwaltungsabteilung''
# ''SS-Sanitätsabteilung''
# ''SS-Führungsstab'' (1932)
# ''SS-Verbindungsdienst'' (1933)
# ''Amt SS-Sicherheitsdienst''
# ''SS-Rasseamt''


{| class="wikitable"
Durch die Einführung dieses Systems begann sich die Schutzstaffel zu jenem Ungetüm aufzudehnen, das von Außerstehenden und einfachen Mitgliedern ebenso undurchschaubar wie gefürchtet war.
|- class="hintergrundfarbe5"

! Name
=== Die zwölf SS-Hauptämter ===
! Position

! SS Nummer
[[Bild:Organisationsstruktur der Schutzstaffel und der Polizei im Deutschen Reich.PNG|thumb|445px|Der Aufbau der Gesamt-SS]]
! Eintritt in die SS

! NSDAP-Nummer
Der Begriff ''SS'' bildete später einen Dachverband für verschiedene Hauptämter und Unterabteilungen und bildete mit folgenden 12 Hauptämtern einen Staat im Staate:

# Das '''[[SS-Hauptamt]]''' unter SS-Obergruppenführer [[Gottlob Berger]] war ursprünglich das Leitorgan und Hauptverwaltungsstelle der Gesamt-SS.
# Das '''SS-Führungshauptamt''' (SS-FHA) war die eigentliche betriebliche Stabsstelle (Hauptquartier) der Schutzstaffel. Es stand seit [[1942]] unter der Führung des SS-Obergruppenführer [[Hans Jüttner]] und leitete bzw. verwaltete die Transportvorgänge, Lohnzahlungen und Ausrüstungen. Ihm unterstand ferner das ''Kommandoamt der Allgemeinen-SS'' (Heimat- oder Schwarze-SS), das ''Kommandoamt der SS-Verfügungstruppe'' und das ''Kommandoamt der SS-Wachverbände''. Die Kommandoämter waren [[1935]] geschaffen worden und galten als Schaltzentralen der bewaffneten SS-Verbände. Ferner unterstanden dem SS-FHA auch die [[SS-Junkerschule]]n (Militärakademie der Waffen-SS), die für die Offiziersausbildung zuständig waren. [[1942]] wurden die einst eigenständigen Kommandoämter der SS-VT und der SS-TV zum neuen ''Kommandoamt der Waffen-SS'' zusammengelegt und es wurde für die germanischstämmigen Freiwilligen-Verbände innerhalb der Waffen-SS ein eigenständiges "Kommandoamt der Allgemeinen/Germanischen-SS" eingeführt. [[1944]] hatte das SS-Führungshauptamt 45.000 Mitarbeiter.
# Der '''Persönliche Stab Reichsführer-SS''', der SS-Obergruppenführer [[Karl Wolff]] unterstand. Der ''Persönliche Stab Reichsführer-SS'' war eines der Berliner Hauptämter und für alle Belange bestimmt, die nicht in den Bereich eines SS-Hauptamtes fielen. Ihm unterstanden vor allem die privaten Organisationen "[[Lebensborn]]", "[[Freundeskreis Reichsführer-SS]]" und "[[Fördernde Mitglieder der SS]]".
# Das '''[[Rasse- und Siedlungshauptamt]]''', das SS-Obergruppenführer [[Friedrich Hildebrandt]] unterstand.
# Die '''Hauptamt Dienststelle SS-Obergruppenführer Heißmeyer''', dem die [[NPEA]] unterstanden. Dem Hauptamt Heißmeyer unterstanden die [[Nationalpolitische Erziehungsanstalten| Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (NPEA)]]. Damit hatte diese Dienststelle einen großen Einfluss auf die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen. Leiter war, wie der Hauptamtsname schon besagt, SS-Oberguppenführer [[August Heißmeyer]]. Heißmeyer hatte bis [[1940]] die Kontrolle über die Schulen erlangt und gedachte, die begabtesten Schüler auf die NPEA zu überführen. Dort sollten sie bewusst zum Führernachwuchs für die [[Sturmabteilung|SA]] und [[Schutzstaffel|SS]] herangezogen werden.
# Das '''[[Reichssicherheitshauptamt]]''' (RSHA) war die zentrale Stelle zur Ausübung der polizeilichen Funktionen der Schutzstaffel. Das RSHA wurde nacheinander von SS-Obergruppenführer [[Reinhard Heydrich]], [[Heinrich Himmler]] und ab Februar [[1943]] von SS-Obergruppenführer [[Ernst Kaltenbrunner]] geführt. Ihm war auch die [[Sicherheitspolizei]] unterstellt, das zuständig für die [[Kriminalpolizei|Kriminal-]], [[Grenzpolizei|Grenz-]] und [[Geheime Staatspolizei]] war. Der Sicherheitspolizei unterstanden auch die berüchtigten [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD|Einsatzgruppen]]. Ferner war dem RSHA auch der Sicherheitsdienst Reichsführer-SS angegliedert, der als Geheimdienst zur Bekämpfung äußerer wie innerer Gegner unter Reinhard Heydrich, auch zur Bespitzelung der Bevölkerung galt.
# Das '''[[Hauptamt SS-Gericht]]''' nacheinander unter den SS-Obergruppenführern [[Paul Scharfe]] und [[Franz Breithaupt]].
# Das '''SS-Personalhauptamt''' nacheinander unter den SS-Obergruppenführern [[Walter Schmitt]] und [[Maximilian von Herff]].
# Das '''Hauptamt Ordnungspolizei''' unterstand nacheinander den SS-Obergruppenführern [[Kurt Daluege]] (der schließlich zum SS-Oberstgruppenführer ernannt wurde) und [[Alfred Wünnenberg]].
# Das '''[[SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt]]''' (SS-WVHA) unterstand SS-Obergruppenführer [[Oswald Pohl]]. Es verwaltete die SS-Eignen Industrien, Gewerbe und Betriebe in den [[Konzentrationslager]]n und führte diese zu eigenen [[Konzern]]en zusammen. Damit arbeitete das WVHA eng mit dem SS-Hauptamt zusammen und ab [[1942]]/[[1943|43]] an war ihm das gesamte Konsentrationslagerwesen allein unterstellt worden.
# Das '''Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle''' war zuständig für außerhalb des Deutschen Reiches lebende "[[Volksdeutsche]]" und unterstand dem SS-Obergruppenführer [[Werner Lorenz]]. Hauptaufgabe dieses Hauptamtes war die Umsiedlung deutscher [[Volksgruppe]]n, die zwischen [[1939]] und [[1940]] mit der Losung ''Heim ins Reich'' stattfanden.
# Das '''Stabshauptamt des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums''', das eng mit der Vomi zusammenarbeite und unter der Leitung von SS-Obergruppenführer [[Ulrich Greifelt]] stand. Hauptaufgabe dieses Amtes war die sogenannte [[Germanisierung|Re-Germanisierung]] deutscher Volksgruppen, die trotz "deutscher Abstammung im fremdvölkischen Umfeld aufgegangen" seien. Aber auch für die "Eindeutschung" gutbefundene slawische Volksteile wurden in diesem Hauptamt erfaßt. Vomi und Stabshauptamt waren für die Erfassung der Volksdeutschen und des sogenannten "deutschen Blutes" in verschiedene Volksgruppenlisten zuständig.

=== Engere Verwaltungseinheiten der SS ===

Die Allgemeine Schutzstaffel bestand seit [[1939]] aus 14 Verwaltungseinheiten, die ''Oberabschnitte'' genannt wurden. Diese Oberabschnitte waren ab in 38 ''Abschnitte'' eingeteilt, denen die Standarten der Allgemeinen-SS unterstellt waren. Diese Standarten zerfielen zum einen in 104 so genannte ''Fußstandarten'' und zum anderen in 19 ''Reiterstandarten'' (Reiter-SS). Später stieg die Anzahl der Fußstandarten auf 127 an.

Den ''SS-Standarten'' unterstanden die ''SS-Sturmbanne'', ''SS-Stürme'', ''SS-Trupps'', ''SS-Scharen'' und ''SS-Rotten''.

Ferner unterstanden den Oberabschnitten noch 14 ''Nachrichtenstürme'', 13 ''Pionierstürme'' und 14 ''Kraftfahrstürme'' (Motor-SS).

Verwaltungsübergreifend wurden die bewaffneten Verbände der SS-Verfügungstruppe und der SS-Wachverbände in verschiedene Standarten zusammengefasst.

==== Die SS-Oberabschnitte ====

Die '''SS-Oberabschnitte (Oa)''' umfaßten mehrere SS-Abschnitte und unterstanden in der Regel einem Gruppen- oder Obergruppenführer. Als Alternativbezeichnung ist auch '''Obergruppe''' bekannt und der Oberabschnitt entsprach einer [[Division]] des [[Heer]]es.

# ''SS-Oberabschnitt "Donau"'' (Wien)
# ''SS-Oberabschnitt "Süd"'' (München)
# ''SS-Oberabschnitt "Südwest"'' (Stuttgart)
# ''SS-Oberabschnitt "Rhein"'' (Wiesbaden)
# ''SS-Oberabschnitt "West"'' (Düsseldorf)
# ''SS-Oberabschnitt "Nordwest"'' (Hamburg)
# ''SS-Oberabschnitt "Nord"'' (Stettin)
# ''SS-Oberabschnitt "Nordost"'' (Königsberg)
# ''SS-Oberabschnitt "Ost"'' (Berlin)
# ''SS-Oberabschnitt "Südost"'' (Breslau)
# ''SS-Oberabschnitt "Elbe"'' (Dresden)
# ''SS-Oberabschnitt "Main"'' (Nürnberg)
# ''SS-Oberabschnitt "Fulda-Werra"'' (Arolsen)
# ''SS-Oberabschnitt "Mitte"'' (Braunschweig)

==== Die SS-Abschnitte ====

Der '''SS-Abschnitt (Ab)''' umfaßte mehrere SS-Standarten und unterstanden in der Regel einem SS-Oberführer. Er wurde vielfach auch als '''Untergruppe''' bezeichnet und entsprach einer [[Brigade]] des Heeres.

{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"
|+'''Tabelle mit der Gegenüberstellung der Abschnitte und Oberabschnitte'''
|-
|-
|[[Friedrich Alpers]]
! style="background:#CFCFCF;" | ''Abschnittsnummer''
|[[Kommandostab Reichsführer SS|Stab RF SS]]
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
|6.427
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
|15. März 1932
! style="background:#CFCFCF;" | ''Abschnittsnummer''
|132.812
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''

|-
|-
|[[Max Amann (Politiker)|Max Amann]]
| SS-Abschnitt I || Oberabschnitt "Süd" || München || SS-Abschnitt XX || Oberabschnitt "Nordwest" || Kiel
|[[SS-Ehren- und Rangführer]]
|53.143
|15. März 1932
|3
|-
|-
|[[Erich von dem Bach-Zelewski]]
| SS-Abschnitt II || Oberabschnitt "Elbe" || Chemnitz || SS-Abschnitt XXI || Oberabschnitt "Südost" || Hirschberg
|[[SS- und Polizeiführer|Höherer SS- und Polizei-Führer]] (HSSPF) im besetzten Teil der Sowjetunion.
|9.831
|15. Februar 1931
|489.101
|-
|-
|[[Herbert Backe]]
| SS-Abschnitt III || Oberabschnitt "Ost" || Berlin || SS-Abschnitt XXII || Oberabschnitt "Nordost" || Allenstein
|[[Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft|Reichsminister für Ernährung]]; Rasse- und Siedlungshauptamt
|22.766
|1. Oktober 1933
|87.882
|-
|-
|[[Gottlob Berger]]
| SS-Abschnitt IV || Oberabschnitt "Mitte" || Hannover || SS-Abschnitt XXIII || Oberabschnitt "Ost" || Berlin
|Chef des [[SS-Hauptämter|SS-Hauptamts]]
|275.991
|30. Januar 1936
|426.875
|-
|-
|[[Theodor Berkelmann]]
| SS-Abschnitt V || Oberabschnitt "West" || Essen || SS-Abschnitt XXIV || Oberabschnitt "Südost" || Oppeln
|[[SS- und Polizeiführer|HSSPF]] Wartheland
|6.019
|März 1931
|128.245
|-
|-
|[[Werner Best]]
| SS-Abschnitt VI || Oberabschnitt "Südost" || Breslau || SS-Abschnitt XXV || Oberabschnitt "West" || Bochum
|Stellvertreter von [[Reinhard Heydrich]] im [[Reichssicherheitshauptamt|RSHA]] und Statthalter im besetzten Dänemark
|23.377
|1931
|341.338
|-
|-
|[[Wilhelm Bittrich]]
| SS-Abschnitt VII || Oberabschnitt "Nordost" || Königsberg || SS-Abschnitt XXVI || Oberabschnitt "Nordost" || Danzig
|Kommandeur des [[II. SS-Panzerkorps]]
|39.177
|1. Dezember 1931
|829.700
|-
|-
|[[Ernst Wilhelm Bohle|Ernst Bohle]]
| SS-Abschnitt VIII || Oberabschnitt "Donau" || Linz || SS-Abschnitt XXVII || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Weimar
|Leiter der NSDAP-Auslandsorganisation – [[NSDAP/AO]]
|276.915
|13. September 1933
|276.915
|-
|-
|[[Martin Bormann]]
| SS-Abschnitt IX || Oberabschnitt "Main" || Würzburg || SS-Abschnitt XXVIII || Oberabschnitt "Main" || Bayreuth
|Leiter der [[Stab des Stellvertreters des Führers|Parteikanzlei der NSDAP]]
|555
|September 1929
|60.508
|-
|-
|[[Philipp Bouhler]]
| SS-Abschnitt X || Oberabschnitt "Südwest" || Stuttgart || SS-Abschnitt XXIX || Oberabschnitt "Südwest" || Konstanz
|Chef der [[Kanzlei des Führers]]
|54.932
|20. April 1933
|12
|-
|-
|[[Franz Breithaupt]]
| SS-Abschnitt XI || Oberabschnitt "Rhein" || Koblenz || SS-Abschnitt XXX || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Kassel
|Oberster Richter am [[SS-Hauptämter#Hauptamt SS-Gericht|SS-Gericht]], General der [[Waffen-SS]]
|39.719
|1. Dezember 1932
|602.663
|-
|-
|[[Walter Buch]]
| SS-Abschnitt XII || Oberabschnitt "Ost" || Frankfurt (Oder) || SS-Abschnitt XXXI || Oberabschnitt "Donau" || Wien
|[[Oberstes Parteigericht der NSDAP|Oberster Parteirichter der NSDAP]]
|81.353
|1. Juli 1933
|13.726
|-
|-
|[[Josef Bürckel]]
| SS-Abschnitt XIII || Oberabschnitt "Nord" || Stettin || SS-Abschnitt XXXII || Oberabschnitt "Süd" || Augsburg
|Stab RF SS
|289.230
|30. Januar 1942
|33.979
|-
|-
|[[Leonardo Conti (Mediziner)|Leonardo Conti]]
| SS-Abschnitt XIV || Oberabschnitt "Nordwest" || Bremen || SS-Abschnitt XXXIII || Oberabschnitt "Nord" || Schwerin
|Stab RF SS
|3.982
|1930
|72.225
|-
|-
|[[Walther Darré]]
| SS-Abschnitt XV || Oberabschnitt "Nordwest" || Altona || SS-Abschnitt XXXIV || Oberabschnitt "Rhein" || Neustadt a. d. W.
|Chef des SS-Rasseamtes, Reichsminister und [[Reichsnährstand|Reichsbauernführer]]
|6.882
|Juli 1930
|248.256
|-
|-
|[[Karl Maria Demelhuber|Karl Demelhuber]]
| SS-Abschnitt XVI || Oberabschnitt "Mitte" || Magdeburg || SS-Abschnitt XXXV || Oberabschnitt "Donau" || Graz
|Kommandeur Führungsstab Ostküste
|252.392
|15. März 1935
|4.439
|-
|-
|[[Otto Dietrich]]
| SS-Abschnitt XVII || Oberabschnitt "West" || Münster || SS-Abschnitt XXXVI || Oberabschnitt "Donau" || Innsbruck
|Reichspressechef der NSDAP; [[SS-Ehren- und Rangführer]]
|101.349
|1932
|126.727
|-
|-
|[[Friedrich Karl von Eberstein]]
| SS-Abschnitt XVIII || Oberabschnitt "Elbe" || Halle (Saale) || SS-Abschnitt XXXVII || Oberabschnitt "Elbe" || Reichenberg
|HSSPF Süd
|1.386
|1. April 1929
|15.067
|-
|-
|[[Joachim Albrecht Eggeling|Joachim Eggeling]]
| SS-Abschnitt XIX || Oberabschnitt "Südwest" || Karlsruhe || SS-Abschnitt XXXVIII || Oberabschnitt "Main" || Karlsbad
|NSDAP-[[Struktur der NSDAP#Die 43 Gaue (1941) inkl. Gauleiter|Gauleiter]] von Halle-Merseburg

|186.515
|9. Juni 1936
|11.579
|-
|-
|[[Theodor Eicke]]
|}
|Waffen-SS: Kommandeur der [[SS-Division Totenkopf]]

|2.921
==== Die SS-Standarten ====
|29. Juli 1930

|114.901
Während der Oberabschnitt und der Abschnitt für den Angehörigen der Schutzstaffel nur eine übergeordnete bzw. verwaltungstechnische Rolle spielten, so fand das eigentliche Geschehen in kleineren Einheiten statt. Diese hatten für den SS-Angehörigen größere Bedeutung, da er mit diesen tagtäglich leben mußte.

Unter dem verwaltungstechnischen Abschnitt kam die ‚ '''SS-Standarte''', die der SS-Mann angehörte. Der Standarte stand in der Regel ein Standartenführer vor und umfaßte 3-4 Sturmbanne (1.000 – 3.000 Mann). Der Standarte entsprach beim Heer das [[Regiment]].

Alle SS-Gliederungen wie die Allgemeine- und Reiter-SS, aber auch die Totenkopf-verbände und die Verfügungstruppe waren in Standarten gegliedert.

Doch wurde die Bezeichnung "Standarte" in der SS-Verfügungstruppe ab 1935 - sehr zum Mißgefallen des Reichsführers-SS Himmler! - von der militärischen Entsprechung des Heeres abgelöst.

{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"
|+'''Tabelle mit den Fußstandarten der Allgemeinen-SS '''
|-
|-
|[[August Eigruber]]
! style="background:#CFCFCF;" | ''Standarte''
|NSDAP-Gauleiter Oberdonau
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
|83.432
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
|22. Mai 1938
! style="background:#CFCFCF;" | ''Standarte''
|292.778
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
|-
|-
|[[Karl Fiehler]]
| SS-Fußstandarte 1 "Julius Schreck" || Oberabschnitt "Süd" || München || SS-Fußstandarte 53 || Oberabschnitt "Nordwest"|| Heide
|Oberbürgermeister von [[München]]
|91.724
|31. Juli 1933
|37
|-
|-
|[[Albert Forster]]
| SS-Fußstandarte 2 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Frankfurt (Main) || SS-Fußstandarte 54 || Oberabschnitt "Osten" || Landsberg (Warthe)
|SS-Ehren- und Rangführer; NSDAP-Gauleiter von Danzig
|158
|1. Oktober 1932
|1.924
|-
|-
|[[August Frank]]
| SS-Fußstandarte 3 || Oberabschnitt "Main" || Nürnberg || SS-Fußstandarte 55 || Oberabschnitt "Nordwest" || Verden
|Stab [[Oberkommando des Heeres|OKH]]
|56.169
|8. April 1932
|1.471.185
|-
|-
|[[Karl Hermann Frank|Karl Frank]]
| SS-Fußstandarte 4 || Oberabschnitt "Nordwest" || Altona || SS-Fußstandarte 56 || Oberabschnitt "Main" || Bamberg
|[[SS- und Polizeiführer]]
|310.466
|1938
|6.600.002
|-
|-
|[[Herbert Otto Gille|Herbert Gille]]
| SS-Fußstandarte 5 || Oberabschnitt "Rhein" || Trier || SS-Fußstandarte 57 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Meiningen
|Waffen-SS: Kommandierender General [[IV. SS-Panzerkorps]]
|39.854
|Dezember 1931
|537.337
|-
|-
|[[Curt von Gottberg]]
| SS-Fußstandarte 6 || Oberabschnitt "Ost" || Berlin || SS-Fußstandarte 58 || Oberabschnitt "West" || Köln
|Waffen-SS: Kommandierender General [[XII. SS-Armeekorps]]
|45.923
|September 1932
|948.753
|-
|-
|[[Ernst-Robert Grawitz|Ernst Grawitz]]
| SS-Fußstandarte 7 || Oberabschnitt "Elbe" || Plauen || SS-Fußstandarte 59 || Oberabschnitt "Mitte" || Staßfurt
|[[Reichsarzt SS]] und Polizei
|27.483
|November 1931
|1.102.844
|-
|-
|[[Ulrich Greifelt]]
| SS-Fußstandarte 8 || Oberabschnitt "Südost" || Hirschberg || SS-Fußstandarte 60 || Oberabschnitt "Nordost" || Insterburg
|Chef des Stabshauptamtes des [[Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums|Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums]]
|72.909
|Juni 1933
|1.667.407
|-
|-
|[[Arthur Greiser]]
| SS-Fußstandarte 9 || Oberabschnitt "Nord" || Stettin || SS-Fußstandarte 61 || Oberabschnitt "Nordost" || Allenstein
|[[Reichsstatthalter]] und NSDAP-Gauleiter Wartheland
|10.795
|29. September 1931
|166.635
|-
|-
|[[Karl Gutenberger]]
| SS-Fußstandarte 10 || Oberabschnitt "Rhein" || Kaiserslautern || SS-Fußstandarte 62 || Oberabschnitt "Südwest" || Karlsruhe
|HSSPF West
|25.249
|Juni 1940
|372.303
|-
|-
|[[Karl Hanke]]
| SS-Fußstandarte 11 || Oberabschnitt "Donau" || Wien || SS-Fußstandarte 63 || Oberabschnitt "Südwest" || Tübingen
|Stab RF SS
|203.013
|1941
|102.606
|-
|-
|[[August Heißmeyer]]
| SS-Fußstandarte 12 || Oberabschnitt "Mitte"|| Hannover || SS-Fußstandarte 64 || Oberabschnitt "Nordost" || Marienwerder
|Chef der [[SS-Hauptämter#Hauptamt Dienststelle SS-Obergruppenführer Heißmeyer|SS-Ausbildungs-Abteilung]]
|4.370
|Januar 1930
|21.573
|-
|-
|[[Wolf-Heinrich von Helldorff]]
| SS-Fußstandarte 13 ||Oberabschnitt "Südwest" || Stuttgart || SS-Fußstandarte 65 || Oberabschnitt "Südwest" || Freiburg (Br.)
|Polizeipräsident von Potsdam, später von Berlin
|
|
|325.408
|-
|-
|[[Konrad Henlein]]
| SS-Fußstandarte 14 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Gotha || SS-Fußstandarte 66 || Oberabschnitt "Nordost" || Elbing
|NSDAP-Gauleiter des [[Sudetenland]]s
|310.307
|9. Oktober 1938
|6.600.001
|-
|-
|[[Maximilian von Herff]]
| SS-Fußstandarte 15 || Oberabschnitt "Ost" || Neuruppin || SS-Fußstandarte 67 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Erfurt
|Chef des [[SS-Hauptämter#SS-Personalhauptamt|SS-Personalhauptamtes]]
|405.894
|1. April 1942
|8.858.661
|-
|-
|[[Rudolf Heß]]
| SS-Fußstandarte 16 || Oberabschnitt "Südost" || Breslau || SS-Fußstandarte 68 || Oberabschnitt "Main" || Regensburg
|Stellvertreter des Führers
|1.932
|
|16
|-
|-
|[[Reinhard Heydrich]]
| SS-Fußstandarte 17 ||Oberabschnitt „Mitte) || Celle || SS-Fußstandarte 69 || Oberabschnitt "West" || Hagen (Westfalen)
|Chef des [[Reichssicherheitshauptamt|RSHA]]
|10.120
|14. Juli 1931
|544.916
|-
|-
|[[Friedrich Hildebrandt (Politiker)|Friedrich Hildebrandt]]
| SS-Fußstandarte 18 || Oberabschnitt "Nordost" || Königsberg || SS-Fußstandarte 70 || Oberabschnitt "Südost" || Glogau
|Stab RF SS
|128.802
|5. Dezember 1933
|3.653
|-
|-
|[[Richard Hildebrandt]]
| SS-Fußstandarte 19 || Oberabschnitt "West" || Münster (Westfalen) || SS-Fußstandarte 71 || Oberabschnitt "Nordost" || Danzig
|Chef des [[Rasse- und Siedlungshauptamt|Rasse- und Siedlungshauptamtes der SS]]
|7.088
|Februar 1931
|89.221
|-
|-
|[[Hermann Höfle (SS-Mitglied, 1898)|Hermann Höfle]]
| SS-Fußstandarte 20 || Oberabschnitt "West" || Düsseldorf || SS-Fußstandarte 72 || Oberabschnitt "West" || Detmold
|HSSPF Slowakei
|-
|463.093
| SS-Fußstandarte 21 || Oberabschnitt "Mitte" || Magdeburg || SS-Fußstandarte 73 || Oberabschnitt "Main" || Ansbach
|Juli 1943
|3.924.970
|-
|-
|[[Otto Hofmann (SS-Mitglied)|Otto Hofmann]]
| SS-Fußstandarte 22 || Oberabschnitt "Nord" || Schwerin || SS-Fußstandarte 74 || Oberabschnitt "Nord" || Greifswald
|HSSPF Südwest
|7.646
|1. April 1931
|145.729
|-
|-
|[[Friedrich Jeckeln]]
| SS-Fußstandarte 23 || Oberabschnitt "Südost" || Beuthen || SS-Fußstandarte 75 || Oberabschnitt "Ost" || Berlin
|[[SS- und Polizeiführer]] für den südlichen Teil der besetzten Sowjetunion
|4.367
|12. Januar 1930
|163.348
|-
|-
|[[Hugo Jury]]
| SS-Fußstandarte 24 || Oberabschnitt "Nordwest" || Oldenburg || SS-Fußstandarte 76 || Oberabschnitt "Donau" || Salzburg
|Stab RF SS
|292.777
|12. März 1938
|410.338
|-
|-
|[[Hans Jüttner]]
| SS-Fußstandarte 25 || Oberabschnitt "West" || Essen || SS-Fußstandarte 77 || Oberabschnitt "Nord" || Schneidemühl
|Chef des [[SS-Führungshauptamt]]es
|264.497
|Mai 1935
|541.163
|-
|-
|[[Ernst Kaltenbrunner]]
| SS-Fußstandarte 26 || Oberabschnitt "Elbe" || Halle (Saale) || SS-Fußstandarte 78 || Oberabschnitt "Rhein" || Wiesbaden
|Chef des [[Reichssicherheitshauptamt|RSHA]] (Nachfolger von Heydrich)
|13.039
|31. August 1931
|300.179
|-
|-
|[[Hans Kammler]]
| SS-Fußstandarte 27 || Oberabschnitt "Ost" || Frankfurt (Oder) || SS-Fußstandarte 79 || Oberabschnitt "Südwest" || Ulm
|Chef der Amtsgruppe C (Bauwesen) des [[SS-Hauptämter#SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt|SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes]]
|113.619
|20. Mai 1933
|1.011.855
|-
|-
|[[Jürgen von Kamptz]]
| SS-Fußstandarte 28 || Oberabschnitt "Nordwest" || Hamburg || SS-Fußstandarte 80 || Oberabschnitt "Ost") || Berlin
|Befehlshaber d. O.P. Italien
|292.714
|August 1944
|1.258.905
|-
|-
|[[Karl Kaufmann (Gauleiter)|Karl Kaufmann]]
| SS-Fußstandarte 29 || Oberabschnitt "Süd" || Lindau || SS-Fußstandarte 81 || Oberabschnitt "Main" || Würzburg
|Stab RF SS
|-
|119.495
| SS-Fußstandarte 30 || Oberabschnitt "West" || Bochum || SS-Fußstandarte 82 || Oberabschnitt "West" || Bielefeld
|30. Januar 1942
|95
|-
|-
|[[Georg Keppler]]
| SS-Fußstandarte 31 || Oberabschnitt "Süd" || Landshut || SS-Fußstandarte 83 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Gießen
|i.&nbsp;V. Kommandierender General [[III. (germanisches) SS-Panzerkorps|III. SS-Panzerkorps]]
|273.799
|10. Oktober 1935
|338.211
|-
|-
|[[Wilhelm Keppler]]
| SS-Fußstandarte 32 || Oberabschnitt "Rhein" || Heidelberg || SS-Fußstandarte 84 || Oberabschnitt "Elbe" || Chemnitz
|SS-Ehren- und Rangführer
|50.816
|21. März 1935
|62.424
|-
|-
|[[Dietrich Klagges]]
| SS-Fußstandarte 33 || Oberabschnitt "Rhein" || Darmstadt || SS-Fußstandarte 85 || Oberabschnitt "Rhein" || Saarbrücken
|Stab RF SS
|154.006
|30. Januar 1942
|7.646
|-
|-
|[[Matthias Kleinheisterkamp]]
| SS-Fußstandarte 34 || Oberabschnitt "Süd" || München || SS-Fußstandarte 86 || Oberabschnitt "Südwest" || Offenburg
|Kommandierender General des XI. SS-Armee-Korps
|132.399
|1. November 1933
|4.158.838
|-
|-
|[[Kurt Knoblauch]]
| SS-Fußstandarte 35 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Kassel || SS-Fußstandarte 87 || Oberabschnitt "Donau" || Innsbruck
|SS-Führungshauptamt, Chef Amtsgruppe B
|266.653
|April 1935
|2.750.158
|-
|-
|[[Wilhelm Koppe]]
| SS-Fußstandarte 36 || Oberabschnitt "Nordost" || Danzig || SS-Fußstandarte 88 || Oberabschnitt "Nordwest" || Bremen
|HSSPF Wartheland
|25.955
|1. September 1932
|305.584
|-
|-
|[[Paul Körner (Politiker)|Paul Körner]]
| SS-Fußstandarte 37 || Oberabschnitt "Donau" || Linz || SS-Fußstandarte 89 || Oberabschnitt "Donau" || Wien
|Stab RF SS
|23.076
|Februar 1931
|714.328
|-
|-
|[[Friedrich-Wilhelm Krüger|Friedrich Krüger]]
| SS-Fußstandarte 38 || Oberabschnitt "Donau" || Graz || SS-Fußstandarte 90 || Oberabschnitt "Donau" || Klagenfurt
|[[SS- und Polizeiführer]] für Polen, Waffen-SS: Kommandierender General [[V. SS-Gebirgskorps]]
|171.199
|Februar 1931
|6.123
|-
|-
|[[Walter Krüger (SS-Mitglied)|Walter Krüger]]
| SS-Fußstandarte 39 || Oberabschnitt "Nord" || Köslin || SS-Fußstandarte 91 || Oberabschnitt "Elbe" || Wittenberg
|Kommandierender General [[VI. SS-Freiwilligen-Armeekorps (lettisches)|VI. SS-Freiwilligen-Armeekorps]]
|266.184
|1935
|3.995.130
|-
|-
|[[Hans Heinrich Lammers|Hans Lammers]]
| SS-Fußstandarte 40 || Oberabschnitt "Nordwest" || Kiel || SS-Fußstandarte 92 || Oberabschnitt "Süd" || Ingolstadt
|[[SS-Ehren- und Rangführer]]
|118.404
|29. September 1933
|1.010.355
|-
|-
|[[Hartmann Lauterbacher]]
| SS-Fußstandarte 41 || Oberabschnitt "Main" || Bayreuth || SS-Fußstandarte 93 || Oberabschnitt "Rhein" || Koblenz
|Stab RF SS
|382.406
|9. November 1940
|86.837
|-
|-
|[[Werner Lorenz]]
| SS-Fußstandarte 42 || Oberabschnitt "Ost" || Berlin || SS-Fußstandarte 94 || Oberabschnitt "Donau" || Leoben
|Leiter der [[Volksdeutsche Mittelstelle|Volksdeutschen Mittelstelle]]
|6.636
|31. Januar 1931
|397.994
|-
|-
|[[Benno Martin]]
| SS-Fußstandarte 43 || Oberabschnitt "Südost" || Frankenstein || SS-Fußstandarte 95 || Oberabschnitt "Südost" || Trautenau
|HSSPF Main
|187.117
|10. April 1934
|2.714.474
|-
|-
|[[Heinrich von Maur]]
| SS-Fußstandarte 44 || Oberabschnitt "Ost" || Eberswalde || SS-Fußstandarte 96 || Oberabschnitt "Elbe" || Brüx
|Stab Oa. Südwest
|276.907
|13. September 1936
|5.890.310
|-
|-
|[[Emil Mazuw]]
| SS-Fußstandarte 45 || Oberabschnitt "Südost" || Oppeln || SS-Fußstandarte 97 || Oberabschnitt "Main" || Eger
|HSSPF Ostsee
|2.556
|7. Juni 1930
|85.231
|-
|-
|[[Wilhelm Murr]]
| SS-Fußstandarte 46 || Oberabschnitt "Elbe" || Dresden || SS-Fußstandarte 98 || Oberabschnitt "Südost" || Mährisch-Schönberg
|Stab RF SS
|147.545
|9. September 1934
|12.873
|-
|-
|[[Konstantin Freiherr von Neurath]]
| SS-Fußstandarte 47 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Gera || SS-Fußstandarte 99 || Oberabschnitt "Donau" || Znaim
|Reichsaußenminister; [[Reichsprotektor]] im [[Protektorat Böhmen und Mähren]]
|287.680
|18. September 1937
|3.805.229
|-
|-
|[[Carl Oberg]]
| SS-Fußstandarte 48 || Oberabschnitt "Elbe" || Leipzig || SS-Fußstandarte 100 || Oberabschnitt "Elbe" || Reichenberg
|HSSPF Paris
|36.075
|Juni 1932
|575.205
|-
|-
|[[Günther Pancke]]
| SS-Fußstandarte 49 || Oberabschnitt "Mitte" || Goslar || SS-Fußstandarte 101 || Oberabschnitt "Main" || Elbogen
|Höherer SS- und Polizeiführer in Dänemark
|10.110
|1. Juni 1931
|282.737
|-
|-
|[[Karl Pfeffer-Wildenbruch]]
| SS-Fußstandarte 50 || Oberabschnitt "Nordwest" || Flensburg || SS-Fußstandarte 102 || Oberabschnitt "Südost" || Jägerndorf
|SS-Führungshauptamt
|292.713
|12. März 1939
|1.364.387
|-
|-
|[[Artur Phleps]]
| SS-Fußstandarte 51 || Oberabschnitt "Mitte" || Göttingen || SS-Fußstandarte 103 || Oberabschnitt "Elbe" || Aussig
|Kommandeur der [[7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“]]
|401.214
|30. Juni 1941
|
|-
|-
|[[Oswald Pohl]]
| SS-Fußstandarte 52 || Oberabschnitt "Donau"|| Krems || SS-Fußstandarte 104 || Oberabschnitt "Südost" || Troppau
|Chef des [[SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt]]

|147.614
|Februar 1934
|30.842
|-
|-
|[[Hans-Adolf Prützmann|Hans Prützmann]]
|}
|Waffen-SS: Bevollmächtigter deutscher General in Kroatien und Generalinspekteur für Spezialabwehr

|3.002
==== Die SS-Reiterstandarten (Reiter-SS) ====
|1930

|142.290
Die Reiterstandarten der SS entstanden aus den in die Schutzstaffel eingegliederten Pferdezucht- und Reitervereinigungen. Für diese wurde der Begriff der ''Reiter-SS'' eingeführt. Den Reiterstandarten gehörte vor allem der [[Adel]] und das gehobene [[Bürgertum]] an.

Zur Reiter-SS zählen auch die Reiterstandarten der Totenkopf-Verbände, die hier aber unberücksichtigt bleiben.

{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"
|+'''Tabelle mit den Reiterstandarten der Allgemeinen-SS'''
|-
|-
|[[Rudolf Querner]]
! style="background:#CFCFCF;" | ''Standartennummer''
|HSSPF Mitte
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
|308.240
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
|22. Mai 1938
! style="background:#CFCFCF;" | ''Standartennummer''
|2.385.386
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
|-
|-
|[[Friedrich Rainer]]
| SS-Reiterstandarte 1 || Oberabschnitt "Nordost" || Insterburg || SS-Reiterstandarte 11|| Oberabschnitt "Südost" || Breslau
|Stab RF SS
|292.774
|9. November 1940
|301.860
|-
|-
|[[Hanns Albin Rauter]]
| SS-Reiterstandarte 2 || Oberabschnitt "Nordost" || Marienburg || SS-Reiterstandarte 12 || Oberabschnitt "Nord" || Schwerin
|HSSPF Nordost
|262.958
|April 1935
|
|-
|-
|[[Wilhelm Redieß]]
| SS-Reiterstandarte 3 || Oberabschnitt "Nordost" || Treuburg || SS-Reiterstandarte 13 || Oberabschnitt "Rhein" || Mannheim
|HSSPF Nordsee
|2.839
|22. Juli 1929
|25.574
|-
|-
|[[Wilhelm Reinhard (General)|Wilhelm Reinhard]]
| SS-Reiterstandarte 4 || Oberabschnitt "Nordwest" || Hamburg || SS-Reiterstandarte 14 || Oberabschnitt "Südwest" || Stuttgart
|Stab RF SS
|274.107
|September 1935
|63.074
|-
|-
|[[Joachim von Ribbentrop]]<ref>[[Hans-Jürgen Döscher]]: ''Das Auswärtige Amt im Dritten Reich. Diplomatie im Schatten der „Endlösung“.'' Siedler Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-88680-256-6, S. 148 ff.</ref>
| SS-Reiterstandarte 5 || Oberabschnitt "Nord" || Stettin || SS-Reiterstandarte 15 || Oberabschnitt "Süd" || München
|Reichsaußenminister
|63.083
|Mai 1933
|1.199.927
|-
|-
|[[Erwin Rösener]]
| SS-Reiterstandarte 6 || Oberabschnitt "West" || Düsseldorf || SS-Reiterstandarte 16 || Oberabschnitt "Elbe" || Dresden
|HSSPF Alpenland, Wehrkreis XVIII, Salzburg
|3.575
|4. November 1930
|46.771
|-
|-
|[[Ernst Sachs (General)|Ernst Sachs]]
| SS-Reiterstandarte 7 || Oberabschnitt "Ost" || Berlin || SS-Reiterstandarte 17 || Oberabschnitt "Main" || Regensburg
|Persönlicher Stab Reichsführer SS
|278.781
|9. November 1936
|4.167.008
|-
|-
|[[Fritz Sauckel]]
| SS-Reiterstandarte 8 || Oberabschnitt "West" || Paderborn || SS-Reiterstandarte 18 || Oberabschnitt "Donau" || Wien
|[[SS-Ehren- und Rangführer]]
|254.890
|1934
|1.395
|-
|-
|[[Paul Scharfe]]
| SS-Reiterstandarte 9 || Oberabschnitt "Nordwest" || Bremen || SS-Reiterstandarte 19 || Oberabschnitt "Mitte" || Hannover
|zeitweiliger Chef des Rasse- und Siedlungshauptamt
|14.220
|1. Oktober 1931
|665.697
|-
|-
|[[Julius Schaub]]
| SS-Reiterstandarte 10 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Arolsen || -----|| -----|| -----
|langjähriger persönlicher Chefadjutant Hitlers

|7
|Februar 1925
|81
|-
|-
|[[Gustav Adolf Scheel]]
|Stab RF SS
|107.189
|September 1934
|391.271
|-
|[[Fritz Schlessmann]]
|Stab RF SS
|2.480
|1930
|25.248
|-
|[[Ernst-Heinrich Schmauser|Ernst Schmauser]]
|HSSPF Niederschlesien
|3.359
|14. Oktober 1930
|215.704
|-
|[[Walter Schmitt (SS-Mitglied)|Walter Schmitt]]
|Persönlicher Stab Reichsführer SS
|28.737
|8. Februar 1932
|592.784
|-
|[[Oskar Schwerk]]
|Stab RF SS
|276.825
|16. Juli 1944
|5.420.196
|-
|[[Arthur Seyss-Inquart]]
|[[Reichsstatthalter]] Österreichs
|292.771
|12. März 1938
|6.270.392
|-
|[[Felix Steiner]]
|Kommandeur des [[III. (germanisches) SS-Panzerkorps|III. SS-Panzerkorps]]
|253.351
|1935
|4.264.295
|-
|[[Wilhelm Stuckart]]
|Staatssekretär im [[Reichsministerium des Innern]]
|280.042
|1936
|378.144
|-
|[[Siegfried Taubert (SS-Mitglied)|Siegfried Taubert]]
|Persönlicher Stab Reichsführer SS
|23.128
|1931
|525.246
|-
|[[Fritz Wächtler]]
|NSDAP-Gauleiter der Bayerischen Ostmark
|209.058
|November 1934
|35.313
|-
|[[Karl Wahl]]
|NSDAP-Gauleiter von Schwaben
|228.017
|1934
|9.803
|-
|[[Josias zu Waldeck und Pyrmont]]
|Höherer [[SS- und Polizeiführer]]
|2.139
|2. März 1930
|160.025
|-
|[[Paul Wegener (Politiker)|Paul Wegener]]
|NSDAP-Gauleiter Weser-Ems
|353.161
|20. April 1940
|286.225
|-
|[[Fritz Weitzel]]
|HSSPF „West“ und „Nord“
|408
|1927
|18.833
|-
|[[Otto Winkelmann (SS-Mitglied)|Otto Winkelmann]]
|HSSPF Ungarn
|308.238
|September 1938
|1.373.131
|-
|[[Karl Wolff (SS-Mitglied)|Karl Wolff]]
|Chef des Persönlichen Stabes Reichsführer SS
|14.235
|7. Oktober 1931
|695.131
|-
|[[Udo von Woyrsch]]
|HSSPF Elbe
|3.689
|13. November 1930
|162.349
|-
|[[Alfred Wünnenberg]]
|Chef der deutschen Polizei
|405.898
|1. Januar 1940
|2.222.600
|}
|}


== {{Anker|Dienstränge|Übersicht über die Dienstränge|Übersicht der Dienstränge der SS}}Übersicht der Dienstränge ==
==== Die SS-Sturmbanne ====
{{Doppeltes Bild|rechts|SA Rangabzeichen links Dienstränge 1935.png|150|Sa-ss-nskk-rangabzeichen.jpg|150|Rangabzeichen der SA, 1935|Rangabzeichen 1938}}


Die SS hatte nach militärischem Vorbild eine Rangfolge, die sich durch entsprechende Dienstgrade manifestierte. Dabei wurden die Rangbezeichnungen und Dienstgradinsignien weitestgehend von der [[Sturmabteilung|SA]] übernommen. Ähnlich wie in der militärischen Rangordnung wurden drei Rang-Gruppen unterschieden. Die SS-Mannschaften entsprachen den [[Mannschaften]] der Wehrmacht, die SS-Unterführer den [[Unteroffizier]]en und die SS-Führer den [[Offizier]]en.
Der '''SS-Sturmbann''' wurde aus 3 SS-Stürmen gebildet und in der Regel von einem Sturmbannführer geleitet. Er umfaßte also zwischen 250 und 600 SS-Männern und ihm entsprach beim Heer das [[Bataillon]].


{{Siehe auch|NS-Ranggefüge|Bildtafel der Dienstgrade und Rangabzeichen der SS}}
Der Sturmbann entstammt per Tradtions von der SA und wurde 1930 von der SS übernommen.


=== Dienstränge der SS im Vergleich zu SA und Heer ===
Er war in allen Gliederungen der Schutzstaffel zu finden, wie der Allgemeinen- und der Reiter-SS sowie in den Totenkopf-Verbänden.
Die folgende Tabelle gibt die Dienstgrade der SA und SS in aufsteigender Rangfolge nach dem Stand vom 7. April 1942 wieder. Die dazu korrespondierenden Dienstgrade der Wehrmacht werden ebenfalls aufgeführt.


{| class="wikitable" style="clear:both;"
Anfänglich auch in der Leibstandarte und der Verfügungstruppe gebräuchlich, wurde in diesen SS-Verbänden der Begriff durch den der Wehrmacht abgelöst.
|-
!rowspan=2 style="background-color:#EECFA1"| Sturmabteilung SA
!colspan=2 style="background-color:#AfAfAf"| Schutzstaffel
!rowspan=2 style="background-color:#AfAfAf"| Bemer-<br>kung
!rowspan=2 style="background-color:#A0E0A0"| Wehrmacht (Heer)
!rowspan=2 style="background-color:#A0E0A0"| Bemer-<br>kung
|-
!style="background-color:#BfBfBf"| Allgemeine SS !!style="background-color:#CFCFCF"| Waffen-SS
|-
|SA-Anwärter
|
* [[SS-Bewerber]] <small>(Staffel-Bewerber)</small><ref>Freiwilligen der Allgemeinen SS wurde obligatorisch eine dreimonatige Probezeit auferlegt und galten in dieser Zeit offiziell als ''Staffel-Bewerber''.</ref>
* [[SS-Jungmann]] <small>(Staffel-Jungmann)</small>
* [[SS-Anwärter]] <small>(Staffel-Anwärter)</small><ref>Freiwillige der Allgemeinen SS galten in den ersten drei Jahren als ''Staffel-Anwärter'', traten jedoch in der Öffentlichkeit unter der Bezeichnung [[SS-Mann]] in Erscheinung.</ref>
* [[SS-Vollanwärter]] <small>(Staffel-Vollanwärter)</small>
| Freiwilligenbewerber der Waffen-SS
|
| Wehrpflichtiger oder Freiwilligenbewerber als Zeit-<br />oder Berufssoldat
|-OR1B
|rowspan=2|'''SA-Sturmmann'''<br />('''SA-Mann''' vor 1942)
|rowspan=2 style="text-align:center"| [[SS-Mann]]
|style="text-align:center"| [[SS-Schütze]]
|
| [[Soldat (Dienstgrad)|Soldat]], <small>z.&nbsp;B. [[Schütze (Dienstgrad)|Schütze]], Kanonier, Grenadier etc.</small>
|
|-OR1A
|style="text-align:center"| [[SS-Oberschütze]]
|
|Obersoldat <small>z.&nbsp;B. [[Oberschütze]], Oberkanonier, Obergrenadier etc.</small> ||
|-OR2
|'''SA-Obersturmmann'''<br /><small> ('''SA-Sturmmann''' vor 1942)</small>
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Sturmmann]]&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;
|
| [[Gefreiter]] ||
|-OR3
|SA-Rottenführer
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Rottenführer]]&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;
|
|
* [[Obergefreiter]] (Heer / Luftwaffe)
* [[Hauptgefreiter]] (nur Luftwaffe)
|-
| -----
|colspan="2" align=center| ----- ||
|[[Stabsgefreiter]] || H/Lw


|-Unterführer/Uffz
==== Die SS-Stürme ====
|colspan="6" style="background:#DCDCDC"| <!-- spacing -->
|-OR5
|SA-Scharführer
|SS-Unterscharführer
|[[SS-Unterscharführer]]<br />[[SS-Junker]] FA <small>(Führeranwärter)</small>
|
|
* [[Unteroffizier]]
* [[Fahnenjunker#Wehrmacht|Fahnenjunker-Unteroffizier]] OA <small>([[Offizieranwärter]])</small>
|
|-OR5A
|SA-Oberscharführer
|SS-Scharführer
|[[SS-Scharführer]]<br />[[SS-Junker|SS-Oberjunker]] FA
|
|
* [[Unterfeldwebel]]
* [[Fahnenjunker#Wehrmacht|Fahnenjunker-Unterfeldwebel]] OA
|
|-OR6
|SA-Truppführer
|SS-Oberscharführer
|[[SS-Oberscharführer]]<br />[[SS-Junker|SS-Standartenjunker]] FA
|
|
* [[Feldwebel]]
* [[Fahnenjunker#Wehrmacht|Fahnenjunker-Feldwebel]] OA
|
|-OR6
|SA-Obertruppführer
|SS-Hauptscharführer
|
* [[SS-Hauptscharführer]]
* [[SS-Junker|SS-Standartenoberjunker]] FA
|
|
* [[Oberfeldwebel]]
* [[Fahnenjunker#Wehrmacht|Fahnenjunker-Oberfeldwebel]] OA
|
|-Spieß Dienststellun
| -----
| -----
|[[SS-Stabsscharführer]] <small>(nur [[Dienststellung]])</small>
|„Spieß“
|[[Hauptfeldwebel]] <small>(Kompaniefeldwebel)</small> || „Spieß“
|-OR7
|SA-Haupttruppführer
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Sturmscharführer]]
|ab 1938
|
* [[Stabsfeldwebel]]
* [[Fahnenjunker#Wehrmacht|Fahnenjunker-Stabsfeldwebel]] (OA)
* [[Stabswachtmeister]]
|
|-Offiziere
|colspan="6" style="background:#DCDCDC"| <!-- spacing -->
|-OF1B
|SA-Sturmführer
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Untersturmführer]]<br /><small>(bis 1935 SS-Sturmführer)</small>
|ab 1935
|[[Leutnant]] ||
|-OF!A
|SA-Obersturmführer
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Obersturmführer]]
|ab 1933
|[[Oberleutnant]] ||
|-OF2
|SA-Hauptsturmführer<br />(<small>vor 1939/40 SA-Sturmhauptführer)</small>
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Hauptsturmführer]]<br /><small>(bis 1935 SS-Sturmhauptführer)</small>
|ab 1935
|
* [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]]
* [[Rittmeister]]
|
|-OF3
|SA-Sturmbannführer
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Sturmbannführer]]
|
|[[Major]] ||
|-OF4
|SA-Obersturmbannführer
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Obersturmbannführer]]
|ab 1933
| [[Oberstleutnant]] ||
|-OF5B
|SA-Standartenführer
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Standartenführer]]
|
|rowspan=2| [[Oberst]]
|rowspan=2|
|-OF5A
|SA-Oberführer
|colspan="2" style="text-align:center"| [[SS-Oberführer]]
| Oberf<ref>Dieser Dienstgrad entsprach de facto dem eines ''dienstälteren Oberst'', der berechtigt war, die silbergrauen Aufschläge und die Aluminium-Mützen-[[Paspel#Uniformen|Paspelierung]] eines Generals zu tragen, indes er aber noch die [[Schulterstück (Uniform)|Schulterstücke]] eines Obersts aufwies. (Quelle: Andrew Mollow: ''Uniformen der Waffen-SS'', S.&nbsp;154)</ref>


|-Generale
Der '''SS-Sturm''' umfaßte 3 Trupps unter der Führung eines Sturmführers. Er umfaßte zwischen 70 und 120 Mann und ihm entsprach beim Heer die [[Kompanie]].
|colspan="6" style="background:#DCDCDC"| <!-- spacing -->
|-OF6
|SA-Brigadeführer
|[[SS-Brigadeführer]]
|[[SS-Brigadeführer]] und<br />Generalmajor der Waffen-SS
|ab 1933
|[[Generalmajor]] ||
|-OF7
|SA-Gruppenführer
|SS-Gruppenführer
|[[SS-Gruppenführer]] und<br />Generalleutnant der Waffen-SS
|
|[[Generalleutnant]] ||
|-OF8
|SA-Obergruppenführer
|SS-Obergruppenführer
|[[SS-Obergruppenführer]] und<br />General der Waffen-SS
|
|[[General der Waffengattung]]
|-OF9
| -----
|SS-Oberst-Gruppenführer
| [[SS-Oberst-Gruppenführer]] und<br />Generaloberst der Waffen-SS
|ab 1942
|[[Generaloberst]] ||
|-OF10
| [[SA-Stabschef|Chef des Stabes der SA]]
| colspan="2" style="text-align:center"| [[Reichsführer SS]]
|
|[[Generalfeldmarschall]] ||
|-
| -----
|align=center colspan=2| -----
|
|[[Reichsmarschall]] || ab 1940
|}


* '''1931:''' Schaffung der Dienstgrade '''Sturmhauptführer''' für SA und SS als Äquivalent zu [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] der Wehrmacht. 1935 Umbenennung in [[SS-Hauptsturmführer]] bzw. 1939/40 in SA-Hauptsturmführer.
Als Beispiel seien nachfolgend die Nachrichten-, Pionier- und Kraftfahrstürme der Allgemeinen-SS angeführt. Der SS-Sturm einer Fußstandarte hatte seine Entsprechungen andere SS-Gliederungen, wie der Reiter-SS und den Totenkopf-Standarten.
* '''1933:''' Neuschaffung der Dienstgrade [[SS-Obersturmführer]], [[SS-Obersturmbannführer]] und [[SS-Brigadeführer]].
* '''1934:''' Für ''besondere Verdienste um die Belangenschaften der SS und des Öffentlichen Lebens'' wurden von Himmler die besonderen Dienstgrade der ''[[SS-Ehren- und Rangführer]]'' eingeführt.
* '''1935:''' Umbenennung ''SS-Sturmführer'' in [[SS-Untersturmführer]]. Die SA behielt die Bezeichnung ''SA-Sturmführer'' als niedrigsten Offiziersrang, der dem Leutnant vergleichbar war, bei.
* '''1938:''' Schaffung der Dienstgrade ''SA-Haupttruppführer'' bzw. ''SS-Sturmscharführer''.
* '''1940:''' Die bisher vor allem für Freiwilligenbewerber der Allgemeinen SS üblichen Bezeichnungen der [[Staffel-Bewerber]] und [[Staffel-Anwärter]] wurden weitestgehend aufgegeben. Für die Waffen-SS wurden die Ränge [[SS-Schütze]] und [[SS-Oberschütze]] als niedrigste Mannschaftsdienstgrade verbindlich. Die Bezeichnung ''SS-Mann'' blieb hingegen erhalten und konnte einen SS-Angehörigen ganz allgemein bezeichnen, aber auch als Mannschaftsrang der Allgemeinen SS gelten.
* '''7. April 1942:''' Persönliche Verfügung Adolf Hitlers zur Schaffung des neuen Generalsführerranges [[SS-Oberst-Gruppenführer]].


== Die Gliederung der SS ==
Aber auch die Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" und die SS-Verfügungstruppe wiesen ursprünglich Stürme auf, doch ab 1935 wurde die militärische Entsprechung in diesen SS-Gliederungen allgemein verbindlich.
=== Gliederung der SS in Altersklassen ===
Die SS war ab spätestens 1935 in Altersklassen gegliedert:
*'''[[#Aktive SSI|Aktive SSI]]''' (18–25 Jahre),
*'''[[#Aktive SSII|Aktive SSII]]''' (25–35 Jahre),
*'''[[#Die SS-Reserve|Reserve-SS]]''' (35–45 Jahre) und
*'''[[#Die Stammabteilungen und Stammbezirke|SS-Stammabteilung]]''' (45+ Jahre).


Angehörige der [[Allgemeine SS|Allgemeinen SS]], die ihrer Dienstleistung im [[Reichsarbeitsdienst]] oder in der [[Wehrmacht]] nachkamen, wurden offiziell als ''[[SS-Zugehörige]]'' in den Mitgliedslisten geführt und in dieser Zeit ruhte ihre Mitgliedschaft.
===== Die SS-Nachrichtenstürme =====


==== Aktive SSI ====
Die '''SS-Nachrichtenstürme''' wiesen dieselbe Gliederung wie die Fuß- und Reiterstürme der Allgemeinen-SS auf. Sie hatte auch ihre Entsprechung in den Totenkopf-Verbänden und den anderen bewaffneten SS-Verbänden.
Nach ihrer Zeit in den Bewerberzügen wurden ''[[SS-Bewerber]]'' nach dreimonatiger Probezeit als [[SS-Anwärter|Anwärter]] in die aktiven [[#Die SS-Stürme|SS-Stürme]] übernommen, wo sie zwischen dem vollendeten 18. und 25.&nbsp;Lebensjahr ihren Dienst verrichteten. Dort bildeten sie die ''Aktive SSI''.


==== Aktive SSII ====
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"
Mit vollendetem 25.&nbsp;Lebensjahr wurden SS-Angehörige in die ''Aktive SSII'' übernommen, wo sie bis zum vollendeten 35.&nbsp;Lebensjahr verblieben. Im Anschluss daran wurden diese in die ''[[#Die SS-Reserve|Reserve-SS]]'' überführt.
|+'''Tabelle mit den Nachrichteneinheiten der Allgemeinen-SS'''

=== Engere Verwaltungseinheiten der SS ===
Die Allgemeine Schutzstaffel bestand im November 1944 aus 23 Verwaltungseinheiten, die ''Oberabschnitte'' genannt wurden. Diese Oberabschnitte waren in 45 ''Abschnitte'' eingeteilt, denen die Standarten der [[Allgemeine SS|Allgemeinen SS]] unterstellt waren. Die SS-Standarten untergliederten sich zum einen in 127 so genannte ''Fußstandarten'' und zum anderen in 22 ''Reiterstandarten'' ([[Reiter-SS]]). Die ''SS-Standarten'' gliederten sich in ''Sturmbanne'', ''Stürme'', ''Trupps'', ''Scharen'' und ''Rotten''. Ferner unterstanden den Oberabschnitten im November 1944 noch 17 ''Nachrichtenstürme'', 15 ''Pionierstürme'' und 18 ''Kraftfahrstürme'' (Motor-SS).

Verwaltungsübergreifend wurden auch die bewaffneten Sonder-Verbände der SS, die SS-Verfügungstruppe und der SS-Wachverbände, in verschiedene Standarten zusammengefasst.

==== Die SS-Oberabschnitte ====
Die '''SS-Oberabschnitte (Oa)''' umfassten mehrere SS-Abschnitte und unterstanden in der Regel einem Gruppen- oder Obergruppenführer. Eine inoffizielle Alternativbezeichnung war auch '''Obergruppe''', über die die SS 1933 wegen ihres damaligen Mitgliederstandes nicht verfügte und die zwischen 1933 und 1934 mit dem Dienstgrad des ''Obergruppenführers'' in der SA bestanden hatte.

Dem Oberabschnitt entsprach eine [[Division (Militär)|Division]] des [[Heer (Wehrmacht)|Heeres]]. Nach einer Reorganisation im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden die 23 Oberabschnitte der SS den regulären deutschen [[Wehrkreis]]en der Wehrmacht räumlich angepasst, so dass beide schließlich übereinstimmten.

{| class="wikitable"
|+Tabelle mit den Oberabschnitten der SS (Sachstand: 9. November 1944)
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|-
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sturmnummer''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Nr.''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sturmnummer''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Nr.''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
|-
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|1 || „Nordost“ || Königsberg || 13 || „Main“ || Nürnberg
| SS-Nachrichtensturm 1 || Oberabschnitt "Süd" || München || SS-Nachrichtensturm 8 || Oberabschnitt "Ost" || Berlin
|-
|-
|2 || „Ostsee“ || Stettin || 14 || „Donau“ || Wien
| SS-Nachrichtensturm 2 || Oberabschnitt "Südwest" || Stuttgart || SS-Nachrichtensturm 9 || Oberabschnitt "Elbe" || Dresden/Reichenberg
|-
|-
|3 || „Spree“ || Berlin || 15 || „Nordwest“ || Den Haag
| SS-Nachrichtensturm 3 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Arolsen || SS-Nachrichtensturm 10 || Oberabschnitt "Südost" || Breslau
|-
|-
|4 || „Elbe“ || Dresden || 16 || „Alpenland“ || Salzburg
| SS-Nachrichtensturm 4 || Oberabschnitt "West" || Düsseldorf || SS-Nachrichtensturm 11 || Oberabschnitt "Main" || Nürnberg/Karlsbad
|-
|-
|5 || „Südwest“ || Stuttgart || 17 || „Weichsel“ || Danzig
| SS-Nachrichtensturm 5 || Oberabschnitt "Mitte" || Braunschweig || SS-Nachrichtensturm 12 || Oberabschnitt "Nord" || Stettin
|-
|-
|6 || „West“ || Düsseldorf || 18 || „Warthe“ || Posen
| SS-Nachrichtensturm 6 || Oberabschnitt "Nordwest" || Hamburg || SS-Nachrichtensturm 13 || Oberabschnitt "Rhein" || Wiesbaden/Mannheim
|-
|-
|7 || „Süd“ || München || 19 || „Nord“ || Oslo
| SS-Nachrichtensturm 7 || Oberabschnitt "Nordost" || Königsberg || SS-Nachrichtensturm 14 || Oberabschnitt "Donau" || Wien
|-

|8 || „Südost“ || Breslau || 20 || „Ost“ || Krakau
|-
|9 || „Fulda-Werra“ || Arolsen || 21 || „Böhmen-Mähren“ || Prag
|-
|10 || „Nordsee“ || Hamburg || 22 || „Ostland“ || Riga
|-
|11 ||„Mitte“ || Braunschweig || 23 || „Ukraine“ || Kiew
|-
|-
|12 || „Rhein-Westmark“ || Wiesbaden || || ||
|}
|}


===== Die Pionierstürme der Allgemeinen-SS =====
==== Die SS-Abschnitte ====
Der '''SS-Abschnitt (Ab)''' umfasste mehrere SS-Standarten und unterstand in der Regel einem SS-Brigadeführer oder einem SS-Oberführer. Er wurde inoffiziell auch als '''Untergruppe''' bezeichnet. Ihm entsprach eine [[Brigade]] des Heeres.

Die '''SS-Pionierstürme''' wiesen dieselbe Gliederung wie die Fuß- und Reiter-Stürme der Allgemeinen-SS auf. Sie gab es auch in den Totenkopf-Verbänden und der Verfügungstruppe einschließlich Leibstandarte.


{| class="wikitable"
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"
|+'''Tabelle mit den Pioniereinheiten der Allgemeinen-SS '''
|+Tabelle mit der Gegenüberstellung der Abschnitte und Oberabschnitte<br /> (Stand 9. November 1944)
|-
|-
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sturmnummer''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Abschnittsnr.''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sturmnummer''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Abschnittsnr.''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
|-
|-
| SS-Pioniersturm 1 || Oberabschnitt "Süd" || München || SS-Pioniersturm 9 || Oberabschnitt "Elbe" || Dresden
| I || „Süd“ || München || XXV || „West“ || Dortmund
|-
|-
| II || „Elbe“ || Dresden || XXVI || „Weichsel“ || Zoppot
| SS-Pioniersturm 2 || Oberabschnitt "Südwest") || Stuttgart || SS-Pioniersturm 10 || Oberabschnitt "Südost" || Breslau
|-
|-
| III || „Spree“ || Berlin || XXVII || „Fulda-Werra“ || Weimar
| SS-Pioniersturm 3 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Arolsen || SS-Pioniersturm 11 || Oberabschnitt "Mitte" || Magdeburg
|-
|-
| IV || „Mitte“ || Hannover || XXVIII || „Main“ || Bayreuth
| SS-Pioniersturm 4 || Oberabschnitt "West" || Köln || SS-Pioniersturm 12 || Oberabschnitt "Rhein" || Mannheim/Ludwigshafen
|-
|-
| V || „West“ || Duisburg || XXIX || „Südwest“ || Konstanz
| SS-Pioniersturm 5 || Oberabschnitt "Nordwest" || Hamburg-Wilhelmsburg || SS-Pioniersturm 13 || Oberabschnitt "Donau" ||Wien
|-
|-
| VI || „Südost“ || Breslau || XXX || „Rhein-Westmark“ || Frankfurt (Main)
| SS-Pioniersturm 6 || Oberabschnitt "Nord" || Stettin|| ----- || ----- || -----
|-
|-
| SS-Pioniersturm 7 || Oberabschnitt "Nordost" || Königsberg || ----- || ----- || -----
| VII || „Nordost“ || Königsberg || XXXI || „Donau“ || Wien
|-
|-
| SS-Pioniersturm 8 || Oberabschnitt "Ost" || Berlin || ----- || ----- || -----
| VIII || „Donau“ || Linz || XXXII || „Süd“ || Augsburg
|-

| IX || „Main“ || Würzburg || XXXIII || „Ostsee“ || Schwerin
|-
|-
| X || „Südwest“ || Stuttgart || XXXIV || „Rhein-Westmark“ || Saarbrücken
|-
| XI || „Rhein-Westmark“ || Koblenz || XXXV || „Alpenland“ || Graz
|-
| XII || „Spree“ || Frankfurt (Oder) || XXXVI || „Alpenland“ || Salzburg
|-
| XIII || „Ostsee“ || Stettin || XXXVII || „Böhmen-Mähren“ || Reichenberg
|-
| XIV || „Nordsee“ || Oldenburg || XXXVIII || „Böhmen-Mähren“ || Karlsbad
|-
| XV || „Nordsee“ || Hamburg-Altona || XXXIX || „Böhmen-Mähren“ || Brünn
|-
| XVI || „Mitte“ || Dessau || XXXX || „Weichsel“ || Bromberg
|-
| XVII || „West“ || Münster || XXXXI || „Weichsel“ || Thorn
|-
| XVIII || „Elbe“ || Halle (Saale) || XXXXII || „Warthe“ || Gnesen
|-
| XIX || „Südwest“ || Karlsruhe || XXXXIII || „Warthe“ || Litzmannstadt
|-
|XX || „Nordsee“ || Kiel || XXXXIV || „Nordost“ || Gumbinnen
|-
|XXI || „Südost“ || Hirschberg || XXXXV || „Südwest“ || Straßburg
|-
| XXII || „Nordost“ || Allenstein || || ||
|-
|XXIII || „Spree“ || Berlin || || ||
|-
|XXIV || „Südost“ || Oppeln || || ||
|}
|}


===== Die SS-Kraftfahrstürme =====
==== Die SS-Standarten ====
[[Datei:SS Standarte.svg|mini|200px|Kfz-Standarte der SS]]


Der Führungsebene ''SS-Abschnitt'' war die ''SS-Standarte'' nachgeordnet. Der Standarte stand in der Regel ein [[SS-Standartenführer]] vor, sie umfasste 3–4 Sturmbanne und hatte eine Normalpersonalstärke von 1000 bis 3000 Mann. Der Standarte entsprach beim [[Heer (Wehrmacht)|Heer]] das [[Regiment]]. Die Sturmbanne I–III wurde aus dem aktiven Mitgliederbestand gebildet, der Sturmbann&nbsp;IV galt als Reserveverband.
Die '''SS-Kraftfahrstürme''' oder auch '''SS-Motor-Stürme''' wiesen dieselbe Gliederung wie die Fuß- und Reiterstürme der Allgemeinen-SS auf.


Alle SS-Gliederungen –&nbsp;wie die Allgemeine SS und die ihr unterstehende Reiter-SS, aber auch die Totenkopfverbände und die Verfügungstruppe&nbsp;– waren in Standarten gegliedert.
Sie unterstanden einst der Motor-SA, galten aber seit 1930 als ziemlich selbständige Einheiten. Die entgülige Trennung von der Sturmabteilung erfolgte Sommer 1934.
In der SS-Verfügungstruppe wurde diese Bezeichnung ab 1935 –&nbsp;sehr zum Missfallen des Reichsführers SS Himmler&nbsp;– von der militärischen Entsprechung des Heeres abgelöst.


Am Ende des Krieges (1945) umfassten die Fußstandarten der Allgemeinen SS formal 127 Standarten, von denen allerdings die meisten nur noch auf dem Papier bestanden und nicht einmal die vom Reichsführer Himmler vorgeschriebene Sollstärke erreicht hatten.
(Aus der alten Motor-SA und diversen Automobil-Clubs entstand das [[Nationalsozialistisches Kraftfahrerkorps|Nationalsozilialistische Kraftfahrerkorps (NSKK)]].)


{| class="wikitable"
Kraftfahrstürme gab es auch in den bewaffneten SS-Verbänden Leibstandarte, Verfügungstruppe und Totenkopf.
|+Tabelle mit den Fußstandarten der Allgemeinen SS (Sachstand: 1. Dezember 1944)

|-
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"
! style="background-color:#CFCFCF"| ''SS-Standarte''
|+'''Tabelle mit den Kraftfahrzeugeinheiten der Allgemeinen-SS '''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''SS-Standarte''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
|-
| 1 „[[Julius Schreck]]“ || „Süd“ || München || 66 „Friedland“ || „Nordost“ || Bartenstein
|-
| 2 „Hessen“ || „Rhein-Westmark“ || Frankfurt (Main) || 67 „Wartburg“ || „Fulda-Werra“ || Erfurt
|-
| 3 „Thüringen“ || „Main“ || Nürnberg || 68 „Oberpfalz“ || „Main“ || Regensburg
|-
| 4 „Schleswig-Holstein“ || „Nordsee“ || Altona || 69 „Sauerland“ || „West“ || Hagen (Westfalen)
|-
| 5 „Mosel“ || „Rhein-Westmark“ || Luxemburg || 70 || „Südost“ || Glogau
|-
| 6 „Eduard Felsen“ || „Spree“ || Berlin || 71 „Weichsel“ || „Weichsel“ || Elbing
|-
| 7 „[[Friedrich Schlegel (Politiker)|Friedrich Schlegel]]“ || „Elbe“ || Plauen || 72 „Lippe“ || „West“ || Detmold
|-
| 8 „Niederschlesien“ || „Südost“ || Hirschberg || 73 „Mittelfranken“ || „Main“ || Ansbach
|-
| 9 „Pommern“ || „Ostsee“ || Stettin || 74 „Ostsee“ || „Ostsee“ || Greifswald
|-
| 10 „Pfalz“ || „Rhein-Westmark“ || Kaiserslautern || 75 „Widukind“ || „Spree“ || Berlin
|-
| 11 „[[Otto Planetta|Planetta]]“ || „Donau“ || Wien || 76 || „Alpenland“ || Salzburg
|-
| 12 „Niedersachsen“ || „Mitte“ || Hannover || 77 || „Ostsee“ || Schneidemühl
|-
| 13 „Württemberg“ || „Südwest“ || Stuttgart || 78 || „Rhein-Westmark“ || Wiesbaden
|-
| 14 „Gotaburg“ || „Fulda-Werra“ || Gotha || 79 || „Südwest“ || Ulm
|-
| 15 „Brandenburg“ || „Spree“ || Neuruppin || 80 „Groß-Beeren“ || „Spree“ || Berlin
|-
|-
| 16 „Unterelbe“ || „Südost“ || Breslau || 81 || „Main“ || Würzburg
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sturmnummer''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sturmnummer''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
|-
|-
| 17 || „Nordsee“ || Celle || 82 || „West“ || Bielefeld
| SS-Kraftfahrsturm 1 || Oberabschnitt "Süd" || München/Augsburg || SS-Kraftfahrsturm 8 || Oberabschnitt "Donau" || Linz/Wien/Graz/Innsbruck
|-
|-
| 18 „Ostpreußen“ || „Nordost“ || Königsberg || 83 „Ober-Hessen“ || „Rhein-Westmark“ || Gießen
| SS-Kraftfahrsturm 2 || Oberabschnitt "Fulda-Werra" || Erfurt/Frankfurt (Main) || SS-Kraftfahrsturm 9 || Oberabschnitt "Südost" || Breslau/Oppeln
|-
|-
| 19 „Westfalen-Nord“ || „West“ || Münster (Westfalen) || 84 „Saale“ || „Elbe“ || Chemnitz
| SS-Kraftfahrsturm 3 || Oberabschnitt "Ost" || Berlin/Senftenberg || SS-Kraftfahrsturm 10 || Oberabschnitt "Südwest" || Stuttgart/Karlsruhe/Freiburg (Br.)
|-
|-
| 20 „[[Fritz Weitzel]]“ || „West“ || Düsseldorf || 85 || „Rhein-Westmark“ || Saarbrücken
| SS-Kraftfahrsturm 4 || Oberabschnitt "Nordwest" || Hamburg/Kiel/Bremen || SS-Kraftfahrsturm 11 || Oberabschnitt "Mitte" || Magdeburg/Hannover
|-
|-
| 21 || „Mitte“ || Magdeburg || 86 „Hanauer Land“ || „Südwest“ || Offenburg
| SS-Kraftfahrsturm 5 || Oberabschnitt "West" || Düsseldorf/Buer (Westfalen)/Dortmund || SS-Kraftfahrsturm 12 || Oberabschnitt "Main" || Bamberg/Schweinfurt/Nürnberg/Asch
|-
|-
| 22 „Von der Schulenburg“ || „Ostsee“ || Schwerin || 87 „Tirol“ || keine Angabe || Innsbruck
| SS-Kraftfahrsturm 6 || Oberabschnitt "Elbe" || Dresden/Chemnitz/Reichenberg || SS-Kraftfahrsturm 13 || Oberabschnitt "Nord" || Schwerin/Stettin
|-
|-
| 23 „Oberschlesien“ || „Südost“ || Beuthen || 88 „Stedingen“ || „Nordsee“ || Bremen
| SS-Kraftfahrsturm 7 || Oberabschnitt "Nordost" || Königsberg/Elbing/Danzig || SS-Kraftfahrsturm 14 || Oberabschnitt "Rhein" || Bingen/Kaiserslautern
|-
|-
| 24 „Ostfriesland“ || „Nordsee“ || Oldenburg || 89 „[[Franz Holzweber|Holzweber]]“ || „Donau“ || Wien
|-
| 25 „Ruhr“ || „West“ || Essen || 90 „Franz Kutschera“ || „Alpenland“ || Klagenfurt
|-
| 26 „[[Paul Berck]]“ || „Elbe“ || Halle (Saale) || 91 || „Elbe“ || Wittenberg
|-
| 27 „Ostmark“ || „Spree“ || Frankfurt (Oder) || 92 „Alt-Bayern“ || „Süd“ || Ingolstadt
|-
| 28 || „Nordsee“ || Hamburg || 93 || „Rhein-Westmark“ || Koblenz
|-
| 29 „Schwaben“ || „Süd“ || Lindau || 94 „Obersteiermark“ || „Alpenland“ || Leoben
|-
| 30 „Adolf Höh“ || „West“ || Bochum || 95 || „Böhmen-Mähren“ || Trautenau
|-
| 31 „Niederbayern“ || „Main“ || Landshut || 96 || „Böhmen-Mähren“ || Brüx
|-
| 32 „Baden“ || „Rhein-Westmark“ || Heidelberg || 97 || „Böhmen-Mähren“ || Eger
|-
| 33 „Rhein-Hessen“ || „Rhein-Westmark“ || Darmstadt || 98 || „Böhmen-Mähren“ || Mährisch-Schönberg
|-
| 34 „Oberbayern“ || „Süd“ || Weilheim || 99 || „Donau“ || Znaim
|-
| 35 || „Fulda-Werra“ || Kassel || 100 || „Böhmen-Mähren“ || Reichenberg
|-
| 36 || „Weichsel“ || Danzig || 101 || „Böhmen-Mähren“ || Saaz
|-
| 37 „Ob der Enns“ || „Donau“ || Linz || 102 || „Böhmen-Mähren“ || Jägerndorf
|-
| 38 || „Alpenland“ || Graz || 103 || „Böhmen-Mähren“ || Aussig
|-
| 39 „Ostpommern“ || „Ostsee“ || Köslin ||104 || „Böhmen-Mähren“ || Troppau
|-
| 40 || „Nordsee“ || Kiel || 105 || „Nordost“ || Memel
|-
| 41 „Oberfranken“ || „Main“ || Bayreuth || 106 || „Süd“ || Augsburg
|-
| 42 „[[Fritz von Scholz]]“ || „Spree“ || Berlin || 107 || „Böhmen-Mähren“ || Brünn
|-
| 43 || „Südost“ || Frankenstein || 108 || „Böhmen-Mähren“ || Prag
|-
| 44 „Uckermark“ || „Spree“ || Eberswalde || 109 || „Warthe“ || Posen
|-
| 45 „Neiße“ || „Südost“ || Oppeln ||110 || „Warthe“ || Hohensalza
|-
| 46 || „Elbe“ || Dresden || 111 || „Warthe“ || Kolmar
|-
| 47 || „Fulda-Werra“ || Gera || 112 || „Warthe“ || Litzmannstadt
|-
| 48 || „Elbe“ || Leipzig || 113 || „Warthe“ || Kalisch
|-
| 49 || „Mitte“ || Braunschweig || 114 || „Warthe“ || Leßlau
|-
| 50 || „Nordsee“ || Flensburg ||115 || „Nordost“ || Zichenau
|-
| 51 || „Mitte“ || Göttingen || 116 || „Weichsel“ || Bromberg
|-
| 52 || „Donau“ || Krems || 117 || „Weichsel“ || Konitz
|-
| 53 „Dithmarschen“ || „Nordsee“ || Heide ||118 || „Weichsel“ || Preußisch Stargard
|-
| 54 „[[Siegfried Seidel-Dittmarsch|Seidel-Dittmarsch]]“ || „Spree“ || Landsberg (Warthe)||119 || „Weichsel“ || Graudenz
|-
| 55 „Weser“ || „Nordsee“ || Lüneburg ||120 || „Weichsel“ || Kulm
|-
| 56 „Franken“ || „Main“ || Bamberg || 121 || „Weichsel“ || Strasburg
|-
| 57 „Thüringer Wald“ || „Fulda-Werra“ || Meiningen ||122 || „Südwest“ || Straßburg
|-
| 58 || „West“ || Köln ||123 || „Südwest“ || Kolmar
|-
| 59 „[[Wilhelm Friedrich Loeper|Loeper]]“ || „Mitte“ || Dessau ||124 || „Südost“ || Scharley
|-
| 60 || „Nordost“ || Insterburg ||125 || „Rhein-Westmark“ || Metz
|-
| 61 „Masuren“ || „Nordost“ || Allenstein || 126 || „Alpenland“ || Marburg/Drau
|-
| 62 || „Südwest“ || Karlsruhe ||127 || „Nord“ ||Oslo<ref>Diese Standarte wurde am 1. Dezember 1944 aufgestellt.</ref>
|-
| 63 „Württemberg-Süd“ || „Südwest“ || Tübingen || || ||
|-
| 64 „Marienburg“ || „Weichsel“ || Berent || || ||
|-
| 65 „Schwarzwald“ || „Südwest“ || Freiburg (Br.) || || ||
|}
|}


==== Die SS-Trupps ====
==== Die SS-Reserve ====
Aktive Angehörige der [[Allgemeine SS|Allgemeinen SS]] wurden ab dem 35.&nbsp;Lebensjahr in die Reserve-Stürme ''(Reserve-SS)'' versetzt, die bei der jeweiligen [[#Die SS-Standarten|SS-Standarte]] angesiedelt waren und dort den IV. (und bei größeren Einheiten) den V. [[#Die SS-Sturmbanne|Sturmbann]] bildeten. Dort verblieben sie bis zum vollendeten 45.&nbsp;Lebensjahr. Danach konnten Angehörige der Reserve-SS entscheiden, ob sie „ehrenvoll aus der Dienstleistung in der SS“ entlassen oder ob sie auf eigenen Antrag hin in eine ''[[#Die Stammabteilungen und Stammbezirke|Stammabteilung]]'' überführt wurden.


==== Die Stammabteilungen und Stammbezirke ====
Der '''SS-Trupp''' wurde aus 3 Scharen gebildet und wurde in der Regel von einem Truppführer geführt. Er umfaßte zwischen 20 und 60 SS-Männer und ihm entsprach beim Heer der [[Zug (Militär)|Zug]].
Jedem SS-Oberabschnitt der SS war eine ''Stammabteilung'' zugeordnet, in die SS-Angehörige über das 45.&nbsp;Lebensjahr hinaus, auf eigenen Antrag hin versetzt werden konnten. Das entsprechende Gegenstück in den SS-Abschnitten bildete der ''SS-Stammbezirk''. [[Umgangssprache|Umgangssprachliche]] Bezeichnung der SS-Stammabteilung nebst dem entsprechenden Stammbezirk war „Stamm-SS“.


Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] dienten die Stammabteilungen als Personalverstärkung bzw. -ergänzung in den ''[[Konzentrationslager]]n'', nachdem die frontfähigen KZ-Wachen zum Kriegseinsatz in die [[Waffen-SS]] versetzt wurden.
Offiziell für alle SS-Gliederungen verbindlich, begann ab 1935 die SS-Verfügungstruppe die Heersbezeichnung zu übernehmen; ihr folgten wenig später die Leibstandarte und die Totenkopf-Verbände.


==== Die SS-Scharen ====
==== Die SS-Reiterstandarten (Reiter-SS) ====
{{Hauptartikel|Reiter-SS}}

Die '''SS-Schar''' wurde aus zwei Rotten mit 8 Mann gebildet und unterstand in der Regel einem Scharführer.

Die Bezeichnung ''SS-Schar'' wurde bei allen SS-Gliederungen verwendet.

==== Die SS-Rotten ====

Die '''SS-Rotte''' war die kleinste Einheit der Schutzstaffel. Sie umfaßte 4 Mann und war einem Rottenführer unterstellt.


Die SS umfasste auch berittene Einheiten, die allgemein als „Reiter-SS“ bezeichnet wurden. Sie war dem ''Inspekteur der SS-Reitschulen'' [[Christian Weber (NS-Funktionär)|Christian Weber]] unterstellt und in der ''Inspektion der SS-Reiterei'' zusammengefasst.
Die Bezeichnung wurde von allen SS-Gliederungen verwendet.


==== Die Standarten der SS-Verfügungstruppe und der SS-Wachverbände ====
==== Die Standarten der SS-Verfügungstruppe und der SS-Wachverbände ====
Für die Standarten der [[Verfügungstruppe]] und der [[SS-Totenkopfverbände]] galt dieselbe organisatorische Einteilung wie für die Fuß- und Reiter-Standarten der Allgemeinen SS.


Für die '''SS-Standarten der Verfügungstruppe''' und der '''SS-Totenkopf-Verbände''' galt dieselbe Einteilung wie für die Fuß- und Reiter-Standarten der Allgemeinen-SS.
===== Die Standarten der SS-Verfügungstruppe (SS-Standarten/VT) =====
Die ''SS-Standarten der Verfügungstruppe'' (SS-St./VT) entstanden im Herbst 1934, als die Politischen Bereitschaften „München“ (Ellwangen) und „Württemberg“ (Jagst) die neue SS-Standarte „Deutschland“ und aus den Politischen Bereitschaften „Hamburg“, „Arolsen“ und „Wolterdingen“ die SS-Standarte „Germania“ gebildet wurden. In Berlin und Umgebung wachte und paradierte die „Stabswache Berlin“ und die „SS-Sonderkommandos“ [[Krosno Odrzańskie|Crossen]] und [[Jüterbog]], die schon recht bald (1937) den Namen „[[Leibstandarte SS Adolf Hitler]]“ erhielten.


Nach dem [[Anschluss Österreichs]] entstand aus dem Zusammenschluss der deutsch-österreichischen SS und Teilen der Standarten „Deutschland“ und „[[Leibstandarte SS Adolf Hitler|LSSAH]]“ die neue Standarte „Der Führer“.
===== Die Standarten der SS-Verfügungstruppe =====


Ab März 1935 begann innerhalb der Verfügungstruppe der Begriff „Standarte“ von dem des Regimentes abgelöst zu werden; ab Oktober 1938 sprach man auch offiziell nicht mehr von den „Standarten der SS-VT“, sondern von den ''SS-Regimentern''.
Die Standarten der SS-Verfügungstruppe entstanden im Herbst 1934, als die Politischen Bereitschaften "München" (Ellwangen) und "Würtemberg" (Jagst) die neue SS-Standarte "Deutschland" und aus den Politischen Bereitschaften "Hamburg", "Arolsen" und "Wolterdingen" die SS-Standarte "Germania" gebildet wurden. In Berlin und Umgebung wachte und paradierte die "Stabswache Berlin", die schon recht bald den Namen "Leibstandarte-SS Adolf Hilter" erhielt.


{| class="wikitable"
Nach dem Anschluß Österreichs entstand aus dem Zusammenschluß der [[deutsch-österreichisch]]en SS und Teilen der Standarten "Deutschland" und "LSSAH" die neue Standarte "Der Führer".
|+Tabelle mit den Regimentern der SS-Verfügungstruppe

Ab 1935 begann innerhalb der Verfügungstruppe der Begriff "Standarte" von dem des Regimentes abgelöst zu werden; ab Oktober 1938 sprach man auch offiziell nicht mehr von den "Standarten der SS-VT" sondern von den ''SS-Regimentern''.

{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"
|+'''Tabelle mit den Regimenter der SS-Verfügungstruppe '''
|-
|-
! style="background:#CFCFCF;" | ''Standartenname''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Standartenname''
! style="background:#CFCFCF;" | ''amtliche Abkürzung''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''amtliche Abkürzung''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sitz''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Wehrmachtsergänzungsstelle''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Wehrmachtsergänzungsstelle''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Anmerkungen''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Anmerkungen''
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| Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" || LSSAH/LAH|| Berlin-Lichterfelde || Ergänzungsstelle I || Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreise I, II, III, IV und VIII liegt. Ferner alle Bewerber aus dem Reich, die die Mindestgröße von 178 cm erreichen
|Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ || LSSAH/LAH || Berlin-Lichterfelde || Ergänzungsstelle I || Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreisen I, II, III, IV und VIII liegt. Ferner alle Bewerber aus dem Reich, die die Mindestgröße von 178&nbsp;cm erreichen
|-
|-
| I. SS-Standarte "Deutschland" || D|| München || Ergänzungsstelle III || Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreise V, VII und XII liegt
|I. SS-Standarte „Deutschland“/VT || 1. Sta Deutschland/VT || München || Ergänzungsstelle III || Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreisen V, VII und XII liegt
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| II. SS-Standarte "Germania" || G || Hamburg-Veddel || Ergänzungsstelle II || Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreise VI, IX, X und XI liegt
|II. SS-Standarte „Germania“/VT || 2. Sta Germania/VT || Hamburg-Veddel || Ergänzungsstelle II || Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreisen VI, IX, X und XI liegt
|-
| III. SS-Standarte "Der Führer" || DF || Wien || Ergänzungsstelle IV || Alle Bewerber, deren Wohnort in der [[Ostmark]] liegt
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|-
|III. SS-Standarte „Der Führer“/VT || 3. Sta „Der Führer“/VT || Wien || Ergänzungsstelle IV || Alle Bewerber, deren Wohnort in der [[Donau- und Alpenreichsgaue|Ostmark]] liegt
|}
|}


===== Die Standarten der SS-Wachverbände =====
===== Die Standarten der SS-Wachverbände (SS-Totenkopfstandarten) =====
Die ''SS-Standarten der Totenkopfverbände'' (SS-T-St./WV) umfassten die Wachmannschaften der Konzentrationslager.


Bereits 1933 wurden ausgewählte SS-Männer zur Bewachung der Konzentrationslager von der Schutzstaffel abgestellt. Unter dem damaligen SS-Oberführer [[Theodor Eicke]] wurden diese SS-Männer der Schutzstaffel als solche entzogen; als Kommandant des Lagers Dachau schuf er sich dort eine Art Privatarmee. Noch trugen er und seine Leute die Uniform der Schutzstaffel, doch ihr "Sturmband" zeigte jedem Betrachter an, das sie etwas "Besonderes" waren - Eickes Männer und auch er trugen dort einen Totenkopf anstelle der üblichen Sturmnummer!
Bereits im Januar 1933 wurden ausgewählte SS-Männer unter dem Kommando des SS-Sturmbannführers [[Hilmar Wäckerle]] zur [[Inspektion der Konzentrationslager]] von der Schutzstaffel abgestellt. Unter ihrem späteren Kommandanten [[Theodor Eicke]] wurden diese SS-Männer der Schutzstaffel als solche entzogen. Es handelte sich hierbei, laut verschiedenen Äußerungen Eickes auf diversen SS-Führertagungen, um ''eine SS in der SS''.


Sie erhielten im Volksmund den Titel '''Totenkopf-SS''' und galten als geheimnisumwittert und ihrem Lagerkommandanten als treu ergeben.
Die SS-Wachverbände erhielten 1936 im Volksmund den Titel ''Totenkopf-SS'', als ihnen erlaubt wurde, auf dem rechten Kragenspiegel ein Totenkopfsymbol zu tragen. Sie galten als brutal, geheimnisumwittert und ihrem Lagerkommandanten als absolut treu ergeben.


1934 unterstützte Eicke mit seiner Totenkopf-Einheit die Leibstandarte während des [[Röhm-Putsch]]es. Er selbst erschoß den damaligen SA-Stabschef Ernst Röhm und wurde im Anschluß zum SS-Gruppenführer befördert.
1934 unterstützte ein KZ-Wachverband, namentlich der ''Wachsturmbann „Oberbayern“'', die Leibstandarte während des [[Röhm-Putsch]]es.


Ferner wurden Eicke 1934 die Konzentrationslager übergeben, die er nach Vorbild Dachaus umbilden sollte. Eicke und seine Männer waren nun auch für die militärische Ausbildung der unbewaffneten SS zuständig und nun begann die eigentliche Geschichte der SS-Wachverbände: bereits 1935 trugen Eickes Männer auf dem rechten Kragenspiegel anstelle der bei der SS üblichen Standarten-Nummer einen Totenkopf auf ihrer schwarzen Uniform. Als es Ende 1935 hieß, dass die Verfügungstruppe die feldgrauen Uniformen des Heeres erhalten sollten, führte Eicke für die Männer der Totenkopf-SS erdbraune Uniformen ein, die ihn und seinen Verband als "besonderen Teil der SS" auszeichnete.
Eicke wurden 1934 die gesamten Konzentrationslager übergeben, die er nach dem Modell des [[KZ Dachau]] organisieren sollte. Eicke und seine Männer waren nun auch für die militärische Ausbildung der unbewaffneten SS zuständig. Damit begann die eigentliche Geschichte der SS-Wachverbände: bereits als es 1935/36 hieß, dass die Verfügungstruppe (mit ihren ''erdgrauen'' Uniformen) nun die regulären feldgrauen Uniformen des deutschen Heeres erhalten sollten, führte Eicke für die Männer der Totenkopf-SS erdbraune Uniformen ein.


Am [[29. März]] [[1936]] erhielten Eickes Männer offiziell den Namen '''SS-Totenkopf-Wachverbände''' oder kurz: '''Totenkopf-Verbände'''. Theodor Eicke bildete nun aus dem Wachpersonal der Konzentrationslager eigenständige SS-Sturmbanne, die er jedoch der Kontrolle der SS-Führung entzog; solange Himmler Eicke auf seiner Seite wußte, konnte dieser in den Lagern treiben was er wollte!
Am 29. März 1936 erhielten Eickes Männer offiziell den Namen ''SS-Totenkopfstandarten/Wachverbände''. Doch allgemein wurden diese Einheiten als ''SS-Totenkopf-Wachverbände'' oder ''SS-Totenkopfverbände'' bezeichnet. Vor allem der letztere Begriff setzte sich im damaligen Sprachgebrauch durch. Theodor Eicke bildete nun aus dem Wachpersonal der Konzentrationslager eigenständige SS-Sturmbanne, die er jedoch der Kontrolle der SS-Führung entzog; solange Himmler Eicke auf seiner Seite wusste, konnte dieser in den Lagern treiben, was er wollte. Die Totenkopfverbände galten im Allgemeinen als die „Privatarmee Himmlers“, da sie nur ihm verantwortlich waren.


Im April 1937 fasste Eicke die fünf Sturmbanne zu drei eigenständigen „SS-Totenkopfstandarten“ zusammen, da er nun die Kontrolle über 3.500 Mann besaß. Das Stammpersonal Dachaus wurde nun zur ''1. SS-Totenkopfstandarte „Oberbayern“'', das Stammpersonal Sachsenhausens zur ''2. SS-Totenkopfstandarte „Brandenburg“'' und das Stammpersonal Buchenwalds zur ''3. SS-Totenkopfstandarte „Thüringen“'' zusammengefasst. Eine SS-Unterführerschule für die unteren Dienstgrade wurde nun im Konzentrationslager Dachau eingerichtet, während die „Inspektion der SS-Wachverbände“ im brandenburgischen Oranienburg angesiedelt wurde.
Im April [[1937]] faßte Eicke die 5 Sturmbanne zu drei eigenständigen "SS-Totenkopf-Standarten" zusammen, da er nun die Kontrolle über 3.500 Mann besaß.


Die Angehörigen im aktiven Lagerdienst trugen nun die erdbraune Uniform mit dem Totenkopf und den Dienstgradabzeichen auf den Kragenspiegeln und den Ärmelstreifen mit dem jeweiligen Standartennamen. Die Angehörigen der Totenkopfverbände, die sich nicht im aktiven Lagerdienst befanden, sondern zum Streifendienst bzw. zu Lehrgängen abkommandiert waren, trugen weiterhin die schwarze Uniform der Allgemeinen SS.
[[1938]] schlug SS-Gruppenführer Berger, ein ehemaliger SA-Führer, Himmler vor, Eicke die Aufstellung einer eigenen Frontdivision zu erlauben. Diese sollte dann in Folge als "Himmlers persönliche Truppe" den Soldaten der Wehrmacht und der SS-Verfügungsdivision folgen und ausschließlich für "besondere Aufgaben" bereitgestellt sein.
Himmler schwankte - noch!


Während der Dienst in der SS-VT als Ableistung der Allgemeinen Wehrpflicht in den Reihen der Wehrmacht anerkannt war, so blieben die Angehörigen der Totenkopf-Verbände vom Dienst in der Wehrmacht ausgenommen - die Wehrmachtsführung weigerte sich, den Dienst in den T-Verbänden anzuerkennen. Aber das war Eicke egal. Er mochte keine Soldaten, obschon er selbst im 1. Weltkrieg gedient hatte!
Während der Dienst in der SS-VT als Ableistung der Allgemeinen Wehrpflicht in den Reihen der Wehrmacht anerkannt war, so blieben die Angehörigen der Totenkopfverbände von dieser Regelung ausgenommen die Wehrmachtführung weigerte sich, den Dienst in den T-Verbänden anzuerkennen.<!-- Aber, wie spätere Militärhistoriker dann auch treffend feststellten, wurden mit der Nichtanerkennung des „Lagerdienstes“ als „militärischer Dienst“ von Seiten der Wehrmachtführung die Totenkopfverbände auch der Kontrolle und Einflussnahme durch die Wehrmacht entzogen und vieles hätte dann vielleicht auch verhindert werden können. --> So aber blieben die Totenkopfverbände faktisch ein [[rechtsfreier Raum]], in dem Theodor Eicke walten und schalten konnte wie er wollte.


Die Totenkopfverbände nahmen 1938 unter anderem an der [[Anschluss Österreichs|Besetzung Österreichs]] und des späteren [[Reichsgau Sudetenland|Reichsgaus Sudetenland]] ([[Ascher Ländchen|Ascher Zipfel]]) teil und waren auch bei Beginn des Zweiten Weltkrieges aktiv beteiligt. Teile von ihnen bildeten die sogenannte „[[SS-Heimwehr „Danzig“|Heimwehr Danzig]]“ und sammelten bescheidene „Kampferfahrung“.
Berger kam nun auf folgende Lösung: Da die Angehörigen der Totenkopf-Verbände ihren Wehrdienst in der Wehrmacht ableisten mußten, so galten sie als Reservisten der selben. Das heißt, im Kriegsfalle würden sich zu ihren Truppenteilen in der Wehrmacht begeben müssen. Berger schlug nun vor, die Totenkopf-Verbände im Rahmen der SS-Verfügungsdivision kämpfen zu lassen. Dabei sollte sie aus Einheiten der '''Verstärkten Totenkopf-Standarte''' (sogenannte "Polizeiverstärkung") und ein großer Teil der Ordnungs-Polizei verstärkt werden.


Am 1. Oktober 1939 konnte Eicke offiziell in Dachau damit beginnen, seine „eigene“ ''[[SS-Division Totenkopf]]'' aufzustellen. Für die militärische Ausbildung seiner Frontdivision wurde sogar das Konzentrationslager Dachau zeitweise geräumt und von Theodor Eicke als „Ausbildungslager“ benutzt. Am 1. November galt die Ausbildung als abgeschlossen und die Totenkopf-Division als aufgestellt.
Am [[18. Mai]] 1938 erlaubte Himmler Eicke, 50.000 Mann der Allgemeinen-SS als "Verstärkte Totenkopf-Standarten" abzuziehen und sie in seinen Verbänden einzugliedern.


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Nun konnte Theodor Eicke am [[1. Oktober]] [[1939]] in Dachau beginnen, seine '''SS-Totenkopf-Division''' aufzustellen, nachdem Teile der Totenkopf-Verbände beim Einmarsch in Österreich und im Sudetenland teilgenommen und ein großer Teil von ihnen im September die '''SS-Heimwehr Danzig''' bildete und aktive Kampferfahrung aufweisen konnte.
|+Tabelle mit den Standarten der SS-Wachverbände

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|+'''Tabelle mit den Regimenter der SS-Wachverbände '''
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! style="background:#CFCFCF;" | ''Standartenname''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''SS-Totenkopfstandarte''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Stammlager''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Stammlager/Gründungssitz''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''SS-Totenkopfstandarte''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Stammlager/Gründungssitz''
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| I „Oberbayern“ || [[KZ Dachau]] || X || Weimar-Buchenwald
| SS-Totenkopf-Standarte I "Oberbayern" || Dachau
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| SS-Totenkopf-Standarte II "Brandenburg" || Sachsenhausen
| II „Brandenburg“ || [[KZ Sachsenhausen]] || XI || [[Radom]]
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| III „Thüringen“ || Weimar-[[KZ Buchenwald]] || XII || [[Posen]]
| SS-Totenkopf-Standarte III "Thüringen" || Buchenwald
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| IV „Ostmark“ || [[KZ Mauthausen]] || XIII || Wien
| SS-Totenkopf-Standarte IV "Ostmark" || Mauthausen
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| V „Dietrich Eckart“ || [[KZ Oranienburg]] || XIV || Weimar-Buchenwald
| SS-Totenkopf-Standarte V "Dietrich Eckhardt" || -----
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|-
| VI || [[Prag]] || XV || [[Płock|Plock]]
|-
| VII || [[Brünn]] || XVI || Dachau
|-
| VIII || [[Krakau]] || „Kirkenes“ || [[Kirkenes]]
|-
| IX || [[Danzig]] || Reserve-Standarte „Oberbayern“ || Dachau
|}
|}


Am 25. Februar 1941 wurden die Bezeichnungen „SS-Totenkopfstandarten“ offiziell fallengelassen und diese in ''SS-Standarten'' umbenannt. Die Bezeichnung „Totenkopf-Standarte“ wurde nur noch den Regimentern der [[SS-Division Totenkopf|3. SS-Panzer-Division Totenkopf]] als „Traditionsbezeichnung“ zugestanden.
== Umstrukturierungen von 1930 bis 1945 ==


==== Umstrukturierungen ab 1930 ====
==== Die SS-Sturmbanne ====
{{Hauptartikel|Sturmbann}}


Die Bezeichnung stammt aus der SA und wurde in den übrigen NS-Organisationen übernommen. Der Sturmbann war dem [[Bataillon]] im Heer vergleichbar, konnte aus drei bis fünf Stürmen bestehen und hatte eine Personalstärke von 250 bis 600 Mann.
Ab [[1930]] wurde die interne Verwaltung der SS völlig umstrukturiert. Es wurde eine Ordnung eingeführt, die sich sehr eng an die der SA anlehnte. Desweiteren wurden die Rangabzeichen der SA übernommen und eigenständige Uniformen eingeführt. Die SS begann nun, sich durchweg in schwarz zu kleiden. Himmler wollte damit der Obersten SA-Führung zeigen, dass er sich nicht mehr als deren Untergebener sah, sondern als gleichberechtigter Partner.


==== Die SS-Stürme ====
Im Juni 1933 wurden in Berlin 120 SS-Männer unter der Führung Sepp Dietrichs bewaffnet. Diese übernahmen den Wachdienst innerhalb der Reichskanzlei, während draußen noch die Doppelposten der Reichswehr standen. Diese 120 Mann wurden anfänglich als '''SS-Stabswache Berlin''' bekannt, doch nur kurze Zeit später waren sie als '''[[Leibstandarte-SS Adolf Hitler]]''' bekannt.
Ein ''SS-Sturm'' umfasste bis Oktober 1934 drei Trupps unter der Führung eines SS-Sturmführers. Er umfasste zwischen 70 und 120 Mann und bestand aus einem aktiven Teil und einer Reserveeinheit. Ihm entsprach beim Heer die [[Kompanie (Militär)|Kompanie]]. Mit dem Anwachsen der Personalstärke der SS und der zunehmenden Übernahme der Heeresstrukturen wurde die Einführung weiterer Dienstgrade erforderlich. So wurde ab Oktober 1934 der Dienstgrad ''SS-Sturmführer'' in [[SS-Untersturmführer]] umbenannt.


Als Beispiel seien nachfolgend die Nachrichten-, Pionier- und Kraftfahrstürme der Allgemeinen SS angeführt. Der SS-Sturm einer Fußstandarte hatte seine Entsprechung in anderen SS-Gliederungen, wie der Reiter-SS und den Totenkopfstandarten.
Andere SS-Einheiten wurden ebenfalls über "Stabswachen" zu '''SS-Sonderkommandos''' und später in '''Politischen Bereitschaften''' zusammengefasst und ebenfalls bewaffnet. Um dieses zu erreichen, wurden diese Bereitschaften (gleich den bewaffneten "SA-Wehrmannschafen") in den Rang einer offiziellen [[Polizei|Hilfspolizei]] gestellt.


Aber auch die Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ und die SS-Verfügungstruppe wiesen ursprünglich Stürme auf, doch ab 1935 wurde die militärische Entsprechung in diesen SS-Gliederungen allgemein verbindlich.
==== Umstrukturierungen nach 1934 ====


===== Die SS-Nachrichtenstürme =====
Im September [[1934]] wurden die Leibstandarte-SS Adolf Hitler und die Politischen Bereitschaften durch Hitler zur '''[[SS-Verfügungstruppe]]''' (kurz: '''Verfügungstruppe''') zusammengefasst. Diese war eine kasernierte Sonderformation der SS, die ständig unter Waffen stand und nach den strengen Richtlinien der Wehrmacht ausgebildet wurde.
Die Nachrichteneinheiten der Allgemeinen SS, die sogenannten ''SS-Nachrichtenstürme'', waren ursprünglich den Fußstandarten der Allgemeinen SS zugeordnet, und ihre Mitglieder wurden spätestens 1938 faktisch der Verfügungstruppe bzw. den Totenkopfverbänden zugeteilt. Die Nachrichtenstürme unterstanden [[de jure/de facto|de jure]] einem Oberabschnittsleiter der SS.


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Ab dem Herbst 1934 benannte sich die eigentliche Schutzstaffel in '''Allgemeine-SS''' um, um sich von den bewaffneten "Töchterverbänden", der Verfügungstruppe ('''SS-VT''') und den '''[[SS-Totenkopfverbände]]n''' ('''SS-TV'''), abzuheben.
|+Tabelle mit den Nachrichteneinheiten der Allgemeinen SS (Sachstand: 9. November 1944)

Die Allgemeine-SS war weiterhin eine Organisation des Vereinsrechtes, deren Mitglieder (bis auf eine geringe Anzahl hauptberuflicher SS-Führer) nur aus Berufstätigen bestand, die ihren Dienst in der SS freiwillig und unentgeltlich nach Feierabend versahen. Dennoch erhielten ihre unbewaffneten Mitglieder regelmäßig eine militärische Ausbildung. Diese Ausbildung führten Angehörige der '''[[SS-Totenkopf-Standarten]]''' durch.

Die finanzielle Versorgung der Allgemeinen-SS, deren hohe Ansprüche kaum von den Mitgliedsbeiträgen getragen werden konnten, oblag den privatrechtlichen Vereinen "[[Freundeskreis Reichsführer-SS]]" und der "[[Organisation der Fördernden Mitglieder der SS]]".

Ebenfalls wurden 1934 die "[[SS-Junkerschule|SS-Junkerschulen]]" unter dem damaligen SS-Standartenführer [[Paul Hausser]] gegründet, die die Offiziersausbildung der SS-VT unter den Richtlinien der Wehrmacht durchführte.

Zwischen [[1935]] und Anfang [[1945]] erschien die von [[Gunter d'Alquen]] geleitete und wöchentlich erscheinende, antisemitische SS-Zeitung "[[Das schwarze Korps]]". Es handelte sich um die auflagenstärkste Zeitung nach der von [[Joseph Goebbels]] herausgegebenen "[[Das Reich]]".

Bereits 1934 gab der Reichsführer-SS Himmler der Personalabteilung des SS-Hauptamtes den Auftrag, "Dienstalterslisten der Schutzstaffel der NSDAP" zu erstellten.
Diese wurde bereits am [[1. Oktober]] 1934 fertiggestellt und enthielt in Buchform alle Namen, Ehrentitel und Auszeichnungen (politischer und militärischer Art wie: ''Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP, SS-Leistungsrune, SA-Sportabzeichen'' oder des sogenannten ''Blutordens''. Aber auch der ''SS-Ehrendegen'' oder der ''SS-Ehrenring/SS-Totenkopf-Ring'' waren aufgeführt. Ebenso die Auszeichnungen, die der Träger während des I. und II. Weltkrieges verliehen bekam, waren darin aufgeführt: ''Eisernes Kreuz, Ritterkreuz, Deutsches Kreuz'' und ''Großkreuz'' waren darin enthalten. Ferner alle Kampf- und Verwundetenabzeichen.) der SS-Führer, die in der Allgemeinen-SS, dem Sicherheitsdienst Reichsführer-SS, der SS-Verfügungstruppe, der SS-Totenkopf-Standarten, der SS-Wachverbänden, der Waffen-SS und den SS-Totenkopf-Verbänden angehörten.
Ab [[1936]] wurden auch die Offiziere der Polizei darin aufgeführt, sobald ihrem Polizeidienstgrad einem SS-Rang entsprach.

Die Dienstalterslisten umfaßten folgende Ausgaben:

* Die Ausgabe 1 vom [[1. Oktober]] [[1934]] umfaßte 3.238 SS-Führer vom SS-Sturmführer bis zum Reichsführer-SS.
* Ausgabe 2 vom [[1. Juli]] [[1935]] führte die SS-Führer vom SS-Untersturmführer bis zum Reichsführer-SS auf.
* Die Ausgaben 3, 4 und 5 jeweils vom [[1. Dezember]] [[1936]], [[1937|37]] und [[1938|38]] führten alle SS-Führer vom SS-Untersturmführer bis zum Reichsführer-SS auf.
* Die Ausgaben 6, 7 und 8 vom [[20. Januar]], [[20. April]] und [[1. Oktober]] [[1942]] umfaßte die Namen der SS-Führer vom SS-Sturmbannführer bis zum Reichsführer-SS.
* Die Ausgaben 9, 10, 11 und 12 vom [[30. Januar]], [[1. Juli]], [[1. Oktober]] und [[9. November]] [[1944]] umfaßte folgende SS-Führer:
** 30. Januar 1944 waren 1.257 SS-Führer in den Dienstgraden vom SS-Standartenführer bis SS-Gruppenführer aufgelistet.
** 1. Juli 1944 wurden 4.657 SS-Führer vom SS-Hauptsturmführer bis hin zum SS-Oberstgruppenführer genannt. (Diese Dienstalterliste war ein Unikum für sich, da nur ein Handexemplar für das SS-Personalamt erstellt wurde, demnach ein absolutes Einzelstück war, und die nur Angehörige der Waffen-SS beeinhaltete!)
** 1. Oktober 1944 wurden 4.208 SS-Führer von den Dienstgraden SS-Sturmbannführer bis SS-Obersturmbannführer aufgeführt.
** 9. November 1944 wurden 1.362 SS-Führer vom SS-Standartenführer bis zum SS-Gruppenführer aufgeführt.

Was ins Auge springt, ist die Tatsache, daß ab 1944 der Dienstgrad des Reichsführers nicht mehr aufgeführt wurde.
Auch wurden die ehrenamtlichen Mitglieder der Allgemeinen-SS nicht mehr aufgelistet, da sie größtenteils ihre Wehrpflicht in der Wehrmacht versahen, demnach nicht mehr den Dienst in der SS versehen und auch nicht mehr befördert werden konnten. Dadurch "verschwanden" rund 11.000 SS-Mitglieder aus den Dienstalterslisten - das ist der Unterschied zwischen den Augaben von 1938-42!

==== SS-Einheiten und Allgemeine Wehrpflicht ====

Ab [[1935]] die wurde der Dienst in der [[SS-VT]] von der Wehrmacht als Ableistung der wieder eingeführten Allgemeinen Wehrpflicht anerkannt. Der Freiwillige wurde über die Wehrerfassungsstelle der Wehrmacht an die SS-VT zugeführt und dieser schloss einen Dienstvertrag mit dem Deutschen Reich ab.

Der Dienst in den [[SS-TV]] wurde dagegen nicht als Wehrdienst angesehen; vielmehr mussten ihre Mitglieder bereits gedient haben, bevor sie ihre Tätigkeit in der SS-TV aufnahmen, wodurch das Durchschnittsalter auf 21-25 Jahre anstieg.

Damit blieben die Angehörigen der SS-TV weiterhin bewaffnete kasernierte Einheiten der NSDAP. (Theodor Eicke zur Rechtsstellung der SS-TV: "''Wir gehören weder zum Heer oder Polizei, noch zur Verfügungstruppe. Die Einheiten der SS-Totenkopfverbände rechnen sich bewußt zur Allgemeinen-SS und können daher weder von Offiziere noch Unteroffizieren geführt werden.''")

==== Die SS und die Wehrmacht ====

Ebenfalls wurde 1935 durch Hitler die Stärke der neuen Deutschen Wehrmacht international wie folgt angezeigt: "''Die [[Deutsche Wehrmacht]] umfasst 36 Divisionen, darunter 1 Division SS-Verfügungstruppe.''" Damit galt die SS-VT und die spätere [[Waffen-SS]] [W-SS] als regulärer Teil der deutschen Streitkräfte und international als "4. Wehrmachtsteil".

Am [[17. August]] [[1938]] bestimmte Hitler bezüglich der Aufgabenverteilung zwischen der Wehrmacht und den bewaffneten SS-Verbänden: "''Die SS-Verfügungstruppe ist weder ein Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie ist eine stehende bewaffnete Truppe zu meiner ausschließlichen Verfügung. Im Kriegsfalle ist sie im Rahmen des Heeres eingesetzt und untersteht dem Oberkommando der Wehrmacht oder im Bedarfsfalle meinen Weisungen. Die SS-Totenkopfverbände sind eine stehende bewaffnete Truppe der SS zur Lösung von Sonderaufgaben polizeilicher Natur, die zu stellen ich mir von Fall zu Fall vorbehalte. Es dürfen nur Freiwillige aufgenommen werden, die ihrer Wehrpflicht grundsätzlich in der Wehrmacht genügt haben.''"

==== Die SS und die Polizei ====

Heimrich Himmler begann ab 1933 seine Macht stetig auszubauen. Bereits kurz nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er zum ''Chef der Bayrischen Politischen Polizei'' ernannt.

[[1934]] wurden die "Politischen Polizeien des Deutschen Reiches" von [[Hermann Göring]] zur [[Gestapo]] zusammengefasst und Himmler wenig später zu deren Chef ernannt.

Am [[17. Juni]] [[1936]] wurde Heinrich Himmler die gesamte Polizei des Reiches unterstellt – er nannte sich nun: "Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei". Höhere Polizeiführer mussten nun zwangsweise der SS beitreten.

Die SS wurde ab [[1938]]/[[1942|42]] nun in verschiedene Hauptämter zusammengefasst und die Polizeien im Reich aufgeteilt:

Zum '''Hauptamt Ordnungs-Polizei''' gehörten die uniformierte Schutzpolizei, Gendamerie und die Gemeindepolizei.

Zum '''[[Hauptamt Sicherheitspolizei]]''' gehörten die [[Geheime Staatspolizei]], die Grenz- und Kriminalpolizei.
(Das Hauptamt Sicherheitspolizei wurde SS-Gruppenführer [[Reinhard Heydrich]] unterstellt, der gleichzeitig Chef des [[Sicherheitsdienst Reichsführer-SS|Sicherheitsdienstes der SS]] und damit der 2.mächtigste Mann in der SS war. Heydrich legte [[1939]] seine Ämter zum neuen [[Reichssicherheits-Hauptamt]] zusammen.

[[1943]] wurde Himmler Reichinnenminister und führte nun als offiziellen Titel: "Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsinnenministerium".

==== Die SS-Hauptämter (1938-41) ====

Im Jahre [[1938]] unterstanden dem [[Reichsführer-SS]] drei [[Hauptamt|Hauptämter]]:

* Das [[SS-Hauptamt]] als oberste Befehlsstelle der drei SS-Gliederungen,
* das [[Sicherheitsdienst Reichsführer-SS|Hauptamt Sicherheitsdienst]] als politische Überwachungsstelle und
* das [[Rasse- und Siedlungshauptamt]], dem die weltanschauliche Erziehung und Durchführung der Gedanken von "Blut und Boden" oblag.



==== Waffen SS (ab 1939) ====

Der Begriff '''Waffen-SS''' wurde Anfang November 1939 informell in den Sprachgebrauch der SS-Administration eingeführt und setzte sich etwa innerhalb eines Jahres gegenüber den alten Bezeichnungen "Verfügungstruppe" und "Totenkopf-Verbände" durch. Das früheste bekannte Dokument, das den Begriff "Waffen-SS" verwendet, ist ein SS-Befehl vom [[7. November]] [[1939]], in dem Angehörige der Allgemeinen-SS darauf hingewiesen werden, dass sie Reserveführer in der Waffen-SS werden können.

==== Die SS während des Krieges ====

Mit dem Ausbruch wurden die Mitglieder der SS zum Wehrdienst eingezogen: Von den rund 160.000 Angehörigen der Allgemeinen-SS dienten 130.000 in Einheiten der Wehrmacht. Nur 5.000 von ihnen wurden in die Waffen-SS übernommen. Diese 5.000 SS-Mitgliedern gehörten den Totenkopf-Standarten an, die nun zur "3. Panzerdivision Totenkopf" zusammengefasst und [[1942]] in die Waffen-SS überführt wurden.

Die Angehörigen der als '''Gesamt-SS''' bezeichneten Schutzstaffel führten während des Krieges dieselben Dienstränge und trugen ähnliche Uniformen wie die Vorkriegs-SS. Dadurch war es für die Allgemeinheit fast unmöglich, diese Gruppierungen von der Allgemeinen-SS zu unterscheiden. Heute spricht man verallgemeinernd von der ''SS'', wenn man die Verbrechen der Totenkopf-Verbände in den Konzentrationslagern meint. Es wird von der "SS" gesprochen, wenn man die kämpfenden Truppenteile der Waffen-SS bezeichnen möchte.

Doch war die SS der Kriegszeit nicht mehr mit der Allgemeinen-SS identisch: Die Allgemeine-SS war rechtlich ein privater Verein, der durch Mitgliedsbeiträge der NSDAP und der Allgemeinen-SS finanziert wurde. Die heute als "SS" bezeichneten Organisationen unterstanden dem Reichsinnenministerium und wurden durch den Polizeietat, d. h. durch das [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]] und [[Allgemeine Steuer]]n getragen. Es waren nun staatliche Einrichtungen, die "SS" genannt wurden.

Der Führer der SS-VT, [[Theodor Eicke]], bildete mit dem Kriegsbeginn aus Angehörigen der Wachverbände eine eigene Fronttruppe, die rasch zur '''3. Panzerdivision Totenkopf''' (auch '''Totenkopf-Division''' oder kurz: '''T-Division''') ausgebaut wurde. Der Leiter des "SS-Erfassung- und Ergänzungssamtes", [[Gottlob Berger]], schlug nun vor, die an der Front stehenden Totenkopfverbände verwaltungsmäßig der Verfügungstruppe zuzuschlagen.

Am 1. September [[1939]] umfasste die SS-Verfügungstruppe etwa 25.000 Mann, während die SS-TV 5.020 Mann aufwies. Die Standarten "Deutschland", "Germania" und der "Der Führer" wurden nun zur '''[[SS-Verfügungs-Division]]''' zusammengefasst, die schon bald unter dem Namen der SS-Division "Das Reich" bekannt wurde. Mit allen Reserve-Einheiten (vormilitärisch ausgebildete Mitglieder der Allgemeinen-SS) verfügte die gesamte Verfügungstruppe über rund 40.000 Mann.

Das Wachpersonal der [[KZ]] wurde nun aus Angehörigen der Allgemeinen-SS, der Polizei, Teilen der alten SA-Wehrmannschaften, des Kyffhäuserbundes und der Wehrmacht gestellt, die nicht mehr frontverwendungsfähig waren.

Nach der Zerschlagung [[Polen]]s wurde in [[Danzig]] die '''[[SS-Heimwehr Danzig]]''' gegründet, deren Mitglieder allesamt Angehörige der Totenkopf-Verbände waren.

Die gesamten [[Konzentrationslager]] unterstand bis [[1941]]/[[1942|42]] ausschließlich der Allgemeinen-SS. Dort wurden die berüchtigten '''[[SS-Totenkopf-Wachsturmbanne]]''' als deren bewaffneter "Sonderverband" gebildet und die schließlich zu den Mordbrennern der SS werden sollten. Auch sie unterstanden jenen [[Totenkopf-Standarten]], zu denen auch die Frontverbände der SS-Totenkopf-Division gehörten.

==== Umstruktrurierungen nach 1941 ====

[[1941]]/[[1942|42]] wurden nun die SS-Totenkopf-Standarten offiziell aufgelöst und ihre Angehörigen endgültig der Waffen-SS ([[SS-Totenkopf-Division]]) zugeordnet. Die in den [[KZ]] dienenden [[SS-Totenkopf-Wachsturmbanne]] bekamen ihren Sold nun nicht mehr aus dem Polizeietat sondern erhielten die Soldbücher und die Uniformen der Totenkopf-Division. Ein kleines Detail unterschied jedoch die Angehörigen der ehemaligen Wachtsturmbannen vom Angehörigen der Totenkopf-Division: Es war ihnen untersagt, den Ärmelstreifen "Totenkopf" zu tragen. Stattdessen trugen sie am linken Unterarm eine schwarze Ärmelraute, in der ein Totenkopf eingestickt war.

== Die Uniformen der SS ==

=== Uniformen der Vorläuferorganisationen der SS ===

Die im Mai [[1923]] von Adolf Hitler gebildete '''Stabswache''' war mit den schwarzen Ski-Mützen der ehemaligen österreichischen Gebirgsjäger ausgestattet, die das [[Symbol]] der "Brigade Erhardt" trugen – den Totenkopf. Das Totenkopf-Muster war zuvor auch von der Leibgarde des deutschen [[Kaiser]]s [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] benutzt worden.

Ansonsten trugen die Angehörigen jene Uniform, in der sie bei Kriegsende ausgemustert wurden; d. h. die Unform des Heeres, der Luftwaffe und der Marine. Angehörige des Stabswache, die keine eigene Unform mehr besaßen trugen vielfach grau-grüne oder graue Windjacken als Uniformersatz. Damit hatte die Stabswache Gemeinsamkeiten mit der übrigen [[Sturmabteilung]], die dasselbe praktizierte.

Äußeres Kennzeichen des nachfolgenden '''Stoßtrupp Adolf Hitler''' waren neben den schwarzen Mützen mit dem Totenkopf-Abzeichen die roten "[[Hakenkreuz-Armbinde|Kampfbinden]]", die an den Rändern schwarz eingefasst waren. Am linken Ärmelaufschlag wurde ein Ärmelband getragen, das die Aufschrift "Stoßtrupp Adolf Hitler" trug. Der Stoßtrupp verfügte somit schon über die wesentlichen Kennzeichen der späteren Schutzstaffel.

=== Dienstanzug der Allgemeinen-SS ===

[[Bild:Die Uniformen der Allgemeinen SS.jpg|thumb|300px|Die Uniformen der Allgemeinen-SS]]

Der '''Dienstanzug der Allgemeinen-SS''' ist in zwei Abarten bekannt. Der ältere von beiden orientiert sich stark an der Uniform der [[Sturmabteilung]], wurde in der Zeit zwischen [[1925]] und [[1934]] getragen und in der Folge als ''Traditionsanzug der SS'' bekannt.

Dieser Traditionsanzug bestand aus einer schwarzen SA-Mütze, die neben dem "Hoheitszeichen der NSDAP" (Adler) den Totenkopf der Preußischen Leibhusaren enthielt.

Dazu wurde das "Parteihemd der NSDAP" (Braunhemd) mit schwarzem Binder getragen.
Auf dem Hemdkragen wurden schwarze Kragenspiegel getragen, welche beide eine schwarz-weiße Umrandung aufwiesen; auch der Kragen als solcher wies diese Umrandung auf. Auf dem rechten Kragenspiegel wurde die Nummer der SS-Standarte, auf dem linken der jeweilige Dienstgrad (von "SS-Mann" bis "SS-Obersturmbannführer") angezeigt. Ab dem Dienstgrad des "SS-Standartenführers" wurde der Dienstgrad auf beiden Spiegeln gezeigt.
Auf der rechten Schulter wurde das Schulterstück getragen.

Am linken Oberarm wurde das "Kampfband des SS" (Hakenkreuzarmbinde) und über dem linken Ärmelaufschlag das schwarze "Sturmband" mit der Sturmnummer in mattweißer Umrandung getragen.
Bei höheren SS-Führern wurde das Sturmband in Silber gehalten und zeigte die Zugehörigkeit zu einem der SS-Hauptämter an.
Bei den SS-Mitgliedern mit einer Mitgliednummer unter 50.000 oder (bei einem späteren SS-Eintritt mit dementsprechend hoher Mitgliedsnummer) einer Parteizugehörigkeit vor dem 1. Januar 1933 wurde auf dem rechten Oberarm der silberne "Ehrenwinkel der Alten Kämpfer" getragen.

Zum Traditionsanzug wurden schwarze Stiefelhosen (Reithosen) und schwarze Schaftstiefel getragen. Dazu kam ein schwarzes Koppel mit Schulterriemen.

Ab [[1931]]/[[1932|32]] wurde für die SS ein neuer Dienstanzug eingeführt, der sich bis [[1934]] durchgesetzt hatte.

Dieser Dienstanzug bestand aus einer schwarzen Tellermütze (Schirmmütze) mit SS-Adler und einem SS-Totenkopf. Beide Embleme waren eigens für die Schutzstaffel geschaffen worden und wurden bis [[1945]] verwandt.
Dazu gehörte ein schwarzer Rock mit Koppel und Schulterriemen, darunter das Braunhemd und ein schwarzer Binder.
Komplettiert wurde der Dienstanzug durch schwarze Stiefelhosen mit Schaftstiefeln.

Die Angaben zu den Dienstgradabzeichen usw. können vom Traditionsanzug übernommen werden.

=== Der Dienstanzug der SS-Verfügungstruppe ===

Für die Verfügungstruppe sind ebenfalls zwei Varianten bekannt. Diese sind zum einen als '''Schwarzer Dienstanzug der Waffen-SS''' und zum anderen als '''grauer Feldanzug der Waffen-SS''' bekannt.

[[Bild:Die Uniformen der SS-Verfügungstruppe.jpg|thumb|300px|Die Uniformen der SS-Verfügungstruppe]]

Der Schwarze Dienstanzug entspricht im wesentlichem dem der Allgemeinen-SS. Abweichungen bestehend im Tragen eines schwarzen Stahlhelms (Modell 1916 bzw. RZM-Modell 1932). Die schwarze Schirmmütze wurde bei allen Gelegenheiten getragen, bei denen der Stahlhelm nicht getragen werden musste.
(Parteimitglieder der NSDAP trugen zur Schwarzen Uniform das Braunhemd der Partei, Nichtmitglieder ein weißes Trikothemd mit schwarzem Binder.)

Die rechte Schulterklappe wich wie folgt ab:

* Leibstandarte-SS "Adolf Hitler": Schwarze Schulterklappe mit schwarz-weißer Umrandung; weißes Emblem "LAH" aufgelegt,

* SS-Standarte 1 "Deutschland": Schwarze Schulterklappe mit schwarz-weißer Umrandung; weißes Emblem "D" aufgelegt,

* SS-Standarte 2 "Germania": Schwarze Schulterklappe mit schwarz-weißer Umrandung; weißes Emblem "G" aufgelegt,

* SS-Standarte 3 "Der Führer": Schwarze Schulterklappe mit schwarz-weißer Umrandung; weißes Emblem "DF" aufgelegt.

Der rechte Kragenspiegel wich gegenüber der Allgemeinen-SS wie folgt ab:
* Leibstandarte "Adolf Hitler" <=> ''SS'' (doppelte Sig-Rune als ''Ausdruck des arischen Kampfes'')
* Standarte "Deutschland" <=> ''SS 1''
* Standarte "Germania" <=> ''SS 2''
* Standarte "Der Führer" <=> ''SS 3''

Die Ärmelstreifen trugen bei der Verfügungstruppe den Standartennamen.
* LAH <=> ''Adolf Hitler'' (Frakturschrift)
* D <=> ''Deutschland'' (Frakturschrift)
* G <=> ''Germania'' (Frakturschrift)
* DF <=> ''Der Führer'' (Normalschrift)

Der graue Feldanzug der Verfügungstruppe entsprach dem der Wehrmacht.
Alle Angaben zu den Abzeichen können vom Schwarzen Dienstanzug übernommen werden.
Zum grauen Dienstanzug wurde das Koppel ohne Schulterriemen getragen.

Auf dem linken Oberarm wurde das SS-eigene "Hoheitszeichen des Deutschen Reiches" (Ärmeladler) getragen.

Abweichungen im Ärmelstreifen:

* LAH <=> ''Adolf Hitler'' (deutsche Schreibschrift)

=== Dienstanzüge der Wachverbände ===

Die Dienstanzüge der SS-Totenkopf-Verbände entsprachen denen der Verfügungstruppe.

[[Bild:Angehöriger eines SS-Totenkopf-Verbandes.jpg|thumb|200px|Angehöriger einer SS-Totenkopf-Standarte]]

Auch die Angehörigen der Wachverbände waren sämtlich Mitglieder der NSDAP.

'''Schwarze Uniform''':

Schulterklappe:

* Schwarz-Weiße Schulterstücke der Allgemeinen-SS, die die Wachverbände als Teil der "normalen SS" erscheinen ließen.
rechter Kragenspiegel:

* "Totenkopf-Symbol"

Ärmelstreifen:

* Standarte I: ''Oberbayern''
* Standarte II: ''Brandenburg''
* Standarte III: ''Thüringen''
* Standarte IV: ''Ostmark''
* Standarte V: ''Dietrich Eckhardt''

'''Graue Uniform'''

Schulterklappe:

* Schwarze Schulterklappe mit brauner Umrandung, als "Waffenfarbe", die die Zugehörigkeit zur "Generalinspektion Konzentraionslagerwesen" widerspiegelte.

Ärmelstreifen:

* 1934-39 <=> Symbol "Totenkopf"
* 1939-42 <=> Schriftzug ''SS-Totenkopf''
* 1942-45 <=> Schriftzug ''Totenkopf''

Die so genannten '''Totenkopf-Wachsturmbanne''', die die [[Konzentrationslager]] auch noch nach Kriegsausbruch bewachten, trugen weiterhin die schwarzen Vorkriegsuniformen der Wachverbände.

Sie wichen aber von denen der Allgemeinen-SS stark ab, in denen der Kragen und die Aufschläge des Rockes in hellblauer oder grüner Farbe abgeändert wurden. Auch wurde anstelle der Hakenkreuzarmbinde der Ärmeladler der SS getragen. [[1939]]/[[1942]] war es nur noch den Wachsturmbannen gestattet, den alten Ärmelstreifen der Totenkopf-Standarten (mit dem Totenkopf-Symbol) zu tragen.

Nachdem sich die SS-Totenkopf-Division als reiner Kampfverband an der Front einen Namen gemacht hatte, wurde ihnen [[1942]] erneut die KZ-Wachen soldbuchmäßig unterstellt. Das heißt, dass nun auch die Wachverbände der Lager die aktuellen Uniformen der Waffen-SS und deren Soldbücher erhielten. Der Divisionsstab der im [[Volksmund]] "'''[[Totenkopf-SS]]'''" genannten Verbände beschwerte sich daraufhin massiv bei [[Himmler]]. Der erwog schließlich für die Wachsturmbanne einen eigenen Kragenspiegel in Form eines doppelten Hakenkreuzes einzuführen, während der Totenkopf nur noch den kämpfenden Frontverbänden der Totenkopfverbände zustehen sollte.

=== Dienstanzüge der angeschlossenen Verbände ===

[[Bild:Ärmelstreifen und -abzeichen der SS.jpg|300px|thumb|Die Ärmelstreifen und -abzeichen der SS]]

Als Angehöriger der '''[[Gestapo]]''' usw. brauchte man nicht unbedingt SS-Mitglied oder Parteiangehöriger der NSDAP zu sein – es wurde zwar erwünscht, aber nicht verlangt.

Die Angehörigen des '''[[Sicherheitsdienst Reichsführer-SS|SD]]''' trugen in aller Regel die schwarze bzw. graue Unform der Waffen-SS. Der rechte Kragenspiegel der Uniform war leer, dass heißt, das in dem schwarzen Feld kein Symbol oder Abzeichen getragen wurde. Sie waren zwar allesamt eingetragene Mitglieder der Allgemeinen-SS, wollten aber Verbundenheit mit der kämpfenden Truppe zeigen. Daher trugen auch sie zur Schwarzen Uniform das weiße Trikothemd. (Selbst der Reichsführer trug im Kriege das "parteipolitisch neutrale Weißhemd" der Nichtmitglieder)

Die Mitarbeiter der Gestapo waren im Gegensatz zu den Angehörigen des SD keine eingetragenen Mitglieder der Allgemeinen-SS. Sie gehörten nur über ihre Dienststelle zur Schutzstaffel und waren mit dem SD im RSHA zusammengeschlossen.
Die Angehörigen der Gestapo trugen die Uniformen des SD.

Am linken Unterarm der Uniform trugen SD-Angehörigen und die Mitarbeiter der Gestapo eine matt-weiß eingefaßte schwarze Ärmelraute mit den weißen Buchstaben ''SD''.
Darunter folgte der schwarze Ärmelstreifen (matt-weiß eingefaßt) mit der Bezeichnung ''SD-Hauptamt''.
Auch die Angehörigen der Einsatzgruppen trugen die Uniform des SD, bei ihnen war allerdings die Ärmelraute nicht matt-weiß eingefaßt, sondern wurde in schwarzer Grundausführung getragen.

(Angehörige des SS-Hauptamtes, des Stabes Reichsführer-SS oder des Rasse- und Siedlungshauptamtes trugen auf ihren Ärmelstreifen die Bezeichnungen: ''SD-Hauptamt'', ''RFSS'' bzw. ''Ru.S-Hauptamt'')
Angehörige des Rasse- und Siedlungs-Hauptamtes trugen zusätzlich eine schwarze Ärmelraute mit einer weißen [[Runen|Odal-Rune]] auf dem linken Unterarm.

Hohe SS-Führer trugen silberne Ärmelstreifen, auf der schwarze Streifen angebracht waren: Anhand der Anordnung dieser Streifen konnte man die Funktion des Trägers in den Hauptämtern ersehen:
* Silberner Streifen, oben und unten leicht schwarz eingefaßt: ''Reichsführer-SS, Hauptamtschefs u. Amtschefs der 3 SS-Hauptämter.''
* Silberner Streifen, oben und unten leicht schwarz eingefaßt, mittig ein dicker schwarzer Streifen: ''Hauptabteilungsleiter im Stab des Reichsführers und der 3 Hauptämter.''
* Silberner Streifen, oben und unten leicht schwarz eingefaßt, mittig zwei dicke schwarze Streifen: ''Abteilungsleiter im Stab des Reichsführers und der 3 Hauptämter.''
* Silberner Streifen, oben und unten leicht schwarz eingefaßt, mittig drei dicke schwarze Streifen: ''Referenten im Stab des Reichsführers und der 3 Hauptämter.''

== Dienstgrade der SS ==

Die SS-Dienstgrade in steigender Rangfolge (Stand: [[1. April]] [[1942]]) mit den entsprechenden Dienstgraden der [[Polizei]] und der [[Wehrmacht]] sowie den wichtigsten NSDAP-Gliederungen.

Die SS-Dienstgradbezeichnungen waren von der [[Sturmabteilung|SA]] übernommen worden, deren Untergruppierung die SS und die anderen NS-Gruppen ursprünglich gewesen waren:

{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"
|+'''Tabelle mit der Gegenüberstellung der Dienstgrade der NSDAP'''
|-
|-
! style="background:#CFCFCF;" | ''Sturmabteilung''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''SS-Nachrichtensturm''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Allgemeine-SS''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Waffen-SS''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Nationalsozialistisches Fliegerkorps''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''SS-Nachrichtensturm''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Nationalsozialistisches Kraftfahrerkorps''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Polizei''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
! style="background:#CFCFCF;" | ''Wehrmacht (Heer)''

|-
|-
| ----- || Staffel-Bewerber || ----- || ----- || ----- || ----- || -----
| 1 || „Süd“ || München || 11 || „Main“ || Nürnberg
|-
|-
| SA-Anwärter || Staffel-Anwärter || ----- || ----- || ----- || ----- || -----
| 2 || „Südwest“ || Stuttgart || 12 || „Ostsee“ || Stettin
|-
|-
| 3 || „Fulda-Werra“ || Arolsen || 13 || „Rhein-Westmark“ || Wiesbaden
| SA-Sturmmann || SS-Mann || SS-Mann || NSFK-Mann || NSKK-Sturmmann || Polizei-Unterwachtmeister || Schütze
|-
|-
| 4 || „West“ || Düsseldorf || 14 || „Donau“ || Wien
| SA-Obersturmmann || SS-Sturmmann || SS-Sturmmann || NSFK-Sturmmann || NSKK-Obersturmmann || Polizei-Rottwachtmeister || Oberschütze
|-
|-
| 5 || „Mitte“ || Braunschweig || 16 || „Weichsel“ || Danzig
| SA-Rottenführer || SS-Rottenführer || SS-Rottenführer || NSFK-Rottenführer || NSKK-Rottenführer || Polizei-Wachtmeister || Gefreiter
|-
|-
| ----- || ----- || ----- || ----- || ----- || Polizei-Oberwachtmeister || Obergefreiter
| 6 || „Nordsee“ || Hamburg || 17 || „Warthe“ || Posen
|-
|-
| 7 || „Nordost“ || Königsberg || 19 || „Böhmen-Mähren“ || Prag
| ----- || ----- || ----- || ----- || ----- || ----- || Stabsgefreiter Hauptgefreiter
|-
|-
| 8 || „Spree“ || Berlin || || ||
| SA-Scharführer || SS-Unterscharführer || SS-Unterscharführer || NSFK-Scharführer || NSKK-Scharführer || Polizei-Zugwachtmeister || Unteroffizier
|-
|-
| 9 || „Elbe“ || Dresden || || ||
| SA-Oberscharführer || SS-Scharführer || SS-Scharführer || NSFK-Oberscharführer || NSKK-Oberscharführer || Polizei-Hauptwachtmeister || Unterfeldwebel
|-
|-
| ----- || ----- || ----- || ----- || ----- || ----- || Fähnrich
|10 || „Südost“ || Breslau|| || ||
|}

===== Die Pionierstürme der Allgemeinen SS =====
Die Pioniereinheiten der Allgemeinen SS, die sogenannten ''Pionierstürme'', waren anfänglich einer Fußstandarte der SS zugeteilt. Ihre Mitglieder wurden seit 1938 der Verfügungstruppe bzw. den Totenkopfverbänden zugeordnet. De jure unterstanden sie einem Oberabschnittsleiter der SS.

{| class="wikitable"
|+Tabelle mit den Pioniereinheiten der Allgemeinen SS (Sachstand: 9. November 1944)
|-
|-
! style="background-color:#CFCFCF"| ''SS-Pioniersturm''
| SA-Truppführer || SS-Oberscharführer || SS-Oberscharführer || NSFK-Truppführer || NSKK- Truppführer || Polizei-Meister || Feldwebel
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''SS-Pioniersturm''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Oberabschnitt''
! style="background-color:#CFCFCF"| ''Sitz''
|-
|-
| 1 || „Süd“ || München || 9 || „Elbe“ || Dresden
| SA-Obertruppführer || SS-Hauptscharführer || SS-Hauptscharführer || NSFK-Obertruppführer || NSKK-Obertruppführer || ----- || Oberfeldwebel
|-
|-
| 2 || „Südwest“ || Stuttgart || 10 || „Südost“ || Breslau
| SA-Haupttruppführer || SS-Sturmscharführer || SS-Sturmscharführer || ----- || NSKK-Haupttruppführer || ----- || Stabsoberfeldwebel
|-
|-
| 3 || „Fulda-Werra“ || Arolsen || 12 || „Mitte“ || Magdeburg
| SA-Sturmführer || SS-Untersturmführer || SS-Untersturmführer || NSFK- Sturmführer || NSKK-Sturmführer || Leutnant der Polizei || Leutnant
|-
|-
| 4 || „West“ || Köln || 13 || „Rhein-Westmark“ || Frankfurt (Main)/Ludwigshafen/Weilburg
| SA-Obersturmführer || SS-Obersturmführer || SS-Obersturmführer || NSFK- Obersturmführer || NSKK-Obersturmführer || Oberleutnant der Polizei || Oberleutnant
|-
|-
| 5 || „Nordsee“ || Hamburg-Wilhelmsburg || 14 || „Donau“ || Wien
| SA-Hauptsturmführer || SS-Hauptsturmführer || SS-Hauptsturmführer || NSFK-Hauptsturmführer || NSKK- Hauptsturmführer || Hauptmann der Polizei || Hauptmann
|-
|-
| 6 || „Ostsee“ || Stettin || 15 || „Alpenland“ || Salzburg
| SA-Sturmbannführer || SS-Sturmbannführer || SS-Sturmbannführer || NSFK-Sturmbannführer || NSKK-Staffelführer || Major der Polizei || Major
|-
|-
| 7 || „Nordost“ || Königsberg || 16 || „Weichsel“ || Danzig
| SA-Obersturmbannführer || SS-Obersturmbannführer || SS-Obersturmbannführer || NSFK-Obersturmbannführer || NSKK-Oberstaffelführer || Oberstleutnant der Polizei || Oberstleutnant
|-
|-
| 8 || „Spree“ || Berlin || || ||
| SA-Standartenführer || SS-Standartenführer || SS-Standartenführer || NSFK-Standartenführer || NSKK-Standartenführer || Oberst der Polizei || Oberst
|}

===== Die SS-Kraftfahrstürme =====
Die motorisierten SS-Einheiten, die sogenannten ''SS-Kraftfahrstürme'' oder auch ''SS-Motor-Stürme'', waren von 1930 bis Spätsommer 1934 de facto Teil der ''[[Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps|Motor-SA]]''. Diese trugen allgemein die Bezeichnung ''Motor-SS'' und waren ursprünglich den Fußstandarten der Allgemeinen SS zugeordnet. De jure waren diese Einheiten jedoch seit ihrer Aufstellung autonom. Seit 1938 waren sie faktisch der Verfügungstruppe bzw. den SS-Totenkopfverbänden zugeteilt. De jure unterstanden sie einem Oberabschnittsleiter der SS.

{| class="wikitable"
|+ '''Tabelle mit den Kraftfahrzeugeinheiten der Allgemeinen SS (Sachstand: 9. November 1944)'''
|- style="background:#CFCFCF"
! SS-Kraftfahrsturm' !! Oberabschnitt !! Sitz !! SS-Kraftfahrsturm !! Oberabschnitt !! Sitz
|-
|-
| 1 || „Süd“ || München/Augsburg || 11 || „Mitte“ || Magdeburg/Hannover
| SA-Oberführer || SS-Oberführer || SS-Oberführer || NSFK-Oberführer || NSKK-Oberführer || ------ || ------
|-
|-
| 2 || „Fulda-Werra“ || Erfurt/Frankfurt ||12 || „Main“ || Bamberg/Schweinfurt/Nürnberg
| SA-Brigadeführer || SS-Brigadeführer || SS-Brigadeführer || NSFK-Brigadeführer || NSKK-Brigadeführer || Generalmajor der Polizei || Generalmajor
|-
|-
| 3 || „Spree“ || Berlin/Senftenberg || 13 || „Ostsee“ || Schwerin/Stettin
| SA-Gruppenführer || SS-Gruppenführer || SS-Gruppenführer || NSFK-Gruppenführer || NSKK-Gruppenführer || Generalleutnant der Polizei || Generalleutnant
|-
|-
| 4 || „Nordsee“ || Hamburg/Kiel/Bremen || 14 || „Rhein-Westmark“ || Frankfurt (Main)/Wiesbaden-<br />Biebrich/Pirmasens
| SA-Obergruppenführer || SS-Obergruppenführer || SS-Obergruppenführer || NSFK-Obergruppenführer || NSKK-Obergruppenführer || General der Polizei || General der Inf. usw.
|-
|-
| 5 || „West“ || Düsseldorf/Buer (Westfalen)/Dortmund || 15 || „Alpenland“ || Graz/Innsbruck
| ----- || SS-Oberstgruppenführer || SS-Oberstgruppenführer || ----- || ----- || Generaloberst der Polizei || Generaloberst
|-
|-
| 6 || „Elbe“ || Dresden/Chemnitz || 16 || „Weichsel“ || Danzig/Elbing
| SA-Stabschef || Reichsführer-SS || Reichsführer-SS || Korpsführer-NSFK || Korpsführer-NSKK || ----- || Generalfeldmarschall
|-
|-
| 7 || „Nordost“ || Königsberg || 17 || „Warthe“ || Posen/Litzmannstadt
| ----- || ----- || ----- || ----- || Reichsminister der Luftfahrt || ----- || Reichsmarschall
|-

|8 || „Donau“ || Linz/Wien || 19 || „Böhmen-Mähren“ || Asch/Reichenberg/Brünn
|-
|9 || „Südost“ || Breslau || || ||
|-
|-
|10 || „Südwest“ || Stuttgart/Karlsruhe/Freiburg (Br.)|| || ||
|}
|}


==== Die SS-Trupps ====
Anmerkung:
Ein ''SS-Trupp'' wurde aus drei Scharen gebildet und wurde bis Oktober 1934 in der Regel von einem Truppführer geführt. Er umfasste zwischen 20 und 60 SS-Männer. Im Oktober 1934 wurde der Dienstgrad „Truppführer“ in „Oberscharführer“ umgewandelt. Offiziell für alle SS-Gliederungen verbindlich, begann ab 1935 die SS-Verfügungstruppe die Heersbezeichnung zu übernehmen; ihr folgten wenig später die Leibstandarte und die Totenkopfverbände. Der SS-Trupp entsprach in der Wehrmacht dem [[Zug (Militär)|Zug]].


==== Die SS-Scharen ====
* Der Dienstgrad des "SS-Sturmhauptführer" wurde [[1931]] bei der SS eingeführt.
Eine ''SS-Schar'' bestand aus zwei SS-Rotten, konnte eine Personalstärke von 8 bis 16 Mann betragen und wurde in der Regel von einem [[SS-Scharführer]] geführt. Im Oktober 1934 wurde der Dienstgrad ''SS-Scharführer'' in [[SS-Unterscharführer]] umgewandelt. Die Bezeichnung ''SS-Schar'' wurde bei allen SS-Gliederungen verwendet. Die SS-Schar entsprach in der Wehrmacht die [[Gruppe (Teileinheit)|Gruppe]] mit ähnlicher Personalstärke und war der [[Sturmabteilung#Organisationsstruktur der SA ab August 1934|SA-Schar]] vergleichbar.


==== Die SS-Rotten ====
* Die SS-Dienstgrade "SS-Obersturmführer", "SS-Obersturmbannführer" und "SS-Brigadeführer" wurden erstmals im Mai [[1933]] verliehen.
Eine ''SS-Rotte'' war die kleinste Einheit der Schutzstaffel. Sie umfasste vier bis acht Mann und war in der Regel einem [[SS-Rottenführer]] unterstellt. Die Bezeichnung wurde von allen SS-Gliederungen verwendet. Die SS-Rotte entsprach in der Wehrmacht dem ''Trupp''. Die SA verwendete ebenfalls die Bezeichnung [[Sturmabteilung#Organisationsstruktur der SA ab August 1934|SA-Rotte]].


== Siehe auch ==
* Den Dienstgrad des "SA-Hauptsturmführer" gab es erst seit [[1935]], davor hieß dieser Dienstgrad ''SA-Sturmhauptführer''. Ferner wurde in diesem Jahr die Dienstgrade des ''SS-Sturmführer'' und ''SS-Sturmhauptführer'' in "SS-Untersturmführer" und "SS-Hauptsturmführer" umbenannt.
* [[Schulen der SS, des SD und der Sicherheitspolizei]]


== Literatur ==
* Die reinen Partei-Bezeichnungen "Staffel-Bewerber" und "Staffel-Anwärter" wurden [[1940]] von der SA und SS aufgegeben. Statt dessen wurden bei der Waffen-SS die reinen Heeresbegriffe ''Schütze'' (ehemals "Staffel-Bewerber") und ''Ober-Schütze'' (ehemals "SS-Mann") eingeführt.
* [[Gunter d’Alquen]]: ''Die SS. Geschichte, Aufgabe und Organisation der Schutzstaffeln der NSDAP''. (Schriften der Hochschule für Politik 2,33). Berlin 1939.
* [[Robert Bohn]]: ''Der Sporrenberg-Bericht. Ein Dokument aus dem Innern des SS-Apparates.'' In: ''Historische Mitteilungen.'' Jg. 6, Nr. 2, 1993, S. 250–277.
* [[Bernd Boll]]: ''Aktionen nach Kriegsbrauch. Wehrmacht und 1. SS-Infanteriebrigade 1941.'' In: ''Zeitschrift für Geschichtswissenschaft.'' Jg. 48, Nr. 9, 2000, S. 775–788.
* Charles von Denkowski: ''Zur Verschmelzung von SS und Polizei – das Reichssicherheitshauptamt.'' In: ''Kriminalistik.'' Jg. 57, Nr. 8–9, 2003, S. 525–533.
* [[Carlo Gentile]]: ''Politische Soldaten. Die 16. SS-Panzer-Grenadier-Division „Reichsführer SS“ in Italien 1944.'' In: ''Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken.'' Band 81, 2001, S. 529–561.
* [[Werner Haupt (Militärschriftsteller)|Werner Haupt]]: ''Gliederung und Organisation der SS (Stand: 9. November 1944).'' Stuttgart 1981.
* Aleksander Lasik: ''Sztafety Ochronne w systemie niemieckich obozów koncentracyjnych. Rozwój organizacyjny, ewolucja zadań i struktur oraz socjologiczny obraz obozowych załóg SS.'' (Schutzstaffel im System der deutschen KZs. Die organisationelle Entwicklung, Herausbildung von Aufgaben und Strukturen sowie das soziologische Bild der SS-Lagermannschaften.) Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau 2007, ISBN 978-83-60210-32-1.
* [[Klaus D. Patzwall]]: ''Das SS-Funkschutz-Bataillon der Waffen-SS.'' In: ''Militaria.'' Jg. 18, Nr. 4, 1996, {{ISSN|0724-3529}}, S. 106.
* Klaus D. Patzwall: ''Die SS-Bekleidung. 2. Weißer Dienstrock für SS-Führer.'' In: ''Militaria.'' Jg. 9, Nr. 2, 1985, S. 24–26.
* Edward Prus: ''Powstanie i działania zbrojne 14 Galicyjskiej Dywizji SS.'' In: ''Wojskowy przegląd historyczny.'' Bd. 33, Nr. 4, 1988, {{ISSN|0043-7182}}, S. 104–135, hier S. 104, (''Die Bildung und die Kampftätigkeiten der 14. SS-Division „Galizien“.'').
* Hans Joachim Schneider: ''Der SS-Totenkopfsturmbann Stutthof.'' In: ''Dachauer Hefte.'' Jg. 10, Nr. 10, 1994, S. 115–141.
* [[Norbert Podewin]] (Hrsg.): ''„Braunbuch“. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in West-Berlin. Staat, Wirtschaft, Verwaltung, Armee, Justiz, Wissenschaft''. (Reprint der 3. Auflage von 1968). Edition Ost, Berlin 2002, ISBN 3-360-01033-7.
* [[Mark C. Yerger]]: ''Allgemeine-SS. The Commands, Units and Leaders of the General SS''. Schiffer, Atglen Pa. 1997, ISBN 0-7643-0145-4.


== Weblinks ==
* Der Dienstgrad "SS-Oberstgruppenführer" wurde [[1942]] eingeführt. Dieser Dienstgrad wurde insgesamt 4 Mal verliehen.
* [http://www.dws-xip.pl/reich/biografie/numerD.html SS-Dienstalterslisten 1934–1943 (Fotografien)]
* [http://www.dws-xip.pl/reich/biografie/numery/numerA.html Numery członkó SS, (deutsch: ''SS-Mitgliedsnummern'') (polnisch)]


== Einzelnachweise ==
* ''Für besondere Verdienste um die Belangenschaften der SS und des Öffentlichen Lebens'' wurde von [[Heinrich Himmler]] der besondere Dienstgrad des ''SS-Ehrenführer'' eingeführt, der meist in den höheren Dienstgraden angesiedelt war. Dieser Dienstgrad wurde erstmalig [[1932]] an [[Rudolf Heß]] verliehen, als er durch ''Verfügung des Führers'' dazu berechtigt wurde, die ''Dienstuniform eines SS-Obergruppenführers'' zu tragen, verliehen, ohne das der Träger eingeschriebenes Mitglied der SS oder gar der NSDAP sein mußte. Einzige Verpflichtung des Trägers war, bei besonderen Anlässen die Uniform der SS zu tragen und weiterhin die SS finanziell über den "[[Freundeskreis Reichsführer-SS]]" zu unterstützen. Auch wurde dieser Ehrentitel verdienten SS-Männern verliehen (Quelle: ''Dienstaltersliste der Schutzstaffel der NSDAP, Sachstand: 1. Oktober 1934'')
<references />


[[Kategorie:Schutzstaffel| ]]
Beispiele:
# ''Ehrenführer:'' [[Rudolf Heß]], [[Julius Schreck]], [[Franz Xaver Schwarz]]
# ''Oberstgruppenführer:'' [[Sepp Dietrich]], [[Kurt Daluege]], [[Franz Xaver Schwarz]], [[Paul Hausser]]
# ''Obergruppenführer:'' [[Gottlob Berger]]
# ''Gruppenführer:'' [[Heinrich Müller]]
# ''Brigadeführer:'' [[Karl Wolff]],
# ''Standartenführer:'' [[Walter Schellenberg]]
# ''Obersturmbannführer.'' [[Otto Skorzeny]]
# ''Sturmbannführer:''
# ''Hauptsturmführer:''
# ''Obersturmführer:''
# ''Untersturmführer:''
# ''Sturmscharführer:''
# ''Hauptscharführer:''
# ''Oberscharführer:''
# ''Scharführer:''
# ''Unterscharführer:''
# ''Rottenführer:''
# ''Sturmmann:''
# ''SS-Mann:''
[[Bild:Dienstgradabzeichen und Achselstücke der SS bis 1942.jpg|385px|thumb|Die Kragenspiegel und Achselstücke der SS]]

Aktuelle Version vom 7. Mai 2025, 03:52 Uhr

Organisationsstruktur der SS und der Polizei im Reichsgebiet

Die Schutzstaffel (SS) wurde am 4. April 1925 als Leibwache für Adolf Hitler gegründet. Von August 1934 bis Mai 1945 bildete sie eine Hitler direkt unterstellte, eigenständige Organisation im Rahmen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), angeführt von Heinrich Himmler, seit dem 6. Januar 1929 Reichsführer SS. Formal unterstand die Schutzstaffel zunächst der Sturmabteilung (SA).

Als paramilitärische Organisation orientierte sich die Struktur der SS an militärischen Verbänden und folgte – wie alle anderen parteilichen und staatlichen Organisationen in der Zeit des Nationalsozialismus – dem Führerprinzip. Bis zum Überfall auf Polen (1. September 1939) waren allerdings 90 % der Gründungsmitglieder altersbedingt aus dem aktiven Dienst der SS ausgeschieden; nur 10 % der Altmitglieder gehörten der SS auch 1945 noch an.[1] Von den 1939 aktiven 260.000 SS-Mitgliedern wurden nach Kriegsbeginn 170.000 oder 60 % zur Wehrmacht und rund 36.000 zur SS-Verfügungstruppe eingezogen. Die übrigen SS-Mitglieder, die vom Kriegsdienst nicht betroffen waren, waren entweder überaltert oder nach damaliger Auffassung auf „unabkömmlichen Posten“ in der öffentlichen Verwaltung oder bei den Polizeikräften eingesetzt.

Die SS verstand sich als „Eliteorganisation“ zur rücksichtslosen Durchsetzung der NS-Rassentheorie und zur Umsetzung der Expansionspläne der NSDAP. Die Organisation war nur für ausgewählte Nationalsozialisten zugänglich; ein wie auch immer gearteter Zwang zum Beitritt existierte nicht. Die Unterwerfung unter die Befehle und Vorschriften erfolgte zumeist freiwillig, da die Zugehörigkeit zur SS seit der Machtübernahme 1933 mit Privilegien und Macht verbunden war und in nationalsozialistischen Kreisen als „Ehre“ galt – nach dem Wahlspruch „Meine Ehre heißt Treue“. Seltenes abweichendes Verhalten wurde mit Gewalt bis hin zu Mord geahndet. Auch wenn es in den SS-Totenkopfverbänden der Konzentrationslager Aufseherinnen „im SS-Gefolge“ gab, nahm dieser äußerst patriarchalische Verband ausschließlich Männer auf.

Charakteristisch für die Organisationsstruktur der SS war weiterhin das Prinzip der doppelten Unterstellung. Das bedeutete, dass ein untergeordneter Rang zwei (oder mehr) übergeordneten Instanzen unterstellt war. Beispielhaft für dieses Prinzip ist das Unterstellungsverhältnis der Kommandantur-Angehörigen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern. Diese waren in der Regel disziplinarisch dem KZ-Kommandanten unterstellt, empfingen ihre „fachlichen“ Weisungen jedoch von der funktionsmäßig übergeordneten Abteilung in der Inspektion der Konzentrationslager. Das Prinzip der doppelten Unterstellung wurde üblicherweise nur für höhere Ränge angewendet. Die SS-Führer, die zwei verschiedenen SS-Verwaltungseinheiten unterstellt waren, genossen durch das dadurch entstehende diffuse Kompetenzverhältnis relativ große Freiheiten, waren aber zugleich einer stärkeren Kontrolle ihrer „politischen Zuverlässigkeit“ und „Effizienz“ ausgesetzt.

Organisationsentwicklung

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Die Anfänge (1925–1933)

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Bereits im Frühjahr 1925 wurden bei der späteren SS erste Organisationsstrukturen eingeführt, die auf den damaligen Strukturen der SA fußten. Auf dem Reichsparteitag 1926 hatte der Anfang April 1925 aufgestellte Saal-Schutz der NSDAP bereits so viele Mitglieder, dass ihm dort am 9. November die ersten vier Standarten verliehen werden konnten. Am selben Tag wurde der Saal-Schutz auch offiziell in Schutzstaffel umbenannt.

Im Jahr 1929 umfasste die SS bereits 22 Standarten. Diese waren sowohl zentral wie auch regional organisiert. Jene Standarten, die der SS-Oberleitung unterstellt waren, wurden zentral verwaltet; auf ihren Mannschaftsbestand hatte der Reichsführer SS direkten Zugriff. Das betraf 1929 insgesamt 12 Standarten.

Hinzu kamen die regionalen SS-Standarten.[2] Diese waren:

  1. die zwei Standarten des SS-Gaus Berlin-Brandenburg (teils mit Mecklenburg),[3] (Leitung seit 1926, seit 1928 als SS-Standartenführer, Kurt Wege)
  2. die vier Standarten des SS-Gaus Franken,
  3. die drei Standarten des SS-Gaus Niederbayern (SS-Gau-Führer für Niederbayern war 1926–1930 Heinrich Himmler, der ab 1927 auch Stellvertretender Reichsführer SS wurde),
  4. die vier Standarten des SS-Gaus Oberbayern (SS-Gau-Führer für Oberbayern war von 1929 bis zum 31. Oktober 1931 Rudolf Heß),
  5. die fünf Standarten des SS-Gaus Rheinland-Süd und
  6. die vier Standarten des SS-Gaus Sachsen.

Die SS-Gau-Führer agierten über die ihnen zugeordneten SS-Standarten autonom und waren bis Ende 1928 der SS-Oberleitung nur formal unterstellt. Dieses änderte sich erst im Januar 1929, als Heinrich Himmler als Reichsführer SS eingesetzt wurde. Mit dem Antritt Himmlers wurden alle bestehenden Standarten dessen zentralem Kommando unterstellt.

Dieser führte unverzüglich eine neue SS-Ordnung ein, die bis Ende 1930 Bestand hatte. So gab es neben dem SS-Oberstab nun drei SS-Oberführerbereiche, die wie folgt verteilt waren:

  1. Bereich „Ost“ (SS-Brigaden Berlin-Brandenburg, Ostpreußen und Schlesien mit insgesamt 8 Standarten)
  2. Bereich „West“ (SS-Brigaden Hessen-Nassau, Rheinland-Nord, Rheinland-Süd, Südhannover-Braunschweig und Thüringen mit insgesamt 16 Standarten)
  3. Bereich „Süd“ (SS-Brigaden Baden, Württemberg, Franken, Niederbayern, Oberbayern-Süd und Österreich mit insgesamt 7 Standarten)

1931 wurde die Schutzstaffel nicht nur in allen Bereichen ausgedehnt, sondern es wurde auch eine andere Struktur aufgebaut, die bis zur Machtübernahme 1933 Bestand hatte und auch unter der Bezeichnung Reichsleitung SS bekannt war:

SS-Oberstab:

  1. SS-Amt
  2. SS-Zentralkanzlei
  3. SS-Personalabteilung
  4. SS-Verwaltungsabteilung
  5. SS-Sanitätsabteilung
  6. SS-Führungsstab (1932)
  7. SS-Verbindungsdienst (1933)
  8. SS-Sicherheitsdienst (1931)
  9. SS-Rasseamt

Ab 1930 wurde die interne Verwaltung der SS völlig umstrukturiert. Es wurde eine Ordnung eingeführt, die sich sehr eng an die der SA anlehnte. Des Weiteren wurden die Rangabzeichen der SA komplett übernommen und nun eigenständige Uniformen eingeführt. Die SS begann nun, sich durchweg in Schwarz zu kleiden und sich dadurch auch optisch von der SA abzuheben. Himmler wollte damit der obersten SA-Führung zeigen, dass er sich nicht mehr als deren Untergebener sah, sondern als gleichberechtigter Partner.

Im März 1933 wurden in Berlin 120 ausgesuchte SS-Männer unter der Führung Sepp Dietrichs bewaffnet. Diese übernahmen den Wachdienst innerhalb der Reichskanzlei, während draußen noch die Doppelposten der Reichswehr standen. Diese 120 Mann – viele von ihnen gehörten schon 1923 dem Stoßtrupp Adolf Hitler an – wurden anfänglich als SS-Stabswache Berlin bezeichnet, doch nur kurze Zeit später waren sie als Leibstandarte SS Adolf Hitler bekannt.

Andere SS-Einheiten wurden ebenfalls über Stabswachen zu SS-Sonderkommandos und später in Politischen Bereitschaften zusammengefasst und ebenfalls bewaffnet. Zu diesem Zweck erhielten sie den Rang einer offiziellen Hilfspolizei.

Umstrukturierungen nach 1934

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Im September 1934 wurden die Leibstandarte SS Adolf Hitler und die Politischen Bereitschaften durch Hitler zur SS-Verfügungstruppe (kurz: Verfügungstruppe) zusammengefasst. Diese war eine kasernierte Sonderformation der SS, die ständig unter Waffen stand und nach den strengen Richtlinien der Wehrmacht ausgebildet wurde.

Ab dem Herbst 1934 benannte sich die eigentliche Schutzstaffel in Allgemeine SS (auch „Schwarze SS“ oder „Heimat-SS“) um, um sich von den bewaffneten „Töchterverbänden“, der Verfügungstruppe (SS-VT) und den SS-Totenkopfverbänden (SS-TV), abzuheben.

Die Allgemeine SS blieb weiterhin eine Organisation des Vereinsrechtes, deren Mitglieder (bis auf ca. 10.000 hauptberuflicher SS-Führer) überwiegend nur aus Berufstätigen bestand, die ihren Dienst in der SS freiwillig und unentgeltlich nach Feierabend versahen. Dennoch erhielten ihre unbewaffneten Mitglieder regelmäßig eine militärische Ausbildung. Diese Ausbildung führten Angehörige der SS-Totenkopf-Standarten in den Konzentrationslagern Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald durch. Dort fanden auch die „politischen und rassischen Schulungen“ im Rahmen des SS-Dienstes der SS-Angehörigen statt.

Die finanzielle Versorgung der Allgemeinen SS, deren hohe Ansprüche kaum von den Mitgliedsbeiträgen getragen werden konnten, oblag den privatrechtlichen Vereinen „Freundeskreis Reichsführer SS“ und der „Organisation der Fördernden Mitglieder der SS“. Durch die Errichtung von Konzentrationslagern und der Ausbeutung der dort Inhaftierten und den Verleih der Gefangenen an Firmen konnte sich die SS rasch ein lukratives Wirtschaftsimperium aufbauen. Den Anfang machten die Gewinne der Handwerksbetriebe in den Konzentrationslager in Dachau.[4] Hinzu kamen Liegenschaften aus Arisierungen, Diebstahl von Kunstgegenständen und Bargeld etc.

Ebenfalls wurden 1934 die „SS-Junkerschulen“ unter dem damaligen SS-Standartenführer Paul Hausser gegründet, die die Offiziersausbildung der SS-VT unter den Richtlinien der Wehrmacht durchführte.

Zwischen 1935 und Anfang 1945 erschien die von Gunter d’Alquen geleitete und wöchentlich erscheinende, antisemitische SS-Zeitung „Das Schwarze Korps“. Es handelte sich um die auflagenstärkste Wochenzeitung nach der von Joseph Goebbels herausgegebenen „Das Reich“.

Die SS und die Polizei

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Himmler begann ab 1933 seine Macht stetig auszubauen. Bereits kurz nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er zum Chef der Bayerischen Politischen Polizei (BPP) ernannt. Deren Reorganisation in Bayern wurde zum Muster der Koorganisation von SS, SD und Kriminalpolizei im Deutschen Reich.

1934 wurden die „Politischen Polizeien des Deutschen Reiches“ von Hermann Göring zur Gestapo zusammengefasst und Himmler wenig später zu deren Chef ernannt.

Am 17. Juni 1936 wurde Himmler die gesamte Polizei des Reiches unterstellt. Er übte diese zweite und staatliche Funktion in Personalunion aus, seine Bezeichnung wurde im Erlass des Reichsministerium des Innern vom 17. Juni 1936 vorgeschrieben: „Der Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern“ (Punkt 4) – in der Abkürzung als RFSSuChdDt.Pol. bekannt. Himmler war in seiner Funktion als Chef der staatlichen Polizei dem Minister „persönlich und unmittelbar unterstellt“ (Punkt 2), er vertrat den Minister (nur) im Polizeibereich in dessen Abwesenheit (Punkt 3) – RGBl. I S. 478.[5]

Himmler ordnete per Erlass des RMdI vom 26. Juni 1936 die staatliche Polizei neu, sie wurde zentralisiert und auf zwei Hauptämter im Ministerium des Innern aufgeteilt: Die politische Polizei wurde im Hauptamt Sicherheitspolizei zusammengefasst und bestand aus Geheimer Staatspolizei (Gestapo) und Kriminalpolizei, die Leitung übertrug Himmler in Personalunion SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich und somit dem Chef des SS-Sicherheitsdienstes (SD). Falls ein Beamter der Gestapo oder Kriminalpolizei auch SS-Angehöriger war oder einen Antrag zur Aufnahme stellte, wurde er automatisch in den SD übernommen und trug damit Uniform. Beide Ämter (Sicherheitspolizei und SD) wurden 1939 kurz nach Kriegsbeginn auch organisatorisch im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zusammengeführt. Die uniformierte Polizei (Schutzpolizei, Gendarmerie, Gemeindepolizei) wurde im Hauptamt Ordnungspolizei zusammengefasst, die Adresse blieb jene des Ministeriums, als Chef wurde der General der Polizei Kurt Daluege bestellt. Wenn ein uniformierter Polizeibeamter SS-Angehöriger war oder wurde, konnte er seine Zugehörigkeit „nur“ durch ein aufgenähte SS-Rune unterhalb der linken Brusttasche zeigen.[6]

Längerfristig plante Himmler die „Verschmelzung“ der SS mit der Polizei, im Bereich der Sicherheitspolizei konnte dies fast vollständig (RSHA) umgesetzt werden, die Ordnungspolizei blieb im Ministerium des Innern. Im gesamten Polizeibereich behielten oder erhielten nur jene Führungspositionen, die auch der SS angehörten. Eine weitere Zwischenstelle wurde im Vorfeld der Kriegspläne geschaffen. Das Ministerium des Innern etablierte in Absprache mit der Wehrmacht am 13. November 1937 mit Erlass[7] die Position eines Höheren SS- und Polizeiführers (HSSPF), der im Mobilisierungsfall SS und Polizei zu koordinieren hatte.[8] Mit dieser für beide Organisationsbereiche zuständigen Zwischenstelle erhielt Himmler im Krieg direkten Zugriff auch auf die Ordnungspolizei.

1943 wurde Himmler auch Reichs- und preußischer Minister des Innern sowie Generalbevollmächtigter für die Reichsverwaltung. Den Titel Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei führte er nun ohne den Zusatz „im Reichsinnenministerium“.

Umstrukturierungen nach 1941

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1941/42 wurden nun die SS-Totenkopfstandarten offiziell aufgelöst und ihre Angehörigen endgültig der Waffen-SS (formal der SS-Totenkopf-Division) zugeordnet. Die in den KZ dienenden SS-Totenkopf-Wachsturmbanne bekamen ihren Sold nun nicht mehr aus dem Polizeietat, sondern erhielten die Soldbücher und die Uniformen der Totenkopf-Division. Ein kleines Detail unterschied jedoch die Angehörigen der ehemaligen Wachsturmbanne von Angehörigen der Totenkopf-Division: Es war ihnen untersagt, jegliche Art von Ärmelstreifen zu verwenden. Darunter fielen auch der aktuelle Ärmelstreifen der SS-Division „Totenkopf“ und dessen „Traditionsärmelbänder“ (Aufschriften „Oberbayern“, „Brandenburg“ und „Thüringen“).

Die „SS-Dienstalterslisten“

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Zwischen August 1934 und November 1944 erschienen im Auftrag der SS-Personalabteilung bzw. des späteren SS-Personalhauptamtes die sogenannten „SS-Dienstalterslisten“ oder kurz „SS-DAL“. Diese waren ein Verzeichnis der aktiven SS-Führer. Seit 1936 wurden auch Polizeioffiziere aufgeführt, sobald ihrem Dienstgrad ein SS-Rang entsprach.

Im Sommer 1944 wurde für die Waffen-SS ein Einzelexemplar einer „Dienstaltersliste der Waffen-SS“ herausgegeben und im November 1944 wurde vorzeitig der erste Teil der 1945er Dienstaltersliste herausgebracht, indes am 30. Januar 1945 lediglich ein Berichtigungsblatt zu dieser Liste erschien. Brün Meyer hat die „Dienstaltersliste der Waffen-SS. SS-Obergruppenführer bis SS-Hauptsturmführer; Stand vom 1. Juli 1944“, neu herausgegeben, Osnabrück (Biblio Verlag), 1987, mit Anhang 1 – 2, Ill., 274 S. mit Generalen der Waffen-SS im Bild (103).

Die SS-Hauptämter (1938–1941)

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Im Jahre 1938 unterstanden dem Reichsführer SS drei Hauptämter:

Im Jahre 1943 wurde die SS von zwölf SS-Hauptämtern aus verwaltet.

Das Führungspersonal

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Für Bewerber um eine Offizierslaufbahn war die Vorlage des großen Ariernachweises, also eine Zurückverfolgung der reinblutigen Abstammung bis in das Jahr 1750 obligatorisch, dies galt ab 1931. Die SS war hierarchisch entsprechend einer militärischen Struktur aufgebaut:

Reichsführer SS

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An der Spitze der SS stand der Reichsführer SS (RFSS). Der Titel wurde offiziell 1926 in Anlehnung an den Reichs-SA-Führer eingeführt[9] und bezeichnete den formal obersten Kommandeur der SS. In der Zeit zwischen 1925 und 1926 lautete der Titel des obersten SS-Kommandanten Oberleiter.

SS-Oberst-Gruppenführer

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„Der Reichsführer SS hat angeordnet, daß der neue Dienstgrad des SS-Oberst-Gruppenführer – um Verwechslungen mit dem Dienstgrad des SS-Obergruppenführers zu vermeiden – wie folgt geschrieben wird: SS-Oberst-Gruppenführer.“[10]

Name Dienststellung SS-
Nummer
SS-
Eintritt
NSDAP-
Nummer
Kurt Daluege Chef der Ordnungspolizei und stellvertretender Reichsprotektor von Böhmen und Mähren 1.119 25. Juli 1930 31.981
Josef Dietrich Befehlshaber 6. SS-Panzerarmee, Kommandeur Leibstandarte SS Adolf Hitler 1.177 5. Mai 1928 89.015
Paul Hausser Befehlshaber II. SS-Panzerkorps und Heeresgruppe G 239.795 15. November 1934 4.158.779
Franz Xaver Schwarz Schatzmeister der NSDAP 38.500 16. September 1931 6

SS-Obergruppenführer

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Name Position SS Nummer Eintritt in die SS NSDAP-Nummer
Friedrich Alpers Stab RF SS 6.427 15. März 1932 132.812
Max Amann SS-Ehren- und Rangführer 53.143 15. März 1932 3
Erich von dem Bach-Zelewski Höherer SS- und Polizei-Führer (HSSPF) im besetzten Teil der Sowjetunion. 9.831 15. Februar 1931 489.101
Herbert Backe Reichsminister für Ernährung; Rasse- und Siedlungshauptamt 22.766 1. Oktober 1933 87.882
Gottlob Berger Chef des SS-Hauptamts 275.991 30. Januar 1936 426.875
Theodor Berkelmann HSSPF Wartheland 6.019 März 1931 128.245
Werner Best Stellvertreter von Reinhard Heydrich im RSHA und Statthalter im besetzten Dänemark 23.377 1931 341.338
Wilhelm Bittrich Kommandeur des II. SS-Panzerkorps 39.177 1. Dezember 1931 829.700
Ernst Bohle Leiter der NSDAP-Auslandsorganisation – NSDAP/AO 276.915 13. September 1933 276.915
Martin Bormann Leiter der Parteikanzlei der NSDAP 555 September 1929 60.508
Philipp Bouhler Chef der Kanzlei des Führers 54.932 20. April 1933 12
Franz Breithaupt Oberster Richter am SS-Gericht, General der Waffen-SS 39.719 1. Dezember 1932 602.663
Walter Buch Oberster Parteirichter der NSDAP 81.353 1. Juli 1933 13.726
Josef Bürckel Stab RF SS 289.230 30. Januar 1942 33.979
Leonardo Conti Stab RF SS 3.982 1930 72.225
Walther Darré Chef des SS-Rasseamtes, Reichsminister und Reichsbauernführer 6.882 Juli 1930 248.256
Karl Demelhuber Kommandeur Führungsstab Ostküste 252.392 15. März 1935 4.439
Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP; SS-Ehren- und Rangführer 101.349 1932 126.727
Friedrich Karl von Eberstein HSSPF Süd 1.386 1. April 1929 15.067
Joachim Eggeling NSDAP-Gauleiter von Halle-Merseburg 186.515 9. Juni 1936 11.579
Theodor Eicke Waffen-SS: Kommandeur der SS-Division Totenkopf 2.921 29. Juli 1930 114.901
August Eigruber NSDAP-Gauleiter Oberdonau 83.432 22. Mai 1938 292.778
Karl Fiehler Oberbürgermeister von München 91.724 31. Juli 1933 37
Albert Forster SS-Ehren- und Rangführer; NSDAP-Gauleiter von Danzig 158 1. Oktober 1932 1.924
August Frank Stab OKH 56.169 8. April 1932 1.471.185
Karl Frank SS- und Polizeiführer 310.466 1938 6.600.002
Herbert Gille Waffen-SS: Kommandierender General IV. SS-Panzerkorps 39.854 Dezember 1931 537.337
Curt von Gottberg Waffen-SS: Kommandierender General XII. SS-Armeekorps 45.923 September 1932 948.753
Ernst Grawitz Reichsarzt SS und Polizei 27.483 November 1931 1.102.844
Ulrich Greifelt Chef des Stabshauptamtes des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums 72.909 Juni 1933 1.667.407
Arthur Greiser Reichsstatthalter und NSDAP-Gauleiter Wartheland 10.795 29. September 1931 166.635
Karl Gutenberger HSSPF West 25.249 Juni 1940 372.303
Karl Hanke Stab RF SS 203.013 1941 102.606
August Heißmeyer Chef der SS-Ausbildungs-Abteilung 4.370 Januar 1930 21.573
Wolf-Heinrich von Helldorff Polizeipräsident von Potsdam, später von Berlin 325.408
Konrad Henlein NSDAP-Gauleiter des Sudetenlands 310.307 9. Oktober 1938 6.600.001
Maximilian von Herff Chef des SS-Personalhauptamtes 405.894 1. April 1942 8.858.661
Rudolf Heß Stellvertreter des Führers 1.932 16
Reinhard Heydrich Chef des RSHA 10.120 14. Juli 1931 544.916
Friedrich Hildebrandt Stab RF SS 128.802 5. Dezember 1933 3.653
Richard Hildebrandt Chef des Rasse- und Siedlungshauptamtes der SS 7.088 Februar 1931 89.221
Hermann Höfle HSSPF Slowakei 463.093 Juli 1943 3.924.970
Otto Hofmann HSSPF Südwest 7.646 1. April 1931 145.729
Friedrich Jeckeln SS- und Polizeiführer für den südlichen Teil der besetzten Sowjetunion 4.367 12. Januar 1930 163.348
Hugo Jury Stab RF SS 292.777 12. März 1938 410.338
Hans Jüttner Chef des SS-Führungshauptamtes 264.497 Mai 1935 541.163
Ernst Kaltenbrunner Chef des RSHA (Nachfolger von Heydrich) 13.039 31. August 1931 300.179
Hans Kammler Chef der Amtsgruppe C (Bauwesen) des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes 113.619 20. Mai 1933 1.011.855
Jürgen von Kamptz Befehlshaber d. O.P. Italien 292.714 August 1944 1.258.905
Karl Kaufmann Stab RF SS 119.495 30. Januar 1942 95
Georg Keppler i. V. Kommandierender General III. SS-Panzerkorps 273.799 10. Oktober 1935 338.211
Wilhelm Keppler SS-Ehren- und Rangführer 50.816 21. März 1935 62.424
Dietrich Klagges Stab RF SS 154.006 30. Januar 1942 7.646
Matthias Kleinheisterkamp Kommandierender General des XI. SS-Armee-Korps 132.399 1. November 1933 4.158.838
Kurt Knoblauch SS-Führungshauptamt, Chef Amtsgruppe B 266.653 April 1935 2.750.158
Wilhelm Koppe HSSPF Wartheland 25.955 1. September 1932 305.584
Paul Körner Stab RF SS 23.076 Februar 1931 714.328
Friedrich Krüger SS- und Polizeiführer für Polen, Waffen-SS: Kommandierender General V. SS-Gebirgskorps 171.199 Februar 1931 6.123
Walter Krüger Kommandierender General VI. SS-Freiwilligen-Armeekorps 266.184 1935 3.995.130
Hans Lammers SS-Ehren- und Rangführer 118.404 29. September 1933 1.010.355
Hartmann Lauterbacher Stab RF SS 382.406 9. November 1940 86.837
Werner Lorenz Leiter der Volksdeutschen Mittelstelle 6.636 31. Januar 1931 397.994
Benno Martin HSSPF Main 187.117 10. April 1934 2.714.474
Heinrich von Maur Stab Oa. Südwest 276.907 13. September 1936 5.890.310
Emil Mazuw HSSPF Ostsee 2.556 7. Juni 1930 85.231
Wilhelm Murr Stab RF SS 147.545 9. September 1934 12.873
Konstantin Freiherr von Neurath Reichsaußenminister; Reichsprotektor im Protektorat Böhmen und Mähren 287.680 18. September 1937 3.805.229
Carl Oberg HSSPF Paris 36.075 Juni 1932 575.205
Günther Pancke Höherer SS- und Polizeiführer in Dänemark 10.110 1. Juni 1931 282.737
Karl Pfeffer-Wildenbruch SS-Führungshauptamt 292.713 12. März 1939 1.364.387
Artur Phleps Kommandeur der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ 401.214 30. Juni 1941
Oswald Pohl Chef des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt 147.614 Februar 1934 30.842
Hans Prützmann Waffen-SS: Bevollmächtigter deutscher General in Kroatien und Generalinspekteur für Spezialabwehr 3.002 1930 142.290
Rudolf Querner HSSPF Mitte 308.240 22. Mai 1938 2.385.386
Friedrich Rainer Stab RF SS 292.774 9. November 1940 301.860
Hanns Albin Rauter HSSPF Nordost 262.958 April 1935
Wilhelm Redieß HSSPF Nordsee 2.839 22. Juli 1929 25.574
Wilhelm Reinhard Stab RF SS 274.107 September 1935 63.074
Joachim von Ribbentrop[11] Reichsaußenminister 63.083 Mai 1933 1.199.927
Erwin Rösener HSSPF Alpenland, Wehrkreis XVIII, Salzburg 3.575 4. November 1930 46.771
Ernst Sachs Persönlicher Stab Reichsführer SS 278.781 9. November 1936 4.167.008
Fritz Sauckel SS-Ehren- und Rangführer 254.890 1934 1.395
Paul Scharfe zeitweiliger Chef des Rasse- und Siedlungshauptamt 14.220 1. Oktober 1931 665.697
Julius Schaub langjähriger persönlicher Chefadjutant Hitlers 7 Februar 1925 81
Gustav Adolf Scheel Stab RF SS 107.189 September 1934 391.271
Fritz Schlessmann Stab RF SS 2.480 1930 25.248
Ernst Schmauser HSSPF Niederschlesien 3.359 14. Oktober 1930 215.704
Walter Schmitt Persönlicher Stab Reichsführer SS 28.737 8. Februar 1932 592.784
Oskar Schwerk Stab RF SS 276.825 16. Juli 1944 5.420.196
Arthur Seyss-Inquart Reichsstatthalter Österreichs 292.771 12. März 1938 6.270.392
Felix Steiner Kommandeur des III. SS-Panzerkorps 253.351 1935 4.264.295
Wilhelm Stuckart Staatssekretär im Reichsministerium des Innern 280.042 1936 378.144
Siegfried Taubert Persönlicher Stab Reichsführer SS 23.128 1931 525.246
Fritz Wächtler NSDAP-Gauleiter der Bayerischen Ostmark 209.058 November 1934 35.313
Karl Wahl NSDAP-Gauleiter von Schwaben 228.017 1934 9.803
Josias zu Waldeck und Pyrmont Höherer SS- und Polizeiführer 2.139 2. März 1930 160.025
Paul Wegener NSDAP-Gauleiter Weser-Ems 353.161 20. April 1940 286.225
Fritz Weitzel HSSPF „West“ und „Nord“ 408 1927 18.833
Otto Winkelmann HSSPF Ungarn 308.238 September 1938 1.373.131
Karl Wolff Chef des Persönlichen Stabes Reichsführer SS 14.235 7. Oktober 1931 695.131
Udo von Woyrsch HSSPF Elbe 3.689 13. November 1930 162.349
Alfred Wünnenberg Chef der deutschen Polizei 405.898 1. Januar 1940 2.222.600

Übersicht der Dienstränge

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Rangabzeichen der SA, 1935
Rangabzeichen der SA, 1935
Rangabzeichen 1938
Rangabzeichen 1938

Die SS hatte nach militärischem Vorbild eine Rangfolge, die sich durch entsprechende Dienstgrade manifestierte. Dabei wurden die Rangbezeichnungen und Dienstgradinsignien weitestgehend von der SA übernommen. Ähnlich wie in der militärischen Rangordnung wurden drei Rang-Gruppen unterschieden. Die SS-Mannschaften entsprachen den Mannschaften der Wehrmacht, die SS-Unterführer den Unteroffizieren und die SS-Führer den Offizieren.

Dienstränge der SS im Vergleich zu SA und Heer

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Die folgende Tabelle gibt die Dienstgrade der SA und SS in aufsteigender Rangfolge nach dem Stand vom 7. April 1942 wieder. Die dazu korrespondierenden Dienstgrade der Wehrmacht werden ebenfalls aufgeführt.

Sturmabteilung SA Schutzstaffel Bemer-
kung
Wehrmacht (Heer) Bemer-
kung
Allgemeine SS Waffen-SS
SA-Anwärter Freiwilligenbewerber der Waffen-SS Wehrpflichtiger oder Freiwilligenbewerber als Zeit-
oder Berufssoldat
SA-Sturmmann
(SA-Mann vor 1942)
SS-Mann SS-Schütze Soldat, z. B. Schütze, Kanonier, Grenadier etc.
SS-Oberschütze Obersoldat z. B. Oberschütze, Oberkanonier, Obergrenadier etc.
SA-Obersturmmann
(SA-Sturmmann vor 1942)
SS-Sturmmann           Gefreiter
SA-Rottenführer SS-Rottenführer          
----- ----- Stabsgefreiter H/Lw
SA-Scharführer SS-Unterscharführer SS-Unterscharführer
SS-Junker FA (Führeranwärter)
SA-Oberscharführer SS-Scharführer SS-Scharführer
SS-Oberjunker FA
SA-Truppführer SS-Oberscharführer SS-Oberscharführer
SS-Standartenjunker FA
SA-Obertruppführer SS-Hauptscharführer
----- ----- SS-Stabsscharführer (nur Dienststellung) „Spieß“ Hauptfeldwebel (Kompaniefeldwebel) „Spieß“
SA-Haupttruppführer SS-Sturmscharführer ab 1938
SA-Sturmführer SS-Untersturmführer
(bis 1935 SS-Sturmführer)
ab 1935 Leutnant
SA-Obersturmführer SS-Obersturmführer ab 1933 Oberleutnant
SA-Hauptsturmführer
(vor 1939/40 SA-Sturmhauptführer)
SS-Hauptsturmführer
(bis 1935 SS-Sturmhauptführer)
ab 1935
SA-Sturmbannführer SS-Sturmbannführer Major
SA-Obersturmbannführer SS-Obersturmbannführer ab 1933 Oberstleutnant
SA-Standartenführer SS-Standartenführer Oberst
SA-Oberführer SS-Oberführer Oberf[14]
SA-Brigadeführer SS-Brigadeführer SS-Brigadeführer und
Generalmajor der Waffen-SS
ab 1933 Generalmajor
SA-Gruppenführer SS-Gruppenführer SS-Gruppenführer und
Generalleutnant der Waffen-SS
Generalleutnant
SA-Obergruppenführer SS-Obergruppenführer SS-Obergruppenführer und
General der Waffen-SS
General der Waffengattung
----- SS-Oberst-Gruppenführer SS-Oberst-Gruppenführer und
Generaloberst der Waffen-SS
ab 1942 Generaloberst
Chef des Stabes der SA Reichsführer SS Generalfeldmarschall
----- ----- Reichsmarschall ab 1940
  • 1931: Schaffung der Dienstgrade Sturmhauptführer für SA und SS als Äquivalent zu Hauptmann der Wehrmacht. 1935 Umbenennung in SS-Hauptsturmführer bzw. 1939/40 in SA-Hauptsturmführer.
  • 1933: Neuschaffung der Dienstgrade SS-Obersturmführer, SS-Obersturmbannführer und SS-Brigadeführer.
  • 1934: Für besondere Verdienste um die Belangenschaften der SS und des Öffentlichen Lebens wurden von Himmler die besonderen Dienstgrade der SS-Ehren- und Rangführer eingeführt.
  • 1935: Umbenennung SS-Sturmführer in SS-Untersturmführer. Die SA behielt die Bezeichnung SA-Sturmführer als niedrigsten Offiziersrang, der dem Leutnant vergleichbar war, bei.
  • 1938: Schaffung der Dienstgrade SA-Haupttruppführer bzw. SS-Sturmscharführer.
  • 1940: Die bisher vor allem für Freiwilligenbewerber der Allgemeinen SS üblichen Bezeichnungen der Staffel-Bewerber und Staffel-Anwärter wurden weitestgehend aufgegeben. Für die Waffen-SS wurden die Ränge SS-Schütze und SS-Oberschütze als niedrigste Mannschaftsdienstgrade verbindlich. Die Bezeichnung SS-Mann blieb hingegen erhalten und konnte einen SS-Angehörigen ganz allgemein bezeichnen, aber auch als Mannschaftsrang der Allgemeinen SS gelten.
  • 7. April 1942: Persönliche Verfügung Adolf Hitlers zur Schaffung des neuen Generalsführerranges SS-Oberst-Gruppenführer.

Die Gliederung der SS

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Gliederung der SS in Altersklassen

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Die SS war ab spätestens 1935 in Altersklassen gegliedert:

Angehörige der Allgemeinen SS, die ihrer Dienstleistung im Reichsarbeitsdienst oder in der Wehrmacht nachkamen, wurden offiziell als SS-Zugehörige in den Mitgliedslisten geführt und in dieser Zeit ruhte ihre Mitgliedschaft.

Nach ihrer Zeit in den Bewerberzügen wurden SS-Bewerber nach dreimonatiger Probezeit als Anwärter in die aktiven SS-Stürme übernommen, wo sie zwischen dem vollendeten 18. und 25. Lebensjahr ihren Dienst verrichteten. Dort bildeten sie die Aktive SSI.

Mit vollendetem 25. Lebensjahr wurden SS-Angehörige in die Aktive SSII übernommen, wo sie bis zum vollendeten 35. Lebensjahr verblieben. Im Anschluss daran wurden diese in die Reserve-SS überführt.

Engere Verwaltungseinheiten der SS

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Die Allgemeine Schutzstaffel bestand im November 1944 aus 23 Verwaltungseinheiten, die Oberabschnitte genannt wurden. Diese Oberabschnitte waren in 45 Abschnitte eingeteilt, denen die Standarten der Allgemeinen SS unterstellt waren. Die SS-Standarten untergliederten sich zum einen in 127 so genannte Fußstandarten und zum anderen in 22 Reiterstandarten (Reiter-SS). Die SS-Standarten gliederten sich in Sturmbanne, Stürme, Trupps, Scharen und Rotten. Ferner unterstanden den Oberabschnitten im November 1944 noch 17 Nachrichtenstürme, 15 Pionierstürme und 18 Kraftfahrstürme (Motor-SS).

Verwaltungsübergreifend wurden auch die bewaffneten Sonder-Verbände der SS, die SS-Verfügungstruppe und der SS-Wachverbände, in verschiedene Standarten zusammengefasst.

Die SS-Oberabschnitte

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Die SS-Oberabschnitte (Oa) umfassten mehrere SS-Abschnitte und unterstanden in der Regel einem Gruppen- oder Obergruppenführer. Eine inoffizielle Alternativbezeichnung war auch Obergruppe, über die die SS 1933 wegen ihres damaligen Mitgliederstandes nicht verfügte und die zwischen 1933 und 1934 mit dem Dienstgrad des Obergruppenführers in der SA bestanden hatte.

Dem Oberabschnitt entsprach eine Division des Heeres. Nach einer Reorganisation im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden die 23 Oberabschnitte der SS den regulären deutschen Wehrkreisen der Wehrmacht räumlich angepasst, so dass beide schließlich übereinstimmten.

Tabelle mit den Oberabschnitten der SS (Sachstand: 9. November 1944)
Nr. Oberabschnitt Sitz Nr. Oberabschnitt Sitz
1 „Nordost“ Königsberg 13 „Main“ Nürnberg
2 „Ostsee“ Stettin 14 „Donau“ Wien
3 „Spree“ Berlin 15 „Nordwest“ Den Haag
4 „Elbe“ Dresden 16 „Alpenland“ Salzburg
5 „Südwest“ Stuttgart 17 „Weichsel“ Danzig
6 „West“ Düsseldorf 18 „Warthe“ Posen
7 „Süd“ München 19 „Nord“ Oslo
8 „Südost“ Breslau 20 „Ost“ Krakau
9 „Fulda-Werra“ Arolsen 21 „Böhmen-Mähren“ Prag
10 „Nordsee“ Hamburg 22 „Ostland“ Riga
11 „Mitte“ Braunschweig 23 „Ukraine“ Kiew
12 „Rhein-Westmark“ Wiesbaden

Die SS-Abschnitte

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Der SS-Abschnitt (Ab) umfasste mehrere SS-Standarten und unterstand in der Regel einem SS-Brigadeführer oder einem SS-Oberführer. Er wurde inoffiziell auch als Untergruppe bezeichnet. Ihm entsprach eine Brigade des Heeres.

Tabelle mit der Gegenüberstellung der Abschnitte und Oberabschnitte
(Stand 9. November 1944)
Abschnittsnr. Oberabschnitt Sitz Abschnittsnr. Oberabschnitt Sitz
I „Süd“ München XXV „West“ Dortmund
II „Elbe“ Dresden XXVI „Weichsel“ Zoppot
III „Spree“ Berlin XXVII „Fulda-Werra“ Weimar
IV „Mitte“ Hannover XXVIII „Main“ Bayreuth
V „West“ Duisburg XXIX „Südwest“ Konstanz
VI „Südost“ Breslau XXX „Rhein-Westmark“ Frankfurt (Main)
VII „Nordost“ Königsberg XXXI „Donau“ Wien
VIII „Donau“ Linz XXXII „Süd“ Augsburg
IX „Main“ Würzburg XXXIII „Ostsee“ Schwerin
X „Südwest“ Stuttgart XXXIV „Rhein-Westmark“ Saarbrücken
XI „Rhein-Westmark“ Koblenz XXXV „Alpenland“ Graz
XII „Spree“ Frankfurt (Oder) XXXVI „Alpenland“ Salzburg
XIII „Ostsee“ Stettin XXXVII „Böhmen-Mähren“ Reichenberg
XIV „Nordsee“ Oldenburg XXXVIII „Böhmen-Mähren“ Karlsbad
XV „Nordsee“ Hamburg-Altona XXXIX „Böhmen-Mähren“ Brünn
XVI „Mitte“ Dessau XXXX „Weichsel“ Bromberg
XVII „West“ Münster XXXXI „Weichsel“ Thorn
XVIII „Elbe“ Halle (Saale) XXXXII „Warthe“ Gnesen
XIX „Südwest“ Karlsruhe XXXXIII „Warthe“ Litzmannstadt
XX „Nordsee“ Kiel XXXXIV „Nordost“ Gumbinnen
XXI „Südost“ Hirschberg XXXXV „Südwest“ Straßburg
XXII „Nordost“ Allenstein
XXIII „Spree“ Berlin
XXIV „Südost“ Oppeln

Die SS-Standarten

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Kfz-Standarte der SS

Der Führungsebene SS-Abschnitt war die SS-Standarte nachgeordnet. Der Standarte stand in der Regel ein SS-Standartenführer vor, sie umfasste 3–4 Sturmbanne und hatte eine Normalpersonalstärke von 1000 bis 3000 Mann. Der Standarte entsprach beim Heer das Regiment. Die Sturmbanne I–III wurde aus dem aktiven Mitgliederbestand gebildet, der Sturmbann IV galt als Reserveverband.

Alle SS-Gliederungen – wie die Allgemeine SS und die ihr unterstehende Reiter-SS, aber auch die Totenkopfverbände und die Verfügungstruppe – waren in Standarten gegliedert. In der SS-Verfügungstruppe wurde diese Bezeichnung ab 1935 – sehr zum Missfallen des Reichsführers SS Himmler – von der militärischen Entsprechung des Heeres abgelöst.

Am Ende des Krieges (1945) umfassten die Fußstandarten der Allgemeinen SS formal 127 Standarten, von denen allerdings die meisten nur noch auf dem Papier bestanden und nicht einmal die vom Reichsführer Himmler vorgeschriebene Sollstärke erreicht hatten.

Tabelle mit den Fußstandarten der Allgemeinen SS (Sachstand: 1. Dezember 1944)
SS-Standarte Oberabschnitt Sitz SS-Standarte Oberabschnitt Sitz
1 „Julius Schreck „Süd“ München 66 „Friedland“ „Nordost“ Bartenstein
2 „Hessen“ „Rhein-Westmark“ Frankfurt (Main) 67 „Wartburg“ „Fulda-Werra“ Erfurt
3 „Thüringen“ „Main“ Nürnberg 68 „Oberpfalz“ „Main“ Regensburg
4 „Schleswig-Holstein“ „Nordsee“ Altona 69 „Sauerland“ „West“ Hagen (Westfalen)
5 „Mosel“ „Rhein-Westmark“ Luxemburg 70 „Südost“ Glogau
6 „Eduard Felsen“ „Spree“ Berlin 71 „Weichsel“ „Weichsel“ Elbing
7 „Friedrich Schlegel „Elbe“ Plauen 72 „Lippe“ „West“ Detmold
8 „Niederschlesien“ „Südost“ Hirschberg 73 „Mittelfranken“ „Main“ Ansbach
9 „Pommern“ „Ostsee“ Stettin 74 „Ostsee“ „Ostsee“ Greifswald
10 „Pfalz“ „Rhein-Westmark“ Kaiserslautern 75 „Widukind“ „Spree“ Berlin
11 „Planetta „Donau“ Wien 76 „Alpenland“ Salzburg
12 „Niedersachsen“ „Mitte“ Hannover 77 „Ostsee“ Schneidemühl
13 „Württemberg“ „Südwest“ Stuttgart 78 „Rhein-Westmark“ Wiesbaden
14 „Gotaburg“ „Fulda-Werra“ Gotha 79 „Südwest“ Ulm
15 „Brandenburg“ „Spree“ Neuruppin 80 „Groß-Beeren“ „Spree“ Berlin
16 „Unterelbe“ „Südost“ Breslau 81 „Main“ Würzburg
17 „Nordsee“ Celle 82 „West“ Bielefeld
18 „Ostpreußen“ „Nordost“ Königsberg 83 „Ober-Hessen“ „Rhein-Westmark“ Gießen
19 „Westfalen-Nord“ „West“ Münster (Westfalen) 84 „Saale“ „Elbe“ Chemnitz
20 „Fritz Weitzel „West“ Düsseldorf 85 „Rhein-Westmark“ Saarbrücken
21 „Mitte“ Magdeburg 86 „Hanauer Land“ „Südwest“ Offenburg
22 „Von der Schulenburg“ „Ostsee“ Schwerin 87 „Tirol“ keine Angabe Innsbruck
23 „Oberschlesien“ „Südost“ Beuthen 88 „Stedingen“ „Nordsee“ Bremen
24 „Ostfriesland“ „Nordsee“ Oldenburg 89 „Holzweber „Donau“ Wien
25 „Ruhr“ „West“ Essen 90 „Franz Kutschera“ „Alpenland“ Klagenfurt
26 „Paul Berck „Elbe“ Halle (Saale) 91 „Elbe“ Wittenberg
27 „Ostmark“ „Spree“ Frankfurt (Oder) 92 „Alt-Bayern“ „Süd“ Ingolstadt
28 „Nordsee“ Hamburg 93 „Rhein-Westmark“ Koblenz
29 „Schwaben“ „Süd“ Lindau 94 „Obersteiermark“ „Alpenland“ Leoben
30 „Adolf Höh“ „West“ Bochum 95 „Böhmen-Mähren“ Trautenau
31 „Niederbayern“ „Main“ Landshut 96 „Böhmen-Mähren“ Brüx
32 „Baden“ „Rhein-Westmark“ Heidelberg 97 „Böhmen-Mähren“ Eger
33 „Rhein-Hessen“ „Rhein-Westmark“ Darmstadt 98 „Böhmen-Mähren“ Mährisch-Schönberg
34 „Oberbayern“ „Süd“ Weilheim 99 „Donau“ Znaim
35 „Fulda-Werra“ Kassel 100 „Böhmen-Mähren“ Reichenberg
36 „Weichsel“ Danzig 101 „Böhmen-Mähren“ Saaz
37 „Ob der Enns“ „Donau“ Linz 102 „Böhmen-Mähren“ Jägerndorf
38 „Alpenland“ Graz 103 „Böhmen-Mähren“ Aussig
39 „Ostpommern“ „Ostsee“ Köslin 104 „Böhmen-Mähren“ Troppau
40 „Nordsee“ Kiel 105 „Nordost“ Memel
41 „Oberfranken“ „Main“ Bayreuth 106 „Süd“ Augsburg
42 „Fritz von Scholz „Spree“ Berlin 107 „Böhmen-Mähren“ Brünn
43 „Südost“ Frankenstein 108 „Böhmen-Mähren“ Prag
44 „Uckermark“ „Spree“ Eberswalde 109 „Warthe“ Posen
45 „Neiße“ „Südost“ Oppeln 110 „Warthe“ Hohensalza
46 „Elbe“ Dresden 111 „Warthe“ Kolmar
47 „Fulda-Werra“ Gera 112 „Warthe“ Litzmannstadt
48 „Elbe“ Leipzig 113 „Warthe“ Kalisch
49 „Mitte“ Braunschweig 114 „Warthe“ Leßlau
50 „Nordsee“ Flensburg 115 „Nordost“ Zichenau
51 „Mitte“ Göttingen 116 „Weichsel“ Bromberg
52 „Donau“ Krems 117 „Weichsel“ Konitz
53 „Dithmarschen“ „Nordsee“ Heide 118 „Weichsel“ Preußisch Stargard
54 „Seidel-Dittmarsch „Spree“ Landsberg (Warthe) 119 „Weichsel“ Graudenz
55 „Weser“ „Nordsee“ Lüneburg 120 „Weichsel“ Kulm
56 „Franken“ „Main“ Bamberg 121 „Weichsel“ Strasburg
57 „Thüringer Wald“ „Fulda-Werra“ Meiningen 122 „Südwest“ Straßburg
58 „West“ Köln 123 „Südwest“ Kolmar
59 „Loeper „Mitte“ Dessau 124 „Südost“ Scharley
60 „Nordost“ Insterburg 125 „Rhein-Westmark“ Metz
61 „Masuren“ „Nordost“ Allenstein 126 „Alpenland“ Marburg/Drau
62 „Südwest“ Karlsruhe 127 „Nord“ Oslo[15]
63 „Württemberg-Süd“ „Südwest“ Tübingen
64 „Marienburg“ „Weichsel“ Berent
65 „Schwarzwald“ „Südwest“ Freiburg (Br.)

Aktive Angehörige der Allgemeinen SS wurden ab dem 35. Lebensjahr in die Reserve-Stürme (Reserve-SS) versetzt, die bei der jeweiligen SS-Standarte angesiedelt waren und dort den IV. (und bei größeren Einheiten) den V. Sturmbann bildeten. Dort verblieben sie bis zum vollendeten 45. Lebensjahr. Danach konnten Angehörige der Reserve-SS entscheiden, ob sie „ehrenvoll aus der Dienstleistung in der SS“ entlassen oder ob sie auf eigenen Antrag hin in eine Stammabteilung überführt wurden.

Die Stammabteilungen und Stammbezirke

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Jedem SS-Oberabschnitt der SS war eine Stammabteilung zugeordnet, in die SS-Angehörige über das 45. Lebensjahr hinaus, auf eigenen Antrag hin versetzt werden konnten. Das entsprechende Gegenstück in den SS-Abschnitten bildete der SS-Stammbezirk. Umgangssprachliche Bezeichnung der SS-Stammabteilung nebst dem entsprechenden Stammbezirk war „Stamm-SS“.

Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Stammabteilungen als Personalverstärkung bzw. -ergänzung in den Konzentrationslagern, nachdem die frontfähigen KZ-Wachen zum Kriegseinsatz in die Waffen-SS versetzt wurden.

Die SS-Reiterstandarten (Reiter-SS)

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Die SS umfasste auch berittene Einheiten, die allgemein als „Reiter-SS“ bezeichnet wurden. Sie war dem Inspekteur der SS-Reitschulen Christian Weber unterstellt und in der Inspektion der SS-Reiterei zusammengefasst.

Die Standarten der SS-Verfügungstruppe und der SS-Wachverbände

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Für die Standarten der Verfügungstruppe und der SS-Totenkopfverbände galt dieselbe organisatorische Einteilung wie für die Fuß- und Reiter-Standarten der Allgemeinen SS.

Die Standarten der SS-Verfügungstruppe (SS-Standarten/VT)
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Die SS-Standarten der Verfügungstruppe (SS-St./VT) entstanden im Herbst 1934, als die Politischen Bereitschaften „München“ (Ellwangen) und „Württemberg“ (Jagst) die neue SS-Standarte „Deutschland“ und aus den Politischen Bereitschaften „Hamburg“, „Arolsen“ und „Wolterdingen“ die SS-Standarte „Germania“ gebildet wurden. In Berlin und Umgebung wachte und paradierte die „Stabswache Berlin“ und die „SS-Sonderkommandos“ Crossen und Jüterbog, die schon recht bald (1937) den Namen „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ erhielten.

Nach dem Anschluss Österreichs entstand aus dem Zusammenschluss der deutsch-österreichischen SS und Teilen der Standarten „Deutschland“ und „LSSAH“ die neue Standarte „Der Führer“.

Ab März 1935 begann innerhalb der Verfügungstruppe der Begriff „Standarte“ von dem des Regimentes abgelöst zu werden; ab Oktober 1938 sprach man auch offiziell nicht mehr von den „Standarten der SS-VT“, sondern von den SS-Regimentern.

Tabelle mit den Regimentern der SS-Verfügungstruppe
Standartenname amtliche Abkürzung Sitz Wehrmachtsergänzungsstelle Anmerkungen
Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ LSSAH/LAH Berlin-Lichterfelde Ergänzungsstelle I Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreisen I, II, III, IV und VIII liegt. Ferner alle Bewerber aus dem Reich, die die Mindestgröße von 178 cm erreichen
I. SS-Standarte „Deutschland“/VT 1. Sta Deutschland/VT München Ergänzungsstelle III Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreisen V, VII und XII liegt
II. SS-Standarte „Germania“/VT 2. Sta Germania/VT Hamburg-Veddel Ergänzungsstelle II Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreisen VI, IX, X und XI liegt
III. SS-Standarte „Der Führer“/VT 3. Sta „Der Führer“/VT Wien Ergänzungsstelle IV Alle Bewerber, deren Wohnort in der Ostmark liegt
Die Standarten der SS-Wachverbände (SS-Totenkopfstandarten)
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Die SS-Standarten der Totenkopfverbände (SS-T-St./WV) umfassten die Wachmannschaften der Konzentrationslager.

Bereits im Januar 1933 wurden ausgewählte SS-Männer unter dem Kommando des SS-Sturmbannführers Hilmar Wäckerle zur Inspektion der Konzentrationslager von der Schutzstaffel abgestellt. Unter ihrem späteren Kommandanten Theodor Eicke wurden diese SS-Männer der Schutzstaffel als solche entzogen. Es handelte sich hierbei, laut verschiedenen Äußerungen Eickes auf diversen SS-Führertagungen, um eine SS in der SS.

Die SS-Wachverbände erhielten 1936 im Volksmund den Titel Totenkopf-SS, als ihnen erlaubt wurde, auf dem rechten Kragenspiegel ein Totenkopfsymbol zu tragen. Sie galten als brutal, geheimnisumwittert und ihrem Lagerkommandanten als absolut treu ergeben.

1934 unterstützte ein KZ-Wachverband, namentlich der Wachsturmbann „Oberbayern“, die Leibstandarte während des Röhm-Putsches.

Eicke wurden 1934 die gesamten Konzentrationslager übergeben, die er nach dem Modell des KZ Dachau organisieren sollte. Eicke und seine Männer waren nun auch für die militärische Ausbildung der unbewaffneten SS zuständig. Damit begann die eigentliche Geschichte der SS-Wachverbände: bereits als es 1935/36 hieß, dass die Verfügungstruppe (mit ihren erdgrauen Uniformen) nun die regulären feldgrauen Uniformen des deutschen Heeres erhalten sollten, führte Eicke für die Männer der Totenkopf-SS erdbraune Uniformen ein.

Am 29. März 1936 erhielten Eickes Männer offiziell den Namen SS-Totenkopfstandarten/Wachverbände. Doch allgemein wurden diese Einheiten als SS-Totenkopf-Wachverbände oder SS-Totenkopfverbände bezeichnet. Vor allem der letztere Begriff setzte sich im damaligen Sprachgebrauch durch. Theodor Eicke bildete nun aus dem Wachpersonal der Konzentrationslager eigenständige SS-Sturmbanne, die er jedoch der Kontrolle der SS-Führung entzog; solange Himmler Eicke auf seiner Seite wusste, konnte dieser in den Lagern treiben, was er wollte. Die Totenkopfverbände galten im Allgemeinen als die „Privatarmee Himmlers“, da sie nur ihm verantwortlich waren.

Im April 1937 fasste Eicke die fünf Sturmbanne zu drei eigenständigen „SS-Totenkopfstandarten“ zusammen, da er nun die Kontrolle über 3.500 Mann besaß. Das Stammpersonal Dachaus wurde nun zur 1. SS-Totenkopfstandarte „Oberbayern“, das Stammpersonal Sachsenhausens zur 2. SS-Totenkopfstandarte „Brandenburg“ und das Stammpersonal Buchenwalds zur 3. SS-Totenkopfstandarte „Thüringen“ zusammengefasst. Eine SS-Unterführerschule für die unteren Dienstgrade wurde nun im Konzentrationslager Dachau eingerichtet, während die „Inspektion der SS-Wachverbände“ im brandenburgischen Oranienburg angesiedelt wurde.

Die Angehörigen im aktiven Lagerdienst trugen nun die erdbraune Uniform mit dem Totenkopf und den Dienstgradabzeichen auf den Kragenspiegeln und den Ärmelstreifen mit dem jeweiligen Standartennamen. Die Angehörigen der Totenkopfverbände, die sich nicht im aktiven Lagerdienst befanden, sondern zum Streifendienst bzw. zu Lehrgängen abkommandiert waren, trugen weiterhin die schwarze Uniform der Allgemeinen SS.

Während der Dienst in der SS-VT als Ableistung der Allgemeinen Wehrpflicht in den Reihen der Wehrmacht anerkannt war, so blieben die Angehörigen der Totenkopfverbände von dieser Regelung ausgenommen – die Wehrmachtführung weigerte sich, den Dienst in den T-Verbänden anzuerkennen. So aber blieben die Totenkopfverbände faktisch ein rechtsfreier Raum, in dem Theodor Eicke walten und schalten konnte wie er wollte.

Die Totenkopfverbände nahmen 1938 unter anderem an der Besetzung Österreichs und des späteren Reichsgaus Sudetenland (Ascher Zipfel) teil und waren auch bei Beginn des Zweiten Weltkrieges aktiv beteiligt. Teile von ihnen bildeten die sogenannte „Heimwehr Danzig“ und sammelten bescheidene „Kampferfahrung“.

Am 1. Oktober 1939 konnte Eicke offiziell in Dachau damit beginnen, seine „eigene“ SS-Division Totenkopf aufzustellen. Für die militärische Ausbildung seiner Frontdivision wurde sogar das Konzentrationslager Dachau zeitweise geräumt und von Theodor Eicke als „Ausbildungslager“ benutzt. Am 1. November galt die Ausbildung als abgeschlossen und die Totenkopf-Division als aufgestellt.

Tabelle mit den Standarten der SS-Wachverbände
SS-Totenkopfstandarte Stammlager/Gründungssitz SS-Totenkopfstandarte Stammlager/Gründungssitz
I „Oberbayern“ KZ Dachau X Weimar-Buchenwald
II „Brandenburg“ KZ Sachsenhausen XI Radom
III „Thüringen“ Weimar-KZ Buchenwald XII Posen
IV „Ostmark“ KZ Mauthausen XIII Wien
V „Dietrich Eckart“ KZ Oranienburg XIV Weimar-Buchenwald
VI Prag XV Plock
VII Brünn XVI Dachau
VIII Krakau „Kirkenes“ Kirkenes
IX Danzig Reserve-Standarte „Oberbayern“ Dachau

Am 25. Februar 1941 wurden die Bezeichnungen „SS-Totenkopfstandarten“ offiziell fallengelassen und diese in SS-Standarten umbenannt. Die Bezeichnung „Totenkopf-Standarte“ wurde nur noch den Regimentern der 3. SS-Panzer-Division Totenkopf als „Traditionsbezeichnung“ zugestanden.

Die SS-Sturmbanne

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Die Bezeichnung stammt aus der SA und wurde in den übrigen NS-Organisationen übernommen. Der Sturmbann war dem Bataillon im Heer vergleichbar, konnte aus drei bis fünf Stürmen bestehen und hatte eine Personalstärke von 250 bis 600 Mann.

Ein SS-Sturm umfasste bis Oktober 1934 drei Trupps unter der Führung eines SS-Sturmführers. Er umfasste zwischen 70 und 120 Mann und bestand aus einem aktiven Teil und einer Reserveeinheit. Ihm entsprach beim Heer die Kompanie. Mit dem Anwachsen der Personalstärke der SS und der zunehmenden Übernahme der Heeresstrukturen wurde die Einführung weiterer Dienstgrade erforderlich. So wurde ab Oktober 1934 der Dienstgrad SS-Sturmführer in SS-Untersturmführer umbenannt.

Als Beispiel seien nachfolgend die Nachrichten-, Pionier- und Kraftfahrstürme der Allgemeinen SS angeführt. Der SS-Sturm einer Fußstandarte hatte seine Entsprechung in anderen SS-Gliederungen, wie der Reiter-SS und den Totenkopfstandarten.

Aber auch die Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ und die SS-Verfügungstruppe wiesen ursprünglich Stürme auf, doch ab 1935 wurde die militärische Entsprechung in diesen SS-Gliederungen allgemein verbindlich.

Die SS-Nachrichtenstürme
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Die Nachrichteneinheiten der Allgemeinen SS, die sogenannten SS-Nachrichtenstürme, waren ursprünglich den Fußstandarten der Allgemeinen SS zugeordnet, und ihre Mitglieder wurden spätestens 1938 faktisch der Verfügungstruppe bzw. den Totenkopfverbänden zugeteilt. Die Nachrichtenstürme unterstanden de jure einem Oberabschnittsleiter der SS.

Tabelle mit den Nachrichteneinheiten der Allgemeinen SS (Sachstand: 9. November 1944)
SS-Nachrichtensturm Oberabschnitt Sitz SS-Nachrichtensturm Oberabschnitt Sitz
1 „Süd“ München 11 „Main“ Nürnberg
2 „Südwest“ Stuttgart 12 „Ostsee“ Stettin
3 „Fulda-Werra“ Arolsen 13 „Rhein-Westmark“ Wiesbaden
4 „West“ Düsseldorf 14 „Donau“ Wien
5 „Mitte“ Braunschweig 16 „Weichsel“ Danzig
6 „Nordsee“ Hamburg 17 „Warthe“ Posen
7 „Nordost“ Königsberg 19 „Böhmen-Mähren“ Prag
8 „Spree“ Berlin
9 „Elbe“ Dresden
10 „Südost“ Breslau
Die Pionierstürme der Allgemeinen SS
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Die Pioniereinheiten der Allgemeinen SS, die sogenannten Pionierstürme, waren anfänglich einer Fußstandarte der SS zugeteilt. Ihre Mitglieder wurden seit 1938 der Verfügungstruppe bzw. den Totenkopfverbänden zugeordnet. De jure unterstanden sie einem Oberabschnittsleiter der SS.

Tabelle mit den Pioniereinheiten der Allgemeinen SS (Sachstand: 9. November 1944)
SS-Pioniersturm Oberabschnitt Sitz SS-Pioniersturm Oberabschnitt Sitz
1 „Süd“ München 9 „Elbe“ Dresden
2 „Südwest“ Stuttgart 10 „Südost“ Breslau
3 „Fulda-Werra“ Arolsen 12 „Mitte“ Magdeburg
4 „West“ Köln 13 „Rhein-Westmark“ Frankfurt (Main)/Ludwigshafen/Weilburg
5 „Nordsee“ Hamburg-Wilhelmsburg 14 „Donau“ Wien
6 „Ostsee“ Stettin 15 „Alpenland“ Salzburg
7 „Nordost“ Königsberg 16 „Weichsel“ Danzig
8 „Spree“ Berlin
Die SS-Kraftfahrstürme
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Die motorisierten SS-Einheiten, die sogenannten SS-Kraftfahrstürme oder auch SS-Motor-Stürme, waren von 1930 bis Spätsommer 1934 de facto Teil der Motor-SA. Diese trugen allgemein die Bezeichnung Motor-SS und waren ursprünglich den Fußstandarten der Allgemeinen SS zugeordnet. De jure waren diese Einheiten jedoch seit ihrer Aufstellung autonom. Seit 1938 waren sie faktisch der Verfügungstruppe bzw. den SS-Totenkopfverbänden zugeteilt. De jure unterstanden sie einem Oberabschnittsleiter der SS.

Tabelle mit den Kraftfahrzeugeinheiten der Allgemeinen SS (Sachstand: 9. November 1944)
SS-Kraftfahrsturm' Oberabschnitt Sitz SS-Kraftfahrsturm Oberabschnitt Sitz
1 „Süd“ München/Augsburg 11 „Mitte“ Magdeburg/Hannover
2 „Fulda-Werra“ Erfurt/Frankfurt 12 „Main“ Bamberg/Schweinfurt/Nürnberg
3 „Spree“ Berlin/Senftenberg 13 „Ostsee“ Schwerin/Stettin
4 „Nordsee“ Hamburg/Kiel/Bremen 14 „Rhein-Westmark“ Frankfurt (Main)/Wiesbaden-
Biebrich/Pirmasens
5 „West“ Düsseldorf/Buer (Westfalen)/Dortmund 15 „Alpenland“ Graz/Innsbruck
6 „Elbe“ Dresden/Chemnitz 16 „Weichsel“ Danzig/Elbing
7 „Nordost“ Königsberg 17 „Warthe“ Posen/Litzmannstadt
8 „Donau“ Linz/Wien 19 „Böhmen-Mähren“ Asch/Reichenberg/Brünn
9 „Südost“ Breslau
10 „Südwest“ Stuttgart/Karlsruhe/Freiburg (Br.)

Ein SS-Trupp wurde aus drei Scharen gebildet und wurde bis Oktober 1934 in der Regel von einem Truppführer geführt. Er umfasste zwischen 20 und 60 SS-Männer. Im Oktober 1934 wurde der Dienstgrad „Truppführer“ in „Oberscharführer“ umgewandelt. Offiziell für alle SS-Gliederungen verbindlich, begann ab 1935 die SS-Verfügungstruppe die Heersbezeichnung zu übernehmen; ihr folgten wenig später die Leibstandarte und die Totenkopfverbände. Der SS-Trupp entsprach in der Wehrmacht dem Zug.

Eine SS-Schar bestand aus zwei SS-Rotten, konnte eine Personalstärke von 8 bis 16 Mann betragen und wurde in der Regel von einem SS-Scharführer geführt. Im Oktober 1934 wurde der Dienstgrad SS-Scharführer in SS-Unterscharführer umgewandelt. Die Bezeichnung SS-Schar wurde bei allen SS-Gliederungen verwendet. Die SS-Schar entsprach in der Wehrmacht die Gruppe mit ähnlicher Personalstärke und war der SA-Schar vergleichbar.

Eine SS-Rotte war die kleinste Einheit der Schutzstaffel. Sie umfasste vier bis acht Mann und war in der Regel einem SS-Rottenführer unterstellt. Die Bezeichnung wurde von allen SS-Gliederungen verwendet. Die SS-Rotte entsprach in der Wehrmacht dem Trupp. Die SA verwendete ebenfalls die Bezeichnung SA-Rotte.

  • Gunter d’Alquen: Die SS. Geschichte, Aufgabe und Organisation der Schutzstaffeln der NSDAP. (Schriften der Hochschule für Politik 2,33). Berlin 1939.
  • Robert Bohn: Der Sporrenberg-Bericht. Ein Dokument aus dem Innern des SS-Apparates. In: Historische Mitteilungen. Jg. 6, Nr. 2, 1993, S. 250–277.
  • Bernd Boll: Aktionen nach Kriegsbrauch. Wehrmacht und 1. SS-Infanteriebrigade 1941. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Jg. 48, Nr. 9, 2000, S. 775–788.
  • Charles von Denkowski: Zur Verschmelzung von SS und Polizei – das Reichssicherheitshauptamt. In: Kriminalistik. Jg. 57, Nr. 8–9, 2003, S. 525–533.
  • Carlo Gentile: Politische Soldaten. Die 16. SS-Panzer-Grenadier-Division „Reichsführer SS“ in Italien 1944. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken. Band 81, 2001, S. 529–561.
  • Werner Haupt: Gliederung und Organisation der SS (Stand: 9. November 1944). Stuttgart 1981.
  • Aleksander Lasik: Sztafety Ochronne w systemie niemieckich obozów koncentracyjnych. Rozwój organizacyjny, ewolucja zadań i struktur oraz socjologiczny obraz obozowych załóg SS. (Schutzstaffel im System der deutschen KZs. Die organisationelle Entwicklung, Herausbildung von Aufgaben und Strukturen sowie das soziologische Bild der SS-Lagermannschaften.) Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau 2007, ISBN 978-83-60210-32-1.
  • Klaus D. Patzwall: Das SS-Funkschutz-Bataillon der Waffen-SS. In: Militaria. Jg. 18, Nr. 4, 1996, ISSN 0724-3529, S. 106.
  • Klaus D. Patzwall: Die SS-Bekleidung. 2. Weißer Dienstrock für SS-Führer. In: Militaria. Jg. 9, Nr. 2, 1985, S. 24–26.
  • Edward Prus: Powstanie i działania zbrojne 14 Galicyjskiej Dywizji SS. In: Wojskowy przegląd historyczny. Bd. 33, Nr. 4, 1988, ISSN 0043-7182, S. 104–135, hier S. 104, (Die Bildung und die Kampftätigkeiten der 14. SS-Division „Galizien“.).
  • Hans Joachim Schneider: Der SS-Totenkopfsturmbann Stutthof. In: Dachauer Hefte. Jg. 10, Nr. 10, 1994, S. 115–141.
  • Norbert Podewin (Hrsg.): „Braunbuch“. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in West-Berlin. Staat, Wirtschaft, Verwaltung, Armee, Justiz, Wissenschaft. (Reprint der 3. Auflage von 1968). Edition Ost, Berlin 2002, ISBN 3-360-01033-7.
  • Mark C. Yerger: Allgemeine-SS. The Commands, Units and Leaders of the General SS. Schiffer, Atglen Pa. 1997, ISBN 0-7643-0145-4.

Einzelnachweise

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  1. Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS. Weltbild, Augsburg 1992, ISBN 3-89350-549-0, S. 127.
  2. Die aufgeführten Einheiten erreichten anhand der Gesamtmitgliederstärke und weiterer Daten aus dem ehem. BDC, dann BArch, damals kaum Kompaniegröße.
  3. Beate Behrens: Mit Hitler zur Macht. Aufstieg des Nationalsozialismus in Mecklenburg und Lübeck 1922–1933. Verlag Neuer Hochschschulschriftenverlag, Rostock 1998, ISBN 3-929544-52-0, S. 117.
  4. Hermann Kaienburg, Die Wirtschaft der SS, 2003; Christian Schmitt, Die Wirtschaftsunternehmen der SS: Ein auf Zwangsarbeit aufgebautes Wirtschaftsimperium?, 2011;
  5. RGBl. Teil I, S. 478., In: Österreichische Nationalbibliothek, Alex.
  6. Hans Buchheim, SS und Polizei im NS-Staat, 1946, S. 103 f.
  7. RMdI. Pol O-Kdo g 1 Nr. 537/37, Friedrich Wilhelm: Die Polizei im NS-Staat. Die Geschichte ihrer Organisation im Überblick, Teil der Anne-Frank-Shoah-Bibliothek, 1. Auflage, Schöningh, Paderborn; München; Wien; Zürich 1997, S. 106.
  8. Hans Buchheim: SS und Polizei im NS-Staat, In: Staatspolitische Schriftenreihe; 13, Hrsg. Studiengesellschaft für Zeitprobleme, Duisdorf b. Bonn 1964, S. 15 ff.
  9. Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS. Weltbild, Augsburg 1992, S. 29.
  10. Verordnungsblatt der Waffen-SS, 3. Jg., Nr. 12 vom 15. Juni 1942, S. 46; zitiert nach Klietmann in: Feldgrau, 13. Jg., Nr. 1, Berlin 1967.
  11. Hans-Jürgen Döscher: Das Auswärtige Amt im Dritten Reich. Diplomatie im Schatten der „Endlösung“. Siedler Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-88680-256-6, S. 148 ff.
  12. Freiwilligen der Allgemeinen SS wurde obligatorisch eine dreimonatige Probezeit auferlegt und galten in dieser Zeit offiziell als Staffel-Bewerber.
  13. Freiwillige der Allgemeinen SS galten in den ersten drei Jahren als Staffel-Anwärter, traten jedoch in der Öffentlichkeit unter der Bezeichnung SS-Mann in Erscheinung.
  14. Dieser Dienstgrad entsprach de facto dem eines dienstälteren Oberst, der berechtigt war, die silbergrauen Aufschläge und die Aluminium-Mützen-Paspelierung eines Generals zu tragen, indes er aber noch die Schulterstücke eines Obersts aufwies. (Quelle: Andrew Mollow: Uniformen der Waffen-SS, S. 154)
  15. Diese Standarte wurde am 1. Dezember 1944 aufgestellt.