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„Monte Perdido“ – Versionsunterschied

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Weltkulturerbe: Der Berg liegt in Spanien, weshalb er hier Monte Perdido und nicht Mont Perdu genannt werden sollte. Der französische Name wird schon im ersten Abschnitt genannt!
 
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{{Infobox Berg
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| BILD = Cirque de Soaso et massif du Mont-Perdu.jpg
{| border="1" bgcolor="#ffffff" cellpadding="5" align="right" width="305" style="margin-left:3px"
| BILDBESCHREIBUNG = Cirque de Soaso mit Monte Perdido (mittig). Links Cilindro de Marboré, rechts Soum de Ramond
!bgcolor=#e7dcc3 colspan=2|Monte Perdido
| HÖHE = 3355
|-
| HÖHE-BEZUG = ES
|align=center colspan=2|[[Bild:Monte_Perdido.jpg|300px]]<br><small>Monte Perdido, Cilindro de Marboré</small>
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Der '''Monte Perdido''', der ''Verlorene Berg'' ist mit einer Höhe von 3.355 Metern der dritthöchste Berg in den [[Pyrenäen]]. Er liegt in der [[Spanien|spanischen]] Provinz [[Huesca (Provinz)|Huesca]], im Norden von [[Aragón]] im [[Nationalpark Ordesa y Monte Perdido]].
Der '''Monte Perdido''' (franz. ''Mont Perdu''), der ''Verlorene Berg'' ist mit einer Höhe von 3355&nbsp;Metern der dritthöchste Berg in den [[Pyrenäen]]. Er liegt in der Gemeinde [[Fanlo]] der [[Spanien|spanischen]] [[Provinz Huesca]], im Norden von [[Aragonien|Aragón]] im [[Nationalpark Ordesa y Monte Perdido]], knapp südlich der Grenze zu [[Frankreich]]. Am Fuß des Berges entspringen die Flüsse Arazas und [[Cinca]]. Das sich über die Grenze beider Länder erstreckende Bergmassiv ist seit 1997 als [[UNESCO-Welterbe]] ausgezeichnet.


== Weltkulturerbe ==
==Aufstieg==
Der ''Monte Perdido'' in den Pyrenäen gehört zum Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO. Gewürdigt werden die geologische Einzigartigkeit, die Schönheit und Vielfalt der Natur, die in Europa selten gewordenen traditionellen Lebensformen wie die [[Alm (Bergweide)|Almwirtschaft]] sowie die außerordentliche Rolle, die die Pyrenäen für die Kunst und Kultur Europas spielen.


Das geschützte Gebiet umfasst auf spanischer Seite den [[Nationalpark Ordesa y Monte Perdido]] und Teile des [[Biosphärenreservat]] am [[Vignemale]], auf französischer Seite den östlichen Teil des [[Nationalpark Pyrenäen]] und ein Teil des Naturschutzgebietes Gedre-Gavarnie. Bis auf den spanischen Nationalpark ist keines der Schutzgebiete mit der Fläche der Welterbestätte identisch. Diese bilden stattdessen die geologischen Grenzen des Bergmassives ab. Die Gesamtfläche beträgt 30.396&nbsp;ha. Seit 1988 existiert ein Vertrag über die Zusammenarbeit der Parkverwaltungen auf beiden Seiten der Grenze.
Die einfachste Route zum Aufstieg beginnt beim nordwestlich gelegenen [[Refugio de Goriz]] (2.200 m). Von hier aus führt der Weg in östlicher Richtung zum ''Lago Helado'' (gefrorenen See) im Col du Marboré um dann in südlicher Richtung zum Gipfel zu gelangen. Vom Gipfel hat man eine gute Aussicht auf den im Westen gelegenen [[Vignemale]] und nach Norden auf das [[Massiv von Néovielle]]. Dauer: Etwa drei Stunden von der Hütte.


Die Gestalt der Bergwelt unterscheidet sich deutlich auf den verschiedenen Flanken des Berges. Während die Südseite von drei langen Graten und mehreren tiefen Schluchten (''Ordesa'', ''Añisclo'', ''Pineta'' mit dem Karsee ''Lago Marbore'' und die ''Escuain-Schlucht'') geprägt ist und allmählich zum Vorland hin abfällt, ist die Nordseite viel schroffer. Ihr herausragendes Merkmal sind drei [[Kar (Talform)|Talkessel]]: [[Cirque de Gavarnie]], ''Cirque de Troumouse'' und ''Cirque de Estaubé''. Die Südseite hat ebenfalls ein viel trockeneres Klima als der Norden.
==Erstbesteigung==


Die Auszeichnung als Kulturlandschaft nimmt zum einen Bezug auf die jahrhundertealte Rolle im Tourismus. Der französische Ferienort [[Gavarnie]] zieht schon seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts Gäste an, unter ihnen so bekannte Namen wie [[Victor Hugo]] und [[Gustave Doré]]. Zum anderen wird die Form der Landnutzung erwähnt, in der die Weideflächen Gemeineigentum der sieben umliegenden Dörfer sind, und wo Bewirtschaftung und Wegerechte unbeachtet der internationalen Grenze gemeinsam ausgehandelt werden. So ist es üblich, dass Schafs- und Rinderherden, Pferde und Ziegen spanischer Bauern im Sommer auf Weiden der fruchtbareren französischen Seite grasen.
Nachdem [[Ramond de Carbonnières]] mit seinen Führern Rondo und Laurens vier Tage auf der Suche nach dem Gipfel im Massiv des Monte Perdido umhergeirrt waren, gelang ihnen am [[6. August]] [[1802]] der Aufstieg auf den Gipfel. Hier mussten sie zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass Colonel Maury, ein spanischer Kartograph, den Gipfel bereits im Jahre 1791 bestiegen hatte.


Ein langjähriger Streitfall zwischen Welterbekomitee und Tourismusverantwortlichen war das ''Festival de Gavarnie'', ein Theaterspektakel, das seit 1985 jährlich mitten im Cirque de Gavarnie veranstaltet wurde. Seit 2005 wird es auf Grund der regelmäßigen Proteste außerhalb des Gebietes des Nationalparks veranstaltet.
<!-- ==Erste Winterbesteigung== -->


== Alpinismus ==
=== Aufstieg ===


Die einfachste Route zum Aufstieg beginnt beim nordwestlich gelegenen [[Refugio de Goriz]] (2200&nbsp;m). Von hier aus führt der Weg in östlicher Richtung zum ''Lago Helado'' (gefrorenen See) im Col du Marboré um dann in südlicher Richtung zum Gipfel zu gelangen. Von der Hütte aus benötigt man etwa drei Stunden. Vom Gipfel hat man eine gute Aussicht auf den im Westen gelegenen [[Vignemale]] und nach Norden auf das [[Massiv von Néouvielle]].
<!-- ==Weblinks== -->
Technisch und physisch wesentlich anspruchsvoller ist der Aufstieg über den ''Balcón de Pineta'' und den nach Norden exponierten Perdido-Gletscher.


=== Erstbesteigung ===


Nachdem [[Louis Ramond de Carbonnières]] mit seinen Führern Rondo und Laurens vier Tage auf der Suche nach dem Gipfel im Massiv des Monte Perdido umhergeirrt war, gelang ihm am 6. August 1802 der Aufstieg auf den Gipfel. Hier mussten sie zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass Colonel Maury, ein spanischer Kartograph, den Gipfel bereits im Jahre 1791 bestiegen hatte.
[[es:Monte Perdido]]


== Siehe auch ==
[[Kategorie:Pyrenäen]][[Kategorie:Berg]][[Kategorie:Dreitausender]]
* [[Monte Mundo Perdido]]
* [[Liste von Bergen in den Pyrenäen]]

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO [http://whc.unesco.org/en/list/773 (englisch)] [http://whc.unesco.org/fr/list/773 (französisch)]
* [http://www.unep-wcmc.org/sites/wh/mtperdu.html Datenblatt der UNEP-WCMC] (englisch)
* [http://www.mppm.org/ Website der Vereinigung „Mont-Perdu Patrimoine Mondial“]
* [http://www.summitpost.org/show/mountain_link.pl/mountain_id/922 Routenbeschreibung] (englisch)

{{Navigationsleiste Welterbe Spanien}}
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{{SORTIERUNG:Perdido, Monte}}
[[Kategorie:Fanlo]]
[[Kategorie:Berg in den Pyrenäen]]
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[[Kategorie:Geographie (Provinz Huesca)]]
[[Kategorie:Welterbe Pyrenäen – Monte Perdido| ]]
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[[Kategorie:Grenzüberschreitende Welterbestätte]]

Aktuelle Version vom 11. Dezember 2023, 12:43 Uhr

Monte Perdido
Cirque de Soaso mit Monte Perdido (mittig). Links Cilindro de Marboré, rechts Soum de Ramond
Cirque de Soaso mit Monte Perdido (mittig). Links Cilindro de Marboré, rechts Soum de Ramond
Höhe 3355 msnm
Lage Provinz Huesca, Spanien
Gebirge Pyrenäen
Koordinaten 42° 40′ 35″ N, 0° 2′ 0″ OKoordinaten: 42° 40′ 35″ N, 0° 2′ 0″ O
Monte Perdido (Aragonien)
Monte Perdido (Aragonien)
Erstbesteigung 1791 Colonel Maury
Normalweg Hochtour
Besonderheiten Weltkultur- und Naturerbe

Der Monte Perdido (franz. Mont Perdu), der Verlorene Berg ist mit einer Höhe von 3355 Metern der dritthöchste Berg in den Pyrenäen. Er liegt in der Gemeinde Fanlo der spanischen Provinz Huesca, im Norden von Aragón im Nationalpark Ordesa y Monte Perdido, knapp südlich der Grenze zu Frankreich. Am Fuß des Berges entspringen die Flüsse Arazas und Cinca. Das sich über die Grenze beider Länder erstreckende Bergmassiv ist seit 1997 als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet.

Der Monte Perdido in den Pyrenäen gehört zum Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO. Gewürdigt werden die geologische Einzigartigkeit, die Schönheit und Vielfalt der Natur, die in Europa selten gewordenen traditionellen Lebensformen wie die Almwirtschaft sowie die außerordentliche Rolle, die die Pyrenäen für die Kunst und Kultur Europas spielen.

Das geschützte Gebiet umfasst auf spanischer Seite den Nationalpark Ordesa y Monte Perdido und Teile des Biosphärenreservat am Vignemale, auf französischer Seite den östlichen Teil des Nationalpark Pyrenäen und ein Teil des Naturschutzgebietes Gedre-Gavarnie. Bis auf den spanischen Nationalpark ist keines der Schutzgebiete mit der Fläche der Welterbestätte identisch. Diese bilden stattdessen die geologischen Grenzen des Bergmassives ab. Die Gesamtfläche beträgt 30.396 ha. Seit 1988 existiert ein Vertrag über die Zusammenarbeit der Parkverwaltungen auf beiden Seiten der Grenze.

Die Gestalt der Bergwelt unterscheidet sich deutlich auf den verschiedenen Flanken des Berges. Während die Südseite von drei langen Graten und mehreren tiefen Schluchten (Ordesa, Añisclo, Pineta mit dem Karsee Lago Marbore und die Escuain-Schlucht) geprägt ist und allmählich zum Vorland hin abfällt, ist die Nordseite viel schroffer. Ihr herausragendes Merkmal sind drei Talkessel: Cirque de Gavarnie, Cirque de Troumouse und Cirque de Estaubé. Die Südseite hat ebenfalls ein viel trockeneres Klima als der Norden.

Die Auszeichnung als Kulturlandschaft nimmt zum einen Bezug auf die jahrhundertealte Rolle im Tourismus. Der französische Ferienort Gavarnie zieht schon seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts Gäste an, unter ihnen so bekannte Namen wie Victor Hugo und Gustave Doré. Zum anderen wird die Form der Landnutzung erwähnt, in der die Weideflächen Gemeineigentum der sieben umliegenden Dörfer sind, und wo Bewirtschaftung und Wegerechte unbeachtet der internationalen Grenze gemeinsam ausgehandelt werden. So ist es üblich, dass Schafs- und Rinderherden, Pferde und Ziegen spanischer Bauern im Sommer auf Weiden der fruchtbareren französischen Seite grasen.

Ein langjähriger Streitfall zwischen Welterbekomitee und Tourismusverantwortlichen war das Festival de Gavarnie, ein Theaterspektakel, das seit 1985 jährlich mitten im Cirque de Gavarnie veranstaltet wurde. Seit 2005 wird es auf Grund der regelmäßigen Proteste außerhalb des Gebietes des Nationalparks veranstaltet.

Die einfachste Route zum Aufstieg beginnt beim nordwestlich gelegenen Refugio de Goriz (2200 m). Von hier aus führt der Weg in östlicher Richtung zum Lago Helado (gefrorenen See) im Col du Marboré um dann in südlicher Richtung zum Gipfel zu gelangen. Von der Hütte aus benötigt man etwa drei Stunden. Vom Gipfel hat man eine gute Aussicht auf den im Westen gelegenen Vignemale und nach Norden auf das Massiv von Néouvielle. Technisch und physisch wesentlich anspruchsvoller ist der Aufstieg über den Balcón de Pineta und den nach Norden exponierten Perdido-Gletscher.

Nachdem Louis Ramond de Carbonnières mit seinen Führern Rondo und Laurens vier Tage auf der Suche nach dem Gipfel im Massiv des Monte Perdido umhergeirrt war, gelang ihm am 6. August 1802 der Aufstieg auf den Gipfel. Hier mussten sie zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass Colonel Maury, ein spanischer Kartograph, den Gipfel bereits im Jahre 1791 bestiegen hatte.

Commons: Monte Perdido – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien