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„Chemnitz-Kappel“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Chemnitz - Kappel.jpg|mini|hochkant 1.5|Luftaufnahme von Chemnitz-Kappel]]


'''Kappel''' ist ein im zentrumsnahen Westen von [[Chemnitz]] gelegener Stadtteil, der bereits im Jahr 1900 eingemeindet wurde. An ihn grenzen die Stadtteile [[Chemnitz-Kapellenberg|Kapellenberg]], [[Chemnitz-Helbersdorf|Helbersdorf]], [[Chemnitz-Stelzendorf|Stelzendorf]], [[Chemnitz-Schönau|Schönau]] und [[Chemnitz-Altendorf|Altendorf]]. Kappel ist Wohnvorort und Industrievorstadt zugleich. Das Gewerbegebiet zwischen Südring und Neefestraße beherbergt namhafte Unternehmen – die „[[Freie Presse]]“ druckt z. B. dort ihre täglichen Ausgaben. An der ''Kappler Drehe'' steht das „Sächsische Industriemuseum“. Die Empfangshalle des ehemaligen Chemnitzer Flughafens befindet sich zwar heute auf Kappler Flur, sie ist aber Bestandteil der Geschichte Helbersdorfs.
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! colspan="2" | Basisdaten
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'''Kappel''', der im zentrumsnahen Westen gelegene Stadtteil von [[Chemnitz]] wurde bereits im Jahr [[1900]] eingemeindet. An ihn grenzen die Stadtteile [[Chemnitz-Kapellenberg|Kapellenberg]], [[Chemnitz-Helbersdorf|Helbersdorf]], [[Chemnitz-Stelzendorf|Stelzendorf]], [[Chemnitz-Schönau|Schönau]] und [[Chemnitz-Altendorf|Altendorf]]. Kappel ist Wohnvorort und Industrievorstadt zugleich. Das Gewerbegebiet zwischen Südring und Neefestraße beherbergt namhafte Unternehmen – die „[[Freie Presse]]“ druckt z. B. dort ihr Tageblatt. An der ''Kappler Drehe'' steht das „Sächsische Industriemuseum“. Die Empfangshalle des ehemaligen Chemnitzer Flughafens befindet sich zwar heute auf Kappler Flur, sie ist aber Bestandteil der Geschichte [[Chemnitz-Helbersdorf|Helbersdorfs]].


== Verkehr ==
== Geschichte ==
Kappel gehörte wahrscheinlich schon von Beginn an zum [[Benediktinerkloster Chemnitz|Chemnitzer Benediktinerkloster]], denn es wird bereits um 1200 als „Capella“ ''(=Siedlung an einer Kapelle)'' im Zinsregister erwähnt. Im Jahr 1402 erwarb die Stadt Chemnitz den östlichen Teil Kappels (Kapellenberg) vom Kloster. Die Bewohner Kappels erhielten von der Stadt Zollfreiheit, im Gegenzug mussten sie sich an der Instandhaltung der Chemnitzer Stadtmauer beteiligen. Wie die meisten Klosterdörfer gehörte Kappel ab 1548 zum ''[[Amt Chemnitz]]''.


Durch die einsetzende Industrialisierung, begünstigt durch die 1858 eröffnete Eisenbahnstrecke Chemnitz–[[Zwickau]], mussten größtenteils die alten Gebäude, hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammend, für Fabriken weichen – aus dem Bauerndorf wurde eine Industriegemeinde. Betrug die Einwohnerzahl im Jahr 1825 noch 227, waren es 1880 schon 2.590 und zur Eingemeindung im Jahr 1900 schon 6.557 Einwohner.
Durch Kappel führt die vierspurig ausgebaute [[Bundesstraße 173|B 173]] ''(Neefestraße)''. Der [[Südring (Chemnitz)|Südring]] bildet die südwestliche, die [[Bundesstraße 169|B 169]] ''(Stollberger Straße)'' die östliche Grenze des Stadtteils.


Ein Maschinenbau- und Baumwollspinnereigewerbe gab es in Kappel bereits vor 1850. Um das Jahr 1870 entstanden eine [[Stickmaschine]]nfabrik (ab 1888 [[Maschinenfabrik Kappel]], später VEB Schleifmaschinenwerk), eine Strumpfmaschinenfabrik sowie eine Kammgarnspinnerei. Eine Eisengießerei folgte 1876, welche zu DDR-Zeiten den Namen von [[Rudolf Harlaß]] (VEB Gießerei "Rudolf Harlaß") trug. Im Jahr 1886 kam eine Wirkwarenfabrik hinzu. Das alte Straßenbahndepot ''(heute Straßenbahnmuseum)'' bestand seit 1880. In der DDR-Zeit befand sich beiderseits der ''Neefestraße'' der „[[VEB Fettchemie Chemnitz|VEB Fettchemie]] ''(gegründet 1935 als „Böhme Fettchemie“)''. Die ehemalige Niederlassung des „VEB Strickwaren Oberlungwitz“ an der ''Kappler Drehe'' ist heute noch durch die große Fassadenbeschriftung von weitem erkennbar. Die Industriebrache des ehemaligen „Union Maschinenbaukombinates“ ist noch an dem riesigen [[Signet]] an der Hausfassade zu erkennen.
Mit der [[Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft|CVAG]] erreicht man Kappel mit den Omnibuslinien 38 und 54 und der Straßenbahnlinie 4.


Am Kappler Hang, an der ''Irkutsker Straße'', entstanden in den frühen 1970er Jahren die ersten [[Plattenbau]]häuser. Sie gehörten später zum „[[Fritz-Heckert-Gebiet]]“. In unmittelbarer Nähe entstanden auch Schulen und Kindertagesstätten.
== Geschichte ==


== Sehenswertes ==
Kappel gehörte wahrscheinlich schon von Beginn an zum Chemnitzer Benediktinerkloster, denn es wird bereits um 1200 als „Capella“ ''(=Siedlung an einer Kapelle)'' im Zinsregister erwähnt. Im Jahr [[1402]] erwarb die Stadt [[Chemnitz]] den östlichen Teil Kappels (Kapellenberg) vom Kloster. Die Bewohner Kappels erhielten von der Stadt Zollfreiheit, im Gegenzug mussten sie sich an der Instandhaltung der Chemnitzer Stadtmauer beteiligen. Wie die meisten Klosterdörfer gehörte Kappel ab [[1548]] zum ''Amt Chemnitz''.
{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Kappel}}


* [[Sächsisches Industriemuseum]],<ref>{{Internetquelle | url=https://web.saechsisches-industriemuseum.com/chemnitz.html | titel=Sächsisches Industriemuseum | abruf=2022-03-27}}</ref> ''Zwickauer Straße''
Durch die einsetzende Industrialisierung, begünstigt durch die [[1858]] eröffnete Eisenbahnstrecke Chemnitz–[[Zwickau]], mussten größtenteils die alten Gebäude, hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammend, für Fabriken weichen – aus dem Bauerndorf wurde eine Industriegemeinde. Betrug die Einwohnerzahl [[1825]] noch 227, waren es [[1880]] schon 2.590 und zur Eingemeindung im Jahr [[1900]] schon 6.557 Einwohner.
* Straßenbahnmuseum Kappel,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.strassenbahn-chemnitz.de/ |titel=Straßenbahnfreunde Chemnitz e.&nbsp;V. |abruf=2024-08-01}}</ref> ''Zwickauer Straße''
* Empfangshalle des ehemaligen [[Chemnitz-Helbersdorf#Seit dem 20. Jahrhundert|Chemnitzer Flughafens]], ''Stollberger Straße''


== Verkehr ==
Ein Maschinenbau- und Baumwollspinnereigewerbe gab es in Kappel bereits vor [[1850]]. Um das Jahr 1870 entstanden eine Strickmaschinenfabrik ''(ab [[1888]] „Maschinenfabrik Kappel A. G.“)'', eine Strumpfmaschinenfabrik sowie eine Kammgarnspinnerei. Eine Eisengießerei folgte [[1876]] und eine Wirkwarenfabrik im Jahr [[1886]]. Das alte Straßenbahndepot ''(heute Straßenbahnmuseum)'' bestand seit [[1880]]. In der DDR-Zeit befand sich beiderseits der ''Neefestraße'' der „[[VEB]] Fettchemie“ ''(gegr. [[1935]] als „Böhme Fettchemie“)''. Die ehemalige Niederlassung des „VEB Strickwaren Oberlungwitz“ an der ''Kappler Drehe'' ist heute noch durch die große Fassadenbeschriftung vom weitem erkennbar. Die Industriebrache des ehemaligen „Union Maschinenbaukombinates“ erkennt man ebenso noch an dem riesigen [[Signet]] an der Hausfassade.
Durch Kappel führt die vierspurig ausgebaute [[Bundesstraße 173|B&nbsp;173]] ''(Neefestraße)''. Der [[Südring (Chemnitz)|Südring]] bildet die südwestliche, die [[Bundesstraße 169|B&nbsp;169]] ''(Stollberger Straße)'' die östliche Grenze des Stadtteils. Der durch die [[Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft|CVAG]] betriebene öffentliche Personennahverkehr erschließt Kappel mit den [[Straßenbahn Chemnitz|Straßenbahnlinien]] 1 und 4 sowie den Buslinien 23, 43, 262 und N16 des Nachtnetzes. Durch den Stadtteil verläuft außerdem die [[Bahnstrecke Dresden–Werdau]], an der sich bis 2000 der [[Güterbahnhof]] [[Bahnhof Chemnitz-Kappel|Chemnitz-Kappel]] befand. Am westlichen Stadtteilrand befindet sich der [[Haltepunkt]] Chemnitz-Schönau.


== Literatur ==
Am Kappler Hang, an der ''Irkutsker Straße'', entstanden in den frühen [[1970er]] Jahren die ersten [[Plattenbau]]häuser. Sie gehörten später zum „[[Fritz-Heckert-Gebiet]]“. In unmittelbarer Nähe entstanden auch Schulen und Kindertagesstätten.
* Jörn Richter, Stefan Weber: ''Vom Klosterdorf zur Industrievorstadt, Eine Chemnitzer Stadtteilgeschichte zu Kappel und Umgebung''. Verlag Heimatland Sachsen GmbH, Chemnitz 1999, ISBN 3-910-186-27-0

* ''Kappel''. In: {{WdH|33|101–104}}
== Sehenswertes ==

* [http://www.saechsisches-industriemuseum.de/_html/www/chemnitz/home.htm Sächsisches Industriemuseum], ''Zwickauer Straße''
* Straßenbahnmuseum Kappel, ''Zwickauer Straße''
* Empfangshalle des ehemaligen [[Chemnitz-Helbersdorf#Flughafen|Chemnitzer Flughafen]]s, ''Stollberger Straße''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{HOV|Kappel|Kappel}}
* {{Internetquelle | url=http://www.bahnen-und-mehr.de/museum_kappel.htm |autor=Hans-Ulrich Siebert | titel=Chemnitz-Kappel, Straßenbahngeschichte in Chemnitz/Karl-Marx-Stadt | abruf=2022-03-27}}
* Jens J. Schuster: [http://www.altes-chemnitz.de/chemnitz/kappel.htm ''Kappel'']. In: Chemnitz – im Wandel der Zeiten, ''altes-chemnitz.de''


== Einzelnachweise ==
* [http://www.bahnen-und-mehr.de/Museum-Kappel.htm Private Homepage über das Straßenbahnmuseum Kappel]
<references />
* [http://www.chemnitzer74.de/chemnitz/kappel.htm chemnitzer74.de über Kappel]

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[[Kategorie:Ortsteil von Chemnitz|Kappel]]

[[Kategorie:Ort in Sachsen]]
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[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Chemnitz)]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1900]]

Aktuelle Version vom 15. Januar 2025, 19:52 Uhr

Wappen von Kappel
Wappen von Kappel
Wappen von Chemnitz
Wappen von Chemnitz
Kappel
Stadtteil und Statistischer Stadtteil Nr. 82 von Chemnitz
Lage des statistischen Stadtteils Kappel in Chemnitz
Lage des statistischen Stadtteils Kappel in Chemnitz
Koordinaten 50° 48′ 49″ N, 12° 53′ 29″ OKoordinaten: 50° 48′ 49″ N, 12° 53′ 29″ O.
Fläche 2,61 km²
Einwohner 9858 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte 3777 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Okt. 1900
Postleitzahl 09116, 09119
Vorwahl 0371
Verkehrsanbindung
Bundesstraße B169 B173
Straßenbahn 1, 4
Bus 23, 43, 262, N16
Luftaufnahme von Chemnitz-Kappel

Kappel ist ein im zentrumsnahen Westen von Chemnitz gelegener Stadtteil, der bereits im Jahr 1900 eingemeindet wurde. An ihn grenzen die Stadtteile Kapellenberg, Helbersdorf, Stelzendorf, Schönau und Altendorf. Kappel ist Wohnvorort und Industrievorstadt zugleich. Das Gewerbegebiet zwischen Südring und Neefestraße beherbergt namhafte Unternehmen – die „Freie Presse“ druckt z. B. dort ihre täglichen Ausgaben. An der Kappler Drehe steht das „Sächsische Industriemuseum“. Die Empfangshalle des ehemaligen Chemnitzer Flughafens befindet sich zwar heute auf Kappler Flur, sie ist aber Bestandteil der Geschichte Helbersdorfs.

Kappel gehörte wahrscheinlich schon von Beginn an zum Chemnitzer Benediktinerkloster, denn es wird bereits um 1200 als „Capella“ (=Siedlung an einer Kapelle) im Zinsregister erwähnt. Im Jahr 1402 erwarb die Stadt Chemnitz den östlichen Teil Kappels (Kapellenberg) vom Kloster. Die Bewohner Kappels erhielten von der Stadt Zollfreiheit, im Gegenzug mussten sie sich an der Instandhaltung der Chemnitzer Stadtmauer beteiligen. Wie die meisten Klosterdörfer gehörte Kappel ab 1548 zum Amt Chemnitz.

Durch die einsetzende Industrialisierung, begünstigt durch die 1858 eröffnete Eisenbahnstrecke Chemnitz–Zwickau, mussten größtenteils die alten Gebäude, hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammend, für Fabriken weichen – aus dem Bauerndorf wurde eine Industriegemeinde. Betrug die Einwohnerzahl im Jahr 1825 noch 227, waren es 1880 schon 2.590 und zur Eingemeindung im Jahr 1900 schon 6.557 Einwohner.

Ein Maschinenbau- und Baumwollspinnereigewerbe gab es in Kappel bereits vor 1850. Um das Jahr 1870 entstanden eine Stickmaschinenfabrik (ab 1888 Maschinenfabrik Kappel, später VEB Schleifmaschinenwerk), eine Strumpfmaschinenfabrik sowie eine Kammgarnspinnerei. Eine Eisengießerei folgte 1876, welche zu DDR-Zeiten den Namen von Rudolf Harlaß (VEB Gießerei "Rudolf Harlaß") trug. Im Jahr 1886 kam eine Wirkwarenfabrik hinzu. Das alte Straßenbahndepot (heute Straßenbahnmuseum) bestand seit 1880. In der DDR-Zeit befand sich beiderseits der Neefestraße der „VEB Fettchemie(gegründet 1935 als „Böhme Fettchemie“). Die ehemalige Niederlassung des „VEB Strickwaren Oberlungwitz“ an der Kappler Drehe ist heute noch durch die große Fassadenbeschriftung von weitem erkennbar. Die Industriebrache des ehemaligen „Union Maschinenbaukombinates“ ist noch an dem riesigen Signet an der Hausfassade zu erkennen.

Am Kappler Hang, an der Irkutsker Straße, entstanden in den frühen 1970er Jahren die ersten Plattenbauhäuser. Sie gehörten später zum „Fritz-Heckert-Gebiet“. In unmittelbarer Nähe entstanden auch Schulen und Kindertagesstätten.

Durch Kappel führt die vierspurig ausgebaute B 173 (Neefestraße). Der Südring bildet die südwestliche, die B 169 (Stollberger Straße) die östliche Grenze des Stadtteils. Der durch die CVAG betriebene öffentliche Personennahverkehr erschließt Kappel mit den Straßenbahnlinien 1 und 4 sowie den Buslinien 23, 43, 262 und N16 des Nachtnetzes. Durch den Stadtteil verläuft außerdem die Bahnstrecke Dresden–Werdau, an der sich bis 2000 der Güterbahnhof Chemnitz-Kappel befand. Am westlichen Stadtteilrand befindet sich der Haltepunkt Chemnitz-Schönau.

  • Jörn Richter, Stefan Weber: Vom Klosterdorf zur Industrievorstadt, Eine Chemnitzer Stadtteilgeschichte zu Kappel und Umgebung. Verlag Heimatland Sachsen GmbH, Chemnitz 1999, ISBN 3-910-186-27-0
  • Kappel. In: Karl-Marx-Stadt (= Werte unserer Heimat. Band 33). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1979, S. 101–104.
Commons: Chemnitz-Kappel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stadtteil-Profile Chemnitz. Abgerufen am 1. August 2024 (deutsch).
  2. Sächsisches Industriemuseum. Abgerufen am 27. März 2022.
  3. Straßenbahnfreunde Chemnitz e. V. Abgerufen am 1. August 2024.