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„Barneberg“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ort in Deutschland
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen_Barneberg.png
|lat_deg = 52 |lat_min = 07 |lat_sec = 00
| Gemeindename = Hötensleben
|lon_deg = 11 |lon_min = 04 |lon_sec = 00
| Ortswappen = DE-ST 15-0-83-320 Barneberg COA.png
| Ortswappen-Beschreibung = Wappen von Barneberg
|Lageplan =
|Bundesland = Sachsen-Anhalt
| Breitengrad = 52/7/16/N
|Landkreis = Bördekreis
| Längengrad = 11/4/24/E
| Bundesland = Sachsen-Anhalt
|Verwaltungsgemeinschaft = Obere Aller
|Höhe = 150
| Höhe = 119 <!-- Quelle: Geodatenzentrum -->
|Fläche = 8.80
| Höhe-Bezug = DE-NHN
|Einwohner = 779
| Fläche = 8.80
|Stand = 2005-06-30
| Einwohner = 607
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|PLZ = 39393
| Einwohner-Quelle = <ref name="Einwo2022">{{Internetquelle |url=https://www.obere-aller.de/verzeichnis/www.obere-aller.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=40942 |titel=Verbandsgemeinde Obere Aller – Barneberg |sprache=de |abruf=2023-06-09}}</ref>
|Vorwahl = 039402
| Eingemeindungsdatum = 2010-01-01
|Kfz = BÖ
| Postleitzahl1 = 39393
|Gemeindeschlüssel = 15 3 55 007
|Adresse = Zimmermannplatz 2<br />39365 Eilsleben
| Vorwahl1 = 039402
| Poskarte = Deutschland Sachsen-Anhalt
|Bürgermeister = Sebastian Fricke
}}
}}
'''Barneberg''' ist ein Ortsteil der Gemeinde [[Hötensleben]] im [[Landkreis Börde]] in [[Sachsen-Anhalt]]. In Barneberg und dem Ortsteil Caroline leben 607 Einwohner (Stand Juni 2022).<ref name="Einwo2022" />

'''Barneberg''' ist eine Gemeinde im Norden des [[Bördekreis]]es in [[Sachsen-Anhalt]] (Deutschland).


== Geografie ==
== Geografie ==
Barneberg liegt ca. 12&nbsp;km südöstlich von [[Helmstedt]]. Caroline war als Ortsteil der ehemaligen Gemeinde ausgewiesen.
=== Geografische Lage ===

Barneberg liegt ca. 12 km südöstlich von [[Helmstedt]]. Die Gemeinde gehört der [[Verwaltungsgemeinschaft Obere Aller]] an, die ihren Verwaltungssitz in der [[Gemeinde]] [[Eilsleben]] hat.
== Geschichte ==
<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc -->
[[Datei:Kirche Barneberg.jpg|mini|hochkant|Evangelische Friedenskirche (2011)]]
<!-- === Geologie === -->
[[Datei:Barneberg Kirche Josef Eingang.jpg|mini|hochkant|Katholische Kirche (2010)]]
<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === -->
Barneberg wird im Jahre 1170 erstmals in einer Urkunde genannt. Das Kloster Werden – [[Kloster St. Ludgeri (Helmstedt)|St. Ludgeri Helmstedt]] besaß im Jahre 1170 eine Hufe der Ortsgemarkung, die im Besitz eines Ministerialen Gerhardus war. Mehrere Besitzer wechselten im 12. Jahrhundert, u.&nbsp;a. besaß den Ort im Jahre 1199 Oldhild von Hagen. Im Jahre 1291 wird ein Ministerialer Otto von Barneberg, Stiftsherr zu [[Stiftskirche Walbeck|Walbeck]] benannt. Auch die Herzöge von Braunschweig besaßen einzelne kleine Lehen im 14. Jahrhundert.
<!-- === Nachbargemeinden === -->

=== Gemeindegliederung ===
Die Hoheit über Barneberg scheint schon im Mittelalter der Burg [[Hötensleben]] zugestanden zu haben. So blieb der Ort auch später bei dem Hessen-Homburgischen Amt Hötensleben. Zur Zeit des Königreichs Westphalen, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, gehörte der Ort zum Kanton Warsleben, Distrikt Helmstedt, [[Okerdepartement]].
Als Ortsteil der Gemeinde ist ausgewiesen:

*Karoline
Bei Barneberg lagen einst mehrere Siedlungen bzw. kleinere Orte, die als Wüstungen nachweisbar sind: Volkersdorf, Karlsdorf, Kerlingen und Krenitz.
<!-- === Klima ===39393

<!-- == Geschichte == -->
Im [[Hochmittelalter]] hatten zunächst die Grafen von [[Grafschaft Hallermund|Hallermund]] das [[Kirchenpatronat|Patronat]] über die Kirche Barneberg inne.<ref>[http://books.google.de/books?id=HV0AAAAAcAAJ&pg=PA70&lpg=PA70&dq=geschichte+der+grafen+von+hallermund+barneberg&source=bl&ots=H8b4NiO4B2&sig=tT2dYnJlGGbMTKhCseQDLykc9mI&hl=de&ei=rVHbScHFE8PB_QbA1cmQCA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1 Vaterländisches Archiv für hannoverisch-braunschweigische Geschichte, 1833, S. 70/71]</ref> Über [[Adelheid von Loccum-Hallermund]] ging das Patronat auf die [[Grafschaft Dassel|Grafen von Dassel]] über. In Barneberg und anderen Orten dieser Gegend besaßen sie im 13. Jahrhundert zudem [[Hufe]], die Graf [[Adolf I. von Dassel]] durch die Ehe mit [[Adelheid von Wassel]] erhielt. Mit Adelheid verwandt waren die auch für Barneberg zuständigen Erzbischöfe [[Albrecht I. von Käfernburg|Albrecht I.]] und dessen Halbbruder [[Wilbrand von Käfernburg|Wilbrand]] von [[Kevernburg (Adelsgeschlecht)|Käfernburg]].
<!-- === Religionen === -->

<!-- === Eingemeindungen === -->
Auf das Patronat über die [[Romanik|romanische]] Kirche, deren Turm 1618 renoviert wurde und noch heute steht, verzichtete Graf Simon von Dassel 1311. Das [[Kirchenschiff]] wurde 1884 abgerissen. Der Nachfolgebau im [[Neugotik|neugotischen]] Stil wurde schon im Folgejahr fertiggestellt. In der alten Kirche stand eine [[Orgel]], die [[Orgelbauer|Orgelbaumeister]] Christoph Trautmann aus [[Magdeburg]] 1766 gebaut hatte und nach fast 100 Jahren von Orgelbaumeister [[August Troch]] (1817–1890) aus [[Haldensleben|Neuhaldensleben]] erneuert wurde. Da eine Wiederaufstellung der alten Orgel im Neubau des Kirchenschiffs der heute ''Friedenskirche'' genannten Kirche nicht möglich war, beschloss man die Beschaffung einer neuen Orgel, die 1891 von Orgelbaumeister [[Wilhelm Sauer (Orgelbauer)|Wilhelm Sauer]] aus [[Frankfurt (Oder)]] gebaut wurde. Heute befindet sich die Kirche in stark renovierungsbedürftigem Zustand, der mittelalterliche Kirchturm ist mit einer provisorischen [[Armierung]] versehen. 2014 wurde mit der Instandsetzung der Fassade begonnen. Die Sanierung des Kirchturms konnte 2012 abgeschlossen werden. Die Kirche gehört heute zum evangelisch-lutherischen Kirchspiel Hötensleben im Kirchenkreis [[Egeln]].
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->

Von 1952 bis 2010 bestand in Barneberg die katholische Kirche ''St. Josef'' (Rudolf-Breitscheid-Str. 24). Sie wurde errichtet, weil die Katholiken von Barneberg durch die DDR-Behörden am Besuch der grenznahen Kirche in Hötensleben gehindert wurden. Die letzte [[Heilige Messe]] wurde 2007 gefeiert. Im Dezember 2010 wurde die Kirche verkauft, sie wird heute von einem Handwerksunternehmen genutzt. Die kleine Glocke der Kirche war 1953 ein Geschenk der Kirchengemeinde in [[Offleben]] und wurde nach Schließung der Kirche an ein Kloster in [[Wien]] (Dammstraße 20) verschenkt. Heute befinden sich die nächstgelegenen katholischen Kirchen in den jeweils 3&nbsp;km entfernten Nachbardörfern [[Hötensleben]] und [[Völpke]].<ref>[http://kathleben.de/kirchen/kirche-barneberg/ Kirche auf Internetpräsenz der Pfarrei Oschersleben], abgerufen am 17. November 2017.</ref>

Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Barneberg nach Hötensleben eingemeindet.<ref>[https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/Namens-Grenz-Aenderung/2010.html StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010]</ref>

=== Einwohnerentwicklung ===
{| class="wikitable" | style="float:left;"
! Jahr
! Einwohner<ref>Einwohnerzahl jeweils zum 31. Dezember. Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt</ref>
|-
| 2003 || style="text-align:right" | 789
|-
| 2004 || style="text-align:right" | 781
|-
| 2005 || style="text-align:right" | 781
|-
| 2006 || style="text-align:right" | 759
|-
| 2007 || style="text-align:right" | 761
|-
|}
{| class="wikitable"
! Jahr
! Einwohner
|-
| 2008 || style="text-align:right" | 734
|-
| 2018 || style="text-align:right" | 624
|-
| 2022 || style="text-align:right" | 607
|-
|} <br /> <br />


== Politik ==
== Politik ==
=== Bürgermeister ===
=== Bürgermeister ===
Der ehrenamtliche Bürgermeister Joachim Meier wurde zum ersten Mal am 12. Juni [[1994]] gewählt.
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde Barneberg war Sebastian Fricke.


=== Wappen ===
=== Wappen ===
Das Wappen wurde am 7. November 1996 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

[[Blasonierung]]: „In Grün ein gezinnter schwarzgefugter silberner Wachturm mit schwarzer Toröffnung und drei schwarzen Fensterdurchbrüchen auf silbernem gewölbten Schildfuß.“
[[Blasonierung]]: „In Grün ein gezinnter schwarzgefugter silberner Wachturm mit schwarzer Toröffnung und drei schwarzen Fensterdurchbrüchen auf silbernem gewölbten Schildfuß.“


Die Gestaltung eines Wappen für die Gemeinde Barneberg wurde von der Gemeinde im Oktober 1994 an den Magdeburger Kommunalheraldiker [[Jörg Mantzsch]] in Auftrag gegeben, weil bis z.&nbsp;Z. kein den Regeln der Heraldik entsprechendes und offiziell genehmigtes Wappen vorhanden ist.
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->

<!-- === Museen === -->
Frühere Wappen des Ortes sind histographisch nicht nachweisbar. Es gibt lediglich einen Hinweis, dass im vergangenen Jahrhundert ein Siegel mit der Abbildung einer Kirche verwendet wurde. Zur Legitimation dieses Siegels fehlt jeder Nachweis. So ist anzunehmen, dass sich der Ort dieses Siegelbild selbst „verliehen“ hat, d.&nbsp;h. ohne staatliche Erteilung in Gebrauch nahm. Ob die im Siegel dargestellte Kirche die Abbildung der Dorfkirche war, ist nicht erwiesen. Aus der Geschichte Barnebergs ist kaum Wesentliches überliefert, das zur Grundlage der Wappenbildung herangezogen werden kann.
<!-- === Bauwerke === -->

<!-- === Parks === -->
Bei der Entwicklung des Wappens wurde der Wunsch der Gemeinde berücksichtigt, die einen Berg mit darauf befindlicher [[Wartturm|Warte]] ins Wappenbild aufnehmen wollte. Beide Symbole sind tatsächlich vorhanden und kennzeichnen den Ort. Im Zusammenhang zum silbernen Berg und dem silbernen Wachturm wurde die Schildfarbe Grün gewählt, die einen Bezug auf die natürliche Umgebung der Region um Barneberg nimmt.<ref>Jörg Mantzsch: ''Das Wappen der Gemeinde Barneberg, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren'', Hinterlegt 1996 im Landeshauptarchiv Magdeburg</ref>
<!-- === Naturdenkmäler === -->
<!-- === Sport === -->
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
Die [[Bundesstraße 245]] die [[Halberstadt]] und [[Helmstedt]] verbindet, führt direkt durch die Gemeinde.
Die [[Bundesstraße 245]] und 245a führen direkt durch den Ort. Die [[Bahnstrecke Oschersleben–Schöningen]] ist stillgelegt.

<!-- === Medien === -->
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
=== Öffentliche Einrichtungen ===
Das Büro der Gemeinde Barneberg ist jeden Donnerstag für die Bürger besetzt. Des Weiteren ist eine Kindertagesstätte im Ort vorhanden.
<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. -->

<!-- === Bildung === -->
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. -->
[[Datei:Turm auf Höhe bei Barneberg.jpg|mini|Ehemalige Warte]]
<!-- == Persönlichkeiten == -->
* ''Steinerner Turm'', Turmstumpf einer Warte aus der Zeit um 1167 auf der {{Höhe|162.5}}{{GeoQuelle|DE|BFN-Karten}} hohen Barneberger Höhe<ref>[http://www.warttürme.de/Sachsen-Anhalt/LK_Borde/Barneberg/barneberg.html Steinerner Turm]{{Toter Link|url=http://www.xn--warttrme-b6a.de/Sachsen-Anhalt/LK_Borde/Barneberg/barneberg.html |date=2022-10 |archivebot=2022-10-08 18:40:05 InternetArchiveBot }} auf warttürme.de</ref>
<!-- === Ehrenbürger === -->
* Friedenskirche zu Barneberg (siehe auch „Geschichte“)
<!-- === Söhne und Töchter der Gemeinde === -->
* Grabstätte auf dem ''Ortsfriedhof'' für eine namentlich bekannte [[Sowjetunion|sowjetische]] [[Zwangsarbeit]]erin, die 1944 Opfer der Zwangsarbeit wurde
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;-->

<!-- ===Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben=== -->
== Persönlichkeiten ==
<!-- d.h. Personen, die hier gelebt und vor Ort oder von diesem Ort aus bedeutendes geleistet haben, ohne dort geboren zu sein -->
In Barneberg wurden der Pädagoge [[Karl Hemprich]] (1867–nach 1931), der Wirtschaftswissenschaftler [[Fritz Burchardt]] (1902–1958) und die Schauspielerin [[Ramona Kunze-Libnow]] (* 1957) geboren.
<!-- == Sonstiges == -->

<!-- == Literatur == -->
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.obere-aller.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=40942 Barneberg auf www.obere-aller.de]
* {{Internetquelle
|url=http://www.kirchspiel-hoetensleben.de/html/barn/barneberghome.htm
|titel=Evangelische Kirchengemeinde Barneberg
|werk=Kirchspiel Hötensleben mit den Kirchengemeinden Hötensleben, Ohrsleben, Barneberg, Völpke, Badeleben, Sommersdorf, Harbke, Marienborn
|zugriff=2011-04-04}}


== Quellenangaben ==
==Weblinks==
<references />
[http://www.allerquelle.de Webseite der Verwaltungsgemeinschaft]


{{Navigationsleiste Ortsteile von Hötensleben}}


[[Kategorie:Hötensleben]]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Bördekreis}}
[[Kategorie:Ort im Landkreis Börde]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Börde)]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1170]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 2010]]

Aktuelle Version vom 9. Juni 2023, 12:26 Uhr

Barneberg
Gemeinde Hötensleben
Wappen von Barneberg
Koordinaten: 52° 7′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 52° 7′ 16″ N, 11° 4′ 24″ O
Höhe: 119 m ü. NHN
Fläche: 8,8 km²
Einwohner: 607 (Juni 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39393
Vorwahl: 039402
Barneberg (Sachsen-Anhalt)
Barneberg (Sachsen-Anhalt)
Lage von Barneberg in Sachsen-Anhalt

Barneberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Hötensleben im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. In Barneberg und dem Ortsteil Caroline leben 607 Einwohner (Stand Juni 2022).[1]

Barneberg liegt ca. 12 km südöstlich von Helmstedt. Caroline war als Ortsteil der ehemaligen Gemeinde ausgewiesen.

Evangelische Friedenskirche (2011)
Katholische Kirche (2010)

Barneberg wird im Jahre 1170 erstmals in einer Urkunde genannt. Das Kloster Werden – St. Ludgeri Helmstedt besaß im Jahre 1170 eine Hufe der Ortsgemarkung, die im Besitz eines Ministerialen Gerhardus war. Mehrere Besitzer wechselten im 12. Jahrhundert, u. a. besaß den Ort im Jahre 1199 Oldhild von Hagen. Im Jahre 1291 wird ein Ministerialer Otto von Barneberg, Stiftsherr zu Walbeck benannt. Auch die Herzöge von Braunschweig besaßen einzelne kleine Lehen im 14. Jahrhundert.

Die Hoheit über Barneberg scheint schon im Mittelalter der Burg Hötensleben zugestanden zu haben. So blieb der Ort auch später bei dem Hessen-Homburgischen Amt Hötensleben. Zur Zeit des Königreichs Westphalen, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, gehörte der Ort zum Kanton Warsleben, Distrikt Helmstedt, Okerdepartement.

Bei Barneberg lagen einst mehrere Siedlungen bzw. kleinere Orte, die als Wüstungen nachweisbar sind: Volkersdorf, Karlsdorf, Kerlingen und Krenitz.

Im Hochmittelalter hatten zunächst die Grafen von Hallermund das Patronat über die Kirche Barneberg inne.[2] Über Adelheid von Loccum-Hallermund ging das Patronat auf die Grafen von Dassel über. In Barneberg und anderen Orten dieser Gegend besaßen sie im 13. Jahrhundert zudem Hufe, die Graf Adolf I. von Dassel durch die Ehe mit Adelheid von Wassel erhielt. Mit Adelheid verwandt waren die auch für Barneberg zuständigen Erzbischöfe Albrecht I. und dessen Halbbruder Wilbrand von Käfernburg.

Auf das Patronat über die romanische Kirche, deren Turm 1618 renoviert wurde und noch heute steht, verzichtete Graf Simon von Dassel 1311. Das Kirchenschiff wurde 1884 abgerissen. Der Nachfolgebau im neugotischen Stil wurde schon im Folgejahr fertiggestellt. In der alten Kirche stand eine Orgel, die Orgelbaumeister Christoph Trautmann aus Magdeburg 1766 gebaut hatte und nach fast 100 Jahren von Orgelbaumeister August Troch (1817–1890) aus Neuhaldensleben erneuert wurde. Da eine Wiederaufstellung der alten Orgel im Neubau des Kirchenschiffs der heute Friedenskirche genannten Kirche nicht möglich war, beschloss man die Beschaffung einer neuen Orgel, die 1891 von Orgelbaumeister Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder) gebaut wurde. Heute befindet sich die Kirche in stark renovierungsbedürftigem Zustand, der mittelalterliche Kirchturm ist mit einer provisorischen Armierung versehen. 2014 wurde mit der Instandsetzung der Fassade begonnen. Die Sanierung des Kirchturms konnte 2012 abgeschlossen werden. Die Kirche gehört heute zum evangelisch-lutherischen Kirchspiel Hötensleben im Kirchenkreis Egeln.

Von 1952 bis 2010 bestand in Barneberg die katholische Kirche St. Josef (Rudolf-Breitscheid-Str. 24). Sie wurde errichtet, weil die Katholiken von Barneberg durch die DDR-Behörden am Besuch der grenznahen Kirche in Hötensleben gehindert wurden. Die letzte Heilige Messe wurde 2007 gefeiert. Im Dezember 2010 wurde die Kirche verkauft, sie wird heute von einem Handwerksunternehmen genutzt. Die kleine Glocke der Kirche war 1953 ein Geschenk der Kirchengemeinde in Offleben und wurde nach Schließung der Kirche an ein Kloster in Wien (Dammstraße 20) verschenkt. Heute befinden sich die nächstgelegenen katholischen Kirchen in den jeweils 3 km entfernten Nachbardörfern Hötensleben und Völpke.[3]

Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Barneberg nach Hötensleben eingemeindet.[4]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner[5]
2003 789
2004 781
2005 781
2006 759
2007 761
Jahr Einwohner
2008 734
2018 624
2022 607



Der letzte Bürgermeister der Gemeinde Barneberg war Sebastian Fricke.

Das Wappen wurde am 7. November 1996 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „In Grün ein gezinnter schwarzgefugter silberner Wachturm mit schwarzer Toröffnung und drei schwarzen Fensterdurchbrüchen auf silbernem gewölbten Schildfuß.“

Die Gestaltung eines Wappen für die Gemeinde Barneberg wurde von der Gemeinde im Oktober 1994 an den Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch in Auftrag gegeben, weil bis z. Z. kein den Regeln der Heraldik entsprechendes und offiziell genehmigtes Wappen vorhanden ist.

Frühere Wappen des Ortes sind histographisch nicht nachweisbar. Es gibt lediglich einen Hinweis, dass im vergangenen Jahrhundert ein Siegel mit der Abbildung einer Kirche verwendet wurde. Zur Legitimation dieses Siegels fehlt jeder Nachweis. So ist anzunehmen, dass sich der Ort dieses Siegelbild selbst „verliehen“ hat, d. h. ohne staatliche Erteilung in Gebrauch nahm. Ob die im Siegel dargestellte Kirche die Abbildung der Dorfkirche war, ist nicht erwiesen. Aus der Geschichte Barnebergs ist kaum Wesentliches überliefert, das zur Grundlage der Wappenbildung herangezogen werden kann.

Bei der Entwicklung des Wappens wurde der Wunsch der Gemeinde berücksichtigt, die einen Berg mit darauf befindlicher Warte ins Wappenbild aufnehmen wollte. Beide Symbole sind tatsächlich vorhanden und kennzeichnen den Ort. Im Zusammenhang zum silbernen Berg und dem silbernen Wachturm wurde die Schildfarbe Grün gewählt, die einen Bezug auf die natürliche Umgebung der Region um Barneberg nimmt.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Bundesstraße 245 und 245a führen direkt durch den Ort. Die Bahnstrecke Oschersleben–Schöningen ist stillgelegt.

Öffentliche Einrichtungen

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Das Büro der Gemeinde Barneberg ist jeden Donnerstag für die Bürger besetzt. Des Weiteren ist eine Kindertagesstätte im Ort vorhanden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Ehemalige Warte
  • Steinerner Turm, Turmstumpf einer Warte aus der Zeit um 1167 auf der 162,5 m[7] hohen Barneberger Höhe[8]
  • Friedenskirche zu Barneberg (siehe auch „Geschichte“)
  • Grabstätte auf dem Ortsfriedhof für eine namentlich bekannte sowjetische Zwangsarbeiterin, die 1944 Opfer der Zwangsarbeit wurde

Persönlichkeiten

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In Barneberg wurden der Pädagoge Karl Hemprich (1867–nach 1931), der Wirtschaftswissenschaftler Fritz Burchardt (1902–1958) und die Schauspielerin Ramona Kunze-Libnow (* 1957) geboren.

Commons: Barneberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Verbandsgemeinde Obere Aller – Barneberg. Abgerufen am 9. Juni 2023.
  2. Vaterländisches Archiv für hannoverisch-braunschweigische Geschichte, 1833, S. 70/71
  3. Kirche auf Internetpräsenz der Pfarrei Oschersleben, abgerufen am 17. November 2017.
  4. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  5. Einwohnerzahl jeweils zum 31. Dezember. Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
  6. Jörg Mantzsch: Das Wappen der Gemeinde Barneberg, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt 1996 im Landeshauptarchiv Magdeburg
  7. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  8. Steinerner Turm@1@2Vorlage:Toter Link/www.xn--warttrme-b6a.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf warttürme.de