„Herculaneum“ – Versionsunterschied
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[[Image:Plan Of Ancient Herculaneum.jpg|Plan von Herculaneum|thumb|250px|Plan der Ausgrabungen von Herculaneum]] |
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{{Infobox Welterbe |
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'''Herculaneum''' (ital. ''Ercolano'') war eine antike Stadt in [[Kampanien]], am Golf von [[Neapel]] gelegen, die wie [[Pompeji]] und [[Stabiae]] beim Ausbruch des [[Vesuv]] am [[24. August]] [[79]] n. Chr. untergegangen ist. Die heutige Stadt heißt [[Ercolano]]. |
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|Name = Archäologische Stätten von Pompeji, Herculaneum und Torre Annunziata |
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|Bild = [[Datei:Cardo V de Herculano.jpg|rechts|250px]] |
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|Beschriftung = Gesamtansicht der Ausgrabungen |
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|Staats-Gebiet = {{Italien}} |
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|Typ = Kultur |
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|Kriterien = (iii), (iv), (v) |
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|Referenz-Nr = 829 |
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|Link = http://whc.unesco.org/en/list/829 |
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|Region = Europa und Nordamerika |
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|Jahr = 1997 |
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|Sitzung = |
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|Erweiterung = |
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|Gefährdung = |
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|Fläche = 98,05 |
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'''Herculaneum''' ({{itS|''Ercolano''}}) war eine antike Stadt am [[Golf von Neapel]], die wie [[Pompeji]], [[Stabiae]] und [[Oplontis]] beim Ausbruch des [[Vesuv]] in der zweiten Hälfte des Jahres 79 n. Chr. untergegangen ist. Die moderne Nachfolgesiedlung am selben Ort heißt seit 1969 [[Ercolano]]. |
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== Mythos == |
== Mythos == |
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Auf dem Rückweg von seiner zehnten Aufgabe, bei der er die Herden des [[Geryon]] geraubt und das |
Auf dem Rückweg von seiner zehnten Aufgabe, bei der er die Herden des [[Geryon]] geraubt und das Ungeheuer erschlagen hatte, machte [[Herakles]] in Rom halt. Die Göttin [[Bona Dea|Fauna]] verweigerte ihm, seinen Durst mit geheiligtem, nur für Frauen bestimmtem Wasser zu stillen. In seinem Ärger erbaute Herakles einen Tempel, der ihm selbst geweiht war und in dem keine Frauen an den Zeremonien teilnehmen durften. Währenddessen stahl [[Cacus]], ein Sohn des [[Vulcanus]], dem Herakles einige Rinder aus der Herde des Geryon. Nach vergeblicher Suche wollte Herakles nach Griechenland zurückkehren, als er seine Kühe hörte. Er folgte dem Geräusch, traf auf Cacus, zerrte den Dieb aus seiner Höhle und erschlug ihn. An der Stelle, wo er Cacus erschlagen hatte, gründete Herakles der Sage nach die Stadt Herculaneum. Der Mythos ist von [[Dionysios von Halikarnassos]] überliefert.<ref>Dionysios von Halikarnassos, ''Antiquitates Romanae'' 1, 44</ref> |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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[[Datei:Ercolano 2003.jpg|mini|Innenansicht eines Gebäudes in Herculaneum ([[Casa di Nettuno e Anfitrite]])]] |
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[[Bild:Gesamtansicht_Ausgrabungen.jpg|thumb|Gesamtansicht der Ausgrabungen ]] |
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[[Datei:Herculaneum Neptune And Amphitrite.jpg|mini|Herculaneum, Neptun und Amphitrite, Wandmosaik]] |
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[[Datei:Herculaneum Bootshaeuser.jpg|mini|Bootshäuser]] |
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[[Image:Herculaneum Neptune And Amphitrite.jpg|thumb|Herculaneum, Neptun und Amphitrite, Wandmosaik im Haus Nr. 22]] |
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[[Datei:Herculaneum - Ercolano - Campania - Italy - July 9th 2013 - 32.jpg|mini|Skelette in den Bootshäusern]] |
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[[Bild:Herculaneum_Bootshäuser.jpg|thumb|Bootshäuser]] |
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[[Datei:Scheletri-ercolano-dettaglio.jpg|mini|Skelettfunde aus Herculaneum (Nahaufnahme)]] |
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Über die Stadt in vorrömisch-[[Osker|oskischer]] Zeit ist wenig bekannt. Der Name ''Herculaneum'' deutet, vom Mythos abgesehen, darauf hin, dass es dem Namen und dem Ursprung nach griechisch war; und in der Tat erscheint es bei seiner frühesten Erwähnung, die wir kennen, durch [[Theophrast]] (314 v. Chr.), unter dem Namen ''Herakleion''. |
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Über die Stadt in vorrömisch-[[Osker|oskischer]] Zeit ist wenig bekannt. Der Name ''Herculaneum'' deutet, vom Mythos abgesehen, darauf hin, dass es dem Namen und dem Ursprung nach griechisch war; und in der Tat erscheint es bei seiner frühesten Erwähnung, die wir kennen, durch [[Theophrastos von Eresos|Theophrast]] (314 v. Chr.), unter dem Namen ''Herakleion''. |
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Auch von der Anlage her (ein regelmäßiges Rechteckmuster) liegt eine griechische Gründung nahe. Herculaneum war von einer Mauer umgeben, die ein Gebiet von ca. 20 Hektar einfasste, und lag an der Küstenstrasse, die am Golf entlang von [[Neapolis (Neapel)|Neapolis]] nach Pompeji und Stabiae führte, der Trasse der späteren [[Via Domitiana]]. |
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Auch von der Anlage her (ein regelmäßiges Rechteckmuster) liegt eine griechische Gründung nahe. Herculaneum war von einer Mauer umgeben, die ein Gebiet von ca. 20 Hektar einfasste, und lag an der Küstenstraße, die am Golf entlang von [[Neapolis (Neapel)|Neapolis]] nach Pompeji und [[Stabiae]] führte, der Trasse der späteren [[Via Domitiana]]. |
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Seit 307 v. Chr. gehörte Herculaneum zum [[Römisches Reich|römischen]] Einflussbereich. Im [[Bundesgenossenkrieg]] (91–88 v. Chr.) wurde es 89 v. Chr. von den Aufständischen unter [[Papius Mutilus]] besetzt, kurze Zeit später jedoch ohne großen Widerstand von einem [[Legatus|Legaten]] [[Sulla]]s erobert. Im Gegensatz zu einigen Nachbarstädten konnte es den Status eines [[Municipium]]s behalten. Nach römischem Vorbild lag die Verwaltung der Stadt in den Händen zweier oberster Magistrate mit einer Amtszeit von einem Jahr, den ''[[Duumvir]]i''. |
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Seit 307 v. Chr. gehörte Herculaneum zum [[Römisches Reich|römischen]] Einflussbereich. Im [[Bundesgenossenkrieg (Rom)|Bundesgenossenkrieg]] (91–88 v. Chr.) wurde es 89 v. Chr. von den Aufständischen unter [[Papius Mutilus]] besetzt, kurze Zeit später jedoch ohne großen Widerstand von einem [[Legatus|Legaten]] [[Lucius Cornelius Sulla Felix|Sullas]] erobert. Im Gegensatz zu einigen Nachbarstädten konnte es den Status eines [[Municipium]]s behalten. Nach römischem Vorbild lag die Verwaltung der Stadt in den Händen der ''[[Duoviri|Duumviri]]'', zweier oberster Magistrate mit einer Amtszeit von einem Jahr. |
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Zum Zeitpunkt der Zerstörung hatte es etwa 4000 Einwohner. Herculaneum war demnach deutlich kleiner als Pompeji: eine kleine Hafenstadt, in der der Handel keine große Rolle spielte und an der der Seehandel weitgehend vorbeiging. Die Wirtschaft beruhte hauptsächlich auf dem Fischfang, Ackerbau und kleinem Handwerk. Die Ausstattung der freigelegten Häuser deutet aber auf teilweise großen Wohlstand der Einwohner hin. |
Zum Zeitpunkt der Zerstörung hatte es etwa 4000 Einwohner. Herculaneum war demnach deutlich kleiner als Pompeji: eine kleine Hafenstadt, in der der Handel keine große Rolle spielte und an der der Seehandel weitgehend vorbeiging. Die Wirtschaft beruhte hauptsächlich auf dem Fischfang, Ackerbau und kleinem Handwerk. Die Ausstattung der freigelegten Häuser deutet aber auf teilweise großen Wohlstand der Einwohner hin. |
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Wegen der natürlichen Schönheit, mit dem prächtigen Blick über die Bucht von Neapel und seiner reinen Luft – die von vielen antiken Schriftstellern gepriesen wurde – wurde Herculaneum gerne als Sommerfrische gewählt. Viele reiche Römer bauten dort ihre [[Villa|Villen]] und lebten dort mit ihren Sklaven und Handwerkern. Die bekannteste ist die [[Villa dei Papiri]], benannt nach der dort gefundenen Bibliothek von [[Papyrus]]rollen. |
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Wegen der natürlichen Schönheit, mit dem prächtigen Blick über die Bucht von Neapel und seiner reinen Luft – die von vielen antiken Schriftstellern gepriesen wurde – wurde Herculaneum gerne als Sommerfrische gewählt. Viele reiche Römer bauten dort ihre [[Villa|Villen]] und lebten dort mit ihren [[Sklaverei im Römischen Reich|Sklaven]] und Handwerkern. Die bekannteste ist die [[Villa dei Papiri]], benannt nach der dort gefundenen Bibliothek von [[Papyrus]]rollen, den [[Herculanensische Papyri|Herculaneum-Papyri]]. |
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== Vesuvausbruch == |
== Vesuvausbruch == |
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Der katastrophale Ausbruch des Vesuv am 24. August |
Der katastrophale Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 (laut einer Abschrift der Briefe [[Plinius der Jüngere|Plinius des Jüngeren]] am 24. August, vermutlich aber erst zwei Monate später<ref>Grete Stefani: ''Das Datum des Vesuvausbruchs.'' In: [[Harald Meller]], [[Jens-Arne Dickmann]] (Hrsg.): ''Pompeji – Nola – Herculaneum. Katastrophen am Vesuv.'' Hirmer Verlag, München 2011, S. 81–84.</ref>) kam für die Bewohner Kampaniens völlig überraschend. Da der Vulkan seit ca. 500 Jahren ruhte, wurde er nicht einmal mehr als Vulkan erkannt. Nur [[Strabon]] wies auf Ähnlichkeiten von Vesuv und [[Ätna]] hin. Auch das Erdbeben im Jahr 62 wurde nicht als Vorbote eines drohenden Ausbruchs interpretiert. |
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Der Verlauf des Ausbruchs ist durch zwei Briefe des |
Der Verlauf des Ausbruchs ist durch zwei Briefe des Plinius an den römischen Historiker [[Tacitus]]<ref>Plinius, ''Epistulae'' 6, 16 und 20.</ref> einerseits, andererseits durch die Befunde der Ausgrabungen sowie durch geologische Untersuchungen des Gebietes und eine genaue Analyse der Schichtungen ([[Stratigraphie (Archäologie)|Strata]]) des vulkanischen Materials mittlerweile so gut bekannt, dass sich der Ablauf des Ausbruchs relativ genau nachzeichnen lässt. |
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Der Ausbruch begann |
Der Ausbruch begann gegen 13 Uhr. Der Vulkanschlot riss auf, und in einer schnell kilometerhoch wachsenden [[Eruptionssäule]] wurden Asche und [[Lapilli]] nach oben getragen. Beim Erreichen der [[Tropopause]] flachte sich die Wolke ab, so dass ihre Form von Plinius treffend mit der einer Schirmpinie verglichen wurde. Die Hauptwindrichtung ging gegen Südosten, so dass vulkanisches Material hauptsächlich auf Pompeji und die umliegenden Orte fiel. Das westlich des Vesuv gelegene Herculaneum war in der ersten Phase des Ausbruchs nur wenig betroffen. Während in Pompeji die Hausdächer unter der Aschenlast brachen, fielen in Herculaneum nur wenige Zentimeter Asche – dennoch genügend, um einen Großteil der Einwohner eilig flüchten zu lassen. |
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Während in Pompeji die Hausdächer unter der Aschenlast brachen, fielen in Herculaneum nur wenige Zentimeter Asche – dennoch genügend, um einen Großteil der Einwohner eilig flüchten zu lassen. |
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Lange Zeit wurde vermutet, fast allen Einwohnern |
Lange Zeit wurde vermutet, fast allen Einwohnern sei die Flucht gelungen, da sich in den ausgegrabenen Bereichen nur wenige Skelette fanden. Als 1982 der Grabungsbereich auf den antiken Strand von Herculaneum ausgedehnt wurde, erwies sich dies als Irrtum. Im Inneren von zwölf Bootshäusern wurden dicht aneinander gedrängt ca. 250 Skelette gefunden. Warum die in den Bootshäusern Umgekommenen sich der allgemeinen Flucht nicht angeschlossen hatten, ist unklar. Möglicherweise hofften sie, über das Meer entkommen zu können, vielleicht meinten sie auch, in den relativ starken Gewölben der Bootshäuser vor Aschenregen und Lapilli sicher zu sein. Die Skelette weisen überdurchschnittlich häufig Anomalien auf, die auf Alter, Behinderung oder Krankheit hindeuten. Vermutlich waren diese Menschen nicht in der Lage, mit dem Rest der Bevölkerung rechtzeitig zu fliehen. |
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In der Nacht brach die bis in die [[Stratosphäre]] aufgestiegene Eruptionssäule zusammen, das herausgeschleuderte Material fiel auf die Flanke des Vesuvs zurück. Ein [[pyroklastischer Strom]] raste mit einer Temperatur von über 400 °C und einer Geschwindigkeit zwischen 100 und 300 km/h auf Herculaneum zu. Beim Erreichen der Bootshäuser um ca. 1 Uhr nachts starben die dort Verbliebenen binnen Sekunden an thermischem Schock. Die Gebäude Herculaneums wurden von diesem ersten Strom aber nur relativ wenig beschädigt, da er nicht sehr viel Material mit sich führte. Eine Stunde später folgte jedoch ein zweiter Strom, der große Mengen von Material mit sich führte und die Gebäude Herculaneums mit großer Wucht traf. Gegen Morgen erreichte ein dritter Strom und im Laufe des Vormittags ein vierter Strom die Stadt. Das Material der letzten Ströme war dicht, zähflüssig und füllte die Gebäude bis in den letzten Winkel aus. Die Windverhältnisse, die die pyroklastischen Ströme Richtung Pompeii trieben, verhinderten, dass Asche und [[Bims]]stein auch in Herculaneum niedergingen. Dieser Wind trieb jedoch von Nordwesten her dichte Regenwolken an. Die an den westlichen Hängen des Vulkans niedergehende Asche vermischte sich mit dem Regenwasser und bildete so eine bis zu 100 km/h schnelle und heiße Schlammlawine, die als [[Lahar]] bezeichnet wird. Herculaneum wurde so von einer etwa 13–20 Meter dicken Schlammschicht bedeckt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.paestum.de/de/ercolt01.htm |titel=Herculaneum - kleiner Nachbar von Pompeji |abruf=2025-04-28}}</ref> Beim Abkühlen verfestigte sich dieses Material zu einer dichten Masse von [[Tuff]]stein. Die Stadt blieb unter dieser Schutzschicht, die sich zu Stein verhärtete, in vielen Dingen (z. B. Holz und Möbel) besser erhalten als Pompeji: |
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Beim Abkühlen verfestigte sich dieses Material zu einer dichten Masse von Tuffstein. |
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Diesem Ablauf verdankt sich der gute Erhaltungszustand der Gebäude von Herculaneum und ihres Inventars: |
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# Bevor die Gebäude von Asche bedeckt wurden, war ihr Inneres bereits verfüllt, daher brachen die Dächer nicht ein. |
# Bevor die Gebäude von Asche bedeckt wurden, war ihr Inneres bereits verfüllt, daher brachen die Dächer nicht ein. |
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# Die Hitze des ersten pyroklastischen |
# Die Hitze des ersten pyroklastischen Stroms karbonisierte (verkohlte) organische Materialien oberflächlich und entzog ihnen das Wasser. |
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# Unter der dichten Tuffsteinmasse lag Herculaneum praktisch abgeschlossen von Luft. |
# Unter der dichten Tuffsteinmasse lag Herculaneum praktisch abgeschlossen von Luft. |
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== Entdeckung und Ausgrabung == |
== Entdeckung und Ausgrabung == |
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[[Datei:Pergamon Museum Pompeii exhibit.jpg|mini|hochkant|„Kleine Herkulanerin“, [[Skulpturensammlung (Dresden)|Dresdner Skulpturensammlung]]]] |
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Im Lauf der Jahrhunderte war die exakte Kenntnis der Lage des verschütteten Herculaneum verlorengegangen, dessen Reste im Mittelalter durch das Städtchen ''Resina'' (das erst seit 1969 ''Ercolano'' heißt) teilweise überbaut wurden. Man hatte zwar schon im 16. Jahrhundert einige Skulpturen und Inschriften gefunden, doch erst 1709 stieß ein Bauer zufällig beim Ausschachten eines Brunnens auf die Reste des Theaters von Herculaneum. Das Areal wurde von [[Emmanuel Maurice de Lorraine]], dem späteren [[Herzogtum Elbeuf|Herzog von Elbeuf]], angekauft, einem verbannten französischen Aristokraten, der als Befehlshaber der österreichischen Armee in Neapel stationiert war. In den folgenden Monaten ließ er auf eigene Kosten Ausgrabungen durch Stollenvortrieb vornehmen. Bei diesen Ausgrabungen wurden unter anderem neun Statuen entdeckt, darunter die sogenannte [[Herkulanerinnen|Große Herkulanerin und die zwei Kleinen Herkulanerinnen]], die Elbeuf dem [[Eugen von Savoyen|Prinzen Eugen]] in Wien schenkte. Aus dessen Nachlass gelangten die Statuen dann 1736 an den Dresdner Hof von Kurfürst [[August III.|Friedrich August II.]], dessen Tochter [[Maria Amalia von Sachsen (1724–1760)|Maria Amalia Christina]] 1738 mit dem König von Neapel und Sizilien, [[Karl III. (Spanien)|Karl VII., später Karl III. von Spanien]], verheiratet wurde. Noch heute befinden sich die Herkulanerinnen in der [[Skulpturensammlung (Dresden)|Dresdner Skulpturensammlung]]. |
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Im Lauf der Jahrhunderte war die exakte Kenntnis der Lage des verschütteten Herculaneum verlorengegangen, dessen Reste im Mittelalter durch das Städtchen ''Resina'' (das erst seit 1969 ''Ercolano'' heißt) teilweise überbaut wurden. |
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Man hatte zwar schon im 16. Jahrhundert einige Skulpturen und Inschriften gefunden, doch erst 1710 stieß ein Bauer zufällig beim Ausschachten eines Brunnens auf die Reste des Theaters von Herculaneum. Das Areal wurde von Emanuel-Maurice von Lothringen, Prince d'Elboeuf, angekauft, einem verbannten französischem Aristokraten, der als Befehlshaber der österreichischen Armee in Neapel stationiert war. In den folgenden Monaten ließ er auf eigene Kosten Ausgrabungen durch Stollenvortrieb vornehmen. Bei diesen Ausgrabungen wurden neun Statuen entdeckt (darunter die "Große" und die zwei "Kleinen Herkulanerinnen"), die der Prinz befreundeten Fürsten schenkte. |
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Dieser König Karl VII. ließ ab 1738 unter anderem durch Soldaten und Zwangsarbeiter systematische Ausgrabungen durchführen. Am 11. Dezember fand man eine Inschrift über das „Theatrum Herculanense“, was die Vermutung des Marchese Don Marcello Venuti untermauerte, dass in der Erde Reste einer Stadt liegen mussten. Man begann damit, im Theater und an anderen Stellen zunächst Schächte bis zum antiken Straßenniveau [[Abteufen|abzuteufen]] und anschließend je nach Reichtum an Fundstücken enge Stollen voranzutreiben. Die Ausgrabung erfolgte unter Leitung und Aufsicht des neapolitanischen Militärs. Besonders wertvolle Stücke wurden in einem Flügel des [[Königspalast Portici|Königspalasts in Portici]] aufgestellt, wo ab 1758 das ''Museo Ercolanese'' untergebracht war. |
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1750 wurde (ebenfalls bei Anlage eines Brunnens) die [[Villa dei Papiri]] entdeckt, was den Grabungen neuen Schwung verlieh. Von 1750 bis 1761 und 1764/65 wurden, hauptsächlich unter der Leitung von [[Karl Weber (Archäologe)|Karl Weber]], einem Schweizer Militär-Ingenieur, systematische Grabungen auf dem Gelände der Villa und der sogenannten [[Augusteum (Herculaneum)|Basilika]] durchgeführt. Weber fertigte auch genaue Pläne an, die es heute ermöglichen, den Verlauf der Grabungen und Fundorte einzelner Werke zu identifizieren. 1765 erzwang der Austritt von Gas in den Stollen einen Abbruch der Arbeiten und das Versiegeln der Zugänge. |
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Die Arbeiten wurden erst 1828 durch [[Franz I. (Sizilien)|Franz I.]] von Bourbon |
Die Arbeiten wurden erst 1828 durch [[Franz I. (Sizilien)|Franz I.]] von Bourbon wiederaufgenommen, nunmehr erstmals im Tagebau. Auf einem vom Staat erworbenen, 900 m² großen Areal wurden die Ausgrabungen unter Leitung des Architekten Carlo Bonucci bis 1855 fortgeführt. Fortgesetzt wurden sie mit Unterstützung des italienischen Königs [[Viktor Emanuel II.]] in den Jahren 1869 bis 1875, in denen unter großen Mühen in einem kleinen Teil des Grabungsgebiets die gesamte vulkanische Deckschicht abgetragen wurde. Dennoch konnte man bei diesen Ausgrabungen nur die ''insulae'' II und VII freilegen. |
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Wegen der erheblichen Kosten des Abräumens scheiterten in der Folge Versuche, die Grabungen |
Wegen der erheblichen Kosten des Abräumens scheiterten in der Folge Versuche, die Grabungen wiederaufzunehmen. Erst im Jahr 1924 begann unter Leitung von [[Amedeo Maiuri]] die nächste Grabungsphase, die mit kurzen Unterbrechungen bis heute andauert. Erschwert wird eine vollständige Ausgrabung durch die moderne Überbauung. Unter Maiuri war ein Gebiet von neun Hektar enteignet worden, die weitere Ausdehnung des Grabungsgebiets in nördlicher Richtung stößt an die Bebauungsgrenze von Ercolano. |
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Von 1982 bis 1988 wurde unter der Leitung der US-amerikanischen Archäologin [[Sara C. Bisel]] insbesondere das Gebiet des antiken Hafens und Strandes ausgegraben, wobei in den Bootshäusern die erwähnte große Zahl von Skeletten gefunden wurde, ein Fund, der eine genaue paläopathologische und paläodemografische Analyse eines repräsentativen, gleichzeitig verstorbenen Bevölkerungsquerschnitts einer antiken Stadt ermöglichte.<ref>Zur Lage der einzelnen Opfer [http://www.lerma.it/BookStore/Preview/AD2633127-preview.pdf SARA C. BISEL – Human Bones at Herculaneum] von der Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Napoli e Pompei.</ref> |
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In den Jahren 1996 bis 1998 wurden im Bereich der Villa dei Papiri Ausgrabungen unter freiem Himmel gemacht, bei denen bis dato unbekannte Untergeschosse der Villa gefunden wurden. |
In den Jahren 1996 bis 1998 wurden im Bereich der Villa dei Papiri Ausgrabungen unter freiem Himmel gemacht, bei denen bis dato unbekannte Untergeschosse der Villa gefunden wurden. |
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== Funde == |
== Funde == |
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Neben zahlreichen |
Neben zahlreichen, zum Teil gut (einschließlich ihrer Innenausstattung) erhaltenen Privathäusern sind auch einige öffentliche Bauten, wie die [[Terme Centrali]] und vor den Toren der Stadt gelegene [[Villa|Villen]] freigelegt worden. An manchen Häusern sind noch römische Graffiti zu lesen, in Küchen wurden verkohlte Stücke von Brot, Getreide und Eierschalen gefunden. |
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Die meisten der in Herculaneum ausgegrabenen antiken Kunstwerke befinden sich heute im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel |
Die meisten der in Herculaneum ausgegrabenen antiken Kunstwerke befinden sich heute im [[Archäologisches Nationalmuseum Neapel|Archäologischen Nationalmuseum in Neapel]]. Dazu gehören u. a. die an verschiedenen Stellen gefundenen Fresken und die 70 großen Bronzeskulpturen aus der [[Villa dei Papiri]], die durch den Fund einer einzigartigen Bibliothek verkohlter [[Papyrus]]rollen mit Werken altgriechischer Philosophen bekannt geworden ist, den [[Herculanensische Papyri|Herculaneum-Papyri]]. |
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Anfang Februar 1990 verschafften sich zwei maskierte und bewaffnete Diebe Zugang zum Lagerraum der Funde. Nachdem sie die sechs Wachposten überwältigt und in einer Hütte gefesselt hatten, erbeuteten sie mehr als 250 wertvolle Artefakte – Juwelen, Münzen und zahlreiche kleine Bronzestatuetten. Darunter war auch der Schmuck des als „Ring Lady“ bekannt gewordenen Skeletts. Die Stücke sind bis heute verschwunden. |
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== Literatur == |
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* Amadeo Maiuri: ''Ercolano. I nuovi scavi (1927–1958)''. 1958. |
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* Josef Mühlenbrock/Dieter Richter (Hrsg.): ''Verschüttet vom Vesuv - Die letzten Stunden von Herculaneum'' (Ausstellungskatalog). Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3445-1. |
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* A. Allroggen-Bedel: ''Archäologie und Politik. Herculaneum und Pompeji im 18.Jahrhundert.'' In: ''Hephaistos'' 14, 1996, S. 217–252. |
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== Weblinks == |
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{{Commons|Ercolano (Archeological site)|Ercolano (Archeological site)}} |
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* [http://www.portanapoli.com/Neapel/Herkulaneum/herkulaneum.html Deutsche Infos über Herculaneum] |
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* [http://www.herculaneum-ausstellung.de Ausstellung „Die letzten Stunden von Herculaneum“] |
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* [http://www.latein-pagina.de/index.html?http://www.latein-pagina.de/iexplorer/plinius.htm Plinius-Briefe (lat. Text u. Illustrationen)] |
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== Bilder == |
== Bilder == |
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Herculaneum Straße.jpg|Wohnhaus |
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Bild:Fußbodenherculaneum.jpg|Mosaikfußboden in den Therme Urbane |
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Herculaneum Geschäft.jpg|Originale Ladeneinrichtung |
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Datei:2016 Ercolano 03.jpg|Theke eines Straßenlokals |
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Bild:Herculaneum_Straße.jpg|Wohnhaus |
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Collegio degli Augustali (Ercolano) WLM 001.JPG|Innenansicht des [[Collegio degli Augustali]] |
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Bild:-Herculaneum- Läufer.jpg|Bronzestatue eines Läufers aus dem großen Gartenperistyl der Villa dei Papiri bei Herculaneum |
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House of the Beautiful Courtyard.jpg|Innenansicht der [[Casa del Bel Cortile]] |
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Image:Roman Road Surface at Herculaneum.jpg|Straßenpflaster in Herculaneum |
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Meander mosaic floor in Herculaneum.jpg|Mosaikfußboden in den ''Terme Urbane'' |
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Roman Road Surface at Herculaneum.jpg|Straßenpflaster |
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Image:Herculaneum Wall 1.Style.jpg|Wandmalerei im 1. Stil |
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Water Pipe In Herculaneum.jpg|Hauswasserleitung aus Blei |
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Image:Herculaneum Floor.jpg|[[Opus sectile]] |
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Herculaneum Wall 1.Style.jpg|Wandmalerei im 1. Stil in der [[Casa Sannitica]] |
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Herculaneum Floor.jpg|[[Opus sectile]] |
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Casa-Tramezzo-Legno-Ercolano-06.jpg|Wandmalerei in der [[Casa del Tramezzo di Legno]] |
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-Herculaneum- Läufer.jpg|Bronzestatue eines Läufers aus dem großen Gartenperistyl der Villa dei Papiri |
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Casa del salone nero. 08.JPG|Detail einer schwarzgrundigen Malerei aus der [[Casa del Salone nero]] |
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Dogs and stag.jpg|Hunde greifen einen Hirsch an [[Casa dei Cervi]] |
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Double Atrium House perspective Herculaneum.jpg|[[Casa dei Due Atri]], Blick aufs Atrium |
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Antigua ciudad de Herculano, Italia, 2023-03-27, DD 50.jpg|Atrium in der [[Casa del Bicentenario]] |
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Casa dello Scheletro WLM23 004.JPG|Nymphäum in der [[Casa dello Scheletro]] |
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Ercolano - Casa del Rilievo di Telefo.jpg|Atrium in der [[Casa del Rilievo di Telefo]] |
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== Literatur == |
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(nach Autoren/Herausgebern alphabetisch geordnet) |
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* [[Agnes Allroggen-Bedel]]: ''Archäologie und Politik. Herculaneum und Pompeji im 18. Jahrhundert.'' In: ''Hephaistos'' 14, 1996, S. 217–252 ([http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/volltexte/2016/3008 Digitalisat]). |
|||
* Maria Paola Guidobaldi, Domenico Esposito: ''Herculaneum. Art of a Buried City''. Abbeville Press Publishers, New York / London 2013, ISBN 978-0-7892-1146-0. |
|||
* {{DNP|5|400|402|Herculaneum|[[Umberto Pappalardo]]}} |
|||
* [[Götz Lahusen]], Edilberto Formigli: ''Großbronzen aus Herculaneum und Pompeji. Statuen und Büsten von Herrschern und Bürgern''. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2007, ISBN 978-3-88462-250-6. |
|||
* Gernot Losansky: ''Die Obergeschossareale der Stadthäuser in Herculaneum. Architektonische Anlage, raumkontextuelle Einordnung und häusliches Leben.'' Reichert, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-95490-109-8. |
|||
* [[Amedeo Maiuri]]: ''Ercolano. I Nuovi Scavi (1927–1958).'' Istituto poligrafico dello Stato, Rom 1958. |
|||
* [[Josef Mühlenbrock]], Dieter Richter (Hrsg.): ''Verschüttet vom Vesuv – Die letzten Stunden von Herculaneum'' (Ausstellungskatalog). Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3445-1. |
|||
* Tomasso Pirolli (Hrsg.): ''Le antichità di Ercolano'' (ab 1789), mehrere Bände ([https://archive.org/search.php?query=Antichit%C3%A0+di+Ercolano Digitalisat]). |
|||
* [[Dieter Richter]] (Hrsg.): ''Pompeji und Herculaneum. Ein Reisebegleiter'' (= Insel-Taschenbücher Band 3099). Insel Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-458-34799-2. |
|||
* Dieter Richter, [[Ludwig Wamser]] (Hrsg.): ''Vorbild Herculaneum. Römisches Bayern und Antikenrezeption im Norden'' (= ''Schriftenreihe der Archäologischen Staatssammlung.'' Bd. 4 [richtig: 5]), Archäologische Staatssammlung, München 2006, ISBN 3-927806-35-8. |
|||
* Lucia Amalia Scatozza Höricht: ''I vetri romani di Ercolano.'' „L’Erma“ di Bretschneider, Rom 1986. |
|||
* [[Andrew Wallace-Hadrill]]: ''Herculaneum.'' Zabern, Mainz 2012, ISBN 978-3-8053-4496-8. |
|||
== Weblinks == |
|||
{{Commons|Ercolano (Archeological site)|Ercolano (Archäologische Stätte)}} |
|||
* {{DNB-Portal|040244644}} |
|||
* [https://www.pompei.it/pompeii/ercolano-excavations.htm The excavations of Ercolano (italienisch, englisch)] |
|||
* [http://ercolano.beniculturali.it/ Ercolano Antica (italienisch)] |
|||
* [http://www.antikefan.de/staetten/italien/herkulaneum/herkulaneum.html Antikefan – Herculaneum] |
|||
* [http://www.latein-pagina.de/index.html?http://www.latein-pagina.de/iexplorer/plinius.htm Plinius-Briefe (lateinischer Text und Illustrationen)] |
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* [http://www.phoenix-pompeji.de/ Kulturinitiative Phoenix Pompeji e. V., sammelt Gelder für die Konservierung der Wandmalereien aus dem Augusteum von Herculaneum] |
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* [http://creadm.solent.ac.uk/custom/rwpainting/cover/contentspage.html Dissolution and becoming in Roman Wall-Painting] |
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* [http://pompeiisites.org/en/?s=Herculaneum&lang=it Pompeiisites (italienisch, englisch)] |
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* Marfa Heimbach: [https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/herculaneum106.html ''11.12.1738 – Entdeckung des antiken Herculaneum''] [[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]] [[Zeitzeichen (Hörfunksendung)|ZeitZeichen]] vom 11. Dezember 2013. (Podcast) |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 16. Juni 2025, 17:49 Uhr
Archäologische Stätten von Pompeji, Herculaneum und Torre Annunziata | |
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UNESCO-Welterbe ![]()
| |
![]() | |
Gesamtansicht der Ausgrabungen | |
Vertragsstaat(en): | ![]() |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | (iii), (iv), (v)
|
Fläche: | 98,05 ha |
Referenz-Nr.: | 829
|
UNESCO-Region: | Europa und Nordamerika |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 1997 (Sitzung 21) |
Herculaneum (italienisch Ercolano) war eine antike Stadt am Golf von Neapel, die wie Pompeji, Stabiae und Oplontis beim Ausbruch des Vesuv in der zweiten Hälfte des Jahres 79 n. Chr. untergegangen ist. Die moderne Nachfolgesiedlung am selben Ort heißt seit 1969 Ercolano.
Mythos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Rückweg von seiner zehnten Aufgabe, bei der er die Herden des Geryon geraubt und das Ungeheuer erschlagen hatte, machte Herakles in Rom halt. Die Göttin Fauna verweigerte ihm, seinen Durst mit geheiligtem, nur für Frauen bestimmtem Wasser zu stillen. In seinem Ärger erbaute Herakles einen Tempel, der ihm selbst geweiht war und in dem keine Frauen an den Zeremonien teilnehmen durften. Währenddessen stahl Cacus, ein Sohn des Vulcanus, dem Herakles einige Rinder aus der Herde des Geryon. Nach vergeblicher Suche wollte Herakles nach Griechenland zurückkehren, als er seine Kühe hörte. Er folgte dem Geräusch, traf auf Cacus, zerrte den Dieb aus seiner Höhle und erschlug ihn. An der Stelle, wo er Cacus erschlagen hatte, gründete Herakles der Sage nach die Stadt Herculaneum. Der Mythos ist von Dionysios von Halikarnassos überliefert.[1]
Geschichte
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Über die Stadt in vorrömisch-oskischer Zeit ist wenig bekannt. Der Name Herculaneum deutet, vom Mythos abgesehen, darauf hin, dass es dem Namen und dem Ursprung nach griechisch war; und in der Tat erscheint es bei seiner frühesten Erwähnung, die wir kennen, durch Theophrast (314 v. Chr.), unter dem Namen Herakleion.
Auch von der Anlage her (ein regelmäßiges Rechteckmuster) liegt eine griechische Gründung nahe. Herculaneum war von einer Mauer umgeben, die ein Gebiet von ca. 20 Hektar einfasste, und lag an der Küstenstraße, die am Golf entlang von Neapolis nach Pompeji und Stabiae führte, der Trasse der späteren Via Domitiana.
Seit 307 v. Chr. gehörte Herculaneum zum römischen Einflussbereich. Im Bundesgenossenkrieg (91–88 v. Chr.) wurde es 89 v. Chr. von den Aufständischen unter Papius Mutilus besetzt, kurze Zeit später jedoch ohne großen Widerstand von einem Legaten Sullas erobert. Im Gegensatz zu einigen Nachbarstädten konnte es den Status eines Municipiums behalten. Nach römischem Vorbild lag die Verwaltung der Stadt in den Händen der Duumviri, zweier oberster Magistrate mit einer Amtszeit von einem Jahr.
Zum Zeitpunkt der Zerstörung hatte es etwa 4000 Einwohner. Herculaneum war demnach deutlich kleiner als Pompeji: eine kleine Hafenstadt, in der der Handel keine große Rolle spielte und an der der Seehandel weitgehend vorbeiging. Die Wirtschaft beruhte hauptsächlich auf dem Fischfang, Ackerbau und kleinem Handwerk. Die Ausstattung der freigelegten Häuser deutet aber auf teilweise großen Wohlstand der Einwohner hin.
Wegen der natürlichen Schönheit, mit dem prächtigen Blick über die Bucht von Neapel und seiner reinen Luft – die von vielen antiken Schriftstellern gepriesen wurde – wurde Herculaneum gerne als Sommerfrische gewählt. Viele reiche Römer bauten dort ihre Villen und lebten dort mit ihren Sklaven und Handwerkern. Die bekannteste ist die Villa dei Papiri, benannt nach der dort gefundenen Bibliothek von Papyrusrollen, den Herculaneum-Papyri.
Vesuvausbruch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der katastrophale Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 (laut einer Abschrift der Briefe Plinius des Jüngeren am 24. August, vermutlich aber erst zwei Monate später[2]) kam für die Bewohner Kampaniens völlig überraschend. Da der Vulkan seit ca. 500 Jahren ruhte, wurde er nicht einmal mehr als Vulkan erkannt. Nur Strabon wies auf Ähnlichkeiten von Vesuv und Ätna hin. Auch das Erdbeben im Jahr 62 wurde nicht als Vorbote eines drohenden Ausbruchs interpretiert.
Der Verlauf des Ausbruchs ist durch zwei Briefe des Plinius an den römischen Historiker Tacitus[3] einerseits, andererseits durch die Befunde der Ausgrabungen sowie durch geologische Untersuchungen des Gebietes und eine genaue Analyse der Schichtungen (Strata) des vulkanischen Materials mittlerweile so gut bekannt, dass sich der Ablauf des Ausbruchs relativ genau nachzeichnen lässt.
Der Ausbruch begann gegen 13 Uhr. Der Vulkanschlot riss auf, und in einer schnell kilometerhoch wachsenden Eruptionssäule wurden Asche und Lapilli nach oben getragen. Beim Erreichen der Tropopause flachte sich die Wolke ab, so dass ihre Form von Plinius treffend mit der einer Schirmpinie verglichen wurde. Die Hauptwindrichtung ging gegen Südosten, so dass vulkanisches Material hauptsächlich auf Pompeji und die umliegenden Orte fiel. Das westlich des Vesuv gelegene Herculaneum war in der ersten Phase des Ausbruchs nur wenig betroffen. Während in Pompeji die Hausdächer unter der Aschenlast brachen, fielen in Herculaneum nur wenige Zentimeter Asche – dennoch genügend, um einen Großteil der Einwohner eilig flüchten zu lassen.
Lange Zeit wurde vermutet, fast allen Einwohnern sei die Flucht gelungen, da sich in den ausgegrabenen Bereichen nur wenige Skelette fanden. Als 1982 der Grabungsbereich auf den antiken Strand von Herculaneum ausgedehnt wurde, erwies sich dies als Irrtum. Im Inneren von zwölf Bootshäusern wurden dicht aneinander gedrängt ca. 250 Skelette gefunden. Warum die in den Bootshäusern Umgekommenen sich der allgemeinen Flucht nicht angeschlossen hatten, ist unklar. Möglicherweise hofften sie, über das Meer entkommen zu können, vielleicht meinten sie auch, in den relativ starken Gewölben der Bootshäuser vor Aschenregen und Lapilli sicher zu sein. Die Skelette weisen überdurchschnittlich häufig Anomalien auf, die auf Alter, Behinderung oder Krankheit hindeuten. Vermutlich waren diese Menschen nicht in der Lage, mit dem Rest der Bevölkerung rechtzeitig zu fliehen.
In der Nacht brach die bis in die Stratosphäre aufgestiegene Eruptionssäule zusammen, das herausgeschleuderte Material fiel auf die Flanke des Vesuvs zurück. Ein pyroklastischer Strom raste mit einer Temperatur von über 400 °C und einer Geschwindigkeit zwischen 100 und 300 km/h auf Herculaneum zu. Beim Erreichen der Bootshäuser um ca. 1 Uhr nachts starben die dort Verbliebenen binnen Sekunden an thermischem Schock. Die Gebäude Herculaneums wurden von diesem ersten Strom aber nur relativ wenig beschädigt, da er nicht sehr viel Material mit sich führte. Eine Stunde später folgte jedoch ein zweiter Strom, der große Mengen von Material mit sich führte und die Gebäude Herculaneums mit großer Wucht traf. Gegen Morgen erreichte ein dritter Strom und im Laufe des Vormittags ein vierter Strom die Stadt. Das Material der letzten Ströme war dicht, zähflüssig und füllte die Gebäude bis in den letzten Winkel aus. Die Windverhältnisse, die die pyroklastischen Ströme Richtung Pompeii trieben, verhinderten, dass Asche und Bimsstein auch in Herculaneum niedergingen. Dieser Wind trieb jedoch von Nordwesten her dichte Regenwolken an. Die an den westlichen Hängen des Vulkans niedergehende Asche vermischte sich mit dem Regenwasser und bildete so eine bis zu 100 km/h schnelle und heiße Schlammlawine, die als Lahar bezeichnet wird. Herculaneum wurde so von einer etwa 13–20 Meter dicken Schlammschicht bedeckt.[4] Beim Abkühlen verfestigte sich dieses Material zu einer dichten Masse von Tuffstein. Die Stadt blieb unter dieser Schutzschicht, die sich zu Stein verhärtete, in vielen Dingen (z. B. Holz und Möbel) besser erhalten als Pompeji:
- Bevor die Gebäude von Asche bedeckt wurden, war ihr Inneres bereits verfüllt, daher brachen die Dächer nicht ein.
- Die Hitze des ersten pyroklastischen Stroms karbonisierte (verkohlte) organische Materialien oberflächlich und entzog ihnen das Wasser.
- Unter der dichten Tuffsteinmasse lag Herculaneum praktisch abgeschlossen von Luft.
Entdeckung und Ausgrabung
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Im Lauf der Jahrhunderte war die exakte Kenntnis der Lage des verschütteten Herculaneum verlorengegangen, dessen Reste im Mittelalter durch das Städtchen Resina (das erst seit 1969 Ercolano heißt) teilweise überbaut wurden. Man hatte zwar schon im 16. Jahrhundert einige Skulpturen und Inschriften gefunden, doch erst 1709 stieß ein Bauer zufällig beim Ausschachten eines Brunnens auf die Reste des Theaters von Herculaneum. Das Areal wurde von Emmanuel Maurice de Lorraine, dem späteren Herzog von Elbeuf, angekauft, einem verbannten französischen Aristokraten, der als Befehlshaber der österreichischen Armee in Neapel stationiert war. In den folgenden Monaten ließ er auf eigene Kosten Ausgrabungen durch Stollenvortrieb vornehmen. Bei diesen Ausgrabungen wurden unter anderem neun Statuen entdeckt, darunter die sogenannte Große Herkulanerin und die zwei Kleinen Herkulanerinnen, die Elbeuf dem Prinzen Eugen in Wien schenkte. Aus dessen Nachlass gelangten die Statuen dann 1736 an den Dresdner Hof von Kurfürst Friedrich August II., dessen Tochter Maria Amalia Christina 1738 mit dem König von Neapel und Sizilien, Karl VII., später Karl III. von Spanien, verheiratet wurde. Noch heute befinden sich die Herkulanerinnen in der Dresdner Skulpturensammlung.
Dieser König Karl VII. ließ ab 1738 unter anderem durch Soldaten und Zwangsarbeiter systematische Ausgrabungen durchführen. Am 11. Dezember fand man eine Inschrift über das „Theatrum Herculanense“, was die Vermutung des Marchese Don Marcello Venuti untermauerte, dass in der Erde Reste einer Stadt liegen mussten. Man begann damit, im Theater und an anderen Stellen zunächst Schächte bis zum antiken Straßenniveau abzuteufen und anschließend je nach Reichtum an Fundstücken enge Stollen voranzutreiben. Die Ausgrabung erfolgte unter Leitung und Aufsicht des neapolitanischen Militärs. Besonders wertvolle Stücke wurden in einem Flügel des Königspalasts in Portici aufgestellt, wo ab 1758 das Museo Ercolanese untergebracht war.
1750 wurde (ebenfalls bei Anlage eines Brunnens) die Villa dei Papiri entdeckt, was den Grabungen neuen Schwung verlieh. Von 1750 bis 1761 und 1764/65 wurden, hauptsächlich unter der Leitung von Karl Weber, einem Schweizer Militär-Ingenieur, systematische Grabungen auf dem Gelände der Villa und der sogenannten Basilika durchgeführt. Weber fertigte auch genaue Pläne an, die es heute ermöglichen, den Verlauf der Grabungen und Fundorte einzelner Werke zu identifizieren. 1765 erzwang der Austritt von Gas in den Stollen einen Abbruch der Arbeiten und das Versiegeln der Zugänge.
Die Arbeiten wurden erst 1828 durch Franz I. von Bourbon wiederaufgenommen, nunmehr erstmals im Tagebau. Auf einem vom Staat erworbenen, 900 m² großen Areal wurden die Ausgrabungen unter Leitung des Architekten Carlo Bonucci bis 1855 fortgeführt. Fortgesetzt wurden sie mit Unterstützung des italienischen Königs Viktor Emanuel II. in den Jahren 1869 bis 1875, in denen unter großen Mühen in einem kleinen Teil des Grabungsgebiets die gesamte vulkanische Deckschicht abgetragen wurde. Dennoch konnte man bei diesen Ausgrabungen nur die insulae II und VII freilegen.
Wegen der erheblichen Kosten des Abräumens scheiterten in der Folge Versuche, die Grabungen wiederaufzunehmen. Erst im Jahr 1924 begann unter Leitung von Amedeo Maiuri die nächste Grabungsphase, die mit kurzen Unterbrechungen bis heute andauert. Erschwert wird eine vollständige Ausgrabung durch die moderne Überbauung. Unter Maiuri war ein Gebiet von neun Hektar enteignet worden, die weitere Ausdehnung des Grabungsgebiets in nördlicher Richtung stößt an die Bebauungsgrenze von Ercolano.
Von 1982 bis 1988 wurde unter der Leitung der US-amerikanischen Archäologin Sara C. Bisel insbesondere das Gebiet des antiken Hafens und Strandes ausgegraben, wobei in den Bootshäusern die erwähnte große Zahl von Skeletten gefunden wurde, ein Fund, der eine genaue paläopathologische und paläodemografische Analyse eines repräsentativen, gleichzeitig verstorbenen Bevölkerungsquerschnitts einer antiken Stadt ermöglichte.[5]
In den Jahren 1996 bis 1998 wurden im Bereich der Villa dei Papiri Ausgrabungen unter freiem Himmel gemacht, bei denen bis dato unbekannte Untergeschosse der Villa gefunden wurden.
Funde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben zahlreichen, zum Teil gut (einschließlich ihrer Innenausstattung) erhaltenen Privathäusern sind auch einige öffentliche Bauten, wie die Terme Centrali und vor den Toren der Stadt gelegene Villen freigelegt worden. An manchen Häusern sind noch römische Graffiti zu lesen, in Küchen wurden verkohlte Stücke von Brot, Getreide und Eierschalen gefunden.
Die meisten der in Herculaneum ausgegrabenen antiken Kunstwerke befinden sich heute im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel. Dazu gehören u. a. die an verschiedenen Stellen gefundenen Fresken und die 70 großen Bronzeskulpturen aus der Villa dei Papiri, die durch den Fund einer einzigartigen Bibliothek verkohlter Papyrusrollen mit Werken altgriechischer Philosophen bekannt geworden ist, den Herculaneum-Papyri.
Anfang Februar 1990 verschafften sich zwei maskierte und bewaffnete Diebe Zugang zum Lagerraum der Funde. Nachdem sie die sechs Wachposten überwältigt und in einer Hütte gefesselt hatten, erbeuteten sie mehr als 250 wertvolle Artefakte – Juwelen, Münzen und zahlreiche kleine Bronzestatuetten. Darunter war auch der Schmuck des als „Ring Lady“ bekannt gewordenen Skeletts. Die Stücke sind bis heute verschwunden.
Bilder
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Wohnhaus
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Originale Ladeneinrichtung
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Theke eines Straßenlokals
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Innenansicht des Collegio degli Augustali
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Innenansicht der Casa del Bel Cortile
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Mosaikfußboden in den Terme Urbane
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Straßenpflaster
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Hauswasserleitung aus Blei
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Wandmalerei im 1. Stil in der Casa Sannitica
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Wandmalerei in der Casa del Tramezzo di Legno
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Bronzestatue eines Läufers aus dem großen Gartenperistyl der Villa dei Papiri
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Detail einer schwarzgrundigen Malerei aus der Casa del Salone nero
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Hunde greifen einen Hirsch an Casa dei Cervi
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Casa dei Due Atri, Blick aufs Atrium
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Atrium in der Casa del Bicentenario
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Nymphäum in der Casa dello Scheletro
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Atrium in der Casa del Rilievo di Telefo
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](nach Autoren/Herausgebern alphabetisch geordnet)
- Agnes Allroggen-Bedel: Archäologie und Politik. Herculaneum und Pompeji im 18. Jahrhundert. In: Hephaistos 14, 1996, S. 217–252 (Digitalisat).
- Maria Paola Guidobaldi, Domenico Esposito: Herculaneum. Art of a Buried City. Abbeville Press Publishers, New York / London 2013, ISBN 978-0-7892-1146-0.
- Umberto Pappalardo: Herculaneum. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 5, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01475-4, Sp. 400–402.
- Götz Lahusen, Edilberto Formigli: Großbronzen aus Herculaneum und Pompeji. Statuen und Büsten von Herrschern und Bürgern. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2007, ISBN 978-3-88462-250-6.
- Gernot Losansky: Die Obergeschossareale der Stadthäuser in Herculaneum. Architektonische Anlage, raumkontextuelle Einordnung und häusliches Leben. Reichert, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-95490-109-8.
- Amedeo Maiuri: Ercolano. I Nuovi Scavi (1927–1958). Istituto poligrafico dello Stato, Rom 1958.
- Josef Mühlenbrock, Dieter Richter (Hrsg.): Verschüttet vom Vesuv – Die letzten Stunden von Herculaneum (Ausstellungskatalog). Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3445-1.
- Tomasso Pirolli (Hrsg.): Le antichità di Ercolano (ab 1789), mehrere Bände (Digitalisat).
- Dieter Richter (Hrsg.): Pompeji und Herculaneum. Ein Reisebegleiter (= Insel-Taschenbücher Band 3099). Insel Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-458-34799-2.
- Dieter Richter, Ludwig Wamser (Hrsg.): Vorbild Herculaneum. Römisches Bayern und Antikenrezeption im Norden (= Schriftenreihe der Archäologischen Staatssammlung. Bd. 4 [richtig: 5]), Archäologische Staatssammlung, München 2006, ISBN 3-927806-35-8.
- Lucia Amalia Scatozza Höricht: I vetri romani di Ercolano. „L’Erma“ di Bretschneider, Rom 1986.
- Andrew Wallace-Hadrill: Herculaneum. Zabern, Mainz 2012, ISBN 978-3-8053-4496-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Herculaneum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- The excavations of Ercolano (italienisch, englisch)
- Ercolano Antica (italienisch)
- Antikefan – Herculaneum
- Plinius-Briefe (lateinischer Text und Illustrationen)
- Kulturinitiative Phoenix Pompeji e. V., sammelt Gelder für die Konservierung der Wandmalereien aus dem Augusteum von Herculaneum
- Dissolution and becoming in Roman Wall-Painting
- Pompeiisites (italienisch, englisch)
- Marfa Heimbach: 11.12.1738 – Entdeckung des antiken Herculaneum WDR ZeitZeichen vom 11. Dezember 2013. (Podcast)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dionysios von Halikarnassos, Antiquitates Romanae 1, 44
- ↑ Grete Stefani: Das Datum des Vesuvausbruchs. In: Harald Meller, Jens-Arne Dickmann (Hrsg.): Pompeji – Nola – Herculaneum. Katastrophen am Vesuv. Hirmer Verlag, München 2011, S. 81–84.
- ↑ Plinius, Epistulae 6, 16 und 20.
- ↑ Herculaneum - kleiner Nachbar von Pompeji. Abgerufen am 28. April 2025.
- ↑ Zur Lage der einzelnen Opfer SARA C. BISEL – Human Bones at Herculaneum von der Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Napoli e Pompei.
Koordinaten: 40° 48′ 22″ N, 14° 20′ 51″ O