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„Flugzeugabsturz in Remscheid“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Flugunfall
Bei dem '''Flugzeugabsturz in Remscheid''' am [[8. Dezember]] [[1988]] stürzte ein US-amerikanischer Kampfjet vom Typ [[Fairchild-Republic A-10]] in Wohngebiet im Stadtteil Hasten des [[Stadtkreis|Stadtkreises]] [[Remscheid]]. Das Flugzeug rammte ein Wohnhaus und zerschellte auf einem nahegelegenen Firmengelände. Dabei kamen neben den Piloten fünf weitere Personen ums Leben; 50 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
| Name = Flugzeugabsturz in Remscheid
| Crash image = A10Thunderbolt2 990422-F-7910D-517.jpg
| Image caption = Eine A-10A „Thunderbolt II“
| Ship name =
| Date = 8. Dezember 1988
| Type = Absturz während des Tiefflugs
| Site = [[Remscheid]], [[Deutschland]]
| Fatalities = 1
| Fatalitiesground = 6
| Injuriesground = 50
| Aircraft Type = [[Fairchild-Republic A-10]]
| Origin = [[Fliegerhorst Nörvenich]]
| Stopover =
| Destination =
| Operator = [[United States Air Force]]
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| Passengers =
| Crew = 1 (umgekommen)
| Survivors =
}}


Bei einem '''Flugzeugabsturz in Remscheid''' am 8. Dezember 1988 stürzte ein [[Erdkampfflugzeug|Kampfflugzeug]] des Typs [[Fairchild-Republic A-10|Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt II]] der [[United States Air Force]] in ein Wohngebiet im Stadtteil [[Hasten]] der Stadt [[Remscheid]]. Das Flugzeug rammte ein Wohnhaus und zerschellte im Nachbarhaus. Dabei kamen neben dem Piloten sechs weitere Personen ums Leben, 50 Menschen wurden verletzt.
Die Maschine befand sich nach Medienberichten<ref>http://openweb.tvnews.vanderbilt.edu/1988-12/1988-12-08-NBC-12.html</ref> in einer Übung für den [[Tiefflug]]. Sie gehörte zu einer auf dem britischen Luftwaffenstützpunkt [[:en:RAF Bentwaters|Bentwaters]] stationierten Einheit, war aber zum Zeitpunkt des Unglücks auf dem [[Fliegerhorst Nörvenich]] stationiert<ref>http://www.publications.parliament.uk/pa/cm198889/cmhansrd/1988-12-12/Writtens-8.html</ref>.


== Unfallhergang ==
== Auswirkungen des Absturzes ==
Die A-10 Thunderbolt II der 2nd Tactical Fighter Squadron (81st Tactical Fighter Wing, Seriennummer 81-0957) befand sich nach Medienberichten in einer Geschwaderübung des [[Jagdbombergeschwader 31|Jagdbombergeschwaders 31]] im [[Tiefflug]].<ref>{{Literatur |Autor=Serge Schmemann, Special To the New York Times |Titel=U.S. PLANE CRASHES INTO GERMAN CITY |Sammelwerk=The New York Times |Datum=1988-12-09 |Online=https://www.nytimes.com/1988/12/09/world/us-plane-crashes-into-german-city.html |Abruf=2022-11-03}}</ref> Sie gehörte zu einer auf dem britischen Luftwaffenstützpunkt Bentwaters bei Ipswich stationierten Einheit, war aber zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem [[Fliegerhorst Nörvenich]], einer sogenannten ''Forward Operation Location (FOL)'', stationiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.publications.parliament.uk/pa/cm198889/cmhansrd/1988-12-12/Writtens-8.html |titel=House of Commons Hansard Debates for 12 Dec 1988 |datum=2008-12-11 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081211073042/http://www.publications.parliament.uk/pa/cm198889/cmhansrd/1988-12-12/Writtens-8.html |archiv-datum=2008-12-11 |abruf=2022-11-03}}</ref> Als Unfallursache gilt „Räumliche Desorientierung“ des Piloten. Am Tag des Absturzes herrschten widrige Bedingungen für Sichtflugverhältnisse. Der Rottenführer Captain Gibson<ref>{{Internetquelle |url=https://www.af.mil/About-Us/Biographies/Display/Article/104932/major-general-marke-f-gibson/https%3A%2F%2Fwww.af.mil%2FAbout-Us%2FBiographies%2FDisplay%2FArticle%2F104932%2Fmajor-general-marke-f-gibson%2F |titel=MAJOR GENERAL MARKE F. GIBSON |sprache=en-US |abruf=2022-11-03}}</ref> flog voran. Ihm folgte Captain Michael P. Foster in seiner A-10. In Remscheid verdichtete sich der Nebel. Während Captain Gibson es schaffte, sich aus der Gefahrenzone herauszumanövrieren, stürzte Captain Fosters Maschine in die Häuser der Stockder Straße.<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Bittorf |Titel=»Ich hab' meinen Flügelmann verloren« SPIEGEL-Autor Wilhelm |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=1988-12-25 |Online=https://www.spiegel.de/politik/ich-hab-meinen-fluegelmann-verloren-spiegel-autor-wilhelm-a-b202359a-0002-0001-0000-000013532060 |Abruf=2022-11-03}}</ref>


== Auswirkungen ==
Nachdem die Anzahl der [[Krebs]]erkrankungen in den folgenden Jahren in der Umgebung des Absturzortes überproportional angestieg<ref>http://www.mdr.de/fakt/160518.html</ref>, wurde zunächst vermutet, dass die abgestürzte Maschine entgegen den Aussagen der US-Amerikaner mit [[Uranmunition|uranhaltiger Munition]] beladen gewesen sei. Eine andere, unbestätigte, Vermutung lautete, dass die Tragflächenenden mit [[Trimmung|Trimmgewichten]] aus abgereichertem Uran bestückt gewesen seien, die den Boden rund um die Absturzstelle [[Kontamination|kontaminiert]] haben sollen.
Es wurde zunächst vermutet, dass die abgestürzte Maschine mit [[Uranmunition|uranhaltiger Munition]]<ref name="Nachrichten">{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=w_KiMJ4mTP0 |titel=Flugzeugabsturz in Remscheid 1988 ZDF Nachrichtensendung 19 00 Uhr |sprache=de-DE |abruf=2022-11-03}}</ref> beladen gewesen sei.<ref>Michael Klöpper: {{Webarchiv |url=http://www.rettungsdienst.de/magazin/vor-20-jahren-flugzeugabsturz-in-remscheid-5582 |text=''Vor 20 Jahren: Flugzeugabsturz in Remscheid.'' |wayback=20110605231538}} In: ''rettungsdienst.de'', abgerufen am 30. Januar 2011.</ref> Das US-Militär verneinte dies später. Eine andere unbestätigte Vermutung lautete, dass die Tragflächenenden mit [[Trimmung|Trimmgewichten]] aus [[Abreicherung|abgereichertem]] Uran bestückt gewesen seien, die den Boden rund um die Absturzstelle [[Stoffreinheit#Verunreinigung (Kontamination)|kontaminiert]] haben sollen.<ref>{{Literatur |Autor=Armin Himmelrath |Titel=Absturz-Katastrophe |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2008-12-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/geschichte/absturz-katastrophe-a-949695.html |Abruf=2022-11-03}}</ref> Ein [[ABC-Dienst|ABC-Zug]] wurde alarmiert.<ref name="Vor 20 Jahren:Remscheid-Absturz">{{Webarchiv |url=http://www.rettungsdienst.de/magazin/vor-20-jahren-flugzeugabsturz-in-remscheid-5582 |text=Rettungsdienst.de: Flugzeugabsturz in Remscheid |wayback=20110605231538}}, 6.2000</ref> 70 Tonnen Boden an der Absturzstelle wurden abgetragen und auf eine [[Deponie]] geschafft.<ref name="Remscheid-Absturz">{{Literatur |Autor=b.markmeyer |Titel=Remscheid-Absturz mit Folgen |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=1989-10-13 |ISSN=0931-9085 |Seiten=1–2 |Online=https://taz.de/!1794979/ |Abruf=2022-11-03}}</ref> Filmaufnahmen belegen Warnschilder vor Radioaktivität.<ref name="Radioaktivität">{{Internetquelle |url=
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In einer Untersuchung von [[Bodenprobe]]n im Umkreis von 250 Metern um den Absturzort im Jahr 2002 durch das [[Öko-Institut]] wurde jedoch keine Spuren von abgereichertem Uran gefunden<ref>http://www.murl.nrw.de/sites/presse/pressemitteilungen/ue020410.htm</ref>.
In einer Untersuchung von [[Bodenprobe]]n im Umkreis von 250 Metern um den Absturzort im Jahr 2002 durch das [[Öko-Institut]] wurden jedoch keine Spuren von [[Abreicherung|abgereichertem]] Uran gefunden.


120 Anwohner und Retter mit Hauterkrankungen haben sich gemeldet. Die Erkrankungen wurden als toxisch-irritative Dermatitis eingestuft.<ref name="Flugzeugabsturz">{{Internetquelle |autor=Westdeutsche Zeitung |url=https://www.wz.de/panorama/flugzeugabsturz-in-remscheid-1988-der-schock-sitzt-immer-noch-tief_aid-31569121 |titel=Flugzeugabsturz in Remscheid 1988: Der Schock sitzt immer noch tief |datum=2008-12-08 |sprache=de |abruf=2022-11-03}}</ref> Eine Auswertung der [[Leukämie]]erkrankungen in den folgenden Jahren in der Umgebung des Absturzortes zeigte keinen signifikanten Anstieg.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.focus.de/panorama/welt/8-dezember-1988-wie-im-krieg_aid_353404.html |titel=8. Dezember 1988: „Wie im Krieg“ - Aus aller Welt - FOCUS Online - Nachrichten |datum=2015-09-24 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150924181036/http://www.focus.de/panorama/welt/8-dezember-1988-wie-im-krieg_aid_353404.html |archiv-datum=2015-09-24 |abruf=2022-11-03}}</ref>
== Quellen ==


Der entstandene Schaden von rund 13 Millionen [[Deutsche Mark|DM]] wurde zu 75 % von der [[United States Air Force|US-Luftwaffe]] und zu 25 % von der [[Bundesrepublik Deutschland]] getragen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/vermischtes/gallery2815132/Ein-US-Kampfbomber-raste-in-eine-Haeuserzeile.html |titel=Absturz in Remscheid: Ein US-Kampfbomber raste in eine Häuserzeile - Bilder & Fotos - WELT |sprache=de |abruf=2022-11-03}}</ref><br />Eine Gedenktafel für die Opfer befindet sich rechts der Zugangsachse zur Rotunde des [[Reinshagen (Remscheid)|Ehrenhains für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs]] im Remscheider Stadtteil Reinshagen.
<references/>

25 Jahre später veröffentlichte die Leiterin der [[Bürgerinitiative]] „Absturz“, Veronika Wolf, den [[Tatsachenroman]] „Schweigende Stadt“ über die sozialen und gesellschaftlichen Folgen der Katastrophe.<ref>{{Internetquelle |url=https://flugzeugabsturz-remscheid.de/node/2 |titel=Schweigende Stadt {{!}} 8. Dezember 1988 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131215175049/http://www.flugzeugabsturz-remscheid.de/roman.php |abruf=2022-11-03}} ISBN 978-3-00-047485-9</ref> Im Roman wird das Flugzeug über Remscheid abgeschossen, um Schlimmeres zu verhindern.<ref name="Spätfolgen">{{Internetquelle |url=http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tandem/swr2-tandem-spaetfolgen-eines-absturzes/-/id=8986864/did=16405250/nid=8986864/sdpgid=1180804/13b3khn/index.html |titel=SWR2 Tandem: Spätfolgen eines Absturzes {{!}} Tandem {{!}} SWR2 {{!}} SWR.de |datum=2016-10-01 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161001184423/http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tandem/swr2-tandem-spaetfolgen-eines-absturzes/-/id=8986864/did=16405250/nid=8986864/sdpgid=1180804/13b3khn/index.html |archiv-datum=2016-10-01 |abruf=2022-11-03}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://rp-online.de/nrw/staedte/remscheid/20-jahre-nach-dem-jet-absturz_aid-8816911 Bericht der Rheinischen Post zum 20. Jahrestag mit Bilderserie]
* [http://www.mdr.de/fakt/160518.html Bericht im MDR-Magazin FAKT aus dem Jahr 2002]
* [http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag3174.html WDR Stichtag zum Thema: 08. Dezember 2008 – Vor 20 Jahren: US-Kampfflugzeug stürzt über Remscheid ab: Inferno mit umstrittenen Folgen]
* [http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,112299,00.html Zusammenfassung eines Spiegel-TV Berichtes über die Auswirkungen des Unglücks aus dem Jahr 2001]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Coordinate |NS=51/11/11/N |EW=7/9/38/E |type=landmark |dim=1000 |region=DE}}


[[Kategorie:Flugunfall]]
[[Kategorie:Flugunfall in Deutschland|Remscheid]]
[[Kategorie:Geschichte (Remscheid)]]
[[Kategorie:Verkehr (Remscheid)]]
[[Kategorie:Flugunfall 1988|Remscheid]]
[[Kategorie:Militär (Vereinigte Staaten) in Deutschland]]
[[Kategorie:United States Air Force]]
[[Kategorie:Fairchild-Republic A-10]]

Aktuelle Version vom 31. Januar 2025, 17:48 Uhr

Flugzeugabsturz in Remscheid

Eine A-10A „Thunderbolt II“

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Absturz während des Tiefflugs
Ort Remscheid, Deutschland
Datum 8. Dezember 1988
Todesopfer 1
Todesopfer am Boden 6
Verletzte am Boden 50
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Fairchild-Republic A-10
Betreiber United States Air Force
Abflughafen Fliegerhorst Nörvenich
Besatzung 1 (umgekommen)
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Bei einem Flugzeugabsturz in Remscheid am 8. Dezember 1988 stürzte ein Kampfflugzeug des Typs Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt II der United States Air Force in ein Wohngebiet im Stadtteil Hasten der Stadt Remscheid. Das Flugzeug rammte ein Wohnhaus und zerschellte im Nachbarhaus. Dabei kamen neben dem Piloten sechs weitere Personen ums Leben, 50 Menschen wurden verletzt.

Die A-10 Thunderbolt II der 2nd Tactical Fighter Squadron (81st Tactical Fighter Wing, Seriennummer 81-0957) befand sich nach Medienberichten in einer Geschwaderübung des Jagdbombergeschwaders 31 im Tiefflug.[1] Sie gehörte zu einer auf dem britischen Luftwaffenstützpunkt Bentwaters bei Ipswich stationierten Einheit, war aber zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Fliegerhorst Nörvenich, einer sogenannten Forward Operation Location (FOL), stationiert.[2] Als Unfallursache gilt „Räumliche Desorientierung“ des Piloten. Am Tag des Absturzes herrschten widrige Bedingungen für Sichtflugverhältnisse. Der Rottenführer Captain Gibson[3] flog voran. Ihm folgte Captain Michael P. Foster in seiner A-10. In Remscheid verdichtete sich der Nebel. Während Captain Gibson es schaffte, sich aus der Gefahrenzone herauszumanövrieren, stürzte Captain Fosters Maschine in die Häuser der Stockder Straße.[4]

Es wurde zunächst vermutet, dass die abgestürzte Maschine mit uranhaltiger Munition[5] beladen gewesen sei.[6] Das US-Militär verneinte dies später. Eine andere unbestätigte Vermutung lautete, dass die Tragflächenenden mit Trimmgewichten aus abgereichertem Uran bestückt gewesen seien, die den Boden rund um die Absturzstelle kontaminiert haben sollen.[7] Ein ABC-Zug wurde alarmiert.[8] 70 Tonnen Boden an der Absturzstelle wurden abgetragen und auf eine Deponie geschafft.[9] Filmaufnahmen belegen Warnschilder vor Radioaktivität.[10] Bei Grundwasser-Untersuchungen um die Deponie Breitscheid I, auf der die verseuchte Erde damals verbracht wurde, sind im Juni 2013 2,5-fach überhöhte Uran-Messwerte festgestellt worden.[11]

In einer Untersuchung von Bodenproben im Umkreis von 250 Metern um den Absturzort im Jahr 2002 durch das Öko-Institut wurden jedoch keine Spuren von abgereichertem Uran gefunden.

120 Anwohner und Retter mit Hauterkrankungen haben sich gemeldet. Die Erkrankungen wurden als toxisch-irritative Dermatitis eingestuft.[12] Eine Auswertung der Leukämieerkrankungen in den folgenden Jahren in der Umgebung des Absturzortes zeigte keinen signifikanten Anstieg.[13]

Der entstandene Schaden von rund 13 Millionen DM wurde zu 75 % von der US-Luftwaffe und zu 25 % von der Bundesrepublik Deutschland getragen.[14]
Eine Gedenktafel für die Opfer befindet sich rechts der Zugangsachse zur Rotunde des Ehrenhains für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs im Remscheider Stadtteil Reinshagen.

25 Jahre später veröffentlichte die Leiterin der Bürgerinitiative „Absturz“, Veronika Wolf, den Tatsachenroman „Schweigende Stadt“ über die sozialen und gesellschaftlichen Folgen der Katastrophe.[15] Im Roman wird das Flugzeug über Remscheid abgeschossen, um Schlimmeres zu verhindern.[16]

Einzelnachweise

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  1. Serge Schmemann, Special To the New York Times: U.S. PLANE CRASHES INTO GERMAN CITY. In: The New York Times. 9. Dezember 1988 (nytimes.com [abgerufen am 3. November 2022]).
  2. House of Commons Hansard Debates for 12 Dec 1988. 11. Dezember 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2008; abgerufen am 3. November 2022.
  3. MAJOR GENERAL MARKE F. GIBSON. Abgerufen am 3. November 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. Wilhelm Bittorf: »Ich hab' meinen Flügelmann verloren« SPIEGEL-Autor Wilhelm. In: Der Spiegel. 25. Dezember 1988 (spiegel.de [abgerufen am 3. November 2022]).
  5. Flugzeugabsturz in Remscheid 1988 ZDF Nachrichtensendung 19 00 Uhr. Abgerufen am 3. November 2022 (deutsch).
  6. Michael Klöpper: Vor 20 Jahren: Flugzeugabsturz in Remscheid. (Memento vom 5. Juni 2011 im Internet Archive) In: rettungsdienst.de, abgerufen am 30. Januar 2011.
  7. Armin Himmelrath: Absturz-Katastrophe. In: Der Spiegel. 8. Dezember 2008, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. November 2022]).
  8. Rettungsdienst.de: Flugzeugabsturz in Remscheid (Memento vom 5. Juni 2011 im Internet Archive), 6.2000
  9. b.markmeyer: Remscheid-Absturz mit Folgen. In: Die Tageszeitung: taz. 13. Oktober 1989, ISSN 0931-9085, S. 1–2 (taz.de [abgerufen am 3. November 2022]).
  10. Starb Kind wegen Uranverseuchung? In: DerSpiegel. 13. Januar 2001, abgerufen am 18. Mai 2018.
  11. Stadt soll Deponie-Messungen prüfen. In: RPOnline. 10. Februar 2014, abgerufen am 10. September 2020.
  12. Westdeutsche Zeitung: Flugzeugabsturz in Remscheid 1988: Der Schock sitzt immer noch tief. 8. Dezember 2008, abgerufen am 3. November 2022.
  13. 8. Dezember 1988: „Wie im Krieg“ - Aus aller Welt - FOCUS Online - Nachrichten. 24. September 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 3. November 2022.
  14. Absturz in Remscheid: Ein US-Kampfbomber raste in eine Häuserzeile - Bilder & Fotos - WELT. Abgerufen am 3. November 2022.
  15. Schweigende Stadt | 8. Dezember 1988. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. November 2022. ISBN 978-3-00-047485-9
  16. SWR2 Tandem: Spätfolgen eines Absturzes | Tandem | SWR2 | SWR.de. 1. Oktober 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Oktober 2016; abgerufen am 3. November 2022.

Koordinaten: 51° 11′ 11″ N, 7° 9′ 38″ O