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„Wasserwacht“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|beschreibt die deutsche Wasserwacht. Für das entsprechende österreichische Pendant siehe [[Österreichische Wasserrettung]].}}
[[Bild:Ww_fahne.jpg|thumb|Das Wasserwachtlogo]]
{{Infobox Organisation
Die '''Wasserwacht''' ist eine Gemeinschaft des [[Deutsches Rotes Kreuz|Deutschen Roten Kreuzes]] (DRK). Sie hat sich der [[Wasserrettung|Rettung von Personen am, auf und im Wasser]] verschrieben und ist als [[Hilfsorganisation]] in allen Landesverbänden des Deutschen Roten Kreuzes vertreten. Sie ist vor allem küstennah und auf Binnengewässern tätig, für Seenotfälle auf dem offenen Meer ist die [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger]] zuständig.
| Name = Wasserwacht
Alle Mitglieder der Wasserwacht arbeiten [[Ehrenamt|ehrenamtlich]] und in ihrer [[Freizeit]] für die Wasserwacht. Das Motto der Gemeinschaft lautet ''Aus Spaß am Sport und aus Freude am Helfen''.
| Abkürzung =
| Logo = DRK Wasserwacht Rundlogo.svg
| Rechtsform = [[Deutsches Rotes Kreuz#Gemeinschaften|Gemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes]]
| Gründungsdatum = 7. Februar 1883
| Gründungsort = [[Regensburg]]
| Gründer =
| Geschäftsstelle = [[Berlin]], [[Deutschland]]
| Breitengrad =
| Längengrad =
| ISO-Region = DE
| Motto = Mit Sicherheit am Wasser.
| Schwerpunkt = Schwimmausbildung, [[Wasserrettung]], Einsatztauchen, Aufklärung, [[Katastrophenschutz]]
| Vorsitz = Andreas Paatz, Bundesleiter
| Geschäftsführung =
| Umsatz =
| Beschäftigtenzahl =
| Freiwilligenzahl =
| Mitgliederzahl = 75.000<ref name="WW-Uns">{{Internetquelle |url=https://www.drk.de/wasserwacht/ueber-uns/ |hrsg=Deutsches Rotes Kreuz |titel=Wasserwacht |titelerg=Über uns |abruf=2023-01-20 |werk=www.drk.de }}</ref>
| Website = [https://www.drk.de/wasserwacht/ www.drk.de/wasserwacht]
}}
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Die '''Wasserwacht''' ist eine politisch und konfessionell unabhängige [[Deutsches Rotes Kreuz#Gemeinschaften|Gemeinschaft]] des [[Deutsches Rotes Kreuz|Deutschen Roten Kreuzes]] (DRK). Ihre Aufgabe ist die [[Wasserrettung|Rettung von Personen am, auf und im Wasser]]. Die Organisation ist mit insgesamt über 75.000 Mitgliedern als [[Hilfsorganisation|Hilfs-]] und [[Wasserrettungsorganisation]] in allen Landesverbänden des Deutschen Roten Kreuzes vertreten.<ref name="WW">{{Internetquelle |url=https://www.drk.de/mitwirken/der-mensch-im-mittelpunkt-ehrenamt-beim-drk/die-wasserwacht-des-drk/ |titel=Wasserwacht Deutschland - Rettung im Wasser |hrsg=Deutsches Rotes Kreuz |abruf=2019-02-22}}</ref> Die Wasserwacht ist vor allem küstennah und auf Binnengewässern tätig. Die Mitglieder arbeiten [[Ehrenamt|ehrenamtlich]] und in ihrer [[Freizeit]] für die Wasserwacht. Das Motto der Gemeinschaft lautet „Mit Sicherheit am Wasser“.
Als Gemeinschaft des [[Deutsches Rotes Kreuz|Deutschen Roten Kreuzes]] ist die Wasserwacht auch den sieben Grundsätzen des Roten Kreuzes verpflichtet.


Als Gemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes ist die Wasserwacht den [[Grundsätze der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung|Grundsätzen]] der [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung]] verpflichtet.
== Aufgaben der Wasserwacht ==
[[Bild:Rettungsschwimmer.jpg|thumb|right|Ein [[Rettungsschwimmer]] der Wasserwacht beim Überwachen einer [[Regattasegeln|Regatta]]]]
Die Hauptaufgabe der Wasserwacht ist die Verhinderung des Ertrinkungstodes und die Aufrechterhaltung der damit verbundenen Einrichtungen und Maßnahmen.


=== Weitere Aufgaben: ===
== Aufgaben ==
[[Datei:Rettungsschwimmer.jpg|mini|Ein [[Rettungsschwimmer]] der Wasserwacht beim Überwachen einer [[Regattasegeln|Regatta]]]]
* Durchführung des [[Wasserrettungsdienst]]es
[[Datei:Wasserwacht MS Christophorus II.jpg|mini|MS „Christophorus“, Bodensee]]
* Aus- und Fortbildung von geeigneten Einsatzkräften und Mitgliedern
[[Datei:DRK-Wasserwacht Motorrettungsboot.jpg|mini|[[Motorrettungsboot]] der DRK-Wasserwacht]]
* Die Verbreitung der Kenntnisse und Fähigkeiten des [[Schwimmsport|Schwimmens]] und [[Rettungsschwimmen]]s in der Bevölkerung, insbesondere bei der Jugend, in Schulen und Verbänden
Die Hauptaufgabe der Wasserwacht ist die Verhütung von Todesfällen durch Ertrinken, also die direkte [[Wasserrettung]] und die Durchführung verschiedener vorbeugender Maßnahmen.
* Aufstellung, Ausbildung und Ausrüstung besonderer Einheiten für den Einsatz bei [[Katastrophenschutz|Großschadensereigniss]]en
* Mitwirkung bei der Bekämpfung von Schadensereignissen und ihren Auswirkungen
[[Bild:DRK-Wasserwacht_Motorrettungsboot.jpg|thumb|right|[[Motorrettungsboot]] der DRK-Wasserwacht]]
* Mitwirkung bei der Erhöhung der Sicherheit auf, an und in Gewässern (einschließlich Wasserstraßen) und in öffentlichen Bädern
* Suche und Bergung von [[Ertrinken|Ertrunkenen]]
* Mitwirkung beim [[Naturschutz|Natur- und Gewässerschutz]] nach den gesetzlichen Bestimmungen


Daraus ergeben sich weiter reichende Aufgaben in der Organisation des Wasserrettungsdienstes wie etwa die Aus- und Fortbildung von geeigneten Einsatzkräften und Mitgliedern. Besonders wichtig ist die Verbreitung der Kenntnisse und Fähigkeiten des [[Schwimmsport|Schwimmens]] und [[Rettungsschwimmen]]s in der Bevölkerung, insbesondere bei der Jugend, in Schulen und Verbänden. Für den [[Katastrophenfall]] ist die Aufstellung, Ausbildung und Ausrüstung besonderer Einheiten wichtig. In Verbindung mit dem Wasserrettungsdienst zählt auch die Mitwirkung bei der Erhöhung der Sicherheit auf, an und in Gewässern (einschließlich [[Wasserstraße]]n) und in öffentlichen [[Schwimmbad|Bädern]] zu den weiteren Aufgaben der Wasserwacht. Zusätzliche Aufgaben sind die Suche und Bergung von [[Ertrinken|Ertrunkenen]] und die Mitwirkung beim [[Naturschutz|Natur- und Gewässerschutz]] nach den gesetzlichen Bestimmungen.
Besondere Bedeutung, insbesondere in der Kinderausbildung, kommt den [[Baderegeln]] zu. Mitglieder im Fachdienst "Wasserrettungsdienst" der Wasserwacht müssen regelmäßig das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber und damit auch [[Erste_Hilfe|Erste-Hilfe-Kurse]] wiederholen.


Besondere Bedeutung, insbesondere in der Kinderausbildung, kommt den [[Baderegeln]] zu. Mitglieder im Fachdienst „Wasserrettungsdienst“ der Wasserwacht müssen regelmäßig das Deutsche [[Rettungsschwimmabzeichen]] in Silber und einen [[Erste Hilfe|Erste-Hilfe-Kurs]] wiederholen.
== Ausbildungs- und Aufgabenbereiche ==
Zur Erfüllung dieser Aufgaben bildet die Wasserwacht in den folgenden Ausbildungs- und Aufgabenbereichen aus:


Im Jahr 2009 nahm die Wasserwacht allein in Bayern 17.768 [[Frühschwimmer]]-Abzeichen, 19.295 Schwimmabzeichen ([[Deutscher Schwimmpass#Deutscher Schwimmpass und Jugendschwimmpass bis 2019|DJSA]] und [[Deutscher Schwimmpass|DSA]]) sowie 7.936 [[Rettungsschwimmabzeichen]] ab.<ref name="Wasserwachts-Statistik" /> Im Rahmen des Wasserrettungsdienstes wurden im selben Jahr bayernweit für Schwimmer 560, für Surfer und Segler 598 und für Bootsbesatzungen 112 Hilfeleistungen durchgeführt. Ebenfalls wurden 48 Wiederbelebungen durchgeführt, davon 29 mit Erfolg. 1.246 Mal wurde eine [[Schnelleinsatzgruppe]] angefordert.<ref name="Wasserwachts-Statistik">{{Toter Link |date=2018-03 |url=http://www.wasserwacht.de/page/47/Statistik.html}} (Stand 2009). Abgerufen am 3. Juli 2013</ref>
=== Schwimmen ===
[[Bild:Wasserwacht_fachbereich_s.gif|thumb|100px|left|Fachbereich S]]
Die Hauptaufgabe des Ausbildungsbereichs [[Schwimmsport|Schwimmen]] ist die Ausbildung von Nichtschwimmern zu Schwimmern (Anfängerschwimmkurse) und die Festigung der Schwimmfertigkeiten durch regelmäßiges Schwimmtraining.
Die Ausbilder für Schwimmen nehmen auch im Rahmen der [[Breitenausbildung]] Außenstehenden diese [[Schwimmabzeichen]] ab.
Da die Wasserwacht Mitglied des [[Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung|Bundesverbandes zur Förderung der Schwimmausbildung]] ist, werden diese Schwimmabzeichen nach offiziellen Richtlinien abgenommen und sind deutschlandweit einheitlich.
Als erstes Schwimmabzeichen können Kinder, Jugendliche und Erwachsene das [[Frühschwimmer]]abzeichen (Seestern, Seepferdchen) erwerben. Danach können Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre die [[Deutscher Jugendschwimmpass|Deutschen Jugendschwimmabzeichen]] und Erwachsenen den [[Deutscher Schwimmpass|Deutschen Schwimmpass]] erwerben.


=== Rettungsschwimmen ===
== Geschichte ==
=== Von der Gründung bis zum Zweiten Weltkrieg ===
[[Bild:Wasserwacht_fachbereich_r.gif|thumb|100px|right|Fachbereich R]]
[[Datei:Ww fahne.jpg|mini|links|Das Wasserwachtlogo auf einer Wachflagge]]
Der Ausbildungsbereich [[Rettungsschwimmen]] ist für die Ausbildung von [[Rettungsschwimmer]]n zuständig. Dabei werden in Kursen die offiziellen [[Rettungsschwimmabzeichen]] abgenommen. Ebenso wie beim Ausbildungsbereich Schwimmen ist bei der Rettungsschwimmerausbildung eine Mitgliedschaft bei der Wasserwacht nicht zwingend erforderlich, da sie zur [[Breitenausbildung]] gehört. Zu den [[Rettungsschwimmabzeichen]] gehört aber nicht nur die Beherschung der schwimmerischen Maßnahmen, sondern auch der korrekte Umgang mit den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln, wie beispielsweise [[Gurtretter]], [[Rettungsboje]]n, und die Kenntnisse über [[Erste Hilfe|Erste Hilfe-Maßnahmen]] und Gefahren beim schwimmerischen Einsatz.
[[Datei:Wasserwachtstation Olchiner See.jpg|mini|Station am [[Olchinger See]]]]


Als Geburtsort des [[Wasserrettungsdienst]]es im [[Deutsches Rotes Kreuz|DRK]] gilt die bayerische Bezirksstadt [[Regensburg]]. Dort wurden während eines Donau-[[Hochwasser]]s am 7.&nbsp;Februar 1883 erstmals Rotkreuzhelfer in der Hochwasserrettung eingesetzt. In den folgenden Jahren entstanden an der [[Küste]] und an [[Binnengewässer]]n so genannte „Sanitäts- und Wasserwehrkolonnen“. Im Jahr 1888 wurde in [[Landkreis Elbing|Elbing (Preußen)]] eine Sanitäts- und Wasserwehrkolonne gegründet. Zum ersten Mal wurden ab dem 21.&nbsp;August 1891 in [[Mariaort (Pettendorf)|Mariaort]] bei Regensburg Sanitätsschiffe zur Absicherung der [[Donau]] bereitgestellt. 1896 wurden erstmals an den großen [[Voralpen]]seen Deutschlands, dem [[Staffelsee]], dem [[Ammersee]], dem [[Chiemsee]] und dem [[Bodensee]], Wasserrettungsstationen gegründet.
=== Motorbootführen ===
Bei größeren Gewässern reicht es nicht, nur Rettungsschwimmer zur Absicherung bereitzustellen. Gerade bei Regatten, Segelveranstaltungen oder an der Küste ist es wichtig, dass eine schnelle medizinische Hilfe bei Unfällen oder dem Kentern von [[Boot|Booten]] bereitsteht. Motorrettungsboote werden auch oft eingesetzt, um einen schwimmerischen Einsatz von Rettungsschwimmern zu vermeiden, da dies oft mit einem großen Risiko für die eingestzten Kräfte einhergeht.
Motorrettungsboote der Wasserwacht sind meist mit [[Außenbordmotor|Außenbordern]], [[Innenbordmotor|Innenbordern]] oder modernen [[Wasserstrahlantrieb|Jet-Antrieben]] ausgestattet. Nur ausgebildeten Motorrettungsbootführern der Wasserwacht ist es im Dienstbetrieb erlaubt ein Rettungsboot zu führen. Die Ausbildung umfasst neben dem [[Sportbootführerschein]] Binnen bzw. See auch wasserwachtspezifische Ausbildungsinhalte.


Im Jahr 1908 wurde in Berlin am [[Großer Wannsee|Wannsee]], am damaligen ''Kaiser-Wilhelm-Turm'', dem heutigen [[Grunewaldturm]] der Wasserrettungsdienst mit einem so genannten Wehrschauturm aufgenommen. Weitere Rettungsstationen folgten, zunächst am [[Schildhorn]], dann auch bei [[Pichelswerder]] und Papenberge. Mit Unterstützung des [[Preußisches Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten|preußischen Ministeriums der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten]] wurde am 17.&nbsp;Februar 1906 die „Zentralstelle für das Rettungswesen an Binnen- und Küstengewässern“ gegründet. Im selben Jahr wurde sowohl auf der ersten Tagung des Deutschen Roten Kreuzes als auch auf dem ersten internationalen Kongress des Roten Kreuzes für das Rettungswesen in [[Frankfurt am Main]] der Wasserrettungsdienst als „möglichst überall durchzuführende, echte Rot-Kreuz-Aufgabe“ bezeichnet. Zur gleichen Zeit wurden in München „Vorkehrungen zur Rettung Ertrunkener an Flussläufen und Seen“ vom Sanitätskolonnenführer Freiherr [[Stromer von Reichenbach]] getroffen. Durch diese Beschlüsse und die steigende Zahl an Hochwasserfällen veranlasste der [[Preußen|preußische]] Landesverband, dass jeder Ortsverein eine Wasserrettungseinheit aufbauen sollte.
=== Tauchen ===
[[Bild:Wasserwacht_fachbereich_t.gif|thumb|100px|right|Fachbereich T]]
[[Rettungstauchen|Einsatztaucher]] der Wasserwacht werden zur Suche, Rettung oder Bergung von Verunglückten gebraucht, wenn Rettungsschwimmer und Motorrettungsboote alleine nicht mehr ausreichen. Zusätzlich werden Einsatztaucher zur Bergung von Gütern, von [[Fahrzeug]]en aber auch von [[Müll]] benötigt. Auch die [[Leiche|Bergung von Leichen]] gehört zu den Aufgaben eines Einsatztauchers.
Rettungstaucher können nur die psychisch und körperlich fittesten aktiven Helfer der Wasserwacht werden. Die Ausbildung dauert in der Regel 1-2 Jahre.
Jeder aktive Rettungstaucher der Wasserwacht unterzieht sich jährlich der tauchmedizinischen Untersuchung G31 und muss mindestens 10 Pflichttauchgänge mit insgesamt wenigstens 300 Minuten nachweisen.


Im Süden Deutschlands gab es zu dieser Zeit viele Fälle von Überschwemmungen, und so mussten die eingesetzten Helfer oftmals mehr als zwei Tage ununterbrochen Dienst leisten. Im Februar 1923 erließ das Deutsche Rote Kreuz eine umfassende Dienstordnung für die Wasserwacht. Auch erhielt die Rotkreuz-Gemeinschaft ihr eigenes Symbol: Den Rettungsring mit dem Roten Kreuz in der Mitte. Dieses Zeichen ist in abgewandelter Form noch heute gültig. Durch den Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] musste der größte Teil der Rettungsschwimmer an der Front dienen, sodass fast keine Wasserrettungsstation mehr betrieben werden konnte.
=== Natur- und Gewässerschutz ===
Die Hauptaufgabe dieses Ausbildungsbereichs ist der [[Naturschutz|Natur- und Gewässerschutz]], dabei wird vor allem Wert auf [[Prävention]] durch Aufklärung der Jugend und [[Öffentlichkeitsarbeit]] gelegt. Zu den Aufgaben gehören:
* Durchführung von Naturschutzstreifen
* Praktischer Naturschutz (z. B. Mitwirkung an Projekten der jeweiligen [[Landesumweltamt|Landesumweltämter]])
* Pflege von geschützten Landschaftsbestandteilen
* Organisation und Durchführung von Fortbildungslehrgängen
* Mitwirkung in der Naturschutzwacht der [[Landratsamt|Landratsämter]]


[[Datei:MRB Seewolf.jpg|mini|Motorrettungsboot der Wasserwacht Lindau]]
=== Sanitätsdienst ===
Bei einigen Fällen reicht die normale [[Erste_Hilfe|Erste-Hilfe-Ausbildung]] nicht mehr aus. Für diese Fälle besitzen fast alle im Wasserrettungsdienst tätigen aktiven Helfer der Wasserwacht [[Sanitätsausbildung]]en des Deutschen Roten Kreuzes. Darüber hinaus gibt es für die Wasserwacht seit einiger Zeit die [[Wasserretter|Wasserretterausbildung]] (ehemals SAN C Wasserwacht).
Diese Ausbildung ist Voraussetzung für einige Ausbildungsgänge in der Wasserwacht, wie beispielsweise zum [[Rettungstaucher]] und [[Bootsführer|Motorbootführer]].


=== Führungskräfteausbildung ===
=== Nach dem Zweiten Weltkrieg ===
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Wasserwacht wie alle Verbände durch die [[alliierte]] [[Militärverwaltung]] verboten. Doch bereits zwei Monate nach dem Zusammenbruch des [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reiches]] am 27.&nbsp;Mai 1945 bekam das [[Bayerisches Rotes Kreuz|Bayerische Rote Kreuz]] angesichts steigender Ertrinkungszahlen den Auftrag, seine Arbeit auf dem Gebiet der Wasserrettung als [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaft des öffentlichen Rechts]] wieder aufzunehmen. Weitere Landesverbände folgten dem Beispiel [[Bayern]]s und setzten den Wasserrettungsdienst wieder ein. Die Ausbildung konzentrierte sich zunächst auf die Schwimmkurse, da kurz nach dem Krieg ungefähr 80 bis 95&nbsp;Prozent der Schüler und 51&nbsp;Prozent der Studenten nicht schwimmen konnten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wasserwacht.de/nach+1945.39.html |titel=Geschichte der Wasserwacht nach dem Zweiten Weltkrieg |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150320201339/http://www.wasserwacht.de/nach+1945.39.html |archiv-datum=2015-03-20 |abruf=2015-03-20 |hrsg=Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) – Referat Wasserwacht |werk=www.wasserwacht.de }}</ref>
Bei der Führungskräfteausbildung unterscheidet man zwischen Führungs- und Leitungskräften. Führungskräfte übernehmen im [[Einsatz]] die Verantwortung, während Leitungskräfte zum Beispiel eine Wasserwachtsgemeinschaft leiten. Die Ausbildung richtet sich nach der Führungskräfteausbildung des [[Deutsches Rotes Kreuz|DRK]]. Bei der Ausbildung hat sich eine Modul-Ausbildung etabliert.
Besonders bei [[Katastrophe]]n und [[Großschadensereignis]]sen muss oft mit anderen Hilfsorganisationen (z.&nbsp;B.: [[Feuerwehr]] oder [[Technisches Hilfswerk]]) zusammengearbeitet werden, daher ist eine einheitliche Einteilung der Führungskräfte wichtig:


Erst danach konnten die Ausbildungen von Rettungsschwimmern, Führungskräften und Ausbildern begonnen werden. Dies war auch notwendig, da in einigen Bundesländern die Zahl der Ertrinkungsfälle im Vergleich zu den Gesamttoten bei 30&nbsp;Prozent lag. In Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Institutionen, insbesondere natürlich Sportvereinen, [[Berufsgenossenschaft]]en und [[Gemeinde|Kommunen]], konnten viele Aktionen ins Leben gerufen werden, um diese Zahl zu senken. So konnten 1948 allein in Bayern bereits 720 Lebensrettungen durchgeführt werden. Im Laufe der Zeit wurden immer wieder neue Ortsgruppen gegründet. Durch den Wandel der Gesellschaft zu mehr [[Leistungssport|Leistungs-]] und [[Extremsportart]]en musste auch die Technik verbessert werden. Neue Einsatzmaterialien, wie beispielsweise modernere Motorrettungsboote, wurden für den Wasserrettungsdienst eingesetzt. Aufgrund der Häufung der Katastrophenfälle in den letzten Jahren, besonders seit Ende des Zweiten Weltkriegs, begann auch die Aufstellung von Katastrophenschutzeinheiten. Zusammen mit anderen Vereinen und der [[Kultusministerkonferenz]] gründete die Wasserwacht am 24.&nbsp;August 1998 den [[Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung]] zur Vereinheitlichung der Schwimmabzeichen. Im September 2006 wurde die Wasserwacht assoziiertes Mitglied der internationalen Wasserrettungsorganisation, der [[International Life Saving Federation]].
==== Truppführer: ====
[[Truppführer]] führen kleinere kleinere Einheiten, wie beispielsweise einen [[Einsatztauchtrupp|Tauch-]] oder [[Bootstrupp]]:
* [[Bootsführer]]
* [[Einsatztauchtrupp|Taucheinsatzführer]]
* Streifenführer im Natur- und Gewässerschutz


== Ausbildungs- und Aufgabenbereiche ==
==== Gruppenführer: ====
Zur Erfüllung ihrer Aufgaben bietet die Wasserwacht verschiedene Ausbildungen an. Im Rahmen der [[Breitenausbildung]] führt die Wasserwacht Kurse in Schwimmen und Rettungsschwimmen, [[Erste Hilfe|Erster Hilfe]] und [[Sanitätsausbildung]]en durch. Diese können von interessierten Mitbürgern gegen Gebühr nach offiziellen Richtlinien besucht werden.
[[Gruppenführer]] leiten eine [[Gruppe]] und ist verantwortlich für diese. Ihm unterstehen mehrere Trupps:
* [[Wachleiter]]
* [[SEG-WR|SEG-Führer Wasserrettung]]


==== Zugführer: ====
=== Schwimmen ===
[[Datei:Wasserwacht fachbereich s.gif|100px|mini|Fachbereich&nbsp;S]]
Der [[Zugführer]] leitet einen [[Zug]], der aus mindestens zwei Gruppen besteht. Oft ist der Zugführer gleichzeitig [[Einsatzabschnitt|Einsatzabschnittsleiter]]:
* [[Einsatzleiter|Einsatzleiter Wasserrettungsdienst]]


Im Ausbildungsbereich Schwimmen werden Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene angeboten. Die Hauptaufgabe ist die Ausbildung von Nichtschwimmern zu Schwimmern (Anfängerschwimmkurse) und die Festigung der Schwimmfertigkeiten durch regelmäßiges Schwimmtraining. Die Ausbilder für Schwimmen führen im Rahmen der [[Breitenausbildung]] von Außenstehenden auch Prüfungen zum Ablegen der [[Schwimmabzeichen]] durch. Da die Wasserwacht Mitglied des [[Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung|Bundesverbandes zur Förderung der Schwimmausbildung]] ist, werden diese Prüfungen nach offiziellen Richtlinien abgenommen und sind deutschlandweit einheitlich. Als erstes Schwimmabzeichen können Kinder, Jugendliche und Erwachsene das [[Frühschwimmer]]abzeichen (Seestern, Seepferdchen) erwerben. Danach können Kinder, Jugendliche und Erwachsene den [[Deutscher Schwimmpass|Deutschen Schwimmpass]] erwerben.
== Ausbildungen ==
Die Wasserwacht bildet sowohl Mitglieder als auch in den Ausbildungsbereichen Schwimmen und Rettungsschwimmen interessierte Nicht-Mitglieder in verschiedenen Lehrgängen aus.


=== Breitenausbildung ===
=== Rettungsschwimmen ===
[[Datei:Wasserwacht fachbereich r.gif|100px|mini|Fachbereich&nbsp;R]]
Im Rahmen der [[Breitenausbildung]] führt die Wasserwacht Kurse in Schwimmen, Rettungsschwimmen, [[Erste Hilfe|Erste-Hilfe]] und [[Sanitätsausbildung]]en durch. Diese können von interessierten Mitbürgern gegen Gebühr nach offiziellen Richtlinien besucht werden.
[[Datei:Drk-wasserwacht.JPG|mini|Deutsches Rettungs&shy;schwimm&shy;abzeichen Silber der Wasserwacht]]


In den Kursen des Ausbildungsbereichs [[Rettungsschwimmen]] lernen die Teilnehmer die Gefahren beim schwimmerischen Einsatz, Beherrschung der Maßnahmen zur Fremd- und Eigenrettung, der korrekte Umgang mit den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln, wie beispielsweise [[Gurtretter]], [[Rettungsboje]]n, und Kenntnisse über Erste Hilfe. Die Kurse schließen mit dem „Deutschen [[Rettungsschwimmabzeichen]] der Wasserwacht“ in Bronze, Silber oder Gold ab. Verschiedene berufliche und ehrenamtliche Tätigkeiten setzen den Nachweis dieser Kenntnisse voraus.
Im Ausbildungsbereich Schwimmen werden [[Schwimmkurs]]e für Kinder aber auch Erwachsene und die Abnahme von den [[Schwimmabzeichen]] angeboten. Im Ausbildungsbereich Rettungsschwimmen werden in Kursen die [[Rettungsschwimmabzeichen]] der Wasserwacht abgenommen, die auch die Voraussetzung für verschiedene Berufe sind.


Für Kinder und Jugendliche wurde der [[Juniorwasserretter]] entwickelt, der den Übergang zwischen den Jugendschwimmabzeichen und dem aktiven Einsatz als Rettungsschwimmer darstellt.
=== Ausbildungen für Mitglieder ===
Neben den Schwimmabzeichen gilt das Rettungsschwimmabzeichen Silber als Grundausbildung für aktive Mitglieder der Wasserwacht. Man ist damit ''[[Rettungsschwimmer]]''. Als aktiver Rettungsschwimmer mit den [[Sanitätsausbildung]]en A und B ist man ''Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst''. Seit 2001 gibt es noch die Wasserretterausbildung (ehemals SAN C-Wasserwacht), die den Abschluss der Grundausbildung als ''[[Wasserretter|Wasserretter im Wasserrettungsdienst]]'' darstellt. Diese Qualifikation ist Voraussetzung für weitere Ausbildungen der Wasserwacht.


=== Sanitätsdienst ===
Nach der Grundausbildung zum Wasserretter kann gibt es die unterschiedlichsten Lehrgänge, beispielsweise in der Führungskräfteausbildung, Ausbildungen in den Ausbildungsbereichen, z.&nbsp;B. zum [[Rettungstaucher]] oder [[Motorrettungsboot|Bootsführer]] oder der Fortbildung zum Ausbilder.
Fast alle im Wasserrettungsdienst tätigen aktiven Helfer der Wasserwacht haben die aus den Abschnitten SAN&nbsp;A und SAN&nbsp;B bestehende [[Sanitätsausbildung]] des Deutschen Roten Kreuzes absolviert.


=== Wasserrettung ===
Für ausgebildete Einsatzkräfte, Führungskräfte, Leitungskräfte (z.&nbsp;B. Vorstandsmitglieder) oder Ausbilder werden in regelmäßigen Abständen Fortbildungen angeboten um den Kenntnisstand zu erweitern oder aufzufrischen.
{{Hauptartikel|Wasserretter#Wasserretter bei der Wasserwacht|titel1=„Wasserretter bei der Wasserwacht“ im Artikel Wasserretter}}
[[Datei:Spinebord.JPG|mini|Schonende Rettung mit einem [[Spineboard]]]]


Das Rettungsschwimmabzeichen Silber ist die Mindestausbildung für aktive ''[[Rettungsschwimmer]]'' der Wasserwacht. Weitergehend gibt es Ausbildungen zum ''Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst'' sowie ''Wasserretter'' (ehemals SAN C Wasserwacht). Diese Qualifikation ist Voraussetzung für weitere Ausbildungen der Wasserwacht: beispielsweise als Führungskraft, zum [[Rettungstaucher]] oder [[Bootsführer|Führer]] eines [[Motorrettungsboot]]s, oder die Fortbildung zum Ausbilder.<ref>[http://www.wasserwacht-mainparksee.de/Downloads/downloads_Dienstvorschrift_2008.pdf Dienstvorschrift für die Wasserwacht] (PDF; 88&nbsp;kB), s. Abschnitt 4</ref>
Für Kinder und Jugendliche wurde der [[Juniorwasserretter]] entwickelt, der den Übergang zwischen den Jugendschwimmabzeichen und dem aktiven Einsatz als Rettungsschwimmer darstellt.


=== Bootsführerausbildung ===
== Geschichte ==
[[Datei:bootsausbildung.jpg|mini|links|Bootsausbildung Beifahren]]Bei größeren Gewässern reicht es nicht, nur Rettungsschwimmer zur Absicherung bereitzustellen. Gerade bei Regatten, Segelveranstaltungen oder an der Küste ist es wichtig, dass eine schnelle medizinische Hilfe bei Unfällen oder dem Kentern von [[Boot]]en bereitsteht. Motorrettungsboote werden auch oft eingesetzt, um einen schwimmerischen Einsatz von Rettungsschwimmern zu vermeiden, da dies oft mit einem großen Risiko für die eingesetzten Kräfte einhergeht. Motorrettungsboote der Wasserwacht sind meist mit [[Außenbordmotor|Außen-]] oder [[Innenbordmotor]]en oder modernen [[Wasserstrahlantrieb]]en ausgestattet. Nur ausgebildeten Motorrettungsbootführern der Wasserwacht ist es im Dienstbetrieb erlaubt, ein Rettungsboot zu führen. Die Ausbildung umfasst neben dem [[Sportbootführerschein Binnen]] beziehungsweise [[Sportbootführerschein See|See]] auch wasserwachtspezifische Ausbildungsinhalte.
=== Von der Gründung bis zum Zweitem Weltkrieg ===
Als Geburtsort des [[Wasserrettungsdienst]]es im [[Deutsches_Rotes_Kreuz|DRK]] gilt die bayerische Bezirksstadt [[Regensburg]]. Dort wurden 1883 während eines Donau-[[Hochwasser]]s am [[7. Februar]] [[1883]] erstmals Rotkreuzhelfer in der Hochwasserrettung eingesetzt. In den folgenden Jahren entstanden an der [[Küste]] und an [[Binnengewässer]]n so genannte "Sanitäts- und Wasserwehrkolonnen". Im Jahr 1888 wurde in [[Landkreis Elbing|Elbing (Preußen)]] eine Sanitäts- und Wasserwehrkolonne gegründet. Zum ersten Mal wurden ab dem [[21. August]] [[1891]] in [[Mariaort]] bei Regensburg Sanitätsschiffe zur Absicherung der [[Donau]]bereit gestellt. 1896 wurden erstmals an den großen Deutschen [[Voralpen|Voralpenseen]] Deutschlands, dem [[Staffelsee]], dem [[Ammersee]], dem [[Chiemsee]] und dem [[Bodensee]], Wasserrettungsstationen gegründet.
1908 wurde in Berlin am [[Wannsee]], am damaligen Wilhelmsturm, dem heutigen [[Grunewaldturm]] der Wasserrettungsdienst mit einem so genannten Wehrschauturm aufgenommen. Weitere Rettungsstationen folgten, zunächst am Schildhorn, dann auch bei [[Berlin-Pichelsdorf|Pichelswerder]] und Papenberge. Mit Unterstützung des preußischen Ministeriums für Medizinalangelegenheiten wurde am [[17. Februar]] [[1906]] die "Zentralstelle für das Rettungswesen an Binnen- und Küstengewässern" gegründet. Im gleichen Jahr wurde sowohl auf der ersten Tagung des Deutschen Roten Kreuzes als auch auf dem ersten internationalen Kongress des Roten Kreuzes für das Rettungswesen in [[Frankfurt am Main]] der Wasserrettungsdienst als "möglichst überall durchzuführende, echte Rot-Kreuz-Aufgabe" bezeichnet. Durch diese Beschlüsse und der steigenden Zahl an Hochwasserfällen veranlasste der [[Preußen|preußische]] Landesverband, dass jeder Ortsverein eine Wasserrettungseinheit aufbauen sollte. Im Süden Deutschland gab es zu dieser Zeit viele Fälle von Überschwemmungen, und so mussten die eingesetzten Helfer oftmals bis zu 57 Stunden am Stück Dienst leisten. Im Februar 1923 erließ das Deutsche Rote Kreuz eine umfassende Dienstordnung für die Wasserwacht. Auch erhielt die Rotkreuz-Gemeinschaft ihr eigenes Symbol: Den Rettungsring mit dem Roten Kreuz in der Mitte. Dieses Zeichen ist in abgewandelter Form noch heute gültig.
Durch den [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsausbruch]] musste dann der größte Teil der Rettungsschwimmer an der Front dienen, sodass fast keine Wasserrettungsstation mehr betrieben werden konnte.


=== Nach dem Zweiten Weltkrieg ===
=== Tauchen ===
[[Datei:Wasserwacht fachbereich t.gif|100px|mini|Fachbereich&nbsp;T]]
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Wasserwacht, wie alle [[Verein|Verbände]] durch die alliierte [[Militärverwaltung]] verboten. Doch bereits zwei Monate nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches am [[27. Mai]] [[1945]] bekam das [[Bayerisches Rotes Kreuz|Bayerische Rote Kreuz]] angesichts steigender Ertrinkungszahlen den Auftrag, seine Arbeit auf dem Gebiet der Wasserrettung als [[Körperschaft des öffentlichen Rechts]] wieder aufzunehmen. Weitere Landesverbände folgten dem Beispiel [[Bayern]]s und setzten den Wasserrettungsdienst wieder ein. Die Ausbildung konzenztrierte sich zunächst auf die Schwimmkurse, da kurz nach dem Krieg ungefähr 80%-95% der Schüler und 51% der Studenten nicht schwimmen konnten<ref>Geschichte der Wasserwacht nach 1945 http://www.wasserwacht-online.de/page36</ref>. Erst danach konnten die Ausbildungen zu Rettungsschwimmern, Führungskräften und Ausbildern begonnen werden. Und dies war auch nötig, da in einigen Bundesländern die Zahl der Ertrinkungstodesfälle im Vergleich zu den Gesamttoten bei 30% lag. In Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, insbesondere natürlich Sportvereine, [[Berufsgenossenschaft]]en und [[Kommune]]n konnten viele Aktionen ins Leben gerufen werden, um diese Zahl der Ertrinkunsopfer zu senken. So konnten [[1948]] allein in Bayern bereits 720 Lebensrettungen durchgeführt werden.

[[Rettungstauchen|Einsatztaucher]] der Wasserwacht werden zur Suche, Rettung oder Bergung von Verunglückten gebraucht, wenn Rettungsschwimmer und Motorrettungsboote alleine nicht mehr ausreichen. Zusätzlich werden Einsatztaucher zur Bergung von Gütern, von [[Fahrzeug]]en aber auch von [[Abfall|Müll]] benötigt. Auch die [[Leiche|Bergung von Leichen]] gehört zu den Aufgaben eines Einsatztauchers. Rettungstaucher können nur die psychisch und körperlich fittesten aktiven Helfer der Wasserwacht werden. Die Ausbildung dauert in der Regel ein bis zwei Jahre. Jeder aktive Rettungstaucher der Wasserwacht unterzieht sich jährlich der tauchmedizinischen Untersuchung G31 und muss mindestens zehn Pflichttauchgänge mit insgesamt wenigstens 300&nbsp;Minuten nachweisen.

=== Natur- und Gewässerschutz ===
Die Hauptaufgabe dieses Ausbildungsbereichs ist der [[Naturschutz|Natur- und Gewässerschutz]]. Dabei wird vor allem Wert auf die Aufklärung der Jugend und [[Öffentlichkeitsarbeit]] gelegt. Zu den Aufgaben gehören:
* Durchführung von Naturschutzstreifen
* Praktischer Naturschutz, zum Beispiel durch Mitwirkung an Projekten der jeweiligen [[Landesumweltamt|Landesumweltämter]]
* Pflege von geschützten Landschaftsbestandteilen
* Organisation und Durchführung von Fortbildungslehrgängen
* Mitwirkung in der Naturschutzwacht der [[Landratsamt|Landratsämter]]

=== Führungs- und Leitungskräfteausbildung ===
Führungskräfte sind im [[Einsatz (Einsatzorganisationen)|Einsatz]] für die Führung von Einheiten und Teileinheiten verantwortlich, während Leitungskräfte zum Beispiel eine Wasserwachtsgemeinschaft leiten. Die Ausbildung richtet sich nach den Vorgaben für die Führungs- und Leitungskräfteausbildung des DRK, die auf einer modularen Struktur basiert. Besonders bei [[Katastrophe]]n und [[Großschadensereignis]]sen muss oft mit anderen Hilfsorganisationen, wie zum Beispiel den [[Feuerwehr]]en oder dem [[Technisches Hilfswerk|Technischen Hilfswerk]] (THW), zusammengearbeitet werden. Daher ist eine organisationsübergreifend einheitliche Einteilung der Führungskräfte wichtig. Aus diesem Grund werden auch die bei der Wasserwacht ausgebildeten Führungskräfte in [[Truppführer|Trupp-]], [[Gruppenführer|Gruppen-]] und [[Zugführer#Weitere Hilfsorganisationen|Zugführer]] eingeteilt.

=== Fortbildungen ===
Für ausgebildete Einsatzkräfte, Führungskräfte, Leitungskräfte (zum Beispiel Vorstandsmitglieder) oder Ausbilder werden in regelmäßigen Abständen Fortbildungen angeboten, um den Kenntnisstand zu erweitern oder aufzufrischen.


== Einsatzbereiche ==
== Einsatzbereiche ==
=== Rettungswachdienst ===
=== Rettungswachdienst ===
[[Bild:Wasserrettungsstation Wasserwacht.JPG|thumb|right|[[Wasserrettungsstation]] der Wasserwacht]]
[[Datei:baederdienst.jpg|mini|links|Wachdienst in Lindau am Bodensee]][[Datei:Wasserrettungsstation Wasserwacht.JPG|mini|[[Wasserrettungsstation]] der Wasserwacht]]
Ein wichtiger Einsatzbereich ist der Rettungswachdienst an [[Gewässer]]n, der [[Küste]] und in [[Hallenbad|Hallen-]] bzw. [[Freibad|Freibädern]]. Oft sind die Einsatzkräfte in einer [[Wasserrettungsstation]] stationiert und somit schnell einsatzbereit um bei Unfällen Hilfe zu leisten. Der Rettungswachdienst wird vorwiegend im privatem oder öffentlichem Auftrag ausgeführt.
Ein wichtiger Einsatzbereich ist der Rettungswachdienst an [[Gewässer]]n, der [[Küste]] und in [[Hallenbad|Hallen-]] beziehungsweise [[Freibad|Freibädern]]. Oft sind die Einsatzkräfte in einer Wasserrettungsstation stationiert und somit schnell einsatzbereit, um bei Unfällen Hilfe zu leisten. Der Rettungswachdienst wird vorwiegend im privaten oder öffentlichen Auftrag ausgeführt.


=== Schnelleinsatzgruppen (SEG) ===
=== Schnelleinsatzgruppen (SEG) ===
''Hauptartikel:'' [[Schnelleinsatzgruppe- Wasserrettung]]
{{Hauptartikel|Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung}}


Zur Durchführung des [[Wasserrettung|Wasserrettungsdienstes]] betreibt die Wasserwacht so genannte [[Schnelleinsatzgruppe|Schnelleinsatzgruppen]] (SEG). Diese setzen sich aus für den [[Wasserrettungsdienst]] ausgebildeten Einsatzkräften zusammen, die über Funkmeldeempfänger alarmiert werden und von der Rettungswache aus gemeinsam zum [[Einsatzort]] fahren. Die Mindestqualifikation für Mitglieder von Schnelleinsatzgruppen ist die Ausbildung zum [[Wasserretter]] im Wasserrettungsdienst. In der Regel verfügen die Einsatzkräfte aber über weitergehende Ausbildungen (z.B. [[Rettungstaucher]], Motorrettungsbootführer oder [[Rettungssanitäter]]). Die Wasserwacht erbringt in Deutschland rund 50 Prozent aller Wasserrettungsdienste <ref> DRK-Generalsekretariat Leistungsübersicht http://drk.de/generalsekretariat/leistungsdaten.html</ref>.
Zur Durchführung des Wasserrettungsdienstes betreibt die Wasserwacht so genannte [[Schnelleinsatzgruppe]]n (SEG). Diese setzen sich aus für den [[Wasserrettungsdienst]] ausgebildeten Einsatzkräften zusammen, die über Funkmeldeempfänger alarmiert werden und von der Rettungswache aus gemeinsam zum Einsatzort fahren. Die Mindestqualifikation für Mitglieder von Schnelleinsatzgruppen ist die Ausbildung zum Wasserretter im Wasserrettungsdienst. In der Regel verfügen die Einsatzkräfte jedoch über weitergehende Ausbildungen wie zum Beispiel [[Rettungstaucher]], Motorrettungsbootführer oder [[Rettungssanitäter]]. Die Wasserwacht erbringt nach eigenen Angaben in Deutschland rund 50&nbsp;Prozent aller Wasserrettungsdienste.


Meistens bestehen die SEG aus mindestens einem [[Einsatztauchtrupp|Tauchtrupp]], einem [[Bootstrupp]] und einem [[Einsatzleiter|Einsatzleiter Wasserrettung]] bzw. [[Gruppenführer|SEG-Leiter]].
Meistens bestehen die Schnelleinsatzgruppen aus mindestens einem [[Einsatztauchtrupp|Tauchtrupp]], einem [[Bootstrupp]] und einem Leiter der Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung beziehungsweise [[Gruppenführer]]. Sollten mehrere Schnelleinsatzgruppen Wasserrettung zum Einsatz kommen, so werden diese von einem [[Einsatzleitung|Einsatzleiter Wasserrettung]] beziehungsweise Zugführer geführt.


Ausgerüstet sind Schnelleinsatzgruppen gewöhnlich mit [[Kleinbus]]sen als [[Einsatzfahrzeug]] (mit [[Sondersignal]]en), [[Motorrettungsboot|Motorrettungsbooten]], medizinischer Notfallausrüstung für den Rettungsdienst und Spezialausrüstung für die Wasserrettung ([[Tauchausrüstung|ABC-Tauchausrüstung]] ([[Tauchmaske]], [[Schnorchel]], [[Taucherflosse]]n), [[:Kategorie:Wasserrettungsmittel|Wasserrettungsmittel]] (z.B.: [[Rettungsboje]]n, [[Rettungswurfleine|Rettungswurfsäcke]], [[Eisschlitten|Eisrettungsschlitten]] usw.)).
Ausgerüstet sind Schnelleinsatzgruppen gewöhnlich mit [[Kleinbus]]sen als [[Einsatzfahrzeug]]en, [[Motorrettungsboot]]en, medizinischer Notfallausrüstung für den Rettungsdienst und Spezialausrüstung für die Wasserrettung ([[Tauchausrüstung|ABC-Tauchausrüstung]], unter anderem bestehend aus [[Tauchmaske]], [[Schnorchel]], [[Taucherflosse]]n), Wasserrettungsmittel (z.&nbsp;B.: [[Rettungsboje]]n, [[Rettungswurfleine|Rettungswurfsäcke]], [[Eisschlitten|Eisrettungsschlitten]]).


=== Katastrophenschutz ===
=== Katastrophenschutz ===
[[Bild:Taktik Wasserrettung.jpg|thumb|right|Das taktische Zeichen der Wasserrettung]]
[[Datei:Taktisches Zeichen Wasserrettung.svg|150px|mini|Das taktische Zeichen der Wasserrettung]]

Als [[Wasserrettungsorganisation]] beteiligt sich die Wasserwacht aktiv am Katastrophenschutz der Länder und des Bundes. In Rahmen der [[Stärke- und Ausstattungsnachweisung]]en stellen die einzelnen Verbandsebenen Katastrophenschutzeinheiten zur Abwehr der Auswirkungen von Katastrophen, wie beispielsweise [[Wasserrettungsgruppe]]n und [[Wasserrettungszug|Wasserrettungszüge]]. Derzeit werden von der Wasserwacht zusätzlich [[Hochwassereinsatz|Hochwasserrettungszüge]] (HRZ), die überregional bei Großschadensereignissen eingesetzt werden können, aufgebaut. Oft werden die Wasserrettungszüge zur besseren Koordinierung zwischen den Einsatzkräften gemeinsam mit der DLRG aufgestellt. Der Wasserrettungszug setzt sich mindestens aus einem Führungstrupp und zwei Wasserrettungsgruppen zusammen. Oft sind auch noch verschiedene [[Fachgruppe (Wasserrettung)|Fachgruppen]] dem WRZ zugeordnet, diese können sein:
Als Hilfsorganisation beteiligt sich die Wasserwacht aktiv am Katastrophenschutz der Länder und des Bundes. Im Rahmen der [[Stärke- und Ausstattungsnachweisung]]en stellen die einzelnen Verbandsebenen Katastrophenschutzeinheiten zur Abwehr der Auswirkungen von Katastrophen, wie beispielsweise [[Wasserrettungsgruppe]]n und [[Wasserrettungszug|Wasserrettungszüge]] (WRZ). Oft werden die Wasserrettungszüge zur besseren Koordinierung zwischen den Einsatzkräften gemeinsam mit der [[Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft|Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft]] (DLRG) aufgestellt. Ein Wasserrettungszug setzt sich mindestens aus einem Führungstrupp und zwei Wasserrettungsgruppen zusammen. Oft sind noch verschiedene [[Fachgruppe (Wasserrettung)|Fachgruppen]] dem Wasserrettungszug zugeordnet, diese können sein:
* [[Technik/Logistik]]
* [[Technik]]/[[Logistik]]
* [[Betreuungsdienst|Betreuung]]
* [[Betreuungsdienst|Betreuung]]
* [[Umweltschutz|Umweltgefahren]]
* [[Umweltschutz|Umweltgefahren]]
* [[Sanitätsdienst (Katastrophenschutz)|Sanitätsdienst]]
* [[Sanitätsdienst (Katastrophenschutz)|Sanitätsdienst]]
* [[Luftunterstützte Wasserrettung|Hubschraubergestützte Wasserrettung]]
* Luftrettungsgruppe

Diese Fachgruppen unterstützen die Wasserrettungsgruppen, die ihrerseits aus mindestens einem [[Einsatztauchtrupp]] und einem [[Bootstrupp]] bestehen.
Diese Fachgruppen unterstützen die Wasserrettungsgruppen, die ihrerseits aus mindestens einem [[Einsatztauchtrupp]] und einem [[Bootstrupp]] bestehen.


Die Luftretter der Wasserwacht stellen ein neuartiges organisationsübergreifendes Einsatzkonzept dar. Dieses wurde aufgrund der Erfahrungen der Hochwasser der vergangenen Jahre vom Landesverband Bayern in Zusammenarbeit mit der [[Bundeswehr]] entwickelt wurde. Im Hochwasserfall besetzen die speziell ausgebildeten Wasserwachtkräfte Hubschrauber der [[Bundeswehr]] sowie der Polizei und anderer Betreiber und können mit Hilfe einer Seilwinde vom Wasser bedrohte Personen retten.
Die Luftretter der Wasserwacht stellen ein neuartiges organisationsübergreifendes Einsatzkonzept dar. Dieses wurde aufgrund der Erfahrungen mit dem Hochwasser der vergangenen Jahre vom Landesverband Bayern in Zusammenarbeit mit der [[Bundeswehr]] entwickelt. Im Hochwasserfall besetzen die speziell ausgebildeten Wasserwachtkräfte Hubschrauber der Bundeswehr sowie der Polizei und anderer Betreiber und können mit Hilfe einer Seilwinde vom Wasser bedrohte Personen retten.


== Aufbau ==
== Aufbau ==
[[Bild:Aufbau wasserwacht.png|thumb|right|Aufbau der Wasserwacht]]
[[Datei:Aufbau wasserwacht.png|mini|Aufbau der Wasserwacht]]

Der Bundesverband unterteilt sich in 19 Landesverbände unterteilen, die sich dann weiter in Bezirksverbände (nur in Bayern), Kreiswasserwachten und Ortsgruppen bzw. Ortsvereine unterteilen. Eine Ortsgruppe kann dann optional einen oder mehrere ''Stützpunkte'' haben. Ein Stützpunkt wird ihrerseits von einem Stützpunktleiter geleitet. In einzelnen Landesverbänden gibt es bedingt durch die Entstehungsgeschichte der dortigen Wasserwacht auch anderer Sonderformen. Beispielsweise ist die Wasserwacht in Einzelfällen den [[Bereitschaften]] als Fachdienst zugeordnet oder ist auf Kreis- statt auf Ortsgruppenebene eingerichtet.
Der Bundesverband unterteilt sich entsprechend der föderalen Struktur des DRK in 19 Landesverbände, die sich weiter in Bezirksverbände (nur in Bayern), Kreiswasserwachten und Ortsgruppen beziehungsweise Ortsvereine unterteilen. Eine Ortsgruppe kann optional einen oder mehrere Stützpunkte haben. Ein Stützpunkt wird von einem Stützpunktleiter geleitet. In einzelnen Landesverbänden gibt es bedingt durch die Entstehungsgeschichte der dortigen Wasserwacht auch andere Sonderformen. Beispielsweise ist die Wasserwacht in Einzelfällen den [[Bereitschaft (DRK)|Bereitschaften]] als Fachdienst zugeordnet oder ist auf Kreis- statt auf Ortsgruppenebene eingerichtet. Auf den verschiedenen Ebenen finden regelmäßig Ausschusssitzungen statt und es wird jeweils eine ehrenamtliche Leitung gewählt (Ortsgruppen-, Kreis-, Bezirks-, Landes-, Bundesleitung). Auf Bundes- und meist auch Landesebene stellt das Rote Kreuz einen hauptamtlichen Mitarbeiter für die Wasserwacht.

=== Bundesverband ===
Wahlperiode 2017–2021: Bundesleiter der Wasserwacht ist Andreas Paatz (Landesverband Berlin), Stellvertreter sind Katy Völker und Gordon Wenzek (Landesverband Berlin/Landesverband Nordrhein), Technischer Leiter ist Steffen Lensing (Landesverband Hessen), stellvertretende Technische Leiterin ist Patricia Behrend (Landesverband Berlin).

==== Bundesbeauftragte der Wasserwacht ====
* Bundesbeauftragter für die Hubschraubergestützte Wasserrettung (HgWR): Stefan Mendl (LV Bayern), Stellvertreter Lars Linden (LV Nordrhein)
* Bundesbeauftragter für Rettungsschwimmen: Philipp Schöne (LV Berlin)
* Bundesbeauftragter für den Bootsdienst: Martin Stange (LV Thüringen)
* Bundesbeauftragter für Rettungsschwimmen in der Bundeswehr: Claus Hieke (LV Bayern)
* Bundesbeauftragte für Arbeitsschutz: Katy Völker (LV Berlin)
* Bundesbeauftragter für den Katastrophenschutz: Andreas Geuther (LV Bayern)
* Bundesbeauftragter für Schwimmen: N.N.
* Bundesbeauftragter für Tauchen: N.N.
* Bundesbeauftragter für Wasserrettung/Fließwasserrettung: Johannes Neumann (LV Oldenburg)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lv-oldenburg.drk.de/news/spalte-1/aktuelle-meldungen/neuer-bundesbeauftragter-wasserretter-und-fliesswasserretter.html |titel=Neuer Bundesbeauftragter Wasserretter und Fließwasserretter |sprache=de |abruf=2019-02-22}}</ref>
* Bundesarzt: Henning Baars (LV Bayern)
* Disziplinarbeauftragter der Bundesleitung: Andreas Paatz

==== Ehemalige Leiter auf Bundesebene ====
* 1993–2008: Christoph Franzeck
* 2008–2009: Andreas Geuther Leiter; Stellvertreter waren Andreas Paatz und Michael Birkner<ref>[http://www.wasserwacht-wolfratshausen.de/entry/detail/id/2513/Bundesleitung+gew%C3%A4hlt.html Wasserwacht Wolfratshausen] abgerufen am 19. Nov. 2018</ref>
* 2009–2013: Stephan Goßner; Stellvertreter war u.&nbsp;a. Andreas Paatz<ref>[https://www.wasserwacht-sachsen.de/nc/newsdetails/archiv/2013/oktober/21/meldung/205-wasserwacht-waehlt-neue-bundesleitung.html Wasserwacht Sachsen] abgerufen am 19. Nov. 2018</ref>
* 2013–2017: [[Alexander Radwan]]; Stellvertreter waren Andreas Paatz und Markus Ostermeier<ref>[https://www.wasserwacht-online.de/entry/detail/id/14922/Wasserwacht+w%C3%A4hlt+neue+Bundesleitung.html Wasserwacht online] abgerufen am 19. Nov. 2018</ref>
* ab 2017: Andreas Paatz; Stellvertreterin Katy Völker; Stellvertreter Gordon Wenzek (ab 2018)


=== Landesverbände ===
=== Landesverbände ===
Das Deutsche Rote Kreuz und folglich auch die Wasserwacht gliedert sich in 19 Landesverbände. Diese entsprechen weitgehend den [[Bundesland (Deutschland)|Bundesländern]]. Die Ausnahmen sind:
Das Deutsche Rote Kreuz und folglich auch die Wasserwacht gliedert sich in 19 Landesverbände. Diese entsprechen weitgehend den deutschen [[Land (Deutschland)|Bundesländern]]. Die Ausnahmen sind:
* [[Baden (Land)|Baden]] und [[Baden-Württemberg]] sind getrennte Landesverbände
* [[Südaden|Baden]] und [[Württemberg-Baden|Baden-Württemberg]] sind getrennte Landesverbände
* [[Nordrhein-Westfalen]] unterteilt sich in die Landesverbände [[Nordrhein]] und [[Westfalen-Lippe]]
* [[Nordrhein-Westfalen]] unterteilt sich in die Landesverbände [[Nordrhein]] und [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe|Westfalen-Lippe]]
* [[Oldenburg]] ist ein eigener Landesverband
* die Region [[Oldenburger Land]], das frühere [[Oldenburg (Land)|Land Oldenburg]], ist ein eigener Landesverband
Bei den Landesverbänden stellt Bayern eine Sonderform dar, da die einzelnen Gliederungen keine rechtlich selbstständigen eingetragenen Vereine sind, sondern Bestandteil des Bayerischen Roten Kreuzes sind, das eine [[Körperschaft des öffentlichen Rechts]] ist. Die zuständige Aufsichtsbehörde für die Wasserwacht Bayern ist das [[Innenministerium|Bayerische Staatsministerium des Innern]].
Bei den Landesverbänden stellt Bayern eine Sonderform dar, da die einzelnen Gliederungen keine rechtlich selbstständigen eingetragenen Vereine, sondern Bestandteil des Bayerischen Roten Kreuzes sind, das eine [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaft des öffentlichen Rechts]] ist.


=== Bezirksverbände ===
=== Bezirksverbände ===
Die Bezirksverbände gibt es nur in Bayern., sie sind Träger und Ausrichter verschiedener Ausbildungen, bei denen die Teilnehmerzahl zu klein für eine Ausbildung auf Kreis- oder Ortsverbandsebene ist. Außerhalbs Bayerns ist dies dann die Aufgabe der Landesverbände.
Die Bezirksverbände gibt es nur in Bayern<ref>https://www.brk.de/rotes-kreuz/ueber-uns/verbandsstruktur.html</ref> und Rheinland-Pfalz<ref>https://www.drk-rlp.de/start/das-drk-1/bezirksverbaende.html</ref>. Sie sind Träger und Ausrichter verschiedener Ausbildungen, bei denen die Teilnehmerzahl für eine Ausbildung auf Kreis- oder Ortsverbandsebene zu klein ist. Außerhalb dieser Bundesländer ist dies dann die Aufgabe der Landesverbände.


Die bayerischen Bezirksverbände sind:
=== Kreisverbände bzw. Kreiswasserwachten ===

Ein Kreisverband bzw. Kreiswasserwacht (früher auch als Abteilung bezeichnet) ist die Verbindung der einzelnen Ortsgruppen in einem [[Landkreis]]. Auf Kreisebene werden die meisten Ausbildungen abgehalten, die für die Ortsgruppen, wegen der zu geringen Teilnehmerzahl, nicht leistbar wären. Auch werden auf Kreis- bzw. Bezirksebene die Katastrophenschutz-Einheiten aufgestellt.
* Oberbayern
* Ober- und Mittelfranken
* Niederbayern-Oberpfalz
* Schwaben
* Unterfranken

Der Landesverband Rheinland-Pfalz gliedert sich in die Bezirksverbände:

* Koblenz
* Rheinhessen-Pfalz
* Trier

=== Kreisverbände und Kreiswasserwachten ===
Ein Kreisverband beziehungsweise eine Kreiswasserwacht (früher auch als Abteilung bezeichnet) ist die Verbindung der einzelnen Ortsgruppen in einem [[Landkreis]]. Auf Kreisebene werden die meisten Ausbildungen abgehalten, die für die Ortsgruppen, wegen der zu geringen Teilnehmerzahl, nicht leistbar wären. Auch werden auf Kreis- beziehungsweise Bezirksebene die Katastrophenschutz-Einheiten aufgestellt.


=== Ortsgruppen ===
=== Ortsgruppen ===
Die Ortsgruppen sind die Basis der Arbeit der Wasserwacht. Sie führen den Wasserrettungsdienst und die Ausbildungen in Schwimmen, Rettungsschwimmen, Erste-Hilfe und Naturschutz durch. Einer Ortsgruppe kann auch eine oder mehrere Stützpunkte angegliedert sein. Stützpunkte sind kleine Standorte, die aufgrund von Personalmangel in der Vorstandschaft rechtlich nicht selbständig sind.
Die Ortsgruppen sind die Basis der Arbeit der Wasserwacht. Sie führen den Wasserrettungsdienst und die Ausbildungen im Schwimmen, Rettungsschwimmen, Erste-Hilfe und Naturschutz durch. Einer Ortsgruppe können auch ein oder mehrere Stützpunkte angegliedert sein. Stützpunkte sind kleine Standorte, die aufgrund von Personalmangel in der Vorstandschaft rechtlich nicht selbstständig sind.


Die Ortsgruppe wird durch einen [[Vorstand]] geleitet, der von der Hauptversammlung für vier Jahre gewählt wird. Jedes Mitglied, das älter als 16&nbsp;Jahre ist, hat das [[Aktives Wahlrecht|aktive Wahlrecht]], volljährige Mitglieder haben zudem das [[Passives Wahlrecht|passive Wahlrecht]]. Die Vorstandschaft muss mindestens aus einem [[Vorsitzender|Vorsitzenden]], einem Technischen Leiter und dem [[Jugendleiter]] bestehen. Der Technische Leiter, der für die Ausrüstung und Ausbildung der Mitglieder verantwortlich ist, übernimmt bei Abwesenheit des Vorsitzenden dessen Aufgaben, wenn kein stellvertretender Vorsitzender gewählt wurde. Meistens gibt es noch weitere Vorstandsmitglieder, wie den [[Schatzmeister|Kassierer]], den [[Schriftführer]] oder Beauftragte, die für einen bestimmten Fachbereich zuständig sind.
==== Vorstand ====
Die Ortsgruppe wird durch einen [[Vorstand]] geleitet, der von der Hauptversammlung für vier Jahre gewählt wird. Jedes Mitglied über 16 Jahre hat das [[Aktives Wahlrecht|aktive Wahlrecht]], über 18 Jahre das [[Passives Wahlrecht|passive Walrecht]]. Die Vorstandschaft muss mindestens aus einem [[Vorsitzender|Vorsitzenden]], einem [[Technischer Leiter|Technischem Leiter]] und dem [[Jugendleiter]] bestehen. Der Technische Leiter, der für die Ausrüstung und Ausbildung der Mitglieder verantwortlich ist, übernimmt, wenn kein stv. Vorsitzender gewählt wurde, bei Abwesenheit des Vorsitzenden dessen Aufgaben. Meistens gibt es auch noch weitere Vorstandsmitglieder, wie den [[Schatzmeister|Kassier]], den [[Schriftführer]] oder Beauftragte, die für einen bestimmten Fachbereich zuständig sind.


== Wettbewerbe ==
== Wettbewerbe ==
Auf allen Ebenen der Wasserwacht werden Wettbewerbe im [[Rettungssport]] durchgeführt. Dabei werden neben den schwimmerischen Fähigkeiten auch Fertigkeiten in [[Erste Hilfe|Erste-Hilfe]] (Theorie und Praxis) und Wasserwachtswissen verlangt. Die Wettbewerbe gibt es für Erwachsene und Jugendliche. Die Altersklassen gliedern sich in Stufe I (von 8 - 10 Jahre), II (von 11 bis 13 Jahre) und III (von 14 - 16 Jahre). Im Jahre 2001 wurden 1.143 Rettungsschwimmwettbewerbe durchgeführt. <ref name="Wasserwachts-Statistik">Wasserwacht Statistik: http://www.wasserwacht-online.de/page48 (Stand 2001)</ref>
Auf allen Ebenen der Wasserwacht werden Wettbewerbe im [[Rettungsschwimmen]] durchgeführt. Dabei werden neben den schwimmerischen Fähigkeiten auch Fertigkeiten in [[Erste Hilfe|Erster Hilfe]] (Theorie und Praxis), Wasserwachtwissen und Naturschutz geprüft. Die Wettbewerbe gibt es für Erwachsene und Jugendliche. Die Wettbewerbe der Jugendlichen werden in drei Altersklassen durchgeführt: in Stufe&nbsp;I (von 8 bis 12 Jahre), Stufe&nbsp;II (von 11 bis 13&nbsp;Jahre) und Stufe&nbsp;III (von 14 bis 16&nbsp;Jahre). Das Mindestalter bei den Erwachsenenwettbewerben ist 16&nbsp;Jahre.


== Wasserwachtjugend ==
== Wasserwachtjugend ==
Wie in vielen anderen Organisationen ist in in der Wasserwacht eine aktive [[Jugendarbeit]] sehr wichtig. Dabei geht man nicht nur nach dem Spruch ''Die Jugend von Heute sind die Einsatzkräfte von Morgen'' sondern bindet bereits Kinder und Jugendliche im Rahmen des [[Jugendschutzgesetz]]es in den aktiven Dienst mit ein. Die Wasserwachtjugend ist keine eigenständige Organisation, sondern umfasst alle Mitglieder der Wasserwacht, die das 27. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Die Wasserwachtsjugend gehört, wie auch die [[Bereitschaft|Bereitschaftsjugend]] organisatorisch zum [[Jugendrotkreuz]] (JRK), da dieses das Deutsche Rote Kreuz in jugendrelevanten Angelegenheiten vertritt.
Wie in vielen anderen Organisationen ist in der Wasserwacht eine aktive [[Jugendarbeit]] sehr wichtig. Dabei geht man nicht nur nach dem Spruch „Die Jugend von heute sind die [[Einsatzkraft|Einsatzkräfte]] von morgen“, sondern bindet bereits Kinder und Jugendliche im Rahmen der Beschränkungen des [[Jugendschutzgesetz (Deutschland)|Jugendschutzgesetzes]] in den aktiven Dienst mit ein. Die Wasserwachtjugend ist keine eigenständige Organisation, sondern gehört, wie auch die [[Bereitschaft (DRK)|Bereitschaftsjugend]], zum [[Deutsches Jugendrotkreuz|Deutschen Jugendrotkreuz]] (JRK), dem Kinder- und Jugendverband des Deutschen Roten Kreuzes.


In der Wasserwacht gibt es auf jeder Verbandsebene einen [[Jugendleiter]], der von den Kindern und Jugendlichen gewählt wird und die Wasserwachtjugend in der [[Vorstand]]schaft repräsentiert. Ebenso werden die jeweiligen [[Gruppenleiter]] in der Ortsgruppe von der [[Jugendgruppe]] gewählt. Die Jugendleiter und Gruppenleiter werden in einer geheimen Wahl von den über zehnjährigen Mitgliedern der Wasserwachtjugend gewählt. Für die Wasserwachtjugend gibt es eine eigene Ordnung, die Jugendordnung, die ein Teil der ''Ordnung für die Wasserwacht'' ist.


== Vorschriften ==
In jeder Verbandsebene gibt es einen [[Jugendleiter]], der ein von den Kindern und Jugendlichen gewählt wird und die Wasserwachtjugend in der [[Vorstand|Vorstandschaft]] repräsentiert. Ebenso werden die jeweiligen [[Gruppenleiter]] in der Ortsgruppe von der [[Jugendgruppe]] gewählt. Die Jugendleiter und Gruppenleiter werden in einer geheimen Wahl von den über 10-Jährigen Mitgliedern der Wasserwachtjugend gewählt. Für die Wasserwachtjugend gibt es einen eigene Ordnung, die Jugendordnung, die eine Teil der ''Ordnung für die Wasserwacht'' ist.
Die oberste Vorschrift für die Wasserwacht ist die ''Ordnung der Wasserwacht''. Die neueste Vorschrift ist die ''Dienstvorschrift Wasserwacht'' vom 9.&nbsp;Oktober 2014.<ref>{{Literatur |Hrsg=Deutsches Rotes Kreuz e.&nbsp;V. |Titel=Dienstvorschrift Wasserwacht |Datum=2014-10-09 |Seiten=16 |Online=https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Mitwirken/Ehrenamt/Wasserwacht/Regelwerke/Dienstvorschrift.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=}}</ref> Diese bundesweit einheitliche Dienstvorschrift regelt den Wasserrettungsdienst der Wasserwacht. Sie unterscheidet beispielsweise die verschiedenen Einsatzkräfte, Einsatztätigkeiten (Wachdienst, Schnelleinsatzgruppe, Katastrophenschutz) und Dienstformen (Dienst auf Wachstationen, Bootsdienst, Tauchdienst). Viele der Regeln sind aber sehr allgemein gehalten, und so existieren für jeden Landesverband noch erweiterte Vorschriften.


Neben den Ordnungen und Dienstvorschriften hat noch jeder Ausbildungsbereich eigene Vorschriften, beispielsweise die verschiedenen Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften (APV). Weitere Regelwerke, die für die Wasserwacht gelten sind unter anderem die Ordnung für Belobigungen, Beschwerde- und Disziplinarverfahren der Gemeinschaften und die Dienstbekleidungsvorschrift für die Gemeinschaften Bereitschaften und Wasserwacht.<ref name="WW" />
== Statistiken ==
Im Jahre 2001 leistete die Wasserwacht:<ref name="Wasserwachts-Statistik" />
* 31.470 Abnahmen von [[Frühschwimmer]]-Abzeichen
* 44.541 Abnahmen von [[Schwimmabzeichen]] ([[DJSA]] und [[DSA]])
* 15.352 Abnahmen der [[Rettungsschwimmabzeichen]]


=== Sonderstellung Bayern ===
Im Rahmen des Wasserrettungsdienstes wurden 2001 für Schwimmer 1.688, für Surfer 302 und für Bootsbesatzungen 1.052 Hilfeleistungen durchgeführt. Ebenfalls wurden 81 Wiederbelebungen durchgeführt, davon aber nur 42 mit Erfolg. 896 Mal wurde der Rettungsdienst angefordert. <ref name="Wasserwachts-Statistik" />
Neben der Ordnung gibt es in Bayern noch die ''Dienstvorschrift für die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes'' in der Fassung vom 1.&nbsp;Januar 2005. Diese [[Dienstvorschrift]], die auf der Ordnung für die Wasserwacht aufbaut, regelt die Arten von Mitgliedern, Ausbildungen und Ausbildungsbereiche und Fachdienste.
In [[Bayerisches Rotes Kreuz|Bayern]] gibt es beispielsweise die ''Ordnung für die Wasserwacht'' in der aktuellen Fassung vom 1.&nbsp;Mai 2009. Die Ordnung regelt das Wesen, die Aufgaben, den Aufbau und Struktur der Wasserwacht. In der bayerischen Version ist auch eine ''Jugendordnung'' mit einbegriffen.


== Vorschriften ==
=== Dienstabzeichen ===
Die oberste Vorschrift für die Wasserwacht ist die ''Ordnung der Wasserwacht''. Das letzte Mal wurde sie auf der Bundesversammlung vom 22. November 1996 angepasst. Viele der Regeln sind aber sehr allgemein gehalten und so existieren für jeden Landesverband noch erweiterte Vorschriften. In [[Bayerisches Rotes Kreuz|Bayern]] gibt es beispielsweise die ''Ordnung für die Wasserwacht'' in der aktuellen Fassung vom 01. Juni 2004. Die Ordnung regelt das Wesen, die Aufgaben, den Aufbau und Struktur der Wasserwacht. In der bayerischen Version ist auch eine ''Jugendordnung'' mit einbegriffen.


==== Verordnung ====
Neben der Ordnung gibt es in Bayern auch noch die ''Dienstvorschrift für die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes'', in der Fassung vom 01. Januar 2005. Diese [[Dienstvorschrift]], die auf die Ordnung für die Wasserwacht aufbaut, regelt:
Die „Dienstbekleidungsvorschrift für die Gemeinschaften Bereitschaften und Wasserwacht“ wurde in der letzten Fassung am 24. November 2016 vom Präsidium des DRK und durch den Präsidialrat erlassen und 2017 erneut aktualisiert. Eine neue Dienststellungsabzeichen-Regelung wurde im März 2018 erlassen.<ref>[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Mitwirken/Ehrenamt/Wasserwacht/Regelwerke/Dienststellungsabzeichen_neu_201805.pdf Dienststellungsabzeichen-Regelung 2018.] (PDF; 301&nbsp;kB) DRK.de; abgerufen am 21. November 2018</ref> Die Funktionen werden, auch wenn es nicht erwähnt wird, ausdrücklich in männlicher und weiblicher Form angewandt.
* Arten von Mitgliedern
* Begriffsklärungen
* Ausbildungen
* Ausbildungsbereiche und Fachdienste


Es wird unterschieden zwischen allgemeiner [[Dienstkleidung]] und Einsatzbekleidung.
Die neueste Vorschrift ist die ''Dienstvorschrift für den Wasserrettungsdienst'' vom 21. Oktober 2005. Diese bundesweit einheitliche Dienstvorschrift regelt:
* Definition des [[Wasserrettungsdienst]]es
* [[Recht|Rechtsgrundlagen]]
* [[Einsatzkraft|Einsatzkräfte]]
* Einsatztätigkeiten ([[Wachdienst]], [[Schnelleinsatzgruppe - Wasserrettung|SEG-WR]], [[Katastrophenschutz]])
* Dienstformen (Dienst auf Wachstationen, [[Bootstrupp|Bootsdienst]], [[Rettungstauchen|Tauchdienst]])
* Ausbildungen
* [[Finanzierung]]


==== Dienststellungsabzeichen ====
Neben den Ordnungen und Dienstvorschriften hat noch jeder Ausbildungsbereich eigene Vorschriften, beispielsweise die APV (Ausbildung- und Prüfungsvorschrift).
Es ist keine Schulterklappe bzw. -schlaufe für Dienstkleidung zulässig, aber es kann in Bundesländern Abweichungen geben.


Gleichzeitig ist das Dienststellungsabzeichen mit der Funktion im Einsatzdienst nicht gleichzusetzen.
== Siehe auch ==
* [[Portal:Rotes Kreuz]]
* [[DLRG]]


===== Einsatz-/Führungskräfte =====
== Quellen ==
{| class="wikitable"
<references />
|-
|abgeschlossene Grundausbildung ||[[Datei:Wasserrettung abgeschlossene Grundausbildung.jpg|100px|Deutsche Wasserrettung abgeschlossene Grundausbildung]] |||| abgeschlossene Fachausbildung || [[Datei:Wasserrettung abgeschlossene Fachausbildung.jpg|100px|deutsche Wasserrettung abgeschlossene Fachausbildung]]
|-
| Qualifikation zum Truppführer || [[Datei:Wasserrettung Qualifikation zum Truppführer.jpg|100px|deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Truppführer]] |||| Qualifikation zum Gruppenführer || [[Datei:Wasserrettung Qualifikation zum Gruppenführer.jpg|100px|Deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Gruppenführer]]
|-
| Qualifikation zum Zugtruppführer || [[Datei:Wasserrettung Qualifikation zum Zugtruppführer.jpg|100px|deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Zugtruppführer]] |||| Qualifikation zum Zugführer || [[Datei:Wasserrettung Qualifikation zum Zugführer.jpg|100px|deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Zugführer]]
|-
| Qualifikation zum Verbandführer || [[Datei:Wasserrettung Qualifikation zum Verbandsführer.jpg|100px|deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Verbandsführer]] |||| Arzt (mit aktiver Mitwirkung in der Wasserrettung) || [[Datei:Wasserrettung Arzt.jpg|100px|Deutsche Wasserrettung Arzt]]
|}

===== Leitungskräfte =====
<small>zu tragen nach bestätigter Wahl / Ernennung</small>

{| class="wikitable"
|-
! Funktion !! Ort !! Kreis !! Bezirk !! Land !! Bund
|-
| Arzt mit Leitungsfunktion || [[Datei:Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Ort.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Ort]] || [[Datei:Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Kreis.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Kreis]] || [[Datei:Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Bezirk.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Bezirk]] ||[[Datei:Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Land.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Land]] || [[Datei:Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Bund.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Bund]]
|-
| Leiter / Vorsitzender || [[Datei:Wasserwacht Leiter Ort.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Leiter Ort]] || [[Datei:Wasserwacht Leiter Kreis.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Leiter Kreis]] || [[Datei:Wasserwacht Leiter Bezirk.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Leiter Bezirk]] || [[Datei:Wasserwacht Leiter Land.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Leiter Land]] || [[Datei:Wasserwacht Leiter Bund.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Leiter Bund]]
|-
| Stellvertretender Leiter /Stellvertretender Vorsitzender || [[Datei:Wasserwacht stv Leiter Ort.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Leiter Ort]] || [[Datei:Wasserwacht stv Leiter Kreis.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Leiter Kreis]] || [[Datei:Wasserwacht stv Leiter Bezirk.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Leiter Bezirk]] || [[Datei:Wasserwacht stv Leiter Land.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Leiter Land]] || [[Datei:Wasserwacht stv Leiter Bund.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Leiter Bund]]
|-
| Technischer Leiter || [[Datei:Wasserwacht Technischer Leiter Ort.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Ort]] || [[Datei:Wasserwacht Technischer Leiter Kreis.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Kreis]] || [[Datei:Wasserwacht Technischer Leiter Bezirk.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Bezirk]] || [[Datei:Wasserwacht Technischer Leiter Land.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Land]] || [[Datei:Wasserwacht Technischer Leiter Bund.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Bund]]
|-
| Stellvertretender Technischer Leiter || [[Datei:Wasserwacht Stv Techn Leiter Ort.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Ort]] || [[Datei:Wasserwacht Stv Techn Leiter Kreis.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Kreis]] || [[Datei:Wasserwacht Stv Techn Leiter Bezirk.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Bezirk]]|| [[Datei:Wasserwacht Stv Techn Leiter Land.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Land]]||[[Datei:Wasserwacht Stv Techn Leiter Bund.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Bund]]
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| Beauftragter Jugend || [[Datei:Wasserwacht Beauftrager Jugend Ort.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Ort]] || [[Datei:Wasserwacht Beauftrager Jugend Kreis.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Kreis]]||[[Datei:Wasserwacht Beauftrager Jugend Bezirk.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Bezirk]]|| [[Datei:Wasserwacht Beauftrager Jugend Land.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Land]] || [[Datei:Wasserwacht Beauftrager Jugend Bund.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Bund]]
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| Stellvertretender Beauftragter Jugend ||[[Datei:Wasserwacht stv Beauftrager Jugend Ort.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Ort]]|| [[Datei:Wasserwacht stv Beauftrager Jugend Kreis.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Kreis]] || [[Datei:Wasserwacht stv Beauftrager Jugend Bezirk.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Bezirk]] || [[Datei:Wasserwacht stv Beauftrager Jugend Land.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Land]]||[[Datei:Wasserwacht stv Beauftrager Jugend Bund.jpg|100px|deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Bund]]
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| weitere Mitglieder Leitung || [[Datei:Wasserwacht Weitere Mitgleider Leitung Ort.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Ort]] || [[Datei:Wasserwacht Weitere Mitgleider Leitung Kreis.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Kreis]] || [[Datei:Wasserwacht Weitere Mitgleider Leitung Bezirk.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Bezirk]] || [[Datei:Wasserwacht Weitere Mitgleider Leitung Land.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Land]] ||[[Datei:Wasserwacht Weitere Mitgleider Leitung Bund.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Bund]]
|-
| Beauftragte || [[Datei:Wasserwacht Beauftrage Ort.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragte Ort]] || [[Datei:Wasserwacht Beauftrage Kreis.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragte Kreis]] || [[Datei:Wasserwacht Beauftrage Bezirk.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragte Bezirk]] || [[Datei:Wasserwacht Beauftrage Land.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragte Land]] || [[Datei:Wasserwacht Beauftrage Bund.jpg|100px|deutsche Wasserwacht Beauftragte Bund]]
|}

== Ähnliche Organisationen ==
In Deutschland sind neben der Wasserwacht noch die [[Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft|Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)]], die [[Feuerwehr in Deutschland|Feuerwehren]], der [[Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland|Arbeiter-Samariter-Bund]] (ASB) und das [[Technisches Hilfswerk|Technische Hilfswerk]] (THW) in der Wasserrettung aktiv.

In der Schweiz existiert die [[Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft|Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG)]] und in Österreich u.&nbsp;a. die [[Österreichische Wasserrettung|Österreichische Wasserrettung (ÖWR)]] sowie die Wasserrettung des [[Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs]]. Alle diese Organisationen verfolgen dieselben Ziele und arbeiten wie die Wasserwacht ehrenamtlich und gemeinnützig.

In Australien, den USA und zum Beispiel Griechenland hingegen gibt es eine solche Struktur nicht. Hier sind die meisten [[Rettungsschwimmer]] hauptamtlich tätig und werden für ihre Arbeit bezahlt. Es gibt aber auch dort Rettungsschwimmer, die freiwillig für die Wassersicherheit sorgen. Analog dazu gibt es auch in Deutschland privat organisierte Rettungsschwimmer (beispielsweise auf Sylt), die für ihre Tätigkeit entlohnt werden.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{BibISBN|3-89181-012-1}}
* Jürgen Weigel: ''100 Jahre organisierte Wasserrettung in Berlin''. Kupfergraben-Verlag, Berlin c 2002, ISBN 3891810121
* {{BibISBN|978-3-609-68739-1}}
* Fischer, Peter A.: ''Taschenbuch für Wasserretter Ratgeber für Ausbildung und Praxis''. Ecomed, ISBN 3609687770


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.wasserwacht-online.de/ DRK-Wasserwacht] Die Hauptadresse der DRK-Wasserwacht. Die Landes-, Bezirks- und Kreiswasserwachten bzw. die einzelnen Ortsgruppen sind über diese Adresse erreichbar
* [https://www.drk.de/wasserwacht/ Wasserwacht vom DRK] Die Hauptadresse der Wasserwacht des DRK. Die Landes-, Bezirks- und Kreisverbände bzw. die einzelnen Ortsgruppen sind über diese Adresse erreichbar.
* [https://www.mit-sicherheit-am-wasser.de/ Mit Sicherheit am Wasser] Kampagnen-Website der Wasserwacht des DRK: Alle sollen schwimmen können!


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Rotes Kreuz]]
<references />
[[Kategorie:Wassersport]]
[[Kategorie:Deutsche Organisation]]
[[Kategorie:Wasserrettungsorganisation]]
[[Kategorie:Sportverein]]
[[Kategorie:Katastrophenschutz]]
[[Kategorie:Körperschaft des öffentlichen Rechts]]


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[[Kategorie:Sportverband (Deutschland)]]
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[[Kategorie:Rettungsdienstorganisation in Deutschland]]

Aktuelle Version vom 31. Mai 2025, 23:54 Uhr

Wasserwacht
Logo
Rechtsform Gemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes
Gründung 7. Februar 1883 in Regensburg
Sitz Berlin
Geschäftsstelle Berlin, Deutschland
Motto Mit Sicherheit am Wasser.
Schwerpunkt Schwimmausbildung, Wasserrettung, Einsatztauchen, Aufklärung, Katastrophenschutz
Vorsitz Andreas Paatz, Bundesleiter
Mitglieder 75.000[1]
Website www.drk.de/wasserwacht

Die Wasserwacht ist eine politisch und konfessionell unabhängige Gemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Ihre Aufgabe ist die Rettung von Personen am, auf und im Wasser. Die Organisation ist mit insgesamt über 75.000 Mitgliedern als Hilfs- und Wasserrettungsorganisation in allen Landesverbänden des Deutschen Roten Kreuzes vertreten.[2] Die Wasserwacht ist vor allem küstennah und auf Binnengewässern tätig. Die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und in ihrer Freizeit für die Wasserwacht. Das Motto der Gemeinschaft lautet „Mit Sicherheit am Wasser“.

Als Gemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes ist die Wasserwacht den Grundsätzen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung verpflichtet.

Ein Rettungsschwimmer der Wasserwacht beim Überwachen einer Regatta
MS „Christophorus“, Bodensee
Motorrettungsboot der DRK-Wasserwacht

Die Hauptaufgabe der Wasserwacht ist die Verhütung von Todesfällen durch Ertrinken, also die direkte Wasserrettung und die Durchführung verschiedener vorbeugender Maßnahmen.

Daraus ergeben sich weiter reichende Aufgaben in der Organisation des Wasserrettungsdienstes wie etwa die Aus- und Fortbildung von geeigneten Einsatzkräften und Mitgliedern. Besonders wichtig ist die Verbreitung der Kenntnisse und Fähigkeiten des Schwimmens und Rettungsschwimmens in der Bevölkerung, insbesondere bei der Jugend, in Schulen und Verbänden. Für den Katastrophenfall ist die Aufstellung, Ausbildung und Ausrüstung besonderer Einheiten wichtig. In Verbindung mit dem Wasserrettungsdienst zählt auch die Mitwirkung bei der Erhöhung der Sicherheit auf, an und in Gewässern (einschließlich Wasserstraßen) und in öffentlichen Bädern zu den weiteren Aufgaben der Wasserwacht. Zusätzliche Aufgaben sind die Suche und Bergung von Ertrunkenen und die Mitwirkung beim Natur- und Gewässerschutz nach den gesetzlichen Bestimmungen.

Besondere Bedeutung, insbesondere in der Kinderausbildung, kommt den Baderegeln zu. Mitglieder im Fachdienst „Wasserrettungsdienst“ der Wasserwacht müssen regelmäßig das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber und einen Erste-Hilfe-Kurs wiederholen.

Im Jahr 2009 nahm die Wasserwacht allein in Bayern 17.768 Frühschwimmer-Abzeichen, 19.295 Schwimmabzeichen (DJSA und DSA) sowie 7.936 Rettungsschwimmabzeichen ab.[3] Im Rahmen des Wasserrettungsdienstes wurden im selben Jahr bayernweit für Schwimmer 560, für Surfer und Segler 598 und für Bootsbesatzungen 112 Hilfeleistungen durchgeführt. Ebenfalls wurden 48 Wiederbelebungen durchgeführt, davon 29 mit Erfolg. 1.246 Mal wurde eine Schnelleinsatzgruppe angefordert.[3]

Von der Gründung bis zum Zweiten Weltkrieg

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Das Wasserwachtlogo auf einer Wachflagge
Station am Olchinger See

Als Geburtsort des Wasserrettungsdienstes im DRK gilt die bayerische Bezirksstadt Regensburg. Dort wurden während eines Donau-Hochwassers am 7. Februar 1883 erstmals Rotkreuzhelfer in der Hochwasserrettung eingesetzt. In den folgenden Jahren entstanden an der Küste und an Binnengewässern so genannte „Sanitäts- und Wasserwehrkolonnen“. Im Jahr 1888 wurde in Elbing (Preußen) eine Sanitäts- und Wasserwehrkolonne gegründet. Zum ersten Mal wurden ab dem 21. August 1891 in Mariaort bei Regensburg Sanitätsschiffe zur Absicherung der Donau bereitgestellt. 1896 wurden erstmals an den großen Voralpenseen Deutschlands, dem Staffelsee, dem Ammersee, dem Chiemsee und dem Bodensee, Wasserrettungsstationen gegründet.

Im Jahr 1908 wurde in Berlin am Wannsee, am damaligen Kaiser-Wilhelm-Turm, dem heutigen Grunewaldturm der Wasserrettungsdienst mit einem so genannten Wehrschauturm aufgenommen. Weitere Rettungsstationen folgten, zunächst am Schildhorn, dann auch bei Pichelswerder und Papenberge. Mit Unterstützung des preußischen Ministeriums der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten wurde am 17. Februar 1906 die „Zentralstelle für das Rettungswesen an Binnen- und Küstengewässern“ gegründet. Im selben Jahr wurde sowohl auf der ersten Tagung des Deutschen Roten Kreuzes als auch auf dem ersten internationalen Kongress des Roten Kreuzes für das Rettungswesen in Frankfurt am Main der Wasserrettungsdienst als „möglichst überall durchzuführende, echte Rot-Kreuz-Aufgabe“ bezeichnet. Zur gleichen Zeit wurden in München „Vorkehrungen zur Rettung Ertrunkener an Flussläufen und Seen“ vom Sanitätskolonnenführer Freiherr Stromer von Reichenbach getroffen. Durch diese Beschlüsse und die steigende Zahl an Hochwasserfällen veranlasste der preußische Landesverband, dass jeder Ortsverein eine Wasserrettungseinheit aufbauen sollte.

Im Süden Deutschlands gab es zu dieser Zeit viele Fälle von Überschwemmungen, und so mussten die eingesetzten Helfer oftmals mehr als zwei Tage ununterbrochen Dienst leisten. Im Februar 1923 erließ das Deutsche Rote Kreuz eine umfassende Dienstordnung für die Wasserwacht. Auch erhielt die Rotkreuz-Gemeinschaft ihr eigenes Symbol: Den Rettungsring mit dem Roten Kreuz in der Mitte. Dieses Zeichen ist in abgewandelter Form noch heute gültig. Durch den Beginn des Zweiten Weltkriegs musste der größte Teil der Rettungsschwimmer an der Front dienen, sodass fast keine Wasserrettungsstation mehr betrieben werden konnte.

Motorrettungsboot der Wasserwacht Lindau

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Wasserwacht wie alle Verbände durch die alliierte Militärverwaltung verboten. Doch bereits zwei Monate nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches am 27. Mai 1945 bekam das Bayerische Rote Kreuz angesichts steigender Ertrinkungszahlen den Auftrag, seine Arbeit auf dem Gebiet der Wasserrettung als Körperschaft des öffentlichen Rechts wieder aufzunehmen. Weitere Landesverbände folgten dem Beispiel Bayerns und setzten den Wasserrettungsdienst wieder ein. Die Ausbildung konzentrierte sich zunächst auf die Schwimmkurse, da kurz nach dem Krieg ungefähr 80 bis 95 Prozent der Schüler und 51 Prozent der Studenten nicht schwimmen konnten.[4]

Erst danach konnten die Ausbildungen von Rettungsschwimmern, Führungskräften und Ausbildern begonnen werden. Dies war auch notwendig, da in einigen Bundesländern die Zahl der Ertrinkungsfälle im Vergleich zu den Gesamttoten bei 30 Prozent lag. In Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Institutionen, insbesondere natürlich Sportvereinen, Berufsgenossenschaften und Kommunen, konnten viele Aktionen ins Leben gerufen werden, um diese Zahl zu senken. So konnten 1948 allein in Bayern bereits 720 Lebensrettungen durchgeführt werden. Im Laufe der Zeit wurden immer wieder neue Ortsgruppen gegründet. Durch den Wandel der Gesellschaft zu mehr Leistungs- und Extremsportarten musste auch die Technik verbessert werden. Neue Einsatzmaterialien, wie beispielsweise modernere Motorrettungsboote, wurden für den Wasserrettungsdienst eingesetzt. Aufgrund der Häufung der Katastrophenfälle in den letzten Jahren, besonders seit Ende des Zweiten Weltkriegs, begann auch die Aufstellung von Katastrophenschutzeinheiten. Zusammen mit anderen Vereinen und der Kultusministerkonferenz gründete die Wasserwacht am 24. August 1998 den Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung zur Vereinheitlichung der Schwimmabzeichen. Im September 2006 wurde die Wasserwacht assoziiertes Mitglied der internationalen Wasserrettungsorganisation, der International Life Saving Federation.

Ausbildungs- und Aufgabenbereiche

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Zur Erfüllung ihrer Aufgaben bietet die Wasserwacht verschiedene Ausbildungen an. Im Rahmen der Breitenausbildung führt die Wasserwacht Kurse in Schwimmen und Rettungsschwimmen, Erster Hilfe und Sanitätsausbildungen durch. Diese können von interessierten Mitbürgern gegen Gebühr nach offiziellen Richtlinien besucht werden.

Fachbereich S

Im Ausbildungsbereich Schwimmen werden Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene angeboten. Die Hauptaufgabe ist die Ausbildung von Nichtschwimmern zu Schwimmern (Anfängerschwimmkurse) und die Festigung der Schwimmfertigkeiten durch regelmäßiges Schwimmtraining. Die Ausbilder für Schwimmen führen im Rahmen der Breitenausbildung von Außenstehenden auch Prüfungen zum Ablegen der Schwimmabzeichen durch. Da die Wasserwacht Mitglied des Bundesverbandes zur Förderung der Schwimmausbildung ist, werden diese Prüfungen nach offiziellen Richtlinien abgenommen und sind deutschlandweit einheitlich. Als erstes Schwimmabzeichen können Kinder, Jugendliche und Erwachsene das Frühschwimmerabzeichen (Seestern, Seepferdchen) erwerben. Danach können Kinder, Jugendliche und Erwachsene den Deutschen Schwimmpass erwerben.

Rettungsschwimmen

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Fachbereich R
Deutsches Rettungs­schwimm­abzeichen Silber der Wasserwacht

In den Kursen des Ausbildungsbereichs Rettungsschwimmen lernen die Teilnehmer die Gefahren beim schwimmerischen Einsatz, Beherrschung der Maßnahmen zur Fremd- und Eigenrettung, der korrekte Umgang mit den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln, wie beispielsweise Gurtretter, Rettungsbojen, und Kenntnisse über Erste Hilfe. Die Kurse schließen mit dem „Deutschen Rettungsschwimmabzeichen der Wasserwacht“ in Bronze, Silber oder Gold ab. Verschiedene berufliche und ehrenamtliche Tätigkeiten setzen den Nachweis dieser Kenntnisse voraus.

Für Kinder und Jugendliche wurde der Juniorwasserretter entwickelt, der den Übergang zwischen den Jugendschwimmabzeichen und dem aktiven Einsatz als Rettungsschwimmer darstellt.

Sanitätsdienst

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Fast alle im Wasserrettungsdienst tätigen aktiven Helfer der Wasserwacht haben die aus den Abschnitten SAN A und SAN B bestehende Sanitätsausbildung des Deutschen Roten Kreuzes absolviert.

Schonende Rettung mit einem Spineboard

Das Rettungsschwimmabzeichen Silber ist die Mindestausbildung für aktive Rettungsschwimmer der Wasserwacht. Weitergehend gibt es Ausbildungen zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst sowie Wasserretter (ehemals SAN C Wasserwacht). Diese Qualifikation ist Voraussetzung für weitere Ausbildungen der Wasserwacht: beispielsweise als Führungskraft, zum Rettungstaucher oder Führer eines Motorrettungsboots, oder die Fortbildung zum Ausbilder.[5]

Bootsführerausbildung

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Bootsausbildung Beifahren

Bei größeren Gewässern reicht es nicht, nur Rettungsschwimmer zur Absicherung bereitzustellen. Gerade bei Regatten, Segelveranstaltungen oder an der Küste ist es wichtig, dass eine schnelle medizinische Hilfe bei Unfällen oder dem Kentern von Booten bereitsteht. Motorrettungsboote werden auch oft eingesetzt, um einen schwimmerischen Einsatz von Rettungsschwimmern zu vermeiden, da dies oft mit einem großen Risiko für die eingesetzten Kräfte einhergeht. Motorrettungsboote der Wasserwacht sind meist mit Außen- oder Innenbordmotoren oder modernen Wasserstrahlantrieben ausgestattet. Nur ausgebildeten Motorrettungsbootführern der Wasserwacht ist es im Dienstbetrieb erlaubt, ein Rettungsboot zu führen. Die Ausbildung umfasst neben dem Sportbootführerschein Binnen beziehungsweise See auch wasserwachtspezifische Ausbildungsinhalte.

Fachbereich T

Einsatztaucher der Wasserwacht werden zur Suche, Rettung oder Bergung von Verunglückten gebraucht, wenn Rettungsschwimmer und Motorrettungsboote alleine nicht mehr ausreichen. Zusätzlich werden Einsatztaucher zur Bergung von Gütern, von Fahrzeugen aber auch von Müll benötigt. Auch die Bergung von Leichen gehört zu den Aufgaben eines Einsatztauchers. Rettungstaucher können nur die psychisch und körperlich fittesten aktiven Helfer der Wasserwacht werden. Die Ausbildung dauert in der Regel ein bis zwei Jahre. Jeder aktive Rettungstaucher der Wasserwacht unterzieht sich jährlich der tauchmedizinischen Untersuchung G31 und muss mindestens zehn Pflichttauchgänge mit insgesamt wenigstens 300 Minuten nachweisen.

Natur- und Gewässerschutz

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Die Hauptaufgabe dieses Ausbildungsbereichs ist der Natur- und Gewässerschutz. Dabei wird vor allem Wert auf die Aufklärung der Jugend und Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Zu den Aufgaben gehören:

  • Durchführung von Naturschutzstreifen
  • Praktischer Naturschutz, zum Beispiel durch Mitwirkung an Projekten der jeweiligen Landesumweltämter
  • Pflege von geschützten Landschaftsbestandteilen
  • Organisation und Durchführung von Fortbildungslehrgängen
  • Mitwirkung in der Naturschutzwacht der Landratsämter

Führungs- und Leitungskräfteausbildung

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Führungskräfte sind im Einsatz für die Führung von Einheiten und Teileinheiten verantwortlich, während Leitungskräfte zum Beispiel eine Wasserwachtsgemeinschaft leiten. Die Ausbildung richtet sich nach den Vorgaben für die Führungs- und Leitungskräfteausbildung des DRK, die auf einer modularen Struktur basiert. Besonders bei Katastrophen und Großschadensereignissen muss oft mit anderen Hilfsorganisationen, wie zum Beispiel den Feuerwehren oder dem Technischen Hilfswerk (THW), zusammengearbeitet werden. Daher ist eine organisationsübergreifend einheitliche Einteilung der Führungskräfte wichtig. Aus diesem Grund werden auch die bei der Wasserwacht ausgebildeten Führungskräfte in Trupp-, Gruppen- und Zugführer eingeteilt.

Für ausgebildete Einsatzkräfte, Führungskräfte, Leitungskräfte (zum Beispiel Vorstandsmitglieder) oder Ausbilder werden in regelmäßigen Abständen Fortbildungen angeboten, um den Kenntnisstand zu erweitern oder aufzufrischen.

Einsatzbereiche

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Rettungswachdienst

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Wachdienst in Lindau am Bodensee
Wasserrettungsstation der Wasserwacht

Ein wichtiger Einsatzbereich ist der Rettungswachdienst an Gewässern, der Küste und in Hallen- beziehungsweise Freibädern. Oft sind die Einsatzkräfte in einer Wasserrettungsstation stationiert und somit schnell einsatzbereit, um bei Unfällen Hilfe zu leisten. Der Rettungswachdienst wird vorwiegend im privaten oder öffentlichen Auftrag ausgeführt.

Schnelleinsatzgruppen (SEG)

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Zur Durchführung des Wasserrettungsdienstes betreibt die Wasserwacht so genannte Schnelleinsatzgruppen (SEG). Diese setzen sich aus für den Wasserrettungsdienst ausgebildeten Einsatzkräften zusammen, die über Funkmeldeempfänger alarmiert werden und von der Rettungswache aus gemeinsam zum Einsatzort fahren. Die Mindestqualifikation für Mitglieder von Schnelleinsatzgruppen ist die Ausbildung zum Wasserretter im Wasserrettungsdienst. In der Regel verfügen die Einsatzkräfte jedoch über weitergehende Ausbildungen wie zum Beispiel Rettungstaucher, Motorrettungsbootführer oder Rettungssanitäter. Die Wasserwacht erbringt nach eigenen Angaben in Deutschland rund 50 Prozent aller Wasserrettungsdienste.

Meistens bestehen die Schnelleinsatzgruppen aus mindestens einem Tauchtrupp, einem Bootstrupp und einem Leiter der Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung beziehungsweise Gruppenführer. Sollten mehrere Schnelleinsatzgruppen Wasserrettung zum Einsatz kommen, so werden diese von einem Einsatzleiter Wasserrettung beziehungsweise Zugführer geführt.

Ausgerüstet sind Schnelleinsatzgruppen gewöhnlich mit Kleinbussen als Einsatzfahrzeugen, Motorrettungsbooten, medizinischer Notfallausrüstung für den Rettungsdienst und Spezialausrüstung für die Wasserrettung (ABC-Tauchausrüstung, unter anderem bestehend aus Tauchmaske, Schnorchel, Taucherflossen), Wasserrettungsmittel (z. B.: Rettungsbojen, Rettungswurfsäcke, Eisrettungsschlitten).

Katastrophenschutz

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Das taktische Zeichen der Wasserrettung

Als Hilfsorganisation beteiligt sich die Wasserwacht aktiv am Katastrophenschutz der Länder und des Bundes. Im Rahmen der Stärke- und Ausstattungsnachweisungen stellen die einzelnen Verbandsebenen Katastrophenschutzeinheiten zur Abwehr der Auswirkungen von Katastrophen, wie beispielsweise Wasserrettungsgruppen und Wasserrettungszüge (WRZ). Oft werden die Wasserrettungszüge zur besseren Koordinierung zwischen den Einsatzkräften gemeinsam mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aufgestellt. Ein Wasserrettungszug setzt sich mindestens aus einem Führungstrupp und zwei Wasserrettungsgruppen zusammen. Oft sind noch verschiedene Fachgruppen dem Wasserrettungszug zugeordnet, diese können sein:

Diese Fachgruppen unterstützen die Wasserrettungsgruppen, die ihrerseits aus mindestens einem Einsatztauchtrupp und einem Bootstrupp bestehen.

Die Luftretter der Wasserwacht stellen ein neuartiges organisationsübergreifendes Einsatzkonzept dar. Dieses wurde aufgrund der Erfahrungen mit dem Hochwasser der vergangenen Jahre vom Landesverband Bayern in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr entwickelt. Im Hochwasserfall besetzen die speziell ausgebildeten Wasserwachtkräfte Hubschrauber der Bundeswehr sowie der Polizei und anderer Betreiber und können mit Hilfe einer Seilwinde vom Wasser bedrohte Personen retten.

Aufbau der Wasserwacht

Der Bundesverband unterteilt sich entsprechend der föderalen Struktur des DRK in 19 Landesverbände, die sich weiter in Bezirksverbände (nur in Bayern), Kreiswasserwachten und Ortsgruppen beziehungsweise Ortsvereine unterteilen. Eine Ortsgruppe kann optional einen oder mehrere Stützpunkte haben. Ein Stützpunkt wird von einem Stützpunktleiter geleitet. In einzelnen Landesverbänden gibt es bedingt durch die Entstehungsgeschichte der dortigen Wasserwacht auch andere Sonderformen. Beispielsweise ist die Wasserwacht in Einzelfällen den Bereitschaften als Fachdienst zugeordnet oder ist auf Kreis- statt auf Ortsgruppenebene eingerichtet. Auf den verschiedenen Ebenen finden regelmäßig Ausschusssitzungen statt und es wird jeweils eine ehrenamtliche Leitung gewählt (Ortsgruppen-, Kreis-, Bezirks-, Landes-, Bundesleitung). Auf Bundes- und meist auch Landesebene stellt das Rote Kreuz einen hauptamtlichen Mitarbeiter für die Wasserwacht.

Wahlperiode 2017–2021: Bundesleiter der Wasserwacht ist Andreas Paatz (Landesverband Berlin), Stellvertreter sind Katy Völker und Gordon Wenzek (Landesverband Berlin/Landesverband Nordrhein), Technischer Leiter ist Steffen Lensing (Landesverband Hessen), stellvertretende Technische Leiterin ist Patricia Behrend (Landesverband Berlin).

Bundesbeauftragte der Wasserwacht

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  • Bundesbeauftragter für die Hubschraubergestützte Wasserrettung (HgWR): Stefan Mendl (LV Bayern), Stellvertreter Lars Linden (LV Nordrhein)
  • Bundesbeauftragter für Rettungsschwimmen: Philipp Schöne (LV Berlin)
  • Bundesbeauftragter für den Bootsdienst: Martin Stange (LV Thüringen)
  • Bundesbeauftragter für Rettungsschwimmen in der Bundeswehr: Claus Hieke (LV Bayern)
  • Bundesbeauftragte für Arbeitsschutz: Katy Völker (LV Berlin)
  • Bundesbeauftragter für den Katastrophenschutz: Andreas Geuther (LV Bayern)
  • Bundesbeauftragter für Schwimmen: N.N.
  • Bundesbeauftragter für Tauchen: N.N.
  • Bundesbeauftragter für Wasserrettung/Fließwasserrettung: Johannes Neumann (LV Oldenburg)[6]
  • Bundesarzt: Henning Baars (LV Bayern)
  • Disziplinarbeauftragter der Bundesleitung: Andreas Paatz

Ehemalige Leiter auf Bundesebene

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  • 1993–2008: Christoph Franzeck
  • 2008–2009: Andreas Geuther Leiter; Stellvertreter waren Andreas Paatz und Michael Birkner[7]
  • 2009–2013: Stephan Goßner; Stellvertreter war u. a. Andreas Paatz[8]
  • 2013–2017: Alexander Radwan; Stellvertreter waren Andreas Paatz und Markus Ostermeier[9]
  • ab 2017: Andreas Paatz; Stellvertreterin Katy Völker; Stellvertreter Gordon Wenzek (ab 2018)

Landesverbände

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Das Deutsche Rote Kreuz und folglich auch die Wasserwacht gliedert sich in 19 Landesverbände. Diese entsprechen weitgehend den deutschen Bundesländern. Die Ausnahmen sind:

Bei den Landesverbänden stellt Bayern eine Sonderform dar, da die einzelnen Gliederungen keine rechtlich selbstständigen eingetragenen Vereine, sondern Bestandteil des Bayerischen Roten Kreuzes sind, das eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist.

Bezirksverbände

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Die Bezirksverbände gibt es nur in Bayern[10] und Rheinland-Pfalz[11]. Sie sind Träger und Ausrichter verschiedener Ausbildungen, bei denen die Teilnehmerzahl für eine Ausbildung auf Kreis- oder Ortsverbandsebene zu klein ist. Außerhalb dieser Bundesländer ist dies dann die Aufgabe der Landesverbände.

Die bayerischen Bezirksverbände sind:

  • Oberbayern
  • Ober- und Mittelfranken
  • Niederbayern-Oberpfalz
  • Schwaben
  • Unterfranken

Der Landesverband Rheinland-Pfalz gliedert sich in die Bezirksverbände:

  • Koblenz
  • Rheinhessen-Pfalz
  • Trier

Kreisverbände und Kreiswasserwachten

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Ein Kreisverband beziehungsweise eine Kreiswasserwacht (früher auch als Abteilung bezeichnet) ist die Verbindung der einzelnen Ortsgruppen in einem Landkreis. Auf Kreisebene werden die meisten Ausbildungen abgehalten, die für die Ortsgruppen, wegen der zu geringen Teilnehmerzahl, nicht leistbar wären. Auch werden auf Kreis- beziehungsweise Bezirksebene die Katastrophenschutz-Einheiten aufgestellt.

Die Ortsgruppen sind die Basis der Arbeit der Wasserwacht. Sie führen den Wasserrettungsdienst und die Ausbildungen im Schwimmen, Rettungsschwimmen, Erste-Hilfe und Naturschutz durch. Einer Ortsgruppe können auch ein oder mehrere Stützpunkte angegliedert sein. Stützpunkte sind kleine Standorte, die aufgrund von Personalmangel in der Vorstandschaft rechtlich nicht selbstständig sind.

Die Ortsgruppe wird durch einen Vorstand geleitet, der von der Hauptversammlung für vier Jahre gewählt wird. Jedes Mitglied, das älter als 16 Jahre ist, hat das aktive Wahlrecht, volljährige Mitglieder haben zudem das passive Wahlrecht. Die Vorstandschaft muss mindestens aus einem Vorsitzenden, einem Technischen Leiter und dem Jugendleiter bestehen. Der Technische Leiter, der für die Ausrüstung und Ausbildung der Mitglieder verantwortlich ist, übernimmt bei Abwesenheit des Vorsitzenden dessen Aufgaben, wenn kein stellvertretender Vorsitzender gewählt wurde. Meistens gibt es noch weitere Vorstandsmitglieder, wie den Kassierer, den Schriftführer oder Beauftragte, die für einen bestimmten Fachbereich zuständig sind.

Auf allen Ebenen der Wasserwacht werden Wettbewerbe im Rettungsschwimmen durchgeführt. Dabei werden neben den schwimmerischen Fähigkeiten auch Fertigkeiten in Erster Hilfe (Theorie und Praxis), Wasserwachtwissen und Naturschutz geprüft. Die Wettbewerbe gibt es für Erwachsene und Jugendliche. Die Wettbewerbe der Jugendlichen werden in drei Altersklassen durchgeführt: in Stufe I (von 8 bis 12 Jahre), Stufe II (von 11 bis 13 Jahre) und Stufe III (von 14 bis 16 Jahre). Das Mindestalter bei den Erwachsenenwettbewerben ist 16 Jahre.

Wasserwachtjugend

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Wie in vielen anderen Organisationen ist in der Wasserwacht eine aktive Jugendarbeit sehr wichtig. Dabei geht man nicht nur nach dem Spruch „Die Jugend von heute sind die Einsatzkräfte von morgen“, sondern bindet bereits Kinder und Jugendliche im Rahmen der Beschränkungen des Jugendschutzgesetzes in den aktiven Dienst mit ein. Die Wasserwachtjugend ist keine eigenständige Organisation, sondern gehört, wie auch die Bereitschaftsjugend, zum Deutschen Jugendrotkreuz (JRK), dem Kinder- und Jugendverband des Deutschen Roten Kreuzes.

In der Wasserwacht gibt es auf jeder Verbandsebene einen Jugendleiter, der von den Kindern und Jugendlichen gewählt wird und die Wasserwachtjugend in der Vorstandschaft repräsentiert. Ebenso werden die jeweiligen Gruppenleiter in der Ortsgruppe von der Jugendgruppe gewählt. Die Jugendleiter und Gruppenleiter werden in einer geheimen Wahl von den über zehnjährigen Mitgliedern der Wasserwachtjugend gewählt. Für die Wasserwachtjugend gibt es eine eigene Ordnung, die Jugendordnung, die ein Teil der Ordnung für die Wasserwacht ist.

Die oberste Vorschrift für die Wasserwacht ist die Ordnung der Wasserwacht. Die neueste Vorschrift ist die Dienstvorschrift Wasserwacht vom 9. Oktober 2014.[12] Diese bundesweit einheitliche Dienstvorschrift regelt den Wasserrettungsdienst der Wasserwacht. Sie unterscheidet beispielsweise die verschiedenen Einsatzkräfte, Einsatztätigkeiten (Wachdienst, Schnelleinsatzgruppe, Katastrophenschutz) und Dienstformen (Dienst auf Wachstationen, Bootsdienst, Tauchdienst). Viele der Regeln sind aber sehr allgemein gehalten, und so existieren für jeden Landesverband noch erweiterte Vorschriften.

Neben den Ordnungen und Dienstvorschriften hat noch jeder Ausbildungsbereich eigene Vorschriften, beispielsweise die verschiedenen Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften (APV). Weitere Regelwerke, die für die Wasserwacht gelten sind unter anderem die Ordnung für Belobigungen, Beschwerde- und Disziplinarverfahren der Gemeinschaften und die Dienstbekleidungsvorschrift für die Gemeinschaften Bereitschaften und Wasserwacht.[2]

Sonderstellung Bayern

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Neben der Ordnung gibt es in Bayern noch die Dienstvorschrift für die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes in der Fassung vom 1. Januar 2005. Diese Dienstvorschrift, die auf der Ordnung für die Wasserwacht aufbaut, regelt die Arten von Mitgliedern, Ausbildungen und Ausbildungsbereiche und Fachdienste. In Bayern gibt es beispielsweise die Ordnung für die Wasserwacht in der aktuellen Fassung vom 1. Mai 2009. Die Ordnung regelt das Wesen, die Aufgaben, den Aufbau und Struktur der Wasserwacht. In der bayerischen Version ist auch eine Jugendordnung mit einbegriffen.

Dienstabzeichen

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Die „Dienstbekleidungsvorschrift für die Gemeinschaften Bereitschaften und Wasserwacht“ wurde in der letzten Fassung am 24. November 2016 vom Präsidium des DRK und durch den Präsidialrat erlassen und 2017 erneut aktualisiert. Eine neue Dienststellungsabzeichen-Regelung wurde im März 2018 erlassen.[13] Die Funktionen werden, auch wenn es nicht erwähnt wird, ausdrücklich in männlicher und weiblicher Form angewandt.

Es wird unterschieden zwischen allgemeiner Dienstkleidung und Einsatzbekleidung.

Dienststellungsabzeichen

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Es ist keine Schulterklappe bzw. -schlaufe für Dienstkleidung zulässig, aber es kann in Bundesländern Abweichungen geben.

Gleichzeitig ist das Dienststellungsabzeichen mit der Funktion im Einsatzdienst nicht gleichzusetzen.

Einsatz-/Führungskräfte
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abgeschlossene Grundausbildung Deutsche Wasserrettung abgeschlossene Grundausbildung abgeschlossene Fachausbildung deutsche Wasserrettung abgeschlossene Fachausbildung
Qualifikation zum Truppführer deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Truppführer Qualifikation zum Gruppenführer Deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Gruppenführer
Qualifikation zum Zugtruppführer deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Zugtruppführer Qualifikation zum Zugführer deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Zugführer
Qualifikation zum Verbandführer deutsche Wasserrettung Qualifikation zum Verbandsführer Arzt (mit aktiver Mitwirkung in der Wasserrettung) Deutsche Wasserrettung Arzt
Leitungskräfte
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zu tragen nach bestätigter Wahl / Ernennung

Funktion Ort Kreis Bezirk Land Bund
Arzt mit Leitungsfunktion deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Ort deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Kreis deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Bezirk deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Land deutsche Wasserwacht Arzt mit Leitungsfunktion Bund
Leiter / Vorsitzender deutsche Wasserwacht Leiter Ort deutsche Wasserwacht Leiter Kreis deutsche Wasserwacht Leiter Bezirk deutsche Wasserwacht Leiter Land deutsche Wasserwacht Leiter Bund
Stellvertretender Leiter /Stellvertretender Vorsitzender deutsche Wasserwacht stv Leiter Ort deutsche Wasserwacht stv Leiter Kreis deutsche Wasserwacht stv Leiter Bezirk deutsche Wasserwacht stv Leiter Land deutsche Wasserwacht stv Leiter Bund
Technischer Leiter deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Ort deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Kreis deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Bezirk deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Land deutsche Wasserwacht Technischer Leiter Bund
Stellvertretender Technischer Leiter deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Ort deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Kreis deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Bezirk deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Land deutsche Wasserwacht Stv Techn Leiter Bund
Beauftragter Jugend deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Ort deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Kreis deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Bezirk deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Land deutsche Wasserwacht Beauftragter Jugend Bund
Stellvertretender Beauftragter Jugend deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Ort deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Kreis deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Bezirk deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Land deutsche Wasserwacht stv Beauftragter Jugend Bund
weitere Mitglieder Leitung deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Ort deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Kreis deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Bezirk deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Land deutsche Wasserwacht Weitere Mitglieder Leitung Bund
Beauftragte deutsche Wasserwacht Beauftragte Ort deutsche Wasserwacht Beauftragte Kreis deutsche Wasserwacht Beauftragte Bezirk deutsche Wasserwacht Beauftragte Land deutsche Wasserwacht Beauftragte Bund

Ähnliche Organisationen

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In Deutschland sind neben der Wasserwacht noch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Feuerwehren, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und das Technische Hilfswerk (THW) in der Wasserrettung aktiv.

In der Schweiz existiert die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) und in Österreich u. a. die Österreichische Wasserrettung (ÖWR) sowie die Wasserrettung des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs. Alle diese Organisationen verfolgen dieselben Ziele und arbeiten wie die Wasserwacht ehrenamtlich und gemeinnützig.

In Australien, den USA und zum Beispiel Griechenland hingegen gibt es eine solche Struktur nicht. Hier sind die meisten Rettungsschwimmer hauptamtlich tätig und werden für ihre Arbeit bezahlt. Es gibt aber auch dort Rettungsschwimmer, die freiwillig für die Wassersicherheit sorgen. Analog dazu gibt es auch in Deutschland privat organisierte Rettungsschwimmer (beispielsweise auf Sylt), die für ihre Tätigkeit entlohnt werden.

  • Jürgen Weigel: 100 Jahre organisierte Wasserrettung in Berlin. 1. Auflage. Kupfergraben-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89181-012-1.
  • Peter A. Fischer, Thilo Künneth, Alfons Vorderauer: Taschenbuch für Wasserretter: Ratgeber für Ausbildung und Praxis. Hrsg.: Wasserwacht. Ecomed, Landsberg (Lech) 2009, ISBN 978-3-609-68739-1.
Commons: Wasserwacht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Wasserwacht vom DRK Die Hauptadresse der Wasserwacht des DRK. Die Landes-, Bezirks- und Kreisverbände bzw. die einzelnen Ortsgruppen sind über diese Adresse erreichbar.
  • Mit Sicherheit am Wasser Kampagnen-Website der Wasserwacht des DRK: Alle sollen schwimmen können!

Einzelnachweise

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  1. Wasserwacht. Über uns. In: www.drk.de. Deutsches Rotes Kreuz, abgerufen am 20. Januar 2023.
  2. a b Wasserwacht Deutschland - Rettung im Wasser. Deutsches Rotes Kreuz, abgerufen am 22. Februar 2019.
  3. a b @1@2Vorlage:Toter Link/www.wasserwacht.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) (Stand 2009). Abgerufen am 3. Juli 2013
  4. Geschichte der Wasserwacht nach dem Zweiten Weltkrieg. In: www.wasserwacht.de. Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) – Referat Wasserwacht, archiviert vom Original am 20. März 2015; abgerufen am 20. März 2015.
  5. Dienstvorschrift für die Wasserwacht (PDF; 88 kB), s. Abschnitt 4
  6. Neuer Bundesbeauftragter Wasserretter und Fließwasserretter. Abgerufen am 22. Februar 2019.
  7. Wasserwacht Wolfratshausen abgerufen am 19. Nov. 2018
  8. Wasserwacht Sachsen abgerufen am 19. Nov. 2018
  9. Wasserwacht online abgerufen am 19. Nov. 2018
  10. https://www.brk.de/rotes-kreuz/ueber-uns/verbandsstruktur.html
  11. https://www.drk-rlp.de/start/das-drk-1/bezirksverbaende.html
  12. Deutsches Rotes Kreuz e. V. (Hrsg.): Dienstvorschrift Wasserwacht. 9. Oktober 2014, S. 16 (drk.de [PDF]).
  13. Dienststellungsabzeichen-Regelung 2018. (PDF; 301 kB) DRK.de; abgerufen am 21. November 2018