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„Hurghada“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ort
'''Hurghada''' ([[Arabische Sprache|arab.]] '''الغردقة''', [[Arabische Sprache|hocharab.]] ''al-ġurdaqah'', im lokalen [[Ägyptisch-Arabisch|Dialekt]] ''il-ġurdaga'', im [[Ägyptisch-Arabisch|Kairenischen]] (Standarddialekt) ''il-ġardaʾa'') ist das größte [[Ägypten|ägyptische]] [[Fremdenverkehr|Tourismuszentrum]] am [[Rotes Meer|Roten Meer]]. Hurghada hat etwa 60.000 Einwohner, davon etwa 10.000 ohne legale Aufenhaltspapiere, meist aus den Nilstädten.
|BREITE = 27/13/25/N
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'''Hurghada''' ({{arS|الغردقة&lrm;|DMG=al-Ġardaqa}}, Aussprache im lokalen Dialekt ''il-Ghurdaga'', im [[Ägyptisch-Arabisch|Kairoer Dialekt]] {{IPA2|el ɣæɾˈdæʔæ}}) ist eine [[Ägypten|ägyptische]] Küstenstadt am [[Rotes Meer|Roten Meer]] und gleichzeitig die Hauptstadt und die größte Stadt im Gouvernement [[Gouvernement al-Bahr al-ahmar| al-Bahr al-Ahmar]] (Rotes Meer) mit etwa 215.000 Einwohnern.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.citypopulation.de/de/egypt/cities/ |titel=Ägypten: Gouvernements & Städte - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen |abruf=2020-05-20}}</ref> Mit seinen Küstenstreifen nördlich und südlich der Stadt ist es zudem das größte ägyptische [[Fremdenverkehr|Tourismuszentrum]] am Roten Meer.
Die Siedlung wurde erst zu Beginn des [[20. Jahrhundert]]s gegründet und wird seit den [[1980er]]-Jahren von [[USA|amerikanischen]], [[Europa|europäischen]] und [[Araber|arabisch]]en [[Investor]]en zum mit Abstand führenden Badeort am [[Rotes Meer|Roten Meer]] ausgebaut. Eine Million Besucher zählte man im Jahr 2004. Den größten Touristenanteil stellen Besucher aus Deutschland, Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken.


== Beschreibung ==
Das gut 30 km lange Gebiet zerfällt in den ursprünglichen Ortskern ad-Dahar (Downtown) im Norden, das anfänglich ein Verwaltungsort für die Erdölfelder im Golf von Suez war, das südlich liegende Touristengebiet as-Siqala (die meist konsequent verwendete Wegweiserbeschriftung ist El Sekalla) und den kettenförmig noch weiter südlich anschließenden Pauschal- und Luxushotels. Der Name leitet sich von der Bezeichnung für "Bootssteg" ab. Einen Hafen gab es hier früher nicht.
Für den Ursprung des Namens gibt es unterschiedliche Erklärungen: Eine davon besagt, dass der Name ursprünglich {{lang|ar|هرغادة&lrm;|Hurġāda}} hieß, abgeleitet von einem Wüstengebiet namens {{lang|ar|ديشة هرغادة&lrm;|Dīšat Hurġāda}}. Eine andere führt den Namen auf eine Baumart {{lang|ar|الغردقة&lrm;|al-ġardaqa}} zurück. Letztere Bezeichnung hat sich im heutigen arabischen Namen durchgesetzt.


Hurghada wurde seit den 1980er Jahren in der Regierungszeit von [[Muhammad Husni Mubarak]] von [[USA|amerikanischen]], [[Europa|europäischen]] und [[Araber|arabischen]] [[Anleger (Kapital)|Investoren]] zum mit Abstand führenden Badeort am [[Rotes Meer|Roten Meer]] ausgebaut. Den größten Touristenanteil stellen Besucher aus Deutschland, Großbritannien, Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken. Hurghada hat sich zwischenzeitlich zu einer Urlaubsregion entwickelt, der sich nördlich und südlich des Ortes Hurghada entlang der gesamten Küste erstreckt. Architektonisch lehnen sich viele Tourismusanlagen, Wohnsiedlungen und Mehrfamilienhäuser an orientalische Stilrichtungen an. Nahe der Stadt befindet sich der internationale [[Flughafen Hurghada]].
[[Bild:Hurghada_promenade.jpg|thumb|right|Touristenpromenade in as-Siqala]]


Die Küsten-[[Agglomeration]] von Hurghada, die sich über gut 30&nbsp;km hinzieht, besteht aus:
22 km nördlich ist in den letzten Jahren das lagunenartig angelegte, mondäne Hotelkomplexgebiet [[El Gouna]] entstanden, eine Einzelleistung eines risikofreudigen ägyptischen Investors.
* im Norden al-Ahya’, mit vielen Hotels;
* daran südlich anschließend der ursprüngliche Ortskern ad-Dahar (Downtown), anfänglich ein Verwaltungsort für die Erdölfelder im Golf von Suez, wo aktuell noch das typisch ägyptische Leben beobachtet werden kann;
* das südlich des alten Ortskerns nahe dem internationalen Flughafen gelegene Touristengebiet as-Siqala (die meist konsequent verwendete Wegweiserbeschriftung ist El Sekalla), mit vielen Hotels, Restaurants und Geschäften;
* die sich südlich des Flughafens entlang der Küste kettenförmig anschließenden und weit nach Süden erstreckenden Areale der Pauschal- und Luxushotels.


Das hohe Touristenaufkommen übertrifft die einheimische Bevölkerung nicht nur in der Hauptsaison um ein Vielfaches. Dennoch hat sich durch die [[Islam|muslimische]] Kultur und die dadurch bedingte eher zögerliche Vergabe von Alkohollizenzen an der breiten Strandpromenade Sheraton Road in as-Siqala und in der verkehrsberuhigten Zone in ad-Dahar kein ausgeprägtes Nachtleben ausgebildet. Hurghada ist der erste Ort in Ägypten mit einem alkoholfreien Hotel.<ref>[https://www.welt.de/reise/Fern/article115729582/Erstes-alkoholfreies-Hotel-in-Hurghada-eroeffnet.html ''Ägypten: Erstes alkoholfreies Hotel in Hurghada eröffnet.''] In: ''Die Welt.''/ ''welt.de'' vom 30. April 2013</ref>
Im Süden wachsen die ersten Ressorts [[Makadi Bay]], [[Soma Bay]], [[Safaga]] (60 km), der pittoresken Hafenstadt des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]] [[al-Qusair]] (207 km) und [[Marsa Alam]] (271 km). Die administrative Grenze zum [[Sudan]] ist bei [[asch-Schalatin]] erreicht, die bilateral umstrittene physische Grenze liegt noch 140 km weiter südlich. Je weiter südlich man von Hurghada gelangt, desto stärker dünnen touristische Unterkünfte aus.


In Hurghada und Umgebung liegen sehr unterschiedliche Hotelanlagen. Vor allem werden [[Wassersport]]möglichkeiten für [[Tauchen|Taucher]], [[Schnorcheln|Schnorchler]], [[Windsurfen|Windsurfer]], [[Segeln|Segler]] und [[Hochseeangeln|Hochseeangler]] an 20&nbsp;km [[Strand|Stränden]] mit weißem Sand, die durch Abzäunungen fast nur von den Hotels zugänglich sind, geboten. Am Südende der Hotelmeile findet man ein paar leicht zugängliche [[Korallenriff]]e, die besten Stellen liegen jedoch vor der Küste. Allerdings beobachten Wissenschaftler und Umweltschützer schon seit Ende des letzten Jahrhunderts einen starken Rückgang intakter Riffe durch massive Überschreitungen der Verträglichkeitsgrenze bei der Anzahl von Tauchgängen pro Jahr.<ref name="GreenpeaceHurghada">{{Webarchiv |url=http://www.uni-stuttgart.de/bio/bioinst/zoologie/exkursionen/sinai01/korallenriffe/aktuelles/ignoranten.pdf |wayback= 20130514032224|text=''Invasion der Ignoranten.'' In: ''Greenpeace Magazin.'' Nr. 1/02, 2005, S. 30 ff, (Volltext als PDF-Datei).}}</ref>
Das Gebiet vor allem nördlich von Marsa Alam wird allerdings durch ein weitreichendes, ehrgeiziges staatliches Entwicklungsprogramm gezielt gefördert und soll in den nächsten Jahrzehnten Hurghada ablösen.
Zahlreiche [[Tauchsafari]]-Touren, die zu den weiter entfernten Riffen im Roten Meer führen, starten und enden im Jacht-Hafen von Hurghada.<ref name="safari">{{Internetquelle |autor=Linus Geschke |url=http://www.vdst.de/fileadmin/sporttaucher/Heft_Sporttaucher/2010/201003_ST.zip |titel=Mitten im Blau |titelerg=Die Brothers zwischen früher und jetzt |werk=Sporttaucher |hrsg=Verband Deutscher Sporttaucher e. V. – VDST <small>und</small> Publikom Z Verlagsgesellschaft GmbH |datum=2010 |seiten=6–9 |zugriff=2014-01-21 |format=PDF in ZIP-Archiv |offline=ja }}</ref>


Im Süden schließen sich [[Sahl Hasheesh]] (20&nbsp;km) und [[Makadi Bay]] (30&nbsp;km) vom Flughafen Hurghada entfernt als weitere Hotelgebiete an. Noch weiter im Süden liegen [[Soma Bay]] (50&nbsp;km), [[Safaga]] (60&nbsp;km), die historische Hafenstadt [[al-Qusair]] (207&nbsp;km), [[Marsa Alam]] (271&nbsp;km) und [[Berenike (Baranis)|Berenike]] (400&nbsp;km). Die administrative Grenze zum [[Sudan]] ist bei [[asch-Schalatin]] (490&nbsp;km) erreicht, die bilateral umstrittene völkerrechtliche Grenze liegt noch 140&nbsp;km weiter südlich genau am 22. [[Breitengrad]] Nord (siehe dazu [[Hala’ib-Dreieck]]). Das Gebiet vor allem nördlich von Marsa Alam wird durch ein staatliches Entwicklungsprogramm gefördert und soll in den nächsten Jahrzehnten Hurghada ablösen.
==Sehenswürdigkeiten / Unterhaltung==
[[Bild:Wueste_Hurghada.jpg|thumb|Wüste bei Hurghada mit deutlicher Terrassierung und Schwemmland]]


Im Norden von Hurghada, rund 22&nbsp;km entfernt, liegt das Urlaubsgebiet [[el-Guna|El Gouna]], ein von zahlreichen Lagunen durchzogener, neu geschaffener Ferienort. Erst in den 1980er Jahren vom ägyptischen Bauunternehmer [[Samih Sawiris]] gegründet, wurde El Gouna kontinuierlich ausgebaut. Wo es zuvor nur einen sandigen Wüstenstreifen zwischen Meer und Küstenbergen gab, entstand eine künstliche Kleinstadt aus Hotelanlagen und Apartmentkomplexen.
Historische Sehenswürdigkeiten sucht man in Hurghada und der näheren Umgebung vergebens. Ausflugsfahrten mit dem Bus zu den Sehenswürdigkeiten im [[Nil]]tal werden allerdings von allen Hotels und etlichen einheimischen Reisebüros angeboten. Wer hierher kommt, hat in erster Linie einen erholsamen Bade- und Strandurlaub geplant. Jedoch kann man auch Ausflüge mit [[Quad]]fahrzeugen in die Wüste sowie verschiedene Schnorchelt- oder Tauchtouren buchen, wobei Tauchgäste aber weniger als 3&nbsp;% des Touristenklientels stellen. Die meisten Riffgebiete vor Hurghada sind aufgrund des Massentourismus und des wenig ausgeprägten Umweltbewusstseins leider sehr stark und auf lange Sicht zerstört.


== Klima ==
Hotels und einheimische Reisebüros bieten darüber hinaus Ausflüge nach Kairo und Luxor/Karnak an. Die Angebote der einheimischen Reisebüros liegen preislich etwa ein Drittel unter den Angeboten der Hotels, was sich zumeist in minderer Qualität der Reisebusse, übernächtigten Busfahrern und wenig sprachgewandten sowie schlechter ausgebildeten Reiseleitern niederschlägt.
Hurghada ist klimatisch geprägt durch sehr wenige Niederschläge, lediglich in den milden Wintermonaten gibt es einzelne Regentage. Die Lage am Roten Meer führt dazu, dass die höchsten Werte am Tage und die niedrigsten Werte in der Nacht sehr nahe beieinander liegen, im Schnitt beträgt der Unterschied etwa 5&nbsp;°C. Im Sommer steigen die Höchstwerte auf über 30&nbsp;°C, im Winter fallen die Tiefstwerte kaum unter 15&nbsp;°C.


{{Klimatabelle
Dominierend ist ein typisches Pauschaltouristenangebot für Vergnügungen, die sich überwiegend in den Reservaten hinter den Mauern und Eingangshallen der großen Hotels abspielen. Das hohe Touristenaufkommen übertrifft die einheimische Bevölkerung nicht nur in der Hauptsaison um ein Vielfaches. Dennoch hat sich durch die [[Islam|moslemische]] Kultur und der dadurch bedingten eher zögerlichen Ausgabe von Alkohol an der breiten Strandpromenade Sheraton Road in as-Siqala und in der verkehrsberuhigten Zone in ad-Dahar kein ausgeprägtes Nachtleben ausgebildet, wie man es von anderen Touristenhochburgen weltweit kennt.
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 50
| QUELLE = [http://www.wetter.de/wettervorhersage/20-35-60/wetter-hurghada.html Wetter Hurghada], [http://www.wetter.de/klima/datenbank/detail/id/62366 Klimadaten Hurghada],
| Überschrift = Klimatabelle Hurghada
| Ort = Hurghada
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 19
| hmfeb = 21
| hmmär = 24
| hmapr = 28
| hmmai = 33
| hmjun = 35
| hmjul = 35
| hmaug = 35
| hmsep = 32
| hmokt = 30
| hmnov = 26
| hmdez = 21
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = 9
| lmfeb = 9
| lmmär = 11
| lmapr = 14
| lmmai = 18
| lmjun = 20
| lmjul = 22
| lmaug = 22
| lmsep = 20
| lmokt = 18
| lmnov = 14
| lmdez = 10
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| avjan =
| avfeb =
| avmär =
| avapr =
| avmai =
| avjun =
| avjul =
| avaug =
| avsep =
| avokt =
| avnov =
| avdez =
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 4
| nbfeb = 5
| nbmär = 3
| nbapr = 1
| nbmai = 1
| nbjun = 0
| nbjul = 0
| nbaug = 0
| nbsep = 0
| nbokt = 1
| nbnov = 1
| nbdez = 8
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan = 7.6
| shfeb = 8.5
| shmär = 9.4
| shapr = 10.6
| shmai = 11.4
| shjun = 12.8
| shjul = 12.6
| shaug = 12.1
| shsep = 11.1
| shokt = 9.8
| shnov = 8.6
| shdez = 7.6
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.ä.) für den jeweiligen Monat in °C -->
| wtjan = 22
| wtfeb = 21
| wtmär = 22
| wtapr = 23
| wtmai = 26
| wtjun = 29
| wtjul = 30
| wtaug = 30
| wtsep = 29
| wtokt = 26
| wtnov = 25
| wtdez = 24
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 3
| rdfeb = 2
| rdmär = 2
| rdapr = 0.5
| rdmai = 0.5
| rdjun = 0
| rdjul = 0
| rdaug = 0
| rdsep = 0
| rdokt = 0.5
| rdnov = 0.5
| rddez = 3
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % -->
| lfjan =
| lffeb =
| lfmär =
| lfapr =
| lfmai =
| lfjun =
| lfjul =
| lfaug =
| lfsep =
| lfokt =
| lfnov =
| lfdez =
}}


== Sehenswürdigkeiten ==
Feriendörfer und hochklassige Hotels bieten [[Wassersport]]möglichkeiten für [[Windsurfen|Windsurfer]], [[Segeln|Segler]], [[Hochseeangeln|Hochseeangler]], [[Tauchen|Taucher]] und [[Schnorcheln|Schnorchler]] an 20&nbsp;km [[Strand|Stränden]] mit feinem weißen Sand, die durch Abzäunungen leider fast nur den Touristen der ansässigen Hotels zugänglich sind.
Die [[Kopten|koptische]] ''St.-Schinuda-Vater-der-Eremiten-Kirche'' im Stadtteil ad-Dahar (7&nbsp;km nördlich von Hurghada) wurde im Jahre 1922 im britischen Stil erbaut. Sie liegt an der vierspurigen Sulaiman-Mazhar-Straße. Benannt wurde sie nach dem heiligen [[Schenute von Atripe]], der im 5.&nbsp;Jh. ein berühmter und streitlustiger Abt des Weißen Klosters von [[Sohag]] war.<ref>[[Siegfried G. Richter]]: ''Das koptische Ägypten. Schätze im Schatten der Pharaonen.'' (mit Fotos von Jo Bischof). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-8053-5211-6, S. 92–97.</ref> Die Kirche wurde Ende 2008 abgerissen und durch einen inzwischen fertiggestellten Neubau ersetzt. An die Kirche ist ein Informationszentrum angeschlossen.


Der Stadtteil ad-Dahar gilt auch als Altstadt von Hurghada. Man erlebt einen lebendigen orientalischen [[Basar]] mit typischen Souvenirläden und historischen Gebäuden.
==Weblinks==


Das [[Kloster des Heiligen Antonius|St.-Antonius-Kloster]] wurde im Jahr 356 über der Höhle des heiligen [[Antonius der Große|Antonius]] gegründet. Das St.-Paulus-Kloster steht nach der Überlieferung an der Stelle, wohin sich der [[Eremit]] [[Paulus von Theben|Paulus]] zur Zeit der römischen Christenverfolgungen zurückzog.
* [http://www.hurghada.com/ Allgemeine Informationen, Übersichtskarte] <!--Der Ersteinsteller bezeichnet diesen Link als "Offizielle Website von Hurghada", das ist nicht korrekt. ~~~~ -->
* [http://www.soenkes.de "Tauchen in Hurghada" mit zahlreichen Informationen zu Hurghada und Ägypten]
* [http://www.hurghada-travel.de/ Private Hurghada-Fansites mit vielen persönlichen Erfahrungen und Informationen]
* [http://www.familie-aksakal.de/ Private Homepage: Ägypten - Hurghada 2006; Informationen und vieles mehr...]
* [http://www.hurghada-redsea.eu "Großes privates Urlaubsportal zum Thema Hurghada und Umgebung]


Das kleine [[Aquarium]] befindet sich in der Nähe des Hospitals im nördlichen Stadtteil ad-Dahar. Es beheimatet verschiedene Fischarten aus der Region. Neben den lebenden Wassertieren sind auch ausgestopfte Exemplare zu bestaunen.


Die neue [[Marina (Hafen)|Marina]] (Jachthafen) wurde am 6.&nbsp;Juni 2008 eröffnet und liegt im Stadtteil as-Sikala (Höhe Moschee an der New Sheraton-Road). Auf 120.000&nbsp;m² bieten 100 Geschäfte aus den Branchen Gastronomie, Bekleidung und Lebensmittel ihre Waren und Dienstleistungen an. Im Hafen legen auch die Schiffe und Schnellboote nach [[Scharm asch-Schaich]] ab.
[[Kategorie:Ort in Afrika]]
[[Kategorie:Ort in Ägypten]]
[[Kategorie:Tauchgebiet]]
{{Koordinate Artikel|27_14_N_33_50_E_type:city_region:EG|27°&nbsp;14'&nbsp;n.&nbsp;Br., 33°&nbsp;50'&nbsp;ö.&nbsp;L.}}


Die neue [[Al Mina Moschee]], arabisch ''Masjid Al-Mina Al-Kabir'', wurde 2012 nach sechs Jahren Bauzeit eröffnet. Die neue Moschee auf 8.000 Quadratmetern ist die größte im Gouvernorat Rotes Meer. Die alte Moschee wurde 1968 gebaut.<ref>[https://www.cairotoptours.com/de/Agypten-Reisefuhrer/Attraktionen-am-Roten-Meer/moschee-al-mina-hurghada www.cairotoptours.com]</ref>
[[ar:الغردقة]]

[[cs:Hurghada]]
Seit 2020 besteht das [[Ägyptisches Museum Hurghada|Ägyptische Museum Hurghada]].
[[en:Hurghada]]

[[fa:غردقه]]
Ausflugsfahrten mit dem Bus zu den Sehenswürdigkeiten im Niltal ([[Luxor]]/[[Karnak]]) und nach [[Kairo]] werden von allen Hotels und etlichen einheimischen Reisebüros angeboten.
[[fi:Hurghada]]

[[fr:Hurghada]]
Westlich von Hurghada erstreckt sich die [[Arabische Wüste]]. Bei Tagesausflügen hat man die Möglichkeit, auf Sanddünen zu spazieren und Dörfer der [[Beduinen]] zu besuchen. Ein Kamelritt steht meist auch auf dem Programm.
[[lt:Hurgada]]

[[nl:Hurghada]]
<gallery class="center" widths="160" heights="140">
[[no:Hurghada]]
Datei:Hurghada-nacht.jpg|Hurghada: Fußgängerzone bei Nacht
[[pl:Hurghada]]
Datei:Abd Al-Mun'im Riyad Mosque in Hurghada6.jpg|Abd al-Mun’im Riyad-Moschee im Stadtteil ad-Dahar
[[pt:Hurghada]]
Datei:Altstadt-hurghada.jpg|Basar in der Altstadt von Hurghada
[[sk:Hurgada]]
Datei:Hurghada Museum building in September 2023.jpg|Das Ägyptische Museum Hurghada
[[sv:Hurghada]]
Datei:Hurghada-strand.jpg|Strand in Hurghada
[[zh:洪加達]]
Datei:Marina Hurghada.jpg|Blick auf den Jachthafen
Datei:Al-Mina Mosque in Hurghada5.jpg|Al-Mina Moschee
Datei:Wueste-hurghada.jpg|Wüstenlandschaft bei Hurghada
</gallery>

== Umweltschäden ==
Beim Kampf um die besten Plätze setzten Investoren Bootsstege und ganze Hotelkomplexe auf die Riffe. Dabei wurden an Hurghadas Küste über 2&nbsp;km² Landfläche durch Sandaufschüttungen gewonnen. Dabei erstickte nicht nur die zugeschüttete [[Fauna#Nach Lebensräumen|Meeresfauna]] und [[Flora]]; durch verstärkte [[Sedimentation]] und veränderte [[Meeresströmung|Strömungsmuster]] ging auch ein Großteil der angrenzenden Korallenriffe zu Grunde.<ref name="GreenpeaceHurghada" />

Durch die [[Anker]] der Tauchtouristenboote, die hohe Anzahl durchgeführter Tauchgänge mit häufig schlecht ausgebildeten Sporttauchern, das Aufwirbeln von Sand, das Abbrechen der Korallen als Souvenirs und das mangelnde Umweltbewusstsein der einheimischen Bevölkerung haben die Riffe vor Hurghada schweren Schaden genommen. Sie sind auf lange Zeit schwer beschädigt oder gar zerstört. Die wissenschaftlich errechnete Verträglichkeitsgrenze von ca. 6000 Tauchgängen pro Jahr und Tauchplatz, bei deren Überschreitung Schäden an den Riffen und der Unterwasserwelt exponentiell zunehmen, wurde bei Hurghada bereits Anfang des 21. Jahrhunderts zum Teil schon innerhalb eines Monats erreicht.<ref name="GreenpeaceHurghada" /> Außerdem werden viele Abfälle von den Booten oder Bootsstegen aus direkt in das Meer geworfen. Der Meeresgrund unter den Stegen und Anlegeplätzen ist häufig von Müll bedeckt, von dem Gefahren für Tiere und Menschen ausgehen.<ref name="GreenpeaceHurghada" /><ref>{{Webarchiv|url=http://www.subex.org/downloads/Dokumente/Subex-report-de-6l.pdf |wayback=20160104234630 |text=Studie zum Zustand der Riffe in der El Quadim-Bucht, El Quseir, Ägypten |archiv-bot=2018-12-02 03:39:35 InternetArchiveBot}}, Durchgeführt von Reef Check e. V. Oktober 2005 PDF-Datei, abgerufen am 1. April 2016.</ref>

{{Siehe auch|HEPCA|Dolphin Watch Alliance}}

== Sport ==
Seit 2004 findet in Hurghada jährlich das letzte Billard-Turnier der [[Karambolage (Billard)|Karambolageturnier]]serie der [[Dreiband-Weltcup]]-Saison statt. Bei diesem Turnier messen sich die weltbesten Spieler in der Disziplin [[Karambolage (Billard)#Dreiband|Dreiband]]. Traditionell bildet Ägypten so seit dem den Saisonabschluss mit der Kürung des Jahresgesamtsiegers. Hurghada war bis 2018 13 Mal Austragungsort, [[el-Guna]] [[Dreiband-Weltcup 2016/7|2016]] und [[Dreiband-Weltcup 2017/7|2017]] und [[ Scharm El-Scheich]] [[Dreiband-Weltcup 2019/7|2019]].

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikivoyage}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=g|GND=4445907-5|VIAF=133730401}}

[[Kategorie:Ort in Ägypten]]
[[Kategorie:Ort in Afrika]]
[[Kategorie:Tauchtourismus]]
[[Kategorie:Hauptort eines Gouvernements (Ägypten)]]
[[Kategorie:Hurghada| ]]

Aktuelle Version vom 21. Februar 2025, 22:56 Uhr

الغردقة
Hurghada
Hurghada (Ägypten)
Hurghada (Ägypten)
Koordinaten 27° 13′ 25″ N, 33° 50′ 21″ OKoordinaten: 27° 13′ 25″ N, 33° 50′ 21″ O
Basisdaten
Staat Ägypten
Gouvernement al-Bahr al-ahmar
Fläche 59 km²
Einwohner 214.247 (1.7.2023)
Dichte 3.631,3 Ew./km²
Luftbild von Hurghada
Luftbild von Hurghada
Luftbild von Hurghada

Hurghada (arabisch الغردقة, DMG al-Ġardaqa, Aussprache im lokalen Dialekt il-Ghurdaga, im Kairoer Dialekt Aussprache [el ɣæɾˈdæʔæ]) ist eine ägyptische Küstenstadt am Roten Meer und gleichzeitig die Hauptstadt und die größte Stadt im Gouvernement al-Bahr al-Ahmar (Rotes Meer) mit etwa 215.000 Einwohnern.[1] Mit seinen Küstenstreifen nördlich und südlich der Stadt ist es zudem das größte ägyptische Tourismuszentrum am Roten Meer.

Für den Ursprung des Namens gibt es unterschiedliche Erklärungen: Eine davon besagt, dass der Name ursprünglich هرغادة Hurġāda hieß, abgeleitet von einem Wüstengebiet namens ديشة هرغادة Dīšat Hurġāda. Eine andere führt den Namen auf eine Baumart الغردقة al-ġardaqa zurück. Letztere Bezeichnung hat sich im heutigen arabischen Namen durchgesetzt.

Hurghada wurde seit den 1980er Jahren in der Regierungszeit von Muhammad Husni Mubarak von amerikanischen, europäischen und arabischen Investoren zum mit Abstand führenden Badeort am Roten Meer ausgebaut. Den größten Touristenanteil stellen Besucher aus Deutschland, Großbritannien, Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken. Hurghada hat sich zwischenzeitlich zu einer Urlaubsregion entwickelt, der sich nördlich und südlich des Ortes Hurghada entlang der gesamten Küste erstreckt. Architektonisch lehnen sich viele Tourismusanlagen, Wohnsiedlungen und Mehrfamilienhäuser an orientalische Stilrichtungen an. Nahe der Stadt befindet sich der internationale Flughafen Hurghada.

Die Küsten-Agglomeration von Hurghada, die sich über gut 30 km hinzieht, besteht aus:

  • im Norden al-Ahya’, mit vielen Hotels;
  • daran südlich anschließend der ursprüngliche Ortskern ad-Dahar (Downtown), anfänglich ein Verwaltungsort für die Erdölfelder im Golf von Suez, wo aktuell noch das typisch ägyptische Leben beobachtet werden kann;
  • das südlich des alten Ortskerns nahe dem internationalen Flughafen gelegene Touristengebiet as-Siqala (die meist konsequent verwendete Wegweiserbeschriftung ist El Sekalla), mit vielen Hotels, Restaurants und Geschäften;
  • die sich südlich des Flughafens entlang der Küste kettenförmig anschließenden und weit nach Süden erstreckenden Areale der Pauschal- und Luxushotels.

Das hohe Touristenaufkommen übertrifft die einheimische Bevölkerung nicht nur in der Hauptsaison um ein Vielfaches. Dennoch hat sich durch die muslimische Kultur und die dadurch bedingte eher zögerliche Vergabe von Alkohollizenzen an der breiten Strandpromenade Sheraton Road in as-Siqala und in der verkehrsberuhigten Zone in ad-Dahar kein ausgeprägtes Nachtleben ausgebildet. Hurghada ist der erste Ort in Ägypten mit einem alkoholfreien Hotel.[2]

In Hurghada und Umgebung liegen sehr unterschiedliche Hotelanlagen. Vor allem werden Wassersportmöglichkeiten für Taucher, Schnorchler, Windsurfer, Segler und Hochseeangler an 20 km Stränden mit weißem Sand, die durch Abzäunungen fast nur von den Hotels zugänglich sind, geboten. Am Südende der Hotelmeile findet man ein paar leicht zugängliche Korallenriffe, die besten Stellen liegen jedoch vor der Küste. Allerdings beobachten Wissenschaftler und Umweltschützer schon seit Ende des letzten Jahrhunderts einen starken Rückgang intakter Riffe durch massive Überschreitungen der Verträglichkeitsgrenze bei der Anzahl von Tauchgängen pro Jahr.[3] Zahlreiche Tauchsafari-Touren, die zu den weiter entfernten Riffen im Roten Meer führen, starten und enden im Jacht-Hafen von Hurghada.[4]

Im Süden schließen sich Sahl Hasheesh (20 km) und Makadi Bay (30 km) vom Flughafen Hurghada entfernt als weitere Hotelgebiete an. Noch weiter im Süden liegen Soma Bay (50 km), Safaga (60 km), die historische Hafenstadt al-Qusair (207 km), Marsa Alam (271 km) und Berenike (400 km). Die administrative Grenze zum Sudan ist bei asch-Schalatin (490 km) erreicht, die bilateral umstrittene völkerrechtliche Grenze liegt noch 140 km weiter südlich genau am 22. Breitengrad Nord (siehe dazu Hala’ib-Dreieck). Das Gebiet vor allem nördlich von Marsa Alam wird durch ein staatliches Entwicklungsprogramm gefördert und soll in den nächsten Jahrzehnten Hurghada ablösen.

Im Norden von Hurghada, rund 22 km entfernt, liegt das Urlaubsgebiet El Gouna, ein von zahlreichen Lagunen durchzogener, neu geschaffener Ferienort. Erst in den 1980er Jahren vom ägyptischen Bauunternehmer Samih Sawiris gegründet, wurde El Gouna kontinuierlich ausgebaut. Wo es zuvor nur einen sandigen Wüstenstreifen zwischen Meer und Küstenbergen gab, entstand eine künstliche Kleinstadt aus Hotelanlagen und Apartmentkomplexen.

Hurghada ist klimatisch geprägt durch sehr wenige Niederschläge, lediglich in den milden Wintermonaten gibt es einzelne Regentage. Die Lage am Roten Meer führt dazu, dass die höchsten Werte am Tage und die niedrigsten Werte in der Nacht sehr nahe beieinander liegen, im Schnitt beträgt der Unterschied etwa 5 °C. Im Sommer steigen die Höchstwerte auf über 30 °C, im Winter fallen die Tiefstwerte kaum unter 15 °C.

Hurghada
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Wetter Hurghada, Klimadaten Hurghada,
Klimatabelle Hurghada
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 19 21 24 28 33 35 35 35 32 30 26 21 28,3
Mittl. Tagesmin. (°C) 9 9 11 14 18 20 22 22 20 18 14 10 15,6
Niederschlag (mm) 4 5 3 1 1 0 0 0 0 1 1 8 Σ 24
Sonnenstunden (h/d) 7,6 8,5 9,4 10,6 11,4 12,8 12,6 12,1 11,1 9,8 8,6 7,6 10,2
Regentage (d) 3 2 2 0,5 0,5 0 0 0 0 0,5 0,5 3 Σ 12
Wassertemperatur (°C) 22 21 22 23 26 29 30 30 29 26 25 24 25,6

Sehenswürdigkeiten

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Die koptische St.-Schinuda-Vater-der-Eremiten-Kirche im Stadtteil ad-Dahar (7 km nördlich von Hurghada) wurde im Jahre 1922 im britischen Stil erbaut. Sie liegt an der vierspurigen Sulaiman-Mazhar-Straße. Benannt wurde sie nach dem heiligen Schenute von Atripe, der im 5. Jh. ein berühmter und streitlustiger Abt des Weißen Klosters von Sohag war.[5] Die Kirche wurde Ende 2008 abgerissen und durch einen inzwischen fertiggestellten Neubau ersetzt. An die Kirche ist ein Informationszentrum angeschlossen.

Der Stadtteil ad-Dahar gilt auch als Altstadt von Hurghada. Man erlebt einen lebendigen orientalischen Basar mit typischen Souvenirläden und historischen Gebäuden.

Das St.-Antonius-Kloster wurde im Jahr 356 über der Höhle des heiligen Antonius gegründet. Das St.-Paulus-Kloster steht nach der Überlieferung an der Stelle, wohin sich der Eremit Paulus zur Zeit der römischen Christenverfolgungen zurückzog.

Das kleine Aquarium befindet sich in der Nähe des Hospitals im nördlichen Stadtteil ad-Dahar. Es beheimatet verschiedene Fischarten aus der Region. Neben den lebenden Wassertieren sind auch ausgestopfte Exemplare zu bestaunen.

Die neue Marina (Jachthafen) wurde am 6. Juni 2008 eröffnet und liegt im Stadtteil as-Sikala (Höhe Moschee an der New Sheraton-Road). Auf 120.000 m² bieten 100 Geschäfte aus den Branchen Gastronomie, Bekleidung und Lebensmittel ihre Waren und Dienstleistungen an. Im Hafen legen auch die Schiffe und Schnellboote nach Scharm asch-Schaich ab.

Die neue Al Mina Moschee, arabisch Masjid Al-Mina Al-Kabir, wurde 2012 nach sechs Jahren Bauzeit eröffnet. Die neue Moschee auf 8.000 Quadratmetern ist die größte im Gouvernorat Rotes Meer. Die alte Moschee wurde 1968 gebaut.[6]

Seit 2020 besteht das Ägyptische Museum Hurghada.

Ausflugsfahrten mit dem Bus zu den Sehenswürdigkeiten im Niltal (Luxor/Karnak) und nach Kairo werden von allen Hotels und etlichen einheimischen Reisebüros angeboten.

Westlich von Hurghada erstreckt sich die Arabische Wüste. Bei Tagesausflügen hat man die Möglichkeit, auf Sanddünen zu spazieren und Dörfer der Beduinen zu besuchen. Ein Kamelritt steht meist auch auf dem Programm.

Beim Kampf um die besten Plätze setzten Investoren Bootsstege und ganze Hotelkomplexe auf die Riffe. Dabei wurden an Hurghadas Küste über 2 km² Landfläche durch Sandaufschüttungen gewonnen. Dabei erstickte nicht nur die zugeschüttete Meeresfauna und Flora; durch verstärkte Sedimentation und veränderte Strömungsmuster ging auch ein Großteil der angrenzenden Korallenriffe zu Grunde.[3]

Durch die Anker der Tauchtouristenboote, die hohe Anzahl durchgeführter Tauchgänge mit häufig schlecht ausgebildeten Sporttauchern, das Aufwirbeln von Sand, das Abbrechen der Korallen als Souvenirs und das mangelnde Umweltbewusstsein der einheimischen Bevölkerung haben die Riffe vor Hurghada schweren Schaden genommen. Sie sind auf lange Zeit schwer beschädigt oder gar zerstört. Die wissenschaftlich errechnete Verträglichkeitsgrenze von ca. 6000 Tauchgängen pro Jahr und Tauchplatz, bei deren Überschreitung Schäden an den Riffen und der Unterwasserwelt exponentiell zunehmen, wurde bei Hurghada bereits Anfang des 21. Jahrhunderts zum Teil schon innerhalb eines Monats erreicht.[3] Außerdem werden viele Abfälle von den Booten oder Bootsstegen aus direkt in das Meer geworfen. Der Meeresgrund unter den Stegen und Anlegeplätzen ist häufig von Müll bedeckt, von dem Gefahren für Tiere und Menschen ausgehen.[3][7]

Seit 2004 findet in Hurghada jährlich das letzte Billard-Turnier der Karambolageturnierserie der Dreiband-Weltcup-Saison statt. Bei diesem Turnier messen sich die weltbesten Spieler in der Disziplin Dreiband. Traditionell bildet Ägypten so seit dem den Saisonabschluss mit der Kürung des Jahresgesamtsiegers. Hurghada war bis 2018 13 Mal Austragungsort, el-Guna 2016 und 2017 und Scharm El-Scheich 2019.

Commons: Hurghada – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Hurghada – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Ägypten: Gouvernements & Städte - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 20. Mai 2020.
  2. Ägypten: Erstes alkoholfreies Hotel in Hurghada eröffnet. In: Die Welt./ welt.de vom 30. April 2013
  3. a b c d Invasion der Ignoranten. In: Greenpeace Magazin. Nr. 1/02, 2005, S. 30 ff, (Volltext als PDF-Datei). (Memento vom 14. Mai 2013 im Internet Archive)
  4. Linus Geschke: Mitten im Blau. (PDF in ZIP-Archiv) Die Brothers zwischen früher und jetzt. In: Sporttaucher. Verband Deutscher Sporttaucher e. V. – VDST und Publikom Z Verlagsgesellschaft GmbH, 2010, S. 6–9, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. Januar 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.vdst.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Siegfried G. Richter: Das koptische Ägypten. Schätze im Schatten der Pharaonen. (mit Fotos von Jo Bischof). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-8053-5211-6, S. 92–97.
  6. www.cairotoptours.com
  7. Studie zum Zustand der Riffe in der El Quadim-Bucht, El Quseir, Ägypten (Memento des Originals vom 4. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.subex.org, Durchgeführt von Reef Check e. V. Oktober 2005 PDF-Datei, abgerufen am 1. April 2016.