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„Gesundheitssystem“ – Versionsunterschied

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Das '''Gesundheitssystem'''<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Gesundheitssystem laut Duden: (öffentliches) System, nach dem die medizinische Versorgung der Bevölkerung politisch, sozial und finanziell geregelt ist].</ref> bzw. '''Gesundheitswesen'''<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Gesundheitswesen laut Duden: Gesamtheit der öffentlichen Einrichtungen zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit, zur Bekämpfung von Krankheiten oder Seuchen].</ref> umfasst alle Personen, Organisationen, Einrichtungen, Regelungen und Prozesse, deren Aufgabe die [[Gesundheitsversorgung]], das heißt die [[Heilung|Förderung]] und [[Pflege|Erhaltung]] der [[Gesundheit]] sowie deren Sicherung durch [[Krankheitsprävention|Prävention]] und [[Therapie|Behandlung]] von [[Krankheit]]en und [[Trauma (Medizin)|Verletzungen]], ist. Der Begriff Gesundheitswesen dient der Beschreibung des äußerst komplexen Gesundheitssystems zur Krankenversorgung und Gesunderhaltung, wogegen die [[Gesundheitswirtschaft]] als ganze neben der [[Stationärer Aufenthalt|stationären]] und [[ambulant]]en Versorgung Kranker und der Vorbeugung gegen Krankheiten bei Gesunden unter anderem auch die Herstellung von [[Arzneimittel]]n und [[Medizinprodukt]]en, den [[Gesundheitstourismus]], die [[Wellness]]- sowie die [[Fitness]]branche umfasst.<ref>A. J. W. Goldschmidt, J. Hilbert: ''Von der Last zur Chance – Der Paradigmenwechsel vom Gesundheitswesen zur Gesundheitswirtschaft''. In: A. J. W. Goldschmidt, J. Hilbert (Hrsg.): ''Gesundheitswirtschaft in Deutschland. Die Zukunftsbranche''. Band 1 der Schriftenreihe: ''Gesundheitswirtschaft und Management. kma-Reader – Die Bibliothek für Manager''. Wikom-Verlag (Thieme), Wegscheid 2009, ISBN 978-3-9812646-0-9, S. 20–40.</ref>
Das '''Gesundheitssystem''' oder '''Gesundheitswesen''' eines Landes umfasst alle Personen, Organisationen, Einrichtungen, Regelungen und Prozesse, deren Aufgabe die Förderung und Erhaltung der [[Gesundheit]] bzw. die Vorbeugung und Behandlung von [[Krankheit]]en und Verletzungen ist. In Österreich wird hierfür auch der Begriff [[Sanitätswesen]] verwendet.
[[Datei:Universal health care.svg|mini|250x250px|Grün: Länder mit universeller Gesundheitsfürsorge]]
Der Begriff ''[[Sanitätswesen]]'' ist für den notfallmedizinischen Dienst und Erste Hilfe, für den militärischen Sektor, im Katastrophen-/Zivilschutz und für diverse öffentliche Aufgaben wie Hygiene üblich.


== Ziele ==
== Ziele ==
In wissenschaftlichen Werken wurden folgende Ziele für ein Gesundheitswesen genannt:<ref name="Oggier">Willy Oggier: {{Webarchiv |url=http://www.bsv.admin.ch/dokumentation/medieninformationen/archiv/presse/2003/d/03052801.pdf |text=''Vorteile einer Einheitskasse.'' |wayback=20160309062951}} (PDF; 473&nbsp;kB) Schlussbericht im Auftrag des Bundesamtes für Sozialversicherung, 2001.<!--Seite 8--></ref><ref>Markus Grabka: [http://opus.kobv.de/tuberlin/volltexte/2004/788/ ''Alternative Finanzierungsmodelle einer sozialen Krankenversicherung in Deutschland – Methodische Grundlagen und exemplarische Durchführung einer Mikrosimulationsstudie.''] Dissertation, TU Berlin, 2004, S. 60.</ref>
* Bedarfsgerechtigkeit (Problem der Beeinflussung der Nachfrage durch die Anbieter)
* [[Chancengleichheit]] (Zugang zu Gesundheitsleistungen unabhängig von Einkommen und Status)
* [[Finanzierbarkeit]] ([[Preisbildung]] und Inanspruchnahme von Leistungen)
* Leistungsfähigkeit (schnelle und wirksame Behandlung)
* Wirtschaftlichkeit (Verhältnis von [[Kosten-Nutzen-Analyse|Kosten und Nutzen]])


Im Jahr 2000 legte die Weltgesundheitsorganisation [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]] Ziele fest, an denen sie nationale Gesundheitssysteme misst:<ref name="WHR">[http://www.who.int/whr/2000/en/ WHO World Health Report 2000 (englisch)]<!--Seite 21--></ref>
Die fünf Hauptziele des Gesundheitswesens sind:
* das Eingehen auf Bedürfnisse der Bevölkerung in allgemeineren Fragen wie Würde, Selbstbestimmung, Datenschutz und [[Kundenorientierung]],
*Zugang für alle,
* die gerechte Verteilung der finanziellen Lasten sowie
*[[Qualität]],
* das Gesundheitsniveau der Bevölkerung.
*[[medizinische_Wirksamkeit|Wirksamkeit]],
*[[Wirtschaftlichkeit]] sowie
*Zufriedenheit der Patienten und des Gesundheitspersonals


2001 definierte auch die [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] Ziele für Gesundheitswesen und Altenpflege:<ref>EU-Presseerklärung [http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/01/1747&language=DE IP/01/1747] vom 5. Dezember 2001.</ref>
== Internationaler Vergleich ==
* langfristige Finanzierbarkeit,
=== Typen ===
* hohe Qualität und
Ein zentrales politisches Steuerungsinstrument des Gesundheitswesens ist das Finanzierungssystem. Hiernach lassen sich die Gesundheitssysteme der [[OECD]]-Länder in drei Typen einteilen:
* Zugang für alle.
* Typ Nationaler Gesundheitsdienst: Finanzierung aus Steuermitteln (z. B. Großbritannien, Italien)
* Typ Sozialversicherung: Finanzierung durch gesetzliche Krankenversicherung/gesetzliche Pflichtversicherung, (z. B. Deutschland, Frankreich)
* Typ Privatversicherung: Finanzierung individuell oder durch Beiträge der Unternehmer (z. B. USA).


Die Frage der Finanzierung ist verbunden mit der Frage, welche Kranke wie schnell welche Behandlung bekommen.<ref name="zeit-2009-12-14">Harro Abrecht: [http://www.zeit.de/2009/51/M-Priorisierung ''Gesundheitsversorgung: Medizin am Limit''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 51/2009.</ref>
Mischformen dieser Typen sind häufig. In vielen Ländern hat der Anteil der öffentlichen Ausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben zugenommen.
In den Arztpraxen hat das Sparen –&nbsp;speziell bei niedergelassenen Ärzten am Ende eines Quartals, wenn die „Punkte“ der Praxis aufgebraucht sind&nbsp;– längst zu einer heimlichen [[Rationierung]] geführt.<ref name="zeit-2009-12-15">Martin Spiewak: [http://www.zeit.de/2009/51/M-Rationierung ''Gesundheitsversorgung: Feilschen ums Rezept''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 51/2009.</ref>
Schweden praktiziert ein System, das Kosten-Nutzen-Überlegungen in die ärztlichen Entscheidungen einfließen lässt.<ref name="zeit-2009-12-16">Harro Albrecht: [http://www.zeit.de/2009/51/M-Schweden ''Gesundheitsversorgung: Frisch gewichtet''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 51/2009.</ref>


== Beteiligte ==
=== Kosten des Gesundheitssystems der verschiedenen Länder ===
Die Beteiligten an einem Gesundheitssystem sind
Rangfolge nach Kosten des Gesundheitswesens, 2003, in % des BIP
* die Empfänger von Gesundheitsleistungen (Leistungsempfänger)
# USA: 15% des BIP (Bruttoinlandsprodukt)
* die ambulanten Leistungserbringer: [[Arzt|Ärzte]], [[Zahnarzt|Zahnärzte]], [[Apotheker]], [[Krankenpflege|Pflegepersonal]], [[Therapeut]]en. (Der Begriff „Leistungserbringer“ ist ein juristischer Begriff aus dem [[SGB V]], der von den Heilberufsangehörigen als abwertend empfunden wird).<ref>[[Deutscher Ärztetag]] Beschluss V 58 des 113. Deutschen Ärztetags 2010 in Dresden: ''„Der Deutsche Ärztetag möge erneut beschließen, dass die Ärzteschaft die Vokabel „Leistungserbringer“ nicht mehr verwendet. Der Begriff ist mit der Würde der ärztlichen Heilkunst von Ärzten und Ärztinnen in Klinik und Praxis nicht vereinbar. Die Vokabel wird von interessierter Seite benutzt, um die Deprofessionalisierung des Arztberufes voranzutreiben“''.</ref>
# Schweiz: 11.5%
* die stationären Leistungserbringer: [[Krankenhaus|Krankenhäuser]], [[Medizinische Rehabilitation|Reha-Einrichtungen]], [[Krankheitsprävention|Vorsorgekliniken]]
# Deutschland: 11.1%
* die Leistungsfinanzierer: Direktzahler (''Selbstzahler''), freiwillig Versicherte, gesetzlich versicherte Arbeitnehmer, Arbeitgeber, privat Versicherte
# Frankreich: 10.1%
* Leistungszahler: Direktzahler, die [[Krankenversicherung]]en, die [[Gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland|Gesetzliche Unfallversicherung]], [[Pflegeversicherung (Deutschland)|Pflegeversicherung]] und [[Gesetzliche Rentenversicherung (Deutschland)|Rentenversicherung]], die [[Kassenärztliche Vereinigung|Kassenärztlichen Vereinigungen]], [[Kassenzahnärztliche Vereinigung]]en, staatliche [[Beihilfe (Dienstrecht)|Beihilfestellen]]
# Italien: 8.4%
* der Staat: seine gesetzgebenden [[Körperschaft]]en wie Länder und Kommunen und seine Regulierungs- und Überwachungsstellen, wie z.&nbsp;B. [[Gesundheitsamt|Gesundheitsämter]]
# Großbritannien: 7.7%
* weitere im Gesundheitswesen tätige Interessensverbände z.&nbsp;B. Patientenverbände, [[Bundesverband Medizinische Versorgungszentren|Bundesverbände]] und [[Selbsthilfeorganisation]]en, [[Berufsverband|Berufsverbände]]
* die Wissenschaft: Medizin, [[Gesundheitswissenschaften]] und [[Gesundheitssystemforschung]]


== Finanzierungsmodelle ==
Rangfolge nach Kosten in kaufkraftbereinigten US-Dollar pro Kopf ([[2003]])
{{Hauptartikel|Finanzierungsmodelle im Gesundheitswesen}}
# USA 5.635
# Norwegen 3.807
# Schweiz 3.781
# Luxemburg 3.705
# Island 3.115
# Kanada 3.001
# Deutschland 2.996
# Niederlande 2.976
# Frankreich 2.903
# Belgien 2.827


Ein charakteristisches Merkmal eines Gesundheitssystems ist die Art seiner Finanzierung. Es werden grundsätzlich drei Klassen unterschieden:<ref name="Oggier" /><!--Seite 4-->
In allen Ländern sind ohne Kostendämpfungmaßnahmen die Kosten gestiegen.


* [[Öffentlicher Gesundheitsdienst|Nationaler Gesundheitsdienst]]: Finanzierung aus Steuermitteln (z.&nbsp;B. Großbritannien, Italien, Irland, Dänemark, Portugal)
=== Qualität ===
* Privatversicherungsmodell: Finanzierung über freiwillige Krankenversicherung (z.&nbsp;B. USA)
Die Kommerzialisierung der Medizin und die Kostenentwicklung haben überall zu einer Dominanz der ökonomischen Perspektive geführt. Dagegen steht die Qualität von Gesundheitssystemen auch wegen der schwierigeren Beurteilung im Hintergrund.
* Sozialversicherungsmodell: Finanzierung über gesetzliche Pflichtversicherung (z.&nbsp;B. Deutschland, Frankreich, Benelux).
Beispielsweise deutet ein hoher Anteil an Kranken in der Bevölkerung nicht automatisch auf eine schlechte medizinische Versorgung hin. Ganz im Gegenteil: Ein Zuckerkranker würde in einem Land mit schlechter medizinischer Versorgung bald sterben und damit aus der Krankenstatistik verschwinden. In einem Land mit guter medizinischer Versorgung dagegen könnte er noch lange ein relativ normales Leben führen, wird in der Statistik aber als Kranker geführt.


Hinzu kommt das Holländische Modell, bestehend aus Gesundheitsprämie und einkommensentsprechendem Beitrag.<ref name="SPON-408619">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/gesundheitsreform-von-hollaendern-lernen-a-408619.html |titel=Gesundheitsreform: Von Holländern lernen |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2006-03-29 |abruf=2014-12-27}}</ref>
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte in ihrem Weltgesundheitsbericht 2000 (http://www.who.int/whr/2000/en/) eine Rangordnung der Gesundheitssysteme ihrer 191 Mitgliedsländer aufgestellt. Die Methodik dieses Rankings ist jedoch wissenschaftlich umstritten. Indikatoren waren das Gesundheitsniveau einer Bevölkerung, die Verteilung des Gesundheitsniveaus in einer Bevölkerung, das Eingehen auf die Erwartungen der Bevölkerung und der Patienten, die Patientensouveränität und -Zufriedenheit, die Zugänglichkeit für alle und die Fairness der Finanzierung.


== Internationale Vergleiche ==
Danach ergab sich folgende Rangfolge:
=== Struktur ===
1. Frankreich,
Bei der Organisation gibt es in den einzelnen Staaten erhebliche Unterschiede. So ist das Gesundheitssystem in [[Deutschland]] teilweise staatlich, teilweise privat organisiert. Auf der staatlichen Ebene gibt es eine stark vom [[Föderalismus]] geprägte Struktur.
2. Italien,
3. San Marino,
4. Andorra,
5. Neuseeland,
6. Singapur,
7. Spanien,
8. Oman,
9. Österreich,
10. Japan,
...
18. Großbritannien,
...
20. Schweiz,
...
25. Deutschland


== Deutschland ==
=== Gesundheitsausgaben ===
Das Gesundheitssystem in Deutschland baut auf staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen und auf Personen auf. Im internationalen Vergleich verfügt Deutschland über eine überdurchschnittlich große Zahl an [[Arzt|Ärzten]], [[Facharzt|Fachärzten]], [[Psychotherapeut|Psychotherapeuten]], [[Zahnarzt|Zahnärzten]], Sozialpädagogen, [[Krankenpflege|Pflegepersonen]] und [[Krankenhaus|Krankenhausbetten]]. Dazu kommen Angehörige anderer [[Heilberuf]]e, [[Apotheker]] und ihr Personal. Etwa jeder 9. Beschäftigte (4,2 der 80 Millionen Einwohner) arbeitet in der gesamten Gesundheitswirtschaft.


[[Datei:Gesundheitssystem.svg|mini|300px|Anstieg der Kosten im Gesundheitssystem im Zeitraum von 1970 bis 2007 in verschiedenen Ländern (in USD/Kopf der Bev., Quelle: OECD)]]
Daneben sind am Gesundheitswesen beteiligt: der Staat ([[Gesundheitsministerium|Bund]], Länder und Gemeinden), die [[Krankenversicherung]]en, die Unfall-, Pflege- und Rentenversicherung, die [[Kassenärztliche Vereinigung|Kassenärztlichen Vereinigungen]], die Arbeitgeber und Arbeitnehmer und ihre Verbände, weitere im Gesundheitswesen tätige Interessenverbände und nicht zuletzt die [[Patient]]en, z. T. vertreten durch [[Patientenverband|Patientenverbände]] und [[Selbsthilfeorganisation]]en.
[[Datei:Gesundheitskosten in der EU 2018.svg|300px|mini|Gesundheitskosten in der EU, 2018, aufgeschlüsselt nach Ländern. Quelle: Infrastrukturatlas 2020, Urheber: Appenzeller/Hecher/Sack, Lizenz: CC BY 4.0<ref>[https://web.archive.org/web/20201114103741/https://www.boell.de/sites/default/files/2020-11/Infrastrukturatlas%202020.pdf Infrastrukturatlas - Daten und Fakten über öffentliche Räume und Netze] Berlin 2020, ISBN 978-3-86928-220-6, dort S. 33</ref> ]]


{{Siehe auch|Liste der Länder nach Gesundheitsausgaben}}
Das Versorgungsangebot wird abgesehen von staatlichen Krankenhäusern weitgehend privat erbracht. Es dominieren freie Berufe wie Ärzte und Apotheker sowie private Großunternehmen (z. B. in der pharmazeutischen oder medizintechnischen Industrie). Krankenhäuser werden häufig in gemeinnütziger Trägerschaft geführt, jedoch zunehmend privatisiert. Der Staat beteiligt sich als Leistungserbringer nur nachrangig, in Form von [[Gesundheitsamt|Gesundheitsämtern]], kommunalen Krankenhäusern oder Hochschulkliniken.
Die rechte Tabelle zeigt die Länder mit den höchsten relativen Ausgaben im Gesundheitswesen als Anteil des [[Bruttoinlandsprodukt]]s bzw. die Länder mit den höchsten absoluten Ausgaben als kaufkraftbereinigte in US-Dollar pro Kopf im Jahr 2016.<ref>[https://www.oecd-ilibrary.org/docserver/health_glance-2017-45-en.pdf?expires=1606471103&id=id&accname=guest&checksum=4F307F2373A5FF90018524A1BAFD6771 OECD Gesundheitsdaten 2016].</ref>


Im Durchschnitt der OECD-Mitgliedsländer wachsen die Gesundheitsausgaben stärker als die Wirtschaftskraft. Die Pro-Kopf-Ausgaben stiegen von 1990 bis 2005 um über 80 %, während die Bruttoinlandsprodukte (BIP) pro Kopf nur um 37 % wuchsen. Lagen die Gesundheitsausgaben 1970 durchschnittlich noch bei 5 % des BIP, war der Anteil 1990 auf 7 % angewachsen und stieg bis zum Jahr 2005 weiter auf 9 %.<!-- auch diese Zahlen aus den OECD Gesundheitsdaten 2007 --> In Deutschland lagen die Gesundheitsausgaben im Jahr 2016 bei 359,00 Milliarden Euro, dies entsprach 11,3 % des BIP.<ref>[https://www.gbe-bund.de/gbe/pkg_isgbe5.prc_menu_olap?p_uid=gast&p_aid=39513212&p_sprache=D&p_help=2&p_indnr=322&p_indsp=&p_ityp=H&p_fid= Gesundheitsausgaben in Deutschland].</ref>
Im internationalen Vergleich einzigartig ist die weitgehende Trennung in ambulante und stationäre Versorgung.


{| class="wikitable sortable"
=== Finanzierung ===
|+ Gesundheitsausgaben
|-
! Land !! Anteil am<br /> [[Bruttoinlandsprodukt]]<br /> im Jahr 2016
! kaufkraftbereinigte<br /> US-Dollar<br /> pro Kopf
|-
| [[Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten|USA]] || 17,2 % || 9.892
|-
| [[Gesundheitswesen in der Schweiz|Schweiz]] || 12,4 % || 7.919
|-
| [[Gesundheitssystem Deutschlands|Deutschland]] || 11,3 % || 5.551
|-
| Schweden || 11,0 % || 5.488
|-
| Frankreich || 11,0 % || 4.600
|-
| Kanada || 10,6 % || 4.753
|-
| [[Krankenversicherung in den Niederlanden|Niederlande]] || 10,5 % || 5.385
|-
| [[Gesundheitssystem in Österreich|Österreich]] || 10,4 % || 5.227
|-
| Dänemark || 10,4 % || 5.205
|-
| Belgien || 10,4 % || 4.840
|-
| Neuseeland || 9,2 % || 3.590
|-
! OECD-Durchschnitt !! 9,0 % !! 4.003
|-
|}


{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em;"
Das Gesundheitssystem wird überwiegend durch Versicherungsbeiträge finanziert, die (mit einigen Ausnahmen) paritätisch von Arbeitnehmern und Arbeitgebern aufgebracht werden. Das Paritätsprinzip wird jedoch zunehmend ausgehöhlt (''siehe hierzu:'' [[Gesundheitsreform]]). Knapp 90 % der Bevölkerung sind in der [[Gesetzliche Krankenversicherung|Gesetzlichen Krankenversicherung]] (GKV) versichert. Die Beiträge orientieren sich an der Höhe des jeweiligen Einkommens. Familienmitglieder sind unter bestimmten Bedingungen beitragsfrei mitversichert. Der Leistungsanspruch ist unabhängig von der Höhe der gezahlten Beiträge, allerdings begrenzt auf Leistungen, die ''notwendig, ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich'' sind.
|+ WHO-Rangordnung der Gesundheitssysteme nach „Attainment of Goals“ (Erfüllung der WHO-Kriterien)
! Rang !! Land !! Rang !! Land
|-
| 1 || Japan || 11 || Italien
|-
| 2 || Schweiz || 12 || Australien
|-
| 3 || Norwegen<ref>siehe auch: [[Norwegisches Zentralamt für das Gesundheitswesen]]</ref> || 13 || Belgien
|-
| 4 || Schweden || 14 || Deutschland
|-
| 5 || Luxemburg || 15 || USA
|-
| 6 || Frankreich || 16 || Island
|-
| 7 || Kanada || 17 || Kuba
|-
| 8 || Niederlande || 18 || Polen
|-
| 9 || [[National Health Service|Großbritannien]] || 132 || China
|-
| 10 || Österreich || 191 || Sierra Leone
|}


{| class="wikitable" style="float:left"
Etwa 9 % sind [[Private Krankenversicherung|privat krankenversichert]]. Hier richten sich die Prämien nach dem vereinbarten Leistungsumfang, dem allgemeinen Gesundheitszustand, dem Geschlecht und dem Eintrittsalter. 2,3 % sind anderweitig versichert (z. B. Bundeswehrangehörige, Zivildienstleistende, Sozialhilfeempfänger). Nur ca. 0,1 bis 0,3 % sind ohne Krankenversicherungsschutz.
|+ WHO-Rangordnung der Gesundheitssysteme nach Performance*
! Rang !! Land !! Rang !! Land
|-
| 1 || Frankreich || 16 || Luxemburg
|-
| 2 || Italien || 17 || Niederlande
|-
| 3 || San Marino || 18 || [[National Health Service|Großbritannien]]
|-
| 4 || Andorra || 20 || Schweiz
|-
| 5 || Malta || 25 || Deutschland
|-
| 6 || Singapur || 37 ||USA
|-
| 7 || Spanien || 39 || Kuba
|-
| 8 || Oman || 50 || Polen
|-
| 9 || Österreich || 144 || China
|-
| 10 || Japan || 191 || Sierra Leone
|}
<div style="clear:both;"></div>
'''*''' Erfüllung der WHO-Kriterien verglichen zu den verwendeten Ressourcen


=== Qualität ===
Nach den Versicherungsleistungen machen [[Selbstbeteiligung|Eigenbeteiligungen]] oder Zuzahlungen von Patienten einen wachsenden Anteil an der Finanzierung des Gesundheitssystems aus. In einigen Bereichen werden Zuschüsse oder Kostenbeteiligungen durch den Staat oder durch gemeinnützige Organisationen erbracht.


Die Qualität von Gesundheitssystemen zu beurteilen ist schwierig. So muss beispielsweise ein hoher Anteil an Kranken in der Bevölkerung nicht unbedingt auf eine schlechte medizinische Versorgung hindeuten. Im Gegenteil wird ein Diabetiker in einem Land mit schlechter medizinischer Versorgung bald sterben und damit aus der Krankenstatistik herausfallen. In einem Land mit guter medizinischer Versorgung hingegen kann er noch lange weiterleben, wird in der Statistik aber als Kranker geführt. Ein hoher Anteil kranker Menschen an der Bevölkerung ist allerdings ein Indiz dafür, dass die medizinische Versorgung sich mehr um die Behandlung von Symptomen kümmert als um die Beseitigung der Ursachen. Der Diabetiker erhält beispielsweise Insulin, um mit seiner Erkrankung weiterleben zu können, die konkreten Ursachen der Funktionsstörung werden aber nicht fest- und gegebenenfalls abgestellt. Ähnlich sieht es bei einer Reihe weiterer, im Wesentlichen durch Ernährung und Lebensstil bedingter Erkrankungen aus, die für einen großen Teil der Pflegefälle verantwortlich sind.<ref name="Biesalski">{{Literatur |Autor=H. K. Biesalski |Titel=Ernährungsmedizin |Verlag=Thieme |Datum=2010 |ISBN=978-3-13-154384-4}}</ref>
Daneben hat sich ein erheblicher privater Gesundheitsmarkt für "[[IGeL]]" ("Individuelle Gesundheitsleistungen"), [[Fitness]], [[Wellness]], [[Anti-Aging]], [[Schönheitsoperation]]en, [[Kosmetik]], Medikamente, [[Alternativmedizin|alternative Heilverfahren]] und [[esoterisch]]e Praktiken entwickelt.


Die [[Weltgesundheitsorganisation]] hat eine Rangordnung der Gesundheitssysteme ihrer 191 Mitgliedsländer aufgestellt.<ref name="WHR" /> Verglichen wurde anhand der oben genannten Ziele – Gesundheitsniveau, Bedürfnisorientierung und Finanzierungsgerechtigkeit – auf der Grundlage von Daten aus dem Jahr 1997. Die Studie ergab die Platzierungen in der oben stehenden Tabelle.
===Probleme und Reformvorschläge===
siehe: [[Gesundheitsreform]], [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen]]


Nach einer internationalen Studie unter Leitung der University of Washington hat sich die Gesundheit von 1990 auf 2015 in 167 von 195 Ländern verbessert. Die beste Bewertung von Zugang und Qualität der Gesundheitsversorgung erhielt 2015 Andorra, gefolgt von Island und der Schweiz; Österreich erreichte den 13. und Deutschland den 20. Rang.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/gesundheitsversorgung-deutschland-belegt-weltweit-platz-20-a-1148313.html |titel=Weltweiter Vergleich: Deutschlands Gesundheitssystem landet auf Platz 20 |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2017-05-19 |abruf=2017-05-19}}</ref>
===Statistische Angaben (2004)===
Stationär:
*Zahl der Krankenhausbetten in 2.166 [[Krankenhaus|Kliniken]]: rund 531.300 (zusätzlich ca. 1000 Reha-Kliniken)
*Behandelte Fälle in Krankenhäusern: 16,8 Millionen.
*Durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus: 8,7 Tage
*Ärztliches Personal in den Kliniken: 117.681
*Pflegepersonal in den Kliniken: 309.510
*Nichtärztliches Personal in den Kliniken: 688.307 Beschäftigte.
*Gesamtpersonal in den Krankenhäusern: 0,8 Millionen Beschäftigte
*Gesamtumsatz der Krankenhäuser: rund 60 Milliarden € pro Jahr


Im [[Deutsches Ärzteblatt|Deutschen Ärzteblatt]] wird der Studie allerdings eine zu geringe und unseriös gewählte Datenbasis und eine politische Färbung vorgeworfen. Außerdem wird darin kritisiert, dass sich die Rankings in den einzelnen Kategorien der Studie sehr stark unterscheiden.<ref name="aerzteblatt-24128">{{Literatur |Autor=Hans-Joachim Maes |Titel=Deutsches Ärzteblatt: „World Health Report“: Mixtur von harten und weichen Daten |Sammelwerk=[[Deutsches Ärzteblatt]] |Band=97 |Nummer=36 |Verlag=[[Deutscher Ärzte-Verlag]] |Datum=2000-09-08 |Seiten=A-2289 / B-1953 / C-1837 |Online=http://www.aerzteblatt.de/archiv/24128/World-Health-Report-Mixtur-von-harten-und-weichen-Daten}}</ref>
Ambulant:
*Zahl der niedergelassenen Haus- und Fachärzte: 116 000 lt. kassenärztlicher Bundesvereinigung
*Zahl des nichtärztlichen Personals im ambulanten Bereich: 203.000 (davon ca. 90.000 Teilzeit)
*Zahl der [[Apotheke]]n: 21.968
*Zahl der Beschäftigten in Apotheken: ca. 145.000


Die internationalen [[Patientensicherheitsziele]] dienen der weltweiten [[Qualitätsmanagement in der Medizin|Qualitätssicherung in der Medizin]].
Direkt oder indirekt sind im Gesundheitswesen in Deutschland rund 4,1 Millionen Menschen beschäftigt. Dies entspricht rund 10,3% aller Erwerbstätigen.


== CO<sub>2</sub>-Fußabdruck des Gesundheitssystems ==
*Siehe ''Weblink dazu'': [http://www.destatis.de/themen/d/thm_gesundheit.php Statistische Bundesamt, Wiesbaden, Reihen zum Gesundheitswesen]
Der [[CO2-Fußabdruck|CO<sub>2</sub>-Fußabdruck]] des Gesundheitssystems entspricht weltweit 4,4 Prozent (Deutschland 5,2 Prozent)<ref>{{Internetquelle |autor=Josh Karliner; Scott Slotterback; Richard Boyd; Ben Ashby; Kristian Steele |url=https://global.noharm.org/sites/default/files/documents-files/5961/HealthCaresClimateFootprint_092319.pdf |titel=HEALTH CARE’S CLIMATE FOOTPRINT |werk=Health Care Without Harm |hrsg=Health Care Without Harm, Arup |datum=2019-09 |sprache=en |abruf=22.01.2025}}</ref> der Nettoemissionen (Kohlendioxid Äquivalent). Damit ist er ähnlichen groß wie der des Flug- oder Schiffsverkehrs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/gesundheitssystem-und-medizin-klimabilanz-ist-schlecht-100.html |titel=CO<sub>2</sub>-Schleuder Krankenhaus?: Wie sich der Klima-Impact der Medizin eindämmen lässt |titelerg=4,4 Prozent der weltweiten CO<sub>2</sub>-Emissionen entstehen im Gesundheitswesen. Können wir diese Zahl reduzieren, ohne auf Sicherheit und Hygiene zu verzichten? Obwohl der Deutsche Ärztetag fordert, das Gesundheitswesen solle bis 2030 klimaneutral werden, geht es hier nur langsam voran. |autor=Inka Zimmermann |werk=www.mdr.de |datum=2024-06-29 |abruf=2024-06-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://noharm-global.org/sites/default/files/documents-files/5961/HealthCaresClimateFootprint_092319.pdf |titel=Health care’s climate footprint |titelerg=How the Health Sector Contributes to the Global Climate Crisis and Opportunities for Action |werk=noharm-global.org |hrsg=[[Health Care Without Harm|Health Care Without Harm (Kurz: HCWH)]] |datum=2019 |abruf=2024-06-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/nachrichten/info/CO2-Schleuder-Krankenhaus-die-uebersehene-Herausforderung,audio1629324.html |titel= CO<sub>2</sub>-Schleuder Krankenhaus - die übersehene Herausforderung! |werk=www.ndr.de |autor=Arne Schulz,Anna Marohn |datum=2024-05-17 |abruf=2024-06-29}}</ref>


Ein Großteil der Emissionen des Gesundheitswesens weltweit (71 %) ist auf die [[Lieferkette]] zurückzuführen.<ref>{{Internetquelle |autor=Josh Karliner; Scott Slotterback; Richard Boyd; Ben Ashby; Kristian Steele |url=https://global.noharm.org/sites/default/files/documents-files/5961/HealthCaresClimateFootprint_092319.pdf |titel=HEALTH CARE’S CLIMATE FOOTPRINT |werk=Health Care Without Harm |hrsg=Health Care Without Harm, Arup |datum=2019-09 |sprache=en |abruf=2025-01-22}}</ref> Dabei können digitale Technologien, wie [[Blockchain]], zum transparenten Nachverfolgen der Herkunft von [[Medizinprodukt]]en genutzt werden. Hierdurch kann die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien in der Lieferkette gefördert werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Lara Schmidt, Jan-Patrick Novoa Lill |url=https://www.atlas-digitale-gesundheitswirtschaft.de/blog/2024/11/20/digitale-technologien-als-treiber-gruener-lieferketten/ |titel=Digitale Technologien als Treiber grüner Lieferketten |werk=ATLAS Digitale Gesundheitswirtschaft |datum=2024-11-20 |sprache=de |abruf=2025-01-22}}</ref> Eine Verbindung von organisationalen Maßnahmen mit technologischen Innovationen hat das Potenzial, die Lieferketten von Gesundheitseinrichtungen grüner zu gestalten und den [[CO2-Fußabdruck|CO<sub>2</sub>-Fußabdruck]] zu reduzieren.<ref>{{Literatur |Autor=Lo Cham Man, Yong Lin, Gu Pang, Joseph Sanderson, Keru Duan |Titel=Digitalization to achieve greener healthcare supply chain |Sammelwerk=Journal of Cleaner Production |Band=463 |Datum=2024-07 |DOI=10.1016/j.jclepro.2024.142802 |Seiten=142802 |Online=https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0959652624022509 |Abruf=2025-01-22}}</ref>
=== Krankheitskosten (2002) ===


== Siehe auch ==
Gesamtausgaben: 224 Milliarden Euro, d.h. rund 2.700,- Euro pro Person (Frauen 3.160, Männer 2.240 Euro).
* [[Gesundheitspolitik]], [[Gesundheitsökonomie]]
* [[Öffentlicher Gesundheitsdienst]]
* [[Public Health]]
* [[Gesundheitssystem Deutschlands]]
* [[Europäische Gesellschaft für Qualität in der Gesundheitsversorgung]]


== Literatur ==
Die höchsten Ausgaben entfielen auf:
* Alexander Dietz: ''Gerechte Gesundheitsreform? Ressourcenvergabe in der Medizin aus ethischer Perspektive''. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-593-39511-1
*Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems: 35,4 Milliarden Euro
* Rita Baur, Andreas Heimer, Silvia Wieseler: ''Gesundheitssysteme und Reformansätze im internationalen Vergleich.'' In: Jan Böcken, Martin Butzlaff, Andreas Esche (Hrsg.): ''Reformen im Gesundheitswesen. Ergebnisse der internationalen Recherche''. 3. Auflage. [[Verlag Bertelsmann Stiftung|Verlag Bertelsmann-Stiftung]], Gütersloh 2001, ISBN 3-89204-515-1.
*Krankheiten des Verdauungssystems: rund 31 Milliarden Euro
* Fritz Beske, Thomas Drabinski, Herbert Zöllner: ''Das Gesundheitswesen im internationalen Vergleich – Eine Antwort auf die Kritik.'' Schmidt & Klaunig, Kiel 2004, ISBN 3-88312-290-4.
*Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems: ca. 25 Milliarden Euro
* Fritz Beske, Thomas Drabinski: ''Leistungskatalog des Gesundheitswesens im internationalen Vergleich. Eine Analyse von 14 Ländern.'' Schmidt & Klaunig, Kiel 2005. Bd. I: ''Struktur, Finanzierung und Gesundheitsleistungen.'' ISBN 3-88312-330-7. Bd: II: ''Geldleistungen.'' ISBN 3-88312-331-5.
*Psychische Erkrankungen: knapp 22 Milliarden Euro
* Dartmouth Medical School. Center for the Evaluative Clinical Sciences: ''Dartmouth Atlas of Health Care. Regional Differences in Costs and Care.'' 2007, ISBN 1-55648-171-3. ([http://www.dartmouth.edu/~atlas/ Homepage]).
* Fritz Dross, Wolfgang Woelk et al.: ''Gesundheitswesen, öffentliches.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' Walter de Gruyter, Berlin und New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 487–492.
* Wolfgang Uwe Eckart, Robert Jütte: ''Das europäische Gesundheitswesen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede in historischer Perspektive.'' [[Uni-Taschenbücher|UTB]], Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8252-2903-0.
* {{Literatur |Autor=[[Alfons Fischer (Mediziner)|Alfons Fischer]] |Titel=Geschichte des deutschen Gesundheitswesens |TitelErg=Bearbeitet im Auftrage und mit Förderung des Reichsgesundheitsamtes |Verlag=Kommissionsverlag F. A. Herbig |Ort=Berlin |Datum=1933 |Kommentar=Neudruck Hildesheim 1965 |Umfang=2 Bände}}
* Kurt Fleischhauer: ''Aufbringung und Verteilung von Mitteln für das Gesundheitswesen. Regelungen und Probleme in Deutschland, Großbritannien und den USA.'' Alber, Freiburg 2007 (DRZE-Sachstandsberichte, Bd. 6).
* Maria M. Hofmarcher: ''Das österreichische Gesundheitssystem. Akteure, Daten, Analysen.'' Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin 2013, ISBN 978-3-95466-052-0.
* [[Rolf Rosenbrock]], Thomas Gerlinger: ''Gesundheitspolitik. Eine systematische Einführung.'' 2. Auflage. Hans Huber, Bern 2006, ISBN 3-456-84225-2.


== Weblinks ==
Die Menschen ab 65 Jahren (derzeit ca. 17 % der Bevölkerung) verursachten knapp 43 % der Gesamtausgaben.
{{Commonscat|Healthcare systems|Gesundheitssysteme ''(healthcare systems)''}}
{{Commonscat|Healthcare|Gesundheitsversorgung ''(healthcare)''|suffix=-}}
{{Wiktionary|Gesundheitssystem}}
{{Wiktionary|Gesundheitswesen|suffix=-}}
* {{DNB-Portal|4020775-4}}
* Dana Bethkenhagen: [https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/mangelnde-paritaet-im-gesundheitswesen-fehlen-frauen-in-fuehrungspositionen-/25648554.html ''Mangelnde Parität: Im Gesundheitswesen fehlen Frauen in Führungspositionen.''] In: ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel.de]].'' 16. März 2020 (Frauen im Gesundheitswesen sind meist an der Basis zu finden).


== Einzelnachweise ==
''(Quelle: Studie des Statistischen Bundesamtes "Krankheitskosten in Deutschland im Jahr 2002")''
<references />


{{Normdaten|TYP=s|GND=4020775-4}}
==Österreich==
siehe: [[Gesundheitssystem in Österreich]]


[[Kategorie:Gesundheitssystem| ]]
==Schweiz==
[[Kategorie:Gesundheitswissenschaft]]
siehe: [[Gesundheitswesen_Schweiz|Gesundheitssystem in der Schweiz]]

== Niederlande ==
siehe: [[Gesundheitsreform in den Niederlanden]]

== Literatur ==
* Rita Baur, Andreas Heimer, Silvia Wieseler, ''Gesundheitssysteme und Reformansätze im internationalen Vergleich'', in: Jan Böcken, Martin Butzlaff, Andreas Esche (Hrsg.), ''Reformen im Gesundheitswesen. Ergebnisse der internationalen Recherche Carl Bertelsmann-Preis 2000'', Verlag Bertelsmann Stiftung Gütersloh, 3., überarbeitete Auflage 2003, ISBN 3-89204-515-1, Download unter http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-0A000F0A-1EB3E760/stiftung/515.pdf (PDF 910 KB)
* [[Fritz Beske]], Hermann Bechtel, Johannes F. Hallauer: ''Das Gesundheitswesen in Deutschland'', Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2004
* Beske, F.; T. Drabinski; H. Zöllner: Das Gesundheitswesen im internationalen Vergleich – Eine Antwort auf die Kritik. Kiel 2004. 159 S. ISBN 3-88312-290-4
* Beske, F.; T. Drabinski: Leistungskatalog des Gesundheitswesens im internationalen Vergleich. Eine Analyse von 14 Ländern. Kiel 2005, Bd. I: Struktur, Finanzierung und Gesundheitsleistungen. 274 S. ISBN 3-88312-330-7. Bd: II: Geldleistungen. 205 S.ISBN 3-88312-331-5
* Hans-Ulrich Deppe: ''Zur sozialen Anatomie des Gesundheitssystems. Neoliberalismus und Gesundheitspolitik in Deutschland'', VAS Verlag, 2. Aufl. 2002, 312 S., 20,50 €
* [[Wolfgang Eckart|Wolfgang Uwe Eckart]], R.Jütte: ''Das europäische Gesundheitswesen : Gemeinsamkeiten und Unterschiede in historischer Perspektive''. Stuttgart 1994. 211 S.
* Gerhard Kocher, Willy Oggier (Hrsg.): ''Gesundheitswesen Schweiz 2004-2006, ein aktueller Überblick''. Hans Huber, Bern 2004, 336 S., € 22.95
* Elisabeth Niejahr: ''Erste Hilfe aus Den Haag.'' Gesundheit: In Holland funktioniert die Mischung aus Kopfpauschale und Bürgerversicherung. In: [[DIE ZEIT]] 30.03.2006 Nr.14, Seite 27.
* Leonhart Taschenjahrbuch ''Gesundheitswesen 2004/2005 - Institutionen, Verbände, Ansprechpartner. Deutschland - Bund und Länder'', K.M. Leonhart Verlag München, 5. Auflage 2004. ISBN 3-9806190-9-5
* Rolf Rosenbrock, Thomas Gerlinger: ''Gesundheitspolitik. Eine systematische Einführung'', Hans Huber, Bern 2004, 320 S., 29,95 €
* Michael Simon, ''Das Gesundheitssystem in Deutschland. Eine Einführung in Struktur und Funktionsweise'', Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen u.a. 2005

Aktuelle Version vom 22. Januar 2025, 18:46 Uhr

Das Gesundheitssystem[1] bzw. Gesundheitswesen[2] umfasst alle Personen, Organisationen, Einrichtungen, Regelungen und Prozesse, deren Aufgabe die Gesundheitsversorgung, das heißt die Förderung und Erhaltung der Gesundheit sowie deren Sicherung durch Prävention und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen, ist. Der Begriff Gesundheitswesen dient der Beschreibung des äußerst komplexen Gesundheitssystems zur Krankenversorgung und Gesunderhaltung, wogegen die Gesundheitswirtschaft als ganze neben der stationären und ambulanten Versorgung Kranker und der Vorbeugung gegen Krankheiten bei Gesunden unter anderem auch die Herstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten, den Gesundheitstourismus, die Wellness- sowie die Fitnessbranche umfasst.[3]

Grün: Länder mit universeller Gesundheitsfürsorge

Der Begriff Sanitätswesen ist für den notfallmedizinischen Dienst und Erste Hilfe, für den militärischen Sektor, im Katastrophen-/Zivilschutz und für diverse öffentliche Aufgaben wie Hygiene üblich.

In wissenschaftlichen Werken wurden folgende Ziele für ein Gesundheitswesen genannt:[4][5]

  • Bedarfsgerechtigkeit (Problem der Beeinflussung der Nachfrage durch die Anbieter)
  • Chancengleichheit (Zugang zu Gesundheitsleistungen unabhängig von Einkommen und Status)
  • Finanzierbarkeit (Preisbildung und Inanspruchnahme von Leistungen)
  • Leistungsfähigkeit (schnelle und wirksame Behandlung)
  • Wirtschaftlichkeit (Verhältnis von Kosten und Nutzen)

Im Jahr 2000 legte die Weltgesundheitsorganisation WHO Ziele fest, an denen sie nationale Gesundheitssysteme misst:[6]

  • das Eingehen auf Bedürfnisse der Bevölkerung in allgemeineren Fragen wie Würde, Selbstbestimmung, Datenschutz und Kundenorientierung,
  • die gerechte Verteilung der finanziellen Lasten sowie
  • das Gesundheitsniveau der Bevölkerung.

2001 definierte auch die EU-Kommission Ziele für Gesundheitswesen und Altenpflege:[7]

  • langfristige Finanzierbarkeit,
  • hohe Qualität und
  • Zugang für alle.

Die Frage der Finanzierung ist verbunden mit der Frage, welche Kranke wie schnell welche Behandlung bekommen.[8] In den Arztpraxen hat das Sparen – speziell bei niedergelassenen Ärzten am Ende eines Quartals, wenn die „Punkte“ der Praxis aufgebraucht sind – längst zu einer heimlichen Rationierung geführt.[9] Schweden praktiziert ein System, das Kosten-Nutzen-Überlegungen in die ärztlichen Entscheidungen einfließen lässt.[10]

Die Beteiligten an einem Gesundheitssystem sind

Finanzierungsmodelle

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Ein charakteristisches Merkmal eines Gesundheitssystems ist die Art seiner Finanzierung. Es werden grundsätzlich drei Klassen unterschieden:[4]

  • Nationaler Gesundheitsdienst: Finanzierung aus Steuermitteln (z. B. Großbritannien, Italien, Irland, Dänemark, Portugal)
  • Privatversicherungsmodell: Finanzierung über freiwillige Krankenversicherung (z. B. USA)
  • Sozialversicherungsmodell: Finanzierung über gesetzliche Pflichtversicherung (z. B. Deutschland, Frankreich, Benelux).

Hinzu kommt das Holländische Modell, bestehend aus Gesundheitsprämie und einkommensentsprechendem Beitrag.[12]

Internationale Vergleiche

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Bei der Organisation gibt es in den einzelnen Staaten erhebliche Unterschiede. So ist das Gesundheitssystem in Deutschland teilweise staatlich, teilweise privat organisiert. Auf der staatlichen Ebene gibt es eine stark vom Föderalismus geprägte Struktur.

Gesundheitsausgaben

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Anstieg der Kosten im Gesundheitssystem im Zeitraum von 1970 bis 2007 in verschiedenen Ländern (in USD/Kopf der Bev., Quelle: OECD)
Gesundheitskosten in der EU, 2018, aufgeschlüsselt nach Ländern. Quelle: Infrastrukturatlas 2020, Urheber: Appenzeller/Hecher/Sack, Lizenz: CC BY 4.0[13]

Die rechte Tabelle zeigt die Länder mit den höchsten relativen Ausgaben im Gesundheitswesen als Anteil des Bruttoinlandsprodukts bzw. die Länder mit den höchsten absoluten Ausgaben als kaufkraftbereinigte in US-Dollar pro Kopf im Jahr 2016.[14]

Im Durchschnitt der OECD-Mitgliedsländer wachsen die Gesundheitsausgaben stärker als die Wirtschaftskraft. Die Pro-Kopf-Ausgaben stiegen von 1990 bis 2005 um über 80 %, während die Bruttoinlandsprodukte (BIP) pro Kopf nur um 37 % wuchsen. Lagen die Gesundheitsausgaben 1970 durchschnittlich noch bei 5 % des BIP, war der Anteil 1990 auf 7 % angewachsen und stieg bis zum Jahr 2005 weiter auf 9 %. In Deutschland lagen die Gesundheitsausgaben im Jahr 2016 bei 359,00 Milliarden Euro, dies entsprach 11,3 % des BIP.[15]

Gesundheitsausgaben
Land Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
im Jahr 2016
kaufkraftbereinigte
US-Dollar
pro Kopf
USA 17,2 % 9.892
Schweiz 12,4 % 7.919
Deutschland 11,3 % 5.551
Schweden 11,0 % 5.488
Frankreich 11,0 % 4.600
Kanada 10,6 % 4.753
Niederlande 10,5 % 5.385
Österreich 10,4 % 5.227
Dänemark 10,4 % 5.205
Belgien 10,4 % 4.840
Neuseeland 9,2 % 3.590
OECD-Durchschnitt 9,0 % 4.003
WHO-Rangordnung der Gesundheitssysteme nach „Attainment of Goals“ (Erfüllung der WHO-Kriterien)
Rang Land Rang Land
1 Japan 11 Italien
2 Schweiz 12 Australien
3 Norwegen[16] 13 Belgien
4 Schweden 14 Deutschland
5 Luxemburg 15 USA
6 Frankreich 16 Island
7 Kanada 17 Kuba
8 Niederlande 18 Polen
9 Großbritannien 132 China
10 Österreich 191 Sierra Leone
WHO-Rangordnung der Gesundheitssysteme nach Performance*
Rang Land Rang Land
1 Frankreich 16 Luxemburg
2 Italien 17 Niederlande
3 San Marino 18 Großbritannien
4 Andorra 20 Schweiz
5 Malta 25 Deutschland
6 Singapur 37 USA
7 Spanien 39 Kuba
8 Oman 50 Polen
9 Österreich 144 China
10 Japan 191 Sierra Leone

* Erfüllung der WHO-Kriterien verglichen zu den verwendeten Ressourcen

Die Qualität von Gesundheitssystemen zu beurteilen ist schwierig. So muss beispielsweise ein hoher Anteil an Kranken in der Bevölkerung nicht unbedingt auf eine schlechte medizinische Versorgung hindeuten. Im Gegenteil wird ein Diabetiker in einem Land mit schlechter medizinischer Versorgung bald sterben und damit aus der Krankenstatistik herausfallen. In einem Land mit guter medizinischer Versorgung hingegen kann er noch lange weiterleben, wird in der Statistik aber als Kranker geführt. Ein hoher Anteil kranker Menschen an der Bevölkerung ist allerdings ein Indiz dafür, dass die medizinische Versorgung sich mehr um die Behandlung von Symptomen kümmert als um die Beseitigung der Ursachen. Der Diabetiker erhält beispielsweise Insulin, um mit seiner Erkrankung weiterleben zu können, die konkreten Ursachen der Funktionsstörung werden aber nicht fest- und gegebenenfalls abgestellt. Ähnlich sieht es bei einer Reihe weiterer, im Wesentlichen durch Ernährung und Lebensstil bedingter Erkrankungen aus, die für einen großen Teil der Pflegefälle verantwortlich sind.[17]

Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Rangordnung der Gesundheitssysteme ihrer 191 Mitgliedsländer aufgestellt.[6] Verglichen wurde anhand der oben genannten Ziele – Gesundheitsniveau, Bedürfnisorientierung und Finanzierungsgerechtigkeit – auf der Grundlage von Daten aus dem Jahr 1997. Die Studie ergab die Platzierungen in der oben stehenden Tabelle.

Nach einer internationalen Studie unter Leitung der University of Washington hat sich die Gesundheit von 1990 auf 2015 in 167 von 195 Ländern verbessert. Die beste Bewertung von Zugang und Qualität der Gesundheitsversorgung erhielt 2015 Andorra, gefolgt von Island und der Schweiz; Österreich erreichte den 13. und Deutschland den 20. Rang.[18]

Im Deutschen Ärzteblatt wird der Studie allerdings eine zu geringe und unseriös gewählte Datenbasis und eine politische Färbung vorgeworfen. Außerdem wird darin kritisiert, dass sich die Rankings in den einzelnen Kategorien der Studie sehr stark unterscheiden.[19]

Die internationalen Patientensicherheitsziele dienen der weltweiten Qualitätssicherung in der Medizin.

CO2-Fußabdruck des Gesundheitssystems

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Der CO2-Fußabdruck des Gesundheitssystems entspricht weltweit 4,4 Prozent (Deutschland 5,2 Prozent)[20] der Nettoemissionen (Kohlendioxid Äquivalent). Damit ist er ähnlichen groß wie der des Flug- oder Schiffsverkehrs.[21][22][23]

Ein Großteil der Emissionen des Gesundheitswesens weltweit (71 %) ist auf die Lieferkette zurückzuführen.[24] Dabei können digitale Technologien, wie Blockchain, zum transparenten Nachverfolgen der Herkunft von Medizinprodukten genutzt werden. Hierdurch kann die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien in der Lieferkette gefördert werden.[25] Eine Verbindung von organisationalen Maßnahmen mit technologischen Innovationen hat das Potenzial, die Lieferketten von Gesundheitseinrichtungen grüner zu gestalten und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.[26]

  • Alexander Dietz: Gerechte Gesundheitsreform? Ressourcenvergabe in der Medizin aus ethischer Perspektive. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-593-39511-1
  • Rita Baur, Andreas Heimer, Silvia Wieseler: Gesundheitssysteme und Reformansätze im internationalen Vergleich. In: Jan Böcken, Martin Butzlaff, Andreas Esche (Hrsg.): Reformen im Gesundheitswesen. Ergebnisse der internationalen Recherche. 3. Auflage. Verlag Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh 2001, ISBN 3-89204-515-1.
  • Fritz Beske, Thomas Drabinski, Herbert Zöllner: Das Gesundheitswesen im internationalen Vergleich – Eine Antwort auf die Kritik. Schmidt & Klaunig, Kiel 2004, ISBN 3-88312-290-4.
  • Fritz Beske, Thomas Drabinski: Leistungskatalog des Gesundheitswesens im internationalen Vergleich. Eine Analyse von 14 Ländern. Schmidt & Klaunig, Kiel 2005. Bd. I: Struktur, Finanzierung und Gesundheitsleistungen. ISBN 3-88312-330-7. Bd: II: Geldleistungen. ISBN 3-88312-331-5.
  • Dartmouth Medical School. Center for the Evaluative Clinical Sciences: Dartmouth Atlas of Health Care. Regional Differences in Costs and Care. 2007, ISBN 1-55648-171-3. (Homepage).
  • Fritz Dross, Wolfgang Woelk et al.: Gesundheitswesen, öffentliches. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. Walter de Gruyter, Berlin und New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 487–492.
  • Wolfgang Uwe Eckart, Robert Jütte: Das europäische Gesundheitswesen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede in historischer Perspektive. UTB, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8252-2903-0.
  • Alfons Fischer: Geschichte des deutschen Gesundheitswesens. Bearbeitet im Auftrage und mit Förderung des Reichsgesundheitsamtes. Kommissionsverlag F. A. Herbig, Berlin 1933 (2 Bände, Neudruck Hildesheim 1965).
  • Kurt Fleischhauer: Aufbringung und Verteilung von Mitteln für das Gesundheitswesen. Regelungen und Probleme in Deutschland, Großbritannien und den USA. Alber, Freiburg 2007 (DRZE-Sachstandsberichte, Bd. 6).
  • Maria M. Hofmarcher: Das österreichische Gesundheitssystem. Akteure, Daten, Analysen. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin 2013, ISBN 978-3-95466-052-0.
  • Rolf Rosenbrock, Thomas Gerlinger: Gesundheitspolitik. Eine systematische Einführung. 2. Auflage. Hans Huber, Bern 2006, ISBN 3-456-84225-2.
Commons: Gesundheitssysteme (healthcare systems) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Gesundheitssystem – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. laut Duden: (öffentliches) System, nach dem die medizinische Versorgung der Bevölkerung politisch, sozial und finanziell geregelt ist.
  2. laut Duden: Gesamtheit der öffentlichen Einrichtungen zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit, zur Bekämpfung von Krankheiten oder Seuchen.
  3. A. J. W. Goldschmidt, J. Hilbert: Von der Last zur Chance – Der Paradigmenwechsel vom Gesundheitswesen zur Gesundheitswirtschaft. In: A. J. W. Goldschmidt, J. Hilbert (Hrsg.): Gesundheitswirtschaft in Deutschland. Die Zukunftsbranche. Band 1 der Schriftenreihe: Gesundheitswirtschaft und Management. kma-Reader – Die Bibliothek für Manager. Wikom-Verlag (Thieme), Wegscheid 2009, ISBN 978-3-9812646-0-9, S. 20–40.
  4. a b Willy Oggier: Vorteile einer Einheitskasse. (Memento vom 9. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 473 kB) Schlussbericht im Auftrag des Bundesamtes für Sozialversicherung, 2001.
  5. Markus Grabka: Alternative Finanzierungsmodelle einer sozialen Krankenversicherung in Deutschland – Methodische Grundlagen und exemplarische Durchführung einer Mikrosimulationsstudie. Dissertation, TU Berlin, 2004, S. 60.
  6. a b WHO World Health Report 2000 (englisch)
  7. EU-Presseerklärung IP/01/1747 vom 5. Dezember 2001.
  8. Harro Abrecht: Gesundheitsversorgung: Medizin am Limit. In: Die Zeit, Nr. 51/2009.
  9. Martin Spiewak: Gesundheitsversorgung: Feilschen ums Rezept. In: Die Zeit, Nr. 51/2009.
  10. Harro Albrecht: Gesundheitsversorgung: Frisch gewichtet. In: Die Zeit, Nr. 51/2009.
  11. Deutscher Ärztetag Beschluss V 58 des 113. Deutschen Ärztetags 2010 in Dresden: „Der Deutsche Ärztetag möge erneut beschließen, dass die Ärzteschaft die Vokabel „Leistungserbringer“ nicht mehr verwendet. Der Begriff ist mit der Würde der ärztlichen Heilkunst von Ärzten und Ärztinnen in Klinik und Praxis nicht vereinbar. Die Vokabel wird von interessierter Seite benutzt, um die Deprofessionalisierung des Arztberufes voranzutreiben“.
  12. Gesundheitsreform: Von Holländern lernen. In: Spiegel Online. 29. März 2006, abgerufen am 27. Dezember 2014.
  13. Infrastrukturatlas - Daten und Fakten über öffentliche Räume und Netze Berlin 2020, ISBN 978-3-86928-220-6, dort S. 33
  14. OECD Gesundheitsdaten 2016.
  15. Gesundheitsausgaben in Deutschland.
  16. siehe auch: Norwegisches Zentralamt für das Gesundheitswesen
  17. H. K. Biesalski: Ernährungsmedizin. Thieme, 2010, ISBN 978-3-13-154384-4.
  18. Weltweiter Vergleich: Deutschlands Gesundheitssystem landet auf Platz 20. In: Spiegel Online. 19. Mai 2017, abgerufen am 19. Mai 2017.
  19. Hans-Joachim Maes: Deutsches Ärzteblatt: „World Health Report“: Mixtur von harten und weichen Daten. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 97, Nr. 36. Deutscher Ärzte-Verlag, 8. September 2000, S. A-2289 / B-1953 / C-1837 (aerzteblatt.de).
  20. Josh Karliner; Scott Slotterback; Richard Boyd; Ben Ashby; Kristian Steele: HEALTH CARE’S CLIMATE FOOTPRINT. In: Health Care Without Harm. Health Care Without Harm, Arup, September 2019, abgerufen am 22. Januar 2025 (englisch).
  21. Inka Zimmermann: CO2-Schleuder Krankenhaus?: Wie sich der Klima-Impact der Medizin eindämmen lässt. 4,4 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen entstehen im Gesundheitswesen. Können wir diese Zahl reduzieren, ohne auf Sicherheit und Hygiene zu verzichten? Obwohl der Deutsche Ärztetag fordert, das Gesundheitswesen solle bis 2030 klimaneutral werden, geht es hier nur langsam voran. In: www.mdr.de. 29. Juni 2024, abgerufen am 29. Juni 2024.
  22. Health care’s climate footprint. How the Health Sector Contributes to the Global Climate Crisis and Opportunities for Action. In: noharm-global.org. Health Care Without Harm (Kurz: HCWH), 2019, abgerufen am 29. Juni 2024.
  23. Arne Schulz,Anna Marohn: CO2-Schleuder Krankenhaus - die übersehene Herausforderung! In: www.ndr.de. 17. Mai 2024, abgerufen am 29. Juni 2024.
  24. Josh Karliner; Scott Slotterback; Richard Boyd; Ben Ashby; Kristian Steele: HEALTH CARE’S CLIMATE FOOTPRINT. In: Health Care Without Harm. Health Care Without Harm, Arup, September 2019, abgerufen am 22. Januar 2025 (englisch).
  25. Lara Schmidt, Jan-Patrick Novoa Lill: Digitale Technologien als Treiber grüner Lieferketten. In: ATLAS Digitale Gesundheitswirtschaft. 20. November 2024, abgerufen am 22. Januar 2025.
  26. Lo Cham Man, Yong Lin, Gu Pang, Joseph Sanderson, Keru Duan: Digitalization to achieve greener healthcare supply chain. In: Journal of Cleaner Production. Band 463, Juli 2024, S. 142802, doi:10.1016/j.jclepro.2024.142802 (elsevier.com [abgerufen am 22. Januar 2025]).