„Niesky“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
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|Art = Stadt |
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! Wappen |
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|Wappen = Wappen Niesky (Sachsen).svg |
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! Karte |
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|Breitengrad = 51.29 |
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|- style="background: #ffffff; text-align: center;" |
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|Längengrad = 14.83 |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappen_niesky.png|140px|Wappen von Niesky]] |
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|Lageplan = Niesky in GR.svg |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Karte Niesky in Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Niesky hervorgehoben]] |
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|Bundesland = Sachsen |
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|Landkreis = Görlitz |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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|Höhe = 172 |
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|- style="background: #ffffff;" |
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|PLZ = 02906 |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Sachsen]] |
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|Vorwahl = 03588, 035894 (Kosel) |
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|- style="background: #ffffff;" |
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|Gemeindeschlüssel = 14626370 |
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| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Dresden|Dresden]] |
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|LOCODE = DE NKY |
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|- style="background: #ffffff;" |
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|Gliederung = 5 [[#Stadtgliederung|Ortsteile]] |
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| [[Landkreis]]: || [[Niederschlesischer Oberlausitzkreis]] |
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|Straße = {{nowrap|Muskauer Straße 20–22}} |
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|- style="background: #ffffff;" valign="top" |
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|Website = [https://www.niesky.de/ www.niesky.de] |
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| [[Geografische Koordinaten|Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|51_17_35_N_14_49_30_E_type:city(10994)_region:DE-SN|51° 17' N, 14° 49' O}} |
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|Bürgermeister = Kathrin Uhlemann |
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|- style="background: #ffffff;" |
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|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeisterin |
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| [[Höhe]]: || 172 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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|Partei = parteilos |
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}} |
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| [[Fläche]]: || 53,61 [[Quadratkilometer|km²]] |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Einwohner]]: || 10.994 ''<small>(31. Oktober 2005)</small>'' |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 205 Einwohner je km² |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Postleitzahl]]: || 02906 |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 03588 |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || NOL |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 14 2 84 280 |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| Stadtgliederung: || 4 Ortsteile |
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|- style="background: #ffffff;" valign="top" |
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| Adresse der Stadtverwaltung: || <small>Muskauer Straße 20-22<br />02906 Niesky</small> |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| Website: || [http://www.niesky.de/ www.niesky.de] |
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|- |
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! colspan="2" | Politik |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Bürgermeister]]: || Wolfgang Rückert |
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|} |
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'''Niesky''' ([[Sorbische Sprache|sorbisch]] ''Niska'') ist eine Kleinstadt in der [[Oberlausitz]]. Sie ist der Verwaltungssitz des [[Niederschlesischer Oberlausitzkreis|Niederschlesischen Oberlausitzkreises]] ganz im Osten des Freistaates [[Freistaat Sachsen|Sachsen]]. |
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'''Niesky''' ([{{IPA|ˈniːski}}] {{Audio|Niesky-de.mp3|''Aussprache''}}, {{hsbS|''Niska''}}) ist eine [[Kleinstadt]] im [[Landkreis Görlitz]] in der [[Oberlausitz]]. Mit knapp 9.200 Einwohnern zählt Niesky zu den kleinsten Städten im [[Sachsen|Freistaat Sachsen]], die den Status der [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]] haben. |
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== Geografie == |
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<!-- === Geografische Lage === --> |
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<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc --> |
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<!-- === Geologie === --> |
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<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === --> |
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=== Nachbargemeinden === |
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Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) [[Rietschen]], [[Hähnichen]], [[Horka]], [[Kodersdorf]], [[Waldhufen]], [[Quitzdorf am See]] und [[Kreba-Neudorf]]. |
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== Geographie == |
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=== Stadtgliederung === |
=== Stadtgliederung === |
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Die Stadt gliedert sich in fünf [[Ortsteil]]e, neben der Nieskyer Innenstadt sind dies [[Kosel (Niesky)|Kosel]] ({{hsbS|''Kózło''}}) und [[Stannewisch]] ''(Stanojšćo)'' im Norden, [[Ödernitz]] ''(Wódrjeńca)'' im Südosten und [[See (Niesky)|See]] ''(Jězor)'' im Westen. |
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In der Kernstadt Niesky liegen zudem die ehemaligen Gemeinden [[Neuhof (Niesky)|Neuhof]] ''(Nowy Dwór)'' und [[Neu-Särichen]] sowie die Siedlungen [[Heinrichsruh (Niesky)|Heinrichsruh]] und [[Neu-Ödernitz]]. Im Ortsteil Kosel sind die Siedlungen [[Neu-Kosel]], [[Sandschenke]] und [[Zedlig]] ''(Sedlik)''; im Ortsteil See die ehemalige Gemeinde [[Moholz]] ''(Wuhelc)'' mit der Siedlung [[Zeche]] enthalten. |
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=== Nachbargemeinden === |
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Angrenzende Gemeinden im Uhrzeigersinn sind von Norden aus [[Rietschen]], [[Hähnichen]], [[Horka]], [[Kodersdorf]], [[Waldhufen]], [[Quitzdorf am See]] und [[Kreba-Neudorf]]. |
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Niesky besitzt folgende Ortsteile, aufgezählt im Uhrzeigersinn mit Himmelsrichtung: Kosel (N, sorb. ''Kózło''), Stannewisch (N, ''Stanojšćo''), Ödernitz (SO) und See (W, ''Jězor''). |
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<!-- === Klima === --> |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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Erst 1742 als Kolonie der [[Herrnhuter Brüdergemeine]] entstanden, ist Niesky eine der jüngsten Ortsgründungen im Landkreis Görlitz, entwickelte sich aber schon bald zu einem regional bedeutenden Ort. |
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[[Datei:Niesky Johann Raschke Haus 20.jpg|mini|[[Raschkehaus|Johann-Raschke-Haus]]; ältestes Haus der Stadt]] |
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Erst [[1742]] als Kolonie der [[Herrnhuter Brüdergemeine|Herrnhuter Brüder-Unität]] entstanden, ist Niesky die jüngste Ortsgründung im Niederschlesischen Oberlausitzkreis, hat sich aber schon bald zu einem regional bedeutenden Ort entwickelt. |
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[[Datei:Fotothek df rp-a 0010042 Niesky. Stadtgrundriß, Ausschnitt aus, Plan von Niesky, 1823 (Sign., IX 33).jpg|mini|Grundriss von Niesky 1823, Norden ist rechts, Monplaisir unten links]] |
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Am 8. August 1742 legten [[Böhmen|böhmische]] [[Exulanten]], die aus Glaubensbedrängnis ihre katholische Heimat verlassen hatten, den Grundstein zu den ersten drei Häusern des Ortes. Sie hatten sich der Brüdergemeine in [[Herrnhut]] angeschlossen und bekamen die Möglichkeit, sich auf dem Rittergut [[Trebus]] niederzulassen, dessen Besitzer [[Siegmund August von Gersdorf]] selbst Mitglied der Brüderunität war. Im Dezember 1750 erwarb ein jugendliches Mitglied der Brüdergemeine, [[Günther Urban Anton von Lüdecke]] (1723–1788), das Rittergut. Der Zinzendorfplatz Nieskys wurde nach dem Vorbild der [[Schloss Pillnitz|Schlossanlage Pillnitz]] an der Elbe entworfen. |
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Der Name der neuen Ansiedlung stammt aus dem [[Tschechische Sprache|Tschechischen]], ''nízký'' bedeutet auf Deutsch „niedrig“. Niedrig lag ihre neue Heimat im Vergleich zu den Bergen Böhmens. Zugleich betonte der Ortsname im religiösen Verständnis, wie schlicht, klein und niedrig der Mensch vor Gott ist. |
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Am 8. August 1742 legten [[Böhmen|böhmisch]]e Emigranten, die aus Glaubensbedrängnis ihre katholische Heimat verlassen hatten, den Grundstein zu den ersten drei Häusern des Ortes. Sie hatten sich den Brüdergemeinen in [[Herrnhut]] angeschlossen und bekamen auf dem Rittergut Trebus, dessen Besitzer Siegmund August von Gersdorf selbst Mitglied der Brüderunität war, die Möglichkeit sich niederzulassen. Der erste Grundriss Nieskys richtete sich übrigens nach den Neuansiedlungen der Herrnhuter in den [[USA]]. |
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Nach einem Aufnahmeverbot für Flüchtlinge aus Böhmen zogen ab den 1750er Jahren nur noch deutschsprachige Mitglieder der Brüdergemeine nach Niesky. Der Zuzug von „Nichtbrüderischen“ wurde erst 1842 erlaubt. Die Einwohner lebten von Handwerk und Gewerbe. So betrieb die Brüdergemeine ein Handelshaus und eine Lackfabrik. Darüber hinaus war Niesky überregional als „Schulstadt“ bekannt.<ref>{{Literatur |Titel=Niesky |Hrsg=Zentrum für Kultur//Geschichte |Sammelwerk=Herrnhuter Siedlungen in Europa |Verlag=siblog – Gesellschaft für Dialogmarketing, Fulfilment & Lettershop mbH |Ort=Dresden |Seiten=16–17}}</ref> Von 1816 an gehörte Niesky zum [[Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.)]] in der preußischen [[Provinz Schlesien]] (bzw. bei deren Teilung in der [[Provinz Niederschlesien]]). |
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Der Name der neuen Ansiedlung stammt aus dem Böhmischen, ''nizky'' bedeutet auf deutsch "niedrig". Niedrig lag ihre neue Heimat im Vergleich zu den Bergen [[Böhmen]]s. Zugleich betonte der Ortsname im religiösen Verständnis, wie schlicht, klein und niedrig der Mensch vor Gott ist. |
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Durch Innenminister [[Carl Severing]] wurde im März 1929 der Zusammenschluss Nieskys mit seinen Vororten [[Neuhof (Niesky)|Neuhof]], [[Neu-Särichen]] und [[Neu-Ödernitz]] angeordnet. 1935 erhielt Niesky mit knapp 7000 Einwohnern das Stadtrecht. Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde im ''Wiesengrund'' von Niesky ein [[Liste der Außenlager des KZ Groß-Rosen|Außenlager]] des [[KZ Groß-Rosen]] errichtet, in dem 1200 [[KZ-Häftling]]e aus zahlreichen Ländern für die ''Firma Christoph & Unmack'' (heute Waggonbau) [[Zwangsarbeit]] verrichten mussten. Bei einem [[Todesmarsch|Evakuierungsmarsch]] nach [[Spohla]]/Brandhofen starben mehr als 100 von ihnen. An diese Opfer erinnert heute ein Gedenkstein am Ort des ehemaligen Außenlagers.<ref name="NS">''Gedenkstätten für die Opfer des NS II'', Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung Bonn, S. 721</ref> Unter den Zwangsarbeitern in Niesky befanden sich auch [[Juden in Breslau|Juden aus Breslau]].<ref>Bernhard Brilling: Evakuierung der Breslauer Juden nach Tormersdorf bei Görlitz, Kreis Rothenburg, Oberlausitz, in: Mitteilungen des Verbandes ehemaliger Breslauer und Schlesier Juden in Israel, 46/47, 1980.</ref> |
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1935 erhielt Niesky das Stadtrecht. |
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Der Kreissitz wurde 1945 nach [[Weißwasser/Oberlausitz]] verlegt, was sich nach Anschluss des westlichen Rumpfes des ehemaligen [[Landkreis Görlitz (Schlesien)|Landkreises Görlitz]] als unpraktisch erwies, so dass Niesky 1947 Kreisstadt wurde. Aus diesem [[Landkreis Niesky]] wurden im Rahmen der [[Kreisreformen in der DDR|Verwaltungsreform am 25. Juli 1952]] die Kreise [[Kreis Weißwasser|Weißwasser]], [[Kreis Niesky|Niesky]] und [[Kreis Görlitz-Land|Görlitz-Land]] gebildet. Bis zur [[Kreisreform Sachsen 1994/1996|Kreisreform 1994]] war Niesky Kreisstadt dieses Kreises Niesky. Der Kreissitz des danach gegründeten [[Niederschlesischer Oberlausitzkreis|Niederschlesischen Oberlausitzkreises]] kam in die kreisfreie Stadt [[Görlitz]], wurde durch das 3. Änderungsgesetz am 16. Juni 1996 jedoch nach Niesky verlegt. Durch die erneute [[Kreisreform Sachsen 2008|Kreisreform am 1. August 2008]] verlor Niesky mit Bildung des [[Landkreis Görlitz|Landkreises Görlitz]] den Kreissitz an Görlitz und bekam den Status der Großen Kreisstadt. |
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Von [[1952]](?) bis 1994 war Niesky Kreisstadt des gleichnamigen Kreises. Seit der Gründung des Niederschlesischen Oberlausitzkreises (gemeinsam mit dem Altkreis Weißwasser und Teilen des Altkreises Görlitz) ist Niesky dessen Verwaltungssitz. |
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[[Datei:Niesky - Zinzendorfplatz - Kirche Brüdergemeinde ex 01 ies.jpg|mini|Der Zinzendorfplatz mit der evangelischen [[Kirche der Brüdergemeine (Niesky)|Kirche der Herrnhuter Brüdergemeine]].]] |
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Der [[Denkmalschutz|denkmalgeschützte]] Zinzendorfplatz bildet den Mittelpunkt der Stadt. Der Platz mit seinen Gebäuden – teilweise aus dem 18. Jahrhundert – spiegelt die über 250-jährige Geschichte von Niesky wider. Bis zum heutigen Tag ist das erste Haus Nieskys erhalten geblieben. 1986 wurde darin das städtische [[Heimatmuseum]] eingerichtet. |
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<br style="clear:both;"/> |
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[[Bild:Zinzendorfplatz.jpg|thumb|right|Der Zinzendorfplatz]] |
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Der denkmalgeschützte Zinzendorfplatz (Bild) bildet den Mittelpunkt der Stadt. Der Platz mit seinen Gebäuden - teilweise aus dem 18.Jahrhundert - spiegelt die über 250- jährige Geschichte von Niesky wieder Bis zum heutigen Tag ist das erste Haus Nieskys erhalten geblieben. 1986 wurde darin das städtische Heimatmuseum eingerichtet. |
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=== Religionen === |
=== Religionen === |
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In Niesky befindet sich die mit der [[Herrnhuter Brüdergemeine|Brüdergemeine]] verbundene 1866 in [[Pawłowiczki|Gnadenfeld]]/[[Oberschlesien]] gegründete [[Diakonissenhaus|Diakonissenanstalt]] [[Emmaus]]. Zu ihr gehören ein Altenpflegeheim, eine Medizinische Berufsfachschule (Krankenpflege), eine Altenpflegeschule, eine Kindertagesstätte und ein ambulanter Hospizdienst. Das Krankenhaus wurde an die Diakonissenanstalt Dresden übertragen. |
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Es gibt insgesamt vier evangelische Kirchen, eine neuapostolische Kirche, ein Gemeindezentrum der Jehovas Zeugen und eine katholische Holzkirche von 1935. |
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In Niesky befindet sich auch die mit der Unität verbundene [[Diakonissenhaus| Diakonissenanstalt]] Emmaus. Zu ihr gehören ein Krankenhaus, ein Altenpflegeheim, eine Medizinische Berufsfachschule (Krankenpflege), eine Altenpflegeschule, eine Ausbildungsstätte für benachteiligte Jugendliche, eine Kindertagesstätte und ein ambulanter Hospizdienst. |
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Niesky ist Sitz der Superintendentur des [[Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz|Kirchenkreises Schlesische Oberlausitz]]. |
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Es gibt insgesamt vier evangelische Kirchen und ein katholisches Pfarramt. |
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<div style="clear:left;"></div> |
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<!-- === Eingemeindungen === --> |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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=== Bevölkerungsentwicklung === |
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Entwicklung der Einwohnerzahl ''(ab 1960 31. Dezember)'': |
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{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" |
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" |
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| valign="top" width="25%" | |
| valign="top" width="25%" | |
||
* |
* 1825 – {{0}}576 |
||
* |
* 1885 – 1303 |
||
* |
* 1946 – 7436 |
||
* |
* 1950 – 8309 |
||
* 1960 – 8456 |
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| valign="top" width="25%" | |
| valign="top" width="25%" | |
||
* |
* 1981 – 11.871 |
||
* |
* 1984 – 12.359 |
||
* |
* 1999 – 12.029 |
||
* |
* 2002 – 11.432 |
||
* 2004 – 11.092 |
|||
| valign="top" width="25%" | |
| valign="top" width="25%" | |
||
* |
* 2005 – 10.981 |
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* |
* 2006 – 10.766 |
||
* 2007 – 10.557 |
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* 2008 – 10.272 |
|||
* 2009 – 10.168 |
|||
| valign="top" width="25%" | |
|||
* 2011 – {{0}}9901 |
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* 2012 – {{0}}9732 |
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* 2013 – {{0}}9591 |
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* 2018 – {{0}}9402 |
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|- |
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| colspan="4" | <small>Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen (ab 1999)</small> |
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|} |
|} |
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:<small>Datenquelle ab 1999: Statistisches Landesamt Sachsen</small> |
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<small>1 29. Oktober<br/> |
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2 31. August</small> |
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== Politik == |
== Politik == |
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{{Wahldiagramm |
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<!-- === Stadtrat === --> |
|||
|LAND = DE |
|||
<!-- *[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] --> |
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|TITEL = Stadtratswahl 2024 |
|||
<!-- *[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] --> |
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|TITEL2 = <small>'''Wahlbeteiligung:''' 67,6 % (2019: 60,7 %)</small> |
|||
<!-- *[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] --> |
|||
|JAHRALT = 2019 |
|||
<!-- *[[Freie Demokratische Partei|FDP]] --> |
|||
|JAHRNEU = 2024 |
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<!-- *[[Die Linkspartei.|Linkspartei]] --> |
|||
|GUV = ja |
|||
<!-- *[[Freie Wähler|FW]] --> |
|||
|PARTEI1 = AfD |
|||
<!-- *[[Die Republikaner|REP]] --> |
|||
|ERGEBNIS1 = 38.9 |
|||
<!-- === Bürgermeister === --> |
|||
|ERGEBNISALT1 = 27.5 |
|||
<!-- === Wappen === --> |
|||
|PARTEI2 = H.E.R.Z. |
|||
=== Städtepartnerschaften === |
|||
|ANMERKUNG2 = Bündnis H.E.R.Z. für Niesky |
|||
|FARBE2 = 315800 |
|||
|ERGEBNIS2 = 22.1 |
|||
|ERGEBNISALT2 = 0.0 |
|||
|PARTEI3 = CDU |
|||
|ERGEBNIS3 = 20.4 |
|||
|ERGEBNISALT3 = 20.6 |
|||
|PARTEI4 = BBN |
|||
|ANMERKUNG4 = Bürgerbewegung Niesky |
|||
|FARBE4 = 27408B |
|||
|ERGEBNIS4 = 18.7 |
|||
|ERGEBNISALT4 = 21.1 |
|||
|PARTEI5 = Sonst. |
|||
|ANMERKUNG5 = '''''2019:''' [[Die Linke]]: 12,8 %; [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 8,8 %; [[Freie Demokratische Partei|FDP]]: 4,6 %; [[Wählergemeinschaft für Kinder, Jugend und Familie]]: 4,5 %'' |
|||
|ERGEBNIS5 = 0.0 |
|||
|ERGEBNISALT5 = 30.7 |
|||
}} |
|||
[[Datei:Niesky - Muskauer Straße - Rathaus 06 ies.jpg|mini|Rathaus]] |
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=== Stadtrat === |
|||
* [[Bild:Flag of France.svg|20px]] [[Albert (Frankreich)|Albert]], [[Frankreich]] |
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Seit der [[Kommunalwahlen in Sachsen 2024|Stadtratswahl am 9. Juni 2024]] verteilen sich die 18 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen: |
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* [[Bild:Flag of Baden-Württemberg.svg|20px]] [[Holzgerlingen]], [[Baden-Württemberg]] |
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* [[Bild:Flag of Poland.svg|20px]] [[Jawor]], [[Polen]] |
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{| class="wikitable" style="text-align:center" |
|||
* [[Bild:Flag of North Rhine-Westphalia.svg|20px]] [[Oelde]], [[Nordrhein-Westfalen]] |
|||
|+letzte Stadtratswahlen |
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* [[Bild:Flag of the Czech Republic.svg|20px]] [[Turnov]], [[Tschechien]] |
|||
| rowspan="12" |{{Sitzverteilung |
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|float = left |
|||
|Land = DE |
|||
|Beschriftung = Sitze |
|||
|Überschrift = Stadtrat ab 2024 |
|||
|H.E.R.Z.|BBN|CDU|AfD |
|||
|H.E.R.Z. Farbe = 315800 |
|||
|BBN Farbe = 27408B |
|||
|H.E.R.Z. = 4 |
|||
|BBN = 3 |
|||
|CDU = 4 |
|||
|AfD = 7 |
|||
}} |
|||
! Partei/Wählergruppe |
|||
! [[Kommunalwahlen in Sachsen 2024|Ergebnis<br />2024]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2024-wahlergebnisse.php?landkreis=14626&gemeinde=14626190&_ptabs=%7B%22%23tab-stimmenverteilung%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de |abruf=2024-10-10}}</ref> |
|||
! Sitze<br />2024 |
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! rowspan="11"| |
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! [[Kommunalwahlen in Sachsen 2019|Ergebnis<br />2019]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2019-wahlergebnisse.php?landkreis=14626&gemeinde=14626190&_ptabs=%7B%22%23tab-stimmenverteilung%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de |abruf=2024-10-10}}</ref> |
|||
! Sitze<br />2019 |
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! [[Kommunalwahlen in Sachsen 2014|Ergebnis<br />2014]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2014-wahlergebnisse.php?landkreis=14626&gemeinde=14626190&_ptabs=%7B%22%23tab-stimmenverteilung%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de |abruf=2024-10-10}}</ref> |
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! Sitze<br />2014 |
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|- |
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| style="text-align:left;"| [[Alternative für Deutschland|AfD]] |
|||
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|AfD|hell|DE}}"| 38,9 % |
|||
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|AfD|hell|DE}}"| 7 |
|||
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|AfD|hell|DE}}"| 27,5 % |
|||
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|AfD|hell|DE}}"| 6 |
|||
| – |
|||
| – |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left;"| Bündnis H.E.R.Z für Niesky |
|||
| 22,1 % |
|||
| 4 |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| – |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left;"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] |
|||
| 20,4 % |
|||
| 4 |
|||
| 20,6 % |
|||
| 4 |
|||
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}"| 34,4 % |
|||
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}"| 7 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left;"| Bürgerbewegung Niesky |
|||
| 18,7 % |
|||
| 3 |
|||
| 21,1 % |
|||
| 4 |
|||
| 23,7 % |
|||
| 4 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left;"| [[Die Linke]] |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| 12,8 % |
|||
| 2 |
|||
| 22,8 % |
|||
| 4 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left;"| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| {{0}}8,8 % |
|||
| 1 |
|||
| {{0}}8,5 % |
|||
| 1 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left;"| [[Freie Demokratische Partei|FDP]] |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| {{0}}4,6 % |
|||
| 1 |
|||
| {{0}}5,3 % |
|||
| 1 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left;"| [[Wählergemeinschaft für Kinder, Jugend und Familie]] |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| {{0}}4,5 % |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| – |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left;"| [[Die Heimat|NPD]] |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| – |
|||
| {{0}}5,3 % |
|||
| 1 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left;"| '''Wahlbeteiligung''' |
|||
| colspan="2"| '''67,6 %''' |
|||
| colspan="2"| '''60,7 %''' |
|||
| colspan="2"| '''49,4 %''' |
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Zwischen 2019 und 2024 waren zwei Sitze der AfD unbesetzt, da die Partei bei der Wahl 2019 nur vier Kandidaten aufgestellt hatte. |
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=== Stadtoberhaupt === |
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==== Bürgermeister ==== |
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* 1929–1933: Hermann Klenke |
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* […] |
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* 1990–2008: Wolfgang Rückert (CDU)<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.saechsische.de/plus/tschuess-oberbuergermeister-2938335.html |titel=Tschüss, Oberbürgermeister! |werk= |hrsg=Sächsische Zeitung |datum=2014-09-26 |abruf=2021-02-02 |sprache=de}}</ref> |
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==== Oberbürgermeister ==== |
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Im Zuge der Gemeindegebietsreform 2008 wurde Niesky zur Großen Kreisstadt erhoben und hat von da an das Recht, einen Oberbürgermeister zu besetzen. |
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* 2008–2014: Wolfgang Rückert (CDU)<ref name=":0" /> |
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* 2014–2022: Beate Hoffmann (parteilos; von der CDU aufgestellt) |
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* seit 2022: Kathrin Uhlemann (parteilos; von der CDU aufgestellt) |
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Bei der Bürgermeisterwahl am 14. Dezember 2014 wurde die parteilose, von der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] nominierte Beate Hoffmann zur Oberbürgermeisterin von Niesky gewählt. Sie setzte sich mit 57,8 Prozent der Stimmen gegen Harald Prause-Kosubek ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) und zwei weitere Kandidaten durch. Im ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl am 7. November 2021 erreichte die CDU-Kandidatin Kathrin Uhlemann mit 45,3 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis, vor der zur Wiederwahl antretenden Beate Hoffmann mit 42,0 Prozent und dem [[Alternative für Deutschland|AfD]]-Kandidaten Jens Hoffmann, auf den 12,7 Prozent der Stimmen entfielen. In der Stichwahl am 28. November 2021 wurde Kathrin Uhlemann mit 55,8 Prozent der Stimmen zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt<ref>[https://wahlen.sachsen.de/buergermeisterwahl-2021-wahlergebnisse.php?landkreis=14626&gemeinde=14626370&_ptabs=%7B%22%23tab-wahlgang_eins%22%3A1%7D ''Wahlergebnisse 2021.''] Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 29. November 2021.</ref> und löste Hoffmann am 15. Januar 2022 ab.<ref>[https://www.saechsische.de/niesky/lokales/interview-kathrin-uhlemann-oberbuergermeisterin-niesky-5605357-plus.html ''„Ich bin nicht der Typ der gleich alles umwirft.“''] Sächsische Zeitung, 15. Januar 2022, abgerufen am 18. Januar 2022.</ref> |
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{| class="wikitable" |
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|+letzte Bürgermeisterwahlen |
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!Wahl |
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!Bürgermeister |
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!Vorschlag |
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!Wahlergebnis (in %) |
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|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2021#Landkreis Görlitz|2021]] |
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|Kathrin Uhlemann |
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| rowspan="4" |CDU |
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|55,8 |
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|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2014#Landkreis Görlitz|2014]] |
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|Beate Hoffmann |
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|57,8 |
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|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2008#Landkreis Görlitz|2008]] |
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| rowspan="2" |Wolfgang Rückert |
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|94,8 |
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|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2001#Niederschlesischer Oberlausitzkreis|2001]] |
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|73,1 |
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=== Wappen === |
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{{Wappenbeschreibung |
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|Titel = |
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|Wappenbild = Wappen Niesky (Sachsen).svg |
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|Größe = |
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|Blasonierung = Eine dreizinnige goldene Mauer auf blauem Grund. Darüber befinden sich, quer übereinanderliegend, ein goldenes Kreuz und ein goldener Hammer. |
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|Quelle = |
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|ref = |
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|Begründung = Niesky führt seit dem 30. März 1932 ein [[Wappen]]. Es zeigt eine dreizinnige goldene Mauer auf blauem Grund. Darüber befinden sich, quer übereinanderliegend, ein goldenes Kreuz und ein goldener Hammer. Die Farben Blau und Gelb sowie die Mauer sind typische Symbole der Oberlausitz, im Speziellen der Oberlausitzer Städte wie [[Bautzen]]. Das Kreuz symbolisiert die Herrnhuter Brüdergemeine, auf die die Ortsgründung zurückgeht; der Hammer steht für die Nieskyer Fabrikanten. |
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}} |
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=== Städtepartnerschaften === |
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* {{FRA|#}} [[Albert (Somme)|Albert]] in der Picardie (Frankreich) |
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* {{DEU|#}} [[Holzgerlingen]] in Baden-Württemberg |
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* {{POL|#}} [[Jawor]], Polen |
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* {{DEU|#}} [[Oelde]] in Nordrhein-Westfalen (inoffiziell, ruhend) |
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* {{CZE|#}} [[Turnov]], Tschechien |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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[[Datei:Konrad-Wachsmann-Haus 2016.jpg|mini|[[Konrad-Wachsmann-Haus]] (2016)]] |
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<!-- === Theater === --> |
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[[Datei:Niesky - Zinzendorfplatz - Stadtbibliothek 01 ies.jpg|mini|Stadtbibliothek]] |
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<!-- === Museen === --> |
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<!-- === Musik === --> |
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<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. --> |
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<!-- === Bauwerke === --> |
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<!-- === Parks === --> |
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<!-- === Naturdenkmäler === --> |
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=== Sport === |
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=== Museen === |
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* 1. Nieskyer Karateverein "Nippon" |
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* ''Konrad-Wachsmann-Haus''. Das 1929 errichtete hölzerne Direktorenhaus in der Nieskyer Goethestraße ist neben dem [[Einsteinhaus Caputh|Einsteinhaus in Caputh]] bei Potsdam das einzige in Deutschland erhaltene Gebäude des Architekten [[Konrad Wachsmann]]. Es war zu [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-Zeiten Sitz der [[Freie Deutsche Jugend|FDJ]]-Kreisleitung und stand seit 1990 leer. Die Stadt erwarb das Gebäude 2005 und begann im Frühjahr 2010 mit Unterstützung des [[Bundesrepublik Deutschland|Bundes]] und der Wüstenrot-Stiftung mit dessen denkmalschutzgerechten Sanierung, die 2014 abgeschlossen wurde. Seitdem wird das Haus als Museum, Standesamt, Tagungsstätte und Informationsforum für den modernen Holzbau genutzt. In den Ausstellungsräumen im Untergeschoss befindet sich eine Dauerausstellung, welche der 1882 in Niesky gegründeten Fertigteilholzbaufirma Christoph & Unmack gewidmet ist. Die angebotenen Führungen umfassen vier Nieskyer Stadtteile mit insgesamt fast 100 noch sehr gut erhaltenen originalen Holzhäusern, die ursprünglich als Wohn- und Musterhäuser fungierten. Wie auch das Konrad-Wachsmann-Haus stehen die Holzhäuser in den Siedlungen Goethestraße, Neu-Ödernitz, Neusärichen und Raschkestraße unter Denkmalschutz.<ref>''Niesky saniert Wachsmann-Bau – Nur zwei Häuser des Architekten sind in Deutschland erhalten'' in: [http://www.moz.de/ Märkische Oderzeitung], 29. Dezember 2009, S. 18</ref> |
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* ELV (Tornado) Niesky |
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* ''[[Raschkehaus|Johann-Raschke-Haus]]'' (erbaut 1742), Heimatmuseum und ältestes Haus von Niesky, beherbergt eine Ausstellung zur Stadtgeschichte sowie wechselnde Sonderausstellungen. Hier ist außerdem die Touristinformation der Stadt untergebracht.<ref>[https://museum-niesky.de/museum/startseite Herzlich willkommen im Museum Niesky] auf der Website der Stadt Niesky</ref> |
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=== Bauwerke === |
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{{Siehe auch|Liste der Kulturdenkmale in Niesky}} |
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[[Datei:Niesky - Rothenburger Straße - Evangelische Kirche 01 ies.jpg|mini|hochkant|links|Christuskirche]] |
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[[Datei:Niesky St Josef 06.jpg|mini|hochkant|Katholische Kirche St. Josef]] |
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[[Datei:Niesky - Wartturm 02 ies.jpg|mini|hochkant|Wartturm]] |
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* Altes Pädagogium (erbaut ab 1746), heute Stadtbibliothek |
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* Rathaus (erbaut um 1905) mit Standesamt |
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* Wartturm, 1835 errichteter 18 m hoher [[Aussichtsturm]] und eines der Wahrzeichen der Stadt<ref>Carla Mattern: [https://www.saechsische.de/verwunschener-wartturm-3667961.html ''Verwunschener Wartturm''] in der Sächsischen Zeitung vom 26. April 2017, abgerufen am 26. Januar 2018</ref> |
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* Rittergut im Ortsteil Ödernitz |
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* Rittergut, [[Schloss See|Schloss]] mit Schlosspark (erbaut 1783) im Ortsteil See |
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=== Gedenkstätten === |
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{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmale in Niesky}} |
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Ein Gedenkstein aus dem Jahr 1946 im linken Teil des ''Waldfriedhofs'' erinnert an die örtlichen [[Opfer des Faschismus]]: Fritz Proske, Erich Pflug, Fritz Schubert, Gustav Walter, Fritz Hüttig, Erich Weber und Ludwig Ey. Davor steht ein nach 1990 errichteter Gedenkstein für „alle Opfer der Gewaltherrschaft“, der das 1949 auf dem ''Zinzendorfplatz'' errichtete Ehrenmal der [[Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten|VVN]] für alle Opfer des Faschismus ersetzen soll, welches nach 1990 beseitigt wurde. |
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Ein weiteres Denkmal auf dem ''Fritz-Thiele-Platz'' erinnert an den [[kommunistisch]]en NS-Gegner Fritz Thiele<!--- nicht identisch mit Artikel "Fritz Thiele", siehe Sterbejahr -->, der nach langer Zuchthaushaft 1942 im [[KZ Auschwitz]] ermordet wurde. Ein ähnlicher Gedenkstein in der ''Herbert-Balzer-Straße'' ist dem kommunistischen [[Widerstandskämpfer]] [[Herbert Balzer]] gewidmet, der 1945 im [[Liste der Außenlager des KZ Buchenwald|Außenlager Gleina]]/Zeitz des KZ Buchenwald ermordet wurde.<ref name="NS" /> |
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Auf dem denkmalgeschützten Gottesacker der Brüdergemeine befindet sich ein Denkmal für die Gefallenen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]]. |
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An die am Ende des Zweiten Weltkrieges in der Umgebung gefallenen deutschen Soldaten erinnert ein Gedenkstein und ein Gräberfeld auf dem Waldfriedhof. |
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Ein unter Denkmalschutz stehender Obelisk auf dem Neusärichener Friedhof erinnert an vier gefallene Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Diese gehörten unter anderem niederschlesischen und westpreußischen Regimentern an. |
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=== Musik === |
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In Niesky ist die Musikszene eher schwach ausgeprägt. Außer Bands wie Pax Dei, die 2006 ihr zwanzigjähriges Jubiläum feierten und mit einem Spektrum von Kinderkonzerten, Chor und Gospel bis Rock und sogar Mittelalter-Musik aufwarten können, gibt es in der Jugendszene einige Bands, die sich verstärkt mit Metal, Hardcore, Punk und Alternative Rock beschäftigen. Ansonsten wird Musik in der Musikschule, im Jugendzentrum H.O.L.Z. und im Bürgerhaus Niesky praktiziert. |
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=== Sport === |
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* TTV Niesky |
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* 1. Radsportverein Niesky e. V. |
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* 1. Nieskyer Karateverein „Nippon Niesky“ e. V.<ref>{{Internetquelle |url=http://nippon-niesky.de/ |titel=Karate Niesky |abruf=2019-08-14}}</ref> |
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* [[ELV Tornado Niesky]] |
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* FV Eintracht Niesky |
* FV Eintracht Niesky |
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* SV See 90 e. V. |
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* LSV Niesky |
* LSV Niesky |
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* TUS Einheit Niesky |
* TUS Einheit Niesky |
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* TSV Niesky |
* TSV Niesky |
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* Hockeyclub Niesky 1920 e.V. |
* Hockeyclub Niesky 1920 e. V. |
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* Akrobatik-Team Niesky |
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<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === --> |
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* SC 90 Niesky |
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<!-- === Kulinarische Spezialitäten === --> |
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* MSG Niesky e. V. im ADMV |
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* Tischtennisverein Niesky e. V. |
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* Schachclub 90 Niesky |
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* Wasserwacht Niesky |
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* Ironsports e. V. |
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Nach 20 Monaten Bauzeit wurde im Oktober 2017 das neue Eisstadion eröffnet. Durch die Überdachung ist nun eine witterungsunabhängige Nutzung möglich. Die Gesamtkosten betrugen 6,8 Millionen Euro, wovon 1,9 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt kamen.<ref>{{Internetquelle |autor=Uwe Menschner |url=https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/niesky-niesky-beschenkt-sich-selbst-im-jubilaeumsjahr-37929764.html |titel=Niesky beschenkt sich selbst im Jubiläumsjahr |werk=[[Lausitzer Rundschau]] |datum=2017-10-27 |abruf=2017-11-01}}</ref> Es befindet sich im Freizeitpark an der Plittstraße. |
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=== Naturschutz === |
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* {{Siehe auch|Liste der Naturdenkmale in Niesky}} |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Verkehr === |
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[[Datei:Niesky-railway-station-01-view-towards-Hoyerswerda.JPG|mini|Bahnhof Niesky im November 2015 vor dem Ausbau der Strecke und der Modernisierung der Bahnhofsanlagen]] |
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Niesky liegt an der [[Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau]], die bis 2018 zwischen [[Knappenrode]] und dem deutsch-polnischen Grenzübergang bei [[Zentendorf]] als Teil der ''Niederschlesischen Magistrale'' zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert wurde. Im Personenverkehr wird die Linie Görlitz–Niesky–Hoyerswerda von der Linie RB 64 der [[Ostdeutsche Eisenbahn|ODEG]] bedient. |
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Über die [[Bundesstraße 115]] sowie die [[Liste der Staatsstraßen in Sachsen bis zur S 199|Staatsstraße 122]] besteht Anschluss an die nahegelegene [[Bundesautobahn 4]]. |
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=== Ansässige Unternehmen === |
=== Ansässige Unternehmen === |
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[[Datei:Niesky Konrad Wachsmann Strasse 12 14 16 01.jpg|mini|links|„Neu-Ödernitz“ von [[Christoph & Unmack]]]] |
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Niesky war lange Zeit von der Produktion von Holzhäusern geprägt, die traditionsreichste Firma war Christoph & Unmack. Während der DDR-Zeit gab es hier 2 große Werke der Schwerindustrie, mit jeweils mehr als 1.000 Mitarbeitern. Zum einen war dies der Waggonbau und das andere große Werk war der Stahlbau. Nach der Wende wurde das Personal in beiden Betrieben so weit abgebaut, das heute das "Emmaus"-Krankenhaus in Niesky der größte Arbeitgeber ist. |
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Noch auf die Zeit der Brüdergemeine geht die traditionsreiche Firma [[Höpner Lacke]] zurück. Niesky war lange Zeit von der Produktion von Holzhäusern geprägt, die traditionsreichste Firma war [[Christoph & Unmack]]. Während der DDR-Zeit gab es hier zwei große Werke der Schwerindustrie, das Waggonbau-Werk sowie das [[Metallleichtbaukombinat]]. In beiden Werken waren jeweils mehr als 1.000 Personen beschäftigt. Nach der Wende wurde das Personal in beiden Betrieben so weit abgebaut, dass heute das „Emmaus“-Krankenhaus in Niesky der größte Arbeitgeber ist. |
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<!-- === Medien === --> |
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<!-- === Öffentliche Einrichtungen === --> |
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[[Datei:Niesky - Am Waggonbau - Waggonbau 01 ies.jpg|mini|hochkant|Ehemalige Waggonbau-Niesky-Zentrale]] |
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<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. --> |
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1835 gründete Johann Ehregott Christoph einen Handwerksbetrieb, aus dem später der Waggonbau hervorging. 1917 begann der Bau von Schienenfahrzeugen. Ab 1950 erfolgte die Ausrichtung auf Spezial[[güterwagen]] (v. a. Kipp-, Schüttgut-, Autotransport- und Schiebewandwaggons) sowie Güter- und Personenwagenkomponenten. 1990 wurde das Unternehmen privatisiert, von 1998 bis 2005 war [[Bombardier Transportation|Bombardier]] der Eigentümer. 2005 wurde der Betrieb als ''WBN Waggonbau Niesky GmbH'' aus dem Bombardier-Konzern ausgegliedert. 2006 betrug der Umsatz 36 Millionen Euro. Aufträge kommen aus Österreich, der Schweiz, Frankreich und Schweden. Nach der [[Insolvenz]]anmeldung im Oktober 2007 stieg die [[DB Mobility Logistics]] AG im Januar 2008 als Gesellschafter ein. Mit Wirkung zum 2. Juli 2008 wurde das Unternehmen unter dem Namen ''DB Waggonbau Niesky GmbH'' als hundertprozentige [[Tochtergesellschaft]] der [[DB Fahrzeuginstandhaltung]] GmbH in den DB-Konzern eingegliedert. Dadurch konnte das Insolvenzverfahren am 11. August 2008 aufgehoben werden.<ref name="WBN_20080811">{{Internetquelle |url=http://www.waggonbau-niesky.com/aktuelles/index.php?rubric=Aktuelles |titel=Vgl. www.waggonbau-niesky.com, DB Fahrzeuginstandhaltung neuer Gesellschafter |abruf=2011-01-19 | archiv-url=https://web.archive.org/web/20060813181955/http://www.waggonbau-niesky.com/aktuelles/index.php?rubric=Aktuelles |archiv-datum=2006-08-13}}</ref> Aufgrund der schlechten Auftragslage<ref name="Auftragslage_2013">{{Internetquelle |url=http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=546785&aktion=jour_pm |archiv-url=https://archive.today/20150329152625/http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=546785&aktion=jour_pm |archiv-datum=2015-03-29 |titel=Personalanpassungen bei der DB Waggonbau Niesky GmbH notwendig |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2013-10-08 |abruf=2015-03-29}}</ref> verkaufte die DB Mitte 2014 das Unternehmen an den Münchener Investor ''Quantum Capitals''.<ref name="Quantum">{{Internetquelle |url=https://www.saechsische.de/deutsche-bahn-verkauft-waggonbau-an-muenchener-beteiligungsgesellschaft-2838428.html |autor=Carla Mattern, Tilo Berger |titel=Deutsche Bahn verkauft Waggonbau an Münchener Beteiligungsgesellschaft |werk=[[Sächsische Zeitung]] |datum=2014-05-14 |zugriff=2015-03-29}}</ref> Das Unternehmen firmierte wieder als ''WBN Waggonbau Niesky GmbH'' und hatte rund 300 Beschäftigte, die 2014 einen Umsatz von ca. 34 Millionen Euro erwirtschafteten.<ref name="WBN_Umsatz">{{Internetquelle |url=http://www.quantum-capital-partners.com/index.php/beteiligungen |titel=Quantum, Beteiligungen |hrsg=[[Quantum Capital Partners]] AG |datum=2014 |abruf=2015-03-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150402030415/http://www.quantum-capital-partners.com/index.php/beteiligungen |archiv-datum=2015-04-02 |offline=ja}}</ref> Anfang 2015 erhielt das Unternehmen mit dem Bau von drei [[Eurotunnel Le Shuttle|LKW-Shuttle-Zügen]] für den [[Eurotunnel]] im Wert von 40 Millionen EUR seinen bisher größten Auftrag.<ref name="Eurotunnel">{{Internetquelle |url=https://www.eurailpress.de/nachrichten/unternehmen-maerkte/detail/news/eurotunnel-waggonbau-niesky-baut-shuttle-zuege.html |titel=Eurotunnel: Waggonbau Niesky baut Shuttle-Züge |hrsg=eurailpress.de |datum=2015-01-14 |abruf=2015-03-29}}</ref> Im Dezember 2017 stellte das Unternehmen einen erneuten Insolvenzantrag.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/wirtschaft/waggonbau-niesky-meldet-insolvenz-an_aid-7002209 |titel=Waggonbau Niesky meldet überraschend Insolvenz an |werk=[[Lausitzer Rundschau]] |datum=2018-01-02 |abruf=2018-01-04}}</ref> |
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Anfang September 2018 übernahm der [[Slowakei|slowakische]] Güterwagenhersteller [[Tatravagónka]] Poprad den Waggonbau Niesky.<ref name="Test">{{Internetquelle |url=https://www.lr-online.de/nachrichten/sachsen/tatravagonka-uebernimmt-waggonbau-niesky_aid-32841125 |titel=Slowake übernimmt Waggonbau Niesky |werk=Lausitzer Rundschau |datum=2018-09-10 |abruf=2018-09-10}}</ref> Das Unternehmen firmierte seitdem als ''ELH Waggonbau Niesky GmbH''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.waggonbau-niesky.com/ueber-uns/geschichte/ |titel=ELH Waggonbau Niesky - Geschichte |abruf=2023-02-03}}</ref> Ende 2023 stellte das Werk den Betrieb ein, es hatte zuletzt noch etwa 240 Mitarbeiter. |
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Daneben befindet sich in Niesky noch die Molkerei Niesky GmbH, die sich vor allem auf die Herstellung von Käse spezialisiert hat. |
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{{Lückenhaft|Weitere, aus den C&U-Unternehmen hervorgegangene Unternehmen und deren Geschichte sollten weiter dargestellt werden (Stahl- und Brückenbau Niesky, bis Insolvenz und Nachfolge), Schulmöbelfabrik (DDR-weit bekannt) }} |
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=== Bildung === |
=== Bildung === |
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[[Datei:Niesky - Zinzendorfplatz - Gymnasium 01 ies.jpg|mini|Friedrich-Schleiermacher-Gymnasium]] |
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Niesky hat |
Niesky hat zwei Grundschulen (eine davon im Ortsteil [[See (Niesky)|See]]), eine Oberschule und das nach [[Friedrich Schleiermacher]] benannten Gymnasium mit zwei Gebäuden. Deren Klassenstufen 5 bis 10 werden im Gebäude an der Bahnhofstraße und die [[Gymnasiale Oberstufe|Sekundarstufe II]] wird am Zinzendorfplatz im ehemaligen [[Pädagogium]] unterrichtet. Darüber hinaus gibt es noch eine Förderschule, die Kreisvolkshochschule sowie eine Volksmusikschule.<ref>{{Internetquelle |url=https://niesky.de/bildung-kultur/schulen-bildungseinrichtungen |titel=Schulen & Bildungseinrichtungen in Niesky |werk=niesky.de |abruf=2019-12-24}}</ref> |
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== Persönlichkeiten == |
== Persönlichkeiten == |
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{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Niesky}} |
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<!-- === Ehrenbürger === --> |
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<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === --> |
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<!-- d. h. Personen, die hier geboren sind;--> |
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=== Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben === |
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== Literatur == |
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* [[Jakob Friedrich Fries]] (1773-1843) Philosoph und Mathematiker |
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* {{Literatur | Autor=Theodor Erxleben | Titel=Niesky und Umgegend | Verlag=Verlag von C.G. Hoberg | Ort=Niesky | Datum=1882 | URN=nbn:de:bsz:14-db-id188659807X5 }} |
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* [[Hugo Ewald von Kirchbach]] (1809-1887) preußischer General |
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* {{Literatur |
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* [[Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher]] (1768-1834) Theologe und Philosoph |
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|Titel=Niesky. Ein Streifzug durch die Vergangenheit |
|||
* [[Konrad Wachsmann]] (1901-1980) Architekt |
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|Verlag=Geiger-Verlag |
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* [[Alfred Graf von Schlieffen]] (1833-1913) Generalfeldmarschall |
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|Ort=Horb am Neckar |
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<!-- == Sonstiges == --> |
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|Datum=1992 |
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<!-- == Literatur == --> |
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|ISBN=3-89264-664-3 |
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|Kommentar=Bildband}} |
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* ''Niesky 1742. Die Dokumente der Brüdergemeine zur Gründung von Niesky.'' Hrsg. von der Brüdergemeine Niesky, aufgearbeitet und kommentiert von Peter Sebald. Niesky 1992. |
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* [[Peter Sebald]]: ''Geschichte von Niesky 1742–1992. Band 1: Die Verwaltung durch die Brüdergemeine 1742–1892.'' Niesky-Herrnhut 1998. |
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* {{Literatur |
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|Titel=Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises |
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|Verlag=Lusatia Verlag |
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|Ort=Bautzen |
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|Datum=2006 |
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|ISBN=978-3-929091-96-0 |
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|Seiten=299 ff}} |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* [https://www.niesky.de/ Homepage der Stadt Niesky] |
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* {{HOV}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Görlitz}} |
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* [http://www.niesky.de Homepage der Stadt Niesky] |
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* [http://www.hcniesky1920.de Homepage des Hockeyclub Niesky] |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Niederschlesischen Oberlausitzkreis}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4285528-7|LCCN=n98009653|VIAF=124513705}} |
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[[Kategorie:Ort in Sachsen]] |
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[[Kategorie:Ort in der Lausitz]] |
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[[Kategorie:Große Kreisstadt in Sachsen]] |
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[[en:Niesky]] |
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[[Kategorie:Ort in der Oberlausitz]] |
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[[nl:Niesky]] |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Görlitz]] |
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[[ro:Niesky]] |
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[[Kategorie:Herrnhuter Brüdergemeine in Deutschland]] |
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[[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt in Sachsen]] |
|||
[[Kategorie:Gegründet 1742]] |
|||
[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1935]] |
Aktuelle Version vom 11. April 2025, 11:02 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 17′ N, 14° 50′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Höhe: | 172 m ü. NHN | |
Fläche: | 53,82 km2 | |
Einwohner: | 9060 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 168 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02906 | |
Vorwahlen: | 03588, 035894 (Kosel) | |
Kfz-Kennzeichen: | GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 370 | |
LOCODE: | DE NKY | |
Stadtgliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Muskauer Straße 20–22 02906 Niesky | |
Website: | www.niesky.de | |
Oberbürgermeisterin: | Kathrin Uhlemann (parteilos) | |
Lage der Stadt Niesky im Landkreis Görlitz | ||
![]() |
Niesky ([obersorbisch Niska) ist eine Kleinstadt im Landkreis Görlitz in der Oberlausitz. Mit knapp 9.200 Einwohnern zählt Niesky zu den kleinsten Städten im Freistaat Sachsen, die den Status der Großen Kreisstadt haben.
] ,Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt gliedert sich in fünf Ortsteile, neben der Nieskyer Innenstadt sind dies Kosel (obersorbisch Kózło) und Stannewisch (Stanojšćo) im Norden, Ödernitz (Wódrjeńca) im Südosten und See (Jězor) im Westen.
In der Kernstadt Niesky liegen zudem die ehemaligen Gemeinden Neuhof (Nowy Dwór) und Neu-Särichen sowie die Siedlungen Heinrichsruh und Neu-Ödernitz. Im Ortsteil Kosel sind die Siedlungen Neu-Kosel, Sandschenke und Zedlig (Sedlik); im Ortsteil See die ehemalige Gemeinde Moholz (Wuhelc) mit der Siedlung Zeche enthalten.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Angrenzende Gemeinden im Uhrzeigersinn sind von Norden aus Rietschen, Hähnichen, Horka, Kodersdorf, Waldhufen, Quitzdorf am See und Kreba-Neudorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erst 1742 als Kolonie der Herrnhuter Brüdergemeine entstanden, ist Niesky eine der jüngsten Ortsgründungen im Landkreis Görlitz, entwickelte sich aber schon bald zu einem regional bedeutenden Ort.


Am 8. August 1742 legten böhmische Exulanten, die aus Glaubensbedrängnis ihre katholische Heimat verlassen hatten, den Grundstein zu den ersten drei Häusern des Ortes. Sie hatten sich der Brüdergemeine in Herrnhut angeschlossen und bekamen die Möglichkeit, sich auf dem Rittergut Trebus niederzulassen, dessen Besitzer Siegmund August von Gersdorf selbst Mitglied der Brüderunität war. Im Dezember 1750 erwarb ein jugendliches Mitglied der Brüdergemeine, Günther Urban Anton von Lüdecke (1723–1788), das Rittergut. Der Zinzendorfplatz Nieskys wurde nach dem Vorbild der Schlossanlage Pillnitz an der Elbe entworfen.
Der Name der neuen Ansiedlung stammt aus dem Tschechischen, nízký bedeutet auf Deutsch „niedrig“. Niedrig lag ihre neue Heimat im Vergleich zu den Bergen Böhmens. Zugleich betonte der Ortsname im religiösen Verständnis, wie schlicht, klein und niedrig der Mensch vor Gott ist.
Nach einem Aufnahmeverbot für Flüchtlinge aus Böhmen zogen ab den 1750er Jahren nur noch deutschsprachige Mitglieder der Brüdergemeine nach Niesky. Der Zuzug von „Nichtbrüderischen“ wurde erst 1842 erlaubt. Die Einwohner lebten von Handwerk und Gewerbe. So betrieb die Brüdergemeine ein Handelshaus und eine Lackfabrik. Darüber hinaus war Niesky überregional als „Schulstadt“ bekannt.[2] Von 1816 an gehörte Niesky zum Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.) in der preußischen Provinz Schlesien (bzw. bei deren Teilung in der Provinz Niederschlesien).
Durch Innenminister Carl Severing wurde im März 1929 der Zusammenschluss Nieskys mit seinen Vororten Neuhof, Neu-Särichen und Neu-Ödernitz angeordnet. 1935 erhielt Niesky mit knapp 7000 Einwohnern das Stadtrecht. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Wiesengrund von Niesky ein Außenlager des KZ Groß-Rosen errichtet, in dem 1200 KZ-Häftlinge aus zahlreichen Ländern für die Firma Christoph & Unmack (heute Waggonbau) Zwangsarbeit verrichten mussten. Bei einem Evakuierungsmarsch nach Spohla/Brandhofen starben mehr als 100 von ihnen. An diese Opfer erinnert heute ein Gedenkstein am Ort des ehemaligen Außenlagers.[3] Unter den Zwangsarbeitern in Niesky befanden sich auch Juden aus Breslau.[4]
Der Kreissitz wurde 1945 nach Weißwasser/Oberlausitz verlegt, was sich nach Anschluss des westlichen Rumpfes des ehemaligen Landkreises Görlitz als unpraktisch erwies, so dass Niesky 1947 Kreisstadt wurde. Aus diesem Landkreis Niesky wurden im Rahmen der Verwaltungsreform am 25. Juli 1952 die Kreise Weißwasser, Niesky und Görlitz-Land gebildet. Bis zur Kreisreform 1994 war Niesky Kreisstadt dieses Kreises Niesky. Der Kreissitz des danach gegründeten Niederschlesischen Oberlausitzkreises kam in die kreisfreie Stadt Görlitz, wurde durch das 3. Änderungsgesetz am 16. Juni 1996 jedoch nach Niesky verlegt. Durch die erneute Kreisreform am 1. August 2008 verlor Niesky mit Bildung des Landkreises Görlitz den Kreissitz an Görlitz und bekam den Status der Großen Kreisstadt.

Der denkmalgeschützte Zinzendorfplatz bildet den Mittelpunkt der Stadt. Der Platz mit seinen Gebäuden – teilweise aus dem 18. Jahrhundert – spiegelt die über 250-jährige Geschichte von Niesky wider. Bis zum heutigen Tag ist das erste Haus Nieskys erhalten geblieben. 1986 wurde darin das städtische Heimatmuseum eingerichtet.
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Niesky befindet sich die mit der Brüdergemeine verbundene 1866 in Gnadenfeld/Oberschlesien gegründete Diakonissenanstalt Emmaus. Zu ihr gehören ein Altenpflegeheim, eine Medizinische Berufsfachschule (Krankenpflege), eine Altenpflegeschule, eine Kindertagesstätte und ein ambulanter Hospizdienst. Das Krankenhaus wurde an die Diakonissenanstalt Dresden übertragen.
Es gibt insgesamt vier evangelische Kirchen, eine neuapostolische Kirche, ein Gemeindezentrum der Jehovas Zeugen und eine katholische Holzkirche von 1935.
Niesky ist Sitz der Superintendentur des Kirchenkreises Schlesische Oberlausitz.
Bevölkerungsentwicklung
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Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen (ab 1999) |
Politik
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Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Stadtratswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 18 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Partei/Wählergruppe | Ergebnis 2024[5] |
Sitze 2024 |
Ergebnis 2019[6] |
Sitze 2019 |
Ergebnis 2014[7] |
Sitze 2014 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AfD | 38,9 % | 7 | 27,5 % | 6 | – | – | ||
Bündnis H.E.R.Z für Niesky | 22,1 % | 4 | – | – | – | – | ||
CDU | 20,4 % | 4 | 20,6 % | 4 | 34,4 % | 7 | ||
Bürgerbewegung Niesky | 18,7 % | 3 | 21,1 % | 4 | 23,7 % | 4 | ||
Die Linke | – | – | 12,8 % | 2 | 22,8 % | 4 | ||
SPD | – | – | 8,8 % | 1 | 8,5 % | 1 | ||
FDP | – | – | 4,6 % | 1 | 5,3 % | 1 | ||
Wählergemeinschaft für Kinder, Jugend und Familie | – | – | 4,5 % | – | – | – | ||
NPD | – | – | – | – | 5,3 % | 1 | ||
Wahlbeteiligung | 67,6 % | 60,7 % | 49,4 % |
Zwischen 2019 und 2024 waren zwei Sitze der AfD unbesetzt, da die Partei bei der Wahl 2019 nur vier Kandidaten aufgestellt hatte.
Stadtoberhaupt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1929–1933: Hermann Klenke
- […]
- 1990–2008: Wolfgang Rückert (CDU)[8]
Oberbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gemeindegebietsreform 2008 wurde Niesky zur Großen Kreisstadt erhoben und hat von da an das Recht, einen Oberbürgermeister zu besetzen.
- 2008–2014: Wolfgang Rückert (CDU)[8]
- 2014–2022: Beate Hoffmann (parteilos; von der CDU aufgestellt)
- seit 2022: Kathrin Uhlemann (parteilos; von der CDU aufgestellt)
Bei der Bürgermeisterwahl am 14. Dezember 2014 wurde die parteilose, von der CDU nominierte Beate Hoffmann zur Oberbürgermeisterin von Niesky gewählt. Sie setzte sich mit 57,8 Prozent der Stimmen gegen Harald Prause-Kosubek (SPD) und zwei weitere Kandidaten durch. Im ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl am 7. November 2021 erreichte die CDU-Kandidatin Kathrin Uhlemann mit 45,3 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis, vor der zur Wiederwahl antretenden Beate Hoffmann mit 42,0 Prozent und dem AfD-Kandidaten Jens Hoffmann, auf den 12,7 Prozent der Stimmen entfielen. In der Stichwahl am 28. November 2021 wurde Kathrin Uhlemann mit 55,8 Prozent der Stimmen zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt[9] und löste Hoffmann am 15. Januar 2022 ab.[10]
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
---|---|---|---|
2021 | Kathrin Uhlemann | CDU | 55,8 |
2014 | Beate Hoffmann | 57,8 | |
2008 | Wolfgang Rückert | 94,8 | |
2001 | 73,1 |
Wappen
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Blasonierung: „Eine dreizinnige goldene Mauer auf blauem Grund. Darüber befinden sich, quer übereinanderliegend, ein goldenes Kreuz und ein goldener Hammer.“ |
Wappenbegründung: Niesky führt seit dem 30. März 1932 ein Wappen. Es zeigt eine dreizinnige goldene Mauer auf blauem Grund. Darüber befinden sich, quer übereinanderliegend, ein goldenes Kreuz und ein goldener Hammer. Die Farben Blau und Gelb sowie die Mauer sind typische Symbole der Oberlausitz, im Speziellen der Oberlausitzer Städte wie Bautzen. Das Kreuz symbolisiert die Herrnhuter Brüdergemeine, auf die die Ortsgründung zurückgeht; der Hammer steht für die Nieskyer Fabrikanten. |
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Albert in der Picardie (Frankreich)
Holzgerlingen in Baden-Württemberg
Jawor, Polen
Oelde in Nordrhein-Westfalen (inoffiziell, ruhend)
Turnov, Tschechien
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Konrad-Wachsmann-Haus. Das 1929 errichtete hölzerne Direktorenhaus in der Nieskyer Goethestraße ist neben dem Einsteinhaus in Caputh bei Potsdam das einzige in Deutschland erhaltene Gebäude des Architekten Konrad Wachsmann. Es war zu DDR-Zeiten Sitz der FDJ-Kreisleitung und stand seit 1990 leer. Die Stadt erwarb das Gebäude 2005 und begann im Frühjahr 2010 mit Unterstützung des Bundes und der Wüstenrot-Stiftung mit dessen denkmalschutzgerechten Sanierung, die 2014 abgeschlossen wurde. Seitdem wird das Haus als Museum, Standesamt, Tagungsstätte und Informationsforum für den modernen Holzbau genutzt. In den Ausstellungsräumen im Untergeschoss befindet sich eine Dauerausstellung, welche der 1882 in Niesky gegründeten Fertigteilholzbaufirma Christoph & Unmack gewidmet ist. Die angebotenen Führungen umfassen vier Nieskyer Stadtteile mit insgesamt fast 100 noch sehr gut erhaltenen originalen Holzhäusern, die ursprünglich als Wohn- und Musterhäuser fungierten. Wie auch das Konrad-Wachsmann-Haus stehen die Holzhäuser in den Siedlungen Goethestraße, Neu-Ödernitz, Neusärichen und Raschkestraße unter Denkmalschutz.[11]
- Johann-Raschke-Haus (erbaut 1742), Heimatmuseum und ältestes Haus von Niesky, beherbergt eine Ausstellung zur Stadtgeschichte sowie wechselnde Sonderausstellungen. Hier ist außerdem die Touristinformation der Stadt untergebracht.[12]
Bauwerke
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- Altes Pädagogium (erbaut ab 1746), heute Stadtbibliothek
- Rathaus (erbaut um 1905) mit Standesamt
- Wartturm, 1835 errichteter 18 m hoher Aussichtsturm und eines der Wahrzeichen der Stadt[13]
- Rittergut im Ortsteil Ödernitz
- Rittergut, Schloss mit Schlosspark (erbaut 1783) im Ortsteil See
Gedenkstätten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Gedenkstein aus dem Jahr 1946 im linken Teil des Waldfriedhofs erinnert an die örtlichen Opfer des Faschismus: Fritz Proske, Erich Pflug, Fritz Schubert, Gustav Walter, Fritz Hüttig, Erich Weber und Ludwig Ey. Davor steht ein nach 1990 errichteter Gedenkstein für „alle Opfer der Gewaltherrschaft“, der das 1949 auf dem Zinzendorfplatz errichtete Ehrenmal der VVN für alle Opfer des Faschismus ersetzen soll, welches nach 1990 beseitigt wurde.
Ein weiteres Denkmal auf dem Fritz-Thiele-Platz erinnert an den kommunistischen NS-Gegner Fritz Thiele, der nach langer Zuchthaushaft 1942 im KZ Auschwitz ermordet wurde. Ein ähnlicher Gedenkstein in der Herbert-Balzer-Straße ist dem kommunistischen Widerstandskämpfer Herbert Balzer gewidmet, der 1945 im Außenlager Gleina/Zeitz des KZ Buchenwald ermordet wurde.[3]
Auf dem denkmalgeschützten Gottesacker der Brüdergemeine befindet sich ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
An die am Ende des Zweiten Weltkrieges in der Umgebung gefallenen deutschen Soldaten erinnert ein Gedenkstein und ein Gräberfeld auf dem Waldfriedhof.
Ein unter Denkmalschutz stehender Obelisk auf dem Neusärichener Friedhof erinnert an vier gefallene Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Diese gehörten unter anderem niederschlesischen und westpreußischen Regimentern an.
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Niesky ist die Musikszene eher schwach ausgeprägt. Außer Bands wie Pax Dei, die 2006 ihr zwanzigjähriges Jubiläum feierten und mit einem Spektrum von Kinderkonzerten, Chor und Gospel bis Rock und sogar Mittelalter-Musik aufwarten können, gibt es in der Jugendszene einige Bands, die sich verstärkt mit Metal, Hardcore, Punk und Alternative Rock beschäftigen. Ansonsten wird Musik in der Musikschule, im Jugendzentrum H.O.L.Z. und im Bürgerhaus Niesky praktiziert.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- TTV Niesky
- 1. Radsportverein Niesky e. V.
- 1. Nieskyer Karateverein „Nippon Niesky“ e. V.[14]
- ELV Tornado Niesky
- FV Eintracht Niesky
- SV See 90 e. V.
- LSV Niesky
- TUS Einheit Niesky
- TSV Niesky
- Hockeyclub Niesky 1920 e. V.
- Akrobatik-Team Niesky
- SC 90 Niesky
- MSG Niesky e. V. im ADMV
- Tischtennisverein Niesky e. V.
- Schachclub 90 Niesky
- Wasserwacht Niesky
- Ironsports e. V.
Nach 20 Monaten Bauzeit wurde im Oktober 2017 das neue Eisstadion eröffnet. Durch die Überdachung ist nun eine witterungsunabhängige Nutzung möglich. Die Gesamtkosten betrugen 6,8 Millionen Euro, wovon 1,9 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt kamen.[15] Es befindet sich im Freizeitpark an der Plittstraße.
Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niesky liegt an der Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau, die bis 2018 zwischen Knappenrode und dem deutsch-polnischen Grenzübergang bei Zentendorf als Teil der Niederschlesischen Magistrale zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert wurde. Im Personenverkehr wird die Linie Görlitz–Niesky–Hoyerswerda von der Linie RB 64 der ODEG bedient.
Über die Bundesstraße 115 sowie die Staatsstraße 122 besteht Anschluss an die nahegelegene Bundesautobahn 4.
Ansässige Unternehmen
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Noch auf die Zeit der Brüdergemeine geht die traditionsreiche Firma Höpner Lacke zurück. Niesky war lange Zeit von der Produktion von Holzhäusern geprägt, die traditionsreichste Firma war Christoph & Unmack. Während der DDR-Zeit gab es hier zwei große Werke der Schwerindustrie, das Waggonbau-Werk sowie das Metallleichtbaukombinat. In beiden Werken waren jeweils mehr als 1.000 Personen beschäftigt. Nach der Wende wurde das Personal in beiden Betrieben so weit abgebaut, dass heute das „Emmaus“-Krankenhaus in Niesky der größte Arbeitgeber ist.

1835 gründete Johann Ehregott Christoph einen Handwerksbetrieb, aus dem später der Waggonbau hervorging. 1917 begann der Bau von Schienenfahrzeugen. Ab 1950 erfolgte die Ausrichtung auf Spezialgüterwagen (v. a. Kipp-, Schüttgut-, Autotransport- und Schiebewandwaggons) sowie Güter- und Personenwagenkomponenten. 1990 wurde das Unternehmen privatisiert, von 1998 bis 2005 war Bombardier der Eigentümer. 2005 wurde der Betrieb als WBN Waggonbau Niesky GmbH aus dem Bombardier-Konzern ausgegliedert. 2006 betrug der Umsatz 36 Millionen Euro. Aufträge kommen aus Österreich, der Schweiz, Frankreich und Schweden. Nach der Insolvenzanmeldung im Oktober 2007 stieg die DB Mobility Logistics AG im Januar 2008 als Gesellschafter ein. Mit Wirkung zum 2. Juli 2008 wurde das Unternehmen unter dem Namen DB Waggonbau Niesky GmbH als hundertprozentige Tochtergesellschaft der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH in den DB-Konzern eingegliedert. Dadurch konnte das Insolvenzverfahren am 11. August 2008 aufgehoben werden.[16] Aufgrund der schlechten Auftragslage[17] verkaufte die DB Mitte 2014 das Unternehmen an den Münchener Investor Quantum Capitals.[18] Das Unternehmen firmierte wieder als WBN Waggonbau Niesky GmbH und hatte rund 300 Beschäftigte, die 2014 einen Umsatz von ca. 34 Millionen Euro erwirtschafteten.[19] Anfang 2015 erhielt das Unternehmen mit dem Bau von drei LKW-Shuttle-Zügen für den Eurotunnel im Wert von 40 Millionen EUR seinen bisher größten Auftrag.[20] Im Dezember 2017 stellte das Unternehmen einen erneuten Insolvenzantrag.[21] Anfang September 2018 übernahm der slowakische Güterwagenhersteller Tatravagónka Poprad den Waggonbau Niesky.[22] Das Unternehmen firmierte seitdem als ELH Waggonbau Niesky GmbH.[23] Ende 2023 stellte das Werk den Betrieb ein, es hatte zuletzt noch etwa 240 Mitarbeiter.
Daneben befindet sich in Niesky noch die Molkerei Niesky GmbH, die sich vor allem auf die Herstellung von Käse spezialisiert hat.
Bildung
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Niesky hat zwei Grundschulen (eine davon im Ortsteil See), eine Oberschule und das nach Friedrich Schleiermacher benannten Gymnasium mit zwei Gebäuden. Deren Klassenstufen 5 bis 10 werden im Gebäude an der Bahnhofstraße und die Sekundarstufe II wird am Zinzendorfplatz im ehemaligen Pädagogium unterrichtet. Darüber hinaus gibt es noch eine Förderschule, die Kreisvolkshochschule sowie eine Volksmusikschule.[24]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theodor Erxleben: Niesky und Umgegend. Verlag von C.G. Hoberg, Niesky 1882, urn:nbn:de:bsz:14-db-id188659807X5.
- Niesky. Ein Streifzug durch die Vergangenheit. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-664-3 (Bildband).
- Niesky 1742. Die Dokumente der Brüdergemeine zur Gründung von Niesky. Hrsg. von der Brüdergemeine Niesky, aufgearbeitet und kommentiert von Peter Sebald. Niesky 1992.
- Peter Sebald: Geschichte von Niesky 1742–1992. Band 1: Die Verwaltung durch die Brüdergemeine 1742–1892. Niesky-Herrnhut 1998.
- Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006, ISBN 978-3-929091-96-0, S. 299 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage der Stadt Niesky
- Niesky im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
- ↑ Niesky. In: Zentrum für Kultur//Geschichte (Hrsg.): Herrnhuter Siedlungen in Europa. siblog – Gesellschaft für Dialogmarketing, Fulfilment & Lettershop mbH, Dresden, S. 16–17.
- ↑ a b Gedenkstätten für die Opfer des NS II, Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung Bonn, S. 721
- ↑ Bernhard Brilling: Evakuierung der Breslauer Juden nach Tormersdorf bei Görlitz, Kreis Rothenburg, Oberlausitz, in: Mitteilungen des Verbandes ehemaliger Breslauer und Schlesier Juden in Israel, 46/47, 1980.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ a b Tschüss, Oberbürgermeister! Sächsische Zeitung, 26. September 2014, abgerufen am 2. Februar 2021.
- ↑ Wahlergebnisse 2021. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ „Ich bin nicht der Typ der gleich alles umwirft.“ Sächsische Zeitung, 15. Januar 2022, abgerufen am 18. Januar 2022.
- ↑ Niesky saniert Wachsmann-Bau – Nur zwei Häuser des Architekten sind in Deutschland erhalten in: Märkische Oderzeitung, 29. Dezember 2009, S. 18
- ↑ Herzlich willkommen im Museum Niesky auf der Website der Stadt Niesky
- ↑ Carla Mattern: Verwunschener Wartturm in der Sächsischen Zeitung vom 26. April 2017, abgerufen am 26. Januar 2018
- ↑ Karate Niesky. Abgerufen am 14. August 2019.
- ↑ Uwe Menschner: Niesky beschenkt sich selbst im Jubiläumsjahr. In: Lausitzer Rundschau. 27. Oktober 2017, abgerufen am 1. November 2017.
- ↑ Vgl. www.waggonbau-niesky.com, DB Fahrzeuginstandhaltung neuer Gesellschafter. Archiviert vom am 13. August 2006; abgerufen am 19. Januar 2011.
- ↑ Personalanpassungen bei der DB Waggonbau Niesky GmbH notwendig. Deutsche Bahn AG, 8. Oktober 2013, archiviert vom am 29. März 2015; abgerufen am 29. März 2015.
- ↑ Carla Mattern, Tilo Berger: Deutsche Bahn verkauft Waggonbau an Münchener Beteiligungsgesellschaft. In: Sächsische Zeitung. 14. Mai 2014, abgerufen am 29. März 2015.
- ↑ Quantum, Beteiligungen. Quantum Capital Partners AG, 2014, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2015; abgerufen am 29. März 2015.
- ↑ Eurotunnel: Waggonbau Niesky baut Shuttle-Züge. eurailpress.de, 14. Januar 2015, abgerufen am 29. März 2015.
- ↑ Waggonbau Niesky meldet überraschend Insolvenz an. In: Lausitzer Rundschau. 2. Januar 2018, abgerufen am 4. Januar 2018.
- ↑ Slowake übernimmt Waggonbau Niesky. In: Lausitzer Rundschau. 10. September 2018, abgerufen am 10. September 2018.
- ↑ ELH Waggonbau Niesky - Geschichte. Abgerufen am 3. Februar 2023.
- ↑ Schulen & Bildungseinrichtungen in Niesky. In: niesky.de. Abgerufen am 24. Dezember 2019.