„Alpstein“ – Versionsunterschied
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'''Alpstein''' ist ein [[Alpen|voralpines]] Massiv in den [[Ostschweiz]]er [[Kalkalpen]]. |
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<!--schweizbezogen--> |
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{{Infobox Gebirgsgruppe |
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|KARTE= |
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|KARTENBESCHREIBUNG= |
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|BILD=Alpstein from Frümsel.jpg |
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|BILDBESCHREIBUNG=Südansicht des Alpsteinmassivs |
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|BILD1=Alpstein winter.jpg |
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|BILD1-BESCHREIBUNG=Hauptteil des Alpsteinmassivs im Winter, gesehen von der ''Sellamatt'' (Süden) |
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|LAGE=Kantone [[Kanton Appenzell Innerrhoden|Appenzell Innerrhoden]], [[Kanton Appenzell Ausserrhoden|Appenzell Ausserrhoden]], [[Kanton St. Gallen|St. Gallen]] ([[Schweiz]]) |
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|EINTEILUNG NACH= |
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|LAGE-GEBIRGE=[[Appenzeller Alpen]] |
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|LAGE-GEBIRGE-BEZ=Teil der |
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|HÖCHSTER GIPFEL=[[Säntis]] |
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|MAX-HÖHE=2501.9 |
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|MAX-HÖHE-BEZUG=CH |
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|BREITENGRAD=47/14/57/N |
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|LÄNGENGRAD=9/20/36/E |
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|REGION-ISO=CH-SG/CH-AI/CH-AR |
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|MAX-LÄNGE=16 |
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|POSKARTE=Appenzeller Alpen |
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|ALTERNATIVKARTE= |
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|TYP= |
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|GESTEIN= |
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|ALTER= |
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|FLÄCHE= |
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|BESONDERHEITEN= |
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Der '''Alpstein''' ist eine Untergruppe der [[Appenzeller Alpen]] und gehört zu den [[Schweiz]]er [[Kanton (Schweiz)|Kantonen]] [[Kanton Appenzell Innerrhoden|Appenzell Innerrhoden]], [[Kanton Appenzell Ausserrhoden|Appenzell Ausserrhoden]] und [[Kanton St. Gallen|St. Gallen]]. |
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Höchster Punkt ist mit 2503 m ü.M. der [[Säntis]]. Zweithöchste Erhebung ist der [[Altmann]]. |
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[[Datei:Alpstein.jpg|mini|Blick in den Alpstein vom [[Hoher Kasten (Appenzeller Alpen)|Hohen Kasten]]]] |
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Trotz seiner im Vergleich zu anderen Alpengipfeln eher geringen Höhe – höchster Berg ist der [[Säntis]] mit {{Höhe|2501.9|CH-m}} – wirkt der Alpstein aufgrund seiner nördlichen «Vorpostenlage» mit nur geringer Entfernung zum [[Bodensee]] (Luftlinie knapp 30 km) sehr mächtig. |
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Weitere Punkte sind der [[Hoher Kasten]], die [[Ebenalp]], der [[Kronberg (im Alpstein)]], die alle per [[Luftseilbahn]] zu erreichen sind, oder die [[Hundwiler Höhe]]. |
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== Gestalt == |
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[[Kategorie:Berg]] [[Kategorie:Berg (Schweiz)]] |
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Geologisch ist der Alpstein ein [[Kalkstein]]massiv und gehört zum [[Helvetisches System|Helvetischen System]]. Der Kalkstein ist mit zahlreichen Rissen, Höhlen und [[Doline]]n durchsetzt. Das dadurch abfliessende Wasser führt zu Wassermangel, der von manchen Hütten und Alpen durch das Auffangen von Regenwasser kompensiert werden muss. |
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[[Geomorphologie|Morphologisch]] betrachtet haben die tektonischen Faltungen im Wesentlichen drei von Südwest nach Nordost verlaufende, an der [[Saxer Lücke]] durch den [[Sax-Schwende-Bruch]] gegeneinander verschobene, Grate gestaltet. Sie enden im Osten mit [[Ebenalp]], [[Alp Sigel]] und [[Kamor]]. Nur der [[Lisengrat]], die Verbindung zwischen den beiden Gipfeln [[Altmann (Berg)|Altmann]] und Säntis, verläuft quer zu den Hauptgraten. Zwischen diesen Gebirgszügen sind auf Appenzeller Seite in die Täler des Alpsteins kleine Bergseen eingebettet: [[Seealpsee (Appenzeller Alpen)|Seealpsee]], [[Sämtisersee]] und [[Fälensee]]. Zwei der drei Seen verfügen über keinen oberirdischen Abfluss; das Wasser des Fälen- und Sämtisersees fliesst durch den südöstlich vorgelagerten Gebirgskamm in den [[Rhein]]. Der östlichste Grat des Alpsteins fällt steil zum Rheintal hin ab. |
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Im westlichen Alpstein sind nur die nördliche sowie die mittlere Alpsteinkette bis zum Durchbruch der [[Thur (Rhein)|Thur]] bei [[Starkenbach SG|Starkenbach]] ausgebildet, wobei bei letzterer die Kammlinie deutlich niedriger liegt (höchster Punkt: Spisslen mit {{Höhe|1538|CH}})<ref>{{Literatur |Autor=Oskar Keller |Hrsg=Hans Büchler |Titel=Der Alpstein: Natur und Kultur im Säntisgebiet |Auflage=Überarb. u. erg. Aufl. |Verlag=Appenzeller Verlag |Ort=Herisau |Datum=2014 |ISBN=978-3-85882-700-5 |Online=https://www.verlagshaus-schwellbrunn.ch/fileadmin/shop/A858827005/A858827005-leseprobe-01.pdf |Abruf=2018-08-23}}</ref>. Dazwischen erstreckt sich das Gräppelental mit dem [[Gräppelensee]] und der Senke von Hintergräppelen. |
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Der Gebirgszug ist eher steil und die Täler sind tief eingeschnitten. Der Alpstein ist ein ideales, teils anspruchsvolles Wandergelände. Im Winter, vor allem zwischen Februar und April, sind Abfahrten mit Ski oder Snowboard für Geübte vom Säntismassiv aus hinunter nach [[Appenzell (Ort)|Appenzell]], [[Wasserauen]] oder [[Brülisau]] oder ins [[Toggenburg]] nach [[Unterwasser SG|Unterwasser]] oder [[Wildhaus SG|Wildhaus]] möglich. |
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== Klima == |
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Das Klima im Alpstein wird durch seine Lage am Alpennordrand sowie das stark ausgeprägte Relief geprägt. So fallen im Alpstein verbreitet über 1500 mm, in ausgeprägten Staulagen (Schwägalp) sowie in den Hochlagen (Säntis) deutlich über 2500 mm Niederschlag pro Jahr<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/product/input/climate-data/normwerte-pro-messgroesse/np8110/nvrep_np8110_rre150m0_d.pdf |titel=Normwerte 1981–2010: Niederschlagssumme |hrsg=Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz |abruf=2018-08-23 |format=PDF |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180824002215/https://www.meteoschweiz.admin.ch/product/input/climate-data/normwerte-pro-messgroesse/np8110/nvrep_np8110_rre150m0_d.pdf |archiv-datum=2018-08-24 |offline=ja}}</ref>. Im Jahr 1922 fielen auf dem Säntis sogar 4173 mm Jahresniederschlag, im April 1999 wurde hier mit 816 cm auch die höchste je in der Schweiz gemessene Gesamtschneehöhe registriert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/klima-der-schweiz/rekorde-und-extreme.html |titel=Rekorde und Extreme |hrsg=Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz |abruf=2018-08-23}}</ref>. |
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Generell sinken die Temperaturen mit zunehmender Höhe; so beträgt die Jahresmitteltemperatur in Ebnat-Kappel ({{Höhe|623|CH-m}}) 7,7 °C, auf dem Säntis ({{Höhe|2502|CH-m}}) −1,2 °C<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/product/input/climate-data/normwerte-pro-messgroesse/np8110/nvrep_np8110_tre200m0_d.pdf |titel=Normwerte 1981–2010: Lufttemperatur 2m |hrsg=Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz |abruf=2018-08-23 |format=PDF}}</ref>. In den durch Karstprozesse ausgebildeten Senken ohne oberirdischen Abfluss ([[Sämtisersee]], [[Fälensee]], Hintergräppelen, Furgglen) ergeben sich bei günstigen Witterungsbedingungen (trocken-kalte Luftmasse, frisch gefallener Neuschnee, klarer Himmel, Windstille) deutliche Abweichungen von dieser Regel, und es bilden sich starke Inversionen aus. Dabei kann die Temperatur in diesen [[Kaltluftsee]]n um mehr als 25 Grad unter die Temperatur fallen, welche auf gleicher Höhe in freier Atmosphäre herrscht. Sowohl am Sämtisersee als auch in der Senke auf der Alp Hintergräppelen wurden bereits Minimaltemperaturen von unter −30 °C gemessen, in Hintergräppelen wurde am 7. Januar 2017 mit −38,2 °C die tiefste Temperatur dieses Jahres in der Schweiz registriert<ref>{{Internetquelle |url=https://kaltluftseen.ch/2017/03/20/schweizweit-tiefste-temperaturen-des-winters-201617-im-alpstein-gemessen/ |titel=Schweizweit tiefste Temperaturen des Winters 2016/17 im Alpstein gemessen |werk=Kaltluftseen in der Schweiz |hrsg=kaltluftseen.ch |abruf=2018-08-23}}</ref>. |
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{{Klimatabelle |
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| TABELLE = |
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| DIAGRAMM TEMPERATUR = |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200 |
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| QUELLE = [https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/schweizer-klima-im-detail/klima-normwerte/normwerte-pro-messgroesse-und-station.html MeteoSchweiz] |
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| Überschrift = |
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| Ort = Säntis<br />53.25N/9.34E<br />2502 m ü. M. |
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<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
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| hmjan = −4.1| hmfeb = −5.0| hmmär = −4.1| hmapr = −2.0| hmmai = 2.8| hmjun = 6.0| hmjul = 8.8| hmaug = 8.9| hmsep = 6.0| hmokt = 3.7| hmnov = −1.2| hmdez = −6.2 |
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<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
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| lmjan = −9.6| lmfeb = −10.2| lmmär = −8.8| lmapr = −6.2| lmmai = −1.5| lmjun = 1.3| lmjul = 3.7| lmaug = 3.9| lmsep = 1.1| lmokt = −1.3| lmnov = −6.3| lmdez = −8.8 |
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<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --> |
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| nbjan = 255| nbfeb = 222| nbmär = 268| nbapr = 204| nbmai = 204| nbjun = 233| nbjul = 285| nbaug = 276| nbsep = 223| nbokt = 176| nbnov = 226| nbdez = 265 |
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<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --> |
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| rdjan = 12.7| rdfeb = 11.9| rdmär = 15.7| rdapr = 14.1| rdmai = 15.2| rdjun = 16.3| rdjul = 16.3| rdaug = 16.0| rdsep = 13.2| rdokt = 11.1| rdnov = 12.8| rddez = 14.5 |
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<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --> |
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| shjan = 4.4 | shfeb = 4.9 | shmär = 4.8 | shapr = 5.0 | shmai = 5.4 | shjun = 5.2 | shjul = 5.7 | shaug = 5.2 | shsep = 5.4 | shokt = 5.4 | shnov = 4.2 | shdez = 3.7 |
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<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --> |
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| lfjan = 65| lffeb = 68| lfmär = 75| lfapr = 80| lfmai = 82| lfjun = 84| lfjul = 83| lfaug = 82| lfsep = 78| lfokt = 70| lfnov = 70| lfdez = 68 |
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}} |
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== Gipfel == |
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Der höchste Gipfel ist der Säntis ({{Höhe|2502|CH|link=1}}), welcher mit der Bergbahn von der [[Schwägalp]] aus erreicht werden kann. Zweithöchste Erhebung ist der Girenspitz [AR] ({{Höhe|2446|CH-m}}), dritthöchste der [[Altmann (Berg)|Altmann]] ({{Höhe|2435|CH-m}}) und vierthöchste der [[Wildhuser Schofberg]] ({{Höhe|2373|CH-m}}). Weitere markante Punkte sind die [[Stauberenkanzel]] ({{Höhe|1860|CH-m}}), der [[Hoher Kasten (Appenzeller Alpen)|Hohe Kasten]] ({{Höhe|1793|CH-m}}) und die [[Ebenalp]] (höchster Punkt {{Höhe|1640|CH-m}}), welche mit [[Luftseilbahn]]en erschlossen sind. |
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Der [[Kronberg (Berg)|Kronberg]] (ebenfalls mit Luftseilbahn) und die [[Hundwiler Höhi]], beides [[Nagelfluh]]berge, gehören nicht mehr zum Alpstein, sondern bereits zum Appenzeller Vorland. |
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== Bilder == |
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SäntisLuftbild.JPG|[[Säntis]] |
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Picswiss AI-04-35.jpg|[[Hoher Kasten (Appenzeller Alpen)|Hoher Kasten]] ({{Höhe|1795|CH-m}}) |
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Picswiss AI-04-25.jpg|[[Fälensee]] |
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Säntis03.jpg|[[Seealpsee (Appenzeller Alpen)|Seealpsee]] |
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Sämtisersee Kamor Staubern.jpg|[[Sämtisersee]] |
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Picswiss AI-04-01.jpg|Appenzellerland bei [[Brülisau]]: Blick zu der [[Ebenalp]] ({{Höhe|1644|CH-m}}) |
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Meglisalp Seealpsee 5327.jpg|[[Meglisalp]] und Seealpsee |
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Saentis 5357.jpg|[[Säntis]] |
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Kreuzberge gesehen von Gasenzen.jpg| [[Chrüzberg]], Ansicht von [[Gasenzen]] |
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Berggasthof rotsteinpass.jpg|Berggasthaus [[Rotsteinpass]] mit Lisengrat und Säntis im Hintergrund |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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{{Wikivoyage|Alpsteinmassiv|Alpstein}} |
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* {{HLS|15960|Alpstein|Autor= Peter Witschi}} |
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* [https://www.appenzellerlinks.ch/Appenzellerland/Panoramatour/Kugelpanorama-Alpstein-Ageteplatte.htm Interaktive Kugelpanoramatour durch den Alpstein] |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4440555-8|VIAF=236544783}} |
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[[Kategorie:Gebirge in den Alpen]] |
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[[Kategorie:Gebirge in Europa]] |
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[[Kategorie:Gebirge in der Schweiz]] |
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[[Kategorie:Geographie (Kanton St. Gallen)]] |
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[[Kategorie:Geographie (Kanton Appenzell Ausserrhoden)]] |
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[[Kategorie:Geographie (Kanton Appenzell Innerrhoden)]] |
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[[Kategorie:Geographie (Alpenrheintal)]] |
Aktuelle Version vom 5. Januar 2025, 22:04 Uhr
Alpstein
| ||
---|---|---|
![]() Südansicht des Alpsteinmassivs | ||
Höchster Gipfel | Säntis (2501,9 m ü. M.) | |
Lage | Kantone Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen (Schweiz) | |
Teil der | Appenzeller Alpen | |
Koordinaten | 744178 / 234889 | |
![]() Hauptteil des Alpsteinmassivs im Winter, gesehen von der Sellamatt (Süden) |
Der Alpstein ist eine Untergruppe der Appenzeller Alpen und gehört zu den Schweizer Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen.

Trotz seiner im Vergleich zu anderen Alpengipfeln eher geringen Höhe – höchster Berg ist der Säntis mit 2501,9 m – wirkt der Alpstein aufgrund seiner nördlichen «Vorpostenlage» mit nur geringer Entfernung zum Bodensee (Luftlinie knapp 30 km) sehr mächtig.
Gestalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geologisch ist der Alpstein ein Kalksteinmassiv und gehört zum Helvetischen System. Der Kalkstein ist mit zahlreichen Rissen, Höhlen und Dolinen durchsetzt. Das dadurch abfliessende Wasser führt zu Wassermangel, der von manchen Hütten und Alpen durch das Auffangen von Regenwasser kompensiert werden muss.
Morphologisch betrachtet haben die tektonischen Faltungen im Wesentlichen drei von Südwest nach Nordost verlaufende, an der Saxer Lücke durch den Sax-Schwende-Bruch gegeneinander verschobene, Grate gestaltet. Sie enden im Osten mit Ebenalp, Alp Sigel und Kamor. Nur der Lisengrat, die Verbindung zwischen den beiden Gipfeln Altmann und Säntis, verläuft quer zu den Hauptgraten. Zwischen diesen Gebirgszügen sind auf Appenzeller Seite in die Täler des Alpsteins kleine Bergseen eingebettet: Seealpsee, Sämtisersee und Fälensee. Zwei der drei Seen verfügen über keinen oberirdischen Abfluss; das Wasser des Fälen- und Sämtisersees fliesst durch den südöstlich vorgelagerten Gebirgskamm in den Rhein. Der östlichste Grat des Alpsteins fällt steil zum Rheintal hin ab.
Im westlichen Alpstein sind nur die nördliche sowie die mittlere Alpsteinkette bis zum Durchbruch der Thur bei Starkenbach ausgebildet, wobei bei letzterer die Kammlinie deutlich niedriger liegt (höchster Punkt: Spisslen mit 1538 m ü. M.)[1]. Dazwischen erstreckt sich das Gräppelental mit dem Gräppelensee und der Senke von Hintergräppelen.
Der Gebirgszug ist eher steil und die Täler sind tief eingeschnitten. Der Alpstein ist ein ideales, teils anspruchsvolles Wandergelände. Im Winter, vor allem zwischen Februar und April, sind Abfahrten mit Ski oder Snowboard für Geübte vom Säntismassiv aus hinunter nach Appenzell, Wasserauen oder Brülisau oder ins Toggenburg nach Unterwasser oder Wildhaus möglich.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima im Alpstein wird durch seine Lage am Alpennordrand sowie das stark ausgeprägte Relief geprägt. So fallen im Alpstein verbreitet über 1500 mm, in ausgeprägten Staulagen (Schwägalp) sowie in den Hochlagen (Säntis) deutlich über 2500 mm Niederschlag pro Jahr[2]. Im Jahr 1922 fielen auf dem Säntis sogar 4173 mm Jahresniederschlag, im April 1999 wurde hier mit 816 cm auch die höchste je in der Schweiz gemessene Gesamtschneehöhe registriert[3].
Generell sinken die Temperaturen mit zunehmender Höhe; so beträgt die Jahresmitteltemperatur in Ebnat-Kappel (623 m) 7,7 °C, auf dem Säntis (2502 m) −1,2 °C[4]. In den durch Karstprozesse ausgebildeten Senken ohne oberirdischen Abfluss (Sämtisersee, Fälensee, Hintergräppelen, Furgglen) ergeben sich bei günstigen Witterungsbedingungen (trocken-kalte Luftmasse, frisch gefallener Neuschnee, klarer Himmel, Windstille) deutliche Abweichungen von dieser Regel, und es bilden sich starke Inversionen aus. Dabei kann die Temperatur in diesen Kaltluftseen um mehr als 25 Grad unter die Temperatur fallen, welche auf gleicher Höhe in freier Atmosphäre herrscht. Sowohl am Sämtisersee als auch in der Senke auf der Alp Hintergräppelen wurden bereits Minimaltemperaturen von unter −30 °C gemessen, in Hintergräppelen wurde am 7. Januar 2017 mit −38,2 °C die tiefste Temperatur dieses Jahres in der Schweiz registriert[5].
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Säntis
53.25N/9.34E 2502 m ü. M.
Quelle: MeteoSchweiz
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Gipfel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der höchste Gipfel ist der Säntis (2502 m ü. M.), welcher mit der Bergbahn von der Schwägalp aus erreicht werden kann. Zweithöchste Erhebung ist der Girenspitz [AR] (2446 m), dritthöchste der Altmann (2435 m) und vierthöchste der Wildhuser Schofberg (2373 m). Weitere markante Punkte sind die Stauberenkanzel (1860 m), der Hohe Kasten (1793 m) und die Ebenalp (höchster Punkt 1640 m), welche mit Luftseilbahnen erschlossen sind.
Der Kronberg (ebenfalls mit Luftseilbahn) und die Hundwiler Höhi, beides Nagelfluhberge, gehören nicht mehr zum Alpstein, sondern bereits zum Appenzeller Vorland.
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Hoher Kasten (1795 m)
-
Meglisalp und Seealpsee
-
Berggasthaus Rotsteinpass mit Lisengrat und Säntis im Hintergrund
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oskar Keller: Der Alpstein: Natur und Kultur im Säntisgebiet. Hrsg.: Hans Büchler. Überarb. u. erg. Auflage. Appenzeller Verlag, Herisau 2014, ISBN 978-3-85882-700-5 (verlagshaus-schwellbrunn.ch [PDF; abgerufen am 23. August 2018]).
- ↑ Normwerte 1981–2010: Niederschlagssumme. (PDF) Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. August 2018; abgerufen am 23. August 2018.
- ↑ Rekorde und Extreme. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 23. August 2018.
- ↑ Normwerte 1981–2010: Lufttemperatur 2m. (PDF) Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 23. August 2018.
- ↑ Schweizweit tiefste Temperaturen des Winters 2016/17 im Alpstein gemessen. In: Kaltluftseen in der Schweiz. kaltluftseen.ch, abgerufen am 23. August 2018.