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„Kinmen“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ort in Taiwan
[[Image:Kinmenphonebooth.JPG|thumb|Telefonzelle auf Kinmen]]
|Name = Landkreis Kinmen
[[Image:Wuwangzaiju.JPG|thumb|"Wu wang zai ju", geschrieben von [[Chiang Kai-shek]]]]
|NameChinesisch = {{zh|kurz=1|t=金門縣}}
'''Quemoy''' oder '''Kinmen''' ({{zh|t=金門|v=金门|p=Jīnmén|b=Goldenes Tor}}) ist eine aus 15 Inseln bestehende Inselgruppe, 2,3 Kilometer (bei Flut) und minimal 1,8 Kilometer (bei Ebbe) von der Küste der chinesischen Provinz [[Fujian]] entfernt, gegenüber der Hafenstadt [[Xiamen]](Amoy), die, wie auch die Insel [[Matsu]], von der [[Republik China]] auf [[Taiwan]] verwaltet wird.
|Bild = Kinmen Montage.png
|Bildbeschreibung = Von oben nach unten und links nach rechts: Ansicht von Jincheng, Denkmal zur 100-Jahr-Feier der Republik China, Quemoy-Nationaluniversität, Ching-tien-Halle, Kommandantur Jincheng aus der Zeit der [[Qing-Dynastie]], Torbogen zur Erinnerung an das Gefecht von Guningtou (1949), Mo fan-Straße
|Wappen = Emblem of Kinmen County.svg
|Flagge = Flag of Kinmen County.svg
|Kreishauptstadt = [[Jincheng (Kinmen)|Jincheng]] ({{zh|kurz=1|t=金城鎮}})
|Gegründet =
|lat_deg = 24
|lat_min = 27
|lat_sec = 34
|lon_deg = 118
|lon_min = 24
|lon_sec = 59
|HöheMin =
|HöheMax =
|Einwohner = 139543
|EinwohnerStand = Juli 2025<ref name="Einwohner" />
|Metropolregion =
|MetropolregionStand =
|Fläche = 151.656
|Telefonvorwahl = (0)82, (0)826 (für [[Wuqiu (Kinmen)|Wuqiu]])
|Postleitzahl = 890 – 894, 896
|Kfz-Kennzeichen =
|Gemeindeart =
|Gliederung = 3 Stadtgemeinden ({{zh|kurz=1|t=鎮}})<br />3 Landgemeinden ({{zh|kurz=1|t=鄉}})
|Landrat = Chen, Fu-hai ({{zh|kurz=1|t=陳福海}})
|Partei = parteilos
|AnschriftStraße =
|AnschriftOrt =
|Webpräsenz = www.kinmen.gov.tw
|Kreisvogel = [[Wiedehopf]]
|Kreisblume = ''[[Cymbidium]] ensifolium''
|Kreisbaum = [[Asiatischer Kapokbaum|Indischer Seidenwollbaum]]
|Karte = Kinmen County in Taiwan.svg
|Kartenbreite = 285
|Beschriftung =
}}
'''Kinmen''' oder '''Jinmen''' ({{zh|t=金門|v=金门|p=Jīnmén|z=ㄐㄧㄣ ㄇㄣˊ|b=Goldenes Tor}}, veraltet '''Quemoy''') ist eine Inselgruppe der [[Republik China (Taiwan)]]. Sie liegt etwa 2&nbsp;km vor der Küste der [[Volksrepublik China|festlandchinesischen]] Provinz [[Fujian]]. Der Kinmen-Archipel ist weitgehend mit dem '''Landkreis Kinmen''' ({{zh|t=金門縣|kurz=1}})<ref group="Fn." name="a" /> identisch, zu dem außerdem noch die kleine Inselgruppe [[Wuqiu (Kinmen)|Wuqiu]] gehört. Aus Sicht der [[Volksrepublik China]], die die gesamte Inselgruppe beansprucht, wird diese administrativ als Kreis Jinmen der bezirksfreien Stadt [[Quanzhou]] betrachtet.


== Name ==
Das Besondere ist, dass die beiden Inseln der nationalchinesischen Provinzverwaltung von [[Fujian]] unterstehen. Sie sind also der letzte Teil Festlandchinas, der von den Nationalchinesen (bzw. Taiwanern) kontrolliert wird. Nur die Inseln [[Taiwan]] und die [[Pescadoren]] gehören der [[Taiwan (Provinz)|"Provinz Taiwan"]] der Republik China an.
Die verschiedenen lateinischen Schreibungen des Namens der Inselgruppe gehen auf unterschiedliche [[Umschrift]]systeme und deren [[Liste von Transkriptionssystemen für die chinesischen Sprachen|historische Entwicklung]] zurück. Die offizielle amtliche Schreibung lautet „Kinmen“, während die Schreibung „Jinmen“ auf [[Hanyu Pinyin]] basiert und die veraltete, heute seltene Schreibung „Quemoy“ vom historischen [[Transkriptionssystem der chinesischen Post]] abstammt.
Die Entfernung zu den zu Taiwan gehörenden Penghu-Inseln (Pescadoren) beträgt 82 nautische Meilen und zu Kaohsiung auf Taiwan 150 nautische Meilen. Es gibt ein Größeres Quemoy (大金門, [[Pinyin]] Da Jinmen), ein kleineres Quemoy (小金門, [[Pinyin]] Xiao Jinmen) und eine Anzahl von kleineren Inseln. Die Gesamtfläche beträgt 150,46 km². Drei der Inseln der Kinmen-Inselgruppe sind von der VR China besetzt.


== Geographie ==
1949 wurde ein Angriff der chinesischen "Volksbefreiungsarmee" mit russischer Unterstützung auf Kinmen von den Truppen der Kuomintang mit amerikanischer Waffenhilfe erfolgreich abgewehrt und Kinmen daraufhin zu einer Festung zur Verteidigung Taiwans ausgebaut. Neun Jahre später, am 23. August 1958, begann ein 44-tägiges Bombardement der Insel Kinmen durch chinesische Truppen, in dessen Verlauf 470.000 von der Provinz [[Fujian]] aus abgefeuerte Granaten auf Kinmen einschlugen. Diese Angriffe auf die Insel Kinmen hielten noch bis Mitte der 70er Jahre an, als China Mitglied der UN wurde und Taiwan (als Gründungsmitglied) auf Veranlassung der USA aus der UN ausgeschlossen wurde. Dabei dürften wohl überwiegend wirtschaftliche Interessen als völkerrechtliche eine Rolle gespielt haben. Das wöchentliche Bombardement, mit Raketen vom chinesischen Festland abgeschossen, wurde erst nach Chinas Aufnahme in die UN auf deren Druck zur Einhaltung von Menschen- und Völkerrechten eingestellt.
Die Inselgruppe liegt gegenüber der Hafenstadt [[Xiamen]] (Amoy). Sie besteht aus den Inseln Groß-Quemoy ({{zh|kurz=1|t=大金門}} ''Dà Jīnmén''),<ref group="Fn." name="b" /> Klein-Quemoy ({{zh|kurz=1|t=小金門}} ''Xiǎo Jīnmén'')<ref group="Fn." name="c" /> und 13 weiteren kleinen Inseln. Zwölf der Inseln, darunter die beiden Hauptinseln, werden von der [[Republik China (Taiwan)]] kontrolliert. Kinmen gehört wie auch die [[Matsu-Inseln]] zur [[Fujian#Republik China|Provinz Fujian der Republik China]]. Diese beiden Inselgruppen sind die einzigen Verwaltungseinheiten des von der Republik China kontrollierten Gebietes, die nicht zur [[Taiwan (Provinz)|Provinz Taiwan]] oder zu den regierungsunmittelbaren Städten auf [[Taiwan (Insel)|Taiwan]] gehören.


Die Landfläche aller Inseln zusammen beträgt 153,1&nbsp;km², wovon 151,6&nbsp;km² auf den von der Republik China kontrollierten Teil entfallen.<ref name="Fläche" /> Ein knappes Viertel der Landfläche wird vom 1995 eingerichteten [[Kinmen-Nationalpark]] eingenommen.
=== Three Mini Links ===


Die Entfernung zu den zur Republik China gehörenden [[Penghu-Inseln]] (Pescadoren) beträgt etwa 150&nbsp;km, nach [[Kaohsiung]] auf Taiwan 280&nbsp;km.
Nach jahrzehntelanger Isolation als militärisches Sperrgebiet ist Kinmen seit einigen Jahren auch touristisch zugänglich.
Die Insel Kinmen sieht heute teilweise noch aus wie eine Kraterlandschaft. Immer noch stehen an den Stränden vereinzelt zerschossene amerikanische Panzer. Das Betreten vieler Strandabschnitte ist immer noch verboten, da dort noch zahlreiche Minen liegen, die allerdings demnächst restlos beseitigt werden sollen. In mehreren Museen können Waffen, Flugzeuge, Panzer (überwiegend amerikanischer Herkunft) und aus chinesischen Granaten gefertigte Messer und andere Gebrauchsgegenstände besichtigt werden. Die gesamte Insel ist von unterirdischen Kanälen und Tunneln durchzogen, die teilweise im Rahmen von touristischen Führungen schon besichtigt werden können. In diesen Kanälen hatte die taiwanesische Armee ihre Landungsboote versteckt gehalten, die einen Angriff Chinas abwehren sollten. Teilweise befanden sich in diesen Tunneln auch komplett ausgestattete Lazarette.


Die Entfernung zur Hafenstadt [[Xiamen]] betrug bisher sechs Kilometer. Seitdem dort eine Insel mit Sandaufschüttungen für einen Flughafen entstanden ist, verkürzt sich die Distanz auf drei Kilometer.<ref>Angela Köckritz: ''Fähre der Hoffnung.'' In: ''[[Mare (Zeitschrift)|Mare]]'', Heft Nr. 172, 10/2025, {{ISSN|1432-928X}}, S. 17.</ref>
Im Rahmen der "[[Three Mini Links]]" (Post-,Transport- und Handelsverbindung) gibt es auf der Insel eine der gegenwärtig beiden einzigen ständigen, mehrfach täglichen Fährverbindungen zwischen einer zu Taiwan gehörenden Insel und dem chinesischen Festland. Die andere Fährverbindung besteht zwischen der Insel [[Matsu-Inseln|Matsu]] und dem chinesischen Festland. Beide Fährverbindungen können bisher nur eingeschränkt von Bewohnern beider Seiten, nicht aber von Ausländern genutzt werden. Die Einwohner von Kinmen genießen Steuererleichterungen. Kinmens bekanntestes Produkt ist der hochprozentige [[Kaoliang-Likör]](28, 38 und 58 %), sein bekanntestes Monument der allegorische "Windlöwe".

== Geschichte ==
[[Datei:Wuwangzaiju.JPG|mini|hochkant|{{zh|t=毋忘在莒|kurz=1|p=Wú wàng zài Jǔ|b=Vergesst nicht, wie wir in Ju gewesen sind}}, eine Parole für die Rückeroberung des [[Festlandchina|chinesischen Festlandes]],<ref>Es handelt sich um eine historische Anspielung: Während der Zeit der [[Zeit der Streitenden Reiche]] (475–221 v.&nbsp;u.&nbsp;Z.) wurde der Staat [[Qi (Staat)|Qi]] vom Staat [[Yan (Staat)|Yan]] angegriffen und fast vollständig erobert; nur die Städte Jimo {{zh|t=即墨|kurz=1}} und Ju {{zh|t=莒|kurz=1}} konnten verteidigt werden. Von Ju ausgehend gelang des dem Staat Qi nach fünf entbehrungsreichen Jahren unter der Führung von Tian Dan {{zh|t=田單|kurz=1}} jedoch, seine verlorenen Gebiete zurückzuerobern. (Siehe Kapitel »Tian Dan« im [[Shiji]]; deutsche Übersetzung von Gregor Kneussel in [[Sima Qian]]: ''Aus den Aufzeichnungen des Chronisten.'' Beijing: Verlag für fremdsprachige Literatur, 2015; ISBN 978-7-119-09676-6; Bd.&nbsp;II, S.&nbsp;467).</ref> nach einer Kalligrafie von [[Chiang Kai-shek]].]]

=== Bürgerkrieg und erste Quemoy-Krise ===
Im Gegensatz zu Taiwan und den [[Penghu-Inseln|Pescadoren]] gehörte Kinmen zwischen 1895 und 1945 nicht zum [[Taiwan unter japanischer Herrschaft|japanischen Herrschaftsbereich]], sondern war Teil der Provinz Fujian des [[Qing-Dynastie|Kaiserreichs]] bzw. ab 1912 der [[Republik China (1912-1949)|Republik China]].

Nach ihrer Niederlage im [[Chinesischer Bürgerkrieg|Chinesischen Bürgerkrieg]] mussten die Truppen der [[Kuomintang]] 1949 vom chinesischen Festland fliehen, konnten jedoch die Kinmen-Inseln halten. Am 25. Oktober 1949 wurde ein erster Angriff der chinesischen [[Volksbefreiungsarmee]] auf Kinmen von der Kuomintang-Armee mit amerikanischer Waffenhilfe abgewehrt und Kinmen daraufhin zu einer Festung zur Verteidigung Taiwans ausgebaut.

Am 3. September 1954 begann der zweite Angriff in Form von monatelangem Bombardement und Artilleriebeschuss (die sogenannte „[[erste Quemoy-Krise]]“ oder erste Taiwanstraßen-Krise). Im Zuge dieser Kampfhandlungen gingen am 8. Februar 1955 die drei nördlich der Hauptinsel gelegenen Dachen-Inseln an die Volksrepublik verloren. Sie wurden mit amerikanischer Flottenhilfe evakuiert. Die übrigen zwölf Inseln konnten von der Republik China gehalten werden.

=== Zweite Quemoy-Krise ===
Am 23. August 1958 begann erneut ein 44-tägiges Bombardement von Kinmen durch Truppen der Volksrepublik China, in dessen Verlauf 470.000 vom Festland aus abgefeuerte Granaten einschlugen (die „[[zweite Quemoy-Krise]]“). Weitere Angriffe auf Kinmen hielten bis Mitte der 1970er Jahre an, als die Volksrepublik China Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (UNO) wurde und die Republik China unmittelbar vor der Abstimmung über die Aufnahme der VR China aus der UNO austrat. Erst danach wurde der häufige Beschuss mit Raketen und Granaten vom chinesischen Festland auf Druck der UNO eingestellt. Die Volksrepublik China verschoss jedoch weiterhin Geschosse mit Propagandamaterial (Flugblättern) nach Kinmen. Diese Praxis fand erst mit Inkrafttreten des [[Taiwan Relations Act]] 1979 ihr Ende.

=== Unter Militärverwaltung ===
Aufgrund der angespannten militärstrategischen Lage wurden die Inseln 1956 vollständig unter die Kontrolle des Militärs gestellt. Öffentliche Aktivitäten wie beispielsweise Wahlen unterblieben; diese fanden erst ab 1971 wieder statt. Ab 1980 hatten die gewählten Landkreisabgeordneten dieselben Befugnisse wie jene in der [[Taiwan (Provinz)|Provinz Taiwan]]. Die Bedingungen des seit 1949 geltenden [[Ausnahmezustand|Kriegsrechts]] waren deutlich restriktiver als auf der Hauptinsel Taiwan. Beispielsweise war die Benutzung von Radios, Funktelefonen und Papierdrachen verboten, da befürchtet wurde, dass hiermit Nachrichten an das Festland übermittelt werden könnten. [[Basketball (Sportgerät)|Basketbälle]] waren verboten, weil diese als Hilfe hätten benutzt werden können, um zum Festland zu schwimmen. Nachts mussten die Inseln immer vollständig [[Verdunkelung (Luftschutz)|verdunkelt]] werden. Die Bewohner wurden in einer Selbstverteidigungs-Miliz organisiert und mussten regelmäßige Übungen abhalten. Andererseits profitierte die Wirtschaft der Inseln von der massiven Militärpräsenz und viele Inselbewohner fanden ihr Auskommen als Angestellte oder Zulieferer des Militärs bzw. verkauften ihre Produkte hauptsächlich an die Militärangehörigen.<ref>{{Internetquelle |url=https://taiwantoday.tw/news.php?unit=12,20,29,33,35,45&post=22192 |titel=From Battleground to Bridge |hrsg=Taiwan Today |datum=2008-03-01 |sprache=en |abruf=2018-05-26}}</ref>

Nach der Aufhebung des Kriegsrechts in Kinmen am 7. November 1992 – fünf Jahre später als auf der Insel Taiwan – konnte sich auch auf Kinmen ein pluralistisches demokratisches Leben entwickeln.<ref name="geschichte">{{Internetquelle |url=https://www.kinmen.gov.tw/en/cp.aspx?n=22D15C7FFDA4350D |titel=Kinmen awareness |werk=kinmen.gov.tw |hrsg=Landkreis Kinmen |datum=2015-11-16 |sprache=en |abruf=2018-05-26}}</ref>

== Kinmen heute ==
[[Datei:Chunghwa Telecom telephone box in Kinmen 20050706.jpg|mini|hochkant|Telefonzelle auf Kinmen mit den stilisierten Schriftzeichen des Inselnamens {{zh|t=金門|kurz=1}}]]
=== Verbindungen nach Taiwan und zum Festland ===
Nach jahrzehntelanger Isolation als militärisches Sperrgebiet ist Kinmen seit einigen Jahren wieder touristisch zugänglich. Nach [[Flughafen Taipeh-Songshan|Taipeh-Songshan]] (15 Flüge täglich), [[Kaohsiung]] (6 Flüge täglich), [[Taichung]] (9 Flüge täglich), [[Chiayi]] (2 Flüge täglich) und [[Tainan]] (2 Flüge täglich) bestehen regelmäßige Flugverbindungen.

Im Rahmen der „{{lang|en|[[Three Mini Links]]}}“ (Post-, Transport- und Handelsverbindung) gibt es seit dem 2. Januar 2001 zwischen Kinmen und der chinesischen Stadt Xiamen (Amoy) eine der beiden bisher einzigen ständigen, täglichen Fährverbindungen zwischen der Republik China und dem chinesischen Festland. Die Fähren legen täglich zehnmal im Stundentakt zwischen 08:30 und 17:30 Uhr in Kinmen und Xiamen ab. Die zweite Fährverbindung besteht zwischen den weiter nordöstlich gelegenen [[Matsu-Inseln]] und [[Mawei]] in der Provinz Fujian auf dem chinesischen Festland. Beide Fährverbindungen konnten zunächst nur eingeschränkt, das heißt von Bewohnern der chinesischen Provinz Fujian und Taiwanern, nicht aber von Ausländern benutzt werden. Heute ist auch Ausländern die Benutzung der Fähren möglich, sofern sie, von Kinmen kommend, über ein gültiges chinesisches Einreisevisum verfügen. Bei den 12.000 Fahrten zwischen 2001 und 2008 benutzten rund 1,4 Millionen Fahrgäste, überwiegend taiwanische Geschäftsleute, die Fähre Kinmen-Xiamen als bis dahin schnellste Verbindung zwischen Taiwan und China. Im Juli 2023 wurde der zwanzigmillionste Fahrgast gezählt.<ref> Angela Köckritz: ''Fähre der Hoffnung.'' In: ''[[Mare (Zeitschrift)|Mare]]'', Heft Nr. 172, 10/2025, {{ISSN|1432-928X}}, S. 29.</ref>

Jedoch verlor die Fährverbindung etwas an Bedeutung, seit am 15. Dezember 2008 direkte Flugverbindungen zwischen Taiwan und mehreren Städten auf dem chinesischen Festland aufgenommen wurden. Als Folge setzt Kinmen vermehrt auf die Förderung des Tourismus als wichtigsten Wirtschaftsfaktor. Hierbei wird unter anderem die Eröffnung eines Spielkasinos diskutiert.<ref name="Webarchive_01">{{Webarchiv |url=http://www.kinmen.gov.tw/Org/371010000A16/Board/Board.aspx?DocTag=5431 |text=''Präsident Ma zur Entwicklung von Kinmen'' |archive-is=20120805150539}}. In: kinmen.gov.tw, abgerufen am 22. Juli 2019 (chinesisch).</ref>

Während der [[COVID-19-Pandemie|Coronapandemie]] wurde die Fähre drei Jahre ausgesetzt. Seit Oktober 2024 ist es Touristen aus der benachbarten chinesischen Provinz Fujian wieder erlaubt, auf die Insel zu reisen.<ref>Angela Köckritz: ''Fähre der Hoffnung.'' In: ''[[Mare (Zeitschrift)|Mare]]'', Heft Nr. 172, 10/2025, {{ISSN|1432-928X}}, S. 17–20.</ref>
Einwohner von Kinmen müssen bei der Fährfahrt nach Xiamen ihren "Landsleuteausweis" vorliegen, weil ihr normaler Ausweis nicht akzeptiert wird<ref>Angela Köckritz: ''Fähre der Hoffnung.'' In: ''[[Mare (Zeitschrift)|Mare]]'', Heft Nr. 172, 10/2025, {{ISSN|1432-928X}}, S. 25.</ref>.

Als Zeichen verbesserter Beziehungen zwischen beiden Seiten der Taiwanstraße gab es am 15. August 2009 ein erstes „Xiamen-Kinmen-Swimming Event“, bei dem 49 Schwimmer vom Festland und 48 Schwimmer aus Taiwan von Xiamen aus nach Kinmen schwammen.

=== Einwohner ===

Knapp 140.000 Menschen sind in Kinmen gemeldet. Dauerhaft leben hier aber nur 60.000.<ref>Angela Köckritz: ''Fähre der Hoffnung.'' In: ''[[Mare (Zeitschrift)|Mare]]'', Heft Nr. 172, 10/2025, {{ISSN|1432-928X}}, S. 21.</ref>

=== Nationalpark ===
Teile der beiden Hauptinseln wurden 1995 als [[Kinmen-Nationalpark|Nationalpark Kinmen]] unter besonderen Schutz gestellt. Die landschaftlich reizvollen Inseln mit ihren zahlreichen Häusern im typischen Fujian-Stil zeigen heute teilweise noch Spuren des Krieges. So stehen an den Stränden vereinzelt zerschossene amerikanische Panzer. Das Betreten vieler Strandabschnitte ist immer noch verboten, da dort zahlreiche Minen liegen, die allerdings restlos beseitigt werden sollen. In mehreren Museen können Waffen, Flugzeuge, Panzer (überwiegend amerikanischer Herkunft) und aus chinesischen Granaten gefertigte Messer und andere Gebrauchsgegenstände besichtigt werden. Die gesamte Insel ist von unterirdischen Kanälen und Tunneln durchzogen, die teilweise im Rahmen touristischer Führungen besichtigt werden können. In diesen Kanälen hatte die Armee ihre Boote versteckt, die einen Angriff Chinas abwehren sollten. Im Zentrum der Hauptinsel wurde ein komplett ausgestattetes unterirdisches Krankenhaus gebaut.

Kinmens bekanntestes Produkt ist der aus Hirse gebrannte hochprozentige [[Kaoliang|Kaoliang-Likör]] (28, 38 und 58 %). Charakteristisch für Kinmen sind auch die überall anzutreffenden „Windlöwen“ (als [[Schutzgeist]]er angesehene Löwenfiguren und -abbildungen).

== Städte und Gemeinden ==
Der Landkreis Kinmen gliedert sich in drei Stadtgemeinden ({{zh|t=鎮|kurz=1|p=Zhèn}}) und drei Landgemeinden ({{zh|t=鄉|kurz=1|p=Xiāng}}). Die Einwohner der Inselgruppe genießen Steuererleichterungen.

{| class="wikitable"
|-
! Name
! [[Chinesische Schrift|Chinesisch]]<ref group="Fn." name="d" />
! [[Pinyin|Hanyu Pinyin]]<ref group="Fn." name="e" />
! [[Wade-Giles]]
! [[Tongyong Pinyin]]
! [[Landfläche|Fläche]] <small>[km²]</small><ref name="Fläche" />
! [[Einwohner|Einw.]]<ref name="Einwohner_Gemeinde" />
! style="width:12em;"| Karte
|-
| colspan="7" bgcolor="#e8e8e8" style="text-align:left"| 3 Stadtgemeinden – {{zh|t=鎮|kurz=1|p=Zhèn}} || rowspan="9" style="text-align:center"| [[Datei:Kinmen.svg|rahmenlos|zentriert|340px]]<small>Karte der Gemeinden im Landkreis Kinmen, 2018</small>
|-
| [[Jincheng (Kinmen)|Jincheng]] || style="text-align:center"| {{zh|t=金城鎮|kurz=1}} || Jīnchéng zhèn || Chin-ch'eng chen || Jīnchéng jhen || align=right| 21,708 || align=right| 41.239
|-
| [[Jinhu (Kinmen)|Jinhu]] || style="text-align:center"| {{zh|t=金湖鎮|kurz=1}} || Jīnhú zhèn || Chin-hu chen || Jinhú jhen || align=right| 41,600 || align=right| 30.554
|-
| [[Jinsha (Kinmen)|Jinsha]] || style="text-align:center"| {{zh|t=金沙鎮|kurz=1}} || Jīnshā zhèn || Chin-sha chen || Jinsha jhen || align=right| 41,088 || align=right| 20.003
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| colspan="7" bgcolor="#e8e8e8" style="text-align:left"| 3 Landgemeinden – {{zh|t=鄉|kurz=1|p=Xiāng}}
|-
| [[Jinning (Kinmen)|Jinning]] || style="text-align:center"| {{zh|t=金寧鄉|kurz=1}} || Jīnníng xiāng || Chin-ning hsiang || Jinníng siang || align=right| 29,854 || align=right| 35.017
|-
| [[Lieyu]] || style="text-align:center"| {{zh|t=烈嶼鄉|kurz=1}} || Lièyǔ xiāng || Lie-yü hsiang || Lièyǔ siang || align=right| 14,851 || align=right| 12.130
|-
| [[Wuqiu (Kinmen)|Wuqiu]] || style="text-align:center"| {{zh|t=烏坵鄉|kurz=1}} || Wūqiū xiāng || Wu-ch'iu hsiang || Wuciou siang || align=right| 1,200 || align=right| 600
|-
! style="text-align:left"| Landkreis Kinmen || style="text-align:center"| {{zh|t=金門縣|kurz=1}}<ref group="Fn." name="a" /> || style="text-align:left"| Jīnmén Xiàn || style="text-align:left"| Chin<sup>1</sup>-mên<sup>2</sup> Hsien<sup>4</sup> || style="text-align:left"| Jinmén Siàn || style="text-align:right"| 151,656 || style="text-align:right"| 139.543<ref name="Einwohner" />
|}

Die vier mit {{zh|kurz=1|c=金|p=Jīn|b=Gold}} beginnenden Gemeinden liegen auf der Hauptinsel Groß-Kinmen ({{lang|zh-Hant|大金門|Dà Jīnmén}}). Lieyu ({{lang|zh-Hant|烈嶼鄉|Lièyǔ xiāng}}) umfasst die Insel Klein-Kinmen ({{lang|zh-Hant|小金門|Xiǎo Jīnmén}}) sowie kleinere Nebeninseln. Die Gemeinde Wuqiu ({{lang|zh-Hant|烏坵鄉|Wūqiū xiāng}}) liegt auf den gut 130&nbsp;km nordöstlich in der [[Taiwanstraße]] gelegenen, geographisch nicht zu Kinmen zählenden, jedoch vom Landkreis Kinmen verwalteten Inseln Groß-Qiu ({{lang|zh-Hant|大坵|Dàqiū}}) und Klein-Qiu ({{lang|zh-Hant|小坵|Xiǎoqiū}}). Zwischen Kinmen und Wuqiu gibt es keine direkte Verkehrsverbindung.

== Symbole des Landkreises Kinmen ==
Der Landkreis hat einige Pflanzen bzw. Tiere als offizielle Symbole ausgewählt. Zum Baum des Landkreises wurde der [[Asiatischer Kapokbaum|Indische Seidenwollbaum]] (''Bombax ceiba'') erklärt. Der Baum symbolisiere in seiner Robustheit und mit seinen orange-roten Blüten die Ausdauer der Bewohner Kinmens und deren „blühende Zukunft“.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kinmen.gov.tw/KinmenWeb/wSite/page/10-314-3399.html |text=''Tree of the County.'' |wayback=20180121071632}} In: kinmen.gov.tw, abgerufen am 12. Januar 2021 (chinesisch, englisch).</ref> Blume des Landkreises wurde ''[[Cymbidium|Cymbidium ensifolium]]'', eine in Südchina und Taiwan vorkommende und für Kinmen typische Orchideenart.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kinmen.gov.tw/KinmenWeb/wSite/page/10-314-3400.html |text=''Flower of the County.'' |wayback=20180121071553}} In: kinmen.gov.tw, abgerufen am 12. Januar 2021 (chinesisch, englisch).</ref> Das Emblem des Landkreises ist ein schwalbenschwanzartiger [[Giebel|Hausgiebel]] im Stil der Provinz [[Fujian]]. In der Gabelung ist eine stilisierte [[Fledermäuse|Fledermaus]] zu sehen, die als traditionelles chinesisches Symbol für Harmonie und Frieden gilt. Der umschließende Kreis hat angedeutet die Formen einer [[Lotosblumen|Lotosblüte]]. Das Emblem soll u. a. die Traditionsverbundenheit der Bewohner Kinmens symbolisieren.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kinmen.gov.tw/KinmenWeb/wSite/page/10-314-3397.html |text=''Emblem of the County.'' |wayback=20180121071629}} In: kinmen.gov.tw, abgerufen am 12. Januar 2021 (chinesisch, englisch).</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Taiwan-Konflikt]]
* [[Taiwan-Konflikt]]


== Weblinks ==
{{Koordinate Artikel|24_27_34_N_118_24_59_E_type:isle_region:TW|24° 27' 34" N, 118° 24' 59" O}}
{{Wikivoyage}}
{{Commonscat|Kinmen|audio=0|video=0}}
* [https://www.kinmen.gov.tw/ Offizielle Website] (chinesisch, englisch)
* Solveig Grothe: [https://www.spiegel.de/geschichte/china-taiwan-konflikt-wie-die-insel-kinmen-zum-schlachtfeld-wurde-a-1281704.html ''Kinmen, die zerrissene Insel''] vom 14. August 2019. ([[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]])


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Insel (China)]]
<references>
[[Kategorie:Umstrittenes Territorium]]
<ref name="Einwohner">
[[Kategorie:Republik China]]
{{Internetquelle |url=https://www.ris.gov.tw/app/portal/346 |titel={{lang|zh-Hant|01. 戶籍人口統計速報(9701)}} |titelerg=Website des Innenministeriums der Republik China |werk=Departement of Household Registration ({{lang|zh-Hant|中華民國內政部 – 戶政司}}) |datum=2025-07 |format=XLS; 750&nbsp;kB |sprache=zh |abruf=2025-09-05 |kommentar=allgemeine amtliche Einwohnermeldedaten}}</ref>
[[Kategorie:Fujian]]
<ref name="Fläche">
{{Internetquelle |url=http://sowf.moi.gov.tw/stat/year/elist.htm |titel=5.18 Location and Area of Islands in Taiwan |werk=Statistical Yearbook of Interior (2015 Yearly Bulletin of Interior Statistics) |hrsg=[[Innenministerium|Ministry of Interior]] (M.O.I.) |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170726002739/http://sowf.moi.gov.tw/stat/year/elist.htm |archiv-datum=2017-07-26 |abruf=2017-11-21 |kommentar=Die Flächenmaßzahlen beruhen auf den Angaben der Landkreisregierung von Kinmen; hier kursieren auch etwas andere Zahlen, je nachdem, ob bei Hoch- oder Niedrigwasser gemessen wird}}</ref>
<ref name="Einwohner_Gemeinde">
{{Internetquelle |url=https://www.ris.gov.tw/app/portal/346 |titel={{lang|zh-Hant|03. 鄉鎮戶數及人口數(9701)}} |titelerg=Website des Innenministeriums der Republik China |werk=Departement of Household Registration ({{lang|zh-Hant|中華民國內政部 – 戶政司}}) |datum=2025-07 |format=XLS; 139&nbsp;kB |sprache=zh |abruf=2025-09-05 |kommentar=amtliche Einwohnermeldedaten zu Landkreise und -gemeinde}}</ref>
</references>


== Fußnoten ==
[[en:Kinmen]]
<references group="Fn.">
[[et:Jinmen]]
<ref group="Fn." name="a">
[[fr:Jinmen]]
Der Landkreis Kinmen ({{zh|t=金門縣|v=金门县|p=Jīnmén Xiàn}}).</ref>
[[id:Kabupaten Kinmen]]
<ref group="Fn." name="b">
[[ja:金門県]]
Groß-Quemoy ({{zh|kurz=1|t=大金門|v=大金门|p=Dà Jīnmén}}), eine Insel gegenüber der Hafenstadt [[Xiamen]] (Amoy).</ref>
[[pl:Kinmen]]
<ref group="Fn." name="c">
[[sv:Jinmen]]
Klein-Quemoy ({{zh|kurz=1|t=小金門|v=小金门|p=Xiǎo Jīnmén}}), eine Insel gegenüber der Hafenstadt [[Xiamen]] (Amoy).</ref>
[[zh:金門縣]]
<ref group="Fn." name="d">
[[zh-min-nan:Kim-mn̂g]]
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2025, 10:10 Uhr

Landkreis Kinmen
金門縣

Von oben nach unten und links nach rechts: Ansicht von Jincheng, Denkmal zur 100-Jahr-Feier der Republik China, Quemoy-Nationaluniversität, Ching-tien-Halle, Kommandantur Jincheng aus der Zeit der Qing-Dynastie, Torbogen zur Erinnerung an das Gefecht von Guningtou (1949), Mo fan-Straße
Emblem
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Flagge
Staat: Taiwan Republik China (Taiwan)
Koordinaten: 24° 28′ N, 118° 25′ OKoordinaten: 24° 27′ 34″ N, 118° 24′ 59″ O
Fläche: 151,656 km²
 
Einwohner: 139.543 (Juli 2025[1])
Bevölkerungsdichte: 920 Einwohner je km²
Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Zeit)
Telefonvorwahl: (+886) (0)82, (0)826
Postleitzahl: 890 – 894, 896
ISO 3166-2: TW-KIN
 
Kreishauptstadt: Jincheng (金城鎮)
Gliederung: 3 Stadtgemeinden ()
3 Landgemeinden ()
Landrat: Chen, Fu-hai (陳福海) (parteilos)
Webpräsenz:
 
Kreisvogel: Wiedehopf
Kreisblume: Cymbidium ensifolium
Kreisbaum: Indischer Seidenwollbaum
Karte von Taiwan, Position von Landkreis Kinmen hervorgehoben

Kinmen oder Jinmen (chinesisch 金門 / 金门, Pinyin Jīnmén, Zhuyin ㄐㄧㄣ ㄇㄣˊ – „Goldenes Tor“, veraltet Quemoy) ist eine Inselgruppe der Republik China (Taiwan). Sie liegt etwa 2 km vor der Küste der festlandchinesischen Provinz Fujian. Der Kinmen-Archipel ist weitgehend mit dem Landkreis Kinmen (金門縣)[Fn. 1] identisch, zu dem außerdem noch die kleine Inselgruppe Wuqiu gehört. Aus Sicht der Volksrepublik China, die die gesamte Inselgruppe beansprucht, wird diese administrativ als Kreis Jinmen der bezirksfreien Stadt Quanzhou betrachtet.

Die verschiedenen lateinischen Schreibungen des Namens der Inselgruppe gehen auf unterschiedliche Umschriftsysteme und deren historische Entwicklung zurück. Die offizielle amtliche Schreibung lautet „Kinmen“, während die Schreibung „Jinmen“ auf Hanyu Pinyin basiert und die veraltete, heute seltene Schreibung „Quemoy“ vom historischen Transkriptionssystem der chinesischen Post abstammt.

Die Inselgruppe liegt gegenüber der Hafenstadt Xiamen (Amoy). Sie besteht aus den Inseln Groß-Quemoy (大金門 Dà Jīnmén),[Fn. 2] Klein-Quemoy (小金門 Xiǎo Jīnmén)[Fn. 3] und 13 weiteren kleinen Inseln. Zwölf der Inseln, darunter die beiden Hauptinseln, werden von der Republik China (Taiwan) kontrolliert. Kinmen gehört wie auch die Matsu-Inseln zur Provinz Fujian der Republik China. Diese beiden Inselgruppen sind die einzigen Verwaltungseinheiten des von der Republik China kontrollierten Gebietes, die nicht zur Provinz Taiwan oder zu den regierungsunmittelbaren Städten auf Taiwan gehören.

Die Landfläche aller Inseln zusammen beträgt 153,1 km², wovon 151,6 km² auf den von der Republik China kontrollierten Teil entfallen.[2] Ein knappes Viertel der Landfläche wird vom 1995 eingerichteten Kinmen-Nationalpark eingenommen.

Die Entfernung zu den zur Republik China gehörenden Penghu-Inseln (Pescadoren) beträgt etwa 150 km, nach Kaohsiung auf Taiwan 280 km.

Die Entfernung zur Hafenstadt Xiamen betrug bisher sechs Kilometer. Seitdem dort eine Insel mit Sandaufschüttungen für einen Flughafen entstanden ist, verkürzt sich die Distanz auf drei Kilometer.[3]

毋忘在莒, Wú wàng zài Jǔ – „Vergesst nicht, wie wir in Ju gewesen sind“, eine Parole für die Rückeroberung des chinesischen Festlandes,[4] nach einer Kalligrafie von Chiang Kai-shek.

Bürgerkrieg und erste Quemoy-Krise

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Im Gegensatz zu Taiwan und den Pescadoren gehörte Kinmen zwischen 1895 und 1945 nicht zum japanischen Herrschaftsbereich, sondern war Teil der Provinz Fujian des Kaiserreichs bzw. ab 1912 der Republik China.

Nach ihrer Niederlage im Chinesischen Bürgerkrieg mussten die Truppen der Kuomintang 1949 vom chinesischen Festland fliehen, konnten jedoch die Kinmen-Inseln halten. Am 25. Oktober 1949 wurde ein erster Angriff der chinesischen Volksbefreiungsarmee auf Kinmen von der Kuomintang-Armee mit amerikanischer Waffenhilfe abgewehrt und Kinmen daraufhin zu einer Festung zur Verteidigung Taiwans ausgebaut.

Am 3. September 1954 begann der zweite Angriff in Form von monatelangem Bombardement und Artilleriebeschuss (die sogenannte „erste Quemoy-Krise“ oder erste Taiwanstraßen-Krise). Im Zuge dieser Kampfhandlungen gingen am 8. Februar 1955 die drei nördlich der Hauptinsel gelegenen Dachen-Inseln an die Volksrepublik verloren. Sie wurden mit amerikanischer Flottenhilfe evakuiert. Die übrigen zwölf Inseln konnten von der Republik China gehalten werden.

Zweite Quemoy-Krise

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Am 23. August 1958 begann erneut ein 44-tägiges Bombardement von Kinmen durch Truppen der Volksrepublik China, in dessen Verlauf 470.000 vom Festland aus abgefeuerte Granaten einschlugen (die „zweite Quemoy-Krise“). Weitere Angriffe auf Kinmen hielten bis Mitte der 1970er Jahre an, als die Volksrepublik China Mitglied der Vereinten Nationen (UNO) wurde und die Republik China unmittelbar vor der Abstimmung über die Aufnahme der VR China aus der UNO austrat. Erst danach wurde der häufige Beschuss mit Raketen und Granaten vom chinesischen Festland auf Druck der UNO eingestellt. Die Volksrepublik China verschoss jedoch weiterhin Geschosse mit Propagandamaterial (Flugblättern) nach Kinmen. Diese Praxis fand erst mit Inkrafttreten des Taiwan Relations Act 1979 ihr Ende.

Unter Militärverwaltung

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Aufgrund der angespannten militärstrategischen Lage wurden die Inseln 1956 vollständig unter die Kontrolle des Militärs gestellt. Öffentliche Aktivitäten wie beispielsweise Wahlen unterblieben; diese fanden erst ab 1971 wieder statt. Ab 1980 hatten die gewählten Landkreisabgeordneten dieselben Befugnisse wie jene in der Provinz Taiwan. Die Bedingungen des seit 1949 geltenden Kriegsrechts waren deutlich restriktiver als auf der Hauptinsel Taiwan. Beispielsweise war die Benutzung von Radios, Funktelefonen und Papierdrachen verboten, da befürchtet wurde, dass hiermit Nachrichten an das Festland übermittelt werden könnten. Basketbälle waren verboten, weil diese als Hilfe hätten benutzt werden können, um zum Festland zu schwimmen. Nachts mussten die Inseln immer vollständig verdunkelt werden. Die Bewohner wurden in einer Selbstverteidigungs-Miliz organisiert und mussten regelmäßige Übungen abhalten. Andererseits profitierte die Wirtschaft der Inseln von der massiven Militärpräsenz und viele Inselbewohner fanden ihr Auskommen als Angestellte oder Zulieferer des Militärs bzw. verkauften ihre Produkte hauptsächlich an die Militärangehörigen.[5]

Nach der Aufhebung des Kriegsrechts in Kinmen am 7. November 1992 – fünf Jahre später als auf der Insel Taiwan – konnte sich auch auf Kinmen ein pluralistisches demokratisches Leben entwickeln.[6]

Telefonzelle auf Kinmen mit den stilisierten Schriftzeichen des Inselnamens 金門

Verbindungen nach Taiwan und zum Festland

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Nach jahrzehntelanger Isolation als militärisches Sperrgebiet ist Kinmen seit einigen Jahren wieder touristisch zugänglich. Nach Taipeh-Songshan (15 Flüge täglich), Kaohsiung (6 Flüge täglich), Taichung (9 Flüge täglich), Chiayi (2 Flüge täglich) und Tainan (2 Flüge täglich) bestehen regelmäßige Flugverbindungen.

Im Rahmen der „Three Mini Links“ (Post-, Transport- und Handelsverbindung) gibt es seit dem 2. Januar 2001 zwischen Kinmen und der chinesischen Stadt Xiamen (Amoy) eine der beiden bisher einzigen ständigen, täglichen Fährverbindungen zwischen der Republik China und dem chinesischen Festland. Die Fähren legen täglich zehnmal im Stundentakt zwischen 08:30 und 17:30 Uhr in Kinmen und Xiamen ab. Die zweite Fährverbindung besteht zwischen den weiter nordöstlich gelegenen Matsu-Inseln und Mawei in der Provinz Fujian auf dem chinesischen Festland. Beide Fährverbindungen konnten zunächst nur eingeschränkt, das heißt von Bewohnern der chinesischen Provinz Fujian und Taiwanern, nicht aber von Ausländern benutzt werden. Heute ist auch Ausländern die Benutzung der Fähren möglich, sofern sie, von Kinmen kommend, über ein gültiges chinesisches Einreisevisum verfügen. Bei den 12.000 Fahrten zwischen 2001 und 2008 benutzten rund 1,4 Millionen Fahrgäste, überwiegend taiwanische Geschäftsleute, die Fähre Kinmen-Xiamen als bis dahin schnellste Verbindung zwischen Taiwan und China. Im Juli 2023 wurde der zwanzigmillionste Fahrgast gezählt.[7]

Jedoch verlor die Fährverbindung etwas an Bedeutung, seit am 15. Dezember 2008 direkte Flugverbindungen zwischen Taiwan und mehreren Städten auf dem chinesischen Festland aufgenommen wurden. Als Folge setzt Kinmen vermehrt auf die Förderung des Tourismus als wichtigsten Wirtschaftsfaktor. Hierbei wird unter anderem die Eröffnung eines Spielkasinos diskutiert.[8]

Während der Coronapandemie wurde die Fähre drei Jahre ausgesetzt. Seit Oktober 2024 ist es Touristen aus der benachbarten chinesischen Provinz Fujian wieder erlaubt, auf die Insel zu reisen.[9] Einwohner von Kinmen müssen bei der Fährfahrt nach Xiamen ihren "Landsleuteausweis" vorliegen, weil ihr normaler Ausweis nicht akzeptiert wird[10].

Als Zeichen verbesserter Beziehungen zwischen beiden Seiten der Taiwanstraße gab es am 15. August 2009 ein erstes „Xiamen-Kinmen-Swimming Event“, bei dem 49 Schwimmer vom Festland und 48 Schwimmer aus Taiwan von Xiamen aus nach Kinmen schwammen.

Knapp 140.000 Menschen sind in Kinmen gemeldet. Dauerhaft leben hier aber nur 60.000.[11]

Teile der beiden Hauptinseln wurden 1995 als Nationalpark Kinmen unter besonderen Schutz gestellt. Die landschaftlich reizvollen Inseln mit ihren zahlreichen Häusern im typischen Fujian-Stil zeigen heute teilweise noch Spuren des Krieges. So stehen an den Stränden vereinzelt zerschossene amerikanische Panzer. Das Betreten vieler Strandabschnitte ist immer noch verboten, da dort zahlreiche Minen liegen, die allerdings restlos beseitigt werden sollen. In mehreren Museen können Waffen, Flugzeuge, Panzer (überwiegend amerikanischer Herkunft) und aus chinesischen Granaten gefertigte Messer und andere Gebrauchsgegenstände besichtigt werden. Die gesamte Insel ist von unterirdischen Kanälen und Tunneln durchzogen, die teilweise im Rahmen touristischer Führungen besichtigt werden können. In diesen Kanälen hatte die Armee ihre Boote versteckt, die einen Angriff Chinas abwehren sollten. Im Zentrum der Hauptinsel wurde ein komplett ausgestattetes unterirdisches Krankenhaus gebaut.

Kinmens bekanntestes Produkt ist der aus Hirse gebrannte hochprozentige Kaoliang-Likör (28, 38 und 58 %). Charakteristisch für Kinmen sind auch die überall anzutreffenden „Windlöwen“ (als Schutzgeister angesehene Löwenfiguren und -abbildungen).

Städte und Gemeinden

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Der Landkreis Kinmen gliedert sich in drei Stadtgemeinden (, Zhèn) und drei Landgemeinden (, Xiāng). Die Einwohner der Inselgruppe genießen Steuererleichterungen.

Name Chinesisch[Fn. 4] Hanyu Pinyin[Fn. 5] Wade-Giles Tongyong Pinyin Fläche [km²][2] Einw.[12] Karte
3 Stadtgemeinden – , Zhèn
Karte der Gemeinden im Landkreis Kinmen, 2018
Jincheng 金城鎮 Jīnchéng zhèn Chin-ch'eng chen Jīnchéng jhen 21,708 41.239
Jinhu 金湖鎮 Jīnhú zhèn Chin-hu chen Jinhú jhen 41,600 30.554
Jinsha 金沙鎮 Jīnshā zhèn Chin-sha chen Jinsha jhen 41,088 20.003
3 Landgemeinden – , Xiāng
Jinning 金寧鄉 Jīnníng xiāng Chin-ning hsiang Jinníng siang 29,854 35.017
Lieyu 烈嶼鄉 Lièyǔ xiāng Lie-yü hsiang Lièyǔ siang 14,851 12.130
Wuqiu 烏坵鄉 Wūqiū xiāng Wu-ch'iu hsiang Wuciou siang 1,200 600
Landkreis Kinmen 金門縣[Fn. 1] Jīnmén Xiàn Chin1-mên2 Hsien4 Jinmén Siàn 151,656 139.543[1]

Die vier mit , Jīn – „Gold“ beginnenden Gemeinden liegen auf der Hauptinsel Groß-Kinmen (大金門 Dà Jīnmén). Lieyu (烈嶼鄉 Lièyǔ xiāng) umfasst die Insel Klein-Kinmen (小金門 Xiǎo Jīnmén) sowie kleinere Nebeninseln. Die Gemeinde Wuqiu (烏坵鄉 Wūqiū xiāng) liegt auf den gut 130 km nordöstlich in der Taiwanstraße gelegenen, geographisch nicht zu Kinmen zählenden, jedoch vom Landkreis Kinmen verwalteten Inseln Groß-Qiu (大坵 Dàqiū) und Klein-Qiu (小坵 Xiǎoqiū). Zwischen Kinmen und Wuqiu gibt es keine direkte Verkehrsverbindung.

Symbole des Landkreises Kinmen

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Der Landkreis hat einige Pflanzen bzw. Tiere als offizielle Symbole ausgewählt. Zum Baum des Landkreises wurde der Indische Seidenwollbaum (Bombax ceiba) erklärt. Der Baum symbolisiere in seiner Robustheit und mit seinen orange-roten Blüten die Ausdauer der Bewohner Kinmens und deren „blühende Zukunft“.[13] Blume des Landkreises wurde Cymbidium ensifolium, eine in Südchina und Taiwan vorkommende und für Kinmen typische Orchideenart.[14] Das Emblem des Landkreises ist ein schwalbenschwanzartiger Hausgiebel im Stil der Provinz Fujian. In der Gabelung ist eine stilisierte Fledermaus zu sehen, die als traditionelles chinesisches Symbol für Harmonie und Frieden gilt. Der umschließende Kreis hat angedeutet die Formen einer Lotosblüte. Das Emblem soll u. a. die Traditionsverbundenheit der Bewohner Kinmens symbolisieren.[15]

Wikivoyage: Kinmen – Reiseführer
Commons: Kinmen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b 01. 戶籍人口統計速報(9701). (XLS; 750 kB) Website des Innenministeriums der Republik China. In: Departement of Household Registration (中華民國內政部 – 戶政司). Juli 2025, abgerufen am 5. September 2025 (chinesisch, allgemeine amtliche Einwohnermeldedaten).
  2. a b 5.18 Location and Area of Islands in Taiwan. In: Statistical Yearbook of Interior (2015 Yearly Bulletin of Interior Statistics). Ministry of Interior (M.O.I.), archiviert vom Original am 26. Juli 2017; abgerufen am 21. November 2017 (englisch, Die Flächenmaßzahlen beruhen auf den Angaben der Landkreisregierung von Kinmen; hier kursieren auch etwas andere Zahlen, je nachdem, ob bei Hoch- oder Niedrigwasser gemessen wird).
  3. Angela Köckritz: Fähre der Hoffnung. In: Mare, Heft Nr. 172, 10/2025, ISSN 1432-928X, S. 17.
  4. Es handelt sich um eine historische Anspielung: Während der Zeit der Zeit der Streitenden Reiche (475–221 v. u. Z.) wurde der Staat Qi vom Staat Yan angegriffen und fast vollständig erobert; nur die Städte Jimo 即墨 und Ju konnten verteidigt werden. Von Ju ausgehend gelang des dem Staat Qi nach fünf entbehrungsreichen Jahren unter der Führung von Tian Dan 田單 jedoch, seine verlorenen Gebiete zurückzuerobern. (Siehe Kapitel »Tian Dan« im Shiji; deutsche Übersetzung von Gregor Kneussel in Sima Qian: Aus den Aufzeichnungen des Chronisten. Beijing: Verlag für fremdsprachige Literatur, 2015; ISBN 978-7-119-09676-6; Bd. II, S. 467).
  5. From Battleground to Bridge. Taiwan Today, 1. März 2008, abgerufen am 26. Mai 2018 (englisch).
  6. Kinmen awareness. In: kinmen.gov.tw. Landkreis Kinmen, 16. November 2015, abgerufen am 26. Mai 2018 (englisch).
  7. Angela Köckritz: Fähre der Hoffnung. In: Mare, Heft Nr. 172, 10/2025, ISSN 1432-928X, S. 29.
  8. Präsident Ma zur Entwicklung von Kinmen (Memento vom 5. August 2012 im Webarchiv archive.today). In: kinmen.gov.tw, abgerufen am 22. Juli 2019 (chinesisch).
  9. Angela Köckritz: Fähre der Hoffnung. In: Mare, Heft Nr. 172, 10/2025, ISSN 1432-928X, S. 17–20.
  10. Angela Köckritz: Fähre der Hoffnung. In: Mare, Heft Nr. 172, 10/2025, ISSN 1432-928X, S. 25.
  11. Angela Köckritz: Fähre der Hoffnung. In: Mare, Heft Nr. 172, 10/2025, ISSN 1432-928X, S. 21.
  12. 03. 鄉鎮戶數及人口數(9701). (XLS; 139 kB) Website des Innenministeriums der Republik China. In: Departement of Household Registration (中華民國內政部 – 戶政司). Juli 2025, abgerufen am 5. September 2025 (chinesisch, amtliche Einwohnermeldedaten zu Landkreise und -gemeinde).
  13. Tree of the County. (Memento vom 21. Januar 2018 im Internet Archive) In: kinmen.gov.tw, abgerufen am 12. Januar 2021 (chinesisch, englisch).
  14. Flower of the County. (Memento vom 21. Januar 2018 im Internet Archive) In: kinmen.gov.tw, abgerufen am 12. Januar 2021 (chinesisch, englisch).
  15. Emblem of the County. (Memento vom 21. Januar 2018 im Internet Archive) In: kinmen.gov.tw, abgerufen am 12. Januar 2021 (chinesisch, englisch).
  1. a b Der Landkreis Kinmen (chinesisch 金門縣 / 金门县, Pinyin Jīnmén Xiàn).
  2. Groß-Quemoy (大金門 / 大金门, Dà Jīnmén), eine Insel gegenüber der Hafenstadt Xiamen (Amoy).
  3. Klein-Quemoy (小金門 / 小金门, Xiǎo Jīnmén), eine Insel gegenüber der Hafenstadt Xiamen (Amoy).
  4. Alle Schriftzeichen in der Tabelle als Langzeichen.
  5. Allgemein meist als „Pinyin“ bekannt.