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„Didier Deschamps“ – Versionsunterschied

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'''Didier Deschamps''' (* [[15. Oktober]] [[1968]] in [[Bayonne]] ([[Département]] [[Pyrénées-Atlantiques]]), [[Frankreich]]) ist ein [[Fußball in Frankreich|französischer Fußballspieler]] und [[Fußballtrainer|Trainer]]. Deschamps galt während seiner aktiven Zeit als einer der besten [[Mittelfeldspieler|defensiven Mittelfeldspieler]] Europas.
'''Didier Deschamps''' (* [[15. Oktober]] [[1968]] in [[Bayonne]]) ist ein ehemaliger [[Frankreich|französischer]] [[Fußball]]spieler und heutiger [[Fußballtrainer|-trainer]]. Deschamps galt während seiner aktiven Zeit als einer der besten [[Mittelfeldspieler|defensiven Mittelfeldspieler]] [[Europa]]s. Als Spieler gewann „Dédé“ mit der Nationalmannschaft und mit dem Verein alle wichtigen Titel: Mit der Nationalmannschaft wurde er als Mannschaftskapitän [[Fußball-Weltmeisterschaft 1998|Welt-]] und Europameister, mit seinen Vereinen gewann er zweimal die Champions League, den Weltpokal und mehrfach die nationale Meisterschaft. Seit 2012 ist er Trainer der [[Französische Fußballnationalmannschaft|französischen Nationalmannschaft]], mit der er [[Fußballweltmeisterschaft 2018|2018 Weltmeister]] wurde. Er ist nach [[Mário Zagallo]] und [[Franz Beckenbauer]] die dritte Person, die sowohl als Spieler als auch als Trainer eine Weltmeisterschaft gewann. 2018 wurde er [[FIFA-Welttrainer des Jahres]].

Zur Zeit arbeitet er als Trainer bei [[Juventus Turin]].


== Spielerkarriere ==
== Spielerkarriere ==
=== Verein ===
Didier Deschamps begann seine Spielerkarriere beim Amateurklub [[Aviron Bayonnais]], während er noch zur Schule ging. Seine Fähigkeiten fielen dem [[FC Nantes]] auf, und so wurde er im April 1983 dort unter Vertrag genommen. Deschamps gab sein Debut am [[27. September]] [[1985]] in der [[Ligue 1|höchsten französischen Spielklasse]].
Didier Deschamps begann als Schüler seine Spielerkarriere beim Amateurklub [[Aviron Bayonnais (Fußball)|Aviron Bayonnais]]. Seine Fähigkeiten fielen dem [[FC Nantes]] auf, der ihn im April 1983 unter Vertrag nahm. Deschamps gab sein Debüt am 27. September 1985 in der [[Ligue 1|höchsten französischen Spielklasse]]. Im Jahre 1989 ging er zu [[Olympique Marseille]], ein Jahr später wechselte er für ein Jahr zu [[Girondins Bordeaux]] und kehrte 1991 wieder zu Olympique Marseille zurück, für die er bis 1994 spielte. Mit Olympique wurde er 1991 und 1992 [[Französischer Fußballmeister|französischer Meister]] und war 1993 Teil der bisher einzigen französischen Mannschaft, die die [[UEFA Champions League|Champions League]] gewann.


Im Jahre 1994 wechselte Deschamps nach Italien zu [[Juventus Turin]], wo er unter [[Marcello Lippi]] drei [[Liste der italienischen Fußballmeister|italienische Meisterschaften]], einmal die [[Coppa Italia]], zweimal den [[Supercoppa Italiana (Fußball)|italienischen Supercup]] und 1996 seinen zweiten [[UEFA Champions League|Champions-League-Titel]] gewann. Im Jahre 1999 ging er zum [[FC Chelsea]] nach [[England]], mit dem er 2000 den [[FA Cup]] gewann. Nach Ende der Saison wechselte er nach Spanien zum [[FC Valencia]], bei dem er 2001 seine Spielerkarriere beendete.
Im Jahre 1989 ging er zu [[Olympique Marseille]], ein Jahr später wechselte er für ein Jahr zu [[Girondins Bordeaux]] und kehrte 1991 wieder nach Marseille zurück, wo er bis 1994 spielte.


=== Nationalmannschaft ===
Mit Olympique wurde er zwei mal [[Französischer Fußballmeister|französischer Meister]] (1991 und 1992) und war 1993 Teil der ersten und bisher einzigen französischen Mannschaft, die die [[UEFA Champions League|Champions League]] gewinnen konnte.
Zwischen 1989 und 2000 bestritt Deschamps 103 A-Länderspiele für die [[Französische Fußballnationalmannschaft|Équipe tricolore]]. Die [[Fußball-Europameisterschaft 1992|Europameisterschaft 1992]] in [[Schweden]] war sein erstes wichtiges Turnier. Jedoch kam Frankreich nicht über die Vorrunde hinaus. Die [[Fußball-Europameisterschaft 1996|EM 1996]] ließ zwar schon erste Ansätze einer großen Mannschaft erkennen, doch war in [[England]] bereits im Halbfinale gegen [[Tschechische Fußballnationalmannschaft|Tschechien]] das Turnier für Deschamps und sein Team beendet.


Der Höhepunkt seiner Karriere war dann die [[Fußball-Weltmeisterschaft 1998]] im eigenen Land. Als Kapitän bekam er im [[Stade de France]] in [[Saint-Denis (Seine-Saint-Denis)|Saint-Denis]] nach dem 3:0-Finalsieg gegen [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft|Brasilien]] den [[FIFA-WM-Pokal|Weltmeisterpokal]] von Staatspräsident [[Jacques Chirac]] überreicht.
Im Jahre 1994 wechselte Didier Deschamps dann zu [[Juventus Turin]] nach Italien, wo er drei [[Italienischer Fußball-Meister|italienische Meisterschaften]], eine [[Coppa Italia]], zwei [[Supercoppa Italiana|italienische Supercups]] und 1996 seinen zweiten [[UEFA Champions League|Champions-League-Titel]] gewann.


Nach dem Gewinn der [[Fußball-Europameisterschaft 2000|Europameisterschaft 2000]], die in [[Belgien]] und den [[Niederlande]]n stattfand, beendete Deschamps seine Nationalmannschaftskarriere mit einem weiteren Triumph. Zwischen 1999 und 2003 war er auch [[Französische Fußballnationalmannschaft#Chronologie der Rekordnationalspieler|französischer Rekordnationalspieler]].
Im Jahre 1999 wechselte Deschamps zu [[Chelsea London]] nach [[England]], mit denen er 2000 den [[FA Cup]] gewann. Nach Ende dieser Saison wechselte er nach Spanien zum [[FC Valencia]], wo er 2001 seine Spielerkarriere beendete.


== Nationalmannschaft ==
== Trainerkarriere ==
=== AS Monaco ===
Die [[Fußballeuropameisterschaft 1992]] in [[Schweden]] war sein erstes wichtiges Turnier. Jedoch kam Frankreich nicht über die Vorrunde hinaus. Die [[Fußballeuropameisterschaft 1996]] ließ zwar schon erste Ansätze einer großen Mannschaft erkennen, doch war in [[England]] bereits im Halbfinale gegen Tschechien das Turnier für Deschamps beendet.
Deschamps wurde im Juli 2001 Fußballtrainer bei der [[AS Monaco]]. Nachdem das Team in der ersten Saison nur knapp dem Abstieg entging, stabilisierte Deschamps die Mannschaft in der folgenden Saison und führte sie zur Vizemeisterschaft, was zugleich die Qualifikation zur Champions League bedeutete. Zudem gewann die AS Monaco 2003 den französischen Ligapokal. 2003 wurde er zum [[Französischer Trainer des Jahres (Fußball)|Trainer des Jahres]] gewählt. Die Saison 2003/04 beendete Monaco auf Platz drei und erreichte das Endspiel der [[UEFA Champions League|Champions League]], unterlag dort allerdings dem [[FC Porto]]. In der Saison 2004/05 wurde die AS Monaco erneut Dritter und schied in der Champions League im Achtelfinale aus. Nach einem schwachen Saisonstart trat Deschamps am 19. September 2005 als Trainer der AS Monaco zurück.


=== Juventus Turin ===
Der Höhepunkt seiner Karriere war dann die [[Fußballweltmeisterschaft 1998]] im eigenen Land. Als Kapitän bekam er im [[Stade de France]] in [[Paris]] nach dem 3:0-Finalsieg gegen [[Brasilien]] den [[FIFA World Cup|Weltpokal]] von Staatspräsident [[Jacques Chirac]] überreicht.
Ab dem 10. Juli 2006 trainierte Didier Deschamps [[Juventus Turin]]. Bei ''Juve'', die wegen des [[Fußball-Skandal in Italien 2005/06|Fußball-Skandals 2005/2006]] in der Spielzeit 2006/07 in der [[Serie B]] antreten mussten, startete er mit acht Siegen aus zehn Partien in die Saison. Deschamps erreichte mit Turin den sofortigen Wiederaufstieg, war aber dennoch in Turin umstritten, da er mehrmals betonte, dass er es für nahezu unmöglich hielt, in der folgenden Saison sofort um den [[Serie A|Scudetto]] (italienische Meisterschaft) mitspielen zu können. Am 26. Mai 2007 löste der Verein den bis 2008 laufenden Vertrag mit Deschamps im beiderseitigen Einvernehmen auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.corriere.it/Primo_Piano/Sport/2007/05_Maggio/26/deschamps_juventus_risolto_contratto.shtml |titel=La Juve: «Risolto contratto con Deschamps» |hrsg=www.corriere.it |datum=2007-05-26 |sprache=it |abruf=2008-12-17}}</ref> Sein Nachfolger wurde für den Rest der Spielzeit [[Giancarlo Corradini]], der im Juni 2007 von [[Claudio Ranieri]] beerbt wurde.


=== Olympique Marseille ===
Nach dem Gewinn der [[Fußballeuropameisterschaft 2000]] beendete Deschamps nach 103 Länderspielen zwischen 1989 und 2000 seine grandiose Nationalmannschaftskarriere mit einem weiteren [[Triumph (Erfolg)|Triumph]]. Damit war er von 1999 bis 2003 auch [[Französische Fußballnationalmannschaft#Chronologie der Rekordnationalspieler|französischer Rekordnationalspieler]]. Bereits 1996 wurde er zudem als [[Französischer Fußballer des Jahres]] ausgezeichnet.
Zur Saison 2009/10 übernahm er als Nachfolger von [[Eric Gerets]] das Training von [[Olympique Marseille]], mit dem er im ersten Jahr den [[Coupe de la Ligue|Ligapokal]] und die französische Meisterschaft gewann – Olympiques erste Titel nach 17-jähriger Durststrecke. In den folgenden Spielzeiten erreichte der Verein die Plätze zwei und zehn und gewann jeweils zwei Mal den Ligapokal und den französischen Superpokal.


=== Französischer Nationaltrainer ===
== Trainerkarriere ==
Am 8. Juli 2012 wurde Didier Deschamps als Nachfolger von [[Laurent Blanc]] von der [[Fédération Française de Football|FFF]] zum neuen Coach der [[Französische Fußballnationalmannschaft|Équipe Tricolore]] ernannt. Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2014|WM 2014]] unterlag die Mannschaft im Viertelfinale gegen [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Deutschland]].<ref>{{Literatur |Titel=Deutschland besiegt Frankreich und steht im WM-Halbfinale dank Hummels |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2014-07-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/fussball/deutschland-besiegt-frankreich-und-steht-im-wm-halbfinale-dank-hummels-a-979307.html |Abruf=2024-06-18}}</ref> Bei der in Frankreich ausgetragenen [[Fußball-Europameisterschaft 2016|EM 2016]] zog Deschamps mit Frankreich ins Finale ein und verlor dort gegen [[Portugiesische Fußballnationalmannschaft|Portugal]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball-em/frankreich-verliert-em-2016-finale-gegen-portugal-0-1-14334950.html |titel=Frankreich verliert EM-2016-Finale gegen Portugal 0:1 |datum=2016-07-11 |sprache=de |abruf=2024-06-18}}</ref> Bei der in Russland ausgetragenen [[Fußball-Weltmeisterschaft 2018|WM 2018]] wurde Deschamps durch einen 4:2-Sieg gegen [[Kroatische Fußballnationalmannschaft|Kroatien]] Weltmeister.<ref>{{Literatur |Titel=Frankreich ist Weltmeister |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2018-07-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/fussball/wm-2018-frankreich-besiegt-kroatien-und-ist-weltmeister-a-1218548.html |Abruf=2024-06-18}}</ref> Es gelang ihm somit als drittem Akteur nach [[Mário Zagallo]] und [[Franz Beckenbauer]], sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister zu werden. 2018 wurde er nach dem WM-Erfolg seiner Mannschaft zum [[FIFA-Welttrainer des Jahres]] gekürt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sport1.de/news/internationaler-fussball/2018/09/didier-deschamps-nach-wm-titel-welttrainer-courtois-bester-torwart |titel=Didier Deschamps nach WM-Titel Welttrainer - Courtois bester Torwart |datum=2018-09-24 |sprache=de |abruf=2024-06-18}}</ref> Ende 2019 verlängerte der Verband Deschamps’ Vertrag bis 2022 und betreute die ''Bleus'' auch bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2022|Weltmeisterschaft in Katar]].<ref>Artikel [https://www.fff.fr/actualites/187144-didier-deschamps-prolonge-jusqu-en-2022?themePath=equipes-de-france-1/ Didier Deschamps verlängert bis 2022] vom 10.&nbsp;Dezember 2019 bei fff.fr</ref>
Deschamps wurde 2001 Fußballtrainer bei der [[AS Monaco]]; 2004 erreichte er mit diesem Klub das Endspiel der [[UEFA Champions League|Champions League]]; darin unterlag sein Verein allerdings dem [[FC Porto]]. Am 19. September 2005 trat er als Trainer der AS Monaco zurück.


Bei der [[Fußball-Europameisterschaft 2021|Europameisterschaft 2021]] gelangte er mit dem französischen Aufgebot bis ins Achtelfinale, ehe Frankreich dort gegen die [[Schweizer Fussballnationalmannschaft|Schweiz]] im Elfmeterschießen ausschied.<ref>{{Literatur |Titel=Weltmeister Frankreich scheitert im Elfmeterschießen an der Schweiz |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-06-28 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/fussball/fussball-em-2021-weltmeister-frankreich-scheitert-im-elfmeterschiessen-sensationell-an-der-schweiz-a-52a1e61b-f849-4df1-8a4f-cb5999577461 |Abruf=2024-06-18}}</ref> Knapp drei Monate später gewann seine Mannschaft die [[UEFA Nations League 2020/21]] durch einen 2:1-Finalsieg gegen [[Spanische Fußballnationalmannschaft|Spanien]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/fussball-frankreich-gewinnt-nations-league-gegen-spanien-17579374.html |titel=Fußball: Frankreich gewinnt Nations League gegen Spanien |datum=2021-10-11 |sprache=de |abruf=2024-06-18}}</ref>
Seit dem 10. Juli 2006 ist Didier Deschamps Trainer bei [[Juventus Turin]]; er besitzt einen Vertrag bis Ende der Saison 2007/08. Mit ''Juve'', die wegen des [[Fußball-Skandal in Italien 2005/2006|Fußball-Skandals 2005/2006]] in dieser Spielzeit in der [[Serie B]] antreten müssen, startete er mit acht Siegen aus zehn Partien in die Saison und belegt aktuell, trotz eines Punktabzuges von neun Zählern auf einem Aufstiegsplatz.


Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2022|Weltmeisterschaft 2022]] erreichte er mit seiner Mannschaft als amtierender Titelverteidiger erneut das Finale, welches jedoch im Elfmeterschießen gegen [[Argentinische Fußballnationalmannschaft|Argentinien]] verloren wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Hornung |url=https://www.sportschau.de/fussball/fifa-wm-2022/spielbericht-wm-2022-finale-argentinien-frankreich-100.html |titel=WM-Finale mit Elfer-Drama: Argentinien und Messi ringen Frankreich nieder |sprache=de |abruf=2024-06-18}}</ref> Nach der Weltmeisterschaft verlängerte Deschamps seinen Vertrag erneut bis zur [[Fußball-Weltmeisterschaft 2026|WM 2026]].<ref>[https://www.sportschau.de/fussball/frankreich-deschamps-verlaengert-vertrag-100.html Vertrag bis 2026: Deschamps bleibt Frankreichs Nationaltrainer] sportschau.de. Abgerufen am 5. August 2023.</ref> Am 17. Juni 2024 gewann sein Team durch einen 1:0-Sieg gegen [[Österreichische Fußballnationalmannschaft|Österreich]] das erste Spiel der Gruppe D bei der [[Fußball-Europameisterschaft 2024|Europameisterschaft in Deutschland]]. Es war Deschamps 100. Sieg im 153. Länderspiel.<ref>{{Literatur |Autor=Lea-Katharina Krause, dpa |Titel=Fußball-EM, Gruppe D: Frankreich siegt knapp gegen Österreich |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2024-06-17 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/sport/2024-06/fussball-em-frankreich-oesterreich-gruppe-d |Abruf=2024-06-18}}</ref> Deschamps erreichte mit den Franzosen schließlich das Halbfinale, das mit 1:2 gegen Spanien verloren ging.<ref>{{Literatur |Autor=Melina Crispin, SID, dpa |Titel=Halbfinale der Fußball-EM: Spanien schlägt Frankreich und zieht ins EM-Finale ein |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2024-07-09 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/sport/2024-07/fussball-em-halbfinale-spanien-frankreich |Abruf=2024-07-09}}</ref> Die [[UEFA Nations League 2024/25]] beendete seine Mannschaft durch einen 2:0-Sieg gegen Deutschland auf dem dritten Platz<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Hochrainer |url=https://www.sportschau.de/fussball/chancenwucher-und-mbappe-dfb-team-erneut-am-boden,spielbericht-deutschland-frankreich-100.html |titel=Nations League: Deutschland gegen Frankreich erneut am Boden |sprache=de |abruf=2025-06-08}}</ref>, nachdem man im Halbfinale mit 4:5 erneut an Spanien scheiterte.<ref>{{Literatur |Autor=UEFA.com |Titel=Spanien - Frankreich 5:4: La Roja nach Torfestival im Finale {{!}} UEFA Nations League |Sammelwerk=UEFA.com |Online=https://de.uefa.com/uefanationsleague/news/029a-1dee32668168-c1f7a92d18f4-1000--spanien-frankreich-5-4-la-roja-nach-torfestival-im-finale/ |Abruf=2025-06-08}}</ref>
== Erfolge ==
=== Als Spieler ===
* [[Fußball-Weltmeisterschaft 1998|Weltmeister]]: 1998
* [[Fußball-Europameisterschaft 2000|Europameister]]: 2000
* [[UEFA Champions League|Champions League]]: 1992/93 - 1995/96
* [[Weltpokal]]: 1996
* [[Supercup#Sieger des Europäischen Supercup|europäischer Supercup]]: 1996
* [[Französischer Fußballmeister|frnzösische Meisterschaft]]: 1990/91 - 1991/92 - 1992/93
* [[Italienischer Fußball-Meister|italienische Meisterschaft]]: 1994/95 - 1996/97 - 1997/98
* [[Coppa Italia]]: 1994/95
* [[Supercoppa Italiana|italienischer Supercup]]: 1995 - 1997
* [[FA Cup]]: 1999/00


Im Januar 2025 kündigte Deschamps seinen Rücktritt für nach der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2026]] an.<ref>{{Literatur |Titel=Abschied von Didier Deschamps als Frankreichs Nationaltrainer steht bevor |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2025-01-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/fussball/abschied-von-didier-deschamps-als-frankreichs-nationaltrainer-steht-bevor-a-97dc5774-a7f8-44a4-ad0d-46036217a618 |Abruf=2025-01-08}}</ref>
[[Kategorie:Mann|Deschamps, Didier]]
== Titel als Spieler ==
[[Kategorie:Fußballspieler (Frankreich)|Deschamps, Didier]]
=== Als Nationalspieler ===
[[Kategorie:Fußballtrainer (Frankreich)|Deschamps, Didier]]
* [[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeister]]: [[Fußball-Weltmeisterschaft 1998|1998]]
[[Kategorie:Baske|Deschamps, Didier]]
* [[Fußball-Europameisterschaft|Europameister]]: [[Fußball-Europameisterschaft 2000|2000]]
[[Kategorie:Franzose|Deschamps, Didier]]
[[Kategorie:Fußballweltmeister|Deschamps, Didier]]
[[Kategorie:Fußballeuropameister|Deschamps, Didier]]
[[Kategorie:Geboren 1968|Deschamps, Didier]]


=== Als Vereinsspieler ===
{{Personendaten|
; International
NAME=Deschamps, Didier
* [[UEFA Champions League|Champions-League-Sieger]]: [[UEFA Champions League 1992/93|1993]], [[UEFA Champions League 1995/96|1996]]
|ALTERNATIVNAMEN=
* [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Weltpokal-Sieger]]: [[Liste der Weltpokal-Spiele#1996|1996]]
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Fußballspieler und Fußballtrainer
* [[UEFA Super Cup|UEFA-Super-Cup-Sieger]]: [[Liste der UEFA-Super-Cup-Spiele#1996|1996]]
|GEBURTSDATUM=[[15. Oktober]] [[1968]]

|GEBURTSORT=[[Bayonne]], [[Département]] [[Pyrénées-Atlantiques]]
; Frankreich
* [[Französischer Fußballmeister|Französischer Meister]]: [[Division 1 1991/92|1992]]

; Italien
* [[Liste der italienischen Fußballmeister|Italienischer Meister]]: [[Serie A 1994/95|1995]], [[Serie A 1996/97|1997]], [[Serie A 1997/98|1998]]
* [[Coppa Italia|Italienischer Pokalsieger]]: [[Coppa Italia 1994/95|1995]]
* [[Supercoppa Italiana (Fußball)|Italienischer Supercupsieger]]: [[Liste der italienischen Fußball-Supercup-Spiele#1995|1995]], [[Liste der italienischen Fußball-Supercup-Spiele#1997|1997]]

; England
* [[FA Cup|Englischer Pokalsieger]]: [[FA Cup 1999/2000|2000]]
* [[FA Community Shield|Englischer Supercupsieger]]: [[Liste der Spiele des FA Community Shield#FA Charity Shield 2000|2000]]

; Individuelle Auszeichnungen
* [[Frankreichs Fußballer des Jahres]]: 1996

== Titel als Trainer ==
; Nationalmannschaft
* [[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeister]]: [[Fußball-Weltmeisterschaft 2018|2018]]
* [[UEFA Nations League|UEFA-Nations-League-Sieger]]: [[UEFA Nations League 2020/21|2021]]

; Italien
* [[Serie B|Italienischer Zweitligameister]] und Aufstieg in die [[Serie A]]: [[Serie B 2006/07|2007]]

; Frankreich
* [[Französischer Fußballmeister|Französischer Meister]]: [[Ligue 1 2009/10|2010]]
* [[Coupe de la Ligue|Französischer Ligapokalsieger]]: 2003 <small>(AS Monaco)</small>, 2010, 2011, 2012 <small>(alle Olympique Marseille)</small>
* [[Französischer Fußball-Supercup|Französischer Supercupsieger]]: [[Liste der Spiele des französischen Fußball-Supercup#2010|2010]], [[Liste der Spiele des französischen Fußball-Supercup#2011|2011]]

; Individuelle Auszeichnungen
* [[FIFA-Welttrainer des Jahres]]: 2018
* [[IFFHS]] Welt-Nationaltrainer: 2018, 2020
* [[Französischer Fußballtrainer des Jahres]]: 2003, 2010<ref>[http://www.footmercato.net/flash-mercato/deschamps-entraineur-de-l-annee-pour-france-football_59324 ''Deschamps entraîneur de l’année pour France Football''] footmercato.net. Abgerufen am 15. Juli 2018 (französisch)</ref>

== Siehe auch ==
* [[Liste der Fußballspieler mit mindestens 100 Länderspielen]]

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{Transfermarkt|75553|Zusatz=1}}
* {{Transfermarkt|1229|Typ=Trainer|Zusatz=1}}
* {{Weltfussball|didier-deschamps}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Weltmeister-Kader Frankreichs 1998
|Navigationsleiste Europameister-Kader der französischen Fußballnationalmannschaft 2000
|Navigationsleiste Weltmeister-Kader Frankreichs 2018
|Navigationsleiste Fußball-Weltmeistertrainer
|Navigationsleiste FIFA-Welttrainer des Jahres
|Navigationsleiste Trainer der französischen Fußballnationalmannschaft
|Navigationsleiste Frankreichs Fußballer des Jahres
}}

{{Normdaten|TYP=p|GND=1169068790|LCCN=|VIAF=170424243}}

{{SORTIERUNG:Deschamps, Didier}}
[[Kategorie:FIFA 100]]
[[Kategorie:Fußballnationaltrainer (Frankreich)]]
[[Kategorie:Fußballnationalspieler (Frankreich)]]
[[Kategorie:Fußballweltmeister (Frankreich)]]
[[Kategorie:Fußballeuropameister (Frankreich)]]
[[Kategorie:Fußballweltmeister (Nationaltrainer)]]
[[Kategorie:UEFA-Champions-League-Sieger]]
[[Kategorie:UEFA-Super-Cup-Sieger]]
[[Kategorie:Fußball-Weltpokal-Sieger]]
[[Kategorie:Frankreichs Fußballer des Jahres]]
[[Kategorie:Französischer Meister (Fußball)]]
[[Kategorie:Italienischer Meister (Fußball)]]
[[Kategorie:Coppa-Italia-Sieger]]
[[Kategorie:FA-Cup-Sieger]]
[[Kategorie:Fußballspieler (FC Chelsea)]]
[[Kategorie:Fußballspieler (FC Nantes)]]
[[Kategorie:Fußballspieler (FC Valencia)]]
[[Kategorie:Fußballspieler (Girondins Bordeaux)]]
[[Kategorie:Fußballspieler (Juventus Turin)]]
[[Kategorie:Fußballspieler (Olympique Marseille)]]
[[Kategorie:Fußballtrainer (AS Monaco)]]
[[Kategorie:Fußballtrainer (Juventus Turin)]]
[[Kategorie:Fußballtrainer (Olympique Marseille)]]
[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)]]
[[Kategorie:Franzose]]
[[Kategorie:Geboren 1968]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Deschamps, Didier
|ALTERNATIVNAMEN=Dédé
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Fußballspieler und -trainer
|GEBURTSDATUM=15. Oktober 1968
|GEBURTSORT=[[Bayonne]], Frankreich
|STERBEDATUM=
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
|STERBEORT=
}}
}}
[[Kategorie:Sportler (Baskenland)]]

[[Kategorie:Person (Baskenland)]]
[[ar:ديدييه ديشامب]]
[[bn:দিদিয়ের দেশোঁ]]
[[da:Didier Deschamps]]
[[en:Didier Deschamps]]
[[es:Didier Deschamps]]
[[eu:Didier Deschamps]]
[[fi:Didier Deschamps]]
[[fr:Didier Deschamps]]
[[it:Didier Deschamps]]
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Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 01:37 Uhr

Didier Deschamps
Didier Deschamps (2018)
Personalia
Geburtstag 15. Oktober 1968
Geburtsort BayonneFrankreich
Größe 174 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1980–1983 Aviron Bayonnais
1983–1985 FC Nantes
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1984–1988 FC Nantes B 52 (4)
1985–1989 FC Nantes 111 (4)
1989–1990 Olympique Marseille 17 (1)
1990–1991 Girondins Bordeaux 29 (3)
1990–1991 Girondins Bordeaux B 1 (1)
1991–1994 Olympique Marseille 106 (5)
1994–1999 Juventus Turin 124 (4)
1999–2000 FC Chelsea 27 (0)
2000–2001 FC Valencia 13 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1989–2000 Frankreich 103 (4)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2001–2005 AS Monaco
2006–2007 Juventus Turin
2009–2012 Olympique Marseille
2012– Frankreich
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Didier Deschamps (* 15. Oktober 1968 in Bayonne) ist ein ehemaliger französischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Deschamps galt während seiner aktiven Zeit als einer der besten defensiven Mittelfeldspieler Europas. Als Spieler gewann „Dédé“ mit der Nationalmannschaft und mit dem Verein alle wichtigen Titel: Mit der Nationalmannschaft wurde er als Mannschaftskapitän Welt- und Europameister, mit seinen Vereinen gewann er zweimal die Champions League, den Weltpokal und mehrfach die nationale Meisterschaft. Seit 2012 ist er Trainer der französischen Nationalmannschaft, mit der er 2018 Weltmeister wurde. Er ist nach Mário Zagallo und Franz Beckenbauer die dritte Person, die sowohl als Spieler als auch als Trainer eine Weltmeisterschaft gewann. 2018 wurde er FIFA-Welttrainer des Jahres.

Spielerkarriere

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Didier Deschamps begann als Schüler seine Spielerkarriere beim Amateurklub Aviron Bayonnais. Seine Fähigkeiten fielen dem FC Nantes auf, der ihn im April 1983 unter Vertrag nahm. Deschamps gab sein Debüt am 27. September 1985 in der höchsten französischen Spielklasse. Im Jahre 1989 ging er zu Olympique Marseille, ein Jahr später wechselte er für ein Jahr zu Girondins Bordeaux und kehrte 1991 wieder zu Olympique Marseille zurück, für die er bis 1994 spielte. Mit Olympique wurde er 1991 und 1992 französischer Meister und war 1993 Teil der bisher einzigen französischen Mannschaft, die die Champions League gewann.

Im Jahre 1994 wechselte Deschamps nach Italien zu Juventus Turin, wo er unter Marcello Lippi drei italienische Meisterschaften, einmal die Coppa Italia, zweimal den italienischen Supercup und 1996 seinen zweiten Champions-League-Titel gewann. Im Jahre 1999 ging er zum FC Chelsea nach England, mit dem er 2000 den FA Cup gewann. Nach Ende der Saison wechselte er nach Spanien zum FC Valencia, bei dem er 2001 seine Spielerkarriere beendete.

Nationalmannschaft

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Zwischen 1989 und 2000 bestritt Deschamps 103 A-Länderspiele für die Équipe tricolore. Die Europameisterschaft 1992 in Schweden war sein erstes wichtiges Turnier. Jedoch kam Frankreich nicht über die Vorrunde hinaus. Die EM 1996 ließ zwar schon erste Ansätze einer großen Mannschaft erkennen, doch war in England bereits im Halbfinale gegen Tschechien das Turnier für Deschamps und sein Team beendet.

Der Höhepunkt seiner Karriere war dann die Fußball-Weltmeisterschaft 1998 im eigenen Land. Als Kapitän bekam er im Stade de France in Saint-Denis nach dem 3:0-Finalsieg gegen Brasilien den Weltmeisterpokal von Staatspräsident Jacques Chirac überreicht.

Nach dem Gewinn der Europameisterschaft 2000, die in Belgien und den Niederlanden stattfand, beendete Deschamps seine Nationalmannschaftskarriere mit einem weiteren Triumph. Zwischen 1999 und 2003 war er auch französischer Rekordnationalspieler.

Trainerkarriere

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Deschamps wurde im Juli 2001 Fußballtrainer bei der AS Monaco. Nachdem das Team in der ersten Saison nur knapp dem Abstieg entging, stabilisierte Deschamps die Mannschaft in der folgenden Saison und führte sie zur Vizemeisterschaft, was zugleich die Qualifikation zur Champions League bedeutete. Zudem gewann die AS Monaco 2003 den französischen Ligapokal. 2003 wurde er zum Trainer des Jahres gewählt. Die Saison 2003/04 beendete Monaco auf Platz drei und erreichte das Endspiel der Champions League, unterlag dort allerdings dem FC Porto. In der Saison 2004/05 wurde die AS Monaco erneut Dritter und schied in der Champions League im Achtelfinale aus. Nach einem schwachen Saisonstart trat Deschamps am 19. September 2005 als Trainer der AS Monaco zurück.

Ab dem 10. Juli 2006 trainierte Didier Deschamps Juventus Turin. Bei Juve, die wegen des Fußball-Skandals 2005/2006 in der Spielzeit 2006/07 in der Serie B antreten mussten, startete er mit acht Siegen aus zehn Partien in die Saison. Deschamps erreichte mit Turin den sofortigen Wiederaufstieg, war aber dennoch in Turin umstritten, da er mehrmals betonte, dass er es für nahezu unmöglich hielt, in der folgenden Saison sofort um den Scudetto (italienische Meisterschaft) mitspielen zu können. Am 26. Mai 2007 löste der Verein den bis 2008 laufenden Vertrag mit Deschamps im beiderseitigen Einvernehmen auf.[1] Sein Nachfolger wurde für den Rest der Spielzeit Giancarlo Corradini, der im Juni 2007 von Claudio Ranieri beerbt wurde.

Olympique Marseille

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Zur Saison 2009/10 übernahm er als Nachfolger von Eric Gerets das Training von Olympique Marseille, mit dem er im ersten Jahr den Ligapokal und die französische Meisterschaft gewann – Olympiques erste Titel nach 17-jähriger Durststrecke. In den folgenden Spielzeiten erreichte der Verein die Plätze zwei und zehn und gewann jeweils zwei Mal den Ligapokal und den französischen Superpokal.

Französischer Nationaltrainer

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Am 8. Juli 2012 wurde Didier Deschamps als Nachfolger von Laurent Blanc von der FFF zum neuen Coach der Équipe Tricolore ernannt. Bei der WM 2014 unterlag die Mannschaft im Viertelfinale gegen Deutschland.[2] Bei der in Frankreich ausgetragenen EM 2016 zog Deschamps mit Frankreich ins Finale ein und verlor dort gegen Portugal.[3] Bei der in Russland ausgetragenen WM 2018 wurde Deschamps durch einen 4:2-Sieg gegen Kroatien Weltmeister.[4] Es gelang ihm somit als drittem Akteur nach Mário Zagallo und Franz Beckenbauer, sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister zu werden. 2018 wurde er nach dem WM-Erfolg seiner Mannschaft zum FIFA-Welttrainer des Jahres gekürt.[5] Ende 2019 verlängerte der Verband Deschamps’ Vertrag bis 2022 und betreute die Bleus auch bei der Weltmeisterschaft in Katar.[6]

Bei der Europameisterschaft 2021 gelangte er mit dem französischen Aufgebot bis ins Achtelfinale, ehe Frankreich dort gegen die Schweiz im Elfmeterschießen ausschied.[7] Knapp drei Monate später gewann seine Mannschaft die UEFA Nations League 2020/21 durch einen 2:1-Finalsieg gegen Spanien.[8]

Bei der Weltmeisterschaft 2022 erreichte er mit seiner Mannschaft als amtierender Titelverteidiger erneut das Finale, welches jedoch im Elfmeterschießen gegen Argentinien verloren wurde.[9] Nach der Weltmeisterschaft verlängerte Deschamps seinen Vertrag erneut bis zur WM 2026.[10] Am 17. Juni 2024 gewann sein Team durch einen 1:0-Sieg gegen Österreich das erste Spiel der Gruppe D bei der Europameisterschaft in Deutschland. Es war Deschamps 100. Sieg im 153. Länderspiel.[11] Deschamps erreichte mit den Franzosen schließlich das Halbfinale, das mit 1:2 gegen Spanien verloren ging.[12] Die UEFA Nations League 2024/25 beendete seine Mannschaft durch einen 2:0-Sieg gegen Deutschland auf dem dritten Platz[13], nachdem man im Halbfinale mit 4:5 erneut an Spanien scheiterte.[14]

Im Januar 2025 kündigte Deschamps seinen Rücktritt für nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 an.[15]

Titel als Spieler

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Als Nationalspieler

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Als Vereinsspieler

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International
Frankreich
Italien
England
Individuelle Auszeichnungen

Titel als Trainer

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Nationalmannschaft
Italien
Frankreich
Individuelle Auszeichnungen
Commons: Didier Deschamps – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. La Juve: «Risolto contratto con Deschamps». www.corriere.it, 26. Mai 2007, abgerufen am 17. Dezember 2008 (italienisch).
  2. Deutschland besiegt Frankreich und steht im WM-Halbfinale dank Hummels. In: Der Spiegel. 4. Juli 2014, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. Juni 2024]).
  3. Frankreich verliert EM-2016-Finale gegen Portugal 0:1. 11. Juli 2016, abgerufen am 18. Juni 2024.
  4. Frankreich ist Weltmeister. In: Der Spiegel. 15. Juli 2018, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. Juni 2024]).
  5. Didier Deschamps nach WM-Titel Welttrainer - Courtois bester Torwart. 24. September 2018, abgerufen am 18. Juni 2024.
  6. Artikel Didier Deschamps verlängert bis 2022 vom 10. Dezember 2019 bei fff.fr
  7. Weltmeister Frankreich scheitert im Elfmeterschießen an der Schweiz. In: Der Spiegel. 28. Juni 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. Juni 2024]).
  8. Fußball: Frankreich gewinnt Nations League gegen Spanien. 11. Oktober 2021, abgerufen am 18. Juni 2024.
  9. Christian Hornung: WM-Finale mit Elfer-Drama: Argentinien und Messi ringen Frankreich nieder. Abgerufen am 18. Juni 2024.
  10. Vertrag bis 2026: Deschamps bleibt Frankreichs Nationaltrainer sportschau.de. Abgerufen am 5. August 2023.
  11. Lea-Katharina Krause, dpa: Fußball-EM, Gruppe D: Frankreich siegt knapp gegen Österreich. In: Die Zeit. 17. Juni 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 18. Juni 2024]).
  12. Melina Crispin, SID, dpa: Halbfinale der Fußball-EM: Spanien schlägt Frankreich und zieht ins EM-Finale ein. In: Die Zeit. 9. Juli 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 9. Juli 2024]).
  13. Sebastian Hochrainer: Nations League: Deutschland gegen Frankreich erneut am Boden. Abgerufen am 8. Juni 2025.
  14. UEFA.com: Spanien - Frankreich 5:4: La Roja nach Torfestival im Finale | UEFA Nations League. In: UEFA.com. (uefa.com [abgerufen am 8. Juni 2025]).
  15. Abschied von Didier Deschamps als Frankreichs Nationaltrainer steht bevor. In: Der Spiegel. 8. Januar 2025, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 8. Januar 2025]).
  16. Deschamps entraîneur de l’année pour France Football footmercato.net. Abgerufen am 15. Juli 2018 (französisch)