„Linse (Botanik)“ – Versionsunterschied
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{{Taxobox |
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{| class="taxobox" |
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| Taxon_Name = Linse |
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| Taxon_WissName = Lens culinaris |
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| Taxon_Rang = Art |
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| Taxon_Autor = [[Friedrich Kasimir Medikus|Medik.]] |
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| Taxon2_Name = Linsen |
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| Taxon2_WissName = Lens |
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| Taxon2_Rang = Gattung |
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| Taxon3_Name = Schmetterlingsblütler |
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| Taxon3_WissName = Faboideae |
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| Taxon3_Rang = Unterfamilie |
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| Taxon4_Name = Hülsenfrüchtler |
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| Taxon4_WissName = Fabaceae |
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| Taxon4_Rang = Familie |
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| Taxon5_Name = Schmetterlingsblütenartige |
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| Taxon5_WissName = Fabales |
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| Taxon5_Rang = Ordnung |
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| Taxon6_Name = Eurosiden I |
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| Taxon6_Rang = ohne |
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| Bild = Illustration Lens culinaris0.jpg |
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| Bildbeschreibung = Linse (''Lens culinaris''), Illustration |
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Die '''Linse''' (''Lens culinaris''; Synonym: ''Ervum lens'' {{Person|L.}}<ref>[http://bibd.uni-giessen.de/gdoc/2000/uni/p000003/linse.htm Universität Gießen: ''Linse''] (Lens culinaris Medikus [= Lens esculenta Moench = Lens vulgaris Delarb. = Lens sativa Hell. = Ervum lens L.]).</ref>), auch '''Küchen-Linse'''<ref name="FloraWeb" /> genannt, ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] [[Linsen]] (''Lens'') aus der Unterfamilie [[Schmetterlingsblütler]] (Faboideae) innerhalb der Familie der [[Hülsenfrüchtler]] (Fabaceae oder Leguminosae). Diese [[Nutzpflanze]] stammt wahrscheinlich von der wilden ''[[Lens orientalis]]'' ab.<ref name="Zohary" /><ref name="Ladizinsky1979" /><ref name="Verma2014" /><ref name="Liber" /> |
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== Beschreibung == |
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=== Vegetative Merkmale === |
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Die Linse wächst als [[Einjährige Pflanze|einjährige]] [[krautige Pflanze]] und erreicht Wuchshöhen von 10 bis zu 50 cm (75). Der schon ab der Basis verzweigte, dünne und rippige [[Stängel]] ist flaumig behaart. Es ist eine kleine [[Pfahlwurzel]] ausgebildet. |
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Die wechselständigen [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind paarig gefiedert mit 3 bis 8 Paaren von Fiederblättchen. Die fast sitzenden, abgerundeten oder spitzen bis bespitzten, meist ganzrandigen Fieder[[blättchen]] weisen eine Länge von 6 bis 20 mm und eine Breite von 2 bis 5 mm auf. Die rinnige [[Rhachis]] endet in einer [[Ranke]]. Die 3 bis 7 mm langen [[Nebenblätter]] und die ganzen Blätter sind mehr oder weniger weiß behaart. |
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=== Generative Merkmale === |
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Die Blütezeit reicht von April bis September. Die [[Traube|traubigen]], achselständigen [[Blütenstand|Blütenstände]] enthalten nur eine bis drei (vier) Blüten. Die zwittrigen und gestielten [[Blüte]]n sind [[zygomorph]] und fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Der Kelch mit fünf priemlichen Zipfeln ist stärker behaart, wie auch die Blütenstiele. Die weißen oder blauen bis purpurfarbenen [[Kronblätter]] stehen der typischen Form der [[Schmetterlingsblüte]] zusammen, die 4,5 bis 6,5 mm groß ist. Der kurz gestielte [[Fruchtknoten]] ist kahl. |
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Die bei Reife zwischen Mai und September bräunliche, kahle und bespitzte, aufgeblasene, kleine [[Hülsenfrucht]] ist länglich und 10 bis 15 mm lang. Die runden, flachen, etwa 1 bis 2 mm dicken [[Same (Pflanze)|Samen]] weisen einen Durchmesser von 3 bis 8 mm auf. Sie sind grünlich, beige bis bräunlich, rötlich, orange oder schwarz. |
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Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 14.<ref name="Oberdorfer2001" /> |
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Die Linse gedeiht am besten auf [[mergel]]igen oder [[sand]]igen, kalkhaltigen, lockeren [[Lehm]][[Boden (Bodenkunde)|böden]], die ziemlich flachgründig sein können.<ref name="Aichele2000" /> |
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== Anbau == |
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=== Geschichte === |
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Die Linse stammt wahrscheinlich von der Wildlinse ''Lens orientalis'' aus [[Kleinasien]]<ref name="Zohary" /><ref name="Liber" /> ab, die in Westasien verbreitet ist. Im [[Jungpaläolithikum]] und [[Mesolithikum]] wurden Linsen von nordmediterranen Jägern und Sammlern als Nahrung genutzt. Funde aus den [[Mesolithikum|mesolithischen]] Schichten (lithic assemblages VIII, IX nach Perlès) gehören zur Art ''Lens nigricans'' oder ''Lens ervoides''. Eine Domestikation ist nicht anzunehmen.<ref name="Hansen">J. M. Hansen: ''The palaeoethnobotany of Franchthi cave (Excavations of Franchthi Cave, Greece, Fascicle 7)'', Indiana University Press, Indianapolis 1991, ISBN 978-0-253-31979-1.</ref> Die Vorkommen gingen jedoch durch den Meeresspiegelanstieg zunehmend zurück.<ref>Eleni Asouti, Maria Ntinou, Ceren Kabukcu, The impact of environmental change on Palaeolithic and Mesolithic plant use and the transition to agriculture at Franchthi Cave, Greece. Plos-One 13/11, Pe0207805. [[doi:10.1371/journal.pone.0207805]].</ref> |
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Die Linse (''Lens culinaris''; im Mittelalter und früher auch ''Lens'' und ''Lenticula''<ref>[[Otto Beßler]]: ''Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart.'' Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 197 („Lens – lynsen, micula […] – Lenticula“ = ''Lens culinaris Medik.'')</ref> genannt) ist seit Beginn des Ackerbaus im [[Neolithikum]] eine der Hauptnutzpflanzen der aus dem [[Fruchtbarer Halbmond|fruchtbaren Halbmond]] stammenden Kulturen. Sie wurde in der Höhle von [[Franchthi]] in Griechenland bereits in den frühesten neolithischen Schichten gefunden, die um 7000 v. Chr. datieren. Aus Bulgarien<ref name="Marinova2011">Elena Marinova: ''Landwirtschaft und Landnutzung im Neolithikum Bulgariens: Die archäobotanische Perspektive.'' In: A. N. Nice (Hrsg.): ''Interdisciplinäre Forschungen zum Kulturerbe auf der Balkanhalbinsel'', 2011, ISBN 978-954-8587-07-5.</ref> stammen ebenfalls Linsenfunde. In der mitteleuropäischen [[Linearbandkeramik]] sind Linsen seit der ältesten Phase nachgewiesen, etwa 5500 v. Chr.<sup>Beleg?</sup> |
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Im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] waren Linsen eines der [[Grundnahrungsmittel]]. Auch in der [[Bibel]] werden sie erwähnt, und zwar im Buch Genesis. Dort wird geschildert, wie [[Esau]] sein Erstgeburtsrecht für ein [[Linsengericht (Bibel)|Linsengericht]] an seinen jüngeren Bruder Jakob verkauft: „Da gab ihm [[Jakob]] Brot und das Linsengericht, und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau seine Erstgeburt.“ {{Bibel|Genesis|25|29-34|Lut}} |
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=== Heutiger Anbau === |
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[[Datei:Mafate Marla lentils dsc00647.jpg|mini|Linsenpflanzen]] |
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[[Datei:Reife Linsenpflanzen.JPG|mini|Reife Linsenpflanzen]] |
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[[Datei:Lens culirnaris.jpg|mini|Linsensamen: geschälte rote und gelbe Linsen, braune Tellerlinsen]] |
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Verzehrt werden die Samen, in kleinem Umfang auch Keimlinge. Linsen werden in großem Umfang in [[Kanada]], [[Indien]] und [[Australien]] angebaut, in Europa nur wenig, vor allem in [[Frankreich]] und [[Spanien]]. Allein in Indien sind über 50 Sorten verbreitet. Die Linse wird heute in [[Mitteleuropa]] kaum mehr angebaut, sie ist sehr selten und meist unbeständig auf Schuttplätzen oder auf [[Brachland]] verwildert.<ref name="Aichele2000" /> |
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Angebaut werden Linsen zumeist als [[Mischkultur]] gemeinsam mit Getreide (z. B. mit Hafer oder Gerste), das die nötige Rankhilfe darstellt. Aber auch [[Leindotter]] hat sich als Stützfrucht bewährt. Geerntet wird beides gemeinsam mit einem [[Mähdrescher]]. Das Erntegut besteht aus einer Mischung von Getreidekörnern oder Leindotter und Linsen, die in einem technisch aufwendigen Verfahren getrennt werden müssen. Kleine Fragmente oder Anhaftungen aus dem Getreide können dabei zurückbleiben, darum sind Linsen nicht immer 100 % [[gluten]]frei. Linsen können als [[Leguminosen]] auch auf schlechten Böden und unter ungünstigem Klima angebaut werden, sie haben die Fähigkeit mittels [[Knöllchenbakterien]] Stickstoff aus der Luft zu binden. |
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In Deutschland werden sie seit Anfang des 21. Jahrhunderts wieder auf der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]] („[[Alb-Leisa]]“)<ref>[https://lauteracher.de/produkte/linsen-alb-leisa-alblinsen.html ''Alb-Leisa – Linsen von der Schwäbischen Alb''] auf lauteracher.de.</ref>, in [[Hessen]]<ref>{{Toter Link|datum=2023-12 |url=http://www.hessisches-hochland.de |text=Linsen aus Hessen auf hessisches-hochland.de}}</ref> und in [[Niederbayern]] angebaut. Die kargen Böden der Schwäbischen Alb eignen sich für den Anbau der anspruchslosen Linse. Die Anbaufläche betrug im Jahr 2019 in Baden-Württemberg 640 Hektar, ca. 80 % davon waren [[Ökologische Landwirtschaft|ökologisch bewirtschaftete Flächen]].<ref>{{Internetquelle |url=https://ltz.landwirtschaft-bw.de/pb/site/pbs-bw-new/get/documents/MLR.LEL/PB5Documents/ltz_ka/Arbeitsfelder/Eiwei%C3%9Fpflanzen/Anbauanleitungen/Hinweise%20zum%20Pflanzenbau%20Linse%202020.pdf |titel=Hinweise zum Pflanzenbau Linse |hrsg=[[Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg|LTZ Augustenberg]] |format=PDF; 2 MB |abruf=2020-11-19}}</ref> In Deutschland sind die Ernteerträge zu gering und gleichzeitig ist der technische Aufwand zu hoch, als dass sie im großen Stil zu international konkurrenzfähigen Preisen angebaut werden könnten. Der Vertrieb spezieller Sorten als regionale Spezialität oder als Nischenprodukt geschieht über Erzeugergemeinschaften oder im Direktverkauf vom Erzeuger in Hofläden. Ein Teil dieser Linsen wird regional als Teil der lokalen Küche oder als Spezialität in der gehobenen Gastronomie angeboten. |
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Die Erträge schwanken je nach Witterung und Anbaubedingungen zwischen 200 und 1000 kg pro Hektar.<ref>Bernd Horneburg: ''Frischer Wind für eine alte Kulturpflanze – Linsen im ökologischen Anbau, ihre Geschichte und Verwendung.'' 1. Auflage, Dreschflegel e. V. und Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Göttingen, Göttingen 2003, S. 21.</ref> |
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=== Sorten === |
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Die Sorten können im Handel entsprechend ihrer Größe und Farbe klassifiziert werden. Die Farbe der Samenschalen kann von hellgrün bis tief purpurfarben variieren; ebenso können sie ockerfarben, braun, grau, schwarz oder gesprenkelt sein. Ebenso können sie klassifiziert werden gemäß ihrer Aufbereitung, ob sie gespalten oder ganz sind, und ob sie geschält oder ungeschält sind. Geschälte Linsen haben die Farbe des Keimblatts, das den Kern des Samens bildet, und das gelb, orange, rot oder grün sein kann. |
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;Typen mit rotem Keimblatt |
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* Nipper (Australien) |
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* Northfield (Australien) |
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* Cobber (Australien) |
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* Digger (Australien) |
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* Nugget (Australien) |
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* Aldinga (Australien) |
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* Masoor dal (braunschalige, jedoch geschälte Linsen mit orangerotem Keimblatt, Indien) |
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* Petite crimson (ungeschälte Masoor-Linsen) |
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* Red Chief (hellockerfarbene Schale und rotem Keimblatt) |
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;Kleine Sorten mit grün-brauner Schale |
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* Eston Green |
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* Pardina (Spanien) |
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* Verdina (Spanien) |
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;Mittelgroße Sorten mit grün-brauner Schale |
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* Avondale (USA) |
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* Matilda (Australien) |
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* Richlea |
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;Große Sorten mit grün-brauner Schale |
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* Boomer (Australien) |
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* Brewer’s: eine große braune Linse, die in den USA häufig als Standardlinse betrachtet wird |
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* Castellana (Spanien) |
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* Laird: Der Handelsstandard für große grüne Linsen in Westkanada |
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* Merrit |
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* Mosa (Spanien) |
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* Naslada (Bulgarien) |
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* Pennell (USA) |
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* Riveland (USA) |
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;Andere Typen |
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* Beluga: schwarze, perlenähnliche, leicht linsen- bzw. fast kugelförmige Linsen, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Beluga-Kaviar so genannt wurden |
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* Macachiados: große, gelbe mexikanische Linsen |
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* Le-Puy-Linsen (var. ''puyensis''): Kleine, dunkel gesprenkelte blau-grüne Linsen aus Frankreich mit einer [[Herkunftsbezeichnung|geschützten geografischen Herkunftsbezeichnung]] |
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* [[Alb-Leisa]]: drei alte Sorten aus der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]], die durch die Öko-Erzeugergemeinschaft Alb-Leisa geschützt werden |
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== Wirtschaftliche Bedeutung == |
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Im Jahr 2023 wurden weltweit 7.068.621 Tonnen Linsen geerntet. Die zehn größten Erzeugerländer ernteten gemeinsam 95,2 % der Welterntemenge.<ref name="fao">{{Internetquelle |url=https://www.fao.org/faostat/en/#data/QCL |titel=Crops, primary > Lentils dry|werk=Offizielle Produktionsstatistik der FAO für 2023 |hrsg=fao.org |abruf=2024-02-11|sprache=en}}</ref> |
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{| class="wikitable zebra" style="text-align:right" |
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|+ Größte Linsenproduzenten (2023) |
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! Rang |
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| class="taxo-bild" | [[Image:Illustration_Lens_culinaris0.jpg|thumb|280px|Linse (''Lens culinaris'')]] |
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! Land |
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! Menge<br />(in [[Tonne (Einheit)|t]]) |
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| 1 || style="text-align:left" | {{AUS}} || 1.841.222 |
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! '''{{taxonomy}}''' |
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| 2 || style="text-align:left" | {{CAN}} || 1.671.072 |
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| 3 || style="text-align:left" | {{IND}} || 1.558.637 |
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| ''{{subclassis}}:'' || [[Rosenähnliche]] (Rosidae) |
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|- |
|- |
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| 4 || style="text-align:left" | {{TUR}} || 445.000 |
|||
| ''{{ordo}}:'' || [[Fabales]] |
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|- |
|- |
||
| 5 || style="text-align:left" | {{USA}} || 260.450 |
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|| ''{{familia}}:'' || [[Hülsenfrüchtler]] (Fabaceae) |
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|- |
|- |
||
| 6 || style="text-align:left" | {{NPL}} || 200.787 |
|||
|| ''{{subfamilia}}:'' || [[Schmetterlingsblütler]] (Faboideae) |
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|- |
|- |
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| 7 || style="text-align:left" | {{BGD}} || 196.829 |
|||
| ''{{genus}}:'' || Linsen (''Lens'') |
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|- |
|- |
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| 8 || style="text-align:left" | {{KAZ}} || 192.885 |
|||
| ''{{species}}:'' || Linse |
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|} |
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|- |
|- |
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| 9 || style="text-align:left" | {{CHN}} || 169.098 |
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]] |
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|- |
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| 10 || style="text-align:left" | {{RUS}} || 166.550 |
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| class="taxo-name" | ''Lens culinaris'' |
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| ||'''Summe Top Ten''' ||style="text-align:right"| '''6.702.529''' |
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| class="Person" | Medikus |
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| ||''Summe restliche Länder''||style="text-align:right"| ''337.091'' |
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Die '''Linse''' oder '''Erve''' (''Lens culinaris'' Medik.) ist eine [[Pflanzen]][[Art (Biologie)|art]], die zu den [[Hülsenfrüchtler]]n (Fabaceae oder Leguminosae) gehört. Sie stammt wahrscheinlich von der wilden ''Lens orientalis'' ab. |
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== Verwendung == |
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Die Pflanzen werden bis zu 50 cm hoch. Ihre meist sechspaarig gefiederten Blätter bilden an ihrem Ende Ranken aus. Die [[Hülse (Frucht)|Hülsen]] sind maximal 2 cm lang und enthalten runde, flache, etwa 1 bis 2 mm dicke [[Same (Pflanze)|Samen]] mit einem Durchmesser von 3 bis 7 mm. |
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Im Handel verbreitet sind: |
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* Tellerlinsen – meist ungeschält, braun, im Handel als braune Linsen bezeichnet; auch als Konserve |
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* Grüne Linsen – kleine, dunkelgrüne Linsen mit vergleichsweise langer Kochzeit |
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* Gelbe Linsen und rote Linsen – kleiner, bereits geschält und teilweise auch halbiert, kochen weicher und breiiger; typischerweise verwendet in [[Dal (Gericht)|Dal]], Püree und Suppen. |
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* Berglinsen |
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* [[Beluga-Linse]]n – sehr klein und schwarz, bleiben beim Kochen bissfest, sehen ähnlich aus wie [[Beluga-Kaviar]] und heißen deshalb so. Beluga-Linsen werden heute überwiegend in [[Kanada]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] angebaut. |
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* [[Puy-Linse]]n – grün-schwarz gesprenkelte Linsen, auch französische Linsen genannt, bissfest nach dem Kochen. „Puy-Linse“ ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung, die nur für Linsen aus ausgewählten Kommunen um [[Le Puy-en-Velay|Le Puy]] in Frankreich verwendet werden darf. Aus anderen Regionen werden sie grüne Linsen genannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.linsensorten.de/puylinsen.php |titel=Grüne Le Puy Linsen (Lentille Verte du Puy) {{!}} linsensorten.de |abruf=2021-02-01}}</ref> |
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In deutschen Gerichten werden Linsen oft mit [[Suppengrün]] und [[Mettwurst]] zu einer Suppe verkocht. Dabei wird regional auch etwas [[Essig]] zugegeben, was den Schaum beim Kochen mindert und angeblich die Verdaulichkeit verbessert. „[[Linsen mit Spätzle]] und [[Wiener Würstchen|Saitenwürstle]]“ ist eine Spezialität in der Region [[Schwaben]]. |
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Die Linse stammt aus dem [[Mittelmeer]]raum oder [[Kleinasien]] und ist seit mindestens 8000 Jahren eine wichtige Nutzpflanze. Verzehrt werden ausschließlich die Samen. Im alten [[Ägypten]] waren sie eines der [[Grundnahrungsmittel]] und auch in [[Israel]] kannte man sie (siehe [[Esau]] und das [[Linsengericht (Bibel)|Linsengericht]]). Heute werden Linsen vor allem in [[Spanien]], [[Russland]], [[Chile]], [[Argentinien]], den [[USA]], [[Kanada]] und [[Vorderasien]] angebaut. Allein in [[Indien]] sind über 50 Sorten verbreitet. In Deutschland werden sie in kleinsten Mengen auf der Schwäbischen Alb angebaut. |
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{| width="235" style="float:left; margin-right:10px; margin-bottom:6px" |
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| align="center" | [[Bild:Linsen.jpg|none|235px|Linsensamen: Geschälte rote und gelbe Linsen, grüne Tellerlinsen]]<small>Linsensamen: Geschälte rote und gelbe Linsen,<br />grüne Tellerlinsen</small> |
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Hierzulande findet man meist ungeschälte, braune und grüne ''Tellerlinsen'' -- oft auch als fertig gekochte Konserve -- sowie die kleineren, bereits geschälten und teilweise auch halbierten ''roten Linsen'', die weicher und breiiger kochen. Der Geschmack von Linsen ist typisch "erdig". In Deutschland werden sie oft mit [[Suppengrün]] und [[Mettwurst]] zu einer Suppe verkocht; dabei wird oft etwas [[Essig]] zugegeben, was den Schaum beim Kochen mindert und angeblich die Verdaulichkeit verbessert. |
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Linsen sind leichter verdaulich als [[Erbse]]n oder [[Bohne]]n und haben einen hohen [[Protein|Eiweißanteil]] von 25 bis 30 % in der [[Trockenmasse]], wodurch sie besonders bei zeitweiligem [[Fasten]] oder dauerhaft [[Vegetarismus|vegetarischer]] Ernährung ein wertvolles und zugleich preiswertes Nahrungsmittel darstellen. Bemerkenswert ist ebenso ihr hoher Gehalt an [[Zink]], welches eine zentrale Rolle im Stoffwechsel spielt. Da sie kleiner sind als andere [[Hülsenfrucht|Hülsenfrüchte]], brauchen sie auch weniger Einweich- und Kochzeit. |
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"[[Linsen mit Spätzle]] und [[Wiener Würstchen|Saitenwürstle]]" ist ferner das 'Nationalgericht' der [[Schwaben]]. |
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Ungeschälte Linsen lassen sich auch keimen und dann verarbeiten. Es gibt Hinweise auf eine verbesserte Aufschließung von Nährstoffen durch Keimen.<ref name="Davila2003">M. A. Davila, E. Sangronis, M. Granito: ''Germinated or fermented legumes: food or ingredients of functional food.'' In: ''National Center for Biotechnology Information'', Dezember 2003, PMID 15125075.</ref> Der Keimvorgang vervielfacht den Gehalt an B-Vitaminen in Linsen und anderen Samen. Linsenkeime enthalten auch Vitamin C im Gegensatz zu den getrockneten Samen. |
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Linsen sind leichter verdaulich als [[Erbse]]n oder [[Bohne]]n und haben mit 25-30 % in [[Trockenmasse]] einen sehr hohen [[Protein|Eiweißanteil]], wodurch sie besonders bei zeitweiligem [[Fasten]] oder dauerhaftem [[Vegetarismus]] ein sehr wertvolles und zugleich preiswertes Nahrungsmittel darstellen. Bemerkenswert ist ebenso ihr überdurchschnittlich hoher Gehalt an [[Zink]], welches eine zentrale Rolle im Stoffwechsel spielt. Da sie kleiner sind als andere [[Hülsenfrüchte]], brauchen sie auch weniger Einweich- und Kochzeit, geschälte rote Linsen sind uneingeweicht schon innerhalb von etwa 15 Minuten gar. |
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==Geschichte== |
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Die Liense stammt von der Wildlinse ''Lens orientalis'' ab. In Europa wurden domestizierte Linsen zum Beispiel in der Höhle von [[Franchthi]] in Griechenland gefunden, wo sie bereits in den frühesten neolithischen Schichten vorkommen, die um 7000 v. Chr. [[Radiokarbonmethode|cal.]] datieren. Funde aus den mesolithischen Schichten (lithic assemblages VIII, IX) gehören zur Unterart ''Lens nigricans'' oder Lens ''ervoides''. Eine Domestikation vor Ort ist also nicht anzunehmen (Hansen 1991). Linsen wurden auch in der mitteleuropäischen [[Linearbandkeramik]] gefunden, wo sie seit der ältesten Phase, ca. 5500 v. Chr. (cal.) bekannt sind. |
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== Inhaltsstoffe == |
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Rohe Linsen enthalten unbekömmliche oder sogar [[gift]]ige Inhaltsstoffe ([[Lektine]] und andere), die durch das Kochen unschädlich gemacht werden. Werden die Linsen vor dem Kochen eingeweicht und das Wasser abgegossen, wird der Gehalt unbekömmlicher Inhaltsstoffe reduziert. |
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*[[Liste der Gemüse]] |
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'''Durchschnittliche Zusammensetzung:''' |
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===Literatur=== |
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Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von Linsen schwankt naturgemäß, sowohl in Abhängigkeit von der Sorte als auch wegen verschiedener Umweltbedingungen (Boden, Klima) und Anbautechnik (Düngung, Pflanzenschutz). |
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*J. M. Hansen, The palaeoethnobotany of Franchthi cave (Indianapolis 1991). |
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=== Weblinks === |
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! colspan="4" |Nährwerte und Inhaltsstoffe |
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{{Commons|Lens culinaris|{{PAGENAME}}}} |
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| colspan="4" |Angaben je 100 [[Gramm|g]] essbarem Anteil:<ref name="Souci">{{Literatur |Hrsg=[[Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie]] (DFA), Garching |Titel=Lebensmitteltabelle für die Praxis |TitelErg=Der kleine Souci · Fachmann · Kraut |Auflage=4. |Verlag=Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH |Ort=Stuttgart |Datum=2009 |ISBN=978-3-8047-2541-6 |Seiten=239}}</ref> |
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|- style="vertical-align:top" |
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{| class="wikitable" |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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! colspan="2" | Nährwerte |
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|- |
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| [[Wasser]] || style="text-align:right" |11,5 g |
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|- |
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| [[Protein|Eiweiß]] || style="text-align:right" |23,4 g |
|||
|- |
|||
| [[Fette|Fett]] || style="text-align:right" |1,5 g |
|||
|- |
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| [[Kohlenhydrate]] || style="text-align:right" |40,6 g* |
|||
|- |
|||
| [[Ballaststoffe]] || style="text-align:right" |17,0 g |
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|- |
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| [[Mineralstoff]]e || style="text-align:right" |2,7 g |
|||
|- |
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|} |
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{| class="wikitable" |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
! colspan="2" | Mineralstoffe |
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|- |
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| [[Natrium]] || style="text-align:right" |7 mg |
|||
|- |
|||
| [[Kalium]] || style="text-align:right" |835 mg |
|||
|- |
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| [[Magnesium]] || style="text-align:right" |130 mg |
|||
|- |
|||
| [[Calcium]] || style="text-align:right" |65 mg |
|||
|- |
|||
| [[Mangan]] || style="text-align:right" |1,5 mg |
|||
|- |
|||
| [[Eisen]] || style="text-align:right" |8,0 mg |
|||
|- |
|||
| [[Kupfer]] || style="text-align:right" |740 µg |
|||
|- |
|||
| [[Zink]] || style="text-align:right" |3,8 mg |
|||
|- |
|||
| [[Phosphor]] || style="text-align:right" |410 mg |
|||
|- |
|||
| [[Selen]] || style="text-align:right" |10 µg |
|||
|- |
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|} |
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| |
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{| class="wikitable" |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
! colspan="2" | [[Vitamin]]e |
|||
|- |
|||
| [[Retinol]] (Vit. A<sub>1</sub>) || style="text-align:right" |17 µg |
|||
|- |
|||
| [[Thiamin]] (Vit. B<sub>1</sub>) || style="text-align:right" |480 µg |
|||
|- |
|||
| [[Riboflavin]] (Vit. B<sub>2</sub>) || style="text-align:right" |260 µg |
|||
|- |
|||
| [[Nicotinsäure]] (Vit. B<sub>3</sub>) || style="text-align:right" |2500 µg |
|||
|- |
|||
| [[β-Carotin]] || style="text-align:right" | 100 µg |
|||
|- |
|||
| [[Pantothensäure]] (Vit. B<sub>5</sub>) || style="text-align:right" |1600 µg |
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* [http://francescofiume.altervista.org/Lentil.html ''Lentil''] bei Website von Prof. Francesco Fiume, Roma Italy. |
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* {{InfoFlora|ID=1285|WissName=Lens culinaris Medik.|Abruf=2015-11-21}} |
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[[no:Linse (plante)]] |
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* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Schmetterlingsbluetler/linse.htm#Speise-%20Linse Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')] |
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* {{Webarchiv |url=http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Ein-Schwabe-aus-Russland;art4306,938988 |wayback=20160117203415 |text=Bericht der Südwest Presse Ulm, abgerufen am 1. Mai 2011}} |
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* {{Tropicos|ID=13021779|WissName=Lens culinaris|Zugriff=2015-04-07}} |
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== Literatur == |
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* Bojian Bao, Nicholas J. Turland: ''Lens.'': [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200012187 ''Lens culinaris.'' S. 577 – online textgleich]. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): ''Flora of China.'' Band 10: ''Fabaceae.'' Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-91-7 (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik). |
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* Syed Irtifaq Ali: ''Papilionaceae.'' {{Tropicos|ID=13021779|WissName=Lens culinaris|ProjektID=32}} (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik). |
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* James A. Duke: ''Handbook of LEGUMES of World Economic Importance.'' Plenum Press, Springer, 1981, ISBN 978-1-4684-8153-2 (Reprint), S. 110–115. |
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* ''The Encyclopedia of Seeds.'' CABI, 2006, ISBN 0-85199-723-6, S. 376 f. |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2025, 10:52 Uhr
Linse | ||||||||||||
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![]() Linse (Lens culinaris), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lens culinaris | ||||||||||||
Medik. |
Die Linse (Lens culinaris; Synonym: Ervum lens L.[1]), auch Küchen-Linse[2] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Linsen (Lens) aus der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Diese Nutzpflanze stammt wahrscheinlich von der wilden Lens orientalis ab.[3][4][5][6]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Linse wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis zu 50 cm (75). Der schon ab der Basis verzweigte, dünne und rippige Stängel ist flaumig behaart. Es ist eine kleine Pfahlwurzel ausgebildet.
Die wechselständigen Laubblätter sind paarig gefiedert mit 3 bis 8 Paaren von Fiederblättchen. Die fast sitzenden, abgerundeten oder spitzen bis bespitzten, meist ganzrandigen Fiederblättchen weisen eine Länge von 6 bis 20 mm und eine Breite von 2 bis 5 mm auf. Die rinnige Rhachis endet in einer Ranke. Die 3 bis 7 mm langen Nebenblätter und die ganzen Blätter sind mehr oder weniger weiß behaart.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von April bis September. Die traubigen, achselständigen Blütenstände enthalten nur eine bis drei (vier) Blüten. Die zwittrigen und gestielten Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch mit fünf priemlichen Zipfeln ist stärker behaart, wie auch die Blütenstiele. Die weißen oder blauen bis purpurfarbenen Kronblätter stehen der typischen Form der Schmetterlingsblüte zusammen, die 4,5 bis 6,5 mm groß ist. Der kurz gestielte Fruchtknoten ist kahl.
Die bei Reife zwischen Mai und September bräunliche, kahle und bespitzte, aufgeblasene, kleine Hülsenfrucht ist länglich und 10 bis 15 mm lang. Die runden, flachen, etwa 1 bis 2 mm dicken Samen weisen einen Durchmesser von 3 bis 8 mm auf. Sie sind grünlich, beige bis bräunlich, rötlich, orange oder schwarz.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[7]
Die Linse gedeiht am besten auf mergeligen oder sandigen, kalkhaltigen, lockeren Lehmböden, die ziemlich flachgründig sein können.[8]
Anbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Linse stammt wahrscheinlich von der Wildlinse Lens orientalis aus Kleinasien[3][6] ab, die in Westasien verbreitet ist. Im Jungpaläolithikum und Mesolithikum wurden Linsen von nordmediterranen Jägern und Sammlern als Nahrung genutzt. Funde aus den mesolithischen Schichten (lithic assemblages VIII, IX nach Perlès) gehören zur Art Lens nigricans oder Lens ervoides. Eine Domestikation ist nicht anzunehmen.[9] Die Vorkommen gingen jedoch durch den Meeresspiegelanstieg zunehmend zurück.[10]
Die Linse (Lens culinaris; im Mittelalter und früher auch Lens und Lenticula[11] genannt) ist seit Beginn des Ackerbaus im Neolithikum eine der Hauptnutzpflanzen der aus dem fruchtbaren Halbmond stammenden Kulturen. Sie wurde in der Höhle von Franchthi in Griechenland bereits in den frühesten neolithischen Schichten gefunden, die um 7000 v. Chr. datieren. Aus Bulgarien[12] stammen ebenfalls Linsenfunde. In der mitteleuropäischen Linearbandkeramik sind Linsen seit der ältesten Phase nachgewiesen, etwa 5500 v. Chr.Beleg?
Im Alten Ägypten waren Linsen eines der Grundnahrungsmittel. Auch in der Bibel werden sie erwähnt, und zwar im Buch Genesis. Dort wird geschildert, wie Esau sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht an seinen jüngeren Bruder Jakob verkauft: „Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau seine Erstgeburt.“ (Genesis 25,29-34 Lut)
Heutiger Anbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verzehrt werden die Samen, in kleinem Umfang auch Keimlinge. Linsen werden in großem Umfang in Kanada, Indien und Australien angebaut, in Europa nur wenig, vor allem in Frankreich und Spanien. Allein in Indien sind über 50 Sorten verbreitet. Die Linse wird heute in Mitteleuropa kaum mehr angebaut, sie ist sehr selten und meist unbeständig auf Schuttplätzen oder auf Brachland verwildert.[8]
Angebaut werden Linsen zumeist als Mischkultur gemeinsam mit Getreide (z. B. mit Hafer oder Gerste), das die nötige Rankhilfe darstellt. Aber auch Leindotter hat sich als Stützfrucht bewährt. Geerntet wird beides gemeinsam mit einem Mähdrescher. Das Erntegut besteht aus einer Mischung von Getreidekörnern oder Leindotter und Linsen, die in einem technisch aufwendigen Verfahren getrennt werden müssen. Kleine Fragmente oder Anhaftungen aus dem Getreide können dabei zurückbleiben, darum sind Linsen nicht immer 100 % glutenfrei. Linsen können als Leguminosen auch auf schlechten Böden und unter ungünstigem Klima angebaut werden, sie haben die Fähigkeit mittels Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft zu binden.
In Deutschland werden sie seit Anfang des 21. Jahrhunderts wieder auf der Schwäbischen Alb („Alb-Leisa“)[13], in Hessen[14] und in Niederbayern angebaut. Die kargen Böden der Schwäbischen Alb eignen sich für den Anbau der anspruchslosen Linse. Die Anbaufläche betrug im Jahr 2019 in Baden-Württemberg 640 Hektar, ca. 80 % davon waren ökologisch bewirtschaftete Flächen.[15] In Deutschland sind die Ernteerträge zu gering und gleichzeitig ist der technische Aufwand zu hoch, als dass sie im großen Stil zu international konkurrenzfähigen Preisen angebaut werden könnten. Der Vertrieb spezieller Sorten als regionale Spezialität oder als Nischenprodukt geschieht über Erzeugergemeinschaften oder im Direktverkauf vom Erzeuger in Hofläden. Ein Teil dieser Linsen wird regional als Teil der lokalen Küche oder als Spezialität in der gehobenen Gastronomie angeboten.
Die Erträge schwanken je nach Witterung und Anbaubedingungen zwischen 200 und 1000 kg pro Hektar.[16]
Sorten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sorten können im Handel entsprechend ihrer Größe und Farbe klassifiziert werden. Die Farbe der Samenschalen kann von hellgrün bis tief purpurfarben variieren; ebenso können sie ockerfarben, braun, grau, schwarz oder gesprenkelt sein. Ebenso können sie klassifiziert werden gemäß ihrer Aufbereitung, ob sie gespalten oder ganz sind, und ob sie geschält oder ungeschält sind. Geschälte Linsen haben die Farbe des Keimblatts, das den Kern des Samens bildet, und das gelb, orange, rot oder grün sein kann.
- Typen mit rotem Keimblatt
- Nipper (Australien)
- Northfield (Australien)
- Cobber (Australien)
- Digger (Australien)
- Nugget (Australien)
- Aldinga (Australien)
- Masoor dal (braunschalige, jedoch geschälte Linsen mit orangerotem Keimblatt, Indien)
- Petite crimson (ungeschälte Masoor-Linsen)
- Red Chief (hellockerfarbene Schale und rotem Keimblatt)
- Kleine Sorten mit grün-brauner Schale
- Eston Green
- Pardina (Spanien)
- Verdina (Spanien)
- Mittelgroße Sorten mit grün-brauner Schale
- Avondale (USA)
- Matilda (Australien)
- Richlea
- Große Sorten mit grün-brauner Schale
- Boomer (Australien)
- Brewer’s: eine große braune Linse, die in den USA häufig als Standardlinse betrachtet wird
- Castellana (Spanien)
- Laird: Der Handelsstandard für große grüne Linsen in Westkanada
- Merrit
- Mosa (Spanien)
- Naslada (Bulgarien)
- Pennell (USA)
- Riveland (USA)
- Andere Typen
- Beluga: schwarze, perlenähnliche, leicht linsen- bzw. fast kugelförmige Linsen, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Beluga-Kaviar so genannt wurden
- Macachiados: große, gelbe mexikanische Linsen
- Le-Puy-Linsen (var. puyensis): Kleine, dunkel gesprenkelte blau-grüne Linsen aus Frankreich mit einer geschützten geografischen Herkunftsbezeichnung
- Alb-Leisa: drei alte Sorten aus der Schwäbischen Alb, die durch die Öko-Erzeugergemeinschaft Alb-Leisa geschützt werden
Wirtschaftliche Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2023 wurden weltweit 7.068.621 Tonnen Linsen geerntet. Die zehn größten Erzeugerländer ernteten gemeinsam 95,2 % der Welterntemenge.[17]
Rang | Land | Menge (in t) |
---|---|---|
1 | ![]() |
1.841.222 |
2 | ![]() |
1.671.072 |
3 | ![]() |
1.558.637 |
4 | ![]() |
445.000 |
5 | ![]() |
260.450 |
6 | ![]() |
200.787 |
7 | ![]() |
196.829 |
8 | ![]() |
192.885 |
9 | ![]() |
169.098 |
10 | ![]() |
166.550 |
Summe Top Ten | 6.702.529 | |
Summe restliche Länder | 337.091 |
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Handel verbreitet sind:
- Tellerlinsen – meist ungeschält, braun, im Handel als braune Linsen bezeichnet; auch als Konserve
- Grüne Linsen – kleine, dunkelgrüne Linsen mit vergleichsweise langer Kochzeit
- Gelbe Linsen und rote Linsen – kleiner, bereits geschält und teilweise auch halbiert, kochen weicher und breiiger; typischerweise verwendet in Dal, Püree und Suppen.
- Berglinsen
- Beluga-Linsen – sehr klein und schwarz, bleiben beim Kochen bissfest, sehen ähnlich aus wie Beluga-Kaviar und heißen deshalb so. Beluga-Linsen werden heute überwiegend in Kanada und den USA angebaut.
- Puy-Linsen – grün-schwarz gesprenkelte Linsen, auch französische Linsen genannt, bissfest nach dem Kochen. „Puy-Linse“ ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung, die nur für Linsen aus ausgewählten Kommunen um Le Puy in Frankreich verwendet werden darf. Aus anderen Regionen werden sie grüne Linsen genannt.[18]
In deutschen Gerichten werden Linsen oft mit Suppengrün und Mettwurst zu einer Suppe verkocht. Dabei wird regional auch etwas Essig zugegeben, was den Schaum beim Kochen mindert und angeblich die Verdaulichkeit verbessert. „Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle“ ist eine Spezialität in der Region Schwaben.
Linsen sind leichter verdaulich als Erbsen oder Bohnen und haben einen hohen Eiweißanteil von 25 bis 30 % in der Trockenmasse, wodurch sie besonders bei zeitweiligem Fasten oder dauerhaft vegetarischer Ernährung ein wertvolles und zugleich preiswertes Nahrungsmittel darstellen. Bemerkenswert ist ebenso ihr hoher Gehalt an Zink, welches eine zentrale Rolle im Stoffwechsel spielt. Da sie kleiner sind als andere Hülsenfrüchte, brauchen sie auch weniger Einweich- und Kochzeit.
Ungeschälte Linsen lassen sich auch keimen und dann verarbeiten. Es gibt Hinweise auf eine verbesserte Aufschließung von Nährstoffen durch Keimen.[19] Der Keimvorgang vervielfacht den Gehalt an B-Vitaminen in Linsen und anderen Samen. Linsenkeime enthalten auch Vitamin C im Gegensatz zu den getrockneten Samen.
Inhaltsstoffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rohe Linsen enthalten unbekömmliche oder sogar giftige Inhaltsstoffe (Lektine und andere), die durch das Kochen unschädlich gemacht werden. Werden die Linsen vor dem Kochen eingeweicht und das Wasser abgegossen, wird der Gehalt unbekömmlicher Inhaltsstoffe reduziert.
Durchschnittliche Zusammensetzung: Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von Linsen schwankt naturgemäß, sowohl in Abhängigkeit von der Sorte als auch wegen verschiedener Umweltbedingungen (Boden, Klima) und Anbautechnik (Düngung, Pflanzenschutz).
Nährwerte und Inhaltsstoffe | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Angaben je 100 g essbarem Anteil:[20] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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1 mg = 1000 µg
Der physiologische Brennwert beträgt 1144 kJ (270 kcal) je 100 g essbarem Anteil.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lentil bei Website von Prof. Francesco Fiume, Roma Italy.
- Lens culinaris Medik., Küchen-Linse. auf FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Lens culinaris Medik. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 21. November 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Bericht der Südwest Presse Ulm, abgerufen am 1. Mai 2011 ( vom 17. Januar 2016 im Internet Archive)
- Lens culinaris bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 7. April 2015.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bojian Bao, Nicholas J. Turland: Lens.: Lens culinaris. S. 577 – online textgleich. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Band 10: Fabaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-91-7 (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik).
- Syed Irtifaq Ali: Papilionaceae. Lens culinaris bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik).
- James A. Duke: Handbook of LEGUMES of World Economic Importance. Plenum Press, Springer, 1981, ISBN 978-1-4684-8153-2 (Reprint), S. 110–115.
- The Encyclopedia of Seeds. CABI, 2006, ISBN 0-85199-723-6, S. 376 f.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Universität Gießen: Linse (Lens culinaris Medikus [= Lens esculenta Moench = Lens vulgaris Delarb. = Lens sativa Hell. = Ervum lens L.]).
- ↑ Lens culinaris Medik., Küchen-Linse. auf FloraWeb.de
- ↑ a b Daniel Zohary: The wild progenitor and the place of origin of the cultivated lentil: Lens culinaris. In: Economic Botany. Volume 26, Nr. 4, 1972, S. 326–332, doi:10.1007/BF02860702.
- ↑ G. Ladizinsky: The origin of lentil and its wild genepool. In: Euphytica. Volume 28, Nr. 1, 1979, S. 179–187, doi:10.1007/BF00029189.
- ↑ Priyanka Verma, Tilak R. Sharma, Prem S. Srivastava, M. Z. Abdin, Sabhyata Bhatia: Exploring genetic variability within lentil (Lens culinaris Medik.) and across related legumes using a newly developed set of microsatellite markers. In: Molecular Biology Reports. 2014, S. 1–19, doi:10.1007/s11033-014-3431-z.
- ↑ a b Marta Liber, Isabel Duarte, Ana Teresa Maia, Hugo R. Oliveira: The History of Lentil (Lens culinaris subsp. culinaris) Domestication and Spread as Revealed by Genotyping-by-Sequencing of Wild and Landrace Accessions In: Frontiers in Plant Science. Volume 12, 2021, S. 355, doi:10.3389/fpls.2021.628439.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 607.
- ↑ a b Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
- ↑ J. M. Hansen: The palaeoethnobotany of Franchthi cave (Excavations of Franchthi Cave, Greece, Fascicle 7), Indiana University Press, Indianapolis 1991, ISBN 978-0-253-31979-1.
- ↑ Eleni Asouti, Maria Ntinou, Ceren Kabukcu, The impact of environmental change on Palaeolithic and Mesolithic plant use and the transition to agriculture at Franchthi Cave, Greece. Plos-One 13/11, Pe0207805. doi:10.1371/journal.pone.0207805.
- ↑ Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 197 („Lens – lynsen, micula […] – Lenticula“ = Lens culinaris Medik.)
- ↑ Elena Marinova: Landwirtschaft und Landnutzung im Neolithikum Bulgariens: Die archäobotanische Perspektive. In: A. N. Nice (Hrsg.): Interdisciplinäre Forschungen zum Kulturerbe auf der Balkanhalbinsel, 2011, ISBN 978-954-8587-07-5.
- ↑ Alb-Leisa – Linsen von der Schwäbischen Alb auf lauteracher.de.
- ↑ Linsen aus Hessen auf hessisches-hochland.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)
- ↑ Hinweise zum Pflanzenbau Linse. (PDF; 2 MB) LTZ Augustenberg, abgerufen am 19. November 2020.
- ↑ Bernd Horneburg: Frischer Wind für eine alte Kulturpflanze – Linsen im ökologischen Anbau, ihre Geschichte und Verwendung. 1. Auflage, Dreschflegel e. V. und Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Göttingen, Göttingen 2003, S. 21.
- ↑ Crops, primary > Lentils dry. In: Offizielle Produktionsstatistik der FAO für 2023. fao.org, abgerufen am 11. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Grüne Le Puy Linsen (Lentille Verte du Puy) | linsensorten.de. Abgerufen am 1. Februar 2021.
- ↑ M. A. Davila, E. Sangronis, M. Granito: Germinated or fermented legumes: food or ingredients of functional food. In: National Center for Biotechnology Information, Dezember 2003, PMID 15125075.
- ↑ Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA), Garching (Hrsg.): Lebensmitteltabelle für die Praxis. Der kleine Souci · Fachmann · Kraut. 4. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8047-2541-6, S. 239.