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„Welser“ – Versionsunterschied

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Die '''Welser''' sind eine [[Augsburg |Augsburger]] und [[Nürnberg |Nürnberger]] [[Patrizier]]familie von Großkaufleuten. In der Reichsstadt Augsburg sind die Welser seit [[1246]] nachweisbar. Im Mittelalter unterhielten die Welser [[Faktorei]]en unter anderem in [[Antwerpen]], [[Lyon]], [[Madrid]], [[Nürnberg]], [[Sevilla]], [[Lissabon]], [[Venedig]] und [[Rom]] sowie [[Santo Domingo]]. Durch ihre Handelsgeschäfte und die Kolonisation Venezuelas kamen diese oberdeutschen Kaufleute zu Reichtum und finanzierten Herrscher verschiedener europäischer Staaten.
[[Datei:Coat of arms of Welser family.svg|mini|hochkant|[[Stammwappen]] der Welser]]
'''Welser''' ist der Name einer [[Augsburg]]er sowie [[Nürnberg]]er [[Patrizier]]familie von Großkaufleuten. In Augsburg sind die Welser seit 1246 nachweisbar. Im Mittelalter unterhielten die Welser [[Faktorei]]en unter anderem in [[Antwerpen]], [[Lyon]], [[Madrid]], Nürnberg, [[Sevilla]], [[Lissabon]], [[Venedig]] und [[Rom]] sowie [[Santo Domingo]] und [[Venezuela]]. Durch ihre Handelsgeschäfte kamen diese [[Oberdeutschland|oberdeutschen]] Kaufleute zu Reichtum und finanzierten Herrscher verschiedener europäischer Staaten.


== Geschichte ==
==Bekannte Familienmitglieder==
=== Die Welsersche Handelsgesellschaft ===
* Anton I. Welser (* 17. August [[1451]] Augsburg, † 9. November [[1518]] Augsburg), Großkaufmann in Augsburg, Patrizier, Augsburger Zweig
Eine Welsersche Handelsgesellschaft ist erstmals 1420 in Augsburg belegt. Anton I. Welser der Ältere gründete 1498 mit dem im Tiroler Silberhandel aktiven Memminger Handelshaus [[Vöhlin]] die Welser-Vöhlin-Gesellschaft. Im Handel mit Baumwolle und [[Barchent]] wurde erstes Geld verdient. Handels- und Bergbauunternehmen waren sodann weiteres Rückgrat des kommerziellen Erfolgs der Welser. Anton Welser der Ältere stieg auch in den Waren- und Seehandel mit eigener Flotte, das Reedereigeschäft und den Geldverleih ein.
* Jakob I. Welser (* 13. März 1468 Augsburg, † 14. Februar 1541 Nürnberg), vor 1494 Bürger zu Nürnberg; gründet die Nürnberger Linie der Familie; Mitglied des Inneren Rates von Nürnberg, stiftet dort 1504 den großen Altar in der Frauenkirche; schickt 1534 Hans Schwerczer nach Goa
* [[Bartholomäus V. Welser]], der Ältere (25. Juni 1484 Memmingen, † 23. März 1561 Amberg/Buchloe), auch Bartolomé Welser, Großkaufmann, Bankier und Reeder
* [[Bartholomäus VI. Welser]], der Jüngere (1512-1546), sein Sohn
* [[Anton Welser der Jüngere]] ([[1486]]-[[1557]]), Bruder von Bartholomäus V. Welser
* [[Philippine Welser]] ([[1527]]-[[1580]]), verheiratet mit [[Ferdinand_II._(Tirol)|Erzherzog Ferdinand II. von Tirol]]
* Veronika Welser (gest. 1530/31), 1503 Priorin des Dominikanerinnenklosters St. Katharina
* Hans Welser der Ältere (1501-1559), Augsburger Patrizier und Bürgermeister
* Sebald I. Welser (* 1557 in Nürnberg?, † 1. September 1589 in Ulm), Mitglied des Inneren Rates der Stadt Nürnberg
* Sebald II. Welser (* 6. September 1585 in Nürnberg, † 15. Juli 1626 in Nürnberg), auch: Sebaldus Welserus
* Carl Wilhelm Welser von Neunhof (* 31. Dezember 1663, † 1. Februar 1711 in Nürnberg), Bürgermeister der Stadt Nürnberg
* Carl Wilhelm Welser von Neunhof (* 2. März 1696, † 20. August 1758), auch: Carolus Guilielmus Welser auf Neunhof, Carolus Wilhelmus Welserus, Karl Wilhelm Welser von und zu Neunhof, Mitglied des Inneren Rates der Stadt Nürnberg
* Johann Michael Freiherr v. Welser, (* 1808, † 1875), königlich bayerischer Kämmerer, Bezirks- und Handels-Appellations-Gerichts-Direktor; Mitglied des [[Pegnesischer Blumenorden | Pegnesischen Blumenordens]] seit 18. November 1859
* Dr. Ludwig Freiherr von Welser (* 6. Mai 1841 in Eichstätt, † 26. Dezember 1931 nahe Nürnberg), Rechtskonzipient, dann Bezirksgerichtsassistent; Regierungspräsident von Mittelfranken, Mitglied des [[Pegnesischer Blumenorden | Pegnesischen Blumenordens]] seit 5. Juli 1867
* Johann (Hans) Michael Frh. von Welser (* 1869, † 1943), Vater: Ludwig Freiherr von Welser (* 1841)
* Hubert Karl Markus Richard Freiherr von Welser (* 31. Oktober 1911, † 30. April 1998 in München), Verwalter der Freiherrlich von Welserschen Familienstiftung, Vater: Karl Markus Frhr. von Welser (1875-1951)
* Edith von Welser-Ude (* 1939), geb. Karcher, Fotojournalistin, Ehefrau des Münchener Oberbürgermeisters [[Christian Ude]]
* [[Maria von Welser]] (* 1946), geb. Schüssel, Fernsehjournalistin
* Georg Freiherr von Welser, Administrator der Freiherrlich von Welserschen Familienstiftung seit 1998


==Die Welsersche Handelsgesellschaft==
=== Die Nürnberger Welsersche Handelsgesellschaft ===
Sein jüngerer Bruder Jakob I. übernahm 1493 die Nürnberger Faktorei der Welser und wurde Begründer der Nürnberger Linie der Welser, die sich später ''Welser von Neunhof und zu Beerbach'' nannten.
Eine Welsersche Handelsgesellschaft ist erstmals 1420 in Augsburg belegt. Anton Welser der Ältere gründete 1498 mit dem im Tiroler Silberhandel aktiven Memminger Handelshaus Vöhlin die Welser-Vöhlin-Gesellschaft. Im Handel mit Baumwolle und [[Barchent]] wurde erstes Geld verdient. Handels- und Bergbauunternehmen waren sodann weiteres Rückgrat des kommerziellen Erfolgs der Welser. Anton Welser der Ältere stieg auch in den Waren- und Seehandel mit eigener Flotte, das Reedereigeschäft und den Geldverleih ein.


Nachdem, aufgrund von Streitigkeiten, die Welser-Vöhlin-Gesellschaft 1517 aufgelöst worden war, gründete Jakob I. mit seinen Söhnen die Nürnberger Welsersche Handelsgesellschaft.
Sein jüngerer Bruder Jakob I. (1468-1541) übernahm 1493 die Nürnberger Faktorei der Welser. 1504 wurde Jakob in den Inneren Rat der Stadt Nürnberg gewählt.


Die Tätigkeiten beider Welserschen Handelsgesellschaften blieben aber weiterhin eng verflochten. Schlüsselpositionen im Kupfer-, Zinn- und Silbergeschäft waren Grundlage der Augsburger Welser, die neben den [[Fugger]]n zu den großen Finanziers [[Karl V. (HRR)|Karls V.]] gehörten. Auch die Nürnberger Welser engagierten sich stark in den Zinn- und Kupferrevieren Thüringens und Böhmens, wie auch im Tiroler Silberbergbau und Montanunternehmen (letzteres taten auch die Fugger und die [[Tucher von Simmelsdorf|Tucher]]). Zum Warenhandel kam ein ausgeprägtes Engagement in Geldgeschäften. Jakob I. war einer der größten Finanziers der Fugger. Im 16.&nbsp;Jahrhundert kam in Betonung des Handelsplatzes Nürnberg vor allem der Gewürzhandel hinzu. Die Welser zählten, neben den [[Imhoff (Patrizier)|Imhoff]] und den [[Tucher von Simmelsdorf|Tucher]], zu den bedeutendsten [[Safran]]händlern. Zusammen mit Martin [[Pfinzing von Henfenfeld|Pfinzing]] wurde Hans Welser als erster Obermarktsherr in den Handelsvorstand der [[Nürnberger Börse]] gewählt.<ref>Richard Ehrenberg: ''Die alte Nürnberger Börse.'' In: ''Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.'' Band 8, Nürnberg 1889, S. 82–83.</ref><ref>Friedrich Mayer: ''Nürnberg's Handel und Industrie: Mit besonderer Berücksichtigung der Gegenwart.'' Nürnberg 1852, S. 53.</ref>
==Der Welserhof in Nürnberg==


Handelsstützpunkte besaß die Nürnberger Welsersche Handelsgesellschaft unter anderem in Lissabon, Sevilla, Lyon, Antwerpen, Köln, Augsburg, Venedig, Verona, Mailand, Genua, Aquila, Neapel.
An die Patrizierfamilie Welser erinnert in Nürnberg der Welserhof in der Nürnberger Altstadt, ehemals Theresienstraße 7. Jakob Welser kaufte das ursprünglich im Besitz der Stromer befindliche ehemalige „Haus zur Rose“ und ließ es 1509-12 wohl von [[Hans Beheim der Ältere |Hans Beheim dem Älteren]] neu errichten. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Anwesen verkauft. Mit weitgespannten Bögen auf dünnen Säulen, zierlichen Maßwerkbrüstungen in den beiden Obergeschossen und einem feingliedrigen Treppenturm ist der Welserhof der größte und eindrucksvollste verbliebene Nürnberger Altstadthof.


Zum Teil von den Welsern und auch den Fuggern finanziert, fuhr 1534 eine Flotte mit 14 Schiffen und über 2.500 Seeleuten und Soldaten unter dem Kommando von [[Pedro de Mendoza]] zu einem Eroberungszug in das Mündungsgebiet des [[Río de la Plata]]. An dem Unternehmen nahm der Landsknecht [[Ulrich Schmidel]] teil, der davon berichtete. Nachdem am Río de la Plata das erhoffte Silber nicht gefunden wurde, scheiterte auch eine Expedition nach [[Peru]].<ref>[https://germanhistory-intersections.org/de/migration/ghis:document-71 Eroberungszug im Mündungsgebiet des Río de la Plata (1536)], veröffentlicht in: German History Intersections, 13. Dezember 2024, abgerufen am 20. März 2025</ref><ref>[https://www.kriegsreisende.de/neuzeit/schmidel.htm], abgerufen am 20. März 2025</ref>
==Der Gewürzhandel==
Um 1500 rüstete die Handelsgesellschaft Welser-Vöhlin-Fugger-Höchstetter-Gossenbrot-Imhoff-Hirschvogel Schiffe nach Indien aus. In dieser und vielen anderen Handelsgesellschaften waren [[Geschichte der Stadt Nürnberg#Bedeutende Patrizierfamilien| Nürnberger Patrizier]] tätig am Handel beteiligt. Vielfach waren sie oder ihre Familienangehörigen aber auch stille Gesellschafter.
<ref name="mdz-1|"> [http://mdz1.bib-bvb.de/cocoon/mvgn/Blatt_bsb00001029,00000.html Julie Meyer: Die Entstehung des Patriziats in Nürnberg]. In: MVGN Bd. 27, 1928, S. 1-96, hier: S. 73</ref>
Im Jahr [[1505]] finanzierten die Welser mit 20.000 [[Cruzado]]s, dem mit Abstand größten Anteil mehrerer geldgebender Kaufleute aus Italien und Deutschland, eine Indienfahrt der Portugiesen auf die [[Molukken]], wo [[Gewürz]]quellen aufzuspüren waren. Im Gewürzhandel winkten damals horrende Verdienstchancen.


=== Der Gewürzhandel ===
==Die Nürnberger Welsersche Handelsgesellschaft==
1505 rüstete die Handelsgesellschaft Welser-Vöhlin-[[Fugger]]-[[Höchstetter (Patrizier)|Höchstetter]]-[[Gossembrot (Patriziergeschlecht)|Gossembrot]]-[[Imhoff (Patrizier)|Imhoff]]-[[Hirschvogel (Patrizier)|Hirschvogel]] [[Portugal|portugiesische]] Schiffe für eine der ersten Handelsfahrten oberdeutscher Kaufleute nach Indien aus, um die überseeischen [[Gewürz]]märkte zu erschließen. Die Welser finanzierten mit 20.000 [[Cruzado]]s den mit Abstand größten Anteil der geldgebenden Kaufleute aus Italien und Deutschland. Neben der Handelsgesellschaft war an der Fahrt auch der Florentiner Bartholomé Marchione beteiligt. Auch der junge [[Ferdinand Magellan]] sammelte auf dieser Reise erste seemännische Erfahrungen.
Nachdem die Welser-Vöhlin-Gesellschaft 1517 aufgelöst worden war, gründete Jakob I. mit seinen Söhnen die Nürnberger Welsersche Handelsgesellschaft.
Im Gewürzhandel winkten damals enorme Gewinne.<ref>Richard Ehrenberg: ''Das Zeitalter der Fugger. Geldkapital und Creditverkehr im 16. Jahrhundert.'' Band 1: ''Die Geldmächte des 16.&nbsp;Jahrhunderts.'' Olms, Hildesheim 1963 (=&nbsp;Jena: Fischer, 1898); S. 96.195.212;<br />Pius Malekandathil: ''The Germans, the Portuguese and India.'' In: ''Periplus Parerga.'' 6, LIT, Münster 1999, ISBN 3-8258-4350-5, S. 47&nbsp;ff.</ref>


Einen eindrucksvollen Bericht über die Indienfahrt von 1505 bis 1506 von [[Lissabon]] nach [[Kochi (Indien)|Kochi]] und [[Kozhikode|Calicut]] lieferte der von den Welsern entsandte Kaufmann [[Balthasar Sprenger]] in seinem Buch „Meerfahrt“ aus dem Jahr 1509.
== Der Venezuela-Vertrag ==


In dieser und vielen anderen Handelsgesellschaften waren [[Patriziat (Nürnberg)|Nürnberger Patrizier]] tätig am Handel beteiligt. Vielfach waren sie oder ihre Familienangehörigen aber auch stille Gesellschafter.<ref>[http://periodika.digitale-sammlungen.de/mvgn/Blatt_bsb00001029,00005.html?prozent=1 Julie Meyer: ''Die Entstehung des Patriziats in Nürnberg'']; in: MVGN 27 (1928), S. 1–96, hier: S. 73.</ref>
Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] überließ ''Bartholomäus V. Welser'', der von 1519 bis 1551 die Geschicke der Welser-Gesellschaft lenkte, in einem sogenannten Asiento, einem Generalvertrag vom 27. März 1528 im Gegenzug für eine ihm gewährte Anleihe die Statthalterschaft über die spanische Überseeprovinz [[Klein-Venedig|Venezuela]].
Mit Hilfe dieses Vertrages wollte Karl V. gegen Vergabe entsprechender Konzessionen die Kolonien schnell und kostenlos erschließen. Welser finanzierte die Schiffsflotte, deren Besatzungen und Ausrüstungen und erhielt dafür Venezuela befristet als Lehen. Für die Welser bedeutete die Kolonialgründung die Schaffung eines sicheren Stützpunktes für ihren Amerika- und Weltfernhandel. <ref name="mdz-2|"> Karl Heinrich Panhorst: Los Alemanes en Venezuela durante el siglo XVI. - Carlos V. y la casa Welser. Madrid: Editorial Voluntad, 1927 (Panhorst berücksichtigt spanische Quellen aus dem Archivo general de Indias in Sevilla) </ref>


=== Der Venezuela-Vertrag ===
Zuvor, im Vertrag vom [[12. Februar]] [[1528]] mit dem spanischen Hof, erhielten die Welser für eine Lizenzgebühr von 20.000 [[Dukaten]] das Monopol, in der Vertragslaufzeit von vier Jahren 4.000 Negersklaven in die spanischen Kolonien nach Südamerika zu liefern. Außer Sklaven waren im Südamerikahandel [[Gold]], Perlen, Farbstoffe wie [[Indigo]], Edelhölzer, Drogen und Medikamente äußerst gewinnträchtig. Das angeblich gegen die aus der Neuen Welt eingeschleppte [[Syphilis]] wirkende [[Guajak|Guajakholz]] war ein Importschlager für die Welser.
[[Datei:Musterung-Welser-Armada.png|mini|Die Welser-Armada in [[Venezuela]]]]
[[Datei:La-Santa-Trinidad.png|mini|Die Galeone ''La Santa Trinidad'', ein Schiff der Welser-Armada]]
Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl&nbsp;V.]] überließ Bartholomäus&nbsp;V. Welser, der von 1519 bis 1551 die Geschicke der Augsburger Welser-Gesellschaft lenkte, in einem sogenannten Asiento, einem Generalvertrag vom 27. März 1528, über dessen Schwiegersohn [[Hieronymus Sailer]], im Gegenzug für eine ihm gewährte Anleihe, die Statthalterschaft über die spanische Überseeprovinz [[Klein-Venedig (Venezuela)|Venezuela]].<ref>Walter Großhaupt: ''Der Venezuela-Vertrag der Welser.'' In: ''Scripta Mercaturae.'' 24. Jahrgang, Heft 1/2, St. Katharinen, 1990, S. 1–35.</ref>
Mit Hilfe dieses Vertrages wollte Karl&nbsp;V., gegen Vergabe entsprechender Konzessionen, die Kolonien schnell und kostenlos erschließen. Welser finanzierte die Schiffsflotte, deren Besatzungen und Ausrüstungen und erhielt dafür Venezuela befristet als Lehen. Für die Welser bedeutete die Kolonialgründung die Schaffung eines sicheren Stützpunktes für ihren Amerika- und Weltfernhandel.<ref>Karl Heinrich Panhorst: ''Los Alemanes en Venezuela durante el siglo XVI. – Carlos V. y la casa Welser''; Madrid: Editorial Voluntad, 1927 (Panhorst berücksichtigt spanische Quellen aus dem Archivo general de Indias in Sevilla)</ref>


Zuvor, im Vertrag vom 12. Februar 1528 mit dem spanischen Hof, erhielten die Welser für eine Lizenzgebühr von 20.000&nbsp;[[Dukat (Münze)|Dukaten]] das Monopol, in der Vertragslaufzeit von vier Jahren, 4000 afrikanische [[Sklave]]n in die Kolonie [[Klein-Venedig (Venezuela)]] zu liefern. Zwischen 1529 und 1538 verschleppte die Welser-Gesellschaft 1005 Sklaven und verkaufte diese außerhalb Venezuelas. Bis 1536 sind die Welser durch ihre Handels- und Expeditionsschiffe Teil des Sklavenhandels und unternehmen in dieser Zeit 45 Transporte von versklavten Personen.<ref>Vgl. Denzer, Jörg (2002): Die Welser in Venezuela –Das Scheitern ihrer wirtschaftlichen Ziele, in: Häberlein, Mark/ Burkhardt, Johannes (Hg.): Die Welser. Neue Forschungen zur Geschichte und Kultur eines oberdeutschen Handelshauses. Berlin: Akademie-Verlag, S. 285–319, S. 304.</ref><ref>s. z.&nbsp;B. [[Nadja Ofuatey-Alazard|Ofuatey-Alazard, Nadja]] (2015a): Die europäische Versklavung afrikanischer Menschen, in: Arndt, Susan/Ofuatey-Alazard, Nadja (Hg.), Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutscher Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk, Münster: Unrast Verlag, 2. Aufl., S. 103–113.</ref> Außer Sklaven waren im Südamerikahandel [[Gold]], Perlen, Farbstoffe wie [[Indigo]], Edelhölzer, Drogen und Medikamente äußerst gewinnträchtig. Das angeblich gegen die aus der Neuen Welt eingeschleppte [[Syphilis]] wirkende [[Guajak]]holz war ein Importschlager für die Welser.
Auch ''Anton Welser der Jüngere'' betrieb gemeinsam mit seinem Bruder Bartholomäus den Handel mit Spanisch-Amerika. Zuckerplantagen unterhielten die Welser auf [[Hispaniola]] und auf [[Madeira]]. Bis [[1554]] beuteten die Welser die Bodenschätze an der venezolanischen Küste aus. Die Ermordung [[Philipp von Hutten|Philipp von Huttens]] und Bartholomäus Welsers bei einer Expedition ins Innere des Landes auf der Suche nach dem Dorado führte zum Zusammenbruch der Welserherrschaft in Venezuela. Mit dem Rücktritt Karls V. im Jahr [[1556]] gingen die Handelsrechte verloren. Die Kolonialgründung der Welser in Venezuela war der gewichtigste Anteil der Deutschen an der kolonialen Erschließung Amerikas im 16. Jahrhundert.


Auch Anton Welser der Jüngere betrieb, gemeinsam mit seinem Bruder Bartholomäus, den Handel mit [[Hispanoamerika|Spanisch-Amerika]]. Zuckerplantagen unterhielten die Welser auf [[Hispaniola]] und auf [[Madeira]]. Bis 1554 beuteten die Welser die Bodenschätze an der venezolanischen Küste aus. Die Ermordung [[Philipp von Hutten]]s und [[Bartholomäus VI. Welser|Bartholomäus Welsers]] bei einer Expedition ins Innere des Landes, auf der Suche nach dem [[Eldorado|El Dorado]], führte zum Zusammenbruch der Welserherrschaft in Venezuela. Mit dem Rücktritt Karls V. im Jahr 1556 gingen die Handelsrechte verloren. Die Kolonialgründung der Welser in Venezuela war der gewichtigste [[Kolonien deutscher Länder vor 1871|Anteil der Deutschen an der kolonialen Erschließung]] Amerikas im 16.&nbsp;Jahrhundert.
==Das Ende des Handelshauses==
Am 1. Juli [[1614]] war die Handelsgesellschaft der Welser zahlungsunfähig (sog. [[Falliterklärung]]). Die bisherigen Handelsströme aus der [[Levante]] über Italien und die Alpen nach dem Norden hatten sich verlagert. Die Edelmetalle aus Amerika führten zu einer Geld- und Absatzkrise. Die großen Schuldner der Welser – Spanien, Frankreich und die Niederlande – trieben mit Staatsbankrotten die Welsersche Handelsgesellschaft in den Ruin.


=== Das Ende der Welserschen Handelshäuser ===
==Die Familienstiftung==
Die Nürnberger Handelsgesellschaft der Welser wurde nach dem Tod Hans Welsers (1534–1601) zur Unterstützung seiner minderjährigen Nachkommen kapitalisiert und bis 1610 aufgelöst.
1660/61 traten die verschuldeten Geuder ihre Besitzungen in Neunhof bei Lauf an die Welser ab. 1688-1749 errichteten dort die Welser drei Schlösser, zwei gehören ihnen heute noch bzw. ihrer 1539 gegründeten Familienstiftung. Administrator der Freiherrlich von Welserschen Familienstiftung ist heute Georg Freiherr von Welser.


Die Augsburger Handelsgesellschaft der Welser war am 1. Juli 1614 [[Bankrott|zahlungsunfähig]] (sogenannte „Falliterklärung“). Die bisherigen Handelsströme aus der [[Levante]], über Italien und die Alpen, nach dem Norden hatten sich verlagert. Die Edelmetalle aus Amerika führten zu einer Geld- und Absatzkrise. Die großen Schuldner der Welser – Spanien, Frankreich und die Niederlande – trieben mit [[Staatsbankrott]]en die Welsersche Handelsgesellschaft in den Ruin.
== Literatur ==
<!-- Bitte Hinweise unter "Wikipedia:Literatur" beachten! Nur zentrale Werke -->
* Urs Bitterli: ''Die Entdeckung Amerikas. Von Kolumbus bis Alexander von Humboldt''. Neuausgabe. München: Beck, 1999, 544 Seiten, ISBN 3-406-42122-9 (Beck'sche Reihe; 1322)
* Johannes Burkhardt: ''Die Welser-Vöhlin-Gesellschaft. Fernhandel, Familienbeziehungen und sozialer Status an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit'', in: Geld und Glaube. Leben in evangelischen Reichsstädten. Katalog zur Ausstellung im Antonierhaus, Memmingen 12. Mai bis 4. Oktober 1998, hg. von Wolfgang Jahn u.a., München 1998 (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 37/98), S. 17-37.
* Jörg Denzer: ''Die Konquista der Augsburger Welser-Gesellschaft in Südamerika (1528 - 1556). Historische Rekonstruktion, Historiographie und lokale Erinnerungskultur in Kolumbien und Venezuela''. Zugleich: Dissertation Universität Freiburg (Breisgau), 2003. München: Beck, 2005, 339 Seiten, ISBN 3-406-53484-8 (Schriftenreihe zur Zeitschrift für Unternehmensgeschichte; Band 15) - [http://rsw.beck.de/rsw/shop/default.asp?docid=154970 Leseprobe]
* Michael Diefenbacher: ''Welsersche Handelsgesellschaft''. In: Diefenbacher, Michael / Endreß, Rudolf (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, Seite 1171 f.
* Walter Großhaupt: ''Die Welser als Bankiers der spanischen Krone'', in: Scripta Mercaturae, Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 21, 1987, S. 158
* Mark Häberlein / Johannes Burkhardt (Hrsg.): ''Die Welser. Neue Forschungen zur Geschichte und Kultur des oberdeutschen Handelshauses'', (Colloquia Augustana, Band 16), Berlin: Akademie-Verlag 2002, 663 S., ISBN 3-05-003412-2
* Ursula Koenigs-Erffa: ''Das Tagebuch des Sebald Welser aus dem Jahre 1577'', in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN) 46, 1955, S. 262-371, auch [http://mdz1.bib-bvb.de/cocoon/mvgn/Blatt_bsb00001045,00000.html online]


=== Die Welser von Neunhof und zu Beerbach ===
==Siehe auch==
[[Datei:Welserschloss II Neunhof bei Lauf.jpg|mini|Welserschloss II in Neunhof]]1504 wurde Jakob I. Welser, der Gründer der Nürnberger Linie, in den „Inneren Rat“ der [[Reichsstadt Nürnberg]] gewählt. Bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1806 waren die Nürnberger Welser im Inneren Rat vertreten und gehörten nach dem „[[Tanzstatut]]“ zu den „erst zugelassenen“ ratsfähigen Geschlechtern.
*[[Große Ravensburger Handelsgesellschaft]]

*[[Neunhof (Stadt Lauf)]]
Die Nachkommen von Jakob I. erwarben 1572 das Gut [[Wunderburg (Marloffstein)|Wunderburg]] von den [[Pfinzing von Henfenfeld|Pfinzing]], 1615 [[Deberndorf]] bei [[Cadolzburg]] und 1633 [[Mörlach (Hilpoltstein)|Mörlach]] bei [[Hilpoltstein]] von den Thill (Nürnberger Patrizierfamilie). Diese Sitze gingen in den Jahren 1658/64 wieder verloren.
*[[Ambrosius Ehinger]]

*[[Nikolaus Federmann]]
Die Welser waren, unter anderem, Finanziers der mit ihnen verwandten Patrizierfamilie [[Geuder von Heroldsberg]]. Die Geuder gerieten seit dem Anfang des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] im Jahr 1618 zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten, und die Nürnberger Welser traten als Gläubiger auf. Als die Geuder zahlungsunfähig waren, kam die Angelegenheit vor den [[Reichshofrat]] in Wien. Im sogenannten „Laufer Vergleich“ wurden im Jahre 1660 die Welser durch Besitz der Geuder entschädigt. Die Welser erhielten den gesamten Geuderschen Anteil in [[Neunhof (Lauf an der Pegnitz)|Neunhof]] bei Lauf, [[Beerbach (Lauf an der Pegnitz)|Beerbach]], [[Tauchersreuth]] mit allen Rechten, die Güter der Geuder in [[Großgeschaidt|Groß-]] und Kleingeschaidt, Simonshofen, Dehnberg, Pettensiedel und Letten sowie die Weiher in Simonshofen und Laipersdorf.
*[[Bartolomé de Las Casas]]

*[[Geschichte Venezuelas]]
Die Welser nannten sich fortan ''Welser von Neunhof und zu Beerbach''. Sie übten ab 1661 die niedere Gerichtsbarkeit, die vogteilichen Rechte sowie die Dorfherrschaft in [[Großgeschaidt|Groß-]] und Kleingeschaidt aus. Die gesamte Weiterentwicklung beider Orte war nun eng mit der Entwicklung von Neunhof verbunden. Lediglich den [[Blutbann]] hatten sich die Geuder vorbehalten, was 1661 auch von [[Leopold I. (HRR)|Kaiser Leopold]] ratifiziert wurde.
*[[Klein-Venedig]] (Welser-Kolonie Venezuela)

*[[Coro]] (Neu-Augsburg)
Durch den Erwerb der Herrschaft Neunhof wurden die Welser Mitglieder der Fränkischen [[Reichsritterschaft]] im [[Ritterkanton Gebürg]].
*[[Maracaibo]] (Neu-Nürnberg)

*[[Bogotá]]
1688–1749 errichteten die Welser dort drei Schlösser in Neunhof, von denen zwei heute noch ihnen bzw. ihrer 1539 gegründeten Familienstiftung gehören.

Die von Paul Carl Welser zusammengetragene Bibliothek zum Thema Nürnberg blieb als [[Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung]] im [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseum]] erhalten.

1814 in den einfachen bayerischen Adel immatrikuliert, wurden die Welser 1819 in den bayerischen [[Freiherr]]enstand erhoben. 1878 starb der Nürnberger Zweig der Familie aus, und ihr Besitz fiel an die Ulmer Linie, da die Augsburger Hauptlinie, seit 1567 Freiherren Welser von Zinnenburg, schon 1797 erloschen war.

=== Besitzungen (Familienstiftung – Auszug) ===
[[Datei:Welserschloss I Neunhof bei Lauf.jpg|mini|Welserschloss I in Neunhof (Hauptschloss)]]

* seit 1685 Welserschloss in Neunhof (Hauptschloss, Welserplatz 1)
* seit 1660 Schloss II in Neunhof (''Altherrenhäuslein'' oder ''Brille'', Welserplatz 2)

=== Ehemalige Besitzungen (Auszug) ===
* 1527–1557 [[Burgen, Schlösser und Herrensitze Nürnbergs#Pellerschloss|Pellerschloss]] in [[Fischbach bei Nürnberg]]
* 1551–15?? [[Hirsvogelsaal|Hirschvogelsaal]] (auch: ''Hirsvogelsaal'') mit Anwesen (Sabine Welser)<ref>Nina C. Wiesner, Georg Pencz: [http://books.google.de/books?id=oDKf5j54GykC&pg=PA37&lpg=PA37&dq=Wernitzer+Rieter&source=web&ots=NgCf1CgVHO&sig=JDp8w9cLKpgAu1-rVEzalV4y-aE&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=3&ct=result Das Deckengemälde von Georg Pencz im Hirschvogelsaal zu Nürnberg] Olms 2004, 183 S., ISBN 978-3-487-12532-9 (Band 154 von Studien zur Kunstgeschichte, {{ISSN|0175-9558}}).</ref>
* 1580–15?? [[Schloss Rudolfshausen]], Igling
* 1678–1756 Welser-Schloss in 91207 [[Neunhof (Lauf an der Pegnitz)]] (Welserplatz 3, fertiggestellt 1695<ref>[https://www.sockenqualmer.de/FreizeitGrp/Themen/UeberregWege/Eppeleinsweg_450_1545_1.pdf Von Forth nach Lauf a. d. Peg.] Der Eppeleinsweg, Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN), sockenqualmer.de, S. 13, Stand 7/2009, Juli 2009, abgerufen am 5. Juni 2018. – Erwähnt auch das Kolerschloss.</ref>)
* 1684–1688 Herrensitz Eismannsberg (Von-Oelhafen-Straße)
* 1688–1978 Kolerschloss in Neunhof (Lauf an der Pegnitz)
* 1739–1743 Herrensitz Brezengarten in Nürnberg (Welserstraße/Sulzbacher Straße)
* 17??–1747 Herrensitz [[Kleingeschaidt]] bei Heroldsberg
* 1795–1812 [[Burgen, Schlösser und Herrensitze Nürnbergs#Herrensitz Weiherhaus|Herrensitz Weiherhaus]] bei [[Kloster Pillenreuth|Pillenreuth]]
* 1795–1812 Herrensitz Königshof bei Pillenreuth

=== Der Welserhof in Nürnberg ===
[[Datei:Nuernberg-haus-theresien7-hof-n-sw.jpg|mini|hochkant|[[Burgen, Schlösser und Herrensitze Nürnbergs#Altstadt St. Sebald|Welserhof]] Innenhof 2004]]

Jakob Welser kaufte das „Haus zur goldenen Rose“, im 14./15. Jahrhundert im Besitz der [[Stromer von Reichenbach|Stromer]], später Krafftsches Haus, und ließ es 1509–1512, wohl von [[Hans Beheim der Ältere|Hans Beheim dem Älteren]], als Familiensitz neu errichten. Zu Beginn des 17.&nbsp;Jahrhunderts wurde das Anwesen wieder verkauft. Mit weitgespannten Bögen auf dünnen Säulen, zierlichen Maßwerkbrüstungen in den beiden Obergeschossen und einem feingliedrigen Treppenturm, ist der Welserhof der größte und eindrucksvollste verbliebene Nürnberger Altstadthof.

=== Freiherrlich von Welsersche Familienstiftung ===
Jakob&nbsp;I. Welser gründete mit seinen Brüdern am 1. April 1539 die allgemeine Welsersche Familienstiftung, die bis heute existiert. Im Laufe der Jahrhunderte wurden neue Besitztümer, wie die Schlösser in Neunhof, in die Stiftung eingebracht. Es wurde somit nicht der Entscheidung einzelner Familienmitglieder überlassen, über die Güter zu verfügen. Nach dem Erlöschen der Nürnberger Linie fiel der Besitz bzw. die Administration der Stiftung an die heute noch existierende Ulmer Linie, die 1713 in den Freiherrenstand erhoben wurde. Administrator der Freiherrlich von Welserschen Familienstiftung ist heute (Stand 2013) Michael von Welser.

== Wappen ==

=== Stammwappen ===
[[Blasonierung]]: Das [[Stammwappen]] zeigt ''im von Silber und Rot (auch von Rot und Silber) gespaltenen Schild eine [[Lilie (Heraldik)|Lilie]] verwechselter Farbe; auf dem [[Helm (Heraldik)|Helm]] mit rot-silbernen [[Helmdecke]]n ein wie der Schild bezeichneter offener oder geschlossener [[Flug (Heraldik)|Flug]].''

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Datei:Welser-Wappen Augsburger Chronik.png|[[Stammwappen]] der Welser, nach Augsburger Chronik, 1457–1487
Datei:Welser-Wappen Hdb.png|[[Stammwappen]] der Freiherren von Welser auf Neunhof ([[Bayern]]), zwischen 1900 und 1920
Datei:Welser Siebmacher207 - Augsburg.jpg|[[Stammwappen]] der Welser, gekrönt, nach [[Johann Siebmacher|Siebmacher]]
Datei:Welser family coat of arms.jpeg|[[Stammwappen]] der Welser, gekrönt, nach [[Siebmachers Wappenbuch|Siebmacher]]
Datei:Welser-Wappen MK1923.jpg|Wappengrafik von [[Otto Hupp]] im Münchener Kalender von 1923
Datei:Wappen der Familie Welser.png|[[Stammwappen]] der Welser, nach [[Holzschnitt]] des [[Jost Amman]], 1551–1600
Datei:Mariä Heimsuchung (Amberg) 05.JPG|[[Stammwappen]] der Welser, [[Familiengruft]], [[Bartholomäus V. Welser|Bartolomäus Welser]], [[Mariä Heimsuchung]] in [[Amberg (Schwaben)]], [[Landkreis Unterallgäu]], [[Bayern]]
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=== Gemehrte Wappen ===
Neben dem Stammwappen der Welser finden sich [[Gemehrtes Wappen|gemehrte Wappen]] wie beispielsweise das Wappen der Welser von Zinnenberg, der Welser von Rietheim, oder dem Grafenwappen der Welser von Welsersheimb (auch ''Welser von Welssersheim'').

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Datei:Welser Siebmacher025 - Freiherren.jpg|[[Gemehrtes Wappen]] der ''Welser von Zinnenberg'', nach [[Siebmachers Wappenbuch|Siebmacher]]
Datei:Welser1 Siebmacher207 - Augsburg.jpg|[[Gemehrtes Wappen]] der Welser von Rietheim, nach [[Siebmachers Wappenbuch|Siebmacher]]
Datei:Welser2 Siebmacher207 - Augsburg.jpg|[[Gemehrtes Wappen]] einer Welser Linie, nach [[Siebmachers Wappenbuch|Siebmacher]]
Datei:Welser3 Siebmacher207 - Augsburg.jpg|[[Gemehrtes Wappen]] einer Welser Linie, nach [[Siebmachers Wappenbuch|Siebmacher]]
Datei:Wappen Grafen Welser von Welserheimb.jpg|[[Gemehrtes Wappen]] der Grafen Welser von Welsersheimb, nach [[Siebmachers Wappenbuch|Siebmacher]]
Datei:Wappen der Grafen Welser von Welsersheimb.jpg|[[Gemehrtes Wappen]] der Grafen Welser von Welsersheimb, nach [[Siebmachers Wappenbuch|Siebmacher]], 1790
Datei:COA Welser von Welssersheimb Tyr AT.png|[[Gemehrtes Wappen]] der ''Grafen Welser von Welsserheim'', nach [[Tyroff]]
Datei:Ulmer Münster Totenschild Welser Marx Christoph 1649.jpg|Ulm, Ulmer Münster, Totenschild des Marx Christoff Welser (* 1589; † 1649); Stammvater der Ulmischen Linie der Welser mit Wappen der Welser und Beiwappen der [[Baldinger (Patriziergeschlecht)|Baldinger]] und Krafft
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== Bekannte Familienmitglieder ==
=== Augsburger Linie ===
[[Datei:PhilippineWelser.jpg|mini|hochkant|[[Philippine Welser]]]]
* Bartholomäus I. Welser (* um 1275; † 1334/36), „Stadtpfleger“ in Augsburg, 1330 Bürgermeister
* Bartholomäus II. Welser († 1446), Ratsherr in Augsburg
* Bartholomäus III. Welser (* 1419; † 1484), Baumeister und Ratsherr in Augsburg
* Bartholomäus IV. Welser (* 1363; † 1486), Kaufmann und Bürgermeister in Augsburg
* Anton I. Welser (* 17. August 1451 Augsburg; † 9. November 1518 Augsburg), Großkaufmann in Augsburg, Patrizier, Augsburger Linie
* [[Margarete Welser]] (* 1481; † 1552), ⚭ 1499 [[Konrad Peutinger]]
* [[Bartholomäus V. Welser]] (''der Ältere'', auch Bartolomé Welser) (* 25. Juni 1484 Memmingen; † 23. März 1561 [[Amberg (Schwaben)|Amberg]] in [[Mittelschwaben]]), Großkaufmann, Bankier und Reeder
* Anton Welser (''der Jüngere'') (* 1486; † 1557), Bruder von Bartholomäus V. Welser
* Hans Welser (''der Ältere)'' (* 1501; † 1559), Augsburger Ratsherr und Bürgermeister
* [[Bartholomäus VI. Welser]] (''der Jüngere'') (* 1512; † 1546), Sohn von Bartholomäus V. Welser
* [[Philippine Welser]] (* 1527; † 1580), ⚭ [[Ferdinand II. (Tirol)|Erzherzog Ferdinand II. von Tirol]]
* [[Markus Welser]] (auch Marx Welser) (* 1558; † 1614), Humanist, Historiker, Verleger und Augsburger Bürgermeister

=== Nürnberger Linie ===
* Jakob I. Welser (* 13. März 1468 Augsburg; † 14. Februar 1541 Nürnberg), vor 1494 Bürger zu Nürnberg, Begründer der Nürnberger Linie; Nürnberger Ratsherr und Patrizier, stiftet dort 1504 den großen Altar in der Frauenkirche; schickt 1534 Hans Schwerczer nach Goa
* [[Veronika Welser]] (* ?; † 1530/31), 1503 Priorin des [[Katharinenkloster Nürnberg|Dominikanerinnenklosters St. Katharina]]
* Hans Welser (* 1534; † 1601), Nürnberger Ratsherr, ab 1598 zweiter [[Losunger]], der letzte Inhaber der Nürnberger Welserscher-Gesellschaft.
* Sebald I. Welser (* 1557 in Nürnberg; † 1. September 1589 in Ulm), Nürnberger Ratsherr, stiftete ein ansehnliches Stipendium und die Aula (das Auditorium Welserianum) der Universität Altdorf.
* Sebald II. Welser (auch Sebaldus Welserus) (* 6. September 1585 in Nürnberg; † 15. Juli 1626 in Nürnberg)
* Carl Wilhelm Welser von Neunhof (* 31. Dezember 1663; † 1. Februar 1711 in Nürnberg), Bürgermeister der Stadt Nürnberg
* Carl Wilhelm Welser von Neunhof (auch Carolus Guilielmus Welser von Neunhof, Carolus Wilhelmus Welserus, Karl Wilhelm Welser von und zu Neunhof) (* 2. März 1696; † 20. August 1758), Mitglied des Inneren Rates der Stadt Nürnberg

=== Ulmer Linie ===
* Johann Michael von Welser (* 1808; † 1875), Freiherr, königlich bayerischer Kämmerer, Bezirks- und Handels-Appellations-Gerichts-Direktor; ab 1859 Mitglied des [[Pegnesischer Blumenorden|Pegnesischen Blumenordens]]
* [[Ludwig von Welser]] (* 1841; † 1931), bayerischer Freiherr; Rechtskonzipient, dann Bezirksgerichtsassistent; 1892–1902 Regierungspräsident der Pfalz und 1902–09 von Mittelfranken, Mitbegründer und 1905 bis 1912 erster Vorsitzender der Gesellschaft für fränkische Geschichte, ab 1867 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens
* [[Johann Michael Freiherr von Welser|Johann Michael von Welser]] (* 1869; † 1943), Freiherr, Verwaltungsjurist, Staatssekretär (Weimarer Republik)
* Ludwig von Welser (* 12. November 1876 Ramhof/Donauwörth; † 23. Mai 1958 Donauwörth), Freiherr, Lokomotivkonstrukteur ([[Lokomotiven- und Maschinenfabrik J.A. Maffei|J.A. Maffei]], [[Bayerische S 3/6|S 3/6]]) und Historiker

=== Österreichische Linie ===
* [[Zeno Graf Welser von Welsersheimb|Zeno Welser von Welsersheimb]] (* 1. Dezember 1835; † 2. Februar 1921), Freiherr zu Gumpenstein, Graf, österreichischer Politiker, [[Kaiserlich-königlich|k. k.]] Verteidigungsminister (1880–1905)

== Treffen der Welser in Wels, Oberösterreich ==
Etwa in den 1990er-Jahren gab es auf Einladung des Tourismusverbands der Stadt [[Wels (Stadt)|Wels]] ein- oder zweimal Treffen von Menschen mit dem Familiennamen Welser, zu denen etwa 100 Besucher gekommen sind.

Der Name der Familien der Welser leitet sich jedoch nicht von der Stadt Wels ab. (Die Zusatzbezeichnung im Namen [[Carl Auer von Welsbach]] hat hingegen Bezug zu Wels.)

== Siehe auch ==
* [[Fugger und Welser Erlebnismuseum]]
* [[Große Ravensburger Handelsgesellschaft]]
* [[Ambrosius Ehinger]]
* [[Nikolaus Federmann]]
* [[Bartolomé de Las Casas]]
* [[Geschichte Venezuelas]]
* [[Coro]] (Neu-Augsburg)
* [[Maracaibo]] (Neu-Nürnberg)
* [[Santa Fe de Bogotá]]
* [[Geschichte der Stadt Nürnberg]]
* [[Burgen, Schlösser und Herrensitze Nürnbergs]]
* [[Liste fränkischer Rittergeschlechter]]
* [[Welzer]] (Begriffsklärung)

== Literatur ==
[[Datei:Langenmantel Ratsmedaille 2.jpg|mini|hochkant|Augsburger Ratsmedaille von 1600, unten rechts das Wappen der Welser]]

* [[Urs Bitterli]]: ''Die Entdeckung Amerikas. Von Kolumbus bis Alexander von Humboldt.'' Beck’sche Reihe 1322; Beck, München 1999, 544 Seiten, ISBN 3-406-42122-9.
* Hartmut Bock: [http://www.hartmut-bock.de/Welser/welser.html ''Die Familiengeschichtsschreibung der Welser.''] In: ''Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN)'', 95 (2008), S. 93–162.
* [[Johannes Burkhardt]]: ''Die Welser-Vöhlin-Gesellschaft. Fernhandel, Familienbeziehungen und sozialer Status an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit.'' In: Wolfgang Jahn u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Geld und Glaube. Leben in evangelischen Reichsstädten. Katalog zur Ausstellung im Antonierhaus, Memmingen 12. Mai bis 4. Oktober 1998.'' Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 37/98, München 1998, S. 17–37.
* Jörg Denzer: ''Die Konquista der Augsburger Welser-Gesellschaft in Südamerika (1528–1556). Historische Rekonstruktion, Historiographie und lokale Erinnerungskultur in Kolumbien und Venezuela.'' Schriftenreihe zur Zeitschrift für Unternehmensgeschichte 5; zugleich: Dissertation Universität Freiburg (Breisgau), 2003; Beck, München 2005, ISBN 3-406-53484-8 ([http://rsw.beck.de/rsw/shop/default.asp?docid=154970 Leseprobe]).
* {{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Welsersche Handelsgesellschaft|autor=MD|seite=1171 f.}}
* Walter Großhaupt: ''Die Welser als Bankiers der spanischen Krone.'' In: ''Scripta Mercaturae, Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialgeschichte'' 21 (1987), S. 158.
* [[Mark Häberlein]], Johannes Burkhardt (Hrsg.): ''Die Welser. Neue Forschungen zur Geschichte und Kultur des oberdeutschen Handelshauses.'' Colloquia Augustana 16; Akademie-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-05-003412-2.
* Ursula Koenigs-Erffa: ''Das Tagebuch des Sebald Welser aus dem Jahre 1577''; in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN) 46 (1955); S. 262–371, auch [http://periodika.digitale-sammlungen.de/mvgn/Blatt_bsb00001045,00000.html online]
* {{ADB|41|682|692|Welser|F. Roth|ADB:Welser}}
* {{NDB|27|746|748|Welser|[[Mark Häberlein]]|11876666X}}
* Johann Michael Frhr. v. Welser: Die Welser, Nürnberg 1917, Selbstverlag der Welserschen Familienstiftung,
* {{BLKÖ|Welser und die Grafen Welser von Welsersheimb, das Geschlecht, Genealogie|54|233|234}}
* {{BLKÖ|Welser und die Grafen Welser von Welsersheimb, das Geschlecht, Wappen|54|241|241|}}
* [[Genealogisches Handbuch des Adels]], ''Adelslexikon'' Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, [[C. A. Starke Verlag]], Limburg (Lahn) 2005, {{ISSN|0435-2408}}, S. 61–63
* Wolfgang Wüst: ''„... nur zu ihrem eigenen persönlichen Interesse, Erfolg und Nutzen“? Die Lateinamerika-Mission des Augsburger Handelshauses Welser.'' In: Peter Claus Hartmann/[[Alois Schmid (Historiker)|Alois Schmid]] (Hrsg.): ''Bayern in Lateinamerika. Transatlantische Verbindungen und interkultureller Aus-tausch'' (Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Beiheft 40) München 2011, S. 51–75.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Welser family }}
* [http://www.florilegium.org/files/PEOPLE/Welser-family-bib.html A bibliography on the German Welser family]

* [http://www.augsburg.de/Seiten/augsburg_d/bildung/stadtarchiv/persoenlichkeiten/welser_markus/welser_markus.shtml Patrizier- und Kaufmannsfamilie Welser]
* Welserschloss offizielle Webseite, https://www.welserschloss.de/
* Doris Marszk: [http://www.wissenschaft.de/wissen/hintergrund/173114.html Südamerika wurde im 16. Jahrhundert mit Hilfe der deutschen Hochfinanz erobert]. In: www.wissenschaft.de, Geschichte vom 16. Februar 2001
* [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Welser,_Familie Welser, Familie] in: ''Historisches Lexikon Bayerns''
* [http://www.stub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Welser_in_Venezuela Welser in Venezuela]. In: Deutsches Koloniallexikon (1920), Band III, S. 700 f.
* [https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-msc.var.13-4 Gewerbebuch der Augsburger Christoph-Welser-Gesellschaft für den Zeitraum 1554–1560] aus den Beständen der [[Staatsbibliothek Bamberg]]
* Doris Marszk: [https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/suedamerika-wurde-im-16-jahrhundert-mit-hilfe-der-deutschen-hochfinanz-erobert/ Südamerika wurde im 16. Jahrhundert mit Hilfe der deutschen Hochfinanz erobert]. In: www.wissenschaft.de, Geschichte vom 16. Februar 2001
* [http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Welser_in_Venezuela Welser in Venezuela]. In: Deutsches Koloniallexikon (1920), Band III, S. 700 f.
* [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/id=62&count=101&recno=4&type=anfragen&sort=beitraeger&order=up Hartmut Bock: Giphanius und die Herkunftslegende der Welser]
* [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/id=62&count=101&recno=4&type=anfragen&sort=beitraeger&order=up Hartmut Bock: Giphanius und die Herkunftslegende der Welser]
* [http://www.florilegium.org/files/PEOPLE/Welser-family-bib.html A bibliography on the German Welser family]


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references />


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[[Kategorie:Patriziergeschlecht (Ulm)]]
[[Kategorie:Patriziergeschlecht (Memmingen)]]
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[[Kategorie:Wirtschaft (Heiliges Römisches Reich)]]
[[Kategorie:Deutsche Kolonialgeschichte (Amerika)]]

Aktuelle Version vom 20. März 2025, 14:16 Uhr

Stammwappen der Welser

Welser ist der Name einer Augsburger sowie Nürnberger Patrizierfamilie von Großkaufleuten. In Augsburg sind die Welser seit 1246 nachweisbar. Im Mittelalter unterhielten die Welser Faktoreien unter anderem in Antwerpen, Lyon, Madrid, Nürnberg, Sevilla, Lissabon, Venedig und Rom sowie Santo Domingo und Venezuela. Durch ihre Handelsgeschäfte kamen diese oberdeutschen Kaufleute zu Reichtum und finanzierten Herrscher verschiedener europäischer Staaten.

Die Welsersche Handelsgesellschaft

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Eine Welsersche Handelsgesellschaft ist erstmals 1420 in Augsburg belegt. Anton I. Welser der Ältere gründete 1498 mit dem im Tiroler Silberhandel aktiven Memminger Handelshaus Vöhlin die Welser-Vöhlin-Gesellschaft. Im Handel mit Baumwolle und Barchent wurde erstes Geld verdient. Handels- und Bergbauunternehmen waren sodann weiteres Rückgrat des kommerziellen Erfolgs der Welser. Anton Welser der Ältere stieg auch in den Waren- und Seehandel mit eigener Flotte, das Reedereigeschäft und den Geldverleih ein.

Die Nürnberger Welsersche Handelsgesellschaft

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Sein jüngerer Bruder Jakob I. übernahm 1493 die Nürnberger Faktorei der Welser und wurde Begründer der Nürnberger Linie der Welser, die sich später Welser von Neunhof und zu Beerbach nannten.

Nachdem, aufgrund von Streitigkeiten, die Welser-Vöhlin-Gesellschaft 1517 aufgelöst worden war, gründete Jakob I. mit seinen Söhnen die Nürnberger Welsersche Handelsgesellschaft.

Die Tätigkeiten beider Welserschen Handelsgesellschaften blieben aber weiterhin eng verflochten. Schlüsselpositionen im Kupfer-, Zinn- und Silbergeschäft waren Grundlage der Augsburger Welser, die neben den Fuggern zu den großen Finanziers Karls V. gehörten. Auch die Nürnberger Welser engagierten sich stark in den Zinn- und Kupferrevieren Thüringens und Böhmens, wie auch im Tiroler Silberbergbau und Montanunternehmen (letzteres taten auch die Fugger und die Tucher). Zum Warenhandel kam ein ausgeprägtes Engagement in Geldgeschäften. Jakob I. war einer der größten Finanziers der Fugger. Im 16. Jahrhundert kam in Betonung des Handelsplatzes Nürnberg vor allem der Gewürzhandel hinzu. Die Welser zählten, neben den Imhoff und den Tucher, zu den bedeutendsten Safranhändlern. Zusammen mit Martin Pfinzing wurde Hans Welser als erster Obermarktsherr in den Handelsvorstand der Nürnberger Börse gewählt.[1][2]

Handelsstützpunkte besaß die Nürnberger Welsersche Handelsgesellschaft unter anderem in Lissabon, Sevilla, Lyon, Antwerpen, Köln, Augsburg, Venedig, Verona, Mailand, Genua, Aquila, Neapel.

Zum Teil von den Welsern und auch den Fuggern finanziert, fuhr 1534 eine Flotte mit 14 Schiffen und über 2.500 Seeleuten und Soldaten unter dem Kommando von Pedro de Mendoza zu einem Eroberungszug in das Mündungsgebiet des Río de la Plata. An dem Unternehmen nahm der Landsknecht Ulrich Schmidel teil, der davon berichtete. Nachdem am Río de la Plata das erhoffte Silber nicht gefunden wurde, scheiterte auch eine Expedition nach Peru.[3][4]

Der Gewürzhandel

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1505 rüstete die Handelsgesellschaft Welser-Vöhlin-Fugger-Höchstetter-Gossembrot-Imhoff-Hirschvogel portugiesische Schiffe für eine der ersten Handelsfahrten oberdeutscher Kaufleute nach Indien aus, um die überseeischen Gewürzmärkte zu erschließen. Die Welser finanzierten mit 20.000 Cruzados den mit Abstand größten Anteil der geldgebenden Kaufleute aus Italien und Deutschland. Neben der Handelsgesellschaft war an der Fahrt auch der Florentiner Bartholomé Marchione beteiligt. Auch der junge Ferdinand Magellan sammelte auf dieser Reise erste seemännische Erfahrungen. Im Gewürzhandel winkten damals enorme Gewinne.[5]

Einen eindrucksvollen Bericht über die Indienfahrt von 1505 bis 1506 von Lissabon nach Kochi und Calicut lieferte der von den Welsern entsandte Kaufmann Balthasar Sprenger in seinem Buch „Meerfahrt“ aus dem Jahr 1509.

In dieser und vielen anderen Handelsgesellschaften waren Nürnberger Patrizier tätig am Handel beteiligt. Vielfach waren sie oder ihre Familienangehörigen aber auch stille Gesellschafter.[6]

Der Venezuela-Vertrag

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Die Welser-Armada in Venezuela
Die Galeone La Santa Trinidad, ein Schiff der Welser-Armada

Kaiser Karl V. überließ Bartholomäus V. Welser, der von 1519 bis 1551 die Geschicke der Augsburger Welser-Gesellschaft lenkte, in einem sogenannten Asiento, einem Generalvertrag vom 27. März 1528, über dessen Schwiegersohn Hieronymus Sailer, im Gegenzug für eine ihm gewährte Anleihe, die Statthalterschaft über die spanische Überseeprovinz Venezuela.[7] Mit Hilfe dieses Vertrages wollte Karl V., gegen Vergabe entsprechender Konzessionen, die Kolonien schnell und kostenlos erschließen. Welser finanzierte die Schiffsflotte, deren Besatzungen und Ausrüstungen und erhielt dafür Venezuela befristet als Lehen. Für die Welser bedeutete die Kolonialgründung die Schaffung eines sicheren Stützpunktes für ihren Amerika- und Weltfernhandel.[8]

Zuvor, im Vertrag vom 12. Februar 1528 mit dem spanischen Hof, erhielten die Welser für eine Lizenzgebühr von 20.000 Dukaten das Monopol, in der Vertragslaufzeit von vier Jahren, 4000 afrikanische Sklaven in die Kolonie Klein-Venedig (Venezuela) zu liefern. Zwischen 1529 und 1538 verschleppte die Welser-Gesellschaft 1005 Sklaven und verkaufte diese außerhalb Venezuelas. Bis 1536 sind die Welser durch ihre Handels- und Expeditionsschiffe Teil des Sklavenhandels und unternehmen in dieser Zeit 45 Transporte von versklavten Personen.[9][10] Außer Sklaven waren im Südamerikahandel Gold, Perlen, Farbstoffe wie Indigo, Edelhölzer, Drogen und Medikamente äußerst gewinnträchtig. Das angeblich gegen die aus der Neuen Welt eingeschleppte Syphilis wirkende Guajakholz war ein Importschlager für die Welser.

Auch Anton Welser der Jüngere betrieb, gemeinsam mit seinem Bruder Bartholomäus, den Handel mit Spanisch-Amerika. Zuckerplantagen unterhielten die Welser auf Hispaniola und auf Madeira. Bis 1554 beuteten die Welser die Bodenschätze an der venezolanischen Küste aus. Die Ermordung Philipp von Huttens und Bartholomäus Welsers bei einer Expedition ins Innere des Landes, auf der Suche nach dem El Dorado, führte zum Zusammenbruch der Welserherrschaft in Venezuela. Mit dem Rücktritt Karls V. im Jahr 1556 gingen die Handelsrechte verloren. Die Kolonialgründung der Welser in Venezuela war der gewichtigste Anteil der Deutschen an der kolonialen Erschließung Amerikas im 16. Jahrhundert.

Das Ende der Welserschen Handelshäuser

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Die Nürnberger Handelsgesellschaft der Welser wurde nach dem Tod Hans Welsers (1534–1601) zur Unterstützung seiner minderjährigen Nachkommen kapitalisiert und bis 1610 aufgelöst.

Die Augsburger Handelsgesellschaft der Welser war am 1. Juli 1614 zahlungsunfähig (sogenannte „Falliterklärung“). Die bisherigen Handelsströme aus der Levante, über Italien und die Alpen, nach dem Norden hatten sich verlagert. Die Edelmetalle aus Amerika führten zu einer Geld- und Absatzkrise. Die großen Schuldner der Welser – Spanien, Frankreich und die Niederlande – trieben mit Staatsbankrotten die Welsersche Handelsgesellschaft in den Ruin.

Die Welser von Neunhof und zu Beerbach

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Welserschloss II in Neunhof

1504 wurde Jakob I. Welser, der Gründer der Nürnberger Linie, in den „Inneren Rat“ der Reichsstadt Nürnberg gewählt. Bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1806 waren die Nürnberger Welser im Inneren Rat vertreten und gehörten nach dem „Tanzstatut“ zu den „erst zugelassenen“ ratsfähigen Geschlechtern.

Die Nachkommen von Jakob I. erwarben 1572 das Gut Wunderburg von den Pfinzing, 1615 Deberndorf bei Cadolzburg und 1633 Mörlach bei Hilpoltstein von den Thill (Nürnberger Patrizierfamilie). Diese Sitze gingen in den Jahren 1658/64 wieder verloren.

Die Welser waren, unter anderem, Finanziers der mit ihnen verwandten Patrizierfamilie Geuder von Heroldsberg. Die Geuder gerieten seit dem Anfang des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1618 zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten, und die Nürnberger Welser traten als Gläubiger auf. Als die Geuder zahlungsunfähig waren, kam die Angelegenheit vor den Reichshofrat in Wien. Im sogenannten „Laufer Vergleich“ wurden im Jahre 1660 die Welser durch Besitz der Geuder entschädigt. Die Welser erhielten den gesamten Geuderschen Anteil in Neunhof bei Lauf, Beerbach, Tauchersreuth mit allen Rechten, die Güter der Geuder in Groß- und Kleingeschaidt, Simonshofen, Dehnberg, Pettensiedel und Letten sowie die Weiher in Simonshofen und Laipersdorf.

Die Welser nannten sich fortan Welser von Neunhof und zu Beerbach. Sie übten ab 1661 die niedere Gerichtsbarkeit, die vogteilichen Rechte sowie die Dorfherrschaft in Groß- und Kleingeschaidt aus. Die gesamte Weiterentwicklung beider Orte war nun eng mit der Entwicklung von Neunhof verbunden. Lediglich den Blutbann hatten sich die Geuder vorbehalten, was 1661 auch von Kaiser Leopold ratifiziert wurde.

Durch den Erwerb der Herrschaft Neunhof wurden die Welser Mitglieder der Fränkischen Reichsritterschaft im Ritterkanton Gebürg.

1688–1749 errichteten die Welser dort drei Schlösser in Neunhof, von denen zwei heute noch ihnen bzw. ihrer 1539 gegründeten Familienstiftung gehören.

Die von Paul Carl Welser zusammengetragene Bibliothek zum Thema Nürnberg blieb als Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung im Germanischen Nationalmuseum erhalten.

1814 in den einfachen bayerischen Adel immatrikuliert, wurden die Welser 1819 in den bayerischen Freiherrenstand erhoben. 1878 starb der Nürnberger Zweig der Familie aus, und ihr Besitz fiel an die Ulmer Linie, da die Augsburger Hauptlinie, seit 1567 Freiherren Welser von Zinnenburg, schon 1797 erloschen war.

Besitzungen (Familienstiftung – Auszug)

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Welserschloss I in Neunhof (Hauptschloss)
  • seit 1685 Welserschloss in Neunhof (Hauptschloss, Welserplatz 1)
  • seit 1660 Schloss II in Neunhof (Altherrenhäuslein oder Brille, Welserplatz 2)

Ehemalige Besitzungen (Auszug)

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Der Welserhof in Nürnberg

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Welserhof Innenhof 2004

Jakob Welser kaufte das „Haus zur goldenen Rose“, im 14./15. Jahrhundert im Besitz der Stromer, später Krafftsches Haus, und ließ es 1509–1512, wohl von Hans Beheim dem Älteren, als Familiensitz neu errichten. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Anwesen wieder verkauft. Mit weitgespannten Bögen auf dünnen Säulen, zierlichen Maßwerkbrüstungen in den beiden Obergeschossen und einem feingliedrigen Treppenturm, ist der Welserhof der größte und eindrucksvollste verbliebene Nürnberger Altstadthof.

Freiherrlich von Welsersche Familienstiftung

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Jakob I. Welser gründete mit seinen Brüdern am 1. April 1539 die allgemeine Welsersche Familienstiftung, die bis heute existiert. Im Laufe der Jahrhunderte wurden neue Besitztümer, wie die Schlösser in Neunhof, in die Stiftung eingebracht. Es wurde somit nicht der Entscheidung einzelner Familienmitglieder überlassen, über die Güter zu verfügen. Nach dem Erlöschen der Nürnberger Linie fiel der Besitz bzw. die Administration der Stiftung an die heute noch existierende Ulmer Linie, die 1713 in den Freiherrenstand erhoben wurde. Administrator der Freiherrlich von Welserschen Familienstiftung ist heute (Stand 2013) Michael von Welser.

Blasonierung: Das Stammwappen zeigt im von Silber und Rot (auch von Rot und Silber) gespaltenen Schild eine Lilie verwechselter Farbe; auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken ein wie der Schild bezeichneter offener oder geschlossener Flug.

Gemehrte Wappen

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Neben dem Stammwappen der Welser finden sich gemehrte Wappen wie beispielsweise das Wappen der Welser von Zinnenberg, der Welser von Rietheim, oder dem Grafenwappen der Welser von Welsersheimb (auch Welser von Welssersheim).

Bekannte Familienmitglieder

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Augsburger Linie

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Philippine Welser
  • Bartholomäus I. Welser (* um 1275; † 1334/36), „Stadtpfleger“ in Augsburg, 1330 Bürgermeister
  • Bartholomäus II. Welser († 1446), Ratsherr in Augsburg
  • Bartholomäus III. Welser (* 1419; † 1484), Baumeister und Ratsherr in Augsburg
  • Bartholomäus IV. Welser (* 1363; † 1486), Kaufmann und Bürgermeister in Augsburg
  • Anton I. Welser (* 17. August 1451 Augsburg; † 9. November 1518 Augsburg), Großkaufmann in Augsburg, Patrizier, Augsburger Linie
  • Margarete Welser (* 1481; † 1552), ⚭ 1499 Konrad Peutinger
  • Bartholomäus V. Welser (der Ältere, auch Bartolomé Welser) (* 25. Juni 1484 Memmingen; † 23. März 1561 Amberg in Mittelschwaben), Großkaufmann, Bankier und Reeder
  • Anton Welser (der Jüngere) (* 1486; † 1557), Bruder von Bartholomäus V. Welser
  • Hans Welser (der Ältere) (* 1501; † 1559), Augsburger Ratsherr und Bürgermeister
  • Bartholomäus VI. Welser (der Jüngere) (* 1512; † 1546), Sohn von Bartholomäus V. Welser
  • Philippine Welser (* 1527; † 1580), ⚭ Erzherzog Ferdinand II. von Tirol
  • Markus Welser (auch Marx Welser) (* 1558; † 1614), Humanist, Historiker, Verleger und Augsburger Bürgermeister

Nürnberger Linie

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  • Jakob I. Welser (* 13. März 1468 Augsburg; † 14. Februar 1541 Nürnberg), vor 1494 Bürger zu Nürnberg, Begründer der Nürnberger Linie; Nürnberger Ratsherr und Patrizier, stiftet dort 1504 den großen Altar in der Frauenkirche; schickt 1534 Hans Schwerczer nach Goa
  • Veronika Welser (* ?; † 1530/31), 1503 Priorin des Dominikanerinnenklosters St. Katharina
  • Hans Welser (* 1534; † 1601), Nürnberger Ratsherr, ab 1598 zweiter Losunger, der letzte Inhaber der Nürnberger Welserscher-Gesellschaft.
  • Sebald I. Welser (* 1557 in Nürnberg; † 1. September 1589 in Ulm), Nürnberger Ratsherr, stiftete ein ansehnliches Stipendium und die Aula (das Auditorium Welserianum) der Universität Altdorf.
  • Sebald II. Welser (auch Sebaldus Welserus) (* 6. September 1585 in Nürnberg; † 15. Juli 1626 in Nürnberg)
  • Carl Wilhelm Welser von Neunhof (* 31. Dezember 1663; † 1. Februar 1711 in Nürnberg), Bürgermeister der Stadt Nürnberg
  • Carl Wilhelm Welser von Neunhof (auch Carolus Guilielmus Welser von Neunhof, Carolus Wilhelmus Welserus, Karl Wilhelm Welser von und zu Neunhof) (* 2. März 1696; † 20. August 1758), Mitglied des Inneren Rates der Stadt Nürnberg
  • Johann Michael von Welser (* 1808; † 1875), Freiherr, königlich bayerischer Kämmerer, Bezirks- und Handels-Appellations-Gerichts-Direktor; ab 1859 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens
  • Ludwig von Welser (* 1841; † 1931), bayerischer Freiherr; Rechtskonzipient, dann Bezirksgerichtsassistent; 1892–1902 Regierungspräsident der Pfalz und 1902–09 von Mittelfranken, Mitbegründer und 1905 bis 1912 erster Vorsitzender der Gesellschaft für fränkische Geschichte, ab 1867 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens
  • Johann Michael von Welser (* 1869; † 1943), Freiherr, Verwaltungsjurist, Staatssekretär (Weimarer Republik)
  • Ludwig von Welser (* 12. November 1876 Ramhof/Donauwörth; † 23. Mai 1958 Donauwörth), Freiherr, Lokomotivkonstrukteur (J.A. Maffei, S 3/6) und Historiker

Österreichische Linie

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  • Zeno Welser von Welsersheimb (* 1. Dezember 1835; † 2. Februar 1921), Freiherr zu Gumpenstein, Graf, österreichischer Politiker, k. k. Verteidigungsminister (1880–1905)

Treffen der Welser in Wels, Oberösterreich

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Etwa in den 1990er-Jahren gab es auf Einladung des Tourismusverbands der Stadt Wels ein- oder zweimal Treffen von Menschen mit dem Familiennamen Welser, zu denen etwa 100 Besucher gekommen sind.

Der Name der Familien der Welser leitet sich jedoch nicht von der Stadt Wels ab. (Die Zusatzbezeichnung im Namen Carl Auer von Welsbach hat hingegen Bezug zu Wels.)

Augsburger Ratsmedaille von 1600, unten rechts das Wappen der Welser
Commons: Welser family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Richard Ehrenberg: Die alte Nürnberger Börse. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 8, Nürnberg 1889, S. 82–83.
  2. Friedrich Mayer: Nürnberg's Handel und Industrie: Mit besonderer Berücksichtigung der Gegenwart. Nürnberg 1852, S. 53.
  3. Eroberungszug im Mündungsgebiet des Río de la Plata (1536), veröffentlicht in: German History Intersections, 13. Dezember 2024, abgerufen am 20. März 2025
  4. [1], abgerufen am 20. März 2025
  5. Richard Ehrenberg: Das Zeitalter der Fugger. Geldkapital und Creditverkehr im 16. Jahrhundert. Band 1: Die Geldmächte des 16. Jahrhunderts. Olms, Hildesheim 1963 (= Jena: Fischer, 1898); S. 96.195.212;
    Pius Malekandathil: The Germans, the Portuguese and India. In: Periplus Parerga. 6, LIT, Münster 1999, ISBN 3-8258-4350-5, S. 47 ff.
  6. Julie Meyer: Die Entstehung des Patriziats in Nürnberg; in: MVGN 27 (1928), S. 1–96, hier: S. 73.
  7. Walter Großhaupt: Der Venezuela-Vertrag der Welser. In: Scripta Mercaturae. 24. Jahrgang, Heft 1/2, St. Katharinen, 1990, S. 1–35.
  8. Karl Heinrich Panhorst: Los Alemanes en Venezuela durante el siglo XVI. – Carlos V. y la casa Welser; Madrid: Editorial Voluntad, 1927 (Panhorst berücksichtigt spanische Quellen aus dem Archivo general de Indias in Sevilla)
  9. Vgl. Denzer, Jörg (2002): Die Welser in Venezuela –Das Scheitern ihrer wirtschaftlichen Ziele, in: Häberlein, Mark/ Burkhardt, Johannes (Hg.): Die Welser. Neue Forschungen zur Geschichte und Kultur eines oberdeutschen Handelshauses. Berlin: Akademie-Verlag, S. 285–319, S. 304.
  10. s. z. B. Ofuatey-Alazard, Nadja (2015a): Die europäische Versklavung afrikanischer Menschen, in: Arndt, Susan/Ofuatey-Alazard, Nadja (Hg.), Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutscher Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk, Münster: Unrast Verlag, 2. Aufl., S. 103–113.
  11. Nina C. Wiesner, Georg Pencz: Das Deckengemälde von Georg Pencz im Hirschvogelsaal zu Nürnberg Olms 2004, 183 S., ISBN 978-3-487-12532-9 (Band 154 von Studien zur Kunstgeschichte, ISSN 0175-9558).
  12. Von Forth nach Lauf a. d. Peg. Der Eppeleinsweg, Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN), sockenqualmer.de, S. 13, Stand 7/2009, Juli 2009, abgerufen am 5. Juni 2018. – Erwähnt auch das Kolerschloss.