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„Literarischer Salon“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
Der '''Literarische Salon''' kommt in Deutschland im [[18. Jahrhundert]] als Teil bürgerlicher Geselligkeit in Mode. In Frankreich war er schon ein Jahrhundert früher zur Zeit [[Ludwig XIV.|Ludwigs XIV.]] erfunden worden (von den sog. „[[Preziösen]]“). Ihre Vorläufer kann man in den [[Musenhof|Musenhöfen]] einer [[Isabella d'Este]] oder Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] sehen.
[[Datei:Salon de Madame Geoffrin.jpg|miniatur|hochkant=1.5|Der literarische Salon von [[Marie Thérèse Rodet Geoffrin|Madame Geoffrin]] (1755)]]
Ein '''literarischer Salon''' war ein zumeist privater gesellschaftlicher Treffpunkt für Diskussionen, Lesungen oder musikalische Veranstaltungen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Neben literarischen und sonstigen künstlerischen Salons gab es auch politische ([[Hildegard von Spitzemberg|Spitzemberg]], [[Hetta Gräfin Treuberg|Treuberg]]) und wissenschaftliche ([[Anna von Helmholtz|Helmholtz]]) Salons. Träger waren unter anderem einzelne [[Mäzen]]e oder auch [[Verein]]e. Vor allem wohlhabende gebildete Frauen, oft [[adel]]iger Herkunft, betätigten sich als Gastgeberinnen und wurden in dieser Eigenschaft '''Salonnière''' genannt.


== Geschichte ==
Es handelt sich dabei um Treffen von Intellektuellen in den [[Salon]]s (daher der Name) reicher und/oder vornehmer Mitbürger. Der literarische Salon dient dem freien Ideenaustausch, unerachtet der Schranken von Klasse und Geschlecht und fördert die soziale und politische [[Emanzipation]] ebenso wie die Emanzipation der Frau.
Vorläufer der frühneuzeitlichen Salons können in den [[Musenhof|Musenhöfen]] des Mittelalters und der [[Renaissance]]zeit gesehen werden. Beispiele sind die Höfe der [[Eleonore von Aquitanien]], des Kaisers [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich&nbsp;II.]] oder der [[Isabella d’Este]]. Die kleineren italienischen Höfe der Zeit des [[Renaissance-Humanismus]] förderten Literatur und bildende Kunst sowie das Gespräch darüber, etwa die Höfe der [[Gonzaga]] in Mantua, der [[Este (Adelsgeschlecht)|Este]] in Ferrara, des [[Federico da Montefeltro]] in Urbino und der [[Medici]] in Florenz.<ref>Alison Cole: ''Renaissance von Mailand bis Neapel. Die Kunst an den Höfen Italiens''. Köln 1996.</ref> Auch in den Machtzentren Europas wurden Kunst und Kultur in den Dienst von Politik und Herrschaftsausübung gestellt, etwa durch [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] oder [[Franz I. (Frankreich)|Franz I.]] von Frankreich.


Der [[Französischer Adel|französische Adel]] zog nach der Etablierung des [[Absolutismus]] im 17. Jahrhundert von seinen ländlichen Herrschaftsdomänen in den Bannkreis des Königshofs nach [[Paris]] und [[Versailles]], wo sich nach den Verrohungen der [[Hugenottenkriege]] eine stilbildende Salonkultur als zivilisatorische Gegenbewegung entwickelte. Die schöngeistigen Zirkel verstanden sich als Ausdruck einer neuen [[Geselligkeit]]skultur, die bei aller Formvollendung lockerer blieb als das strenge [[Hofzeremoniell]]. Architektur, Mode und Dekoration betonten [[Eleganz]], das Benehmen der höfischen Gesellschaft [[Höflichkeit]]. Die ab Ende der 1650er Jahre aufgekommene sogenannte [[Preziosität]] galt als höchster, teils übersteigerter Ausdruck kultureller Verfeinerung.<ref>Kersten Knipp: ''Die Erfindung der Eleganz. Europa im 17. Jahrhundert und die Kunst des geselligen Lebens'', Reclam Verlag 2022, ISBN 978-3-15-011419-3</ref>
Berühmte Beispiele:


In Paris entstanden zahlreiche Adelspalais ([[Hôtel particulier|Hôtels particuliers]]), deren Raumfolge ([[Enfilade]]) den Einladungen zahlreicher Gäste entgegenkam. So entstanden im mittelalterlichen [[Marais]] prunkvolle neue Palais, ebenso wie im barocken [[Faubourg Saint-Germain]] (siehe: ''[[Hôtel particulier in Paris]]''). Das wohlhabende Bürgertum schloss sich dieser Lebensform bald an. Die „Salons“ waren gesellige Veranstaltungen, bei denen zumeist das [[Kartenspiel]] um Geld im Mittelpunkt stand; sie nahmen oft den regelmäßigen Charakter eines [[Jour fixe]] an. Auch König [[Ludwig XIV.]] selbst lud allabendlich zu sogenannten ''«appartements»'' ein, einem geselligen Beisammensein im ''Grand Appartement'' von [[Schloss Versailles]], an dem die wichtigsten Familienmitglieder und ausgesuchte Würdenträger teilnehmen durften. Es wurde musiziert, getanzt sowie gegessen und getrunken, beliebt bei den Höflingen war das Kartenspiel um (teils riesige Summen) Geld; der König selbst spielte auch gern [[Billard]] (siehe: ''[[Lever]]'').
* Berliner Salon von [[Rahel Varnhagen]]
* Berliner Salon von [[Henriette Herz]]
* Berliner Salon von [[Bettina von Arnim]]
* Berliner Salon von [[Gisela von Arnim]]
* Berliner Salon von [[Emma Siegmund]]
* Berliner Salon der [[Helene von Nostitz]]
* Berliner Salon von [[Sophie Sander]]
* Berliner Salon von [[Sabine Lepsius]]
* Berliner Salon von [[Mathilde von Rohr]]
* Münchener Salon von [[Elsa Bernstein]] und [[Max Bernstein]]
* Wiener Salon von [[Pauline Metternich]]
* Wiener Salon von [[Karoline Pichler]]
* Wiener Salon von [[Berta Zuckerkandl]]


Manche Gastgeber, die sich besonders für Musik, Literatur oder Philosophie interessierten, zogen Musiker, Schriftsteller oder Gelehrte heran, um ihren Gästen eine anspruchsvollere Unterhaltung zu bieten. So entwickelte sich der „literarische Salon“, ebenso wie die [[Kammermusik]]. Die noch intimere ''[[ruelle]]'' („Kämmerlein“) bot vor allem Frauen einen Raum des Austauschs. Diese kulturell ausgerichteten Salons dienten dem freien Ideenaustausch, ungeachtet der Schranken von Klasse und Geschlecht, und förderten die [[Aufklärung]]. Philosophen wie [[Voltaire]] und [[Denis Diderot|Diderot]] verkehrten in den Pariser Salons und bereiteten dort den Boden für die [[Französische Revolution]].<ref>Meisterhaft dargestellt hat die französische Salonkultur [[Charles-Augustin Sainte-Beuve]]: ''Menschen des XVIII. Jahrhunderts.'' Übersetzt von Ida Overbeck, initiiert von Friedrich Nietzsche. Mit frisch entdeckten Aufzeichnungen von Ida Overbeck neu ediert von [[Andreas Urs Sommer]]. Die Andere Bibliothek, Berlin 2014, ISBN 978-3-8477-0355-6.</ref> Der durch sie bewirkte [[Bildersturm]] in der Zeit der [[Terrorherrschaft]] zerstörte dann zahlreiche Kunstwerke und Baudenkmäler. Doch in der bald folgenden Zeit des [[Directoire (Stilrichtung)|Directoire]] zeigte sich, dass die verfeinerte Kunstauffassung Frankreich nachhaltig geprägt hatte; Eleganz in Dekoration und [[Kleidermode]] sowie in den Umgangsformen, die von höfischer [[Etikette]] geprägt waren, erlebten mit dem [[Erstes Kaiserreich|napoleonischen Kaiserreich]] und dem [[Empirestil]] eine neue Blüte.
Die Gastgeberinnen werden auch als ''Salonière'' bezeichnet.


In Deutschland kam der literarische Salon ebenfalls im 18.&nbsp;Jahrhundert als Ort der Geselligkeit in Mode. Auch hier mischten sich [[Deutscher Adel|Adel]] und [[Bildungsbürgertum]]. Der „[[Weimarer Musenhof]]“ ist ein besonders prominentes Beispiel für die Vermengung von adliger Hofgesellschaft mit bürgerlichen Schriftstellern und Künstlern. Aufgrund der herausragenden Werke der [[Weimarer Klassik]] wurde er seit Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts idealisiert. Berühmt wurden auch die Salons der [[Frühromantik]], zum Beispiel der Jenaer Salon der [[Caroline Schelling]] und der Berliner [[Salon der Rahel Varnhagen]]. In der Zeit des [[Biedermeier]] waren sie Zeichen eines bürgerlichen Rückzugs ins Private. Diese Salons dienten oft der Förderung junger Talente in Literatur und Musik. Eine Art musikalisch-literarischer Salon waren die Treffen der Freunde um [[Franz Schubert]] im [[Wien]] der 1820er Jahre, die sogenannten „[[Schubertiade]]n“. Vor allem im 19. Jahrhundert bildeten sich unter Forschern und Gelehrten auch „wissenschaftliche Salons“, wie das ''physikalische Colloquium'' des [[Heinrich Gustav Magnus]] im Berliner [[Magnus-Haus]]. Auch [[Anna von Helmholtz]] führte einen Salon, in dem Gelehrte auf Künstler und Schriftsteller trafen. Die unterschiedlichen Salons im Paris des späten 19.&nbsp;Jahrhunderts, von exklusiven Adelssalons bis zu [[Bourgeoisie|bourgeoisen]] Salons, ihre Pflege von Kunst und Musik sowie die Verhaltens- und Denkweisen ihrer Besucher beschreibt [[Marcel Proust]] sehr anschaulich in seiner Romanfolge ''[[Auf der Suche nach der verlorenen Zeit]]''.
Weitere Salons wurden auch gehalten von:


Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] kamen die ''Salons'' aus der Mode oder gingen in einer mondänen Unterhaltungskultur auf. Relikte wie der ''jour fixe'' des [[Nicolaus Sombart]] bestanden aber bis ins 21.&nbsp;Jahrhundert. Auch führen private Kunstvereine die Tradition fort. Mit Formaten wie dem [[Kunstsalon Köln]] und dem internationalen [[Salonfestival]]<ref>[https://salonfestival.de/about-us/ Idee und Ziel], auf salonfestival.de</ref> wird das Engagement durch Lesungen, musikalische Veranstaltungen und Diskussionen in den privaten Häusern der Städte wiederbelebt. Öffentliche Einrichtungen sind die zahlreichen [[Literaturhaus|Literaturhäuser]] und Kunstakademien, wie die [[Akademie der Künste (Berlin)|Berliner Akademie der Künste]].
[[Charles Nodier]], [[Ludmilla Assing]], [[Amalie von Gallitzin]] (der [[Münsterscher Kreis|Münstersche Kreis]]), [[Malwida von Meysenbug]], [[Axel Brauns]], [[Out el-Kouloub]], [[Martin Jankowski]] (der „Literatursalon am Kollwitzplatz“ für die [[Literaturzeitschrift]] [[Ndl|ndl]]), Politischer Salon der [[Hetta Gräfin Treuberg]] (geb. [[Kaufmann-Asser]]) in Berlin (Anfang 20. Jahrhundert).


== Liste von Salons und Salonnières ==
Eine Art musikalisch-literarischer Salon waren die Treffen der Freunde um Franz Schubert im Wien der 1820er Jahre, die so genannten „[[Schubertiade]]n“.
=== Dänisches Sprachgebiet ===
* [[Friederike Brun]], Sophienholm bei Kopenhagen
* [[Kamma Rahbek]], Bakkehuset in Frederiksberg
* [[Charlotte von Schimmelmann]]


== Französische Salons ==
=== Deutscher Sprachraum ===
[[Datei:Bettina von Arnim (colored portrait).jpg|mini|Bettina von Arnim]]
* 17. Jahrhundert:
[[Datei:Julie-von-Bechtolsheim-Ölbild-von-Ludwig-Doell-1817.jpg|mini|[[Ludwig Döll|Ludwig Doell]]: Julie von Bechtolsheim, 1817]]
** [[Marquise de Rambouillet]] mit ihrem Hôtel de Rambouillet;
[[Datei:Wilhelm Hensel - Henriette Herz 1823.jpg|mini|Henriette Herz, 1823]]
** [[Madeleine de Scudéry]] ;
[[Datei:Elise Hohenhausen Ruediger.jpg|mini|Elise Hohenhausen Ruediger]]
* 18. Jahrhundert :
[[Datei:Fanny Lewald.jpg|mini|Fanny Lewald]]
** [[Marie Thérèse Rodet Geoffrin|Madame Geoffrin]] ;
[[Datei:LaRocheMS.jpg|mini|Sophie von La Roche]]
** [[Claudine Guérin de Tencin|Madame de Tencin]] ;
[[Datei:Marianne von Werefkin Selbstbildnis um 1910-1.jpg|mini|Marianne von Werefkin, [[Selbstbildnis (Werefkin)|Selbstbildnis]] 1910]]
** [[Julie de Lespinasse]] ;
[[Datei:Franz Xaver Ferdinand von Lampi - Johanna Berres, née von Hauslab -1820s.jpg|mini|Fanny von Arnstein]]
** [[Marie de Vichy Chamrond|Madame du Deffand]] ;
[[Datei:F. Parmantié, 1784 - Maria Theresia Paradis.jpg|mini|Maria Theresia Paradis, 1784]]
** [[Emilie du Chatelet]] ;
[[Datei:Mme de Scudery.jpg|mini|Madame de Scudery]]
** [[Anne-Thérèse de Marguenat-de-Courcelles|Marquise de Lambert]] ;
[[Datei:Marie Louise Elisabeth Vigée-Lebrun 001.jpg|mini|Porträt der Madame de Staël als Corinne (von Marie Louise Elisabeth Vigée-Lebrun)]]
** [[Anne-Louise-Bénédicte de Bourbon-Condé|Duchesse du Maine]] ;
[[Datei:Félix Nadar - Madeleine Lemaire.jpg|mini|Madeleine Lemaire]]
** [[Louise Tardieu d'Esclavelle de la Live|Madame d'Épinay]] ;
[[Datei:Natalie Barney in Fur Cape.jpg|mini|Natalie Barney]]
** [[Suzanne Curchod|Madame Necker]] ;
[[Datei:Gertrude stein.jpg|mini|Gertrude Stein]]
** [[Anne-Catherine de Ligneville Helvétius|Madame Helvétius]] ;
[[Datei:Isabella Teotochi Albrizzi.jpg|mini|Isabella Teotochi Albrizzi]]
** [[Madame de Staël]] ;
[[Datei:Avdotya Panaeva.jpg|mini|Awdotja Panajewa]]
* 19. Jahrhundert :
[[Datei:Mrs Reginald (Daisy) Fellowes by John Singer Sargent (1856-1925).jpg|mini|Mrs. Reginald (Daisy) Fellowes (von John Singer Sargent)]]
** [[Alphonse Daudet]] ;

* [[Berlin]]
** [[Elisa von Ahlefeldt]]
** [[Edith Andreae]]
** [[Bettina von Arnim]]
** [[Gisela von Arnim]]
** [[Bertha von Arnswaldt]]
** [[Caroline Bardua]]
** [[Maria Beccadelli di Bologna]]
** [[Sophia Becker-Leber]]
** [[Amalie Beer]]
** [[Luise Begas-Parmentier]]
** [[Amalie von Béguelin|Amalie Henriette Caroline von Beguelin]]
** [[Karoline Friederike von Berg]]
** [[Carl und Felicie Bernstein]]
** [[Marie von Bunsen]]
** [[Henriette von Crayen]]
** [[Johanna Motherby|Johanna Dieffenbach]]
** [[Rebecka Dirichlet]]
** [[Viktoria von Dirksen]]
** [[Regina Frohberg]]
** [[Marie-Anne von Goldschmidt-Rothschild]]
** [[Sophie Leopoldine Wilhelmine von Grotthuis]]
** [[Anna von Helmholtz]] (Schwerpunkt: Wissenschaft)
** [[Doppelsalon]] (Schwerpunkte: Naturwissenschaft bei [[Marcus Herz]] und Kultur und Philosophie bei [[Henriette Herz]])
** [[Elise von Hohenhausen (1789–1857)|Elise von Hohenhausen]]
** [[Elise von Hohenhausen (1812–1899)|Elise Rüdiger]], Gäste u.&nbsp;a. [[Annette von Droste-Hülshoff]]
** [[Helene von Hülsen]]
** [[Caroline von Humboldt]]
** [[Amalie von Imhoff]]
** Hartmut Fischer [[Juliettes Literatursalon]]
** [[Marie von Kleist]]
** [[Gisela Kurkhaus-Müller]]
** [[Dorothea von Kurland]]
** [[Helene von Lebbin]]
** [[Sabine Lepsius]]
** [[Sara Levy]]
** [[Fanny Lewald]]
** [[Ekkehard Maaß]]
** [[Caroline de la Motte Fouqué]]
** [[Helene von Nostitz]]
** [[Hedwig von Olfers]]
** [[Marie von Olfers]]
** [[Maximiliane Gräfin von Oriola]]
** [[Anna vom Rath]]
** [[Luise von Preußen (1770–1836)|Luise von Radziwill]]
** [[Marie von Radziwiłł]]
** [[Cornelie Richter]]
** [[Mathilde von Rohr]]
** [[Sophie Sander]]
** [[Marie von Schleinitz]] (die während ihrer dortigen Aufenthalte auch Salons in [[Sankt Petersburg]] und [[Paris]] betrieb; Schwerpunkt: Kunst und Musik)
** [[Emma Siegmund]]
** [[Emma Simon]]
** [[Jette Solmar]]
** [[Nicolaus Sombart]]
** [[Hildegard von Spitzemberg]] (politischer Salon)
** [[Elisabeth von Staegemann]]
** [[Hetta Gräfin Treuberg]] (politischer Salon)
** [[Rahel Varnhagen]]
** [[Ernestine von Wildenbruch]] (politischer Salon)
* [[Bern]]
** [[Julie Bondeli]]
* [[Bonn]]
** [[Johanna Kinkel]] (musikalischer Salon)
** [[Sibylle Mertens-Schaaffhausen]] (archäologisch-künstlerischer Salon)
* [[Dresden]]
** [[Christian Gottfried Körner]] (als Gäste Literaten und Maler wie [[Friedrich Schiller]], [[Heinrich von Kleist]] und [[Dora Stock]])
* [[Düsseldorf]]
** [[Sophie Hasenclever]]
** [[Konstanze Petersmann]]
* [[Koblenz-Ehrenbreitstein|Ehrenbreitstein]]
** [[Sophie von La Roche]]
* [[Eisenach]]
** [[Julie von Bechtolsheim]]
* [[Genf]]
** [[Hélène de Gingins]]
* [[Graz]]
** [[Marie Leopoldine Pachler-Koschak]]
* [[Gut Emkendorf]]
** [[Friederike Juliane von Reventlow]]
* [[Hamburg]]
** [[Elisabeth Campe]]
** [[Charlotte Embden]] (Schwester Heinrich Heines)
** [[Elise Reimarus]]
* [[Jena]]
** [[Caroline Schelling]]
* [[Karlsruhe]]
** [[Josephine Scheffel]]
* [[Kiel]]
** [[Lotte Hegewisch]]
* [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]]
** [[Caroline von Keyserling]]
** [[Johanna Motherby]]
* [[Leipzig]]
** [[Henriette von Crayen]]
** [[Lidy Steche]]
** [[Henriette Voigt]]
** [[Christiana Mariana von Ziegler]]
* [[Luzern]]
** [[Anna Maria Rüttimann-Meyer von Schauensee]]
* [[Lübeck]]
** [[Ida Boy-Ed]]
** [[Dorothea Schlözer|Dorothea von Rodde-Schlözer]]
* [[Mannheim]]
** [[Helene Hecht]]
** [[Bertha Hirsch]]
* [[Meran]]
** [[Clara Schreiber]]
* [[München]]
** [[Elsa Bernstein]] und [[Max Bernstein]]
** [[Carry Brachvogel]]
** [[Hugo Bruckmann]] und [[Elsa Bruckmann]]
** [[Gaby Dos Santos]] (musikalisch-künstlerischer [[Jour fixe]])
** [[Hertha Koenig]]
** [[Marianne von Werefkin]]
** [[Therese von Bayern]] (naturwissenschaftlicher Salon)
* [[Münster]]
** [[Amalie von Gallitzin]] (religiöser Salon; der [[Münsterscher Kreis|Münstersche Kreis]])
* [[Nordhausen]]
** [[Julie Johanne Caroline von Saalfeld]] (Schwester von Wilhelm Gesenius) (religiöser Salon, Gast war u.&nbsp;a. [[Johann Hinrich Wichern]])
* [[Prag]]
** [[Sidonie Nádherná von Borutín]]
** [[Berta Fanta]]
* [[Rügen]]
** [[Charlotte von Kathen]]
* [[Stuttgart]]
** „[[Hartmann-Reinbecksches Haus]]“
*** a) von Johann Georg Hartmann
*** b) von [[August von Hartmann (Staatsrat)|August von Hartmann]] (Sohn von a)
*** c) von [[Emilie Reinbeck]], geb. Hartmann (Gattin von d)
*** d) von [[Georg Reinbeck|Georg von Reinbeck]] (Schwiegersohn von b)
** [[Emilie Vollmöller]]
* [[Weimar]]
** [[Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel|Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach]]
** [[Johanna Schopenhauer]], Mutter von [[Arthur Schopenhauer]] und [[Adele Schopenhauer]], Gast war u. a. [[Johann Wolfgang von Goethe]]
** [[Henriette von Schorn]]
** [[Caroline von Wolzogen]]
* [[Wien]]
** [[Fanny von Arnstein]]
** [[Eleonora Fugger von Babenhausen]]
** [[Rosa von Gerold]]
** [[Henriette von Pereira-Arnstein]]
** [[Gina Kaus]]
** [[Marie Lang (Frauenrechtlerin)|Marie Lang]]
** [[Eleonore von Liechtenstein]]
** [[Lina Loos]]
** [[Alma Mahler-Werfel]]
** [[Anna Mahler]]
** [[Elisabeth von Matt]] (philosophisch-literarischer Salon)
** [[Wilhelmine Dorothee von der Marwitz]]
** [[Pauline von Metternich]]
** [[Maria Theresia Paradis]] (musikalischer Salon)
** [[Caroline Pichler]]
** [[Nannette Streicher]] (musikalischer Salon)
** [[Sophie von Todesco]] im monumentalen [[Palais Todesco]]
** [[Josephine von Wertheimstein]]
** [[Grete Wiesenthal]]
** [[Eugenie Schwarzwald]]
** [[Berta Zuckerkandl-Szeps|Berta Zuckerkandl]]
* [[Zürich]]
** [[Barbara Schulthess]]
* [[Luxemburg]]
** [[Aline Mayrisch de Saint-Hubert|Aline Mayrisch]]

=== Französischsprachiger Raum ===
* 17. Jahrhundert (siehe auch der Artikel [[Preziosität]]):
** [[Marie-Catherine d’Aulnoy|Mme d’Aulnoy]]
** [[Anne-Thérèse de Marguenat de Courcelles]]
** [[Marion Delorme]]
** [[Marguerite Hessein de La Sablière]]
** [[Ninon de Lenclos]]
** [[Anne Marie Louise d’Orléans, duchesse de Montpensier|Mademoiselle de Montpensier]]
** [[Madeleine de Scudéry]]
** [[Madeleine de Souvré]]
** [[Catherine de Vivonne, Marquise de Rambouillet]] mit ihrem Hotel de Rambouillet
* 18. Jahrhundert:
** [[Sophie Arnould]]
** [[Sophie Lalive de Bellegarde]]
** [[Elisa Bonaparte]]
** [[Émilie du Châtelet]]
** [[Marie de Vichy Chamrond|Madame du Deffand]]
** [[Marie Anne Doublet]]
** [[Louise Marie Madeleine Fontaine|Madame Claude Dupin]]
** [[Claire de Duras]]
** [[Marie Duronceray]]
** [[Louise d’Épinay|Madame d’Épinay]]
** [[Marie Thérèse Rodet Geoffrin|Madame Geoffrin]]
** [[Françoise de Graffigny]]
** [[Catherine Grand]]
** [[Anne-Catherine de Ligniville Helvétius|Madame Helvétius]]
** [[Julie de Lespinasse]]
** [[Anne-Thérèse de Marguenat de Courcelles|Marquise de Lambert]]
** [[Izabela Lubomirska|Elżbieta Izabela Lubomirska]]
** [[Madeleine Angélique Neufville de Villeroy|Marschallin de Luxembourg]]
** [[Louise Bénédicte de Bourbon|Duchesse du Maine]]
** [[Suzanne Curchod|Madame Necker]]
** [[Juliette Récamier]]
** [[Madame Roland]]
** [[Françoise Eléonore Dejean de Manville, Comtesse de Sabran]]
** [[Madame de Staël]]
** [[Claudine Guérin de Tencin|Madame de Tencin]]
* 19. Jahrhundert:
** [[Juliette Adam]]
** [[Marie d’Agoult]]
** [[Alice Pike Barney]]
** [[Hortense de Beauharnais]]
** [[Fanny de Beauharnais]]
** [[Valtesse de la Bigne]]
** [[Mathilde Bonaparte]]
** [[Thérésia Cabarrus]]
** [[Marguerite Charpentier]]
** [[Mary Anne Clarke]]
** [[Louise Colet]]
** [[Alphonse Daudet]]
** [[Marie-Anne Detourbay]] (comtesse de Loynes)
** [[Hélène de Gingins]]
** [[Geneviève Halévy]]
** [[Marie Lavoisier|Marie Anne Pierrete Paulze Lavoisier]]
** [[Madeleine Lemaire]]
** [[Auguste Léo]]
** [[Dorothea von Lieven]] (geb. von Benckendorff)
** [[Léontine Lippmann]]
** [[Stéphane Mallarmé]]
** [[Stéphane Mallarmé]]
** [[Café de Procope]] -
** [[Elise de Perthuis]]
** [[Café de Procope]]
** [[Mélanie Renouard de Bussière]]
** [[George Sand]]
* 20. Jahrhundert:
* 20. Jahrhundert:
** [[Natalie Clifford Barney]]: siehe [[Salon von Natalie Clifford Barney]]
** [[Natalie Clifford Barney]]
** [[Élisabeth de Riquet de Caraman]]
** [[Groupe des Six]]
** [[Misia Sert]]
** [[Gertrude Stein]]
** [[Gertrude Stein]]
** [[Louise de Vilmorin]]
** [[Louise de Vilmorin]]


==Englische Salons, bzw. Kaffeehäuser==
=== Englische Salons und Kaffeehäuser ===
* [[Sarah Austin]], Queen Square (Westminster)
*[[Will's Coffee-house]] London
* [[Bloomsbury Group]]
*[[The Grecian]], London
* [[Mary Boyle, Countess of Cork and Orrery]]
* [[Button’s Coffee-house]], London
* [[Jane Welsh Carlyle]]
* [[Georgiana Cavendish, Duchess of Devonshire]]
* [[The Grecian]], London
* [[Hortensia Mancini]], London
* [[Elizabeth Montagu]]
* [[Will’s Coffee-house]], London

=== Italienische Salons ===
* [[Isabella Albrizzi-Teotochi]]
* [[Casa Buti]]
* [[Giustina Renier Michiel]]
* [[Sarra Copia Sullam]]
* [[Cristina Trivulzio Belgiojoso]]
* [[Giustiniana Wynne]]

=== Polnische Salons ===
* [[Donnerstagmittagessen]]
* [[Izabela Czartoryska]]

=== Russische Salons ===
* [[Awdotja Jakowlewna Panajewa]]

=== Schwedische Salons ===
* [[Sophia Brenner]]
* [[Anna Maria Lenngren]]
* [[Hedvig Charlotta Nordenflycht]]

=== Slowenische Salons ===
* [[Marija Kessler]]

=== Spanische Salons ===
* [[Maria del Pilar Teresa Cayetana de Silva y Álvarez de Toledo]]

=== US-amerikanische Salons ===
* [[Annie Adams Fields]]
* [[Georgia Douglas Johnson]]

=== Weitere Salons ===
* [[Ludmilla Assing]]
* [[Axel Brauns]]
* [[Out el-Kouloub]]
* [[Daisy Fellowes]]
* [[Martin Jankowski]] (der „[[Literatursalon am Kollwitzplatz]]“ für die [[Literaturzeitschrift]] ''[[Neue deutsche literatur|ndl]]'')
* [[Malwida von Meysenbug]]
* [[Charles Nodier]]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Lesegesellschaft]]
* [[Lesegesellschaft]]
*[[Literarische Gruppe]]
* [[Literarische Gruppe]]
* [[Literatursalon]]

== Literatur ==
* Petra Dollinger: [http://ieg-ego.eu/de/threads/crossroads/wissensraeume/petra-dollinger-salon ''Salon.''] In: ''[[Europäische Geschichte Online]].'' Hrsg. vom [[Leibniz-Institut für Europäische Geschichte|Institut für Europäische Geschichte]], Mainz 2017 ([https://d-nb.info/1175652245/34 PDF]; 738,3&nbsp;kB).
* {{Literatur |Autor=[[Günter Erbe]] |Titel=Das vornehme Berlin |TitelErg=[[Marie von Radziwiłł|Fürstin Marie Radziwill]] und die großen Damen der Gesellschaft 1871–1918 |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=[[Böhlau Verlag]] |Ort=Köln/Weimar/Wien |Datum=2015 |ISBN=978-3-412-22457-8 |Seiten=}}
* [[Heinz Gerstinger]]: ''Altwiener literarische Salons. Wiener Salonkultur vom Rokoko bis zur Neoromantik (1777–1907).'' Akademische Verlagsanstalt, Salzburg 2002, ISBN 3-9501445-1-X.
* [[Milan Dubrović]]: ''Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literaturcafes.'' Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-552-03705-5.
* Albert Kaltenthaler: ''Die Pariser Salons als europäische Kulturzentren. Unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Besucher während der Zeit von 1815–1848.'' [[Dissertation]], [[Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg|WiSo Nürnberg]], 15.&nbsp;Juni 1960.
* [[Renate Baader]]: ''Dames de lettres. Autorinnen des preziosen, hocharistokratischen und »modernen« Salons (1649–1689)'' (= ''Romanistische Abhandlungen''; Band 5). Zugleich [[Habilitationsschrift]], [[Universität des Saarlandes|Universität Saarbrücken]], 1984. Metzler, Stuttgart 1986, ISBN 3-476-00609-3.
* Verena von der Heyden-Rynsch: ''Europäische Salons. Höhepunkte einer versunkenen weiblichen Kultur.'' Artemis & Winkler, München 1992, ISBN 3-7608-1942-7.
* [[Claudia Lillge]]: ''„Man ahmte die Töne der Liebe nach“. Überlegungen zu Liebe und Salongeselligkeit unter besonderer Berücksichtigung des 19.&nbsp;Jahrhunderts.'' In: [[Werner Faulstich]], [[Jörn Glasenapp]] (Hrsg.): ''Liebe als Kulturmedium.'' Fink, München 2004, ISBN 3-7705-3657-6, S.&nbsp;57–80.
* Wolfgang Martynkewicz: ''„Salon Deutschland“. Geist und Macht 1900–1945.'' Aufbau, Berlin 2009, ISBN 978-3-351-02706-3.
* Peter Seibert: ''Der literarische Salon. Literatur und Gesellschaft zwischen Aufklärung und Vormärz.'' Metzler, Stuttgart 1993, ISBN 3-476-00943-2.
* Petra Wilhelmy-Dollinger: [http://books.google.de/books?id=33Ym0c0RybYC ''Die Berliner Salons.''] Walter de Gruyter, Berlin 2000, ISBN 3-11-016414-0 (früherer Titel: [http://books.google.de/books?id=HMmKMlJXjtcC ''Der Berliner Salon im 19.&nbsp;Jahrhundert. 1780–1914'']).
* Ingeborg Drewitz: ''Berliner Salons. Gesellschaft u. Literatur zwischen Aufklärung und Industriezeitalter'' (= ''Berlinische Reminiszenzen''; Band 7). 3. Auflage. Haude und Spener, Berlin 1984, Erstausgabe 1979, ISBN 3-7759-0199-X.
* Cornelia Saxe: ''Das gesellige Canapé – Die Renaissance der Berliner Salons.'' Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-88679-331-1.
* Ernst Siebel: ''Der großbürgerliche Salon: 1850–1918.'' Reimer, Berlin 1999, ISBN 3-496-01200-5.
* Deborah Hertz: ''Die jüdischen Salons im alten Berlin.'' dtv, München 1995, ISBN 3-423-30446-4.
* Helga Peham: ''Die Salonièren<!--sic--> und die Salons in Wien. 200 Jahre Geschichte einer besonderen Institution.'' Styria, Wien/Graz/Klagenfurt 2013, ISBN 978-3-222-13402-9.
* [[Rainer Schmitz (Journalist)|Rainer Schmitz]] (Hrsg.): ''Henriette Herz in Erinnerungen, Briefen und Zeugnissen.'' Verlag AB – [[Die Andere Bibliothek]], Berlin 2013, ISBN 978-3-8477-0347-1.
* [[Hadumod Bußmann]]: ''„Ich habe mich vor nichts im Leben gefürchtet“. Die ungewöhnliche Geschichte der Therese Prinzessin von Bayern.'' 2. Auflage. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-61353-1.
* Ines Böhner (Hrsg.): ''Femmes fatales. 13 Annäherungen.'' [Unter anderem Lidija Zinovjeva-Annibal]. Bollmann, Mannheim 1996, ISBN 3-927901-78-4.

== Dokumentation ==
* ''Die Erfinderinnen des Salons. Ursprünge der Frauenemanzipation.'' Regie: Carole Wrona, ARTE F, Frankreich, 53 Minuten, 2020


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|4167850-3}}
*[http://www.berlinerzimmer.de/ortmann/wissenschaft/salons.htm Berliner Salons]
*[http://www.fak09.uni-muenchen.de/Kunstgeschichte/projekte/zola/parsalon.html Pariser Salons]
* [http://www.projekte.kunstgeschichte.uni-muenchen.de/zola Emile Zolas Kritik der Salons (1866)]
*[http://www.kritische-ausgabe.de/hefte/stadt/stadtsalenz.pdf Anfänge der Salons ab 1610 und ihre Vorläufer]
* [http://www.kritische-ausgabe.de/hefte/stadt/stadtsalenz.pdf Anfänge der Salons ab 1610 und ihre Vorläufer] (PDF-Datei; 41 kB)
* [http://www.kollektiveautorschaft.uni-koeln.de/salonkultur.htm Salonkultur]
*[http://zopeman.bbaw.de/BK/bibliographie/Suchergebnisse_global.html?search_qry=salon&Suche=Go Literatur über die Berliner Salons]
*[http://www.kollektiveautorschaft.uni-koeln.de/salonkultur.htm Salonkultur]
*[http://www.literarischer-salon.de Literarischer Salon Hannover]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Literarisches Leben]]
<references />


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[[en:Salon (gathering)]]
[[fi:Salonki]]
[[fr:Salon littéraire]]
[[ja:サロン]]
[[zh:沙龙]]


[[Kategorie:Literarische Veranstaltung]]
== Sekundärliteratur ==
[[Kategorie:Salonnière|!]]
* Claudia Lillge: '' 'Man ahmte die Töne der Liebe nach'. Überlegungen zu Liebe und Salongeselligkeit unter besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts'', in: Werner Faulstich und Jörn Glasenapp (Hrsg.), Liebe als Kulturmedium, München 2004, S. 57-80.

Aktuelle Version vom 6. Juni 2025, 20:34 Uhr

Der literarische Salon von Madame Geoffrin (1755)

Ein literarischer Salon war ein zumeist privater gesellschaftlicher Treffpunkt für Diskussionen, Lesungen oder musikalische Veranstaltungen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Neben literarischen und sonstigen künstlerischen Salons gab es auch politische (Spitzemberg, Treuberg) und wissenschaftliche (Helmholtz) Salons. Träger waren unter anderem einzelne Mäzene oder auch Vereine. Vor allem wohlhabende gebildete Frauen, oft adeliger Herkunft, betätigten sich als Gastgeberinnen und wurden in dieser Eigenschaft Salonnière genannt.

Vorläufer der frühneuzeitlichen Salons können in den Musenhöfen des Mittelalters und der Renaissancezeit gesehen werden. Beispiele sind die Höfe der Eleonore von Aquitanien, des Kaisers Friedrich II. oder der Isabella d’Este. Die kleineren italienischen Höfe der Zeit des Renaissance-Humanismus förderten Literatur und bildende Kunst sowie das Gespräch darüber, etwa die Höfe der Gonzaga in Mantua, der Este in Ferrara, des Federico da Montefeltro in Urbino und der Medici in Florenz.[1] Auch in den Machtzentren Europas wurden Kunst und Kultur in den Dienst von Politik und Herrschaftsausübung gestellt, etwa durch Kaiser Maximilian I. oder Franz I. von Frankreich.

Der französische Adel zog nach der Etablierung des Absolutismus im 17. Jahrhundert von seinen ländlichen Herrschaftsdomänen in den Bannkreis des Königshofs nach Paris und Versailles, wo sich nach den Verrohungen der Hugenottenkriege eine stilbildende Salonkultur als zivilisatorische Gegenbewegung entwickelte. Die schöngeistigen Zirkel verstanden sich als Ausdruck einer neuen Geselligkeitskultur, die bei aller Formvollendung lockerer blieb als das strenge Hofzeremoniell. Architektur, Mode und Dekoration betonten Eleganz, das Benehmen der höfischen Gesellschaft Höflichkeit. Die ab Ende der 1650er Jahre aufgekommene sogenannte Preziosität galt als höchster, teils übersteigerter Ausdruck kultureller Verfeinerung.[2]

In Paris entstanden zahlreiche Adelspalais (Hôtels particuliers), deren Raumfolge (Enfilade) den Einladungen zahlreicher Gäste entgegenkam. So entstanden im mittelalterlichen Marais prunkvolle neue Palais, ebenso wie im barocken Faubourg Saint-Germain (siehe: Hôtel particulier in Paris). Das wohlhabende Bürgertum schloss sich dieser Lebensform bald an. Die „Salons“ waren gesellige Veranstaltungen, bei denen zumeist das Kartenspiel um Geld im Mittelpunkt stand; sie nahmen oft den regelmäßigen Charakter eines Jour fixe an. Auch König Ludwig XIV. selbst lud allabendlich zu sogenannten «appartements» ein, einem geselligen Beisammensein im Grand Appartement von Schloss Versailles, an dem die wichtigsten Familienmitglieder und ausgesuchte Würdenträger teilnehmen durften. Es wurde musiziert, getanzt sowie gegessen und getrunken, beliebt bei den Höflingen war das Kartenspiel um (teils riesige Summen) Geld; der König selbst spielte auch gern Billard (siehe: Lever).

Manche Gastgeber, die sich besonders für Musik, Literatur oder Philosophie interessierten, zogen Musiker, Schriftsteller oder Gelehrte heran, um ihren Gästen eine anspruchsvollere Unterhaltung zu bieten. So entwickelte sich der „literarische Salon“, ebenso wie die Kammermusik. Die noch intimere ruelle („Kämmerlein“) bot vor allem Frauen einen Raum des Austauschs. Diese kulturell ausgerichteten Salons dienten dem freien Ideenaustausch, ungeachtet der Schranken von Klasse und Geschlecht, und förderten die Aufklärung. Philosophen wie Voltaire und Diderot verkehrten in den Pariser Salons und bereiteten dort den Boden für die Französische Revolution.[3] Der durch sie bewirkte Bildersturm in der Zeit der Terrorherrschaft zerstörte dann zahlreiche Kunstwerke und Baudenkmäler. Doch in der bald folgenden Zeit des Directoire zeigte sich, dass die verfeinerte Kunstauffassung Frankreich nachhaltig geprägt hatte; Eleganz in Dekoration und Kleidermode sowie in den Umgangsformen, die von höfischer Etikette geprägt waren, erlebten mit dem napoleonischen Kaiserreich und dem Empirestil eine neue Blüte.

In Deutschland kam der literarische Salon ebenfalls im 18. Jahrhundert als Ort der Geselligkeit in Mode. Auch hier mischten sich Adel und Bildungsbürgertum. Der „Weimarer Musenhof“ ist ein besonders prominentes Beispiel für die Vermengung von adliger Hofgesellschaft mit bürgerlichen Schriftstellern und Künstlern. Aufgrund der herausragenden Werke der Weimarer Klassik wurde er seit Ende des 19. Jahrhunderts idealisiert. Berühmt wurden auch die Salons der Frühromantik, zum Beispiel der Jenaer Salon der Caroline Schelling und der Berliner Salon der Rahel Varnhagen. In der Zeit des Biedermeier waren sie Zeichen eines bürgerlichen Rückzugs ins Private. Diese Salons dienten oft der Förderung junger Talente in Literatur und Musik. Eine Art musikalisch-literarischer Salon waren die Treffen der Freunde um Franz Schubert im Wien der 1820er Jahre, die sogenannten „Schubertiaden“. Vor allem im 19. Jahrhundert bildeten sich unter Forschern und Gelehrten auch „wissenschaftliche Salons“, wie das physikalische Colloquium des Heinrich Gustav Magnus im Berliner Magnus-Haus. Auch Anna von Helmholtz führte einen Salon, in dem Gelehrte auf Künstler und Schriftsteller trafen. Die unterschiedlichen Salons im Paris des späten 19. Jahrhunderts, von exklusiven Adelssalons bis zu bourgeoisen Salons, ihre Pflege von Kunst und Musik sowie die Verhaltens- und Denkweisen ihrer Besucher beschreibt Marcel Proust sehr anschaulich in seiner Romanfolge Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.

Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die Salons aus der Mode oder gingen in einer mondänen Unterhaltungskultur auf. Relikte wie der jour fixe des Nicolaus Sombart bestanden aber bis ins 21. Jahrhundert. Auch führen private Kunstvereine die Tradition fort. Mit Formaten wie dem Kunstsalon Köln und dem internationalen Salonfestival[4] wird das Engagement durch Lesungen, musikalische Veranstaltungen und Diskussionen in den privaten Häusern der Städte wiederbelebt. Öffentliche Einrichtungen sind die zahlreichen Literaturhäuser und Kunstakademien, wie die Berliner Akademie der Künste.

Liste von Salons und Salonnières

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Dänisches Sprachgebiet

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Deutscher Sprachraum

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Bettina von Arnim
Ludwig Doell: Julie von Bechtolsheim, 1817
Henriette Herz, 1823
Elise Hohenhausen Ruediger
Fanny Lewald
Sophie von La Roche
Marianne von Werefkin, Selbstbildnis 1910
Fanny von Arnstein
Maria Theresia Paradis, 1784
Madame de Scudery
Porträt der Madame de Staël als Corinne (von Marie Louise Elisabeth Vigée-Lebrun)
Madeleine Lemaire
Natalie Barney
Gertrude Stein
Isabella Teotochi Albrizzi
Awdotja Panajewa
Mrs. Reginald (Daisy) Fellowes (von John Singer Sargent)

Französischsprachiger Raum

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Englische Salons und Kaffeehäuser

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Italienische Salons

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Polnische Salons

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Russische Salons

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Schwedische Salons

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Slowenische Salons

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Spanische Salons

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US-amerikanische Salons

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  • Die Erfinderinnen des Salons. Ursprünge der Frauenemanzipation. Regie: Carole Wrona, ARTE F, Frankreich, 53 Minuten, 2020

Einzelnachweise

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  1. Alison Cole: Renaissance von Mailand bis Neapel. Die Kunst an den Höfen Italiens. Köln 1996.
  2. Kersten Knipp: Die Erfindung der Eleganz. Europa im 17. Jahrhundert und die Kunst des geselligen Lebens, Reclam Verlag 2022, ISBN 978-3-15-011419-3
  3. Meisterhaft dargestellt hat die französische Salonkultur Charles-Augustin Sainte-Beuve: Menschen des XVIII. Jahrhunderts. Übersetzt von Ida Overbeck, initiiert von Friedrich Nietzsche. Mit frisch entdeckten Aufzeichnungen von Ida Overbeck neu ediert von Andreas Urs Sommer. Die Andere Bibliothek, Berlin 2014, ISBN 978-3-8477-0355-6.
  4. Idee und Ziel, auf salonfestival.de